rbb PRAXIS sucht Ihre Krankengeschichte! · Reha nach dem Schlaganfall Schlaganfall – gezielte...

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1 rbb PRAXIS sucht Ihre Krankengeschichte! Sie haben gesundheitliche Beschwerden? Sie sind schon bei verschiedenen Ärzten gewesen und haben immer noch keine klare Diagnose? Sie wären bereit, sich einer Live- Diagnose im Studio zu unterziehen? Sie wohnen in Berlin oder Brandenburg? Wir können Ihnen vielleicht helfen. Dann bitten wir Sie, uns kurz Ihre Krankengeschichte zu schildern und Kopien Ihrer Arztbefunde zu schicken. Wenn möglich, legen Sie bitte ein Foto von sich bei. Wir arbeiten mit einer Reihe von Ärzten zusammen, die zur Live-Diagnose zu uns ins Studio kommen. Vielleicht finden wir Ärzte, die Ihnen helfen könnten. Schreiben Sie uns eine E-Mail und schicken Sie Arztbefunde als Anhang an: [email protected] oder schicken Sie uns alles per Post an: Redaktion rbb PRAXIS rbb Praxis – Das Gesundheitsmagazin am 28.02.2018, 20.15 - 21.45 Uhr Wiederholung im rbb Fernsehen: 04.03.2018 – 02:30 Uhr Die Themen – Sendungsschwerpunkt Schlaganfall Schlaganfall – gezielte Vorbeugung und moderne Therapien Aneurysma im Gehirn – wann therapieren? Ausschabung der Karotis – Operation bei verengter Halsschlagader STEMO – das Schlaganfall-Rettungsmobil Schlaganfallhelfer – Ehrenamtliche helfen Betroffenen Reha nach dem Schlaganfall Schlaganfall – gezielte Vorbeugung und moderne Therapien Zehntausende Menschen in unserer Region erleiden jedes Jahr einen Schlaganfall – mit zum Teil dauerhaften Folgen für ihre Gesundheit und Lebensqualität. Wer ist gefährdet, und wie kann man das Risiko bannen? Wie erkennt man einen Schlaganfall, und wann muss man handeln? Die rbb Praxis beleuchtet mit renommierten Experten das Thema über 90 Minuten und beantwortet live Fragen der Zuschauer. Beim Schlaganfall werden Teile des Gehirns nicht länger durchblutet. Innerhalb weniger Minuten sterben die von der Versorgung abgeschnittenen Gehirnzellen ab. Experten nennen den Schlaganfall die Epidemie des 21. Jahrhunderts: Mit jährlich 200.000 bis 250.000 Betroffenen allein hierzulande zählt der Hirnschlag zu den häufigsten

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rbb PRAXIS sucht Ihre Krankengeschichte! Sie haben gesundheitliche Beschwerden? Sie sind schon bei verschiedenen Ärzten gewesen und haben immer noch keine klare Diagnose? Sie wären bereit, sich einer Live-Diagnose im Studio zu unterziehen? Sie wohnen in Berlin oder Brandenburg? Wir können Ihnen vielleicht helfen. Dann bitten wir Sie, uns kurz Ihre Krankengeschichte zu schildern und Kopien Ihrer Arztbefunde zu schicken. Wenn möglich, legen Sie bitte ein Foto von sich bei. Wir arbeiten mit einer Reihe von Ärzten zusammen, die zur Live-Diagnose zu uns ins Studio kommen. Vielleicht finden wir Ärzte, die Ihnen helfen könnten. Schreiben Sie uns eine E-Mail und schicken Sie Arztbefunde als Anhang an: [email protected] oder schicken Sie uns alles per Post an: Redaktion rbb PRAXIS

rbb Praxis – Das Gesundheitsmagazin am 28.02.2018, 20.15 - 21.45 Uhr Wiederholung im rbb Fernsehen: 04.03.2018 – 02:30 Uhr Die Themen – Sendungsschwerpunkt Schlaganfall

Schlaganfall – gezielte Vorbeugung und moderne Therapien

Aneurysma im Gehirn – wann therapieren?

Ausschabung der Karotis – Operation bei verengter Halsschlagader

STEMO – das Schlaganfall-Rettungsmobil

Schlaganfallhelfer – Ehrenamtliche helfen Betroffenen

Reha nach dem Schlaganfall

Schlaganfall – gezielte Vorbeugung und moderne Therapien

Zehntausende Menschen in unserer Region erleiden jedes Jahr einen Schlaganfall – mit zum Teil dauerhaften Folgen für ihre Gesundheit und Lebensqualität. Wer ist gefährdet, und wie kann man das Risiko bannen? Wie erkennt man einen Schlaganfall, und wann muss man handeln? Die rbb Praxis beleuchtet mit renommierten Experten das Thema über 90 Minuten und beantwortet live Fragen der Zuschauer. Beim Schlaganfall werden Teile des Gehirns nicht länger durchblutet. Innerhalb weniger

Minuten sterben die von der Versorgung abgeschnittenen Gehirnzellen ab. Experten

nennen den Schlaganfall die Epidemie des 21. Jahrhunderts: Mit jährlich 200.000 bis

250.000 Betroffenen allein hierzulande zählt der Hirnschlag zu den häufigsten

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Erkrankungen in den Industrienationen. Weltweit stellt er die zweithäufigste

Todesursache dar.

