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20 Jahre Personen und Ereignisse Geschichten vom Platz und Club Golfclub Karersee Insert

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20 Jahre

Personen und Ereignisse

Geschichten vom Platz und Club

Golfclub Karersee

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Bereits vor über 100 Jahren wur-de am Karerpass Golf gespielt. Damals traf sich hier Europas Adel zu dem noblen Spiel. Auch Südtirol Golfer vergnügen sich hier bei einem gepflegten Spiel. Vor 20 Jahren wurde der Golfclub gegründet.

Die Spielsaison am Karersee ist sehr kurz. Immer am zweiten Samstag

im Mai, wenn der Schnee die Greens wieder freigegeben hat, werden hier die ersten Bälle abgeschlagen. Nur im vergangenen Jahr hatte sich der Spiel-beginn wegen des ungewöhnlich lan-gen Winters zusätzlich hinausgezögert. Zudem war eine Bahn durch den Bau eines Lifts etwas in Mitleidenschaft ge-zogen worden, so dass das geschädig-te Gelände nach der Schneeschmelze noch instand gebracht werden musste. Heuer rechnet man mit einem pünktli-chen Saisonstart.

Die schönsten Greens Südtirols

„In diesem Jahr ist der Platz in einem perfekten Zustand“, bestätigt Präsident Norbert Plattner. „Im vergangen Jahr hatten wir eine kurze Saison, dafür aber sicherlich die schönsten Greens in ganz Südtirol. Es war eine unglaubliche Farbenpracht!“Noch einen Vorteil hat der auf 1580 Meter Höhe inmitten der traumhaften Bergwelt der Dolomiten gelegene Platz: Wenn im Hochsommer im Tal die Hit-ze steht, genießen die Golfspieler hier oben die angenehme Frische. Dazu gibt es eine traumhafte Aussicht auf den La-temar und den Rosengarten.

Heimstätte des Südtiroler Golfsports

Der älteste Golfplatz Südtirols ist mit 2670 m ein anspruchsvolles Par 70. Hier wurde schon vor einem Jahrhun-dert Golfgeschichte geschrieben: Bereits im Jahr 1904 oder 1907, beim genauen Datum scheiden sich die Geister und vorhandenen Dokumente, schwang der österreichische und englische Hochadel am Karersee die Golfschläger. Dabei ge-noss man die gute Luft, die herrlichen Nadelwälder und grünen Wiesen sowie die Kulisse der faszinierenden Berg-welt. Die zuerst auf 9 Loch ausgeleg-te Anlage wurde im Jahr 1921 auf 18 Loch ausgebaut. Als 1957 das Grand-hotel geschlossen wurde, bedeutete

dies auch das Ende des dazugehörigen Golfplatzes. Erst im Jahr 1989 wurde mit dem Bau des neuen Platzes mit 9 Loch begonnen. Rund 50 Prozent des Platzes befindet sich auf dem Terrain der ursprünglichen Anlage. Selbst das alte Golfhaus, jetzt in Privatbesitz, steht noch am Rande eines Greens.

Ein technisch ausgereifter Parcours

In rund 1600 Metern Höhe ist die Sai-son sehr wetterabhängig. Erst wenn der letzte Schnee geschmolzen ist, be-ginnen die Arbeiten, um den Platz für die Saison vorzubereiten. Traditionell wird auf dem Golfplatz von Mai bis zum ersten Schnee im November gespielt. „Der Platz ist für eine 9-Loch-Anlage und mit 45 Hektar Fläche sehr groß. Im Durchschnitt werden 18 Loch auf 60 Hektar gespielt. Wir verfügen über sehr große und breite Bahnen, die für jedes Level geeignet sind“, betont Prä-sident Plattner.Perfekt gepflegte Spielbahnen und Greens, ein technisch ausgereifter Par-cours und ein angenehmes Klima ma-chen das Spiel zum Vergnügen. Auf der abwechslungsreichen 9-Loch-Anlage kann man sich der Faszination einer beeindruckenden Berglandschaft nicht entziehen. Außerdem wird man auch spielerisch stark gefordert. Defensi-

ve und Präzision sind angesagt, denn die Spielbahnen sind oft schmal und schräg. Nach einer 18er-Runde hat der Spieler 400 Höhenmeter hinter sich ge-bracht. Dabei bietet sich ein Naturer-lebnis, das einmalig ist. Vor allem an den langen Sommerabenden wird das Spielen zu einem einmaligen Schau-spiel. Dann tauchen sich die Wände des Rosengarten in der Abendsonne in ein rotes Licht. Ein Tipp für Romantiker: Der Abschlag im Sonnenuntergang von Hole 6 (Par 4) in Richtung Latemar.

