r eit ag, 14.D z m b 20 8 | Aus 6 TITEL ... - Joma-Polytec · Joma-Polytec arbeitet auf den...

1
eim Gang durch seine Bo- delshäuser Firma entdeckt Hans-Ernst Maute eine Frau, die mit der Kapuze ihrer Fleeceweste über dem Kopf vor einer Maschine sitzt. Maute fragt sofort, ob ihr denn kalt sei. Er kümmert sich um seine Mannschaft. „Das gehört für mich dazu in einem gut funktionierten Unternehmen“, sagt der Geschäftsfüh- rer. Weltweit beschäftigt Joma-Polytec rund 500 Menschen und arbeitet in den Kerngebieten Extrusion, Spritz- guss und Hydromechanik. Er ist mit seiner Firma erst seit drei Jahren auch in China ansässig und verweist oft darauf, dass viele andere Firmen in der Region gute Kontakte nach China haben. Trotz aller Beschei- denheit ist er dennoch ein guter Ge- sprächspartner zum Thema China. Als Reutlinger Vizepräsident und Vorsit- zender des Tübinger Gremiums der IHK ist er voll drin im Geschäft, kennt etliche Gesichter der Szene und war mit Ministerpräsident Winfried Kret- schmann auf Delegationsreise in Chi- na. Maute sagt: „China ist keine Be- drohung für uns, sondern eine Chan- ce.“ Ihm sei kein hiesiger Betrieb be- kannt, der nach dem Einstieg eines chinesischen Investors daran kaputt gegangen sei. Er benutzt das Bild einer Kuh, die von den Chinesen zwar ge- molken, aber auch gefüttert und am Leben gelassen wird. Auch Maute hat eine chinesische Mitarbeiterin in Bodelshausen. Sie lei- tet von dort den Sitz in Kunshan, etwa 30 Autominuten von Shanghai ent- fernt, mit perfekten Anbindungen zum Flug- und Schiffverkehr. Mit seinem Bruder Alexander, dem anderen Ge- schäftsführer (siehe Infobox), überleg- te er lange, wie er einen Standort in China aufbauen könnte. In einer Bar lernte er in Shanghai zufällig den Ge- schäftsführer einer staatlich geförder- ten Start-up-Factory kennen – der Durchbruch. Im November 2015 eröff- nete Joma-Polytec den Standort offizi- ell mit Minister Kretschmann. Der Clou: Bis zu 2500 Quadratmeter kann die Firma in Kunshan nutzen und muss nur die Fläche bezahlen, die aktuell in Anspruch genommen wird. „Das lässt ganz andere Entwicklungs- chancen zu“, sagt Maute. Mittlerweile ist das Unternehmen bei 1200 Qua- dratmetern Nutzfläche und 15 Mitar- beitern dort angekommen. Die Buch- haltung oder das Catering (in China steht jedem Arbeitnehmer per Gesetz eine warme Mahlzeit zu), wird für alle in der Factory ansässigen Firmen zen- tral übernommen. So kann Joma-Poly- tec wachsen, ohne sich zu überneh- men und kann selber bauen, wenn sie dem jetzigen Standorten entwachsen ist und eine gute Basis im Land ge- schaffen hat. Das könnte laut Maute B schon in zwei Jahren der Fall sein. Dann wiederum profitiert China wie- der, weil sich neue Industriezweige auftun, durch die Land und Leute pro- fitieren. Schon 2019 will Maute sechs oder sieben neue Kräfte anstellen, sechs riesige Spritzgussmaschinen ar- beiten schon im Werk. Dort produziert Joma-Polytec komplexe Teile für die Automobil-Branche. Die Art und Weise seines Standort- Aufbaus nennt Maute „optimal für Mittelständler“. Die großen Unterneh- men werden oft von Gesellschaftern im Rahmen von Joint Ventures ge- zwungen, sich im Hinterland nieder- zulassen, um Industriestandorte und Arbeitsplätze zu schaffen und die Wanderarbeiterheere zu verkleinern. Im Gegenzug baut der Staat dort die Infrastruktur auf – so sollen beide pro- fitieren. „Uns im Westen gefallen diese Rahmenbedingungen nicht immer, aber für die Chinesen ist es ein hervor- ragendes Mittel, die nationalen Inter- essen zu wahren.“ China insgesamt habe sich gewan- delt, sagt Maute. Bei einer seiner Reisen habe er zwar noch verblasste DDR-Pa- rolen an den Wänden einer Fabrik ge- sehen, aber insgesamt sei die Industrie facettenreicher geworden, sie werfe in- zwischen auch einen Blick auf die Kunst oder die Musik, wie es auch schwäbische Mittelständler gerne tun. Und die Chinesen „halten sich immer mehr an internationale Spielregeln“, sagt Maute. Ein Beispiel: Fast jeder Dis- trikt hat mittlerweile eine Kammer für geistiges Know-how und Patentrecht und die Richter werden staatlich zu diesem Thema gefördert und geschult. Maute: „Je mehr Patente sie entwickeln, desto mehr befolgen sie die Regeln.