Schlaganfall ist nicht gleich Schlaganfall

Beim sogenannten ischämischen Schlaganfall ist eine Arterie im Gehirn durch

Blutgerinnsel oder Ablagerungen verschlossen. Beim sogenannten hämorrhagischen Infarkt wird die normale Versorgung der Hirnzellen durch eine Einblutung infolge eines

gerissenen Gefäßes verhindert. Von einem subarachnoidalen hämorrhagischen Infarkt sprechen die Fachleute, wenn eine Aussackung in der Gefäßwand, auch „Aneurysma“

(siehe weiter unten) genannt, reißt und dadurch Blut in den engen Raum zwischen

Gehirn und Schädel eintritt. Durch die Blutung nimmt der Druck auf das Hirngewebe zu,

es wird gequetscht und dadurch geschädigt.

Schlaganfall kündigt sich an

Etwa ein Viertel der Schlaganfall-Patienten berichtet, dass sie in den Tagen, Wochen

und Monaten vor dem Schlaganfall Lähmungserscheinungen oder Sensibilitätsstörungen

erlebt haben. Diese bilden sich jedoch in der Regel innerhalb von Minuten oder wenigen

Stunden wieder zurück.

Experten bezeichnen solche flüchtigen Durchblutungsstörungen als transitorische

ischämische Attacke (TIA). Die Symptome dauern maximal 24 Stunden an – und werden

von vielen Betroffenen unterschätzt. Fatal, denn eigentlich sollten sie sich unverzüglich

von einem Spezialisten untersuchen lassen: Die Symptome können Vorboten eines

drohenden Schlaganfalls sein.

Therapie abhängig von Ursache

Nur eine rasche Therapie kann den Untergang der Gehirnzellen und die mit dem

Schlaganfall häufig einhergehenden Todesfälle verhindern.

Beim ischämischen Schlaganfall bekommen die Patienten Medikamente, die das

Blutgerinnsel auflösen, das den Hirnschlag verursacht hat. Für diese Therapie beträgt

das Zeitfenster vier Stunden. Falls diese sogenannte Lyse nicht ausreicht oder

funktioniert, legen die Ärzte den Patienten eine medikamentenbeschichtete Gefäßstütze

(Stent) ein, die das verengte Blutgefäß offen hält.

Bei einem hämorrhagischen Infarkt reparieren die Hirnchirurgen die beschädigte Arterie

oder senken den Druck des ausgetretenen Blutes auf das Gehirn operativ. Zusätzlich

gibt es Medikamente, die helfen, die Hirndurchblutung zu normalisieren.

FAST-Test für die schnelle Prüfung

Je nachdem, wo sich das verstopfte Gefäß befindet und welche Hirnregionen es

versorgt, zeigen sich unterschiedliche Symptome, die jeden stutzig machen sollten.

Lähmungen gehören ebenso dazu wie Seh- und Empfindungsstörungen.

Der FAST-Test (Face, Arm, Speech, Time – Gesicht, Arme, Sprache, Zeit) ist ein kurzer

Check, den amerikanische Ärzte entwickelt haben, damit Laien einen Schlaganfall

erkennen. Dabei wird der Patient zu verschiedenen Handlungen aufgefordert:

- Face: Bitten Sie den Patienten zu lächeln. Infolge gelähmter Gesichtsmuskeln

verzieht sich sein Gesicht schief.

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- Arm: Bitten Sie den Patienten, seine Arme mit den Handflächen nach oben zu heben.

Bei einem Schlaganfall wird er einen Arm nicht heben können oder der Arm senkt

sich wieder.

- Speech: Bitten Sie den Patienten einen einfachen Satz zu sprechen. Seine Sprache

sollte klar und deutlich sein und nicht verwaschen klingen.

- Time: Ist mindestens ein Ergebnis auffällig, rufen Sie so schnell wie möglich einen

Arzt.

Lähmungen, Seh- und Empfindungsstörungen

Verändertes Sehen

Die Auswirkungen auf das Sehen können ganz unterschiedlich sein. Möglich sind

Doppelbilder oder das Gefühl, wie durch eine beschlagene Brille zu schauen. Oder die

Betroffenen nehmen Dinge, die am linken oder rechten Seh-Rand liegen, nicht mehr

wahr (Gesichtsfeldausfall). Das räumliche Sehen verändert sich, sodass sie sich in einer

ihnen eigentlich vertrauten Umgebung nicht mehr zurechtfinden.

Verändertes Sprechen

Auch beim Sprechen unterscheiden sich die Veränderungen von Patient zu Patient. Die

Sprache kann abgehackt und stockend sein. Der Betroffene verwendet falsche Silben,

Buchstaben oder Wörter. Er lallt, nuschelt und klingt verwaschen, oder er spricht nur

noch im Telegrammstil. Selten fällt die Sprache komplett aus.