Golf extrem: Alpin Iron Man

Kurz ist die Saison, um so intensiver wird gespielt. 40 bis 50 Turniere stehen all-jährlich auf dem Club-kalender. Die wich-tigsten Turniere sind der Senfter Cup, die Volksbank Golf Tour,

die Sparkassen Golf Tour sowie die Trophäe der Brauerei Forst. Jedes Jahr heißt es zudem auch Golf extrem: Mitte Juni findet im Golfclub Karersee eines der spannendsten und härtesten Golfturniere der Region, der Alpin Iron Man, statt. Es ist ein Turnier für Damen und Herren über 54 Loch mit einer Spielzeit von etwa zwölf Stun-den. Dies erfordert von allen eine eiser-ne Disziplin und viel Kondition. Zwei Par-3-Löcher, sechs Par-4-Löcher und ein Par-5 ergeben eine schöne Kom-bination, die beim Wettkampf in den zwölf Stunden sechs Mal gespielt wer-den müssen.

Jugend an die Golfschläger!

Jugendarbeit wird im Club groß ge-schrieben. Mit Beginn der Saison bis Ende August werden vor allem für Ju-gendliche spezielle Kurse mit geringen Selbstkosten abgehalten, die in den ver-gangenen Jahren sehr gut besucht wa-ren. „Viele Skilehrer, vor allem aus der Skischule aus dem Fassatal, sind bei uns Mitglied. Sie kommen im Sommer mit den Kindern und Jugendlichen zum Kurs“, berichtet Norbert Plattner.Im Club selbst sind knapp 200 Mitglieder eingeschrieben, viele von ihnen stammen aus den angrenzenden Gemeinden. Auf Grund seiner besonderen Lage hat der Golfclub eine hohe Anzahl von Zweitmit-gliedern, die fast alle aus italienischen Clubs kommen. Sie genießen im Sommer das Golfspiel am Karerpass weitab von Hitze und Urlaubstrubel.Im vergangenen Jahr wurde der Vor-stand neu gewählt. Für drei Jahre wur-de Norbert Plattner, seit Gründung des Clubs vor 20 Jahren Präsident, wieder bestätigt. Als Vizepräsident wurde Ales-sandro Zanoner gewählt, weitere Vor-standsmitglieder sind Christian Rossi, Dietmar Deutsch, Massimo Varanini,

Eduard Putzer und Markus Dejori. Als Präsident der Sportkommission wurde Hans Zelger berufen.

Golf-Einstieg zu Sonderpreisen

Wer gerne seinen Golfschwung ver-bessern möchte, findet auf der Driving Range mit Putting Green und Übungs-bunker sehr gute Trainingsmöglichkei-ten. Die Tarife wurden in diesem Jahr nicht erhöht. Das Golflehrerteam steht Anfängern und Könnern zur Seite. Golf-schnupperkurse werden im Einzelun-terricht zu fünf Einheiten à 30 Minuten bereits für 140 Euro angeboten. Die Ausrüstung wird dem Anfänger gratis zur Verfügung gestellt. Noch günstiger ist der Unterricht in Gruppen. Nach dem Spiel bieten das zum Club gehörende Clubhaus und Restaurant ideale Bedingungen zum Entspannen und Feiern.

Info

Golfclub Karersee

Karerseestr. 171 - 39056 Welschnofen

Tel. 0471 612 200 - Fax 0471 618 614

[email protected] - www.carezzagolf.com

TArIfE 2010Greenfee: 46 bis 56 €

Driving Range: 9 €

Greenfee für Spieler unter 18 Jahren: 50 % Ermäßígung

Sonderkonditionen für Gäste der Mitglieder-hotels, Gruppen und Mehrtags-Greenfee

Präsident: Norbert Plattner

Vizepräsident: Alessandro Zanoner

Sekretariat: Franz Mair

Head Pro: Antonio Servera

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Für passionierte Golfspieler ist es einfach ein Muss: Wer in Südtirol weilt, verbringt auch einen Tag auf dem Golfplatz Karersee. Die landschaftlich schöne Lage und die sommerliche Frische des höchstgelegenen Golfplatzes Europas zog schon vor einem Jahrhundert Europas Adel in König Laurins Reich.

Der Platz hat Tradition. Bereits An-fang des letzten Jahrhunderts wur-

de etwas unterhalb des Karerpasses der erste Golfplatz Südtirols erbaut. Schon zuvor hatte am Karersee ein re-ges touristisches Treiben eingesetzt. Wie auch in Meran und auf der Men-del hatte am Karerpass im Jahr 1896 ein Grandhotel eröffnet. Das Hotel ge-hörte zu den führenden Adressen im gesamten Alpenraum. Weit gereiste Gäste aus ganz Europa zog es darauf-hin hierher, unter ihnen Österreichs Kaiserin Sissi, den Schriftsteller Karl May, die Krimi-Autorin Agatha Chris-tie und den britischen Premier Win-ston Churchill.