“ Die Chinesen machen insgesamt riesige Fortschritte in den Bereichen der Elektromobilität und der smarten Technologien. Baden-Württembergs Wirtschaftsminister Nicole Hoffmeis- ter-Kraut unternimmt deshalb im Feb- ruar eine Delegationsreise, um die staatlich gelenkte Technologierevoluti- on genauer zu begutachten. Nicht zuletzt hat der Joma-Polytec- Geschäftsführer persönliche Beziehun- gen nach China. Er und seine Frau ha- ben eine chinesische Ziehtochter bei sich zuhause aufgenommen, die an der Uni Tübingen ihren Master macht und Prof. Matthias Niedenführ vom China Centrum Tübingen (CCT) auf seinen Fernost-Reisen als Übersetzerin beglei- tet: „Für sie sind wir schon Mum and Dad.“ Auch lädt Maute die Angestellten aus dem Werk in Kunshan immer mal wieder nach Deutschland ein und zeigt ihnen auch das Land und die Leute. Ausflüge ins Daimler-Museum oder auf die Burg Hohenzollern stehen dann an. „Das gehört für mich dazu, wir müssen uns als Land gut präsentieren“, sagt er. In China komme das gut an. Insbeson- dere, wenn der Chef sich für die Arbei- ter Zeit nimmt und greifbar ist. „Für uns schwäbische Mittelständler ist das typisch, für die Chinesen außerge- wöhnlich“, sagt Maute. Auch Maute hat in China noch vie- les vor. Profilleisten, die in Fensterrah- men aus Aluminium verbaut werden, sorgen für eine gute Isolierung. Aber: Bislang finden sie nur in Europa einen Absatzmarkt, nicht in Fernost. „Damit könnte man dort viel bewegen“, ist sich Maute sicher. Es würde überra- schen, wenn ihm nicht etwas einfallen würde, wie er auf dem neuen Markt aktiv werden könnte. Freitag, 14. Dezember 2018 | Ausgabe 26 TITEL-THEMA | SEITE 5 Gegangen, um zu bleiben ZAHLEN UND FAKTEN ZU JOMA-POLYTEC Im Jahr 1958 gründeten Katherine und Hans Maute das Unternehmen „Joma-Plastik“. 1988 folgte die Umbenennung in „Joma-Polytec Kunststoff- technik“. Seit 2009 firmiert die Firma unter dem Namen „Joma-Polytec GmbH“. Im Jahr 2010 erweiterte der Betrieb seine Produktionsfläche im Bo- delshäuser Gewerbegebiet. 2015 folgte die Gründung eines Werks in China. Vertriebs- und Fertigungspartnerschaften bestehen in Mexiko und Korea. Geschäftsführer sind die Brüder Hans-Ernst Maute, verantwortlich für Finanzen, Recht und Personal, und Alexander Maute, zuständig für Technik und Vertrieb. Joma-Polytec arbeitet auf den Gebieten Extrusion, Spritzguss und Hydromechanik. Im Bereich Kunststofftechnik ist das Unternehmen Zu- lieferer, unter anderem für die Automobilbranche und die Medizintechnik, auf dem Feld Extrusion für den Fensterbau. Insgesamt beschäftigt Joma-Po- lytec rund 500 Mitarbeiter. Im vergangenen Jahr erzielte das Unternehmen 95 Millionen Euro Umsatz. In den vergangenen zehn Jahren seit der Wirtschaftskrise steigerte Joma-Polytec laut Geschäftsführung den Umsatz immer zwischen 3 und 6 Millionen Euro. Für uns schwäbische Mittelständler ist das typisch, für die Chinesen außergewöhnlich. Hans-Ernst Maute Geschäftsführer JOMA-POLYTEC Seit drei Jahren produziert die Bodelshäuser Firma in China. Sie ging dabei einen ungewöhnlichen Weg. Das passt zu Hans-Ernst Maute, einem Querdenker, der mit seinem Bruder das Geschäft führt. Und als Vizepräsident der Industrie- und Handelskammer (IHK Reutlingen) die Entwicklung Chinas nicht als Bedrohung, sondern als Chance für die deutsche Wirtschaft sieht. TEXT: MORITZ HAGEMANN | FOTO: START-UP-FACTORY, JAN SIEFKE Bild oben: Für die Angestellten steht im Bereich der Start-up-Factory ein Aufenthaltsbereich im Freien zur Verfügung. Rechtes Bild: Hans-Ernst Maute nimmt die Geschäftslizenz für die Niederlassung in China entgegen. Bild rechts: Im Inneren des 2015 gegründeten Werkes in Kunshan, China. Bild unten: Die Start-up-Factory, in der Joma-Polytec in China beheimatet ist, ist ringsherum abgeriegelt und bewacht.

