RenditeWerk Nr. 03/2019 · 2020. 4. 26. · Björn-Steiger-Stiftung Die Björn-Steiger-Stiftung...

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Zur Pflege des Stiftungsvermögens RenditeWerk 70/30-REGEL UND GEBOT DES KAPITALERHALTS – ÄNDERUNGEN ERFORDERLICH? Larissa Mönch Ganz Frisch – RenditeWerk der unabhängige aktuelle Newsletter mit den besten Ratschlägen zur Pflege des Stiftungsvermögens. Nr. 03/2019

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Zur Pflege des StiftungsvermögensRenditeWerk

70/30-REGEL UND GEBOT DES KAPITALERHALTS – ÄNDERUNGEN ERFORDERLICH?

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Ganz Frisch – RenditeWerk der unabhängige aktuelle Newsletter mit den besten Ratschlägen zur Pflege des Stiftungsvermögens.

Nr. 03/2019

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INHALT

Ganz Frisch – RenditeWerk, der unabhängige aktuelle Newsletter mit den besten Ratschlägen zur Pflege des Stiftungsvermögens

MonatsStifterBjörn-Steiger-Stiftung

Die Björn-Steiger-Stiftung wurde

vor 50 Jahren, am 7. Juli 1969,

von Ute und Siegfried Steiger

gegründet und hat seither Bahn-

brechendes zur Verbesserung der

Rettungsdienste geleistet.

www.steiger-stiftung.de

Ihr Elmar Peine

Guten Tag,viel dreht sich bei der

Stiftungsgeldanla-

ge um das Thema

„Nachhalt igkeit“.

Darüber darf jedoch

das für Stiftungen

substanzielle Thema

„Vermögensallokation

und Rendite“ nicht ver-

gessen werden. Dass Rendite-

Werk dies verhindern möchte, verspricht bereits

der Name – die aktuelle Ausgabe möchte das

Versprechen einlösen: sie beinhaltet dieses Mal

auch feriengerecht genug Lesestoff, um auf die

berühmte Insel mitgenommen zu werden ...

04 Tu was, Politik!Titel: Die 70/30-Regel – Änderung erforderlich?

11 „Wir raten dazu, eine höhere Aktienquote im Portfolio zu halten“

Gespräch mit Sebastian Liebscher, Bankhaus von der Heydt

12 Wir halten nicht viel von DividendenstrategienGespräch mit Uli Krämer, Kepler-Fonds KAG

13 Die komplizierte Welt der AnleihenGespräch mit Hans Jürgen Friedrich, Deutscher Mittelstandsanleihen Fonds

15 Warum nicht 70/30? – Ketzerische Gedanken eines Sozialbankers zur derzeitigen

Aktieneuphorie!Anton Bonnländer, Bank für Sozialwirtschaft AG

16 Sind große US-Stiftungen auch exzellente Renditewerke?

Theorie und Praxis

20 Neue Zeitrechnung: Multi-Asset Income für das nächste JahrzehntTalib Sheikh, Jupiter Asset Management

22 Warum ein zeitsensitives Anlagemanagement kurzfristigem Volatilitäts-Management überlegen ist

Reiner Riecker, Hoerner Bank AG

24 Wieviel Aktien verträgt ihr Stiftungsvermögen? Kepler-Fonds KAG

25 „Direct Impact“ – Nachhaltigkeit konsequent zu Ende gedacht

Sebastian Liebscher, Bankhaus von der Heydt

26 Wie können wir aus der Vergangenheit lernen und von der Digitalisierung profitieren?

Thomas Fühser und Julia Binder, Persephone Quantitative Finance Group

28 Kapitalanlage für Stiftungen neu gedacht – Chancen durch eine digitale Vermögensverwaltung

Rudolf Geyer, ebase

30 „Wir legen sehr viel Wert darauf, in Kern-Infrastruktur zu investieren“

Gespräch mit Christian Riemann, La Française Asset Management

31 Ineffizienzen in einer Nischenassetklasse nachhaltig nutzen

Bernhard Birawe, Convex Experts

32 Renditestarke Beimischung Walter Schmitz, Prima Fonds Service GmbH

34 Stabilität und attraktive RenditenAlbert Tillmann, Dr. Peters Group

36 „Attraktives Immobilieninvestment in der Niedrigzinsphase: Berlin Landsberger Allee.“

Silke Harms, Patrizia GrundInvest

38 Immobilieninvestments im prosperierenden Südosten der USA

Wolfgang J. Kunz, DNL Gruppe

40 STIIX – Der StiftungsindexP&S Vermögensberatungs AG

41 Bausteine des Stiftungsvermögens

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TitelRenditeWerk +++ Assetallokation +++ 70/30-Regel

nicht zu fürchten, sich gegenüber der Stif-

tung schadensersatzpflichtig zu machen. Der

Spruch hat sich zu einer Art Benchmark eta-

bliert. Er wurde in eine Vielzahl von Stiftungs-

Die Deutschen im Allgemeinen und ihre Stif-

tungen im Besonderen sind bekanntlich Lieb-

haber von Termingeldern, Anleihen und Cash.

Ungefähr 75 Prozent des Vermögens kleiner

und mittlerer Stiftungen, so RenditeWerk-

Schätzungen, liegen in einer der drei Katego-

rien. Über 30 Prozent aller Stiftungen haben

bis heute keine einzige Aktie im Portefeuille.

Eigentlich merkwürdig: Ein Land, das im letz-

ten Jahrhundert (mindestens) drei Währungs-

zusammenbrüche mit der Konsequenz des

Totalausfalls der nominal fixierten Werte (wie

Bargeld, Sparguthaben und Anleihen) erlebt

hat, steht in Treue fest zum Zinspapier.

Und der Staat unterstützt diese Haltung.

Wenn mindestens 70 Prozent des Stiftungsver-

mögens in Anleihen stecken und der Aktienan-

teil nicht über 30 Prozent steigt, dann, so hat

es ein wegweisendes Gerichtsurteil bestätigt,

sei von einer stiftungsgerechten Anlage aus-

zugehen und die Verantwortlichen bräuchten

Anlagerichtlinien hineingeschrieben, die

meisten Stiftungsaufsichten der Länder ma-

chen ihn sich zu eigen und auch Anbieter von

Stiftungsfonds richten ihre Strategien danach

aus. Aber ist so eine Regel in der Nullzinszeit

noch angebracht?

Nein, sagt Andrej Brodnik, der Anlagechef

der Jupiter Asset Management, einer der gro-

ßen Fondsgesellschaften der Welt. „Die Tatsa-

che, dass die Renditen von mehr als 1.100 Mrd.

Euro an Anleihen negativ sind, zeigt deutlich,

dass die favorisierte Anlageklasse nicht mehr

in der Lage ist, ausreichende regelmäßige Er-

träge zu generieren, um den Stiftungszweck zu

erfüllen.“

„Mit einem Schwerpunkt von Stiftungsan-

lagen im Bereich der festverzinslichen Wert-

papiere“, pflichtet Norbert Schulze Bornefeld,

Geschäftsführer bei der unabhängigen Vermö-

gensverwaltung Eichler & Mehlert, bei, „ist in

Zeiten des ‚Quantitative Easing‘ in der Geldpo-

Tu was, Politik!

Stiftungen haben es immer schwerer, Rendite zu erwirtschaften. Blockieren die 70/301 Regel und das Kapitalerhaltungsgebot notwendige Änderungen der Anlagekultur?

litik ein Erhalt des realen Kapitals nahezu un-

möglich geworden.“

Der Chef des Verbandes unabhängiger

Vermögensverwalter in Deutschland, Andreas

Grünewald, fasst zusammen: „Für viele Stif-

tungen kann es nicht mehr weitergehen wie

bisher … “.

Wie Brodnik, Schulze Bornefeldt und Grü-

newald äußerte sich die ganz überwiegende

Mehrheit der Banker, Fondsmanager und un-

abhängigen Vermögensverwalter, die Rendi-

tewerk in den vergangenen Wochen befragte.

Der Chemnitzer Vermögensverwalter Micha-

el Dutz (Adlatus) oder die Stiftungsexpertin

Pia Sauerborn (CSR) argumentieren für die

70/30-Regel. Dutz: „Gerade in Phasen, wie

wir Sie aktuell erleben (…), ist es wichtig,

standhaft zu bleiben und die Risiken nicht aus

den Augen zu verlieren.“

Ob für oder gegen die Regel: Die dra-

matische Renditesituation beunruhigt den 1 Gemeint sind 70 Prozent Anleihen und 30 Prozent Aktien. Während in Deutschland meist die Rentenquote vorne steht, ist es in den USA gerade anders herum: dort steht in der Regel die Aktienquote vorne. Wir glauben, dass das kein Zufall ist, sondern die unterschiedlichen Prioritäten und Kulturen zum

Ausdruck bringt. Weil sich der andere redaktionelle Beitrag in dieser Ausgabe mit der Situation in den USA beschäftigt, wurde dort die US-Konvention angewandt. Wir bitten die Leser dies zu beachten, weil das leicht zu Verwechslungen führen kann.

Martin Schulz, Stiftungsexperte des VZ Vermögens-zentrums: „Ein Signal von der Politik wäre gut.“

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gesamten Stiftungssektor: Carsten Gabers,

Portfoliomanager beim unabhängigen Ver-

mögensverwalter Böker und Paul rechnet

vor: „Mittlerweile rentiert ein Großteil der

Euroland-Staatsanleihen mit negativer Ren-

dite, das bedeutet, ein realistisches Ziel für

70 Prozent des Portfolios könnte tatsächlich

auf Sicht von 10 Jahren die schwarze Null vor

Kosten sein. Das heißt sinnbildlich, dass die

verbleibenden 30 Prozent des Portfolios zu-

nächst einmal die Kosten für 70 Prozent des

Portfolios mitverdienen müssen. Unterstellen

wir eine Gesamtkostenbelastung (Transakti-

onskosten, Verwaltungskosten und Produkt-

kosten) von 1,5 Prozent für das Gesamtport-

folio, dann benötige ich im Aktiensegment

eine Rendite von über 4,5 Prozent, um auf

Gesamtportfolio-Ebene überhaupt ein positi-

ves Ergebnis zu erzielen. Haben wir ein gutes

Aktienmarktjahr und erzielen acht Prozent,

dann bedeutet das für mein Gesamtportfolio

bei einer schwarzen Null im Rentensegment

einen Zugewinn von 0,9 Prozent. Wir sagen

daher, die Regel 70/30 führt über kurz oder

lang dazu, dass das Stiftungsvermögen nach-

haltig angegriffen wird.“

Das Problem für die Münchener Vermö-

gensverwaltung Huber, Reuss und Kollegen:

„Die Welt der Niedrigstzinsen wird uns noch

mindestens eine Generation lang begleiten.“

Um eine Änderung des Anlageverhaltens

kommen deswegen auch Befürworter der Re-

gel nicht herum. Der Kieler Anleihen-Experte

Martin Wilhelm empfiehlt Stiftungen: „Wich-

tig scheint, ein gut funktionierendes Anleihe-

management außerhalb von traditionellen

Staatsanleihen zu haben, respektive zu instal-

lieren.“ Im Rahmen der 70/30 Regel möchte

auch der Chemnitzer Dutz bleiben: ‚Die besse-

re‘ Anlageregel wären 35 Prozent in Anleihen,

35 Prozent in Währungsanleihen solider Wirt-

schaftsregionen, 30 Prozent in Aktien.“

Weiter geht der Leiter Kompetenzzentrum

Stiftungen bei Berenberg, Stefan Duus. Er

empfiehlt „Vorständen von Stiftungen, sofern

es die individuellen Anlagerichtlinien erlau-

ben, den langfristigen Anlagehorizont für eine

eher über der Schwelle von 30 Prozent liegen-

TitelRenditeWerk +++ Assetallokation +++ 70/30-Regel

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de Aktienquote zu nutzen, da Aktien unver-

ändert langfristig die rentabelste Anlageform

sind. Beispielsweise bietet sich hier eine Quote

von 50 Prozent an.“ Ähnlich äußerte sich Rolf

Kiekebusch von der Kasseler Vermögensver-

waltung Kirix: „In unseren neu gewonnenen

Stiftungsmandaten streben wir eher eine

50/50 Relation an.“ Und die Berliner Weber-

bank „befürwortet bei neu zu gründenden

Stiftungen grundsätzlich eine Aktienquote von

50 Prozent.“

Noch weiter geht der Berliner Vermögens-

verwalter Timon Heinrich (Hansen & Hein-

rich): „Aufgrund der extremen Zinspolitik soll-

ten Anleihen deutlich weniger als 50 Prozent

des Stiftungsvermögens ausmachen.“

Mehr Flexibilität, mehr Aktien und weniger

(Staats-)Anleihen, das ist der Grundtenor der

Empfehlungen für Stiftungen von den Exper-

ten. Die allermeisten wollen darüber hinaus

weitere Anlageklassen in das Universum der

möglichen Stiftungsanlagen aufgenommen

wissen:

Claus Walter, Geschäftsführer der Freibur-

ger Vermögensmanagement, argumentiert

wie viele andere für Immobilien: „Eine besse-

re Positionierung von Stiftungsvermögen kann

mit einer 40/30/30-Regel erreicht werden.

Der Rentenanteil von 40 Prozent wird hier

etwa durch einen Immobilienanteil von 30

Prozent ergänzt, der durch Vermietung regel-

mäßige Erträge bringt.“

Auch die Weberbank spricht sich für eine

„größtmögliche Diversifikation“ aus, emp-

fiehlt, „alternative Anlageklassen (Immobili-

enfonds, Schwellenländer Anleihen usw.) in

die Anlagerichtlinie aufzunehmen.“

Für Berenberg-Experte Stefan Duus wei-

sen „auch diverse weitere Sub-Anlageklassen

durchaus noch ein attraktives Ertragspoten-

zial auf. Allerdings erfordern einige dieser

Anlageklassen, wie zum Beispiel Nachrang-

anleihen oder Schwellenländeranleihen, tief-

gehende Marktkenntnisse. Auch wenn zum

heutigen Zeitpunkt eine der aufgeführten

Anlageklassen attraktiv erscheint, kann sich

dies im Zeitablauf schnell ändern“, gibt er zu

bedenken.

Viele eigentlich attraktive Anlagemöglich-

keiten, wie etwa direkter Immobilienbesitz,

sind für kleinere Stiftungen leider nicht reali-

sierbar. Thomas Pass, Geschäftsführer der Ber-

liner BPM-Vermögensverwaltung: „Auch die

Möglichkeiten, sich mit anderen Stiftungen für

solche Anlageprojekte zusammenzuschließen,

sollte geprüft werden.“

Interessant, dass auch die Behörden min-

destens einer partiellen Umorientierung

nicht im Wege stehen: Andreas Münch, Refe-

ratsleiter bei der Stiftungsaufsicht in Berlin,

stellt im Gespräch mit RenditeWerk zunächst

klar: „Grundsätzlich verbieten wir fast nichts

und grundsätzlich hat die sogenannte 70 zu

30 Regel keine Verbindlichkeit.“ Aber: „Bei

einer Aktienquote von 30 Prozent gehen wir

grundsätzlich von einem ausgewogenen Risi-

ko aus.“ Münch „begrüßt eine möglichst breite

Mischung von Anlageklassen – also Anleihen,

Aktien, Immobilien – im Sinne eines Multi As-

set Ansatzes. Sachinvestments wie Windkraft-

anlagen oder Container können, auch soweit

sie mit einem höheren Risiko einhergehen,

dabei eine kleine Rolle (im einstelligen Pro-

zentbereich) spielen. Bei Derivaten sind wir

aber generell skeptisch.“ Man habe in der

Vergangenheit große Verluste durch diese zu-

letzt genannte Anlageklasse beobachtet (das

ganze Interview mit Münch lesen Sie auf www.

Renditewerk.net).

Einer tiefgreifenden Änderung der Anlagekul-

tur deutscher Stiftungen steht womöglich weni-

ger die informelle 70/30 Regel als vielmehr das

gesetzlich verankerte Kapitalerhaltungsgebot

im Wege. „Das Kapital ist zu erhalten“ steht so

oder so ähnlich in fast allen Stiftungsgesetzen

der Länder. Größere Vermögensverluste lösen

im Umkehrschluss den Verdacht einer schuld-

haften Fehlhandlung der Verantwortlichen aus.

Aufseher Münch: „Stiftungsorgane müssen sich

bewusst sein, dass ihnen Schadensersatzansprü-

che der Stiftung gegen sie drohen, wenn sie zu

risikoreich anlegen.“

Die Keule wirkt, wie Ron Große von der

NordLB bestätigt. „Für uns als Anbieter meh-

rerer Stiftungsfonds stellt sich jedoch auch

TitelRenditeWerk +++ Assetallokation +++ 70/30-Regel

Andreas Grünewald, FIVV-Chef und Vorstand des Verbandes unabhängiger Vermögensverwalter:„Stiftungen brauchen mehr Aktien“

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die Frage, zu welchen Investments der typi-

sche deutsche Stiftungsvorstand bereit ist. Die

meisten haben Angst vor eigenen Haftungsri-

siken und Vermögensverlusten.“

Das Dilemma: Mit Sicherheit (also ohne das

Eingehen von Risiken) kann der Stiftungszweck

nicht mehr erfüllt werden. Der Gesetzgeber hat

daraus seine eigenen Konsequenzen gezogen:

„Unserer Meinung nach ist es in den vergan-

genen Jahren zu wichtigen Änderungen beim

Kapitalerhaltungsgebot gekommen,“ lässt die

Weberbank wissen. „Mit dem Gesetz zur Stär-

kung des Ehrenamtes im Jahre 2013 erlaubt der

Gesetzgeber Stiftungen den Verbrauch des Stif-

tungskapitals (sog. Verbrauchsstiftungen). Dies

ist ein Mittel, das Stiftungsvermögen innerhalb

einer bestimmten Zeit (mindestens 10 Jahre)

sinnvoll für den Stiftungszweck zu verwenden.“

Sebastian Kotte, Stiftungsexperte beim Os-

nabrücker Vermögensverwalter Spiekermann

beurteilt „die Möglichkeit der Wahl einer Ver-

brauchsstiftung (als eine) eine Form, die dem

aktuellen Zeitgeist entspricht.“

Aber zeigt die Einführung der Verbrauchs-

stiftung als Antwort auf die derzeitigen Kapi-

talmarktverhältnisse nicht die Zinsbesessen-

heit des Gesetzgebers? Wenn es keine Zinsen

mehr gibt, sollen die Stiftungen ihr Kapital

lieber verbrauchen als es adäquater, das heißt

volatiler, anlegen zu dürfen? Valexx-Experte

Drotschmann fordert, das Stiftungskapital

„mehr atmen zu lassen“.

Martin Schulz, Stiftungsexperte des VZ

Vermögenszentrum erwartet zumindest ein

„Signal. Eine größere Flexibilisierung zur

Ausgestaltung von Stiftungsanlagen ist den

veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedin-

gungen geschuldet. Zudem wäre es ratsam

eine einheitliche Regelung für Deutschland zu

finden. Aktuell gibt es ‚örtlich‘ große Unter-

schiede abhängig von der jeweils zuständigen

Aufsichtsbehörde.“

Adlatus-Chef Michael Dutz hält eine An-

passung des Kapitalerhaltungsgebotes für

„dringend notwendig. Zum einen sorgt diese

allgemeine Begrifflichkeit bei Stiftungsver-

antwortlichen für Verwirrung (‘Was bedeutet

Kapitalerhaltung?, In was darf investiert wer-

den?‘) , zum anderen stellt sich heute schon

die Frage: ‚Was ist überhaupt noch sicher?‘“.

