„Raus aus dem Container“ - Handlungsorientierte Raumansätze in der Erwachsenenbildung

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„Raus aus dem Container“ - Handlungsorientierte Raumansätze in der Erwachsenenbildung Tagung der Arbeitsgruppe „Erwachsenenbildung und Raum“ am 7./8. März 2014 Fachhochschule Nordwestschweiz/Pädagogische Hochschule Basel Makroräume als Orientierung für Kompetenzentwicklung Governance und Bildung in Südosteuropa im Kontext der EU- Donauraumstrategie

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„Raus aus dem Container“ - Handlungsorientierte Raumansätze in der Erwachsenenbildung Tagung der Arbeitsgruppe „Erwachsenenbildung und Raum“ am 7./8. März 2014 Fachhochschule Nordwestschweiz/Pädagogische Hochschule Basel Makroräume als Orientierung für Kompetenzentwicklung - PowerPoint PPT Presentation

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„Raus aus dem Container“ - Handlungsorientierte Raumansätze in der ErwachsenenbildungTagung der Arbeitsgruppe „Erwachsenenbildung und Raum“ am 7./8. März 2014

Fachhochschule Nordwestschweiz/Pädagogische Hochschule Basel

Makroräume als Orientierung für Kompetenzentwicklung

Governance und Bildung in Südosteuropa im Kontext der EU-Donauraumstrategie

Prof. Dr. Ulrich KlemmEuropäische Donau-Akademie Ulm

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„Seht mich an, sagt die Donau, groß bin ich schön und weise. Niemanden in Europa gibt es, der mir das Wasser reichen könnte. Ausstrecken möchte ich mich der Länge nach über eure Städte, lasst euch nieder zu beiden Seiten meines Ufers, ich will eure Hauptstraße sein“.

György Konrád 1998

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Donauregion: Ca. 2.857 km - 10 Anrainerstaaten (7 EU-Staaten) - ca. 100 Mio. Menschen

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Intention

Die bildungspolitische Orientierung an geografischen Makroregionen ist sowohl in der Erziehungswissenschaft als auch in der Bildungspolitik eher selten.

Der internationale europäische Raum als Orientierung für andragogische Bildungs- und Kompetenzkonzepte ist ein noch relativ junges Phänomen, wenn man von traditionellen Austauschprogrammen und internationalen Projektverbünden absieht .

Es geht um grenzüberschreitende Dimensionen des andragogischen Raumes in einem „Europa der Regionen“.

Erste Ansätze dazu stammen aus den 1990er Jahren im Zusammenhang mit der EU-Ostseestrategie und wurden von Rainer Brödel als „grenzüberschreitende Erwachsenenbildung“ (Brödel 2000) bezeichnet.

Es geht bei meinem Thema um die Öffnung des andragogischen Diskurses für internationale und transnationale Dimensionen entlang der Donau im Kontext der EU-Donauraumstrategie (EUSDR) seit ca. 2010.

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Intention

Der Diskurskontext ist die internationale und vergleichende Erwachsenenbildung, das globale und regionale Lernen sowie interkulturelle Ansätze. Wir bewegen uns bei dem Thema in einem Schnittmengenbereich, der nur schwer einer Disziplin zuzuordnen ist.

Nicht nur geografisch bewegen wir uns hier als Grenzgänger und benötigen einen entsprechend weiten Blick über die Grenzen von Wissenschaftsdisziplinen und Staaten hinaus.

Begründet wird dieser Blick einerseits durch gesellschaftliche und politische Entgrenzungs- und Demokratisierungstendenzen in Europa und andererseits durch weltgesellschaftliche und globale Tendenzen wie der Beschleunigung, Entwertung (Kontingenz) und Befreiung (Individualuisierung) des persönlichen und öffentlichen Alltags (vgl. Treml 2000).