Bereits drei Jahre nach der Eröffnung des ersten Golfplatzes in Wien im Jah-re 1901 wurden auch am Karersee die ersten Bälle abgeschlagen. Laut Auf-zeichnungen von Ignaz Kircher soll es allerdings erst vier Jahre später, 1908, gewesen sein, als der Spielbetrieb auf-genommen wurde. Zunächst wurde mit neun Loch gespielt, im Jahr 1921 wur-de die Anlage auf 18 Loch ausgebaut. Es handelte sich um einen charakteris-tischen Bergkurs, der durch hohe Bäu-me und grüne Weiden begrenzt wurde. Das Clubhaus befand sich auf dem heu-tigen Standort des Hotels „Alpenrose“, die dazugehörige Driving Range lag in unmittelbarer Nähe. Der noch heute vorhandene „Golf-Schupfn“ diente den Caddies als Übernachtungsplatz. Sie schliefen darin auf mit Stroh gefüllten Matratzen. Der Erste und Zweite Weltkrieg ließen den Tourismus auf 1600 Metern über dem Meeresspiegel abrupt einbrechen. Während des Zweiten Weltkrieges wur-de das Grandhotel auch als Lazarett genutzt. Danach kehrte der mondäne Glanz nie wieder in das herrschaftli-

che Gebäude zurück. Zwar wurde das Hotel ausgebaut und wieder in Betrieb gebracht, doch so zahlreich wie zuvor kehrten die Gäste nicht mehr ein. 1957 schloss das Grandhotel. Mit dem finan-ziellen Zusammenbruch kam auch das Aus für die Golfanlage.

Der neubeginn vor 20 Jahren

Lange Zeit hielt der Golfsport in Süd-tirol einen „Dornröschenschlaf“. Auch am Karerpass wurde das Land in Par-zellen aufgeteilt und mit Wochenend- und Feri-enhäuschen bebaut. Doch Südtirol war zwar ohne Golfplatz, aber nicht ohne Golf-begeisterte. Es benö-tigte viel Einsatz, um die Vorurteile gegen den „Sport der Reichen und Alten“ aus der Welt zu räumen. In Pe-tersberg wur-de 1989 die

erste Neun-Loch-Anlage eröffnet und binnen kurzer Zeit erlebte der Golfsport in Südtirol ein Wiedererwachen. Auch beim altehrwürdigen Golfclub Karersee regten sich neue Aktivitäten.

Die Männer der ersten Stunde

Vor allem auf Bestreben von Graziano Bortolotti ging es am Karerpass in eine neue Runde. Ihm standen unter ande-rem der Welschnofener Bürgermeister Manfred Wiedenhofer und der Anwalt Popitzer unterstützend zur Seite. Maß-geblichen Anteil bei der Eröffnungspha-se des Platzes hatten auch Karl Auer als Platzwart, Gerlinde Wiedenhofer in der Verwaltung und Claudio Cappelli als Sportsekretär. Schon 1987 war eine kleine Übungsanlage in Betrieb genom-men worden. Im Jahre 1989 begannen am Karersee nach langwierigen Be-mühungen die Bauarbeiten am neuen Golfcampus. 1990 wurde der Golfclub Karerpass gegründet. Es sollte noch ein weiteres Jahr dauern bis zum ers-ten Mal der Golfschläger geschwungen werden konnte. Am 31. Juni 1991 wur-de der Platz feierlich eröffnet.„Rund die Hälfte des neuen Platzes liegt auf dem Terrain des historischen Are-

als. Mit 24 Hektar Fläche ist der Platz für eine 9-Loch-Anlage sehr großzügig und weitläufig ausgelegt“, betont Prä-sident Norbert Plattner. Er ist seit der Gründung des Golfclubs Präsident des GC Karersee und wird bei der Arbeit von seinen Vorstandsmitgliedern tat-kräftig unterstützt. Die Führung des Golfplatzes lag bis vor Kurzem eben-falls in den Händen des Golfclubs. Im Jahr 2009 wurde sie von einer Im-mobiliengesellschaft übernommen, deren größter Aktionär die Gemeinde Welschnofen ist. Derzeitiger Präsident ist Georg Eisath.

