Ragna Schirmer • Khatia Buniatishvili • Dorothee ... · auch Ernesto de Curtis „Torna a...

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Ragna Schirmer • Khatia Buniatishvili • Dorothee Oberlinger Martin Kohlstedt • Maurice Steger • Frieder Bernius u.v.a. klassikerleben.de klassikerleben.de Frühling 2019 Ausgabe 61 klassik erleben Empfehlungen des Klassikfachhandels

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Ragna Schirmer • Khatia Buniatishvili • Dorothee OberlingerMartin Kohlstedt • Maurice Steger • Frieder Bernius u.v.a.

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Frühling 2019Ausgabe 61

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EDITORIAL

Liebe Leserin, lieber Leser,

ein Hauch von Frühling durchzieht die aktuellen Neuerscheinungen. Keine Geringere als die lettische Mezzosopranistin Elīna Garanča hat Lieder aus Spanien, Italien und Lateinamerika auf-genommen, wo die Sonne bekanntlich ein wenig wärmer strahlt als bei uns in Nordeuropa. Und wo das Frühjahr seine zarten Blüten treibt und womöglich sogar Frühlingsgefühle die Folge sind, ist ein Liederzyklus wie Robert Schumanns „Dichterliebe“ auch nicht verkehrt. Christian Jost hat die Lieder jetzt für hohe Stimme und neun Instrumentalisten bearbeitet. Zur Jahreszeit passende Lieder wie „Maikäfer flieg“ sind auch bei dem verblüffenden Album „Volkslieder Reloaded“ vom Ensemble Quadro Nuevo und dem Münchner Rundfunkorchester enthalten.

Aber wir sollten bei all der Sehnsucht nach Licht und Wärme die übrigen Jahreszeiten nicht ver-gessen. Das haben Sol Gabetta und die Cappella Gabetta jedenfalls nicht getan. Elegant ist ihre Idee, Piazzollas Musik mit Vivaldis „Jahreszeiten“ zu „Tango Seasons“ verschmelzen zu lassen. Von Südamerika bis nach Italien scheint da kein Weg zu weit, in der Musik gemeinsame Wurzeln zu finden. Den niederländischen Pianisten Joep Beving hält es aber nicht auf unserem Planeten. Mit seinem neuen Album „Henosis“ strebt er in kosmische Welten und lässt sich erstmals von anderen Instrumenten begleiten.

Begleiten, und zwar gleich vom ganzen Gewandhauschor, lässt sich auch der Komponist und Elektronikspezialist Martin Kohlstedt auf seinem neuen Album „Ströme“. Und wo wir schon bei Chören sind, dürfen der Rundfunkchor Berlin mit einer fulminanten Brahms-Aufnahme und der Kammerchor Stuttgart unter Frieder Bernius mit einer atemberaubenden „Missa solemnis“ als kleiner Vorgeschmack auf das Beethoven-Jahr 2020 natürlich nicht fehlen.

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HIGHLIGHTS: L. A. Philharmonic Centenary Edition (S. 4), Khatia Buniatishvili (S. 5), Quadro Nuevo (S. 5), Joep Beving (S. 6), Frieder Bernius/Kammerchor & Hofkapelle Stuttgart (S. 7), Dorothee Oberlinger (S. 8), Maurice Steger (S. 9), Silver-Garburg Piano Duo (S. 10), Nikola Djoric (S. 11), Martin Kohlstedt (S. 12), Ragna Schirmer (S. 13)HÄNDLER (S. 14) – HÄNDLERPORTRÄT: Bongartz - Musik in allen Formaten, Erlangen (S. 15)

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BILDNACHWEISE: © Gregor Hohenberg/DG (1/3 Garanca), Sam Comen (4 Dudamel/LA Philharmonic), Esther Haase (5 Buniathishvili), David Gazarov (Quadro Nuevo), Rahi Rezvani (6 Beving), Gudrun Bublitz (7 Bernius), Johannes Ritter (8 Oberlinger), MolinaVisuals (9 Steger), Neda Navaee (10 Silver-Garburg), Nancy Horowitz (11 Djoric), Peter Runkewitz (12 Kohlstedt), Maike Helbig (13 Schirmer), Julien Fertl (15 Plattenladen), Franca Bongartz (15 Bongartz)

IMPRESSUM Herausgeber: Aktiv Musik Marketing GmbH & Co. KG, Steintorweg 8, 20099 Hamburg, Sitz: Hamburg, HR A 105205, UstID:

DE 187995651. Persönlich haftende Gesellschafterin: Aktiv Musik Marketing Verwaltungs GmbH, Steintorweg 8, 20099 Hamburg, Sitz: Hamburg, HR B 100122. Geschäftsführer: Marcus-Johannes Heinz Fon: 040/468 99 28-0 Fax: 040/468 99 28-15

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klassikerleben

TITEL

Sol y vida, die Sonne und das Leben, sind Begriff e, die uns fröstelnde Nord-europäer ja das ganze Jahr über in Scharen gen Süden treiben. Von dun-klen Winterabenden und verregneten Ausflügen

wüsste auch der lettische Opernstar Elīna Garanča genügend Lieder zu singen. Jetzt aber steht der Süden und seine Lebensfreude spendende Musik für sie im Fokus. Lieder aus Spanien, Italien und Lateinamerika stehen im Mittelpunkt, darunter Agustin Laras unver-zichtbarer Hit „Granada“ in einem Arrangement des Dirigenten Karel Mark Chichon und das Lied „Gracias a la vida“ der chilenischen Folkloremusikerin Violeta Parra Sandoval in einem Arrangement von José Maria Galliardo del Rey. In der Begleitung des Orquesta Filarmónica De Gran Canaria von den Kanaren, wo ja bekanntlich ewiger Frühling herrscht, kann dabei natürlich nichts schiefgehen.

Es ist das erste Mal, dass Elīna Garanča mit Liedern, Canzonen und Tangos ihr klassisches Repertoire auf so konsequente Weise erweitert. Mit ihrem Tim-bre und der charakteristischen Tönung ihres ebenso strahlenden wie warm schimmernden Mezzosoprans

greift sie auch zu Evergreens, die normalerweise Tenöre für sich reklamieren. Das für Enrico Caruso einst entstandene „Core ’ngrato“ gehört dazu, aber auch Ernesto de Curtis „Torna a Surriento“ und „Non ti scordar di me“.

Der aus Sevilla stammende Gitarrist und Arrangeur José Maria Galliardo del Rey hat für die Deutsche Grammophon schon etliche Alben eingespielt. Neben Rodrigos Gitarrenkonzert veröff entlichte er unter anderem die CDs „14 Maneras de echarte de menos“, „Pasión Española“ oder „Habanera – Canción del amor“. Klar, dass ein Spanier Astor Piazzolas Klassiker „Maria de Buenos Aires“ mit besonderer Leidenschaft für Garanča und Gitarrenbegleitung in Szene setzen kann. Aus dem 19. Jahrhundert stammt der Lieder-zyklus „No t’amo più“ von Francesco Paolo Tosti, aus dem Garanča ebenfalls ein Lied für „Sol y vida“ ausge-wählt hat. Der Caruso-Freund und italienische Sänger Tosti stammte auch aus dem klassischen Genre, genau wie Garanča. Er war einst Schüler des italie-nischen Opernkomponisten Saverio Mercadante und benutzte in seiner Musik Mittel, die einer Opernsän-gerin wie Garanča natürlich aufs Beste vertraut sind.

