Reinigung des ätherischen Bittermandelöls von Blausäure

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236 Reinigung des Ztherischen Bittermandeliils v. Blauslr'ure. Veranderung durch Verwesung oder Schwammbildung er- halten. Zu benierken ist noch, dass dies durchaus kein ober- flachlicher Anstrich ist, wie beim Steinkohlentheer, wel- cher durch die Einwirkung der Witterung abgewaschen wird! Das Kreosot -Natron dringt in das Holz ein, ver- bindet sich mit der Holzfaser, farbt das Holz dunkelbraun und schiitzt dasselhe durch den grossen Gehalt an Kreo- sot (welcher 60 Proc. betrizgt, wahrend Steinkoblentheer kaum 2 Proc. Kreosot enthklt) vor Faulniss, Wurmfrass, Schwammbildung u. s. w. Zuni zweirnaligen Anstriche reicht 1 Pfd. der Ver- dunnnng auf 1 Quadrat -Klafter Fliiche vollkommen aus, und'kommt sarnmt Arbeit kaum uber 6 Nkr., da 1 Ctr. concentrirtes Kreosot-Natron, ab Bahnstation Trzebinia 20 F1. 0. W. kostet und daraus zum Anstriche 5 Ctr. ge- rnacht werden. Vorzugsweise: bei Partien 0. W. F1. 16 per Wiener Ctr. = 112 Zollpfund. (Mayrl. Presse. 1865. 144.) R. Reinigung des Itheristhen Bittermandelols von Blaii- saure; von Tilden. Die Aldehyde haben bekanntlich die Eigenschaft, dass sie mit saurern schwefligsauren Natron Verbindun- gen eingehen, aus denen sie nachher durch kohlensaures Natron wieder abgeschieden werden konnen. Da das Bittermandelol nach seinem ganzen Verhalten auch mi den Aldeh den gehort, so benutzt Tilden diesen Um- stand zur Grennung desselbcn von der ihm in dem Roh- producte stets anhangenden Blausaure. Man schuttelt das rohe Oel niit seineni 3-4fachen Volum einer aiern- lich concentrirten Losung ron saureni schwefligsauren Na- tron und stellt bei Seite. Die Mischung erwarmt sich, es entsteht eine ltrystallinische Masse. Diese Krystalle sondert man ab, Iasst sie abtropfen, trocknet in gelinder Warme und destillirt nachher die wiisserige Losung der- sclben rnit einem Ueberschuss von kohlensaureni Natron. Ilas Bittermandelol geht vollkommen blauslurefrei uber. Urn dies reine Oel moglichst vor Oxydation zu Ren- zoesaure zu schutzen, empfiehlt T i l d e n , es uber trock- nem Chlorcalcium aufzubewahren. (Pharmac. Jouyn. and 7'rnnsnct. II. Ser. VoZ. VI. No. 8. Febv. p. 407f.) Wp.

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236 Reinigung des Ztherischen Bittermandeliils v. Blauslr'ure.

Veranderung durch Verwesung oder Schwammbildung er- halten.

Zu benierken ist noch, dass dies durchaus kein ober- flachlicher Anstrich ist, wie beim Steinkohlentheer, wel- cher durch die Einwirkung der Witterung abgewaschen wird! Das Kreosot -Natron dringt in das Holz ein, ver- bindet sich mit der Holzfaser, farbt das Holz dunkelbraun und schiitzt dasselhe durch den grossen Gehalt an Kreo- sot (welcher 60 Proc. betrizgt, wahrend Steinkoblentheer kaum 2 Proc. Kreosot enthklt) vor Faulniss, Wurmfrass, Schwammbildung u. s. w.

Zuni zweirnaligen Anstriche reicht 1 Pfd. der Ver- dunnnng auf 1 Quadrat -Klafter Fliiche vollkommen aus, und'kommt sarnmt Arbeit kaum uber 6 Nkr., da 1 Ctr. concentrirtes Kreosot-Natron, ab Bahnstation Trzebinia 20 F1. 0. W. kostet und daraus zum Anstriche 5 Ctr. ge- rnacht werden. Vorzugsweise: bei Partien 0. W. F1. 16 per Wiener Ctr. = 112 Zollpfund. (Mayrl. Presse. 1865. 144.) R.

Reinigung des Itheristhen Bittermandelols von Blaii- saure; von Tilden.

Die Aldehyde haben bekanntlich die Eigenschaft, dass sie mit saurern schwefligsauren Natron Verbindun- gen eingehen, aus denen sie nachher durch kohlensaures Natron wieder abgeschieden werden konnen. Da das Bittermandelol nach seinem ganzen Verhalten auch mi den Aldeh den gehort, so benutzt T i l d e n diesen Um- stand zur Grennung desselbcn von der ihm in dem Roh- producte stets anhangenden Blausaure. Man schuttelt das rohe Oel niit seineni 3-4fachen Volum einer aiern- lich concentrirten Losung ron saureni schwefligsauren Na- tron und stellt bei Seite. Die Mischung erwarmt sich, es entsteht eine ltrystallinische Masse. Diese Krystalle sondert man ab, Iasst sie abtropfen, trocknet in gelinder Warme und destillirt nachher die wiisserige Losung der- sclben rnit einem Ueberschuss von kohlensaureni Natron. Ilas Bittermandelol geht vollkommen blauslurefrei uber.

Urn dies reine Oel moglichst vor Oxydation zu Ren- zoesaure zu schutzen, empfiehlt T i l d e n , es uber trock- nem Chlorcalcium aufzubewahren. (Pharmac. Jouyn. and 7'rnnsnct. II. Ser. VoZ. VI. No. 8. Febv. p . 407f.) Wp.