Transcript of r eit ag, 14.D z m b 20 8 | Aus 6 TITEL ... - Joma-Polytec · Joma-Polytec arbeitet auf den...

Page 1: r eit ag, 14.D z m b 20 8 | Aus 6 TITEL ... - Joma-Polytec · Joma-Polytec arbeitet auf den Gebieten Extrusion, Spritzguss undHy ro mec haik.I B K s tf U Z - l ief r ,u nta dmü A

eim Gang durch seine Bo-delshäuser Firma entdecktHans-Ernst Maute eine Frau,die mit der Kapuze ihrer

Fleeceweste über dem Kopf vor einerMaschine sitzt. Maute fragt sofort, obihr denn kalt sei. Er kümmert sich umseine Mannschaft. „Das gehört fürmich dazu in einem gut funktioniertenUnternehmen“, sagt der Geschäftsfüh-rer. Weltweit beschäftigt Joma-Polytecrund 500 Menschen und arbeitet inden Kerngebieten Extrusion, Spritz-guss und Hydromechanik.

Er ist mit seiner Firma erst seit dreiJahren auch in China ansässig undverweist oft darauf, dass viele andereFirmen in der Region gute Kontaktenach China haben. Trotz aller Beschei-denheit ist er dennoch ein guter Ge-sprächspartner zum Thema China. Als

Reutlinger Vizepräsident und Vorsit-zender des Tübinger Gremiums derIHK ist er voll drin im Geschäft, kenntetliche Gesichter der Szene und warmit Ministerpräsident Winfried Kret-schmann auf Delegationsreise in Chi-na. Maute sagt: „China ist keine Be-drohung für uns, sondern eine Chan-ce.“ Ihm sei kein hiesiger Betrieb be-kannt, der nach dem Einstieg eineschinesischen Investors daran kaputtgegangen sei. Er benutzt das Bild einerKuh, die von den Chinesen zwar ge-molken, aber auch gefüttert und amLeben gelassen wird.