Lähmungen und Taubheitsgefühle

Typischerweise ist bei einem Schlaganfall eine Seite des Körpers mehr oder weniger

gelähmt. Ein Mundwinkel hängt herab, der Arm lässt sich nicht mehr bewegen und im

Bein fehlt die Kraft. Dazu gesellt sich oft ein Taubheitsgefühl, als ob Arm oder Bein

eingeschlafen sind. Der Oberkörper, also Arme, Gesicht und Hände, sind häufiger

betroffen. Je nach Schwere können Kraft oder Gefühl oder beides in Mitleidenschaft

gezogen sein.

Schwindel und unsicherer Gang

Auch plötzlicher Schwindel und ein unsicherer Gang sind Hinweise auf einen

Schlaganfall. Die Betroffenen erleben ihren Schwindel ganz verschieden. Mal berichten

sie über einen Drehschwindel, als ob sie Karussell führen oder sie fühlen sich wie auf

hoher See. Das Gefühl für Gleichgewicht und Koordination geht verloren.

Kopfschmerz

Eher selten, dafür umso heftiger, können Kopfschmerzen auftreten. Sie entstehen bei

Durchblutungsstörungen nach einem Gefäßverschluss oder durch den zunehmenden

Druck auf das Gehirn, weil nach einer Gefäßruptur Blut austritt. Der Kopfschmerz wird

oft von Übelkeit und Erbrechen begleitet.

Rasch handeln!

Bemerken Sie diese Symptome bei sich oder einem anderen Menschen, tut Eile Not.

Wählen Sie sofort den Notruf 112 und melden Sie der Rettungsleitstelle den Verdacht

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auf einen Schlaganfall. Bis zum Eintreffen des Notarztes sollte man den Oberkörper des

Betroffenen erhöhen, für optimale Atmung sorgen und das Wichtigste: keine Speisen

oder Getränke geben.

Experten im Studio

Prof. Dr. med. Darius Günther Nabavi

Facharzt für Neurologie

Chefarzt der Neurologie mit Stroke Unit

Vivantes Klinikum Neukölln

Rudower Straße 48

12351 Berlin Neukölln

Tel.: 030 – 130 14 2020

E-Mail: [email protected]

Internet: https://www.vivantes.de/vivantes-experten/personen-detailseite/darius-

guenther-nabavi/

Prof. Dr. med. Michael Jöbges

Facharzt für Neurologie, klinische Geriatrie, Sozialmedizin, Rehabilitationswesen

Chefarzt Neurologie und Ärztlicher Direktor

Brandenburg Klinik Berlin-Brandenburg

Brandenburgallee 1

16321 Bernau-Waldsiedlung

Tel.: 033397 - 3 40 00

E-Mail: [email protected]

Internet: http://www.brandenburgklinik.de/index.php?id=29&L=abopxcmcqq

Weiterführende Adressen

Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe

Schulstraße 22

33311 Gütersloh

Tel.: 05241 – 9770 - 0

E-Mail: [email protected]

Internet: http://www.schlaganfall-hilfe.de

Kompetenznetz Schlaganfall Charité

Campus Mitte

Charitéplatz 1

10117 Berlin

Tel.: 030 – 450 560 -145

E-Mail: [email protected]

Internet: http://www.kompetenznetz-schlaganfall.de

Servicepunkt Schlaganfall – Zentrale Beratungsstelle der Berliner Schlaganfall-Allianz

Besucheradresse:

Sauerbruchweg 3

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Erdgeschoss, Raum 103–105

10117 Berlin, Campus Mitte

Tel.: 030 - 450 560 600

E-Mail: [email protected]

Internet: http://www.schlaganfallcentrum.de/patienteninformationen/servicepunkt-

schlaganfall/

Landesselbsthilfeverband Schlaganfall- und Aphasiebetroffener und gleichartig

Behinderter Berlin e.V. - LVSB e.V.

Turmstr. 21, Haus K

10559 Berlin

Tel.: 030 - 39 74 70 97

E-Mail: [email protected]

Internet: www.lvsb-ev.de

Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG)

Reinhardtstr. 27C

10117 Berlin

Tel.: 030 – 531 437 931

E-Mail: [email protected]

Internet: http://www.dsg-info.de/

Weiterführende Links

Berliner Schlaganfall-Allianz: Zusammenschluss von über 40 Einrichtungen, die in Berlin

und angrenzenden Teilen Brandenburgs Schlaganfallpatienten versorgen und betreuen

Charitéplatz 1

10117 Berlin

Tel.: 030 – 450 560 607

Internet: http://www.schlaganfallallianz.de/

Allgemeines zum Schlaganfall

www.schlaganfall-hilfe.de

Aneurysma im Gehirn

Normalerweise sind die Wände unserer Blutgefäße stark und widerstandsfähig. Bei einer Gefäßerweiterung sacken Wandteile aus, werden dadurch dünner und schwächer. Es entsteht ein Aneurysma, in dem sich Blut stauen kann. Das kann auch im Gehirn passieren – mit fatalen Folgen wie Blutungen und Schlaganfall. Stoppt die Blutung im ersten Moment nicht von selbst, sind die Überlebenschancen gering. Wie die Behandlung eines Hirn-Aneurysmas aussieht, zeigt die rbb Praxis.

