Retrospektive Analyse der operativen Einflussfaktoren auf ...
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Universitätsklinikum Ulm
Klinik für Unfallchirurgie, Hand- Plastische- und Wiederherstellungschirurgie
Ärztlicher Direktor: Professor Dr. F. Gebhard
Retrospektive Analyse der operativen Einflussfaktoren auf die
Versorgung von medialen Schenkelhalsfrakturen
DISSERTATION
zur Erlangung des Doktorgrades der Zahnmedizin (Dr. med. dent.)
der Medizinischen Fakultät der Universität Ulm
von Christoph Brodt
aus
Dortmund
2020
Amtierender Dekan: Prof. Dr. Thomas Wirth
1. Berichterstatter: Prof. Dr. F. Gebhard
2. Berichterstatter: apl. Prof. Dr. M. Helm
Tag der Promotion: 22.10.2020
II
meinen Eltern und Großeltern, die mir immer tatkräftig zur Seite standen
III
Inhaltsverzeichnis: Seite:
Abkürzungsverzeichnis ……………………………………………………… VI
1. Einleitung
1.1. Allgemein…………………………………………………………
1.1.1. Anatomie des Oberschenkelhalses…………………….
1.1.2. Frakturarten……………………………………………
1.1.3. Diagnose……………………………………………….
1.1.4. Häufigkeit in Deutschland……………………………..
1.1.5. Welche Altersgruppen sind am häufigsten betroffen?….
1.2. Epidemiologie………………………………………….…………
1.2.1. Einflussfaktoren……………………………………….
1.2.2. Risikofaktoren…………………………………………
1.3. Ätiologie …………………………………………………………
1.3.1. Genetische Einflüsse…………………………….…….
1.3.2. Umweltbedingte Einflüsse…………………………….
1.4. Therapie…………………………………………………………..
1.4.1.Therapieformen ………………………………………..
1.4.2. Risiken…………………………………………………
1.4.3. Prognose……………………………………………….
1.5. Patienteneinteilung vor Operation ……………………………….
1.5.1. ASA-Klassifikation ……………………………………
1.5.2. NYHA-Klassifikation …………………………………
2. Material und Methoden……………………………………………………
3. Ergebnisse…………………………………………………………………
3.1 Patientenalter……………………………………………………….
3.2 Patientenanzahl……………………………………………………..
3.3 Patientenentwicklung in den einzelnen Jahren …………………….
3.4 ASA Einteilung der Patienten………………………………………
3.5 NYHA Einteilung aller Patienten…………………………………..
IV
1-4
1-2
2-3
3
3-4
4
4-5
4
5
5-6
5-6
6
7-11
7-10
11
11
12-13
12
13
14-16
17-
17-19
20
21-22
23-24
25-26
3.6 Einteilung der Patienten in bestimmte Parameter ………………..
4. Diskussion………………………………………………………………..
5. Zusammenfassung ……………………………………………………….
6. Literaturverzeichnis………………………………………………………
7. Anhang……………………………………………………………………
8. Lebenslauf………………………………………………………………..
9. Danksagung………………………………………………………………
V
27- 30
31-37
38-39
40-44
45-46
47
48
Abkürzungsverzeichnis:
VI
Abb.
A.
Aa.
ASA
ASS
CT
COPD
EKG
ECHO
ggf.
ICD
min.
max.
MRT
NYHA
OP
TEP
Abbildung
Arterie
Arterien
American Society of Anesthesiologists
Acetylsalicylsäure
Computertomographie
Chronic Obstructive Pulmonary Disease
Elektrokardiogramm
Echokardiografie
gegebenenfalls
International Statistical Classification of Diseases and
Related Health Problems
mindest
maximal
Magnetresonanztomographie
New York Heart Association
Operation
Totalendokopfprothese
1.Einleitung:
1.1.Allgemeines
1.1.1. Anatomie des Oberschenkelhalses
Der Oberschenkelknochen, der sogenannte Femur bzw. Os femoris, wird in
Oberschenkelkopf (Caput femoris), in Oberschenkelhals (Collum femoris),
Oberschenkelschaft (Corpus femoris) und Femurcondylen (Condyli femoris)
eingeteilt [2]. Diese Disseratation beschäftigt sich mit dem proximalen Teil des
Femur, welcher in 4 Regionen eingeteilt werden kann. Zum einen in den
Oberschenkelkopf (Caput femoris) , in den Oberschenkelhals (Collum femoris), in
eine peritrochantäre Region und eine subtrochantäre Region. Um das Gewicht des
Körpers bei aufrechtem Gang zu ermöglichen, hat dieser Teil des Femur eine ganz
besondere Form und besondere Winkel. So liegt die Tragachse bei einem gesunden
Menschen in der Mitte des Femurkopfes und der Mitte des Kniegelenkes. Die
Abwinklung um ca. 126 Grad des Femurkopfes vom Femurschaft ermöglicht einen
aufrechten Gang. Dieser Winkel verändert sich im Laufe des Lebens von einem
Winkel von circa 140 Grad bei einem Neugeborenen, bis zu 120 Grad bei Menschen
im höheren Alter. Der Anteversionswinkel, welcher die Kondylenebene des distalen
Femurendes zum Schenkelhals beschreibt, liegt auch bei ungefähr 12 Grad [4].
Der zu begutachtende Oberschenkelkopf und -hals hat eine spezielle
Gefäßversorgung, die auch bei einer Verletzung dieser Region die eine große Rolle
spielt, was die Heilungchancen angeht. Die arterielle Versorgung des
Oberschenkelkopfes erfolgt durch die Capsula reflexa. Ein Bruch und eine
Stauchung dieses Gefäßsystems erschwert eine gute Versorgung und führt zu einer
Gefahr der Unterversorgung dieser Region. Zuführende Gefäße in dieser Region,
sind die Arteria obturatoria welche die Arteria capitis femoris abgibt und die Arteria
profundi femoris von welcher die A. circumflexa femoris abgeht. Die Arteria
capitis femoris, übernimmt circa ein Fünftel der Blutversorgung. Drei bis vier Äste
der Aa. circumflexa femoris medialis und lateralis versorgen 4/5 des Femurkopfes
mit Blut [4].
Eine Einteilung nach intra- und extrakapsulär nach Chung besagt, dass der größte
Teil der Versorgung durch die extrakapsuläre Versorgung aus der A. circumflexa
1
femoris medialis und einem geringeren Teil aus der A. circumflexa femoris lateralis
erfolgt.
Insgesamt muss eine gute Blutversorgung im Hüftgelenk vorhanden sein, um es zu
erhalten und eine gute Heilung zu erzielen.
Die Bänder des Hüftgelenkes sind ein wichtiger Faktor für die Stabilität beim
aufrechten Gang und beim Stehen. Sie fixieren den Caput femoris im Acetabulum
des os coxae. Der Femurkopf liegt zwar zum größten Teil in der Gelenkpfanne des
Beckenknochens wird aber durch einen starken Bandapparat dort fixiert. Nur durch
große Krafteinwirkungen kann der Oberschenkelkopf an einigen kleinen
Schwachstellen aus der Gelenkpfanne luxieren. Bei der medialen
Schenkelhalsfraktur liegt jedoch die Fraktur innerhalb der Kapsel [2].
1.1.2. Frakturarten
Die Frakturen des Oberschenkelhalses lassen sich auf verschiedene Arten einteilen.
So gibt es zum einen die intrakapsuläre mediale Schenkelhalsfraktur, welche meist
bei älteren Patienten vorkommt, und die extrakapsuläre proximale
Oberschenkelhalsfraktur. Die Stabilität wird anhand des Traumamechanismus und
der Morphologie der Fraktur beurteilt. Eine stabile Fraktur zeichnet sich darin aus,
dass sie noch verschieblich ist und meistens bei Abduktionsfrakturen vorkommt.
Die instabile Fraktur ist eher einer Adduktionsfraktur geschuldet. Hierbei ist der
Gelenkkopf aus der Gelenkpfanne herausgezogen und hat keinen festen Halt mehr
und die Bänder reißen oder werden überdehnt, sodass sie auch keine Stabilität mehr
erzeugen. Eine weitere Einteilung erfolgt nach Bruchrichtung oder auch
Bruchlinienverlauf. So werden diese Bruchlinien in 3 verschiedene Winkel und
gleichzeitig auch Schweregrade nach Pauwels eingeteilt. Die Einteilung nach
Pauwels I bis III beschreibt bei Pauwels I ein Winkel von 30 Grad zur Horizontalen.
Bei Pauwels II liegt ein Bruchwinkel von 30 bis 50 Grad, und bei Pauwels III ein
Verlauf der Bruchlinie von 50 Grad und mehr vor. Der Dislokationsgrad der Fraktur
des Oberschenkelhalses wurde durch Garden beschrieben. Dieser teilte Frakturen in
vier verschiedene Gruppen ein, welche er mit Garden I bis IV benannte. Garden I
beschreibt eine inkomplette Fraktur. Die Garden II Einteilung wird gewählt bei
2
einer Fraktur, welche zwar vollständig aber stabil ist, ohne dass eine Dislokation
vorliegt.
Bei einer vollständigen Fraktur, bei der es zu einer leichten Dislokation gekommen
ist, spricht man von einer Garden III Fraktur. Sollte der Bruch so stark disloziert
sein, dass die Bruchflächen keinen Kontakt mehr haben, liegt eine Garden IV
Fraktur vor [11].
1.1.3. Diagnose
Um zu einer Diagnose zu gelangen, bedarf es einer genauen Anamnese und einer
gezielten Untersuchung. Zunächst sollte der Unfall- oder Sturzhergang erfragt
werden. Auf Grund dessen lassen sich gezielte Untersuchungen durchführen. Bei
der klinischen Untersuchung sollte auf ein verkürztes und außenrotiertes Bein
geachtet werden, was für eine Fraktur mit Dislokation spricht. Liegen diese
Anzeichen bei einem Patienten nicht vor heißt es jedoch nicht, dass keine Fraktur
vorliegen muss. Bei Abduktionsfrakturen liegt häufig keine Dislokation vor,
wodurch diese Frakturen schnell übersehen werden können. Ein weiteres Anzeichen
für eine Fraktur kann der Leistenschmerz bei bestimmten Bewegungen sein. Eine
genaue Diagnose sollte aber erst mit radiologischer Bildgebung vorgenommen
werden. Zunächst erfolgt eine Standarddiagnostik durch Röntgenaufnahmen, als
Beckenübersichtsaufnahme und einer axialen Aufnahme.[5,11]
Zur Differentialdiagnostik könnten anschließend bei positivem oder unklarem
Befund ein CT (Computertomographie) und ein MRT
(Magnetresonanztomographie) von dem Hüftgelenk angefertigt werden. Mit diesen
gesammelten Informationen sollte eine genaue Diagnose erstellt und eine
schnellstmögliche Behandlung angestrebt werden.
