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Serbien steigt in Kühlgeräteaufbereitung einDie erste Entsorgungsanlage für Kühlgeräte und Elektroschrott in Serbien wurde kürzlich vor über 400 Gästen und großem Medieninteresse offiziell eingeweiht. 800 Kühlgeräte oder 80 Tonnen E-Schrott können am Standort in Niš künftig pro Tag aufbereitet werden. Errichtet hat die Anlage die deutsche MeWa Recycling Maschinen und Anlagenbau GmbH aus Gechingen in einer Bauzeit von weniger als acht Monaten.

Serbia joins in refrigerator recyclingThe first waste-disposal plant for refrigerators and electronic scrap in Serbia was recently officially opened in front of over 400 guests and significant media interest. Some 800 refrigerators or 80 tons of elec-tronic scrap will in future be recycled each day at the site in Niš. The plant was constructed and built by the German MeWa Recycling Maschinen und Anlagenbau GmbH from Gechingen in a construction time of less than eight month.

First refrigerator recycling plant in Serbia

Erste Kühlgeräte-Recyclinganlage in Serbien

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Noch nicht einmal 12 Monate sind vergangen, als sich Vertreter von MeWa und die Jugo-Impex-

Gesellschafter zu ersten Gesprächen in Niš getroffen hatten. Danach wurde nicht nur die ehemalige Pro-duktionshalle des serbischen Waschmaschinenher-stellers EIDA von Grund auf saniert, es entstanden zudem moderne Büros und Funktionsräume. Zur Eröffnung Ende September lief die erste Kühl-geräteaufbereitungsanlage Serbiens bereits seit zwei Monaten im Testbetrieb. Mit dem Durchlauf von 20 000 Kühlgeräten wurden alle Parameter optimal eingestellt und auch das künftige Personal umfang-reich geschult.Über 400 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Umwelt-verbänden hatten sich vor der Bühne versammelt, der Startknopf stand bereit, die neue Anlage präsen-tierte sich im Scheinwerferlicht und die Fachkräfte warteten an ihren künftigen Arbeitsplätzen auf das Startsignal. Und mit der symbolischen Schlüssel-übergabe an die neuen Betreiber, E-Reciklaza war es dann soweit: Die Vertreter aller Parteien, die an der Fertigstellung der neuen Anlage beteiligt waren, drückten gemeinsam den roten Knopf zum Start des wegweisenden Recyclingprojektes.Die Jugo-Impex-Gruppe, zu der E-Reziklaza gehört, hat ihre Ursprünge im Vertrieb von Kühlgeräten, betreibt aber bereits seit zehn Jahren Recycling-anlagen für Kupfer und Kabel und auch ausgediente Elektrogeräte werden seit einigen Jahren manuell zerlegt. Jetzt ist dem serbischen Unternehmen der Einstieg in die maschinelle Aufbereitung gelungen. „In Serbien wurde ein Gesetz verabschiedet, das die Entsorgung der Kühl- und Elektronikgeräte nach der WEEE-Richtlinie der Europäischen Union regelt“, erklärt Jugo-Impex-Geschäftsführer Ninoslav Milenkovic. „Um das umsetzen zu kön-nen, haben wir nach der bestmöglichen Technologie gesucht und mit MeWa den starken Partner dafür gefunden.“ Für MeWa stellt die neue Aufberei-

Not even 12 months ago, representatives of MeWa and the Jugo-Impex shareholder met for

initial talks in Niš. After this, not only was the for-mer production hall of the Serbian washing machine manufacturer EIDA completely redeveloped, but modern offices and function rooms were also cre-ated. By the time of the opening ceremony at the end of September, the first refrigerator recycling plant in Serbia had been running in test operation for two months. With a throughput of 20 000 refrig-erators, all parameters were optimised and the future staff extensively trained.Over 400 guests from the worlds of politics, econo-my and environmental associations as well as several television cameras and radio microphones had gath-ered in front of the stage, the start button was ready, the new plant presented itself in the spotlight and the experts waited for the start signal at their future work-stations. And with the symbolic handover of the keys to the new operator, E-Reciklaza, the time had come: The representatives of all parties involved in the completion of the new plant pressed the red button together, to start the trend-setting recycling project.The Jugo-Impex Group, to which E-Reziklaza belongs, has its origins in the sale and distribution of refrigerators, but for ten years now has been operating recycling plants for copper and cable, and also dismantling used electrical equipment manually for some years. Now the Serbian company has suc-ceeded in joining the world of mechanical recycling. “In Serbia, a law was passed regulating the disposal of refrigerators and electronic devices in accordance with the WEEE directive of the European Union”, explained Jugo-Impex CEO, Ninoslav Milenkovic. “To be able to implement this, we have searched for the best possible technology and have found a strong partner in MeWa”. For MeWa, the new recycling line also represents a further mile-stone

