Reggae Rhein-Main No 1

24
No. 1 / Aug. 2009 REGGAE Im Gespräch mit Rhein - Main Reggae- & Dancehall-News outta di area Länderinfo Mauritius Eritreische Erlebnisbar BAOBAB Interview mit Yah Meek Im Gespräch mit

description

Reggae Magazine

Transcript of Reggae Rhein-Main No 1

Page 1: Reggae Rhein-Main No 1

No. 1 / Aug. 2009

REGGAE

Im Gespräch mit

Rhein-MainReggae- & Dancehall-News outta di area

Länderinfo

Mauritius

Eritreische Erlebnisbar

BAOBAB

Interview mit

Yah Meek

Im Gespräch mit

Page 2: Reggae Rhein-Main No 1
Page 3: Reggae Rhein-Main No 1

Impressum Herausgeber:z-medien, Jens ZeidlerAm sonnigen Hang 12,64689 [email protected]@gmx.deRedaktion:Mascha Wembacher, Anja Elsner, Azieb Yohannes, Isabelle Fichtner, Ismael Keito, Franziska Zeidler

[email protected]: Selwyn Brown, Mascha Wembacher, Kristina Szepesi, Stefan Moos, Dubs till Dawn, Christian Böhm, Isabelle Ficht-ner, © Erdeundmeer / PIXELIO, © Alfred Jäkel / PIXELIO, Alexander Krug, Rettet den Regenwald e.V., Franziska Zeidler, Nima e.V. Anzeigen:[email protected]/Gestaltung:Franziska Zeidler

Druck:Buch- und Offsetdruckerei Häuser KG,KölnAuflage:1000 ExemplareVerteilung:Auslagestellen im Rhein-Main-GebietDas Magazin ist kostenlos.Erscheinungsweise:alle drei Monate

Editorial

Inhalt

Nachdruck/Copyright:Alle Urheberrechte für Text und Gestal-tung liegen bei z-medien. Ein Nachdruck der Texte und Fotos, die in Reggae Rhein-Main veröffentlicht sind, ist – auch in Auszügen – nur mit schriftlicher Geneh-migung von z-medien erlaubt.Haftung:Namentlich oder mit Kürzel des Autors gekennzeichnete Beiträge entsprechen nicht unbedingt der Meinung des He- rausgebers.

Greetings Sistren and Bredren!!Hiermit haltet ihr die erste Aus-gabe von Reggae Rhein-Main in

der Hand! Dem neuen kostenlosen Reggae- und Kulturmagazin für das Rhein-Main-Gebiet.Wir wollen Euch künftig alle drei Monate mit News rund um Reggae und Dancehall versorgen, denn wir sind der Meinung, dass das Gebiet zwischen Rhein und Main so ei-niges zu bieten hat. Dabei werden wir über Veranstaltungen in der Region berichten, lokale und internationale Künstler, Bands und Soundsystems vorstellen, Veranstal-tungshinweise geben und mehr...Zusätzlich werden Restaurants mit afrika-nischer oder karibischer Küche im Rhein-

Main-Gebiet vorgestellt, und für die Dance-hall-Queens gibt’s „Natural Beauty“-Tipps. Außerdem wollen wir in jeder Ausgabe über ein Land der Karibik oder Afrikas be-richten, und in den kommenden Ausgaben auch über die Geschichte des Reggae. Da wir uns allerdings nicht nur für die Musik und Sandstrände tropischer Länder inte-ressieren, sondern uns auch Menschen und Natur vor Ort sehr am Herzen liegen, findet Ihr auch Informationen zu gemeinnützigen Organisationen in Afrika und Naturschutz-projekten weltweit.Da unser Team hauptsächlich aus Darm-stadt stammt, werden zumindest die lo-kalen Informationen anfangs noch etwas Darmstadt-lastig sein, wir bemühen uns

aber, Frankfurt, Mainz und Wiesbaden mög-lichst bald gleichermaßen einzubeziehen. Über Anregungen, konstruktive Kritik und Veranstaltungshinweise freuen wir uns und nehmen sie jederzeit gerne unter [email protected] entgegen.Ein wichtiger Punkt zum Schluss: unser Ma-gazin kann es längerfristig nur geben, wenn wir genügend Anzeigenkunden finden, die so das Projekt unterstützen. Deshalb findet Ihr auf der letzten Seite die aktuellen Anzei-gengrößen. Anzeigen nehmen wir ebenfalls gerne unter oben stehender E-mail-Adres-se entgegen.ONE LOVE und viel Spaß beim Lesen wünscht Euer Team von Reggae Rhein-Main!

4 Steel Pulse Conscious-Reggae aus Großbritannien

6 Uwe Kaa Reggae aus München

8 Marlene Johnson Die Liebe zur Musik

10 Dubs till Dawn Frankfurts Take over Sound

12 Yah Meek …über den Wandel der Dinge

14 Mauritius Länderinfo

15 Natural Beauty … zum Wohlfühlen

16 Nima e.V. Wir helfen in Ghana!

18 Baobab Eritreische Erlebnisbar

19 Partyberichte Was war los in der Area?

20 Reggae-Charts CD-Tipps

21 Party-Guide Reggae-Termine

22 Beautiful Mother Nature Regenwaldschutz weltweit!

Page 4: Reggae Rhein-Main No 1

Als sich 1975 in Handsworth, einem Stadtteil Birminghams, David Hinds (Vo-cals, Gitarre), Basil Gabbidon (Gitarre) und Ronnie „Stepper“ McQueen (Bass) zu ei-ner Band zusammenschlossen, die sich kurz darauf um Selwyn „Bumbo“ Brown (Key-board), Steve „Grizzly“ Nisbett (Schlagzeug), Alphonso Martin (Percussions) und Micha-el Riley (Vocals) erweiterte, ahnte keiner, dass diese Band, die bald den Namen „Steel Pulse“ trug, einmal eine der erfolgreichsten Reggae-Bands Britanniens werden würde. In-spiriert von den „Wailers“ und „Burning Spear“ zeichneten sich „Steel Pulse“ schon von Anfang an durch politische und sozialkritische „cons-cious“ Lyrics mit klarer Rastafari-Botschaft zu eingängigen Roots-Klängen aus. Von „Island Records“ während eines Auftritts als Vorband für „Burning Spear“ entdeckt, veröffentlichte die Gruppe 1978 ihr erstes Album „Hands-worth Revolution“; ein Album, das unter Fans und Kritikern bis heute als Meilenstein des britischen Reggae gilt. Weitere Alben folgten

1979 und 1980, danach trennte sich die

Gruppe von „Is-land Records“

und veröf-fentlichte 1982 un-ter dem L a b e l „E lek t ra / Asylum

Records“ das Album

„True Democracy“, das auch in den USA zum ersehnten Durchbruch führte. In der Folge-zeit erspielte sich „Steel Pulse“ weltweit ein begeistertes Publikum und brachte alle ein bis drei Jahre ein neues Album heraus, wo-von „Babylon the Bandit“ 1985 einen Gram-my für das beste Reggae-Album erhielt, und mehrere weitere Grammy-Nominierungen folgten. Von der ursprünglichen Besetzung stammen heute noch David Hinds, Leadsän-ger, Gitarrist und Songwriter, der 95% des Songmaterials geschrieben hat, und Selwyn Brown, Keyboards und Backing Vocals. Be-gleitet wurden sie über die Jahre von einer langen Liste renommierter Musiker. Trotz wechselnder Mitglieder sind „Steel Pulse“ ihrer Botschaft treu geblieben, und nach Einflechten verschiedener musikalischer Ein-flüsse spätestens mit ihrem neuesten Album „African Holocaust“ (2004) zum Roots-Reg-gae zurückgekehrt, angereichert mit einer Spur Dancehall und HipHop. „Steel Pulse“ touren jedes Jahr rund um den Globus und brachten im vergangenen November bei ei-nem von drei Deutschland-Auftritten auch die Darmstädter Centralstation zum Tanzen. Wir freuen uns sehr, Euch folgendes Inter-view mit Gründungsmitglied Selwyn Brown präsentieren zu können.

Wie kam es zur Gründung der Band? Hättet Ihr Euch zu Anfang jemals träumen lassen, dass Ihr mal so erfolgreich sein würdet?Als sich die Band anfangs gegründet hat, waren wir nur ein paar Freunde mit einer großen Leidenschaft zur Musik, die von all der großartigen Musik inspiriert wurden, die (vor allem in Jamaika und UK) gerade her-auskam. In Bezug auf unser musikalisches Können waren wir alle Anfänger und hätten uns niemals träumen lassen, dass wir mal so ein großes internationales Publikum ha-ben würden, wie wir es jetzt haben, und dass wir über 30 Jahre später als Band immer noch aktiv sein würden. Wir hatten einfach Spaß, unsere Instrumente zu ler-nen, musikalische Ideen auszuprobieren und erfahrene Musiker zu treffen und von

ihnen zu lernen. Erst als Freunde und Fami-lienmitglieder anfingen uns zu ermutigen, dachten wir darüber nach, die ganze Sache ernster zu nehmen, und es mit einer Karriere in der Musik zu versuchen. Ihr seid im letzten Jahr nach einem Auftritt in Afrika von Südamerika über die Karibik, die USA und schließlich in Euro-pa getourt und hattet jetzt schon wieder mehrere Auftritte in den USA. Sieht bei Euch jedes Jahr so aus?Wir waren einen Großteil der letzten 30 Jah-re auf Tour, meistens sechs Monate pro Jahr. Manchmal haben wir nur einige Konzerte hier und dort, dann sind es wieder größere Touren. Wir spielen auch gerne auf Festivals, vor allem Open Airs, und haben auch auf Events wie „Reggae Sunsplash“, „Spirit of Unity“ und „Rock against Racism“ gespielt. Aber dann gibt es natürlich auch immer wieder Zeiten, in denen wir uns für einige Monate zurückziehen, um neue Songs zu schreiben und an neuen Alben zu arbeiten. Wie haben Euch Eure Auftritte letztes Jahr in Deutschland gefallen? Sind in die-sem Jahr Auftritte in Deutschland geplant? Wie erlebt Ihr die Stimmung im Publikum? Gibt es Unterschiede in den verschiede-nen Erdteilen, wo feiert das Publikum am schönsten?Die Konzerte in Deutschland letztes Jahr ha-ben uns sehr viel Spaß gemacht, aber wir ha-ben im Moment noch keine neuen Termine in Deutschland geplant. Jedes Publikum hat seine eigene einzigarti-ge Stimmung, und eine wunderbare Sache an Live-Auftritten ist das besondere Zusam-menspiel zwischen Band und Publikum. Es ist faszinierend zu beobachten, auf wie viele unterschiedliche Arten die Leute Musik ge-nießen. Manche hören einfach nur aufmerk-sam zu, andere tanzen vom ersten Lied an, manche versuchen, möglichst nah an die Bühne zu kommen, um Blickkontakt mit den Musikern aufzunehmen. Das Publikum in New Orleans singt alle Lieder vom Anfang bis zum Ende mit – ich sage immer, dort könnten wir die Songs buchstäblich nur instrumental spielen! An

Im Gespräch mit

Steel PulseConscious-Reggae aus GroßbritannienText: Mascha Wembacher / Fotos: Selwyn Brown

Steel PulseConscious-Reggae aus GroßbritannienText: Mascha Wembacher / Fotos: Selwyn Brown

Page 5: Reggae Rhein-Main No 1

manchen Orten ist das Publikum etwas reservierter, wie zum Beispiel in New York, Luxemburg, Großbritannien, Kanada etc.. Unser afrikanisches Publikum hat eine un-glaubliche Energie. Dort und auf den West Indian Islands (St. Kitts, Puerto Rico, Marti-nique, Guadeloupe etc.) sowie Cape Verde, New Caledonia etc. könnten wir die ganze Nacht spielen und sie wären am nächsten Morgen immer noch da und am Feiern! Ebenfalls eine enorme Energie haben un-sere südamerikanischen Fans (z.B. Brasilien, Argentinien, Peru, Chile, Venezuela). Auch unsere japanischen Fans sind fantastisch, dort haben wir das letzte mal auf dem „Fuji Rock Festival“ gespielt. Auf unsere hawaii-anische Fangemeinde ist auch immer Ver-lass, ebenfalls viel Energie und gute Vibes. In Europa haben wir großartige Anhänger in Frankreich (immer „hyped“), Holland, Deutschland, Italien, Spanien, Portugal etc.. Weitere Orte in den USA, in denen wir star-ke Fangemeinden haben, sind Kalifornien, Florida, Colorado, Virginia. Wir lieben es, nach unseren Auftritten direkt mit dem Publikum in Kontakt zu treten, was auf ganz unterschiedliche Weisen abläuft. Meistens laden wir Leute backstage ein und hängen zusammen ab, geben Autogramme, machen Fotos, freestylen. Oder wir gehen raus ins Publikum – vor allem auf Festivals, wo wir uns auch gerne die ganzen Stände und anderen Events ansehen. Manchmal mi-schen wir uns auch vor dem Auftritt unters Publikum, um die Vibes im Publikum aufzu-nehmen und die Fans direkt zu treffen. Gibt es einen Auftritt, der Dir am meis-ten in Erinnerung geblieben ist, und wenn ja, warum?Da waren einige Gigs, an die ich mich erin-nere, und die auf verschiedene Arten sehr beeindruckend waren. Ein Gig, den ich nie vergessen werde, war unser allererster be-zahlter Auftritt im Handsworth’s Crompton Arms Pub. Es war unser erster öffentlicher Auftritt, und wir hatten uns erst einige Mo-nate vorher zusammengeschlossen. Wir haben nur 20 £ bekommen, aber wir wa-ren die ganze Zeit völlig aufgeregt. Er war nicht ganz einfach, da das Publikum nicht so wirklich auf uns konzentriert war (mehr auf ihre Drinks, Kontakte, Dart und Karten-spiele), aber wir haben es geschafft, sie zu überzeugen. Ich war der Leadsänger an die-sem Auftritt, und wir haben eine Auswahl an