1.1.4. Häufigkeit in Deutschland
In Deutschland kommt es jedes Jahr zu mehreren hunderttausend Knochenbrüchen.
Einen großen Anteil kann man den hüftgelenknahen Schenkelhalsfrakturen
zuordnen. So wurden über 100.000 Femurfrakturen in Krankenhäusern versorgt. Im
Jahre 2015 lag die Zahl der osteosynthetisch versorgten Patienten bei circa 59.853
3
und die mit einer Endoprothese versorgten Patienten nach einer Femurfraktur bei
knapp 56.076. Die Zahlen im Jahr 2016 sind weiter leicht angestiegen auf Werte
von 60.091 für die osteosynthetisch behandelten Patienten und 56.725 für die
endoprothetisch versorgten Patienten, was insgesamt dem demographischen Wandel
der Bundesrepublik Deutschland entspricht. Auf Grund dieser hohen Zahlen muss
es das Ziel sein die operative Versorgung dieser Patienten ständig zu überwachen
und zu verbessern. [13,14]
1.1.5. Welche Altergruppen sind am häufigsten betroffen?
Der größte Anteil der Patienten mit Schenkelhalsfrakturen ist über 70 Jahre alt
(81,67%) und meisten weiblichen Geschlechts (67,91%) laut Zahlen von 2017 [15].
Die Zahl der unter 70 jährigen beläuft sich auf unter 20 Prozent [11]. Die Gruppe
der Patienten über 70 Jahre ist auf Grund von Allgemeinerkrankungen und
mangelnder Mobilität anfälliger für Stürze. Auf Grund von Osteoporose, kommt es
auch häufiger zu Knochenbrüchen. Das Durchschnittsalter liegt nach
Untersuchungen bei 75 bis 85 Lebensjahren [2]. In den häufigsten Fällen sind
Frauen betroffen, was meistens auf eine hormonell bedingte Osteoporose
zurückzuführen ist [4,12].
1.2.Epidemilogie
1.2.1. Einflussfaktoren
Bei den Einflussfaktoren spielen das Alter, der Allgemeinzustand des Patienten und
dessen körperliche Konstitution eine wichtige Rolle. Patienten die auf Grund von
physischer oder psychologischer Belastung oder durch externe Umwelteinflüsse
eine schlechtere körperliche Verfassung im höheren Alter haben, sind meist
anfälliger für solche Frakturen. Externe Umwelteinflüsse sind meist schwer messbar
jedoch zählen hierzu die Luft- und Wasserqualität, Nahrung, Lärm, Strahlung und
die Arbeitsbedingungen der jeder einzelne ausgesetzt ist.
4
1.2.2. Risikofaktoren
Die größten Einflussfaktoren sind der Sturz und die Osteoporose. Diesen beiden
Risikofaktoren sollte man versuchen entgegenzuwirken. In vielen Fällen liegt
beides vor, was das Risiko deutlich erhöht.
Ursächlich für die erhöhte Sturzgefahr sind häufig Sehverluste, Schwindel sowie
fehlende Mobilität im Alter .
Werden diese Risikofaktoren minimiert, sinkt das Risiko von einer Fraktur des
Oberschenkelhalses deutlich [4]. Regelmäßige Kontrollen der Sehstärke
einschließlich Anpassung der Sehhilfen, Ursachenforschung und Behandlung des
Schwindels, z.B. durch kreislaufstabilisierende oder durchblutungsfördernde
Medikamente sowie eine Steigerung der Mobilität durch regelmäßige
Physiotherapie sollten obligatorisch werden. Der Osteoporose ist nur bedingt etwas
entgegenzusetzen. So kann diese Erkrankung nur durch körperliche Aktivität,
Vitamin D und Kalziumzufuhr oder eine Medikation mit Bisphosphonaten
verlangsamt werden. Der Östrogenmangel der Frau nach dem Klimakterium,
besonders bei schlanken Frauen mit wenig körperlicher Aktivtät und geringer
Vitamin D- und Kalziumzufuhr, unterstützt die Osteoporose. Der Knochenabbau
steigt bei dieser Gruppe, zusätzlich zum altersbedingten Knochenverlust, um 2-3%
pro Jahr in einem Zeitraum von acht bis zehn Jahren [20].
1.3. Ätiologie
1.3.1. Genetische Einflüsse
Eine Großzahl der Oberschenkelhalsfrakturen sind auf einen gesteigerten
Knochenabbau durch Osteoporose zurückzuführen.
Zu den genetischen Einflüssen bei der Entstehung von Osteoporose zählt in erster
Linie das Geschlecht. Frauen sind zu einem höheren Anteil betroffen. Östrogene
wirken den Osteoklasten entgegen und verlangsamen dadurch den Knochenabbau.
Da der Östrogenspiegel nach der Menopause stark sinkt, beschleunigt sich der
Knochenabbau durch die Osteoklasten [20].
5
Auffällig ist auch die familiäre Häufung der Erkrankung, so dass auf vererbbare
Faktoren bei der Entstehung von Osteoporose geschlossen werden kann. Studien an
der Universitätsklinik der Heinrich Heine Universität ergaben, dass
Polymorphismen auf dem Vitamin-D Rezeptor Allel Hinweise auf das individuelle
Risiko zur Entstehung von Osteoporose geben können, da sie mit der
Knochendichte am Achsenskelett assoziierten. Damit ist eine genetische
Veranlagung zur Entstehung von Osteoporose bewiesen und die Untersuchung
dieses VR Allels kann zur Risikoeinschätzung genutzt werden [3].
1.3.2. Umweltbedingte Einflüsse
Die umweltbedingten Einflüsse sind Stürze und Unfälle, welche auf Grund von
Verkehrsunfällen oder einfach in der heimischen Wohnung durch hinderliche
Teppiche oder Stufen passieren. Eine verminderte sportliche Aktivität und damit
verbundener Muskelabbau sind hierbei auch zu erwähnen. Durch eine mangelhafte
Sonnenexposition kann es zusätzlich zu dem genetisch bedingten Vitamin-D
Mangel ebenfalls zu einem Vitamin-D Mangel kommen. Daraus resultiert eine
Knochenentkalkung die zu einer Knochenerweichung führt [Robert Koch-Institut
Stand 25.1.2019 https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Vitamin_D/Vitamin_D_FAQ-
Liste.html].
6
1.4. Therapie
1.4.1. Therapieformen
Es gibt drei verschieden Ansätze der Behandlung von Oberschenkelhalsfrakturen.
Die Therapie wird dabei individuell ausgewählt, wobei verschiedene Faktoren
berücksichtigt werden. Hierbei wird aber das biologische nicht das rechnerische
Alter berücksichtigt. Der Allgemeinzustand des Patient, welche Art von Fraktur
vorliegt, welchen Schweregrad dieser Bruch aufweist, wie der Frakturverlauf ist, ob
vorbestehende Arthosen oder pathologische Frakturen bei Osteolysen vorliegen
oder ob der Patient zusätzliche Erkrankungen, wie eine Behinderung des nicht
verletzen Beines hat, müssen ebenfalls Berücksichtigung finden. Die
Kooperationsfähigkeit und der kognitive Status des Patienten spielt ebenfalls eine
entscheidende Rolle, um dem Patienten eine für ihn optimale Versorgung und gute
Rehabilitation zu ermöglichen[4].
Zunächst gibt es die konservative funktionelle Behandlung des Bruches.
In diesem Fall muss der Bruch stabil und nicht verschoben sein. Die konservative
Therapie eignet sich für Frakturen in der Klassifikation Klassen Garden I oder
Pauwels I. Es handelt sich meist um Abduktionsbrüche, welche durch Entlastung
und gemäßigter Mobilisierung unter chirurgischer und radiologischer Kontrolle
behandelt werden müssen [11]. Diese Therapieform ist die Schonendste, jedoch
nicht immer möglich. Sie wird meist bei Patienten angewendet, bei denen auf
Grund der Allgemeinerkrankungen eine erhöhte Mortalität durch einen operativen
Eingriff zu erwarten ist und bei Patienten mit eingeschränkter Entlastungsfähigkeit
durch eine verringerte körperliche und gesundheitliche Konstitution. Bei Kindern
wird immer operativ vorgegangen und ein Beckengips als Stabilisierung angelegt,
welcher dann vier bis sechs Wochen zur Ruhigstellung und Regeneration belassen
wird [4].
Der Großteil der Oberschenkelhalsfrakturen wird operativ versorgt. Die operativen
Therapiemöglichkeiten werden zum einen in die kopferhaltende Sofortoperation
und die kopfersetzende Operation unterteilt. Eine kopferhaltende Operation wird
meist als Sofortoperation durchgeführt, um den Druck auf das Gelenk zu mindern.
Dabei werden die beiden Bruchflächen wieder reponiert, um eine Verbesserung des
7
Zusammenwachsens zu ermöglichen und um die Durchblutung in dieser Region
wiederherzustellen. Beide zusammengeführten Bruchteile werden durch eine
Schraubenfixation, oder eine dynamische Hüftschraube in Kombination mit einer
Antirotationsschraube, stabilisiert [4,11]. Die kopferhaltene Variante sollte bei
Patienten unter 65 Jahren möglichst immer angewendet und innerhalb der ersten
sechs Stunden nach Fraktur in Vollnarkose oder Spinalanästhesie behandelt
werden [4].
