Reiseinformationen Deutschland“Meck-Pomm” in 5 Tagen (2)Hotel-Hopping zwischen Boltenhagen und Usedom

Das Travel Charme in Prerow liegt am Ortsende etwas versteckt ineinem großzügigen Park-Gelände. Das Gebäude selbst erinnert tat-sächlich an einen modernisierten Plattenbau. Die Bausubstanz also istalt, die Renovierung und Einrichtung aber voll gelungen. Die Zimmersind zwar etwas kleiner als in Kühlungsborn, aber ansonsten fehlt es annichts. Hinzu kommt die offene Herzlichkeit des Personals, das unssofort für dieses Hotel einnimmt. Da wir uns an diesem Tag schon aus-reichend bewegt haben, wechseln wir sofort in den Spa-Bereich undtreffen dort im obersten Geschoß auf zwar kleinere, aber modernsteEinrichtungen und einen mit Glas überdachten Ruheraum, der einenherrlichen Blick auf den Park gewährt. Die grauen Wolken, die überuns hinweg stürmen, können uns hier nichts mehr anhaben. Wirsuchen den Pool zum Schwimmen und erfahren, dass dieser zwarbeheizt, aber im Freien liegt. Wir müssten also erst runter ins Foyer,dann raus und etwa 30 Meter durch den Regen. Das machen wir nicht,auch wenn im Eingang für solche Spaziergänge hoteleigene Schirmebereit liegen.Vor dem Essen gehen wir kurz in die gemütliche Bar zu einem aufge-weckten Barkeeper, der uns damit versorgt, dass wir unserenFlüssigkeitsverlust erst einmal wieder auffüllen können. Jetzt sind wirbereit für ein weiteres kulinarisches Erlebnis, das im Turmrestaurant desHotels ebenfalls wieder á la carte stattfinden soll. Das Restaurant liegtaußerhalb des Hotels und ist ein moderner Glaspavillon mit zweiBereichen - dem größeren für die Halbpensionsgäste und einem klei-neren, schnuckelig eingerichteten Turmzimmer, wo wir heute Abend dieeinzigen Gäste sind. Der Blick in die Speisenkarte überrascht - vorallem die Preisgestaltung, die mit 25,- Euro für das teuersteHauptgericht höher liegt als in Kühlungsborn. Preiswert Wohnen undteuer essen - wie geht das zusammen? Kommen ins Restaurant Gästevon außerhalb? Prerow macht nicht den Eindruck, als würde hier dieHigh Society Urlaub machen. Wir sind gespannt und starten mit einemGarnelenspieß im Knuspermantel (13,- Euro), der sowohl ansprechendangerichtet ist und auch noch hervorragend schmeckt.Als Hauptgericht wählen wir “Filet vom Drachenkopf”, einem Barschähnelnden Fisch aus dem Mittelmeer, und “Marinierten Lammrücken”vom Grill. Beides hervorragend zubereitet und serviert.Auch die Weinkarte überrascht. Wir vergleichen das Rotweinangebot

Fischerkate in Zingst

Travel Charme Prerow - Restaurant-Pavillon

Á la carte-Restaurant Turmzimmer

Älteres Bauwerk mit Komfort restauriert

Prerower Strom

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mit Kühlungsborn und stellen fest, dass es Rotweine bis 35,- Euro gibtund dann erst wieder ab 80.- bis 100,-. Wir nehmen einen Tour deLaurents zum Lamm für 28,- Euro, der in Ordnung ist.Gemütlich wird es danach noch in der Bar, wo wir mit anderen Gästenauf einem Großbildschirm ein UEFA-Cup-Spiel anschauen und insGespräch kommen. Zwei Paare - so stellen wir fest - haben wir gesternschon in Kühlungsborn gesehen, denken aber noch nicht weiter darü-ber nach. Zufall eben.Der nächste Morgen präsentiert sich kalt mit Raureif auf der Wiese,aber auch mit strahlendem Sonnenschein, so dass wir uns Prerowanschauen. Der Ort zieht sich an der Straße entlang mit hübschenHäusern. Der typische Grüngürtel zwischen Strand und Ort ist inPrerow noch ausgeprägter und zusätzlich vom Prerower Strom durchzo-gen, auf dem man mit Tretbooten herum fahren kann. Die Recknitzführt vom Hafen aus zum Bodden. Fahrgastschiffe im Stil einesMissisippi-Schaufelraddampfers bringen die Gäste in diese einmaligeWasserlandschaft, in der im Frühjahr und im Herbst zigtausende vonKranichen Rast machen. (Siehe Reportage Darß-Zingst)Den Strand von Prerow betrachten wir von der Seebrücke aus und kön-nen bis hinüber zum Darßer Ort schauen, einem im Naturschutzgebietliegenden Nothafen, der für die Segler auf dem Weg nach Rügen einewichtige Zwischenstation ist, aber nicht frei gegeben wird. Von Prerow aus geht es über Barth, der kleinen Stadt mit der riesigenMarienkirche und dem schönen, neu angelegten Hafen am BartherBodden, nach Stralsund. Die Hansestadt muss man einfach gesehenhaben. Wir parken am Frankenteich und kommen über den NeuenMarkt zur Marien-Kirche, deren hohes Kirchenschiff ebenso beeindrucktwie der über 100 Meter hohe Turm. Die Hansestadt Stralsund wurde indie Liste des UNESCO Welterbes aufgenommen und ist ein beeindruk-kendes Zeugnis der Hansezeit und der Backsteingotik. Wir macheneinen Rundgang bis zum Rathaus-Platz und der Nikolaikirche und querdurch die Stadt zum Hafen. Dort wird gewaltig gebaut und mitten inder Stadt treffen wir auf ein Ausgrabungsfeld. Nebenbei “verirren” wiruns in eine kleine Gasse mit malerischen Handwerker-Häuschen. FürStralsund muss man mehr Zeit mitbringen, wenn man diese Stadt fürsich erkunden will.