Ähnlich Claus Walter: „Als der Gesetzge-

ber das Kapitalerhaltungsgebot einführte, hat

niemand an die Möglichkeit so niedriger oder

sogar negativer Zinsen bei sicheren Staatsan-

leihen gedacht. Heute wäre es deutlich sinn-

voller, als Alternative ein Diversifizierungsge-

bot einzuführen, das vorschreibt, Risiken auf

möglichst unabhängige Anlageklassen zu ver-

teilen.“

Pia Sauerborn, Stiftungsexpertin der

Fondsboutique CSR: „Man könnte darüber

nachdenken, (…) das Wörtchen ‚langfristig‘

mit aufzunehmen.“ Und Fondsanbieter Andrej

Brodnik: „Vielleicht sollte man positive rollie-

rende 3-Jahres-Ergebnisse als Lösungsansatz

nehmen. Diese Ziele setzen wir in einigen in-

stitutionellen Mandaten so ein.“

Vielleicht hilft auch ein Blick über den At-

lantik:

NordLB-Spezialist Ron Grosse: „Wenn der

Gesetzgeber den Gemeinnützigkeitssektor

und das Stiftungswesen stärken möchte, soll-

te er das Kapitalerhaltungsgebot ersatzlos

streichen und ähnliche Regeln wie in den USA

einführen. Dort gibt es kein Kapitalerhaltungs-

gebot. Stattdessen müssen die dortigen Stif-

tungen jedes Jahr fünf Prozent Ihres Vermö-

gens für den gemeinnützigen Stiftungszweck

auskehren. Trotzdem wachsen die meisten

großen Stiftungen dort allein durch Ihr positi-

ves Anlageergebnis.“

TitelRenditeWerk +++ Assetallokation +++ 70/30-Regel

Ron Große, Stiftungsspezialist NordLB: „Das Kapi-talerhaltungsgebot abschaffen!“

Stefan Duus, Stiftungsspezialist bei Berenberg: „Aktien langfristig am rentabelsten“

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RenditeWerk-Interview

Sebastian Liebscher, Bankhaus von der Heydt

Sebastian Liebscher +++ Bankhaus von der Heydt +++ Assetallokation für Stiftungen

„Wir raten dazu, eine höhere Aktienquote im Portfolio zu halten“RenditeWerk sprach mit Sebastian Liebscher über Möglichkeiten einer zeitgemäßen Assetallokation bei Stiftungen. Sebastian Liebscher ist Sustainability Specialist beim Bankhaus von der Heydt und dort auch zuständig für Business Development und Business Management.

RenditeWerk: Herr Liebscher, halten Sie die

70/30-Regel, nach der mindestens 70 Prozent

des Stiftungsvermögens in Anleihen und ma-

ximal 30 Prozent in Aktien investiert werden

sollten, heute noch für zeitgemäß?

Sebastian Liebscher: Diese Regel halten wir für

nicht mehr zeitgemäß, denn sie stammt aus ei-

ner Zeit, in der Anleihen noch sehr gute Rendi-

ten erwirtschafteten. Damals hat das Rendite/

Risiko-Profil gestimmt, heute ist das anders.

Anleihen mit kurzer Laufzeit und guter Bonität

sind oftmals negativ verzinst. Eine Investition in

Anleihen mit langer Laufzeit birgt für Investoren

zudem höhere Zinsänderungsrisiken. Damit

deshalb auch in Zukunft dem Finanzierungsziel

des Stiftungszwecks Rechnung getragen wer-

den kann, sollten Stiftungen ihre Anlagerichtli-

nien überdenken. Hierbei sollte die Risikotrag-

fähigkeit und der zu erwirtschaftende Ertrag der

jeweiligen Stiftung im Fokus stehen. Wir emp-

fehlen Stiftungen daher, bei der Ausgestaltung

Ihrer Anlagerichtlinien auf mehr Flexibilität hin-

sichtlich des Anlageuniversums zu achten.

RW: Wie könnte eine bessere Anlageregel für

Stiftungen heute aussehen?

SL: Wir raten dazu, eine höhere Aktienquote

im Portfolio zu halten. Bei der Selektion der

Aktien achten wir zudem auf einen möglichst

puristischen Nachhaltigkeitsansatz. Dieser hat

erfahrungsgemäß einen positiven Einfluss auf

ein vermindertes Risiko und führt erwiesener-

maßen zu einer besseren Performance. Darüber

hinaus gilt es, innerhalb der Aktienquote auf

eine angemessene Diversifikation zu achten. Es

macht durchaus Sinn, einen Teil in Immobilien-

und Infrastruktur-Aktien zu schichten, da diese

oftmals eine geringere Volatilität aufweisen. Je-

doch stellen wir hier bewusst keine feste Regel

auf, da jede Stiftung individuelle Ziele verfolgt

und somit auch in der Lage sein sollte, individu-

elle Anlagestrategien umzusetzen.

RW: Sehen Sie weitere Anlageklassen als sinn-

voll für Stiftungen an?

SL: Immobilien können durchaus eine gute

Ergänzung im Portfolio einer Stiftung sein, sie

sorgen für die richtige Diversifikation. Invest-

ments in Rohstoffe sind für Stiftungen in der

Regel eher von untergeordneter Bedeutung.

Grund hierfür ist die laufende Finanzierung

des Stiftungszwecks, welcher mit Rohstoff-

Investments schwer zu erfüllen ist. Dennoch

kann abhängig von der Größe des Portfolios

eine geringe Beimischung von Rohstoffen

sinnvoll sein.

Wir empfehlen lediglich Investments, die

eindeutig und transparent nachvollziehbar

sind und einem höheren Zweck dienen, wie

z.B. Sustainable bzw. Green Gold Investments.

RW: Sollte der Gesetzgeber das Kapitalerhal-

tungsgebot („Das Stiftungskapital ist zu erhal-

ten“) präzisieren/modifizieren?

SL: Die aktuelle Formulierung des Kapitaler-

haltungsgebots schafft vermutlich nicht die

größte Sicherheit auf Seiten der Stiftungen.

Unserer Meinung nach würde eine präzisere

Ausformulierung für mehr Objektivität bei In-

vestmententscheidungen sorgen. Der Gesetz-

geber sollte einen klaren Rahmen aufstellen,

in welchem sich Stiftungen bei ihrer Anla-

geentscheidung bewegen dürfen. Dies sorgt

für weniger Interpretationsspielraum und

gleichzeitig mehr Sicherheit.

Dieses ist eine Antwort auf unsere Expertenumfrage zum Thema. Mehr Antworten finden Inter4essierte auf unserer Website http://www.renditewerk.net.

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GastbeitragUli Krämer +++ KEPLER-FONDS KAG +++ Stiftungsanlage

RenditeWerk: Herr Krämer, wie wird sich die

Kapitalanlage für Stiftungen in 30 Jahren dar-

stellen?

Uli Krämer: Wenn wir dann in normalen Zeiten

leben, werden die Realzinsen wohl auf einem

Niveau sein, das den heutigen Sätzen eher ent-

sprechen dürfte als denjenigen der außerge-

wöhnlichen 70er und 80er Jahre.

RW: Normalerweise wird doch die Niedrig-

zinszeit als die Nicht-Normal-Periode bezeich-

net.

UK: Wenn sie den Realzins betrachten, also die

Inflationsrate in Abzug bringen, dann gab es in

weiten Bereichen der 50er und 60er Jahre des

vorigen Jahrhunderts ähnlich niedrige Zinsen

wie heute. Nur in den 70er und 80er Jahren wa-

ren die Realzinsen im Kampf gegen die Inflation

deutlich höher.

RW: Wenn sich die Zinsen kaum ändern: Soll-

ten Stiftungen dann nicht mehr Aktien halten?

UK: Tatsächlich wäre es insbesondere den deut-

schen Stiftungen und den deutschen Anlegern

überhaupt zu wünschen, eine Aktienkultur oder

sagen wir eine Aktienbeimischkultur zu entwi-

ckeln. Rational führt daran kein Weg vorbei.

RW: Ist die Richtschnur von 70 zu 30 für die

Verteilung des Stiftungsvermögens, also min-

destens 70 Prozent in Anleihen und maximal

30 Prozent in Aktien zu investieren, noch ver-

nünftig?

UK: Mit einem 50 zu 50 Mix macht man sicher

nichts verkehrt. Wir haben ja deswegen den

Kepler Ethik Mix auch in der ausgewogenen

Variante, also mit einem Aktienanteil von 50

Prozent konzipiert.

RW: Viele Stiftungen fürchten die höheren

Schwankungen bei Aktien.

UK: Aktien schwanken stärker, keine Frage.

Für Stiftungen müssen da Sicherungselemen-

te zum Einsatz kommen. Wir bei Kepler haben

sehr gute Erfahrungen mit unserem Mini-

mum-Varianz-Ansatz, bei dem die Schwan-

kungsanfälligkeit in der Vergangenheit die

Gewichtung eines Titels im Fonds (mit)be-

stimmt. Solche Elemente werden in Zukunft

wichtiger werden.

RW: Werden Dividendenstrategien stärker an

Bedeutung gewinnen?

UK: Wir halten bei Kepler im Einklang mit wis-

senschaftlichen Studien nicht wahnsinnig viel

von Dividendenstrategien. Was sich zunächst

einfach und schlüssig anhört, in dividenden-

starke Unternehmen zu investieren, um stabile

ordentliche Erträge zu generieren, stellt sich

bei genauerem Hinsehen oftmals als wenig

überzeugend dar. Denn einerseits kann der

Druck auf die Unternehmen, hohe Dividenden

abzuliefern, deren Bilanz, insbesondere die

Eigenkapitalausstattung und den Cash Flow,

über Gebühr belasten. Zum anderen halten

wir es für einen Mangel an unternehmerischer

Kreativität, wenn den Unternehmen nichts an-

deres zu ihren Gewinnen einfällt, als sie aus-

zuschütten.

(Interessierte finden in dieser Ausgabe mehr

über den neuen ETHIK MIX Fonds)

Wir halten nicht viel von DividendenstrategienDer Kepler Ethik Mix ist der 1. Stiftungsfonds des Jahres 2019. Wir sprachen mit Uli Krämer, dem CIO der österreichischen Fondsgesellschaft KEPLER-FONDS KAG über die lange Frist und die Stiftungsanlage

Uli Krämer, Leiter Portfoliomange-ment bei Kepler-Fonds

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Interview Hans-Jürgen Friedrich +++ Deutscher Mittelstandsanleihen-Fonds (WKN A1j698) Interview

Hans-Jürgen Friedrich:„Diskutiere gerne mit Stiftungen“

Die komplizierte Welt der AnleihenHans-Jürgen Friedrich ist Initiator und Fondsmanager des Deutscher Mittelstandsanleihen-Fonds (WKN A1J698), der von RenditeWerk als empfehlenswerter Baustein des Stiftungsvermögens klassifiziert wird. Wir sprachen mit Friedrich über die Anforderungen des Anleihen-Investments für Stiftungsverantwortliche.

ordnen sind, wächst rasant. Aktuell macht das

diesbezügliche Volumen 180 Milliarden Euro

aus. Vor zwei Jahren lag es noch bei 130 Milli-

arden Euro.

RW: Weil die Unternehmen bei den Banken

kein Geld kriegen?

HJF: Ja, aber nicht deswegen, weil die Unter-

nehmen so schlecht sind, wir reden ja in vielen

Fällen über alteingesessene sehr stark mit ver-

mögenden Familien verbundene Unternehmen

mit gut funktionierenden Geschäftsmodellen.

Wegen Basel III und noch stärker wegen dem

vor der Tür stehenden Basel IV versperren Regu-

lierungszwänge den Banken das Kreditgeschäft.

RW: Wie kann ein Stiftungsvorstand, der bis-

lang zehnjährige Bundesanleihen gekauft hat,

denn lohnende von weniger lohnenden Anlei-

hen unterscheiden?

HJF: Diese Aufgabe ist anspruchsvoller gewor-

den, keine Frage. Auf der Ebene einzelner Un-

RenditeWerk: Alle Welt warnt Anleger vor An-

leihen und Ihr Anleihen-Fonds wächst rasant,

wie passt das zusammen?

Hans-Jürgen Friedrich: Der Deutscher Mittel-

standsanleihen Fonds ist mit einer jährlichen

Ausschüttung von mehr als vier Prozent eine

attraktive Anlage-Alternative zu den Staatsan-

leihen und zu vielen anderen Anleihen höchs-

ter Bonität. Auf Grund der erfreulichen Perfor-

mance ist der Fonds immer stärker im Blickfeld

vieler Anleger. Deswegen hat sich unser Fonds-

volumen in den vergangenen beiden Jahren

verdreifacht.

RW: Sollten Stiftungen nicht ganz auf Anlei-

heninvestments verzichten?

HJF: Nein. Vielmehr sollten Stiftungen bei der

Auswahl von Anleihen selektiver vorgehen und

auch andere Anleihensegmente prüfen. Bei

Staatsanleihen oder den großen Industrieanlei-

hen sind die Marktmechanismen durch die Zins-

politik und die Ankaufprogramme der Europäi-

schen Zentralbank außer Kraft gesetzt worden.

Die Zinscoupons und Renditen solcher Anleihen

befinden sich deutlich unter der Inflationsrate

und sinken derzeit wieder unter die Null-Linie.

RW: Und Mittelstandsanleihen?

HJF: Eine attraktive Nische, bei denen das Kre-

ditrisiko weitestgehend angemessen bezahlt

wird. Für das Portfolio des Deutschen Mittel-

standsanleihen Fonds sind insbesondere die

Anleihen von Unternehmen von großen Interes-

sen, bei denen sich in der Zukunft die Bonität

verbessert, sogenannte Cross-Over-Kandidaten.

Unternehmen wie die Dürr AG, Grand City Pro-

perty oder die SNP AG sind nur einige Beispiele.

Sie konnten innerhalb weniger Jahre ihre Boni-

tät deutlich verbessern und die Anleihen vorzei-

tig zurückbezahlen. Am Ende kommt es, wie bei

allen anderen Anlageklassen auch darauf an,

für das eigene Portfolio die Spreu vom Weizen

zu trennen.

RW: Wie groß ist dieser Markt denn über-

haupt? Finden Sie in Deutschland genügend

Kandidaten?

HJF: Der Markt der Unternehmensanleihen,

die dem mittelständischen Marktsegment zuzu-

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ternehmen und Anleihen erfordert das eine

Analyse, die ein Laie wahrscheinlich nicht leis-

ten kann. Ich darf da in aller Bescheidenheit auf

unsere Expertise und die Expertise anderer pro-

fessioneller Anleihen-Manager hinweisen.

RW: Wie viel Prozent des Vermögens sollten

Stiftungen maximal in Mittelstandsanleihen

stecken?

HJF: Wir haben ja einige Stiftungen unter den

Anlegern. Keine davon hat mehr als 15 Prozent

des Vermögens in unseren Fonds investiert.

Damit folgen diese Stiftungen dem Grundsatz

einer breiten Streuung ihrer Vermögensanlage.

RW: Das bringt uns zur Gesamtzusammenset-

zung des Stiftungsvermögens

HJF: Diese Aufgabe ist anspruchsvoller gewor-

den, weil heute riskoreichere Bestandteile intel-

ligent komponiert werden müssen. Das hat vor

15 Jahren allenfalls für sehr große Stiftungen

eine Rolle gespielt. Wir raten Stiftungen dazu,

sich von externem und unabhängigem Sach-

und Fachverstand beraten oder betreuen zu

lassen.

RW: Jemand aus einer Bank zuziehen?

HJF: Da würde ich mich nicht nur auf eine Bank

und nicht nur auf einen Experten verlassen. Ver-

antwortliche sollten bei verschiedenen Banken,

bei Fondsgesellschaften anrufen, die Aufgabe,

zum Beispiel „Neuordnung der Anleiheninvest-

ments“ schildern und die Unterstützung einfor-

dern.

RW: Was ist, wenn da jemand Hans Jürgen

Friedrich anruft?

HJF: Dann ist der betreffende Stiftungsverant-

wortliche bei uns herzlich willkommen und ich

diskutiere gerne mal für ein, zwei Stunden. Da

lernt der Friedrich in der Regel übrigens genau

so viel wie die Stiftung.

RW: Unabhängig von der Beratung. Was muss

ein Stiftungsvorstand heute an Vorkenntnissen

über die Vermögensverwaltung mitbringen?

HJF: Grundkenntnisse der Vermögensverwal-

tung sollten gegeben sein, dazu sollte er eine

klare strategische Vorstellung von den einzuge-

henden Risiken und dem Renditeziel und nicht

zuletzt genügend Disziplin für die Umsetzung

mitbringen.

RW: Warum sollte Disziplin ein Problem wer-

den?

HJF: Weil viele Anleger gerne mal die Linie der

Anlage aus dem Auge verlieren, und weil es

auch Anforderungen an die Transparenz, an das

Reporting der beauftragten Fondsmanager gibt

und weil es ein Spannungsverhältnis zwischen

konsequenter Stetigkeit der Anlagepolitik und

notwendiger Umsetzung von lohnenden Inno-

vationen gibt.

RW: Zur strategischen Orientierung: Viele Stif-

tungen passen ihre Anlagerichtlinien gerade

an. Raten Sie zu möglichst detaillierten Vorga-

ben, um den Verantwortlichen die Arbeit zu er-

leichtern oder zu möglichst offenen Richtlinien?

HJF: Ich glaube, dass im Hinblick auf den Wan-

del und die Innovationsgeschwindigkeit eher

offene Anlagerichtlinien verfasst werden soll-

ten. Ich glaube aber, dass man darunter durch-

aus strategische Leitlinien braucht. Ich plädiere

also dafür, für kürzere Zeiträume, vielleicht bis

zu drei Jahren taktische Strategielinien zu ver-

fassen wie es in Banken die Kreditausschüsse

oder in Fondsgesellschaften das Management

machen.

Die Meinung des Profis zu Anleihenthemen:

Welche Duration sollten Stiftungen momentan präferieren?

Über 5 Jahre, also mittel- bis langfristig.

Welche Bonitäten? Noninvestmentgrade mit Aussichten auf

Verbesserung in den Investmentgrade-Bereich.

Was halten Sie von Genussscheinen? Ein schwieriger Be-

reich, in dem es häufig zu unterschiedlichen Auffassungen

von Schuldnern und Gläubigern und Pflichten und Rechte

kommt. Eher nichts für Stiftungen.

Pfandbriefe? Nähern sich immer stärker dem Nullzinsbe-

reich an. Außer zum Parken von Liquidität kaum geeignet.

Staatsanleihen? Momentan unter aller Würde!

Schwellenländer-Staatsanleihen? Da gibt es interessante

Kandidaten. Entscheidend ist in vielen Fällen das volks-

wirtschaftliche Umfeld. Stiftungen sollten sich da fachlich

beraten lassen.

Unternehmensanleihen? Ja, wenn sie sich im Bereich jen-

seits der Hochsicherheit und am besten mit der begründe-

ten Aussicht auf Hochstufung befinden.

Nachranganleihen? Da braucht man Topspezialisten wie die

Hamburger Assetmanager von Aramea.

Catbonds? Dito.

Wandelanleihen? Nur als diversifiziertes Bündel übe einen

Fonds

Nachhaltige Anleihen? Interessantes Feld. Wir lassen uns

da beraten von einer der großen Agenturen. Die findet

übrigens unter Mittelständlern erstaunlich viele Nachhaltige

Geschäftsmodelle!

Interview Hans-Jürgen Friedrich +++ Deutscher Mittelstandsanleihen-Fonds (WKN A1j698) Interview

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Anton Bonnländer +++ Bank für Sozialwirtschaft AG +++ Asset Allocation Gastbeitrag

Anton Bonnländer ist Bereichsleiter Anlagemanage-ment bei der Bank für Sozialwirtschaft AG

Warum nicht 70/30? – Ketzerische Gedanken eines Sozialbankers zur derzeitigen Aktieneuphorie!Von Anton Bonnländer, Bank für Sozialwirtschaft AG

Setzt man Nachhaltigkeit (oder neudeutsch

ESG) nur über Ausschlusskriterien um, dann ist

das eigentlich nur die Zementierung der be-

stehenden Welt in den Kategorien „Gut“ und

„Böse“ oder schwarz und weiß! Wir denken in

Grautönen, die immer heller werden sollen –

ganz im Sinne von Impact Investing und Enga-

gement. Alle Investmentfonds unseres Hauses

tragen das FNG-Siegel.

Um zum Schluss zu kommen: Portfolios mit

30% Aktien und 70% Renten haben in den letz-

ten Jahren mehrfach ihre Qualitäten bewiesen.

Für die Zukunft empfehle ich eine höhere und

möglichst durchweg nachhaltige Aktienquote

im Bereich 40 – 50% (Stichwort: Totes Pferd!).

Ganz auf Anleihen würde ich dennoch auf kei-

nen Fall verzichten.

Es gibt einige interessante ausschüttungs-

orientierte Investmentfonds, die diese Kriterien

erfüllen.

