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REPORT 2014 ENERGIEINSTITUT AN DER JOHANNES KEPLER UNIVERSITÄT LINZ

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REPORT 2014 ENERGIEINSTITUT AN DER JOHANNES KEPLER UNIVERSITÄT LINZ

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des Energieinstituts an der Johannes Kepler Universität Linz

REPORT 2014 INHALT

EDITORIAL DI Dr. Horst Steinmüller............................................4

VORWORT o. Univ.-Prof. DI Dr . Richard Hagelauer.....................5

VORWORT LR Dr. Michael Strugl.............................................6

VORWORT LR Rudi Anschober.................................................7

VORWORT Dr. Erich Watzl.......................................................8

EINLEITUNG DI Dr. Horst Steinmüller.....................................9

FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE 2014...................11

PROJEKTE

POWER-TO-GAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .13

THG ZIELE 2030...............................................................18

SESAME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20

SUNLIQUID....................................................................20

OPT FUEL ............................................................................22

AUT@ISGAN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .23

F&E FAHRPLAN INDUSTRIE .......................................24

ASSET. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .26

ACCEPT...........................................................................27

TEAM ENERGIEINSTITUT.............................................28

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EDITORIAL

Der 2001 gegründete Verein Energieinstitut an der Johannes Kepler Universität Linz kann in den letzten Jahren ein eindrucks-volles Wachstum verzeichnen. Nicht nur die Anzahl der Forschungsprojekte und die Ein-nahmen von Drittmitteln - auch die Anzahl der hochqualifizierten Mitarbeiter konnte permanent gesteigert werden.

Bis jetzt gelang dieser Erfolg ohne große Aufwen-dungen für Werbung und Marketing. Unsere For-schungsendberichte und deren Veröffentlichung auf unserer Homepage sowie die in regelmäßigen Ab-ständen erscheinenden Energie Infos waren, neben unseren Veranstaltungen, bisher die einzigen Marke-tinginstrumente. Als Forschungsorganisation, die ohne öffentliche Ba-sisfinanzierung diese Leistungen erbringt, muss aber in einer informationsgeprägten Zeit nun auch auf andere Informationswege zurückgegriffen werden.

Der nun erstmalig erstellte Report soll diese neue Öf-fentlichkeitsarbeit, in der wir gezielt unsere innerhalb eines Jahres vollbrachten Leistungen in prägnanter Form vorstellen, dokumentieren.Neben einer Vorstellung des Energieinstitutes an der Johannes Kepler Universität Linz und seiner Entwick-lung seit 2001 werden nicht nur wichtige Forschungs-themen kompakt präsentiert sondern auch die der-zeit am Energieinstitut arbeitenden MitarbeiterInnen bekannt gemacht.Als Geschäftsführer, der seit Gründung des Energie-institutes an der Johannes Kepler Universität Linz die Ehre hat, diese Forschungsorganisation zu leiten, hoffe ich, dass Sie verehrter Leser unseren Report interes-sant finden und Sie diese Broschüre anregt, in Zukunft mit uns Kontakt aufnehmen zu wollen.

DI Dr. Horst SteinmüllerGeschäftsführer

F&E Themen des Energieinstituts an der JKU Linz im Jahr 2014

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ANNEX: Diversifizierung der Finanzierungsquellen des Energieinstituts an der JKU Linz im Jahr 2014:

Finanzierungsquellen des Energieinstitutsan der JKU Linz im jahr 2014

Antragsforschung Bund

BasisfinanzierungMitglieder/Sponsoren

Antragsforschung EU

Auftragsforschung

Projektförderung Land OÖ

Antragsförderung Land OÖ Regio13

Lehrgang, Veranstaltungen, Bücher

Forschungsprämie

Aufteilung der "Antragsforschung Bund"des Energieinstituts 2014 in nationale Förderprogramme

KLI.EN (Klima- und Energiefonds):e!missionBMWFJ: RSAEnergieforschungsinitiativebmvit: Produktion der Zukunft

bmvit: KIRAS

bmvit: Haus der Zukunft plus

KLI.EN: Smart Cities Demo

BMWFW: Qualitätsnetzwerke

KLI.EN: ACRP

bmvit: Stadt der Zukunft

bmvit: Intelligente Produktion

BMWFJ: Sonderförderung

KLI.EN: Neue Energien 2020

Antragsforschung Bund

Basisfinanzierung Mitglieder / Sponsoren

Antragsforschung EU

Auftragsforschung

Projektförderung Land OÖ

Antragsförderung Land OÖ Regio 13

Lehrgang, Veranstaltungen, Bücher

Forschungsprämie

Finanzierungsquellen des Energieinstituts an der JKU Linz im Jahr 2014

DiVERSiFiziERUng DER FinAnziERUngSqUELLEn DES EnERgiEinStitUtES An DER JKU Linz iM JAhR 2014

Tue GuTes und rede darüber

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Als Rektor einer Universität mit mittlerweile vier Fakultäten weiß ich um die Chancen, aber auch um die Herausforderungen multidisziplinärer Forschung. Das Energieinstitut hat das Energiethema nie eindi-mensional betrachtet, sondern von Anfang an die Notwendigkeit erkannt, mehrere Wissenschaftsdis-ziplinen zu einer gemeinsamen Forschungsarbeit zu bündeln und bringt dadurch heute eine übergrei-fende Expertise im Energieforschungsbereich ein. Diese Verschränkung unterschiedlicher Disziplinen erlaubt es dem Energieinstitut, immer wieder durch besonders weitsichtige Analysen zu beeindrucken. Ich sehe das Energieinstitut deshalb als wichtigen Par tner der Johannes Kepler Universität und freue mich weiterhin auf zahlreiche exzellente Forschungs-arbeiten und einen spannenden Diskurs.

o. Univ.-Prof. DI Dr. Richard Haglauer Rektor der Johannes Kepler Universität

Energieforschung war im letzten Jahrzehnt eine der am stärksten wachsenden Disziplinen der Wissen-schaft. Eine hohe Zahl neugegründeter Fachjourna-le und Konferenzen belegt die herausragende Be-deutung angewandter Forschung zu Themen wie einer klimaschonenden Energiebereitstellung, einer Weiterentwicklung des Energiesektors vom reinen Erzeuger und Lieferanten zum umfassenden Dienst-leister und der Entwicklung von Strategien einer nachhaltigen Sicherstellung zuverlässiger Versor-gung trotz steigender Dynamik des Energiemarktes und geopolitischen Unsicherheiten.

Das Energieinstitut ist in vielen sozio-ökonomischen und politisch-strategischen Bereichen der Energie-forschung ein führender Par tner in der österreichi-schen Forschungslandschaft und hat in den letzten Jahren auch eine bedeutende Rolle in europäischen und internationalen Forschungskooperationen über-nommen. Für mich ist es eine besondere Freude, die Erfolge und zunehmende nationale sowie internati-onale Wertschätzung der Arbeiten des Energiein-stituts begleiten zu dürfen. Die am Energieinstitut auf der Forschungsagenda stehenden Themen sind sowohl heute als auch in der mittelbaren Zukunft wesentlich und am Puls der Zeit.

Rektor o. Univ.-Prof. DI Dr. Richard Hagelauer

VORWORT

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Die zentrale Vision unserer Energiepolitik, die sich an der Strategie „Energiepolitische Perspektiven 2050“ orientiert, ist es, Oberösterreich als industrie- und energieintensiven Standort zu einer europäischen Energie-Leitregion zu machen. Als wesentliche Hand-lungsfelder wurden dabei unter anderem die Forcie-rung von Energieeffizienz, die optimale Weiterent-wicklung und Anpassung der Energieinfrastrukturen sowie nicht zuletzt der Ausbau der Energieforschung in Oberösterreich identifiziert. Dabei kommt dem Energieinstitut an der Johannes Kepler Universität als interdisziplinäre Einrichtung eine große Bedeutung zu und ich bedanke mich daher für die wichtige Arbeit, die hier geleistet wird.

