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147 Einleitung Mit der Errichtung des Tropenhauses „DER REGENWALD“ entschloss sich der Kölner Zoo nicht nur den Besuchern die asiatischen Tropen näherzubringen, sondern sich auch vor Ort im Naturschutz zu engagieren (DIECKMANN et al., 2000). Kurz vor Gebäude-Eröffnung fiel 1999 die Wahl auf ein Naturschutzprojekt in Phong Nha in der Provinz Quang Binh im Zentrum Vietnams, über das hier schon des Öfteren berichtet wurde (HERR- MANN & PAGEL, 2000; KOLTER et al., 2001; PAGEL, 2002). Mittlerweile konnte das Schutzgebiet um die Region Ke Bang erweitert und Ende 2001 sogar als Nationalpark deklariert werden. Schließlich nahm im Sommer 2003 das Welterbekomitee der UNESCO den über 85.000 ha Fläche umfassenden Nationalpark sogar als Naturstätte in seine Welterbeliste auf (ZIEGLER et al., 2004). Seitdem gehört Phong Nha-Ke Bang zur internationalen „Liste des Kultur- und Naturerbes der Menschheit“, die jetzt 754 Stätten in 129 Ländern umfasst. Zusammen mit dem laotischen Hin Namno Biodiversitäts-Schutzgebiet (siehe WALSTON & VINTON, 1999) stellt der Phong Nha-Ke Bang Natio- nalpark eines der größten Karstwald- gebiete ganz „Indochinas“ dar (Abb. 1). Im zerklüfteten Kalkgestein findet man lange unterirdische Flussläufe und ausgedehnte, teils bis 18 km lange Höhlen-Systeme mit Hunderten ein- zelner Grotten. Inmitten des zentralen und nördlichen Annamgebirges gele- gen, ist es den steilen, bis in über 1000 m Höhe aufragenden Karstfelsen zu verdanken, dass diese für Menschen kaum zugängliche Region bisher vor Abholzung weitestgehend verschont geblieben ist. Dies ist auch der Grund, warum die felsigen Karstwälder im la- otisch-vietnamesischen Grenzbereich Rückzugsgebiet vieler bedrohter und teils noch unentdeckter Arten sind. Al- lerdings gibt es auch Schattenseiten, wie z.B. die illegale Jagd (TIMMINS et Abb. 1: Ausschnitt des Annamitischen Höhenzuges im vietnamesisch-laotischen Grenzgebiet: mit Primärwald bestandenes Karstmassiv im Phong Nha-Ke Bang Nationalpark. Detail of the Annamite mountains in the Vietnam-Laos border area: karst massif covered with primary forest in the Phong Nha-Ke Bang National Park. Zeitschrift des Kölner Zoo · Heft 4/2004 · 47. Jahrgang Erforschung der Artenvielfalt im Vietnamprojekt des Kölner Zoos: Die Amphibien und Reptilien von Phong Nha-Ke Bang Thomas Ziegler

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Projekt des Kölner Zoos

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Einleitung

Mit der Errichtung des Tropenhauses„DER REGENWALD“ entschlosssich der Kölner Zoo nicht nur den Besuchern die asiatischen Tropennäherzubringen, sondern sich auch vorOrt im Naturschutz zu engagieren(DIECKMANN et al., 2000). Kurz vorGebäude-Eröffnung fiel 1999 die Wahlauf ein Naturschutzprojekt in PhongNha in der Provinz Quang Binh imZentrum Vietnams, über das hier schondes Öfteren berichtet wurde (HERR-MANN & PAGEL, 2000; KOLTER etal., 2001; PAGEL, 2002). Mittlerweilekonnte das Schutzgebiet um die RegionKe Bang erweitert und Ende 2001 sogar

als Nationalpark deklariert werden.Schließlich nahm im Sommer 2003 dasWelterbekomitee der UNESCO denüber 85.000 ha Fläche umfassendenNationalpark sogar als Naturstätte in seine Welterbeliste auf (ZIEGLER et al., 2004). Seitdem gehört Phong Nha-Ke Bang zur internationalen „Liste des Kultur- und Naturerbes derMenschheit“, die jetzt 754 Stätten in129 Ländern umfasst.

Zusammen mit dem laotischen HinNamno Biodiversitäts-Schutzgebiet(siehe WALSTON & VINTON, 1999)stellt der Phong Nha-Ke Bang Natio-nalpark eines der größten Karstwald-gebiete ganz „Indochinas“ dar (Abb.

1). Im zerklüfteten Kalkgestein findetman lange unterirdische Flussläufe undausgedehnte, teils bis 18 km langeHöhlen-Systeme mit Hunderten ein-zelner Grotten. Inmitten des zentralenund nördlichen Annamgebirges gele-gen, ist es den steilen, bis in über1000 m Höhe aufragenden Karstfelsenzu verdanken, dass diese für Menschenkaum zugängliche Region bisher vorAbholzung weitestgehend verschontgeblieben ist. Dies ist auch der Grund,warum die felsigen Karstwälder im la-otisch-vietnamesischen GrenzbereichRückzugsgebiet vieler bedrohter undteils noch unentdeckter Arten sind. Al-lerdings gibt es auch Schattenseiten,wie z.B. die illegale Jagd (TIMMINS et

Abb. 1: Ausschnitt des Annamitischen Höhenzuges im vietnamesisch-laotischen Grenzgebiet: mit Primärwald bestandenes Karstmassiv imPhong Nha-Ke Bang Nationalpark.Detail of the Annamite mountains in the Vietnam-Laos border area: karst massif covered with primary forest in the Phong Nha-Ke BangNational Park.

Zeitschrift des Kölner Zoo · Heft 4/2004 · 47. Jahrgang

Erforschung der Artenvielfalt im Vietnamprojekt des Kölner Zoos:

Die Amphibien und Reptilien von Phong Nha-Ke BangThomas Ziegler

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al., 1999) oder die zahlreichen, teils im-mer noch „scharfen“ Überbleibsel ausdem Vietnam-Krieg (1964 bis 1975), die noch heute Menschen das Lebenkosten (Abb. 2).

Der Tierreichtum dieser Region wurdeerstmals vor ca. zehn Jahren weltweitbekannt, als die Entdeckung gleichdreier Großsäugetiere das Medien-Interesse auf sich zog: Zudem han-delte es sich bei dem Vu Quang Rind (Pseudoryx nghetinhensis), dem Rie-senmuntjak (Megamuntiacus vuquan-gensis) und dem nur von Trophäen ausweiter südlich gelegenen Gebieten be-kannten Pseudonovibos spiralis nichtnur um neue Arten, sondern auch umneue Gattungen (VU et al., 1993; DO etal., 1994; PETER & FEILER, 1994).Allerdings steht letztgenannte Artmittlerweile im Verdacht, auf Fäl-schungen, d.h. manipulierten Büffel-bzw. Rinderhörnern zu beruhen (sieheFEILER et al., 2002). Erst vor sechsJahren wurde von PHAM et al. (1998)ein weiterer neuer Hirschartiger ausdem zentralen Vietnam beschrieben,der Truong Son Muntjak (Muntiacustruongsonensis) und zwei Jahre danachvon AVERIANOV et al. (2000) dasAnnam-Streifenkaninchen (Nesolagustimminsi), das auch in Phong Nha-KeBang vorkommt (PHAM & NGUY-EN, 2000). Letztere Art war zuvor nurvon Fotos bekannt, die alleine bereitsEingang in die bekannte Zeitschrift„Nature“ fanden, da man bis dahin solche Kaninchen nur von Sumatrakannte (SURRIDGE et al., 1999).

In den bisher in der Zeitschrift des Köl-ner Zoos erschienenen Berichten überdas Vietnamprojekt wurde bereits ein-gehend das Gebiet (Abb. 3), dessen Ge-fährdungsstatus, die Projektpartnerund die gemeinsamen Zielsetzungenvorgestellt. In diesem Bericht möchteich mich „nur“ einer der selbst gestell-ten Aufgaben widmen, nämlich der Er-fassung der Artenvielfalt. Die Arten-vielfalt, die zusammen mit genetischerund Ökosystem- bzw. Landschafts-vielfalt allgemein auch als biologische

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Vielfalt (Biodiversität) bekannt ist,schließt übrigens nicht nur die Anzahlder Arten eines Gebietes, sondern auchderen Häufigkeiten mit ein (BICK,1998; SCHAEFER, 1992). Erst dieseInformation, einhergehend mit Datenüber die Lebensweise der jeweiligenArten, deren Einnischung und wech-selseitige Beziehungen im Ökosystem,lässt nachfolgend Maßnahmen für einenlangfristigen Schutz des LebensraumsTropenwald zu: Kurzum „Man kannalso nur schützen, was man auchkennt“.

Warum ausgerechnet Amphibienund Reptilien?

Den Kriechtieren – auch Herpetofaunagenannt (Kriechtierkundler nennt manübrigens Herpetologen) – kommt inso-fern eine besondere Bedeutung zu, dasie aufgrund der geringen Ausbrei-tungspotenz und der hohen Lebens-raumansprüche geeignete lokale Bioin-dikatoren sind. Auch sind sie relativeinfach auf Tages- und Nachtexkursio-nen nachzuweisen, d.h. man ist nichtnur auf Spuren oder Losungen ange-wiesen und man benötigt normalerwei-se auch keine Fallen, wie das z.B. fürKleinsäuger unumgänglich ist. Aus-gerüstet mit nur wenigen Hilfsmittelnwie z.B. guten Taschenlampen, einerSpiegelreflexkamera und einem Ton-bandgerät mit Mikrofon für die Auf-nahme von Froschrufen kann man

Abb. 2: Von den umliegenden Reisfeldern aus sind die steilen Karstfelsen des Nationalparksnicht zu übersehen; im Vordergrund ein Bombenkrater als trauriges Zeugnis des Vietnam-Krieges.From the surrounding paddy-fields the precipitous karst cliffs of the National Park are wellvisible; the bomb crater in the foreground bears sad witness to the Vietnam war.

Abb. 3: Lage des Phong Nha-Ke Bang Nationalparks (schraffiert) in der im Zentrum Vietnamsgelegenen Provinz Quang Binh; das auf laotischer Seite angrenzende Hin Nam No Biodiver-sitätsschutzgebiet ist durch die punktierte Linie angedeutet (nach ZIEGLER et al., 2004). Location of the Phong Nha-Ke Bang National Park (hatched) in the Quang Binh province incentral Vietnam; the location of the bordering Hin Nam No Biodiversity Conservation Areain Laos is indicated with the dotted line (after ZIEGLER et al., 2004).

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schon interessante Daten festhalten.Zudem belegen die vielen neu entdeck-ten Amphibien und Reptilien – allein inden Jahren 1997 bis 2001 wurden in Vi-etnam an die 30 neue Arten beschrie-ben (zur Übersicht siehe ZIEGLER,2002c) – dass Vietnam ein „Hotspot“,d.h. Endemismus-Zentrum der Diver-sität ist und noch deutlich Forschungs-bedarf besteht.

Letzteres wird auch dadurch verdeut-licht, dass es selbst inmitten der Haupt-stadt Hanoi noch herpetologische Rät-sel zu lösen gilt! So leben im HoanKiem See mit über 2 m Länge sämtlicheGrößenrekorde brechende Weich-schildkröten, deren Artzugehörigkeitbis heute nicht klar ist (z.B. NIE-KISCH et al., 1997; FARKAS &

ZIEGLER, 2002). Obwohl sich umdiese Schildkröten sogar Legenden ran-ken – eine soll dem See entstiegen sein,um ein Zauberschwert zurückzufor-dern (u.a. ZIEGLER et al., 1999) –blieb deren Existenz dem während derKolonialzeit in „Indochina“ tätigenHerpetologen RENÉ BOURRET (u.a.BOURRET, 1941a, b) offenbar ver-borgen, obgleich sein Arbeitsplatz nurunweit vom See lag (NIEKISCH et al.,1997). Diese Arbeitsstätte wird übri-gens noch heute von uns angesteuert,da sie Sitz unserer Projektpartner(CRES) von der Nationaluniversität inHanoi ist.