Weitere Informationen: www.sozialbank.de

Die Aktienmärkte sind schon relativ lange ge-

stiegen und die Rentenmärkte schon länger im

Zinstief – das Unbehagen vieler Anleger nimmt

zu. Die Möglichkeit eines schleichenden Zinsan-

stiegs (durch das langsame Auslaufen der inter-

nationalen expansiven Notenbank-Politik) wird

derzeit konterkariert durch Abkühlungssignale in

der Weltwirtschaft, hohe Staatsverschuldungen

weltweit, eine wackelige Eurozone und die „Han-

delskriegslust“ des amerikanischen Präsidenten.

Die Rendite einer 10-jährigen Bundesanlei-

he lag kürzlich (4. Juli 2019) bei -0,4% – das ist

pure Kapitalvernichtung! Daraus gilt es, diese

Erkenntnisse zu ziehen:

Oft ist es am besten, bei der Anlage von Gel-

dern der Weisheit der Dakota-Indianer zu folgen:

„Ist das Pferd tot, musst Du absteigen!“ Mit einem

toten Pferd, also zum Beispiel Anleihen mit Null-

oder Negativrendite, lässt sich weder Kaufkraftver-

lust ausgleichen noch der Stiftungszweck erfüllen

– das gleiche gilt aber auch für Aktienunterneh-

men, die kein zukunftsorientiertes Geschäftsmo-

dell aufweisen. Aus juristischen Gründen möchte

ich hier keine Unternehmen nennen – aber jeder

von uns kennt Aktien, die seit Jahren kaum oder

gar keine Dividende ausschütten und jährlich ste-

tig im Kurs fallen oder vor sich hin verkümmern.

Das größte Risiko für Stiftungskapital liegt

heute darin, kein Risiko eingehen zu wollen! Vie-

le unserer Kunden präferieren 70 – 80% Renten-

anlagen und 20-30% Aktien als Grundstruktur

für das Stiftungskapital. Dies ist definitiv eine

konservative (lateinisch conservare = bewahren)

Portfolioaufteilung. Kurzfristige Schwankungen

werden als Risiko wahrgenommen – realiter

müssen die Kurse auch mal schwanken, um ei-

nen Wertzuwachs oder Wertverlust im Unterneh-

menswert zu spiegeln. Bei einer 70/30 Struktur

sind die historischen Volatilitäten gering – sie

liegen um die 3-4% p.a. und der durchschnittli-

che Ertrag lag laut BVI-Statistik vom 31.05.2019

bei durchschnittlich 3,7% p.a. in den letzten 10

Jahren. (BVI=Bundesverband deutscher Invest-

mentgesellschaften).

Die Suche aller Investoren nach Rendite

treibt in allen Segmenten die Preise nach oben.

Hinzu kommt die Disruption durch Digitalisie-

rung und Informationstransparenz: Einzelun-

ternehmen, aber auch ganze Branchen können

hiervon betroffen sein! Der Begriff „Stranded

Assets“ bezeichnet das Phänomen, dass wert-

haltige Unternehmen von heute auf morgen

stark an Wert verlieren – weil ihre Produkte/

Dienstleistungen nicht mehr nachgefragt wer-

den oder sogar stigmatisiert sind: Kernkraft-

werke, Dieselautos, umweltschädliche Pesti-

zide, … vielleicht auch bald Taxiunternehmen,

Flugzeughersteller oder gar Banken?

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Theorie und PraxisUS-Stiftungen +++ Assetallokation +++ Rendite

in der Kunst der Nachahmung den Kern der

Kunst erkannt zu haben. Im Kern ist auch die

Vermögensverwaltung eine Kunst – deren

nichtzufälliger Part von Können kommt. Eine

Kunst sollte deshalb auch die erfolgreiche

Nachahmung der Yale-Strategie sein.

Aber bereits die Größenverhältnisse dürf-

ten dabei den meisten Stiftungen einen Strich

durch die Imitations-Rechnung machen. Denn

nicht viel anders als in Deutschland sind auch

in den USA – auf die wir uns im Folgenden be-

schränken – kleinere Stiftungen in der Über-

zahl. Die Yale-Stiftung ragte mit einem Kapital

von rund 30 Milliarden US-Dollar zu Beginn

des Jahres 2018 aus der Stiftungslandschaft

weit heraus, die Harvard-Stiftung verwaltete

noch mehr, einige andere Stiftungen von US-

Spitzenuniversitäten nur etwas weniger. Das

verschafft der professionellen Vermögensver-

waltung dieser Einrichtungen ganz andere

Wenn es um die Stiftungsvermögensverwal-

tung in den USA geht, stehen meist einige der

riesigen US-Universitätsstiftungen im Fokus.

Ihr Stern überstrahlt nicht nur den gleichfalls

riesigen „Rest“ der Stiftungsklasse, sondern

hat im letzten Jahrzehnt der Vermögensver-

waltung generell neue Wege ausgeleuch-

tet. Das Yale-Modell – ein wegweisender

Multi-Asset-Ansatz, der das Anlageuniversum

massiv um alternative Investments erweiter-

te – wurde berühmt, weil der seit 1985 am-

tierende Investment-Chef David F. Swensen

auch über längere Zeiträume durchschnittli-

che Renditen pro Jahr in Höhe von teils weit

über 10 Prozent melden konnte. Das aktivier-

te bei vielen anderen großen Stiftungen und

Investoren das Nachahmungsmotiv.

Nachahmung wird schon in der Poetik

des Aristoteles als hohes Vermögen des Men-

schen definiert, denn der Philosoph glaubte

Möglichkeiten, als sie etwa Stiftungen haben,

die weniger als 1 Mio. US-Dollar, d.h. weniger

als den 30.000ten Teil des Yale-Vermögens

verwalten. Größenunterschiede bedingen

eben auch qualitative Unterschiede, die sich

dann letztlich wieder quantitativ in Renditedif-

ferenzen übersetzen sollten – so jedenfalls die

verbreitete Erwartung.

Im Folgenden wollen wir einen Blick auf

die Renditen bei US-Stiftungen unter beson-

derer Berücksichtigung von Top-US-Stiftun-

gen werfen, die mehrheitlich das Yale-Modell

nachahmen. Grundlage des Artikels bilden

drei Studien, deshalb ist er auch in drei

Hauptabschnitte unterteilt. Im ersten Ab-

schnitt wird eine Nachahmung des Yale-Port-

folios in Gestalt eines hypothetischen Index-

Portfolios vorgestellt. Im zweiten Abschnitt

wird die praktische Frage empirisch beant-

wortet: wie wurde bislang das Yale-Modell

bei den 56 größten privaten US-Stiftungen

umgesetzt? Im dritten Abschnitt werden Er-

gebnisse einer Studie referiert, die erstmals

die gesamte Stiftungslandschaft in den USA

unter die Lupe nahm, um die Renditesitua-

tion generell und bei großen US-Stiftungen

speziell einem Realitätscheck zu unterwerfen.

Das Yale-Modell als Index

Während viele der ganz großen Stiftungen im

Rahmen der eigenen Vermögensverwaltung

aktiv das Yale-Modell umsetzen, käme für

kleinere Stiftungen eigentlich nur das Nach-

ahmenlassen in Frage – etwa in Gestalt eines

Fonds, vielleicht sogar in der Index-Variante.

Michael A. Azlen und Ilan Zermati von Fron-

tier Investment Management verfolgten in ei-

nem Artikel („Investing Like the Harvard and

Yale Endowment Funds“) die Index-Idee. Sie

konstruierten einen hypothetischen, an der

Sind große US-Stiftungen auch exzellente Renditewerke?Es war nur die Abkürzung der Suche nach dem passenden Wort, sicher kein Größenwahn. Der Name unseres Magazins bietet sich an, um eine ver-breitete Vorstellung von großen US-Stiftungen etwas anschaulicher zu formulieren: sie sind riesige Renditewerke, in denen Menschen und Maschinen Erträge in olympische Höhen treiben, immer am Rande des Anlageuniversums und darüber hinaus. Zwei neuere Studien nähren jedoch Zweifel an dieser heroischen Geschichte, die sich dem Bild weniger Stiftungsriesen in der Öffentlichkeit verdankt. Möglicherweise sind kleinere US-Stiftungen sogar partiell die besseren Renditewerke.

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US-Stiftungen +++ Assetallokation +++ Rendite

Assetallokation der Top-5-US-Universitäts-

stiftungen orientierten Index, der sich aus

öffentlich zugänglichen Teilindizes zusam-

mensetzt.

Die Asset Allocation der Top-Fünf sah im

Jahr 2016 wie folgt aus:

a. 48% Equities (8% US-Aktien; 6% Ak-

tien aus anderen entwickelten Volks-

wirtschaften; 6% Schwellenländer-

Aktien; 25% Private Equities)

b. 8% Anleihen

c. 23% Real Assets (14% Real Estate; 9%

Rohstoffe)

d. 21% Absolute Return (Hedgefonds

und Managed Futures)

e. 0% Cash

Azlen und Zermati richteten ihr konstruier-

tes Index-Portfolio an dieser Assetallokation

aus und ermittelten die hypothetische Perfor-

mance anhand historischer Daten. Verglei-

che führten sie anhand diverser Benchmarks

durch. Darunter war ein 60%-Aktien/40%-

Anleihen-Portfolio. Ein solches 60/40-Port-

folio wird in den USA von Praktikern und

Akademikern regelmäßig als Maßstab für

die institutionellen Vermögensverwaltung –

auch im Stiftungsbereich – verwendet. Das

zeigt, dass in den USA ein relativ hoher Akti-

enanteil Norm ist – ob dieser dann etwa Stif-

tungen folgen, ist eine andere Frage.

Für den 20- und 15-Jahreszeitraum er-

mittelten Azlen und Zermati folgende Durch-

schnittsrenditen pro Jahr:

a. Das konstruierte Index-Portfolio er-

zielte bis 2016 über 20 Jahre 8,4%

p.a., über 15 Jahre 7,5% p.a., jeweils

bei ungefähr gleicher Volatilität wie

die Top-5-Portfolios.

b. Die Top 5 kamen über 20 Jahre (15

Jahre) auf 11,2% (8,8%) p.a.

c. 805 US-Hochschulstiftungs-Portfo-

lios lagen durchschnittlich bei 6,8%

(5,2%) p.a.

d. Das 60/40-Portfolio kam über 20

Jahre auf 6,0%, über 10 Jahre auf

5,3% p.a.

Damit entwickelte sich zwar das hypothe-

tische Index-Portfolio von Azlen und Zermati

in den genannten Zeiträumen etwas schwä-

cher als die Portfolios der Top-5-Universitäts-

stiftungen. Aber der Index schnitt besser ab

als eine Gruppe von 805 US-Universitätsstif-

tungen und das 60%-Aktien/40%-Anleihen-

Portfolio. Gäbe es einen Fonds, der den kon-

struierten Index nachbilden würde, stünden

demzufolge die Aussichten nicht schlecht,

aufgrund der gewählten strategischen Asse-

tallokation zumindest partiell am Erfolgsre-

zept von Yale et al. zu partizipieren. Azlen und

Zermati verweisen in diesem Zusammenhang

auf Studien von Brinson et al. sowie von Ib-

botson und Kaplan, wonach die Assetalloka-

tion etwa 80 bis 90 Prozent der Variation der

Performance von US-Fonds erklärt. Damit kei-

ne verbreiteten Missverständnisse aufkom-

men, dürfte der Hinweis nicht überflüssig

sein, dass sich diese Werte nicht auf die Er-

klärung der Unterschiede von Renditeniveaus

zwischen unterschiedlichen Portfolios bezie-

hen, sondern nur auf die Erklärung der Vari-

ation von Renditen im Zeitverlauf (d.h. dem

Auf und Ab in der Zeit) im Rahmen einzelner

Fonds. Zudem erklärten bereits Ibbotson und

Kaplan die 80 bis 90 Prozent überwiegend

mit Marktbewegungen. Über verschiedene

Richtigstellungen zu diesem Thema berich-

teten wir 2017 in einem Renditewerk-Artikel

(Link>>):

Die realen Kopisten

Hooke, Yook und Chen untersuchten die reale

Umsetzung des Yale-Modells außerhalb des

Universitätsbereich bei den 56 größten pri-

vaten Stiftungen in der 10-Jahresperiode vom

1.1. 2006 bis 31.12. 2015. Die Wissenschaftler

von der John Hokins University und der China

Europe International Business School konnten

dabei auf (Form 990-) Daten des Internal Re-

venue Service – der US-Bundessteuerbehörde

– zurückgreifen. Die ausgewählten Stiftungen

hatten im Laufe des Beobachtungszeitraums

den Anteil der „regulär“ gehandelten Aktien

und Bonds reduziert und den Anteil alterna-

tiver Assets von 23,53% auf 50,48% erhöht:

der Anteil von Hedge Fonds stieg von 13,46%

auf 31,91% und der von Private Equity von

10,07 auf 18,57%. Im Vergleich dazu waren

staatliche Pensionsfonds im Durchschnitt zu

49% in Aktien, zu 21% in Bonds und zu 30% in

Alternativen investiert.

Hooke et al. tragen auch der gattungs-

bedingten Ähnlichkeit von Aktien (d.h. Pu-

blic Equity) mit Private Equity und einem

Großteil der Investitionen von Hedge Fonds

Rechnung, indem sie die Quote der Assets

mit Equity-Charakter bei den Top 56 mit über

60% veranschlagen.

Das Ergebnis des Vergleichs der histori-

schen Renditen war:

a. Die Top-56-Stiftungen erzielten im

genannten 10-Jahres-Zeitraum eine

durchschnittliche Nettorendite von

7,71% per annum.

b. Öffentliche Pensionsfonds lagen bei

6,40% p.a.

Theorie und Praxis

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US-Stiftungen +++ Assetallokation +++ Rendite

c. Ein (60% US-Aktien / 40% globale

Anleihen)-Portfolio erzielte 7,21%

p.a.

d. Ein (40% US-Aktien / 20% Non-US-

Aktien / 40% globale Anleihen)-Port-

folio kam auf 7,55% p.a.

Die Yale imitierenden Top-56-Stiftungen

übertrafen die Ergebnisse der „öffentlichen“

Märkte leicht bei ungefähr gleichem Risiko.

Die beiden letztgenannten Benchmarks c

und d haben jedoch einen etwas geringeren

Equity-Anteil bei zugleich größerer Liquidität.

Damit stellt sich die Frage, ob alternati-

ve Assets überhaupt angemessene Erträge

erzielen. Denn deren höhere Illiquidität er-

fordert eine entsprechende Kompensation,

die Illiquiditätsprämie. Die Wissenschaftler

schätzten diese Prämie auf 2 Prozent pro Jahr

der Alternativen Assets oder auf 0,76 Prozent-

punkte bezogen auf das Gesamtportfolio.

Nun zeigte aber die Analyse, dass die hier-

für erforderliche Rendite – bezogen auf die

Benchmark – nicht erreicht werden konnte.

Hooke et al. schließen daraus, dass die Top

56 ihre Rendite bei ähnlichem Risiko, aber

bei wesentlich höherer Liquidität auch mit

einem Mix aus öffentlich gehandelten Wert-

papieren hätten erzielen können. Demnach

zahlten sich die alternativen Investments im

Durchschnitt der 56 größten privaten Stiftun-

gen nicht aus.

Ein weiterer Aspekt, den Hooke et al.

ansprechen, sind die relativ hohen Manage-

ment-Gebühren bei Alternativen Assets. Sie

schätzen die Gebühren bei Private Equity auf

3,33%, bei Hedgefonds auf 2,01%, bei Akti-

en auf 0,40% und bei Bonds und Cash auf

0,17%. Damit fallen beim Top-56-Portfolio

auch höhere Management-Gebühren an als

bei einem reinen Aktien/Bond-Portfolio.

Als Quintessenz dieser Studie ergibt sich,

dass sich das Yale-Modell wohl doch nicht so

leicht erfolgreich kopieren lässt.

US-Stiftungen insgesamt

Wie sieht die Renditesituation bei Stiftungen in

den USA insgesamt aus? Auch David Yermack

(New York University; Stern School of Business)

und Sandeep Dahiya (Georgetown University,

Washington) griffen zur Beantwortung dieser

Frage auf erst seit kurzem öffentlich zugängli-

che (Form 990-) Steuer-Daten von 28.696 Stif-

tungen im Zeitraum zwischen 2009 und 2016

zurück. Wir beschränken uns im Folgenden auf

einen Teil der Renditeanalyse dieser Studie,

die u.a. auch noch das Auszahlungsverhalten

von Stiftungen untersuchte.

Aufgrund des umfangreichen Datensat-

zes konnten die Autoren keine Daten über

die Assetallokation erheben. Als Benchmark

verwenden sie ein 60(%-Aktien)/40(%-

Anleihen)-Portfolio.

Die Berechnung der jährlichen Renditen

im untersuchten Zeitraum ergab:

a. der Median der Nettorenditen (50%

der Stiftungen hatten eine höhere,

50% eine geringere Nettorendite)

der US-Stiftungen lag bei 3,75% p.a.

b. 10jährige US-Staatsanleihen kamen

auf 4,89% p.a.

c. Aktien kamen auf 12,21% p.a.

d. Die 60 (US-Aktien) /40

(Staatsanleihen)-Prozent-Benchmark

erzielte 9,28% p.a.

Somit lagen die Netto-Median-Renditen

der erfassten US-Stiftungen 5,53 Prozent-

punkte unter der Benchmark. Die Median-

rendite korrelierte mit der Größenklasse der

Stiftungen positiv: die kleinsten brachten es

Theorie und Praxis

US-STIFTUNGEN STIFTUNGSKAPITAL K IN MIO. USD

MEDIAN-NETTO- RETURN IN PROZENT

DURCHSCHNITTLICHES ALPHA IN PROZENT

PROZENT VON STIFTUNGEN: ALPHA < 0

GROSS: K > 100

6,14 -1,39 70

MITTEL: 100 > K > 10

5,09 -1,42 68

KLEIN:10 > K > 1

4,42 -0,95 59

SEHR KLEIN:1 > K

2,84 -0,78 53

COLLEGES & UNIVERSITÄTEN -1,89 71

TOP 20 UNIVERSITÄTEN 0,00 40

GESAMT 3,75 -1,01 59

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US-Stiftungen +++ Assetallokation +++ Rendite

auf eine Nettorendite von 2,84%, die größ-

ten auf eine von 6,24% (siehe Grafik), was

immer noch 3,04 Prozentpunkte unter der

Benchmark-Rendite ist. Die Autoren vermu-

ten, dass vor allem kleinere Stiftungen an-

teilig deutlich weniger Aktien halten als das

Benchmark-Portfolio. Dementsprechend sei

es diesen Stiftungen nicht möglich gewesen,

an der außergewöhnlichen Entwicklung der

Aktienmärkte zwischen 2009 und 2016 in

größerem Maße zu partizipieren.

Yermack und Dahiya errechneten außer-

dem mithilfe eines Vier-Faktoren-Modells,

wie hoch im Untersuchungszeitraum jene

„Alpha“ genannten Ertragsbestandteile

in den Stiftungsportfolios waren, die nicht

durch Marktfaktoren erklärt werden, sondern

auf aktives Management zurückgeführt wer-

den können. Anzumerken ist, dass sich alle

Alphas des Marktes zu null addieren müssen.

Das durchschnittliche Alpha bei allen be-

rücksichtigten US-Stiftungen war negativ und

lag bei -1,01% p.a. Der Anteil der Stiftungen,

deren Alpha negativ war, lag bei 59%; somit

erzielten 41% der Stiftungen ein neutrales

oder positives Alpha. Bei Aufschlüsselung

nach Größe zeigte sich überraschenderwei-

se, dass kleinere Stiftungen im Durchschnitt

weniger negatives Alpha generierten als

größere Stiftungen (siehe Grafik). Noch über-

raschender mag sein, dass die relativ kleine

Gruppe der Stiftungen (6% der Beobachtun-

gen) aus dem höheren Bildungsbereich (Col-

leges, Universities), auf die mehr als die Hälf-

te des verwalteten Vermögens im gesamten

Stiftungsbereich entfiel, im Hinblick auf die

Alpha-Werte am schlechtesten performte. Al-

lerdings – und das passt wieder ins populäre

Bild – waren die Top-20-Universitätsstiftun-

gen besser: das durchschnittliche Alpha lag

bei 0, „nur“ 40 % dieser Stiftungen hatten

ein negatives Alpha. Sie waren damit im Mit-

tel nicht schlechter als der Markt, aber auch

nicht besser. Die Autoren schließen aus die-

sem Ergebnis, dass die überragende Perfor-

mance der Gruppe der Top-Universitäten ein

Mythos ist. Sie vermuten, dass insbesonde-

re der unbestreitbare Erfolg von Yale durch

starke Medienpräsenz auf die Mehrheit der

weniger erfolgreichen großen Stiftungen der

Universitäts-Kategorie abfärbte.

