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REFERAT: SCHULE ALS HAUS DES LEBENSSarah Langkavel, Sarah Pfeiffer 8.12.2016
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1. Einleitung
2. Lebens- und Lernprobleme der Schüler:
2.2 Integration
2.3 Trennungs- und Scheidungskinder
2.4 Suchtkrankheiten in Familien der Schüler
2.5 Armut und Sozialhilfe in Familien der Schüler
2.6 Kinderkriminalität
2.7 Schulverweigerer
2.8 Gewalt in den Familien der Schüler
3. Fazit
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INHALT
1. EINLEITUNG
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1. EINLEITUNG
„Die Umgebung besteht aus denjenigen Umständen, die die
charakteristischen Tätigkeiten eines Lebewesens fördern oder hindern,
anregen oder unterdrücken“ (John Dewey)
Schüler verbringen die meiste Zeit in der Schule
Jeder Schüler bringt sein Päckchen mit in die Schule
Umgebung fördern, die allen Schülern gerecht wird
Dargestellter Umgang mit den Problemen ist zu universal, man muss von
Situation zu Situation unterscheiden
Die aufgelisteten Symptome können auch verschwimmen, bzw. nicht deutlich
zu einem bestimmten Problem zugeordnet werden
2.2 INTEGRATION
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2. LEBENS- UND LERNPROBLEME DER SCHÜLER2.2 INTEGRATION
2.2.1 Integration von Behinderten und Nichtbehinderten
Integration ist ein dynamischer Prozess
Integrativer Unterricht baut besonders stark auf individualisiertem und
differenziertem Lernen auf
durch offene Lernformen, wie z. B. Freiarbeit, Morgenkreis, Arbeiten an Projekten, etc.
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2. LEBENS- UND LERNPROBLEME DER SCHÜLER2.2 INTEGRATION
2.2.1 Integration von Behinderten und Nichtbehinderten
Umgang mit den SchülerInnen:
Gegenseitige Unterstützung fördern (bei allen Schülerinnen)
Nicht auf Schwächen, sondern auf die Möglichkeiten des Kindes achten
Sachliche Informationen, bei der Erklärung der Behinderung
Medizinische Diagnose muss nicht namentlich wiederholt werden
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2. LEBENS- UND LERNPROBLEME DER SCHÜLER2.2 INTEGRATION
2.2.1 Integration von Behinderten und Nichtbehinderten
Umgang mit den Eltern:
Expertenrolle der Eltern für ihr Kind akzeptieren
aber nicht anders in die Elternarbeit mit einbeziehen, als die Eltern der
anderen SchülerInnen
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2. LEBENS- UND LERNPROBLEME DER SCHÜLER2.2 INTEGRATION
2.2.2 Ethnische und kulturelle Integration
Probleme der Kinder:
Sprachliche Nachteile
Verhaltensunsicherheiten in der deutschen Gesellschaft und Berufswelt
eingeschränkte und/oder schwer realisierbare Berufswünsche
unsichere Lebensplanung der Familie
unterschiedliche nationalitätenabhängige Wertschätzung und Lebensstile
Informationsdefizite
zwei verschiedene „Persönlichkeiten“
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2. LEBENS- UND LERNPROBLEME DER SCHÜLER2.2 INTEGRATION
2.2.2 Ethnische und kulturelle Integration
Möglichkeiten:
Stärkung des kulturellen Selbstbewusstseins der Migranten, um eine
bruchlose Persönlichkeiten zu garantieren
angemessene Treffpunkte für die SchülerInnen entstehen lassen,
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2. LEBENS- UND LERNPROBLEME DER SCHÜLER2.2 INTEGRATION
2.2.2 Ethnische und kulturelle Integration
Für den Lehrer zu beachten:
Alle Schüler müssen sich Willkommen fühlen
Die einzelnen Kinder müssen sich mit allem einbringen können, was sie
ausmacht.
Alle SchülerInnen sollten sich in ihrer Besonderheit in einer Klasse wieder
finden.