Governanceorientierte Kompetenzentwicklung im Donauraum ist ein Beitrag zur Kontextuierung internationaler/transnationaler und bürgerschaftlicher Erwachsenenbildung.

Governanceorientierte Kompetenzentwicklung reagiert auf gesellschaftliche Entgrenzungstendenzen und Transformationsprozesse in postkommunistischen Staaten Südosteuropas.

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EU-Strategie für den Donauraum (EUSDR)4 Themen und 11 Aktionsbereiche

I. Anbindung des Donauraums Verbesserung der Mobilität und der Multimodalität Förderung der Nutzung nachhaltiger Energien Förderung von Kultur und Tourismus und des Kontakts zwischen den Menschen

II. Umweltschutz im Donauraum Wiederherstellung und Sicherstellung der Qualität der Gewässer Management von Umweltrisiken Erhaltung der biologischen Vielfalt, der Landschaften und íhrer Qualität

III. Aufbau von Wohlstand im Donauraum Entwicklung der Wissensgesellschaft Förderung der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen Investitionen in Menschen und Qualifikationen

IV. Stärkung des Donauraums Verbesserung der institutionellen Kapazität und Zusammenarbeit Förderung der Sicherheit und Bekämpfung der organisierten Kriminalität

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EU-Strategie für den Donauraum (EUSDR)

Prinzipien

3x NO: „no new institutions“, „no new money“, „no new laws“

Organisation und Umsetzung Koordination: EU-Kommission für Regionalpolitik (Regionalkommissar Johannes Hahn) 12 Koordinatoren (PACs) + Steering Committees nach Aktionsbereichen „bottom up“

Finanzierung der Projekte

über bestehende EU-Programme (2007 – 2013, ca. 100 Mrd. €)ab 2014 neue EU-Kohäsionsphase, geplantes „Donau – Programm“

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EU-Strategie für den Donauraum (EUSDR)

Erste Impulse aus dem "Donaukooperationsprozess" ab Anfang der 2000er Jahre.

Die EUSDR wurde von der Europäischen Kommission am 24. Juni 2011 verabschiedet.

Zuständig: EU-Kommissariat für Regionalpolitik und Generaldirektion (DG) Regio in Brüssel.

Die EUSDR schließt das Donaubecken mit 14 Staaten ein: acht EU-Mitglieder BRD, Österreich,

Tschechien, der Slowakei, Ungarn, Slowenien, Bulgarien, Rumänien, Kroatien, den

Beitrittskandidaten Montenegro, Serbien, Bosnien-Herzegowina der Ukraine, Republik Moldau.

Ziele: Wohlstand im Donauraum erhöhen, Umsetzung europäischer Rechtsvorschriften fördern, Staaten an eine EU-Mitgliedschaft heranführen.

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Arbeitsfelder der EU-Donauraumstrategie

Donaustrategie Donaustrategie

Donaustrategie

Informations- und Begegnungsraum

Kulturraum

Wirtschaftsraum

Identität Donauraum

Arbeitsfelder der Donauraumstrategie

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Danube Governance

Governance als Steuerungs- und Gestaltungsinstrumente in komplexen und ergebnisoffenen Kontexten, die sich auf staatliche, zivilgesellschaftliche und ökonomische Systeme beziehen

bedeutet die zivilgesellschaftliche Entwicklung verlässlicher Ordnungsstrukturen

ist ein Instrument für regelungsbedürftige grenzüberschreitende Problemlagen

ist ein Arbeitsmodell zur Kontextuierung grenzüberschreitender und regionaler Disparitäten und Heterogenitäten in Transformationsgesellschaften der Fokus liegt auf grenzüberschreitenden Politikfelder

ist ein zivilgesellschaftliches Korrekturinstrument gegen traditionelle zentralstaatliche Vergesellschaftungstraditionen und -modelle

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"Good Governance" der Donauraumstrategie 

Ausgangspunkt: Gesellschaftliche Heterogenität entlang der Donau: Pro-Kopf-Einkommen 2012 von ca. 36.000 € (B/Ba-Wü/Ö) bis ca. 1.600 € (Moldawien).

