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This work has been digitalized and published in 2013 by Verlag Zeitschrift für Naturforschung in cooperation with the Max Planck Society for the Advancement of Science under a Creative Commons Attribution 4.0 International License. Dieses Werk wurde im Jahr 2013 vom Verlag Zeitschrift für Naturforschung in Zusammenarbeit mit der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V. digitalisiert und unter folgender Lizenz veröffentlicht: Creative Commons Namensnennung 4.0 Lizenz. Modellreaktionen zur Plumbagin-Synthese, 2. Mitteilung 5-Amino-l-naphthol als Startkomponente Model Reactions for Plumbagin Synthesis, 2nd Communication 5-Amino-l-naphthol as Starting Compound Hans Möhrle* und Hubertus Folttmann Institut für Pharmazeutische Chemie der Universität Düsseldorf, Universitätsstraße 1, D-4000 Düsseldorf 1 Z. Naturforsch. 42b, 1578—1584 (1987); eingegangen am 3. September 1987 Aminoalkylation, Hydrogenolysis. Phenoloxidations, Aminoquinones The aminomethylation of 5-amino-l-naphthol (1) and 5-acetamido-l-naphthol (9) is examined. While the hydrogenolysis of the phenol Mannich bases derived from 1 cannot be accomplished, the derivatives of 9 react easily. The oxidation of the 2-methylphenol compounds 5 and 18 to the corresponding quinones may performed with Fremy's salt. The following transforming of the amino to the hydroxy group by nitrosylsulfuric acid succeeds with small yield only. Einleitung Ausgehend von 1,5-Naphthalindiol war es durch nachträglichen Schutz einer Phenolgruppe gelungen, eine leistungsfähige Plumbagin-Synthese zu entwik- keln [1], In einem weiteren Konzept sollte nunmehr eine primär vorhandene Funktion am Ende der Syn these in ein Hydroxyl-Derivat umgewandelt werden. Als Ausgangskomponente bot sich hierfür 5-Amino- 1-naphthol (1) an, wobei die Überführung der Ami nogruppe über die Diazoniumfunktion in das Phenol erfolgen sollte. Ergebnisse und Diskussion 5-Amino-1-naphthol Bei der Umsetzung von 5-Amino-l-naphthol (1) mit Formaldehyd und sekundären Aminen gelang es nur bei Verwendung von Piperidin und Morpholin einheitliche Produkte in guten Ausbeuten zu erhal ten. Andere sekundäre Amine lieferten lediglich schwarze Öle, die aus zwei oder mehr Substanzen bestanden. Da 1 grundsätzlich sowohl als CH-acide Verbin dung wie auch als aromatisches Amin reagieren konnte, mußte neben der Bildung einer Phenol- Mannichbase auch die Entstehung eines Aminals oder einer Hexahydrotriazin-Verbindung in Betracht gezogen werden [ 2 ], * Sonderdruckanforderungen an Prof. Dr. H. Möhrle. Verlag der Zeitschrift für Naturforschung. D-7400 Tübingen 0932-0776/87/1200-1578/S 01.00/0 Tatsächlich handelte es sich aber um die 2-Amino- methylverbindungen 2 und 3, wie aus den spektro skopischen Daten hervorging und die Umsetzung von 2 mit Tetraphenyldiboroxid zum Borchelat 4 be wies. Da das Morpholin-Derivat 3 in einer Ausbeute von 86 % erhalten wurde, war diese Verbindung als erste Stufe einer Plumbagin-Synthese geeignet. Der Versuch, die Mannichbasen 2 und 3 in Analo gie zu entsprechenden 5-Hydroxy-Verbindungen [3] durch Hydrogenolyse mit Palladium/Kohle in das Methylderivat 5 zu überführen, scheiterte. Hieran änderte auch ein Zusatz von zwei Äquivalenten Salz säure nichts. Durch Erhitzen der Base 3 in Alkali mit Raney- Legierung konnte 5, allerdings nur in 12% Ausbeute, gewonnen werden. In der Annahme, daß durch Mo difizierung der Reduktionsmethode und Aufarbei tungsbedingungen eine Verbesserung erreicht wer den könnte, wurde die weitere Umwandlung von 5 studiert. Die Phenoloxidationen von 5 mit Fremys Salz und Singulett-Sauerstoff ergaben verschiedene Produkte. Mit Kaliumnitrosodisulfonat wurde in guter Aus beute das Chinon 6 erhalten. Bereits Remers et al. [4] hatten 1 mit diesem Reagens zu 5-Amino-l,4- naphthochinon oxidiert und dabei zwar die Ausbeute als gut bezeichnet, aber sonst keine näheren An gaben zur Charakterisierung dieser Substanz ge macht. Offensichtlich wird in diesen Fällen selektiv der Phenolring oxidiert, obwohl grundsätzlich auch Anilin- und Naphthylaminderivate leicht zu Chinon-

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This work has been digitalized and published in 2013 by Verlag Zeitschrift für Naturforschung in cooperation with the Max Planck Society for the Advancement of Science under a Creative Commons Attribution4.0 International License.