Auch Maute hat eine chinesischeMitarbeiterin in Bodelshausen. Sie lei-tet von dort den Sitz in Kunshan, etwa30 Autominuten von Shanghai ent-fernt, mit perfekten Anbindungen zumFlug- und Schiffverkehr. Mit seinemBruder Alexander, dem anderen Ge-schäftsführer (siehe Infobox), überleg-te er lange, wie er einen Standort inChina aufbauen könnte. In einer Barlernte er in Shanghai zufällig den Ge-schäftsführer einer staatlich geförder-ten Start-up-Factory kennen – derDurchbruch. Im November 2015 eröff-nete Joma-Polytec den Standort offizi-ell mit Minister Kretschmann.

Der Clou: Bis zu 2500 Quadratmeterkann die Firma in Kunshan nutzenund muss nur die Fläche bezahlen, dieaktuell in Anspruch genommen wird.„Das lässt ganz andere Entwicklungs-chancen zu“, sagt Maute. Mittlerweileist das Unternehmen bei 1200 Qua-dratmetern Nutzfläche und 15 Mitar-beitern dort angekommen. Die Buch-haltung oder das Catering (in Chinasteht jedem Arbeitnehmer per Gesetzeine warme Mahlzeit zu), wird für allein der Factory ansässigen Firmen zen-tral übernommen. So kann Joma-Poly-tec wachsen, ohne sich zu überneh-men und kann selber bauen, wenn siedem jetzigen Standorten entwachsenist und eine gute Basis im Land ge-schaffen hat. Das könnte laut Maute

B schon in zwei Jahren der Fall sein.Dann wiederum profitiert China wie-der, weil sich neue Industriezweigeauftun, durch die Land und Leute pro-fitieren. Schon 2019 will Maute sechsoder sieben neue Kräfte anstellen,sechs riesige Spritzgussmaschinen ar-beiten schon im Werk. Dort produziertJoma-Polytec komplexe Teile für dieAutomobil-Branche.

Die Art und Weise seines Standort-Aufbaus nennt Maute „optimal fürMittelständler“. Die großen Unterneh-men werden oft von Gesellschafternim Rahmen von Joint Ventures ge-zwungen, sich im Hinterland nieder-zulassen, um Industriestandorte undArbeitsplätze zu schaffen und dieWanderarbeiterheere zu verkleinern.Im Gegenzug baut der Staat dort dieInfrastruktur auf – so sollen beide pro-fitieren. „Uns im Westen gefallen dieseRahmenbedingungen nicht immer,aber für die Chinesen ist es ein hervor-ragendes Mittel, die nationalen Inter-essen zu wahren.“

China insgesamt habe sich gewan-delt, sagt Maute. Bei einer seiner Reisenhabe er zwar noch verblasste DDR-Pa-rolen an den Wänden einer Fabrik ge-sehen, aber insgesamt sei die Industriefacettenreicher geworden, sie werfe in-zwischen auch einen Blick auf dieKunst oder die Musik, wie es auchschwäbische Mittelständler gerne tun.Und die Chinesen „halten sich immermehr an internationale Spielregeln“,sagt Maute. Ein Beispiel: Fast jeder Dis-trikt hat mittlerweile eine Kammer fürgeistiges Know-how und Patentrechtund die Richter werden staatlich zudiesem Thema gefördert und geschult.Maute: „Je mehr Patente sie entwickeln,desto mehr befolgen sie die Regeln.“

Die Chinesen machen insgesamtriesige Fortschritte in den Bereichender Elektromobilität und der smartenTechnologien. Baden-WürttembergsWirtschaftsminister Nicole Hoffmeis-ter-Kraut unternimmt deshalb im Feb-ruar eine Delegationsreise, um diestaatlich gelenkte Technologierevoluti-on genauer zu begutachten.