Wird die kopfersetzende Variante, auf Grund eines nicht mehr erhaltungswürdigen
Femurkopfes gewählt, wird eine Gelenkendoprothese in den Oberschenkelknochen,
auch Duokopfprothese oder eine TEP (Totalendokopfprothese) genannt,
eingebracht. Diese Prothesen ersetzen den kompletten Kopf und Hals des Femur,
was bedeutet, dass dieser Teil des Knochens zunächst entfernt werden muss, bevor
die Prothese eingebracht wird [11]. Die Unterschiede einer Duokopfprothese und
einer TEP sind zunächst einmal ihr unterschiedlicher Aufbau. Bei der
Duokopfprothese wird nur der Femurkopf und Hals ersetzt und das Implantet
besteht aus einem Schaft mit einer Kugel am Kopfende auf der eine weitere
Halbkugel angebracht ist. Dieses System aus zwei Komponenten ermöglicht eine
Beweglichkeit im Prothesenkopf, sodass kein operativer Eingriff in der
Gelenkpfanne erfolgen muss. Anders ist dies bei der TEP, bei der ein starrer
Prothesenkopf vorhanden ist und zusätzlich ein Hüftpfannenimplantat eingesetzt
werden muss.
Untersuchungen ergaben, dass bei der Verwendung der Totalendoprothese eine
signifikant höhere Operationsdauer sowie ein höherer Blutverlust vorliegen.
Im Durchschnitt lag die OP-Dauer bei der TEP bei 102 Minuten und der Blutverlust
bei 460 ml. Hingegen konnten bei der Duokopfprothesenoperation eine
durchschnittliche Operationsdauer von 78 Minuten und ein Blutverlust von 320 ml
ermittelt werden [6].
8
Abb. 1 Duokopfprothese Quelle: „© B. Braun Melsungen AG“ : Excia® T Hüftendoprothesensystem: https://www.bbraun.de/de/products/b/excia-t-hueftschaft.html (letzter Zugriff: 19.08.2019)
Abb.2 : Totalendoprothese Quelle: „© B. Braun Melsungen AG“ : Künstliches Hüftgelenk: https://www.bbraun.de/de/patienten/orthopaedische-eingriffe/huefte/ kuenstliches-hueftgelenk.html#knstliches-hftgelenk (letzter Zugriff: 19.08.2019)
9
Zu der Hüftkopf ersetzenden Behandlung sollte erst bei Garden II-IV und Patienten
in einem Alter über 65 Jahren gegriffen werden, da in dieser Gruppe häufig ein
hohes Risiko zur Entstehung einer Nekrosebildung am Hüftkopf vorliegt.
Dieses erhöhte Risiko kann auf mangelnde oder verschlechterte Durchblutung durch
Arteriosklerose zurückgeführt werden.
Die Prothesen, die in den Oberschenkelröhrenknochen eingebracht werden, können
zementiert oder zementfrei stabil befestigt werden. Die zementfreie Variante wird
eher bei jüngeren Patienten angewendet, da hierbei über einen Zeitraum von sechs
Wochen nur eine Teilbelastung möglich ist. Im Gegensatz dazu ist die einzementiere
Variante sofort belastbar, damit sinkt das Risiko einer Thrombose durch lange
Liegezeiten. Der Wechsel der Prothesen ist bei der zementfreien Vorgehensweise
erleichtert, da nicht zusätzliche Zementschichten in einer Folgeoperation entfernt
werden müssen. Zusätzlich erfolgt bei der zementfreien Einbringung des Implantats
ein geringerer Knochenabtrag, da kein Platz für die Zementschicht benötigt wird.
Bei jeder der Oberschenkelhalsfraktur sollte im Anschluss an die Operation eine
physiotherapeutische Rehablitation erfolgen, bei der die Gelenke wieder mobilisiert
werden und verlorengegangene Muskulatur wieder aufgebaut wird [4].
10
1.4.2. Risiken
Die Risiken einer Behandlung von Schenkelhalsfrakturen sind individuell
verschieden. Auch hier spielt der Allgemeinzustand und der kognitive Status vor der
Fraktur eine entscheidene Rolle. Der endoprothetische Ersatz zeigt eine erhöhte
Luxationsrate, was auf die gewohnten Bewegungsmuster vor der Operation
zurückzuführen ist. Dies kommt aber hauptsächlich bei Patienten vor, die nur eine
Schenkelhalsfraktur und vorher eine gesundes Hüftgelenk hatten.
Eine Komplikation, die bei der konservativen Therapie auftreten kann, ist das
sekundäre Abrutschen des Hüftkopfes nach der Mobilisation, was wiederum zu
einer Hüftkopfnekrose führen kann. Bei operativen Eingriffen in diesem Bereich
kann es zu Infektionen oder Verletzungen von Nerven und Gefäßen kommen. Diese
Verletzungen können zu einer Vielzahl von Folgeschäden führen, zu welchen die
Lungenembolie, Hämatome, Imobilität und Beinlängendifferenzen zählen.
Zusätzlich kann es im Verlauf bei hüftkopfersetzenden Operationen zu
periprothetischen Frakturen, Perforationen, Schaftfissuren, Prothesenluxationen und
Prothesenlockerungen kommen [4].
1.4.3. Prognose
Die Prognose ist immer vom Frakturtyp, der Knochenqualität, dem
Allgemeinzustand des Patienten, der Reposition des Bruches und der Implantatwahl
abhängig. Jedoch ist die Prognose im Ganzen gut, sodass eine große Anzahl an
Patienten nach der Operation wieder mobil ist und nur wenige Patienten auf Dauer
bettlägrig werden [4].
11
1.5. Patienteneinteilung vor Operation
1.5.1. ASA-Klassikfikation
Die Einteilung der Patienten in die sogenannte ASA-Klassifikation dient dazu, das
Anästhesierisiko bei jedem Patienten zu bestimmen. ASA steht hierbei für die
„American Society of Anesthesiologists“, eines der am meisten verwendeten
Einteilungsschemata. Sie entstand 1940 durch die Anästhesisten Saklad,
Rovenstine und Taylor und wurde in den folgenden Jahren immer wieder verändert
und modifiziert. Diese Einteilung beruht auf einer präoperativen Anamnese, was die
perioperative Letalität betreffen könnte. Der Patient wird auf systemische
Erkrankungen untersucht und in die ASA-Klassen I-VI eingeteilt.
ASA I : keine systemischen Erkrankungen, gesunder Patient
ASA II : leichte systemische Erkrankungen (z.B. eingestellter Hypertonus)
ASA III: schweren systemischen Erkrankungen (z.B. Angina pectoris, chronisch
obstruktive Lungenerkrankungen (COPD) )
ASA IV: schwerste systemische Erkrankung mit Lebensbedrohung (chronische
Herzinsuffizienz, Nierenversagen)
ASA V : Patient mit schwerster Erkrankung mit einer Überlebenswahrscheinlichkeit
von unter 24 Stunden ohne Operation (z.B. rupturiertes Aortenaneurysma).
ASA VI : Hirntoter Patient dessen Organe zur Organspende freigegeben sind.
[16,21]
Die Schwachstelle dieser Einteilung ist die Subjektivität der Beurteilung jedes
untersuchenden Arztes. Seit 2014 wurden auf Grund dessen ein Beispielkatalog zur
Diagnosestellung vorgestellt, welcher in Deutschland noch nicht flächendeckend
angewendet wird. Dies führt weiterhin zur variablen Einteilung der Patienten je
nach Anästhesist [16].
12
1.5.2. NYHA-Klassifikation
Eine Einteilung der „New York Heart Association“ ist eine Klassifizierung der
Linksherzinsuffizienz. Diese Einteilung erfolgt in vier Stadien von Herzinsuffizienz.
NYHA I : leichte Dysfunktion ohne körperliche Einschränkungen
NYHA II : Atemnot und frühzeitige Erschöpfung bei normaler Belastung
NYHA III: Atemnot und frühzeitige Erschöpfung bei leichter Belastung
NYHA IV: Herzinsuffizienzsympthome in Ruhe und schnelle Verschlechterung bei
geringer Belastung
Diese Einteilung ist sehr wichtig, da schon bei geringer Herzinsuffizienz ein
erhöhtes Letalitäsrisiko vorliegt. Symptome einer Linksherzinsuffizienz sind
Atemnot bei geringer Belastung oder sogar in Ruhe. Diese Atemnot entsteht aus
einem Rückstau des Blutes in die Lungengefäße. Eine Rechtsherzinsuffizienz
zeichnet sich durch gestaute Halsvenen und periphere Ödeme ab. Hierbei staut sich
das Blut vor dem rechten Herzen [1].
13
2. Material und Methoden:
Es handelt sich bei dieser Dissertation um eine retrospektive Studie mit Erhebung
von Patientendaten aus der Universitätsklinik Ulm. Ein positives Ethikvotum der
zuständigen Ethikkommission liegt unter dem Aktenzeichen 303/17 vor. Die
Datengrundlage beruht auf einer Auswertung von Anästhesieprotokollen,
Arztbriefen und Laborberichten von insgesamt 491 Patienten in dem Zeitraum von
Juli 2012 bis Juli 2017, die mit einer medialen Schenkelhalsfraktur ins Uniklinikum
eingeliefert und operativ versorgt wurden. Patienten, die folgende Parameter
erfüllten wurden in die Studie aufgenommen:
• Alter ≥ 1 Jahr
• Frakturlokalisation im medialen Oberschenkelhals
• Im Diagnosekatalog mit ICD10 eingetragen
• Operation im Uniklinikum Ulm mit stationärer Aufnahme.
In der Datenanalyse und Erstellung von graphischen Darstellungen wurden die
Patientendaten in zwei Gruppen eingeteilt:
• Operationszeitpunkt ≤ 24 Stunden nach Erstaufnahme
• Operationszeitpunkt > 24 Stunden nach Erstaufnahme
Desweiteren wurden die Patienten auf Grund der folgenden Parameter eingeteilt
und auf Grundlage SAP bezogener Daten aus dem Uniklinikum Ulm untersucht.
• Patientenalter
• Patientenanzahl in den jeweiligen Jahren
• ASA- Klassifikationen
• NYHA- Klassifikationen
• Zustand der Patienten
Der Zustand und Umstände der Patienten, die im Uniklinikum behandelt wurden,
wurden auf vorab festgelegte Parameter untersucht. Diese Parameter sind:
• War der Patient antikoaguliert?