Mich selbst führte es übrigens erstmalsim Jahre 1998 – damals noch Dokto-rand am Zoologischen Forschungsin-

stitut und Museum Alexander Koenigin Bonn – ins damalige Naturschutzge-biet Phong Nha. Für meine Doktor-arbeit untersuchte ich schon seit 1997die Diversität der Herpetofauna einesSchutzgebietes in der im Norden anQuang Binh angrenzenden Provinz HaTinh (ZIEGLER, 1999, 2002a). Da essich um einen Tieflandwald handelte,bot sich der höher gelegene Karstwaldvon Phong Nha (Abb. 4) für einen Fau-nenvergleich an. Da mir jedoch nur we-nige Tage Zeit blieben, nutzte ich dieHinweise der lokalen Bevölkerung,beim ortsansässigen Heilkundigen undTierhändler mein Wissen über die dor-tigen Amphibien und Reptilien zuerweitern. Zwar ist der Handel mitlebenden und toten Tieren zu traditio-nell medizinischen oder touristischenZwecken in Vietnam ein eher traurigesKapitel für den Artenschützer, dochwäre es falsch, solche Orte ganz zumeiden: Gerade die im lokalen Tier-handel ermittelten Daten sind vongroßem Wert für die örtlichen wie auchinternationalen Naturschutzbehörden;erst die Dokumentation der handelsre-levanten Arten bzw. ihrer Anzahl hilftnämlich bestehende Schutzbestim-mungen – von den Roten Listen bis hinzum Washingtoner Artenschutzab-kommen (CITES) – den aktuellen Ver-hältnissen anzupassen. Zudem doku-mentierte ich die beim Heilkundigen inPhong Nha angetroffenen Amphibienund Reptilien (Abb. 5), um die Listeder selbst nachgewiesenen Arten zuvervollständigen. Diese Daten waren –einhergehend mit ersten vietnamesi-schen Listen und den Reisebeobach-tungen des damaligen Leiters desKölner Aquariums, Dr. HANS-WER-NER HERRMANN – so reichhaltig,dass eine erste Abhandlung über dieHerpetofauna des Gebietes veröffent-licht werden konnte (ZIEGLER &HERRMANN, 2000).

Weitere Forschungsreisen nach PhongNha-Ke Bang folgten und das Wissenum die dortigen Amphibien und Rep-tilien wuchs ständig. Hier möchte ichdie bisher veröffentlichten Informatio-nen zusammentragen um so den aktu-ellen Kenntnisstand über die Herpeto-fauna des Nationalparks einem breite-ren Leserkreis vorstellen zu können.Vorab einer solchen Übersicht sollenjedoch einige der Neuentdeckungen imHinblick auf die Schutzwürdigkeit desGebietes und zum besseren Verständ-nis unserer Arbeit kurz gesondert vor-gestellt werden:

Abb. 4: Malerische Karstwand mit Bachlauf und Höhle im Zentrum des Nationalparks.Beautiful karst cliff with stream and cave in the centre of the National Park.

Abb. 5: In Reiswein eingelegte Tiere in der traditionellen „Apotheke“ des Heilkundigen vonPhong Nha.Collection of rice wine preserved animals in the local healer’s traditional pharmacy in PhongNha.

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Art also, die wir zur Liste der für denNationalpark bekannten Tiere hinzu-fügen können, ist eine Spezies mehr, diewir schützen können. Und das Überle-ben jeder noch so unscheinbaren Art istwichtig für die teils von uns immernoch nicht in ihrer Komplexität er-kannten, wechselseitigen Beziehungenim Ökosystem Tropenwald. Dabei ver-steht sich fast von selbst, dass man neueArten weniger in den Randbereichenals vielmehr in den Primärwäldern ent-decken kann (Abb. 6); im Gegensatz zuden in der Menschennähe lebenden Ar-ten sind die Bewohner der unberührtenKernzonen zwar äußerst artenreich, inder Regel allerdings nur in äußerstgeringen Individuendichten vertreten,also recht selten. Genau dies ist derGrund, warum viele Forscher und Na-turschützer oft im Wettlauf mit derZeit, d.h. mit fortschreitender Bedro-hung bzw. Vernichtung der Lebens-räume die beschwerlichen Reisen in die entlegensten Winkel dieser Welt un-ternehmen: Nämlich um die letztenBio-Ressourcen zu entdecken und zuschützen, bevor sie „sang- und klang-los“ – also letztlich von uns völlig un-bemerkt – verschwunden sind und dasÖkosystem auf diese Art und Weiseimmer mehr geschwächt wird.

Nach dem Nationalpark benannt: Der Phong Nha-Ke BangBogenfingergecko

Die erste Neuentdeckung im Gebietbahnte sich in der Nacht vom 2. zum3.9.1998 unweit der laotischen Grenzean: Neben einer Karstfelswand husch-te auf dem Waldboden ein mittelgroßer,quergebänderter Gecko an mir vorbeiund verschwand anschließend in einemhohlen Baumstamm, so dass mir keinenähere Bestimmung möglich war. Erstdrei Jahre später bekam ich dort erneutsolche Geckos zu Gesicht: es handeltesich – wie dies die Zeichnung schondamals vermuten ließ – um Vertreterder Gattung Cyrtodactylus, die wegenihrer besonderen Zehenstruktur auchBogenfinger-Geckos genannt werden.Nachfolgende Vergleiche mit in Viet-nam und sonst in Südostasien vorkom-menden Geckos zeigten, dass es sichtatsächlich um eine neue Art handelte.Um sowohl dem Nationalpark als auchder lokalen Bevölkerung die gebühren-de Aufmerksamkeit zu zollen bzw. aufdie besondere Schutzwürdigkeit derRegion zu verweisen, benannten wirdie hübsche Art als Cyrtodactylusphongnhakebangensis, zu deutsch

Neuentdeckungen und ihrebesondere Bedeutung für einSchutzgebiet

Neu entdeckte Arten sind als „flagshipspecies“, also als Identifikationsfigureneines Schutzgebietes wichtige Bot-schafter: Durch sie kann u.a. einSchutzstatus untermauert (wenn nichtsogar erst eingefordert), die Motivationder lokalen Bevölkerung an der Mitar-beit und die Aufmerksamkeit der Me-dien bzw. der Öffentlichkeit erlangtwerden, was sich letztlich in einem für die Zukunft des zu schützendenGebietes so bedeutenden Erwerb von Spenden- und Drittmittelgeldernäußert. Denn auch hier ist es – wie sooft – einmal mehr das Geld, was über

die Verbesserung der Infrastruktur ent-scheidet: angefangen von der Aus-rüstung der Ranger bis hin zu Schulun-gen oder der Durchführung weitererSchutzmaßnahmen.

So sind es entweder die besonders at-traktiven oder eben neu entdeckten Ar-ten, die stellvertretend für die vielen an-deren, weniger auffälligen, aber nichtminder bedrohten Spezies stehen undan derer statt für den Erhalt einer be-stimmten Region plädieren; darüberhinaus stehen die Neuentdeckungenauch für teils noch gar nicht erfassteBioressourcen, die unter Umständennoch von großer Bedeutung z.B. für dieHumanmedizin sein können und auchvon daher erhaltungswürdig sind. Jede

Abb. 6: Ausschnitt eines mit dichtem Wald bestandenen und für den Menschen kaum zugäng-lichen Steilhanges im Kerngebiet des Nationalparks. Detail of a densely forested and for humans nearly inaccessible steep slope in the centre of theNational Park.

Abb. 7: Vor kurzem nach dem Nationalpark benannt: Der Phong Nha-Ke Bang Bogenfinger-gecko (Cyrtodactylus phongnhakebangensis).The Phong Nha-Ke Bang Bent-toed Gecko was recently named after the National Park.

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Phong Nha-Ke Bang Bogenfinger-gecko (ZIEGLER et al., 2002). Bis heu-te gilt dieser Gecko als Endemit dieserRegion, d.h. er ist nur von dort be-kannt. Weltweit kennt man übrigensüber 70 Arten dieser Gattung (BAUERet al., 2002), wobei die von uns ent-deckte Art zu den weniger als eineHandvoll Bogenfingergeckos zählt,deren Lebensweise eng an Karstfels-wände und -höhlen gebunden ist (Abb. 7).

In Köln gibt es nicht nur die „Großen Grauen“: Der „Abenteuer Wissen“-Gecko

Als wir Ende August 2001 eine engeFelsspalte im Primärwald erkletterten,fanden wir an den steilen Wänden meh-rere Eiablagestellen. Die Kalkreste vonan den Fels geklebten und auf Geckoshindeutenden Eiern bildeten fußball-große Flächen (Abb. 8): Ein Indiz, dasshier Lage und Mikroklima bestens fürdie Entwicklung der Eier geeignet wa-ren und die Geckos diese Stelle immerwieder aufsuchten. Um mehr über dieIdentität der Eier bzw. der Geckos zuerfahren, lösten wir einige der unver-sehrten Eier behutsam ab. Zurück inDeutschland erwiesen sich diese sogarals befruchtet, da bald darauf kleinegräuliche Geckos schlüpften. Die nunerwachsenen, im Aquarium des KölnerZoos gepflegten Geckos erwiesen sichals artgleich mit einer hübsch gezeich-neten Geckoart, die wir später seltenauf Pflanzen neben Karstwänden fan-den (Abb. 9). Gegenüber dem PhongNha-Ke Bang Bogenfingergecko, derdirekt auf den Steilwänden zu findenist, scheinen die grauen Geckos mehrdie angrenzende Vegetation zu bewoh-nen. Dass die kleinen „Grauen“ aberebenfalls eng mit dem LebensraumKarstfels verbunden sind, belegt, dasssie dorthin zur Eiablage zurückkehren.Um nun mehr über die Lebensbedin-gungen zu erfahren, brachte ich imletzten Jahr ein Klima-Messgerät („Da-talogger“) in der Karstspalte mit denMasseneiablagestellen an, mit dem nundas Mikroklima über das Jahr ausgele-sen werden kann. Erst später stellte sich

übrigens – erneut in Zusammenarbeitmit dem Geckoforscher HERBERTRÖSLER – heraus, dass es sich bei den grauen Geckos um eine weiterewissenschaftlich unbekannte Echsehandelte.

Die in Köln gepflegten Geckos dieserneuen Art (siehe Heftumschlag) sindauch schon kleine „Fernsehstars“, dasie bereits für eine ZDF-Reportageüber Phong Nha-Ke Bang gefilmt wur-den: und zwar für die im Juni 2003gesendete Folge „Auf der Suche nachunentdeckten Lebewesen“ des Wissen-schaftsmagazins „Abenteuer Wissen“.Zur Benennung der kleinen „Grauen“bot sich nach deren TV-Debüt eine Na-menspatenschaft förmlich an. Der Ver-ein „BIOPAT – Patenschaften für bio-logische Vielfalt“ („www.biopat.de“)vermittelt nämlich mit der DeutschenGesellschaft für Technische Zusam-menarbeit (GTZ) Namenspatenschaf-ten für neu entdeckte Tierarten, um mitden so akquirierten Geldern die Erfas-sung und den Schutz der Biodiversitätzu fördern. Die neuen „Grauen“ wer-den nun nach der von WOLF VONLOJEWSKI moderierten Sendung„Abenteuer Wissen“ benannt, in der sieerstmals öffentlich vorgestellt wurden.Den genauen Namen des „AbenteuerWissen“-Geckos nennen wir hier abernoch nicht, da die wissenschaftlicheBeschreibung erst noch erscheinenmuss; es darf aber schon verraten wer-den, dass sich der Name vom lateini-schen „adventura“ (= Abenteuer) und„scientia“ (= Wissen) ableitet. Parallelzum Einzug der „Großen Grauen“ –nämlich in den Kölner Elefantenpark –sind übrigens auch die bislang ledig-lich „hinter den Kulissen“ gepflegten„Kleinen Grauen“ seit kurzem imSchaubereich des Kölner Aquariumszu sehen.