Deutsche Grammophon/Universal Music CD 4836217 / ab 10.05. erhältlich

Elīna GarančaSonne in Sinn und Kehle

Jahr über in Scharen gen

verregneten Ausflügen wüsste auch der lettische Opernstar Elīna Garanča

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NEUERSCHEINUNGEN

Gustavo DudamelCelebrating John WilliamsEs ist nicht nur das benachbarte Hollywood, das Kaliforniens Vorzeigeorchester Los Angeles Philharmonic so stark mit der Geschichte der Filmmusik in Verbindung hat treten lassen. Dieses Orchester unterhält mit Komponisten der Filmmusikszene wie John Williams und vielen anderen über den Film hinaus einen engen Aus-tausch. Esa-Pekka Salonen etwa verstand das Orchester stets als ein Ensemble, das

sich seinem Umfeld und den Menschen der Region gegenüber öff nen müsse, und begründete Filmmusikreihen. Bei dem hier veröff entlichten Live-Event „Celebrating John Williams“ steht mit dem Chefdirigenten Gustavo Dudamel ein Freund und Vertrauter des Soundtrack-Schöpfers von „Star Wars“, „Harry Potter“, „Indiana Jones“ oder dem bis heute furchteinfl ößenden „Jaws“ am Pult des Los Angeles Philharmonic.

Deutsche Grammophon/Universal Music 2CD 4836647

sich seinem Umfeld und den Menschen der Region gegenüber öff nen müsse, und begründete Filmmusikreihen.

Christian Thielemann & Staatskapelle DresdenMessa da RequiemDas Gedenkkonzert der Sächsischen Staatskapelle Dresden unter Christian Thiele-manns Leitung am 13. Februar 2014 liegt zwar schon mehr als fünf Jahre zurück, die prägenden Eindrücke hat aber keiner der live Dabeigewesenen je vergessen. Nun wird die Aufnahme dieses denkwürdigen Konzerts mit Verdis hochdrama-tischer Messa da Requiem, das im Gedenken an die grauenhafte Zerstörung Dresdens am 13. Februar 1945 erinnert, bei Profi l Hänssler auf CD veröff entlicht.

Thielemann folgte mit dieser Auff ührung einer Tradition der Staatskapelle Dresden, die ebenfalls am 13. Febru-ar, jedoch im Jahr 1951, der damalige Leiter Rudolf Kempe mit einer Auff ührung desselben Werks begründet hatte. Eine alljährliche Requiem-Auff ührung, nicht nur vom Requiem Verdis, gehört seitdem zu den nobelsten Aufgaben der Staatskapelle.

Profi l Edition Günter Hänssler/Profi l Medien 2CD PH16075

Vor 100 Jahren wurde das Los Angeles Philharmonic von William Andrews Clark Junior und dem ersten Chefdirigenten Walter Henry Rottwell gegründet. Mit ehemaligen Chefdirigenten wie Otto Klemperer, Zubin Mehta, Carlo Maria Giulini, André Previn, Esa-Pekka Salonen und seit 2009 Gustavo Dudamel hat es sich zu einem der vielseitigsten und gefragtesten Orchester der Welt entwickelt. Zur Zeit seiner größten Erfolge leite-te aber auch der Filmmusikkomponist John Williams das Orchester 1978 zum ersten Mal in der Hollywood Bowl und sagte: „Es war ein aufregendes Angebot und zugleich ein ehrenvolles.“ Die Verbindung zum Los Angeles Philharmonic hat der Weltstar bis heute

nicht ab reißen lassen. Die Deutsche Grammo-phon feiert das Jubiläum deshalb auch mit einer Hommage an den preis-gekrönten John Williams sowie einer parallel

zur Jubiläums-Welttournee des Orchesters erschei-nenden fulminanten Box in limitierter Aufl age mit dem Titel „LA PHIL – 100 YEARS“. Die 32 CDs und 3 DVDs enthalten Erstveröff entlichungen von Auff üh-rungen unter der Leitung von Klemperer, Wallen-stein, van Beinum und sogar Strawinsky. Dr. Clemens Trautmann, der Präsident der Deutschen Grammo-phon, erklärt: „Wir freuen uns darauf, unsere Zusam-menarbeit mit Gustavo Dudamel und dem L. A. Phil fortzusetzen. Das 100-jährige Jubiläum bietet eine wunderbare Gelegenheit, die große künstlerische Kraft des Orchesters aufzuzeigen sowie seine innova-tive Programmgestaltung und Öff entlichkeitsarbeit.“ Deutsche Grammophon/Universal Music

32CD+3DVD 4836100

Los Angeles Philharmonic OrchestraEin Jahrhundert-Orchester!

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klassikerleben

NEUERSCHEINUNGEN

Konsequent hat Khatia Buniatish-vili für ihr Label Sony einen groß-en Klavierkomponisten nach dem anderen „abgearbeitet“. Nach den gefeierten Alben mit Musik von Liszt, Chopin und Rachma-ninow sowie den Konzeptalben „Motherland“ und „Kaleidoscope“ folgt nun Schubert. Mit ganzer Seele und einer gehörigen Portion Gefühl widmet sich die georgische Pianistin hier nun der letzten Kla-viersonate D 960, dem Ständchen aus „Schwanen-gesang“ D 957 in Liszts Bearbeitung sowie ausge-wählten Impromptus. All dies sind Werke, die die für ihre Interpretationskunst, aber auch ihre faszinie-rende Bühnenpräsenz hochgelobte Pianistin lange im Repertoire hat. Buniatishvili erfasst die ganze

Tiefe dieser Werke. Klar arbeitet sie die weiten melodischen Bögen, aber auch die für Schubert so typischen plötzlichen Einbrüche heraus. Stets lauert bei diesem Kom-ponisten trotz aller Selig-

keit und Ruhe mancher Passagen ein Abgrund. Die Freude wird von tiefer Melancholie getrübt, oder abrupte Gesten attackieren einen eigentlich fried-vollen Verlauf.Natürlich weiß die attraktive junge Solistin, die immer mal wieder auch Cover von Modemagazinen und Fachzeitschriften ziert, in welch große Fußstapfen sie ausgerechnet in Interpretationsfragen zu Schubert tritt. Mit ihrem vollkommen freien Zugang aber fi n-det sie eine ganz eigene Sprache. Dazu gehören ein mitreißendes Cantabile, ein kühner Akzentreichtum und Sinn für geschlossene Dramaturgien jedes ein-zelnen Satzes. Sony Classical CD 19075841202