Etwa jeder 50. lebt mit einer tickenden Zeitbombe im Gehirn: einem Aneurysma. Das

sind Schwachstellen in der Gefäßwand, also Gefäßerweiterungen oder -ausbuchtungen,

von denen die meisten Betroffenen gar nichts wissen. Gesunde Gefäße haben eine

elastische, mehrschichtige Gefäßwand: eine innere Gefäßzellschicht, eine mittlere

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Muskelschicht und eine bindegewebige Außenschicht. Bei einem Aneurysma erweitert

sich das Gefäß über eine begrenzte Strecke. Die Aussackung bleibt dauerhaft bestehen,

sie sieht spindel- oder sackförmig aus.

Recht häufig, oft ungefährlich

Etwa zwei Prozent aller Erwachsenen haben ein Aneurysma der Hirngefäße. Weit mehr

als 80 Prozent davon sind klein, mit Durchmessern von drei bis vier Millimetern. Sofern

sie nicht größer als sieben Millimeter werden, ist das Risiko, dass sie reißen, relativ

gering: Es liegt bei deutlich unter ein Prozent pro Jahr. Die meisten der Aneurysmen

werden zufällig entdeckt. Gelegentlich haben die Patienten Sehstörungen oder

Kopfschmerzen.

Die genaue Entstehung des Gefäßsackes ist ungeklärt. Zum einen diskutieren Experten,

ob das Gefäß selbst schon vorgeschädigt ist – also ob quasi ein Materialfehler besteht.

Auch ein andauernder Bluthochdruck erhöht die Gefahr für ein Aneurysma. Des

Weiteren begünstigen Alkohol und Nikotin die Entstehung.

Bei Riss schlechte Prognose

Während sehr kleine Aneurysmen in bestimmten Bereichen der Hirnarterien ein extrem

geringes Blutungsrisiko bedeuten, beträgt die Wahrscheinlichkeit bei großen und

unregelmäßig konfigurierten Aneurysmen bis zu über 6 Prozent pro Jahr.

Das Einreißen eines sackförmigen intrakraniellen Aneurysmas (SIA), wie es im

Fachterminus heißt, erzeugt einen explosionsartigen, extrem heftigen Kopfschmerz, den

sogenannten Donnerschlagkopfschmerz. Die Prognose ist relativ schlecht: Jeder zweite

Patient verstirbt; von denen, die überleben, haben viele bleibende neurologische

Defizite, die ihre Lebensqualität einschränken. Der steigende Druck infolge des

ungehinderten Blutaustritts schädigt die Gehirnzellen. Zudem ist die Durchblutung der

Regionen gestört, die hinter dem Aneurysma liegen, sodass die Gehirnzellen zerstört

werden.

Wie therapieren?

Den Ärzten stehen verschiedene Therapiemöglichkeiten zur Verfügung. Symptomatik,

Lage und Geometrie des Aneurysmas entscheiden über die am besten geeignete

Behandlung.

- Vor allem kleine, nicht symptomatische Aussackungen werden lediglich

regelmäßig kontrolliert. Das Risiko, Schaden durch die Therapie zu nehmen,

überwiegt laut neuen Studienergebnissen für viele Patienten die Gefahr, die aus

dem Nichtstun resultiert.

- Coiling: Bei größeren Aussackungen setzen die Neuroradiologen mit Hilfe eines

Hohlkatheters über die Arterie in der Leiste eine Spirale in das Aneurysma ein.

Der sogenannte Coil füllt das Aneurysma nicht vollständig aus, führt aber dazu,

dass das Blut gerinnt und sich der Gefäßsack verschließt. Dadurch ist die Gefahr

der Ruptur gebannt. Das Verfahren hat sich in den letzten zehn bis 15 Jahren

mehr und mehr etabliert. Es bedarf einer hohen Expertise des durchführenden

Arztes.

- Stenting: Eine weitere Möglichkeit der Behandlung, bei der man nicht am offenen

Gehirn operieren muss, ist die Platzierung eines Stents – also einer Gefäßstütze.

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Die engen Maschen sollen den Blutfluss so lenken, dass kein Blut mehr in das

Aneurysma fließt. - Clipping: Bei der neurochirurgischen Therapie wird der Schädel eröffnet und die

Aussackung mit einem Clip abgeklemmt.