Cover-Songs gespielt. Als wir unsere Sachen danach zusammengepackt haben, sagte ein älterer Mann zu mir: „Mir gefällt eure Gruppe, aber ihr bräuchtet alle ein bisschen mehr Übung.“ Ein weiterer Auftritt, an den ich mich gut er-innere, war unser erster Talentwettbewerb (1975 oder 76 in Handsworth), den wir mit einer aufwiegelnden frühen Version von „Handsworth Revolution“ gewonnen ha-ben. Die Atmosphäre war beeindruckend, viele Freunde und Familienmitglieder waren da, um uns zu unterstützen. Auch mit dem sozialen, kulturellen und politischen Klima zu dieser Zeit wurde „Handsworth Revolu-tion“ von den Leuten vor Ort von da an als eine Hymne angenommen. Ein Freund von mir hat gesagt, er hat noch einen Film von diesem Wettbewerb, den ich unbedingt mal sehen muss.Ein weiterer beeindruckender Auftritt war unser erstes Konzert in Jamaika (Reggae Sunsplash 1981, Montego Bay). Bob Marley war gerade gestorben, und wir hatten unse-ren ersten Auftritt in der Heimat des Reggae. Dies war eine der Shows, wo wir definitiv aufgeregt waren, bevor wir auf die Bühne gegangen sind. Ich erinnere mich daran, dass einige der Einheimischen backstage zu uns sagten:“ Spielt besser gut, heute Nacht – dies hier ist Jamaika, das Zuhause des Reggae.“ Wir wussten, dass das jamaikani-sche Publikum nicht leicht zu überzeugen war; könnten wir sie für uns gewinnen, wäre das ein Meilenstein für uns. Der Anfang des Konzerts war ziemlich nervenaufreibend, es gab nur höflichen Applaus. Aber in der Mitte unseres Sets hat die Menge dann gefeiert und getobt. Seitdem haben sie uns ins Herz geschlossen, was uns sehr geholfen hat, das Selbstbewusstsein aufzubauen, uns als Band international zu behaupten. Wenn Du die Botschaft Eurer Musik in wenige Worte fassen müsstest:Es ist schwierig, unsere Botschaft in wenige Worte zu fassen, aber im Wesentlichen geht es uns um weltweiten Frieden und Liebe, Gleichberechtigung und Gerechtigkeit für alle in all ihren Formen. Außerdem möchten wir über schwarze Kultur, Geschichte und Errungenschaften informieren. Der Aufstieg der Rastafari-Bewegung liegt uns sehr am Herzen, und wir sehen unsere Musik als spirituellen Auftrieb für alle unterdrückten Menschen. Es ist uns außerdem sehr wich-

tig, zum zunehmenden Fortschritt und der weltweiten Anerkennung der Reggae-Musik beizutragen. Da das Erscheinen Eures letzten Albums „African Holocaust“ ja schon ein paar Jahre her ist, ist bald wieder ein neues Album zu erwarten?Wir sind derzeit an den ersten Aufnahmen für ein neues Steel Pulse-Album, allerdings sind die Songs noch im Anfangsstadium. Von daher ist mit der Veröffentlichung, realistisch gesehen, erst im Frühling / Sommer 2010 zu rechnen. Eine Message an die Fans in Deutsch-land?Unseren deutschen Fans möchten wir für all die Unterstützung während der letzten 30 Jahre herzlich danken. Deutschland war einer der ersten Orte, an denen wir außer-halb von Großbritannien aufgetreten sind. Ihr seid eine unserer treuesten Fangemein-den geblieben, und wir sind zutiefst dankbar für eure Unterstützung. Wir freuen uns auf unseren nächsten Besuch in Deutschland, hoffentlich bald! One love, Guidance and Jah Blessings to you all!Wir sagen herzlichen Dank an Selwyn Brown für das Interview und an Amlak Tafari, der uns das Interview ermöglicht hat.

DISCOGRAPHIE:

Handsworth Revolution (1978)Tribute to the Martyrs (1979)Reggae Fever (Caught you) (1980)True Democracy (1982)Earth Crisis (1984)Babylon the Bandit (1985)State of Emergency (1988)Victims (1991)Rastafari Centennial (1992) – Live-AlbumVex (1994)Rage and Fury (1997)Living Legacy (1999) – Live-AlbumAfrican Holocaust (2004)

Greatest Hits, Compilations: Reggae Greats (1984)Smash Hits (1993)Rastanthology (1996)The Island Anthology (1997)Ultimate Collection (2000)20th Century Masters: The Millennium Collection (2004)Rastanthology II: The Sequel

Aktuelle Bandbesetzung:David Hinds: Leadsänger, Gitarrist, Songwriter;Selwyn Brown: Keybords, Vocals;Cliff Pusey: Lead-Gitarre, Sydney Mills: Keyboards,Amlak Tafari: Bass, Wayne Clark: SchlagzeugJuris Prosper & Keysha McTaggart: Backing Vocals

Page 6: Reggae Rhein-Main No 1

Wer ist eigentlich

Uwe KaaDeutscher Reggae aus MünchenText: Anja Elsner / Fotos: Christian Böhm

Mit dem Roots Rockers Soundsystem und dem gleichnamigen Studioprojekt bescherte er uns schon viel musikali-schen Genuss und tanzbare Freude. Und er veröffentlichte als deren Leadsänger diverse 7“- und 12“-Singles, eine EP so-wie das bekannte sonnige Album „Tan-zen & Schrei‘n“ (2004, Chet Records / Sony BMG). Ich denke da auch an Sze-ne-Hits wie „Wunderschön“, „Tanzen & Schrei‘n“ oder „Dancehall Story“. Nach seinem Auftritt in der Bessunger Knabenschule im Mai in Darmstadt war es uns eine große Freude ein Interview mit ihm führen zu können. Hallo Uwe Kaa. Wie ist das neue Projekt „Uwe Kaa“ bzw. „Endlich Single“ entstanden, was war der Auslöser? Der Auslöser für den Schwenk auf Uwe Kaa als Solo-Artist war die Tatsache, dass ich mit Andybee – mit dem zusammen ich die Roots Rockers Songs produziert habe – musikalisch nach und nach nicht mehr so viele Über-schneidungen hatte. Wir haben uns nach längerem hin und her dafür entschie-den, kein weiteres Roots Rockers Album mehr zu produzieren. Da aber Roots Ro-ckers und die Art von Sound, die man als Hörer damit in Verbindung brachte, doch sehr von der gemeinsamen Arbeit von Andybee und mir abhängig war, gab es

in der logischen Konsequenz nur die Op-tion, Roots Rockers komplett sterben zu lassen. Für mich hieß das unterm Strich einfach solo als Uwe Kaa weiterzuma-chen. Uwe Kaa ist in diesem Sinne auch kein Projekt, sondern bin tatsächlich ich selbst. Daher auch der Albumtitel „End-lich Single“. Wann und wieso hat denn über-haupt Uwe Kaa das Projekt „Roots Rockers“ abgelöst? Das alles ging rela-tiv automatisch und im ersten Moment eigentlich ungeplant. Alles fing 2006 mit dem Song „Dancehall Story“ an. Ich habe da diesen Text über die deutsche Sze-ne geschrieben, in Anlehnung an Baby Cham‘s „Ghetto Story“. Meine Version stellte ich also der Promotion wegen auf Myspace – damals noch auf die Roots Rockers Seite. Als Artistname wurde klar „Roots Rockers“ angegeben. Die Sze-ne reagierte aber sehr schnell und das auf ihre Weise: bereits wenige Minuten nachdem der Song online war, eröff-nete jemand ein neues Thema zu dem Tune im dancehallmusic.de-Forum, in welchem er fragte, ob denn jeder schon den neuen Song von Uwe Kaa kenne. In diesem Zuge wurde „Uwe Kaa“ anstatt „Roots Rockers“ genannt. Später haben wir von dem Lied auch noch ein paar Platten gepresst, auf denen ebenfalls

klar „Roots Rockers“ als Artist vermerkt war. Die Leute sagten aber alle... „Tune von Uwe Kaa“... das hat sich so in den Köpfen eingebrannt, dass mir der letzte Schritt, das Ding schließlich als Uwe fort-zuführen doch relativ leicht gefallen ist. Du bist ja nun schon ein bisschen rumgekommen, wie man aktuell mit-bekommt, was sind deine Eindrücke, vor allem auch was die ersten Reak- tionen auf „Endlich Single“ angeht? Und falls Dir speziell noch etwas zu Deinem Auftritt in Darmstadt (Bessun-ger Knabenschule) einfällt – wir wür-den uns über ein kurzes Statement freuen. Es ist schön, viele Konzerte in ganz unterschiedlichen Städten zu spie-len. Ich freue mich auch sehr, dass über-all wo ich hinkomme, Leute da sind, die die Songs von Anfang bis Ende mitsingen können. So etwas gibt mir Bestätigung in dem, was ich tue. Die Resonanzen auf das Album sind auch durchweg positiv, obgleich der obligatorische Verriss nicht fehlen darf. Das Album kommt bei ganz verschiedenen Menschen unterschied-lichsten Alters an. Bei meiner Show in der Bessunger Knabenschule war das Publi-kum ebenfalls wieder sehr bunt gemischt. Nach der Show kam ein Mittvierziger zu mir, der mit seiner Frau auf dem Konzert war und hat sich eine CD gekauft.

Page 7: Reggae Rhein-Main No 1

Anja und Uwe in der Knabenschule Darmstadt

Gibt es ganz besondere Erlebnisse unterwegs? Die gibt es immer. Das wohl schrägste war vor kurzem ein Heiratsan-trag, den der Mann der Frau von der Büh-ne aus während unserer Show gemacht hat. Wir hatten das vorher so abgespro-chen, dass er bei einem bestimmten Song auf die Bühne kommt und dann seinen Antrag macht. War auch total nice, der Typ war natürlich richtig aufgeregt, aber total sweet zu seiner Lady. Nun, leider hat sie den Antrag abgelehnt, was uns alle doch im ersten Moment in ei-nen ziemlichen Schockzustand versetzt hat. Aber auch diese Situation konnte der Mann gut meistern und komischer-weise tat es – bis auf ein Raunen, dass durchs Publikum ging - der Stimmung keinen Abbruch. Am nächsten Tag, als wir wieder zu Hause angekommen waren, bekam ich genau von der Frau, die den Antrag bekommen hatte eine Mail. In dieser Stand so was wie „Sorry, dass sie so reagiert hätte, war ihr zuviel, überfor-dert mit der Situation in dem Moment... „ aber: „Sie hat den Antrag später dann doch angenommen“. Find ich sehr cool, vielleicht trete ich mal in die Fußstapfen von Kai Pflaume. Hat sich seit deinen Erfolgen (so zu sehen allein am Riddim-Leserpoll 2008) für Dich etwas verändert, be-ruflich, privat? Eigentlich hat sich nicht viel verändert, „business as usual“ wie man so schön sagt. Klar wurden vorallem durch das Album und die Ergebnisse im Riddim-Poll viele neue Leute auf mich aufmerksam, was wiederum in neuen Bookings usw. resultiert. Das wichtigste bei der ganzen Sache ist aber, dass es immer weiter geht und der Richtungs-pfeil weiter nach oben zeigt. Der Gipfel ist noch lange nicht erreicht. Betreibst Du Deine „Musik“ haupt-beruflich? Hauptberuflich ja, verdiene aber als Freiberufler noch ein paar Cent nebenher. Was kommt in der nächsten Zeit? Zunächst mal noch weiter Promo für mein aktuelles Album machen und vie-le Shows spielen. Irgendwann im letzten Jahr hat mich wohl der Teufel geritten und ich habe mich für ein Abendstudium zum Marketingfachwirt angemeldet. Da stehen jetzt am Jahresende die Prüfun-gen an. Gleichzeitig bin ich schon wie-der am Riddims sammeln fürs nächste Album, an dem wir ab Anfang 2010 ver-stärkt arbeiten werden. Welches ist Dein musikalisches Ziel, wenn es denn eins gibt? Einfach gute Musik zu machen, die die Leute auch hö-ren wollen. Und hast Du einen Lebenstraum oder Wünsche? Klingt zwar abgedro-