Wirtschaftsfaktor Energie- und Umwelttechnik-brancheDa Oberösterreich einen hohen Energieverbrauch hat und viele energieintensive Industriezweige behei-matet, ist die Thematik des effizienten Umgangs mit unseren Energie- und Rohstoffressourcen von hoher Bedeutung für das Land und dafür, dass auch künf-tig Produktion hier stattfinden kann. Auch was die Energiepolitik betrifft, kann und muss daher Ober-österreich auf seine große Stärke setzen: Innovation. Unzählige Beispiele heimischer Unternehmen haben gezeigt, dass Umwelt- und Ressourcenschonung längst umgesetzt wird und teilweise sogar Basis erfolgreicher Geschäftsmodelle ist. So stellt einerseits die Energie- und Umwelttechnik-branche einen wichtigen Wirtschaftsfaktor in Ober-österreich dar, bei dem wir im Bundesländervergleich

Landesrat Dr. Michael Strugl

mit einem Anteil von fast einem Drittel am generier-ten Umsatz auch führend sind. Andererseits bilden innovative energie- und ressourcenschonende Tech-nologien in den oö. Produktionsbetrieben sowie in den verbundenen Wertschöpfungsketten einen wich-tigen Treiber für den Ausbau des wissensbasierten, intelligenten Produktionsstandortes Oberösterreich. Oberösterreichische Produktionsunternehmen kön-nen z.B. durch energieeffiziente, CO2-arme und/oder ressourcenschonende Produkte am globalen Markt maßgebliche Wettbewerbsvorteile generieren und internationale Sichtbarkeit erlangen.

Schwerpunkt Energie im Strategischen Wirtschafts- und ForschungsprogrammWesentlich ist dabei, dass alle Sektoren und alle Ak-teure entlang der Innovationskette Bildung – For-schung - Wirtschaft ihren Beitrag zur Energieeffizienz und Ressourcenschonung leisten – und damit gleich-zeitig auch wirtschaftliche Potenziale nutzen bzw. er-schließen. Das Thema Energie ist daher neben „Indus-trielle Prozesse“, „Gesundheit/alternde Gesellschaft“, „Lebensmittel/Ernährung“ und „Mobilität/Logistik“ auch eines von fünf Aktionsfeldern im Strategischen Wirtschafts- und Forschungsprogramm des Landes OÖ „Innovatives OÖ 2020“, das von 2014 bis 2020 läuft.

Dr. Michael StruglWirtschaftslandesrat

VORWORT

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die ausreichende Eigenerzeugung durch erneuerba-re Energie zur vollständigen Abdeckung des Strom-bedarfs und des Energiebedarfes für Raumwärme in Oberösterreich beitragen. Dank einer hochentwickelten Forschungslandschaft und der internationalen Vernetzung der heimischen Expertinnen und Experten ist die Politik auch in der Lage, sich ihre Ziele durchaus hoch zu stecken. Sie kann gestützt durch die neuesten Erkenntnisse von Wissenschaft und Forschung zu einer dauerhaften Verringerung von CO2-Emissionen und zur Einspa-rung kostbarer Ressourcen beitragen und gleichzei-tig die hohe Lebensqualität in Oberösterreich für die nachkommenden Generationen absichern.

Dem Energieinstitut an der Johannes Kepler Univer-sität kommt so eine „Schlüsselrolle“ für die weitere Entwicklung, Erprobung und Einschätzung von ener-gie- und ressourcenschonen Technologien in unse-rem Bundesland zu. Die ganzheitliche Betrachtung des Themas „Energie“ mit all seinen technischen, rechtlichen und ökonomischen Facetten trägt zu einer verlässlichen und nachvollziehbaren Entschei-dungsgrundlage für alle am Prozess der Energiewen-de beteiligten Stakeholder bei.

Rudi AnschoberUmweltlandesrat

Auf geopolitischer Ebene gibt es gegenwärtig kaum Konf likte, die losgelöst von Fragen rund um Res-sourcen und die Versorgung mit Energie wären. Solange unser Kontinent noch vom Import von Energieträgern abhängig ist, bekommen wir auch in unserer Region die Auswirkungen solcher Aus-einandersetzungen zu spüren. Energie ist daher ein zentraler Faktor für die wir tschaftliche Entwicklung eines Standortes, den Erhalt von Stabilität, Wohl-stand und sozialem Frieden.

Eine nachhaltige Energiepolitik, die leistbare und umweltver trägliche Energie für kommende Gene-rationen sicherstellt, ist daher mehr als ein Beitrag zur Deckung elementarer Bedürfnisse und zum Er-reichen von Klimaschutzzielen. Sie schafft ein Stück Unabhängigkeit, mit der sich ein Bundesland wie Oberösterreich leichter von negativen Entwick-lungen auf überregionaler Ebene abkoppeln kann. Denn sie ist auch ein Schlüssel zu politischen Ge-staltungsspielräumen in anderen Bereichen.So schafft nachhaltige Energiepolitik im Sinne dieses Verständnisses Impulse für neuar tige Produkte und Dienstleistungen, die auch international nachgefragt sind. Sie steiger t die Wettbewerbsfähigkeit heimi-scher Unternehmen und schafft neue Arbeitsplätze.

Pioniere brauchen ExpertiseOberösterreich nimmt mit ambitionier ten Zielset-zungen – wie beispielsweise in Form der Strategie Energiezukunft 2030 – eine Pionierrolle bei der Energiewende ein. Bis 2030 soll in Oberösterreich

Umweltlandesrat Rudi Anschober

VORWORT

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Unternehmen und politische Entscheidungsträger be-nötigen auch vor diesem Hintergrund zum einen Fa-chexperten zur Unterstützung und Beratung in der Entwicklung neuer Strategien, Konzepte, Produkte, Dienstleistungen und Rahmenbedingungen und zum anderen auch kritische Instanzen, die eigene Ideen entwickeln und vor allem auch mögliche Fehlentwick-lungen analysieren und aufzeigen. Das Energieinsti-tut an der Johannes Kepler Universität Linz versteht sich als solche konstruktive aber auch kritische For-schungseinrichtung. Mit seinen drei Abteilungen und Schwerpunkten Energiewirtschaft, Energierecht und Energietechnik setzt sich das Institut auch in der Zu-kunft das Ziel, umfassende integrierte Forschung und Entwicklung für das Energiesystem und damit für un-seren Lebens- und Wirtschaftsraum zu leisten.

Dr. Erich WatzlPräsident des Energieinstituts an der Johannes Kepler Universität Linz, Landesamtsdirektor des Amtes der OÖ. Landesregierung

Die konstruktive Weiterentwicklung des Energiesys-tems bildet eine bedeutende Basis für unseren Le-bens- und Wirtschaftsraum. Eine umfassende und alle Dimensionen integrierende Forschung stellt hierbei einen maßgeblichen Baustein für simultan positive ökonomische, soziale und ökologische Tendenzen dar. Dies ist auch vor dem Hintergrund des Auftretens stetig neuer Herausforderungen im nationalen, regio-nalen aber auch im europäischen Energiesystem und damit verbunden auch in der gesamten Gesellschaft zu betrachten.

Die Aufrechterhaltung des hohen Niveaus an Ver-sorgungssicherheit, auch im Kontext geopolitischer Krisen, die Integration erneuerbarer Ressourcen als Konsequenz umwelt- und energiepolitischer Entschei-dungen, die verstärkte Individualisierung des Endver-brauchers, die Problemstellungen der Realisierungen von notwendigen Infrastrukturprojekten oder auch die steigenden Schwierigkeiten zur Finanzierung neu-er Systeme stellen exemplarisch zentrale Herausfor-derungen im Energiesystem dar.

Präsident des Energieinstituts Dr. Erich Watzl

VORWORT

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EINLEITUNG

Das Energieinstitut an der Johannes Kepler Universität Linz widmet sich schwerpunktmäßig volkswirtschaftli-chen Betrachtungen von energiepolitischen Fragestel-lungen, aktuellen Fragen des österreichischen Ener-gierechts, der Forcierung von Energieeffizienz sowie der optimierten Nutzung von biogenen Reststoffen. Das Institut leistet zudem Pionierarbeit rund um das

Zukunftsthema Energie. Zu den Meilensteinen in den vergangenen zehn Jahren zählten die Forschung zu Biofuels 2021, gesunde Ernährung und Nachhaltigkeit sowie Smart Grids.