Schluss

Die zuerst referierte Studie lotete durch hy-

pothetische Index-Konstruktion eine Mög-

lichkeit aus, das Yale-Modell nachzuahmen.

Beim Test mit historischen Renditen erreichte

der Index zwar nicht die Werte der Top-5-Uni-

versitätsstiftungen, er schnitt aber deutlich

besser ab als ein 60/40-Portfolio.

Die zweite Studie zu tatsächlich verdien-

ten Renditen der 56-Top-Stiftungen des pri-

vaten Sektors berücksichtigte auch Illiquidi-

tätsprämien, im Endergebnis schnitt hier ein

60/40-Portfolio besser ab.

Die dritte Studie zu Renditen im gesam-

ten Stiftungsbereich zeigt schließlich, dass es

auch für viele große Stiftungen sehr schwer

ist, nicht nur in die Nähe der Yale-Renditen,

sondern überhaupt nur in den Renditebereich

eines 60 (%Aktien) /40 (%Anleihen)-Portfo-

lios zu gelangen. Überraschend auch, dass

die Alphawerte eher für kleinere Stiftungen

als für große sprechen – die Top-20 im Uni-

versitätsbereich ausgenommen.

Die Ergebnisse der drei Studien mögen

durch diverse methodische Probleme und Dif-

ferenzen in ihrer Aussagekraft und Vergleich-

barkeit beschränkt sein. Dennoch vermitteln sie

zusammen betrachtet den Eindruck, dass die

Nachahmung des Yale-Modells oder auch nur

eines 60/40-Portfolios selbst in den USA theo-

retisch einfacher gesagt ist als praktisch getan.

Link Studie 1: Investing Like the Harvard and Yale

Endowment Funds

Link Studie 2: Top Foundations‘ 10-Year Plunge into

Alternatives Yields Mixed Results and High Fees

Link Studie 3: Investment Returns and Distribution

Policies of Non-Profit Endowment Funds

Theorie und Praxis

Page 20: RenditeWerk Nr. 03/2019 · 2020. 4. 26. · Björn-Steiger-Stiftung Die Björn-Steiger-Stiftung wurde vor 50 Jahren, am 7. Juli 1969, von Ute und Siegfried Steiger gegründet und

Talib Sheikh +++ Jupiter Asset Management +++ Multi-Asset Gastbeitrag

Talib Sheikh ist Head of Strategy im Bereich Multi-Asset bei Jupiter Asset Management

Neue Zeitrechnung: Multi-Asset Income für das nächste JahrzehntAnleger brauchen dringend neue Lösungen: Mit alten Rezepten lassen sich keine akzeptablen, regelmäßigen Erträge mehr generieren, sagt Talib Sheikh, Head of Strategy, Multi-Asset bei Jupiter Asset Management. Ein Thema, das insbesondere für Stiftungen aktueller ist denn je.

Angesichts des längsten Wirtschaftsauf-

schwungs in der Geschichte der USA fragen

sich viele, wann dieser Zyklus zu Ende geht.

Die Handelsspannungen und die Eintrübung

des Geschäftsklimas im verarbeitenden Ge-

werbe haben Rezessionsängste geweckt, die

sich vor allem im Rückgang der Staatsan-

leiherenditen zeigen. Sheikh und sein Team

gehen jedoch immer noch davon aus, dass

der US-Konsum und die weiche Haltung der

globalen Notenbanken den Zyklus vorerst am

Laufen halten können.

Anleger müssten sich darüber bewusst

sein, dass die Handelsspannungen zu einer

„anhaltenden politischen Risikoprämie“ ge-

Multi-Asset-Experte Talib Sheikh ist über-

zeugt: In den vergangenen Jahren haben sich

die Finanzmärkte extrem verändert und Anle-

ger brauchen einen neuen Ansatz, um heute

erfolgreich zu sein.

In dem ertragsschwächeren, volatilen Umfeld

müssen Investoren seiner Ansicht nach aktivere

Ansätze verfolgen und bei der Vermögensauftei-

lung und Wertpapierselektion agiler vorgehen,

um auch zukünftig attraktive, regelmäßige Erträ-

ge zu generieren und das Risiko zu mindern. Auch

bei der Auswahl der Zinsanlagen sei mehr Flexibi-

lität gefragt. Investoren müssten bereit sein, auch

sorgfältig ausgewählte Hochzins- und Schwellen-

länderanleihen ins Portfolio zu holen.

Das schwierige, volatile Investmentumfeld

werde Anlegern wohl noch einige Jahre er-

halten bleiben, unter anderem, weil es noch

lange dauern dürfte, bis die Zentralbanken die

Normalisierung ihrer Geldpolitik abgeschlossen

haben. Jetzt habe an den Märkten eine neue

Zeitrechnung begonnen. „In den letzten zehn

Jahren haben die Notenbanken der Wirtschaft

mit viel Geld unter die Arme gegriffen. Diese

Hilfe wird nun aber eher ausbleiben“, erklärt

Sheikh. Zudem seien nach zehn Jahren Hausse

heute alle Anlageklassen viel teurer.

„Investoren müssen bei der Vermögensaufteilung und Wertpa-

pierselektion agiler vorgehen.“

„Anleger brauchen einen neuen Ansatz, um heute

erfolgreich zu sein.“

Page 21: RenditeWerk Nr. 03/2019 · 2020. 4. 26. · Björn-Steiger-Stiftung Die Björn-Steiger-Stiftung wurde vor 50 Jahren, am 7. Juli 1969, von Ute und Siegfried Steiger gegründet und

Gastbeitrag

was sich negativ auf die Renditen auswirkt. Wir

treffen daher eine bewusste und aktive Entschei-

dung aus Sicht eines Euro-Investors, wo und

wann wir Währungsrisiken absichern, basierend

auf Top-Down-Makro- und Bewertungsbeurtei-

lungen. Dies ermöglicht uns, die Kosten für die

Absicherung deutlich zu senken und so einen hö-

heren Ertragsanteil zu erzielen.“

Für den nachhaltigen Anlageerfolg in ei-

nem volatilen Umfeld ist nach Ansicht von

Talib Sheikh zudem ein disziplinierter, risiko-

orientierter Prozess unverzichtbar.

Der Wert von Anlagen und die Erträge hier-

aus können sowohl fallen als auch steigen (dies

kann auf Markt- und Wechselkursänderungen

zurückzuführen sein) und Anleger erhalten un-

ter Umständen nicht den ursprünglich investier-

ten Betrag zurück.

Talib Sheikh +++ Jupiter Asset Management +++ Multi-Asset

führt hätten, die das Wachstum bis auf Wei-

teres belasten werde. Aber: „Den Märkten

drohen ständig viele politische Risiken, oft

treten diese dann aber gar nicht ein“, gibt

Sheikh zu bedenken.

Wohl deshalb bremsen politische Risiken

die Börsen meist auch nicht aus. Die korea-

nische Börse zum Beispiel war in den letzten

zwei Jahren einer der besten Aktienmärkte

überhaupt – obwohl Nordkorea mit seinen

Raketentests die Welt in Atem hielt. Eine von

Sheikhs Regeln als Investor ist es, keine poli-

tischen Risiken zu spielen.

Wichtiger als die politische Lage sind nach

Sheikhs Erfahrung makroökonomische Entwick-

lungen und wie der Markt diese einpreist. Dafür

analysiert er mit seinem Team eingehend und

stetig wirtschaftliche Fundamentaldaten, die

Marktstimmung und Bewertungen, und sucht

nach Potenzialen, anstatt sich ausschließlich auf

mögliche Gefahrenquellen zu konzentrieren.

„Mit der richtigen Strategie können Anle-

ger immer noch gute Erträge erwirtschaften.

Wir haben keine Angst vor diesem Umfeld,

denn für aktive und flexible Portfolioma-

nager bieten sich gute Chancen“, zeigt sich

Sheikh zuversichtlich. Allerdings: Mit einem

Fonds-Megatanker, der zweistellige Milliar-

denbeträge verwaltet, sei seine Strategie nicht

umzusetzen. Sheikhs Portfolio ist deshalb auf

Flexibilität ausgerichtet. Anders als viele Multi-

Asset-Strategien, die 2.500 bis 3.000 oder so-

gar mehr Wertpapiere im Bestand haben, ist

das Portfolio daher mit derzeit rund 500 Titeln

bewusst fokussiert. Nach Ansicht von Sheikh

ist das eine Größenordnung, die sowohl eine

angemessene Diversifikation als auch flexib-

les Agieren ermöglicht und erlaubt. Wichtiger

als möglichst viele Einzeltitel zu halten, sei die

richtige Kombination der verschiedenen Anla-

geklassen. Entscheidend sei, dass ein Fonds-

manager schnell auf veränderte Anlagesitua-

tionen reagiere und selektive Chancen in den

einzelnen Bereichen nutze.

Auch die Währungsabsicherung ist für Talib

Sheikh ein wichtiges Thema, das Performance

kosten kann. „Die Absicherungskosten sind in

den vergangenen Jahren deutlich gestiegen,

Wichtige Informationen: Der vorliegende Kommentar richtet sich

an professionelle Anleger und ist nicht für Endkunden zu verwenden

oder an diese weiterzuleiten. Er dient ausschließlich zu Informati-

onszwecken und stellt keine Anlageempfehlung dar. Die hier ausge-

druckten Ansichten sind die des Fondsmanagers zum Zeitpunkt der

Erstellung dieser Unterlage und spiegeln nicht unbedingt die von

Jupiter wider. Sie können sich in Zukunft ändern, insbesondere in

Zeiten von sich schnell ändernden Marktbedingungen. Obwohl alle

Anstrengungen unternommen werden, um die Genauigkeit der dar-

gestellten Informationen sicherzustellen, kann diesbezüglich keine

Haftung übernommen werden. Herausgegeben von Jupiter Asset

Management International S.A. (die Verwaltungsgesellschaft), 5,

Rue Heienhaff, Senningerberg L-1736, Luxemburg, zugelassen und

beaufsichtigt durch die Commission de Surveillance du Secteur Fi-

nancier

Gerne stellen wir Ihnen unsere Multi-Asset-Income-Strategie persönlich vor. Wir freuen uns, von Ihnen zu hören.

Andrej Brodnik, Head of Continental Europe+49 (0) 69 [email protected]

„Mit der richtigen Strategie können Anleger immer noch gute Erträge

erwirtschaften.“

Page 22: RenditeWerk Nr. 03/2019 · 2020. 4. 26. · Björn-Steiger-Stiftung Die Björn-Steiger-Stiftung wurde vor 50 Jahren, am 7. Juli 1969, von Ute und Siegfried Steiger gegründet und

Reiner Riecker +++ Hoerner Bank AG +++ Bedeutung des Anlagehorizonts Gastbeitrag

davon ausgegangen werden, dass das Risiko ei-

nes realen Kapitalverlustes (nach Kosten, Steuern

und Inflation) bei einer konservativen Geldanlage

mit kurzer Laufzeit höher ist als bei einer „risiko-

reicheren“ Geldanlage mit gleichzeitig höherer

Renditeerwartung, wenn man von der jährlichen

Betrachtungsweise auf eine dem Anlagehori-

zont angepasste Betrachtungsweise übergeht.

Betrachtet man den monetären Erfolg einer Ka-

pitalanlage, so kommt den Begriffen Rendite,

Risiko und Liquidität in der Anlagepraxis eine

große Bedeutung zu. Diese drei Komponenten

werden auch als das magische Dreieck einer

Kapitalanlage bezeichnet. Trotz der Notwen-

digkeit, den Liquiditätsaspekt zu betrachten,

kommt diesem nur eine Nebenrolle zu. Rendi-

te- und Risikoziele dominieren in der Zielvor-

stellung des Anlegers, solange sichergestellt ist,

dass er seine Kapitalanlage jederzeit wieder in

Geld umwandeln kann. Die Grundlage des Port-

foliomanagements legte 1952 Harry M. Mar-

kowitz mit seinem Portfolio-Selection-Modell.

Auf diesen Grundlagen aufbauend entwickelten

sich weitere Modelle (Indexmodell, CAPM, APT

oder Factorinvesting) zur Asset Allocation und

Portfoliozusammenstellung. Dabei spielt der

„Zeiteffekt“ in den gängigen portfoliotheoreti-

schen Grundmodellen oft nur eine untergeord-

nete Rolle. Für den Anleger ist die Frage nach

dem Zeithorizont von entscheidender Bedeu-

tung. So kann sich aus diesem Kontext die Fra-

ge ergeben: Soll der Aktienanteil meines Port-

folios bei einem langfristigen Anlagehorizont

(≥ 10 Jahre) größer sein als bei einem kurz-/

mittelfristigen (≤ 5 Jahre)?

Neben der Risikominimierung durch eine

sinnvolle Diversifikation des Wertpapierportfolios

nimmt auch das Verlustrisiko mit zunehmender

Haltedauer ab. So ergibt sich z.B. für US-Large Cap

Aktien (gemessen am S&P 500 Composite) im

Zeitraum 1950 bis heute basierend auf den mo-

natlichen Schlusskursen eine Schwankungsbreite

von -43% bis +61%. Bei einem rollierenden 5-Jah-

reszeitraum beträgt die Schwankung nur noch

-7% bis +30% und ab einem rollierenden 10-Jah-

reszeitraum hat sich der mögliche Verlust auf -3%

reduziert, während bei einem sehr langen Anla-

gehorizont von 20 Jahren – welcher für Stiftungen

üblich ist – in keinem Zeitintervall ein Kapitalver-

lust zu beobachten war. So kann im aktuellen

Zinsumfeld (negative Renditen, Zinssenkungen)

und bei einem entsprechenden Anlagehorizont

Allerdings benötigen auch hierbei die Anleger in

gewisser Weise „Nerven“, um die gewählte Stra-

tegie – in Ableitung des Anlagehorizontes – trotz

möglicher temporärer Verluste während der Anla-

gedauer (s. oben) auszuhalten.

Neben einer hinreichenden Portfoliodiversi-

fikation stehen bei einem modernen Portfolio-

management zunehmend bestimmte Wertpa-

piereigenschaften – sogenannte Faktoren – im

Mittelpunkt. Diese Faktoren helfen Wertpapier-

erträge und -risiken zu identifizieren. Zu den ge-

läufigsten Faktoren gehören Value (Bewertung),

Momentum (Trend), Quality (Qualität), Size

(Marktkapitalisierung) und Low Volatility (gerin-

ge Schwankung). Dabei ist zu beachten, dass sich

die Faktoren untereinander beeinflussen und das

Portfoliomanagement auf eine entsprechende Di-

versifikation achten sollte.

Die Hoerner Bank AG nutzt im Portfolio-

management ihrer vermögensverwaltenden

Fonds genau diese Erkenntnisse und bietet ihren

Mandanten ein entsprechend dem zeitlichen

Reiner Riecker ist Leiter Vermögensverwaltung bei der Hoerner Bank AG

Warum ein zeitsensitives Anlagemanagement kurzfristigem Volatilitäts-Management überlegen istVon Reiner Riecker, Hoerner Bank AG

Page 23: RenditeWerk Nr. 03/2019 · 2020. 4. 26. · Björn-Steiger-Stiftung Die Björn-Steiger-Stiftung wurde vor 50 Jahren, am 7. Juli 1969, von Ute und Siegfried Steiger gegründet und

GastbeitragReiner Riecker +++ Hoerner Bank AG +++ Bedeutung des Anlagehorizonts

Anlagehorizont ausgerichtetes risikoadjustiertes

Portfolio. Auf Portfolioebene wird dabei auf Direkt-

anlagen und kosteneffiziente, börsengehandelte

Investmentfonds (ETF) zurückgegriffen. Zudem

werden die laufenden Transaktionskosten durch

einen strategischen Investmentprozess so gering

wie möglich gehalten. Die Kombination aus Akti-

en- und Rentenanlagen bietet auch langfristigen

Investoren Vorteile. So ermöglicht die Kombinati-

on der beiden Anlageklassen erst ein periodisches

Rebalancing oder antizyklische Umschichtungen

von bzw. in die Aktienmärkte.

Um die zuvor dargestellten positiven Effekte

bestmöglich zu nutzen, eignet sich ein vermögens-

verwaltender Mischfonds wie z.B. der HB Fonds

Substanz Plus mit einer maximalen Aktienquote

von 30% besonders gut. So liegt das Augenmerk

bei der Risikosteuerung auf dem mittelfristigen

Kapitalerhalt. Diese Allokation ermöglicht es, die

Zinsänderungsrisiken hinreichend abzufedern.

Während in der Vergangenheit Anleihen bester

Bonität hohe Renditen bescherten, kommt im

aktuellen Zinsumfeld – mit Renditen im negati-

ven Bereich – dem Management der Anleihefak-

toren eine besondere Bedeutung zu. Neben

dem Schwerpunkt auf Euro-Staatsanleihen im

Investmentgrade und mittleren Laufzeitenbereich

werden auch nachrangige Anleihen, Fremdwäh-

rungsanleihen und Anleihen mit langen Laufzei-

ten beigemischt. Auch wenn die Anleiherenditen

im Vergleich zu den Aktienmarktrenditen lang-

fristig nicht konkurrenzfähig sind, zwingt die Ziel-

stellung der laufenden Risikobegrenzung dazu,

den Aktienanteil im aktuellen Marktumfeld tief zu

halten und verstärkt auf qualitativ und günstig be-

wertete substanzstarke Aktien zu setzen.

Langfristig orientiere Anleger profitieren am

stärksten von ausgewogenen Portfolios mit einem

Aktienanteil von 60% - 80%, da diese Aufteilung

unter Chance-/Risikogesichtpunkten eine optima-

le Basic-Asset-Allocation darstellt. Dies setzt aller-

dings einen entsprechend langen Anlagehorizont

voraus. Die Volatilität (als Risikomaß für die Kurs-

schwankung) ist bei einer solchen Asset-Allocation

schon wesentlich geringer als bei einem reinen

Aktiendepot. Zudem ergibt sich die Möglichkeit

einer antizyklischen Steuerung der Aktienquo-

te, welche den positiven Effekt des Rebalancings

weiter steigern kann. So kann in extremen Markt-

situationen – bei einer günstigen Aktienbewer-

tung – die Aktienquote bis auf 80% steigen. Der

HB Fonds Rendite Global Plus nutzt genau diese

Möglichkeiten der Portfolio- und Risikosteuerung.

Das Aktienportfolio wird über ein von uns verfolg-

tes Mehr-Faktoren-Modell (Value, Size, Emerging

Markets) umgesetzt. Bei Anleihen wird darüber

hinaus auf eine breite Mischung verschiedener

Ratings und Laufzeiten geachtet.

Fazit:

Zwar besteht ein fundamentaler Zusammen-

hang zwischen kurz-/mittelfristigen und lang-

fristigen Risiken. Mit der Abstimmung des Ri-

sikomanagements auf den Anlagehorizont des

Anlegers und der Nutzung des antizyklischen

Rebalancing-Prozesses lassen sich langfristig

überdurchschnittliche Erträge erzielen. Zugleich

können mit der konsequenten Ausrichtung auf

ein Mehr-Faktoren-Modell systematische Rendi-

ten vereinnahmt und Portfolios risikoadjustiert

gemanagt werden.

Wirtschaftswissenschaftliche Studien belegen,

dass sich dieser Ansatz, der auf der Grundlage des

aktuellen Standes der Kapitalmarktforschung ba-

siert, bewährt hat.

So zählt die Hoerner Bank AG mit ihrer kapi-

talerhaltenden Strategie – HB Fonds Substanz

Plus – im Rahmen einer Analyse der Wirtschafts-

Woche mit zu den besten defensiven Vermögens-

verwaltern 2019.

