Region Kreis Euskirchen-Süd: Blankenheim- Dahlem ...Barbara Widdau Fachbereich Bildung und Kultur...

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Pädagogisches Programm, vorgelegt im Rahmen der anlassbezogenen, regionalen Schulentwicklungsplanung zur Errichtung einer Gemeinschaftsschule Blankenheim-Nettersheim mit einer vertikalen Gliederung im "2 x 3"-Modell Zusammengefasst durch biregio, Bonn, nach der Abschlusssitzung der Schulen und der einbezogenen Fachkräfte am 10.12.2010 Pädagogisches Programm und rechtliche Rahmenbedingungen für eine Gemeinschaftsschule an zwei Standorten: Realschule Blankenheim, Hauptschule Blankenheim, Hauptschule Nettersheim Gemeinschaftsschule Blankenheim-Nettersheim Region Kreis Euskirchen-Süd: Blankenheim- Dahlem- Nettersheim Wolf Krämer-Mandeau Hubertus Schober Nicolás Merker-Sague [email protected] Tel.: 0171-2715090 Dezember 2010 Autor

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Pädagogisches Programm,

vorgelegt im Rahmen der anlassbezogenen,regionalen Schulentwicklungsplanung zurErrichtung einer GemeinschaftsschuleBlankenheim-Nettersheim mit einer vertikalen Gliederung im "2 x 3"-Modell

Zusammengefasst durch biregio, Bonn, nachder Abschlusssitzung der Schulen und dereinbezogenen Fachkräfte am 10.12.2010

Pädagogisches Programm undrechtliche Rahmenbedingungenfür eine Gemeinschaftsschulean zwei Standorten:

Realschule Blankenheim, Hauptschule Blankenheim,Hauptschule Nettersheim

Gemeinschaftsschule Blankenheim-Nettersheim

Region Kreis Euskirchen-Süd:Blankenheim-Dahlem-Nettersheim

Wolf Krämer-MandeauHubertus SchoberNicolás [email protected].: 0171-2715090

Dezember 2010

Autor

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Arbeitskreis „Pädagogisches Konzept Gemeinschaftsschule“

Beteiligt waren die folgenden Personen

Evi BalduinHauptschule Nettersheim

Britta BraunHauptschule Blankenheim

Alexander HackRealschule Blankenheim

Sonja KallasGeorg-Schule Dahlem

Annemarie WallSchulleiterin der Gemeinschaftsgrundschule Blankenheim

Franz FoltzLeiter des Berufskollegs Eifel

Martin MayDidaktischer Leiter der Gustav-Heinemann-Gesamtschule Alsdorf

als beauftragter Berater der Bezirksregierung Köln

Georg LindenFachbereich II, Bürgerdienste Gemeinde Blankenheim

Joachim StarkeZukunftsbüro Nettersheim

Barbara WiddauFachbereich Bildung und Kultur Gemeinde Nettersheim

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Impressum

Pädagogisches Konzept der Gemeinschaftsschule Blankenheim-Dahlem-NettersheimDezember 2010

Das vorliegende pädagogische Konzept für die Gemeinschaftsschule Blankenheim-Nettersheim wurde im Auftrag der Gemeinden Blankenheim, Dahlem und Netters-heim von einer pädagogischen Arbeitsgruppe in Zusammenarbeit mit der Projekt-gruppe Bildung und Region, Bonn, erarbeitet. Alle Rechte liegen bei den auftraggebenden Gemeinden. Kein Teil dieses Werkesdarf in irgendeiner Form ohne Genehmigung der Gemeinden Blankenheim, Dahlemund Nettersheim reproduziert oder verbreitet werden.

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Inhaltsverzeichnis

1. Auf dem Weg zur Gemeinschaftsschule. 4Ein Leitfaden für Schulen und Gemeinden

2. Pädagogische Grundsätze der Gemeinschaftsschule 6(GeS) und die Vorleistungen der bestehenden Schulen

3. Schulorganisatorische Rahmenbedinungen 15der Gemeinschaftsschule

4. Kollegium und Schulleitung 16

5. Gemeinschaftsschule 18 in der regionalen Schulentwicklung

6. Umsetzungsschritte für eine Gemeinschaftsschule 22

7. Zusammenfassung zentraler Eckpunkte für das 24Modellvorhaben "Gemeinschaftsschule"

8. Die Gemeinschaftsschule als Modell 25

9. Das pädagogische Profil der Gemeinschaftsschule 26

9.1 Das Erziehungskonzept der Schule 26

9.2 Die Verbindung der Schule zu den Elternhäusern 27

9.3 Beschleunigung und Entschleunigung - die Lerntempi 28

9.4 Stundentaktung - ein neuer Lernrhythmus 29

9.5 Der Ganztag als zukunftsweisendes Modell 31

9.6 Fächerverbünde: Fächerbündelung zu 31Lernbereichen und Verständniswelten

9.7 Jahrgangsstufenbindung: 32Bindung von Schule und Schüler

9.8 EVA-Stunden 33

9.9 Der schulstrukturelle Rahmen 34

9.10 Die Stundentafeln 43

9.11 Die eigene Evaluation 47und die wissenschaftliche Begleitung

für die Termini Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer usw. wirdhier stets der verkürzende Begriff Schüler, Lehrer usw. genutzt

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Inhaltsver-zeichnis

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1.

Auf dem Weg zur GemeinschaftsschuleEin Leitfaden für Schulen und Gemeinden

Der sehr bündig formulierte Leitfaden der Ministerin Löhrmannwird hier als ein "Leitfaden" für das pädagogische Konzept dervon Blankenheim, Dahlem und Nettersheim zum kommendenSchuljahr 2011/12 beantragten Gemeinschaftsschule gewählt.

Die dem Leitfaden entsprechenden pädagogischen Spezifikades beantragten Versuchs in den Gemeinden Blankenheim,Dahlem und Nettersheim an den Standorten Blankenheim undNettersheim werden dabei jeweils kursiv eingesetzt. So sind diedie Versuchsidee und ihre Umsetzung leicht erkennbar:

Sylvia Löhrmann, Ministerin für Schule und Weiterbildung des Landes NRW:

Zielsetzungen

Jedes Kind habe das Recht, seine Stärken und Schwächen, sei-ne Einzigartigkeit in der Schule gesehen und berücksichtigt zuwissen. Daher müsse die optimale Förderung jedes Kindes ver-bessert werden, um die Leistungen und Chancen aller (!) Kinderzu verbessern. Bessere Abschlüsse, mehr Chancengerechtigkeitund der Einzigartigkeit der Kinder gerecht werden - so begründetdie Ministerin die Überlegungen bei der Einrichtung der neuenGemeinschaftsschule.

Bei der Frage der Chancengleichheit beruft sie sich explizit aufdie Ergebnisse der PISA-Schulleistungsstudien (die festhalten,dass Disparitäten bei den Schulchancen in Deutschland wie infast keinem anderen Land an familiäre Bedingungen geknüpftsind) und in der Frage des längeren gemeinsamen Lernens aufdie IGLU-Grundschulstudie (diese zeige das Lernen in heteroge-nen Lerngruppen dem in leistungsdifferenzierten überlegen). Dieneue Schule sei daher eine für alle Kinder mit unterschiedlichenBiografien und Begabungen.

Besonders begabte Kinder bräuchten genauso individuelle För-derung wie Schüler mit besonderem Unterstützungsbedarf. VieleTalente blieben unerkannt oder würden nicht gefördert. Vielfälti-ge Lerngruppen sollen die Chancen für die Förderung erhöhen.Leistungsstärkere Kinder und diejenigen, die noch nicht so weitseien, lernten voneinander - durch das Erklären (erklärt bekom-men) und duch das Erklären (das Vermitteln). Die neue Schuleschreite der frühzeitigen Zuordnung zu einem Bildungsgang ent-

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gegen und solle die Stärken der Kinder und Jugendlichen imVerlauf des Schulbesuchs durch zunehmend differenzierendeAngebote aus- und ihre Schwächen abbauen.

Diese Region Blankenheim-Dahlem-Nettersheim folgt den Ideenund Vorgaben des Ministeriums voll umfänglich und baut ihreSchulen bzw. ihre Schullandschaft entsprechend um.

Die demografische Entwicklung zwinge in Verbindung mit dersich wandelnden Schulabschlussorientierung der Eltern in Rich-tung Abitur zum Handeln. Eine Schule, die zusammenwachseund alle Bildungsangebote bündle, sei unverzichtbar, um wohn-ortnahe umfassende Schulangebote zu sichern.

Die Schulträger der Region Blankenheim-Dahlem-Nettersheimziehen aus der langfristig begründeten Sorge um die derzeit jaschulformspezifisch arbeitenden und schon lange bestehendenSchulstandorte den Schluss, dass sie nicht allein einen Standortauf Kosten der anderen entwickeln wollen. Sie möchten ihreSchulen in der Gesamtheit im Modell eine Gemeinschaftsschulean zwei Orten mit je drei Zügen zusammenführen und eine eige-ne Obersfufe am Standort Blankenheim aufbauen. Parallel wer-den die Optionen eines Oberstufenverbundes in der Großregionausgelotet.

Der Gemeinschaftsschule ist Ganztagsschule, beginnt ab demSchuljahr 2011/12 im Rahmen eines Schulversuchs und unter-richtet Schüler in der 5. und 6. Jahrgangsstufe gemeinsam undgewährleistet gymnasiale Standards. Ab Klasse 5 werden (nun,d.R.) je nach Organisationsmodell die Lehrpläne aller Schulfor-men berücksichtigt. Der Träger entscheidet mit allen Beteiligten,ob alle gemeinsam weiter lernen oder die Zweige die Schulfor-men abbilden.

Durch Absprachen mit Schulen mit einer Oberstufe organisiertdie Gemeinschaftsschule den bruchlosen Übergang in die Se-kundarstufe II. An der Gemeinschaftsschule führt der Weg zumAbitur in 9 Jahren. Besonders leistungsstarke Schüler könntenes durch eine individuelle Lernzeitverkürzung auch nach 8 Jah-ren erreichen.

Die Gemeinschaftsschule nimmt alle Kinder im Rahmen ihrerKapazitäten auf. Im Sinne der Zielsetzung des Modellversuchsist darauf zu achten, heterogen zusammengesetzte Lerngrup-pen bilden zu können. Gemeinschaftsschulen können auch denGemeinsamen Unterricht für Schüler mit und ohne Behinderun-gen anbieten.

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Die UN-Konvention zur Inklusion in der Schule verlangt, für Men-schen mit Behinderungen die volle Teilhabe am gesellschaftli-chen Leben zu gewährleisten. Voraussetzung und Element die-ser Teilhabe ist ihre Integration in das allgemeine Schulwesen.

Die Gemeinschaftsschule öffnet sich diesem Leitgedanken voll-ständig. Die Region Blankenheim-Dahlem-Nettersheim (mit För-derschulzweckverband) verfügt mit der Georg-Schule Dahlemüber die Voraussetzungen, den integrativen bzw. inklusiven Ge-danken wohnortnah umzusetzen und pädagogisch umfassendzu beraten und zu begleiten. Die Gemeinschaftsschule wird eineKooperation mit der Förderschule anstreben.

Anträge auf Errichtung einer Gemeinschaftsschule bedingen einpädagogisches Konzept mit Aussagen zum Lehren und Lernen(Lehrereinsatz, Lerngruppen, Unterrichtsorganisation), zumGanztagskonzept, zur Sicherstellung der individuellen Förderungund der einer Lernkultur, Kompetenzorientierung, Gewährlei-stung auch gymnasialer Standards, zu inhaltlichen Schwerpunk-ten in den drei Doppeljahrgangsstufen (5/6, 7/8, 9/10), fachlichenund überfachlichen Lernangeboten inklusive der Fremdspra-chen- und Wahlpflichtangebote, zu Differenzierungsmaßnahmenund -formen, zur Fortführung in der Sekundarstufe II in einer ei-genen Oberstufe oder durch verbindliche Kooperationen, zurAusgestaltung der Leistungsnachweise und -bewertung, zur Zu-sammenarbeit mit außerschulischen Partnern, zur Qualitätsent-wicklung und Qualitätssicherung und zu internen Evaluationsver-fahren.

Die Schulen vor Ort gehen den Weg und setzen diese Vorgabenum. Das Doppeljahrgangsstufen-Modell bietet den Schulen bzw.der neuen Schule exellente Möglichkeiten der gegenüber demStatus quo besseren pädagogischen Taktung - insb. auch mitdem Blick auf die Bündelung von (mindestens) 3 unterschiedli-chen Lernniveaus. Zudem ist die Perspektive des Ganztags (vgl.den Stundenplan) eine hervorragende Möglichkeit der lern- undfreizeitbegleitenden Habitat-Bildung.

2.

Pädagogische Grundsätze der Gemeinschaftsschule (GeS)und die Vorleistungen der bestehenden Schulen

Die Gemeinschaftsschule zielt auf längeres gemeinsames Ler-nen und die konsequente individuelle Förderung ab. Das Lernensoll aktiver, situativer und konstruktiver sein: auf Kompetenzer-werb ausgerichtet. Die Lehrenden sollen eine ansprechende

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Lernumgebung gestalten, interessante Lernaufgaben stellen,Selbst- und Gruppenlernprozesse anbahnen, individuelles Ler-nen beobachten und dokumentieren, Aufgaben nach Neigungenund Niveau differenzieren und Rückmeldungen zu Lernprozes-sen und Ergebnissen geben.

Die Doppeljahrgangsstufe 5/6 führt die Arbeit der Grundschule inheterogenen Klassenverbänden weiter, jedoch mit dem in derSekundarstufe I notwendigen verstärkten Fachlehrereinsatz. DieStundentafel umfasst in Klasse 5 und 6 die Fächer und dasStundenvolumen des Gymnasiums.

Werden ab Klasse 7 oder später schulformspezifische Bildungs-gänge eingerichtet (kooperative Form), gelten die Stundentafelnder jeweiligen Schulformen. Organisieren kann die Schule dabeiauch gemeinsame bildungsgangübergreifende Angebote.