Die Entdeckungsgeschichte zweier gehörnter Grubenotterartenim Nationalpark

Zu den kuriosesten Entdeckungen inPhong Nha-Ke Bang zählen die zweierGiftschlangen, worüber mehrfach inden Medien berichtet wurde, angefan-gen vom Kölner EXPRESS, bis hin zuFAZ, GEO oder DIE ZEIT. Auf einerder späteren Reisen tauchte nämlichbeim erneuten Besuch des Heilkundi-gen in Phong Nha eine in Reisweinkonservierte Grubenotter mit Hörnernüber den Augen auf. Zuerst glaubtenwir, die einzige für Vietnam bekannte

Abb. 8: Von einer weiteren neuentdecktenGeckoart (Gekko sp. n.) stammende Massen-eiablagestelle in einer steilen Karstspalte.Egg-laying site of another newly discoveredgecko species in a steep karst crevice.

Abb. 9: Im Primärwald photographiertes, trächtiges Weibchen der zweiten neuentdecktenGeckoart (Gekko sp. n.).A gravid female of the second newly discovered geckonid species in the primary forest.

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gehörnte Giftschlange, nämlich Trime-resurus cornutus, erstmals für den Na-tionalpark nachweisen zu können. Die-se Art war bis dahin nur von zwei Ex-emplaren aus dem Norden Vietnamsbekannt und zuletzt in den 30er bzw.40er Jahren gesichtet worden (weshalbman sie schon für ausgestorben hielt).Allerdings hatte die „Gehörnte ausdem Schlangenschnaps“ – die schon indieser Zeitschrift abgebildet wurde(KOLTER et al., 2001) – bei nähererBetrachtung eine abweichende Zeich-nung, Körpergröße und Beschuppung.Elektronenmikroskopische Aufnah-men der Schuppen zeigten sogar Struk-turen, wie sie für keine andere Gift-schlange bekannt waren: Wir hatten esalso nicht nur mit einer zweiten, bis-lang in Vietnam unentdeckten gehörn-ten Grubenotternart, sondern auch miteiner ganz neuen Schlangengruppe –man spricht dann von Gattung – zutun. Die Gattung benannten wir wegenihrer Schuppen als „Triceratolepido-phis“, was sich vom griechischen „tri“(= drei), „keras“ (= Horn), „lepis“ (= Schuppe) und „ophis“ (= Schlange)ableitet und etwa „Die Schlange mitden dreigehörnten Schuppen“ heißt.Die Art-Benennung erfolgte dann über BIOPAT nach den Kindern desBönningstedter Arztes Dr. SIEVERSals „sieversorum“ (ZIEGLER et al.,2000).

Eine u.a. mit den über BIOPAT akqui-rierten Geldern finanzierte Folgeex-kursion nach Phong Nha-Ke Bang imSpätsommer 2001 sollte nun klären, obeine solche Grubenotter auch tatsäch-lich dort vorkommt. Herkunftsan-gaben zu in „Schlangenschnaps“ kon-servierten Tieren sind nämlich nichtimmer zuverlässig oder glaubhaft. Sowaren mir in Reiswein eingelegteSchlangen aus Hanoi bekannt, die nachHändlerangaben drohend aufgerich-tete Kobras darstellten: In Wirklich-keit handelte es sich aber statt der inVietnam mittlerweile seltenen Kobrasum häufige Wassernattern, denen manmakabrer Weise den Hals in die Breitegezogen hatte, um sie als „besonderskostbare“ Kobras verkaufen zu kön-nen (Abb. 10).

Da Schlangennachweise nicht nur vonIntensität und Dauer der Feldarbeit,sondern auch vom Zufall abhängen,durften wir uns – d.h. H.-W. HERR-MANN und ich – von der knappenWoche Zeit, die uns neben dem Pro-jektmanagement für Nachtexkursio-

Abb. 11: Nach über einem halben Jahrhundert wiederentdeckt: die gehörnte GrubenotternartProtobothrops cornutus. The horned pitviper Protobothrops cornutus was rediscovered after more than half a century.

Abb. 12: Portrait des ersten lebend bekannt gewordene Exemplares der „Gehörnten aus demSchlangenschnaps“ (Triceratolepidophis sieversorum).Portrait of the first live specimen of the horned pitviper species which was originally dis-covered preserved in rice wine.

Abb. 10: In Reiswein eingelegte und mit drohend abgeflachtem Hals als Kobras dargestellte„gewöhnliche“ Wassernattern im Regal eines Schlangenhändlers in Hanoi.Rice wine preserved common water snakes which were presented as menacing cobras withflattened neck in the exhibition of a snake trader in Hanoi.

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und künftig Protobothrops cornutusheißen muss (HERRMANN et al.,2004). Auch konnten im Interesse dereinheimischen Bevölkerung erste Ana-lysen unserer Grubenotter-Giftprobendurchgeführt und veröffentlicht wer-den (MEBS et al., 2002).

Kurzübersicht der in Phong Nha-Ke Bang vorkommendenAmphibien und Reptilien

Frösche (Anura)

Scheibenzüngler (Discoglossidae)

Charakteristisch für diese artenarme,hauptsächlich in der Paläarktis vor-

nen blieb, nicht zu viel versprechen.Doch das, was uns zuvor keiner ge-glaubt hätte, passierte tatsächlich: Inder vorletzten Nacht entdeckten wir ei-ne kleine Grubenotter im Unterholz,die tatsächlich Hörner über den Augenhatte. Zuerst glaubten wir, es würdesich um den ersten Lebendnachweisvon Triceratolepidophis sieversorumhandeln; doch war dies in der Tat dererste Fund der für ausgestorben gehal-tenen Trimeresurus cornutus nach übereinem halben Jahrhundert (Abb. 11).Doch es sollte noch besser kommen:Etwas später trat ich auf dem Rückwegbeinahe auf eine weitere Grubenotter:Sie musste während unserer Exkursionauf den Pfad gekrochen sein, da wir aufdem Hinweg keine Schlange sahen.Auch sie hatte Hörner über den Augenund stellte sich als erster Lebendnach-weis der ursprünglich „im Schlangen-schnaps entdeckten“ Triceratolepido-phis sieversorum heraus (Abb. 12). Sobekamen wir in nur einer Nacht zweiäußerst seltene und schutzbedürftigegehörnte Grubenottern zu Gesicht(ZIEGLER & HERRMANN, 2002).Nachfolgend konnten wir noch zeigen,dass Triceratolepidophis sieversorumauch in Laos lebt (HERRMANN et al.,2002) und die von uns anhand derSchuppen aufgestellte Gattung Tricera-tolepidophis erwies sich auch nach mo-lekularbiologischen Analysen als ge-rechtfertigt (MALHOTRA & THOR-PE, 2004). Die Untersuchung derDNA von Trimeresurus cornutus ergabjedoch, dass sie einer anderen als vonihrem Entdecker (SMITH, 1930) ange-nommenen Verwandtschaft (nämlichder Gattung Protobothrops) angehört

kommende Froschgruppe ist einescheibenförmige, teils mit dem Mund-boden verwachsene Zunge. Die Unkenhaben weiterhin herzförmig bis trian-guläre Pupillen und wölben sich zurAbwehr an Land schüsselförmig auf,um ihre unterseits grellen Warnfarbenzu zeigen („Unkenreflex“); einige Spe-zialisten stellen sie neuerdings in eineeigene Familie Bombinatoridae. ImNationalpark kommt nach vietnamesi-schen Listen (LE et al., 1997; NGUY-EN et al., 1997) eine einzige Art vor, dieRiesenunke (Bombina maxima). Aller-dings bleibt ihr Vorkommen im Unter-suchungsgebiet fraglich, da französi-sche Herpetologen herausfanden, dassdiese Art überhaupt nicht in Vietnamvorkommt (OHLER et al., 2000); statt-dessen handelt es sich um eine andereSpezies, nämlich Bombina microdela-digitora, die aber bisher nur aus demhohen Norden Vietnams gesichertnachgewiesen werden konnte. Es bleibtalso abzuwarten, ob wir zukünftigtatsächlich eine Unkenart für das Ge-biet nachweisen können, oder ob essich bei den vietnamesischen Angabenum fehlbestimmte andere Frösche ge-handelt hat.

Krötenfrösche (Megophryidae)

Diese oftmals kryptisch gefärbten, alsowie der Untergrund aussehenden Frö-sche findet man vornehmlich auf demWaldboden. Im September 1998 konn-te ich erstmals einen Vertreter dieserFroschgruppe für das Untersuchungs-gebiet nachweisen; allerdings ließ

Abb. 13: Der auf dem blätterbedeckten Waldboden kaum auszumachende SchlankarmfroschLeptobrachium chapaense.Between leaves on the forest floor the White-eyed Litter Frog is scarcely recognizable.

Abb. 14: Pärchen der Schwarznarbenkröte (Bufo melanostictus) im Amplexus; gut zu erken-nen sind die deutlich ausgeprägten, kantigen Knochenhervorhebungen an den Oberseiten desSchädels.Couple of the Black-spined Toad during amplexus: The distinctly raised bony head crests arewell discernible.

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sich die kleine, unscheinbar brauneSchlankfroschart (Leptolalax sp.) bisheute nicht sicher bestimmen, so dassin Betracht gezogen werden muss, dasses sich um eine neue, also noch unbe-schriebene Art handelt. Später dannkonnten wir noch zwei größere Artenfür den Nationalpark nachweisen,nämlich den Schlankarmfrosch Lep-tobrachium chapaense (Abb. 13) unddie Zipfelkröte Megophrys lateralis(ZIEGLER et al., 2004). Letztere Artbzw. die ganze Gattung Megophryszeichnet sich übrigens durch Kaul-quappen mit einem Trichtermund aus,mit dessen Hilfe Schwebteilchen vonder Wasseroberfläche aufgenommenwerden.

Kröten (Bufonidae)

Diese kurzbeinigen Frösche habenmeist eine deutlich warzige Haut ein-hergehend mit oftmals prominentenParotoiddrüsen hinter den Augen. DiePupillen sind horizontal-oval und dieOberkiefer zahnlos. Für den National-park sind nur zwei Arten bekannt: dievornehmlich im Kulturland anzutref-fende Schwarznarbenkröte (Bufo me-lanostictus) (Abb. 14) sowie der sehrviel seltenere PrimärwaldbewohnerBufo galeatus. Letztere Art findet sichauch in der Roten Liste Vietnams(MIN. SCI. TEC. ENV., 2000), wo sieals selten eingestuft ist.

Laubfrösche (Hylidae)

Laubfrösche leben meist arboreal, alsoauf Bäumen: In Anpassung an die klet-ternde Lebensweise sind Finger- undZehenspitzen zu Haftorganen erweitertund die Augen sind leicht seitlich undnach vorn orientiert. Im Gebiet kommtnur eine einzige Art vor (Hyla simplex),über die kaum etwas bekannt ist. ImJahr 1997 konnte ich erstmals den Paa-rungsruf der Männchen sowie die nichtunbeträchtliche Wirkung des Hautgif-tes dokumentieren, worauf bereits diegrelle Färbung vornehmlich der seit-lichen Extremitäten aufmerksam macht(Abb. 15). Zum Nahrungsspektrumzählen kleinere Insekten – darunterhauptsächlich Ameisen – und Spinnen(ZIEGLER & WEITKUS, 1999a).

Engmaulfrösche (Microhylidae)

Diese relativ kleinen Frösche habeneinen konischen Körper mit kurzerSchnauze und kleinem, oft zahnlosenMaul. Sie sind mikrophag, d.h. auf klei-

Abb. 15: Der prächtig gefärbte Laubfrosch Hyla simplex.The colourful Tree Frog Hyla simplex.

Abb. 16: Bei Bedrohung bläst sich der Indische Ochsenfrosch (Kaloula pulchra) auf.Once threatened the Common Bullfrog puffs itself up.