Experte im Beitrag:

Dr. med. Alexander Bock

Chefarzt Vivantes - Klinikum Neukölln

Institut für klinische und interventionelle Neuroradiologie

Rudower Straße 48

12351 Berlin

Tel.: 030 - 130 14 38 61

Internet: www.vivantes.de/neuroradiologie

Infos im Internet:

Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin

http://www.gefaesschirurgie.de/

Deutsche Gesellschaft für interventionelle Radiologie

http://www.degir.de/de-DE/2565/schlaganfall-schneller-transport

Risikorechner für nichtgeplatzte, intrakranielle Aneurysmen

http://www.kockro.com/calculators/?lang=en

S1-Leitlinie Unruptierte intrakranielle Aneurysmen (Stand 30.09.2012)

http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/030-030.html

Ausschälung der Karotis – Operation bei verengter Halsschlagader

Eine verengte Halsschlagader kann einen Schlaganfall verursachen. Um das zu verhindern, lässt sich der Engpass mittels OP entfernen. Dafür wird die Stelle am Hals aufgeschnitten, das Gefäß ausgeschabt, gelegentlich mit einer Gefäßstütze verstärkt und wieder vernäht. Die rbb Praxis ist live bei einem solchen Eingriff dabei.

Von den rund 250.000 Schlaganfällen in Deutschland hat ein Fünftel ihren Ursprung in

einer verengten Halsschlagader. Dabei verschmälern Kalk- und/oder fetthaltige

Ablagerungen (Plaques) den Durchfluss. An den verengten Stellen können sich

zusätzlich Blutgerinnsel bilden. Sie verschließen die Halsschlagader komplett oder

verstopfen zusammen mit abgelösten Plaque-Teilchen Gefäßabschnitte im Gehirn.

Die Folgen einer verengten Halsschlagader reichen von vorübergehenden Sehstörungen

über wiederholte Ohnmachtsanfälle – wie bei dem Patienten im Beitrag – bis hin zu

einem Schlaganfall mit bleibenden neurologischen Ausfällen. Im schlimmsten Fall gehen

so viele Hirnzellen zu Grunde, dass lebenswichtige Funktionen ausfallen und die

Patienten versterben.

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Diagnosestellung

Erkannt wird die Verengung und deren Umfang im Ultraschall mit der Duplex- oder

Farbsonographie. Erscheint das Gefäß auf dem Schirm dunkel, ist das kein gutes

Zeichen. Denn das bedeutet, dass es infolge der Verengung kaum oder gar nicht mehr

durchblutet wird. Meist reicht der Ultraschall für die Diagnose aus.

Noch deutlicher wird der Befund im Kernspin. Vorteil dieser Untersuchung: Hierbei

lassen sich wichtige Informationen wie Knick- und Schleifenbildung, nachgeschaltete

Engstellen, Gefäßvarianten, die Höhe der Karotisgabelung und die Länge der Engstelle

feststellen – Befunde, die für eine eventuelle operative Entfernung des

Gefäßverschlusses wichtig sind.

Wer ist gefährdet?

Von einer Karotisstenose sind vor allem Menschen betroffen, die eine fortgeschrittene

Gefäßverkalkung (Arteriosklerose) haben. Das sind Patienten mit chronischen

Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, verstopften

Herzkranzgefäßen oder Patienten, bei denen die Bauchschlagader oder die Beinarterien

arteriosklerotisch verändert sind. Gefährdet für solche Gefäßveränderungen sind aber

auch Raucher.

Therapie

Für die verengte Halsschlagader gibt es verschiedene Therapiemöglichkeiten. Es können

Medikamente gegeben werden, man kann die verengte Stelle aufdehnen oder die

Verengung operativ entfernen. Welche Therapie für wen passt, hängt vom Grad der

Verengung, von der Beschaffenheit der Plaques sowie den Begleiterkrankungen des

Patienten ab.

Mittlerweile wird Patienten bereits bei einer Verengung von 60 Prozent geraten, sich

behandeln zu lassen, auch wenn sie keine Symptome haben. Studien zeigen, dass die

Anzahl tödlicher Schlaganfälle durch die frühzeitige Therapie verringert werden kann.

Bei der sogenannten Karotis-Endarteriektomie wird der betroffene Gefäßabschnitt unter

Vollnarkose aufgeschnitten. Der Gefäßchirurg entfernt Plaques und Thromben, legt

eventuell eine Gefäßstütze (Stent) zur Stabilisierung der Gefäßwand ein und näht das

Gefäß wieder zu. Eine weitere Therapiemöglichkeit ist das Einlegen einer Gefäßstütze per Katheter, die die Verengung aufdehnt und offen hält (Stenting).

Eine Studie aus dem Amerikanischen Ärzteblatt vom Jahr 2016 kommt zu dem

Ergebnis, dass beide Verfahren gleich gute Langzeitergebnisse haben. Allerdings sollte

das Stenting nur in einem Zentrum erfolgen, das über eine ausgesprochene

Expertise bei dem Verfahren verfügt.

Ob diese Verfahren überhaupt notwendig sind oder ob es reicht, die Patienten bei

gleichwertigen Ergebnissen medikamentös zu behandeln, soll die sogenannte CREST-2-

Studie zeigen. Sie läuft derzeit noch.

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Wie vorbeugen?

Die OP kann die Verengung beheben, allerdings nichts gegen die Grunderkrankung tun.

Verändern die Patienten nicht die Risikofaktoren, beispielsweise für die Arteriosklerose,

können jederzeit wieder Engstellen auftreten. Deshalb wird empfohlen, mit dem

Rauchen aufzuhören, sich gesund und vollwertig zu ernähren und Sport zu treiben.