Der Träger legt unter Beteiligung der Schulkonferenz fest, ob dieGemeinschaftsschule ab Klasse 7 mit heterogenen Klassenver-bänden und je nach Fach mit innerer oder auch äußerer Diffe-renzierung in Fachleistungskursen arbeitet oder mit 2 oder 3 fe-sten Bildungsgängen (Hauptschule, Realschule, Gymnasium alsgemeinsamer Bildungsgang oder Gymnasium/Realschule/Hauptschule).

In der integrierten Form kann der Wahlpflichtbereich ab Klasse 7folgende Schwerpunkte anbieten: • Zweite Fremdsprache • Na-turwissenschaften/Informatik, Arbeitslehre • Musik/Kunst • Sozi-alwissenschaft/Ökonomie • Technik • Sport. Neben dem ver-pflichtenden Angebot der 2. Fremdsprache müssen mindestens2 weitere Schwerpunkte angeboten werden.

Der Unterricht in der Gemeinschaftsschule setzt auf den reflek-tierten Einsatz von Maßnahmen der inneren und äußeren Diffe-renzierung. So setzt die Orientierungsstufe das gemeinsameLernen mit Binnendifferenzierung fort. Ab Klasse 7 und 8 erfolgt(i.d.R. unter Beibehaltung der Klassenverbände) eine 1. Schwer-punktsetzung durch unterschiedliche Anforderungsebenen inden Kernfächern sowie einem neu gestalteten Wahlpflichtbe-reich (2. Fremdsprache, Wirtschaft, Naturwissenschaften, Ar-beitslehre, erste Praktika ...).

In Klasse 9 und 10 beginnt die 2. Schwerpunktsetzung: eine ab-schlussbezogene Profilbildung durch Bildung entsprechenderProfilklassen oder modulare Angebote u.a. unter Einbeziehungvon Praktika. Am Ende der Klasse 10 werden alle Abschlüsseder Sekundarstufe I vergeben. Bei entsprechender Leistung wirddie Übergangsberechtigung in die gymnasiale Oberstufe erteilt.

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Werden ab Klasse 7 oder später getrennte Bildungsgänge ein-gerichtet, entscheiden die Eltern nach Beratung durch die Schu-le über die Wahl des Bildungsgangs.

Ab Klasse 6 erlernen alle Schüler eine 2. Fremdsprache. Für diegymnasiale Oberstufe sind die Bedingungen für die 2. Spracheerfüllt, wird sie bis Ende der Sekundarstufe I mit insg. minde-stens 14 Wochenstunden fortgeführt. Alternativ kann ab Klasse7 ein anderes Wahlpflichtfach (naturwissenschaftlich, technisch,musisch-künstlerisch z.B.) gewählt werden. Die Gemeinschafts-schule kann weitere Fremdsprachen ab Klasse 8 und in dergymnasialen Oberstufe anbieten (z.B. Latein). Die 3. Fremdspra-che ist ein freiwilliges Angebot (zum Beispiel Spanisch, Lateinusw.). Die Abschlüsse richten sich nach den geltenden Bildungs-standards und werden auf die gleiche Weise vergeben wie inden übrigen Schulformen.

Der mittlere Schulabschluss mit Berechtigung zum Besuch dergymnasialen Oberstufe ermöglicht den Übergang in diese. Führtdie Gemeinschaftsschule eine eigene Oberstufe, ist diese ver-gleichbar mit der gymnasialen Oberstufe an Gymnasien und Ge-samtschulen.

Die im Schulzentrum mit der Realschule gelegene HauptschuleBlankenheim benennt in ihrem pädagogischen Konzept (dies istwie das der anderen Sekundarschulen den eingereichten Unter-lagen beigefügt) folgende Arbeitsschwerpunkte: Vermittlung vonBasisqualifikationen und grundlegende Allgemeinbildung, Ent-wicklung von Kompetenzen (im Zentrum: Lern-, Methoden- undSozialkompetenz), Werteerziehung, Verfeinerung der Sprach-kompetenz (insb. Differenzierung in der Schriftsprache), ver-stärkte Beratung von Schülern und Eltern bei der Berufswahlori-entierung, Integration in den Klassenverband, Einbeziehung beiGemeinschaftsveranstaltungen von Klassen oder Schule.

Die Unterrichts- und Erziehungsarbeit solle Schüler in die Lageversetzen, gegenwärtige und zukünftige Lebenssituationen, imschulischen und außerschulischen Handlungsfeld, zu bewälti-gen. Die Umsetzung der Ziele in der täglichen Arbeit kann nurgelingen, wenn dies in einem verlässlichen Rahmen stattfindet.Verbindlichkeit und gegenseitiges Ernstnehmen bilden deshalbdie Grundlage für das Zusammenwirken zwischen allen amSchulleben Beteiligten: die Verbindlichkeit, getroffene Verabre-dungen einzuhalten und im Umgang miteinander den anderen inseiner persönlichen Würde als Mensch ernstzunehmen und zurespektieren. (die "Integration der Rückläufer" wird in der neuenGemeinschaftsschule weniger zum Thema; die Förderung allertritt an die Stelle der "Integration der Gescheiterten")

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Die Schüler der Hauptschule Blankenheim werden heute schonmit Hilfe verschiedener Erkundungsphasen und Berufspraktikavom 7. Schuljahr an schrittweise an die Arbeitswelt herangeführt.Die Unterrichts- und Erziehungsarbeit soll die Schüler in dieLage versetzen, gegenwärtige und zukünftige Lebenssituatio-nen, im schulischen und außerschulischen Handlungsfeld, zubewältigen. Handlungsorientierte Arbeitsformen haben im Unter-richt Vorrang. Wochenplan- und Freiarbeit sowie die Arbeit mitLernstationen und Lernwerkstätten werden in den Unterricht ein-bezogen. Über den Rahmen einzelner Klassen hinaus machenwir unseren Schülern regelmäßig besondere Lernangebote wieLernwerkstätten oder Projekttage. Als Ergänzung des schuli-schen Lernens dient die Zusammenarbeit mit außerschulischenFachkräften. Die Verständigung zwischen Elternhaus und Schu-le im Alltag wird durch das Führen eines Kontaktheftes unter-stützt.

Bei Schülern mit Leistungsdefiziten werden Förderempfehlungenzum Zeugnis ausgesprochen. Eltern und Schüler erhalten im di-rekten Gespräch Anregungen für Verbesserungsmöglichkeiten.Schülern kann Hausaufgabenbetreuung angeboten werden.Stellt sich heraus, dass innerschulische Maßnahmen nicht grei-fen, so hat sich die Zusammenarbeit mit verschiedenen außer-schulischen Institutionen bewährt. Die Evaluation bestimmt dieArbeit der Schule schon seit langem. Schon diese "Stichworte"beleuchten, in welch hohem Maße die Hauptschule die Postulatefür eine Gemeinschaftsschule faktisch vorausgenommen hat.Graphiken beleuchten die Arbeit und die Erfolge der Hauptschu-le Blankenheim in den letzten Jahren stellvertretend für andereFelder:

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Die pädagogische Konzeption der Hauptschule Nettersheim gehtden ähnlichen Weg (sie liegt wie die der anderen Sekundarschu-len den Unterlagen bei). Sie baut schon auf Doppeljahrgänge:Erprobungsstufe, Jahrgangsstufe 7 und 8, Jahrgangsstufe 9 und10: "An die 4-jährige Grundschulzeit schließt die Erprobungsstu-fe mit den Klassen 5 und 6 an. Auf der Basis gegenseitiger Infor-mationen versucht die Hauptschule den Übergang in die Sekun-darstufe I (...) möglichst reibungslos zu gestalten. Der bisherigeSachkundeunterricht wird (...) durch die neuen Fächer Geschich-te/Politik, Erdkunde, Biologie, Physik und Chemie ersetzt. DasKlassenlehrerprinzip (der Klassenlehrer als Bezugsperson undein weiterer Kollege unterrichten mehr als 50% aller Unterrichts-stunden) und der Einsatz möglichst weniger Fachlehrer soll dieNeuorientierung der Schüler erleichtern."

Der Unterricht der Klassen 7 und 8 baue auf den erworbenenGrundlagen der Erprobungsstufe auf, festige und erweitere sieund führe Schüler an größere und komplexere Themenbereicheheran. Wird in der Erprobungsstufe weitgehend das Prinzip derinneren Differenzierung verfolgt, kommt in den HauptfächernMathematik und Englisch eine äußere Differenzierung in Erwei-terungskurs und Grundkurs hinzu. Ab Klasse 7 ist die Teilnahmeam 2 Unterrichtsstunden umfassenden Wahlpflichtunterricht vor-gesehen. Schüler haben die Möglichkeit, je nach Interesse undNeigung zwischen den naturwissenschaftlichen, technischen,

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handwerklichen, hauswirtschaftlichen, informationstechnischenoder sportlichen Bereichen zu wählen. Als weiterer Fachbereichwird Arbeitslehre mit den berufsvorbereitenden Fächern Wirt-schaftslehre, Hauswirtschaft und Technik ebenfalls ab Klasse 7 im Stundenplan berücksichtigt. Einen 1. Einblick in die Arbeits-welt gestattet das einwöchige Schnupperpraktikum in Klasse 8.

Der Schwerpunkt der Jahrgangsstufen 9/10 liege, so die Haupt-schule Nettersheim weiter, im Bereich Berufsvorbereitung u.a.mit den Berufspraktika. Die Sinngebung dieses Praktikums, übereine unmittelbare Begegnung der Schüler/innen mit der Berufs-welt später schrittweise zur vollen Reife zu gelangen, um eineberufliche Ausbildung anzustreben und auch durchzustehen,wird noch dadurch verstärkt, dass den Schülern nahe gelegtwird, das Praktikum als eine Einstiegsmöglichkeit zu betrachten,aus der anderthalb Jahre später eine Ausbildungsstelle erwach-sen könnte.

Die Quote liegt bei denjenigen Schülern, die ein Jahr später dieKlasse 10 Typ A besuchen, bei über 50%. (ohne Berücksichti-gung der entstehenden Ausbildungsverhältnisse, die sich ausdem Praktikum im 10. Schuljahr ergeben)

Im 10. Schuljahr erfolgt ein weiteres, 2-wöchiges Betriebsprakti-kum. Viele Schüler sammeln in den Ferien in Praktikumsbetrie-ben Berufserfahrungen. Oft erwächst aus der freiwilligen Maß-nahme am Ende der Schulzeit ein Ausbildungsverhältnis, da Be-triebe ein großes Interesse daran haben, potentielle Mitarbeiterfrühzeitig kennen zu lernen. Eine große Zahl von Typ B-Schülernbesucht nach Beendigung ihrer Hauptschulzeit berufsvorberei-tende Fachschulen der Berufskollegs, beabsichtigen also keinensofortigen Einstieg in ein Ausbildungsverhältnis, wohingegen diemeisten der Typ A-Schüler eine Ausbildungsstelle suchen.

Da der Stellenmarkt in den letzten Jahren auch in der ländlichenRegion ungünstiger geworden sei, sähen sich Schüler ohne Aus-bildungsvertrag genötigt, den Besuch einer Fachschule zur wei-teren persönlichen Qualifizierung vorzunehmen. Nicht zu verges-sen seien von Kollegen in Abständen durchgeführte Lehrerbe-triebspraktika.

Die Hauptschule Nettersheim ist in der Berufsorientierung (BO)schon eine Projektschule (dazu vgl. auch die Weiterführung derpädagogischen Arbeit in der Gemeinschaftsschule) mit Projektenwie "Girls-Day" und "Komm auf Tour" in der Klasse 7, "Startklar"ab der 8. Klasse, "Zukunftskonferenz" an der 9., führt BO-Eltern-sprechtage durch und verfügt über ein Berufsorientierungsbüro.

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In der Textilgestaltung kann sie inhaltlich einen breiten Fächeraufspannen, verweist auf ihre "Neuen Formen des Lernens":Lernen lernen, Fortbildungsmaßnahmen, EigenverantwortlichesLernen, die Teamentwicklung im Klassenzimmer, das Methoden-und Kommunikationstraining. Besonderen Wert legt sie auch aufdie individuelle Förderung mit Online-Diagnose in den 5. und 6.Klassen in den Hauptfächern; in den übrigen Klassen sind es dieEinzelstunden für diese Förderung. Weiterhin kann die Schuleauf eine entwickelte Gewaltprävention und ihre Erfolge im Sportund in der Gesundheitserziehung verweisen. Diese Inhalte sindfeste "Schulprogramm-Bausteine".

Die Hauptschule Nettersheim sieht es als zentrale Aufgabe an,durch Erziehung und Unterricht Zukunftschancen für jeden ein-zelnen Jungendlichen zu eröffnen, seine Leistungsbereitschaftund -fähigkeit und das soziale Engagement zu fördern und ihnzur Lebensbewältigung und Mitverantwortung in der Gesellschaftzu qualifizieren. Dabei werde an konkreten Lebenszusammen-hängen orientierte Kenntnisse, Einsichten, Fertigkeiten und Me-thoden vermittelt, die es jedem Schüler ermöglicht, ein selbstver-antwortlich gestaltetes Privat- und Berufsleben zu führen.

Die Realschule Blankenheim, für ihr Engagement im mathema-tisch-naturwissenschaftlichen Bereich prämiert, fördert gezieltdie MINT-Fächer: Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften,Technik. Der Schwerpunkt ist in das Schulprogramm eingegan-gen und wichtig beim Ansprechen (auch) gymnasialorientierterSchüler im Zuge der Gemeinschaftsschul-Gründung! Der MINT-Unterricht wurde intensiviert. So erhalten bereits die Klassen 5zwei Stunden Physik. Zudem wurden weitere AG's mit naturwis-senschaftlichen und informationstechnologischen Schwerpunk-ten angeboten. Seit 2008 existiert für die 5. Klassen eine MINT-Förderung. Deren curriculare Inhalte zielen auf Naturwissen-schaften ab und wecken ein erweitertes Fachinteresse. Die För-derung wird in Klasse 6 fortgesetzt und bereitet auf die Entschei-dung für den Wahlpflichtunterricht ab Klasse 7 vor. Seit 2009 be-steht eine MINT-Klasse. Der Klassenleiter unterrichtet die Fä-cher Mathematik, Chemie, Physik, Biologie und erfüllt mit denUnterrichtszielen die Anforderungen an eine MINT-Schule.