Weitere Informationen: www.hoernerbank.de

Rendite

SicherheitSicherheit

Anlage-horizontAnlageAnlage-horizonthorizont

Liquidität

Page 24: RenditeWerk Nr. 03/2019 · 2020. 4. 26. · Björn-Steiger-Stiftung Die Björn-Steiger-Stiftung wurde vor 50 Jahren, am 7. Juli 1969, von Ute und Siegfried Steiger gegründet und

KEPLER-FONDS KAG +++ KEPLER Ethik Mix Ausgewogen +++ 50 Prozent Aktienquote Gastbeitrag

Uli Krämer, Leiter Portfoliomange-ment bei Kepler-Fonds

Wieviel Aktien verträgt ihr Stiftungsvermögen? Ohne Aktien geht angesichts der niedrigen Zinsen derzeit nichts. Aber wie hoch soll der Anteil an risky assets im Stiftungsvermögen sein, damit das Verlustrisiko überschaubar bleibt? Der KEPLER Ethik Mix Ausgewogen setzt mit einem defensiven Minimum-Varianz-Ansatz auf 50 Prozent Aktienquo-te. KEPLER-FONDS Kapitalanlagegesellschaft

KEPLER Ethik Mix, der mit 20 Prozent Aktienquote

defensiver ausgerichtet ist als der jüngste Spross

der Kepler-Ethikfondspalette. 2018 wurde dieser

Mischfonds vom RenditeWerk als „Stiftungsfonds

des Jahres“ in Deutschland ausgezeichnet.

Kepler-Fonds Kapitalanlagegesellschaft:

• 16 Mrd. Euro Gesamtvolumen

• davon 1,5 Mrd. nachhaltiges Kundenvolumen

• Scope Fund Awards 2019: Top-Anbieter

Nachhaltige Investments Ö/D/CH

www.kepler.at

[email protected]

----------------------------------------------------------Diese Marketingmitteilung stellt weder eine Anlageberatung, noch ein Angebot oder eine

Einladung zur Angebotsstellung zum Kauf oder Verkauf dieses Anlageprodukts dar. Anga-

ben über die Wertentwicklung beziehen sich auf die Vergangenheit und stellen keinen ver-

lässlichen Indikator für die zukünftige Entwicklung dar. Der aktuelle Prospekt sowie die we-

sentlichen Anlegerinformationen – Kundeninformationsdokument (KID) sind in deutscher

Sprache bei der KEPLER-FONDS Kapitalanlagegesellschaft, Europaplatz 1a, 4020 Linz, den

Vertriebsstellen sowie unter www.kepler.at erhältlich. Die offizielle und in den Fondsun-

terlagen (Prospekt, KID, Fondsbestimmungen) verwendete Bezeichnung des Fonds lautet

„Ethik Mix Ausgewogen“.

Stiftungen investieren seit jeher den Hauptanteil

des Vermögens in schwankungsärmere Anleihen.

Über Jahre hinweg galt die Goldene Regel von

70/30 im Verhältnis von Anleihen zu Aktien. Aber

ist eine solche Aufteilung angesichts des extrem

niedrigen Renditeniveaus noch passend?

Tatsache ist, dass derzeit im Anleiheteil ohne

zusätzliche Hereinnahme von Spread-Produkten

kein zufriedenstellender Ertrag erwirtschaftet wer-

den kann. Unternehmensanleihen sind hier eine

Möglichkeit, mittels Bonitätsprämien eine bessere

Gesamtrendite zu erzielen. Kepler hat aber noch

eine weitere lukrative Einnahmequelle in einer

weitgehend ausgetrockneten Zinslandschaft ent-

deckt. Der für seine Rentenfonds mehrfach aus-

gezeichnete Vermögensverwalter ist Spezialist

im Beimischen von kleinen Emissionsvolumina,

die einen attraktiven Aufschlag zahlen. Mit Zin-

sprodukten ist somit auch heute noch Geld zu

verdienen, aber eben schwieriger und mit mehr

Aufwand.

Stellt sich die Frage, in welchem Ausmaß Akti-

en ins Stiftungsvermögen einfließen sollen? Auch

hier hat Kepler einen innovativen Zugang gefun-

den, der die ertragsstärkere Aktienquote von 30

Prozent in Richtung 50 Prozent hebt, das Risiko

aber trotzdem in Grenzen hält. Minimum-Varianz

heißt der defensive Aktienansatz, der gezielt nach

Qualitätsunternehmen mit weniger Schwankun-

gen selektiert. Investiert wird primär in konjunk-

turunabhängige Bereiche wie Nahrungsmittel,

Pharmahersteller oder Versorger.

Neu am Markt: KEPLER Ethik Mix Ausgewogen

(ISIN T: AT000ETHIKT8)

Im neuen KEPLER Ethik Mix Ausgewogen werden

die genannten anleihen- und aktienseitigen Stra-

tegien vereint. Das Investment erfolgt nachhaltig

und kombiniert einen Best-in-Class-Ansatz mit

Ausschlusskriterien. Bereiche wie z.B. Atomener-

gie, Gentechnik, Kinderarbeit oder Rüstung fin-

den sich nicht im Fondsvermögen. Im Anleiheteil

sind Staatsanleihen, Bankanleihen, Pfandbriefe

und Unternehmensanleihen breit gestreut.

Dass dieses Fondskonzept funktioniert,

untermauert der bereits am Markt etablierte

„Dieser Mischfonds kann die Dynamik steigender Aktienmärkte aufgrund seines Aktienanteils von 50 Prozent sehr gut nutzen. Unser Minimum-Vari-anz-Ansatz sorgt aber dafür, dass das Risiko trotzdem überschaubar bleibt, was gerade bei Stiftungsvermögen einen wichtigen Aspekt darstellt.“

Uli Krämer

Page 25: RenditeWerk Nr. 03/2019 · 2020. 4. 26. · Björn-Steiger-Stiftung Die Björn-Steiger-Stiftung wurde vor 50 Jahren, am 7. Juli 1969, von Ute und Siegfried Steiger gegründet und

Sebastian Liebscher +++ Bankhaus von der Heydt +++ Impact-Portfolio Gastbeitrag

Sebastian Liebscher ist beim Bankhaus von der Heydt zuständig für Business Development und Business Management

„Direct Impact“ – Nachhaltigkeit konsequent zu Ende gedachtDas Bankhaus von der Heydt realisiert das bisher strengste liquide Impact-Portfolio am Markt.Von Sebastian Liebscher, Bankhaus von der Heydt

torische Anforderungen in Bezug auf nachhal-

tige Anlagen zu erfüllen. Gleichzeitig können

sie ihre Rolle als Vorreiter in der Öffentlichkeit

aktiv wahrnehmen ohne dabei auf Rendite zu

verzichten.

Die einzigartige Direct Impact Strategie der

von der Heydt Gruppe zielt jedoch nicht nur auf

die nachhaltige Anlagestrategie ab, sie realisiert

darüber hinaus Nachhaltigkeit in der gesamten

Wertschöpfungskette des Investmentproduktes.

Die von der Heydt Gruppe spendet jährlich einen

Teil der Fondsverwaltungsgebühren an ausge-

wählte, nachhaltige Projekte. Ein speziell hierfür

entwickeltes Siegel sorgt für Transparenz.

Mit dieser Strategie ist die von der

Heydt Gruppe auf dem Weg, das strengste liqui-

de Impact-Portfolio und die erste ganzheitlich

nachhaltigkeitsorientierte Wertschöpfungsket-

te auf dem europäischen Finanzmarkt zu reali-

sieren.

Weitere Informationen: www.directimpact.fund

Gemeinsam mit einem der renommiertesten

Experten auf dem Gebiet nachhaltiger Invest-

ments, Prof. Dr. Dirk Söhnholz, hat das Bank-

haus von der Heydt einen neuartigen Misch-

fonds entwickelt. Der Fonds wird Nachhaltigkeit

in ihrer reinsten Form umsetzen und so einen

echten „Direct Impact“ erzielen.

Das Investmentspektrum des Fonds umfasst

ein diversifiziertes Anlageportfolio aus Unterneh-

mensaktien und -anleihen, REITs, Immobilien-

und Infrastrukturaktien. Zudem werden Wäh-

rungsrisiken weitgehend ausgeschlossen. Der

Branchenfokus liegt auf nachhaltigen Branchen,

wie z. B. Gesundheit, klimafreundlichem Trans-

portwesen, Recycling und erneuerbare Energien.

Ziel des Fonds ist es, durch die verschiede-

nen Anlageklassen das Risiko möglichst gering

zu halten, zugleich aber eine attraktive Rendite

nachhaltig zu generieren. Aktien mit schlechten

Liquiditätskennzahlen und historisch hohen ne-

gativen Kursausschlägen werden ausgeschlos-

sen.

Das Anlageuniversum umfasst sämtliche

Unternehmen, die zusätzlich zu den nachhal-

tigen Entwicklungszielen (SDG) der Vereinten

Nationen strenge ESG-Kriterien erfüllen. Hier-

bei werden Umwelt- (E), Sozial- (S) und Gover-

nance-(G) Anforderungen separat betrachtet.

Der Fonds wird immer nur dann investieren,

wenn die Mindestanforderungen in allen drei

ESG-Bereichen erfüllt sind.

Dieser sogenannte „Best-in-Universe“ Ansatz

soll sicherstellen, dass schlechtes Sozial- oder

Umweltverhalten nicht durch gute Governance

kompensiert werden kann. Die ESG-Bewertung

der Unternehmen wird zudem stets über alle

Branchen hinweg betrachtet und verglichen.

Dadurch, dass in diesem puristischen Nach-

haltigkeitsansatz keine weiteren Selektionskri-

terien genutzt werden, sind ausreichend attrak-

tive Wertpapiere für ein diversifiziertes Portfolio

vorhanden. Dieser Ansatz hebt sich klar von

den marktgängigen „verantwortungsvollen In-

dizes“ ab. Derartige Indizes enthalten oft Wert-

papiere, die Stiftungen mit einem ehrlichen

Nachhaltigkeitsansatz nicht in ihren Portfolien

sehen möchten.

Durch den besonders strengen Nachhaltig-

keitsansatz der von der Heydt Gruppe, wird es

insbesondere Stiftungen ermöglicht, regula-

Page 26: RenditeWerk Nr. 03/2019 · 2020. 4. 26. · Björn-Steiger-Stiftung Die Björn-Steiger-Stiftung wurde vor 50 Jahren, am 7. Juli 1969, von Ute und Siegfried Steiger gegründet und

Thomas Fühser und Julia Binder +++ Persephone +++ Quantitative Finance Gastbeitrag

Thomas Fühser ist Partner und Ge-schäftsführer bei der Persephone, Julia Binder ist ebenfalls Partner

Wie können wir aus der Vergangenheit lernen und von der Digitalisierung profitieren?Von Thomas Fühser und Julia Binder, Persephone Quantitative Finance Group GmbH

Obwohl moderne, quantitative Verfahren das

tatsächliche Risiko von Portfolien und Einzelwer-

ten kontinuierlich überwachen und so frühzeitig

vor unerwünschten Entwicklungen warnen kön-

nen, halten auch professionelle Investoren immer

noch an traditionellen Daumenregeln fest.

Die Zahlungsunfähigkeit von Lehman Brothers hat

vor zehn Jahren einen Dominoeffekt ausgelöst,

der zu dem führte, was wir heute „die globale Fi-

nanzkrise“ nennen. In der Folge brachen die Bör-

sen in einem zuvor kaum dagewesenen Ausmaß

ein, wobei sich der Absturz – wie immer in Crash-

Situationen – über Monate hinzog. In dieser Zeit

konnte man gut beobachten, dass die Vorstellung,

Aktien und Anleihen wären stets negativ oder gar

nicht korreliert, in solchen Ausnahmesituationen

nicht gilt. Stattdessen marschierten alle Assetklas-

sen plötzlich im Gleichschritt abwärts.

Mit Blick auf den Themenschwerpunkt dieser

Ausgabe von RenditeWerk wirft diese (nicht un-

bedingt neue) Erkenntnis die Frage auf, welchen

Mehrwert Daumenregeln für das Mischungsver-

hältnis zwischen Aktien und Anleihen tatsächlich

haben können. Letztlich sollen diese Regeln einer

Risikobegrenzung im Portfolio dienen. Aber wel-

chen Sinn hat das, wenn die Risikobegrenzung

gerade dann nicht greift, wenn man sie am nö-

tigsten braucht?

Nicht zuletzt aufgrund in den letzten Jahren

immens gestiegener Rechnerkapazitäten werden

dabei auch bessere, rechenaufwendige mathe-

matische Verfahren eingesetzt. Stochastische Ab-

hängigkeiten werden z.B. durch Vine Copulas in

der Risikoanalyse für Negativereignisse in Krisen-

zeiten genutzt. Die nötigen Berechnungen sind

heute selbst für große Portfolien auch ohne eine

teure IT-Infrastruktur möglich.

Warum sollte man also versuchen, das Port-

foliorisiko mit Allokationsregeln wie z.B. 70:30

indirekt in den Griff zu bekommen, wenn Invest-

mentrisiken stattdessen auch ganz direkt steuer-

bar sind?

In gewissem Sinne dreht sich durch die

Nutzung von Algorithmen nur die Vorgehens-

weise um: Bisher führten die Vorgaben aus

den Anlagerichtlinien zu einer Inkaufnahme

eines unbekannten Risikos. Mit algorithmi-

scher Unterstützung führen die Anlagerichtli-

nien zu sehr eng steuerbaren Risikokorridoren,

die mit einer flexiblen Multi-Asset-Allokation

umgesetzt und börsentäglich überwacht wer-

den können.

Um die Unterschiede zu verdeutlichen und

Vor- und Nachteile transparent zu machen, stellen

wir drei unterschiedliche Portfolioansätze gegen-

über:

Page 27: RenditeWerk Nr. 03/2019 · 2020. 4. 26. · Björn-Steiger-Stiftung Die Björn-Steiger-Stiftung wurde vor 50 Jahren, am 7. Juli 1969, von Ute und Siegfried Steiger gegründet und

GastbeitragThomas Fühser und Julia Binder +++ Persephone +++ Quantitative Finance

Grafik A zeigt eine vorgegebene Allokation von

ETFs, die in Summe ein Mischungsverhältnis

von 70:30 zwischen Anleihen und Aktientitel

ergeben, wobei diese Allokationsvorgabe re-

gelmäßig wiederhergestellt wird (Re-Balan-

cing).

Grafik B zeigt ein vorgegebenes Mischungsver-

hältnis zwischen Anleihen und Aktien i. H. v.

70:30, wobei hier ein Anlageausschuss diskretio-

Quelle: Persephone-eigene Berechnungen auf Basis bestehender robotIQ©-Algorithmen unter Verwendung von wertpapierspezifischen Kapitalmarktdaten (Grafik C: wochenweise Auflösung)

när Schwerpunkte hinsichtlich Märkte, Regionen

und Währungen setzt.

Grafik C zeigt eine Steuerung der Investition ent-

lang eines vorgegebenen Risikokorridors. Zusätz-

lich fließen Vorgaben eines Anlageausschusses

hinsichtlich Märkte, Regionen und Währungen

mit ein, welche die optimale Zusammensetzung

der Instrumente und Assetklassen anhand intelli-

genter Algorithmen vornimmt.

Die Marktanalysen für die Grafiken B und C

stammen aus dem Anlageausschuss der Perse-

phone Quantitative Finance Group GmbH. Im vor-

liegenden Beispiel basieren sie ausschließlich auf

fundamentalen und makroökonomischen Markt-

analysen. Investoren wollen jedoch üblicherweise

eigene Markteinschätzungen nutzen. Dies ist mit

unseren Modellen problemlos möglich und sogar

empfehlenswert. Ebenfalls möglich ist die Definiti-

on von Risikofaktoransätzen zur Marktbewertung,

wobei im Anlageausschuss dann Entscheidungen

zur Faktorrotation diskutiert werden.

Im direkten Vergleich der drei Modellrechnun-

gen zeigt sich zunächst einmal, dass mit Hilfe ei-

ner algorithmusbasierten Portfolioüberwachung

Umschichtungen häufiger stattfinden (was zu

immer schneller werdenden Marktreaktionen

hervorragend passt). Außerdem wird deutlich,

dass bei der direkten Steuerung das Portfoliorisiko

erwartungsgemäß deutlich geringeren Schwan-

kungen unterworfen ist und einen vorher definier-

ten Risikokorridor zuverlässig einhält. Das Beste:

bei reduziertem Portfoliorisiko erzielt Portfolio C

dennoch die höchste Rendite.

Fazit

Im Ergebnis lässt sich also mit Hilfe modernster

Technologien ein Wettbewerbsvorsprung entwi-

ckeln, der neben der Wahrung bestehender Ver-

mögenswerte zusätzliche Performance bei glei-

chem oder sogar geringerem Risiko bietet, und

das alles bei absoluter Transparenz und vollstän-

diger Einhaltung stifterischer Anlagerichtlinien.

Hinzu kommt der positive Nebeneffekt, dass sich

für Vorstand und Anlageausschuss nicht nur Kon-

trollaufwände reduzieren, sondern sich auch die

Grundlage für Anlageentscheidungen verbessert.

Weitere Informationen:

www.persephone-finance.com

Page 28: RenditeWerk Nr. 03/2019 · 2020. 4. 26. · Björn-Steiger-Stiftung Die Björn-Steiger-Stiftung wurde vor 50 Jahren, am 7. Juli 1969, von Ute und Siegfried Steiger gegründet und

GastbeitragRudolf Geyer +++ ebase +++ fintego

Rudolf Geyer ist Sprecher der Geschäftsführung von ebase

Kapitalanlage für Stiftungen neu gedacht – Chancen durch eine digitale VermögensverwaltungRudolf Geyer, ebase

kann eine professionelle Vermögensverwaltung

die Lösung sein. Während bei klassischen Ver-

mögensverwaltungen die Einstiegshürde oft

Durch die bemerkenswerten Initiativen ihrer

Stifter leisten heute bereits etwa 23.000 Stif-

tungen in Deutschland sehr wichtige Beiträge

in den unterschiedlichsten Bereichen und schaf-

fen so einen großen Mehrwert für die Gesell-

schaft. Neben dem sehr großen, unersetzlichen

persönlichen Einsatz der Beteiligten spielt das

zur Verfügung stehende Stiftungskapital dabei

eine wesentliche Rolle, um den Stiftungszweck

dauerhaft erfüllen zu können. Durch die andau-

ernde Niedrigzinsphase ist es jedoch eine große

Herausforderung, das Stiftungskapital langfris-

tig zu sichern und gleichzeitig mit den erzielten

Renditen im gewünschten Maß eine laufende

Förderung zu ermöglichen.

Während große Stiftungen mit Millionen an

Kapital entweder eigene Experten für die Kapi-

talanlage im Haus haben oder aber aufgrund

der großen Anlagevolumen auf speziell für ihre

Anforderungen aufgesetzte Lösungen, wie bei-

spielsweise eigene Fonds, zurückgreifen kön-

nen, haben kleinere Stiftungen diese Optionen

nicht. Jedoch verfügen etwa zwei Drittel der

Stiftungen über ein Stiftungskapital von unter

1 Million Euro und benötigen ihrerseits eben-

falls eine möglichst optimale Lösung.

Die in solchen Fällen oftmals genutzten Ter-

mineinlagen oder Bundesanleihen sind aktuell

als alleinige Anlageoption nicht ausreichend,

um das Stiftungskapital dauerhaft zu erhalten.

Die Anlage in einzelne Aktien oder Wertpapiere

ist eine Möglichkeit, die jedoch nur dann sinn-

voll ist, wenn eine große eigene Kapitalanlage-

expertise vorliegt und zudem die Bereitschaft

besteht, sich laufend mit dem Thema ausein-

anderzusetzen. Denn auch nach einer einma-

ligen Anlage ist eine laufende Überwachung

sowie gegebenenfalls ein Austausch oder eine

Umschichtung erforderlich, beispielsweise

wenn sich die Gewichtung einer bestimmten

Anlageklasse zu weit von dem gewünschten

Niveau entfernt hat. Für Stiftungen, die sich

nicht laufend selbst um das Thema Kapitalan-

lage kümmern können oder aber sich in erster

Linie auf die Stiftungsarbeit fokussieren wollen,

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GastbeitragRudolf Geyer +++ ebase +++ fintego

bei 500.000 bis 1 Million Euro liegt, steht durch

digitale Vermögensverwaltungen diese Mög-

lichkeit mittlerweile auch bereits ab deutlich

niedrigeren Beträgen zur Verfügung.