Dieses Werk wurde im Jahr 2013 vom Verlag Zeitschrift für Naturforschungin Zusammenarbeit mit der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung derWissenschaften e.V. digitalisiert und unter folgender Lizenz veröffentlicht:Creative Commons Namensnennung 4.0 Lizenz.

Modellreaktionen zur Plumbagin-Synthese, 2. Mitteilung 5-Amino-l-naphthol als StartkomponenteModel Reactions for Plumbagin Synthesis, 2nd Communication5-Amino-l-naphthol as Starting Compound

Hans Möhrle* und Hubertus FolttmannInstitut für Pharmazeutische Chemie der Universität Düsseldorf,Universitätsstraße 1, D-4000 Düsseldorf 1

Z. Naturforsch. 42b, 1578—1584 (1987); eingegangen am 3. September 1987

Am inoalkylation, Hydrogenolysis. Phenoloxidations, Am inoquinones

The aminomethylation of 5-am ino-l-naphthol (1) and 5-acetam ido-l-naphthol (9) is examined. While the hydrogenolysis of the phenol Mannich bases derived from 1 cannot be accomplished, the derivatives of 9 react easily. The oxidation of the 2-methylphenol compounds 5 and 18 to the corresponding quinones may performed with Fremy's salt. The following transforming of the amino to the hydroxy group by nitrosylsulfuric acid succeeds with small yield only.

Einleitung

Ausgehend von 1,5-Naphthalindiol war es durch nachträglichen Schutz einer Phenolgruppe gelungen, eine leistungsfähige Plumbagin-Synthese zu entwik- keln [1], In einem weiteren Konzept sollte nunmehr eine primär vorhandene Funktion am Ende der Syn­these in ein Hydroxyl-Derivat umgewandelt werden. Als Ausgangskomponente bot sich hierfür 5-Amino- 1-naphthol (1) an, wobei die Überführung der Ami­nogruppe über die Diazoniumfunktion in das Phenol erfolgen sollte.

Ergebnisse und Diskussion

5-Amino-1-naphthol

Bei der Umsetzung von 5-Amino-l-naphthol (1) mit Formaldehyd und sekundären Aminen gelang es nur bei Verwendung von Piperidin und Morpholin einheitliche Produkte in guten Ausbeuten zu erhal­ten. Andere sekundäre Amine lieferten lediglich schwarze Öle, die aus zwei oder mehr Substanzen bestanden.

Da 1 grundsätzlich sowohl als CH-acide Verbin­dung wie auch als aromatisches Amin reagieren konnte, mußte neben der Bildung einer Phenol- Mannichbase auch die Entstehung eines Aminals oder einer Hexahydrotriazin-Verbindung in Betracht gezogen werden [2 ],

* Sonderdruckanforderungen an Prof. Dr. H. Möhrle.

Verlag der Zeitschrift für Naturforschung. D-7400 Tübingen0 9 3 2 -0 7 7 6 /8 7 /1 2 0 0 -1578/S 01.00/0

Tatsächlich handelte es sich aber um die 2-Amino- methylverbindungen 2 und 3, wie aus den spektro­skopischen Daten hervorging und die Umsetzung von 2 mit Tetraphenyldiboroxid zum Borchelat 4 be­wies.

Da das Morpholin-Derivat 3 in einer Ausbeute von 8 6 % erhalten wurde, war diese Verbindung als erste Stufe einer Plumbagin-Synthese geeignet.

Der Versuch, die Mannichbasen 2 und 3 in A nalo­gie zu entsprechenden 5-Hydroxy-Verbindungen [3] durch Hydrogenolyse mit Palladium/Kohle in das Methylderivat 5 zu überführen, scheiterte. Hieran änderte auch ein Zusatz von zwei Äquivalenten Salz­säure nichts.