Abb. 17: Im Randbereich einer Wegrandpfütze gut versteckt rufendes Männchen des Unge-musterten Engmaulfrosches (Micryletta inornata).Male Brown Pigmy Frog calling well hidden from a puddle shore.

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ne Beute wie Termiten und Ameisenspezialisiert. Als Mageninhalt einesknapp 5 cm langen Indischen Ochsen-frosches (Kaloula pulchra) konnten wirReste von mehr als 700 ca. 2 bis 4 mmlangen Ameisen nachweisen (ZIEG-LER & WEITKUS, 1999b). Diese Artgehört übrigens zu den besonders kräf-tigen Engmaulfröschen, die als Kultur-folger selbst in verschmutzten Abwäs-sergräben zu finden sind. Bei Bedro-hung blähen sie sich ballonartig auf(Abb. 16), so dass Fressfeinde wieSchlangen und Vögel sie nicht ohneweiteres verschlingen können. Eineweitere interessante Abwehr zeigt auchder erst im letzten Jahr von uns im Na-tionalpark nachgewiesene KlebfroschKalophrynus interlineatus, der dannseine sonst nicht sichtbaren dunklenAugenflecken am Körperende präsen-tiert; ist dies nicht abschreckend genug,sondern sie ein zähes, klebriges Sekretab. Bemerkenswert ist auch der Unge-musterte Engmaulfrosch (Micrylettainornata), da er als „explosive breeder“nur zur Fortpflanzungszeit, d.h.während der Regenfälle, gehäuft auf-tritt (Abb. 17); wahrscheinlich ist diesauch der Grund, warum die Art erst1998 erstmals für das Gebiet nachge-wiesen werden konnte (ZIEGLER &HERRMANN, 2000). Gut zu erken-nen sind die Kaulquappen von Micro-hyla heymonsi, da ihr Mund einenTrichter bildet, mit dem die Wasser-oberfläche gefiltert wird. Am häufig-sten sind die ähnlich aussehenden undrufenden Arten Ornament-Engmaul-frosch (Microhyla ornata) und Hey-mons Engmaulfrosch (M. heymonsi);während ersterer nur in von Menschengeprägten Biotopen anzutreffen ist, istletzterer an Waldgebiete gebunden(ZIEGLER, 2002b). Zu den schönstenEngmaulfröschen gehört der bis 3 cmlange Pracht-Engmaulfrosch (Micro-hyla pulchra) (Abb. 18), der über 2 mweit springen kann (BOURRET, 1942;TARKHNISHVILI, 1994). Für PhongNha-Ke Bang sind mittlerweile neunArten bekannt, wobei wir 30% davonerst kürzlich nachweisen konnten(ZIEGLER et al., 2004).

Echte Frösche (Ranidae)

Sie besitzen von allen Fröschen diegrößte Verbreitung. In der Regel han-delt es sich um kräftige, langbeinigeSpringer mit relativ glatter Haut unddeutlich ausgebildeten Schwimmhäu-ten zwischen den Zehen. Sie sind die„klassischen“ Frösche, die zumeist na-

Abb. 18: Der Pracht-Engmaulfrosch (Microhyla pulchra) gehört sicherlich zu den hübschestenEngmaulfröschen des Gebietes. The Painted Chorus Frog surely is one of the area’s most beautiful Narrow-mouthed Frogs.

Abb. 20: Der mittels seiner ausgedehnten Finger- und Zehenzwischenhäute zum Gleitflugbefähigte Reinwardt-Flugfrosch (Rhacophorus reinwardtii).With its expanded webbing between fingers and toes Reinwardt’s Treefrog is able to glide.

Abb. 19: Die Finger- und Zehenspitzen des Kaskadenfrosches Rana chloronota sind alsAnpassung an das Klettern im felsigen Lebensraum zu Scheiben verbreitert.For better climbing in its rocky habitat, the finger and toe tips of the Cascade Frog Ranachloronota are expanded to discs.

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he am Wasser leben, wo sie gewöhnlichauch ihre Eier ablegen, worauf dann einmehrwöchiges Kaulquappenstadiumfolgt. Allerdings gibt es auch eine Viel-zahl spezialisierter Arten, die von Grä-bern über Fels- oder Baumbewohnernbis hin zu gewässerunabhängig leben-den Fröschen reichen. Hier auf alleEchten Frösche des Nationalparks inWort und Bild einzugehen, würde denUmfang des Artikels sprengen, weswe-gen nur ausgewählte Arten kurz vorge-stellt werden sollen: Zu den häufigstenFröschen des Kulturlandes gehört derReisfeldfrosch (Limnonectes limnocha-ris), der entlang von Wegen bis in denWald hinein vordringt. Der bis über13 cm lange Chinesische Spitzfrosch(Hoplobatrachus rugulosus) ist sehr vielseltener, was mit seiner Handelsrele-vanz bzw. Bejagung zusammenhängendürfte. Ganz an das Wasser gebundenist der Spitzzungenfrosch (Occidozygalima), der zusammen mit MartensTümpelfrosch (Phrynoglossus marten-sii) die einzigen Kaulquappen ohne

Abb. 22: Hinsichtlich Struktur, Länge und Wiederholungsraten unterschiedliche Paarungsrufe des Weißbartruderfrosches (Polypedatesleucomystax, links) und seiner im Primärwald lebenden Zwillingsart (Polypedates sp., rechts). Oben ist jeweils das Spektrogramm (hier wirddie Frequenz, d.h. die Tonhöhe gegen die Zeit dargestellt), unten das Oszillogramm (hier wird die Intensität, d.h. die Lautstärke gegen die Zeitdargestellt) zu sehen.With respect to call structure, length and repetition rates differing mating calls of the Common Tree Frog (left) and a primary forest dwellingsibling species (Polypedates sp., right). Above, each the spectrogram is depicted (thus, frequency, i. e., pitch against time), below, each theoscillogram (thus, intensity, i. e., loudness against time).

Abb. 21: Kurz vor der Umwandlung zum Frosch stehende Kaulquappe des Weißbart-Ruder-frosches (Polypedates leucomystax); die Zuordnung der Kaulquappen zu Froscharten ist nichtimmer möglich: hier können molekularbiologische Untersuchungen des Erbgutes Abhilfeschaffen (ZIEGLER & VENCES, 2002). Nearly completely developed larva of the Common Tree Frog; to link tadpoles with adult frog species sometimes is difficult: thus, molecular analyses of DNA can help to solve suchproblems (ZIEGLER & VENCES, 2002).

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Schildkröten (Testudines)

Großkopfschildkröten(Platysternidae)

Diese an Gebirgsbäche angepasstenSchildkröten zeichnen sich durch ihrenlangen Schwanz sowie durch den na-mensgebenden, mächtigen Kopf aus,der nicht unter den Panzer zurückge-zogen werden kann. Der imposanteHakenschnabel der im Gebiet vorkom-menden Großkopfschildkröte (Platy-sternon megacephalum) deutet bereitsauf tierische Ernährung hin (Abb. 25).Die wehrhafte, nachtaktive Art ist inder Roten Liste Vietnams (MIN. SCI.TEC. ENV., 2000) als selten eingestuft.

Asiatische Sumpfschildkröten(Bataguridae)

Die Sumpfschildkröten sind bis auf we-nige Ausnahmen an ein Leben im undam Wasser gebunden, wo sie sich in derRegel von tierischer wie auch pflanz-licher Kost ernähren. Ihre Extremi-täten enden in freistehenden, durchSchwimmhäute verbundene Zehen mitgewöhnlich fünf Krallen an den Vor-derfüßen und vier Krallen hinten.Sämtliche Schildkrötennachweise, d.h.auch die derzeit sieben für den Na-tionalpark bekannten Sumpfschildkrö-tenarten (ZIEGLER et al., 2004) bezie-hen sich fast ausschließlich auf Doku-mentationen im Tierhandel (Abb. 26).Während meiner insgesamt über siebenMonate Aufenthalt in Vietnam sah ichselbst nur zwei Schildkröten im Pri-märwald, was sicherlich als eine Folge

Hornschnabel stellt. Die Larven vonHasches Frosch (Taylorana hascheana)durchlaufen übrigens kein freischwim-mendes Stadium, sie entwickeln sichdirekt im Ei. Die krächzenden, immerwieder von Pausen unterbrochenenPaarungsrufe der Männchen lassen sichnur schwer räumlich zuordnen, dadiese sich unter dem Laub des Wald-bodens in selbst ausgehobenen Bo-densenken verstecken. Abgeschlossenwerden soll die kurze Übersicht miteinem Vertreter der klassischen Gat-tung Rana, nämlich R. chloronota, dergleichzeitig die unzureichende Bear-beitungssituation der HerpetofaunaVietnams verdeutlichen soll. Der Kas-kadenfrosch Rana chloronota hat übri-gens als an Fließgewässer angepassterFelsenbewohner als Besonderheit ver-größerte Haftscheiben an Fingern undZehen (Abb. 19). Ehemals als Rana li-vida bezeichnet, wurde dieser Frosch-komplex zuletzt von BAIN et al. (2003)untersucht, was u.a. zur Beschreibungsechs neuer, zuvor nicht als eigenstän-dig erkannter Arten führte.

Ruderfrösche (Rhacophoridae)

Als typische Baumfrösche haben dieRuderfrösche stets mehr oder weniger

zu Haftscheiben vergrößerte Finger-und Zehenenden. Fast alle Arten bauenSchaumnester außerhalb des Wassers.Einer der namensgebenden Vertreterdieser Frösche ist der attraktive Rein-wardt-Flugfrosch (Rhacophorus rein-wardtii), der mit seinen gut entwickel-ten Zehenzwischenhäuten von Baumzu Baum gleiten kann (Abb. 20). Ne-ben dem in Asien weit verbreiteten,vorwiegend im Kulturland anzutref-fenden Weißbartruderfrosch (Poly-pedates leucomystax) (Abb. 21) kommtim Primärwald eine Zwillingsart vor,die bis heute nicht sicher determiniertwerden konnte. So genannte Zwillings-oder Schwesterarten sind auf den erstenBlick recht ähnlich aussehende Arten,die sich erst durch genauere Unter-suchungen voneinander unterscheidenlassen, so z.B. über die Bioakustik, d.h.die Paarungsrufe der Männchen (Abb.22). Um dieses Thema ging es übrigensauch bei der im Oktober 2003 ausge-strahlten Sendung „Das geheime Lebender Frösche“ des WDR-Wissenschafts-magazins Quarks & Co. Wie beschei-den unser Wissen über die Amphibienvon Phong Nha-Ke Bang erst ist, zeigtanschaulich, dass erst bei den Dreh-arbeiten in einem dicht bewachsenenBombenkrater ein zuvor nicht für denNationalpark bekannter Ruderfroschnachgewiesen werden konnte (Abb. 23und 24). Und bei einem der neun der-zeit für Phong Nha-Ke Bang bekann-ten Ruderfrösche handelte es sichschließlich auch um eine tatsächlichneue, d.h. der Wissenschaft zuvor nichtbekannte Art (ZIEGLER & KÖH-LER, 2001; ZIEGLER et al., 2002).

Abb. 23: Bei den Dreharbeiten zur Quarks &Co Sendung „Das geheime Leben derFrösche“ (im Bild zu sehen: RANGA YO-GESHWAR) konnte in diesem Bomben-krater im Übergangsbereich zwischen Sekun-där- und Primärwald die RuderfroschartChirixalus vittatus erstmals für den National-park nachgewiesen werden. In the framework of the shooting for theQuarks & Co programme “The secret life offrogs”, the rhacophorid frog species Chirixa-lus vittatus could be recorded for the first timefor the National Park in this bomb craterbetween secondary and primary vegetation.

Abb. 24: Weibchen des kleinen Ruderfrosches Chirixalus vittatus über einem frisch abge-setzten Gelege.Female of the small Burmese Bushfrog with freshly laid clutch.