Mit einer digitalen Vermögensverwaltung

eröffnet sich für Stiftungen die Möglichkeit, ein

professionelles Management der Kapitalanlagen

– unter Berücksichtigung der eigenen Anforde-

rungen und Ziele – mit sehr attraktiven Kosten-

strukturen zu verbinden. Denn zum einen werden

innerhalb der digitalen Vermögensverwaltung in

der Regel Exchange Traded Funds (ETFs) genutzt,

welche im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds

deutlich niedrigere Kosten aufweisen. Zum an-

deren sind die Gebühren der digitalen Vermö-

gensverwaltungsangebote im Vergleich zu ihren

klassischen Pendants signifikant niedriger. Je

nach Anlagevolumen und Anbieter liegen diese

zwischen 0,25% und 1,0% p.a.

Ein weiterer Vorteil einer Vermögensverwal-

tung liegt im Vergleich zu Einzelanlagen in der

Rechtsform bzw. der steuerlichen Behandlung.

Denn bei der Nutzung einer Vermögensver-

waltung kann mit einer Nichtveranlagungsbe-

scheinigung die Abbuchung der Ertragssteuer

verhindert werden. Bei der Anlage in einzelne

Fonds müssen sich die Stiftungen die Steuern,

die der Fonds vorab abführt, dagegen aufwän-

dig zurückholen.

Stiftungen, die sich grundsätzlich für die

Nutzung einer digitalen Vermögensverwaltung

entscheiden, stehen natürlich vor der Heraus-

forderung, einen passenden Anbieter auszu-

wählen. Denn durch die dynamische Marktent-

wicklung der letzten Jahre steht aktuell bereits

eine Vielzahl unterschiedlicher Angebote zur

Verfügung. Viele davon sind jedoch erst sehr

kurz am Markt und konnten die Qualität ihrer

Anlagestrategie bisher noch nicht nachhaltig

unter Beweis stellen. Zudem haben zahlreiche

Anbieter einen eindeutigen Privatkundenfokus

und noch keine Erfahrungen mit Stiftungen und

deren Anforderungen.

Daher sollte bei der Anbieterauswahl drauf

geachtet werden, ob ein mehrjähriger Track Re-

cord besteht, welcher die Leistungsfähigkeit der

Kapitalanlagestrategie über unterschiedliche

Marktphasen hinweg belegt. Zudem sollte mit

den Anbietern gezielt Kontakt aufgenommen

werden, um zu klären, ob bereits Erfahrungen

mit Stiftungen bestehen und wie auf deren spe-

zielle Anforderungen eingegangen werden kann.

ebase beispielsweise ist mit der digitalen

Vermögensverwaltung fintego bereits 2014 am

deutschen Markt gestartet. Die Leistungsfähig-

keit der Anlagestrategie konnte so in einer sehr

ereignisreichen Börsenzeit unter Beweis gestellt

werden. Zudem ist es gelungen, zahlreiche

Auszeichnungen – wie beispielsweise die Note

„sehr gut“ und den Testsieg in der „Robo-Ad-

visor-Studie“ des renommierten Analysehauses

FondsConsult, welche Anlagestrategien und

-ergebnisse untersuchte – zu gewinnen. Seit

Marktstart konnte eine Vielzahl von Privatkun-

den gewonnen werden, die in jüngster Zeit im-

mer mehr auch durch Firmenkunden und Stif-

tungen ergänzt werden.

Für Interessierte stehen bei fintego fünf

unterschiedliche Strategien zur Verfügung. Je

nachdem, welcher Anteil des Stiftungskapitals

angelegt werden soll und wie die Risikobe-

reitschaft und der Anlagehorizont ist, werden

eine oder mehrere geeignete Strategien vor-

geschlagen. Für eine Stiftung, die das gesamte

Kapital in die digitale Vermögensverwaltung

investieren will, könnte sich beispielsweise ge-

mäß der „Goldenen Stiftungsanlageregel“ eine

Strategie mit einem Aktienanteil von maximal

30% eignen. Die gewünschten Quoten werden

dabei laufend automatisch geprüft und wenn

nötig Umschichtungen angestoßen. Dies führt

zu einer zeitlichen Entlastung der Stiftungsver-

antwortlichen, die für die eigentliche Stiftungs-

arbeit genutzt werden kann. Darüber hinaus

besteht beispielsweise auch die Möglichkeit,

flexibel eine regelmäßige Auszahlung festzule-

gen, um die laufenden Ausgaben bzw. die För-

derung decken zu können, ohne jeden Monat

eine Auszahlung mit anschließend notwendiger

Portfolioumschichtung anstoßen zu müssen.

Weiter Informationen: www.ebase.com | www.fintego.de

Page 30: RenditeWerk Nr. 03/2019 · 2020. 4. 26. · Björn-Steiger-Stiftung Die Björn-Steiger-Stiftung wurde vor 50 Jahren, am 7. Juli 1969, von Ute und Siegfried Steiger gegründet und

Christian Riemann +++ La Française Asset Management +++ Infrastruktur RenditeWerk-Interview

Christian Rie-mann, Director Fund Manage-ment bei La Française Asset Management

„Wir legen sehr viel Wert darauf, in Kern-Infrastruktur zu investieren“ RenditeWerk sprach mit Christian Riemann, La Française Asset Management, über Infrastrukturinvestments und den Ve-RI Listed Infrastructure

ken Sie an Bevölkerungsentwicklung, Mobilität

etc. Zum Beispiel haben wir seit 2014 kein nega-

tives Jahr im Fonds verzeichnen müssen.

RW: Was ist der Preis für diese Gleichmäßig-

keit?

CR: Nun, mit der Konzentration auf Kerninfra-

struktur verlieren wir weniger als andere, wenn

die Börsen und damit Vergleichsindices im Infra-

strukturbereich runter gehen, dafür gehören wir

in stark steigenden Märkten nicht immer zu den

Ersten. Doch mit einer Performance mit unse-

rer R-Tranche des Ve-RI Listed Infrastructure von

17,76 Prozent zum 23. Juni 2019 und einer Ge-

samtperformance von 55,5 Prozent der letzten

fünf Jahre können wir zufrieden sein.

RW: Wie viel ihres Vermögens sollte eine Stif-

tung maximal in den Fonds investieren kön-

nen?

CR: Wir tun uns mit Zahlen schwer, weil das na-

türlich von Fall zu Fall entschieden werden muss.

Aber generell klassifizieren wir uns als sehr inter-

essante Beimischung ein.

RenditeWerk: Warum sollten Stiftungen in Inf-

rastruktur investieren?

Christian Riemann: Weil Infrastrukturinvest-

ments Eigenschaften haben, die für Stiftungen

interessant sind. Sie können, gemessen etwa

an einem Investment in einen breiten Aktienin-

dex wie den Dax deutlich stabilere Ertragsent-

wicklungen der Unternehmen erwarten.

RW: Worein investiert denn eine Stiftung ei-

gentlich genau?

CR: In einen Aktienfonds. Dieser Fonds investiert

sein Geld in börsengehandelte Kern-Infrastruk-

turunternehmen, also in Firmen, die Flughäfen,

Tunnel, Straßen, Strom- und Telekommunikati-

onsnetze betreiben

RW: Also in Deutschland etwa in eine Eon oder

eine RWE?

CR: Nein, in die gerade nicht. Wir legen sehr viel

Wert darauf, in Kern-Infrastruktur zu investieren.

Kraftwerksbetreiber gehören für uns da nicht zu.

Eon und RWE betreiben zwar auch Energienetze,

die von uns gesuchte Kern-Infrastruktur, aber das

macht nicht den Hauptteil ihres Geschäftes aus.

Wir haben aktuell aus Deutschland zum Beispiel

die Fraport AG, die den Frankfurter Flughafen be-

treibt, im Fonds.

RW: Was ist der Vorteil, nur in Kern-Infrastruk-

tur zu investieren?

CR: Wir glauben, dass Kern-Infrastruktur-Unter-

nehmen besonders stabile Cashflows erzeugen,

denken Sie nur an Stromübertragungsentgelte.

Die sind stabiler als die Umsätze einer Bank. Die

Nutzungsverträge haben in der Regel sehr lange

Laufzeiten. Dazu kommt, dass der Verkehr wei-

terhin über Mautstraßen rollt – auch wenn die

Konjunktur mal stottern sollte.

RW: Also ist der Fonds so etwas wie ein beson-

ders sicherer Branchenfonds?

CR: Für uns ist es ein Satellit. Er ist ein Aktien-

fonds, der nur in Unternehmen investiert, die

an der Börse täglich gehandelt werden können

und unsere Qualitätsanforderungen etwa an die

Entwicklung der Bilanzzahlen erfüllen. Er ist also

kein Hedgefonds oder dergleichen. Er ist aber

andererseits auch kein gewöhnlicher Branchen-

fonds.

RW: Was heißt das konkret für die Fondsent-

wicklung?

CR: Wir können auf der Fondsebene eine gleich-

mäßige Ertragsentwicklung verzeichnen. Anfang

Juli 2019 liegt die jährliche Volatilität der letzten

drei Jahre bei 8,4 Prozent. Dazu kommt, dass die

Kern-Infrastrukturentwicklung durch besonders

stabile und langfristige Trends getrieben ist, den-

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Bernhard Birawe +++ CONVEX Experts GmbH +++ Wandelanleihen Gastbeitrag

Bernhard Birawe, MMag., LL.B. (WU), ist Gründungspartner und Geschäftsführender Gesellschafter der CONVEX Experts GmbH

Ineffizienzen in einer Nischenassetklasse nachhaltig nutzenVon Bernhard Birawe, CONVEX Experts GmbH

nachhaltige Finanzprodukte“, wie auch mit dem

Eurosif-Transparenzlogo und dem FNG Siegel für

nachhaltige Geldanlagen.

Weitere Informationen : www.convex-experts.com

Kontakt

MMag. Bernhard Birawe, LL.B. (WU)

CONVEX Experts GmbH Wien - Österreich

[email protected]

https://convex-experts.com/

Wandelanleihen sind hybride und konvex

Die Assetklasse Wandelanleihen besteht schon

seit über 100 Jahren. Verglichen mit anderen An-

lageformen ist sie eine Nische. Für Investoren wird

sie aufgrund des vorherrschenden Zinsumfeldes

zunehmend interessant, denn sie bietet Perfor-

mancechancen, die es zu nutzen gilt. Wandelan-

leihen sind hybride, sie vereinen die Sicherheit

einer Anleihe mit der Option, an steigenden Akti-

enkursen zu partizipieren. Es ergibt sich ein für den

Investor konvexes Kursprofil.

Spezialisierter Ansatz mit Fokus auf marktneu-

trale Werttreiber

Wandelanleihen bieten zusätzliche Performance-

treiber, welche die gebotene Konvexität der Asset-

klasse verstärken und somit ein besseres Ertrags-/

Risikoverhältnis ermöglichen. Wenn man über

langjährige Erfahrung und das nötige Knowhow

verfügt, kann man diese Performancetreiber iden-

tifizieren und nutzen. CONVEX Experts macht dies

in einem spezialisierten Ansatz. Im Mittelpunkt

stehen dabei marktneutrale Werttreiber. Hierzu

zählen beispielsweise „Dislocations“. Das bedeu-

tet, dass eine Wandelanleihe bei vergleichbarer

Laufzeit und im gleichen Rang eine höhere Verzin-

sung aufweist als ein Corporate Bond desselben

Unternehmens. Die Option, die in die Wandelan-

leihe eingebettet ist und mit der man an der zu-

grundeliegenden Aktie partizipieren kann, erhält

man in diesem Fall gratis. Ein Beispiel hierfür ist

Telecom Italia. Der Corporate Bond mit einer Lauf-

zeit bis 2022 weist eine Verzinsung zur Endfällig-

keit von 0,83% aus, die Wandelanleihe hingegen

1,92%! (Quelle: Deutsche Bank 18.06.2019). Ein

weiterer marktneutraler Werttreiber findet sich

bei Wandelanleihen von potenziellen Übernah-

mekandidaten, die über ein sogenanntes „Rat-

chet“ verfügen. Kommt es durch eine Übernahme

zu einem „change of control“, wird die Wandelan-

leihe vom Markt genommen. Wie ein Wandelan-

leihehalter in so einem Fall abgegolten werden

muss, wird bereits bei Emission im Prospekt fest-

gelegt. Eine detaillierte Analyse dieser Ratchets

bedarf einer entsprechenden Erfahrung, bringt

dem Investor aber entscheidende Vorteile gegen-

über Aktionären oder Anleihehaltern. Zusätzlich

sind spezielle hochkonvexe Wandelanleiheprofile

interessant, die sich im Zeitablauf aufgrund von

Marktbewegungen ergeben können. Ein Beispiel

dafür stellt die abgebildete Wandelanleihe von

Lenovo dar. Bei einer Szenario-Analyse der Wan-

delanleihe auf Jahressicht ergeben sich folgende

Szenarien: bei einem Kursminus von 20% bei der

Aktie würde die Wandelanleihe 2,87% verlieren,

während man sich einen Kursgewinn von 8,84%

erhoffen könnte, sofern die Aktie um 20% steigen

würde.

ESG – SRI – SDG - nachhaltig

Nachhaltiges Investieren steht im Fokus instituti-

oneller und privater Investoren. Die vorangehend

beschriebene Investmentstrategie ist streng nach-

haltig. Es werden Ausschlusskriterien sowie ein

Best in Class Ansatz angewandt. Die Strategie ist

mehrfach zertifiziert und ausgezeichnet, sowohl

mit dem „Österreichischen Umweltzeichen für

Quelle: Deutsche Bank, 18.06.2019

-20%

-10%

0%

10%

20%

-2,87%-0,97%

1,69% 5,00%8,84%

-20%

-15%

-10%

-5%

0%

5%

10%

15%

20%

Lenovo 3,375% 2024 USD

Aktie Wandelanleihe

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Walter Schmitz +++ PRIMA Fonds Service GmbH +++ PRIMA – Global Challenges Gastbeitrag

Walter Schmitz ist Gründer und Geschäftsführer der PRIMA Fonds Service GmbH

Renditestarke Beimischung Von Walter Schmitz, PRIMA Fonds Service GmbH

chergestellt werden können. Das Kapital selbst

darf dafür nicht aufgezehrt werden. Es ist nur

ein einziger Satz, der wirklich relevant ist: „Das

Stiftungsvermögen darf weder verschenkt noch

verbraucht oder in sonstiger Weise verringert

werden, sondern ist ausschließlich zur Erzie-

lung von Erträgen zu gebrauchen“, heißt es im

Rechtshandbuch für Stiftungen. Nach diesem

Grundsatz sind Anlagen in Aktien, gerade für

Stiftungen, die ja „für die Ewigkeit“ eingerich-

tet werden, eine unverzichtbare Asset-Klasse,

da sie nachgewiesenermaßen historisch die

höchsten Erträge erwirtschaften.

Viele Stiftungen betreiben aber eine Vermö-

gensanlage, die ganz auf Nummer sicher geht.

Das Kapital wird in Festgeld und Sparbriefen an-

gelegt. Der Haken dabei: Solche Anlageformen

werfen zwar konstante, aber auf Dauer viel zu

geringe Erträge ab. Selbst wenn der Kapital-

stock nominell erhalten bleibt, sorgt die Infla-

tion dafür, dass der reale Wert des Vermögens

stetig abnimmt. Bei einer Teuerung von mode-

raten (und derzeit kaum zu erwartenden) 2 Pro-

zent jährlich, schrumpft ein realer Kapitalstock

Es herrscht derzeit eine kuriose Situation an

den Märkten. Da schwelt der Handelskonflikt

zwischen China und den USA weiter, auch

wenn zuletzt etwas Hoffnung aufkeimte, als

US-Präsident Trump und Chinas Regierungs-

chef Xi in Osaka eine Art Waffenstillstand

schlossen. Das bedeutet zwar keine Lösung im

Konflikt, denn Trump wäre nicht Trump, würde

er den Handelskrieg einfach so im Sande ver-

laufen lassen. Doch selbst ihm dürfte klar sein,

dass er den Bogen nicht überspannen darf,

sonst leidet die US-Wirtschaft noch mehr, als

sie dies jetzt schon tut. Nicht nur in den USA

häufen sich die Umsatz- und Gewinnerwar-

tungen. Die Wirtschaft verliert global weiter

an Kraft. Manche Marktteilnehmer rechnen

schon damit, dass einige Volkswirtschaften in

eine Rezession abstürzen. In Europa kommt

noch der anstehende Brexit hinzu. Doch was

machen Dow Jones, Nasdaq und der S&P

500? Sie stürmen weiter von Hoch zu Hoch.

Und auch die europäischen Indizes wie der

DAX und der Eurostoxx 50 halten sich auf rela-

tiv hohem Niveau.

Notenbanken begünstigen Aktienanlage

„Schuld“ daran sind die Notenbanken. Auf die

können sich die Börsianer fest verlassen. So hat

EZB-Chef Mario Draghi die Hoffnung genährt,

dass die Europäische Zentralbank auf eine

noch lockerere Geldpolitik zusteuert, als sie es

sowieso schon tut. Und von der designierten

neuen EZB-Präsidentin Christine Lagarde wird

erwartet, dass sie Draghis „ewige Nullzinspo-

litik“ fortführen wird. Und bei der Fed scheint

es nur eine Frage der Zeit, bis eine Zinssenkung

verkündet wird. Die lockere Geldpolitik wird sich

also fortsetzen.

Stiftungen und Aktien passen zusammen

Das bringt aber viele institutionelle Investoren

– und hier vor allem Stiftungen – in arge Be-

drängnis. Am Rentenmarkt sind kaum noch Er-

träge zu erwirtschaften. Und viele sind in ihren

Anlagerichtlichtlinien so eingeschränkte, dass

sie nur bedingt in Aktien investieren dürfen –

oder dies von sich aus nicht tun. Aber: Dürfen

Stiftungen in Aktien investieren? Die einfache

Antwort lautet: „Selbstverständlich!“ Denn

oberstes Ziel jeder Stiftung ist die Erhaltung des

Stiftungskapitals, und zwar in seiner Substanz

und Kaufkraft – also nach Abzug der Inflation.

Denn für die Stiftungsarbeit stehen nur die Er-

träge aus der Kapitalanlage zur Verfügung – die

bei Aktien über regelmäßige Dividenden si-

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GastbeitragWalter Schmitz +++ PRIMA Fonds Service GmbH +++ PRIMA – Global Challenges

von 1 Million Euro binnen 10 Jahren auf rund

820.000 Euro. Nach 20 Jahren beträgt der rea-

le Wert nur noch 670.000 Euro.

Stiftungsvermögen aktiv managen

Die Leistungskraft einer Stiftung kann also nur

dann erhalten werden, wenn das Vermögen

aktiv gemanagt wird. Aktiv bedeutet: Man ist

offen für Anlagechancen jenseits von Festgeld

und Sparbrief und reaktionsschnell genug, um

sein Anlageportfolio an veränderte Marktbe-

dingungen anzupassen. Dies gilt vor allem für

Aktien, auch wenn sie manchmal größeren

Wertschwankungen ausgesetzt sind. Denn:

Manche Rentenanlagen müssen im derzeitigen

Null-Zins-, beziehungsweise Minus-Zinsumfeld

Kursverluste hinnehmen. Solche Wertpapiere

im Depot zu belassen und auf bessere Tage zu

hoffen, können sich Stiftungen einfach nicht er-

lauben. Sie sind auf einträgliche Renditen ange-

wiesen, weil jedes magere Jahr an der Substanz

zehrt. Aktien als Teil der Asset Allokation sind

also unverzichtbar.

PRIMA – Global Challenges kombiniert Nach-

haltigkeit und Aktienanlage

Darüber hinaus wollen oder müssen Stiftun-

gen ihre Mittel nach Nachhaltigkeitskriterien

investieren. Das ist wichtig und gemäß vieler

Stiftungsrichtlinien auch richtig. Darüber hi-

naus haben viele Statistiken nachgewiesen,

dass durch nachhaltige Geldanlage keine Per-

formancenachteile entstehen. Auf der anderen

Seite hat eine Untersuchung von Allianz Global

Investors jetzt gezeigt, dass Investitionen unter

Berücksichtigung von ökologischen und sozia-

len Faktoren nicht einfach nur ein schickes Label

sind, sondern auch messbare Auswirkungen auf

das Anlageergebnis haben. Dadurch werden

Anleger nämlich vor allem vor Extremrisiken

und damit verbundenen finanziellen Verlusten

geschützt.