Verstärkt offene Unterrichtsformen wie projektorientiertes Arbei-ten, Freiarbeit und das Lernen an Stationen setzen einen hohenGrad an Selbstständigkeit, eine Vielzahl von Methoden undTechniken voraus, die ab der Jahrgangsstufe 5/6 in der Real-schule Blankenheim eingeführt, wiederholt und angewandt wer-den. Die Schule strebt eine noch bessere Absprache und einenfließenderen Übergang von der Grundschule an. Geplant ist, dieneuen schulinternen Curricula mit ihren Kompetenzbereichen

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auch in Hinblick auf die Methodenkompetenz als Verbindlichkeitzu nutzen. (dieses Programm liegt wie das der anderen beidenSekundarschulen in der Region den Unterlagen bei)

In Klasse 6 wird bereits für alle Schüler Französisch als 2.Fremdsprache eingeführt. Im späteren Berufsleben oder bei derSuche nach Ausbildungsplätzen ist diese Fremdsprache sinn-voll. Bei dem Besuch einer Oberstufe - z.B. Gymnasium - bildendie 5 Jahre Französischunterricht eine ausbaufähige Grundlagefür die Vertiefung der Sprachkenntnisse.

Ein wichtiges Kennzeichen der Realschule Blankenheim ist dieDifferenzierung ab Klasse 7. Die Schüler wählen ein weiteresHauptfach, das 3 Stunden pro Woche erteilt wird. Sie wählennach ihren Neigungen und Interessen und sind so an der Gestal-tung ihrer Schullaufbahn und dem Erreichen eines bestimmtenAbschlussprofils beteiligt. Dies führt in der Regel zu einer erhöh-ten Lernbereitschaft und zur Erhöhung des Schulerfolges an derRealschule.

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An der Realschule Blankenheim werden zur Zeit in Klasse 7(auch dies ist für den erfolgreichen Aufbau einer Gemeinschafts-schule wichtig!) folgende Möglichkeiten der Differenzierung an-geboten:

� Fremdsprachen => Französisch� Technik => Informatik und Technik� Naturwissenschaften => Biologie� Sozialwissenschaften => SW.

In Klasse 9 und 10 bietet die Schule im Rahmen der individuel-len Förderung bzw. Ergänzungsstunden einen Schwerpunktbe-reich an, welcher zweistündig unterrichtet wird. Die Schüler be-rücksichtigen meist ihre künftige Berufs- bzw. Schullaufbahn.Angeboten werden Kaufmännisches Rechnen, Informatik, Öko-nomische Grundbildung, Sport, Chemie, Kunst, Elektronik, Tech-nik, Aufbaukurse in Englisch und Mathematik zur Vorbereitungdes Überganges zum Gymnasium usw. In den Folgejahren sol-len Zusatzangebote als Ergänzungsstunden vorwiegend zumAusgleich individueller Lernschwierigkeiten in den Hauptfächernund zur Förderung im naturwissenschaftlichen Bereich (MINT-Schule) angeboten werden.

Orientierung in der Klasse 10 in der Realschule Blankenheim:

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Die Ergebnisse der Realschule Blankenheim sind seit den erstenlandesweiten Lernstandserhebungen im Jahr 2004 insgesamtüberdurchschnittlich. Auch die Ergebnisse der Zentralen Prüfun-gen in den Klassen 10 liegen deutlich über dem landesweitenDurchschnitt. So haben (vgl. das Schulprogramm) bei den Prü-fungen 2007 mehr als 80 % der Schüler den Qualifikationsver-merk und damit die Berechtigung zum Besuch der gymnasialenOberstufe erhalten.

Diese überdurchschnittlichen Voraussetzungen prädestinierendie Realschule Blankenheim dazu, als hervorragende Nukleusder Erweiterung der Schullandschaft um den gymnasialen Zweigzu dienen und gemeinsam mit den Hauptschulen erfolgreich denSchulversuch anzugehen!

Insgesamt sind die Hauptschulen Blankenheim und Nettersheimim Verbund mit der Realschule Blankenheim für die Gründungeiner Gemeinschaftsschule bestens vorbereitet. Unter Berück-sichtigung der hervorragenden Abschlussbilanzen kann sich dieneue Gemeinschaftsschule Blankenheim-Dahlem-Nettersheimdas realistische Ziel setzen, aus dem Potential der bisherigenRealschüler und der künftigen Gymnasiasten eine Quote vonüber 60 Prozent der Abschlüsse mit Qualifikationsvermerk (Be-rechtigung zum Besuch der gymnasialen Oberstufe) zu errei-chen.

3.

Schulorganisatorische Rahmenbedingungen der Gemeinschaftsschule

Für die Einrichtung einer Gemeinschaftsschule in der Sekundar-stufe I sind 4 oder mehr parallele Züge wünschenswert, minde-stens erforderlich sind 3. Die Mindestklassengröße bei Errich-tung beträgt 23 Schüler. Der Klassenfrequenzhöchstwert beträgtfür die integrative Form 25. In der kooperativen Form ab Klasse7 beträgt der Frequenzhöchstwert 29 (im Modell vor Ort sollteder Klassenfrequenzhöchstwert für die integrative Form bis zurKlasse 8 inklusive gelten). Der Frequenzrichtwert beträgt 24Schüler.

Da die Gemeinschaftsschule als Schule für eine oder mehrereGemeinden eingerichtet wird, orientiert sich die Aufnahmekapa-zität an den zu erwartenden Anmeldungen aus dem Gebiet, fürdas die Schule von dem/den Schulträgern vorgesehen ist. Kin-der aus diesem Gebiet haben Anspruch auf Aufnahme. Sind dar-über hinaus im Rahmen der Kapazitäten Plätze frei, können Kin-

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der aus benachbarten Regionen aufgenommen werden.

Die Voraussetzungen vor Ort und das Modell einer Schule, dasdie Kraft vor allem der direkt beeinflussten Region durch einen jedreizügigen Doppelstandort mit einer gemeinsamen Oberstufe(bzw. eine Kooperationslösung) abbildet, ist im anlassbezoge-nen Schulentwicklungsplan (vgl. das Kapitel 14) ausdifferenziert.

Die Gemeinschaftsschule gewährleistet gymnasiale Standards.In größeren Gemeinschaftsschule werden i.d.R. so viele Schülerdie Qualifikation zum Übergang in die Oberstufe erreichen, dasseine eigene gymnasiale Oberstufe eingerichtet werden kann (inder gymnasialen Oberstufe gilt gemäß § 82 Abs. 8 SchulG eineMindestanzahl von 42 Schülern).

Bei geringerem Schüleraufkommen wird der Erwerb der allge-meinen Hochschulreife im Rahmen einer verbindlichen Koopera-tionsvereinbarung mit einer anderen Gemeinschaftsschule mitSekundarstufe II, einer Gesamtschule, einem Gymnasium odereinem Berufskolleg, das den Erwerb der allgemeinen Hochschul-reife ermöglicht, abgesichert.

Schüler der Gemeinschaftsschule erwerben die allgemeineHochschulreife (Abitur) bei entsprechender Qualifikation nachneun Jahren (G 9). Bei herausragenden Leistungen ist nach derSekundarstufe I auch der Übergang in die Qualifikationsphasemöglich.

Für die Gemeinschaftsschule können bestehende Schulgebäu-de, aber auch nicht zu weit voneinander entfernt liegende Schul-gebäude, genutzt werden. Die Schule kann nach pädagogischenGesichtspunkten auch auf vorhandene Gebäude aufgeteilt wer-den, z.B. Klassen 5/6, 7-10 und die Oberstufe in je einem eige-nen Gebäudeteil (Dependancen). Gemeinschaftsschule sind inder Sekundarstufe I gebundene Ganztagsschulen mit einemLehrerstellenzuschlag von 20%.

4.

Kollegium und Schulleitung

In der Gemeinschaftsschule arbeiten Lehrkräfte mit Lehrämternder Sekundarstufen I und II gemeinsam in einem Kollegium zu-sammen. In der gymnasialen Oberstufe unterrichten ausschließ-lich Lehrkräfte mit dem Lehramt für die Sekundarstufe II. Unab-hängig von ihrem Lehramt beträgt die Pflichtstundenzahl für alleLehrkräfte 25,5 Stunden pro Woche. Lehrkräfte unterschiedlicher

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Schulformen sollen in der Schulleitung zusammenwirken.

Leitungskräfte aus Schulen, die wegen der Gründung der Ge-meinschaftsschule auslaufen, sollen Leitungsaufgaben überneh-men können.

Im Rahmen des Versuchs erhalten teilnehmende Schulen we-gen des erhöhten Schulentwicklungsaufwands einen Zuschlagvon 0,5 Stellen pro Schule und wegen des erhöhten Differenzie-rungs- und Förderbedarfs einen zusätzlichen von 0,5 Stundenpro Klasse.

Die Erfahrungen der neuen Gemeinschaftsschule Blankenheim-Dahlem-Nettersheim, die ja eine Schule im Schulversuch ist undwenig Vorauserfahrung einbeziehen kann, bedürfen der innerenund äußeren Evaluation und Koordination.

Da die Schule vom engen Zusammenspiel Lehrerschaft, Elternund Schüler profitiert und darauf aufbaut, sollte in einer schulbe-gleitenden Steuerungsgruppe die Kooperationen mit Vertreternaller drei Gruppen abgebildet werden, selbst wenn die Vertre-tung auf der Seite der Schüler in den ersten drei Jahren (Schülerin den Jahrgangsstufen 5 bis 7) eher nur die eigenen Erfahrun-gen und die ihrer Jahrgangsgemeinschaften einbringen kann.

Gemeinsam mit der Schulkonferenz sollte die schulbegleitendeSteuerungsgruppe die Entwicklung und den Ausbau der Schulemitgestalten.

Die Schulleiterin/der Schulleiter der neuen GemeinschaftsschuleBlankenheim-Nettersheim sollte am Besten aus dem Kreis derSchulleitungen der bestehenden Schulen stammen und könntenach der Aufbauphase (z.B. aufgrund Pensionierung) durch einePerson aus der gymnasialen Laufbahn ersetzt werden - soferneine solche Qualifikation gewünscht wird. Generell sollten "alteSchulen" in der "neuen" bei Leitungsaufgaben bevorzugt mitbe-rücksichtigt werden, um nötige Kontinuitäten zu sichern.

An Funktionsstellen in der Leitung werden benötigt: Schulleitung, Stellvertretung, Pädagogische Leitung, Abteilungsleitungen fürdie Standorte Blankenheim und Nettersheim.

Die Anschlussfähigkeit mit Blick auf Schulen im Sekundarstufen-bereich II und vor allem der gymnasialen Oberstufe sichert ab,dass das Kollegium der neuen Schule von Anfang an differen-ziert zusammengesetzt wird. Lehrkräfte mit der Ausbildung bzw.den Ausbildungsschwerpunkten für die Hauptschule/Gesamt-schule, die Realschule/Gesamtschule und das Gymnasium/die

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Gesamtschule arbeiten zusammen.

Das Kollegium der Gemeinschaftsschule mit ihren besonderenFörder- und Forderkonzepten ergänzen Lehrer aus der Förder-schule/den Förderschulen mit ihren besonderen Ausbildungs-und Erfahrunghorizonten. Das Kollegium ergänzen zudem sozi-alpädagogisch ausgebildete Fachkräfte, weil "die Schule" mitdem Lehrer als einzigem und zentralen Ansprechpartner für dieKinder nicht mehr zu führen sein wird.

Ob künftig die Lehrer der Gemeinschaftsschule auch zeitweisein einer Grundschule hospitieren können (Anschlussfähgkeit derGesamtschule in Richtung Grundschule!) sowie die Grundschul-lehrer bei Interesse auch in der Doppeljahrgangsstufe 5/6 einerGemeinschaftsschule, ist von der Schulkonferenz nach derGründung der Gemeinschaftsschule festzulegen.

5.

Gemeinschaftsschule in der regionalen Schulentwicklung

Rückläufige Schülerzahlen und gravierende Veränderungen beider Sekundarschulwahl haben immense Auswirkungen auf dasregionale Schulangebot. Vielerorts erfüllen Hauptschulen nichtmehr die Bedingungen für den geordneten Schulbetrieb. Undz.T. sinken die Schülerzahlen auch an Realschulen. Großstädtekönnen der Entwicklung durch Zusammenlegungen begegnen.Oft ist dies mit einem Verlust des wohnungsnahen Schulange-bots verbunden und so kommunalpolitisch schwer durchsetzbar.

Gemeinden, die nur über eine Haupt- oder eine Haupt- und Re-alschule verfügen, müssen befürchten, bald kein weiterführen-des Schulangebot vor Ort anbieten zu können. Dies wirkt sichnegativ auf die Gemeinde als Wirtschaftsstandort, als attraktiverLebensraum für Familien und kultureller Mittelpunkt aus.

Die Einrichtung von Verbundschulen aus Hauptschule und Real-schule, bei dem in der Regel nicht zwei Systeme zusammenge-fasst, sondern eine Hauptschule um den Realschulbildungsgangerweitert wurde, hat die Entwicklung nicht stoppen können. Ver-bundschulen entsprechen nicht dem immer stärker werdendenTrend, Kinder nach der Klasse 4 auf einer Schule anzumelden,die einen bruchlosen Weg zum Abitur zumindest ermöglicht undbereits in den unteren Klassen der Sekundarstufe I gymnasialeStandards anbieten kann.