schen, aber da sag ich: Gesundheit und Frieden. Gibt es einen Lieblings-Riddim? Der „Lecturer“ von Studio One. Wie kamst du überhaupt zu dieser Art von Musik? Wie die Jungfrau zum Kind, unbeabsichtigt und durch Zufall: beim Stöbern im Plattenregal blieb ich bei einer Dub-Scheibe hängen. Fasziniert von dieser Art von Musik wollte ich im-mer mehr und tiefer in die Materie ein-steigen. Wo ich damit gelandet bin, sieht man heute. Gibt es andere Einflüsse, Musiksti-le, die Dich prägen und beeinflussen? Oder auch Vorbilder? Ich habe früher, wie fast alle in meinem Alter die Reggae und Dancehall mögen, viel HipHop ge-hört. Das, obwohl ich den Sound heute fast gar nicht mehr höre, beeinflusst mich natürlich sehr in der Art, wie ich meine Songs anlege. Gleichzeitig ziehe ich mir heute viel Jazz und Songwriter-Sachen rein, die ganz klar in meine Arbeit mit einfließen. Vorbilder im klassischen Sin-ne hab ich nicht wirklich. Wie und mit welcher Intention ist „Freundin“ entstanden? Zumindest aus keiner bösen Absicht heraus. Mir viel spontan die Hookline ein, um die he-rum ich dann die Geschichte geschrieben hab. Wird es weitere Gemeinschafts-Projekte geben (Beispiel Phenomden)? Die wird es bestimmt geben, es sind da einige Eisen im Feuer. Was, wann und mit wem das sein wird, kann ich aber jetzt noch nicht verraten. Schade für uns, aber wir bleiben gespannt. Was fällt Dir spontan zum Thema „Deutscher Reggae“ ein? Schön, dass es ihn gibt.Ein perfektes Schlusswort. Uwe, wir sagen lieben Dank an dieser Stelle! Wir freuen uns auf mehr.

HARDFACTS: Uwe Kaa & Oneness Band• Uwe Kaa ist der ehemalige Lead-Sänger der Münchener Kult-Reggae Combo „Roots Rockers“ und seit 2006 solo unterwegs

• Solo-Album „Endlich Single“ ist am 31.10.2008 bei Irievibrations Records / Groove Attack erschienen

• Doppelseitiger Artikel zum Release in der Musikzeitschrift RIDDIM (Ausgabe November 2008) plus Song in der CD-Beilage (Auflage 40.000)

• virales Marketing, Reviews und Features in Blogs, Foren und Online-Magazinen

• Zur Singleauskopplung „Freundin“ (VÖ 11.2008) gibt es ein Musik-Video, welches u. a. in den Instore-TVs von Burger King und McDonalds seit Ende 2008 deutschlandweit rotiert

• „Freundin“ bekommt auf knapp 40 Radiosta-tionen in Deutschland / Österreich / Schweiz Airplay und erreich in KW43/2008 Platz 1 in den Bullets der Deutschen Reggae Charts

• Die Vorabsingle zum Album „Nie Genug (feat. Phenomden)“ (VÖ 04.2008) kletterte im Sommer 2008 bis auf Platz 2 der Deutschen Reggae Charts und ist in den Jahrescharts 2008 mit Platz 10 der höchstplatzierte deutschsprachige Song

• Die neue Singleauskopplung „Wir Leben Laut“ (VÖ 01.2009) ist bereits wieder in den deutschen Reggae Charts vertreten

• Die Oneness Band besteht aus Musikern von Dubios Neighbourhood (Jahcoustix) und der One Drop Band (Rootdown)

• Erst kürzlich wurde Uwe Kaa beim Riddim-Leserpoll 2008 für seinen unermüdlichen Einsatz belohnt: so wählten ihn die Leser des Reggae-Magazins in der Kategorie „Bester Na-tionaler Newcomer“ – stimmengleich mit Peter Fox – auf Platz 2. Uwes Solo-Debut Album „Endlich Single“ wurde auf Platz 3 der „Besten Alben National“ und der Song „Freundin“ auf Platz 4 der „Besten Nationalen Tunes“ im Jahr 2008 gewählt.

Page 8: Reggae Rhein-Main No 1

Im Interview mit

Marlene JohnsonDie Liebe zur MusikText/Fotos: Mascha Wembacher

Würdest Du sagen, mit Reggae hast Du so Deine hauptsächliche Musikrichtung gefunden, oder ist die zukünftige Rich-tung noch ganz offen? Also, ich bin Musike-rin, Sängerin; das heißt ich singe gerne. Das können aber ganz verschiedene Musikrich-tungen sein. Ich singe auch auf ’nen Heavy Metal-Beat (lacht). Ich mach auch House, ich mach Techno, ich mach Trance. Ich habe jetzt eine EP fertig, die ich noch raus bringen will, das ist Soul and Funk, wieder was anderes. Ich liebe einfach Musik, und ich liebe es zu singen. Der Reggae ist ein Teil davon, oder von mir, genau wie Soul, R’n’B oder HipHop auch ein Teil von mir sind. Ich bin nicht strict-ly nur Reggae, nee – einfach Musik. Du hattest ja schon eine Menge Auftrit-te in verschiedenen Ländern. Gibt es einen Auftritt, der Dir am meisten in Erinnerung geblieben ist? Wenn ja, weshalb? Ja, da gibt es zwei. Einer war in Polen, in Breslau in der Jahrhunderthalle mit Yah Meek zusam-men. Da habe ich noch Background gesun-gen, durfte aber auch ein Lied von mir vorne auf der Bühne singen. Das ist eine riesengro-ße Halle, und da waren ungefähr zehntau-send Leute. Und ich stehe da und sehe die Bühne und das Publikum, da musste mich der Yah Meek mal kurz festhalten. Ich habe dann mein Lied gesungen, und das Mic hat in meiner Hand voll gezittert. Es war aber super, alle haben applaudiert, und ich wär’ fast in Ohnmacht gefallen, wirklich. Das war ganz schön hart und war wunderschön; Ad-renalin-Kick hoch zehn. Der zweite Auftritt, der mir sehr in Erinnerung geblieben ist, war

Akkord, auf den mir etwas einfällt, und dann erweitere ich das Stück um Stück und schrei-be schließlich auch den Text dazu. Oder ich habe zuerst irgendeinen Gedanken, mir fällt ein Satz ein, von dem ich denke, hey, da könn-te ein Lied draus werden. Ja, und dann fange ich an, Musik dazu zu spielen, bis ich dann einen neuen Song habe. Du hast ja bisher in sehr unterschiedli-chen Musikrichtungen gesungen. Mit Dei-ner EP „Runaway“ hast Du dann ein reines Reggae-Album abgeliefert und auch „My typ O’Smoove“ ist sehr Reggae-lastig. Wie bist Du zum Reggae gekommen? Zuerst habe ich ja eher so Elektro-Sachen gemacht, habe für das Frankfurter Clubprojekt „Soulpatrol“ ge-sungen und eine ganze Zeit lang für „Hacien-da“, die elektronische mit akustischen Klängen kombinieren. Meine eigenen Sachen waren soulig oder R’n’B-lastig, in der Hinsicht habe ich aber nie etwas raus gebracht. Dann hat mich 2005 Yah Meek, den ich ja schon lange ken-ne, gefragt, ob ich nicht Lust hätte, auf seiner „Touched by an Angel“-Tour Background zu sin-gen. Ja, da habe ich dann Reggae gesungen, und während der Tour haben mich „House of Riddim“ und „Velocity Sounds“ gefragt, ob ich nicht eine EP aufnehmen möchte. Das hatte mir noch keiner angeboten, da habe ich sofort zugesagt. Ungefähr zu der Zeit hatte ich auch zusammen mit Marlon B den Song „We are war-rior“ aufgenommen, als Beitrag für eine 7“-Se-lection des Frankfurter Reggae- und Dancehall-Soundsystems „Riddim Wize“, der dann gleich nach oben in die Reggae-Charts gekommen ist. Ja, so bin ich zum Reggae gekommen.

Nach ihrer ersten EP „Runaway“ (erschienen 2005 bei Velocity Sounds) hat Marlene John-son 2008 ihr Solo-Album „My typ O’Smoove“ herausgebracht. Darauf überzeugt sie mit ihrer kraftvollen, souligen Stimme, selbstsicheren Lyrics zu feinstem Reggae, angereichert mit R’n’B, Soul und HipHop. Dass ihr Name nicht nur für Reggae steht, erfuhren wir im Interview mit der vielseitigen Künstlerin. Wie bist Du zum Singen gekommen? Wann war das? Gesungen hab ich schon als kleines Kind sehr gerne, vor allem bei meinem Vater im Auto. Der hat damals alles Mögliche gehört, von Curtis Mayfield bis Aretha Franklin, da hab ich dann immer schön mitgesungen. Allerdings hatte ich mir nie Gedanken darüber gemacht, einmal Sängerin zu werden. Tage-buch habe ich auch geschrieben, aber nicht so im normalen Stil, sondern immer versucht, in Reimen zu schreiben. Wenn ich mir die Reime allerdings heute angucke, muss ich sa-gen, dass sie ziemlich schrecklich sind (lacht). Dann kam es, dass ich mit achtzehn mal bei meinem Ex-Freund im Studio war, der gerade etwas aufgenommen hatte, und mich gefragt hat, ob ich da nicht mal kurz etwas rein sin-gen kann, weil er unbedingt eine Frauenstim-me brauchte. Ja, das habe ich dann gemacht – er fand’s super, ich musste mich erstmal etwas daran gewöhnen, meine Stimme aus dem Lautsprecher zu hören. Aber dann hat’s mir auch gefallen, und seitdem hab’ ich nicht mehr aufgehört. – Eine gute Entscheidung (unsere Meinung). Deine Songs haben häufig eine Bot-schaft. Oftmals spirituell, häufig geht es um die Liebe – die mangelnde Liebe zwi-schen den Menschen allgemein, aber auch die Liebe in Beziehungen. Schreibst Du Dei-ne Texte alle selbst? Wie entsteht bei Dir ein neuer Song? Was inspiriert Dich? Ja, ich schreibe alle meine Songs selbst. Was mich in-spiriert, ist der Alltag, also, das, was mir wider-fährt. Dabei geht es weniger um meine Ver-gangenheit, als eher um Situationen, die mir aktuell passieren. Ein Song entsteht bei mir entweder so, dass ich auf der Gitarre vor mich hin spiele, dabei spiele ich dann irgendeinen

Page 9: Reggae Rhein-Main No 1

Gibt es irgendetwas, was Du der Reggae-Community sagen möch-test, eine „Message“?? Hhm, ja, fangt an, euch zu uniten, anstatt zu streiten. Wir sind alles Artists und Musiker, wir lieben die Musik, wir möchten alle nur eins: Frieden, und keine Haters, you know. Keep the fire blazin auf je-den Fall.Vielen Dank für das Interview und weiterhin alles Gute!!

in Athen letztes Jahr. Da war ich mit Fitta Warri, Uwe Banton und Conscious Fiyah auf einem Open Air. Fitta Warri und Conscious Fiyah haben angefangen. Danach gab’s eine Pause, und dann sollten Uwe Banton und ich auftreten. Und Fitta und Conscious Fiyah treten auf, die Leute flippen aus, und mit-tendrin fängt’s an zu regnen, und die Show ist vorbei. Es hat auch nicht mehr aufgehört zu schütten. Also, wir hatten dann zwar kei-nen Auftritt aber einen dreitägigen Athen-Urlaub, war auch schön (lacht). Dein Traum / Ziel? Millionen verdienen mit meiner Singerei, einen Number-1-Hit bekommen (lacht). Naja, eigentlich ist es aber auch schon schön, wenn ich auf die Bühne gehen kann, und Leute begeistern sich dafür und freuen sich, dass sie mich se-hen, und hören meine Musik, und sie gefällt ihnen. Welche Pläne gibt es für die nahe Zu-kunft? Ja, Alben raus bringen, Alben raus bringen.... Auf jeden Fall, ich will da nicht aufhören. Ich möchte auch noch mehrere Bands kennen lernen, Musik machen halt.... Und ich will auch ein bisschen mehr Gitar-re lernen, damit ich irgendwann auch mal selbst mit Gitarre auf einer Bühne stehen kann, was ich mich bis heute noch nicht getraut habe. Ich kann’s, aber ich kann’s noch net so ganz (lacht). Ich werde im Mai in Leipzig als Vorgruppe für Ursula Rucker auftreten, und wenn alles klappt, wird das wohl das erste Mal sein, dass die Marlene mit Gitarre auf der Bühne steht. – Also Vor-merken.