Expertin im Studio und im Beitrag Ultraschall bei Karotisstenose

Dr. med. Kerstin Westphalen

Chefärztin

Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie

DRK Kliniken Berlin Köpenick

Salvador-Allende-Straße 2 – 8

12559 Berlin

Tel.: 030 - 3035 – 3806

E-Mail: [email protected]

Internet: http://www.drk-kliniken-berlin.de/koepenick/krankenhaus-

koepenick/radiologie/

Experte im Beitrag Ausschabung bei Karotisstenose

Dr. med. Günay Kalender

Chefarzt

Klinik für vaskuläre und endovaskuläre Chirurgie

Dr. Jörn Schulze, Anästhesist

DRK Kliniken Berlin Köpenick

Salvador-Allende-Straße 2 – 8

12559 Berlin

Tel.: 030 - 3035 – 3358

E-Mail: [email protected]

Internet: http://www.drk-kliniken-berlin.de/koepenick/krankenhaus-

koepenick/radiologie/

Besprechung der Vergleichsstudie Stent und Operation bei Karotisstenose

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/65783/Carotisstenose-Stent-und-Operation-

bei-asymptomatischen-Patienten-gleichwertig

Weiterführende Informationen zur Karotisstenose bei cardioguide

https://www.cardio-guide.com/erkrankung/carotisstenose/

S3-Leitlinie Extrakranielle Karotisstenose

http://www.bayerisches-aerzteblatt.de/inhalte/details/news/detail/News/s3-leitlinie-

extrakranielle-karotisstenose-multidisziplinaere-evidenz-und-konsensbasierte-

deutsch.html

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STEMO – das Schlaganfall-Rettungsmobil

Dieser Rettungswagen ist ein ganz besonderer. STEMO steht darauf, die Kurzfassung für Stroke-Einsatz-Mobil. Der Wagen verfügt über moderne Diagnosemöglichkeiten, wie beispielsweise einen Computertomographen. Bei Schlaganfallpatienten kann sofort vor Ort mit der Diagnose und Behandlung begonnen werden. Die rbb Praxis war bei einem Einsatz des STEMO dabei.

In Deutschland erleiden jährlich etwa 200.000 bis 250.000 Menschen erstmals einen

Schlaganfall. Hinzu kommen pro Jahr über 60.000 Personen, die erneut der Schlag

trifft. In etwa 80 Prozent der Fälle ist die Ursache ein Blutgerinnsel, das ein Hirngefäß

verstopft. Üblicherweise lösen Ärzte den Blutpfropf oder Thrombus mit Blutverdünnern

medikamentös auf. Das Verfahren nennt man Lyse-Therapie.

Rasche Lyse notwendig, um dauerhafte Probleme zu verhindern

Das Problem dieser Therapie: Sie sollte innerhalb der ersten drei Stunden nach einem

Schlaganfall stattfinden. Denn durch das verstopfte Gefäß wird das hinter dem Gerinnsel

liegende Hirngewebe nicht ausreichend durchblutet. Nach den drei Stunden gehen die

unterversorgten Nervenzellen unwiederbringlich zu Grunde, und der Patient leidet

dauerhaft an den bekannten Folgen eines Hirninfarktes: Halbseitenlähmung,

Bewegungs- und Sprachstörungen bis hin zu Koma und Tod. Je früher die Patienten

behandelt werden, desto mehr Gehirnzellen lassen sich vor dem Untergang retten.

STEMO: Schnellere Therapie möglich

Das Herzstück im STEMO: der Computertomograph (CT). Er kann die alles entscheidende

Frage klären: Hat der Patient eine Blutung im Gehirn oder ist ein Blutgefäß im Gehirn

verstopft? Zeigt das CT, dass ein Blutgerinnsel ein Hirngefäß verstopft, leitet das Team

noch im Krankenwagen die Lyse ein. Erst danach steuert das STEMO ein Krankenhaus

an, in dem die Behandlung fortgesetzt wird.

Bei der Behandlung von Schlaganfällen im STEMO gewinnen die Mediziner

lebenswichtige Minuten. Denn bekommt das Gehirn nicht schnell wieder genug

Sauerstoff, bleiben Schäden zurück. Mediziner sprechen beim Schlaganfall auch von der

sogenannten „goldenen ersten Stunde“, der „golden hour“. Das heißt, innerhalb der

ersten Stunde hat man besonders viele Erfolgschancen, die Patienten zu retten.

Schnellere und bessere Versorgung der Patienten

Und was kann das STEMO tatsächlich bewirken? In einer Vergleichsstudie aus dem Jahr

2013 waren insgesamt 7.000 Patienten eingeschlossen; das STEMO wurde über 21

Monate im Wochenwechsel eingesetzt. Die Ergebnisse fielen eindeutig aus: Mit dem

STEMO erhielten mehr Schlaganfall-Patienten eine Lyse-Therapie, die Behandlungsrate

stieg um mehr als die Hälfte von 21 Prozent auf 33 Prozent. Die Zeit vom Notruf bis zur

Behandlung reduzierte sich um 25 auf 52 Minuten. Aufgrund des engen

Zusammenhangs zwischen früher Therapie und Behandlungseffektivität ist davon

auszugehen, dass bei vielen Patienten die Schlaganfallfolgen reduziert werden konnten.