Durch Erhitzen der Base 3 in Alkali mit Raney- Legierung konnte 5, allerdings nur in 12% Ausbeute, gewonnen werden. In der Annahme, daß durch Mo­difizierung der Reduktionsmethode und Aufarbei­tungsbedingungen eine Verbesserung erreicht wer­den könnte, wurde die weitere Umwandlung von 5 studiert.

Die Phenoloxidationen von 5 mit Fremys Salz und Singulett-Sauerstoff ergaben verschiedene Produkte. Mit Kaliumnitrosodisulfonat wurde in guter Aus­beute das Chinon 6 erhalten. Bereits Remers et al.[4] hatten 1 mit diesem Reagens zu 5-Amino-l,4- naphthochinon oxidiert und dabei zwar die Ausbeute als gut bezeichnet, aber sonst keine näheren A n­gaben zur Charakterisierung dieser Substanz ge­macht. Offensichtlich wird in diesen Fällen selektiv der Phenolring oxidiert, obwohl grundsätzlich auch Anilin- und Naphthylaminderivate leicht zu Chinon-

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H. Möhrle —H. Folttmann • M odellreaktionen zur Plumbagin-Synthese 1579

aa

b - o - b;X)t )

Pu _ m o Raney- 2 N y Legierung

H ,N

Polymere

H

H ,N

iminen oxidiert und anschließend zu Chinonen hydro­lysiert werden [5],

Die Photooxidation von 5 ergab lediglich eine schwarze polymere Masse, obwohl kurz nach Beginn der Bestrahlung bereits wenig Chinon 6 neben der Ausgangsverbindung vorlag. Bevor aber 5 vollstän­dig umgesetzt war, entstand ein polymeres Produkt, das nicht mehr in Lösung gebracht werden konnte.

Das aus der Fremy-Salz-Oxidation isolierte Chi­non 6 zeigte unter den Bedingungen der Photooxida­tion ebenfalls Zersetzung zu einem undefinierbaren Produkt.

CH,

t f Ö CI®

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CH,

TV 0 0

c=oC H ,

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1580 H. Möhrle —H. Folttmann ■ Modellreaktionen zur Plumbagin-Svnthese

Die letzte Stufe zur Gewinnung von Plumbagin (8 ) sollte die Diazotierung von 6 mit anschließender Verkochung darstellen. Indessen ließ sich das Ami- nonaphthochinon 6 in halbkonzentrierter Salz- oder Schwefelsäure mit Natriumnitritlösung nicht diazo- tieren.

Auch mit Eisessig und trockenem Natriumnitrit, eine Methode von Kozlov und Belov [6 ], die beim vergleichbaren 1-Aminoanthrachinon über das Dia- zoniumacetat zum entsprechenden Phenolacetat- Derivat geführt hatte, versagte hier und lieferte le­diglich das Acetamid 7.

Schließlich wurde 6 mit überschüssiger Nitrosyl- schwefelsäure umgesetzt und da das Diazoniumsalz nicht isoliert werden konnte, sofort durch Verko­

chen in Plumbagin (8 ) überführt. Allerdings lag da­bei die Ausbeute nur bei 10%.

Auch der Versuch einer hydrolytischen Abspal­tung der Aminogruppe mit Zinn in einem Eisessig/ Salzsäure-Gemisch [7] führte lediglich zu etwa 6 % Plumbagin (8).

5-Acetamido-l-naphthol

Der Einsatz des leicht zugänglichen 5-Acetamido- 1-naphthols (9) brachte in den ersten Stufen der Syn­these z.T. grundsätzliche Verbesserungen.

So ergab 9 — im Gegensatz zu 1 — mit allen unter­suchten primären und sekundären Aminen die ent­sprechenden Oxazine bzw. Mannichbasen in meist sehr guten Ausbeuten. Die Hydrogenolyse der Phe-

♦ 2 HCHO♦ h2n- r

♦ HCHO / R 1

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H. Möhrle —H. Folttmann • Modellreaktionen zur Plumbagin-Synthese 1581

C H 2 - < r 2

12; 15

Pd/CH2

02 oder 0N(S03K)2

nolbasen ließ sich hier problem los mit Palladium- Kohle zum M ethylderivat 18 durchführen.

Sowohl das A usgangsprodukt 9 als auch das M e­thylderivat 18 konnten gleicherm aßen gut photoche­misch und auch mit Fremys Salz zu den Chinonen 19 bzw. 7 oxidiert w erden. Die Spaltung der A m idfunk­tion in 7 verläuft mit M ethanol/Salzsäure quantitativ.