Output fractions filling station

Abfüllstation

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tungslinie ebenfalls einen weiteren Meilenstein im Anlagenbau dar. Der Neubau in Niš ist darauf ausgelegt, wahlweise Kühlgeräte oder Elektronik-schrott zu verarbeiten. Der Prozess folgt dabei dem mehrfach mit Umweltpreisen ausgezeichneten MeWa-Aufbereitungsverfahren. Kühlgeräte wurden jahrzehntelang unter Verwendung von Fluorchlor-kohlenwasserstoffen (FCKW) gebaut. Sowohl im Kühlmittelkreislauf als auch in der Isolierung sind erhebliche Mengen verarbeitet worden. Bei unqua-lifizierter Zerkleinerung von Kühlschränken werden diese FCKW frei, gelangen in die Atmosphäre und steigen von dort in die Stratosphäre auf. Durch die energiereiche Strahlung der Sonne gespalten, reagiert das freiwerdende Chlor mit dem Ozon und baut dieses ab. Das „Ozonloch“ ist ein Effekt dieser Reaktion. Die schädliche Wirkung durch die Frei-setzung der FCKW wurde weltweit anerkannt und

führte dazu, dass in neuen Kühlgeräten kein FCKW mehr verwendet wird.Bei Neugeräten wurden die FCKW größ-tenteils durch brennbare Kühlflüssigkeiten ersetzt beziehungsweise durch Pentan als Treibmittel in den Isolierschäumen. Im Recycling finden sich jetzt alle Gerätety-pen wieder. Die MeWa-Anlagentechnolo-gie ist dabei auf die gleichzeitige Verarbei-tung von FCKW- und Pentan-geschäum-ten Kühlgeräten ausgelegt. In einem ersten Schritt werden die Glasböden aus den Kühlgeräten entnommen, die Kabel und Kompressoren entfernt und die Kühlflüs-sigkeit abgesaugt. Der Korpus wird danach über eine gasdichte Schleuse dem automa-tischen Aufbereitungsverfahren zugeführt. Ein Entweichen der Treibhausgase aus dem Prozess wird dadurch verhindert. In einem einstufigen Prozess zerlegt der patentierte MeWa-Querstromzerspaner QZ 2000 HD zunächst die Kühlgeräte in ihre Einzeltei-le. Diese bestehen aus Eisen, Aluminium/Kupfer, Kunststoff und dem Polyurethan-Mehl (PUR-Schaum) der Isolierung.Die Maschine nimmt in einem Kessel bis zu sieben Kühlgeräte pro Zyklus auf. Am Boden angebrachte Ketten beschleunigen das Material auf hohe Geschwindigkei-ten. Wie in einem Tropensturm wird das Material durcheinandergewirbelt. Es prallt gegen die Kesselwand und zerlegt sich durch gegenseitiges Zusammenprallen quasi von selbst. Nach wenigen Minuten öffnet sich der Auslassschieber und die Bauteile verlassen die Maschine in unterschiedlich großen Stücken. Der Materialstrom durch-läuft danach eine Trocknungsphase, in der entstehende Gase abgesaugt und gereinigt werden. Der PUR-Schaum kann anschlie-ßend abgesiebt und in die sogenannte Matrixentgasung ausgeschleust werden. In diesem Prozess wird die zermahlene Iso-lierung von den Lösemitteln befreit. Das

in plant construction. The new building in Niš is designed to selectively process refrigerators or elec-tronic scrap. The process thus follows the MeWa recycling process, which has been awarded several

environment prizes. For decades, refrigerators were manufactured with the use of chlorofluorocarbons (CFCs). Significant quantities were processed both in the refrigeration circuit and in the insulation. If refrigerators are not handled properly, these CFCs are released into the atmosphere and rise from there