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Experte im Beitrag

Dr. med. Matthias Wendt

Facharzt für Neurologie, Notarzt

Oberarzt

Klinik für Neurologie mit Stroke Unit und Frührehabilitation

Unfallkrankenhaus Berlin UKB

Warener Str. 7

12683 Berlin

Internet: https://www.ukb.de/behandlungsspektrum/klinik-fuer-neurologie-mit-stroke-

unit-und-fruehrehabilitation/

Berliner Feuerwehr zum STEMO:

https://www.berliner-feuerwehr.de/technik/fahrzeuge/rettungsdienstfahrzeuge/stroke-

einsatz-mobil/

STEMO in der Schlaganfallforschung:

http://www.schlaganfallforschung.de/

STEMO bei der Telemedizin der Charité

http://tmcc.charite.de/forschung/projekte/stemo/

Download STEMO-Flyer

www.schlaganfallforschung.de/fileadmin/stemo/dokumente/STEMO-Flyer.pdf

Pressemitteilung zur STEM0-Vergleichsstudie

www.dsg-info.de/images/stories/DSG/Presse/PDF/2013/PM-DSG-STEMO-B-2013.pdf

Schlaganfallhelfer – Ehrenamtliche helfen Betroffenen

Dieses Angebot ist einmalig in Berlin und Brandenburg: Ehrenamtliche Schlaganfallhelfer bieten Hilfe im Alltag, beispielsweise beim Einkaufen oder indem sie etwas mit den Patienten unternehmen. Dadurch entlasten sie die pflegenden Angehörigen. Sie stehen auch beratend zur Seite, helfen bei Anträgen und sonstigen Fragen. Geschult werden sie für diese Aufgaben durch die Berliner Schlaganfall-Allianz. Die rbb Praxis stellt eine Schlaganfallhelferin vor.

Akutversorgung, Reha und dann? Patienten und Angehörige stehen nach der ersten

medizinischen Versorgung oft vor einem riesigen Berg an Problemen. Nichts ist mehr

wie es war, quasi alles im Leben muss sich verändern. Familien sind mit dieser Situation

oft überfordert und finden keine Hilfe - bisher. Was in Nordrhein-Westfalen bereits

erfolgreich läuft und auch schon wissenschaftliche Tests bestanden hat, gibt es nun

auch in Berlin und Brandenburg: die sogenannten Schlaganfallhelfer. Sie unterstützen

betroffene Patienten und deren Angehörige nach einem Schlaganfall.

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Die Helfer begleiten die Patienten zu Terminen und verbringen Zeit mit ihnen. Auch bei

der Therapie der Schlaganfallpatienten spielen die Helfer eine Rolle: Sie üben mit den

Patienten zu Hause - und können sie oft anders fordern und motivieren als die eigene

Familie. Für die meisten Helfer ist die Entscheidung zum Mitmachen aus dem Wunsch

heraus geboren, etwas Gutes zu tun.

Die Schlaganfallhelfer sind eine Initiative der Berliner Schlaganfall-Allianz (BSA). Vor

dem Einsatz werden die zukünftigen Helfer von der BSA umfangreich geschult. Sie

bekommen Informationen zum Krankheitsbild Schlaganfall, zur Therapie und

Rehabilitation, zu Psychologie und Selbsthilfe, zur Kommunikation mit Betroffenen, zur

Heil- und Hilfsmittelversorgung und zu rechtlichen Fragen. Die Schulung erfolgt an drei

Wochenenden; am Ende bekommen die Helfer ein Zertifikat. Es wird versucht,

Ehrenamtliche und Betroffene so zu vermitteln, dass keine zu langen Fahrtwege

entstehen. Der zeitliche Aufwand pro Monat beträgt etwa zwölf Stunden. Es sind

wöchentliche Besuchstermine von je drei Stunden vorgesehen.

Anmeldung Schlaganfallhelfer Berlin und Brandenburg

Anne Katrin Pawelzik, M.A.

Geschäftsstelle der Berliner Schlaganfall-Allianz e. V.

Tel.: 030 - 450 560 607

E-Mail: [email protected]

Infos zu Schlaganfallhelfern bundesweit

Stefan Stricker

Integrierte Versorgung in der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe

E-Mail: [email protected]

Tel.: 05241 – 9770 - 49

Infos der Deutschen Schlaganfallhilfe zu den Schlaganfall-Lotsen

https://www.schlaganfall-hilfe.de/lotsen;jsessionid=aaak2V4q9jjhrfSvRgxhw

Berliner Schlaganfall-Allianz e.V., mit konkreten Infos zu Schlaganfallhelfern

http://www.schlaganfallallianz.de/ueber-die-bsa/fortbildung/werden-sie-

schlaganfallhelfer/

Fortbildungsakademie Schlaganfall

http://www.schlaganfallallianz.de/ueber-die-bsa/fortbildung/

Download Flyer Schlaganfallhelfer

http://www.schlaganfallallianz.de/fileadmin/redaktion/bsa/09_Flyer_Brosch%C3%BCre

n/BSA_Flyer_Schlaganfallhelfer_web2.pdf

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Rehabilitation bei Schlaganfall

Hierzulande ist der Schlaganfall eine der häufigsten Todesursachen: Jeder vierte Patient stirbt innerhalb der ersten vier Wochen. Das sind rund 60.000 bis 65.000 Patienten pro Jahr. Von denen, die das erste halbe Jahr nach einem Schlaganfall überleben, hat ein Drittel mit körperlichen Einschränkungen zu kämpfen. Jeder zwanzigste gilt sogar als schwerbehindert.