Khatia BuniatishviliMit ganzer Seele

Quadro NuevoVolkslieder erobern KonzertpodiumEr habe immer große Unruhe gefühlt, sagte der 2003 gestorbene italienische Avantgardist Luciano Berio einmal, wenn er Volkslieder allein mit Klavierbeglei-tung gehört habe. Kurzerhand komponierte er 1964 darum den Zyklus Folksongs für Stimme und unter-schiedlichste Instrumentalbegleitungen. Ein wenig kann man dieses experimentelle Verfahren ja mit dem vergleichen, was das Weltmusik-Jazz-Ensemble Quadro Nuevo und das Münchner Rundfunkorches-ter mit ihrem Projekt „Volkslied Reloaded“ jetzt umgesetzt haben. Der Unterschied zu Berio ist aber, dass wir keinen Sänger und keine Texte hören. Das Ergebnis ist ein reines Instrumentalalbum, bei dem alle möglichen Stilrichtungen wie Bossa Nova, Tango, Jazz, Film- und Weltmusik ineinandergreifen, die ver-wendeten Volksliedweisen aber stets erkennbar blei-ben. Unter der Leitung der Chefdirigentin der Phil-harmonie Salzburg, Elisabeth Fuchs, erobern mit dem

vom Münchner Rund-funkorchester beglei-teten Quadro Nuevo alte Lieder wie „Der Mond ist aufgegangen“, „Hoch auf dem gelben Wagen“ und „Maikäfer flieg“

ganz neue Soundwelten. In einem Arrangement für Saxofon, Akkordeon, Harfe, Kontrabass, Klavier und Orchester klingen „Am Brunnen vor dem Tore“ und „Sah ein Knab ein Röslein stehn“ natürlich völlig anders. Die Macher sparen aber auch nicht mit Witz. So gibt es beim Track „Servus Habibi“ mit „orienta-lischen Freunden“ sogar ein Potpourri bayerischer Songs mit orientalischen Einfl üssen zu hören. Sony Classical CD 19075928632 / ab 26.04. 2LP

19075928631

teten Quadro Nuevo alte

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NEUERSCHEINUNGEN

Joep BevingIn kosmische WeltenDer niederländische Pianist Joep Beving verfolgt sei-nen künstlerischen Weg ganz konsequent. Die dem aktuellen Album „Henosis“ vorausgegangenen Alben „Solipsism“ und „Prehension“ waren auch von einem komplexen philosophischen Überbau geprägt. Beving regt mit seinem individuellen und doch vom Minima-lismus beeinfl ussten Stil zur inneren Einkehr an. Stets drängt seine Gedankenwelt ins Kosmische und Tran-szendentale, was bei „Henosis“ nun noch konkreter zum Leitmotiv erklärt wird. Bei den älteren Alben ver-ließ sich der Pianist mit der langen Haarmähne und dem rauschenden Bart noch allein auf sein ureigenes Ausdrucksmittel, den ganz speziellen Klang des von der Großmutter geerbten Flügels aus der Werkstatt Schimmel. Bei „Henosis“ wird das Klavier jetzt von anderen Instrumenten begleitet, ja Beving pausiert auch über längere Strecken und erweitert sein klang-liches Ausdrucksspektrum um viele weitere Facet-

ten. Mit von der Partie ist übrigens der Cellist Maarten Vos.Der Begriff „Henosis“ stammt aus dem Grie-chischen und beschreibt eine mystische Einheit. Im Sinne Platons zielt die

Henosis auf die Vereinigung der Realität mit dem uns Menschen Unbekannten des Kosmos ab. Viele Titel des neuen Beving-Albums deuten auf diesen gedanklichen Überbau hin. So lautet der Eingangs-titel „Unus mundus“, ein weiterer verweist auf den Himmelskörper „Sirius“. Vieldeutig sind zudem Titel wie „Klangfall“ oder der auf Platon verweisende Track „Anamnesis“. Deutsche Grammophon/Universal Music 2CD

4835209 / 2LP 4799875

ten. Mit von der Partie

Cappella GabettaTango SeasonsDer Titel des Albums mag überraschen. Hier verschmilzt die Bezeichnung eines südamerikanischen Tanzes mit dem Begriff der Four Sesaons, der Vier Jahres-zeiten, zu „Tango Seasons“. Die erklärte Vivaldi-Anhängerin Sol Gabetta hat mit ihrem Bruder Andrés Gabetta und dessen Barockensemble Cappella Gabetta Vivaldis Klassikhit „Vier Jahreszeiten“ mit den von Vivaldi inspirierten „Cuatro Estaciones Porteñas“ des Tangokönigs Astor Piazzolla kombiniert. Die Leidenschaft

für das barocke Erbe Europas teilte Piazzolla ja mit vielen Komponisten Südamerikas, etwa dem Brasilianer Heitor Villa-Lobos in dessen Bachianas Brasileiras. Im Wechsel mit Vivaldi hören wir auf „Tango Seasons“ nun Piazzollas „Cuatro Estaciones Porteñas“ in einer Streichorchesterfassung mit Bandoneon, gespielt von Mario Stefano Pietrodarchi.

Sony Classical CD 19075925492

Rudolf KempeSämtliche Orchesterwerke von Richard StraussDer 1976 im frühen Alter von 66 Jahren in Zürich verstorbene Rudolf Kempe war ein Spezialist für das spätromantische Repertoire und ganz besonders für die Musik von Richard Strauss. Kempe hatte neben seiner unnachahmlichen Ausdrucksvielfalt ein sicheres Gespür für die Bedürfnisse der von ihm geleiteten Orchester und motivierte sie bei technisch so anspruchsvoller Musik wie von Strauss zu Höchstleistungen. Seine hier auf neun CDs veröff entlichten Aufnahmen

sämtlicher Orchesterwerke von Strauss entstanden alle mit der Sächsischen Staatskapelle Dresden. Zu diesem Orchester, das zu den führenden und traditionsreichsten Orchestern der Welt zählt, hatte Strauss ja ein beson-deres Verhältnis. Ihm widmete er seine opulent besetzte „Alpensinfonie“, die die Staatskapelle Dresden ebenso zur Urauff ührung brachte wie einige seiner Opern.

Warner Classics 9CD 9029554251

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NEUERSCHEINUNGEN

klassikerleben

Für den 250. Geburtstag Ludwig van Beethovens im Jahr 2020 bringen sich nun alle in Stellung. Frieder Bernius und sein phänomenaler Kammer-chor Stuttgart stehen da in der ersten Reihe,

haben sie doch sowohl in Sachen Beethoven als auch bei Aufnahmen von Messkompositionen des frühen 19. Jahrhunderts revolutionäre Akzente gesetzt. Wir erinnern uns noch gut an die preisgekrönte Referenz-aufnahme von Beethovens „Missa in C“ op. 86 bei Carus, der Bernius damals ja die Weltersteinspielung von Luigi Cherubinis 1829 entstandenem „Sciant gentes“ hinzugefügt hatte.Nach zehnjähriger Pause gibt es jetzt beim Kam-merchor und der Hofk apelle Stuttgart eine neue Auseinandersetzung mit der Missa solemnis op. 123, diesem so unendlich schwergewichtigen und von allen Chören der Welt gefürchteten Chorwerk Beet-hovens. Natürlich spielt dem Kammerchor Stuttgart

bei dieser Neuaufnahme die historische Stimmung von 430 Hz für die heiklen hohen Stimmtessituren in die Karten. Aber auch der schlanke Klang historischer Instrumente der Hofk apelle Stuttgart macht vieles leichter. Er hilft, an den vielen bizarren polyphonen Stellen von Beethovens Partitur die nötige Klangba-lance zwischen Stimmen und Instrumenten herzu-stellen. Das war bei der Interpretation dieses Werkes ja schon immer schwierig. Erst recht, wenn der Chor gegen ein riesiges romantisch besetztes Sinfonieor-chester ansingen muss. Bei Frieder Bernius nun aber ist der große Vorteil, dass der Kammerchor und die Hofk apelle Stuttgart so fantastisch gut aufeinan-der eingestimmt sind. Die Klanggruppen greifen bei diesem oft als sperrig betrachteten Werk, das doch so unendlich reizvoll ist, organisch ineinander. Ein adäquates, gut gewähltes Solistenquartett mit Johanna Winkel, Sophie Harmsen, Sebastian Kohl-hepp und Arttu Kataja bereichert diese Produktion, die gleichzeitig den Auftakt des 50. Gründungsjubi-läums vom Kammerchor Stuttgart markiert. Carus/note 1 music CD CAR83501

