RELIGIONSLEHRER IM GESPRÄCH WARUM KONFIRMANDEN … · gemeindebrief 1 /2018 ein sonntag auf der...

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GEMEINDEBRIEF 1 /2018 EIN SONNTAG AUF DER SALZINSEL WARUM KONFIRMANDEN JESUS COOL FINDEN RELIGIONSLEHRER IM GESPRÄCH

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E I N S O N N T A G A U F D E R S A L Z I N S E L

W A R U M K O N F I R M A N D E N J E S U S C O O L F I N D E N

R E L I G I O N S L E H R E R I M G E S P R Ä C H

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Liebe Leserinnen und Leser,

Ostern steht vor der Tür und damit das wichtigste Fest der Christenheit. Denn hier geht es um den Markenkern und die Nachhaltigkeit des christlichen Glaubens: die Auferstehung. Wäre Jesus Christus nicht auferstanden, hätten sich seine Freunde und Weggefährten sicherlich komplett wieder in das Privatleben verabschiedet. Und seine Bewegung der Erneuerung des Glaubens und der Nächstenlie-be wäre ebenso im Sande verlaufen, wie die vieler Wanderprediger seiner Zeit. Doch es kam anders. Während die Fischer unter seinen Jüngern noch den Rückweg an den heimischen See Genezareth planten, machten sich zwei von ihnen schon auf den Heimweg. Natürlich zu Fuß. Doch sie kamen nicht weit. Als es Abend wurde, gesellte sich ein dritter Wanderer zu ihnen. Er störte ihr stummes Weitergehen und ihr trauriges Schweigen zunächst nicht. Immerhin war für sie mit der Hinrichtung Jesu eine Welt zusammengebrochen. Ihr Glaube war in Frage gestellt. War Jesus nur ein rhetorisch talentierter Hochstapler? Waren sie betrogen wor-den? Hatten sie alles aufgegeben – für nichts? Dann aber ließ sich der Unbekannte erzählen, was die beiden so bedrückte und begann zu erklären. Beim Abendessen in der Herberge fiel es den beiden wie Schuppen von den Augen, als er das bekannte Tischgebet sprach. Es war Jesus selbst.

Ostern heißt: Es geht weiter!

So ging es vielen. Das schöne Höhlengrab war leer. Der Leichnam weg. Und Jesus meldete sich

wieder: lebend und putzmunter. Er begegnete seinen Anhängern und machte Mut, mit der neu-en Situation klar zu kommen. Er beauftragte und bevollmächtigte. Er delegierte und fokussierte auf das Wesentliche: Ihr müsst raus in die Welt und zu allen Menschen! The good news is for eve-rybody! Ich lebe und ihr sollt auch leben!

Warum ist Jesus ein Vorbild?

Viele Jugendliche finden Jesus als das Überzeu-gendste am christlichen Glauben. Was macht Je-sus Christus so attraktiv? Das haben WIR unsere Konfirmandinnen und Konfirmanden gefragt. Einige unserer „Konfis“ ließen sich jetzt taufen. Damit wurde Gott ihr Feund. Lebenslang. Und Jesus Christus ihr Vorbild. Warum die Taufe die Eintrittskarte in den Himmel und der Gutschein für Aufersteheung und das Ewige Leben ist, ver-suchen WIR in diesem Heft auf einfache Weise zu erklären und ebenso, warum sich ein Besuch des Lutheran Theological Seminary in Shatin lohnt.Ist Hongkong religiös? Stefan Kronbach und Ro-bert Hahn erzählen uns, wieviel Religion Hong-kong hat und warum sie Religionslehrer wurden. Wäre es nicht eine gute Idee, wenn wir Erwachse-ne bei ihnen noch mal einen zehnstündigen Auf-frischungskursus machen könnten?

Bleiben Sie behütet!

Ihr Volker Thiedemann

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14.04. + 09.06.K I N D E R G R U P P E

(für Sechs- bis Zehnjährige)

Uhrzeit: 14:30 bis 16:30 Uhr Bamboo Grove (Club House, Banquet Room, Level C7, 74-86 Kennedy Road, Wan Chai; bei Aktionen auch draußen) Anmeldung: [email protected] oder Tel./WhatsApp: 6143 7876

01.05. B O O T S A U S F L U G M I T D E R G E M E I N D EDienstag, 01.05. (Feiertag)Weitere Details folgen!

12.05. K I N D E R B I B E L T A GÖkumenische Veranstaltung der beiden deutschsprachi-gen Kirchen in Hongkong für Kinder von vier bis elf Jahren

Samstag, 12.05, 9:45 bis 12:30 Uhr GSIS, Kindergarten-Campus in Pok Fu Lam (162 Pok Fu Lam Road) Anmeldung: [email protected] oder [email protected]

20.05. K O N F I R M A T I O NSonntag, 20.05., 14:00 Uhr Chapel der Church of All Nations (23 South Bay Close, First Floor of Hong Kong International School, Lower Primary Campus)

17.06. Ö K U M E N I S C H E S G E M E I N D E F E S TSonntag, 17.06., 10:30 Uhr GSIS, Grundschul-Campus auf dem Peak (11 Guildford Road)

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Gottesdienste auf Hongkong Island

So 15. April, 10:30 Uhr

So 29. April, 10:30 Uhr

So 13. Mai, 17:00 UhrGottesdienst im University Museum and Art Gallery (90 Bonham Road)

So 20. Mai , 14:00 UhrKonfirmations-Gottesdienst in der Chapel der Church of All Nations (23 South Bay Close, First Floor of Hongkong International School, Lower Primary Campus)

So 3. Juni, 10:30 Uhr

So 17. Juni, 10:30 UhrÖkumenischer Abschlussgottesdienst vor den Sommerferien

Gottesdienste in Discovery BayWir feiern darüber hinaus Gottesdienste in DB, und zwar in der DBIS Discovery Bay International School. Bei Fragen bitte an [email protected] wenden.

Mo 2. April, 18:00 UhrOstermontag-Gottesdienst mit Osterfeuer

Sa 14. April, 17:00 Uhr

Sa 19. Mai, 17:00 Uhr

Sa 16. Juni, 17:00 Uhr

Die Gottesdienste (und Kindergottes-dienste) finden, sofern nicht anders angemerkt, in den Räumen der Grundschule der GSIS statt:

German Swiss International School, Peak Campus, 11 Guildford Road, The Peak, Hongkong

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Auferstehung und Taufe - Einfach erklärt

E I N S I C H T E N

Taufe heißt: Dazugehören – zu Gott und zur Gemeinschaft der Christen

Durch die Taufe wirst Du Christ.

Durch sie gehörst Du zur Kirche.

Die Kirche ist die Gemeinschaft aller Christinnen und Christen.

Die Taufe ist ein Sakrament.

Im Sakrament kommt Gott Dir nahe.

Er tut Dir Gutes.

Er nimmt Dich an.

Du bist jetzt auch sein Kind.

Gott will Dir ganz nahe sein, wie Vater und Mutter und wie ein guter Freund. Auf ewig.

Taufpaten versprechen, auf das Wohl des Kindes zu achten und dass es im christlichen Glauben wächst.

Getauft wird mit Wasser.

Mit Wasser wird ein Kreuz auf Stirn und Herz gezeichnet.

Wasser wird dreimal über den Kopf des Täuflings gegossen.

Die Pfarrerin oder der Pfarrer nennt den Namen des Täuflings.