Um die körperlichen Beeinträchtigungen wie Lähmungen oder Sprachstörungen zu

behandeln, gehen Patienten nach einem akuten Schlaganfall in die Rehabilitation. Hier

erhalten sie intensive Trainingseinheiten in der Physio- und Ergotherapie. Durch die

täglichen Übungen lernen sie, die ausgefallenen Körperfunktionen wieder zu aktivieren

oder Einschränkungen zu überwinden. Auch lernen und üben Schlaganfallpatienten, ein

Körperteil, z.B. den Arm, wieder dauerhaft zu belasten.

Die ersten Wochen verbringen Schlaganfallpatienten mit gravierenderen

Einschränkungen normalerweise in der neurologischen Frührehabilitation. Ziel ist hier

insbesondere, die Selbständigkeit bei den wesentlichen Aktivitäten des täglichen Lebens

wieder zu erlernen wie Körperpflege, Anziehen, Nahrungsaufnahme. Die

Anschlussheilbehandlung oder neurologische Rehabilitation ist für Patienten

vorgesehen, die sich im Alltag bereits grundsätzlich zurechtfinden. Ziel ist hier, eine

weitgehend selbständige Lebensführung vorzubereiten und wieder erwerbsfähig zu

werden.

Wer in der Rehabilitation motiviert mitmacht, hat gute Chancen, danach wieder seine

alte Form zu erreichen. Werden Bewegungsabläufe immer wieder trainiert, knüpft das

Gehirn neue Verbindungen. Inzwischen weiß man, dass Gehirnzellen auch Jahre nach

dem Schlaganfall noch in der Lage sind, durch Wiederholungen neue Verknüpfungen

aufzubauen. Der Mythos, was nach einem Jahr nicht wieder da sei, komme auch später

nicht zurück, ist wissenschaftlich mittlerweile widerlegt.

Spezifische und ausgefeilte Rehabilitationsverfahren verbessern die motorische

Erholung von Schlaganfallpatienten. Zu den Therapiemöglichkeiten während der

Rehabilitation gehören:

Krankengymnastik

Sprach- und Sprechtherapie

Arbeits- und Beschäftigungstherapie

Versorgung mit Hilfsmitteln

Therapie von Seh- und Wahrnehmungsstörungen

Kunst- und Musiktherapie

Wiedereingliederungsmaßnahmen

Zum einen dient die Reha dazu, die körperliche Kraft zu trainieren. Schließlich gehen

innerhalb von einer Woche Bettruhe bis zu eineinhalb Kilogramm Muskelmasse verloren.

Neben der Muskelmasse bessert das körperliche Training auch die geistige Leistung. In

der Ergotherapie wird auch der Alltag insoweit trainiert, dass die Patienten nach der

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Entlassung trotz körperlicher Einschränkungen ein möglichst unabhängiges Leben

führen können.

Mobilität, Kraft und Sprache wiederzuerlangen, bedeutet harte Arbeit, bei der die

Patienten ihre Ergotherapeuten, Logopäden und Physiotherapeuten nach Kräften

unterstützen sollten. Der Wille, etwas zu verändern, muss von den Patienten selbst

kommen.

Experte für Rehabilitation

Prof. Dr. med. Michael Jöbges

Facharzt für Neurologie, klinische Geriatrie, Sozialmedizin, Rehabilitationswesen

Chefarzt Neurologie und Ärztlicher Direktor

Brandenburg Klinik Berlin-Brandenburg

Brandenburgallee 1

16321 Bernau-Waldsiedlung

Tel.: 033397 - 3 40 00

E-Mail: [email protected]

Internet: http://www.brandenburgklinik.de/index.php?id=29&L=abopxcmcqq

Überblick-Scanner:

Rehabilitationskliniken für SCHLAGANFALL in Berlin und Brandenburg (Adressen umfassen vollstationäre Kliniken sowie Tagesklinken, siehe Anlage)

Buchtipp:

„Das Einhänderkochbuch“

Das mache ich doch mit links!

Nick Tschirner, Martina Tschirner

ISBN: 978-3-00-045859-0

19,90 Euro

RBB Redaktion: K. Henss / I. Czycykowski „rbb Praxis“ Redaktionsassistenz: Christine Schickentanz Masurenallee 8 –14 Moderation: Raiko Thal 14057 Berlin Infotext: Constanze Löffler www.rbb-praxis.de Stand der Information: 28.02.2018

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