Am 12.6.2001 wurde das Energieinstitut an der Jo-hannes Kepler Universität Linz an der Johannes Kepler Universität Linz durch das Land Oberösterreich, den Energiesparverband, die Energie AG, Linz AG, OÖ Ferngas AG sowie die Arbeiterkammer und Wirt-schaftskammer gegründet. Der Gedanke dahinter war, Forschungsarbeit in den Bereichen Energierecht

und Energiewirtschaft durchzuführen und offene Fra-gen, die sich für Politik und Wirtschaft in den nächsten Jahren stellen werden, wissenschaftlich begründet zu beantworten. Bereits im ersten Jahr gelang es dem Energieinstitut an der Johannes Kepler Universität

Mit seinen drei Abteilungen Energiewirtschaft, Energierecht und Ener-gietechnik entwickelt das Energieinstitut an der Johannes Kepler Uni-versität Linz wichtige Beiträge für tagespolitische Diskussionen.

1. Photovoltaik-Kraftwerk, 2. Windkraftwerk, 3. Wasserkraftwerk, 4. Energieautonomes Einfamilienhaus, 5. Kommunaler Speicher, 6. Pumpspeicherkraftwerk, 7. Zentrale Elektrolyse-/Methanisierungsanlage, 8. Wasserstoff-Tankstelle, 9. Gas-kraftwerk, 10. Energieautonome Mobilfunkstation, 11. Grüne Intralogistik, 12. Erdgas/Wasserstoffporenspeicher Quelle: Fronius International GmbH

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Linz zehn Projekte zu bearbeiten und in acht Diskussi-onspapieren zu veröffentlichen. Seit 2008 stiegen die bearbeiteten Projekte rapide an. Hauptgründe dafür sind neben der Auftragsforschung von Firmen und dem Land Oberösterreich auch die hohe Akzeptanz der eingereichten Projekte in Energieforschungspro-grammen des Bundes. Erwähnenswert ist die Über-nahme der Projektführerschaft der „Grünen Bioraf-finerie“. Nach Gründung einer eigenen Firma, der OÖ Bioraffinerie Forschung und Entwicklung GmbH, führte das Projekt 2008 zum Bau der weltweit ersten Demonstrationsanlage zur Gewinnung von Milchsäu-re, Aminosäuren und Biogas aus Grassilage von Dau-ergrünland.

Im Jahr 2009 gelang es, den ersten Auftrag aus dem Ausland zu erhalten. Seit 2010 ist das Energieinstitut an der Johannes Kepler Universität Linz auch in EU-Forschungsprojekten eingebunden.

Das Energieinstitut an der Johannes Kepler Univer-sität Linz heute: Mehr als 160 ForschungsprojekteHeute zeichnet sich das Energieinstitut an der Johan-nes Kepler Universität Linz besonders dort aus, wo einzeldisziplinäre Forschung an ihre Grenzen stößt. Denn die drei Abteilungen des Instituts Energiewirt-schaft, Energierecht, Energietechnik ermöglichen eine umfassende und fächerübergreifende Analyse des Zu-kunftsthemas Energie. Ein wichtiger Schwerpunkt des Energieinstitutes an der Johannes Kepler Universität Linz stellt die Konzeptionierung von smarten Energie-systemen dar. So werden optimierte Verknüpfungen von bestehenden Komponenten in effiziente smar-te Gesamtsysteme, die zu einer kostenoptimierten, nachhaltigen und versorgungssicheren Energieversor-gung beitragen, am Energieinstitut an der Johannes Kepler Universität Linz weiterentwickelt.

Aufgrund dieser Ausrichtung vermag das Energiein-stitut an der Johannes Kepler Universität Linz nicht nur wichtige Beiträge für die politische Diskussion zu liefern, sondern leistet auch dort Pionierarbeit, wo die Fragen in der Fachöffentlichkeit erst im Entste-hen sind. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit öffentlichen Institutionen und Unternehmen wie beispielsweise Energieversorgern. Um die wissen-schaftlichen Aufgaben für die Auftraggeber zufrieden-stellend lösen zu können, wird auch mit nationalen und internationalen Universitäten, außeruniversitä-ren Forschungsinstitutionen und firmeneigenen For-schungsabteilungen sehr eng zusammengearbeitet. Zu erwähnen in diesem Zusammenhang sind

• auf universitärer Ebene: Institute der JKU Linz, der TU Graz, der TU Wien, Universität Wien, der Kunstuniversität Linz, der TU München, der Uni- versität Turin und der FH Oberösterreich• an außeruniversitären Forschungsinstitutionen: Joanneum Research, Austrian Institute of Technology, Kompetenzzentrum Holz und das Fraunhofer Institut• von firmeneigenen Forschungsabteilungen: Clariant AG, Biofabrik GmbH und Biopolymers Irland

In Summe bearbeitete das Energieinstitut an der Jo-hannes Kepler Universität Linz seit Gründung mehr als 160 Forschungsprojekte, 33 Dissertationen (davon 15 institutsintern), 32 Diskussionspapiere sowie mehr als 30 Bücher und eine Vielzahl an wissenschaftlichen Artikeln, die international und national veröffentlicht wurden.

DI Dr. Horst SteinmüllerGeschäftsführer des Energieinstituts an der Johannes Kepler Universität Linz

EINLEITUNG

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Zum anderen ist es auch eine Kernaufgabe des Ener-gieinstituts, aktuelle Fragestellungen umfassend aus verschiedenen Perspektiven zu untersuchen und zu evaluieren sowie aus der Analyse vergangener Aktivi-täten und Maßnahmen in den Volkswirtschaften und im Speziellen im Energiesystem Erkenntnisse für ak-tuelle und zukünftige Herausforderungen abzuleiten.

Die folgende Grafik wurde am Energieinstitut an der JKU Linz entwickelt, um aktuelle inhaltliche Schwer-punkte sowie Methoden und Disziplinen des Instituts kompakt abzubilden:

Das Energieinstitut an der Johannes Kepler Univer-sität Linz als interdisziplinäres Forschungsinstitut be-schäftigt sich mit einer breiten Palette an Forschungs- und Entwicklungsthemen des Energiesystems. Die Themenschwerpunkte innerhalb des Portfolios des Instituts werden durch ökonomische (makro- und mikroökonomische), rechtliche, techno- und sozio-ökonomische, verfahrenstechnische sowie statistische und ökonometrische Methoden analysiert. Das Energieinstitut an der JKU Linz entwickelt hierbei zum einen neue Ansätze und Systeme für neue und zukünftige Herausforderungen des Energiesystems.

FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE 2014

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• Analysen/Konzepte zur Energiespeicherung(Schwerpunkt Power-to-Gas)

• Analysen und Weiterentwicklung von Smart Grids

• Bewertung und Analysen zur Versorgungs-sicherheit am Strommarkt

• Analysen von energie- und umweltpolitischenRegulierungen

• Flexible Preis- und Tarifmodelle im Energie-system und Evaluierung von Energiepreisen

• Konzeptionierung und Entwicklung von smartenRegionen

• Bewertung von Energieeffizienzmaßnahmen und Energiekonzepten

• Bewertung neuer biotechnologischer Prozesse

• Entwicklung neuer Simulationsmodelle undvolkswirtschaftlicher Bewertungsmethoden

• Sozioökonomische Analysen zur Akzeptanz (und

• Einstellung von Endverbrauchern) von Energie-infrastruktur

• Analysen und Bewertungen von neuen Ansätzenvon Energienetzen

• Analyse Bewertungen von spezifischen Energie-trägern, Rohstoffen, Abfallstof-fen und Energiepreisen

• (Weiter-)Entwicklung von Bioraffinerien

• Erstellung von F&E-Roadmaps im Bereich Energie

Die folgende Auflistung beinhaltet eine grobe Einteilung der Forschungsaktivitäten des Energieinstituts an der JKU Linz des Jahres 2014. Die Einteilung ist hinsichtlich inhaltlicher Gesichtspunkte vorgenommen und lasst einen Überblick zu den prioritären Schwerpunkten des Instituts im Jahr 2014 zu:

Das Energieinstitut an der JKU Linz hat sich als Aufgabe gesetzt, mit seinem interdisziplinären Team neue Entwick-lungen im Energiesystem, in der Gesellschaft, in der Politik und in der Wirtschaft zu antizipieren und zu begleiten, sodass die Schwerpunkte in den Forschungs- und Entwicklungsthemen einem laufenden Veränderungsprozess unter-liegen.

FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE 2014

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wurde. Die Studie beinhaltet eine umfassende System-analyse von Power to Gas in Österreich, basierend auf einem in der Studie durchgeführten internationalen und nationalen Markt- und Technologiescouting. Die Studie untersucht hierbei zum einen die Chancen und Möglich-keiten für österreichische Unternehmen sowie für öster-reichische Forschungseinrichtungen im Bereich Power to Gas im internationalen Wettbewerb und zum anderen die volkswirtschaftliche und systemische Bedeutung, die eine Forcierung und Weiterentwicklung der Power to Gas-Systeme für Österreich bringen kann.

Die Studie wurde dankenswerterweise maßgeblich vom Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend (BMWFJ) gefördert. Als zentrale Co-Förderstelle zur Realisierung der Studie fungiert dankenswerterweise Oesterreichs Energie. Zudem wurde die Studie auch von der Österreichischen Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) und vom Fachverband der Gas- und Wärmeversorgungs-unternehmungen (FGW) ge-fördert.Die Studie wurde unter der Projektleitung des Energie-instituts an der Johannes Kepler Universität Linz in enger Zusammenarbeit mit den Universitätsinstituten Johan-nes Kepler Universität Linz / Institut für Betriebliche und Regionale Umweltwirtschaft; Montanuniversität Leoben / Lehrstuhl für Verfahrenstechnik des industriellen Um-weltschutzes; TU Wien / Institut für Verfahrenstechnik,

So ist das Institut aktuell beispielsweise an den zwei be-deutenden österreichischen Demonstrationsprojekten „wind2hydrogen“ und „Underground Sun.Storage“, ge-fördert vom österr. Klima- und Energiefonds, beteiligt. Für das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) wurde eine Forschungs-, Technolo-gie- und Innovations-Roadmap zu Power-to-Gas in Ös-terreich erstellt. Im Auftrag des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW) wurden für den ak-tuellen globalen Power-to-Gas Hotspot – für Deutsch-land –ökonomische Analysen und Prognosen erarbeitet. Mit zentraler Förderung des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft wird zudem im Zuge zweier „Research Studios Austria“ „Optfuel“ und „EE-Methan“) an neuen Ansätzen zur Komponente der Methanisierung sowie erhöhter Wirkungsgrade von Biogasanlagen im Kontext von Power-to-Gas geforscht. Zudem koordiniert das Energieinstitut an der JKU Linz die österreichische Power-to-Gas-Plattform, um Lösun-gen für bedeutende rechtliche, ökonomische und tech-nologische Herausforderungen zur Weiterentwicklung der Technologie bzw. des Systems mit zentralen öster-reichischen Akteuren gemeinsam zu diskutieren und zu erarbeiten.Ein zentrales Projekt des Energieinstituts an der JKU Linz zum Thema Power-to-Gas stellt das Projekt „Power to Gas – eine Systemanalyse. Markt- und Technologiescou-ting und –analyse“ dar, das im Jahr 2014 abgeschlossen

Power-To-Gas - eine sysTemanalyse

Das Energieinstitut an der JKU Linz beschäftigt sich intensiv mit der technoökonomischen Entwicklung und Bewertung des Energie-speichersystems Power-to-Gas. In diesem Kontext wird eine Reihe an nationalen Forschungsprojekten mit Beteiligung des Energieinstituts durchgeführt.

PROJEKTE

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Markt- und Technologiescouting sowie eine Analyse des Entwicklungsstandes und der zukünftigen Herausforde-rungen durchgeführt. Im Zentrum hierbei steht in den spezifischen Analysen der drei Systemkomponenten die Erarbeitung der signifikanten Entwicklungspotentiale der einzelnen Verfahrensschritte des Power to Gas-System. Dabei wurden sowohl jene Verfahren analysiert, die be-reits im Industriemaßstab verfügbar sind, als auch jene, die sich derzeit noch im Pilot- oder Labormaßstab be-finden. Zudem wird der rechtliche Rahmen sowie die volks-wirtschaftliche und systemische Bedeutung von Power to Gas untersucht und bewertet, die eine Forcierung und Weiterentwicklung der Power to Gas-Konzepte für Österreich bringen. Interessierte können die Studie - sowie auch eine Viel-zahl anderer Projektberichte – gerne am Energieinstitut an der JKU Linz beziehen.

Die folgende Grafik veranschaulicht die zentralen Pro-zessketten des flexiblen Systems Power-to-Gas. Darin sind vier bedeutende nationale Projekte zur Weiterent-wicklung des Systems sowie einzelner Komponenten eingezeichnet, die auch eine Beteiligung des Energiein-stituts an der JKU Linz beinhalten. Gemeinsamen mit strategischen PartnerInnen aus der Wissenschaft und Wirtschaft gelingt es dadurch, die gesamte Prozessket-te von Power-to-Gas umfassend zu analysieren und real weiterzuentwickeln.

Umwelttechnik und Technische Biowissenschaften; TU Wien / Institut für Energietechnik und Thermodynamik, TU Wien / Institut für Energiesysteme und Elektrische Antriebe und TU Wien / Energy Economics Group er-stellt. Somit haben zentrale nationale Experten an der Durchführung der Analyse und an der Fertigstellung mitgewirkt. Dies impliziert auch ein interdisziplinäres Forschungsteam, in dem zur Beantwortung der maß-geblichen Fragen der Studie VerfahrenstechnikerInnen, ChemikerInnen, BiotechnologInnen, MechatronikerIn-nen, ElektrotechnikerInnen, ÖkoenergietechnikerInenn, VolkswirtInnen, JuristInnen und SozioökonomInnen mit-gearbeitet haben, wodurch umfassende Analyse des Sys-tems Power to Gas ermöglicht wurden.

Durch diese interdisziplinäre Zusammensetzung gelingt es, die gesamte Chain of Innovation sowohl in den ein-zelnen Technologiekomponenten als auch im Gesamt-system Power to Gas umfassend zu analysieren und zu bewerten.

In der Studie werden die internationale Forschungsland-schaft sowie der globale Markt zum Thema Power to Gas untersucht. Hierbei erfolgten neben vielen bilatera-len Gesprächen mit internationalen und nationalen Ex-pertInnen auch Reisen, Besichtigungen und Recherchen in anderen globalen Hotspots, vor allem in Nordamerika und Asien sowie im europäischen Raum mit dem beson-deren Schwerpunkt auf Deutschland. Dadurch wird das Ziel der Studie, die Beantwortung der Frage, in welchen Bereichen im Segment Power to Gas österreichische Forschungsinstitutionen und Unternehmen zukünftig auf internationaler Ebene Potentiale aufweisen, erfüllt. Die Studie analysiert die Herausforderungen und Chan-cen in den drei fundamentalen technologischen Pro-zesskomponenten: der (dynamischen) Wasserstoffpro-duktion, der CO2-Abtrennung und der Methanisierung. Für jede dieser drei Komponenten werden ein eigenes

PROJEKTE

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"Blackout-Simulator„Einzigartiges Simulationstool www.blackoutsimulator.com