Das flair lockt weiterhin

Noch immer zieht es Golfer aus nah und fern hoch an den Karerpass. Viele Ita-liener sind dabei, die hier die angeneh-me Frische im Hochsommer genießen, aber auch Golfer aus ganz Europa und Weitgereiste aus Übersee treffen regel-mäßig ein. Gäste aus Neuseeland und aus Amerika sind keine Ausnahmen. Sie kommen extra einen Tag her – aus ihrem Urlaubsdomizil am Gardasee oder der Kurstadt Meran – , um auf einen der außergewöhnlichsten Plätze der Welt einlochen zu können.

Auch Prominenz lässt sich gern auf ein Spielchen ein. Italiens Skilegende Alberto Tomba und der schwedische Weltcupsieger Frederik Nyberg wa-ren mehrfach zu Gast. Benjamin Raich kehrte im Clubhaus ein, bevor er seinen ersten Europacup-Sieg auf der Paolina-piste einfuhr. Auch Golfprofi Alberto Binaghi und der Rennstallleiter von Ferrari F1, Stefano Domenicali, waren ebenfalls Gäste. Ältester Golfplatz Südtirols

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In der 20-jährigen Clubgeschichte hat sich auf dem Platz und drum herum allerhand abgespielt. Drei ganz besondere Ereignisse als Beispiel:

Es ist eine alte Tradition, dass Franz Senfter mit seinen Spielpartnern

alljährlich pünktlich um 11.50 Uhr sei-ne Runde beginnt. Als Sponsor steht ihm diese Ehre zu und die Zuschau-er feuern ihn begeistert an, wenn er dabei ist, seine Klasse „aufblitzen” zu lassen. Er schwingt den Driver und der Ball fliegt und fliegt ... und landet am Parkplatz. Nichts zu sehen, nur ein plumpes „Platsch” des Aufpralls ist zu vernehmen. Allen ist in diesem Mo-ment klar: Ein Auto wurde getroffen! Franz meint mit einer Seelenruhe: „Der ist im Aus! Ich glaube, er müsste unge-fähr an meinem Auto gelandet sein!” Er hatte damit absolut ins Schwarze getrof-fen. Doch der Ball war nicht am Auto, sondern drinnen, auf der Hutablage. Dies war jedoch noch nicht der Turnier-höhepunkt an jenem 31. Juli 1999. Auch Roberto Paolillo hatte sich zum Turnier eingeschrieben. Er war mit seinen 17 Jahren noch Amateur und einer der gro-ßen Hoffnungsträger der nationalen Golf-welt. An diesem Tag brachte er es fertig, mit 6 unter Par den Platzrekord aufzu-stellen. Dieser konnte bis heute nicht unterboten werden. Im gleichen Turnier gewann er auch den Preis „Nearest to the Pin” am 18. Loch, nachdem er auf Loch 12 ein Hole in One gemacht hatte. Für das Ass erhielt er sein Gewicht an „Senf-ter Speck” aufgewogen. Die Gaudi des Abends: Bei der Preisverleihung wurde er unter tosendem Applaus der Anwe-senden mitten im Lokal, für alle sichtbar auf einem Tisch, gewo-gen. 78,5 kg brachte er

auf die Waage. Sein Auto war bei der Ab-fahrt voll beladen. Er kommt jedes Jahr zum Karersee zurück. Von Jahr zu Jahr hat er allerdings an Gewicht zugelegt. Kein Wunder bei so viel Speck!

Schluss mit Golf

Das Loch 4/13, normalerweise für gute Spieler ein Birdieloch, wurde für einen Spieler zum Spießrutenlauf. Der so sehr erhoffe Abschlag ins Green landete im Wasser, der dritte Schlag ebenso. Das Limit an Missgeschick war erreicht und der Spieler explodierte im wahrsten Sinne des Wortes: Zuerst flog der Schlä-ger ins Wasser und gleich darauf folgte der ganze Golfbag.

Mit hochrotem Kopf sagte er wutent-brannt zu seinen Mitspielern: „So ein blödes Spiel! Der Bag soll absaufen, ich geh heim!” Ohne ein weiteres Wort machte er sich in Richtung Parkplatz davon ... und kehrte wider Erwarten bald darauf schleunigst zurück. Im Golfbag war sein Autoschlüssel.

rasen-Schlagen beim „Alpine Iron Man”