2.3 TRENNUNGS- UND SCHEIDUNGSKINDER
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2. LEBENS- UND LERNPROBLEME DER SCHÜLER2.3 TRENNUNGS- UND SCHEIDUNGSKINDER
Es ist schwer für die Kinder, die Trennungsentscheidung zu verstehen, daraus
entwickeln sich oft Leistungsminderungen und Persönlichkeitsstörungen.
tiefsitzende Angst und Traurigkeit bei den Schülern; geben sich die Schuld
und haben Loyalitätskonflikte
Symptome: allgemeine Unruhe, Unaufmerksamkeit, Leistungsabfall,
disziplinäre Probleme oder Entwicklung psychosomatischer Symptome wie
Magenschmerzen, etc.; Anstieg des Aggressionspotenzials
sozialer und emotionaler Rückzug
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2. LEBENS- UND LERNPROBLEME DER SCHÜLER2.3 TRENNUNGS- UND SCHEIDUNGSKINDER
Umgang mit Schülern mit Trennungserfahrungen:
Unterstützung anbieten
keinen zusätzlichen Druck oder Probleme verursachen
nicht alles zulassen
möglicherweise gibt es Anlässe für ein rücksichtsvolles Gespräch
Umgang mit den Eltern mit Trennungserfahrungen:
bei Verhaltensauffälligkeiten der Schüler das Gespräch führen und einfühlsam
ansprechen
Anstoß geben professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen
2.4 SUCHTKRANKHEITEN IN DER FAMILIE
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2. LEBENS- UND LERNPROBLEME DER SCHÜLER2.4 SUCHTKRANKHEITEN IN DER FAMILIE
Unberechenbarkeit des Familienlebens der Schüler: geprägt von
Disharmonie, Ablehnung und ständiger Anspannung
führt zu einer tiefen Verunsicherung und Überforderung der Kinder (vor allem,
wenn sie eine Schiedsrichterposition zwischen den Eltern einnehmen
müssen)
Vorsichtiger Umgang bei Warnsignalen!
vier Rollen, die unbewusst eingenommen werden
1. Das verantwortungsbewusstes Kind
2. Das „schwarzes Schaf“
3. Das unsichtbares Kind
4. Der Klassenclown
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2. LEBENS- UND LERNPROBLEME DER SCHÜLER2.4 SUCHTKRANKHEITEN IN DER FAMILIE
Umgang mit Schülern:
Angebote machen, die Freundschaften fördern
versuchen mit Kindern darüber zu sprechen, was das Leben lebenswert
macht
versuchen das Selbstwertgefühl der Kindern zu entwickeln (Aufgaben
überlassen, die mit Anerkennung verbunden sind)
(nach Woititz 1990)
Rituale sind besonders wichtig, da sie Halt und Beständigkeit vermitteln
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2. LEBENS- UND LERNPROBLEME DER SCHÜLER2.4 SUCHTKRANKHEITEN IN DER FAMILIE
grundsätzlich sollten Lehrer die Sucht als Krankheit sehen und den Eltern mit
Respekt begegnen
„Verstehen heißt aber nicht verschweigen oder billigen“
Gespräch suchen im kleinen vertrauten Rahmen
Ebenfalls bei den Eltern vorsichtig ansprechen („Ich habe etwas bemerkt, und
ich verurteile dich deshalb aber nicht“)
als Helfer nicht überfordern, sondern an Facheinrichtungen verweisen
2.5 ARMUT UND SOZIALHILFE IN DEN FAMILIEN
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2. LEBENS- UND LERNPROBLEME DER SCHÜLER2.5 ARMUT UND SOZIALHILFE IN DEN FAMILIEN
1995: jedes 6. Kind lebt im einkommensarmen Haushalt
2015: jedes 5. Kind lebt im einkommensarmen Haushalt
Armut nicht ersichtlich
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2. LEBENS- UND LERNPROBLEME DER SCHÜLER2.5 ARMUT UND SOZIALHILFE IN DEN FAMILIEN
Auslöser:
Mangelnde Pflege und Versorgung (z.B. Nahrung, Kleidung, Hygiene)
desorganisierte Familienstrukturen
schnell erfolgte Trennungen und Neuzusammensetzungen von Familien,
unklare Paarkonstellationen
schnell aufeinanderfolgende Kinder-Geburten
unzureichende erzieherische Förderung
Vernachlässigung von schulischer Förderung
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2. LEBENS- UND LERNPROBLEME DER SCHÜLER2.5 ARMUT UND SOZIALHILFE IN DEN FAMILIEN
Folgen:
Kinder laufen weg
Diebstahl
Unerlaubte Kinderarbeit
Anpassung aus Hilflosigkeit
Schlechter Gesundheitszustand
Abnehmende Sozialkontakte (Isolation)
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2. LEBENS- UND LERNPROBLEME DER SCHÜLER2.5 ARMUT UND SOZIALHILFE IN DEN FAMILIEN
Hilfsmöglichkeiten:
Beobachten der SchülerInnen
gezielte Fragen stellen
Hat jedes Kind vor der Schule gefrühstückt?