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7 Dissertationen in Arbeit

2 laufende Masterarbeiten

16 Absolventen des Lehrgangs „Energiemanagement Recht - Technik - Wirtschaft“

ENERGIEINSTITUT FACTS

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7 Dissertationen in Arbeit

2 laufende Masterarbeiten

21 Teilnahmen an nationalen Fachtagungen & Seminaren 13 Teilnahmen an internationalen Konferenzen & Symposien

10 Newsletter

„Energie-Information

59 gehaltene Vorträge 14 Veröffentlichungen in nationalen & internationalen Fachmedien

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Auftraggeber der Studie sind das BMWFW, die In-dustriellenvereinigung, die Landwirtschaftskammer Österreich, Österreichs Energie sowie die WKÖ. Die Erstellung der Studie startete im Anfang 2014 und konnte im Herbst 2014 abgeschlossen werden. In-nerhalb der Studie werden die volkswirtschaftlichen Auswirkungen in Österreich bei der Einhaltung neu-definierter THG-Einsparungsziele auf EU-Ebene un-tersucht. Die Untersuchung umfasst dabei zwei Ebe-nen:

I. Wirtschaftliche und finanzielle Auswirkungen in Österreich

II. Betroffenheit der energieintensiven Industrie sowie der Elektrizitäts- und Wärmewirtschaft in Österreich

wirTschafTliche und finanzielle auswirkunGen eines neuen ThG-ziels für 2030 in ÖsTerreich und beTroffenheiT der ÖsTerreichischen VolkswirTschafT

Auf Basis unterschiedlicher THG-Zielpfade - THG-Reduktion auf EU-Ebene um 35%, 40%, 45% (Basis-jahr: 1990) - werden bis 2030 verschiedene Szena-rien (notwendige Maßnahmen und Technologien auf Sektorebene) entwickelt, in denen die zusätzlichen wohlfahrtsökonomischen Auswirkungen gegenüber einem Referenzszenario, welches durch die THG-Emissionspfade des WEM-Szenarios des Umweltbun-desamtes abgebildet wird, dargestellt werden. Um die Betroffenheit der energieintensiven Industrie sowie der Elektrizitäts- und Wärmewirtschaft herauszustel-len, werden zusätzlich die Effekte der carbon leakage-Regelung, welche die kostenlose Zuteilung von CO2e-Zertifikaten im EU-Emissionshandel sichert, sowie die partielle Abwanderung der energieintensiven Industrie aus Österreich infolge hoher Kostenbelastung analysiert.

PROJEKTE

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Die Analyse erfolgt in zwei Schritten: Die komparativ-statische Analyse quantifiziert die jährliche Kostenbe-lastung (Investitions- und Betriebskosten) im Zeitraum 2010-2030 der THG-Zielerreichung in Österreich der ETS- und Nicht-ETS-Sektoren. Die dynamische Simu-lationsanalyse berechnet die gesamtwirtschaftlichen Effekte der in den jeweiligen Szenarien implementier-ten Vermeidungsmaßnahmen inklusive Sekundär- und Mehrrundeneffekte.

Insgesamt können auf Basis der Studie folgende Punkte festgehalten werden:

• In den ersten Jahren der Beobachtungsperiode 2010 bis 2020 werden für die österreichische Volkswirt-schaft verkraftbare Auswirkungen (teilweise Erhö-hung des Bruttoinlandproduktes bei Reduktion des Beschäftigungsniveaus) generiert. Für den Zeitraum 2021-2030 ergeben sich jedoch negativere Effekte für die österreichische Volkswirtschaft in Form einer Re-duktion des Bruttoinlandproduktes und des Beschäf-tigungsniveaus.

• Die Analyse eines alternativen 40%-Szenarios, welches die ökologische Vorreiterrolle der österreichischen Industrie einbezieht, ergeben sich geringere Vermei-dungslasten für ETS- und Non-ETS-Sektor.

• Positive volkswirtschaftliche Teilaspekte ergeben sich durch Investitionsimpulse der Unternehmen (Kraftwerks(aus)bau für Erneuerbare, Installation neuer Technologien sowie Maßnahmen bezüglich der Gebäudehülle) sowie der Rückgang der (fossilen) energetischen Importe.

• Durch die Weiterführung der Gratiszuteilung von CO2e-Zertifikaten entsteht eine geringere Be-lastung für die vom EU-Emissionshandel erfass-ten Unternehmen, sodass aufgrund der höheren Wertschöpfung dieser Sektoren ein weniger stark gesunkenes Bruttoinlandsprodukt und eine gerin-gere Arbeitslosigkeit generiert werden.

• Im Falle der Absiedlung der energieintensiven In-dustrie als Folge der Kostenbelastungen (durch eine THG-Reduktion auf EU-Ebene um 40%) wer-den die allgemein negativen Entwicklungen durch die Zielerreichung drastisch verstärkt.

• Bei der Verwendung der MÖSt.-Einnahmen zur Lohnsteuer- und –nebenkostensenkung ein allge-mein höheres Bruttoinlandsprodukt und Beschäfti-gungsniveau wird im Vergleich zum Szenario einer Budgetsanierung geschaffen. Die Abschwächung der negativen volkswirtschaftlichen Effekte basiert auf einem höheren privaten Konsum der Haushal-te und stärkeren Investitionsimpulsen der Unter-nehmen

Die Langfassung ist auf der Internetseite des Bundes-ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirt-schaft unter www.bmwfw.gv.at/Wirtschaftspolitik/TaskForceKyoto/ erhältlich. Teile der Studie werden zudem im Jahrbuch „Energiewirtschaft 2014“ des Energieinstitutes veröffentlicht.

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Das EU-FP7 Forschungsprojekt SESAME entwickelte ein Prototyp-Softwaremodell, das die Konsequenzen von Eingriffen in die Netzinfrastruktur simuliert. Der Nut-zer hat unter www.blackout-simulator.com erstmals die Möglichkeit, verschiedene Ausfallsszenarien in der gesamten EU auf Bundesländerebene (insg. 264 Regi-onen) in bislang unerreichter Detailgenauigkeit sowie deren ökonomischen Schaden zu simulieren. Im eben-falls entwickelten SESAME Decision Support System kann der Nutzer Ausfallkaskaden sowie wahrschein-

sesame: securinG The euroPean elecTriciTy suPPly aGainsT malicious and accidenTal ThreaTs

liche Wiederanlaufzeiten analysieren, Maßnahmen zur Erhöhung der Netzsicherheit (z.B. Redundanzen) im Modell evaluieren und deren schadensmindernde Wirkung bei erneuter Ausfallssimulation abschätzen. Darüber hinaus wurden vom Energieinstitut an der J. Kepler Universität Linz regulatorische Rahmenbe-dingungen für grenzüberschreitende europäische Regulierungsschemata erarbeitet, die explizit die Si-cherheit der Stromversorgung als höchste Priorität definieren.

Das EU-Projekt SUNLIQUID hat zum Ziel die kom-merzielle Reife des sunliquid®-Verfahrens zur Her-stellung von Zellulose-Ethanol aus Agrarreststoffen zu bestätigen – einem fortschrittlichen, nachhaltigen und klimafreundlichen Biokraftstoff. In einer Prototypen-Anlage wird seit 2012 die technologische Reife des Prozesses demonstriert. Bei dem innovativen, von der Clariant Produkte (Deutschland) GmbH entwickelten Verfahren, dienen Nebenprodukte der heutigen land-wirtschaftlichen Praxis, wie Getreide- oder Maisstroh, als Rohstoff, die keine Verwendung als Nahrungsmittel

finden und nicht um Anbauflächen konkurrieren. Der fast klimaneutrale Prozess wandelt den schwer zu-

sunliQuid - sunliQuid® larGe scale demonsTraTion PlanT for The ProducTion of cellulosic eThanolDas EU-Projekt SUNLIQUID will durch den Bau und Betrieb einer Großanlage die wirtschaftli-che Produktion von Zellulose-Ethanol mit der sunliquid®-Technologie im kommerziellen Maß-stab demonstrieren. Dadurch legt das Projekt den Grundstein für die breite Implementierung der Produktion fortschrittlicher Biokraftstoffe in Europa und für eine nachhaltigere Energie-versorgung im europäischen Verkehrssektor und ist ein entscheidender Schritt, um die inno-vative sunliquid®-Technologie im europäischen Markt zu etablieren.