Hier kommt nun der PRIMA – Global Challenges

ins Spiel. Dieser global investierende Nachhal-

tigkeitsaktienfonds wurde von RenditeWerk als

„Stiftungsfonds des Jahres: Bester offensiver

Baustein“ ausgezeichnet. Er wird nach dem

Best-in-Class-Prinzip gemanagt und investiert

nach strengen Nachhaltigkeitskriterien nur in

Unternehmen aus Industrieländern wie den

USA, Kanada, Europa und Japan. Zur Begrün-

dung bei der Auszeichnung zum Stiftungsfonds

des Jahres hieß es zur Begründung: „Stiftun-

gen, die die Zusammensetzung ihres Vermö-

gens in Richtung Aktien ausbauen wollen und

dafür einen exzellenten Baustein suchen, wer-

den mit dem PRIMA - Global Challenges zumin-

dest in mittlerer oder längerer Frist eine hohe

Erfolgswahrscheinlichkeit haben.“ Dass sich

eine solche Investition allein im laufenden Jahr

gelohnt hätte, zeigt die Performance des Fonds

von gut 20 Prozent in den ersten sechs Mona-

ten. Über die letzten zehn Jahre hin hat der

Fonds einen Wertzuwachs von durchschnittlich

über 10 Prozent zu verzeichnen. Hier zeigt sich

die hohe Kontinuität der Anlage in einen nach

strikten Nachhaltigkeitskriterien gemanagten

Aktienfonds. Wie heißt es doch so schön und

treffend: „Stiftungen und Aktien haben eines

gemeinsam: Sie sind im Prinzip auf die Ewigkeit

ausgerichtet!“ Dies sollten sich die Anlageaus-

schüsse von Stiftungen immer wieder vor Au-

gen führen.

Weitere Informationen: www.primafonds.com

5-Jahreschart der institutionellen Tranche

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Dr. Albert Tillmann +++ Dr. Peters Group +++ Hotelinvestments Gastbeitrag

Stabilität und attraktive RenditenWarum Hotelinvestments ein probates Mittel gegen Nullzinsen sind. Von Dr. Albert Tillmann, Dr. Peters Group

Vielzahl unterschiedlicher Nachfragequellen,

wie dem ausgeprägten Geschäftstourismus.

Nicht zuletzt aufgrund seiner zentralen Lage

Seit über drei Jahren steht der Leitzins der

Europäischen Zentralbank bei 0,0 Prozent.

Die Auswüchse der expansiven Geldpolitik

bekommen Privatkunden ebenso zu spüren

wie institutionelle Investoren. Nicht nur die

Renditeerwartungen von kapitalgedeckten

Rentenversicherungen und anleihebasierten

Lebensversicherungen schrumpfen. Noch

schlimmer ist es um Zinspapiere bestellt.

Kurzum: Die klassische Geldanlage ist passé.

Sachwerte als Alternative zum Nullzins

Eine lohnende Alternative sind Sachwertinvesti-

tionen – beispielsweise in Aktien, Infrastruktur

und Immobilien. Angesichts des fortwährenden

Booms ist der Immobilienbereich mittlerweile

durch teils sehr hohe Einkaufspreise geprägt.

Daher besteht die Herausforderung für Anleger

darin, genau zu prüfen, welche Nutzungsklasse

sich als langfristige Geldanlage lohnt.

Partnersuche statt Perlentaucherei

Wer eine rentable Immobilienanlage mit über-

schaubarem Risiko sucht, muss Perlentaucher-

Qualitäten haben oder sich einen Partner

suchen, der jahrelange Erfahrung in diesem

Marktsegment hat. Die Dr. Peters Group ist seit

über 40 Jahren als Investor im Immobilienbe-

reich engagiert. Der Investitionsfokus der Dort-

munder Manufaktur für Sachwertinvestitionen

liegt auf der Nutzungsklasse Hotels. Diese bie-

tet Stabilität und attraktive Renditen, wie ein

Blick in die Leistungsübersicht der Hotelfonds

von Dr. Peters zeigt. Über 182 Millionen Euro

hat die Dr. Peters Group in 22 Hotels investiert;

davon wurden bislang 16 erfolgreich verkauft.

Im Schnitt haben die Anleger dieser Fonds ihr

eingesetztes Kapital mehr als verdoppelt.

Zuletzt konnten sich Anleger der Dr. Peters

Group in der Nähe von München an einem

modernen Businesshotel der Marke Courtyard

by Marriott beteiligen. Und weitere Projekte

sind bereits in Planung. Noch in diesem Jahr

soll ein risikogemischter Hotelfonds aufgelegt

werden, der in mehrere Hotels investiert.

Strukturelle Wachstumsfaktoren

Ein Hauptargument, das für Hotelinvest-

ments spricht, sind die positiven Rahmen-

bedingungen, die seit über zwei Dekaden

für strukturelles Wachstum sorgen. So pro-

fitiert Deutschlands Hotelmarkt von einer

300

350

400

450

500

1992

1993

1994

1995

1996

1997

1998

1999

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

2015

2016

2017

2018

hotelübernachtungen in deutschland von 1992 bis 2018 (in mio.)

28%

Quelle: Statistisches Bundesamt

hotelübernachtungen in deutschland von 1992 bis 2018 (in mio.)

Allein in den letzten zehn Jahren verbuchten deutsche Hotels einen Anstieg der Übernachtungszahlen von 28 Prozent

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GastbeitragDr. Albert Tillmann +++ Dr. Peters Group +++ Hotelinvestments

ist Deutschland der größte Messeplatz und

wichtigste Veranstaltungsort Europas.

Tourismus gewinnt an Bedeutung

Ein weiteres Standbein ist der Tourismus,

der zunehmend an Bedeutung gewinnt. Seit

neun Jahren in Folge meldet der Hotel- und

Gaststättenverband Rekordzahlen bei den

Übernachtungszahlen – mit weiter steigen-

der Tendenz. Dafür sorgt zum Beispiel der

zunehmende Trend zu Kurzreisen und Städ-

tetrips sowie die wachsende Mittelschicht

aus Asien, die gerne und oft nach Europa

reist. Da über die Hälfte aller Hotelüber-

nachtungen in der EU auf Frankreich, Spa-

nien und Deutschland entfallen, ist davon

auszugehen, dass der deutsche Hotelmarkt

von dieser Entwicklung überdurchschnittlich

profitiert.

Langfristige Pachtverträge

Hinzu kommen die in Deutschland gängigen

Pachtverträge mit einer Laufzeit von meist

20 Jahren. Gepaart mit der Übernahme we-

sentlicher Wartungs- und Instandhaltungsar-

beiten durch den Betreiber, halten diese den

Verwaltungsaufwand für Anleger selbst bei

großen Investitionssummen gering.

Konzentration auf B- und C-Städte

Kein Wunder, dass sich die Nachfrage nach

Hotelimmobilien bereits seit Jahren auf ei-

nem hohen Niveau bewegt. Dies hat zur Folge,

dass es zunehmend herausfordernder wird, die

passenden Objekte zu akquirieren. Vor allem

in den Top-7-Städten wie Hamburg, Frankfurt

oder Berlin ist das Produktangebot mittlerweile

knapp. Folglich weichen Investoren stärker als

bisher auf B- und C-Städte aus. So kommt es,

dass im ersten Halbjahr 2019 fast die Hälfte des

Hotel-Transaktionsvolumens von 1,6 Milliarden

Euro außerhalb der großen Investitionszentren

platziert worden ist.

Passendes Konzept

Für Investoren, die keine tiefgehende Hotel-

expertise mitbringen, hält der Hotelmarkt

noch weitere Herausforderungen bereit: An-

ders als bei Nutzungsklassen wie Büro- und

Gewerbeimmobilien, entscheiden bei Hotels

nicht nur die Lage und der Preis über den Er-

folg einer Investition. Ebenso wichtig ist die

Auswahl der richtigen Betreibergesellschaft

sowie des passenden Konzepts. Je nach den

vor Ort gegebenen Marktverhältnissen müs-

sen sich Hotels an zum Teil sehr unterschied-

lichen Zielgruppen orientieren: Denn ein Ge-

schäftsreisender hat andere Bedürfnisse und

Wünsche als beispielsweise ein Städte- oder

Langzeittourist.

Fazit

Wer erfolgreich in ein Hotel investieren

möchte, sollte deshalb auf einen Sach-

wertspezialisten setzen, der die Branche und

deren Besonderheiten kennt und daher mit

den Akteuren im Hotelmarkt auf Augenhöhe

verhandeln kann. Anleger, die sich bei einem

Hotelinvestment für eine solche Partner-

schaft entscheiden, dürften sich auch in den

kommenden Jahren an stabilen Cashflows

und attraktiven Renditen erfreuen.

Weitere Informationen: www.Dr-Peters.de

Dr. Albert Tillmann ist Chief Operating Officer der Dr. Peters Group

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Silke Harms +++ PATRIZIA GrundInvest +++ AIF Berlin Landsberger Allee Gastbeitrag

„Attraktives Immobilieninvestment in der Niedrigzinsphase: Berlin Landsberger Allee.“Von Silke Harms, PATRIZIA GrundInvest

Vollständig vermietetes Objekt

Das Objekt setzt sich aus mehreren Gebäudetei-

len an der Landsberger Allee und der Storkower

Straße zusammen. Insgesamt 35.000 Quadrat-

meter vermietbare Fläche erstrecken sich auf

zehn Stockwerke und ein Untergeschoss. Die

unterschiedlichen Gebäudeteile, die weitge-

hend 2015 bzw. 2017 modernisiert wurden, sind

vollständig vermietet und beherbergen ein Ho-

tel, ein Hostel, Büros, ein Gesundheitszentrum

sowie ein Parkhaus. Ein Rewe-Markt, eine Apo-

theke und ein dm Drogeriemarkt runden das

vielseitige Angebot ab. Die gewichtete Restlauf-

zeit der Miet- und Pachtverträge beträgt knapp

zehn Jahre. Auf Basis der Mieterträge wird mit

jährlichen Auszahlungen vor Steuern von rund

vier Prozent gerechnet. Übrigens: In aller Regel

sind derartige Auszahlungen für gemeinnützige

Stiftungen im Ergebnis steuerfrei.

Boomtown Berlin

Berlin profitiert von seiner wachsenden Start-

Die anhaltende Niedrigzinsphase stellt viele

Stiftungen vor große Herausforderungen. Be-

sonders kleine und mittlere Stiftungen, die

nicht auf die interne Expertise hauptamtli-

cher Mitarbeiter zurückgreifen können, haben

ein Thema, auch und gerade, wenn es um

Immobilieninvestments geht. Rund 95 % der

deutschen Stiftungen verfügen über ein Kapi-

tal von weniger als 10 Millionen Euro. Direkte

Investments in Immobilien sind für sie kaum

vorstellbar. Eine gute Alternative bietet eine

Investition über einen von Immobilieninvest-

ment-Experten gemanagten Publikums-AIF.

Der AIF Berlin Landsberger Allee ist bereits der

elfte Publikumsfonds der PATRIZIA. Der Fonds

in Kürze

Es wird in ein gemischt genutztes Gebäude-

ensemble in der Metropole Berlin investiert.

Das Objekt liegt im aufstrebenden Stadtteil

Prenzlauer Berg, einem vor allem bei jungen

Menschen beliebten Szenestadtteil, und ist

verkehrstechnisch sehr gut angebunden. Ein

attraktiver Nutzungsmix aus Büro, Gesund-

heit, Einzelhandel sowie Hotel, Hostel und

Parken machen das Gebäudeensemble zu

einem breit diversifizierten und damit inter-

essanten Investment.

Außenansicht des Fondsobjekts „Berlin Landsberger Allee“

Page 37: RenditeWerk Nr. 03/2019 · 2020. 4. 26. · Björn-Steiger-Stiftung Die Björn-Steiger-Stiftung wurde vor 50 Jahren, am 7. Juli 1969, von Ute und Siegfried Steiger gegründet und

Gastbeitrag

up-Szene und seiner Stellung als einem der

beliebtesten Tourismusziele Europas. Die

deutsche Hauptstadt hat mit 31 Millionen

Übernachtungen pro Jahr und bekannten

Messen, wie der Internationalen Funkausstel-

lung (IFA), unter anderem eine starke Touris-

musbranche. Eine niedrige Leerstandsquote

sowie ein begrenzter Neuzugang von Büro-

Silke Harms +++ PATRIZIA GrundInvest +++ AIF Berlin Landsberger Allee

flächen haben die Büromieten in den vergan-

genen Jahren kontinuierlich steigen lassen.

Experten von Jones Lang LaSalle gehen von

einem weiteren Anstieg der Spitzenmieten

um 7 Prozent auf 36,50 Euro pro Quadratme-

ter und Monat aus. Auch die Durchschnitts-

mieten liegen in allen Bezirken mittlerweile

im zweistelligen Bereich. Prenzlauer Berg

liegt mit einer Durchschnittsmiete

von 24,50 Euro auf Rang drei hinter

Mitte und Friedrichshain. Und ein

Ende des Hauptstadt-Hypes ist nach

Expertenmeinung nicht abzusehen.

Dies stützt auch auf lange Sicht die

Wertentwicklung attraktiver Objekte

in guter Berliner Lage.

Warum jetzt als Stiftung in einen Im-

mobilienfonds investieren?

Stiftungen müssen angesichts an-

haltend niedriger Zinsen neue Wege

gehen, wenn sie handlungsfähig blei-

ben wollen. Immobilieninvestments

wie der Fonds Berlin Landsberger Al-

lee bieten laufende Erträge von rund

4 Prozent und einen gerade bei lang-

fristigen Anlagehorizonten angemessenen

Inflationsschutz. Die hohe Nachfrage nach

den aktuellen Publikumsfonds der PATRIZIA

Berlin Landsberger Allee aber auch Frankfurt

/ Hofheim zeigt, wie wichtig privaten und

semi-professionellen Anlegern diese Eigen-

schaften derzeit sind.

Weitere Informationen unter:

www.patrizia-immobilienfonds.de

Kontakt

Silke Harms

PATRIZIA GrundInvest

Burchardstraße 14

20095 Hamburg

Tel.: +49 40 284067-473

[email protected]

Grundriss des Gebäudeensembles „Berlin Landsberger Allee“

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GastbeitragWolfgang J. Kunz +++ DNL Gruppe +++ US-Vermögensanlagen

Immobilieninvestments im prosperierenden Südosten der USADie DNL Gruppe vertreibt seit 2001 sehr erfolgreich US-Vermögensanlagen und bietet sowohl privaten Investoren als auch institutionellen Anlegern, Family Offices, Banken und Versorgungswerken die Möglichkeit, professionell in wertstabile US-Gewerbeimmobilien im Südosten der USA zu investieren. Von Wolfgang J. Kunz, DNL Gruppe

landsinvestitionen in den USA tätigen. Damit

sind die Investitionen in den USA die Nummer

Eins – mit großem Abstand vor Großbritanni-

en mit 11,9 %, Österreich mit 10,6 % und den

Niederlanden mit 10,2 %.

Insbesondere in Zeiten stark volatiler Aktien-

märkte haben sich Sachwertinvestitionen in

ertragreiche Immobilienprojekte als langfristi-

ge, stabile Wertanlage etabliert. Heute ist es

wichtiger denn je, mit sicheren Geldanlagen

die Vermögensplanung abzusichern.

Nicht ohne Grund sind Investitionen in

US-Immobilien oder sogenannte REITs (Real

Estate Investment Trust) populär: In der

20-Jahres-Betrachtung, die J.P. Morgan jähr-

lich veröffentlicht, liegen die Renditen aus Im-

mobilieninvestments stets bei rund 10% p.a.

und damit weit vor anderen Assetklassen wie

Gold, Öl oder den S&P 500 (dem Aktienindex,

der die 500 größten börsennotierten US-ame-

rikanischen Unternehmen abbildet).

Wir sind spezialisiert auf den Südosten

der USA, welchen wir bewusst vom US-Im-

mobilienmarkt abgrenzen. Der US-Immobi-

lienmarkt allgemein – und speziell bei uns

im Südosten – hat eine Dynamik, die wir in

Deutschland nicht kennen. Die USA sind cir-

ca 26-mal so groß wie Deutschland und die

Einwohnerzahl wächst jährlich um mehr als

drei Mio. Menschen. Anders als der Deutsche

oder der Europäer, ist es für den Amerikaner

normal, im Durchschnitt alle fünf Jahre sei-

ne Immobilie zu verkaufen und eine neue zu

kaufen. Beruflich sind die Amerikaner sehr

viel flexibler als wir. Das ist sicher der Grund,

warum deutsche Anleger 26,5% aller Aus-

DNL US Invest Jones-Day-Building 1420 Peachtree Street Atlanta/Georgia

Wolfgang J. Kunz ist Vertriebsdirektor bei

der DNL Gruppe

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GastbeitragWolfgang J. Kunz +++ DNL Gruppe +++ US-Vermögensanlagen

Unserer Meinung nach ist der Südosten –

speziell die Bundesstaaten Tennessee, North

Carolina, South Carolina, Georgia und Florida

– am attraktivsten. Nach den aktuellen Analy-

sen sind diese Bundesstaaten die wirtschaftlich

stärksten Regionen der USA, die zuletzt zusam-

men mit über 22 % zum BIP beigetragen ha-

ben. Unsere Investitionsstandorte im Südosten

der USA sind dadurch geprägt, dass alle extrem

hohe Bevölkerungszuwächse haben und sowohl

deutsche (Mercedes, BMW, Porsche, VW, und

andere) als auch internationale Unternehmen

anziehen. Alle Gewerbeimmobilien müssen an

Top-Standorten liegen und durch eine extrem

gute Bausubstanz überzeugen. Die Immobili-

en müssen weit unter Marktwert zu erwerben

sein und die Möglichkeit der Wertentwicklung

bieten. Einfach ausgedrückt: Jeder Investor, der

alleine zu den Immobilien fährt, muss sowohl

von der Immobilie selber als auch von der Lage

beeindruckt sein. Alle augenscheinlichen Vor-

teile der Immobilien müssen durch neutrale

Gutachten bestätigt werden.

Um in den USA erfolgreiche und gewinn-

bringende Investitionen durchzuführen, ist

sowohl ein gutes Netzwerk vor Ort als auch

ein umfassendes Marktverständnis ausschlag-

gebend. Ohne die Expertise ist zwar ein Erfolg

möglich, die Gefahr eines Misserfolges aber

sehr hoch.

Sie sind interessiert und wollen an unserer

Expertise teilhaben?

Die DNL GmbH & Co. KG kooperiert eng mit

Spezialisten und Institutionellen in den USA,

aus deren Bestand DNL die für deutsche Anle-

ger passende Immobilien herausfiltert.

Zur Klarheit und Ihrer Absicherung emp-

fehlen wir den Ankauf der Gewerbeimmo-

bilien aus reinem Eigenkapital und ohne

US-Bank durchzuführen. Natürlich müssen

die Immobilien die übliche Due Dilligence

durch einen unabhängigen MAI-Gutachter

durchlaufen. Die Kaufpreiszahlung muss von

einer anerkannten Title Insurance begleitet

werden. Die Prüfungen all dieser Parteien

werden von uns koordiniert und Ihnen prä-

sentiert. Sie nehmen die Immobilie mit ei-

ner ca. 6,5% Netto-Rendite in Ihr Portfolio.

Nach allen Objekt- und Verwaltungskosten,

Renovierung und Neuvermietung in den USA

generiert die Immobilie einen attraktiven

Überschuss zwischen 6,5% und 9,5%. Erfahre-

ne, namenhafte Verwalter übernehmen das

Property-Management und die Wertentwick-

lung. Alle Erträge werden von einem Treu-

händer bzw. einer Verwahrstelle verwaltet.

Steuerangelegenheiten werden von einem

namenhaften deutschen Unternehmen (mit

eigener Niederlassung in den USA) übernom-

men. Bei Verkauf der Immobilie erhöht sich

nach 5-10 Jahren Ihre Gesamtrendite.

Für detaillierte Informationen sprechen Sie

uns gerne an!

www.dnl-invest.com

Blick von Down-town nach North Midtown und Buckhead

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Gastbeitrag

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

51%

33%

7% 5% 5%

Wie controllen Sie Ihr Stiftungsvermögen aktuell?