In der EUSDR findet sich "Governance" in der 4. Säule als "Stärkung des Donauraums„ mit Nr. 10 "Verbesserung der institutionellen Kapazität und Kooperation„ Als stabilste Handlungsebene wird die Rolle der Städte und Regionen betont.

Der Aspekt des administrativen Capacity-building wird zu einem Fokus, d.h. die nachhaltige Optimierung und Stärkung von Governance auf kommunaler (Verwaltungs-)Ebene.

Zweiter zentraler Aspekt: Bürgerbeteiligung und Förderung der Zivilgesellschaft.

Dritter Aspekt: Zusammenwirken von Verwaltung und Zivilgesellschaft. 

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Governance der Donauraumstrategie

  

Governance der Donaustrategie

Donaustrategie

Donaustrategie

Donaustrategie

Donaustrategie

Donaustrategie

Donaustrategie

Intergenerativ

Bürgerschaftlich

Interkulturell

Identität Donauraum

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Vertrag von Lissabon 2007 

Ein demokratischeres und transparenteres Europa

Ein effizienteres Europa

Ein Europa der Rechte und Werte: Freiheit,

Solidarität und Sicherheit

Europa als Global Player

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EU-Bildungspolitik

  Der EU-Vertrag von Lissabon vom 13. 12. 2007 bündelt die EU-Bildungspolitik für das 21. Jahrhundert.

In Art. 165 der Erklärung von Lissabon wird für eine Europäische Bildungspolitik festgehalten:

o Entwicklung der europäischen Dimension - insbesondere durch Sprachenlerneno Förderung der Mobilität von Lernenden/Lehrenden, Anerkennung von Diplomen u. Studienzeiteno Förderung der Zusammenarbeit zwischen den Bildungseinrichtungeno Ausbau des Informations-und Erfahrungsaustauschs im Rahmen der Bildungssystemeo Förderung des Jugendaustauschs und der Beteiligung am demokratischen Leben in Europao Förderung und Entwicklung der Fernlehre (Vertrag von Lissabon 2010).

  Konkretisierung mit dem Konzept des Lebenslangen Lernens mit „sechs Schlüsselbotschaften“:

o Neue Basisqualifikationen für alleo Höhere Investitionen in die Humanressourceno Innovation in den Lehr- und Lernmethodeno Bewertung des Lernens (Qualitätsmanagement)o Umdenken in Berufsberatung und Berufsorientierungo Regionale Orientierung (vgl. Kommission der Europäischen Gemeinschaften 2000).

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Kompetenzbegriff der EUSDR 

Kompetenzentwicklung im Horizont der EU-Governance: „Förderung der aktiven Staatsbürgerschaft und Förderung der Beschäftigungsfähigkeit“ (EU-Komm. 2000). Die EU definiert Kompetenzen als „Kombination aus Wissen, Fähigkeiten und Einstellungen, die an das jeweilige Umfeld angepasst sind. Schlüsselkompetenzen sind diejenigen Kompetenzen, die alle Menschen für ihre persönliche Entfaltung, soziale Integration, Bürgersinn und Beschäftigung benötigen“ (Empfehlung des Europäischen Parlaments 2006).

Schlüsselkompetenzen: Mutter- und fremdsprachliche Kompetenz, Mathematische/naturwissenschaftlich Kompetenz, IT-Kompetenz, Lernkompetenz, Soziale Kompetenz und Bürgerkompetenz, Eigeninitiative, kulturelle Ausdrucksfähigkeit (ebd.).

Kompetenzentwicklung bedarf lokaler zivilgesellschaftlicher Ermöglichungsräume.

Mit zwei Zielrichtungen: Partizipation und Antizipation.

Im Mittelpunkt steht eine funktionale und emotionale Gestaltungskompetenz.