PROJEKTE

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Unter der Koordination von Clariant Produkte (Deutschland) GmbH beteiligen sich fünf weite-re Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus Deutschland, Österreich und Ungarn an SUNLIQUID. Die Expertise des SUNLIQUID-Konsortiums deckt die gesamte Wertschöpfungskette zur Herstellung von Zellulose-Ethanol ab – von der Beschaffung des Rohstoffs bis hin zur Vermarktung des Produkts. Das Projekt SUNLIQUID wird von der Europäischen Uni-on im Zuge des 7. Rahmenprogramms für Forschung, technologische Entwicklung und Demonstration ge-mäß der Finanzhilfevereinbarung Nr. 322386 geför-dert und hat eine Laufzeit von April 2014 bis März 2018. Nähere Infos zum Projekt sind unter http://sunliquid-project-fp7.eu verfügbar.Das Energieinstitut an der Johannes Kepler Universi-tät Linz zeichnet als Partner für die Lebenszyklusana-lyse und umfassenden Evaluation der Nachhaltigkeit des Produkts über die gesamte Wertschöpfungskette verantwortlich. *Quelle: Eurostat

gänglichen C5- und C6-Zucker aus diesen Pflanzen beinahe vollständig in Ethanol um. Der dabei erzeug-te Biokraftstoff hat das Potenzial, den Weg zu einer nachhaltigeren, klimafreundlicheren Treibstoffversor-gung in Europa zu ebnen. Pro Jahr fallen in der EU ca. 240 Millionen Tonnen Stroh an, von denen ungefähr 60 % zur Ethanol- Produktion zur Verfügung stehen. Somit könnte Zellulose- Ethanol im Jahr 2020 rund 25 % der Nachfrage nach Benzin in der EU decken. Durch die lokale Produktion flüssiger Energieträger lässt sich langfristig die Abhängigkeit von fossilen Kraftstoffen und deren Import aus erdölexportierenden Ländern verringern.

Denn aktuell stammen 94 % der Energie im europä-ischen Verkehrssektor aus Erdöl, davon kommen 84 % aus politisch instabilen Regionen. *

Zellulose-Ethano-lanlagen werden nahe am Rohstoff in überwiegend ländlichen Regionen gebaut. Dort ermöglichen sie wirtschaftliches Wachstum und neue Arbeitsplätze durch einen steigenden Bedarf an Fachkräften für den Betrieb der Anlagen sowie für die Verarbeitung loka-ler Rohstoffe. Auch für den landwirtschaftlichen Sek-tor entstehen zusätzliche Einkommensmöglichkeiten.

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oPTfuel - oPTimierunG der enerGieTräGer-GewinnunG aus biomasse unTer einbindunG Von überschusssTrom

„Die Bewältigung der Energiezukunft mit der Integration der neuen erneuerbaren Energieträger Sonne und Wind in einem li-beralisierten Markt stellt auch die Forschung vor gewaltige Aufgaben. Dies gilt sowohl für die Erzeugung als auch für das Netzmanage-ment und beinhaltet für das Energieinstitut an der JKU die große Herausforderung.“

GD Dr. Leo Windtner, Energie AG

PROJEKTE

Das Projekt OptFuel wird in Form eines Research Studios Austria in der Sonderausschreibung im Rahmen der „Energieforschungs-initiative“ des BMWFJ gefördert. Das Projektteam setzt sich aus Forschern von PROFACTOR GmbH – Arbeitsgruppe Ener-gie- und Wertstoffgewinnung aus Reststoffen, Montanuniversi-tät Leoben – Institut für Verfah-renstechnik des industriellen Umweltschutzes und TU Wien – Institut für Verfahrenstechnik, Umwelttechnik und Technische Biowissenschaften und dem Energie-institut an der JKU als Projektleiter zusammen. Als Industriepartner wird das Forschungsvorhaben von christof-group, sowie von OMV und EVN unterstützt. Gemeinsam wird im Projekt OptFuel ein neuartiger Prozess zur Verwertung biogener Reststoffe und de-ren Umwandlung in verschiedene Energieträger un-ter Einbindung von Überschussstrom entwickelt. Die Kernkomponenten beinhalten Dunkelfermentation und Elektrolyse zur Wasserstoffproduktion, Biogas-anlage und Aufbereitungsanlage zur Herstellung von Methan und eine chemische oder biologische Metha-nisierung. Jeder dieser Verfahrensschritte ist dabei für sich alleine vermarktungsfähig und erzeugt eigen-ständige Produkte. Der optimierte Gesamtprozess soll am Ende der Projektlaufzeit in einer kontinuier-lich betreibbaren Technikumsanlage abgebildet sein und die Grundlage für eine industrielle Demoanlage

darstellen. Je nach zukünftigen Marktanforderungen kann somit eine maximale Wirtschaftlichkeit gewährleistet werden.In einem ersten Schritt wird in der sogenannten Dunkelfermen-tation unter Einsatz von Biomas-se Wasserstoff erzeugt. Der in der Dunkelfermentation nicht umgewandelte biogene Reststoff wird in eine nachgeschaltete Bio-

gasanlage übergeführt und dort zu Methan und Koh-lendioxid umgewandelt. Durch die Kombination von Dunkelfermentation und herkömmlicher Biogasanlage können bessere Konversionsraten realisiert werden. Das in der Biogasanlage und durch Methanisierung von CO2 erzeugte Methan wird durch eine Aufbe-reitungsstufe bis zur Austauschgasqualität mit einem Anteil von über 96 Vol-% CH4 aufgereinigt. Durch Si-mulation des Prozesses soll außerdem eine optimale Verschaltung der Teilprozesse untersucht werden. Der Gasaufbereitung kommt dabei besondere Bedeutung zu. An dieser Stelle ist die Vielseitigkeit der beteiligten Akteure zu erwähnen die eine ganzheitliche Entwick-lung und Evaluierung des Prozesses möglich macht.Das Energieinstitut an der Johannes Kepler Universi-tät Linz bringt seine Kompetenz im Bereich Projekt-leitung, ökologische und ökonomische Analyse sowie Bioverfahrenstechnische Entwicklung in das Projekt-team ein.

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Seit dem Jahr 2013 wird die Mitarbeit des Energieinstituts an der Johannes Kepler Universität Linz im International Smart Grid Action Networks (ISGAN) der Internationalen Energieagen-tur (IEA) durch das BMVIT gefördert.

Ziel und Aufgabe von ISGAN ist es, eine Plattform für die internationale Zusammenarbeit von Regie-rungen und Experten zu sein, im Rahmen derer die Entwicklung von intelligenten Stromnetztechnologien, Anwendungen und Systemen vorangetrieben werden kann. Im Rahmen von ISGAN wurden 7 Subprojekte definiert. Eines dieser Projekte, ISGAN-Annex 3, be-schäftigt sich mit der Entwicklung von Nutzen-Kosten Bewertungsmodellen. Dieser Annex wurde einge-richtet, um die Nutzen und Kosten von Smart Grids Technologien, smarten Energiesystemen aber auch

neuen Praktiken und Dienstleistungen aus Bottom-up und Top-down Sicht zu evaluieren. Für diese Evaluie-rungen werden im ISGAN-Annex 3 Bewertungsmo-delle und Toolkits entwickelt, die es erlauben, auf glo-baler, nationaler und regionaler Ebene Investitionen in intelligente Energieinfrastrukturen zu bewerten und zu vergleichen. Damit soll es möglich werden, spezi-fische Geschäftsmodelle zu entwickeln und vorhan-dene Ressourcen optimal einzusetzen. Zielgruppe für die entwickelten Modelle sind Regulatoren, Energie-unternehmen und andere relevante Stakeholder.

auT@isGan: enTwicklunG Von nuTzen-kosTen modellen für die bewerTunG Von inVesTiTionen in smarT Grids