Darauf reagiert die Gemeinschaftsschule. Durch die Erweiterung

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der Entscheidungsmöglichkeiten zur Gemeinschaftsschul-Errich-tung auf die Ebene der Schulträger wird die Handlungsfähigkeitder Kommunen gestärkt. Die Errichtung der Gemeinschaftsschu-le muss eine langfristig sinnvolle Entwicklung des kommunalenbzw. regionalen Schulangebots ermöglichen.

Dies setzt nicht nur eine lokale Schulentwicklungsplanung vor-aus, sondern erfordert eine abgestimmte interkommunale oderregionale Planung - vor allem dann, wenn die organisatorischenVoraussetzungen zur Errichtung einer Schule nur durch Aufnah-me von Schülern mehrerer Gemeinden gesichert werden kön-nen.

Eine kleinere Gemeinde mit einem Schüleraufkommen zwischen100 und 150 Kindern je Jahrgang, die mit der Gemeinschafts-schule als einzige weiterführende Schule eine zu klein werdendeHauptschule und ggf. eine Realschule ersetzen will, kann diesePlanung nur realisieren, wenn dieses Schulangebot tatsächlichfür eine deutliche Mehrheit der Eltern so attraktiv gestaltet ist,dass auch die Eltern ihre Kinder dort anmelden, die eine gymna-siale Bildung für ihre Kinder anstreben.

Deshalb ist das pädagogische und organisatorische Konzept derGemeinschaftsschule so gestaltet, dass es alle Bildungswegeanbietet, der Vielfalt von Interessen und Neigungen der Kinderentspricht und sie schrittweise und individuell zu den passendenSchulabschlüssen führen kann.

Im Idealfall überörtlicher Schulentwicklungsplanungen werden soviele Schulplätze bereitgehalten, wie Kinder in der Gemeindebzw. den Gemeinden wohnen. Dabei werden sich Ein- und Aus-pendler die Waage halten. Auf dieser Basis kann eine Abstim-mung zwischen Nachbargemeinden erarbeitet werden. Dabei istvor allem der vorhandene Schulraum zu berücksichtigen.

Kleine Gemeinden sollten prüfen, ob sie mit einer benachbartenGemeinde zusammen das notwendige Schüleraufkommen errei-chen können. Dann können Lösungen mit zwei Standorten, diedie Nutzung vorhandener Räume ermöglichen, sinnvoll sein.Wichtig ist, dass die Erreichbarkeit und Attraktivität der Schulge-bäude so gut sind, dass die Gemeinschaftsschule tatsächlich an-genommen wird.

In größeren Gemeinden haben die anderen Schulen auch beiErrichtung einer Gemeinschaftsschule weiterhin Bestand. Es istdavon abzuraten, eine Gemeinschaftsschule ausschließlich aufder Basis existenzgefährdeter Hauptschulstandorte zu bilden. InKonkurrenz zu anderen weiterführenden Schulen vor Ort muss

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die Gemeinschaftsschule mit ihrem Konzept genügend Attraktivi-tät entfalten. Die Bildung von Dependancen ist im städtischenRaum kritischer zu sehen als in kleinen Gemeinden. StädtischeGemeinschaftsschulen müssen in Konkurrenz zu bestehendenSchulen (i.d.R. in einem Gebäude) bestehen können.

Hierzu und zu den hervorragenden räumlichen Gegebenheitenan den zwei Standorten Nettersheim und Blankenheim (vgl. denvorliegenden Schulentwicklungsplan; Kapitel 13).

Diesen Schulentwicklungsplan vergleiche auch zu allen anderenschulentwicklungsplanerisch relevanten Fragen wie der Entwick-lung der Bevölkerung vor Ort, im Kreis Euskirchen und im Land,zur künftigen Entwicklung der schulrelevanten Altersjahrgänge,den Grundschulen, den Übergängen aus den Grundschulen indie Sekundarschulen vor Ort und im Land Nordrhein-Westfalen,den Pendlerbewegungen, den bisherigen Effekten bei den Rück-läufern, der Sekundarschulentwicklung, der Situation bei denSchulräumen, die Schulbesuchsmodelle und Zügigkeiten bei derEinrichtung einer Gemeinschaftsschule und so fort.

So zeigt die Entwicklung der Übergänge von den Grund- in dieSekundarschulen vor Ort, dass die Abiturorientierung in dieserRegion trotz einer gegenüber dem Land fast deckungsgleichenÜbertrittsquote von ca. 40% zum Gymnasium niedriger ist als imLand NRW (ebenfalls ca. 40% der Übergänge): Gesamtschulensind vor Ort von ihrer Erreichbarkeit her kein Thema. So könnenalle Abiturorientierungen in dieser Region nur in der SchulformGymnasium gebunden werden. Analog sind die 40% nicht demLand mit ca. 40% Gymnasium plus Gesamtschule vergleichbar.

Damit sind die Bedingungen zur Gründung einer Gemeinschafts-schule in der Region Blankenheim-Dahlem-Nettersheim deutlichbesser als anderenorts: Die Realschule bindet heute noch einenerheblichen Teil der Abiturorientierungen. Sie um dem Abiturwegzu erweitern und die Schullandschaft entscheidend aufzuwerten,ist deshalb für die Eltern nachvollziehbarer als anderenorts:

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6.

Umsetzungsschritte für eine Gemeinschaftsschule

Schulträger können ab sofort Anträge auf Errichtung einer Ge-meinschaftsschule im Schulversuch zum 01.08.2011 stellen. DerAntrag muss Aussagen zur anlassbezogenen umfassendenSchulentwicklungsplanung, zur geplanten organisatorischen

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Ausrichtung der Gemeinschaftsschule (Zügigkeit, integrative/ko-operative Form, Fortführung in der Sekundarstufe II), ein päd-agogisches Konzept und das Ergebnis einer förmlichen Eltern-beteiligung enthalten. Zudem muss der Schulträger die Planun-gen mit betroffenen Nachbarkommunen und den in der Gemein-schaftsschule aufgehenden Schulen abstimmen.

Sofern durch die Gemeinschaftsschul-Einrichtung eine Be-standsgefährdung einer Schule eines anderen Trägers eintritt, isteine Teilnahme am Schulversuch nicht möglich. Eine solche Be-standsgefährdung liegt vor, wenn die konkurrierende Schule desNachbarträgers voraussichtlich unter die für die betreffendeSchulform zur Fortführung grundsätzlich erforderliche Mindest-zügigkeit fällt. Die Erreichbarkeit einer Hauptschule/eines Haupt-schulbildungsganges in zumutbarer Entfernung muss gewährlei-stet sein.

Dadurch, dass die Region Blankenheim-Dahlem-Nettersheimihre Kräfte um die Standorte Nettersheim und Blankenheim bün-delt, ist eine Bestandsgefährdung von Nachbarstandorten gera-dezu ausgeschlossen.

Die Weiterführung des Hauptschulangebots von zwei Kommu-nen in gemeinsamer Trägerschaft an den bestehenden Standor-ten scheidet als zweckmäßige Lösung aus. Zwei höchstens (!) jeeinzügige Systeme stellten mit Blick auf die künftige Entwicklungnicht nur keine Weiterentwicklung dar, sondern sie wären auchin der Organisation der Schulen wenig hilfreich.

Gleiches würde für die Zusammenziehung der Hauptschulen inNettersheim und dem Verbleib der Realschule in Blankenheimgelten - zumal davon ausgegangen wird, dass das Modell einerVerbundschule oder einer Gemeinschaftschule auf jeden Fall aufder Ebene des Landes nicht mehr ausgeschlossen werden kannund so die Zusammenziehung der Hauptschulen unsinnig wäre.Andererseits ist die "Verteilung der Realschule" auf zwei Stand-orte im Status quo der Schullandschaft so undenkbar wie dieGründung einer zweiten Realschule (in Nettersheim).

Mit der Verbundschule sind die vom Ministerium (vgl. o.) treffendbenannten Problemlagen (Kurzformschulen - d.h. Schulen ohnedirekten Abiturzugang) verbunden. Eine Verbundschule in Blan-kenheim und Nettersheim würde in Blankenheim Widerständehervorrufen und in Nettersheim nicht zum gewünschten Erfolgführen, da die Realschule Blankenheim mit ihrer Tradition in denAugen der Eltern zwei unvergleichbare Verbundschulen entste-hen ließe.

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Ein eigenständiges Gymnasium in Blankenheim wäre von derRaumsituation ebenso wie vom Zuspruch her (Nettersheim hatgymnasial feste Orientierungen) ebenso unmöglich wie eine Ge-samtschule an einem der Standorte, die ebenfalls den regiona-len Schulfrieden aufkündigen würde.

Die Entscheidung ist für die Schulträger klar alternativlos. Dahersind der Antrag und die Bewilligung einer Gemeinschaftsschuleschnellstmöglich zu suchen. Jedes Jahr im Status quo ist ein"verlorenes Jahr".

7.

Zusammenfassung zentraler Eckpunkte für das Modellvorhaben „Gemeinschaftsschule“ (Schulversuch gem. § 25 Abs. 1 und 4 SchulG)

Ziel des Modellvorhabens ist es zu erproben, wie durch längeresgemeinsames Lernen in der Sekundarstufe I die Chancenge-rechtigkeit und Leistungsfähigkeit des Schulwesens erhöht wer-den kann und Kinder dadurch zu besseren Abschlüssen geführtwerden können. Zudem wird erprobt, wie im Hinblick auf die de-mografische Entwicklung und der sich wandelnden Abschlussori-entierung der Eltern ein wohnortnahes Schulangebot abgesi-chert werden kann.

Der Schulversuch (Gemeinschaftsschule der Sekundarstufe I,Gemeinschaftsschule der Primarstufe und der Sekundarstufe I,Gemeinschaftsschule der Sekundarstufe I und II) geht über 6Jahre: beginnend mit dem Schuljahr 2011/12. Er erfolgt in derRegel im gebundenen Ganztag (Ausnahme sind offene, flexibleAngebote) und durch Zusammenführung bestehender Schulen.Er gewährleistet gymnasiale Standards.

Für eine Gemeinschaftsschule sind 4 Parallelklassen pro Jahr-gang wünschenswert und mindestens 3 zur Sicherung einerwohnortnahen Beschulung im ländlichen Raum erforderlich. Dergemeinsame Unterricht von behinderten und nicht behindertenSchülern soll im Modellversuch an mindestens einer Gemein-schaftsschule exemplarisch erprobt werden. Ein entsprechendespädagogisches Konzept ist vorzulegen.

Der Unterricht in der 5. und der 6. Doppeljahrgangsstufe erfolgtin integrierter Form. Ab der Klasse 7 findet er in teilintegrierterForm (d.h. Differenzierung in den "Kernfächern") statt und ab derKlasse 9 werden schulformspezifische Bildungsgänge eingerich-tet. Die Erreichbarkeit aller für die Sekundarstufe I vorgesehenen

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Abschlüsse muss gesichert sein. Eine eigene gymnasiale Ober-stufe oder die Kooperation mit Gymnasium oder einer anderenGemeinschaftsschule mit einer Sekundarstufe II und/oder einerGesamtschule und/oder einem Berufskolleg, das den Erwerb derallgemeinen Hochschulreife ermöglicht, ist abzusichern.

Die Mindestklassengröße bei der Errichtung liegt bei 23 Schü-lern (statt 28). Der Klassenfrequenzhöchstwert beträgt für die in-tegrative Form 25 (in der Form vor Ort wird davon ausgegangen,daß dieser Wert bis zur Klasse 8 inklusive gilt); in der kooperati-ven ab der 7. Klasse sind es 29 zur Erreichung vertretbarer Klas-sengrößen. Der Klassenfrequenzrichtwert beträgt 24 Schüler.Die Werte orientieren sich an der Hauptschule, tragen der Hete-rogenität der Schülerschaft Rechnung und berücksichtigen, dassin der Gemeinschaftsschule unterschiedliche Schulformen zu-sammenwachsen.

8.

Die Gemeinschaftsschule als Modell

Die Gemeinschaftsschule ist ein vollständiges Schulformbündelmindestens der Sekundarstufe I. Sie umfassen in jeder Varianteeinen gemeinsamen Unterricht in den Jahrgangsstufen 5 und 6,können jedoch ab Jahrgangsstufe 7 variieren. Das Spektrum derMöglichkeiten reicht von einem pädagogischen und organisatori-schen Verbund der traditionellen Bildungsgänge Hauptschule,Realschule und Gymnasium über teilintegrative Angebote (1. alsein integrierter Haupt- und Realschulbildungsgang bzw. 2. alseine Fortsetzung des gemeinsamen Unterrichts in der Doppel-jahrgangsstufe 7/8) bis hin zur völligen Aufhebung der Bildungs-gänge im Sinne einer der Form der Gesamtschule ähnlichen in-tegrierten Gemeinschaftsschule.

Die Gemeinschaftsschule Blankenheim-Nettersheim wird in derkooperativen Form mit teilintegrativen Anteilen neben den Kern-fächern beantragt. Wie die anderen entstehenden Gemein-schaftsschule vermittelt sie uneingeschränkt neben denen deranderen Schulformen die Unterrichtsinhalte nach Standardsgymnasialer Lehrpläne.

Bedingt wichtig ist die Zuordnung der Jahrgangsstufe 10, dienach der Verkürzung der gymnasialen Schulzeit auf 8 Jahre dieEingangsklasse der gymnasialen Oberstufe ist. Es wird die Mög-lichkeit eingeräumt, dass besonders begabte Jugendliche auchnach 8 Jahren ihr Abitur ablegen können.

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Im Rahmen des Modellversuchs können in Zusammenarbeit miteinem oder mehreren grundständigen Gymnasien die Absolven-ten der 10. Jahrgangsstufe direkt in die 11. einer Oberstufe über-gehen. Ein Wechsel nach Jahrgangsstufe 9 ist optional.