Sie oder er spricht dann: „Ich taufe Dich, im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“

Als Zeichen dafür, dass Christus das Licht der Welt ist, wird eine Taufkerze entzündet. Immer, wenn sie zuhause angezündet wird, zeigt sie: „Gott ist mein Schutz und meine Stärke!“

„ M E I N K I N D S O L L D A S S P Ä T E R A L L E I N E N T S C H E I D E N ! “

Das höre ich gelegentlich als Grund, warum Eltern ihr Kind nicht taufen lassen wollen. Zwei Argu-mente sprechen dagegen:

1. Eltern lassen ihre Kinder im Kindesalter auch impfen. Sie glauben, das ist gut und richtig. Sie entscheiden für ihre Kinder und sagen nicht: „Mein Kind soll das später entscheiden.“ Die meis-ten Eltern sind getauft. Ich meine: Selbst wenn Eltern jetzt keine Kirchgänger sind und Schwie-rigkeiten mit dem christlichen Glauben haben, können und sollten sie ihr Kind taufen lassen. Denn in der Taufe geschieht nur Gutes. Viele El-tern spüren ja, dass dort auch etwas Endgültiges geschieht. Das stimmt. Gott wird Beschützer die-ses Kindes. Auf ewig. Kann man damit aber etwas falsch machen?

Auferstehung heißt: Es gibt ein Leben nach dem Tod

Wir Menschen werden geboren und sterben ir-gendwann. Auf den ersten Blick scheint dann das Leben zu Ende zu sein. Als Christen glauben wir aber etwas anderes: Der Tod ist eben nicht das Ende. Denn es gibt einen Menschen, der von den Toten zurückgekehrt ist: Jesus. Er ist drei Tage nach seinem Tod auferstanden und seinen Freundinnen und Freunden begegnet. Sie haben verstanden, dass Gott stärker ist als der Tod, dass er die Toten lebendig machen kann. Und sie ha-ben überall erzählt, dass Jesus von Gott zu neuem Leben auferweckt worden ist. Danach ist Jesus zu Gott in den Himmel gekommen, wo auch alle an-deren Toten leben.

Du kannst darauf vertrauen, dass alle Menschen nach ihrem Tod ganz nah bei Gott sind und dass es ihnen dort gut geht. Sie leben zwar nicht mehr hier auf der Erde, aber sie leben bei Gott. Ein neu-es, ein ganz anderes Leben. Wie das genau aus-

sieht, das kann niemand so richtig sagen. Aber in der Bibel steht, dass es in diesem neuen Leben keine Trauer und kei-nen Schmerz und nichts Schlimmes mehr gibt.

Wichtig ist: Jeder, der Angst vor dem Sterben hat und jeder, der traurig ist, weil ein lieber Mensch gestorben ist, darf auch gleichzeitig Hoffnung ha-ben: darauf, dass das Le-ben mit dem Tod nicht zu Ende ist, sondern einfach woanders neu anfängt. Vielleicht ist es da sogar noch viel besser, als wir uns vorstellen können…

Volker Thiedemann

2. Wollen Eltern ihrem Kind wirklich die Mög-lichkeit offen halten, dass es sich später dafür entscheidet, Jehovas Zeuge, Mormone, Salafist, Muslim oder Buddhist zu werden oder die Sonne verehrt? Dann müssten sie dafür sorgen, dass ihr Kind über alle Religionen Bescheid weiß und – was noch wichtiger ist – mit allen Religionen auch Erfahrungen macht. Das geschieht in der Regel aber nicht. So bleiben Kinder ohne eine religiö-se Prägung und sind später mit einer bewussten Entscheidung überfordert. Sie bleiben ungetauft und sind – da jeder Mensch irgendwie nach Gott sucht – empfänglich für religiöse Verführungen aller Art.

Ich möchte Eltern Mut machen, ihrer Verantwor-tung für eine religiöse Erziehung ihrer Kinder gerecht zu werden, auch wenn sie selbst dem Glauben kritisch gegenüberstehen. Dafür gibt es hier in Hongkong Purzeltreff, Kinderbibeltag, Kindergruppe und Kindergottesdienst und El-tern, die gerne darüber Auskunft geben, wie sie es machen...

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WIR haben dazu einige Gottes-dienstbesucher befragt:

...Meine Taufe war keine Entschei-dung von mir, sondern ein Zeichen meiner Eltern an Gott, dass sie ihm mein Leben anvertrauen und die Hoffnung, meinem Leben da-durch ein christliches Fundament zu geben. Ohne dass ich dafür etwas tun musste, habe ich durch die Taufe das Versprechen Gottes erhalten, dass er mein Leben lang bei mir sein wird, egal was kommt. Dass ich immer wieder zur Kom-munion gehe und gefirmt wur-de, ist mein “Ja” zum christlichen Leben und bindet mich an das Versprechen, meine christlichen Werte zu leben, die Taufe jedoch steht darüber und ist einfach ein Geschenk von Gott an mich.

Sofia Ruf

...Taufe ist für mich die Zusiche-rung von Römer 8, Vers 38, näm-lich dass mich nichts trennen kann von der Liebe Gottes.

Leider kann ich mich nicht an meine eigene Taufe erinnern, deswegen habe ich meinen Sohn erst mit fünf Jahren taufen lassen. So kann er sich immer an sei-ne Taufe erinnern, konnte sich aber noch nicht richtig ‚dagegen wehren‘.

Cathrin Zondler

… Durch die Taufe erhalte ich meine Identität. Ich bekenne mich zu unserer christlichen Kultur, zur deutschen Sprache und zur Nächstenliebe. Ich komme unter den Schutz Gottes und meiner Paten, die mir helfen werden, falls meine Eltern in Schwierigkeiten kommen. Es ist somit eine Art Le-bensversicherung für mich. Dane-ben ist es ein großes Familienfest, zu dem viele Menschen kommen und feiern.

Ulrich Gast

...Taufe bedeutet für mich die Auf-nahme in die christliche Gemein-schaft und war eine Entscheidung der Eltern.

Oliver Posselt

…Zwar bin ich selbst als Kind getauft und konfirmiert worden, hatte mich damit aber lange nicht mehr bewusst auseinanderge-setzt. Erst als unsere Zwillinge viel zu früh und sehr klein geboren wurden, hatte ich das Bedürfnis, ihnen einen zusätzlichen „Schutz“ mitzugeben. Wir ließen sie taufen.

Heute sind sie sechs Jahre und topfit. Als ich sie fragte, was es für sie bedeutet, getauft zu sein, sagte eine: „Gott ist immer bei mir und hält mich auf der Hand“. Genauso ist es wohl! Anke Radloff

Die Taufe – Tradition oder Bekenntnis?

Warum taufen? Aus Tradition oder aus einem Bekenntnis zur Kirche heraus? Die Evange-lische Kirche in Deutschland (EKD) schreibt dazu:

„Die Taufe ist ein Sakrament, das alle Christen miteinander verbindet. Sie ist im Leben eines Menschen einmalig und unwiderruflich. Die Geburt eines Kindes ist ein Geschenk Gottes. Eltern antworten darauf, indem sie ihr Kind tau-fen lassen. Mit der Taufe wird der Täufling in die Gemeinschaft der Christinnen und Christen auf-genommen. Gott spricht den kleinen Kindern in der Taufe seine Liebe und seinen Segen zu. Ganz

unabhängig davon, wie diese sich verhalten. El-tern und Paten haben die besondere Aufgabe, stellvertretend für die Kinder den Glauben zu bezeugen. Sie erzählen ihnen von ihrem eige-nen christlichen Glauben, aber auch von ihren Zweifeln. Mit der Konfirmation bekräftigen die Jugendlichen später selbst ihr Ja zum Glauben an Jesus Christus.”

Jedes Jahr werden in Deutschland rund 340.000 Menschen durch die Taufe in die evangelische und katholische Kirche aufgenommen. Rund 20.000 der Täuflinge sind über 14 Jahre alt, das nennt sich Erwachsenentaufe.