29-08-2009 Jawor(PL)-Open Air backed by Riddimz Team

weitere in Vorbereitung

www.marlenejohnson.dewww.myspace.com/Johnsonmarlene

Page 10: Reggae Rhein-Main No 1

Soundsystem

Mister Speaker (Selekta), Booyahkah (Selekta), Docta B (MC) und Carlo (Selek-ta) sind Dubs till Dawn aus Frankfurt am Main, einer der jüngsten Sounds in Town, aber mittlerweile ziemlich angesagt. Seit Februar 2007 beschallen die vier Frankfurt und Umgebung. Kennen ge-lernt haben sich die Jungs von Dubs till Dawn Ende 2006 auf einer Party in Neu-Isenburg und im Februar 2007 ihren ersten Dance im Partykeller von Docta B in FFM-Bockenheim gerockt. Für alle vier gilt: Reggae und Dancehall aus Ja-maika ist einfach IHR DING. Sie wollen die Musik unter die Leute bringen, ihre Leidenschaft mit anderen teilen und die Massive bis in ins Morgengrauen bestens unterhalten. Bei den ersten gemeinsa-men Sessions wurde festgestellt, dass sie unterschiedliche Stile bevorzugen, und dementsprechend vielfältig gestaltet sich der Inhalt ihrer Plattenkisten, was her-vorragende Partys zur Folge hat. Carlo ist auf Dancehall und HipHop spezialisiert, Speaker bevorzugt eher Foundation-Tu-nes, Docta B steht mehr auf Roots, und Booyahkah hat so ziemlich alle Styles in seinem Repertoire. Diese Mischung er-wies sich als eine Spitzen-Voraussetzung, einen Sound zu gründen. Zum Reggae gekommen sind alle vier auf ganz unter-schiedliche Weise: Docta B: „Meine Schwester hat in Frankreich gelebt und dort in einer Reg-gaeband gespielt. Meine Besuche bei ihr, im Alter von zehn Jahren oder so, waren mein erster Kontakt mit Reggae, der Tune „Chant a Psalm“ von Steel Pulse mein ers-ter Reggae Ohrwurm.“ Carlo: „In meinen jungen Jahren habe ich eigentlich ausschließlich Hip Hop ge-hört. Anfang 2000 jedoch hab ich mir durch Zufall ein Tony Touch Dancehall Mixtape gekauft und bin total drauf hän-gen geblieben. Zu dieser Zeit haben auch schon viele meiner Freunde Reggae und Dancehall gehört, wodurch diese Styles auch immer öfter in meinen Mixes auf-tauchten.“

Boo: „Angefixt mit nem Jungle-Mixtape von meinem großen Bruder in den Mitt-neunzigern, später Hip Hop gehört & auf-gelegt und durch den „Reggae“-Biergarten bei uns in Rossdorf (wo ich herkomme) wieder in den Offbeat-Bann gezogen wor-den. Mit ’nem Eimsbush-Dancehallmixtape 2001 komplett auf Dancehall/Reggae hän-gengeblieben.“ Für die Zukunft wollen sich Dubs till Dawn mit Regular-Dances in FFM und Um-gebung weiter etablieren, und natürlich auch in anderen Städten und im Ausland auflegen. Dubplates sind auch ein wichti-ger Aspekt, wobei es ihnen hier weniger um die Quantität als um die Qualtität der Dubs geht. Auch wenn der Name „Dubs till Dawn“ vielleicht etwas anderes vermu-ten lässt. Dubplates sind schon ein schö-nes Extra, um sich von der Soundmasse mit kreativen Specials abzuheben, aber auch nicht alles. Das Mixing, das Zusam-menspiel von Selecta & MC, die Sound-qualität sind ihnen wesentlich wichtiger. Die vier Jungs bringen die Massive einfach zum Abheben. Nebenbei müssen sie auch noch viele der Partys komplett selbst orga-nisieren, da die Clubbesitzer in FFM Reg-gae & Dancehall leider häufig nicht so positiv gegenüber stehen. Dubs till Dawn lassen sich jedoch davon nicht auf-halten, sie sind doch schon beachtlich rum-gekommen. Hier nur einige der Locations, wo man die Jungs bisher hören konnte: O25, Nachtleben, Pa-rade der Kulturen, Funkadelic (Frankfurt), Waggon (Offen-bach), Rude7 (Mannheim), Radio X (FFM) und noch zwei Gastspiele in CH-Lau-sanne.Auf den Dances wird stets darauf geachtet, dass die Massive eine gute Zeit hat. Es kann durchaus schon-mal vorkommen, dass

nicht ausschließlich Dancehall Styles auf-gelegt werden, je nachdem, was das Publi-kum verlangt, gehen Dubs till Dawn auch gern mal crossover durch alle Musikgen-res. Auch zum schwierigen Thema der ho-mophoben Lyrics im Dancehall haben die Jungs eine gesunde Einstellung. Zitat: „In Jamaika lief eine gesamtgesellschaftliche Diskussion über den Song „Rompin Shop“ von Kartel und Spice. Die Broadcast Com-mission hat den Tune zum Anlass genom-men, Gewalt verherrlichende und Slack-ness Lyrics in Zukunft zu zensieren und zu verbieten. Zensur wird nicht weiterhelfen, aber allein die Diskussion in Jamaika über die Lyrics ist unserer Meinung nach abso-lut notwendig. Die jamaikanischen Artists reflektieren in ihren Texten die jamaikani-sche Gesellschaft - und die ist in großen Teilen Homosexualität gegenüber negativ eingestellt. Wir in Europa sollten darauf achten, diesen Hass nicht blind zu kopie-ren. Das gilt besonders für die MCs. Wir kommen aus einer anderen Gesellschaft - das sollten wir im Hinterkopf behalten.“ Ein sympathisches Statement zum Ab-schluss. Wir werden noch viel von ihnen hören. Big up Dubs till Dawn!

Dubs till DawnFrankfurts Take over SoundText: Franziska Zeidler / Fotos: Dubs till Dawn

Dubs till DawnFrankfurts Take over SoundText: Franziska Zeidler / Fotos: Dubs till Dawn

Page 11: Reggae Rhein-Main No 1

Mitglieder

Dates

Mixtapes

Booyahkah, Carlow, Docta B, Mr Speaker

21.08.2009 Hip Hop vs. Dancehall, O25, Frankfurt am Main, 23:00 Uhr22.08.2009 Lohrberg Outdoor Dance ls. Rebel Rock ls. tba., Frankfurt a.M.27.08.2009 SKA-BAR @ Klapperfeld FFM Frankfurt am Main, 20:00 Uhr02.10.2009 6 years Kronic Sound ls. Soundbwoys Destiny, Lausanne, Switzerland10.10.2009 Fraggas Bday Bash ls. Uphill ls. Civalizee Bruxelles, Belgiumweitere Termine in Vorbereitung

MIX by booyahkahwww.myspace.com/dubstilldawn

Gestaltung Druck Großplakate Folien Werbung Marketing PR

[Agentur für Werbung & Marketing]z : medien

Kontakt

z : medien Jens Zeidler ı Am sonnigen Hang 12 ı 64689 Grasellenbach ı OT Scharbach ı Mobil 0171 / 93 17 218 ı Telefon 06253 / 44 07 ı E-Mail: [email protected] ı www.z-medien.de

Page 12: Reggae Rhein-Main No 1

Im Gespräch mit

Im März 2009 veröffentlichte der aus Jamaika stammende Reggae-Artist mit der unverkennbaren sanften Stimme sein zweites Album „Things change“. 1994 erstmals nach Deutschland gekom-men, brachte er 1997 seine erste Sing-le „The Riddim“ mit „Global Youth“ auf Sony Music heraus, die die Top 10 der Radio Charts erreichte, und deren Video auf VIVA und MTV zu sehen war. In den Folgejahren tourte er mit dem Dub-Pro-jekt „Serious Dropout“, der Band „Move-ments“ und den „Söhnen Mannheims“. Weiter folgten Kollaborationen mit ver-schiedensten Künstlern. 2005 veröffent-lichte er sein erstes Soloalbum „Touched By An Angel“ auf dem Leipziger Label VelocitySounds. Für das von der House of Riddim Band produzierte Album gab es den Reggae-Grammy der ersten Ger-man Reggae Awards für das beste Album 2005. 2007 änderte der spirituelle und sehr gläubige Mensch die Schreibweise seines Namens von Jah Meek zu Yah Meek. Den Grund dafür und vieles mehr berichtete er uns im Interview. Wo bist Du aufgewachsen, und wie bist Du nach Deutschland gekom-men?Ich bin in Robin’s Bay, St. Mary aufge-wachsen, an der Nordostküste von Ja-maika. Dass ich nach Deutschland ge-kommen bin, war Schicksal, denke ich. Ich hatte eigentlich nie darüber nachge-dacht, nach Deutschland zu gehen. Dann hatte ich eines Tages einen Traum, in dem

ich in Deutschland in einer Bibli-othek war. Eine Woche später be-kam mein Cousin eine Einladung für einen Auftritt in einem deut-schen Resort in meinem Dorf. Wir traten dort auf, und nachdem ich gesungen hatte, kam eine ältere Dame zu mir und sagte, dass ihr die Musik sehr gut gefallen habe, und fragte mich, ob ich Lust hät-te, nach Deutschland zu gehen. Ich habe sofort „ja“, gesagt. Sie gab mir Geld für meinen Reise-pass und besorgte mir ein Ticket. Weiter könne sie mir aber nicht helfen, sagte sie, in Deutschland müsste ich dann selbst zurechtkommen. So bin ich nach Deutschland gekommen. Du hast als Jugendlicher auf Jamai-ka schon an vielen Talent-Wettbewer-ben teilgenommen. Hast Du damals schon Reggae-Songs gesungen, oder wie bist Du zum Reggae gekommen?Reggae is inborn concept, man (lacht)! It’s just born in the blood! Seit ich geboren bin, singe ich Reggae, das ist sozusagen eine angeborene Sache. Es war immer Reggae um mich herum, von meiner Fa-milie her, den Freunden. Schon als Kinder haben wir Reggae gehört, und Kirchenlie-der, Gospel, Reggae, Blues. So mit zehn, elf Jahren habe ich mit Freunden in ei-nem Soundsystem gesungen. Wir waren auf Soundclashes, Dances, haben gesun-gen. Aber professionell habe ich meine Karriere mit fünfzehn begonnen, da habe

ich an meinem ers-ten Talentwettbewerb teilgenommen, in Port Maria, der Hauptstadt von St. Mary. Ich ging zu diesem Contest und gewann ihn. Von da an arbeitete ich weiter mit unterschiedlichen Artists, habe verschie-dene Sachen gemacht. Wo auch immer Dances waren, war ich auch.