Die d irekte Um setzung von 7 mit Nitrosylschwe- felsäure und anschließendes Erhitzen in verdünnter schw efelsaurer Lösung führte zu Plumbagin (8 ). Die A usbeute konnte jedoch im Vergleich zur D iazotie­rung und V erkochung von 6 nicht gesteigert w erden.

Experimenteller Teil

Schm p.: M ikroskopheiztisch Reichert Therm o- var, unkorr. — IR: Perkin-E lm er-IR -Spektralphoto- m e te rl7 7 . — 'H -N M R : H itachi/Perkin-E lm erR -24B , 60 M Hz; V arian CFT 20, 80 M Hz, int. S tandard TM S. — MS: Finnigan 3500, Ionisierungsenergie 70 eV , V erdam pfungstem p. in Klam mern.

W eitere exp. A ngaben, insbes. spektroskopische D aten s. [8].

5-Am ino-2-pipendinom ethyl-l-naphthol (2)

0,01 mol 5-A m ino-l-naphthol (1) werden in 20 ml M ethanol gelöst und mit 0,01 mol Piperidin und 0,01 mol 35-proz. Form aldehydlösung bei R .T . um ­gesetzt. D er — ggf. nach etwas Einengen — gebildete

N iederschlag wird aus E thanol um kristallisiert. A lt­rosafarbene N adeln vom Schmp. 129 °C. Ausb. 78% . - IR (KB r): v (cirT 1) = 3340, 2950, 1640, 1600, 1520, 1485, 1430, 1400, 1330, 1290, 1155, 1110, 1040, 1010, 900, 860, 830, 800, 780, 755, 735, 680. - MS (95 °C): m/z (rel. In t./% ) = 256 (M +; 7), 172(15), 171(100), 143(32), 128(4), 127(4), 116(15), 115(31), 86(27), 85(26), 84(58). - 'H -N M R (CDC13): d (ppm ) = O H nicht lokalisierbar, 7,76 (dd, 1 H .H -8), 7 ,4 2 -6 ,9 0 (m, 3 H , 3 ar. H ), 6,75 (dd, 1H , H-6), 5 ,0 -4 ,0 (breit, 2 H , N H ,, aust.), 3,79 (s, 2H . A r—C H 2—N ), 2 ,7 5 -2 ,3 5 (m, 4H , - N ( C H 2- R ) 2), 1 ,9 0 -1 ,4 0 (m, 6 H , - ( C H 2)3- ) .

C 16H 20N 2O (256,3)Ber. C 74,97 H 7,86 N 10,93,Gef. C 74,97 H 8,08 N 10,85.

5-Am ino-2-m orpholinom ethyl-l-naphthol (3)

D arstellung analog 2. Schmp. 192 °C. A usb. 86%.

C 1sH 18N-.0-> (258,3)Ber. C 69,74 H 7,02 N 10,84,Gef. C 69,13 H 6,88 N 10,65.

5-Am ino-l-diphenylboryloxy-2-piperidinom ethyl- naphthalin (4)

1,28 g (5 mmol) 2 w erden in 20 ml absol. E tha­nol aufgenom m en und nach Zugabe von 0,87 g (2,5 mmol) T etraphenyldiboroxid [9] 30 min auf 50 °C erhitzt. In der Kälte fällt 4 aus, das aus E thanol um kristallisiert wird. W eißes Pulver vom Schmp. 211 °C. A usb. 58% . - IR (K B r): v ( c m '1) = 3380, 3080, 3040 ,2940 ,1620 ,1595 ,1580 ,1515 ,1470 ,1430 , 1410, 1300, 1270, 1260, 1250, 1180, 1140, 1060, 990, 970, 790, 710, 680, 615. - MS (200 °C): m/z (rel. In t./% ) = 420 (M +; 3), 343(2), 256(6), 172(20), 171(100), 143(43), 116(20), 115(42), 91(44), 86(28), 85(36), 84(86), 78(58), 77(33), 76(25). - 'H -N M R (D M SO -d6): 6 (ppm ) = 7 ,9 6 -7 ,5 5 (m , 5 H , 5 ar. H ), 7 ,5 0 -6 ,9 2 (m, 9 H , 9 ar. H ), 6,71 (dd, 1H , H-6), 5,55 (s, 2 H , N H 2, aust.), 4,09 (s, 2H , A r - C H ,- N ) , 3 ,3 1 -2 ,5 9 (m, 4~H, - N ( C H ,- R ) , ) , 1 ,9 1 -1 ,3 2 (m, 6 H , - ( C H 2)3- ) .