Anke Radloff

Cathrin Zondler

Ulrich Gast

Sofia Ruf

Oliver Posselt

Informationen rund um das Thema Taufe und Patenamt sowie Hilfe bei der Tauf-spruchauswahl gibt es auf diesen zwei Internetseiten: www.ekd.de/Taufe-10844.htm und http://taufspruch.de/step1.php#

Andrea Haunert

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E I N R Ü C K B L I C K A U F S K I R C H E N L E B E N I N B I L D E R N :

Der Nikolaus ließ es sich nicht nehmen, den Kindern einen Besuch in Pok Fu Lam abzustatten. Und die hatten dem Nikolaus Geschenke mitgebracht, damit er diese an arme Kinder in Hongkong verteilen kann. Die Spielsachen gingen an Mother’s Choice und die Crossroads Foundation.

Am 24. Dezember feierten die evangelische

und katholische Kirche ihren traditionellen

ökumenischen Heilig-abend-Gottesdienst,

diesmal an neuer Location: der St. James’ Church

in Wan Chai. Der Bach-Chor sang, auch das

hat Tradition – ebenso wie der anschließende

Sektumtrunk.

Zum ersten Mal luden evangelische und katholische Kirche gemeinsam zum Neujahrsempfang. Der ökumenische Gottesdienst wurde geleitet von Volker Thiedemann und dem katholischen Pfarrer Franz Herz. Die ebenfalls ökumenisch besetzte Kantorei war für die musikalische Begleitung zuständig. Es wurden außerdem vier Kinder getauft: Jolina und Leonhard Quast, Hilda Kong und Vanessa York. Die Taufe war auch das Thema beim Kindergottesdienst. Im Anschluss an den Gottesdienst befassten sich Peter Hefele von der Konrad-Adenauer-Stiftung und Unternehmer Gerhard Hinterhäuser in Neujahrsansprachen mit Chinas Expansionsdrang und den Herausforderungen des Riesenreiches in Umweltfragen. Danach wurde es beim Buffet gesellig.

Nikolaus, Weihnachten, Neujahrsempfang

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Wie ich Jesus finde? „Der hatte ein ganz cooles Leben und besaß magische Kräfte“

Am 20. Mai wollen sich 13 Jugendliche der Evangelischen Gemeinde in Hongkong kon-firmieren lassen. Seit einigen Monaten treffen sie sich regelmäßig mit Volker Thiedemann, um sich darauf vorzubereiten. WIR haben ih-nen die Frage gestellt, was sie von Jesus ei-gentlich so halten.

Dietrich von der Lühe ist 15 Jahre alt und geht ins Year 10 des Discovery Bay College. Er hat zwei jüngere Geschwis-ter, einen Bruder (siehe unten) und eine Schwester. In Hongkong lebt er seit seiner Geburt: „Ich wäre gerne mit Jesus umhergezogen

und hätte andere Menschen von ihm und seinem Glauben überzeugt. Er hätte mir außerdem sagen können, was ich tun kann, um ein schönes und lan-ges Leben zu haben.“

Dietrich von der Lühe

Finn Hormann ist 13 Jahre alt und be-sucht die 8. Klasse der Deutsch-Schwei-zerischen Internatio-nalen Schule (GSIS). Er ist vor drei Jahren mit seiner Familie – Drillingsbrüdern und einer Schwester (siehe unten) – von

der Schweiz nach Hongkong gezogen: „Würde Jesus heute leben, würde man ihn eine Berühmt-heit nennen. Die Menschen haben damals auf ihn gehört, und sie sind im gefolgt. Ob ich ihm gefolgt wäre? Ich glaube eher nicht.“

Finn Hormann

Jonas Hahn ist 13 Jahre alt und geht in die 8. Klasse der GSIS; er ist 2016 mit seinen Eltern und drei Geschwistern nach Hongkong gekommen; voher hat er in Dachau ge-

lebt: „Ich finde Jesus ganz ok. Er kann Gott und den Glauben gut erklären, vor allem mit Hilfe der vielen Gleichnisse, die er erzählt hat.“

Jonas Hahn

Bianca Buchholz ist 14 Jahre alt und besucht Year 10 der Harbour School. Sie lebt schon seit vielen Jahren in Hongkong und war zwischen-durch zwei Jahre in Australien: „Es ist gut zu wissen, dass es Je-sus gab und dass er nach wie vor da ist und nach uns schaut.“

Bianca Buchholz

Fynn Kloth ist 14 Jah-re alt und geht ins Year 9 der KGV (King George V-Schule). Er lebt seit zehn Jahren in Hongkong und hat einen jüngeren Bruder: „Wenn ich damals gelebt hätte, würde ich Jesus toll finden. Er hatte ein spannendes Leben, er wurde im Stall gebo-

ren, hat viel erlebt und war bekannt. Heute passt er nicht mehr so in die Zeit.“

Fynn Kloth

Yannick Zeininger ist 13 Jahre alt und geht ins Year 9 der HKA (Hong Kong Acade-my). Er hat eine jün-gere Schwester und lebt erst seit kurzem in Hongkong: „Wenn ich damals gelebt

hätte, würde ich Jesus cool finden. Ich finde es toll, wie er sich um kranke und arme Menschen geküm-mert hat, wie er mit ihnen geredet und ihnen gehol-fen hat. Heute braucht man ihn nicht mehr so sehr. Aber es ist gut zu wissen, dass es ihn gab und dass er jetzt im Himmel ist.“

Yannick Zeininger

Linus Hormann ist einer der Drillinge, deshalb ist auch er 13 Jahre alt und be-sucht die 8. Klasse der GSIS: „Ich be-wundere Jesus für

seine Art, wie er den Menschen geholfen hat, vor allem den Armen. Er hat Leute geheilt und Wunder vollbracht. Er hatte magische Kräfte. Es ist deshalb schade, dass er so früh gestorben ist, er hätte noch viel mehr Menschen helfen können.“

Linus Hormann

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Vanessa York ist 13 Jahre alt und geht ebenfalls in die 8. Klasse der GSIS. Sie ist in Hongkong ge-boren: „Wenn Jesus plötzlich auf die Erde zurückkäme, würde ich ihm viele Fragen stellen. Zum Beispiel wie er auferstanden ist von den Toten und

oder wie er aufgefahren ist in den Himmel. Cool ist auch, wie er es geschafft hat, dass Blinde wieder se-hen und Lahme gehen können.“

Vanessa York

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Ludwig von der Lühe ist der Bruder von Dietrich. Er ist zwölf Jahre alt und geht ins Year 7 der Discovery Bay In-ternational School: „Wenn ich damals gelebt hätte, wäre ich Jesus gefolgt. Er war eine wichtige Person.“

Ludwig von der Lühe

Hilda Kong ist 14 Jahre alt, geht in die 8. Klasse der GSIS und lebt seit zwei Jahren in Hongkong. Sie hat einen jün-geren Bruder: „Ich hätte sicherlich nicht

da gesessen und Jesus stundenlang zugehört. Aber ich hätte Respekt vor ihm und seinen Taten gehabt.“

Hilda Kong

Philippa Hormann ist die Schwester der Drillinge. Sie ist zwölf Jahre alt und besucht die 7. Klas-se der GSIS. „Beein-druckend finde ich, dass er von den Toten auferstanden ist. Wie er das gemacht hat, das würde ich gerne wissen.“

Zoé Körber ist 14 Jahre alt und geht ins Year 10 der KGV (King George V-Schule). Sie hat zwei jüngere Schwestern. „Ich glaube nicht, dass Jesus sich mit mir

unterhalten hätte, dafür bin ich zu unwichtig. Heut-zutage glauben nicht mehr viele Menschen an Jesus, er ist in den Hintergrund gerutscht. Nur wenn sie Fehler machen oder es ihnen schlecht geht, denken die Leute wieder an ihn.“

Niklas Hormann ist der dritte Drilling, 13 Jahre alt, 8. Klas-se der GSIS: „Jesus würde gut in ärmere Länder passen. Aber nicht ins moderne

Hongkong oder in Städte wie Dubai. Da gibt es nicht so viele arme Leute, um die er sich kümmern könnte. Ich bewundere sein großes Selbstbewusstsein, wie er die Bibel analysiert und zu den Leuten gesprochen hat. Er hatte überhaupt keine Angst vor ihnen. Jesus hatte seine Überzeugungen, und er hat viel Gutes erreicht, so dass die Leute bis heute an ihn glauben.“

Stefanie BallPhilippa Hormann

Zoé Körber

Niklas Hormann

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ger Fährverkehr am Wochenende eingerichtet. Aber es finden sich auch noch viele sehenswerte verlassene Häuser, in beeindruckender Weise von der Natur (zumindest halb) zurückerobert. Sams-tags und sonntags gibt es einige einfache Mög-lichkeiten zur Einkehr, um den Tag abzurunden.

