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Im 6. Natur- und Naturgartenforum stellen die 30 Mitglieder vor, was jeder gegen das Artensterben tun kann. Im Gepäck haben sie heimische Pflanzen, selbst gemachten Honig und verschiedene Vorträge Von Jemima Wittig ¥ Kreis Herford. Rosen, Bee- rensträucher und verschiede- ne Gemüsesorten: alles aus der Region. Mehr als 220 heimi- sche Pflanzen stellt Gärtner Michael Lenger beim 6. Na- tur- und Naturgartenforum am Sonntag, 15. April, vor, die nicht durch Zucht verändert wurden. Die etwa 30 Forums- mitglieder versuchen inzwi- schen seit 2012 auf das Arten- sterben hinzuweisen und es zu stoppen. Sie kooperieren da- bei mit der Löhner VHS. „Die biologische Vielfalt ist unsere Lebensgrundlage“, sagt Karl Heinz Niehus. Er warnte schon vor etwa acht Jahren vor dem Aussterben der Bienen. Das konnte er in seinem eige- nen Garten beobachten. „In den letzten 35 Jahren nahm die biologische Vielfalt auf dem Planeten um etwa ein Drittel ab“, sagt er. „Jährlich verlie- ren wir weitere zwei Prozent.“ Gründe dafür sieht er auch in den regionalen Gärten und Grünflächen. „Alte Bäume werden gefällt und Blumen ge- pflanzt, die hier nicht hei- misch sind“, sagt der Biologe. So werden den Tieren die Le- bensräume und Nahrung ge- nommen. „Heimische Pflan- zen gibt es im Baumarkt sel- ten“, sagt er. Dass die Men- schen im Kreis Herford etwas verändern wollen, zeigt sich in Lengers Verkaufszahlen. Bei dem Forum im vergangenen Jahr verkaufte er an die 2.000 Besucher mehr als 1.500 sei- ner Pflanzen. 2017 haben Krefelder Ety- mologen das Insektensterben nachgewiesen. Sie hatten diese über mehrere Jahre hinweg ge- fangen und dann festgestellt, dass es immer weniger wur- den. Das hat auch Ronald Peppmüller vom Löhner Im- kerverein gemerkt. Deswegen ist er seit fünf Jahren bei dem Forum dabei. Mit seinem Team wird er bei der Veranstaltung in der Löhner Werretalhalle Honig verkaufen und die Bie- nen an einem Schaukasten er- klären. 43 Aktionsmodelle warten auf die Besucher. Von Mit- machaktionen wie dem Stock- brotbacken, über Filme und Vorträge wird von 13 bis 17 Uhr Einiges geboten. So er- klären zum Beispiel um 14 Uhr Friedhelm Sauerländer und um 16.45 Karl Heinz Niehus im VHS-Forum, wie man einen Naturgarten anlegt. Zum ersten Mal dabei sind Maike Wachholz und ihr Mann Kai von Casa Kaiensis. „Ich bin selber Hobbyimkerin“, sagt Wachholz. Neben ihren Gar- tenhäusern für Menschen bie- ten sie auch Vogelhäuschen an. „Wirtschaft und Diversität dürfen kein Gegensatz sein“, sagt Niehus. Nach seinem Auf- ruf im vergangenen Jahr an Be- triebe, deren Gelände natur- nah umzugestalten, hatte sich die Löhner Firma Keller und Wehbrink gemeldet. Niehus freut sich über weitere Inter- essierte. Bislang haben Edeka mit dem Gelände am Markt- kauf in Löhne, die Kirchenge- meinde Obernbeck und die Ly- dia-Kirchengemeinde in Bün- de Interesse signalisiert. Ronald Peppmüller (v.l.), Rainer Uffmann, Matthias Döding von der Löhner VHS, Karl Heinz Niehus, Marco Koll- meier, Regionalmarktleiter der Volksbank Bad Oeynhausen-Herford, Michael Lenger und Maike Wachholz von Casa Kaiensis. FOTO: WITTIG

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Kreis HerfordMITTWOCH11. APRIL 2018 HE4

Ermittler sichern bei der Überwachungrund 1.000 Verkaufsgespräche

¥ Kreis Herford (jwl). Ein 27-Jähriger aus Enger soll Mit-glied einer Drogenbande sein,die im großen Stil Betäubungs-mittel im Bereich zwischenHannover, Bielefeld, Pader-born und Detmold abgesetzthaben soll. Ab heute Nach-mittagmuss er sich deshalb zu-sammen mit sieben weiterenAngeklagten vor dem Landge-richt Detmold verantworten.15 Anwälte haben die Ver-

tretung der Männer im Alterzwischen 20 und 42 Jahrenübernommen. Im Prozess –bisher sind sechs Verhand-lungstage angesetzt – geht es al-lein um 1.000 Drogen-Ver-kaufsgespräche, die die aus Al-banien stammenden Ange-klagten geführt haben sollenund die die Polizei mitge-schnitten hat. Umgesetzt wur-den dabei laut Anklage der