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Das Energieinstitut an der Johannes Kepler Univer-sität Linz vertritt die österreichischen Interessen in dieser Arbeitsgruppe. Die Aufgabe des EI-JKU ist es dabei, an der Entwicklung der Methoden für Kosten-Nutzen-Analysen (costs-benefit analysis, CBA) von Investitionen in intel-ligente Energieinfrastrukturen mitzuarbeiten und dabei die spe-zifischen österreichischen Anfor-derungen an solche Methoden sowie die bereits in Österreich erarbeiteten Erkenntnisse einzu-bringen. Die Methoden selbst sollen als ein Instrument zur Abschätzung des Effekts von Investitionen in die

Intelligenz von Stromnetzen, von Geschäftsmodellen im Bereich der Nutzung intelligenter Infrastrukturen und auch von (bisher / aktuell / zukünftig einschrän-

kenden) Regulierungen im Um-feld von intelligenten Energiein-frastrukturen einsetzbar sein, d.h. es soll mit ihnen auch im Zeitverlauf eine umfassende Be-wertung der Kosten und Nutzen von Investitionen in Smart Grids bewertet werden können. Ide-alerweise kann zusätzlich aber auch ein Querschnittsvergleich

z.B. zwischen entwickelten Ländern oder zwischen Regionen, Unternehmen etc. vorgenommen werden.

Die F&E-Roadmap „Energieeffizienz in der ener-gieintensiven Industrie“ soll Handlungsfelder der Forschungs-, Technologie- und Innovationspolitik identifizieren, die themenspezifische Ausrichtung des Energieforschungsprogramms des Klima- und Ener-giefonds konkretisieren und den spezifischen Hand-lungsbedarf in den verschiedenen Segmenten adres-sieren. Ein Schwerpunkt liegt auch in der Einbindung des Bereichs Anlagenbau.Vor dem Hintergrund der Aufgabe, die Wettbe-werbsfähigkeit des Industriestandorts Österreich zu sichern und dafür mittel- bis längerfristig innovative Lösungen zu entwickeln bzw. Veränderungsprozesse anzustoßen, soll die Roadmap mit der Perspektive 2030 bis 2050 inhaltlich wie förderpolitisch hand-lungsleitend sein. Im Mittelpunkt der Analyse steht der FTI-Bedarf im

f&e fahrPlan indusTrie: enerGieeffizienz in der enerGieinTensiVen indusTrie

Bereich der Energieeffizienz der industrieinternen Produktionsprozesse. Die Energieeffizienz der pro-duzierten Produkte ist nicht Gegenstand dieser F&E-Roadmap. Die Roadmap hat als Strategieinstrument eine Orien-tierungsfunktion. Es handelt sich nicht um eine poli-tische Roadmap, ebenso wenig sollen die technische Machbarkeit überprüft oder Energieszenarien entwi-ckelt werden.Die Erstellung der Roadmap orientiert sich metho-disch am „Energy Technology Roadmap Guide“ der Internationalen Energieagentur (IEA). Dieser skizziert einen klaren Ablauf bei der Erstellung und impliziert auch die Methoden der Einbindung der ExpertInnen aus relevanten Industrieunternehmen, dem Anlagen-bau und Interessensvertretungen.Der Status Quo sowie Trends und Entwicklungen

„Im Thema Energie muss zur Aufrechterhal-tung von Lebensqualität weiterhin intensiv geforscht werden.Gesicherte Aufbringung und Systemflexibilitä-ten über alle Prozessstufen sind die notwendi-gen Schwerpunkte der nächsten Jahre.“

VD Dipl.-Ing. Wolfgang Dopf MBA, LINZ AG

PROJEKTE

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wurden in Diskussionspapieren zusammengestellt. Es wurden zwei Workshops durchgeführt. Im ersten wurde gemeinsam mit relevan-ten Stakeholdern eine Vision für das Jahr 2050 erarbeitet. Im zweiten Workshop wurden sek-torspezifisch in kurz-, mittel und langfristige Horizonte eingeteilte Forschungsschwerpunkte, FTI-Instrumente sowie Begleitmaß-nahmen für definierte Technolo-giefelder identifiziert. Abschließend wurde ein Entwurf der Roadmap zur Konsultation an relevante Stakeholder versandt. Die Konsultation erreichte 42 Unternehmen, Institutionen, Fachver-bände und Interessenvertretungen. Die Fachverbände und Interessensvertretungen wurden aufgefordert, die Meinungen ihrer Mitglieder einzuholen und wider-zugeben. Die eingelangten Rückmeldungen wurden

kritisch beleuchtet und in die vorliegende F&E-Road-map für die energieintensive Industrie aufgenommen.

Ein Steering Committee, zusam-mengesetzt aus VertreterInnen führender Industrieunterneh-men und Interessenvertretun-gen, hat die Ziele des Projekts begutachtet, sich am Prozess beteiligt und längerfristige Per-spektiven, Themenstellungen und Möglichkeiten diskutiert. Eine Politisierung der technolo-gischen „Vision“ wäre missver-ständlich und ist zu vermeiden.

Im Fokus steht die Formulierung von Empfehlungen für die FTI-Politik und die Ableitung von Themenstel-lungen, die auf sektoraler Ebene kurz-, mittel- und langfristig umzusetzen sind.

„Für den Wirtschafts- und Industriestandort Oberösterreich ist die langfristige Sicherung einer qualitativ hochwertigen und preislich wettbewerbsfähigen Energieversorgung von zentraler Bedeutung. Das Energieinstitut an der JKU Linz begleitet unsere Betriebe bei vie-len wichtigen Zukunftsfragen.“

Dir.-Stv. Dr. Hermann Pühringer, WKO Oberösterreich

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Im Zuge des Förderprogramms “Austrian Climate Research Program” analysierte das Energieinstitut gemeinsam mit den Projektpartnern Institut für Ver-kehrswesen (Universität für Bodenkultur Wien), Um-weltbundesamt und Herry Consult die Auswirkungen von spezifischen Regulierungen im Straßenverkehr. Das Projekt startete im Jahr 2012 und konnte im Herbst 2014 abgeschlossen werden. Das Projekt stellt eine wichtige Analyse von Effekten von Regulierungen im Mobilitätssektor dar.Neben den volkswirtschaftlichen, energetischen, sozi-

alen, ökologischen und realpolitischen Auswirkungen einer Erhöhung der Mineralölsteuer (in unterschiedli-chen Ausprägungen) werden auch die Auswirkungen von Änderungen von Straßenbenützungsabgaben (PKW-Maut und Erhöhung der LKW-Maut) sowie der Verbrauchssteuer für PKWs untersucht. Das Energie-institut fokussierte sich innerhalb des Projekts auf ma-kro- und sozioökonomische Bewertungen sowie auf Public-Choice-Analysen. In Relation zum Strom- oder Wärmesegment sind die energie- und umweltpoliti-schen Eingriffe im Mobilitätsbereich in den letzten Jah-

asseT: inTeGrierTe bewerTunG Von finanzPoliTischen insTrumenTen zur redukTion Von TreibhausGasemissionen im sTrassenVerkehr

PROJEKTE

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ren in Österreich stark unterrepräsentiert. Das Wis-sen um die umfassenden Effekte von bedeutenden potentiellen Eingriffen stellt somit auch eine wichtige Basis für etwaige Änderungen im Mobilitätsbereich in Österreich dar.Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass aus volkswirtschaftlicher Sicht eine doppelte Dividende von finanzpolitischen Instrumenten in Österreich wie einer Erhöhung der Mineralölsteuer nur im Fall der in-telligenten Reinvestition der zusätzlichen öffentlichen Einnahmen stattfindet: Neben der ökologischen Di-vidende (der Reduktion der CO2e-Emissionen) wird ebenfalls eine ökonomische Dividende durch Inves-

titions- und Konsumimpulse durch die betrachteten Kompensationen geschaffen. Aufbauend darauf kann aus polit-ökonomischer Sicht festgehalten werden, dass aufgrund von im Projekt aufgezeigten Mehrbe-lastungen für die privaten Haushalte bei signifikanten Abgaben- und Steuererhöhungen die Umsetzung der betrachteten finanzpolitischen Instrumente ohne um-fassendere Kompensationen nicht durchsetzbar sind.Die umfassenden Quantifizierungen des Energieinsti-tuts und der Projektpartner sind dem Gesamtberichts zum Projekt ASSET zu entnehmen bzw. können ger-ne seitens des Energieinstituts zur Verfügung gestellt werden.