Wer sich für die christliche Missionierung in-teressiert, kann hier unmittelbar auf einen Teil ihrer Geschichte treffen. Die Christiani-sierung der Insel begann 1866, 1875 waren alle Einwohner getauft. 1879 wurde eine Ka-pelle vom Missionar Josef Freinademetz (der 2003 für sein Engagement als Missionar in China heiliggesprochen wurde) gebaut. Die St. Josephs Kirche im Stil der Neuromanik, die die Kapelle 1890 ersetzte, ist die älteste Kirche ihrer Art in Hongkong und seit der Heiligsprechung auch Pilgerstätte. Außerdem kann man die Reste des Wohnhauses von Pater Joachim Chan Tang-Shue besichtigen. Conny Schmitz

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So dicht vor den Toren Hongkongs vermutet man nicht, auf diese ganze eigene Welt zu treffen und in die Vergangenheit reisen zu können. Yim Tsin Tsai bietet Ruhe, ein schönes Ambiente, aber auch eine interessante Historie. Als Besucher lässt sich erahnen, wie die Menschen früher gelebt ha-ben: von und mit dem, was die Natur zu bieten hatte. Beeindruckend ist aber auch, wie schnell diese Natur das zurückerobert, was die Bewohner später wieder verlassen haben.

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Die Insel wurde ursprünglich besiedelt vom Clan der Hakka, der aus der chinesischen Provinz Guangdong immigrierte. Wann genau ist nicht gewiss, es gibt Quellen, die das 19. Jahrhundert angeben, andere datieren die Ankunft bis zu 300 Jahre zurück. Die Menschen bauten Salzbecken, um mit der Salzgewinnung ihren Lebensunter-halt zu verdienen. Als diese durch Konkurrenz aus China und Vietnam weniger lukrativ wurde, kam verstärkt Landwirtschaft und Fischfang dazu. In den 1940er Jahren war die Bevölkerung am größten, und es lebten (je nach Angabe) 500 bis 1200 Hakka auf der Insel. Danach verließen immer mehr Bewohner ihre Heimat.

Yim Tin Tsai (übersetzt „Kleine Salzpfanne“) ist ein kleines feines Ausflugsziel, das seinen Namen einer stillgelegten Salzproduktion verdankt. Die Insel, mit der Fähre ab Sai Kung in fünfzehn Minuten zu erreichen, lohnt einen Ausflug am Wochenende. Eine Besichtigung von Salzfeldern und Kirche, verlassenen Häusern, die ihren ganz eigenen Charme verbreiten, und die Aussicht vom höchsten Punkt der Insel laden ein, hier einen schönen Tag zu verbringen.

Yim Tin Tsai:Am Wochenende einfachder Stadt entfliehen.

Der tolle Panoramablick ist bei klarer Sicht die Belohnung für den kurzen Anstieg.

Die verlassenen Häuser mit ihren bunt verbli-chenen Farben versprühen eigenen Charme.

Die Salzfelder kann man sich alleine anschauen oder auf einer Führung erklären lassen.

Natur und Mensch entwickeln unterschiedliche Ideen zur Dekoration von Fenstern...

Auf dem Geschichtspfad erfährt man Interessantes über vergangene Zeiten und die Missionierung.

Die katholische Kirche ist zugleich Wallfahrtsort und Oase zum Ausruhen.

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In den 1990er Jahren war die Insel eine Zeit lang unbewohnt und der Natur überlassen. Doch dann kehrte sich der Trend um. Durch private Initiative ehemaliger Bewohner wurde u. a. die Saline in-standgesetzt, ein Besucherzentrum eröffnet, eini-ge der alten Häuser renoviert, ein Geschichtspfad mit neun Stationen angelegt und ein regelmäßi-

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Achtung +++ Neu +++ Umzug Die Gottesdienste der deutschsprachigen katholischen Gemeinde finden – sofern nicht anders angegeben – alle zwei Wochen am Sonntag um 10:30 Uhr im Grundschulcampus der GSIS auf dem Peak statt (11 Guildford Road).Die Termine bis Ende Juni sind:

So 08. April | So 22. AprilSa 05. Mai:Erstkommunion in der Kathedrale der Katholischen Diözese Hongkong, 16 Caine Road, Mid-Level, 11 Uhr

So 20. MaiSa 02. Juni:Ort stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest!

So 17. Juni:Ökumenisches Gemeindefest

Außerdem:So 18. März: Sonntagsausflug der Gemeinde auf die Insel Cheung Chau mit anschließendem Gottes-dienst/Abschlussgottesdienst des Kommuni-onkinderwochenendes inklusive Picknick im Garten des Don Bosco Hauses.

Pfarrer Franz Herz, der alle zwei Wochen von Peking nach Hongkong fliegt, um die Gemeinde zu betreuen, ist via Email [email protected] zu erreichen.

Dorothee Schnetgöke arbeitet als Gemeinde-assistentin und ist dienstags und donnerstags von 8:30 bis 12:00 Uhr im Gemeindebüro (16 Caine Road, Room 887) persönlich, ansonsten per E-Mail: [email protected] anzutreffen.

Authentic Swiss Cuisine being served with traditional fondues, raclette and a wide

range of A La Carte dishes for everyone to enjoy.

Serving A La Carte Menue for Lunch and Dinner. Set Lunch and Dinner available.

Ask Max for any request you may have and we will try to fulfill your needs.

Opening Hours:Daily 12 noon to 12 midnight Sundays 5pm to 12 midnight

G/F, 8 Hart Avenue, Tsim Sha Tsui, Kowloon, Hong Kong

Tel.: 2191 9197 Fax: 2366 6499 E-Mail: [email protected]

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HERZLICHER DANK!Wir danken der Firma Panalpina für den Versand des Gemeindemagazins.

Danke auch an unsere Unterstützer Relo Smart, Asiana, The Swiss Chalet, Lufthansa, tastematters, inHK.

IMPRESSUM: WIR – Gemeindebrief der Evangelischen Gemeinde Deutscher Sprache in Hongkong

Herausgeber: Evangelische Gemeinde Redaktion: Stefanie Ball Layout : Conny Schmitz Titelbild: © Conny Schmitz Auflage: 800 Stück Druck: Wilde-Forte International Co.

Email: [email protected] | www.egdshk.org

Liebe Leser,

WIR ist ein gemeinschaftliches Projekt unserer Gemeinde. Alle sind herzlich eingeladen mitzu-arbeiten, Feedback zu geben und Vorschläge zu machen. Wir freuen uns auf Ihre/Eure Mitarbeit!

Anfragen bzw. Rückmeldungen bitte per Email an: [email protected]

Das WIR-Team hat derzeit sechs Mitglieder:

Volker Thiedemann

Martin Lachmann NGO Öffentlichkeits-arbeit/Kommunikation

Conny Schmitz Grafikdesignerin

Thea Suthues Lektorat

Stefanie Ball Asien-Korrespondentin für deutsche Medien

Andrea Haunert Chemikerin

leben & erleben der deutschsprachige guide für

hong kong

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DAS JAHR DES HUNDESCHRISTENTUM IN CHINA

BUDDHISMUS IN HONG KONG

58. Ausgabe | Februar/März 2018

inhkmagazin.com

Die Stelle der Gemeindeassistentin ist ab dem 1. Juni neu zu besetzen. Wer Interesse hat, bitte bei Annette Frömel melden ([email protected]).