Frieder Bernius, Kammerchor & Hofk apelle StuttgartMissa solemnis zum 50. Gründungs jubiläum

haben sie doch sowohl in Sachen Beethoven als auch

klassikerleben8 KLASSIKERLEBEN.DE

NEUERSCHEINUNGEN

Christian Thielemann & Staatskapelle DresdenSchumann SymphoniesEin Zyklus der vier Sinfonien von Robert Schumann war für Christian Thiele-mann und seine Sächsische Staatskapelle Dresden nach den Produktionen der Brahms- und Bruckner-Sinfonien nun einmal an der Reihe. Diese Musik sei doch Teil der Kapell-Seele, sagt Thielemann, der sich seit 2018 intensiv mit den vier Werken auseinandersetzt. „Das Fantastische, das Poetische und die Abgründe des Biedermeier liegen dem Orchester besonders gut“, so Thielemann, der sich die

Aufnahmen auch selbst zu seinem 60. Geburtstag am 1. April geschenkt hat. Gerade Schumann, der in seinen Orchesterwerken ja oft blockartig instrumentiert, verlangt eine besondere Konturierung. Thielemann verleiht den Werken in diesen während einer Japan-Tournee entstandenen Aufnahmen aus der Suntory Hall in Tokio einen kraftvollen Ton und eine Erhabenheit.

Sony Classical 2CD 19075943412

John Eliot GardinerBerlioz RediscoveredWie prägnant, direkt und konturiert klingt dieser Berlioz doch unter den Händen John Eliot Gardiners? Mit dem Orchestre Revolutionnaire et Romantique hatte der Maestro mit seinen Vorstellungen der historischen Auff ührungspraxis in der Berlioz-Interpretation neue Akzente gesetzt. Weit entfernt von romantischer Überladung, dafür umso transparenter, zum Teil aber auch schroff er klingen Gardiners legendäre Aufnahmen der „Symphonie Fantastique“, „Harold en Italie“,

„Roméo et Juliette“ oder „La Damnation de Faust“. Auf der insgesamt acht CDs und eine DVD umfassenden Edition zum 150. Todestag des Komponisten ist auch die einst mit einem Grammy Award ausgezeichnete Aufnahme der „Messe Solenelle“ enthalten. Die beigefügte DVD lässt Filmaufnahmen von Berlioz-Werken aus der Westminster Cathedral bewundern.

Decca/Universal Music 8CD+DVD 4834687

Da hat sich die Blockfl ötistin Dorothee Oberlinger einmal ein Thema ausgewählt, das wir sonst eher mit romantischem Repertoire verbinden als mit Barock-musik. Auf ihrem Album „Night Music“ hat sie näm-lich Konzerte und Sonaten von Antonio Vivaldi und Stücke von Heinrich Ignaz Franz von Biber oder Jacob van Eyck eingespielt, die den Begriff der Nacht im Titel tragen oder sich mit Erscheinungen der Nacht auseinandersetzen. Ein Jahrhundert später geriet das „Nachtstück“ bei E.T.A. Hoff mann ja zur literarischen Gattung und wurde von Schumann und Chopin musi-kalisch aufgegriff en. Hier verband es sich auch mit dem Gespenstischen und Unheimlichen, das Ängste in uns wachruft. In der Barockmusik beschränkt sich die Nacht keineswegs auf das Dunkle und Verbor-gene. Hier bewegen sich Stücke wie Antonio Vivaldis

Kammerkonzert g-Moll RV 104 „La notte“ oder das für Blockfl öte arran-gierte Konzert E-Dur „Il riposo“ RV 270 auch zwischen rauschenden Festen, Lust und Zärtlich-keit und dem Schatten-

haften. Die Blockfl ötistin, Dirigentin und geschickte Dramaturgin, die ja auch die Potsdamer Musikfest-spiele als Intendantin leitet, hat jedem Werk Vivaldis ein nächtliches Prélude vorangestellt. Darunter sind auch das selten zu hörende sephardische Schlaf- und Wiegenlied „Nani Nani“ aus dem spanischen Mittel-alter oder ein Lied von Fratre Gerardo aus dem 16. Jahrhundert. Die Ciaconna aus Bibers Serenada à 5 A 877a von 1673 trägt den Titel „Der Nachtwächter“.

DHM/Sony Music CD 19075912522

Dorothee OberlingerAuf den Spuren barocker Nächte

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NEUERSCHEINUNGEN

Die Pausen von barocken Konzerten und Opernauf-führungen unterschieden sich gewaltig von denen unserer Tage. Man konversierte zwar genau wie heute, man trank Wein und labte sich an zuweilen fru-galen Essensangeboten, all das aber unterhalten von zusätzlicher Musik. Klar, dass die nicht aus Lautspre-chern dringen konnte, sondern live gespielt werden musste. Der mit gesellschaftlichen Events zutiefst ver-traute Georg Friedrich Händel hat in seinen LondonerJahren für solche Zwecke aufwendig komponiert. Und weil es eben ökonomisch war, bediente er sich locker an eigenen Vorlagen, die er quasi recycelte und von verschiedensten Instrumenten spielen ließ. Der Block-fl ötist Maurice Steger hat mit dem Barockorches ter La Cetra nun solche Werke zusammengetragen und unter dem Motto „Mr Handel’s Dinner“ bei Harmonia Mundi veröff entlicht. Die Stücke stammen bei Wei-

tem nicht alle von Hän-del. Auch Flötenkonzerte von dem aus Lucca stam-menden Francesco Gemi-niani oder das Stück „A Ground“ von Gottfried Finger, der eine Genera-

tion früher als Händel geboren wurde, sind darun-ter. Maurice Steger hat von Händels Praxis selbst Gebrauch gemacht und stellte aus Ballettsätzen von Händels früher, noch in Hamburg komponierter Oper „Almira“ eine „Suite de danse“ zusammen. Das Block-fl ötenkonzert in F-Dur, das auf einer Blockfl ötenso-nate HWV 369 beruht, hatte Händel nachweislich als Orgelkonzert HWV 293 selbst einmal bei einer Auf-führung seines Oratoriums „Deborah“ präsentiert. harmonia mundi CD HMM 902607

Maurice StegerMeisterwerke barocker Pausenunterhaltung

András Schiff Schubert Sonatas & ImpromptusGibt es einen auf Schuberts Wien des frühen 19. Jahrhunderts zugeschnittenen Ton? Einen Klang, der vielleicht andere Nuancen in dessen großen Klavierwerken setzt, als wir es zu hören gewohnt sind? Diese Frage hat sich der einzigartige András Schiff immer wieder gestellt, obwohl er der historischen Auff ührungspraxis gegenüber stets Distanz gewahrt hat. In der Vergangenheit spielte er Schubert lieber auf einem Bösendorfer als einem Steinway, weil er dessen Klang für „wie-nerischer und gesanglicher“ hält. Für ECM ging Schiff 2015 noch einen Schritt weiter und nahm Moments musicaux und Impromptus auf einem Fortepiano von Franz Brodmann aus dem Jahr 1820 auf. Nun folgt ein weiteres Album mit Spätwerken auf diesem Instrument, das einen, wie Schiff sagt, weicheren Klang und eine melancholische Sanglichkeit habe.