Gesamt

112,00

117,00

122,00

127,00

132,00

Apr.18

Mai.18

Jun.18

Jul.18

Aug.18

Sep.18

Okt.18

Nov.18

Dez.18

Jan.19

Feb.19

Mrz.19

STIIX - Der Stiftungsindex

22%

36%22%

20%

Vermögensanlage aktuelles Quartal

Aktien

Renten

Liquidität

Immobilien

P&S Vermögensberatungs AG +++ STIIX +++ Stiftungsindex

Mails, genannt. Über die Hälfte der Teilnehmer,

die Fundraising betreiben, erachtet diesen Weg

als sinnvoll. Nur ca. 22% derjenigen, die keines

betreiben, finden dies überzeugend.

Als lukrativste Möglichkeit des Fundraising

wird in dieser Umfrage das Erbe/Vermächtnis

eingestuft. Auch Spenden nehmen weiterhin eine

wichtige Rolle ein. Sammlungen, zum Beispiel in

der Fußgängerzone, werden von den Teilnehmern

nicht genutzt.

Vermögenscontrolling

Ein Großteil des Vermögenscontrollings der

teilnehmenden Stiftungen wird von den Stif-

So schwach das Jahr 2018 für den STIIX geen-

det hat, so stark hat das Jahr 2019 begonnen.

Wir konnten in der Erhebung zum ersten Quar-

tal 2019 bereits eine deutliche Steigerung im

Jahresverlauf von 3,71% feststellen. Nach ersten

vorsichtigen Prognosen zur aktuell laufenden

Umfrage für das zweite Quartal 2019 hat sich

diese Zahl weiterhin erhöht, auch wenn sich der

starke Aufwärtstrend des Jahresbeginns nicht in

dieser Form fortsetzen konnte. Erreicht wurde

diese Zahl mit einer vergleichsweise geringen

Aktienquote von ca. 22%. Auch die uns gemel-

dete Durchschnittsrendite (Median) der Um-

frageteilnehmer lag im ersten Vierteljahr mit

2,10% bereits höher als im Vergleichszeitraum

des Jahres 2018 und im Gesamtjahr 2018.

Fundraising

Im speziellen Teil unserer Umfrage ging es

auch um die systematische Beschaffung von

Ressourcen. Für nahezu alle teilnehmenden

Stiftungen ist und bleibt der persönliche Kon-

takt das erfolgreichste Mittel, um Fundraising

zu betreiben. Auch als vielversprechend wird

der Bereich Mailings, sowohl Briefe als auch E-

tungsverantwortlichen selbst durchgeführt.

Besonders bei den Stiftungen mit einem Volu-

men bis 100.000€ erfolgt dies nahezu immer

stiftungsintern. Kommt ein externes Controlling

zum Tragen, dann meist über eine entsprechen-

de Bank. Professionelle Vermögenscontroller

werden nur zu einem deutlich geringeren Pro-

zentsatz eingeschaltet.

Auch planen circa die Hälfte der Teilnehmer

für die nahe Zukunft kein externes Vermögens-

controlling. Dies mag auch daran liegen, dass

circa ein Drittel nicht daran glaubt, dass sich

hierdurch eine Steigerung der Rendite erzielen

lässt.

Die Umfrage

Wir freuen uns über jeden einzelnen Teilnehmer

an unserer Umfrage und werden unsere treuen

Teilnehmer auch zur nächsten Umfrage wieder

gerne per E-Mail einladen. Selbstverständlich ist

auch jede neue mitmachende Stiftung herzlich

willkommen. Ganz besonders möchten wir Sie auf

die aktuelle Umfrage aufmerksam machen. Die-

se haben wir mit speziellen Fragen der SOS-Kin-

derdorf-Stiftung ergänzt. Eine Anmeldemöglich-

keit und weitere Informationen finden Sie unter

https://www.stiix.de. Die Umfrageergebnisse der

im Juli für das erste Quartal 2019 durchgeführten

Umfrage erwarten wir im August 2019.

STIIX – Der StiftungsindexP&S Vermögensberatungs AG

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Bausteine des Stiftungsvermögens

Wkn Fondsname Art** Nachhaltig Risiko Max. An-teil***

Volumen laufende Kosten

Ausgabe-aufschlag

Ertrag 2018

Ertrag 2017

Ertrag 2016

Ertrag 2015 Ertrag 2014

Minimum Ausschüttend

0/3 = nicht nachhaltig

7/7 = sehr riskant

in Mio. € in % in % in % in % in % in % in % in 1000 €

531712* Sarasin-Fairinvest-Universal I MF 3 / 3 3/7 70 > 250 1,00 2,0 -4,1 1,8 1,8 3,4 5,0 90 Ja

A0X758 Acatis IFK Value Renten UI RF 0 / 3 3/7 60 >950 1,07**** 3,0 -6,7 7,1 9,7 -0,7 3,9 1 ja

DWS0R4 ARERO Der Weltfonds MF 0 / 3 4/7 60 > 600 0,50 -5,6 6,1 10,3 0,6 11,7 nein

A1H72N Assets Defensive Opportunities RF 0 / 3 2/7 60 > 90 0,62**** 1,5 -2,0 3,4 2,2 1,7 1,5 1 ja

A2N5MA* Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen AI AF 2 / 3 6/7 70 > 1500 1,09**** 5,0 -12,7 14,0 6,2 13,4 1,3 Ja

A2JF7K HMT Euro Balanced Nachhaltigkeit I MF 3 / 3 3/7 60 0,7**** 0 0,0 250 ja

A0RGEP iShares Core Euro Corporate Bond ETF RF 0 / 3 3/7 60 > 7000 0,20 -1,5 2,3 2,9 -1,6 5,9 ja

A0RGEN iShares Euro Aggregate Bond ETF RF 0 / 3 3/7 60 > 1400 0,25 0,3 0,2 2,1 0 10,8 ja

A1J4Y1 OptoFlex Y MF HF 0 / 3 4/7 60 > 900 0,17**** 0,0 -5,3 5,1 3,9 6,1 5,5 10.000 ja

IE00BYXVX311 PIMCO GIS Global Bond ESG F Instit. EUR RF 3 / 3 4/7 60 > 500 0,52 5 -2,3 ja

A0M7WP RW Portfolio Strategie UI MF 0 / 3 4/7 60 > 130 1,12 1,0 -8,1 6,4 2,9 4,7 5,8 ja

DBX0A8 x-trackers II Global Sovereign ETF RF 0 / 3 3/7 60 > 600 0,25 -0,4 -0,1 2,3 1,2 7,5 nein

A1T6KZ Multi-Asset Global 5 B MF 0 / 3 3/7 50 > 70 0,91 0,0 -2,6 1,7 2,0 0,7 5,0 500 ja

A0MKQQ Veri Multi Asset Allocation I DF MF 1 / 3 4/7 50 > 110 1,04**** 0,0 -2,4 2,11 1,5 2,9 3,9 100 ja

A1C1G8 Xtrackers Portfolio Income UE 1D ETF MF 0 / 3 3/7 50 > 30 0,41 -4,5 2,60 2,4 5,4 6,5 Ja

A1H9HS Aachener Spar- und Stiftungs-Fonds IF 0 / 3 3/7 40 > 90 0,64 3,5 5,0 2,5 2,9 4,5 Ja

847504 Allianz Euro Rentenfonds RF 0 / 3 3/7 40 > 1400 0,70 2,5 0,2 -0,4 3,1 1,1 13,1 1 ja

A141WC Aramea Rendite Plus PF MF 1 / 3 3/7 40 > 900 1,02 -8,5 10,8 1 ja

A0LB1H Erste Responsible Bond RF 2 / 3 3/7 40 > 100 0,75 3,5 -1,3 0,7 3,4 -0,4 9,7 ja

A1H44S IIV Mikrofinanzfonds RF 3 / 3 2/7 40 > 500 1,44 1,0 1,6 2,4 2,3 3,3 4,3 30 ja

A0X97D LBBW Nachhaltigkeit Renten RF 2 / 3 2/7 40 > 30 0,69 -0,6 -0,0 1,7 -0,1 7,9 ja

679182 Leading Cities Invest IF 0 / 3 3/7 40 1,02 3,0 3,3 3,1 3,3 3,2 1 ja

Bausteine

Bausteine des Stiftungsvermögens

Bausteine des Stiftungsvermögens

Page 42: RenditeWerk Nr. 03/2019 · 2020. 4. 26. · Björn-Steiger-Stiftung Die Björn-Steiger-Stiftung wurde vor 50 Jahren, am 7. Juli 1969, von Ute und Siegfried Steiger gegründet und

Bausteine des Stiftungsvermögens

Wkn Fondsname Art** Nachhaltig Risiko Max. An-teil***

Volumen laufende Kosten

Ausgabe-aufschlag

Ertrag 2018

Ertrag 2017

Ertrag 2016

Ertrag 2015 Ertrag 2014

Minimum Ausschüttend

A0B6ZE Templeton Global Bond RF 0 / 3 4/7 40 > 17000 0,86 -6,9 -9,1 8,3 6 15,6 nein

A1J6B0 Antecedo Euro Yield A HF RF 0 / 3 3/7 30 > 20 0,57**** 2,0 0,2 -1,1 3,5 3,2 11,8 1 ja

A2DPX9 BNP Paribas Easy Low Carbon 100 Europe® UC AF ETF 3 / 3 5/7 30 > 550 0,3 0 -8,6 nein

ETF051 ComStage EURO STOXX Select Div. 30 NR ETF AF 0 / 3 6/7 30 > 50 0,25 -11,5 4,5 11,6 8,8 12,2 nein

ETF110 ComStage MSCI World TRN ETF AF 0 / 3 6/7 30 > 1000 0,20 -5,0 7,8 10,6 10,9 20 nein

A2DHT5 D&R Globalance Zukunftbeweger Aktien I AF 3 / 3 6/7 30 > 15 0,95 2,0 -11,3 0,0 75 nein

A0RL91 DJE Invest - DJE Stiftungsfonds Renten I RF 2 / 3 3/7 30 > 10 0,78 2,5 -1,4 1,2 2,1 0,1 4,6 Ja

A1H862 Fisch CB Global Opportunistic WAF 0 / 3 5/7 30 >350 0,64**** 0,0 -4,3 5,5 -1,3 3 3,6 250 ja

A14V71 Fisch CB Sustainable Fund WAF 2 / 3 4/7 30 > 350 1,03 -5,2 6,5 -2,6 2,2 3,2 ja

A2DKNT AXA IM WAVe Cat Bonds Fund RF 0 / 3 3/7 15 > 140 1,13 3,0 -0,7 25 ja (4)

580265 GreenEffects NAI-Wertefonds AF 3 / 3 5/7 30 > 55 1,29 -5,9 6,3 6,6 15,7 18,4 nein

A0RGCL Invesco EURO STOXX 50 ETF AF 0 / 3 6/7 30 > 400 0,05 -12,0 10,2 3,2 7,7 4,7 nein

A14RHD Invesco S&P 500 High Dividend Low Vola ETF ETF AF 0 / 3 5/7 30 > 300 0,3 -2,9 -2,0 25,1 ja

A0F5UG iShares DJ Eurozone Sustainability Sc. ETF AF 3 / 3 6/7 30 > 155 0,41 -10,4 13,4 6,9 6,2 3,4 ja

263526 iShares Pfandbriefe UCITS ETF (DE) ETF PF 0 / 3 2/7 30 > 700 0,1 0,3 -1,0 1,3 0,1 4,6 ja

691565 LIGA-Pax-Cattolico-Union AF 2 / 3 5/7 30 > 50 1,23 -11,2 -1,8 -5,1 4,9 21 ja

A0LFXD LOYS Sicav - LOYS Global I AF 0 / 3 5/7 30 > 400 0,95**** 0,0 -14,8 15,4 13,5 8,9 9,3 500 nein

A1WZWZ M&G Optimal Income Fund MF 0 / 3 3/7 30 > 25000 1,42 4,0 -5,0 4,3 7 -1,6 4,8 ja

A1J1NT Metzler Alpha Strategies HF 0 / 3 4/7 30 > 70 0,46**** 5,0 -7,2 6,9 3,7 -2,5 5,3 ja

A0JMLW PRIMA – Global Challenges AF 2 / 3 6/7 30 > 60 1,53**** -2,5 6,9 -0,1 12,4 21,6 ja

A12CZS SPDR Thomson Reuters Global Convertible ETF WAF 1 / 3 4/7 30 > 700 0,5 -1,2 -1,5 7,3 11,1 nein

A1WY1N Steyler Fair und Nachhaltig - Renten RF 3 / 3 3/7 30 > 14 1,05 2,0 -1,1 0,0 2,5 0,8 8,6 ja

984734 terrAssisi Aktien I AMI AF 3 / 3 6/7 30 > 70 1,5 4,5 -8,7 8,5 5,1 11,4 21,0 nein

A1JA1T UBS ETF MSCI Eur. & Mid. East Soc. Respons. ETF AF 2 / 3 6/7 30 > 500 0,28 -8,7 14,9 9,6 15,1 6,2 ja

Bausteine des Stiftungsvermögens Bausteine

Page 43: RenditeWerk Nr. 03/2019 · 2020. 4. 26. · Björn-Steiger-Stiftung Die Björn-Steiger-Stiftung wurde vor 50 Jahren, am 7. Juli 1969, von Ute und Siegfried Steiger gegründet und

Bausteine

Bausteine des Stiftungsvermögens

Wkn Fondsname Art** Nachhaltig Risiko Max. An-teil***

Volumen laufende Kosten

Ausgabe-aufschlag

Ertrag 2018

Ertrag 2017

Ertrag 2016

Ertrag 2015 Ertrag 2014

Minimum Ausschüttend

A1JA1R UBS-ETF MSCI World Socially Responsible ETF AF 2 / 3 6/7 30 > 600 0,38 -3,6 8,5 7,8 7,8 15,5 ja

A1W8J1 UniInstitutional Gl. Convertibles Sustainable WAF 2 / 3 4/7 30 > 350 1,02**** -5,7 5,9 0,8 2,5 ja

A14N9C Vermögenspooling Fonds Nr. 2 MF 2 / 3 4/7 50 > 20 0,89 -4,0 3,5 1,9 5,3 ja

A14N9D Vermögenspooling Fonds Nr. 3 MF 0 / 3 4/7 50 > 20 0,89 -4,4 4,0 0,1 ja

LU1532479786 BayernInvest Euro Covered Bond Fd InstAL RF 0 / 3 3/7 20 > 25 0,74 -0,3 ja

DK0LLH Deka-MultiFactor Global Corporates HY I RF 0 / 3 3/7 20 0,58 1,5 -4,7 50 ja

A1T6TU Fortezza Finanz - Aktienwerk I AF 0 / 3 5/7 20 > 70 0,44**** 2,5 -18,2 23,3 19,6 18,5 15,8 250 ja

A0M6MU* H&H Aktien Stiftungsklasse! MF 0 / 3 4/7 20 > 30 1,61 3,0 11,5 5,3 3,0 1,1 ja

IE00BG0NY640 Invesco MSCI Europe ESG Leaders Catholic ETF AF AF 3 / 3 5/7 20 0,3 0 0,0 ja (4)

A1J9DU Lupus alpha Volatility Risk-Premium HF 0 / 3 3/7 20 > 50 1,11**** 4 -7,1 6,8 3,4 1 ja

A1C7C2 OekoWorld ÖkoVision Classic A AF 3 / 3 6/7 20 > 500 2,51**** 5,0 -8,3 9,9 3,4 14,5 11 ja

DBX0AL x-trackers II IBOXX GLOB. INFL.-L. ETF RF 0 / 3 3/7 20 > 600 0,25 -2,3 1,5 8,2 1,3 9,4 nein

ETF003 ComStage DivDAX ETF AF 0 / 3 6/7 10 > 50 0,25 -16,5 9,5 10,7 2,4 4,3 nein

ETF127 ComStage MSCI Emerging Markets TRN ETF AF 0 / 3 6/7 10 > 180 0,25 -11,2 19,5 15,2 -5,3 9,8 nein

ETF012 ComStage S&P 500 ETF AF 0 / 3 6/7 10 > 120 0,18 -1,1 7,2 15,4 12,6 30,1 nein

A1J698 Deutscher Mittelstandsanleihen Fonds I RF 0 / 3 5/7 15 > 60 1,4 0,0 -0,3 11,3 0 7,4 500 ja

A1JU6B Gamax Fund - Junior I AF 0 / 3 5/7 10 > 200 1,16**** 0,0 -4,5 12,4 1,8 15,7 14,6 1.000 nein

IE00BYYXBF44 Invesco FTSE EM High Dividend Low Volatility ETF AF 1 / 3 6/7 10 > 10 0,49 -2,5 9,4 ja

A0YAYL Metzler European Smaller Companies AF 0 / 3 6/7 10 > 650 0,79**** 5,0 -15,0 22,5 -3,2 34 9,5 ja

A0CATQ RobecoSAM Sustainable Eur. Equities Class AF 2 / 3 6/7 10 > 690 1,43 5,0 -6,9 9,6 5,3 7,2 6,4 nein

A110T7 Schroder ISF Frontier Markets Eq. AF 0 / 3 5/7 10 > 1700 2**** -16,0 10,0 16,2 -8,1 3,17 ja

A0MKQN Ve-RI Listed Infrastructure I AF 0 / 3 5/7 10 > 40 1,05 0 1,3 2,2 11,5 5,9 ja

Bausteine des Stiftungsvermögens

Page 44: RenditeWerk Nr. 03/2019 · 2020. 4. 26. · Björn-Steiger-Stiftung Die Björn-Steiger-Stiftung wurde vor 50 Jahren, am 7. Juli 1969, von Ute und Siegfried Steiger gegründet und

Bausteine

Bausteine des Stiftungsvermögens

Wkn Fondsname Art** Nachhaltig Risiko Max. An-teil***

Volumen laufende Kosten

Ausgabe-aufschlag

Ertrag 2018

Ertrag 2017

Ertrag 2016

Ertrag 2015 Ertrag 2014

Minimum Ausschüttend

DBX1DA x-trackers DAX ETF AF 0 / 3 6/7 10 > 4000 0,09 -18,5 13,3 6,3 9,2 2,4 nein

IE00B5TB9J06 Atlantis Japan Opportunities Fund AF 0 / 3 6/7 5 > 20 1,77 -13,8 39,3 25,8 -4,8 13,9 nein

A2JF9A Chainberry Equity S AF 0 / 3 5/7 5 0,9**** 0 1 ja

CDF1CS Commerzbank Rohstoff Strategie I ARF 0 / 3 5/7 5 > 180 0,71 5,0 -5,7 -1,5 16,9 -19,2 -6,1 nein

ETF024 ComStage FTSE China A50 ETF AF 0 / 3 7/7 5 > 15 0,40 -24,0 22,5 -10,7 1,8 7,4 nein

A0B6LF KBC Eco Fund Alternative Energy AF 3 / 3 7/7 5 > 25 1,82 -15,7 15,5 4,4 4,2 -1,5 nein

A0KEYM LBBW Global Warming AF 3 / 3 6/7 5 > 40 1,67 5,0 -5,0 17,3 -2,1 27,1 2 ja

A1JHTL Nordea-1 Emerging Stars Equity Fund AF 1 / 3 6/7 5 > 1700 1,82 5,0 -17,9 28,2 8,9 -3,9 21,0 nein

A0B61A Partners Group Listed Invested Inv. AF PE 0 / 3 7/7 5 > 180 1,43 5,0 -8,7 16,5 15,9 10,3 14,8 nein

A141RA Pictet - Robotics HI EUR AF 0 / 3 6/7 5 > 5000 1,19 5 -5,9 24,2 1,6 1 ja

Quelle: RenditeWerk 2019, Firmenangaben, Morningstar.de; *steueroptimierte Stiftungstranche; **AF = Aktienfonds, ETF = Exchange Traded Fund; HF = Hedgefonds; IF = Immobilienfonds; PE = Private Equity; RF = Rentenfonds; WAF Wandelanleihenfonds;

*** RenditeWerk empfiehlt maximal diesen Anteil des Stiftungsvermögens in den Fonds zu investieren. Achtung: Mehr Beratungsbedarf; **** Zu den fixen Gebühren kommt eine Gewinnbeteiligung;

Bausteine des Stiftungsvermögens