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I N E I G E N E R S A C H E

W E R W I R S I N D U N D W A S W I R W O L L E N

Die Evangelische Gemeinde Deutscher Sprache in Hongkong (EGDSHK) wurde 1965 als Initiati-ve der deutschsprachigen Kaufmannschaft in Hongkong und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gegründet. Sie will für Chris-ten, die sich für einige Jahre, auf Dauer oder nur auf einer kurzen Durchreise in Hongkong befin-den, eine Anlaufstelle sein. Wir laden ein zum sonntäglichen Gottesdienst, zu Gesprächen und zum Gemeindeleben vor Ort.

A N W E N S I E S I C H W E N D E N K Ö N N E N

Volker Thiedemann [email protected], Tel.: +852 3698 2003

Frank Ulrich Gast, Vorsitzender des Gemeindekirchen- rates GKR [email protected]

Stefan Göhmann, Stv. Vorsitzender des GKR [email protected]

Inge Bely-Hiersemenzel [email protected]

Sophie Hung [email protected]

Martin Lachmann [email protected]

Ulrike Elste [email protected]

Stefanie Ball [email protected]

W I E S I E U N S I N H O N G K O N G P E R P O S T E R R E I C H E N

Amity Foundation, Martin Lachmann, 13/F, Ultragrace Commercial Building, 5 Jordan Road, Kowloon, Hongkong

W O W I R I N H O N G K O N G T Ä T I G S I N D

GSIS Pok Fu Lam, 162 Pok Fu Lam Road: Kinderbibeltage

Ebenezer Blindenschule Pok Fu Lam, 131 Pokfulam Road: Ökumenische Kantorei-Proben und Basare

W E L C H E A N D E R E N M E D I E N W I R N U T Z E N

Außer über die oben stehenden E-Mail- Adressen ist die Evangelische Gemeinde zu erreichen:

• über [email protected]

• im Internet: www.egdshk.org

• in der einmal wöchentlich erscheinenden „Kleinen Auszeit“ (bei Interesse anmelden unter [email protected])

• über WhatsApp-Gruppen für Eltern und Kinder (bei Interesse anmelden unter [email protected])

BEITRITTSERKLÄRUNGIch werde Mitglied / wir werden Mitglieder der Evangelischen Gemeinde Deutscher Sprache in Hongkong EGDSHK. Bitte an die unten angegebene Postanschrift senden.

Name, Vorname: ........................................................................................... Geb. am ..................................................

Name, Vorname: ........................................................................................... Geb. am ..................................................

Name, Vorname: ........................................................................................... Geb. am ..................................................

Name, Vorname: ........................................................................................... Geb. am ..................................................

Name, Vorname: ........................................................................................... Geb. am ..................................................

Adresse: .........................................................................................................................................................................

Telefon: ......................... Mobile: ......................... Fax: ............................ E-Mail: ...................................................

Mein / unser Scheck in Höhe von HK$ ..................................... liegt bei.

Ich bitte um eine Spendenbescheinigung für Hongkong / für Deutschland

Ich stimme zu / wir stimmen zu, dass mein Name / unsere Namen als neues Mitglied / neue Mitglieder im nächsten Gemeindebrief veröffentlicht wird / werden (nichtzutreffendes bitte streichen).

Hongkong, den .................................................. Unterschrift: ........................................................

W I E W I R U N S F I N A N Z I E R E N :

Die EGDSHK ist ein selbstständiger in Hongkong eingetragener Verein. Unsere Gemeinde lebt vom ideellen und finanziellen Engagement ihrer Mit-glieder. Als Auslandsgemeinde bekommen wir für den aus Deutschland entsandten Pfarrer einen Zu-schuss von der EKD. Den Großteil des Haushaltes müssen wir aber durch Mitgliedsbeiträge, Spen-den und Einnahmen aus Veranstaltungen wie Ba-saren selbst abdecken.

Der von der Gemeindeversammlung festgelegte Jahresmitgliedsbeitrag für Familien liegt derzeit bei HKD 8,000. Der Gemeindekirchenrat kann jedoch eine Vergünstigung oder sogar Befreiung beschließen. An finanziellen Problemen soll eine Mitgliedschaft keinesfalls scheitern. Melden Sie sich bei uns. Wir freuen uns auf Sie!

Mitgliedsbeiträge und Spenden für die Gemein-de können in Hongkong bzw. in Deutschland von der Steuer abgesetzt werden. Eine Spen-denbescheinigung wird nach der Buchung zuge-sandt. Schecks in Hongkong bitte ausstellen auf: „EVANGELISCHE GEMEINDE“ und senden an:

Amity Foundation, Martin Lachmann, 13/F, Ultragrace Commercial Building, 5 Jordan Road, Kowloon, Hongkong

Wir haben auch ein Konto in Deutschland: Kasse der EKD Hannover, Kto-Nr. 660000, bei der Ev. Kreditgenossenschaft, BLZ 52060410. Verwendungszweck (bitte unbedingt ange-ben!): „Spende für Gemeinde Hong Kong, zug. 52.5420.06“

Die Gottesdienste unserer Gemeinde finden, sofern nicht anders angemerkt, in den Räumen der Grundschule der German Swiss International School statt.

GSIS, Peak Campus, 11 Guildford Road, The Peak, Hongkong

Einmal im Monat am Samstag um 17 Uhr gibt es außerdem einen Gottesdienst in Discovery Bay (DBIS Discovery Bay International School).

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E I N S I C H T E N

Furcht, gekündigt zu werden, ist außerdem groß. Die Hongkonger Regierung gewährt den Arbeits-migranten nur einen bedingten Aufenthaltstatus; verlieren sie ihren Job, müssen sie innerhalb von 14 Tagen einen neuen Arbeitgeber finden, sonst werden sie ausgewiesen.

„Angemessene Arbeit beginnt zu Hause“, appel-liert „HELP for Domestic Workers“ an diejenigen, die Helferinnen beschäftigen, und stellen einen Verhaltenskodex zur Verfügung, der als Orientie-rungshilfe für eine faire Behandlung dient.

Um ihr eigenes Engagement zu sichern, benöti-gen Hilfsorganisationen darüber hinaus Spenden und Ehrenamtliche, die mitarbeiten. Wer Zeit und Geld übrig hat – hier wird Hilfe benötigt:

• HELP for Domestic Workers: helpfordomesticworkers.org

• Mission for Migrant Workers: migrants.net• PathFinders: pathfinders.org.hk

Stefanie Ball

• jeder dritten Helferin der freie Tag in der Wo-che vorenthalten wird

• 35 Prozent einen riesigen Schuldenberg haben, der ein Drittel des Jahreseinkommens aus-macht (ein Grund sind die zum Teil hohen Ver-mittlungsgebühren, die Agenturen verlangen)

• 40 Prozent keinen eigenen Raum zum Schlafen haben, sondern sich den mit anderen Famili-enmitgliedern teilen müssen (im schlimmsten Fall müssen sie im Badezimmer oder auf dem Wohnzimmerfußboden schlafen).

Organisationen, die sich in Hongkong für die Be-lange von Migrantinnen einsetzen, fordern seit Jahren, die Bedingungen zu verbessern. Sie kriti-sieren vor allem die ungleichen Machtverhältnis-se. Die Helferinnen seien der Willkür der Familien, bei denen sie leben müssen, schutzlos ausgelie-fert; ihre Arbeitgeber kontrollierten das gesam-te Leben, Arbeitszeiten, Schlaf, freie Stunden, Zugang zum Essen. Misshandlungen zu melden, die zu Hause geschehen, sei oft schwierig. Die Im Film „Sunday Beauty Queen“ geht es um

fünf Philippinerinnen, die als Foreign Dome-stic Helper in Hongkong arbeiten. Es ist ein anrührender Film, der ohne zu klagen und zu übertreiben die Realitäten der Frauen darstellt.