Wie jedes Jahr wurden beim „Alpine Iron Man” das Sekretariat und die Bar um 4 Uhr morgens aufgesperrt, denn be-reits um 5.30 Uhr geht es an den Start. Normalerweise treffen die Teilnehmer eine halbe Stunde vor dem Start ein, um

sich für die Marathonrunde vorzu-breiten. „In jenem Jahr wurde ich aber von einem Spieler überrascht, der bereits da war, als ich im Se-

kretariat die Lichter einschaltete. Ich war glatt ein wenig erschrocken, als er in Anzug und Krawatte plötzlich hinter mir stand”, erzählt Luis Obertegger. „Ich begrüßte ihn mit: Hallo H. J., schon so früh zur Stelle?” Seine Antwort: „Es wird aber langsam Zeit, dass Leben in diesen Laden kommt. Ich bin schon um 3 Uhr mit dem Taxi gekommen! Bei dieser Käl-te war ich froh, dass die Tür zum Heiz-raum nicht versperrt war.” Dort hatte er ein Nickerchen im Warmen gemacht und wollte, dass sofort der Pro Shop auf-gesperrt werde, denn dort wollte er sich schnell einkleiden. „Die Schläger brin-gen meine Kumpels, den Rest brauche ich von A bis Z neu!”, erklärte er mir. Frisch eingekleidet stand er pünktlich am Abschlag und schlug seine erste „Lady”, das heißt, er schlug den Ab-schlag so kurz, dass der Ball noch vor dem Damenabschlag liegen blieb. Der zweite Schlag war zwar besser, aber ein großes Rasenstück flog auch mit durch die Luft. Spontan holte er seine Brieftasche hervor, entnahm ihr einen 5000-Lire-Schein, nagelte diesen mit einem Tee ins Gras und verkündete laut: „Für die Greenkeeper!”

Kurioses aus der club-Geschichte

Georg Eisath

Alles neu am Karersee ...Am Karersee, ganz egal ob es das Skiressort oder die Golfanlage betrifft, steht mit Georg Eisath nun ein Mann dahinter, der mit viel persönlichem Engagement den Tourismus am Fuße des Rosengarten wieder an vergange-nen Glanzzeiten heranführen will.

für Georg Eisath eine große Aufga-be: „Der Bereich Golf ist für mich

neu und wir haben jetzt mit der Golf-Betreibergesellschaft vom Club die Führung des Platzes, die Organisati-on der Turniere und die Gastronomie übernommen,“ berichtet Georg Eisath. „Gleich spektakulär wie unser Skigebiet ist eben auch die Golfanlage. Ich habe mir sagen lassen, viele Golfgäste sind der Meinung, diesen Platz muss man einmal gespielt haben. Wenn Karersee, Karerpass und Rosengarten schon vor 100 Jahren weltbekannt waren, dann sollten wir in Golferkreisen eben welt-weit kommunizieren, dass dieser Platz einmalig ist und ihn jeder einmal spie-

len sollte!“ Das klingt einfach, aber ganz so leicht wird es nicht werden. Doch die Weichen sind gestellt. Martin Mair, der neue Manager vom Golfclub, geht mit gleicher Begeisterung wie der Chef selbst an die neuen Aufgaben heran. Greenkeeper Karl Pichler hat langjähri-ge Erfahrung und Wissen um Greens im alpinen Bereich und dazu kommen noch weitere Mitarbeiter, die sich vom neuen Schwung haben anstecken lassen. Alles in allem die besten Voraussetzungen für künftigen Erfolg!

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Luis Obertegger war der Tausendsassa des Golfclubs Karersee. Fast zwei Jahrzehnte wusste er über alles Bescheid, kannte jeden und organisierte alles.

luis Obertegger erzählt: „Im Jahr 1991 wurde ich als Vorstandsmitglied der

Carezza Golf GmbH, der die Führung der Golfanlage und des Golfclubs über-tragen worden war, beauftragt, die Gas-

tronomie auf der 1990 eröffneten Golfanlage zu organisieren”, erzählt Lu-is Obertegger. Es war un-möglich, in kurzer Zeit einen Pächter zu finden. Also übernahm Ober-teggers Firma “Mond-schein KG “ die Führung des Clubhauses. Mit der Sommersaison allein konnten aber die Kosten

der Bewirtschaftung nicht gedeckt wer-den. Nach langen Verhandlungen erhielt man die Betriebserlaubnis auch für die Wintersaison. Bar und Restaurant wur-den umgebaut und neu eingerichtet, der Pachtvertrag auf mehrere Jahre erwei-tert. Gleichzeitig nahm die Beliebtheit und der Spielbetrieb auf dem Golfplatz zu. Dies war vor allem dem engagier-ten Einsatz der Clubsekretärin Gerlinde Wiedenhofer zu verdanken.