Deine Texte sind sehr spirituell, han-deln von Gott, seiner Liebe, der Liebe allgemein, von der Natur und der Fa-milie. Was denkst Du bzw. würdest Du Dir wünschen, was Deine Lieder auslö-sen? Glaubst du, dass conscious lyrics etwas in den Köpfen der Hörer bewir-ken können?Nun ja, man kann oft beobachten, wie Worte und Songs Leute beeinflussen. Word, Sound and Power (Sprache hat ihre eigene Kraft). Sprache ist eine sehr starke Ausdrucksform, im positiven und im negativen Sinne. Wenn ich auf eine positive Art zu den Leuten singe, berührt das die Seele. Denn Musik kann sehr viel bewirken. Ich merke es ja selbst, wenn es mir schlecht geht, oder ich gestresst bin, hilft es oft schon, einfach Musik zu hören, und mir geht es besser. Deshalb bringe ich positive und fröhliche Songs zu den Menschen. Ich gehe auf die Bühne und singe zu den Leuten, um Seele und Geist mit meiner Botschaft der Liebe zu stär-ken. ’cause music is love. Weshalb hast Du Dein neues Album „Things change“ genannt, worauf ge-nau spielst Du an?Der Grund, weshalb ich es „Things change“ genannt habe, liegt vor allem in meinen Erfahrungen, als Kind in Jamaika aufgewachsen zu sein, und nun zu sehen, wie sich die Dinge dort verändert haben, verglichen mit damals. Da ich ja immer wieder nach Jamaika fahre, habe ich über

Yah Meek...über den Wandel der Dinge...Text: Mascha Wembacher / Fotos: Stefan Moos, Kristina Szepesi

Page 13: Reggae Rhein-Main No 1

die Jahre gesehen, wie die Jugendlichen heute sind. Sie haben zum Beispiel kei-nerlei Respekt vor den älteren Leuten, was noch ganz anders war, als ich jung war. Also, Du meinst, dass sich die Din-ge mehr zum Negativen hin verändert haben??Richtig, die Dinge haben sich zum Ne-gativen hin verändert. So viele Einflüsse sind inzwischen auf die kleine Insel Ja-maika gekommen; Verbrechen, Waffen, Drogen, Gewalt, das war früher nicht so extrem. Der Life-Style hat sich verändert, viel amerikanischer Einfluss, und viel TV-Propaganda, weißt Du. Und diese Dinge sehe ich, und sehe, dass sie sich sehr verändert haben, und dies ist ein Grund, weshalb ich mein Album so genannt habe. Der Hauptgrund ist, dass wir in einem Zeitalter der Veränderung leben, Menschen verändern sich, das Klima und all das. Es sind verschiedene Bedeu-tungen in einer, wenn Du Dir das Album anhörst, wirst Du das erkennen. Wer hat noch an Deinem neu-en Album mitgearbeitet, woher kommen die „Riddims“? Baust Du die ganzen Melodien selbst oder mit einer Band zusammen?Die Riddims für dieses Album ka-men von unterschiedlichen Pro-duzenten. Da habe ich mit House of Riddim zusammengearbeitet, mit Anthony Locks und ebenfalls mit BenGee von Ababa Jonhoy Records. Die Vocal-Melodien dazu kommen natürlich von mei-ner Seite, die habe ich dann zu den Riddims kreiert. Bei meinem ersten Album sind wir da etwas anders vorgegangen, da haben wir uns in erster Linie im Studio ge-troffen und die Songs dort zusammen erarbeitet. Welche Songs Deines neuen Al-bums liegen Dir besonders am Her-zen?Alle natürlich (lacht)! Nun ja, ein Song, den ich sehr gerne mag, ist “I am”, da dieser Song auf meiner Geschichte ba-siert, wer ich bin, wo ich herkomme. Außerdem “Hard drugs”, denn wenn ich mich umsehe, sehe ich so viele junge Menschen durch harte Drogen sterben, was mich sehr traurig macht. Ich möch-te die Jugendlichen daran erinnern, dar-auf zu achten, wie sie mit ihrem Körper umgehen. Ansonsten „Something about the time“, „Global warming“, “Spinning around”, ich liebe alle Songs. Gibt es dieses Jahr Auftritte, auf die Du Dich ganz besonders freust?Ich freue mich immer auf jeden Gig. Ja, da kommen einige Auftritte, einige

Shows in Polen, auf die ich mich sehr freue, denn ich liebe die Vibes in Polen wirklich, die Leute dort sind sehr offen für Reggae. Dann gibt es noch einige Auftritte in Deutschland. Eigentlich wäre ich auch gerne auf dem Summerjam und Chiemsee Reggae aufgetreten, aber das war dieses Jahr nicht möglich, des-halb vielleicht das nächste mal. Es gibt so viele Artists, da kann ich ja nicht jedes mal dabei sein. Von daher bin ich ein-fach dankbar, dass ich dort schon mal auftreten konnte. Ich freue mich sehr auf dieses Jahr, ich denke, es wird ein sehr interessantes Jahr werden, in dem ich meine Botschaft an viele Menschen weitergeben kann. Wie kommt es zu der Namensän-derung von Jah Meek zu Yah Meek?Because things change (lacht). Nun ja, weil ich mich zu den Hebrew Israelites zähle, und es im hebräischen Alphabet den Buchstaben „J“ nicht gibt. Ich bin auf der Suche nach meiner wirklichen

Geschichte und möchte alles über mei-ne eigentliche Kultur, meine Sprache herausfinden, um zu verstehen, wer ich wirklich bin, und wo ich herkomme. Da ich dem immer näher komme, habe ich auch meinen Namen geändert. Von Rastafari zu den “Black Heb-rew Israelites” – wie beeinflusst der Glaube derzeit Deinen Alltag?Nun, indem ich den Schöpfer preise und beispielsweise bereits morgens beim Aufwachen für alles danke sage, was er geschaffen hat. Weiter halte ich seine Feiertage ein, wie den heiligen Shabbat, stärke meine Brüder und Schwestern, befolge seine Worte und halte mich von schlechten Einflüssen fern. Dadurch werde ich jeden Tag stärker und bemer-ke immer mehr, dass ich die Antworten erhalte, die ich suche.Dann danken wir für das Interview und wünschen Dir alles Gute und viel Erfolg für 2009!

Discography1997 Global Youth feat. Jah Meek: „The Riddim“1997 Elektrolux presents: „Dub Backups One“, „Each One Teach One“2000 Banned-X: „Songs An Trax“2000 Tolga „Now That I‘m Here“: „Chee Woee“ feat. Jah Meek2000 D-Flame „Basstard“: „We Hafi Reach“ feat. Jah Meek & Marlon B.2001 Sekou „The Ambassador“: „Coup d‘etat“ feat. Jah Meek2001 Brothers Keepers „Light Culture“: „Don‘t Give Up“ feat. Bantu, Xavier Naidoo & Jah Meek2002 Cashma Hoody „Hoodylicious“: „More Fire“ feat. Jah Meek2002 Meteosound „Beautiful World“, feat. Jah Meek & Rootsman2002 Joni Rewind „Welcome To The World Of Joni Rewind“: „Upright“ feat. Jah Meek2003 House of Riddim feat. Jah Meek: „Say Jah“ 2003 Movements „His Majesty‘s Works“: „Crying“, „Praise Jah Name“ feat. Jah Meek

2004 „Everything Is Possible“, feat. Luciano, „Roll Call“ 2005 „Touched By An Angel“ Album, feat.: Luciano,Jahmali, House Of Riddim2005 Musik Riddim, Norrisman / Jahmeek & Nattyflo: “Rough Road/My Baby Is Gone”2005 Too long Riddim: Jah Meek & Volkanikman2005 Brothers Keepers „Am I My Brother‘s Keeper?“: „I Don‘t Know Why“ feat. Don Abi, Xavier Naidoo & Jah Meek2005 Steady Riddim Selection, Riddim Wize, Jah Meek: „How Can I Deny2005 Roots Reggae Vibration Sampler: „The Children Are The Future“2005 Marlene Johnson „Runaway EP“: „Jah Guide“ feat. Jah Meek2008 CatRat „Freedom“ Remix by Jay Haze, feat. Yah Meek2009 „Things change“ Album

TourDaTes22. Aug. 2009 with JENNIFER WASHINGTON backed by DUB TUB AFRIKANISCHES KULTURFEST SOLMSPARK/RÖDELHEIM 2009 ROEDELHEIM/ FFM29. Aug. 2009 YAAM BERLIN05. Sep. 2009 REDUIT RHEINUFER MAINZ KASTEL19. Okt. 2009 JAZZHAUS FREIBURG20. Okt. 2009 KUZ MAINZ21. Okt. 2009 E- WERK ERLANGEN22. Okt. 2009 WERK 2 LEIPZIG23. Okt. 2009 BACKSTAGE MÜNCHEN24. Okt. 2009 FRANZ K REUTLINGEN25. Okt. 2009 KANTINE AUGSBURG26. Okt. 2009 HEINZ HANNOVER28. Okt. 2009 ZAKK DÜSSELDORF29. Okt. 2009 UNDERGROUND KÖLN30. Okt. 2009 ZECHE CARL ESSEN31. Okt. 2009 YAAM BERLIN01. Nov. 2009 KNUST HAMBURG

Page 14: Reggae Rhein-Main No 1

Länderinfo

Die im indischen Ozean gelegene, etwa 1.865 km große Insel Mauritius mit ca. 1,2 Millionen Einwohnern wird von vielen auch die Heiratsinsel genannt. Berühmt ist Mauritius mit Sicherheit auf Grund seiner traumhaften Strände, die noch schöner sein sollen als die der Karibik, der einst aus einem Fehldruck entstandenen Briefmarke, der „blauen Mauritius“ und den Dodo Vögeln. Die letz-ten drei ihrer Art waren auf Mauritius zu finden. Die idyllische Insel ist aber auch auf Grund ihrer Kulturen-Vielfalt berühmt und wird gerne bereist. Schlendert man durch die Hauptstadt von Port Louis, ist man erstaunt über das kulturelle Mosaik, welches sich vor allem durch die vielen verschiedenen religiösen Tempel und die Ethnien-Vielfalt auszeichnet. Man kommt

vorbei an einem buddhistischen Tempel und erblickt auf der anderen Straßensei-te eine Moschee, man hört die Glocken einer katholischen Kirche läuten und trifft vor einem Hindutempel an einem Festtag einige Inder, die über glühende Kohlen laufen und Opfergaben zur Ehren der Geister vor den Tempel legen. Mauritius gehört zu der Inselgruppe der Maskarenen, zu welcher auch die In-seln Rodrigues und Reunion zählen. Die mutmaßlichen Entdecker von Mauritius waren Portugiesen. Kolonisiert wurde Mauritius später dann von den Franzo-sen und bis 1968 von den Engländern als sie dann letztendlich die Unabhängig-

keit erlangten. Die Amtssprache ist heute Englisch, jedoch spricht der Hauptteil der Bevölkerung Morisyen, eine französische Kreolsprache. Die Medien werden von der französischen Sprache beherrscht und im Handel vernimmt man oftmals ein Ge-misch aus nordindischen Sprachen und Dialekten. Der Name der Insel „Mauritius“ führt auf Admiral van Warwick zurück, von dem die Insel 1598 von den Holländern besetzt wurde, dieser benannte sie nach dem Prinzen Moritz (ndl. Maurits, lat. Mauriti-us) von Oranien. Die Währung, mit der auf Mauritius be-zahlt wird, sind Rupien. Ein Euro beträgt etwa 43,5 Mauritius-Rupien. Die ansteckende Lebensfreude der Mauritianer vernimmt man in erster Linie beim Sega, der Musik und dem gleich-namigem Tanz. Er wurde von ostafrikani-schen Sklaven entwickelt, welche auf den Zucker- und Bananenplantagen arbeite-ten. Die modernere Form des Sega ist de-finitiv Seggae. Der Urvater des Seggae ist Kaya, er erinnert sehr an den jamaikanischen Bob Marley. Der von ihm und seiner Band begründete Seg-gae ist eine Mischung aus Roots-Reggae, wie man ihn aus Jamaika kennt und dem Sega. Er wird sehr t radi t ionel l auf einfa-chen Instru-menten wie der Triangel, Ma ravane , einer mit Körner ge-füllten Büch-se, und der Ravanne, einer flachen Trommel gespielt. Der heuti-

MauritiusDie Perle im indischen OzeanText: Isabelle Fichtner / Fotos: © Erdeundmeer / PIXELIO, © Alfred Jäkel / PIXELIO, Isabelle Fichtner

ge auch international größte Vertreter des Seggae ist die Band Ottentik Street Brot-hers aus Mauritius. Ihre Texte sind sozial-kritisch, auf Kreolisch gesungen und ihre Rhythmen lassen niemanden lange still stehen. Ein Besuch auf Mauritius lohnt sich aber nicht nur auf Grunde der tollen Strände, den zauberhaften Sehenswür-digkeiten wie dem Pamplemousse, dem größten Botanischen Garten von Mauriti-us sondern auch auf Grund des überaus schmackhaften Kreolischen Essens. Ser-viert wird gerne ein Kari (kreolisch) eines der vorzüglichen Currygerichte mit Geflü-gel oder Fisch und Gemüse, dazu wird Roti ein indisches Fladenbrot und Reis gereicht. Die Gastfreundlichkeit der Mauritianer ist kaum zu überbieten, so dass man auch nach 14 Stunden Flug, trotz der Exotic nicht lange braucht, um sich vollkommen heimisch zu fühlen.

MauritiusDie Perle im indischen OzeanText: Isabelle Fichtner / Fotos: © Erdeundmeer / PIXELIO, © Alfred Jäkel / PIXELIO, Isabelle Fichtner

Page 15: Reggae Rhein-Main No 1

Mauritius Rezept-Tipp

Zum WohlfühlenText: Azieb Yohannes / Fotos: Franziska ZeidlerZum WohlfühlenText: Azieb Yohannes / Fotos: Franziska Zeidler

Tomaten-Chutney• 6 reife Tomaten• 2 grüne, gehackte Chilis• 1 Teelöffel Korianderblätter

• 1 mittel-große fein geschnittene Zwiebel• 1 Löffel Sonnenblumenöl

• Salz

Zubereitung1. Entferne den Strunk der Tomate, und hacke sie mit einem scharfen Messer in feine Stücke.2. Hacke die Chilis ebenfalls und gib sie zu den Tomaten hinzu.3. Mische als nächstes die Zwiebeln und die Korianderblätter hinzu.4. Mische alle Zutaten und tröpfele das Öl darüber.5. Füge, vor dem Servieren dem Chutney noch einmal Salz bei, da es sehr schnell einzieht. 6. Chutney wird traditionell mit Reis und Curry Speisen serviert.