Da ist Cherry, die, nachdem sie der Familie das Es-sen serviert hat, allein in der Küche essen muss; Mylyn, ohne die der alte Jack nicht mehr zurecht-käme, und Leo, die, wenn sie gefragt wird, was sie in Hongkong mache, antwortet: „Ich manage meinen Boss“. Höhepunkt für die Frauen sind Schönheitswettbewerbe, die Leo mitorganisiert, daher auch der Titel des Films „Beauty Queen“. Die Frauen investieren viel Geld und viele ihrer freien Sonntage in die Vorbereitung. „Bei Schönheit geht es nicht um ein schönes Gesicht, es geht um eine schöne Seele“, sagt eine der Teilnehmerinnen. Gedreht hat den Film die Philippinerin Baby Ruth Villarama, deren Mutter selbst Domestic Helper in Hongkong war und die Baby Ruth kaum gekannt hat. Anstatt sich um ihre eigene Tochter zu küm-mern, war sie Ersatzmutter fremder Kinder.

Dieses Schicksal teilen viele der rund 350.000 Do-mestic Helper in Hongkong. Sie wollen ihren Fa-milien eine bessere Zukunft ermöglichen, und in Hongkong verdienen sie das mindestens Dreifache von dem, was sie in ihrer Heimat bekommen wür-den. Der Mindestlohn für Domestic Helper, den die Hongkonger Regierung festschreibt, liegt bei 4410 HK$, knapp 460 Euro. Im Monat. Für die Philippine-rinnen und Indonesierinnen, die oft aus ärmlichen Verhältnissen stammen, ist das viel Geld. Für ihre Arbeitgeber, die aus reichen Ländern wie Deutsch-land kommen, ist das ein Almosen. Bei einem Ar-beitstag von zehn Stunden liegt der Stundenlohn bei zwei Euro. Manchmal arbeiten sie auch zwölf Stunden oder noch länger. Theoretisch gilt für sie ein 24-Stunden-Bereitschaftsdienst, denn eine Arbeitszeitbegrenzung gibt es nicht. Es gibt auch keine klaren Regelungen, wie die Helferin wohnt – außer, dass sie bei der Familie leben muss. „Live-out“ ist illegal. Das Justice Centre Hongkong, das sich um Flüchtlinge und Migranten kümmert, hat in einer Umfrage festgestellt, dass

• die durchschnittliche Wochenarbeitszeit bei 70 Stunden liegt

Hilfe für Helferinnen

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beim Vaterunser heißt „jeder in ihrer/seiner Spra-che“, dann meint das: über die genannten Spra-chen hinaus auf Burmese, auf Thai, auf Laotisch, auf Deutsch, auf Finnisch, auf Niederländisch... Jedes Mal ist es ein kleines Wunder, dass so viele Traditionen und Kulturen an einem Ort miteinan-der beten.

Jede Veranstaltung kann eine Begegnung zwi-schen Welten werden: Über Übersetzungen zu diskutieren (Feigen werden in einer modernen kambodschanischen Version mit Mangos wieder-gegeben) oder über unterschiedliche Gebräuche und Normen, ist manchmal verwirrend. Nicht selten aber auch erleuchtend. Das schönste aber sind die Feste: Wenn an Weihnachten oder Chine-se New Year jenseits aller Sprachgrenzen gemein-sam gesungen, gelacht und getanzt wird, dann merkt man: Gut, mehr als einen halben Tag hier zu sein, am LTS.

Dr. Sung Kim, Assistant Professor am LTS, Mission EineWelt

der Hügel, verrät nichts von der bewegten Ge-schichte. Das Seminar selbst wurde vor 105 Jah-ren in der chinesischen Provinz Hubei gegründet. Doch während des Bürgerkriegs wurde der Druck auf die theologischen Einrichtungen so groß, dass die meisten von ihnen ihre Zuflucht vorüberge-hend in der britischen Kronkolonie suchten. Das war 1948. Aus dem Interim wurden Jahre und Jahr-zehnte. Seither ist viel passiert: Die Seminarleitung liegt nun vollständig in chinesischer Hand, die aus-ländischen Missionsgesellschaften sind nunmehr Partner, die das Seminar mit der Entsendung von Dozenten unterstützen. Es wurde ein internatio-naler Zweig gegründet, an dem sich vornehmlich Studierende aus Südostasien qualifizieren. Immer mehr Pastorinnen und Pastoren aus Mainland Chi-na kommen, um sich fortzubilden.

Heute ist das LTS das wohl internationalste theo-logische Seminar in Hongkong, vielleicht in ganz Südostasien. An jedem Werktag findet in der Cha-pel eine Andacht statt: mal auf Kantonesisch, mal auf Putonghua, mal auf Englisch. Wenn es dann

Für den steilen Aufstieg braucht man etwa 2000 bis 3000 Schritte, und mit jedem von ihnen lässt man ein Stück Großstadt hinter sich. Grün, so weit das Auge reicht, Vogelgezwitscher und ab und zu ein Auto, das auf der schmalen Straße vor-beibraust. Fast ganz oben angekommen, steht man vor der Wahl, nach rechts zum Tao Fung Shan Christian Center abzubiegen oder gerade-aus zum Lutheran Theological Seminary (LTS) weiterzulaufen.

Wer letzteren Weg wählt, geht am Wohnheim und am Parkplatz vorbei und muss noch 121 Stufen er-klimmen. Die Zahl steht symbolisch für den Wall-fahrtspsalm 121, der lautet: „Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen. Woher kommt mir Hilfe?“ Oben aber steht ein großes Kreuz am Ende der Stufen, eingebettet in ein Ensemble aus moderner chine-sischer Architektur, die Weite und Leichtigkeit at-met. Das LTS ist seit 1993 an dieser Stelle zuhause, und die Ruhe, die man dort finden kann, inmitten

Ein halber Tag ist genug Zeit, um jenseits der üb-lichen Sehenswürdigkei-ten einen der schönsten „stillen Plätze“ Hong-kongs kennenzulernen. Dazu muss man sich an den Tao Fung Shan unweit der Shatin Station in den New Territories begeben. Schon der Name dieses Hügels verweist auf die Begegnung zwischen Christentum und chine-sischer Kultur: Tao (oder dao) steht für Weg, Fung für Wind. Zusammen aber werden diese Zeichen für Christus und den Heiligen Geist verwendet.

Ein stiller Platz

Treffpunkt vieler Nationen: das Lutheran Theological Seminary

121 Stufen muss man erklimmen, um das Kreuz zu erreichen.

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M I S S I O N

terstützen, die gute Nachricht von Jesus Christus weiterzuge-ben, Armut zu bekämpfen, Ge-sundheit und Bildung für alle zu ermöglichen und für Frie-den und Versöhnung einzu-treten. Und wir können selbst ermutigt werden, Zeichen der Hoffnung zu setzen. Missions-werke helfen, dass Partnerkir-chen miteinander in Kontakt kommen, etwas voneinander lernen, sich gegenseitig tra-gen, miteinander feiern und füreinander beten.

W A S I S T E I N M I S S I O N S W E R K ?

und Bildung für alle zu ermöglichen und für Frieden und Versöhnung einzutreten. Und wir können selbst ermutigt werden, Zeichen der Hoffnung zu setzen. Missionswerke helfen, dass Partnerkirchen miteinander in Kontakt kommen, etwas voneinander lernen, sich gegenseitig tra-gen, miteinander feiern und füreinander beten. Was ist ein Missionswerk? Missionswerke sind Einrichtungen, die im Auftrag der Kirchen für die Verbindungen zwischen den Christinnen und Christen in den anderen Ländern da sind. Sie sind Netzwerke von Menschen und Kirchen aus al-ler Welt, die in ihrem Glauben und Engagement miteinander verbunden sind. Sie bieten Infor-mationen, Begegnungen, Einsätze von jungen Freiwilligen oder Menschen, die mehrere Jahre in einer Partnerkirche mitarbeiten. Sie führen Tagungen durch und unterstützen Projekte in Partnerländern.