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des Tierhandels bzw. der starken Beja-gung u.a. mittels abgerichteter Hundezu werten ist. So bringt es ein erwach-senes Exemplar der seltenen, hoch-gradig bedrohten und auch im Natio-nalpark vorkommenden Dreistreifen-Scharnierschildkröte (Cuora trifascia-ta) im Handel auf über 300 US Dollar(ZIEGLER, 2002). Dies ist der Grund,warum sich schon zahlreiche Studienmit dieser Problematik bzw. der Do-kumentation des Schildkrötenhandelsin Vietnam bzw. Südostasien beschäf-tigten (u.a. JENKINS, 1995; LE & BROAD, 1995; LEHR, 1997; MEIER,1999; HAUPT, 2000; VAN DIJK et al.,2000; STUART & PLATT, 2004) undwarum sich z.B. die derzeitige Cam-pagne „Shellshock“ der EAZA (Eu-ropäische Vereinigung der Zoos und

Aquarien) dem Erhalt der bedrohtenSchildkröten widmet.

Landschildkröten (Testudinidae)

Charakteristisches Merkmal der über-wiegend vegetarischen Landschildkrö-ten sind ihre „Klumpfüße“, die zwarmit Krallen ausgestattet sind, jedochkeine freien Zehen aufweisen. Im Na-tionalpark sind zwei Arten bekannt,die Gelbkopf-Landschildkröte (Indo-testudo elongata) (Abb. 27) und dieHinterindische Landschildkröte (Ma-nouria impressa); beide sind – wie diemeisten anderen Schildkröten auch – inder Roten Liste Vietnams (MIN. SCI.TEC. ENV., 2000) als verwundbar(„vulnerable“) aufgeführt.

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Weichschildkröten (Trionychidae)

Die Weichschildkröten – zu ihnenzählen auch die eingangs erwähntenRiesenschildkröten aus dem HoanKiem See in Hanoi – sind stark an einLeben im Wasser gebunden, wo sie sichüberwiegend von tierischer Kosternähren. Wie der Name schon erah-nen lässt, ist ihr flacher, rundlich-ovalerPanzer weich, d.h. Rücken- undBauchpanzer sind statt Hornschildervon lederartiger Haut bedeckt. DerKopf endet in einer je nach Art un-terschiedlich langen, rüsselartigenNasenpartie. Mit ihrem weit vorstreck-baren Hals sind sie recht wendig undsie können mittels ihrer von fleischigenLippen bedeckten Hornkiefer empfind-lich zubeißen. Aus dem Unter-suchungsgebiet sind die Nackendor-nen-Weichschildkröte (Palea stein-dachneri) (Abb. 28) und die Chine-sische Weichschildkröte (Pelodiscussinensis) bekannt.

Echsen (Sauria)

Geckos (Gekkonidae)

Auf die auch Haftzeher genanntenGeckos des Gebietes wurde im Rah-men der Vorstellung der beiden Neu-entdeckungen schon weiter vorne ein-gegangen. Zu den weiteren im Natio-nalpark vorkommenden Arten zählenu.a. der im dörflichen Bereich lebendeAsiatische Hausgecko (Hemidactylusfrenatus) und der große Tokeh (Gekkogecko), dessen Rufe nachts im Primär-wald zu hören sind. Der GewöhnlicheVierkrallengecko (Gehyra mutilata)konnte erst im letzten Jahr für denNationalpark dokumentiert werden(ZIEGLER et al., 2004).

Agamen (Agamidae)

Die in ihrer Gestalt an Leguane erin-nernden, jedoch in der alten Welt vor-kommenden Agamen unterscheidensich von diesen durch ihre ungesockel-ten, am Rand des Kiefers stehenden(akrodonten) Zähne. Sie haben gutentwickelte Extremitäten und oftmalsKehlsäcke und Rückenkämme. Diemeisten der tagaktiven Agamen verfü-gen über die Fähigkeit zum physiolo-gischen Farbwechsel. Im Wald vonPhong Nha-Ke Bang trifft man amhäufigsten auf die boden- bis baumle-bende Emma-Schönechse (Calotes em-ma) und den hübschen Schwarzkopf-Nackenstachler (Acanthosaura lepido-

Abb. 26: Eine der schönsten Sumpfschildkröten des Gebietes: die Vietnamesische Pfauen-augen-Wasserschildkröte (Sacalia quadriocellata).The Four-eyed Turtle is one of the prettiest Asian Freshwater Pond Turtles of the area.

Abb. 25: Großkopfschildkröte (Platysternon megacephalum).Big-headed Turtle.

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gaster) (Abb. 29). Mit viel Glück kannman oben im Geäst Flugdrachen derGattung Draco sichten, die mittels ihrerdurch verlängerte und bewegliche Rip-pen abspreizbaren Flankenhäute vonAst zu Ast gleiten können. Die großenGrünen Wasseragamen (Physignathuscocincinus) trifft man nur in unmittelba-rer Gewässernähe an (Abb. 30). Für die-se sich teils sogar von kleinen Schlangenernährenden Wasseragamen konntefestgestellt werden, dass mit zuneh-mendem Alter vegetarische Nahrungbevorzugt wird (ZIEGLER, 2002).

Warane (Varanidae)

Ähnlich der Situation bei den Schild-kröten stützt sich unser Wissen auchhier lediglich auf von der lokalen Be-völkerung gefangene Warane (Abb.31). Bislang konnte nur der Bindenwa-ran (Varanus salvator) für das Gebietnachgewiesen werden. In der RotenListe Vietnams (MIN. SCI. TEC. ENV.,2000) ist die nach RANDOW (1932)bis 321 cm (!) lang werdende Art alsverwundbar („vulnerable“) aufgeführt.Solche Rekordexemplare – der Binden-waran ist nachweislich die längste be-kannte Waranart (BÖHME & ZIEG-LER, 1997) – dürften leider der Ver-gangenheit angehören: Zwar ist der imWashingtoner Artenschutzüberein-kommen (CITES) auf Anhang II ge-führte Bindenwaran die in Asien amweitesten verbreitete, jedoch ebenfallsdie am meisten ausgebeutete Waranart(LUXMOORE & GROOMBRID-GE, 1990).

Abb. 27: Gelbkopf-Landschildkröte (Indotestudo elongata).Elongated Tortoise.

Abb. 28: Junge Nackendornen-Weichschildkröte (Palea steindachneri).Juvenile Wattle-necked Softshell Turtle.

Abb. 29: Männlicher Schwarzkopf-Nackenstachler (Acanthosaura lepidogaster).Male Scale-bellied Tree Lizard.

Abb. 30: Kapitale Grüne Wasseragame(Physignathus cocincinus).Large Indo-Chinese Water Dragon.

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Eidechsen (Lacertidae)

Die Eidechsen, mit ihrem bei Gefahrabwerfbaren und später regenerierba-ren Schwanz, bedürfen hier sicherlichkeiner weiteren Einführung. Im Natio-nalpark waren bis vor kurzem nach vi-etnamesischen Listen zwei Arten, näm-lich die Schnellläufereidechsen Taky-dromus sexlineatus und Takydromuswolteri bekannt. Erstere Art hat einenextrem langen Schwanz, der das Fünf-fache der Kopfrumpflänge erreichenkann: Die dadurch bedingte Verlage-rung des Schwerpunktes hinter denKörper bringt enorme lokomotorischeVorteile im Lebensraum der Art, näm-lich hohen Grasfluren. Was letztere Artbetrifft, so konnten wir herausfinden,dass Takydromus wolteri gar nicht imNationalpark bzw. in Vietnam vor-kommt: U.a. aufgrund missverständ-licher Bestimmungsschritte in der fürVietnam gebräuchlichen Literatur han-delte es sich bei den Resultaten der vi-etnamesischen und russischen Kolle-gen um Verwechslungen mit dem bis-her nur aus China bekannten Takydro-mus kuehnei (ZIEGLER et al. 1998,2004). Diese Art konnten wir so nichtnur erstmals für Vietnam nachweisen(Abb. 32), aufgrund anderer Merkmaleerwiesen sich die vietnamesischen Po-pulationen zudem als neue Unterart T.kuehnei vietnamensis (ZIEGLER &BISCHOFF, 1999).

Skinke (Scincidae)

Die vornehmlich tagaktiven und boden-bewohnenden Skinke oder Glattechsenhaben normalerweise gleichmäßige, sichüberlappende und oft glänzende Schup-pen. Ihr Körper ist überwiegendschlank, gestreckt und der Schwanz wie

bei den Eidechsen brüchig. Die Extre-mitäten sind meist gut entwickelt, dochgibt es Arten mit zurückgebildeten oder fehlenden Beinen. Die mittlerweileüber zehn bekannten Arten des Natio-nalparks reichen von der häufigen Viel-streifenmabuye (Eutropis multifasciata)bis hin zum mehr aquatisch lebendenCochinchina-Wasserskink (Tropidopho-rus cocincinensis), über den kaum etwasbekannt ist und der nur in manchenPrimärwaldbächen lebt (Abb. 33). Ins-besondere die Skinke der aus systema-tischer Sicht komplizierten GattungScincella beschäftigen uns schon länger:Darunter vermuten wir nämlich eineneue Art (Abb. 34), doch fanden wir bis-her noch keine geeigneten Merkmale,diese Art sicher abzugrenzen (ZIEG-LER et al., 2004).

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Schlangen (Serpentes)

Eigentliche Blindschlangen(Typhlopidae)

Diese im Boden lebenden Schlangenhaben rückgebildete Augen und sehenWürmern ähnlich. Der kurze Schwanzendet in einem spitzen Fortsatz, mitdem sie sich beim Graben verankernoder zur Verteidigung „pieksen“. Vonden beiden im Untersuchungsgebietvorkommenden Arten ist die Brahma-nen-Wurmschlange (Ramphotyphlopsbraminus) besonders erwähnenswert(Abb. 35), da sie mit ihren durch-schnittlich 15 cm Körperlänge nichtnur zu den kleinsten Schlangen über-haupt gehört, sondern weiterhin nurWeibchen vorkommen. Sie pflanzensich nämlich parthenogenetisch, alsodurch Jungfernzeugung fort. So kanneine einzige in einer Erdlieferung oderin einem Wurzelballen enthaltene undunbeabsichtigt verschickte Schlangeleicht Tochterpopulationen gründen:Dies brachte der nahezu weltweit inden Tropen, aber mittlerweile auch inden Gewächshäusern der gemäßigtenZonen verbreiteten Mini-Schlange imVolksmund den Beinamen „Blumen-topfschlange“ ein.

Erdschlangen (Xenopeltidae)

Die Erdschlangen sind mittelgroß, bo-denbewohnend und wie die Blind-schlangen ungiftig. Nur die Jungen der dämmerungs- und nachtaktiven

Abb. 31: Im Tierhandel dokumentiert: Bindenwaran (Varanus salvator).Water monitor from the pet trade.

Abb. 32: Weibchen der zuvor nur aus China bekannten Schnellläufereidechse Takydromuskuehnei.Female of the Grass Lizard Takydromus kuehnei, formerly known only from China.

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Regenbogen-Erdschlange (Xenopeltisunicolor) haben ein helles Nackenband;die Körperoberseite der Erwachsenenist vollständig dunkel, jedoch stark iri-sierend (Abb. 36). Erst vor kurzemkonnten wir eine zweite Art dieserSchlangengruppe für das Gebiet nach-weisen, nämlich Xenopeltis hainanensis(ZIEGLER et al., 2004), die zuvor nuraus Südchina und Nordvietnam be-kannt war (ORLOV, 2000). Einige derUnterscheidungsmerkmale zwischenbeiden Arten sind bereits auf Abb. 36 zu erkennen: So hat die Regenbogen-Erdschlange u.a. zwei Hinteraugen-und acht Oberlippenschilder (gegen-über einem Hinteraugenschild und sieben Oberlippenschildern bei X.hainanensis).