Bon appétit!

Heutzutage gibt es unzählige Beauty-Produkte in jedem Geschäft zu kaufen, und in allen möglichen Zeitschriften und Fernsehsendungen findet Ihr Beauty-Tipps von verschiedenen Experten, ausgebilde-ten Visagistinnen und Kosmetikerinnen. Dabei ist es ganz einfach für normale Leute wie Du und ich, sich Schönheitspro-dukte selbst herzustellen. Dazu wollen wir Euch heute einige Tipps geben, wie na-türliche Produkte von Mutter Erde direkt und preisgünstig für natürliche Schönheit verwendet werden können. Natürlich soll sich niemand extra Le-bensmittel kaufen, nur um sie sich auf die Haut aufzutragen, denn das wäre nicht in

unserem Sinne. Aber es bleiben immer mal

Reste übrig, die man hierfür verwenden kann.

Gesichtspeeling und FeuchtigkeitsspendeDazu benötigt Ihr:• 2ELNaturjoghurt/Quark• 1TLSalz(ambestenMeersalz, da mineralhaltig und feinkörnig)In einer kleinen Schale mischen, dann die Masse gleichmäßig im Gesicht ver-teilen und sanft einmassieren. Anschlie-ßend trocknen lassen und danach mit lauwarmem Wasser abspülen.

Lippenbalsambei spröden und rissigen LippenDazu braucht man:• 1ELHonig(unbehandelt)• 1ELButter/MargarineButter oder Margarine kurz schmelzen, dann mit dem Honig verrühren. In ein kleines Gefäß mit Deckel füllen, ver-schließen und im Kühlschrank aufbe-wahren. Mehrmals täglich benutzen und schnell verbrauchen!

Gegen müde Augen- Partygänger-TrickTeebeutel von schwarzem Tee nach Ge-brauch am besten lauwarm (Vorsicht Ver-brühungsgefahr!) auf die geschlossenen Augen legen. Nach ca. 5-10 Min. die Tee-beutel wieder entfernen.Ebenfalls Wunder wirkt die Gurken-maske als Feuchtigkeits-Klassiker. Hier-für nehmt ihr am besten unbehandelte bzw. Bio-Ware. Allerdings kann man auch die Schale verwenden, da das den gleichen Ef-fekt hat wie die Innenfrucht. Anstatt der Gur-kenscheiben schält man die Gurke und legt sich die Streifen auf das Gesicht. Probiert’s aus, auch wenn es albern aussieht!Und zu dieser Jahreszeit when the sun is shining and the weather is sweet: passt gut auf die Haut auf. Alle Festivalgänger, eine kleine Tube mit Sonnenmilch solltet Ihr im-mer dabei haben - und bietet sie auch Euren Nächsten an, wenn die sie vergessen haben.In diesem Sinne: Peace, Love and Beauty!

Natural Beauty

Page 16: Reggae Rhein-Main No 1

Nima e.V.

Nima e.V. ist ein als gemeinnützig aner-kannter Verein, der unter dem Motto „Mit kleinen Dingen, Großes bewirken“ aus ei-ner privaten Initiative im Januar 2006 ge-gründet wurde. Anna und Amin Zaaki, die sich 2001 in Frankfurt kennen lernten und 2006 geheiratet haben, unterstützten be-reits lange vor der Gründung hilfsbedürf-tige Menschen in Ghana, der Heimat von Amin. Mit dem Ziel noch mehr Menschen helfen zu können und vor allem Kindern und Jugendlichen den Weg in eine bessere Zukunft zu ebnen, wurde die Idee zur Re-alität. Gemeinsam mit Annas Familie und Freunden wurde Nima e.V. gegründet. Mit ihren drei Projekten, der Partnerschule in Tuba, dem Junior Programm in Nima und dem Waisen- und Straßenkinderhaus in Tuba geben sie hilfsbedürftigen Menschen Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Partnerschule in Tuba: Die Grund-schule, die ca. 30 km entfernt von der Hauptstadt Accra liegt, wurde 1997 durch eine einmalige Spendenaktion von Vor-standsmitglied Amin Zaaki, seinem Bruder und Freunden gegründet. Was damals als eine einmalige Hilfsaktion begann, führt Nima e.V. nun langfristig fort. Neben den Grundschulklassen gibt es außerdem zwei Kindergartengruppen und eine Kindergrip-pe. Die insgesamt rund 390 K i n -

der werden unabhängig von Religion und Herkunft von mittlerweile 7 Lehrern und 4 Hilfskräften unterrichtet und betreut. Die nach einem der Gründungsmitglieder be-nannte „Günter Frey International School“ erhielt mit Hilfe von Nima e.V. 2006 die of-fizielle Anerkennung durch die ghanaische Bildungsbehörde. Bisher wurden zwei neue Klassenräume und Toiletten gebaut, zwei Wassertanks angeschafft, Kuscheltie-re, Kleider und Spielsachen an die Kinder überreicht, ein Computerraum eingerich-tet und ein Schulbus angeschafft. Junior Programm in Nima: Dieses Programm sieht die Einzelförderung im Rahmen der schulischen bzw. beruflichen Ausbildung benachteiligter Kinder und Jugendlicher in Nima vor. Nima ist ein Stadtteil der Hauptstadt Accra und Ge-burtsstätte von Gründungsmitglied Amin Zaaki. Neben der Finanzierung der Schul- bzw. Ausbildungsgebühren, die in Ghana teilweise extrem hoch sind, übernimmt der Verein die Kosten für Schulmateriali-en, Schuluniformen, Taschenrechner, Hef-te, Stifte, Schulbücher, etc. Die Mitarbeiter vor Ort betreuen die Kinder und Jugendli-chen, die an dem Programm teilnehmen, nehmen neue Anträge entgegen und ent-scheiden gemeinsam mit dem Vorstand in Deutschland, wer neu in das Programm

aufgenommen wird. Ziel ist es die Teilnehmer durch eine adä-

quate Ausbildung in die Selbständigkeit zu

führen. Das heißt dafür zu sorgen,

dass sie sich und ihre Fa-

milien ei-nes Tages e i g e n -ständig versor-g e n k ö n -

nen. Neben der schulischen Ausbildung, angefangen bei Grundschülern, finanziert Nima e.V. außerdem Jugendliche bei ihrer Berufsausbildung. Unter anderem wird ge-rade ein sehr begabter Jugendlicher zum IT-Fachmann ausgebildet. Waisen- und Straßenkinderhaus in Tuba: Das neueste Projekt ist ein Wai-sen- und Straßenkinderhaus in Tuba. Wie geplant wurde Anfang Oktober mit dem Bau begonnen. Der Wohnkomplex für die er sten 24 Kinder und 2 Betreuer wird auf einem Grundstück errichtet, das direkt an die Partnerschule in Tuba grenzt, die die Kinder auch besuchen werden. Das neue Waisen- und Straßenkinderhaus, das in Kooperation mit dem Cargo Human Care e.V. (CHC), entsteht, soll bis Mitte des Jahres noch eingeweiht werden. CHC ist ein humanitäres Hilfsprojekt, welches von Lufthansa Cargo in Zusammenarbeit mit Ärzten aus ganz Deutschland ins Leben ge-rufen wurde. Kern des Engagements war bislang die direkte Hilfeleistung und Un-terstützung der bedürftigen Bevölkerung in Nairobi /Kenia. Da CHC beabsichtigt zukünftig sein Engagement auch auf Gha-na auszuweiten, bot sich für Nima e.V. die Chance auf eine erste Zusammenarbeit, im Rahmen des neuen Bauvorhabens, an dem sich CHC mit einer großen Summe beteiligt. In einem zweiten Schritt ist der Bau einer Küche, von Büro- und Gemein-schaftsräumen sowie eines Spielplatzes geplant. Bis zur Fertigstellung der Küche werden die Kinder in der angrenzenden Schule mitversorgt. Der dritte Schritt sieht die Errichtung eines Wohnkomplexes für Jugendliche sowie eine Ausbildungsstätte vor. Um die drei Projekte langfristig zu fi-nanzieren, ist Nima e.V. neben den vielen Geld- und Sachspenden, vor allem auf regelmäßige Unterstützung in Form von Paten- und Mitgliedschaften angewiesen. Denn diese festen Einnahmen machen

Wir helfen in Ghana! Gemeinnütziger Verein aus MünsterText / Fotos: Anna Zaaki

Amin Zaaki mit Schulkindern

Vorstand Anna Zaaki

Page 17: Reggae Rhein-Main No 1

eine langfristige Projektplanung erst mög-lich. Für nur 10,- EUR pro Monat können Sie bereits Pate werden, für nur 28,- EUR Mitglied. Um eine Bevorzugung einzelner Kinder zu vermeiden, fließt das Geld der Patenschaften in einen Gemeinschafts-Fond, aus dem je nach Bedarf die drei oben genannten Projekte finanziert wer-den. Zur Vereinsstruktur ist zu sagen, dass eine Kombination aus ghanaischen und deutschen Mitarbeitern die Umsetzung der einzelnen Hilfsprojekte in Ghana erst möglich macht. Alle hier in Deutschland aktiven Mitarbeiter stellen ihre Zeit aus-schließlich ehrenamtlich zur Verfügung. Die Zusammenarbeit zwischen Ghana und Deutschland, die vorwiegend per Telefon, E-Mail oder persönliche Besuche vonstatten geht, basiert auf gegenseitigem Vertrauen und Respekt gegenüber der je-weils anderen Kultur. Für nähere Informa-tionen über die Arbeit von Nima e.V. be-suchen Sie doch einfach www.nima-ev.de Die Homepage, die Ende 2008 in Zusam-

menarbeit mit einer Schülergruppe des Leistungskurses „Mediengestaltung“ der August-Bebel-Schule in Offenbach über-arbeitet wurde, bietet neben ausführ-lichen Informationen und Downloads, viele alternative Möglichkeiten die Arbeit des Vereins zu unterstützen. Für alle, die Nima e.V. mit einer größeren Summe unterstützen möchten, jedoch selbst die nötigen Mittel dafür nicht haben, gibt es viele Anregungen die Projekte mit geziel-ten Aktionen zu fördern.

Monika & Günter Frey mit den ersten 3 Kindern für das Waisen- und Straßenkinderhaus

Kontakt: Nima e.V., Anna Zaaki, Kastanienallee 9,64839 Münster (Hessen), 06071-33392 E-Mail: [email protected] Internet: www.nima-ev.de sowie www.myspace.com/reggaeforghana.

Spendenkonto: 74 30 370, Vereinigte Volksbank Maingau eG, BLZ 505 613 15

Anna Zaaki & Monika Frey - neuer Raum für Krabbelgruppe

Page 18: Reggae Rhein-Main No 1

Restaurant Tipp

Wenn wir das Baobab betreten, werden wir von einer warmen Atmosphäre eingefan-gen. Es fällt schwer, sich für eine der sieben gemütlichen Sitzgruppen zu entscheiden. Die gesamte Einrichtung, angefangen von den Sitzhockern bis hin zum Tresen, wurde mit Liebe von Hand gearbeitet. Ein gemütliches Ambiente, welches bereits viele Menschen unterschiedlichster Altersgruppen und Her-künfte für sich entdeckt haben. Die eritreische Küche bietet nicht nur den Geschmacksner-ven, sondern auch den Geruchsnerven eine wahre Freude. Und nicht selten sieht man das ein oder andere Gesicht dort immer wie-der. Schön, dass Hussen Abdulah, der Grün-der und „Gastgeber“ des Baobab immer wie-der ein bisschen Zeit für ein nettes Gespräch findet - wie auch heute für unser Interview.... Wie kam es zu dem Namen „Baobab“, hier steckt doch bestimmt mehr dahinter?Natürlich war es wichtig einen Namen mit entsprechender Symbolik zu finden. Im End-effekt hatte hierzu meine Frau die ausschlag-gebende Idee. Ein Bild in einer Kinderzeitung war hierfür die Grundlage. Der Baobab ist ein Affenbrotbaum. In Eritrea gibt es nur etwa 300 von diesen alten Bäumen. Die älteren Leute erzählten davon, wie ein Baobab als „Marktplatz“ diente. Unter den großen ausla-denden Ästen findet man immer ein schatti-ges Plätzchen, man trifft sich unter ihm, hier werden Gespräche geführt und Probleme gelöst. Die Bäume sind 2000 bis 8000 Jahre alt. Baobab steht also für Leben.