W A S M E I N T E I G E N T L I C H M I S S I O N ?

„Mission“ heißt wörtlich übersetzt „Sendung“. Menschen, die mit einem Auftrag ausgesandt werden, sind Botschafter einer Sache. Jesus Chris-tus wurde in unsere Welt gesandt als Botschafter der Liebe Gottes. Zu seinen Jüngern hat er ge-sagt: „Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.“ Mission heißt daher, dem Beispiel Jesu

zu folgen und seine Liebe allen Menschen weiterzu-geben. So erzählen wir bi-blische Geschichten, feiern Gottesdienste, sprechen dar-über, was der Glaube für un-ser Leben bedeutet und wie Gottes Liebe ganz praktisch gelebt werden kann – im Engagement für die Ärms-ten oder die Opfer von Ge-walt. Wir erinnern uns aber auch, dass Mission durch die europäischen Kolonial-mächte missbraucht wurde. Wo Mission mit Gewalt und

Unterwerfung verbunden ist, wird die Botschaft von Gottes Liebe ins Gegenteil verkehrt. Deshalb muss die Achtung vor dem Fremden über kultu-relle und religiöse Grenzen hinweg ein wichtiges Merkmal von Mission sein. Begegnung muss „auf Augenhöhe“erfolgen, nie von oben herab, son-dern im Dienst der Menschen.

W Ü R D E M A N M I S S I O N N I C H T B E S S E R D U R C H E N T W I C K L U N G S -H I L F E E R S E T Z E N ?

In den 1960er Jahren wurde von manchen tat-sächlich diese Meinung vertreten –Entwicklung solle „der neue Name für Mission“ sein. Aber da-gegen kam schon damals und kommt bis heute vehementer Protest von den Kirchen im globalen Süden. Die Christinnen und Christen dort be-trachten dies als völlig falsche Alternative, denn Mission und Entwicklung haben unterschiedliche Schwerpunkte, sind aber „zwei Hände der Kirche für ihr Wirken in der Welt“. Mit ihrer Missionsar-beit wollen die Kirchen zum Glauben einladen, ihre Entwicklungsprojekte sollen jedoch allen Menschen – Christen wie Nichtchristen – zugu-tekommen. Die Missionswerke unterstützen bei-de Arbeitsfelder ihrer Partnerkirchen, während sich die Entwicklungsdienste der Kirchen – wie Brot für die Welt – auf Entwicklungsprojekte konzentrieren.

Martin Lachmann

Missionsverständnis hat sich dadurch geändert. Anstelle eines offensiven Missionierungsauftra-ges, wie er noch in Lausanne formuliert wurde, steht heutzutage oftmals der interreligiöse Dia-log, Austausch und Entwicklungskooperation im Mittelpunkt. Die deutschen Missionswerke unter-stützen heute Kooperationen und Partnerschaf-ten zwischen Christen daheim und im Ausland. Sie stehen Partnerkirchen im Ausland mit ihren gesammelten Erfahrungen und ihrer interkultu-rellen Kompetenz zur Seite, anstatt sie „von oben herab“ zu missionieren.

So definieren Missionswerke auch ihre Arbeit und den Begriff der Mission im Allgemeinen neu. Dazu haben deutschsprachige Missionswerke gemeinsam die Webseite www.mission.de einge-richtet. Dort können Interessierte mehr Informa-tionen über Mission, Missionswerke und ihrer Ge-schichte erfahren. Außerdem können dort auch Christen und Gemeinden im In- und Ausland zeitgemäße Materialien, Ideen und Arbeitshilfen für Kinder- und Jugendarbeit, Gottesdienste und andere Gemeindearbeit finden. Des Weiteren versteht sich die Webseite als eine Plattform für praktische Angebote rund um aktuelle Themen des christlichen Lebens und Glaubens.

W A R U M I S T D I E A R B E I T V O N M I S S I O N S W E R K E N N O T W E N D I G ?

Wenn wir über den eigenen Kirchturmhorizont hin-ausblicken, können wir entdecken, wie Christinnen und Christen anderswo ihren Glauben leben und sich für eine gerechtere Welt einsetzen. Wir können Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika un-

Der wohl letzte große Missionierungsaufruf der neueren Zeit geht auf den Evangelikalen und Bap-tistenprediger Billy Graham zurück, der als einer der bedeutendsten christlichen Prediger des 20. Jahrhunderts galt. Er verstarb mit 99 Jahren am 21. Februar dieses Jahres. Billy Graham wurde vor allem durch seine weltweiten Auftritte bekannt, mit denen er Millionen von Menschen erreichte. Im Juli 1974 fand der Internationale Kongress für Weltevangelisation in Lausanne (Schweiz) statt, der von Billy Graham mitgegründet wurde. Dort verpflichteten sich die Teilnehmer aus mehr als 150 Ländern in einer Erklärung zu einer offensi-ven weltweiten Missionierung. In der Einleitung der Verpflichtung heißt es:

„Die unvollendete Aufgabe der Evangelisation for-dert uns heraus. Wir glauben, dass das Evangelium Gottes gute Nachricht für die ganze Welt ist. Durch Seine Gnade sind wir entschlossen, dem Auftrag Jesu Christi zu gehorchen, indem wir Sein Heil der ganzen Menschheit verkündigen, um alle Völker zu Jüngern zu machen.“ (LausannerVerpflichtung – Einleitung - https://www.lausanne.org)

Heutzutage ist es um den Begriff Mission ruhi-ger geworden. Auch wenn viele Christen Mission als einen bedeutenden Bestandteil und als eine der Säulen christlichen Glaubens verstehen, be-trachtet und diskutiert man Mission gegenwär-tig reflektierter und kritischer. Das Aufkommen der Postcolonial Studies in den vergangenen Jahrzehnten haben gezeigt, dass die Missionsge-schichte oftmals in die imperiale und eine grau-same Kolonialgeschichte eingebettet war. Das

www.mission.de – der Welt zuliebe

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leicht: Man braucht nur ein echtes Interesse an den Meinungen und Gedanken der Schüler und dazu Freude am eigenen Fach, dann springt der Funke über.

Was ist für Sie am christlichen Glauben das Wichtigste?

Die erfrischende Provokation! Der Gegenentwurf zum Mainstream-Leben. Die herausfordernden Taten und Worte des Jesus von Nazaret, in denen die als glücklich gepriesen werden, die arm sind, Leid ertragen und für Gerechtigkeit eintreten. Und natürlich der ständige Aufruf, es ihm gleich-zutun, nicht nur zu reden, sondern eine 180-Grad-Wende zu vollziehen und entgegen dem Strom zu schwimmen und tatsächlich sich und die Welt zu verändern.

S T E F A N K R O N B A C H

Wie gefällt Ihnen Hongkong?

Hongkong ist eine sehr vielfältige und dynamische Stadt, eine Mischung aus Stadt und Natur. Das gefällt mir sehr. Hier begegnen sich Ost und West auf engem Raum. Irritierend aber ist der extreme Reichtum. Gera-dezu verstörend sind die hohen Mietpreise und der fehlende Mieterschutz.

Ist Hongkong eine religiöse Stadt?