Riesenschlangen (Boidae)

Das Skelett der Riesenschlangen zeigtnoch Reste des Beckengürtels und inKloakennähe befinden sich Afterspor-ne als Überbleibsel der Beine. Die imGebiet vorkommenden Python-Riesen-schlangen sind ungiftig, können jedochsehr groß werden. Beutetiere werdenüber an den Lippenschildern befindlicheSinnesorgane – die Labialgruben – wahr-genommen und mittels der mit starkenund nach hinten gekrümmten Zähnenbewaffneten Kiefer ergriffen und dannumschlungen. Sowohl der im Gebietvorkommende Tigerpython (Pythonmolurus) als auch der Netzpython (P.reticulatus) sind in der Roten Liste Vi-etnams (MIN. SCI. TEC. ENV., 2000)als verwundbar („vulnerable“) aufge-führt. Erst im letzten Jahr begegnete ichauf einer Nachtexkursion erstmals einerPythonschlange im Primärwald vonPhong Nha-Ke Bang (und überhauptim Freiland in Vietnam) (Abb. 37), wasdie hohe Schutzwürdigkeit des Natio-nalparks nur unterstreicht. Die großenbejagten bzw. bedrohten Arten – obnun Riesenschlangen, Tiger oder Ele-fanten – werden nämlich oft nur noch in Faunenlisten für Naturschutz-gebiete aufgeführt, weil sie vor langerZeit einmal dort nachgewiesen wurden –was heutzutage leider vielerorts garnicht mehr zutreffend ist.

Nattern (Colubridae)

Die meisten Schlangen gehören dieserüberaus vielfältigen Familie an. Zwarhandelt es sich bei den meisten Natternum völlig harmlose Vertreter, dochwäre es falsch, die ganze Gruppe als un-gefährlich abzutun. So besitzen einige

Abb. 34: Diese Scincella-Art gibt uns bis heute Rätsel auf: Wahrscheinlich handelt es sich umeine noch unbeschriebene Art. The taxonomic status of this presumably new Scincella species must still be cleared.

Abb. 35: Einmal in die Hand genommen, versucht die Brahmanen-Wurmschlange (Rampho-typhlops braminus) durch Einwühlen zwischen den Fingern zu entkommen.Once grasped at, the Flowerpot Snake tries to escape by digging in between the fingers.

Abb. 33: Bei Gefahr taucht der Cochinchina-Wasserskink (Tropidophorus cocincinensis) inWaldbächen unter.Once threatened, the Water Skink Tropidophorus cocincinensis dives under into forest streams.

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wenige von ihnen ein äußerst starkesund für den Menschen lebensbedrohli-ches Gift, so die afrikanischen Baum-schlangen der Gattungen Dispholidusund Thelotornis. Diese giftigen Ver-treter haben eine sogenannte opistho-glyphe Bezahnung, d.h. gefurchteGiftzähne sitzen mehr oder wenigerweit hinten im Kiefer. Das für denMenschen je nach Art unterschiedlichstarke Gift wird in der Regel durch diehintere Anordnung der Giftzähne erstdurch Herumkauen in die Wunde ein-gebracht. Zu diesen sogenannten Trug-nattern zählen im Gebiet vor allem dieschlanken Peitschennattern (GattungAhaetulla), die Katzennattern (Gat-tung Boiga), die aufgrund abspreiz-barer Rippen zum Gleitflug befähig-ten Schmuckbaumnattern (GattungChrysopelea) oder die Wassertrugnat-tern (Gattung Enhydris). Die Gewöhn-liche Scheinviper (Psammodynastespulverulentus) – eine Trugnatter, diedurch ihren vom Körper abgesetztenKopf auf den ersten Blick kaum von ei-ner Otter zu unterscheiden ist (Abb.38) – konnten wir erst im letzten Jahrfür das Gebiet nachweisen (ZIEGLERet al., 2004). Allerdings gibt es auch un-ter den restlichen Nattern, den soge-nannten aglyphen (d.h. giftzahnlosen)Nattern für den Menschen gefährlicheVertreter, was jedoch die wenigstenwissen: So wurde bei einigen Wasser-nattern der Gattung Rhabdophis, dieim Gebiet übrigens durch die rechthübschen Arten R. chrysargos und R.subminiatus vertreten sind, ein bei Bis-sen übertragenes Speichelgift festge-stellt, welches beim Menschen durch-aus zu ernsthaften Vergiftungen führenkann (u.a. MANTHEY & GROSS-MANN, 1997). Wenn man mit Bedachtdurch Schlangenlebensräume schreitet,eine gewisse Vorsicht walten lässt unddie Schlangen nicht behelligt, kommt esaber normalerweise zu keinen Vor-fällen. Die schönen Kukrinattern derGattung Oligodon, die wir ebenfallserstmals im vergangenen Jahr für denNationalpark nachweisen konnten,sind zwar ungiftig, doch haben sie stark nach hinten gebogene Zähne, mitdenen sie tiefe und schlecht heilendeWunden verursachen können. Verlän-gerte Fangzähne haben auch die nacht-aktiven, eierlegenden Schneckennat-tern der Gattung Pareas, mit denen sieSchnecken aus ihren Gehäusen ziehenkönnen. Doch ist damit die Nattern-vielfalt des Gebietes noch längst nichterschöpft: Da wären u.a. noch diewühlenden Zwergschlangen der Gat-

Abb. 37: Im Primärwald von Phong Nha-Ke Bang photographierter Netzpython (Pythonreticulatus).Reticulated Python, photographed in the primary forest of Phong Nha-Ke Bang.

Abb. 38: Die tatsächlich an eine Viper erinnernde, jedoch nur mindergiftige GewöhnlicheScheinviper (Psammodynastes pulverulentus).The Common Mock Viper resembles a true viperid snake but is only feebly poisonous.

Abb. 36: Portrait der Regenbogen-Erdschlange (Xenopeltis unicolor), die namensgebend inden prächtigsten Farben glänzt.Portrait of the Sunbeam Snake that shines like shot silk.

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tung Calamaria zu nennen, der wohlauf die Regenwurmjagd spezialisierteCyclophiops multicinctus, oder dietierhandelsrelevanten Rattenschlangenund Kletternattern. Die ursprünglichin der Gattung Elaphe geführten Klet-ternattern wurden übrigens neulichvon UTIGER et al. (2002) in verschie-dene Gattungen zerlegt, so dass sichnun zumindest die Spezialisten einigeneue Namen merken müssen (z.B. Co-elognathus, siehe Abb. 39). Dass beiden Nattern noch einiges mehr zu be-richten wäre, versteht sich von selbst,doch reicht hier der Platz nicht. Allei-ne im letzten Jahr konnten wir z.B.über zehn Arten erstmals für das Ge-biet nachweisen, darunter eine noch zubeschreibende, neue Wassernatter derGattung Amphiesma (Abb. 40).

Giftnattern (Elapidae)

Die Giftnattern haben feststehende,mit giftproduzierenden Drüsen in Ver-bindung stehende Giftzähne im vorde-ren Oberkiefer. Bei diesem so genann-ten proteroglyphen Gebiss sind dieFurchen der beiden Giftzähne übrigensfast röhrenförmig geschlossen. Dasmeist potente Gift wirkt vornehmlichauf das Nervensystem, weshalb beimUmgang mit diesen Arten äußersteVorsicht geboten ist. Im Gebiet sind siedurch die kleineren Vertreter der Gat-tung Sinomicrurus (ehemals GattungCalliophis, siehe SLOWINSKY et al.,2001) vertreten, sowie durch die Kraitsund Kobras. Die beiden Krait-Artendes Gebietes sind auffällig gelb-schwarz gebändert, was bereits auf

ihre Giftigkeit verweist (Abb. 41).Während der bis über 2 m lang wer-dende Gebänderte Krait (Bungarus fas-ciatus) tagsüber recht beißfaul ist, gehtman ihm nachts – während seiner Ak-tivphase – besser aus dem Weg. Nebenden eigentlichen Kobras der GattungNaja ist die Königskobra (Ophiopha-gus hannah) besonders erwähnenswert(Abb. 42): Die sich namensgebendüberwiegend von anderen Schlangenernährende Königskobra ist mit bis zuüber 5,5 m Länge die größte Gift-schlange der Erde. Aufgrund ihrerenormen Größe verfügt diese auch alsHamadryad bezeichnete Schlange überbeträchtliche Mengen an hochwirksa-mem Nervengift, das ohne Antiserum-Gabe in der Regel durch Lähmung derAtemmuskulatur rasch zum Tode führt(vgl. ZIEGLER et al., 1999).

Ottern (Viperidae)

Die Ottern sind an ihrem in der Regeldeutlich vom Körper abgesetzten, dreieckigen Kopf zu erkennen. Weiter-hin verfügen sie über kleine Augen mit vertikalen Pupillen sowie über diecharakteristische, so genannte soleno-glyphe Bezahnung. Im Oberkiefer sit-zen lange, bewegliche, röhrenförmigeGiftzähne, die im Ruhezustand parallelzum Schädeldach geschützt in Haut-taschen liegen, beim Biss jedoch bis zueinem rechten Winkel aufgerichtetwerden können (Abb. 43). Man unter-scheidet übrigens zwischen den EchtenOttern oder Vipern (Viperinae) undden Grubenottern (Crotalinae). ImUntersuchungsgebiet kommen nurkleine bis mittelgroße Vertreter letz-terer Gruppe vor. Die Grubenotternzeichnen sich durch die bereits vonaußen erkennbare und namensge-bende, jeweils zwischen Auge undNasenöffnung gelegene Lorealgrubeaus; dieses Grubenorgan enthält feineWärmesensoren, die zur Erkennungder Beutetiere, Feinde oder Ge-schlechtspartner dienen. Mittlerweilesind fünf Vertreter dieser Gruppe ausdem Gebiet bekannt. Neben der Ent-deckung der bereits erwähnten gehörn-ten Grubenottern wurde in ZIEGLERet al. (2004) weiterhin die erst vor kur-zem beschriebene Art Trimeresurusvogeli (DAVID et al., 2001) erstmals fürdas Gebiet und überhaupt für Vietnamnachgewiesen (Abb. 44); darüber hin-aus konnten wir noch eine weitere neueGrubenotternart im Gebiet entdecken,die erst vor wenigen Wochen von For-scherkollegen beschrieben wurde (OR-

Abb. 40: Erst im letzten Jahr für den Nationalpark nachgewiesen: eine noch unbeschriebeneWassernatternart der Gattung Amphiesma.This still unnamed water snake of the genus Amphiesma was first recorded for the NationalPark in 2003.

Abb. 39: Kapitale, mit abgeflachten Hals drohende und züngelnde Strahlennatter (Coelog-nathus radiatus).Large tongue-flicking and menacing Radiated Rat Snake.

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LOV et al., 2004). Wie schnell sichunser Erkenntnisstand verändert, zeigtauch die aktuelle Arbeit von MAL-HOTRA & THORPE (2004), in dersie das Erbgut der asiatischen Gruben-ottern untersuchten und darauf basie-rend mehrere neue Gattungen ins Le-

ben riefen. So muss künftig die eben-falls im Nationalpark vorkommendeWeißlippen-Bambusotter (Trimeresu-rus albolabris) in der Gattung Cryp-telytrops geführt werden und Trimere-surus vogeli heißt fortan Viridoviperavogeli.

Ausblick

Derzeit sind an die 130 Amphibien-und Reptilienarten für den PhongNha-Ke Bang Nationalpark bekannt(Abb. 45). Diese Zahlen basieren aufunserer aktuellen Arbeit (ZIEGLER etal, 2004), in der wir bereits über 30 Ar-ten zu den zuvor für das Gebiet be-kannten Amphibien und Reptilien hin-

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zufügen konnten. Es wird fast unüber-sichtlich zu erwähnen, dass auf der dies-jährigen Vietnamreise erneut über zehnArten nachgewiesen werden konnten,die noch nicht für den Nationalparkbekannt waren. Die Daten werden der-zeit aber erst ausgewertet, weswegensie hier nicht berücksichtigt sind. Dochist es nicht nur wegen unserer ständigwachsenden Erkenntnisse schwierig,exakte Diversitätszahlen anzugeben: Sokonnten wir bislang noch nicht alle inden vietnamesischen Listen aufgeführ-te Arten selbst nachweisen und so be-stätigen; es muss also noch mit einzel-nen Doppeltnennungen oder Fehlbe-stimmungen gerechnet werden, wie dasam Beispiel der Unken und Schnell-läufereidechsen gezeigt wurde. Hinzukommt, dass nicht alle Forscherkolle-gen die gleiche Systematik verwenden,was bereits zu Unterschieden in denArtenzahlen führen kann.