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Die gesellschaftlich-politische Dimension von Kompetenz im Horizont der EU-Governance

Leitidee:„Förderung der aktiven Staatsbürgerschaft und Förderung der Beschäftigungsfähigkeit“ (Kommission der EU Gemeinschaften 2000)

Strategie:“Life Long Learning” und “Active Citizenship” sind die zentralen Leitideen europäischer Bildungspolitik für die EUSDR

Umsetzung:Neue SteuerungsinstrumenteFür zivilgesellschaftliche Ermöglichungsräume auf kommunaler und regionaler EbeneFür zivilgesellschaftliche Governance-Kompetenzen

Operativ:Governance-Kompetenzen haben das ZielMaßstäbe für räumliche Zugehörigkeit zu entwickeln (= Partizipation)Maßstäbe für zeitliche Zugehörigkeit zu entwickeln (= Antizipation)

Pädagogisch bedeutet dies:Erwachsenenbildung als regionaler Entwicklungsfaktor Erwachsenenbildung für eine regionale Identität Erwachsenenbildung mit gemeinwesenorientierter Ausrichtung

Für die Erwachsenenbildung bedeutet dies, dass sie sich auch politisch und regional definieren muss,dass der gesellschaftliche Wandel der Region zum Fokus für Bildung wird,dass der Bürger und das Gemeinwesen zu endogenen Potentialen für die (Donau-)Region werden,dass Schnittstellen zwischen formalem, non-formalem und informellem Lernen herzustellen sind

Erwachsenenbildung bekommt die Funktionals Partner für Politik, Verwaltung und Planung,als Entwicklungsfaktor an der Schnittstelle von Ökonomie, Kultur und Politik,als Moderator und Animator für konzertierte Aktionen und Bildungs-Bündnisse in der Region,als Initiator für endogene und selbstgesteuerte regionale Entwick lungsprozesse,als Unterstützer und Berater für individuelles. innovatives und selbstgesteuertes Lernen   

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Europäische Donau-Akademie  Die Europäische Donau-Akademie (EDA) in Ulm besteht seit 2008 und hat seit 2010 das Schwerpunktprogramm „Development of Competence and Governance in the Danube Region“.

Sie ist eine Projekt- und Wissenschaftsplattform („ThinkTank“) im Kontext der EUSDR.

Die EDA ist als selbständige Institution Bestandteil eines internationalen Donau-Netzwerkes.

Zentrale Partnern sind in Österreich das Institut für den Donauraum und Mitteleuropa und die FH Campus Wien, die Andrássy-Universität in Budapest, die Universität Novi Sad, Serbien, die Universität Angel Kanchev in Ruse/Bulgarien) und das World Trade Institute in Bukarest.

Fünf Projektfelder bilden von 2012 bis 2015 den Kern des Arbeitsschwerpunktes: Die Informationskampagne “River Show – Democracy, Self Government and Citizens Participation in the Danube Region“; das Twinning- und Fortbildungs-Projekt für den öffentlichen Dienst „The Danube Manager – Urban and Regional Management in the Danube Region“; der Masterstudiengang „Master of Danube Studies“ u. die „Danube Sommer School“; Ausrichtung Internationale Donaukonferenzen - Gesundheit (2012) und Kultur (2013) Ab 2014 Roma-Bildungsforschung und -Planung

 

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Kompetenzentwicklung und Donauraum-Governance 1. Beispiel: „River Show“

Projektpartner: o der Rat der Donaustädte und Regionen (Wien) als Plattform für Kommunal- und Regionalpolitik,o das Danube Civil Society Forum als die Plattform für zivilgesellschaftliche Kooperation, o die EDA (Ulm) als Plattform für wissenschaftlich-kulturelle Zusammenarbeit o die Foster Europe Foundation (Eisenstadt) mit weitrechenden Aktivitäten im Donauraum.