C28H 29BN20 (420,4)Ber. C 80,00 H 6,95 N 6,66,Gef. C 79,66 H 7,11 N 6,47.

5-A m ino-2-m ethyl-l-naphthol (5)

2,6 g (0,01 mol) 3 w erden in 100 ml 2 N N aO H mit 2 g Raney-N ickel-A lum inium -Legierung 2 h bei 80—90 °C gerührt.

D anach wird mit verd. HCl neutralisiert und mit E ther ausgeschüttelt. Die organische Phase wird mit N a2S Ö 4 getrocknet und an einer kurzen Kiesel-

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1582 H. M öhrle -H . Folttmann • Modellreaktionen zur Plumbagin-Synthese

gelsäule gereinigt. Das E luat wird bis auf 20 ml ein­geengt und mit P etro le ther (40—60 °C) bis zur T rü­bung versetzt. In der Kälte fallen rötliche Kristalle vom Schmp. 160 °C aus. A usb. 12%. — IR (KBr): v (cm -1) = 3390, 3300, 1600, 1515, 1470, 1430, 1385, 1360, 1270, 1260, 1205, 1155, 1060, 1030, 965, 890, 860, 835, 780. - MS (100 °C): m /z (rel. In t./% ) = 173 (M +; 100), 144(42), 130(39), 128(10), 127(14), 117(7), 116(8), 115(19), 103(5), 77(11). - ‘H -N M R (D M SO -d6): d (ppm ) = 8,64 (s, 1H , O H , aust.), 7 ,5 5 -7 ,3 5 (m, 2 H , 2 ar. H ), 7 ,2 0 -7 ,0 0 (m , 2 H , 2 ar. H ), 6,68 (dd, 1H , H-6), 5,47 (s, 2 H , N H 2, aust.),2,30 (s, 3 H , - C H 3).

CnH nNO (173,2)Ber. C 76,28 H 6,40 N 8,09,Gef. C 75,82 H 6,54 N 7,98.

5-Am ino-2-m ethyl-l,4-naphthochinon (6)

5 mmol 5 w erden in 50 ml M ethanol gelöst zu e iner M ischung von 11 mmol Kalium nitrosodisulfo- nat in 250 ml W asser und 50 ml 0,167 M K H 2P 0 4 gegeben und ca. 2 h gerührt. Nach der Extraktion mit Chloroform wird die organische Phase mit N a2S 0 4 getrocknet und das Lösungsm ittel i.V ak . en tfern t. Das R ohprodukt wird in P etro le ther (60—80 °C) um kristallisiert; rote N adeln vom Schmp. 155 °C. A usb. 71% . - IR (KBr): v (cm “ 1) = 3440, 3330, 1640, 1610, 1540, 1465, 1380, 1335, 1290, 1250, 1200, 1175, 1050, 980, 910, 900, 890, 830, 775, 730, 685, 670. - MS (120 °C): m /z (rel. In t./% ) = 187 (M +; 100), 172(21), 159(31), 144(6), 131(26), 130(76), 120(18), 119(15), 91(41), 65(28), 63(24). - ‘H -N M R (D M SO -d6): (5 (ppm ) = 7,72 (s, 2 H , N H 2, aust.) , 7 ,5 4 -6 ,9 6 (m , 3 H , 3 ar. H ), 6,80 (q, 1 H , H-3),2,03 (d, 3 H , - C H 3). 73,_ch, = 1,5 Hz.

C „ H 9N 0 2 (187,2)Ber. C 70,58 H 4,85 N 7,48,Gef. C 70,52 H 4,86 N 7,44.