Durch die ausreichende Schülernachfrage (vgl. hier das Kapitel14 des vorliegenden anlassbezogenen Schulentwicklungsplans)kann die Oberstufe aus 6 Zügen in der Sekundarstufe I gebildetoder können eine oder mehrere gymnasiale Oberstufen in derRegion als Kooperanten gesucht werden. Auf jeden Fall reichendie Räume im Schulzentrum Blankenheim zur Aufnahme einereigenen Oberstufe aus.

Die Region Blankenheim-Dahlem-Nettersheim bildet nach demjetzigen Stand für ihre gemeinsame Gemeinschaftsschule einenZweckverband.

9.

Das pädagogische Profil der Gemeinschaftsschule

9.1Das Erziehungskonzept der Schule

Die Gemeinschaftsschule Blankenheim-Nettersheim unterrichtetals eine Schule der Sekundarstufe I die Schüler vor Ort und istim Rahmen ihrer Kapazitäten für Schüler von außerhalb der Re-gion Blankenheim-Dahlem-Nettersheim offen. Weil sie künftigeine Oberstufe aufbaut, gilt die Offenheit für Einpendler in ho-hem Maße.

Ziel dieser Schule ist es, die vor Ort vorhandenen sozialen undBildungskapazitäten auszubauen und analog den Programmender drei Schulen die fachliche und soziale Bildung im Rahmeneines Ganztages so auszubauen, dass alle Schüler unabhängigvon ihren Vorkenntnissen, ihrer Sprache, ihrem kulturellen Hin-tergrund, ihrer Herkunft, ihrem Geschlecht, ihrem Lernstil usw.auf ein selbstständiges und sozial verantwortliches Leben in derGesellschaft vorbereitet werden.

"Das Leben" und das aus der eigenen Erfahrung gespeiste Ler-nen sollen, und hier wird der Ganztag eine große Rolle spielen,eng aufeinander bezogen sein. Dazu ist die Schule eng in dassoziale Leben vor Ort aber auch überörtlich eingebunden.

Zu außerschulischen Partnern bzw. die Schule eng begleitendenInstitutionen könnten u.a. werden: das Naturzentrum Eifel, das

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Literaturhaus/die Bücherei, der Archäologische Landschaftspark,die Sportvereine, die sonstigen Vereine, die Kirchen, lokale Ein-richtungen, die Gemeinden, die Betriebe, das Handwerk, Handelund die Träger der Jugendhilfe.

Der Dialog mit den Grundschulen wird ebenso verstärkt wie dermit den verschiedenen Schulformen der Sekundarstufe II, die dieSchüler nach der 10. Klasse aufnehmen (Gymnasien, Berufskol-legs, Gesamtschulen). Der Anschluss bzw. die Anschlussfähig-keit nach der Klasse 9 bzw. 10 wird durch frühzeitige Kontaktezu den gymnasialen Oberstufen der Region hergestellt. Diesekönnen sich in Veranstaltungen für die Schüler der Abschluss-jahrgänge ebenso wie die Berufskollegs vorstellen und ihre Ar-beit präsentieren.

Die Verwebung von Schul-, Lebens- und Arbeitswelt hat auf dereinen Seite schulenden Charakter und bereitet andererseits aufden Übergang in den Beruf oder vollzeitschulische Bildungswe-ge vor. Dabei wird die Fähigkeit gezielt gefördert, sich auf das le-benslange Lernen einzustellen. Die Schule arbeitet hierbei in al-len Bereichen gezielt daran, Angebote zu machen und Ziele zuformulieren, die ausgleichend auf beide Geschlechter eingehen.

Analog zu den Programmen der drei Schulen (vgl. oben) orien-tiert sich der Unterricht an den von der Arbeits- und Berufswelteingeforderten fachübergreifenden Kompetenzen: Methoden-und Medienkompetenz, soziale und interkulturelle Kompetenz.Bildungsziele sind die Förderung von Fantasie und Kreativität,die Entfaltung der Fähigkeit zu rationaler Auseinandersetzungmit den Schlüsselproblemen der Gesellschaft und zu eigen be-gründeten ethischen Werturteilen.

9.2Die Verbindung der Schule zu den Elternhäusern

Die enge Kooperation zwischen der Schule und dem Elternhausist eine wesentliche, zu verstärkende Konstituente der Erziehungund des Lernens. Werden die Eltern direkt oder indirekt in dasSchulleben eingebunden, empfinden Schüler dies sicherlich als"bindend" und "verpflichtend". Das gemeinsame getragene Inter-esse der Eltern sowie der Pädagogen ist nachhaltig und wird inden heutigen Verhältnissen immer wichtiger.

In diesem Kontext können die Eltern darauf bauen, dass dieSchule sie regelmäßig und individuell über die Stärken und ggf.die Schwächen ihres Kindes informiert und Entscheidungentransparent hält.

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Der Aufbau und die Vermittlung von Kontakten zwischen denSchülern, Eltern und der Schule auf der einen und den außer-schulischen Partnern auf der anderen Seite gehören zum Lei-stungsbild der Schule. Dies gilt nicht allein für die Schüler mitprekären Hintergründen sondern gleichermaßen für die mit ho-hen Lebens- und Abschlusserwartungen. Die feste Einbindungvon Sozialpädagogen vernetzt diese Bemühungen und machtsie nachhaltig.

9.3Beschleunigung und Entschleunigung - die Lerntempi

Die Lernunterschiede zwischen den Kindern, die verschiedenenLerntempi und die divergierenden Zeitpunkte und Phasen, zudenen die Schüler ihre Talente erkennen und annehmen wollen,werden von der Schule bewusst wahrgenommen und trotz derdamit zusammenhängenden pädagogischen Herausforderungenals Bereicherung verstanden. Bewusst werden die leistungshete-rogenen Gruppen akzeptiert und Rücksicht auf die Lerntempi ge-nommen.

Dafür ist der Unterricht in hohem Maße zu individualisieren, istdie Binnendifferenzierung als Basis des Arbeitens zu entwickeln.Nötig ist der offene Umgang mit Fehlern und eine ausgeprägteKultur des Feedbacks.

Mit dem Sich-Gegenseitig-Unterrichten der Schüler, ihrem Profi-tieren von offenen Unterichtssituationen (voneinander lernen)und von geplanten ("Schüler als Lehrer", "Lernpartnerschaften")ist ein weiterer Aspekt der Alltagsarbeit der Schule benannt. AlleSchüler aller unterschiedlichen Neigungen und Begabungen sindgleichermaßen aufgenommen. Die individuelle Förderung undUnterstützung reagieren auf drohende Leistungsschwierigkeiten.

Es ist eine Pädagogik des Helfens und Unterstützens zu entwik-keln, die der zentralen negativen, entmutigenden Sanktionierungallein durch die durch Noten (die in vielen Schulen noch gangund gäbe ist) entgegenwirkt. Die Förderung der in höheremMaße lern- und leistungsfähigen Kinder wird aufbauend auf dieFördersystematik der Realschule zum einen noch verstärkt undzum anderen als "Motor" der Breitenentwicklung herangezogen.Schüler agieren gern in bewusst leistungsheterogenen AG's undlernen voneinander. An die Seite der Noten (Ziffernzensuren undZeugnisse) treten Lernentwicklungsberichte und Portfolios. Indiesen dokumentieren Schüler ihre Lernergebnisse, sammelnDokumente zur Leistungsvorlage und erhalten im Zuge derSelbstevaluation auch Rückmeldungen durch die Pädagogen.

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In der Gemeinschaftsschule beginnt die Förderung der Schülerschon in der 5. Klasse mit einer individuellen Lernstandsanalyseund systematischen Diagnose des Lernbedarfs. Individuelle För-derpläne und Lernverträge erstellt die Schule. Sie sichert engeKooperationen mit den Elternhäusern und Sozialpädagogen ab,ist für die Einhaltung und Umsetzung der Pläne verantwortlich.Fachspezifische Förderstunden bestehen zum einen auf freiwilli-ger Basis und zum anderen können sie durch Fachlehrer ange-ordnet und durchgeführt werden. Sie ergänzen den Katalog derunterrichtlichen Fördermaßnahmen ebenso wie die Begleitungder Schüler/Klassen durch Sozialpädagogen.

9.4Stundentaktung - ein neuer Lernrhythmus

Die Halbtagsschule entspricht nicht mehr den Bedürfnissen derSchüler und den Notwendigkeiten, die jungen Menschen in ih-rem Unterricht und danach zu führen und zu bilden - und wohlauch zu erziehen.

Neu ist, dass Lernberatung und Lernbegleitung zu wesentlichenElementen der Pädagogik werden. Der Ganztag bietet besonde-re Möglichkeiten der flexiblen Gestaltung, um unterrichtsbeglei-tend zu fördern und zu fordern, Anreize zu setzen usw. Dafürsind zudem spezielle Stunden reserviert, die dem selbstgesteu-erten Lernen Raum und Zeit geben.

Auf dem Fundament vor allem der Hauptschulen aber zugleichauch dem der Realschule werden die Profile mit der Berufsvor-bereitung und Berufswahlorientierung aufgebaut. So werden abder 7. Jahrgangsstufe "Boys-" und "Girls-Days" stattfinden. DieJungen besuchen z.B. Kindergärten und Altenheime (sie werdenan die sozialen Berufe herangeführt) und die Mädchen Betriebe(als Heranführung an "Männerberufe" als bewusster Kontakt).

Das Kennenlernen verschiedener Berufsfelder wird, wie schonheute, in den Schulen der Region durch das Projekt; "Komm aufTour"; abgesichert: Die Schüler verbringen zehn Tage in demBerufsbildungszentrum Euskirchen. Auch dies wird zum festenBestandteil der Gemeinschaftsschule.

Weitere Momente der beruflichen Orientierung sind der "Kompe-tenzcheck", die Führung des Berufswahlpasses, verschiedenePraktikumsblöcke, der Bericht von Eltern und Firmenvertretern inder Schule über die Arbeit und die Arbeitswelt, die Elternabendemit Information zur Berufsbindung ab der Klasse 7.

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Generell ist die Berufsorientierung ein Schul-Schwerpunkt. Zuerwähnen ist hier das angeführte "Start klar"-Projekt (40 Stundenim Berufsbildungszentrum Euskirchen für die Schüler der mittle-ren Klassen. Zurückgegriffen werden kann auf eine Berufswahl-koordinatorin, das BOB-Büro (Berufsorientierungsbüro), auf dieZukunftskonferenzen. Der Bestand in den Schulen der Regionist in der Gemeinschaftsschule auszubauen.

Die Berufsorientierung ist keine Frage, die sich vor allem an die"Hauptschüler" richtet. Für Schüler mit der AbschlusserwartungMittlere Reife oder Abitur ist sie ebenso notwendig.

Zudem muss die neue Gemeinschaftsschule Akzente setzen,wie sie sich zum Beispiel in dem in der Realschule Blankenheimweit entwickelten MINT-Profil zeigen: die Förderung von Fächernbzw. Erfahrungswelten in den vier Bereichen Mathematik, Infor-matik, Naturwissenschaften sowie Technik. Hier werden Schülerfrühzeitig interessiert und gefördert - zudem noch in gut "verwert-baren" Berufsfeldern, die heute als "Mangelberufe" gelten.

Weiterhin setzt die Gemeinschaftsschule Akzente in den Sekto-ren Sprache und Literatur, in der Musik (vom Instrument bis zumChor), in der Kunst, im Darstellen und Gestalten inklusive desTheaters sowie im Bereich des Sports. Hier werden fachbezoge-ne Profile der Schule mit zweistündigem Ansatz angeboten. Wieheute in der Realschule Blankenheim wird die Beteiligung anSchul- und Schülerwettbewerben ein Moment des Leistungsan-reizes sein. Zertifizierungen begleiten die Kurse und Angebote.

An die Seite des naturwissenschaftlichen Unterrichts tritt eine of-fene Forscherwerkstatt. Diese agiert fächerverbindend, fächer-übergreifend, projektorientiert. Die Profile der anderen, vorge-hend angeführten Bereiche sind ebenso angelegt. BesondereNeigungen und Leistungen finden so zusammen. Neben den ko-gnitiven Fähigkeiten sollen die Schüler ihre handwerklichen,sportlichen und musischen Talente entdecken und gemeinsamentwickeln. Schüler wählen ab der 7. Klasse im Wahlpflichtbe-reich I einen ersten Schwerpunkt.

Die bilinguale Unterrichtung kann ab der Klasse 7 für die Schülerkombiniert mit dem Lernbereich Naturwissenschaften und/oderdem Lernbereich Gesellschaftswissenschaften für die Schülereingerichtet werden, die ein sprachliches Profil verfolgen wer-den. Die Mehrsprachigkeit (besser: die mehr als Zweisprachig-keit) ist die Voraussetzung für die interkulturelle Handlungsfähig-keit in Europa und den weltweiten Austausch.

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9.5Der Ganztag als zukunftsweisendes Modell

Der gebundene Ganztag ist die logische und pädagogisch richti-ge Schlussfolgerung aus den in der Gemeinschaftsschule kon-sequent realisierten Prinzipien des selbstverantworteten Lernensund der individuellen Förderung.

Gebundener Ganztag an der Gemeinschaftsschule bedeutet,dass an drei Tagen obligatorischer Nachmittagsunterricht statt-findet. Am Dienstag- und Freitagnachmittag können weitere frei-willige Arbeitsgemeinschaften, Hausaufgabenbetreuung und Ko-operationsprojekte angeboten werden. Auch die Teilnahme anWettbewerben mit regionalem, bundesweitem und europäi-schem Charakter kann im Nachmittagsbereich vorbereitet wer-den. Hier sind auch Zeit und Raum für die weitere Vorbereitungvon Musik- und Theateraufführungen. Insgesamt wird der Ganz-tag die Schulstandorte mit Leben erfüllen. Das angeboteneGanztagsportfolio geht insofern in seiner Zielsetzung über dieaktuelle Erlasslage des Schulministeriums NRW zur Einrichtunggebundener Ganztagsschulen hinaus.