ECM New Series/Universal Music 2CD 4817252

Christian JostDichterliebeDer in Berlin lebende Komponist und Dirigent Christian Jost hat die sechzehn Lieder von Robert Schumanns Liederzyklus „Dichterliebe“ nach Heinrich Heine für hohe Stimme (Sopran oder Tenor) und neun Instrumentalisten bearbeitet. „Ist bei Schumann jedes Lied für sich abgeschlossen“, sagt Jost, „erscheinen die Lieder in meinem Werk wie Inseln, die organisch in eine große, neu angelegte Komposition eingewebt sind. Grundlage meiner Komposition sind Schumanns Harmonien und Melodien, welche die Keimzellen meines Klangstroms bilden. Die Liedtexte Heines bleiben komplett erhal-ten, wie auch die Gesangslinien Schumanns, obgleich Textstellen wiederholt werden beziehungsweise neue Schwerpunkte erhalten.“ Stella Doufexis, Daniel Heide, Peter Lodahl und das Horenstein Ensemble legen hier die Weltersteinspielung der Fassung vor.

Deutsche Grammophon/Universal Music 2CD 4837046

klassikerleben10 KLASSIKERLEBEN.DE

NEUERSCHEINUNGEN

Unter einer Illumination verstehen wir ja gemeinhin eine Erleuchtung, die in unserem Geist vor allem verborgene Gedanken und Wahrheiten bewusst wer-den lässt. Das Silver-Garburg Piano Duo hat diesen Titel für sein Album mit Bedacht gewählt. Es spielt nämlich Bearbeitungen, die die subtil ausgewählten Vorlagen mit zwei Klavieren in eine völlig neue Ästhetik übersetzen. „Es ist leicht, als Klavierduo mit Virtuosität Eff ekt zu machen“, sagen Sivan Silver und Gil Garburg. „Aber das allein ist uns viel zu wenig. Wir haben das Gefühl, dass wir eine Art zyklisches Programm zusammengestellt haben: Debussy würdigt den älteren französischen Meister Saint-Saëns, der seinen geschätzten Kollegen Liszt

ehrt, welcher wiederum Schumann seine h-Moll-Sonate widmet, dessen Stücke nun in Debussys Händen liegen.“ CamilleSaint-Saëns’ kongenialeBearbeitung von Franz Liszts Klavierso-

nate h-Moll ist das Hauptwerk dieser CD. Claude Debussy übersetzt Robert Schumanns 6 Studien in kanonischer Form op. 56 in seiner Fassung für zwei Klaviere besonders feinsinnig und auf den Klang ausgerichtet. Sie unterscheidet sich von seiner Bear-beitung der Introduktion und Rondo capriccioso op. 28 von Saint-Saëns ganz wesentlich. „Eines ist ein dramatisches Stück, eine riesige Sonatenform, die alle Sätze auf revolutionäre Weise in sich vereint“, sagen Silver und Garburg. „Das letzte ist ein virtuos unterhaltsames Konzertstück, das im Capriccio-Stil bezaubern und beeindrucken will.“ Berlin Classics/Edel CD 0301192BC

Silver-Garburg Piano DuoErleuchtung durch vier Hände

Karl BöhmSein Dresdner Abschiedskonzert 1979Die Doppel-CD Volume 45 der Edition Staatskapelle Dresden enthält ein kostbares Zeitdokument aus dem Zweiten Weltkrieg. Als Nachfolger von Fritz Busch war Karl Böhm 1934 zu dessen Nachfolger an der Dresdner Semperoper berufen worden. Bevor der 49-Jährige nach einer fruchtbaren Arbeit in Dresden dann als Direktor an die Wiener Staatsoper ging, verabschiedete er sich vom Publikum der sächsischen Metropole am 12. Juni 1942 mit einem Abschiedskonzert. Neben den hier gespiel-

ten Schubert-Sinfonien Nr. 8 „Unvollendete“ und Nr. 9 „Die Große“ veröff entlicht Profi l Hänssler hier auch die berühmte Ansprache Karl Böhms am Ende dieses Konzerts an das Dresdner Opern- und Konzertpublikum. Als Vor lage diente eine Magnetbandaufzeichnung der Reichs-Rundfunk-Gesellschaft nach den Originalton-bändern.

Profi l Edition Günter Hänssler/Profi l Medien 2CD PH19023

Evgeny Kissin & Emerson String QuartetThe New York ConcertEs kommt eher selten vor, dass der 1971 geborene Pianist Evgeny Kissin Ausfl üge in den Bereich der Kammermusik unternimmt. Am 27. April 2018 war es aber einmal der Fall. An der Seite des Emerson String Quartets spielte Kissin im Stern Auditorium/Perleman Stage der Carnegie Hall Klavierquartette von Mozart und Fauré sowie das Quintett von Dvořák beziehungsweise einen Satz aus Schosta-kowitschs G-Moll-Quintett. Selbstverständlich stellte die Deutsche Grammophon

bei diesem Ensemble und dem neunfachen Grammy-Award-Preisträger und dreimal mit einem Gramophone Award ausgezeichneten Solisten die Mikros auf. Die Dynamik dieses Auftritts ist wahrhaft fesselnd. Allein das Fauré-Scherzo mit seinen frechen Pizzicati und dem davonstürzenden Klavier strahlen eine ungemeine Kraft, aber auch Feinheit in der Linienführung aus.