Phong Nha-Ke Bang dürfte mittler-weile zu den hinsichtlich der Herpeto-fauna wohl am besten bearbeitetenSchutzgebieten Vietnams zählen. Unddies ist auch gut so, da hierauf basie-rend erst weitere Schutzmaßnahmenergriffen werden können. So sind der-zeit knapp 20% der im Nationalparkvorkommenden Amphibien- und Rep-tilienarten bereits in der Roten ListeVietnams enthalten (MIN. SCI. TEC.ENV., 2000) und es empfiehlt sichkünftig, weitere bedrohte Arten dortaufzunehmen. Auch wurde schon imletzten Jahr in der Nationalparkver-waltung der Wunsch nach unserer Un-terstützung beim Verfassen eines zwei-

Abb. 43: Wegen des extrem flexiblen Schädels und der aufrichtbaren Giftzähne ist es nichtratsam, Ottern – wie hier gezeigt – in die Hand zu nehmen.Due to the extremely flexible skull and the erectable fangs it is not advisable to handle viperidsas depicted.

Abb. 41: In diesem bei einem Schlangenhändler eingesehenen Sack befand sich zwischen zahl-reichen Indochinesischen Rattenschlangen (Ptyas korros) und einer Strahlennatter (links untenim Bild) auch eine Giftnatter, nämlich ein Gebänderter Krait (Bungarus fasciatus).Beside numerous Indo-Chinese Rat Snakes and one Radiated Rat Snake (below on the left)there was also one elapid snake, namely a Banded Krait, in this snake trader’s pouch.

Abb. 42: Bei dieser bei einem Schlangen-händler in Reiswein eingelegten Königs-kobra (Ophiophagus hannah) erkennt manhinter den paarigen, sehr großen Scheitel-schildern (Parietalia) in der Kopfmitte dashinten daran angrenzende, arttypisch ver-größerte Paar Occipitalschuppen.This rice wine preserved king cobra from asnake trader’s exhibition reveals the specificenlarged pair of occipital scales bordering thevery big pair of parietal shields in the centre ofthe head.

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sprachigen (englisch-vietnamesischen)Erkennungshandbuchs für die Amphi-bien und Reptilien des Schutzgebietesgeäußert. Zumindest für die Groß-säugetiere der Region gibt es so etwasschon (PHAM & NGUYEN, 2000):neben Abbildungen der Arten, ihrerSchädel und Spuren werden dort auchweitere Daten z.B. zu Verbreitung undGefährdung bereitgestellt. Zur Verhin-derung des illegalen Handels ist es jaessentiell, die entsprechenden Artenbestimmen zu können bzw. überhauptden Schutzstatus zu kennen. So würdeein solches Handbuch nicht nur für dieRanger und Nationalparkverwaltung,sondern auch für die lokalen und über-geordneten Behörden eine wichtigeArbeitsgrundlage sein und darüberhinaus weiterhin zur Aufklärung derBevölkerung beitragen.

Ein weiterer wichtiger Schritt ist, dassdurch das Vietnamprojekt des KölnerZoos die Initiative der vietnamesischenSeite gesteigert und das dortige Wissenum die Erforschung und Erhaltung der

Abb. 44: Diese nachts am Wegrand lauernde Grubenotter (Viridovipera vogeli) konnten wirletztes Jahr erstmals für den Nationalpark bzw. überhaupt für Vietnam nachweisen.This pitviper species, lying in wait at night near a forest path, could have been recorded for thefirst time in 2003 for the National Park and for Vietnam, respectively.

Abb. 45: Die nach ZIEGLER et al. (2004) für den Nationalpark bekannten Amphibien- und Reptilienarten: Die blauen Balken zeigen die auferste vietnamesische Listen zurückzuführenden Nachweise (LE et al., 1997; NGUYEN et al., 1997), die anderen Farben stellen Neunachweiseder nachfolgenden Exkursionen dar; durch die gelben Balken sind z.B. unsere Neunachweise der beiden vorletzten Exkursionen in den Jahren2001 und 2003 zusammengefasst (die weit mehr als zehn Neunachweise der diesjährigen Exkursion sind hier noch nicht berücksichtigt). Amphibian and reptile species recorded for the National Park after ZIEGLER et al. (2004): The blue bars indicate the records based on formerVietnamese lists (LE et al., 1997; NGUYEN et al., 1997), the other colours indicate new records of subsequent excursions; for example, theyellow bars combine our new records of both excursions in 2001 and 2003 (the more than ten new records of the this year’s excursion are notyet considered here).

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Natur vermehrt werden konnte. So be-gleiteten mich von Exkursion zu Ex-kursion ständig mehr Kollegen, Stu-denten und Ranger um vor Ort Me-thoden der Biodiversitätserfassung unddes Naturschutzes zu erfahren (Abb.46); auch wurde bereits eine ersteKurzvorlesung zu diesem Thema amBeispiel der Herpetofauna für Studen-

ten der Universität Hanoi entwickelt.Neben der Akquirierung von Geldernund Sachgütern wollen wir unsere viet-namesischen Partner letztlich ja bera-ten und schulen, um ihnen künftigmehr und mehr Eigenverantwortungzu überlassen und uns immer mehr inden Hintergrund zu rücken. Deshalbfanden übrigens auch schon mehrfach

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Schulungsreisen von Mitarbeitern desNationalparks und der Universität vonHanoi in den Kölner Zoo statt. Dassdiese Vorgehensweise Erfolg hat, zeigtdieses Beispiel: Wurde die Feldarbeitanfänglich weitgehend von uns selbstdurchgeführt, wird dies immer mehrvon den Kollegen – seien es nun Ran-ger oder Gastwissenschaftler aus Ha-noi – übernommen. So sparen wir nichtnur Reisekosten und Zeit sondern in-tensivieren auch die Zusammenarbeit.Die von den vietnamesischen Kollegenim Feld dokumentierten Arten werdenmir nämlich regelmäßig per E-mail alsFoto-Anhang zur näheren Bestim-mung zugeschickt, so dass wir auch aufDistanz ständig miteinander im Aus-tausch sind. So konnten wir z.B. schondie seltene und geschützte, ebenfalls imKölner Zoo zu sehende Kroko-dilschwanz-Höckerechse (Shinisauruscrocodilurus, siehe Heftumschlag) erst-mals für Vietnam nachweisen, wennauch von einem etwas nördlicher gele-genen Fundort (LE & ZIEGLER,2003). Zuvor war die Art nur von we-nigen Stellen aus Südchina bekannt unddie beträchtliche Verbreitungserweite-rung gibt nun den Naturschützernmehr Möglichkeiten, die Art künftiggroßflächig zu erhalten.

Dass die Ergebnisse unserer Arbeit vorOrt nicht nur verstanden, sondern auchumgesetzt werden, verdeutlicht einletztes Beispiel: So zeigte mir ein kürz-lich in Phong Nha-Ke Bang gesichtetesPoster das naturschützerische Potentialder vietnamesischen Seite (Abb. 47).Neben einer zur Verhinderung illegalerJagd entschlossen durch den Wald mar-schierenden Wildhüterpatrouille warauf dem Poster nämlich auch das Bildeiner der beiden erst kürzlich entdeck-ten gehörnten Grubenottern zu sehen.Zum Schluss bleibt noch festzuhalten,dass unsere Forschungen im Gebietnatürlich nicht aufhören werden, auchwenn irgendwann einmal alle dort vor-kommenden Arten tatsächlich erfasstsein sollten. Dies wäre ja erst dasbenötigte Gerüst, um sowohl denSchutz als auch das Wissen um die un-terschiedlichen Lebensweisen inten-sivieren zu können. Wie viele dergehörnten Grubenottern gibt es z.B.überhaupt (noch) und wie gefährlichsind die neuen, durch den National-park führenden Straßen für deren Po-pulationen? Im übrigen widmet sichdieser Artikel ja „nur“ den Amphibienund Reptilien, doch gibt es noch vieleandere Tiergruppen im Gebiet, über die

Abb. 46: Gruppenfoto vor dem neuen Nationalparkgebäude (aufgenommen im Sommer2004); von links nach rechts: VU NGOC THANH (Zoologisches Museum, UniversitätHanoi), NGUYEN THANH VU (unser erster Projektpraktikant), der Autor, DINH HUYTRI (Wissenschaftszentrum des Nationalparks) und NGUYEN XUAN THUAN (Biologie-student aus Hanoi). Group portrait in front of the new National Park building (shot in summer of 2004); from leftto right: VU NGOC THANH (Zoological Museum, University Hanoi), NGUYENTHANH VU (our first project trainee), the author, DINH HUY TRI (Research Centre,National Park), and NGUYEN XUAN THUAN (biology student from Hanoi).

Abb. 47: Dieses vor kurzem in Vietnam gesichtete Poster zeigt die erste Umsetzung der Re-sultate unserer Diversitätserfassung: Neben der Wildhüterpatrouille ist die ursprünglich fürausgestorben gehaltene und dann in Phong Nha-Ke Bang wiederentdeckte GrubenotterProtobothrops cornutus zu sehen.This recently seen Vietnamese poster shows the first application of our diversity researchresults: Beside a ranger patrol the horned pitviper Protobothrops cornutus is depicted, whichwas originally believed being extinct and was afterwards rediscovered in Phong Nha-Ke Bang.

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kaum etwas bekannt ist, wie z.B. in derWirbeltierfauna die Kleinsäuger. Sokonnte ich vor über sechs Jahren imnördlich von Phong Nha-Ke Bang ge-legenen Wald von Ke Go eine neueSpitzmausart nachweisen (Abb. 48),von der bis heute weltweit nur dieseseinzige Exemplar bekannt ist (FEILER& ZIEGLER, 1999; LUNDE et al.,2004). Auch zeigen wir im KölnerAquarium seit kurzem eine neueFischart aus der Provinz Quang Binh(FREYHOF & HERDER, 2002), vonder uns freundlicherweise ein kleinerZuchtstamm zur Verfügung gestelltwurde: Dieser schaumnestbauende,

südlich von Phong Nha-Ke Bang vor-kommende Paradiesfisch (Macropoduserythropterus) ließ sich auch schon er-folgreich bei uns ex situ – d.h. außer-halb seines Lebensraumes in Vietnam –vermehren (Abb. 49). Je eher wir also ineinem Netzwerk mit anderen Einrich-tungen bzw. Spezialisten die Arten die-ser Region erfassen, zu Papier bringenund so den Rangern und Behörden erstWerkzeuge in die Hand geben können,desto schneller lässt sich ein langfristi-ger Schutz der dortigen Biodiversitätund gegebenenfalls eine sinnvolle Ver-bindung von ex situ mit in situ Maß-nahmen erreichen.