Staatsanwaltschaft DetmoldKokain undMarihuana. Unteranderem war von der Polizeibei der Festnahme der Ange-klagten auch Kokain gefun-den worden.Ein 20-jähriger Mann aus

der Gruppe war von Fahn-dern der lippischen Polizei inZusammenhang mit einemDrogengeschäft am Detmol-der Schlosspark gefasst wor-den. Von ihm aus konnte diePolizei dann Verbindungen zuden anderen Angeklagten zie-hen. Der 20-Jährige wird vondem Herforder Strafverteidi-ger Christian Thüner vertre-ten. „Mein Mandant hat sichbisher zu den Vorwürfen nichteingelassen“, erklärte Thüner.Er stehederAnklageder Staats-anwaltschaft überaus kritischgegenüber. Es gehe um derenrechtlicheZulässigkeit, soThü-ner. So gehe aus ihr nicht her-vor, welche individuellen Tat-beiträge denMännern zur Lastgelegt werden.Laut der Anklage sollen sich

der 27-Jährige aus Enger mitden Männern aus Horn-BadMeinberg undBielefeld imDe-zember 2016 zu einer Bandezusammengeschlossen haben.Die Bande soll hierarchischstrukturiert gewesen sein. DieGruppierung war nach mona-telangen Ermittlungen im Ok-tober 2017 aufgeflogen. Seit-dem sitzen die mutmaßlichenBandenmitglieder in Untersu-chungshaft.

Um diese Droge und umMarihuana geht es. FOTO: ZOLL

Im 6. Natur- und Naturgartenforum stellen die 30 Mitglieder vor, was jeder gegen das Artensterbentun kann. Im Gepäck haben sie heimische Pflanzen, selbst gemachten Honig und verschiedene Vorträge

Von Jemima Wittig

¥ Kreis Herford. Rosen, Bee-rensträucher und verschiede-ne Gemüsesorten: alles aus derRegion. Mehr als 220 heimi-sche Pflanzen stellt GärtnerMichael Lenger beim 6. Na-tur- und Naturgartenforumam Sonntag, 15. April, vor, dienicht durch Zucht verändertwurden. Die etwa 30 Forums-mitglieder versuchen inzwi-schen seit 2012 auf das Arten-sterben hinzuweisen und es zustoppen. Sie kooperieren da-bei mit der Löhner VHS.„Die biologische Vielfalt ist

unsere Lebensgrundlage“, sagtKarl Heinz Niehus. Er warnteschon vor etwa acht Jahren vordem Aussterben der Bienen.Das konnte er in seinem eige-nen Garten beobachten. „Inden letzten 35 Jahren nahmdiebiologische Vielfalt auf demPlaneten um etwa ein Drittelab“, sagt er. „Jährlich verlie-ren wir weitere zwei Prozent.“Gründe dafür sieht er auch

in den regionalen Gärten undGrünflächen. „Alte Bäumewerden gefällt und Blumen ge-pflanzt, die hier nicht hei-misch sind“, sagt der Biologe.So werden den Tieren die Le-bensräume und Nahrung ge-nommen. „Heimische Pflan-zen gibt es im Baumarkt sel-ten“, sagt er. Dass die Men-schen im Kreis Herford etwasverändern wollen, zeigt sich inLengers Verkaufszahlen. Beidem Forum im vergangenen

Jahr verkaufte er an die 2.000Besucher mehr als 1.500 sei-ner Pflanzen.2017 haben Krefelder Ety-

mologen das Insektensterbennachgewiesen. Sie hatten dieseüber mehrere Jahre hinweg ge-fangen und dann festgestellt,dass es immer weniger wur-den. Das hat auch RonaldPeppmüller vom Löhner Im-kerverein gemerkt. Deswegenist er seit fünf Jahren bei dem

Forumdabei.MitseinemTeamwird er bei der Veranstaltungin der Löhner WerretalhalleHonig verkaufen und die Bie-nen an einem Schaukasten er-klären.43 Aktionsmodelle warten

auf die Besucher. Von Mit-machaktionen wie dem Stock-brotbacken, über Filme undVorträge wird von 13 bis 17Uhr Einiges geboten. So er-klären zumBeispiel um 14Uhr

Friedhelm Sauerländer undum 16.45 Karl Heinz NiehusimVHS-Forum,wiemaneinenNaturgarten anlegt.Zum ersten Mal dabei sind

MaikeWachholzundihrMannKai vonCasa Kaiensis. „Ich binselber Hobbyimkerin“, sagtWachholz. Neben ihren Gar-tenhäusern für Menschen bie-ten sie auchVogelhäuschen an.„Wirtschaft und Diversität

dürfen kein Gegensatz sein“,

sagt Niehus. Nach seinemAuf-ruf im vergangenen Jahr anBe-triebe, deren Gelände natur-nah umzugestalten, hatte sichdie Löhner Firma Keller undWehbrink gemeldet. Niehusfreut sich über weitere Inter-essierte. Bislang haben Edekamit dem Gelände am Markt-kauf in Löhne, die Kirchenge-meindeObernbeckunddie Ly-dia-Kirchengemeinde in Bün-de Interesse signalisiert.

Ronald Peppmüller (v.l.), Rainer Uffmann, Matthias Döding von der Löhner VHS, Karl Heinz Niehus, Marco Koll-meier, Regionalmarktleiter der Volksbank Bad Oeynhausen-Herford, Michael Lenger und Maike Wachholz von Casa Kaiensis. FOTO: WITTIG

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