Deutsche Grammophon/Universal Music 2CD 4836574

NEU AB 03.05.2019

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klassikerleben

NEU AB 26.04.2019

Mit dem Akkordeon kann man nahe-zu alles spielen. Teilweise sogar, ohne die Stücke, die für ganz ande-re Instrumente komponiert wurden, zu bearbeiten und für die Möglich-keiten des Instrumentes einzurich-ten. Das Akkordeon passt zur Klassik, zum Jazz und zur Folklore. Und wenn man allein die Avantgardemusik betrachtet, fi ndet man eine unge-heure Menge von neuen Werken, die extra für dieses Instrument geschrieben wurden. Die Fülle der Mög-lichkeiten hat den Akkordeonisten Nikola Djoric nicht davon abgehalten, große Werke der Klaviermusik an sich zu reißen und auf seinem aktuellen Album „Pictures“ in beeindruckender Weise auf dem Akkor-deon zum Klingen zu bringen. Ausgerechnet das

Mammutwerk „Bilder einer Ausstellung“ von Modest Mussorgski und das berühmte Kinder-album von Peter I. Tscha-ikowsky spielt er nach Originalnoten auf sei-

nem Instrument. Und wer den hymnischen Schluss der „Bilder einer Ausstellung“, die ja auch gleich mehrfach orchestriert wurden, im Ohr hat, weiß um die voluminöse Klangfülle dieser Musik. Diese kann auch ein Akkordeon erzeugen, ebenso wie die virtuosen Sprünge vom Ballett der Küchlein in ihren Eierschalen. Das Akkordeon nun hat die Eigenschaft, selbst Assoziationen zu den Orchesterinstrumenten der Mussorgsky-Bearbeitungen zu erzeugen. Klänge der Streicher, der Bläser genau wie die eines Konzert-fl ügels sind in der Klangwelt dieses handlichen, aber technisch auch schwierigen Instruments auf wunder-same Weise vereint. Berlin Classics/Edel CD 0301193BC

Nikola DjoricEin Instrument für alle Fälle

Jess GillamRiseDie erst zwanzig Jahre junge Saxofonistin und Classic-Brit-Gewinnerin Jess Gillam startet durch. Nach ihrem Riesenerfolg bei einer Performance der British Academy of Film and Television Arts im Februar stand der Veröff entlichung ihres Debütalbums „Rise“ bei Decca nichts mehr im Wege. „Ein Album aufzunehmen“, sagt Gillam, „ist schon lange ein großer Ehrgeiz von mir. Ich habe durch den Aufnahmevorgang viel gelernt, und das gesamte Album besteht aus Musik, die ich liebe.“ Die aufgenom-menen Stücke von Alessando Marcello über Dmitri Schostakowitsch bis hin zu Titel-Arrangements von David Bowie und Kate Bush sind ein Spiegel von Gillams breitem Repertoire. Sie nahm es mit dem BBC Concert Orche-stra und Kammermusikern sowie dem Gitarristen MILOŠ auf, der eine Transkription von John Dowland spielt.

Decca/Universal Music CD 4834862

Rundfunkchor BerlinBrahmsAn die Vertonung von Texten Friedrich Hölderlins wagten sich von der Romantik bis zur Gegenwart nur wenige Komponisten. Komplex und sprachlich anspruchs-voll ist allein schon der Briefroman „Hyperion“, aus dem Brahms das „Schick-salslied“ für ein Chorwerk mit Orchesterbegleitung entnahm. Der Rundfunkchor Berlin und sein Leiter Gijs Leenaars stellen dieses Werk in den Mittelpunkt ihrer neuen, mit dem Deutschen Symphonie Orchester Berlin produzierten CD großer Chorwerke von Brahms. Alle Stücke dieser CD, auch die Drei Gesänge op. 42 für gemischten Chor a cappella oder „Nänie“ op. 82 für Chor und Orchester, sind Höhepunkte im Schaff en von Brahms. „Sie zeigen“, sagt Gijs Leenaars, „dass Brahms sehr gut mit den Singstimmen umgehen konnte, sowohl hinsichtlich der Satzstruktur als auch bezüglich der Klangwirkung.“

Sony Classical CD 19075940722

NEU AB 03.05.2019

klassikerleben12 KLASSIKERLEBEN.DE

NEU AB 03.05.2019

Seine Stücke betrachtet der 31-jährige Komponist, Pianist und Produzent Martin Kohlstedt niemals als abgeschlossen. Sie entwickeln sich, sie entstehen bei jedem Auftritt neu und verändern ihre Struktur. Ein Projekttitel wie „Ströme“ passt daher gut zum Schaff en dieses außergewöhn-lichen Musikers, der nicht nur mit Kla-vieren und Stimmen, sondern auch mit Elektronik und Fender Rhodes experimen-tiert. Nachdem Kohlstedt mit etlichen Pop- und Elek-tronikkünstlern zusammengearbeitet hat, ist er nun eine Kollaboration mit dem Gewandhauschor Leipzig eingegangen. Schon der vor wenigen Monaten frei-gegebene Teaser NIODOM aus diesem Projekt gab ein eindrucksvolles Beispiel davon, was uns hier erwar-

tet. Das Klavier spielt zwar immer noch eine dominante Rolle, Kohl-stedts Musik aber arbei-tet hier mit unterschied-lichsten Klangschichten, zu denen elektronische Sounds, Halleff ekte und

die Chorpartien ihren Beitrag leisten. Natürlich baut dieses Mammutprojekt auf all das auf, was Kohlstedt in seiner bewundernswerten Pionierarbeit bislang so entwickeln konnte. Da gibt es Bezüge zu seinem von ihm selbst als „modulares Kompositionskonzept“ bezeichneten Verfahren und seinen experimentellen Soundeff ekten. Und wenn wir auf Kohlstedts Disko-grafi e blicken, so ist das Album „Ströme“ auch als eine Vervielfachung dessen zu verstehen, was der Klangtüftler im Rahmen seines 2017 veröff entlichten Albums „Strom“ bereits mit rein akustischen Klavier-stücken angesetzt hat. Warner Classics CD 9029547105 / LP

9029547108

tet. Das Klavier spielt

tet hier mit unterschied-

Martin Kohlstedt & Gewandhauschor LeipzigStrömende Sounds

NEU AB 10.05.2019

Andris Nelsons & Gewandhausorchester LeipzigBruckner Sinfonien Nr. 6 & 9Mit zyklopischer Kraft brechen die gewaltigen, in Klang übertragenen Erdrutsche bei Bruckner über die Hörer herein, und all dies wirkt, als sei es naturgegeben und unverrückbar. Andris Nelsons fi ndet mit dem Gewandhausorchester Leipzig einen ergreifenden Zugang zu Bruckners Vermächtnis in Gestalt der 9. und 6. Sinfonie, die der Meister ja selbst als seine „keckste“ bezeichnet hatte. „Ich kann ohne Bruckner nicht leben“, hatte Nelsons in einem Interview einmal gestanden.

Mit Wagner aber wohl ebenso wenig. Dass er die Aufnahmen seines Leipziger Bruckner-Zyklus, der parallel zu seinem Schostakowitsch-Zyklus mit dem Boston Symphony Orchestra erscheint, mit Wagner verbindet, ist auch ein persönliches Anliegen. Auf diesem Doppelalbum hören wir Wagners Parsifal-Vorspiel und das Siegfried-Idyll.

Deutsche Grammophon/Universal Music 2CD 4836659

Raphaela GromesOff enbachKein Geringerer als der russische Sinfoniker Dmitri Schostakowitsch gehörte zu seinen größten Bewunderern. Und wer die geniale, oft so leicht klingende Musik von Jacques Off enbach einmal näher betrachtet, ist von der Raffi nesse und Feinheit ihres Aufb aus immer wieder verblüff t. Zum 200. Geburtstag des „Erfi nders der Ope-rette“ hat die Münchner Cellistin Raphaela Gromes mit ihrem Klavierpartner Julian Riem nun Salonstücke für Cello und Klavier sowie Werke für zwei Celli mit ihrem

Cello-Professor Wen-Sinn Yang eingespielt. Letztere gehören zum Zyklus von insgesamt 36 oft sehr kapriziösen Cello-Duos von Off enbach, die technisch ziemlich anspruchsvoll sind. Mit einer noch in Off enbachs Kölner Zeit komponierten „Tarantelle“ für Cello und Klavier konnte Gromes sogar eine Weltersteinspielung realisieren.