The plant is designed to selectively process refrigerators or electronic scrap

Step1: refrigerant extraction

Schritt 1: Absaugung der Kühlflüssigkeiten

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PUR-Mehl wird in Big-Bags abgefüllt, die Löse-mittel werden mittels Stickstoff einer cryogenen Luftaufbereitungsanlage zugeführt. Dort werden die FCKW und Pentangase verflüssigt und in Druckbe-hältern für den Abtransport in die chemische Aufbe-reitung bereitgestellt.Die Eisen-, Aluminium-/Kupfer- und Kunststoffan-teile werden mit maschineller Trenntechnik separiert. Dabei wird der verbliebene Staub aus dem Material abgesaugt und in eine zentrale Filteranlage geleitet. Am Ende stehen die Wertstoffe frei von FCKW-Anhaftungen in höchster Qualität, beispielsweise als Klasse1-Kühlschrott zum Weiterverkauf bereit. Die Arbeitsweise der MeWa-Anlagenlösung unterschei-det sich in vielfacher Weise von herkömmlichen Aufbereitungssystemen. Die Querstromzerspaner-Technologie bringt dabei gleich zwei Vorteile mit: Keine eingeschlossenen Lösemittel in den Wertstof-fen sowie einen deutlich geringeren Energiever-brauch und niedrigere Verschleißkosten gegenüber Zerkleinerungsmaschinen, die mit schneidenden Werkzeugen arbeiten.800 Kühlgeräte können auf diese Weise pro Tag auf-bereitet werden. Damit ist der Bedarf für ganz Serbien gedeckt. Sollte die Anlage in Niš phasenweise nicht ausgelastet werden können, so besteht die Möglich-keit auch Elektronikschrott zu verarbeiten. Anstatt der Kühlgeräte können etwa vier bis fünf Tonnen Haushaltgeräte, Unterhaltungselektronik, Computer oder Waschmaschinen in ihre Einzelteile zerlegt und mit der vorhandenen Trenntechnik in sortenreine Fraktionen bereitgestellt werden. Die entsprechende Logistik hat Jugo-Impex mit einem eigenen Sammel-system in Serbien und entsprechenden Abnehmer-verträgen für die Output-Stoffe aufgebaut. Somit ist der Balkanrepublik der Einstieg in eine wirtschaftlich rentable und nach modernsten Umweltstandards funktionierende Kühlgeräteaufbereitung gelungen.

into the stratosphere. Decomposed by the energy-rich radiation of the sun, the released chlorine reacts with the ozone and destroys it. One effect of this reaction is the “ozone hole”. The harmful effects of the release of CFCs have been recognised worldwide and have resulted in new refrigerators being built without the use of CFCs.In new appliances, the CFCs have largely been replaced with combustible coolants or with pentane as the propellant in the insulating foam. All types are now found in recycling. The MeWa plant technol-ogy is designed for simultaneous processing of CFC and pentane-foamed refrigerators. In a first step, the glass shelves are removed from the refrigerators, the cable and compressors removed and the refrigerant extracted. The carcass is then entered into the auto-matic recycling process via a gas-tight sluice. This prevents the escape of the greenhouse gases from the process. In a single-step process, the patented MeWa QZ 2000 HD Querstromzerspaner first breaks the refrigerator down into its individual parts. These consist of iron, aluminium/copper, plastic and the polyurethane powder (PUR foam) of the insulation. The crushed PUR foam is then filtered and sepa-rated from the CFCs and other solvents in a matrix degasification process. These are routed into a cryo-genic air-recycling plant using nitrogen. There, the CFCs and pentane gases are liquefied and provided in pressurised containers for transport to a chemical recycling facility.The iron, aluminium/copper and plastic parts are separated with mechanical separating technology. In the end, the materials – now free from CFC adhe-sions – are available for resale in highest quality, for example as class 1 refrigeration scrap. The working principle of the MeWa-Querstromzerspaner differs in many ways to conventional shredding systems. The QZ technology has two main advantages: There are no embedded solvents in the recyclable fraction and the system has considerable less energy consumption and wear and tear costs than shredding systems, which works with cutting tools.Some 800 refrigerators can be processed in this way each day. This covers the demand for all of Serbia. If the plant in Niš cannot be fully utilised in some phases, it is also possible to recycle electronic scrap there too. Instead of refrigerators, approximately four to five tons of household appliances, entertain-ment electronics, computers or washing machines per hour can be broken down into their individual parts in the MeWa-Querstromzerspaner and sepa-rated into fractions by the existing separating tech-nology. The required logistics have been set up by Jugo-Impex with an in-house collection system in Serbia and corresponding customer contracts for the output materials. Thus, the Balkan republic has suc-ceeded in entering into an economically profitable refrigerator recycling business working according to the latest environmental standards.

www.mewa-recycling.com

Once it was a refrigera-tor: Plastics, aluminium/ copper, iron, PUR-foam

Es war einmal ein Kühlschrank: Kunststoff, Aluminium/Kupfer, Eisen, PUR-Schaum