• In die Gruppe der antikoagulierten Patienten fielen solche, die Macurmar
einnahmen, die doppeltantikoaguliert waren, mit Eliquis, ASS,
14
Pradaxa ,Clopidogrel und diejenigen, die hohe Dosen bzw. mehrfach
täglich eine hohe Dosis Blutgerinnungshemmer zu sich nahmen.
• Wies der Patient einen stark reduzierter Allgemeinzustand auf?
• Waren die Laborparameter stark abweichend zu den Normwerten?
• Bei Patienten, mit abweichenden Laborwerten, wurden folgende Werte
berücksichtig, Hämoglobin (Hb), Kreatinin, Kalzium (K+),
Leukozytenzahl, Natrium (NA+) und Sauerstoff-Partialdruck.
• War die Op-Planbelegung so, dass es zu Verzögerungen kommen musste?
• Op-Säle waren nicht frei oder Personal wie Chirurgen oder OP-Pfleger
waren nicht verfügbar auf Grund von Op Überschneidungen oder
Operationen die auf Grund ihres Notfallstatus vorgezogen werden mussten.
• Gab es eine fehlende Anästhesiefreigabe auf Grund von fehlenden
Informationen?
• In diese Kategorie wurden Patienten bei denen auf Grund von mangelnden
Informationen über ihren Gesundheitszustand oder ein zum Zeitpunkt der
Untersuchung nicht operationsfähiger Gesundheitszustand vorlag eingeteilt.
• War der Sturz- und Frakturzeitpunkt weiter zurückliegend?
• Der Frakturzeitpunkt lag bei diesen Patienten schon länger zurück und die
Fraktur des Schenkelhalses wurde nur durch persistierende gesundheitliche
Probleme oder einen Zufallsbefund diagnostiziert.
• sonstige Parameter
• Unter sonstigen Parametern wurden Patienten zusammengefasst, die einen
Betreuer hatten, dieser aber nicht erreichbar war oder einer Operation nicht
zustimmte. Patienten, die eine schwere Demenz hatten, Patienten, deren
Medikation nicht bekannt war und die gleichzeitig ein gewisses Risikoprofil
aufzeigten, wurden ebenfalls dieser Gruppe zugeteilt. Desweiteren gehörten
dieser Gruppe die Patienten an, die die Flüssigkeitsaufnahme verweigerten
Patienten, einen Alkoholabusus hatten oder nicht orientiert beziehungsweise
nicht ansprechbar waren. Patienten ohne Betreuer oder Verwandte und
Patienten bei denen eine Voruntersuchung des Herzens mit EKG und Echo
15
notwendig war, aber diese noch nicht erfolgt war, wurden ebenfalls dieser
Patientengruppe zugeteilt.
• Wurde der Patient von anderen Stationen oder Krankenhäusern verlegt?
• Patienten aus Krankenhäusern ohne unfallchirurgische Abteilung oder
spezialisiere Chirurgen in die Universitätsklinik Ulm verlegt wurden.
Die Informationen konnten durch Arztbriefe, Anästhesieprotokolle und
Laborberichte zusammengetragen und in Tabellen detailliert dargestellt werden. Da
einigen Patienten mehrere Parameter zugeteilt werden mussten, gibt es bei diesen
Parametern Abweichungen zur Patientenanzahl.
Zur Auswertung der gesammelten Datensätze wurden Tabellen mit Hilfe des
Computerprogramm „Numbers“ erstellt und ausgewertet. Eine graphische
Darstellung erfolgte ebenfalls mit dem Programm „Numbers“.
Die in dieser Dissertation verwendeten Statistiken wurden selbstständig aus den
klinischen Fallzahlen der Universität Ulm, ohne zur Hilfenahme eines
Computerprogramms errechnet.
16
3. Ergebnis
3.1 Patientenalter
Von den 491 ausgewerteten Patientendaten wurde das Alter der Patienten analysiert
und in zwei Gruppen eingeteilt. So wurde in Tabelle 1 das Mindestalter, das
maximale Alter und das Durchschnittsalter von den Patienten analysiert, die
verzögert, das heißt, erst später als 24 Stunden nach Erstaufnahme operiert wurden.
Es zeigte sich, dass auch in der Gruppe der jungen Patienten mit medialen
Schenkelhalsfrakturen, Patienten verzögert behandelt wurden. Im Uniklinikum Ulm
wurden im Zeitraum Juli 2012 bis 30. Juni 2017 Patienten im Alter von 34 Jahren
bis 97 Jahren operativ versorgt. Wenn man den Gesamtdurchschnitt der Patienten
nimmt , die verzögert operiert wurden, zeigte sich bei 121 Patienten ein
Altersdurchschnitt von 81,35 Jahren.
Im Vergleich zu diesen Werten wurden die Daten der Patienten , die innerhalb von
24 Stunden operiert wurden in Tabelle 2 erfasst und aufbereitet. Hierbei lag das
Alter des jüngsten Patienten bei 12 Lebensjahren. Der Patient mit dem höchsten
Alter war in dieser Untersuchung 102 Jahre alt. Der Altersdurchschnitt bei ingesamt
370 regulär operierten Patienten lag bei 75,57 Lebensjahren.
Tabelle 1: Patientenalter bei Operation >24h, Universitätsklinikum Ulm, 2012-2017
Patientenalter bei Operation
>24h
mind. Alter max. Alter Durchschnittsalter
Anzahl an Patienten
Alter in Jahren 34 97 81,35 121
Tabelle 2: Patientenalter bei Operation <24h, Universitätsklinikum Ulm, 2012-2017
Patientenalter bei Operation <24h
Mind. Alter Max Alter Durschnittsalter Anzahl an Patienten
Alter in Jahren 12 102 75,57 370
17
Es zeigt sich, dass das Durchschnittsalter der regulär behandelten Patienten
innerhalb der ersten 24 Stunden, mit fast sechs Jahren Unterschied signifikant
ausfällt. Die Patienten, die innerhalb der 24 Stunden operiert wurden, sind also
meistens deutlich jünger. Der Altersbereich der regulär operierten Patienten ist mit
12 bis 102 Jahren auch viel größer als der der Gruppe der nicht innerhalb des
Zeitintervalls behandelten Patienten.
Im Weiteren wurde untersucht, in welcher Altersgruppe sich die meisten Patienten
befinden, die an medialen Schenkelhalsfrakturen litten und wie schnell diese
Altersgruppen jeweils operativ versorgt wurden.
In Tabelle 3 wurden die Patienten, die zu spät operiert wurden, in verschiedene
Altersgruppen eingeteilt. Nur 10 Prozent der behandelten Patienten befanden sich
im Alter von 1 bis 69 Lebensjahren. Die größte Gruppe der verzögert behandelten
Patienten ist die der 80 bis 89 Jahre alten Patienten. Diese Gruppe umfasst circa die
Hälfte aller Patienten (Tab. 3). Nimmt man die 70 bis 79-Jährigen hinzu sind knapp
Dreiviertel der Patienten im Alter von 70 bis 89 Jahren. Die letzte untersuchte
Gruppe ist die der 90 bis über 110 Jahre alten Patienten, welche mit 22 Patienten,
also circa 18 %, auch einen deutlich größeren Anteil darstellt als die der jungen
Patienten.
Tabelle 3 : mediale Schenkelhalsfrakturen je Altersgruppe >24h operiert, Universitätsklinikum Ulm, 2012-2017
Alter des Patienten
0-30 Jahre
30-39 Jahre
40-49 Jahre
50-59 Jahre
60-69 Jahre
70-79 Jahre
80-89 Jahre
90-110 Jahre
Anzahl an Patienten, mediale SH-Fraktur > 24h behandelt worden sind
0 (0%) 1 (1%) 2 (2%) 1 (1%) 7 (6%) 29 (24%)
59 (49%)
22 (18%)
18
Anders stellt es sich in der Gruppe der Patienten, die leitliniekonform behandelt
wurden dar (Tabelle 4). Hier ist die Gruppe der ein bis 69 jährigen mit einem Anteil
von ungefähr 25% deutlich größer. Es gibt sechs Patienten im Alter von unter 29
Jahren (2%). Auffällig ist die Gruppe der 40 bis 49 Jahre alten Patienten, die mit 23
Patienten im untersuchten Zeitraum deutlich stärker vertreten ist. Durch die
deutliche Zunahme der jüngeren Patienten sind ingesamt prozentual weniger ältere
Patienten operativ versorgt worden. Die Gruppe der 70 bis 79-Jährigen umfasste 84
Patienten , was einen prozentualen Anteil von circa 23 Prozent ausmachte, also
circa ein Prozent weniger als die verzögert behandelten Patienten dieser
Altersgruppe. In der Altersgruppe der 80 bis 89 Jahre alten Patienten ist der
Unterschied deutlicher zu erkennen. Hier sind 147 Patienten leitlinienkonform
operiert worden. Dies ist ein prozentueller Unterschied von ungefähr neun Prozent
zu der zu vergleichenden Gruppe. Ein ähnliches Ergebnis mit circa fünf Prozent
weniger Patienten in der Gruppe der 90-110-Jährigen führte dazu, dass auch ein Teil
der verzögerten Operationen altersbedingt verzögert wurde. Gestützt wird dieses
Ergebnis durch die größere Anzahl an jüngeren Patienten in der Gruppe der
leitlinienkonform behandelten Patienten. Dazu äquivalent ist die Anzahl der
Patienten, die erst nach 24 Stunden operativ behandelt wurden, im höheren Alter um
15 Prozent größer.
Auf Grund dieses Ergebnisses sollte untersucht werden warum ältere Menschen
verzögert und wie viel verzögert operiert wurden.
Tabelle 4 : mediale Schenkelhalsfrakturen je Altersgruppe < 24h behandelt, Universitätsklinikum Ulm, 2012-2017
Alter des Patienten
0-29 Jahre
30-39 Jahre
40-49 Jahre
50-59 Jahre
60-69 Jahre
70-79 Jahre
80-89 Jahre
90-110 Jahre
Anzahl an Patienten, mediale SH-Fraktur <24h behandelt wurden
6 (2%) 11 (3%) 23 (6%) 15 (4%) 37 (10%)
84 (23%)
147 (40%)
47 (13%)
19
3.2 Patientenanzahl
Die Patientenzahlen, die in dem Zeitraum vom 01.07.2012 bis zum 30.6.2017 im
Universitätsklinikum Ulm operativ versorgt wurden, lag bei 491 Patienten. Von
dieser Zahl an Patienten wurden 370 im Zeitfenster von 24 Stunden operiert (Abb.