Das ist schwierig zu sagen, weil man nur einen sehr begrenzten Einblick in das Leben der lokalen Bevölkerung gewinnen kann. Religiöse Stätten gibt es im Vergleich zur Gesamtbevölkerung rela-tiv wenige, und die sichtbare Religiösität scheint nicht allzu groß zu sein. Doch es gibt auch lokale religiöse Verehrung. In Hongkong wird zum Bei-spiel die Meeresgöttin Tin Hau als Schutzgöttin

bensstils vorstellen kann, das viele in dieser Wei-se nicht kennen. In meinem Unterricht erlebe ich immer wieder, wie das christliche Welt- und Men-schenbild die Jugendlichen herausfordert, ihre oft schon eingefahrenen Sichtweisen und Ziele zu überdenken. Es stellt einen großen Reiz dar, den Schülern eine Religion vorzustellen, in der es in erster Linie nicht um Selbstverwirklichung geht, sondern um Selbstaufgabe, in der nicht die Ersten und Besten gewinnen, sondern diejeni-gen, die sich freiwillig in andere investieren.

Warum ist Religionsunterricht wichtig?

Religionsunterricht setzt immer wieder einen Kontrapunkt im schulischen Kontext und Fächer-kanon. Es wird manches auf den Kopf gestellt, und es gelten andere Vorzeichen. Der Leistungs-gedanke wird hier auch einmal in Frage gestellt, teilweise auch die Zweckhaftigkeit eines Abiturs oder sogar der Sinn der gesamten bisherigen Le-bensplanung, die von der Familie oder dem Schü-ler/der Schülerin als selbstverständlich gesehen werden. Im Religionsunterricht stehen zunächst die Schüler mit ihren Problemen, Gedanken und Fragen an Gott und die Welt im Vordergrund und nicht in erster Linie der Lernstoff.

Wie erleben Sie die Jugendlichen in der Schule? Ist Religion, ist Christentum von Interesse? Wie wecken Sie Interesse?

Wie auch in Deutschland bringen die Jugend-lichen an der GSIS die unterschiedlichsten Hin-tergründe mit. Allerdings haben wir hier mehr Schüler, bei denen aufgrund eines Elternteils eine weitere Religion wie Buddhismus oder Shintois-mus eine größere Rolle spielt. Unabhängig hier-von sind die Schüler aber sehr offen und interes-siert an den Inhalten im Religionsunterricht. Viele können auch in höheren Klassen von den viel-schichtigen Bibelgeschichten kaum genug be-kommen und fragen vieles nach. In der Oberstufe bietet die christliche Anthropologie, Theologie und die Ethik komplexe Inhalte und intellektuelle Herausforderungen, denen sich die Abiturienten gerne stellen. Und Interesse wecken geht ganz

Religion unterrichten in einer Stadt, wo Geld und Erfolg am meisten zu zählen scheinen

Ist Hongkong eine religiöse Stadt?

Ja logo! Vielleicht ist Hongkong sogar ein be-sonders religiöser Ort. Bei vielen Menschen ist ein Glaube sichtbar, der mit großer Hingabe und Konsequenz gelebt wird. Tatsächlich versetzt dieser Glaube auch Berge und schafft scheinbar Unmögliches. Und der Inhalt und das Ziel dieses Glaubens ist sehr gradlinig und offen sichtbar: Geld und Erfolg. Der Kraft und der Faszination dieser Religion kann man sich in Hongkong nur schwer entziehen.

Warum haben Sie sich dafür entschieden, Religionslehrer zu werden?

Weil ich als Religionslehrer den Schülerinnen und Schülern ein Gegenmodell eines anderen Le-

R O B E R T H A H N

Was gefällt Ihnen in Hongkong am Besten?

Die Kontraste! Einer-seits die intensive, multikulturelle und faszinierende Metro-pole Hongkong und nur ein paar Schritte entfernt wilde und arten-reiche Natur, in der man oft stundenlang auf den vielen kleinen Trails unterwegs sein kann, ohne eine Menschenseele zu treffen.

Robert Hahn und Stefan Kronbach sind Religionslehrer an der Deutsch-Schwei-zerischen Internationalen Schule GSIS. WIR haben sie gefragt, warum sie diesen Job machen und ob sich in einer Stadt wie Hongkong überhaupt jemand für Religion interessiert. Robert Hahn ist vor knapp zwei Jahren mit seiner Frau und seinen vier Kindern von Bayern nach Hongkong gezogen, sein zweites Unterrichtsfach ist Deutsch. Stefan Kronbach lebt bereits seit 14 Jahren hier, seine Fächer an der GSIS sind Religion, Latein und Sport; er ist verheiratet und hat zwei Kinder.

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ITZMenschen kirchengeschichtliche Ereignisse wie

zum Beispiel die Reformation nicht kennen und ihre Bedeutung nicht erfassen können. Ohne dieses Wissen käme es zu einem Kulturabbruch. Kunst, Kultur und Literatur ließen sich somit nicht vollständig verstehen.

Besonders hier in Asien ist es wichtig, dass Schü-ler Kompetenzen erarbeiten, sich mit Buddhis-mus, Hinduismus und Islam auseinandersetzen und die fundamentalen Unterschiede dieser Religionen zum Christentum erkennen. Der Reli-gionsunterricht richtet sich aber an alle Schüler – unabhängig davon, ob sie aus einem christlichen, anders religiösen, agnostischen (gleichgültigen) oder atheistischen Elternhaus stammen. Mir ist wichtig, dass der Religionsunterricht gleichwohl christliche Standpunkte vertritt, ohne aber missi-onarisch zu sein.

Wie wecken Sie das Interesse der Schülerinnen und Schüler?

Ich versuche Themen innerhalb der Lehrpläne auszuwählen, die dem Interesse der jeweiligen Alters- und Lerngruppe entsprechen. Ich scheue mich auch nicht, kritische Fragen an Kirche und Kirchengeschichte zum Thema zu machen, so zum Beispiel die Kreuzzüge, Hexenverfolgung und die Haltung der Kirchen und Christen im Nationalsozialismus.

Was ist für Sie das Wichtigste am christlichen Glauben?

Der befreiende Glaube, dass durch Jesus Christus dem Tod die Macht genommen wurde und wir auf ein Leben mit Gott hoffen dürfen.

Was bedeutet Ihnen Jesus Christus?

Ich bewundere ihn als Menschen, wie ihn die Evangelien schildern. Er ist Vorbild und Orien-tierung für alle Menschen. Als Sohn Gottes ist er Mittler zwischen Gott und den Menschen, ist ihre Hoffnung und ihr Erlöser.

Die Fragen stellte Volker Thiedemann.

der Fischer und Seeleute in vielen Tempeln ver-ehrt. Dazu gibt es Ahnenverehrung, Geister-glaube und, was man landläufig als Aberglaube bezeichnet, den Glauben an den Einfluss der Zah-len wie 4 oder 8 auf das Schicksal und Feng Shui. Insgesamt lässt sich sagen, dass die Religionsaus-übung stark synkretistisch geprägt ist, also eine Vielzahl unterschiedlicher religiöser Elemente enthält. Die chinesischen Christen nehmen nach meiner Einschätzung ihren Glauben sehr ernst. Sie sind sehr bewusst Christen, engagieren sich und leben ihre Überzeugung. Das finde ich sehr beeindruckend.

Warum sind Sie Religionslehrer geworden?

Ich bin in einer christlichen Familie aufgewach-sen. Mein Vater war Pfarrer. Im Studium wollte ich mich vertieft und wissenschaftlich mit dem christlichen Glauben auseinandersetzen, um mei-nen Glauben zu überprüfen und die Grundlagen des Glaubens zu erforschen.

Warum ist Religionsunterricht wichtig?

Religionsunterricht ist ein äußerst wichtiges Fach, weil Religion ein weltdurchdringendes Phänomen ist. Unsere westliche Kultur ist ganz wesentlich vom Christentum geprägt, von der Bibel, ihren Werten und Personen. Es ist für mich unvorstellbar, wenn Menschen nicht wissen, wer Mose, David, die Propheten und auch Jesus sind, was die christlichen Feste bedeuten oder wenn

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N A C H G E F R A G T

Religion spielt in Hongkong eine wichtige Rolle und wird in großer Vielfalt ausgeübt.

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