5-Acetam ido-2-m ethyl-l,4-naphthochinon (7)

1,0 g 6 wird mit 0,5 g trockenem N a N 0 2 in 30 ml Eisessig 3 h erhitzt. D anach wird der A nsatz einge­engt, der R ückstand in CHC13 aufgenom m en und an einer kurzen Kieselgelsäule gereinigt. D as konzen­trierte E luat liefert nach Zusatz von wenig M ethanol gelbe Nadeln vom Schmp. 154 °C. A usb. 48% . — IR (K B r): v (cm -1) = 1705,1670,1650,1620,1585,1510. 1415, 1385, 1360, 1340, 1285, 1265, 1240, 1170, 1040, 1000 ,950 ,900,835,765,675. - MS (120 °C): m /z (rel. In t./% ) = 229 (M +; 20), 187(100), 172(9), 159(22), 131(12), 130(36), 120(9), 115(8), 103(8), 91(19). - ‘H -N M R (CDC13): (3 (ppm ) = 12,24 (s, 1H, - C O - N H - , aus t.) , 9,03 (dd, 1H , 1 ar. H ), 7 ,9 5 -7 ,3 0 (m, 2 H , 2 ar. H ), 6,77 (q, 1H , H -3), 2,28

(s, 3 H , - C O - C H 3), 2,17 (d, 3 H , A r- C H ,) . J , CH, =1,5 Hz.

C 13H „ N 0 3 (229,2)Ber. C 68,12 H 4,84 N 6,11,Gef. C 68,24 H 4,81 N 6,01.

5 -Hy droxy-2-m ethy l-l ,4-naphthochinon (Plumbagin) (8)

A ) 1,9 g (0,01 mol) 6 wird in 30 ml konz. H 2S 0 4 gelöst und mit 1,6 g (25% Ü berschuß) Nitrosyl- schwefelsäure versetzt. Nach 4 h R ühren wird der A nsatz auf Eis gegeben und anschließend 2 h un ter Rückfluß gekocht. Nach dem A bkühlen wird mit E ther ausgeschüttelt, die organische Phase getrock­net und an einer kurzen Kieselgelsäule gereinigt. D as E luat enthält fast reines Plumbagin. O range N a­deln aus P etro lether (40—60 °C) vom Schmp. 76 °C. A usb. 10%.

B) 1,0 g 6 wird in einem HCl/Eisessig-Gem isch (20 ml/20 ml) in G egenwart von 0,5 g Z inn 20 min zum Sieden erhitzt. D er A nsatz wird auf Eis gegeben und mit E ther ausgeschüttelt. D ie etherische Phase en thält nach der Reinigung über Kieselgel reines Plum bagin. Ausb. 6%.

Die spektroskopischen D aten sind mit denen der unabhängig dargestellten Substanz identisch [1].

5-Acetamido-2-dimethylaminomethyl-1-naphthol (12)

Die D arstellung erfolgt aus 5-A cetam ido-l-naph- thol (9) [10] analog der von 2. Farblose N adeln vom Schmp. 156 °C. Ausb. 87%. - IR (KBr): v (cm -1) = 3320, 3000, 2960, 2840, 2780, 1660, 1580, 1535, 1460, 1415, 1370, 1280, 1235, 1150, 1035, 975, 910, 850, 790, 760,680. - MS (130 °C): m /z (rel. In t./% ) = 258 (M +; 5), 215(2), 214(4), 213(21), 172(15), 171(100), 144(12), 143(52), 142(7), 117(7), 116(20), 115(52), 114(7), 89(11), 63(11). - 'H -N M R (CDC13): ö (ppm ) = 11,67 (s, 1H , O H , aust.), 8,13 (dd, 1H , H -8), 7,84 (dd, 1H , 1 ar. H ), 7 ,5 -7 ,0 (breit, 1H , - C O - N H - , aust.), 7 ,5 1 -7 ,0 1 (m, 3 H , 3 ar. H ),3,78 (s, 2H , A r—C H 2—N ), 2,38 (s, 6H , - N ( C H 3)2), 2,27 (s, 3H , - C O - C H 3).

C 15H 18N20 2 (258,3)Ber. C 69,75 H 7,02 N 10,85,Gef. C 69,68 H 7,16 N 10,68.

5-Acetam ido-2-diethylam inom ethyl-l-naphthol (13)

D arstellung analog 12. Farblose Kristalle; Schmp. ab 110 °C Zersetzung. Ausb. 72% .

C 17H 22N20 2 (286,4)Ber. C 71,30 H 7,74 N 9,78,Gef. C 71,16 H 7,74 N 9,45.

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H. Möhrle —H. Folttm ann • M odellreaktionen zur Plumbagin-Synthese 1583

5-Acetam ido-2-pyrrolidinom ethyl-l-naphthol (14)

D arstellung analog 12. G länzende Plättchen vom Schmp. 178 °C. A usb. 89% .

C 17H 20N 2O 2 (284,4)Ber. C 71,81 H 7,09 N 9,85,G ef. C 71,61 H 7,11 N 9,73.