Haben alle Kinder Pausenfrühstück dabei? Was?
Wie viele Personen leben in der Wohnung des Kindes?
Kenntnisse über andere Milieus und Kulturkreise aneignen
Gespräch in vertrautem und geschütztem Rahmen
2.6 KINDERKRIMINALITÄT
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2. LEBENS- UND LERNPROBLEME DER SCHÜLER2.6 KINDERKRIMINALITÄT
5 Prozent der Tatverdächtigen begehen zwei Drittel der Straftaten
überwiegend Kleinkriminalität (Diebstahl, Sachbeschädigung, Beleidigung)
Mehrzahl männlichen Geschlechts
junge Tatverdächtige aus sozialschwachen Problemfamilien
Anteil ausländischer Tatverdächtiger höher bei Gewaltdelikten
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2. LEBENS- UND LERNPROBLEME DER SCHÜLER2.6 KINDERKRIMINALITÄT
Auslöser:
inkonsequentes Erziehungsverhalten
unstrukturierter Alltag
Mangel an Zuwendung und Fürsorge
physische oder psychische Gewalt
familiäre und soziale Probleme (Suchterkrankungen, Gewalt)
Vorsicht bei Verallgemeinerung!
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2. LEBENS- UND LERNPROBLEME DER SCHÜLER2.6 KINDERKRIMINALITÄT
Folgen:
dissoziales Verhalten
Wutanfälle
Weglaufen von zu Hause
Diebstahl
Sachbeschädigung
Körperverletzung
Beleidigung
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2. LEBENS- UND LERNPROBLEME DER SCHÜLER2.6 KINDERKRIMINALITÄT
Hilfsmöglichkeiten:
Früherkennung
Grundschulalter (Martin Schmidt, Psychiater)
Elternarbeit
Erziehungsverhalten beobachten
vertrauliche Gespräche
Experten hinzuziehen
2.7 SCHULVERWEIGERER
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2. LEBENS- UND LERNPROBLEME DER SCHÜLER2.7 SCHULVERWEIGERER
häufig „HauptschülerInnen“
Alter: 14 bis 16 Jahre
sozial-schwaches Familienumfeld
Schüler können Eigenschaften aufweisen:
leistungsschwach, aggressiv, resigniert, depressiv, provokant
ängstlich, unkontrolliert, konzentrationsarm
mutlos, kontaktbeeinträchtigt
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2. LEBENS- UND LERNPROBLEME DER SCHÜLER2.7 SCHULVERWEIGERER
Auslöser:
Schulinterne Probleme:
Institution Schule / Sinn der Veranstaltung
Lehrperson (Führungsstil, Verständnis)
Biographisch bedinge Leistungsschwäche (Versagensängste, Störeridentität)
Schulexterne Probleme:
Schule nimmt keinen zentralen Stellenwert ein
Keine Fördermöglichkeiten (finanziell, zeitlich)
Gruppenzwang
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2. LEBENS- UND LERNPROBLEME DER SCHÜLER2.7 SCHULVERWEIGERER
Folgen:
Gefühl von Lehrkräften „abgeschrieben“ worden zu sein
Gewöhnung an Ablehnung
Resistenz gegenüber Sanktionen
fehlende Motivation
„Teufelskreis“
Belastungs-situation
Familiäres Des-
interesse
Ab-lehnung
Ge-wöhnung
Sinkende Zu-
versicht
Wieder-holte Miss-
erfolge
Selbst-aufgabe
Schul-schwänzen
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2. LEBENS- UND LERNPROBLEME DER SCHÜLER2.7 SCHULVERWEIGERER
Hilfsmöglichkeiten:
persönliche Gespräche, Ursachen finden
Vertrauen zu sich selbst stärken
Motivationsanreize schaffen, Interessen stärken
Schul- und Unterrichtsklima verbessern (Lob, Anerkennung), Ängste abbauen
Unterricht „anpassen“ (Interesse wecken, Lebensweltbezug,