Zusammenfassung

Es wird über die Diversitätsforschungim Vietnamprojekt des Kölner Zoosauf seinem Weg zum Naturschutzzen-trum berichtet. Seit über fünf Jahrenengagiert sich der Kölner Zoo im Rah-men einer deutsch-vietnamesischenKooperation um Erforschung undSchutz der Biodiversität des im zentra-len Vietnam gelegenen Phong Nha-KeBang Nationalparks. Diese mittlerwei-le von der UNESCO als Weltnaturerbedeklarierte, mehr als 85.000 HektarFläche umfassende Karstwaldregion inder Provinz Quang Binh ist Lebens-raum bzw. Rückzugsgebiet vieler be-drohter, teils noch unentdeckter Arten.Der vorliegende Bericht fasst den aktu-ellen Wissensstand über die Amphibienund Reptilien dieser Region zusam-men. Die so genannte Herpetofaunaerscheint aufgrund ihrer eher gerin-gen Ausbreitungspotenz, der relativhohen Lebensraumansprüche und dervon Fangvorrichtungen unabhängigenNachweisbarkeit als geeigneter Bioin-dikator. Außerdem besteht in Vietnamals „Hotspot“, also als Endemismus-Zentrum der Biodiversität, nochgroßer Forschungsbedarf: Letztlichkann nämlich nur das geschützt wer-den, was bekannt bzw. erfasst ist. Indiesem Zusammenhang wird auf diebesondere Bedeutung von Neuent-deckungen als Identifikationsfiguren(„flagship species“) für ein Schutzge-biet eingegangen: Als Botschafter ihrerMitbewohner plädieren sie u.a. erst fürden Schutzstatus des Gebietes, moti-vieren die lokale Bevölkerung am Er-halt ihrer einzigartigen Region mitzu-wirken und helfen letztlich öffentlichesInteresse zu erregen und Beistand z.B.in Form von Sponsoren zu finden. Ne-ben Neuentdeckungen bei den Säuge-tieren werden einige jüngere Repti-lienentdeckungen aus dem National-park exemplarisch vorgestellt: Dazu ist der nach dem Gebiet benanntePhong Nha-Ke Bang Bogenfingergecko(Cyrtodactylus phongnhakebangensis)ebenso zu zählen wie ein kleiner grau-er Gecko (Gekko sp. n.), der in Kürzewissenschaftlich beschrieben werdenwird. Mit zu den spektakulärsten Ent-deckungen im Gebiet gehören gleichzwei gehörnte Grubenotter-Arten: Dieeine Giftschlange (Triceratolepidophissieversorum) wurde ursprünglich inReiswein konserviert bei einem lokalenHeilkundigen entdeckt und stellte sichnicht nur als neue Art für die Wissen-schaft, sondern gänzlich neue Schlan-

Abb. 48: Von dieser neuen, nördlich des Nationalparks entdeckten Spitzmausart (Crocidurakegoensis) ist bislang nur dieses eine Exemplar bekannt (Skizze aus LUNDE et al., 2004). Currently, we know only this specimen of the new shrew species Crocidura kegoensis that wasdiscovered northwards of the National Park.

Abb. 49: Seit kurzem auch im Kölner Aquarium zu sehen: der erst kürzlich entdeckte QuangBinh Paradiesfisch (Macropodus erythropterus). Recently exhibited in the Cologne Zoo Aquarium: The lately discovered Quang Binh Para-dise Fish.

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gengattung heraus; die andere Gruben-otter mit Hörnern über den Augen(Protobothrops cornutus) galt schon alsausgestorben und konnte erst nachmehr als einem halben Jahrhundert fürVietnam wiederentdeckt bzw. erstmalsfür den Nationalpark nachgewiesenwerden. So sind sowohl die beidenGeckos, als auch die beiden Grubenot-terarten „prominente“ Fürsprecher desLebensraumes Karstwald im PhongNha-Ke Bang Nationalpark, an den ih-re Existenz aufs engste verknüpft ist.Nach diesen Fallbeispielen werden dierestlichen Vertreter der Herpetofaunakurz in Wort und Bild dargestellt: Diessind derzeit sieben Froschfamilien(vertreten durch knapp 40 Arten), vierSchildkrötenfamilien (über zehn Ar-ten), fünf Echsenfamilien (mehr als 30Arten) und sechs Schlangenfamilien(knapp 50 Arten). Da noch etlicheProbleme hinsichtlich der Bestimmungbzw. Taxonomie mancher Arten ge-klärt werden müssen und es immerwieder zu neuen Entdeckungen im Untersuchungsgebiet kommt, ist eineFestlegung auf konkrete Artzahlenkaum möglich. Immerhin zählt derPhong Nha-Ke Bang Nationalparkaber zu den hinsichtlich der Herpeto-fauna am besten erforschten Schutz-gebieten Vietnams. Knapp 20% seinerAmphibien- und Reptilienarten sind inder Roten Liste Vietnams enthalten.Wir werden uns weiterhin bemühen,unsere Diversitätsforschungen in engerKooperation mit den vietnamesischenPartnern weiterzuführen bzw. auszu-dehnen, um so sowohl dem National-park als auch den Behörden erst dasWissen und die nötigen Instrumentefür eine langfristige Unterschutzstel-lung der einzigartigen Biodiversitätdieser Region liefern zu können.

Summary

This report deals with diversity re-search within the Vietnam project ofthe Cologne Zoo on his way towards acentre for nature conservation. Sincemore than five years the Cologne Zooengages in a German-Vietnamese co-operation project concerning biodiver-sity research and conservation in thePhong Nha-Ke Bang National Park incentral Vietnam. This karst forest areain the Quang Binh province, which meanwhile is declared by the UNES-CO as world heritage site, comprisesmore than 85,000 ha and represents habitat and refuge of many threatenedand in part still undiscovered species.

My report comprises the current knowledge about the amphibians andreptiles of this area. The so-called her-petofauna appears, due to its limitedtendency to spread, the relatively highhabitat requirements, and the relativelysimple recording (without using traps),as suitable bioindicator. In addition,herpetodiversity research is not onlyrequired in Vietnam because being ahot spot (i. e., endemism centre) of biodiversity, but also due to the fact,that we are only able to protect thosespecies which are known so far. In thiscontext, the special significance of newly discovered species as role modelsfor a nature reserve (i. e., so-called flag-ship species) is stressed: As ambassa-dors of their relatives they do not onlyplead for the conservation status of anarea, but also motivate the local peopleto engage in the conservation of theirunique home; finally, newly discoveredspecies help to be effective as publicityand to attract support by sponsors, too.Beside newly discovered mammal spe-cies some recent reptile discoveriesfrom the National Park’s karst forestare highlighted: Among them is thePhong Nha-Ke Bang Bent-toed Gecko(Cyrtodactylus phongnhakebangensis)that was named after its type locality, aswell as another, greyish gecko species(Gekko sp. n.), that will be described asnew species soon. However, the area’smost spectacular herpetological disco-veries were two horned pitvipers: Oneof them (Triceratolepidophis siever-sorum) was originally discovered aspreserved specimen in the rice winecollection of a local healer and revealednot only to be a new species but also torepresent a new snake genus; the otherhorned pitviper (Protobothrops cornu-tus) has already been regarded by somescientists as being extinct and thereforecould be rediscovered in Vietnam aftermore than half a century (which was atthe same time the first record for theNational Park’s herpetofauna). Thus,both geckonid as well as both hornedpitviper discoveries represent promi-nent advocates of the habitat karst for-est in the Phong Nha-Ke Bang Natio-nal Park, with whom their existence isclosely connected. After these examples,the remaining members of the herpeto-fauna are briefly introduced in wordsand pictures: Currently seven familiesof frogs (represented by almost 40 spe-cies), four families of turtles (more thanten species), five lizard families (morethan 30 species) and six families of snakes (almost 50 species) are known.

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Because several problems concerningdetermination and taxonomy remainstill unsolved and because new speciesare constantly discovered and describ-ed, it is difficult to name concrete spe-cies numbers. However, with respectto its herpetodiversity, the Phong Nha-Ke Bang National Park meanwhile surely belongs to Vietnam’s best re-searched nature reserves. Almost 20%of its amphibian and reptile species arelisted in the Red Data List of Vietnam.In future, we will engage in proceedingour diversity studies in close coopera-tion with our Vietnamese partners toprovide the National Park as well as the local authorities the knowledge and the required tools for a long-termconservation of the region’s uniquebiodiversity.

Danksagung

Hier allen zu danken, die mir über dieJahre meiner Tätigkeiten in Vietnambei den Exkursionsvorbereitungen undder Auswertung der Daten mit Rat undTat zur Seite gestanden haben, wäre ausPlatzgründen kaum möglich; stattdes-sen steht stellvertretend dafür im Textdas „wir“. Ganz besonderer Dank ge-bührt aber meinen vietnamesischenPartnern und Freunden, ohne derenKooperation all das nicht möglichgewesen wäre. Zu nennen wäreninsbesondere die Professoren Dr.TRUONG QUANG HOC und VOQUY (Centre for Natural ResourcesManagement and Environmental Stu-dies, CRES, Vietnam National Univer-sity, Hanoi), VU NGOC THANH(Vietnam National University, Hanoi,University of Science, Faculty of Bio-logy, Department of Vertebrate Zoo-logy, Zoological Museum), das Direk-torium des Phong Nha-Ke Bang Na-tionalparks (NGUYEN TAN HIEP,CAO XUAN CHINH, LUU MINHTHANH, DINH HUY TRI), das„People’s Committee“ der ProvinzQuang Binh, LE KHAC QUYET(Fauna and Flora International, Viet-nam Programme, Hanoi) sowie dasrestliche Nationalpark-Team, insbe-sondere BUI NGOC THANH.

Meine Forschungen in Vietnam wur-den erst durch die finanzielle Unter-stützung der GraduiertenförderungNordrhein-Westfalen (GrFG NW, Nr. 1 26 10), des Deutschen Akademi-schen Austauschdienstes (DAAD, Nr.213/327/501/7), der Volkswagenstif-tung (Projekt Nr. I/72 843) sowie

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durch BIOPAT (Patenschaften für bio-logische Vielfalt e.V.: www.biopat.de)ermöglicht. Für die Förderung unsererDiversitätsforschungen in Vietnammöchte ich mich weiterhin bei demQuarks & Co Team um RANGA YO-GESHWAR (WDR) sowie bei den Zu-ständigen für das Wissenschaftsmaga-zin „Abenteuer Wissen“ (ZDF) bedan-ken. Das Vietnamprojekt des KölnerZoos wird größtenteils durch die jähr-lichen Spenden der Kölner Kulturstif-tung der Kreissparkasse Köln und seitdiesem Jahr ebenfalls durch den VereinBIOPAT in Kooperation mit der Deut-schen Gesellschaft für Technische Zu-sammenarbeit (GTZ) gefördert. Nichtzuletzt seien hier auch die vielenSpenden der Zoobesucher genannt, die mit zu einem Gelingen des Pro-jektes beigetragen haben. Der FirmaBUSHNELL Performance OpticsGermany, Köln, verdanken wir dieDonation von Nachtsichtgeräten undFerngläsern.

Professor Dr. MANFRED NIE-KISCH (Ernst-Moritz-Arndt-Univer-sität Greifswald) gab mir als damaligerGeschäftsführer der Stiftung zur Ret-tung der Tropenwälder, ORO VER-DE, im Jahr 1996 erst den Anstoß, inVietnam tätig zu werden; Professor Dr.WOLFGANG BÖHME (Zoologi-sches Forschungsinstitut und MuseumAlexander Koenig, Bonn) betreutemeine Dissertation in Vietnam undsteht mir auch heute noch nicht nur beikniffligen Fragen rund um die Herpe-tologie zur Seite. Dafür, dass ich meineArbeit in Vietnam dienstlich fortsetzenkonnte, gilt mein Dank ProfessorFRITZ-JÜRGEN OBST und Dr.UWE FRITZ (ehemaliger und amtie-render Direktor des Staatlichen Mu-seums für Tierkunde in Dresden) sowieProfessor Dr. GUNTHER NOGGE(AG Zoologischer Garten Köln). Lastbut not least möchte ich mich an dieserStelle einmal bei meiner Familie bedan-ken und da insbesondere bei meinerFrau ANDREA, die die vielen Monatemeiner Aufenthalte in Vietnam „er-trug“ und darüber hinaus die zahlrei-chen für die Auswertung der Daten ge-opferten Abende und Wochenenden.

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Anschrift des Verfassers:

Dr. Thomas Ziegler Leitung Aquarium AG Zoologischer Garten Köln Riehler Straße 173 50735 Köln E-mail: [email protected]