Ein schematischer Rahmenstundenplan zeigt auf, dass dieSchul- und Pausenzeiten wie an anderen Ganztagsschulen zu-geschnitten sein können:

9.6Fächerverbünde: Fächerbündelung zu Lernbereichen und Verständniswelten

Der Aufbau vernetzten Wissens erleichtert die Fächerbündelungzu Lernbereichen wie Naturwissenschaften, Gesellschaftswis-senschaften, KunstWerk und Sprachen. Auf der curricularen Ba-

Rahmenstundenplan - Basisversion

Stunde Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag12

Pause3

UnterrichtUnterricht

UnterrichtUnterricht

Unterricht Unterricht

UnterrichtUnterricht

UnterrichtUnterricht

Unterricht Unterricht

UnterrichtUnterricht

Unterricht4

Pause56

Unterricht Unterricht

UnterrichtMittag

UnterrichtUnterricht

7Pause

89

Unterricht

UnterrichtUnterricht

Unterricht Unterricht

UnterrichtUnterricht

UnterrichtMittag

Unterricht

UnterrichtUnterricht

Mittag Unterricht

UnterrichtUnterricht

UnterrichtUnterricht

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pädagogi-schesKonzept

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sis und den gültigen Lernlehrplänen muss der Lebenswelt- undGesellschaftsbezug entscheidend für die Lerninhaltewahl allerFächer sein. Wissen muß strukturiert und vernetzt sein.

Wissen, Können und Handeln müssen sich für den Schüler ver-binden. Er ist in der Lage, Wissen zu vernetzen, selbstaktiv zuverstehen, zu entscheiden und zu handeln. Gesetzt wird auf dieFörderung der Selbstmotivation und Eigeninitiative; schulisch,nachschulisch sowie außerschulisch nötig sind die Entwicklungder Selbstorganisation und Belastbarkeit und die Teamfähigkeit.

Alle Fächer des Lernbereichs Gesellschaftswissenschaftenwerden mit gleichen Anteilen integriert unterrichtet.

Die Fächer des Lernbereichs Naturwissenschaften werden in-tegriert unterrichtet. Für die Zuordnung zu den Jahrgangsstu-fen erarbeiten die jeweiligen Lernbereichskonferenzen Vor-schläge.

Der Lernbereich Arbeitslehre wird so organisiert, dass alleSchüler alle Fächer des Lernbereichs in der Klasse 5 kennenlernen.

Im Bereich Kunst/Musik wählen die Schüler jeweils eines derFächer oder aber die Lernbereichskonferenz konzipiert inte-grierte Angebote.

Die Entscheidungen fällt stets die Schulkonferenz. Noch einweiteres Spezifikum: Neben dem konfessionellen Religions-unterricht wird Praktische Philosophie/Ethik angeboten.

9.7Jahrgangsstufenbindung: Bindung von Schule und Schüler

Feste Lehrerteams begleiten die Schüler eines Jahrgangs in derSchule "aufsteigend" von der 5. bis 10. Klasse, wie dies inRheinland-Pfalz in immer mehr Schulen zum Prinzip wird. Sowerden die Schüler begleitet, ein stabiler Rahmen personalerBezüge dient der Unterrichtung und Erziehung. Für jeweils einenJahrgang werden die Klassenräume dann direkt nebeneinanderliegend gewählt.

An der Seite der Klassen für die Jahrgangsgemeinschaft findetsich ein für den Jahrgang freier Differenzierungs- und Ganztags-raum und ein Lehrerstützpunkt, in dem sich die Lehrer in der un-terrichtsfreien Zeit aufhalten, ihr Büro (Schreibtisch, Telefon, PC)haben, arbeiten können, Eltern- und Schülergespräche führenkönnen.

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Jahrgangsgemeinschaft und schulisch-räumliche Realisierung:

Damit wird nicht nur dem Wunsch des Kollegiums/der Kollegiennach eher kleinräumigen Arbeits- und RückzugsmöglichkeitenRechnung getragen, sondern es wird vor allem auch der direkteAustausch der Lehrer über "ihre Schüler" leichter möglich. Erwird permament.

Die Lehrer geben eine Reihe von Stunden in den Parallelklassendes Jahrgangs und werden ein Team. Dies mindert ihre nötigenVorbereitungszeiten und läßt ihnen Zeit für die Schüler des Jahr-ganges, in dem sie sich (wie ihre Schüler) leicht und intensiv"einleben" können. Von der Unterrichtung läßt sich die Brückezur Begleitung der Schüler schlagen.

9.8EVA-Stunden

Analog zum Modell der Profilschule Ascheberg steht das selbst-gesteuerte Lernen im Fokus des Unterrichts und insbesondere inden EVA-Stunden ("EigenVerantwortliches Lernen"). Die Schülersollen befähigt werden, ihre Lernprozesse in wachsendem Maßeselbst zu steuern. "Selbstgesteuertes Lernen ist folglich ein ziel-gerichteter Prozess, ein bewusstes individuelles Lernen mit kla-ren Rahmenbedingungen und festen Strukturen." (vgl. zu diesemgesamten Passus: "Profilschule Ascheberg") Mit der Klasse 5beginnend greifen die EVA-Stunden mit 6 Wochenstunden indas Kerngeschehen der Schule ein.

In diesen binnendifferenziert angelegten Stunden lernen dieSchüler, "sich selbst Ziele zu setzen, den eigenen Lernprozesszu planen, zu entscheiden, welche Hilfen sie benötigen, geeig-nete Lernstrategien auszuwählen und dazu unterschiedlicheLernmedien zu nutzen sowie den Erfolg ihrer Bemühungenselbst zu beobachten und zu bewerten." (vgl. das Programm der"Profilschule Ascheberg", dem gefolgt wird, da diese Basis einesKonzepts tragfähig erscheint).

In den begleiteten "EVA"-Stunden stellen die Fachlehrer (undhier insbesondere die der Kernfächer) für diese Arbeit Aufgaben

Ganztags- + Diffe-renzierungsraumspeziell für denJahrgang 75qm

Klasse 75qm

Jahrgang 5

Klasse 75qm

Jahrgang 5

Klasse 75qm

Jahrgang 5

Lehrerstütz-punkt 35qm

Jahrgang 5

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und Materialien zur Verfügung, gewährleisten die Verknüpfungmit dem Fachunterricht und sind Lernberater. Für diese Formdes selbständigen Arbeitens muss eine besondere Materialaus-stattung gewährleistet sein.

Damit knüpfen EVA-Stunden an die Freiarbeit der Grundschulenan. Die EVA-Stunden ermöglichen, dass Schüler mit ihren unter-schiedlichen Lerntempi Freiräume haben, die sie brauchen, umselbst und eigenverantwortlich und im eigenen Tempo nach- undvorzuarbeiten oder besondere zusätzliche Aufgabenstellungenzu lösen und auch um eigene Interessen und Fragestellungen zuentwickeln (Projektarbeit kann dabei ein Teil sein). Dazu könnendie Schüler auch selbständig Kleingruppen bilden, in Kooperati-on mit einzelnen Schülern arbeiten usw. Mit dem Prinzip derJahrgangsstufen und seiner räumlichen Umsetzung (4 Räumefür 3 Klassen) lassen sich die EVA-Stunden gut organisieren.

In eigenen Projektstunden, die von Schülern außerunterrichtlichausgebaut werden können, kommen Schülerorientierungen zumTragen. Die Klassen legen Projekte unter enger Beratung mitden Lehrern der Jahrgangsgemeinschaft nach eigenen Interes-sen und Neigungen fest und treffen dabei mit den Lehrern Ziel-vereinbarungen.

Die Schüler stellen Arbeitspläne zusammen und legen Zustän-digkeiten fest. Die Lehrer begleiten die in eigener Verantwortungorganisierten und durchgeführten Arbeitsschritte und greifen beibesonderen Problemlagen (z.B. ein erkennbares Scheitern) ein.Projekte werden nach ihrer Fertigstellung im Klassen- oder imJahrgangsrahmen präsentiert und reflektiert.

9.9Die Schulstruktur

Die Gemeinschaftsschule verbindet die Standorte Blankenheimund Nettersheim in einer Schule - mit einem Konzept und einerSchulleitung - "unter zwei Dächern". Sie arbeitet an den beidenStandorten dreizügig (in Blankenheim wären vier Züge möglich).Die Doppeljahrgangsstufen 5 und 6, 7 und 8 sowie 9 und 10 bil-den eigene pädagogische Einheiten.

Der Unterricht erfolgt in der Regel in Doppelstunden. Er endetdienstags und freitags nach der sechsten Stunde. Eine Früh-stückspause zwischen der zweiten und dritten, eine zweite zwi-schen der vierten und fünften und ggf. eine dritte zwischen dersechsten und siebten Stunde gliedern den Schulablauf. Der Mit-tagstisch und die freie Zeit danach dauern z.B. 60 Minuten. Dieeinzelnen Klassen werden alternierend nach der 5. Stunde bzw.

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der 6. Stunde in die Mittagszeit entlassen, um die Frequentie-rung der Mensa besser von statten gehen zu lassen.

Nachfolgend wird hier nun die Gliederung des Schulalltags unddie Stundenverteilung, wie sie für die "Profilschule Ascheberg"bereits umfassend geplant sind, im Kern übernommen und nurnoch auf den Doppelstandort Blankenheim-Nettersheim und sei-ne Spezifika/eigenen pädagogischen Bedürfnisse zugeschnitten:

Wahlpflichtbereich I

Der Unterricht im Wahlpflichtbereich I umfasst die Jahrgangsstu-fen 7 bis 10. Er wird durchgängig dreistündig angeboten. DieWahl erfolgt bereits Ende der Jahrgangsstufe 6. Der Wahlpflicht-bereich I kann folgenes Fächerangebot umfassen:

• Zweite Fremdsprache (zum Beispiel Französisch)• Naturwissenschaften/Informatik• Arbeitslehre• Musik/Kunst• Sozialwissenschaften/Ökonomie• Technik• Sport

Neben dem verplichtenden Angebot der zweiten Fremdsprachemüssen mindestens zwei weitere dieser Schwerpunkte angebo-ten werden.

Wahlpflichtbereich II

Die Jahrgänge 8 bis 10 umfasst der durchgängig 3-stündig an-gebotene Unterricht im Wahlpflichtbereich II. Die Wahl erfolgt amEnde der Jahrgangsstufe 7. Der Bereich II umfasst das Fächer-angebot:

• Spanisch • Sport und Gesundheit• Mathematik und Informatik• Theater/Musik/Orchester• Technik

Im Wahlpflichtbereich II können die in der Jahrgangsstufe 7 be-gonnenen Profile in veränderter Form fortgesetzt werden. DasProfil Sprache mündet in das weitere Fremdsprachenangebotdieses Wahlpflichtbereichs. Das MINT-Profil findet eine Fortset-zung im Bereich Mathematik und Informatik und das Profil Musikwird im Orchester/Chor realisiert. Die erneute Profilwahl gibt al-len Schülern die Möglichkeit, ihre Profile fortzusetzen oder sie zu

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verändern. Die in der Jahrgangsstufe 5 gebildeten Klassenver-bände bleiben erhalten.

Besonderes Fächerangebot

Die Fächer Biologie, Chemie und Physik werden als LernbereichNaturwissenschaften integriert unterrichtet.

Die Fächer Erdkunde, Geschichte und Politik werden als Lernbe-reich Gesellschaftswissenschaften integriert unterrichtet.

Die beiden Fächer Musik und Kunst können in der Mittelstufeepochal angeboten werden.

Die Bereiche der Arbeitslehre (dies sind die Technik, Wirtschaftund Hauswirtschaft) werden epochal angeboten.

Modell der homogenen Klassen und der Leistungdifferenzierung

Homogene Klassen bzw. Leistungsdifferenzierung - Basisversion

Jg.

10

9

8

7

Projektarbeit

Projektarbeit

Wahlpflicht IISpanisch,

Sport, Infor-matik usw.

Wahlpflicht IISpanisch,

Sport, Infor-matik usw.

Projektarbeit

Projektarbeit

Wahlpflicht IISpanisch,

Sport, Infor-matik usw.

MINT, Mu-sik, Sprache

Wahlpflicht IFranzösich,

NW, Technik,Hauswirt-

schaftWahlpflicht IFranzösich,

NW, Technik,Hauswirt-

schaft

NW Lei-stungsdiffe-renzierung

I/II

NW Lei-stungsdiffe-renzierung

I/II

Wahlpflicht IFranzösich,

NW, Technik,Hauswirt-

schaftWahlpflicht IFranzösich,

NW, Technik,Hauswirt-

schaft

Fachunter-richt im

Klassenver-band

Fachunter-richt im

Klassenver-band

Mathema-tik Lei-

stungsdif-ferenzie-rung I/II

Mathema-tik Lei-

stungsdif-ferenzie-rung I/II

DeutschLeistungs-

differenzie-rung I/II

DeutschLeistungs-

differenzie-rung I/II

Mathema-tik Lei-

stungsdif-ferenzie-rung I/II

Mathema-tik Lei-

stungsdif-ferenzie-rung I/II

DeutschLeistungs-

differenzie-rung I/II

DeutschLeistungs-

differenzie-rung I/II

6

5

Projektarbeit

Projektarbeit

MINT, Mu-sik, Sprache

MINT, Mu-sik, Sprache

Fachunter-richt im Klas-senverband

Fachunter-richt im Klas-senverband

Fachunter-richt im

Klassenver-band

Fachunter-richt im

Klassenver-band

Fachunter-richt im

Klassen-verband

Fachunter-richt im

Klassen-verband

Fachunter-richt im

Klassen-verband

Fachunter-richt im

Klassen-verband

EnglischLeistungs-

differenzie-rung I/II

EnglischLeistungs-

differenzie-rung I/II

EnglischLeistungs-

differenzie-rung I/II

EnglischLeistungs-

differenzie-rung I/II

Fachunter-richt im

Klassen-verband

Fachunter-richt im

Klassen-verband

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Aufbau, Leistungsdifferenzierung und Abschlüsse

In der Orientierungsstufe (Klase 5/6) lernen alle gemeinsam. InKlasse 7/8 wird in Kernfächern nach Lernleistungsniveaus diffe-renziert (Kinder können je nach ihrem Stand in einen Fach in Ni-veaugruppe I und im anderen in der Gruppe II sein. Die Schuleist aber bis Ende der Klasse 9 durchlässig (Auf- und Abstufung).In Klasse 9/10 wird im abschlussbezogenen Klassenverband ge-lernt. Im Regelfall schließt sich die gymnasiale Oberstufe in derGemeinschaftschule oder der Übergang in ein Berufskolleg an.