3). Die Anzahl der Patienten, die zwischen 24 und 48 Stunden behandelt wurden lag
bei 87, was 18 Prozent der zu operierenden Patienten entspricht
(Abb. 3). Mit 34 Patienten im Bereich der später als 48 Stunden operierten
Patienten (7%) sind ingesamt 25 Prozent der Patienten, verzögert versorgt worden.
20
<24h 24h - 48h >48h
Abb.3 : Operationszeitpunkt von Patienten mit medialen Schenkelhalsfrakturen,
Universitätsklinikum Ulm, 2012-2017
370 Patienten
87 Patienten
34 Patienten
3.3 Patientenentwicklung in den einzelnen Jahren
Die Patientenzahlen mit medialen Oberschenkelhalsfrakturen am Uniklinikum Ulm
hat sich in dem Zeitraum von Mitte 2012 bis Mitte 2017 relativ konstant gehalten.
Von 1.7.2012 bis zum 31.12.2012 wurden 47 Patienten mit medialen
Schenkelhalsverletzungen eingeliefert und operativ versorgt. verzögert versorgt
wurden von den eingelieferten Patienten 13 Patienten (27,7%) [Tabelle 5]. Im Jahr
2013 waren mit 114 Patienten mehr Patienten mit Oberschenkelhalsfrakturen zu
operativen Versorgung im Uniklinikum. Durch diese höhere Anzahl an Patienten
kam es häufig zu verzögerten operativen Eingriffen. Wie in Tabelle 5 ersichtlich ist,
wurden 31 Patienten nicht innerhalb der ersten 24 Stunden nach Aufnahme operiert
(27%). Von diesen 31 Patienten wurden 21 im Zeitintervall von 24 bis 48 Stunden
behandelt. Die restlichen zehn Schenkelhalsfrakturen hatten eine verzögerte
operative Versorgung von über 48 Stunden. In den darauf folgenden Jahren 2014
und 2015 war die Anzahl an Operationen relativ ähnlich. So wurden auch in diesem
Zeitraum im Schnitt über 80 Prozent der Patienten leitlinienkonform also innerhalb
von 24 Stunden operiert. Nur noch 12 Prozent (2014) bzw. 12,5 Prozent (2015) der
Patienten wurden zwischen 24 und 48 Stunden nach Aufnahme operiert. Über 48
Stunden verzögert operiert wurden 2014 nur vier Patienten (4,55%) von insgesamt
88 und im Jahre 2015 waren es nur sieben von 99 Patienten (7%).
Der positive Trend von 2014 und 2015 wurde im Jahre 2016 nicht fortgesetzt.
Die Zahl der innerhalb von 24 Stunden Operierten sank auf 70 von 93 Patienten, die
aufgenommen wurden, was nur noch circa 75% aller Patienten entspricht. Die Zahl
der Patienten mit einer Versorgung innerhalb von 48 Stunden näherte sich dem Wert
von 2013 an. Das heißt es wurden effektiv 18,2 Prozent der Schenkelhalsfrakturen
nicht innerhalb von 24 Stunden aber innerhalb von 48 Stunden versorgt. Dagegen
stabil ist die Zahl der Patienten geblieben, die später als 48 Stunden versorgt
wurden (6,4%). Im Zeitraum 1.1.2017 bis 30.6.2017 wurden noch mehr Patienten
verzögert operiert. Hier sind nur noch 60 % der zu operierenden Patienten innerhalb
von 24 Stunden versorgt worden. Die Zahl derer, die im Zeitfenster 24-48 Stunden
operiert wurden, ist auf einen Wert von 32 % angestiegen. Es waren in diesem
Zeitraum insgesamt 50 Patienten im Klinikum vorstellig. Dies ermöglicht einen
21
repräsentativen Vergleichswert, denn, rückwirkend betrachtet, waren es in den fünf
untersuchten Jahren immer circa 100 Patienten. Es gab im Jahr 2017 also eine
Verschlechterung im Bereich der zeitnahen operativen Versorgung von medialen
Schenkelhalsfrakturen.
Tabelle 5 : Anzahl an Patienten mit medialen Schenkelhalsfrakturen in Jahren, Universitätsklinikum Ulm, 2012-2017
<24h 24h - 48h >48 Insgesamt
ab 01.07.2012 34 (72,3%) 10 (21,3%) 3 (6,4%) 47
2013 83 (72,8%) 21 (18,5%) 10 (8,7%) 114
2014 73 (83%) 11 (12,5%) 4 (4,5%) 88
2015 80 (80,8%) 12 (12,1%) 7 (7,1%) 99
2016 70 (75,3%) 17 (18,3%) 6 (6,4%) 93
bis 30.06.2017 30 (60%) 16 (32%) 4 (8%) 50
22
3.4 ASA Einteilung der Patienten
Die Einteilung nach ASA-Klassifikationen von I -V wird in Tabelle 6 dargestellt.
Hierbei wurden alle Patienten, die in den untersuchten fünf Jahren operiert wurden,
in die jeweilige ASA-Klassifikation eingeteilt. Diese Einteilung nahmen die
Anästhesisten je nach Gesundheitszustand vor. Daraufhin wurden diese Patienten
auf die Zeit, innerhalb der sie operativ versorgt wurden, eingeteilt und tabellarisch
in Tabelle 6 dargestellt. Zunächst ist festzustellen, dass sich in der Gruppe der
leitlinienkonform versorgten Patienten ASA-Klassifikationseinteilungen von I -IV
befinden. Eine sehr geringe Anzahl von 25 Patienten sind in ASA-Klasse I zu
finden. Der ASA-Klasse II wurden immerhin schon mit 54 Patienten mehr als
doppelt so viele Patienten zugeteilt. Die mit Abstand größte Gruppe ist in ASA III
zu finden. Mit 235 Patienten sind von allen Untersuchten knapp 48 Prozent in diese
Klasse eingeteilt worden, von den innerhalb von 24 Stunden operieten Patienten
sind es sogar 63 Prozent. Der ASA-Klassifikation IV wurden ungefähr so viele
Patienten zugeteilt, wie der ASA-Klasse II. Kein Patient wurde der höchsten ASA-
Klassifikation V zugeteilt. In dem Rahmen von ASA I-IV bewegte sich auch die
Einteilung der Patienten, die im Zeitraum von 24 bis 48 Stunden operiert wurden.
Auch hier war kein Patient der höchsten aller ASA-Klassen zugeteilt worden. Die
Anzahl an Patienten in den Klassen I und II fielen deutlich geringer aus. So gab es
in der ASA-Klassifikation I nur noch einen Patienten und in ASA II nur noch 2
Patienten die innerhalb von 24-48 Stunden operiert wurden.
Die meisten Patienten wurden auch hier der ASA-Klassifikation III zugeteilt, was
immerhin 80% aller Patienten entspricht, die in dem Zeitrahmen operiert wurden.
Mit 14 der Gruppe ASA IV zugeteilten Patienten ist diese Gruppe vergleichbar groß
(17%) mit der Gruppe, die später als 48 Stunden operiert wurden. Die letzte
untersuchte Gruppe ist die der später als 48 Stunden operierten Patienten. Bei dieser
Patientengruppe gibt es keinen Patienten, der der ASA-Klassifikation I und V
zugeteilt werden konnte. Jedoch sind von den Patienten im Verhältnis zur Anzahl
aller Patienten viele der Gruppe ASA IV zugeteilt worden. Es waren zwölf von 34
Patienten hier zugeteilt, mehr als die doppelte Anzahl der Patienten, die dieser ASA
Klassifikation eingeteilt und innerhalb von 48 Stunden operiert wurden. Die Anzahl
23
an Patienten, die in ASA III eingeteilt wurden beläuft sind auf 20, was wie in den
verglichenen Gruppen die größte Anzahl an Patienten darstellt. Insgesamt sind
zeitübergreifend die meisten Patienten durch Anästhesisten der ASA-Klasse III
zugeteilt worden. Am zweitmeisten wurden Patienten in die ASA IV Klasse
eingeteilt, was im Schnitt 16,7 % Prozent der Patienten ausmachte. Keiner der im
Uniklinikum Ulm behandelten Patienten wurde der ASA-Klasse V zugeteilt.