Sony Classical CD 19075943082

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klassikerleben

NEU AB 10.05.2019

Nuria Rial & Dima OrshoMotherVon der das eigene Kind morden wollenden Klytämnestra über die nordische Mutter unseres Planeten Erda bis hin zur Gottesmutter Maria erscheint der Begriff der Mutter in der Mythologie, der Religion, aber auch der Musik in allergrößter Vielfalt. Als die katalanische Sopranistin Nuria Rial einmal mit der aus Syrien stammenden Opernsängerin Dima Orsho zusammentraf, wurde die Idee eines „Mutter“-Programms zusammen mit der Flötistin Danya Segal ersonnen. Begleitet von der Musica Alta Ripa haben die Sängerinnen Szenen und Arien der Barockliteratur zu diesem Thema einge-sungen. Neben Arien aus Händels „Solomon“, „Alcina“ und „Belshazzar“, aber auch Telemanns „Germanicus“ hören wir Lieder aus „Ishtar: The Greater Mother“ von Dima Orsho, die die Sängerin eigens für dieses Album komponiert hat.

DHM/Sony Music CD 19075936412

Berliner Barock SolistenHändel Concerti grossi op. 3Händels Concerti grossi sind ein blendendes Beispiel dafür, wie aus einer ursprüng-lich als „Gebrauchsmusik“ entstandenen Werkfolge wahre Hits der Barockmusik wurden. Die Serie op. 3 sei kein vom Komponisten sorgfältig geplanter und durchstrukturierter Zyklus gewesen, erklärt der Ensembleleiter Reinhard Goebel, sondern „eine vom Londoner Verleger Walsh hastig auf den Markt geworfene Werksammlung, eine Kompilation von teilweise bereits zwanzig Jahre alten Kompositionen.“ Im Gegensatz zu den Concerti grossi op. 6 für Streicher besetzt Händel in op. 3 zwei Oboen zusätzlich. Die Berliner Barock Solisten spielen diese Werke, die 1734 sogar zur Hochzeit der Princess Royal Anne erklungen waren, mit Strahlkraft und Intensität. Goebel meint, dass sie zu Händels Zeit in sehr großer Orchesterbesetzung aufgeführt wurden.

Hänssler Classic/Profi l Medien CD HC19031

Die Pianistin Ragna Schirmer hat diese Favori-tin schon lange in ihr Herz geschlossen. Clara Schumann, die Frau Roberts und, in welcher Beziehung auch immer, enge Vertraute des jungen Brahms, hält Schirmer für eine wichtige Inspirationsquelle beider, aber auch eine völlig selbstständig die Musikgeschichte vorantrei-bende Komponistin. Am 13. September 2019 gedenken wir Clara Schumanns 200. Geburtstag, und wer, wenn nicht Ragna Schirmer, leistet dazu nun einen weiteren fulminanten Beitrag? „Madame Schu-mann“ hat die Pianistin ihr neues Album betitelt und dafür Werke zusammengestellt, die auf historische Konzertprogramme Clara Schumanns zurückgreifen.

Sie erinnert beispielswei-se an ein denkwürdiges Konzert 1847 im Berli-ner Salon mit Urauff üh-rungen des Klavierquar-tetts von Robert und eines Klaviertrios von Clara. Auch Programme

einer England-Tournee, bei der Clara als „Madame Schumann“ angekündigt wurde, wählte Schirmer aus über 1300 Programmheften aus, die Clara Schumann im Laufe ihres Lebens gesammelt hatte. „Wie viele großartige Werke sie in ihrem Leben studiert und zur Auff ührung gebracht hat“, bemerkt Schirmer, „ist gänzlich einmalig. Auch die Form, Reihenfolge und Gestaltung ihrer Konzerte hat mich fasziniert. Sie hatte die wichtigsten Musiker ihrer Zeit als Partner.“Anlässlich des Geburtstags erscheint im September noch eine Vinyl-Edition. Ragna Schirmer ist mit dem Programm zudem auf Konzerttournee und bei „Tal-king Head“ im Fernsehen zu erleben. Berlin Classics/Edel 2CD 0301194BC

Ragna SchirmerZwei CDs zu Clara Schumanns 200. Geburtstag

klassikerleben14 KLASSIKERLEBEN.DE

NEU AB 17.05.2019

HÄNDLER: 01099 Dresden Opus 61 Klassik Jazz Bautzner Str. 6 01326 Dresden Sweetwater Friedrich-

Wieck-Str. 4 02763 Zittau CD-Studio Markt 13 04109 Leipzig Gewandhausshop Augustusplatz 8 10625

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von-Karajan-Str. 1 18439 Stralsund Schallplattenladen Stralsund Mühlenstr. 1 20354 Hamburg HANSE

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sen Berliner Allee 67 42551 Velbert Musik Schallowetz Friedrichstr. 240 44787 Bochum aktiv-Musicpoint

Kortumstr. 97 (City passage) 45127 Essen proust WÖRTER + TÖNE Am Handelshof 1 45128 Essen proust

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Forum Alter Steinweg 4-5 50667 Köln Musikhaus Tonger Zeughausstr. 24 53111 Bonn Beethoven-Haus

Bonngasse 18 53474 Bad Neuenahr aktiv musik Plattenkiste Post str. 7 54290 Trier Christian Reisser

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zentrum Große Langgasse 1 60311 Frankfurt /Main CDs am Goethehaus Am Salzhaus 1 64285 Darmstadt

CD Bessungen Bessunger Str. 54 65183 Wiesbaden La Musica Kleine Langgasse 5 71229 Leonberg

Die Tonleiter Leonberger Str. 24/I 72070 Tübingen Rimpo Tonträger Ammer gasse 23 76133 Karls ruhe

Musik Schlaile Kaiserstr. 175 77652 Off enburg La Musica Langestr. 38 79098 Freiburg Compact Disc

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– Musik in allen Formaten Hauptstr. 56 99423 Weimar Musikhaus 19 Geleitstr. 19

Albrecht MayerLonging for ParadiseAuf diese Idee ist bislang auch noch keiner gekommen, obwohl es naheliegt. Joa-chim Schmeißer hat für Albrecht Mayer das auch von Ravel selbst orchestrierte Klavierstück „Le tombeau de Couperin“ für Oboe und Orchester bearbeitet. Mayer hat diese Version nun mit den Bamberger Symphonikern unter Leitung ihres tsche-chischen Chefdirigenten Jakub Hrůša eingespielt. Zum „Longing for Paradise“, der Sehnsucht nach dem Paradies, wie Mayer das neue Album betitelt, gehören

aber auch Gordon Jakobs kongeniale Orchestrierung des 1930 entstandenen Oboen-Solowerks Soliloquy von Edward Elgar und Eugene Goossens Oboenkonzert in einem Satz op. 45, das der englische Dirigent einmal für seinen Bruder schrieb. Tja, und wenn es für Oboisten ums Paradies geht, darf das Oboenkonzert von Strauss natürlich nicht fehlen.