Aufbau, Leistungsdifferenzierung und Abschlüsse in der Gemeinschaftsschule

Abitur nach 9 Jahren;in der Gemeinschaftsschuleoder in einem Gymnasium, einer Gesamtschuleoder dem Berufskolleg

Berufskolleg mitBerufsschule

Berufsfachschule, FachoberschleFachschule, gymnasiale Oberstufe

Jahrgang 13Jahrgang 12Jahrgang 11

gymnasiale Oberstufegymnasiale Oberstufegymnasiale Oberstufe

Klasse 10Differenzierungnach Lernlei-stungen

Profilzweig I1. Ziel:gymnasiale OberstufeUnterricht im abschlussbezogenenKlassenverband plus

nach 6 Jahren Mittlere Reifeoder Hauptschulabschluß

Profilzweig II1. Ziel: Mittlere Reife/Hauptschulabschluß

Unterricht im abschlussbezogenen

Klassenverbandplus

Klasse 9 Dif-ferenzierungnach Lernlei-stungenKlasse 8 Teil-differenzierungnach Lernlei-stungen

Klasse 7 Teil-differenzierungnach Lernlei-stungen

Klasse 6 kei-ne Differenzie-rung nachLernleistungen

Klassenstunden undWahlpflicht I und IIplus Projektarbeit

vorwiegend Fächer inder Differenzierungnach Niveau I

Auf- und Abstufungenzwischen den zwei Profilen

sind jederzeit möglich

Differenzierung in Deutsch,Mathematik, Englisch, Natur-wissenschaften; gemeinsam:

Wahlpflicht I + II, Projektarbeit,Klassenstunde

vorwiegend Fächer inder Differenzierungnach Niveau I

Differenzierung in Deutsch,Mathematik, Englisch, Natur-wissenschaften; gemeinsam:Wahlpflicht I, Projektarbeit,

Klassenstunde

gemeinsamer Unterricht im Klassenverband (2. Fremdsprache für alle)

Klasse 5 keine Differen-zierung nachLernleistungen

gemeinsamer Unterricht im Klassenverband

Klassenstunden undWahlpflicht I und IIplus Projektarbeit

Fächer in derDifferenzierung

nach Niveau I und II

Fächer in derDifferenzierung

nach Niveau I und II

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Versetzungen

Generell reagiert die Schule rasch, flexibel und nachhaltig mit in-dividuellen Förderungen auf Leistungsprobleme von Schülern.Zwar ist die Versetzung der Regelfall, doch haben die Eltern dasRecht, vor allem nach Beratung mit den Klassenlehrern ihresKindes, dieses eine Klasse wiederholen zu lassen.

Differenzierung und Aufbau der Gemeinschaftsschule

Die Differenzierung in der neunjährigen Gemeinschaftsschule er-folgt in einem Vierstufen-Modell (zwei Stufen in der Unterstufe/Jahrgänge 5 bis 8, dritte Stufe in der Mittelstufe/Jahrgänge 9 und10, vierte Stufe als gymnasiale Oberstufe/Jahrgänge 11 bis 13).

Jahrgänge 5 und 6 (Unterstufe 1):

Hier findet der Fachunterricht im Klassenverband statt (d.h. inden Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch, Naturwissenschaf-ten mit Biologie, Chemie, Physik, Gesellschaftswissenschaftenmit Geschichte, Erdkunde, Politik, Arbeitslehre mit Technik, Wirt-schaftslehre und Hauswirtschaft, im künstlerisch-musischen Be-reich, in der Religion/praktischen Philosophie, im Sport). Zusätz-lich ist eine Klassenstunde für die Pflege der Klassenatmosphä-re, Regelabsprachen und Partizipation vorgesehen.

In den EVA-Stunden (eigenverantwortliches Lernen) und derProjektarbeit wird klassenübergreifend gearbeitet, das Gleichegilt für die Arbeitsgemeinschaften.

Zusätzlich wird im Jahrgang 6 eine weitere Fremdsprache(zum Beispiel Französisch) für alle Schüler eingeführt.

Da die Differenzierung in unterschiedliche Leistungsniveaus ent-scheidende Auswirkungen auf die schulische Laufbahn und denAbschluss eines Kindes hat, wird hier eine intensive und indivi-duelle Beratung des Kindes und der Eltern durchgeführt.

Jahrgänge 7 und 8 (Unterstufe 2):

Um den gymnasialen Standards gerecht zu werden, werden jetzteinige Fächer in unterschiedlichen Leistungsdifferenzierungenfortgeführt. Dabei entspricht das Leistungsniveau I gymnasia-len Anforderungen, während das Leistungsniveau II an die An-forderungen der Hauptschule/Realschule angepasst ist. Eine fle-xible Durchlässigkeit der Kurse wird durch das „Drehtürmodell“ermöglicht.

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In Jahrgang 7 bezieht sich die Leistungsdifferenzierung auf dieFächer Deutsch, Englisch, Mathematik, in Jahrgang 8 wird zu-sätzlich Naturwissenschaft differenziert. Der WahlpflichtbereichI (Fortführung der zweiten Fremdsprache/oder Angebote ausdem Wahlpflichtbereich I) wird differenziert neu eingeführt.

Der Wahlpflichtbereich II setzt im 8. Jahrgang ein und bietetdie Möglichkeit, neben einer weiteren Sprache (zum BeispielSpanisch) noch andere Schwerpunkte zu wählen wie Sport undGesundheit, Informatik, Technik, Orchesterarbeit).

In den EVA-Stunden (eigenverantwortliches Lernen) wird weiter-hin klassenübergreifend gearbeitet, in der Projektarbeit kannauch klassenbezogen gearbeitet werden.

In den Fächern Gesellschaftslehre, Naturwissenschaften, Ar-beitslehre, Kunst/Musik, Religion/praktische Philosophie, Sport)findet der Unterricht weiterhin im Klassenverband statt.

Die besondere Form der inneren Differenzierung (Klassenver-band mit binnendifferenzierendem Unterricht) und der äußerenDifferenzierung (Kurse mit unterschiedlichen Leistungsniveaus)in den Jahrgängen 5 bis 8 der Gemeinschaftsschule ermöglichtden günstigen Frequenz-Richtwert von 24 Schülern, so dasskleine Lerngruppen möglich werden. Die Fortführung in koope-rativer Form ab Jahrgang 9 bedeutet einen Richtwert von 29Schülern.

Am Ende des 8. Jahrgangs erfolgt die Aufteilung der Schüler indie zwei unterschiedlichen Schulzweige (Hauptschule/Real-schule und Gymnasium). In beiden Jahrgangsstufen wird daherdurchgängig eine intensive Beratung der Eltern und Schüler an-geboten, so dass die Entscheidung der Eltern fundiert ist.

Mittelstufe: Jahrgänge 9 und 10Abschlussorientierung: Abitur

In diesem Schulzweig werden alle Abschlüsse der Sekundarstu-fe I vergeben; dabei steht der Übergang zur gymnasialen Ober-stufe im Mittelpunkt.

Der Unterricht in der Gemeinschaftsschule findet nach der Stun-dentafel und den Leistungsanforderungen des Gymnasiumsstatt. 31 Stunden finden im Klassenverband in den Unterrichtsfä-chern Deutsch, Mathematik, Englisch, Naturwissenschaften mitBiologie, Chemie, Physik, Gesellschaftswissenschaften mit Ge-schichte, Erdkunde, Politik, Arbeitslehre mit Technik, Wirt-schaftslehre und Hauswirtschaft, künstlerisch-musischer Be-

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reich, Religion/praktische Philosophie, Sport, außerdem die Fä-cher des Wahlpflichtunterrichts I und II.

Zusätzlich werden für Projektarbeit weitere vier Stunden (in Ar-beitsgruppen) und eine Klassenstunde (Klassenrat und Schul-mitwirkung) vorgesehen.

Mittelstufe: Jahrgänge 9 und 10Abschlussorientierung: insbesondere Mittlere Reife/Hauptschulabschluss

In diesem Schulzweig werden grundsätzlich zwei Schwerpunktegebildet.

1. Die Vorbereitung auf eine anschließende Berufsausbildungin handwerklichen und kaufmännischen Berufsfeldern.

2. Vorbereitung auf die Schulabschlüsse Fachoberschulreife/Fachoberschulreife mit Qualifikationsvermerk für den späterenBesuch der Sekundarstufe II (Berufskolleg oder gymnasialeOberstufe).

Daraus folgt: Alle Abschlüsse der Sekundarstufe I können erwor-ben werden, um den Schülern bis zur Klasse 10 alle Möglichkei-ten für weitere schulische Abschlüsse und Berufszugänge offenzu halten:

- Hauptschulabschluss nach Klasse 9- Sekundarabschluss I - Hauptschulabschluss nach Klasse 10- Sekundarabschluss - Fachoberschulreife (vergleichbar Realschulabschluss)- Fachoberschulreife mit Qualifikation (Berechtigung zum Besuch der gymnasialen Oberstufe).

Daher muss es in diesem Zweig eine Fortführung des Unter-richts mit unterschiedlichen Leistungsniveaus in den FächernDeutsch, Englisch, Mathematik und Naturwissenschaft geben.

Parallel werden in den gleichen Fächern Kurse mit dem Leist-ungsniveau der Hauptschule angeboten. Die Vergabe der Ab-schlüsse richtet sich dabei nach der Allgemeinen Prüfungsord-nung der Sekundarstufe I (Gesamtschule).

Die Gemeinschaftsschule knüpft an die in den Schulprogram-men der drei Schulen beschriebenen Berufsorientierungsmaß-nahmen an, übernimmt bewährte außerschulische Kooperatio-nen und baut diese gegebenenfalls aus.

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Ein Wechsel in einen anderen Kurs ist nach den gesetzlichenVorgaben in beide Richtungen möglich, wenn die Leistungen eszulassen oder erfordern; ebenso wird der Wechsel zwischenden Zweigen in beide Richtungen ermöglicht. Ein Aufstieg in ei-nen leistungshöheren Kurs oder Zweig wird durch unterstützen-de Förderung begleitet.

Abschlüsse und Berechtigungen

Die Schule vergibt alle Abschlüsse und Berechtigungen der Se-kundarstufe I, die in allen Regelschulen auch vergeben werden:

• Fachoberschulreife mit besonderer Qualifikation für die gymna-siale Oberstufe (direkter Einstieg in die Qualifikationsphase dergymnasialen Oberstufe)

• Fachoberschulreife mit Qualifikation für die gymnasiale Ober-stufe

• Sekundarabschluss - Fachoberschulreife• Sekundarabschluss I - Hauptschulabschluss nach Klasse 10• Hauptschulabschluss nach Klasse 9

Die Gemeinschaftsschule Blankenheim-Dahlem-Nettersheim ori-entiert ihre Lern- und Arbeitskriterien und Leistungsstandardsan:

• dem "Qualitätstableau für die Qualitätsanalyse für Schulen inNRW",

• den Handlungsfeldern im "Gütesiegel individuelle Förderung",• den kompetenzorientierten Kernlehrplänen,• den Lernstandserhebungen für die Klasse 8 in den Fächern

Deutsch, Mathematik und Englisch,• den Zentralen Abschlussprüfungen am Ende der Klasse 10• dem Zentralabitur sowie• den für das eigene Gestalten nachvollziehbaren Ergebnissen

nationaler und internationaler Schulleistungsstudien.

Diese Kriterien und Standards sind Konstituenten der Konzepti-on und künftigen Schulentwicklung und finden ihren Handlungs-plan im zu entwickelnden Schulprogramm (dieses wird erst nachder Realgründung der Gemeinschaftsschule erarbeitet und vor-gelegt werden können). Innerhalb des künftigen Programmesstehen für die Anfangsphase drei Qualitätsprojekte im Vorder-grund:

Die bereits heute von den drei Schulen in Blankenheim und Net-tersheim formulierten Programme gehen nach der Prüfung ihrerVerwendbarkeit für die neue Schule in deren Schulprogrammein. Vorhandene außerschulische Kooperationspartner aller drei

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Schulen sollen in das neue Schulkonzept der Gemeinschafts-schule eingebunden und gegebenenfalls durch weitere Koopera-tionen ausgebaut werden. Der Aufbau der Gemeinschaftschulemit einer neuen Strukur und Arbeitsweise wird grundlegendeÜberarbeitungen verlangen.

Fremdsprachenfolge

Englisch ist die für alle Schüler verbindliche, aus der Grundschu-le fortgeführte Fremdsprache. Sie wird durchgängig bis Klasse10 belegt. In der Klasse 6 können alle Schüler im Rahmen desWahlpflichtunterrichts I zusätzlich die 2. Fremdsprache belegen.Zur Wahl stehen zum Beispiel Französisch und Latein. In derKlasse 8 wird im Rahmen des Wahlpflichtunterrichts II eine wei-tere Fremdsprache angeboten.

In der "Profilschule Ascheberg" stehen nach dem vorliegendenKonzept Spanisch und Niederländisch zur Wahl. Die Gemein-schaftsschule Blankenheim-Dahlem-Nettersheim wird mit hoherWahrscheinlichkeit ihre Kräfte auf die Fächerkombination Fran-zösisch (Wahlpflichtunterricht I, 2. Fremdsprache) und Spanisch(Wahlpflichtunterricht II, 3. Fremdsprache) bündeln und konzen-trieren.