Tabelle 6 : Einteilung von Patienten durch Anästhesisten in die ASA-Klassifikation, Universitätsklinikum Ulm, 2012-2017
ASA Klassifikation
<24h >24h-48h >48h Insgesamt
I 25 (96%) 1 (4%) 0 (0%) 26 (5,3%)
II 54 (93%) 2 (3,5%) 2 (3,5%) 58 (11,8%)
III 235 (72,3%) 70 (21,5%) 20 (6,2%) 325 (66,2%)
IV 56 (68,3%) 14 (17%) 12 (14,7%) 82 (16,7%)
V 0 0 0 0
24
3.5 NYHA Einteilung der Patienten
Die Einteilung nach der New York Heart Association , kurz NYHA, vor einer
Operation der medialen Oberschenkelfrakturen wurde auf Auffälligkeiten nach
verzögerten Operationen untersucht. Eingeteilt wurden die Patienten in 6
verschiedene Klassen, einmal in Zahlen von I bis IV und dann noch in „nicht
befundet“ oder „ohne Befund“. In Tabelle 7 wurde die gesamte Anzahl an Patienten
nochmal weiter aufgeschlüsselt nach dem operativen Versorgungszeitpunkt. So
kann man genau beurteilen in welcher NYHA-Klasse sich in dem jeweiligen
Versorgungszeitpunkt die meisten Patienten befunden haben. In der Gruppe der
innerhalb von 24 Stunden versorgten Patienten wurden viele nicht befundet. So sind
199 Patienten ohne NYHA Einteilung operativ versorgt worden. Ohne Einteilung
oder ärztlichen Befund wurden 107 Patienten behandelt. Eingeteilt wurden
insgesamt nur 64 Patienten. Davon befinden sich in NYHA-Klassifikation I 15
Patienten und 25 in der Klasse II. Die NYHA-Klassifikation II ist zusammen mit
der III-Klasse mit 23 Patienten die mit den meisten eingeteilten Patienten. Der
einzige in NYHA IV eingeteilte Patient wurde innerhalb von 24 Stunden nach
Erstaufnahme operiert, obwohl er der höchsten NYHA-Klassifikation zugeteilt
worden ist. In der Gruppe der Patienten, die innerhalb von 24 bis 48 Stunden
versorgt wurden, befand sich ebenfalls eine große Anzahl von Patienten, die nicht
befundet wurden. So sind 53 Patienten keiner NYHA-Klasse zugeteilt worden, weil
sie nicht auf ihre Herzleistung untersucht wurden. Dreizehn Patienten wurden ohne
Befund in dem oben genannten Zeitraum operiert. Nur 21 Patienten wurden einer
NYHA-Klassifikation zugeführt, neun der Klasse I, fünf der Klasse II und sieben
der Klasse III. Kein Patient wurde nach den Untersuchungen der Klasse IV
zugeteilt. Die Patienten, die später als 48 Stunden operiert wurden, verteilten sich
auf die nicht Befundeten mit der größten Anzahl von 21 Patienten. Insgesamt
wurden nur 13 Patienten befundet. Von diesen waren sechs Patienten ohne Befund,
zwei der Klasse I zugeteilt, einer der Klasse II und vier der Klasse III zugeteilt
worden. Insgesamt sind über 56% der Patienten vor der Operation nicht von einem
Arzt auf ihre Herzinsuffiziens untersucht worden. Von den untersuchten Patienten
waren 126 Patienten ohne Befund. Was circa 58 Prozent der aller Patienten darstellt.
25
Es sind 42 Prozent der auf eine Herzinsuffiziens untersuchten Patienten in
Klassifikationen von I bis IV eingeteilt worden. Die Anzahl an Patienten belief sich
auf 26 Patienten in NYHA-Klassifikation I, 31 in NYHA-Klassifikation II und 34 in
NYHA-Klassifikation III.
Tabelle 7: Einteilung von Patienten nach Operationszeitpunkt in die NYHA Klassifikation, Universitätsklinikum Ulm 2012-2017
NYHA Klassifikation
<24 24h-48h >48h Insgesamt
I 15 (57,7%) 9 ( 34,6%) 2 (7,7%) 26
II 25 (80,7%) 5 (16,1%) 1 (3,2%) 31
III 23 (67,6%) 7 ( 20,6%) 4 (11,8%) 34
IV 1 (100%) 0 (0%) 0 (0%) 1
n.B. 199 (73%) 53 (19,4%) 21 (7,6%) 273
o.B. 107 (85%) 13 (10%) 6 (5%) 126
26
3.6 Einteilung in Risikogruppen
In der Tabelle 8 und Tabelle 9 sind alle untersuchten Patienten in einzelne
Untergruppen eingeteilt worden. Manche Patienten hatten mehrere Risikofaktoren
und mussten doppelt aufgeführt werden. In Tabelle 8 sind alle Patienten
aufgeschlüsselt worden, die regulär operiert wurden. Sie wurden in die vor der
Operation festgestellten Diagnosen und Risikogruppen eingeteilt. Bei den Patienten,
die regelhaft operiert wurden, sind es fünf verschiedene Gruppen. Eine Gruppe sind
die antikoagulierten Patienten. In Gruppe zwei Patienten mit einem stark
reduzierten Allgemeinzustand und in Gruppe drei die mit stark abweichende
Laborwerten. Gruppe vier beinhaltet die Patienten mit sonstigen Parametern und
Gruppe fünf die ohne Auffälligkeiten.
Der Gesamtanteil der Patienten, die innerhalb von 24 Stunden operiert wurden,
wurde auf die oben genannten Parameter verteilt und auf Auffälligkeiten hin
untersucht. Eine große Anzahl an Patienten (48,9%) zeigten keine Auffälligkeiten.
Es waren mit 66 Patienten aber auch ungefähr 17,4 Prozent der Patienten
antikoaguliert und konnten leitlinienkonform operiert werden. 52 Patienten wiesen
einen stark reduzierten Allgemeinzustand auf (13,7%).
Nur 9,2 Prozent der Patienten hatten auffällige Laborparameter und 10,8 Prozent
fielen in die Kategorie der sonstigen Parameter. Die Ergebnisse der Patienten, die
nicht, wie in der Leitlinie beschrieben, innerhalb von 24 Stunden operiert wurden
sind in Tabelle 9 dargestellt und nochmal unterteilt in Patienten, die innerhalb von
24 bis 48 Stunden operiert wurden (Tabelle 9) und Patienten, die später als 48
Stunden operiert wurden (Tabelle 10). Des Weiteren mussten die Parameter, in die
die Patienten eingeteilt wurden, um vier Kategorien erweitert werden, und die
Kategorie „Patienten ohne Auffälligkeiten“ musste wegfallen. Die ergänzten
Kategorien waren Op-Planbelegung, Frakturzeitpunkt schon länger zurückliegend,
Patienten mit Zufallsbefund und Patienten ohne Anästhesiefreigabe. Alle 121
untersuchten Patienten, deren Operation verzögert durchgeführt wurde, wiesen
Auffälligkeiten auf (Abb.3). Eingeteilt wurden alle Patienten mindestens einer
Gruppe, jedoch auch einige, auf Grund von mehreren Risikofaktoren, weiteren
Gruppen zugeteilt.
27
Von Patienten, die innerhalb von 24 bis 48 Stunden operiert wurden, sind fast 50
Prozent der Patienten antikoaguliert (29,2%) oder wiesen einen stark reduzierten
Allgemeinzustand (20,2%) auf. Fast die Hälfte aller Patienten mussten zunächst
vorbehandelt werden um die Blutgerinnung und den Allgemeinzustand in einen
operationsfähigen Bereich zu bekommen. Bei sieben der Patienten lag der Sturz
oder die Fraktur schon deutlich länger zurück. Durch Planungsfehler in der Op-
Belegung wurden 11 Patienten (12,4%) erst später als 48 Stunden nach Aufnahme
operiert. Neun Patienten wurden verzögert operiert (<24h-48h) auf Grund einer
fehlenden Anästhesiefreigabe (10,1%). Abweichende Laborwerte spielten bei 7
Patienten eine entscheidende Rolle (7,9%). Die sonstigen Parameter waren bei neun
Patienten ausschlaggebend (10,1%) und bei 2 Patienten war der ausschlaggebende
Punkt die Verlegung von einer anderen Stadion (2,2%).
Die Gruppe der Patienten, die später als 48 Stunden operativ behandelt wurden, sind
in die gleichen Kategorien eingeteilt worden (Tabelle 10). Die größte Gruppe sind
die sonstigen Parameter mit 11 Patienten, was circa 30 Prozent der Patienten, die
später als 48 Stunden operiert wurden, entspricht. Ein deutlicher Anstieg ist auch
bei den Patienten erkennbar, die von anderen Stationen verlegt wurden. Hier hat
sich die Zahl auf vier Patienten verdoppelt, was dann 10,8 Prozent entspricht.
Tabelle 8 : Patienten Leitliniekonform < 24h behandelt, unterteilt nach Patientenanamnese, Universitätsklinikum Ulm, 2012-2017
Patientenanamnese <24h
Antikoaguliert 66 (17,4%)
Stark reduzierter Allgemeinzusatnd 52 (13,7%)
abweichende Laborwerte 35 (9,2%)
sonstige Parameter 41 (10,8%)
keine Auffälligkeiten 186 ( 48,9%)
28
Die Risikogruppe der Antikoagulierten und derjenigen mit stark reduziertem
Allgemeinzustand wies jeweils 6 Patienten (16,2%) auf. Von den Patienten, deren
Fraktur schon älter war, wurden fünf (13,5%) erst nach 48 Stunden operiert.
Die Op-Planbelegung und abweichende Laborwerte waren nur bei jeweils einem
Patienten ausschlaggebend für die verzögerte Operation.
Drei Patienten hatten keine frühzeitige Anästhesiefreigabe, sodass es bei ihnen zu
einem Operationszeitpunkt später als 48 Stunden kam (8,1%). Insgesamt ist die
Anzahl der Patienten, die auf Grund ihres antikoagulierten Zustand nicht
leitliniekonform operiert wurden, mit 25,4 Prozent am höchsten (Tabelle 11). Mit 19
Prozent war der reduzierte Allgemeinzustand Grund für die verzögerte Operation.
Jeweils 9,5 Prozent der Patienten entfielen auf diejenigen, die ältere Frakturen
hatten, bei denen die Op-Planung fehlerhaft war oder die keine Anästhesiefreigabe
erhielten. Abweichende Laborwerte hatten sechs Prozent aller Patienten. Eine hohe
Anzahl waren mit 15,9 Prozent der insgesamt verzögert operierten Patienten, die der
Kategorie der sonstigen Parameter zugeteilt wurden.
Der Anteil der Patienten die verlegt wurden, entspricht mit sechs Patienten 4,8
Prozent.