Zielsetzungen:o Implementierung der EUSDR auf lokaler Ebene und lokale Kompetenzformate entwickeln.o Information in regionalen Mittelzentren mit modularen Informationsveranstaltungen.o Einbindung regionaler Akteure und Stakeholder in die EUSDR.o Befragung zu Ressourcen, Kompetenzen und Bedürfnisse im Rahmen der EUSDR.

Umfang: o In 15 Mittel- und Unterzentren entstehen EUSDR-Kommunikationsmöglichkeiten.

Didaktik:o Modularisiertes Kommunikationsformat mit internationalen ExpertInnen und lokalen MultiplikatorInnen.

 

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Kompetenzentwicklung und Donauraum-Governance  2. Beispiel: The Danube Manager – Urban and Regional Management in the Danube Region

Partner:Das Fortbildungsprojekt „The Danube Manager“ ist eine Kooperation zwischen der FH-Campus (Wien), Studiengang Public Management, der EDA (Ulm) und dem Rat der Donaustädte und -Regionen (Wien).

Leitidee:Capacity-building (Public Management) als Schlüsselstrategie bei der Umsetzung der EUSDR : Nachhaltige Optimierung und Stärkung der kommunalen Handlungsebene.

Ziel: Mittarbeiter aus dem öffentlichen Dienst auf die Durchführung von Projekten der EUSDR vorzubereiten. Inhalte: Handlungskompetenz für Public- und Projekt-Management; erfahrungsorientierte Inhalte zur Bewältigung kommunaler Herausforderungen; Ausbildung von Multiplikatoren innerhalb der Verwaltung. Modulthemen: EUSDR als europäisches Entwicklungskonzept - die Donau als Verkehrs- und Wirtschaftsader -Grundsätze und Rahmenbedingungen der nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung - Ansätze zur Finanzierung urbaner und regionaler Entwicklungen - Management und Organisationsentwicklung.

Didaktik:Twinning-Orientierung = Verwaltungsaustausch zwischen sechs Städten. Zeitraum 1/2 Jahr an den Standorten Ulm, Wien und Ruse; Umfang sechs Module. Die Lehrgangssprache ist Englisch und Deutsch.

 

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Kompetenzentwicklung und Donauraum-Governance  3. Beispiel: „Master of Danube Studies“

Ziel:Implementierung eines Master-Studiengangs in die Bildungslandschaft in Zusammenarbeit mit den Universitäten/Hochschulen Novi Sad (Serbien), Ruse (Bulgarien), Wien, Neu-Ulm (Bayern) mit dem Ziel, endogene Management-Kompetenzen für zivilgesellschaftlichen Transformationsprozess zu generieren.

Inhalte:Kompetenzentwicklung junger AkademikerInnen mit einem ersten universitären oder Fachhochschul-Abschluss, die sich in Theorie und Praxis am Donauraum und an den Herausforderungen südosteuropäischer Transformationsgesellschaften orientiert.

Studiengang: Orientierung an Bologna-Standards . Er ist fach- und disziplinübergreifend angelegt. Abschluss Master of Arts.

Studienziel:Regionale und überregionale Vernetzungskompetenzen zwischen Politik, Verwaltung, Wirtschaft und der EU-Donaustrategie.

Modulinhalte: EU-Recht - Makroökonomie - Soziale Netzwerke und Zivilgesellschaft - Naturraum und Tourismus - Kulturgeschichte - Bildungspolitik - Interkulturelle und intergenerationelle Handlungskompetenzen - Migration und Mobilität - Sprachkompetenzen - Projekt- und Regionalmanagement - Public Health - Kommunale Strukturen - Empirische Forschungs- und Evaluationsmethoden.  

 

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Anmerkungen

Kompetenzdefinitionen

Kompetenzen sind „die bei Individuen verfügbaren oder durch sie erlernbaren kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten, um bestimmte Probleme zu lösen, sowie die damit verbundenen motivationalen, volitionalen und sozialen Bereitschaften und Fähigkeiten, um die Problemlösungen in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu können“.