Eine familie prägt club-Geschichte

Im Jahr 1993 wurde Luis Obertegger auch das Sekretariat übertragen. Er absolvierte daraufhin in Rom die Ausbildung zum Golfsekretär. Doch die Arbeit war allein kaum zu bewäl-tigen. 1996 stiegen seine Frau Heidi und sein Schwager Klaus im Restau-rant ein. Im Familienbetrieb lief alles Hand in Hand. Es war die ideale Vo-raussetzung für einen harmonischen Cluballtag, der rund 70 Turniere in einer Saison vorsah. Die Teilnehmer-zahl an den Turnieren stieg von Jahr zu Jahr. Viele Teilnehmer wussten vor allem das ausgiebige und leckere Es-sen nach der Preisverteilung auf der Terrasse des Clubhauses zu schätzen. “Ich erinnere mich an ein Wochenen-de, an dem von Freitag bis Sonntag insgesamt 273 Turnierspieler auf dem Golfplatz am Karersee ihre Runde ab-solvierten. Auch mein guter Freund und verlässlicher Mitarbeiter, Karl Pichler, der seit 1990 den Platz pflegte, hatte alle Hände voll zu tun”, erzählt Obertegger. Der Erfolg hatte seinen Preis: den Einsatz von – teilweise – 6 Uhr morgens bis Mitternacht. Im Jahr 2001 sollte das Restaurant erweitert werden, um es an die mitt-lerweile gewachsenen Anforderungen anzupassen. Das genehmigte Projekt scheiterte jedoch am unbesetzten Vor-

stand der Carezza Golf GmbH. Die har-monische Zusammenarbeit zwischen Golfclub und Carezza Golf GmbH war getrübt. Im Herbst 2003 entschloss sich Luis Obertegger daher, die Stelle als Ge-schäftsführer auf der neuen Golfanlage in Passeier anzutreten. Das Clubrestau-rant wurde neu verpachtet, Heidi Ober-tegger und ihr Bruder Klaus übernah-men das Sekretariat. Als nach einem Jahr der Pachtvertrag für das Restau-rant nicht erneuert wurde, sprangen erneut die beiden ein und übernahmen wieder selbst die Führung der Gastro-nomie. Es wurden fünf Jahre daraus. Im Frühjahr 2009 haben die Oberteggers nach 19 Jahren Golfplatz Karersee end-gültig Abschied genommen.

Abschied vom Karersee

Heidi Obertegger und Klaus

Luis Obertegger

Ein Unikat am Karerpass ist unbe-stritten Max Seehauser. Er führt nicht nur gemeinsam mit sei-ner Frau und Sohn Michael den Feinschmeckertempel „Fallmur Alm“ sondern ist auch ein Mann der ersten Stunde des Golfclubs Karersee. Kein „Iron Men“ ohne ihn, bei der zweiten Auflage im Jahr 1992 siegte er.

Hier aufgewachsen, kennt er noch die alten Zeiten, als sich am Karerpass

die Feinen und Reichen Europas ein-quartierten und in der reinen Bergluft Golf spielten. „Ich erinnere mich noch ganz genau. Es war im Jahr 1951. Ich ar-beitete das erste Mal als Hirte für mei-nen Onkel auf der Alm. Von dort hatte man einen guten Blick auf den Golfplatz und sah, was sich abspielte“, erzählt er.Die Driving Range stand auf dem Platz des heutigen Hotels „Alpenrose“, das Clubhaus befand sich am Standort des Hotels. „Es waren vor allem viele junge Damen dabei. Spielen konnten die ja nicht so gut und daraus haben wir Ka-pital geschlagen!“, fährt er fort.

60 lire pro ball

Max stand am Rand und sah die Bälle flie-gen. Die waren damals weniger schnell, aber flogen auch oft dorthin, wohin sie nicht sollten. Wenn sich die Golfer dann

aufmachten, um sie zu suchen, war Max meist schneller zur Stelle. Ein gezielter Tritt mit dem Holzschuh, und sie blieben für die feinen Herren und Damen unent-deckt. Später kam er zurück, um sie ein-zusammeln. Am Grandhotel wurden sie wieder verkauft, für 60 Lire das Stück.

Singen und Jodeln

Nachmittags spielte am Karersee-Hotel immer ein Orchester zum Fünf-Uhr-Tee. Danach führten die Herren ihre Damen auf dem Spazierweg zum Pass hinauf. Der Seehauser-Bub saß in einem Baum oberhalb des Wanderweges und be-gann mit einem Liedchen oder Jodler, sobald sich ein Paar näherte. Vor allem die Frauen waren entzückt. Sie waren es auch, die ihre Männer aufforderten, den kleinen Sänger gut zu entlohnen. Ein 50-Lire-Schein war nicht selten. Die Ausbeute des Sommers war gut.