Oberösterreich ist der bedeu-tendste österreichische Wirt-schaftsstandort für Industrien aus dem Bereich der Energiein-frastrukturen und der Herstel-lung von Anlagen zur Energie-bereitstellung aus erneuerbaren Energieträgern. Diese werden in die ganze Welt exportiert. Weiters ist Oberöster-reich einer der wichtigsten Knotenpunkte für netz-gebundene Energieträger in Europa. Dies gilt sowohl für den Elektrizitätstransport als auch für den Erd-gastransport. So befinden etwa sich im Südwesten Oberösterreichs enorme natürliche Speicherkapazi-

accePT: analysis of cusTomer concePTion for enerGy ProVision and Transmission

täten für Erdgas, die noch großes Potential für den weiteren Aus-bau bieten. Deren Bedeutung wird angesichts des steigenden Erdgasbedarfs und der geopoli-tischen Lage in den nächsten Jah-ren massiv ansteigen. So spielten diese Erdgasspeicher bereits

während der Gaskrise 2008 eine bedeutende Rolle und trugen entscheidend zur Überbrückung der Lie-ferengpässe nicht nur in Österreich, sondern in ganz Mitteleuropa bei. Aber wie steht es um die infrastruk-turelle Entwicklung Oberösterreichs in den nächsten Jahrzehnten?

„Das Know-How aus der Energieforschung bildet die Grundlage für richtungsweisende Entscheidungen in Politik und Wirtschaft.“

Prok. Dr. Elmar Krennmayr MBA, Leiter Produkt- und Prozessentwicklung,Energie AG

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DI Dr. Horst Steinmüllergeschäftsführer

Wissenschaftlicher Leiter der Abteilung Energietechnik

O.Univ.-Prof. Dr. Dr. hc. Friedrich Schneider

Wissenschaftlicher Leiter der Abteilung Energiewirtschaft

Univ.-Prof. Dr. Andreas Hauer

Wissenschaftlicher Leiter der Abteilung Energiewirtschaft

Dr.in Kathrin de Bruyn Wissenschaftlich Mitarbeiterin

Juristische Begutachtung von Fragen zum ElektrizitätsrechtSeit 2011 am Energieinstitut

Fabian FrankWissenschaftlicher Projektassistent

Studiert MechatronikSeit 2014 am Energieinstitut

Mag.a Karin FazeniWissenschaftliche Mitarbeiterin

Lebenszyklusanalysen, nachhaltige Nutzung nachwachsender Rohstoffe und agrarischer Reststoffe, Regional-entwicklung mit Energieschwerpunkt.Seit 2007 am Energieinstitut.

Mag. Martin Baresch BSc. BStat. Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Volkswirtschaftliche und systemische AnalysenSeit 2013 am Energieinstitut

DAS TEAM

Mag. Dr. Robert TichlerStv.-geschäftsführer

Volkswirtschaftliche und systemi-sche Analysen, Power-to-GasSeit 2004 am Energieinstitut

WISSENSCHAFTLICHE LEITUNG / GESCHÄFTSFÜHRUNG

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DI (FH) Johannes LindorferProjektleiter Abteilung Energietechnik

Ökologische Prozessbewertung, technoökonomische Analysen.Seit 2007 am Energieinstitut

DI.in (FH) Viktoria LeitnerWissenschaftliche Mitarbeiterin

Biotechnologische Verfahrens-entwicklung und BewertungSeit 2014 am Energieinstitut

Peter Mayr BSc Wissenschaftlicher Projektassistent

Studiert MechatronikSeit 2014 am Energieinstitut

Mag. Michael FurtlehnerWissenschaftlicher Mitarbeiter

Rechtliche Analysen, Energiespeicher, Power to Gas.Seit 2013 am Energieinstitut

Dipl.-Volksw. Dr. Sebastian GoersWissenschaftliche Mitarbeiterin

Volkswirtschaftliche Analysen, Klima –und Energiepolitik, EmissionshandelSeit 2008 am Energieinstitut

Mag.a Dr.in Andrea KollmannProjektleiterin

Mikroökonomische Analysen, Smart Grids und EnergieeffizienzSeit 2004 am Energieinstitut

Mag.a Dr.in Christina FriedlWissenschaftliche Mitarbeiterin

Sozialwissenschaftliche Analysen zu energiewirtschaftlichen und -politischen Fragestellungen.Seit 2008 am Energieinstitut.

Mag.a Barbara LarcherAssistentin des geschäftsführers

Organisation des Universitätslehr-gangs „Energiemanagement“Seit 2008 am Energieinstitut

DAS TEAM

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Julia RemplbauerBuchhaltung & Controlling

Projektcontrolling und BuchhaltungSeit 2014 am Energieinstitut

Gerold Muggenhumer BScWissenschaftlicher Projektassistent

Studiert Umweltsystemwissen-schaften mit Fachschwerpunkt VolkswirtschaftslehreSeit 2014 am Energieinstitut

Lukas RebhandlWissenschaftlicher Projektassistent

Studiert Wirtschaftswissenschaften Seit 2013 am Energieinstitut

Gerda Reiter, MScWissenschaftliche Mitarbeiterin

Ökologische Bewertung (Lebens-zyklusanalysen), Power-to-GasSeit 2011 am Energieinstitut

MMag. Dr. Michael SchmidthalerWissenschaftlicher Mitarbeiter

Versorgungssicherheit, Regulie-rungsökonomie, Mikroökonomi-sche AnalysenSeit 2010 am Energieinstitut

DI (FH) Markus Schwarz PMScWissenschaftliche Mitarbeiterin

technoökonomische Analysen erneuerbarer Stromerzeugungs-technologien; Smart gridsSeit 2010 am Energieinstitut

Mag. Dr. Johannes ReichlProjektleiter

Versorgungssicherheit, Konsu-mentenbefragungen, Angewand-te ÖkonometrieSeit 2006 am Energieinstitut

Mag. Dr. Simon MoserWissenschaftlicher Mitarbeiter

Energieeffizienzpolitik, Endkunden im Smart GridSeit 2008 am Energieinstitut

DAS TEAM

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Mag. Dr. Robert TichlerStv.-geschäftsführer

Volkswirtschaftliche und systemi-sche Analysen, Power-to-GasSeit 2004 am Energieinstitut

Sabine Weich MScWissenschaftliche Mitarbeiterin

Biotechnologische Verfahrensent-wicklung und AnalytikSeit 2014 am Energieinstitut

Dr. Horst Steinmüllergeschäftsführer

Wissenschaftlicher Leiter der Abteilung Energietechnik

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IMPRESSUM:Medieninhaber und Herausgeber: Verein Energieinstitut an der Johannes Kepler Universität Linz,

Altenberger Straße 69, A-4040 Linz, Tel.: +43-732-2468-5656, Fax: +43-732-2468-5651, Email: [email protected]

Vereinssitz: Linz, Vereinszweck: Die Errichtung und der Betrieb des Energieinstitutes an der Johannes Kepler Universität Linz zur

Behandlung von energiewirtschaftlichen und -rechtlichen Fragen für Zwecke der Allgemeinheit, www.energieinstitut-linz.at

Auflage: 100 Stk, 2015; Druck: Druckerei Intakt, Linz; Bildnachweis: Energieinstitut JKU (Seite 2, 11, 15), BMVIT (Grafik Seite 2),

Sunliquid (Seite 20, 21), Fotolia (Seite 2, 23, 25, 26) Fronius GmbH (Seite 9), Mag.Horst Scheiböck (Seite 18)

Grafikdesign: Mag. Horst Scheiböck, [tp3] kommunikation, Linz

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www.energieinstitut-linz.at