F.E. Weinert 2001 

Kompetenz ist „eine auf Dauer gestellte Fähigkeit, die sich zugleich selbst (kompetent) weiterentwickelt: eine Fähigkeit zur Weiterentwicklung von Fähigkeiten“.

Kh. A. Geißler 2004  Kompetenzen sind „unterschiedlich ausgeprägte gesellschaftliche Handlungsfähigkeiten des Subjekts im Rahmen seiner gesellschaftlichen Existenzsicherung und Entwicklung“.

J. Ludwig 2001

Kompetenzen sind „ subjektive Potentiale zum selbständigen Handeln in unterschiedlichen Gesellschaftsbereichen“.

R. Arnold 2001

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Anmerkungen

Kompetenzdefinitionen

Kompetenzen sind in diesem Verständnis individuelle Leistungsdispositionen – also Fähigkeiten und Fertigkeiten, um in unterschiedlichen Situationen anspruchsvolle Tätigkeiten selbständig ausführen und bewältigen zu können;hängen in besonderer Weise auch von Motivation und Volition (Wille) ab;Kompetenz benötigt Identität um vom Denken zum Handeln zu gelangen;Kompetenzen werden durch Werte begründet, durch Wissen fundiert, durch Fähigkeiten/Fertigkeiten realisiert und durch Willen motiviert.

Als Schlüsselkompetenzen werden von der EU genannt: Muttersprachliche Kompetenz Fremdsprachliche Kompetenz, Mathematische/naturwissenschaftlich-technische Kompetenz, Computerkompetenz, Lernkompetenz, soziale Kompetenz und Bürgerkompetenz,Eigeninitiative und unternehmerische Kompetenz,Kulturbewusstsein und kulturelle Ausdrucksfähigkeit (Empfehlung des Europäischen Parlaments und des Rates 2006, L394/13).

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Verwendete und weiterführende Literatur/Quellen

Becker, Helle: Bildung in der Europäischen Union. Weinheim/München 2001 Brödel, Rainer: Grenzüberschreitende Erwachsenenbildung - Weiterbildung in Schleswig-Holstein. In: R. Brödel (Hg.): Grenzüberschreitende Erwachsenenbildung. Münster 2000, S. 15-26 Empfehlung des Europäischen Parlaments und des Rates zu Schlüsselkompetenzen für lebensbegleitendes Lernen vom 18. Dezember 2006 (2006/962/EG). In: Amtsblatt der Europäischen Union 30.12.2006, L 394/10-18 Europäische Kommission (2010): Strategie der Europäischen Union für den Donauraum. Brüssel: Europäische Kommission, 8.12.2010 European Commission (2010): Actionplan - European Union Strategy for the Danube Region. Brüssel: European Commission, 8.12.2010 Gönner, Ivo/Langer, Peter (2010): Positionen des Rats der Donaustädte und –regionen zur EU-Donaustrategie. Ulm: Haus der Donau (6 Seiten unter www.donaustrategie-positionen.de) Kommission der Europäischen Gemeinschaften: Memorandum über Lebenslanges Lernen. Arbeitsdokument der Kommissionsdienststellen. Brüssel 2000 Konrád, György : Donau-Anhörung. Edition Der Strom, Bd. 1. Ulm 1998/2008 Lattke, Susanne (2009): Südosteuropa-Strategie auf dem Prüfstand. In: DIE – Zeitschrift für Erwachsenenbildung, 16. Jg., H. IV/2009, S. 40-43 Setzen, Florian H. (Hg.): Die EU-Donauraumstrategie für die Praxis. Stuttgart 2013Treml, Alfred K.: Allgemeine Pädagogik. Stuttgart 2000 Vertrag von Lissabon. Hrsg. von der Bundeszentrale für politische Bildung. Bonn 2010 www.donauakademie.eu