Sprachenfolgen:

Das Abitur

Ein größerer Teil der Gemeinschaftsschüler strebt das Abitur an.Selbst wenn dieses nicht in Blankenheim angeboten werdenkönnte, ist es als Zielperspektive integraler Bestandteil der päd-agogischen Arbeit in Klassen 5 bis 10 und wird durch eine engeZusammenarbeit mit Gymnasien, Gesamtschulen und Berufskol-legs der Umgebung strukturell verankert. Eine besondere Ko-operation wird mit dem Berufskolleg Kall eingegangen.

Für das Abitur nach 12 oder 13 Jahren haben die Schüler ver-schiedene Bildungswege: Nach der 5-jährigen Sekundarstufe I

Fremdsprachenfolge im Modell Blankenheim-Nettersheim

Klasse

Englisch

Französisch

Grundschule 5 6 7 8 9

(alternativ Latein)Spanisch(alternativ andere Sprache)

10 Sek II

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(Unterstufe mit 3 Jahren und Mittelstufe mit 2 Jahren) wechselndie Schüler am Ende der Klasse 10 in die 3-jährige gymnasialeOberstufe der Gemeinschaftsschule oder in die Klasse 10 amGymnasium, Klasse 11 an der Gesamtschule oder Klasse 11 amBerufskolleg.

Nach einer 6-jährigen Sekundarstufe I (Unterstufe mit 4 Jahrenund Mittelstufe mit 2 Jahren) wechseln die Schüler mit einem be-sonders guten Notendurchschnitt am Ende der Klasse 10 direktin die 2-jährige Qualifikationsphase der gymnasialen Oberstufe(Klasse 11 am Gymnasium oder Klasse 12 an der Gesamtschuleund am Berufskolleg).

Nach der 6-jährigen Sekundarstufe I (Unterstufe mit 4 und Mittel-stufe mit 2 Jahren) wechseln die Schüler am Ende der Klasse 10in die 3-jährige gymnasiale Oberstufe (Klasse 10 am Gymnasi-um oder Klasse 11 an der Gesamtschule/am Berufskolleg).

Das Abitur kann auch schon nach 8 Schuljahren erworben wer-den: Nach einer 5-jährigen Sekundarstufe 1 (Unterstufe mit 3Jahren und Mittelstufe mit 2 Jahren) wechseln die Schüler amEnde der Klasse 10 mit einem besonders guten Notendurch-schnitt direkt in die 2-jährige Qualifikationsphase der gymnasia-len Oberstufe (Klasse 11 am Gymnasium oder Klasse 12 an derGesamtschule und am Berufskolleg).

9.10 Die Stundentafeln

Der Unterricht in den Jahrgangsstufen 5 bis 10 bzw. in den nunzugrundegelegten drei Doppeljahrgangsstufen 5/6, 7/8 und 9/10in der Gemeinschaftsschule Blankenheim-Dahlem-Nettersheimwird entsprechend der folgenden Stundentafel erteilt:

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Stundentafeln, Gemeinschaftsschule Blankenheim-Dahlem-Nettersheim

Klasse 5 bis 8: Die Unterstufe

Die Klassen 5 bis 8 bilden eine pädagogische und organisatori-sche Einheit, die von den Schülern in 4 Jahren durchlaufen wird.Besonders begabte Schüler können diese Einheit aber auch in 3Jahren absolvieren (vgl. o.). Zur Unterstützung werden spezielleFörderpläne erstellt und eine kontinuierliche Beratung und Be-gleitung gewährleistet.

Das durchgängige Prinzip in der Doppeljahrgangsstufe 5/6 istder Unterricht im heterogenen Klassenverband. Die Bildung derKlassen erfolgt so, dass in jeder Klasse alle Leistungsgruppenund die Geschlechter ausgeglichen vertreten sind. Damit wird andie erfolgreiche Arbeit in der Grundschule angeknüpft.

Stundentafeln

Jahrgangsstufe: 5 6 7 8 9 10DeutschGesellschaftswissenschaften (1) mit Ge-schichte, Erdkunde, PolitikMathematik (2)MINT, Naturwissenschaften mit Biologie,Chemie, Physik (3)

43

43

43

43

43

43

43

43

43

43

43

43

Englisch (4)Arbeitslehre mit Technik, Wirtschaft, Haus-wirtschaftKünstlerisch-musischer Bereich mit Kunst,Musik, TextilgestaltungReligion

42

42

4

2

2

2SportWahlpflichtunterricht I mit 2. Fremdspra-che (oder ab 7: Naturwissenschaften, Ar-beitslehre, Darstellen/Gestalten)Wahlpflichtunterricht II mit 2./3. Fremd-sprache und weiteren AngebotenEVA-Stunden

3 33

2 (6) 1 (5)

42

42

2

2

2

2

4 4

2

2

2

233

33

1 (5)

3

0 (5)

33

33

3 3

Summe24

1824

1824

8

141218

15

94 (+19)

AG-Stunden (statt Profilstunden)KlassenstundeProjektarbeitGesamtwochenstunden:

21

21

236

236

1) 2 Stunden Gesellschaftswissenschaften + 1 EVA-Stunde in diesem Feld2) 3 Stunden Mathematik + 1 EVA-Stunde in diesem Feld3) 2 Stunden MINT + 1 EVA-Stunde in diesem Feld

21 12

362

36

1 14

364

36

4) 3 Stunden Englisch + 1 EVA-Stunde in diesem Feld

66

16216

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Um der Heterogenität der einzelnen Schüler in ihrer Leistungs-bereitschaft und -fähigkeit gerecht werden zu können, ist selbst-gesteuertes Lernen und individuelles Fördern durchgängigesUnterrichtsprinzip. Dabei wird auf bewährte Förder- und Forder-modelle und Erfahrungen aus der Montessoripädagogik und ausanderen reformpädagogischen Ansätzen zurückgegriffen.

Der Stundenumfang für die EVA-Stunden umfasst 5 bis 6 Unter-richtsstunden von Klasse 5 bis Klasse 8, die sich aus dem Ganz-tag und Anteilen aus den Fächern Deutsch, Englisch, Mathema-tik, Naturwissenschaften, Gesellschaftswissenschaften ergeben.

Stundenplan einer Klasse 5

Die Übertragung der Stundentafel in den Tagesrhythmus - dieshier beispielhaft als Anregung - ergibt für eine Klasse 5 den fol-genden Stundenplan:

Selbstgesteuertes Lernen und individuelles Fördern sind durch-gängige Unterrichtsprinzipien, die für alle Fächer und Stundenrealisiert werden. Die speziell ausgewiesenen Stunden mit ei-nem besonders hohen Anteil dieser Lernformen sind:

• die EVA-Stunden im Umfang von 6 Unterrichtsstunden

• die zweistündigen AG-Stunden zur freien Entfaltung an vonSchülern selbst gewählten Schwerpunkten (dies entspricht in derAscheberger Profilschule den Profilstunden)

Beispielstundenplan: 5. Klasse - Basisversion

Stunde Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag

1

2Pause

3

EVA-StundeEVA-Stunde

EnglischEnglisch

Deutsch MINT

MathematikMathematik

ProjektarbeitProjektarbeit

EVA-Stunde Deutsch

künstl.-musischkünstl.-musisch

Religion4

Pause

5

6

Deutsch MINT

ReligionMittag

ArbeitslehreArbeitslehre

7Pause

8

9

AG-Stunde

SportSport

EVA-Stunde Deutsch

Gesellsch.wissGesellsch.wiss

AG-StundeMittag

Sport

MathematikKlassenstd.

Mittag Englisch

künstl.-musischkünstl.-musisch

EVA-StundeEVA-Stunde

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• die Projektstunden im Umfang von 2 Unterrichtsstunden und

• die Klassenstunde am Ende der Woche.

Die insgesamt 11 Unterrichtsstunden umfassen damit nahezu30% des Stundenplans. Hier kann auf Modelle und Erfahrungender Montessoripädagogik und auf solche reformpädagogischerAnsätze zurückgegriffen werden.

Hausaufgaben werden zum überwiegenden Teil an den freienNachmittagen und in den EVA-Stunden erledigt. An "Ganztagen"(Tagen mit einem Nachmittagsunterricht) werden in Fächern, dieauch am nächsten Tag unterrichtet werden, grundsätzlich keineHausaufgaben gegeben.

Klasse 9 und 10: Die Mittelstufe

Die Doppeljahrgangsstufe 9/10 bildet eine pädagogische und or-ganisatorische Einheit, die von den Schülern in der Regel in zweiJahren durchlaufen wird. Das pädagogische Prinzip der Klassen9 und 10 ist der Unterricht im Klassenverband und in Kursen.Die Projektarbeit wird auf 4 Stunden ausgedehnt.

Die Abschlussorientierung rückt in den Vordergrund: Ein eigen-ständig und leistungshomogen unterrichteter Zweig mit Schü-lern, die vor allem das Abitur anstreben, wird gebildet - wie aucheiner mit Schülern, die vor allem die Mittlere Reife im Blick ha-ben (neben den Schülern, die den Hauptschulabschluss errei-chen wollen).

Zum einen erfolgt im Rahmen dieser Stunden eine weitere Vor-bereitung auf die Anforderungen in der gymnasialen Oberstufe,zum anderen ist die Berufsorientierung im Rahmen der Projek-tarbeit verpflichtender Bestandteil. Hier können für Schüler mitder Perspektive Hauptschulabschluss die angeführten praxisori-entierten Ansätze (Neustädter Modell usw.) zumTragen kom-men.

Der Unterricht in dieser Mittelstufe wird entsprechend der obendargestellten Stundentafel erteilt. Das selbstgesteuerte Lernenund die Förderung sind durchgängige Unterrichtsprinzipien - inallen Fächern und Stunden realisiert. Die speziell ausgewiese-nen Stunden mit einem besonders hohen Anteil dieser Lernfor-men sind die Projektstunden im Umfang von 4 Unterrichtsstun-den, Teile des Wahlpflichtbereichs I im Umfang von 3 Unter-richtsstunden, Teile des Wahlpflichtbereichs II im Umfang von 3Unterrichtsstunden sowie die Klassenstunde am Ende der Wo-che.

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Die Oberstufe: Klasse 11 bis 13 bzw. 10 bis 12 {(G 8); vgl. oben}

Kooperationen mit Gymnasien, Gesamtschulen (die sind zumin-dest derzeit in der Region nicht vorhanden) und Berufskollegs inder Umgebung sind mit dem Start der neuen Schule vor Ort einfester Bestandteil des Schulkonzeptes. Die Anschlussfähigkeit"nach unten" (Grundschule) und die Anschlussfähigkeit "nachoben" (Oberstufe) ist für alle Schüler und Abschlusswünsche zugewährleisten.

Eine eigene Oberstufe als konkrete gymnasiale Oberstufe ist fürBlankenheim wünschenswert. Den Gemeinden als Schulträgersteht es frei, im Rahmen der künftigen Schülerzahlentwicklungüber die Anbindung einer Oberstufe zu beraten und zu befinden.Nach der ersten durchlaufenen Doppeljahrgangsstufe 7/8 kanndie Entscheidung darüber gefällt werden. Den Grundschulelternist bei der Vorstellung der Gemeinschaftschule zu vermitteln,dass die Oberstufe dann kommt, wenn sie auch ihre schon früherkennbar leistungsstärkeren Kinder anmelden.

9.11 Die eigene Evaluation und die wissenschaftliche Begleitung

Sicher muss die Schulentwicklung als Qualitätsentwicklung (wieim Programm der "Proflschule Ascheberg" skizziert) verstandenwerden.

Die Schule muss Teamschule werden

- nicht allein mit den Aspekten Schulleitungsteam, interdisziplinä-re Fächerteams (MINT usw.), Teams aus Lehrern und Förder-pädagogen, Lehrern und Sozialpädagogen, Fachteams usw.,sondern vor allem auch

- mit Blick auf die 6 Jahrgangsteams in der Unter- und der Mittel-stufe. Hinzu kommt die Kooperation mit außerschulischen Part-nern, die Zusammenarbeit mit den Eltern, die Kooperation mitden Grundschulen, anderen Sekundarschulen, Gymnasien undden Berufskollegs.

Die interne Steuerungsgruppe wird die Schulleitung und dieSchulkonferenz unterstützen. da bei der Entwicklung und beimAufbau einer neuen Schule in rascher Folge klare und sichereEntscheidungen zu fällen, Prozesse in Gang zu bringen sind.

Die Lehrer müssen zudem in kurzer Zeit ein schulinternes Curri-culum entwerfen, sie müssen ihre Fach- und Methodenkompe-tenz einbringen und sie vermitteln, sie müssen die Persönlichkei-

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ten der Schüler fördern und hierbei die Selbstkompetenzen unddie Sozialkompetenzen entwickeln helfen.

Dazu bedarf es definitiv einer großzügigen Unterstützung vonaußen: Fortbildung in den Bereichen Team, Führung, Motivation,Qualitäts-, Ressourcen-, Konflikt- sowie Selbstmanagement, dieGrundlagen der Personal- und Unterrichtsentwicklung und diedazu gehörenden Entscheidungs- und Gesprächstechniken, Pro-jektmanagement mit Prozessbegleitung und Evaluation derNachhaltigkeit der Schulentwicklung. Weiterhin benötigt die Ge-meinschaftsschule eine ausreichende Material- und Raumaus-stattung an beiden Standorten und eine ganztagsgerechte Lern-und Lebensumgebung.

Zwar wird die Gemeinschaftsschule die Pädagogik und auch dieSteuerung einer neuen Schulform nicht "neu erfinden" müssen,doch ist ihr in der Startphase und der gesamten Versuchsphaseumfangreich von außen Hilfe zu gewähren. Die entstehendenGemeinschaftsschulen benötigen neben den (vgl. o.) regulärenFortbildungsangeboten die Option, im Bedarfsfall rasch undohne großen planerischen Vorlauf und bürokratischen Aufwandspezielle Coachings zu erhalten.

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