5-Acetam ido-2-piperidinom ethyl-l-naphthol (15)

D arstellung analog 12. Silbrige P lättchen vom Schmp. 187 °C. A usb. 91% .

C 18H 22N 20 2 (298,4)Ber. C 72,46 H 7,43 N 9,39,G ef. C 72,74 H 7,63 N 9,26.

5-Acetam ido-2-m orpholinom ethyl-l-naphthol (16)

D arstellung analog 12. Q uadratische Plättchen vom Schmp. 205 °C. A usb. 92% .

C 17H 20N 2O 3 (300,4)Ber. C 67,98 H 6,71 N 9,33,G ef. C 67,84 H 6,91 N 9,31.

5-Acetam ido-2-hexam ethylenim inom ethyl-1-naphthol (17)

D arstellung analog 12. Farblose Kristalle vom Schmp. 165 °C. A usb. 87% .

C i9H 24N20 2 (312,4)Ber. C 73,05 H 7,74 N 8,97,G ef. C 72,91 H 7,67 N 8,89.

7-Acetamido-3-cyclohexyl-3,4-dihydro- 2 H -n a p h th (2 ,l-e )(l,3 )-oxazin (10)

0,01 mol 5-A cetam ido-l-naphthol (9) werden in 20 ml M ethanol gelöst und mit 0,01 mol Cyclohexyl- am in und 0,02 mol Form aldehydlösung bei R .T . um ­gesetzt. D er — ggf. nach etwas E inengen — gebildete N iederschlag wird aus M ethanol um kristallisiert. Farblose P lättchen vom Schmp. 155 °C. Ausb. 72%.- IR (K B r): v ( c it T 1) = 2940, 2860, 1665, 1530, 1505, 1410, 1375, 1270, 1230, 1200, 1150, 1130, 1030, 950, 900, 870, 840, 795. - MS (145 °C): m lz (rel. Tnt./% ) = 325 ( M + l + : 2), 324 (M +: 9). 213(41). 171(100), 143(23), 115(23), 112(41), 111(23), 82(64), 68(39), 55(84). - 'H -N M R (CDC13): <3 (ppm) = 8 ,2 5 -7 ,6 5 (m , 2 H , 2 ar. H ), 7 ,5 1 -7 ,0 0 (m, 3H , 3 ar. H ), 7 ,5 1 -7 ,1 4 (breit, 1H , - C O - N H - , aust.),5,15 (s, 2 H , —O —CH-.—N ), 4,17 (s, 2H , A r—C H ,—N ), 3 ,0 -2 ,5 (m , 1H , - N - C H ( R ) , ) , 2,27

(s, 3 H , - C O - C H 3), 2 ,0 0 -1 ,1 6 (m , 10H , - ( C H 2)5—).C20H ,4N2O 2 (324,4)

Ber. C 74,05 H 7,46 N 8,64,Gef. C 73,86 H 7,65 N 8,39.

7-Acetamido-3-benzyl-3,4-dihydro- 2 H -naph th (2 ,l-e)(l,3 )-oxazin (11)

D arstellung analog 10. Farblose N adeln vom Schmp. 175 °C. A usb. 91% .

C 71H ,0N 2O 2 (332,4)Ber. C 75,88 H 6,07 N 8,43,Gef. C 75,70 H 5,85 N 8,31.

5-Acetam ido-2-m ethyl-l-naphthol (18)

0,02 mol 12 oder 15 w erden in 250 ml M ethanol mit 1 g Pd/C (10% ) bei 4 bar W asserstoffdruck 12 h hydriert. Nach A bfiltrieren des K atalysators wird der A nsatz eingeengt. D urch Zugabe von einigen T rop­fen W asser erhält m an farblose N adeln vom Schmp. 192 °C. A usb. zwischen 80 und 88% schwankend. — IR (KB r): v ( c m '1) = 3280 (b re it), 1620, 1605, 1580, 1540, 1510, 1470, 1410, 1380, 1345, 1290, 1255, 1235, 1200, 1170, 1150, 1040, 1020, 980, 910, 895, 855, 820, 790, 740, 730, 710, 640, 620. - MS (130 °C): m lz (rel. In t./% ) = 215 (M +; 48), 174(17), 173(100), 158(5), 145(13), 144(21), 130(15), 127(11), 115(19), 91(5), 89(4), 77(4), 63(4), 51(4), 43(67). - ‘H -N M R (D M SO -d6): d (ppm ) = 9,67 (s, 1H , —C O —N H —, aust.), 8,95 (s, 1H , O H , aust.), 8,00 (dd, 1H , H-8), 7 ,7 0 -7 ,1 0 (m, 4 H , 4 ar. H ), 2,35 (s, 3 H , A r - C H 3),2,15 (s, 3 H , - C O - C H 3).