Neue Brücke über den Strelasund nach Rügen

Stralsund - eine eigene Reise wert

Grüngürtel zwischen Strand und Deich bei Prerow

Strand von Prerow mit Buhnen

Stralsund vom Yachthafen aus

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Wir wollen weiter auf die Insel Rügen, nach Binz und wählen dazunatürlich den Weg über die neue Strelasund-Brücke, biegen dann kurzdahinter auf die Deutsche Aleenstraße ab und wählen den Weg überGustow, Garz und Putbus, um die Bäderorte an der Ostküste zu errei-chen. Die Bäume der langen Alleen öffnen gerade erst ihre Knospen,so dass wir nur eine Ahnung von der Schönheit dieser Strecke erhalten.

Weiße Stadt mit klassizistischem StadtkernPutbus überrascht uns mit seinem großen Schloss-Park, der Orangeri,dem Marstall, der Pergola, dem Theater und zwei großen Plätzen mitden beiden Säulen, kunsthistorisch einzigartige Monumente. DasSchloss wurde in den 60iger Jahren abgerissen. Die Schlosskirche istnoch erhalten. In Putbus wurde das erste Seewasser-Warmbad und1816 das erste Seebad auf Rügen eröffnet werden. Mit dem OrtsteilLauterbach hat Putbus direkten Zugang zum Greifswalder Bodden.Vorgelagert ist die Insel Vilm, ehemals bekannt als die “Bonzen-Ferieninsel” der DDR-Oberen. Wir spazieren durch den von spätemSchneefall in Weiß getauchten Schlosspark an exotischen, uraltenBäumen vorbei zur Schlosskirche und Schwanenteich. Der kunstsinnigeWilhelm Malte I. Fürst zu Putbus ließ ab 1810 seinen Heimatort so aus-bauen, dass er zu Schloss und Park passte. Strahlend weiße Häuser mitprächtigen Rosenstöcken gaben der Stadt die Namen “Weiße Stadt”bzw. “Rosenstadt”. Von Putbus aus steuern wir zunächst Göhren an, Endstation derSchmalspurbahn. Göhren liegt an einem steilen Hang und weist über-wiegend weniger schmucke einheitlich weiße Bauwerke auf. DieZufahrtsstraße wirkt auch nicht einladend und die Häuser derOrtschaften von Babe und Sellin, die zum Selliner See hin ausgerichtetsind, schrecken auch eher ab. Nach Sellin aber fahren wir natürlich hinein, um vor allem die berühm-te Seebrücke zu besuchen. Es regnet wieder leicht, als wir von oben aufStrand und den Pavillon schauen. Es überrascht dabei, dass der Strandhier nur eine kleine Bucht ausmacht. Man kann zur Seebrücke über diesteile Treppe oder mit einem dauerpendelnden Aufzug fahren. Wir neh-men ein kleines Mittagessen in der Seebrücke, die liebevoll restauriertwurde, das Café in Art Deko-Stil, der andere Teil als Bauernstube.Direkt oben an der Wilhelmstraße mit seinen prächtigen Häusern inBäderarchitektur liegt - ein Travel Charme Hotel in allerbester Lage. Vorbei am Jagdschloss Granitz erreichen wir unser Ziel für den drittenTag: Binz. Und unser Travel Charme Hotel im ehemaligen Kurhaus.Darüber mehr im dritten Teil.

Direkt am Zugang zur Seebrücke, das Travel Charme in Sellin

Putbus Park mit Schlosskirche

Orangerie in Putbus

Klassizistisches Stadtbild in Putbus

Pavillon auf der Seebrücke in Sellin