29
Tabelle 9 : Behandlung im Zeitraum von 24 - 48 Stunden unterteilt nach der Patientenanamnese, Universitätsklinikum Ulm, 2012-2017
Patientenanamnese 24h-48h
Antikoaguliert 26 ( 29,2%)
reduzierter Allgemeinzustand 18 (20%)
Op-Planbelegung 11 (12,4%)
Anästhesie-Freigabe 9 (10,1%)
Sonstige Parameter 9 (10,1%)
abweichende Laborwerte 7 (7,9%)
Unfall/Sturz/Fraktur schon länger her (Überweisung aus Ext. KH)
7 (7,9%)
Verlegt 2 (2,2%)
Tabelle 10 : Behandlung später als 48 Stunden unterteilt nach der Patientenanamnese, Universitätsklinikum Ulm, 2012-2017
Patientenanamnese >48h
Sonstige Parameter 11 (29,7%)
Antikoaguliert 6 (16,2%)
reduzierter Allgemeinzustand 6 (16,2%)
Unfall/Sturz/Fraktur schon länger her (Überweisung aus Ext. KH)
5 (13,5%)
Verlegt 4 (10,8%)
Anästhesie-Freigabe 3 (8,1%)
abweichende Laborwerte 1 (2,7%)
Op-Planbelegung 1 (2,7%)
Tabelle 11 : Insgesamt alle verspätet operierten Patienten unterteilt nach der Patientennamnese, Universitätsklinikum Ulm 2012-2017
Patientenanamnese Insgesamt
Antikoaguliert 32 (25,4%)
reduzierter Allgemeinzustand 24 (19%)
Sonstige Parameter 20 (15,9%)
Unfall/Sturz/Fraktur schon länger her (Überweisung aus Ext. KH)
12 (9,5%)
Op-Planbelegung 12 (9,5%)
Anästhesie-Freigabe 12 (9,5%)
abweichende Laborwerte 8 (6,3%)
Verlegt 6 (4,8%)
30
4.Diskussion
Die Fraktur des Oberschenkelhalses kommt in Deutschland sehr häufig vor,
auf Grund dessen liegt auf dieser Operation ein besonderer Augenmerk. Das
Bemühen um eine Verbesserung des Klinikmanagments und der Operationstechnik
ist daher stets erforderlich, um eine rechtzeitige Operation innerhalb der ersten 24
Stunden zu erreichen. So sollten die meisten Patienten innerhalb der ersten 24
Stunden nach Aufnahme im Krankenhaus ohne Komplikationen operativ versorgt
werden um das Kopfnekroserisiko zu halbieren [8]. Die Frage, die sich auf Grund
verschiedenster Risiken und Problem stellt, ist die, ob die Einhaltung der Leitlinie
ICD S-72.0 bei der immer älter werdenden und komplizierter erkrankten Patienten
überhaupt möglich und sinnvoll ist. Können die von Experten erstellten Leitlinien
immer eingehalten werden oder müsste man diese anpassen an die heutige
Situation? Erst Anpassungen des Operationszeitpunktes bei schwerstkranken sind
zwar schon aufgenommen worden („Schwerstkranke können von 48 Stunden
Vorbereitungszeit profitieren“ [8]) jedoch nicht weiter ausgeführt. Dass die besten
Ergebnisse bei operativen Eingriffen direkt beziehungsweise so schnell wie möglich
nach Fraktur, Sturz oder Unfall erzielt werden, wurde schon in einer Studie von
2004 ermittelt. „Of the patients treated with surgery 33.8% had surgery within 24
hours. Earlier surgery was not associated with improved mortality or improved
locomotion. Earlier surgery was associated with fewer days of severe pain and
shorter length of stay by 1.94 days. Analyses with propensity scores or with a
restricted cohort yielded similar results except that early surgery was also associated
with reduced major complications in the restricted cohort.“ [10]. Die logische
Konsequenz daraus ist, dass alle medizinischen Möglichkeiten ausgereizt werden
müssen, um für eine schnelle Versorgung zu sorgen. Diese Untersuchung zeigt, das
die 491 Patienten in der Unfallchirugie des Uniklinikum Ulm versorgten Patienten,
zu 75% leitlinienkonformen versorgt wurden. Gibt es die Möglichkeit diesen Wert
zu verbessern oder ist es auf Grund von vielen Faktoren nicht möglich? Heutzutage
sollte es möglich sein, alle Patienten oder mindestens 80 Prozent aller Patienten
leitliniekonform zu versorgen. Dass dies auch gelingen kann, sieht man in den
Jahren 2014 und 2015 in denen über 82 Prozent beziehungsweise 81 Prozent der
31
medialen Oberschenkelhalsfrakturen innerhalb von 24 Stunden operativ versorgt
wurden. Ziel der vorliegenden Arbeit war es zu analysieren was zu Verzögerungen
geführt hat. Ich bin zu dem Ergebnis gekommen, dass die Einteilung in die ASA -
Klassifikation keinen signifikanten Einfluss auf den Operationszeitpunkt hatte. Es
waren zwar bei den verzögert operierten Patienten deutlich weniger der ASA-
Klassifikationen I und II, aber dafür mehr in die ASA- Klassifikation III zugeordnet,
was ebenfalls auf die leitlinienkonform operierten Patienten zutraf. In die ASA-
Klassifikation III waren insgesamt am meisten Patienten zugeordent.
Auf Grund dessen kann man diskutieren ob diese Einteilung nur auf einer relativen
Standardeinteilung beruht oder ob es wirklich die größte Zahl an Patienten, die zu
operative Versorgung der medialen Schenkelhalsfraktur eingeliefert werden, eine
schwere Allgemeinerkrankung haben. Selbst Patienten, die einer ASA IV zugeteilt
wurden, wurden zum größten Teil leitlinienkonform operiert. Was die Bedeutung
für den Operationszeitpunkt wiederum in Fragestellt. Ist es deshalb besser, die
Schuld an der Einteilung in der NYHA-Klassifikation zu suchen? Auch dies wurde
von mir untersucht, und ich kam zu dem Schluss, dass 55 Prozent und damit die
größte Anzahl an Patienten gar nicht erst in diese Klassifikation eingeteilt wurden.
Was bedeutet, dass diese Patienten keine Herzinsuffizienz aufwiesen. Die meisten
wurden nicht einmal auf ihre Herzsuffizienz untersucht und deshalb der Gruppe der
nicht befundeten zugeteilt. Das heißt, dass nur eine geringe Anzahl Patienten im
Vergleich zur gesamten Patientenzahl überhaupt eingeteilt und für Risikopatienten
gehalten wurden, was ihre Herzleistung angeht. Jedoch spielt die Herzleistung bei
einer großen Anzahl an Patienten eine entscheidende Rolle, da sie auch zum Teil für
einen stark reduzierten Allgemeinzustand mit verantwortlich ist. Sollte man
Patienten routinemäßig sofort auf kardiologische Erkrankungen untersuchen und
diese immer in eine NYHA-Klassifikation einteilen? Dies könnte bei gewissen
Operationen von Vorteil sein, um Patienten ohne kardiologisches Konsil direkt
operieren zu können. Jedoch ist dieser Schritt in den meisten Kliniken
personaltechnisch und kostentechnisch nicht umsetzbar und hätte bei einem sehr
großen Anteil an Patienten keine signifikanten Vorteile. Die Zahl der Patienten,
denen es einen Vorteil bringen würde, ist bei der Vielzahl an Behandlungen in
32
Krankenhäusern in Deutschland, dafür einfach zu gering. Eine Befundung und
Untersuchung der kardiologischen Funktion im Vorfeld einer Operation sollte schon
erfolgen und die Abteilungen sollten zur Vermeidung von verzögerten Operationen
im Notfall eng zusammenarbeiten und kurzfristige Befundungen vornehmen, damit
Patienten immer einer NYHA-Klassifikation zugeordnet werden können.
Diese Einteilungen in ASA- und NYHA-Klassifikationen können nicht Grund für
eine verzögerte Operation sein. Liegt der Grund also in anderen Bereichen, wie der
immer weiter verbreiteten Antikoagulation von Patienten mit hoch dosierten
Blutgerinnungshemmern oder sogar doppelter Antikoagulantien Einnahme? Die
Zahl der Patienten mit Antikoagulation liegt bei den verzögert Operierten insgesamt
circa neun Prozent höher als die Anzahl der regulär operierten Patienten. Insgesamt
waren 25 Prozent aller verzögert Operierten antikoaguliert. Die Zahlen hierbei
sprechen für sich. Die Zahl der antikoagulierten Patienten, die im Zeitraum
zwischen 24 und 48 Stunden nach Fraktur operiert wurden, lag sogar bei 29
Prozent. In diesem Zeitraum ist es möglich die Blutgerinnung so zu stabilisieren,
dass bei Operationen Blutungen gestoppt und kontrolliert werden können. Diese
Zeit führt unaufhaltsam dazu, dass es zu Verspätungen von Operationen kommen
kann. Die immer älter werdende Bevölkerung nimmt immer mehr dieser
Medikamente ein. Jeder Operateur und Anästhesist steht vor der Wahl, wann führe
ich die Operation durch, welche Gefahr birgt es, wenn eine Leitlinie einzuhalten ist,
aber die Gerinnung nicht stimmt. Er muss eine genaue Risikoanalyse durchführen
um den perfekten Zeitpunkt der Operation mit dem geringsten Risiko einer
übermäßgien Blutung zu finden. Welche Folgen hat es für den Patienten, wenn der
Patient verzögert operiert wird? Diese Entscheidung treffen die Ärzte nach ihrer
eigenen Risikoeinschätzung. Sie versuchen immer die geringeren Folgeprobleme, in
Kauf zu nehmen, um auf der sicheren Seite zu sein. Dies ist wahrscheinlich auch in
den meisten Fällen die richtige Entscheidung, führt aber beim Patienten häufig zu
deutlich schlechteren Ergebnissen was ihre Rehabilitation angeht. Es gibt immer ein
Basisrisiko was brücksichtigt wird um die Mortalitätsrate zu verringern. Ein
Todesrisiko überwiegt in diesem Zuge dem Nutzen einer früheren Opertaion [27].
33
Patienten die einen stark reduzierten Allgemeinzustand aufwiesen, wurden nur zu
einem geringen prozentualen Anteil verzögert operiert. In diese Kategorie
eingeteilte Patienten, sind entweder operationstauglich oder nicht. Wenn nicht, muss
ihr Allgemeinzustand erst auf einen Level angehoben werden, der eine Operation
diesen Ausmaßes erlaubt. Hierbei sollte nicht das Ergebnis des Operation im
Vordergrund stehen, sondern zunächst der Allgemeinzustand. Einen Patienten mit
stark reduzierter Allgemeinzustand, sollte die zusätzliche Belastung einer Operation
nicht zugemutet werden. In diesem Punkt ist die verzögerte Operation sinnvoll und
nachvollziehbar. Nicht beeinflussbar ist eine Verspätung der Operation durch
Verlegung oder verzögerte Einweisung.