Nicht zuletzt hat der Joma-Polytec-Geschäftsführer persönliche Beziehun-gen nach China. Er und seine Frau ha-ben eine chinesische Ziehtochter beisich zuhause aufgenommen, die an derUni Tübingen ihren Master macht undProf. Matthias Niedenführ vom ChinaCentrum Tübingen (CCT) auf seinenFernost-Reisen als Übersetzerin beglei-tet: „Für sie sind wir schon Mum andDad.“ Auch lädt Maute die Angestelltenaus dem Werk in Kunshan immer malwieder nach Deutschland ein und zeigtihnen auch das Land und die Leute.Ausflüge ins Daimler-Museum oder aufdie Burg Hohenzollern stehen dann an.„Das gehört für mich dazu, wir müssenuns als Land gut präsentieren“, sagt er.In China komme das gut an. Insbeson-dere, wenn der Chef sich für die Arbei-ter Zeit nimmt und greifbar ist. „Füruns schwäbische Mittelständler ist dastypisch, für die Chinesen außerge-wöhnlich“, sagt Maute.

Auch Maute hat in China noch vie-les vor. Profilleisten, die in Fensterrah-men aus Aluminium verbaut werden,sorgen für eine gute Isolierung. Aber:Bislang finden sie nur in Europa einenAbsatzmarkt, nicht in Fernost. „Damitkönnte man dort viel bewegen“, istsich Maute sicher. Es würde überra-schen, wenn ihm nicht etwas einfallenwürde, wie er auf dem neuen Marktaktiv werden könnte.

� �

��

� � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � ��

� � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �

Freitag, 14. Dezember 2018 | Ausgabe 26 TITEL-THEMA | SEITE 5

Gegangen,um zu bleiben

O O

OO

O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

O

ZAHLEN UND FAKTEN ZU JOMA-POLYTECIm Jahr 1958 gründeten Katherine und Hans Maute das Unternehmen„Joma-Plastik“. 1988 folgte die Umbenennung in „Joma-Polytec Kunststoff-technik“. Seit 2009 firmiert die Firma unter dem Namen „Joma-PolytecGmbH“. Im Jahr 2010 erweiterte der Betrieb seine Produktionsfläche im Bo-delshäuser Gewerbegebiet. 2015 folgte die Gründung eines Werks in China.Vertriebs- und Fertigungspartnerschaften bestehen in Mexiko und Korea.Geschäftsführer sind die Brüder Hans-Ernst Maute, verantwortlich fürFinanzen, Recht und Personal, und Alexander Maute, zuständig für Technikund Vertrieb. Joma-Polytec arbeitet auf den Gebieten Extrusion, Spritzgussund Hydromechanik. Im Bereich Kunststofftechnik ist das Unternehmen Zu-lieferer, unter anderem für die Automobilbranche und die Medizintechnik,auf dem Feld Extrusion für den Fensterbau. Insgesamt beschäftigt Joma-Po-lytec rund 500 Mitarbeiter. Im vergangenen Jahr erzielte das Unternehmen95 Millionen Euro Umsatz. In den vergangenen zehn Jahren seit derWirtschaftskrise steigerte Joma-Polytec laut Geschäftsführungden Umsatz immer zwischen 3 und 6 Millionen Euro.

Für unsschwäbischeMittelständler istdas typisch, fürdie Chinesenaußergewöhnlich.Hans-Ernst MauteGeschäftsführer

JOMA-POLYTEC Seit drei Jahren produziert die Bodelshäuser Firma in China. Sieging dabei einen ungewöhnlichen Weg. Das passt zu Hans-Ernst Maute, einemQuerdenker, der mit seinem Bruder das Geschäft führt. Und als Vizepräsidentder Industrie- und Handelskammer (IHK Reutlingen) die Entwicklung Chinasnicht als Bedrohung, sondern als Chance für die deutsche Wirtschaft sieht.� �

��

� � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �

�� � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �

TEXT: MORITZ HAGEMANN | FOTO: START-UP-FACTORY, JAN SIEFKE

Bild oben: Für dieAngestellten steht im

Bereich der Start-up-Factoryein Aufenthaltsbereich im

Freien zur Verfügung.Rechtes Bild: Hans-Ernst

Maute nimmt dieGeschäftslizenz für

die Niederlassung inChina entgegen.

Bild rechts: Im Inneren des2015 gegründeten Werkes inKunshan, China. Bild unten:Die Start-up-Factory, in derJoma-Polytec in Chinabeheimatet ist, ist ringsherumabgeriegelt und bewacht.