Speisen auf dem Golfplatz

Wurde zur Mittagszeit gespielt, wurde dass Spiel nicht groß unterbrochen, um ins Hotel zum Essen zurückzukehren. Das Essen wurde auf dem Golfplatz angerich-tet. Dafür wurde ein Pferd angespannt. In einem „Gigg“, einem zweirädrigen Wa-gen, fuhren die kalten und warmen Spei-sen auf den rund 4000 Meter oberhalb des Hotels gelegenen Platz.

Eins beeindruckte den Naturburschen Max enorm: „Die englischen Ladies gingen nicht ohne ihren Caddie. Der trug ihnen den Sonnenschirm bei jedem Schritt hinterher.“

churchill war zum Malen da!

Sir Winston Leonard Spencer-Churchill war da! Der große englische Staats-mann und zweimalige Premierminister weilte Anfang der 60er Jahre am Ka-rerpass, angeblich zum Golfen. Doch Golf hat Churchill nie in seinem Leben gespielt. Er genoss hier die Natur, wan-derte, trank, rauchte und ging einem seiner Lieblingshobbys nach, dem Ma-len. Motive fand er hier genug.

Der Max erinnert sich ...

In den 20 Jahren seit bestehen des Golfclub Karersee gab es zahlreiche Turniere und Events. Dabei ging es auch im Klubhaus oft hoch her. Die traditionells-ten Turniere sind wohl der Senfter Cup (mit dem legendären Sponsorabend am Freitag davor) und die Sparkassen-Trophy. Das härteste aller Turniere (im ge-samten Alpenraum) ist zweifellos der Golf-Iron-Man mit Start je-weils schon bei Tagesanbruch.

Turniere und Events

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passendem Hotelkonzept

Max Seehauser und seine „Fallmur Alm“ am Karerpass, der Golfclub, das sagenhafte Panorama, der Rosengarten, eine gourmetmäßige Küche …, das alles ergibt eine Symbiose, die ihresgleichen sucht.

Hätte König Laurin damals dieses Angebot gehabt, hätte er sicher

nicht Frauenraub begangen, sondern wäre zu Hause geblieben! Damit wä-re ihm auch der Kampf gegen Dietrich von Bern samt der Zerstörung des Ro-sengartens erspart geblieben.

Die sagenhafte Küche ist geblieben und in dieser ist nicht mehr Max der Chef, sondern sein Sohn Micha-el. Für die regionalen, mediterranen und höchst kreativen Gerichte hat die Münchner Abendzeitung der „Fall-mur Alm“ den Titel „Laurins schönste Alm“ verliehen. Ein besonderes High-

Gourmet und Panorama

light ist das zehngängige Fischmenü, begleitet von hervorragenden, ausge-suchten Weinen! Der Michael in der Küche, der Max am Grill und die Che-fin im Service – ein Familienbetrieb par excellence! Ein Tipp unter Freun-den: auf alle Fälle vorher reservieren unter Tel. 0471 612 155.

„Hole-in-one“ mit

Viele Hotelprojekte werden ohne formale Planung reali-siert. Es wird behauptet, die Zeit fehle, angenommen, dass die Konzeptentwicklung im Vorfeld nicht zwingend notwen-dig sei – vor allem, wenn die Destination bzw. der bestehen-de Hotelbetrieb bereits erfolg-reich läuft.

Aber überlässt man dabei nicht zu viel dem Zufall?Die Generalplanung, vom strategischen Konzept, Finanzplanung, Raum- und Funktionsprogramm sowie Architektur und Realisierung bis hin zum Marke-ting, legt fest, mit welchem Leistungs-angebot, auf welchen Märkten (Gästen und anderen Zielgruppen), mit welchen Maßnahmen, in welchem Zeitraum, welche Ergebnisse erreicht werden sol-len und wer die Erfolgsverantwortung übernimmt.Grundsätzlich sollte jede Konzeptent-wicklung mit einer Standortanalyse beginnen, wobei nicht nur der direkte Ort des künftigen Hotelbaus durch-leuchtet werden sollte, sondern die touristische Situation der Destination im Gesamten. Zudem ist eine Mitbe-werberanalyse sinnvoll, um Angebot und Leistung ausfindig zu machen. Die aus der Mitbewerberanalyse er-mittelte Preisrange und die Preismög-lichkeiten der angestrebten Hotel-kategorie geben Aufschluss über die

künftige Preisgestaltung. Zusätzlich zur Standort- und Mitbewerberana-lyse müssen auch Zukunfts-Trends durchleuchtet werden. Die genaue Definition der Zielgruppen, deren Wünsche und Anforderungen und die Positionierung sind für den künftigen Erfolg maßgeblich.