Wie kam es letztendlich zur Eröffnung des Baobabs? Früher gehörte ich dem Verein „Sound of Dread“ an, wir organisierten Kon-zerte und Veranstaltungen. Außerdem war ich acht Jahre lang im Roßdörfer Biergarten tätig. Dieser ist bekannt für seine Reggae-Ver-anstaltungen, und Jan und ich, die Inhaber, konnten über Langeweile nicht klagen. Aber wir wollten ein bisschen mehr Karibik-Afri-ka-Flair nach Darmstadt bringen. Nach der gemeinsamen Zeit ging ich meinen eigenen Weg und wollte meinen eigenen Traum wei-ter verwirklichen. Patrick und ich organisier-ten Veranstaltungen mit dem Reggae Allstar Yard, außerdem betreibe ich seit geraumer Zeit meinen mobilen Falafel-Stand. Mein Traum war schon immer, den Menschen hier die eritreische Kultur näherzubringen und ei-nen Platz zu schaffen, an dem sich die Men-schen wie zu Hause fühlen und den schönen Flair von Afrika spüren können. Oft bekommt man von den Medien nicht das wahre Bild von Afrika vermittelt. Afrika ist mehr. Men-schen sollten mehr mit dem Herzen denken, nicht nur mit dem Kopf. Und immer das Bes-te aus dem Leben machen. Wie lang gibt es das Baobab schon? Seit über einem Jahr, Eröffnung feierten wir im Januar 2008. Und wie kam es dazu, dass das Bao-bab nun genauso aussieht, wie es nun ist? Was erwartet die Menschen im Baobab? Holz und Stein stehen für Elemente des Le-bens. Jeder Tisch ist individuell gestaltet und ein Unikat. Für das Konzept der Innenarchi-tektur war Patricia Sauerwein verantwortlich. Werbliche Unterstützung erhält das Baobab von der Kreativagentur „Die Keimzelle“. Antje Däunert entwickelte das grafische Erschei-nungsbild und berät mich sehr kompetent hinsichtlich Marketingmaßnahmen. Die Spei-sekarten sind mit sehr viel Liebe zum Detail aus Barkcloth, dem afrikanischen Tuch vom Baum, gefertigt. Der Steinmetz Henning Wittman und der Schnitzer Frank Horlebein halfen mir bei der Umsetzung all meiner Ideen. Drei Monate Arbeit waren nötig das um Rohmaterial in die gewünschte Form zu

bringen. Hier bekam ich Unterstützung von Alex Hartmann. Die Hütte bauten Burkhardt Röder und Tim, die möchte ich hier nicht un-erwähnt lassen. Das Podest der zwei erhöh-ten Sitzgruppen baute Ralle. Auch der Ofen ist ein Unikat. Der Vermieter war so begeistert vom Baobab, dass er den Ofen spendierte. Und der rundet das Bild nun ab. Der Ofen ist deshalb ein Unikat, weil wir ihn handbemalt haben. Lieben Dank an Jenny an dieser Stelle. Außerdem auch lieben Dank an Björn Becker, Lutz, Tiago Souza, Marcus, Christian, Stefan, Daniel Weige und Daniel Wiese. Und an mei-ne Frau Silke, die immer hinter mir steht. Und das Essen? Traditionell wird in Eritrea mit der Hand gegessen, es wird also rundum etwas für die Sinne geboten, hier im Baobab. Mit Injera bin ich aufgewachsen, ein luftiges Fladenbrot, hergestellt aus Weißmehl und Maismehl. Zu Injera gibt es verschiedene Fleisch- und vegetarische Gerichte. Was bietet das Baobab sonst? In der Hüt-te wird bei Veranstaltungen Musik gemacht mit Peter Lemon und Roots-Rock. Oft sind auch im dazugehörigen Keller Reggae-Partys. Hier anzutreffen ist Companheiro Leao. Monatlich (1. Freitag) veranstalte ich auch in der Knaben-schule die Reggae-Party „Into the Lion‘s Den“. Wir haben auch Mittagstisch im Baobab, den Newsletter mit dem wöchentlich wechselnden Angebot kann man online unter www.baobab-erlebnisbar.de anfordern. Es gibt jeden Tag et-was anderes, nicht nur eritreisch. Montag und Mittwoch ist Falafel-Tag, sonst wechselt es im-mer. Es gibt z. B. auch marokkanisches Essen. Und man kann inzwischen auch draußen, in der sommerlichen Luft im Martinsviertel, sitzen. Was ist eine eritreische Café-Zeremo-nie, was hat es damit auf sich? In Eritrea treffen sich die Frauen zur Café-Zeremonie, auch ein Stück Kultur. Es handelt sich um hoch-konzentrierten Kaffee, der immer wieder auf-gegossen wird. Hier steht vor allem auch das Beisammensein im Vordergrund. Auf Anfrage kann ich das gern organisieren im Baobab. Appetit? Ihr findet das Baobab in der Wenckstraße 1 in Darmstadt. Vielleicht tref-fen wir uns ja dort.

Baobab-Erlebnisbar Afrikanische Küche , speziell aus EritreaText: Anja Elsner, Isabelle Fichtner / Fotos: Alexander Krug

Baobab-Erlebnisbar Afrikanische Küche , speziell aus EritreaText: Anja Elsner, Isabelle Fichtner / Fotos: Alexander Krug

Page 19: Reggae Rhein-Main No 1

1. Mai im Rossdörfer BiergartenWie jedes Jahr lockte der schöne Reggae-

Biergarten in Roßdorf bei Darmstadt auch

dieses mal zahlreiche Besucher an.

Bestes Wetter, leckeres Essen und nice

Reggae-Beats sorgten für gute Stimmung.

Highlight des Nachmittags war der Auftritt

von Ras Leon & The Sunshine Band, die

mit guten Vibez und musikalischem

Können überzeugten. Stay Irie!

Partyberichte & PicsWas war los in der Rhein-Main-Area:

23. Mai: Pow Pow in DarmstadtPow Pow Movement aus Köln, eines der besten und

ältesten Soundsystems Europas zu Gast im 603qm,

supportet von General Motors (Riddim Wize, Ska Trek)

aus Darmstadt: Tanzfieber garantiert! Nachdem die

Bässe auch noch den letzten aus dem Biergarten in

die Halle gelockt hatten, heizten die fünf Jungs von

Pow Pow der Massive ordentlich ein und feierten mit

einem begeisterten Publikum ausgelassen bis weit in

den Morgen. Zu später Stunde wurde ein erlesener

Klassiker nach dem anderen ausgepackt, und zum

Abschluss tanzten MCs und Massive noch gemeinsam

den „Limbo“. Gelungene Party mit hohem Spaßfaktor!!

13. Juni: Live Open-Air in Mainz-KastelBei diesem kleinen aber sehr feinen Open-Air

am Rheinufer gaben sich keine geringeren als

Ganjaman (Berlin), Yah Meek (Jamaica), JR.Brown

(Budapest), Fireblack (Jamaica), Black Dillinger

(Südafrika), Dub Tub Bandito (Freiburg) sowie

das Irie Vibes Soundsystem (Mainz) die Ehre und

begeisterten das Publikum. Beeindruckend auch

die Location, der Innenhof der Reduit, ein Teil der

Festung Mainz aus dem 19. Jahrhundert. Neben

afrikanischem Essen, Cocktails und zahlreichen

Verkaufsständen gab es auch eine Graffiti-Area.

10. Juli: Knietief In Beats in WiesbadenDie bekannte Drum’n’Bass Party-Reihe im

Schlachthof Wiesbaden hatte diesmal zu

einem Reggae-Special eingeladen. Am Start

Skizm (Bunafire Soundsystem/Ffm), Franksen

(Sidechain Music/Ffm), Crystal Cru (Ffm)

und MC Mike Romeo, geboten wurde 2 Step

vom Feinsten sowie Reggae, Dancehall,

Drum‘n’Bass. Außerdem überzeugte Marlene

Johnson mit einem gelungenen Auftritt zu

später Stunde, bei dem sie nicht nur Reggae-

Songs performte, sondern auch Drum’n’Bass-

Stücke mit ihren Vocals begleitete.

Partyberichte & PicsWas war los in der Rhein-Main-Area:

Text: Mascha Wembacher / Fotos: Franziska Zeidler, Mascha Wembacher

Page 20: Reggae Rhein-Main No 1

Armut, und für Gerechtigkeit und Bildung. Also nicht nur Partyhits. Die unterschiedli-chen, kulturellen Wurzeln werden immer wieder deutlich und ma-

chen Culcha Candela zu dem, was sie sind. Weiter so!

Dellé Before I grow old,VÖ - 21. 08. 2009, Warner / Down-beat – Frank Dellé (auch als Seeed-Sänger „Eased“ bekannt) hat nun sein Soloalbum „Before I Grow Old“ veröffentlicht.

Er hat sich seinen Traum vom eigenen, ausschließlich englischsprachigem Roots-Reggae Album erfüllt.

Jan Delay Wir Kinder vom Bahnhof Soul, VÖ - 14. 08. 2009, Vertigo Be / Universal – Hier knüpft Jan Delay an Disko No.1 an. Viel Funk der Endsieb-ziger. Zitat: „aber in Weltklasse-Form!

Anspruchsvolle Tanzmusik, extremes Feierpo-tential mit gehaltvollen Texten.“ Einfach spitze!

CD Tipps

Lady Saw Extra Raw: The first Lady of Dancehall, VÖ - 10. 07. 2009, VP Records / Groove Attack, CD+DVDEin 18-Titel-Tri-but an eine Frau, welche 37 Jahre ihres Lebens damit

verbrachte, gegen Sexismus und Vorurteile gegenüber weiblichen Künstlern in ihrem Land zu kämpfen. Ihre Inspirationsquelle für die Musik ist ihr eigenes Leben. Auf der DVD befinden sich ihre besten Musikvideos und eine Live-Performance von 1997 in New York City. Empfehlenswert!

T.O.K. Our World, VÖ - 28. 08. 2009, VP Records / Groove Attack – Nach vier Jahren sind T.O.K. wieder zurück mit ihrer dritten LP

„Our World“. Ein gelungenes Album mit dem gewohnten Mix aus Dancehall, karibischen Rhythmen und ihrer Stärke, den emotiona-len Songs. Leider besteht die neue Scheibe nur aus neun Titeln, aber qualitativ hervorra-gend. Ein Muss für alle Fans!

Tarrus Riley Contagious, VÖ - 07. 08. 2009, VP Records / Can-non Productions Mit seinem dritten Album beweist uns Tarrus Riley wieder einmal, dass er einer der feinsten Song-

writer seiner Generation ist. Er bleibt der jamaikanischen Roots-Tradition treu. 19 Songs, melodische Roots-Rhytmen treffen auf provokative Lyrics und inspirie-rende Worte. Einfach großartig!

Culcha Candela Schöne Neue Welt, VÖ - 28. 08. 2009, Uni-versal Music – Das brandneue Studioalbum der sieben Jungs hat wie gewohnt ein brei-tes Spektrum an musikalischen Einflüssen. 14 Songs aus Reggae, HipHop, Latin und Pop, mit Texten gegen Rassismus und

auf den Turntables

01 02 03 04

05 06

07

08 09

10

11

12

13

14

15

16

17

18

19

20

Top 20 Reggae-Charts KW 32

Mit freundlicher Genehmigung von Public Music & Media Ltd.,Deutsche Reggae Charts (www.trendcharts.de)

DBC/DRC-RedaktionHolzbrücke 7 – D-20459 HamburgFon: 040 369 059-31 / Fax: 040 369 [email protected]

© PUBLIC MUSIC & MEDIA LTD - Veröffentlichung, Vervielfältigung, Verbreitung und jede sonstige Verwendung nur mit ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung der Public Music & Media Ltd. // Publica-tion, duplication, spreading and each other use of these charts/data only with express written permission of Public Music & Media Ltd.