Binnendifferenzierung)
Experten hinzuziehen (Jugendamt)
2.8 GEWALT IN DEN FAMILIEN DER SCHÜLER
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2. LEBENS- UND LERNPROBLEME DER SCHÜLER2.8 GEWALT IN DEN FAMILIEN DER SCHÜLER
Häusliche Gewalt - oft gegenüber von Frauen und Kindern
jede 4. Frau wird Opfer von häuslicher Gewalt
Gewalt unter Eltern
Tabuisierung
Kinder als Zeugen
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2. LEBENS- UND LERNPROBLEME DER SCHÜLER2.8 GEWALT IN DEN FAMILIEN DER SCHÜLER
Symptome:
aggressives, gewalttätiges Verhalten
distanzloses Verhalten
Schlaf-, Ess- und Leistungsstörungen
Perspektivlosigkeit
Aggressionen gegen sich selbst
Hilflosigkeit
Bindungsstörungen
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2. LEBENS- UND LERNPROBLEME DER SCHÜLER2.8 GEWALT IN DEN FAMILIEN DER SCHÜLER
Gewalt gegen Kinder:
Gewalt
direkt
körperlich Sexuell Emotional Vernachlässigung
indirekt
Häusliche Gewalt miterleben
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Straftaten 2015 (Hellfeld) 2014 (Hellfeld) Aufklärungs-quote 2015 (%)
Sexueller Missbrauch von Kindern (§§ 176,176a, 176b,StGB)
11.808 12.134 85,3
Misshandlungen von Schutzbefohlenen unter 14 Jahren
4.508 4.710 95,8
Misshandlung Schutzbefohlener ab 14 Jahren
1.067 1.061 92,0
Misshandlung von Kindern 3.441 3.649 97,0
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2. LEBENS- UND LERNPROBLEME DER SCHÜLER2.8 GEWALT IN DEN FAMILIEN DER SCHÜLER
Hilfsmöglichkeiten:
Aufmerksamkeit durch Lehrer
Auffälligkeiten dokumentieren
Vertrauen zu dem Kind stärken
Gespräch mit betroffenem Kind / Hilfe anbieten
große Vorsicht
Sorgen zeigen
keine Versprechen
Transparenz gegenüber dem Kind
Experten / Jugendamt hinzuziehen
3. FAZIT
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3. FAZIT
Keine voreiligen Schlüsse ziehen, aber auch nicht zu lange warten
Genaue Beobachtung
Möglichst viele Informationen sammeln
Experten hinzuziehen
Das persönliche Gespräch suchen
Wichtig für Kinder ist Löb und Anerkennung, bei gleichzeitiger Einhaltung von
Regeln
„Lehrkraft als jemand, der sich den Problemen menschlich positiv annimmt,
dabei aber eine klare und konsequente Haltung einnimmt.“
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QUELLEN
„Wesen und Bedeutung der Umgebung“ in „Demokratie und Erziehung“ (Dewey,
John 2000, 26 – 37)
„Die Schule als eine Umgebung besonderer Art“ in „Demokratie und Erziehung“
– (Dewey, John 2000, 37-41)
„Darstellung von exemplarischen Lebensproblemen von Schülern“ in
„Lebensprobleme und Lernprobleme von Schülern“ (Hopf, Arnulf 2001, 9-44)
„Die Aufgaben des Lehrers“ in „Problemzentriertes Lernen statt didaktischer
Prinzipien“ (Grüntgens, Willi J. 2000, 177-200)
https://www.dkhw.de/unsere-arbeit/schwerpunkte/kinderarmut-in-
deutschland/?gclid=CPynzcnU4NACFQ5mGwodiEMJBA
http://www.dksb.de/CONTENT/SHOWPAGE.ASPX?CONTENT=461&TPL=0
http://www.dksb.de/CONTENT/SHOWPAGE.ASPX?CONTENT=461&TPL=0
http://geschlechtergerechtejugendhilfe.de/downloads/Workshop%203_Katja%20Kais
er.pdf
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VIELEN DANK FÜR IHRE
AUFMERKSAMKEIT