Rechtsmedizin für Mediziner...Contusio cerebri („Gehirnquetschung“) - Makroskopisch fassbare...
Transcript of Rechtsmedizin für Mediziner...Contusio cerebri („Gehirnquetschung“) - Makroskopisch fassbare...
Rechtsmedizin für Mediziner
Univ.-Prof. Dr. med A. BüttnerDirektor des Institutes für RechtsmedizinUniversitätsmedizin RostockRostock, 21.11.2014
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Stumpfe Gewalt und Schädel-Hirn Trauma
Univ.-Prof. Dr. med. Andreas Büttner
Institut für Rechtsmedizin, Universitätsmedizin Rostock
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Wegweiser zum Leistungsnachweis 2014/2015
Hauptvorlesung WS 2014/2015 – Fr. 08.15-09.45 Uhr
Gruppenunterricht im SS 2015 [Pflicht !](Klinische Rechtsmedizin, Totenschein, Leichenschau – 3 Termine)
Kleingruppenunterricht Leichenschau (praktisch – 1 Termin)
Klausur SS 2015 (etwa Semestermitte)
Kontakt: Frau Tarnow (Institutssekretariat)
494-9901Frau Port (Beauftragte Studium & Lehre)
494-9905
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Fälle der Woche
28 J./M: Verkehrsunfall
51 J./W: Sturz
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Stumpfe Gewalt
• Haut SchürfungDehnungsrisseHämatomDécollementQuetsch-Risswunde („Platzwunde“)
• Kopf Blutungen im Bereich der HirnhäuteContusio cerebriFrakturen
• Gliedmaßen Frakturen
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Commotio (Erschütterung)
Folgen kurzzeitiger stumpfer Gewalteinwirkung ohne grobmorphologisch faßbare Organschäden
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Contusio (Quetschung)
Folgen stärkerer oder länger dauernder Gewalteinwirkung als bei Commotio mit
Organverletzungen
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Summationseffekte
Bereits vorgeschädigtes Gewebe
ist leichter traumatisierbar
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Schürfung
• Tangentiale Einwirkung vor allemflächenhafter Gewalt auf die Haut
• meist uncharakteristisch geformt
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Überdehnungsverletzungen
nach Schwerd 1992
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Hämatom
Flächenhafte Einblutung in die Haut oder Weichteile
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Hämatomalter
cave: Beurteilung nach der Farbe mit großer Variabilität
• abhängig von Stärke und Tiefe, kleine Hämatome wesentlich schneller
• grau-blau: meist frisch
• blauviolett: max. wenige Tage
• grünlich: ab ca. 4 – 5 Tage
• gelblich ab ca. 8 Tage
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Geformtes Hämatom
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Stockschläge
nach Dürwald 1986
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Quetsch-Risswunde („Platzwunde“)
Zerreißungen der Haut nach stumpfer Gewalteinwirkung durch Druck-, Scher-, oder Zugbelastung
nach Ponsold, 1967
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Biss
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Ablederung (Décollement)
Abscherung des Unterhautfettgewebes von den Muskelfaszien durch massive flächenhafte tangentiale
Gewalteinwirkung
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Direkte Schädelbrüche (Biegungsbrüche)
1. Loch- oder Stanzbruch
2. Impressionsfraktur (Terassenbruch)
3. Globusbruch
4. Ringbruch der Schädelbasis
à Verformung an der Stelle der Gewalteinwirkung
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Lochbruch
nach Ponsold, 1967
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Terassenbruch
nach Ponsold, 1967
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Globusbruch
nach Ponsold, 1967
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Priorität von Knochenbrüchen
nach Ponsold, 1967
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Indirekte Schädelbrüche (Berstungsbrüche)
- Schädelquerbrüche
- Schädellängsbrüche
flächenhafte Gewalteinwirkung – fortgeleitete Frakturen
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nach Dürwald, 1986
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Hutkrempenregel
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Commotio cerebri („Gehirnerschütterung“)
= Passagere, reversible Hirnfunktionsstörung
- sofortige Bewusstlosigkeit, max. 15 min.
- Kopfschmerz, Erbrechen, Schwindel
- keine Hirnsubstanzdefekte
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Contusio cerebri („Gehirnquetschung“)
- Makroskopisch fassbare Hirnschädigungen (Rindenprellungen, Blutungen)
- initiale Bewusstlosigkeit > 1 Std.
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Epidurales Hämatom
- freies Intervall !
- Symptomatik ab 35 ml Blut
- Tod > 100 ml Blut
Zerreissen einer Meningealarterie infolge eines den Gefäßkanal kreuzenden Bruches
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Subdurales Hämatom
- Schütteltrauma
- Rotationstrauma
Einriss von Brückenvenen zwischen Arachnoidea und venösem Sinus
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„Schütteltrauma“
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Subarachnoidalblutung
in der Regel durch Ruptur eines Gefäßwandaneurysmas
Begleitverletzung bei SHT
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Rindenprellungsherde
- Einriss kleinster Blutgefäße vor allem
auf den Hirnwindungskuppen
- direkte stumpfe Gewalteinwirkung
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Für Ärzte in Weiterbildung,Fachärzte mit wenig Leichenschaupraxis,Polizisten und Juristen
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