Message In A Bottle/Bad Man Place The Police/Mavado & Busy Signal The Bombist/Import Chocolate Fudge Cornadoor Sound Quake Music/Soundquake Solid As A Rock Remix/Fly In My Hand... TOK Prime Time/ImportFall In Love/Sound Killer Screechie Dan & red Fox/General Good SWS/ImportThis One Cornadoor

About My Money Demarco Bassrunner/Soundquake/African Bea The Time Is Now/Wine Your Body Burro Banton & Mr. Glamarous/Don... SWS/Import Love Me Sensimilia Burro Banton Maximum Sound/Soundquake Dancehall Ram Rmx/All This Music Shabba Ranks/Tippa Irie Fizzle/Soundquake Bury You/Champion Sound Collin Roach & General Degree Jammy‘s/Import Rampage Morgan Heritage Kingstone/SoundquakeHot Like We CeCile Kingstone/Groove Attack One Man Remix/Gully Sittn‘ Remix Shabba Ranks/Assassin Prime Time/Import I Am So Blessed Mr. Vegas Liv Up/Import Pantiless Busy Signal Loud Disturbance/Import Outernational Herb Alborosie Maximum Sound/Soundquake Get Yourself Together Natural Black Ward 21 Music/Soundquake Corrupted Remix / Jungle2 Back O Wall... Bounty Killer/Buju Banton ChampionSound/Import Heaven In Your Eyes Gappy Ranks Peckings/Import Lioness On The Rise Queen Ifrika VP/Finetunes/Groove Attack

Page 21: Reggae Rhein-Main No 1

Party & Festivals

21. August 2009Frankfurt• 23Uhr,HipHopvs. Dancehall, O25, Ostparkstraße22. August 2009Roßdorf• 20Uhr,ReggaeNight Beachparty, Freibad RoßdorfMannheim• 23Uhr,SkarraMucci LIVE, AliBaba Sound (CH), Baddis Crew (CH), Badgyal Sound, DeeBuzz Muzik, Rude7, Industriestraße 7c, Mannheim Neckarstadt27. August 2009Frankfurt• 20Uhr,DubsTillDawn,SKA TREK CREW and friends inna easy jugglin mood!, SKA-BAR @ Klapperfeld, Autonom es Zentrum Klapperfeldstraße 5, Free entry!28. August 2009Darmstadt• 22Uhr,ReggaeAllstarYard mit DJ Riot & Companheiro Leão, WeststadtcaféFrankfurt• 23Uhr,MasterBlaster, Soundbwoys Destiny & Shottarock, O25, Ostparkstraße

Party - Konzert - Guide Frankfurt• 22Uhr,ARMAGIDDEON SOUND, Museumsuferfest Radio X Bühne29. August 2009Frankfurt• 22Uhr,Nattyflobackedby One Drop Band, MuseumsuferfestHeidelberg• 22Uhr,Summersession, David Rodigan, Deebuzz, Halle024. September 2009Darmstadt• 22Uhr,IntoTheLion‘sDen (Reggae/Dancehall Party), Bessunger Knabenschule5. September 2009Offenbach• 21Uhr,BashmentBoogie@ Waggon ls Moah Fiya SoundMainz• 18Uhr,Reggae,OpenAir, Live-Konzerte, Yah Meek, ... , Reduit Rheinufer, Mainz-Kastel11. September 2009Weinheim• 22Uhr,MillionStylez, Miss Fatty, Club Downtown

16. September 2009Heidelberg• 19.30Uhr,DeLaSoul, Live-Show, Halle0217. September 2009Mannheim• 23Uhr,IrieRévoltés, Alte Feuerwache19. September 2009Frankfurt• 23Uhr,DANCEHALL VIBRATION @ NACHTLEBEN25. September 2009Frankfurt• 23Uhr,MasterBlaster, Soundbwoys Destiny, O25, Ostparkstraße30. September 2009Wiesbaden• 19Uhr,CulchaCandela, Konzert, Schöne Neue Welt Tour 2009, Schlachthof 2. Oktober 2009Darmstadt• 22Uhr,5Jahre‚IntoThe Lion‘s Den‘ mit Kimoe (Berlin), Bessunger Knabenschule10. Oktober 2009Mannheim• 23Uhr,KINGADDIES& DeeBuzz B-Day Bash, Rude7, Industriestraße 7c, Mannheim Neckarstadt

Festival - Guide 21. – 23. August 2009Frankfurt am Main (Hessen)• AfrikanischesKulturfest Solmspark/Rödelheim, Auf der Insel, 60489 Frankfurt, Eintritt frei21. – 23. August 2009Balingen (Baden-Württemberg)• BambaliAfrikaFestival, 2,50 Euro pro Tag29. August 2009Duisburg (Landschaftspark Nord)• JamCity, VVK 16 Euro / AK 19 Euro

28.–29. August 2009Erbach/Odenwald (Hessen)• SoundoftheForest, Festivalticket 25 Euro28. – 30. August 2009Wiesbaden (Hessen)• Folklore2009,Surf-Lounge mit eigener Bühne, Reggae Ragga - Dancehall Vibes, direkt am Wasserturm rechts am Haupteingang vom Festival Fr 10 Euro/Sa 8 Euro/So 6 Euro

28. – 30. August 2009Greifenstein (Österreich)• ConnectFestival2009, 2Tage 22 Euro inkl. Campen4. September 2009Randegg (Österreich)• Freshoutthebox, VVK 6 Euro, AK 8 Euro5. September 2009Spanien - GaliciaA Corunha - Culleredo• FoundationReggaeFestival, Eintritt frei

11. – 13. September 2009Hamburg• FestivalderKulturen Hamburg 2009, Eintritt frei01. – 04. Oktober 2009Chemnitz (Sachsen)• Latin-Chem&SWINGnitz, Komplett-Ticket Workshops + Parties 95,00 Euro/Ticket

Mainz• 22Uhr,JackpotSound WAKE THE TOWN...!, Kulturcafe (Uni-Campus)17. Oktober 2009Frankfurt• 23Uhr,DANCEHALL VIBRATION @ NACHTLEBEN20. Oktober 2009Mainz• 20Uhr,Ganjaman& Feueralarm Band feat. Anthony Locks & Yah Meek, KUZ, Dagobertstraße 20b6. November 2009Darmstadt• 22Uhr,IntotheLion‘sDen, Bessunger Knabenschule21. November 2009Frankfurt• 23Uhr,GuidingStar (France) VS DeeBuzz - SOUNDCLASH @ NACHTLEBEN27. November 2009Frankfurt• 23Uhr,MasterBlaster, Soundbwoys Destiny, O25, Ostparkstraße

Die Redaktion übernimmt keinerlei Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen.

Page 22: Reggae Rhein-Main No 1

Umweltschutz!

Foto: Mascha Wembacher

PalmölplantageFoto: Rettet den Regenwald e.V.

In den verschiedensten Ländern dieser Erde fallen jeden Tag immer noch große Flächen tropischen Regenwalds Sägen und Brandrodung zum Opfer. Häufig stehen dahin-ter große, oft internationale Konzerne, die das Land zum Abbau von Rohstoffen wie Holz und Erdöl oder zum Anbau von Energiepflanzen nutzen wollen. Dies hat nicht nur für die Tier- und Pflanzenwelt, sondern häufig auch für die Menschen vor Ort katastrophale Folgen. Nachfolgend wollen wir Euch ein Beispiel ak-tueller Regenwaldproblematik vorstellen und Euch motivieren, Euch mit diesen Themen zu befassen und selbst aktiv zu werden. Denn vor allem angesichts des drohenden Klimawan-dels ist es wichtiger denn je, dass möglichst viele Menschen bewusster handeln und sich für den Schutz der Regenwälder einsetzen.Palmölwahn in Indonesien Sie kamen an Ramadan, als der Wald, der das Dorf Karang Mendapo in Sumatra umgab, nicht bewacht war, da die Bauern zur Fasten-zeit im Dorf blieben. Binnen weniger Stunden hatten die Arbeiter des Papier- und Palmöl-konzerns Sinar Mas 1000 Hektar Regenwald gerodet; Wald, von und mit dem die 5000 Bauernfamilien des Dorfes lebten, und der rechtmäßig ihnen gehörte, was Besitz-Urkun-den aus der Sultan-Zeit belegen. Seit nunmehr sechs Jahren kämpfen die Bürger von Karang Mendapo um ihr Land. Um die Proteste zu ersticken, wurde Anfang dieses Jahres ihr Bür-germeister festgenommen und sitzt seitdem ohne Anklage im Gefängnis. Dies ist nur eines unzähliger Beispiele des Landkonflikts in Indonesien, einer Folge des

weltweiten Biotreibstoffbooms. Leider be-ginnt diese Geschichte vor unserer Haustür...Teller, Trog oder Tank – so lautet der gna-denlose Konkurrenzkampf, den die „grüne Energie vom Acker“ weltweit ausgelöst hat. Anfangs erschienen Biotreibstoffe wie ein Traum: Treibstoffe, die aus Öl oder Pflan-zenresten hergestellt werden und somit auf nachwachsenden Rohstoffen basieren und zum Klimaschutz beitragen. Leider wurde mit der Entdeckung dieses Marktes durch die Agrarindustrie der Traum vom umweltfreund-lichen Kraftstoff schnell zum Albtraum für Menschen und Natur in den Tropenländern. Agrartreibstoffe, das sind entweder „Ethanol“, welches aus Zuckerrohr, Mais oder Getreide gewonnen wird oder „Biodie-sel“, das von Pflanzenölen (Palmöl, Rapsöl, Sojaöl) oder tierischen Fetten stammt. In Europa wird hauptsächlich Rapsöl in Bio-diesel umgewandelt. Da bei uns allerdings die Ackerflächen knapp und die Produkti-onskosten höher sind, werden Palm- und Sojaöl sowie „Bioethanol“ in großen Men-gen aus Übersee importiert. Der Anbau von Energiepflanzen wird vielerorts mit europäischen Geldern subventioniert, und in der EU gelten inzwischen steigende Bei-mischungspflichten für fossilen Kraftstoff im Verkehr. Neben der Tatsache, dass der Biokraft-stoffboom zu einer weltweiten Verknappung und Verteuerung wichtiger Grundnahrungs-mittel führt, da auf den Feldern Energie-pflanzen statt Nahrungsmitteln angebaut werden, werden in vielen tropischen Län-

dern ursprüngli-che Ökosysteme in riesigem Aus-maß zerstört, um Platz für Palm-, Soja- und Zucker-rohrplantagen zu schaffen. In keinem Land schreitet die Ent-waldung schnel-ler voran als in I n d o n e s i e n ,

welches bereits über 75 % seiner Regen-wälder verloren hat. Der Hauptfaktor der Regenwaldzerstörung ist dort seit Jahren die Palmölindustrie. Über die Regenwald-rodung im Rekordtempo ist Indonesien in-nerhalb weniger Jahre zum global größten Palmölproduzenten und -exporteur aufge-stiegen. Bis 2025 sollen weitere 20 Milli-onen Hektar Monokulturen dazukommen, so die Regierungspläne. Neben der un-wiederbringlichen Zerstörung des Lebens-raums zahlreicher Tier- und Pflanzenarten führt der Wegfall der Regenwälder zum Ausbleiben von Regenfällen und zu Boden-erosionen. Der extreme Wasserbedarf der Ölpalmen lässt den Grundwasserspiegel zusätzlich absinken, und eingesetzte Dün-ge- und Pflanzenschutzmittel belasten die Flüsse. Auch wird die globale Erwärmung voran-getrieben, da allein die Regenwaldvernich-tung für bis zu ein Drittel der weltweiten CO2-Belastung verantwortlich sein dürfte. Für die Menschen vor Ort bedeutet dies die Zerstörung ihrer Lebensgrundla-ge. Land, das unter normalen Umständen mehrere Familien ernähren würde, bietet im Ölpalmen-Anbau nur wenigen Arbeitern Arbeit für einen geringen Lohn. Vielerorts wird zur Erweiterung der Plantagenflächen die ansässige Bevölkerung vertrieben. Etwa 80 % der in den s.g. „Entwicklungsländern“ lebenden 2,5 Milliarden Kleinbauern verfü-gen über keine legalen Besitztitel für das Land, auf dem sie traditionell leben, und das sie seit Generationen bewirtschaften. Und selbst wenn Besitz-Urkunden vorlie-gen, werden diese von großen Konzernen häufig ignoriert, wie das Beispiel von Ka-rang Mendapo zeigt. Wichtig ist, dass auch uns hier in Europa die weltweiten Zusammenhänge bewusst werden. Wenn Ihr an mehr Informationen zu diesem Thema interessiert seid, sowie Möglichkeiten, selbst etwas zu tun, findet Ihr dies auf der Website www.regenwald.org von Rettet den Regenwald e.V., der sich seit Jahren für den Regenwaldschutz einsetzt.

Beautiful Mother NatureRegenwaldschutz weltweit!Textzusammenfassung: Mascha Wembacher (Quelle: www.regenwald.org)

Beautiful Mother NatureRegenwaldschutz weltweit!Textzusammenfassung: Mascha Wembacher (Quelle: www.regenwald.org)

Page 23: Reggae Rhein-Main No 1

REGGAER hein-MainReggae- & Dancehall-News outta di area

Wir würden uns natürlich über das Interesse weiterer Anzeigenkunden sehr freuen, denn HIER KÖNNTE IHRE ANZEIGE STEHEN.

Die nächste Ausgabe von Reggae Rhein-Main wird Ende November erscheinen. Anzeigenschluss ist der 28.10.2009.

Kontakt unter [email protected]

Im Folgenden unsere Anzeigengrößen:

Page 24: Reggae Rhein-Main No 1