Deutsche Grammophon/Universal Music CD 4836622

Frieder Bernius & Kammerchor StuttgartBach’s Family – Choral MotetsZu Johann Sebastian Bachs Familie gehörten ja nicht nur seine ebenfalls kompo-nierenden leiblichen Söhne, sondern auch seine Schüler. Bach nämlich nahm seine Eleven gern in den eigenen vier Wänden auf, wo sie seiner Arbeit täglich beiwoh-nen und den Meister zuweilen auch unterstützen konnten. Die Musik von Bachs Söhnen Johann Christian, Carl Philipp Emanuel oder Friedemann Bach gehört zum oft eingespielten Repertoire. Etwas weniger präsent ist das Schaff en von Johann

Christoph Friedrich Bach, dem sogenannten „Bückeburger Bach“, von dem Frieder Bernius und sein Kammer-chor Stuttgart hier Choralmotetten wie „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ präsentieren. Weitere Motetten wie „Nun danket alle Gott“ stammen von Johann Christoph Altnickol, der in Bachs letztem Lebensjahrzehnt Schüler des Thomaskantors wurde.

Hänssler Classic/Profi l Medien CD HC18014

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klassikerleben

HÄNDLERPORTRÄT

Wo man gerne ist und viele Dinge entdeckt: Bongartz – Musik in allen Formaten, ErlangenAls Peter Bongartz seinen Plattenladen „Bongartz – Musik in allen Formaten“ vor fast elf Jahren in Erlangen gründete, stand die Klassik noch gar nicht so in seinem Fokus. Das änderte sich vor zwei Jahren, als sich in der fränkischen Stadt ein Kollege aus diesem Bereich zurückzog und Bongartz mit seinem kleinen, nur 70 Qua-dratmeter großen Geschäft, das zwischen E-Werk Kulturzentrum und Wasserturm gelegen ist, in die Bresche sprang. „Man muss nur die richtige Nische fi nden und Dinge anders machen“, ist die Devise des studierten Schlagzeugers. Mit seinen drei ebenfalls aus dem kreativen Bereich stammenden Kollegen hat er ein pfi ffi ges Geschäftsmodell ersonnen. „Wären wir ein Museum“, erklärt er, „würden wir unsere Arbeit Kuratieren nen-nen.“ In der Tat setzt der Händler auf Klasse statt Masse. Von allem hat er etwas da, aber nicht von ein und demselben Werk zwei Dutzend CDs zur Auswahl. „Wenn jemand was Spezielles sucht, können wir es ihm besorgen“, versichert der Chef. Anders als beim Jazz und Pop spielt seiner Ansicht nach Vinyl im Klassikbereich keine so zentrale Rolle. „Bei einer Klassikplatte stört es mich weit mehr, wenn es knackt, als bei einer Rockplat-te.“ Bongartz meint, dass die Rückkehr des Vinyls auch ein wenig damit zu tun hat, dass die alte Schallplatte per se ein besseres Äußeres bietet.Für Bongartz kommt es aber genau wie für seine vielen Kunden darauf an, was auf den silbernen oder den schwarzen Scheiben am Ende drauf ist. „Ich gehe oft sehr unbedarft daran“, fl icht der musikliebende Händler ein, „und frage mich, was mich auf Anhieb berührt. Es ist egal, aus welchem Genre das kommt.“ An jedem Frei-tag erscheint ein Newsletter, den die vier „Männer vom Plattenladen“ selber texten. Bongartz arbeitet zudem mit dem E-Werk Kulturzentrum zusammen und lädt dort auftretende Musiker zu Minikonzerten in seinen Laden ein. „Wir haben Spaß daran“, sagt er strahlend, „unseren Plattenladen als Raum zu verstehen, wo man gerne ist und viele Dinge entdecken kann.“

BONGARTZ – MUSIK IN ALLEN FORMATENHauptstr. 56, 91054 Erlangen, Telefon +49 (0)9131 / 9080520

E-Mail: [email protected]; Web: www.bongartz-musik.de

ÖFFNUNGSZEITEN: Montag bis Mittwoch sowie Freitag 10 bis 19 Uhr, Donnerstag bis 20 Uhr, Samstag bis 16 Uhr (im Advent bis 18 Uhr)

GfK Entertainment

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TOP 20KLASSIK-CHARTS

Die Offiziellen Deutschen Klassik-Charts werden von GfK Entertainment im Auftrag des Bundes-verbandes Musikindustrie e.V. ermittelt. Basis der Top 20 sind die Verkaufs- bzw. Nutzungsdaten von Klassik-Alben im Zeitraum 08.03.2019 - 04.04.2019.

11 Eine italienische Nacht - Live aus der Waldbühne Berlin

4 m Jonas Kaufmann Sony Classical

12 Johann Sebastian Bach: Violinen- konzerte

NEU Isabelle Faust, Akademie für alte Musik Berlin

Harmonia Mundi

13 Nocturne - The Piano Album

6 m Vangelis Decca Records

14 Antonio Vivaldi

9 m Cecilia Bartoli, Ensemble Matheus & Jean-Christophe Spinosi

Decca Records

15 Christian Thielemann - The Orchestral Recordings On Deutsche Grammophon

NEU Christian Thielemann & Wiener Philharmoniker

DG

16 Anima Sacra

10 m Jakub Józef Orlinski, Maxim Emelya-nychev & Il Pomo d'Oro

Erato

17 Leonard Bernstein's Young People's Concerts, Vol.2

NEU Leonard Bernstein & New York Philharmonic

Unitel

18 Shostakovich: Symphonies Nos. 6 & 7, Incidental Music To King Lear (Live At Symphony Hall, Boston)

NEU Andris Nelsons & Boston Symphony Orchestra

DG

19 Donizetti: L'Ange de Nisida

NEU Sir Mark Elder & Orchestra of the Royal Opera House, Joyce El-Khoury

ADA/ Opera Rara

20 Mendelssohn

12 m Jan Lisiecki & Orpheus Chamber Orchestra

DG

1 Piano Book

NEU Lang Lang DG

2 Seven Days Walking (Day 1)

NEU Ludovico Einaudi Decca Records

3 Mozart: Horn Concertos 1-4

7 k Felix Klieser & Camerata Salzburg Berlin Classics

4 Ombra mai fu - Francesco Cavalli Opera Arias

NEU Philippe Jaroussky Erato

5 Neujahrskonzert 2019 / New Year's Concert 2019

1 m Christian Thielemann & Wiener Philharmoniker

Sony Classical

6 Johann Sebastian Bach

11 k Víkingur Ólafsson DG

7 Blue Hour - Weber, Brahms, Mendels-sohn

NEU Andreas Ottensamer, Yuja Wang, Ber-liner Philharmoniker & Mariss Jansons

DG

8 Schubert

NEU Khatia Buniatishvili Sony Classical

9 Mio caro Händel

2 m Simone Kermes Sony Classical

10 Melody

NEU Olga Scheps Sony Classical

APRIL 2019

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