C 13H 13N O , (215,3)Ber. C 72,54 H 6,09 N 6,51,Gef. C 72,60 H 6,06 N 6,40.

5-A cetam ido-l,4-naphthochinon (19)

A ) M it K alium nitrosodisulfonat aus 5-Acetam ido-1-naphthol (9) analog D arstellung von 6. G elbe N a­deln aus M ethanol vom Schmp. 172 °C; Lit. [10] 171-172 °C. A usb. 79% . - IR (K B r): v (cm "‘) = 3200, 3070, 1700, 1660, 1640, 1605, 1575, 1490, 1405, 1360, 1340, 1300, 1265, 1230, 1180, 1160, 1110, 1090, 1000 ,925 ,860 ,835 ,770 ,725 ,700 . - MS (120 °C): m/z (rel. In t./% ) = 215 (M +; 16), 174(12), 173(100), 172(13), 145(24), 119(6), 117(26), 101(6), 91(19), 90(13), 89(16), 85(8), 64(8), 63(17), 62(8), 43(58). - ‘H -N M R (D M SO -d6): (3 (ppm ) = 11,70 (s, 1H , - C O - N H - , aus t.) , 8,92 (dd, 1H , 1 ar. H ), 8 ,1 0 -7 ,5 6 (m , 2 H , 2 ar. H ), 7 ,5 -6 ,5 (breit, 2 H , H-2, H -3), 2,24 (s, 3 H , - C O - C H 3).

C 12H 9N 0 3 (215,2)Ber. C 66,97 H 4,22 N 6,51,G ef. C 66,86 H 4,17 N 6,45.

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1584 H. Möhrle —H. Folttmann • Modellreaktionen zur Plumbagin-Synthese

B) Mit S ingulettsauerstoff aus 9 nach [11] m odifi­ziert [1, 8]. A usb. 76% . Physikalische D aten und spektroskopische E igenschaften sind identisch.

5-Acetcim ido-2-methyl-l,4-naphthochinon (7)

A) M it K alium nitrosodisulfonat aus 18. R ote N a­deln aus M ethanol vom Schmp. 154 °C. A usb. 73% .

B) Mit S ingulettsauerstoff aus 18. A usb. 77% . Die V erbindungen sind identisch mit dem Acety-

lierungsprodukt von 6.

5 -Hy droxy-2-methy l-l ,4-naphthochinon (Plumbagin) (8)

0,01 mol 7 werden analog 6 (M ethode A ) mit Ni- trosylschwefelsäure behandelt und aufgearbeitet. O range Nadeln von 8 aus Petro le ther (40—60 °C) vom Schmp. 76 °C. Ausb. 9% .

D em Fonds der Chem ischen Industrie danken wir für die finanzielle U nterstü tzung unserer A rbeit.

[1] H. Möhrle und H. Folttm ann. Arch. Pharm. (Wein­heim), im Druck.

[2] H. Hellmann und G. Opitz, a-Aminoalkylierung. V er­lag Chemie G m bH , W einheim/Bergstraße (1960).

[3] H. Möhrle und H. Folttm ann. Z. Naturforsch. 42b, 1181 (1987).

[4] W. A. Remers. P. N. James und M. J. Weiss, J. Org. Chem. 28, 1169 (1963).

[5] H. Zimmer. D. C. Lankin und S. W. Horgan, Chem. Rev. 1971, 229.

[6] V. V. Kozlov und B. I. Belov, Zhur. Obshchei Khim. 29, 3450 (1959); ref. C. A. 54, 15336 (1960).

[7] Houben-Weyl, Methoden der organischen Chemie, Bd. 10/3. S. 22, Georg Thieme Verlag, Stuttgart (1965).

[8] Dissertation H. Folttmann, Universität Düsseldorf (1985).

[9] R. Neu. Chem. Ber. 87, 802 (1954).[10] H. E. Fierz-David. L. Blangey und W. von Krannich-

feldt, Helv. Chim. Acta 30, 816 (1947).[11] J. Griffiths, K.-Y. Chu und C. Hawkins, J. Chem.

Soc. Chem. Commun. 1976, 676.