Achtung: Projektkosten bis zum Projektabschluss berücksichtigen

Sind Führungskonzept und Zielgruppe definiert, so kann das gesamte Vorha-ben geplant werden. Ist die passende Hotelarchitektur gefunden, kann die Projektkostenanalyse beginnen. Zusätz-lich zu den üblichen Ausschreibungen und bekannten Baukosten sind auch Kleininventar, Dekoration, Erstaus-stattung für Badezimmer, Beautyfarm, etc. zu berücksichtigen. Letztere Kosten werden vielfach ignoriert. Bei Bauende fehlt dann oft das notwendige Kapital, die „nackte“ Struktur zu einem Hotel mit Wohlfühlambiente zu machen. Für die erfolgreiche Auslastung des neuen Betriebes ist außerdem ein angemesse-nes Marketingbudget in den Projektkos-ten zu berücksichtigen.

business on balance

Das ermittelte Budget muss dann der Rentabilitätsberechnung gegenüberge-stellt werden. Wie viel Fremdkapital ist notwendig und tragbar und sind genü-

gend Rückstellungen für künftige Investi-tionschritte berücksichtigt? Zudem ist zu erwähnen, dass für Finanzierungspart-ner, außer Eigenkapital und menschliche Kompetenz, die Bilanz- und Geschäftsfüh-rung der letzten Jahre ein entscheidendes Element für die Genehmigung ist.

Praxisorientierte begleitung statt Schubladenprotokolle

Das Konzept als Leitfaden für die Marschrichtung und laufendes Kontroll- instrument ist überaus wichtig, es soll allerdings nicht in der Schublade ver-schwinden. Deshalb setzt die Fa. Tou-rismusmanagement GmbH verstärkt auf die gemeinsame praxisorientierte Umsetzung. Hand in Hand mit der Un-ternehmerfamilie werden die im Kon-zept festgehaltenen Schritte realisiert. Sowohl bei der Projektbegleitung im Vertragsmanagement, Koordinierung der Bausitzungen, Auswahl der Materia-lien, Zeit- und Budgetplankontrolle, End-abrechnung als auch im begleitenden Pre-Opening Marketing und Controlling steht das junge Managementunterneh-men mit Rat und Tat zur Seite.

Info

Tourismusmanagement Group

Industriezone 1-5 - 39011 Lana

Tel. 0473 550 738 – Fax 0473 559 287

[email protected]

www.tourismusmanagement.it

Arosea Life Balance Hotel****s: alles aus einem Guss - vom Konzept

bis zur Führung.

Es gibt keinen besseren Platz ...Vom Rosengarten „wachküssen“ lassen können sich die Gäste im familiengeführten Berghotel Moseralm in atemberauben-der Lage – eingebettet zwi-schen den Dolomiten direkt im Wandergebiet Karersee.

Die UNESCO urteilte im Juni 2009: Die Dolomiten und speziell der

Rosengarten und Latemar zählen zu den schönsten Bergen der Welt. Schon immer von den Bergen hier fasziniert und begeistert, freut sich die Unter-nehmerfamilie Auer Eisath, dass die UNESCO den Dolomiten diese Aus-zeichnung verliehen hat. Genuss in Küche und Keller gehört im Berghotel Moseralm auch zum Wohlge-fühl. Schmackhafte Gerichte und edle Tropfen aus dem Moseralm-Weinkeller verwöhnen und machen den Aufenthalt zum genussreichen Erlebnis.Das Wasser der Moseralm entspringt aus der hauseigenen Quelle, wenige Me-

ter vom Hotel entfernt und die fantasti-sche Bergkulisse inmitten von Rosen-garten und Latemar verleiht Energien für den Tag. Im Beautyreich erlebt man entspannende Stunden bei Körperbe-handlungen mit reinen Naturproduk-ten und traditionellen Rezepten aus der Südtiroler Region. Wie wär’s mit einer Dolomiten-Ziegenmilchbehandlung? Oder einer Kartoffelbalsam-Handmas-sage nach altem Bauernrezept? Freuen Sie sich auf sinnliche Pflegerituale, duf-tende Blütenbäder, entspannende Mas-sagen sowie pflegende Packungen und Masken aus alpinen Naturprodukten.

Golfen und bergwandern

Warum nicht den Urlaub im eigenen Land verbringen? Im Berghotel Moser- alm, einem Partnerhotel der Golfclubs, ist man an der richtigen Adresse. Das Spiel verbessern, die gute Küche und die Wellness-Anlage genießen und zwischendurch zum Entspannen eine

Wanderung über die saftigen Almwie-sen machen. Wer höher hinauf will, kann dies per Lift machen und danach den Panoramaweg unterm Rosengarten genießen.

Info

Berghotel Moseralm****

Schönblickstr. 8 – 39056 Karersee

Tel. 0471 612 171 – Fax 0471 612 406

[email protected] – www.moseralm.it

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