Diese Patienten haben meist schon deutlich länger Beschwerden, jedoch werden
diese erst mit großem zeitlichen Abstand zum Frakturereignis ins Krankenhaus
eingewiesen oder verlegt. Viele Patienten nehmen die Beschwerden nicht so ernst
oder realisieren sie nicht. Andere Patienten können ihr Beschwerden nicht äußern,
wie zum Beispiel demente Patienten. Auf Grund dieser verzögerten Diagnose
verbessern sich die Operationsergebnisse bei schnellstmöglicher Operation meist
auch nicht mehr signifikant. Dies zu ändern, liegt eigentlich nur in der Hand der
Patienten und in der von niedergelassenen Ärzten, deren zeitlichen und
diagnostischen Probleme ernst zu nehmen sind. Eine Überweisung in ein
Krankenhaus zur konsiliarischen Untersuchung bei unsicherem Befund müsste
häufiger und schneller erfolgen. Das Problem der Verspätung durch Op-
Planbelegungen in den Krankenhäusern ist erheblich größer.
Auf Grund von Op-Planungsfehlern wird in einigen Fällen die leitlinienkonforme
Behandlung, innerhalb von 24 Stunden, nur um einige Minuten überschritten, was
zu schlechteren Statistiken in den Krankenhäusern führt, wobei meist kein
schlechteres Operationsergebnis zu erwarten ist. So wurden bei der Reihenfolge der
Operationen die leitlinienkonforme Terminierung nicht berücksichtigt. Wenn es bei
anderen Operationen zu Verzögerungen kamen, führte es dazu, dass die
leitlinienkonforme Operation nicht möglich war. Diese Oragnisationsfehler führen
auf Grund dessen immer wieder zu schlechteren Operationsergebnissen. In Zukunft
sollte auf die exakte Op-Planung der nächsten Tage immer wieder ein Augenmerk
34
gelegt und innerhalb eines Ärzteteams eine für alle Patienten sinnvolle
Operationsreihenfolge mehr Wert gelegt werden. Jedoch sind Personaldefizite oft
Schuld daran, dass Ärzte überlastet sind oder doppelt zur Operation eingeteilt
werden. Ein weiteres Problem, was für eine verzögerte Operation laut meiner
Recherchen gesorgt hat, ist eine fehlende Anästhesiefreigabe. Diese ist meisten
durch fehlende Befunde oder Laborergebnisse begründet. Obwohl keine Anzeichen
für eine Verzögerung erkennbar waren gab es immer wieder Fälle, bei denen
Patienten nicht innerhalb von 24 Stunden operiert werden konnten, weil die
Freigabe nicht rechtzeitig erfolgte. In diesem Fall muss diskutiert werden, ob die
Abteilungen und Ärzte eng genug zusammenarbeiten oder ob es Programme geben
muss, die Informationen schneller und offensichtlicher weiterleiten. Diese
Programme sollten so ausgerichtet sein, dass sie eine schnelle und kurze
Information als Sofortnachricht auf die Station und an die behandelnden Ärzte
weiterleitet, damit diese unverzüglich mit weiterführenden Behandlungen beginnen
können. So könnten Patienten noch schneller in die Operationspläne eingepflegt und
zum Teil noch am gleichen Tag operativ versorgt werden. Den Fehler ausschließlich
in der fehlenden oder verzögerten Kommunikation der Abteilungen zu suchen, ist
nicht unbedingt immer der richtige Ansatz. Empfehlenswert wär es wenn das
Qualitätsmanagement dauerhaft und kontinuierlich ein Auge auf die Weiterleitung
von Informationen habe und immer wieder die leitlinienkonforme Behandlung
weiter voran treibe.
Die Laborwerte jedes einzelnen Patienten werden vor einer Operation bestimmt und
führen insgesamt bei nur einer sehr geringen Anzahl an Patienten zu Verspätungen.
Die Beschleunigung des Prozesses zur Ermittlung und Weiterleitung dieser Werte,
ist von entscheidender Wichtigkeit. Sollte es möglich sein, diese Werte innerhalb
von wenigen Minuten zu bestimmen, wäre es möglich, in regelmäßigen Abständen
durch Blutabnahme alle Werte schnell zu aktualisieren. Durch so ein Verfahren
würden auch Patienten mit einer Antikoagulantientherapie profitieren, da deren
Blutgerinnung häufiger untersucht werden könnte. Dies hätte zu Folge, dass
Patienten, bei denen sonst längere Wartezeiten entstehen, durch die Erstellung von
Laborwerten schneller und gezielter behandelt werden können. Insgesamt kann man
35
jedoch nicht sagen, dass man einen explizieten Rückschluss der Verspätungen auf
die Laborwertermittlung ziehen kann. An den Laborwertergebnissen, ist meist
weniger zu ändern, als die Patienten weiterhin medikamentös oder anderweitig auf
die Operation vorzubereiten. Bei Laborwerten außerhalb des Normalbereich, liegen
meist auch noch andere Erkrankungen oder ein schlechter Allgemeinzustand vor.
Die von mir oben als sonstige Parameter festgelegten Verspätungsursachen sind
eine ganz besondere und wichtige Untergruppe. Diese Parameter treten sehr häufig
bei den spät operierten Patienten auf. Sodass wie oben dargestellt, 30 Prozent der
später als 48 Stunden operierten Patienten, der Untergruppe der sonstigen Parameter
zugeordnet wurden. Die Festlegung, welcher Patient in diese Gruppe fällt und wie
man diese definiert, ist nicht einfach und ist deshalb diskutabel. Meine Einteilung
ist auf Grund der Tatsache begründet, dass im Laufe der Analyse der Patientendaten,
die oben genannten Ursachen immer wieder auftraten und es ersichtlich war, dass
der Patient auf Grund dieser Umstände eine deutlich spätere operative Versorgung
bekommen konnte. Es stellte sich im Verlauf dieser Analyse die Frage, ob es
Möglichkeiten gibt, diese Probleme so in den Griff zu bekommen, dass sie nicht
mehr auftreten. Diese Gründe sind so individuell, dass ich der Meinung bin, es gibt
so gut wie keine Möglichkeit, dies zu beschleunigen.
Neue Formulare bewirken zum Beispiel bei verwirrten oder nicht ansprechbaren
Patienten keine schnellere Behandlung. Eine gerichtliche Vollmacht ist meist auch
nicht innerhalb der als Ziel für die Operation gesetzten 24 Stunden zu erhalten. Die
Probleme mit einem Bevollmächtigten, der entweder nicht erreichbar ist oder auch
häufig nicht definiert ist, machen es häufig unmöglich für ein Ärzteteam, eine
leitlinienkonforme Behandlung zu ermöglichen. Jeder einzelne Patient in einem
höheren Alter müsste frühzeitig selbst dafür sorgen, dass diese Probleme nicht
aufkommen. Die Beschaffung dieser wichtigen Informationen und das Einholen von
Unterschriften und Genehmigungen ist ein großer Zeit- und Kostenfaktor. Diese
Zeit ist häufig dann weniger für andere Patienten vorhanden. Als einzige
Möglichkeit zur Behebung dieses Problems sollten spezielle Informationen, wie
Name und Telefonnummer von Angehörigen oder Betreuern, zusätzlich auf der
elektronischen Gesundheitskarte gespeichert werden. Die Nutzung dieser
36
Informationen könnte im Notfall zu einer schnelleren Behandlung und
Entscheidung führen. Eine schnelleren Kommunikation der Krankenhäuser mit
Entscheidungsträgern wäre auf diesem Wege auch gegeben. Sollten einmal
gerichtliche Vollmachten eingeholt worden sein, sollten diese ebenfalls speicherbar
auf der Karte sein, sodass ein anderes Krankenhaus diese direkt auch auslesen kann.
Um den Datenschutz und die Privatsphäre, zu wahren müssen diese Informationen
nur stationär auf der jeweiligen elektronischen Gesundheitskarte abgespeichert und
nicht an die Krankenkassen übermittelt werden. Es würde in manchen Fällen
sicherlich zu einer Beschleunigung der Behandlung führen und der Zeit- und
Kostenfaktor könnte deutlich gesenkt werden. Diese Zeit- und Kostenersparnis
könnte wiederum der Versorgung zu gute kommen. Die Möglichkeiten sind schon
heute vorhanden. Die elektronische Gesundheitskarte wurde 2015 verpflichtend
eingeführt und besitzt diese Funktionen schon heute. Bisher werden die
Informationen noch nicht sofort in einer Patientenakte gespeichert, nur wenn der
Patient dies wünscht, kann der behandelnde Arzt, wichtige Notfallinformationen seit
2018 speichern, wozu er den individuellen Pin des Patienten benötigt. Die
gespeicherten Informationen sind dabei bisher stationär auf der Karte und durch
einen Pin geschützt, dieser kann jedoch in Notfällen von Krankenhäusern umgangen
werden. Würde dies insgesamt umgesetzt werden und alle Patienten hätten ihre
Informationen und weitere wichtige Daten, wie zum Beispiel Röntgenbilder oder
bisherige Behandlungen, auf ihrer Karte, würde nicht nur die Behandlung im
Krankenhaus, sondern auch bei jedem Arzt erleichtert, da Medikamentenlisten und
andere Allgemeinerkrankungen, sofort ersichtlich wären und die Behandlung sofort
individuell angepasst werden könnte. Patienten selbst hätten ihre Befunde
gesammelt auf ihrer Gesundheitskarte und könnten diese ebenfalls selbst auslesen
und recherchieren.
37
5.Zusammenfassung
Die Erkenntnisse, die man aus der Analyse der Operationszeitpunkte und
Verspätungen ziehen kann, sind eindeutig. Es gibt Faktoren, zum einen von
Krankenhaus- und von Patientenseite, die einfach nicht beeinflussbar sind. Diese
Faktoren werden auch in Zukunft nicht vermeidbar sein und höchstwahrscheinlich
eher noch mehr zunehmen als abnehmen, was auf die älter werdende Bevölkerung
zurückzuführen ist. Die 491 Patienten, die zu dieser Analyse hinzugezogen wurden,
unterstreichen das Ergebnis, dass ingesamt die meisten Patienten rechtzeitig operiert
wurden. Die Zahlen zeigen, dass es kein Untersuchungszeitpunkt gab, der deutlich
aus der Reihe fiel.
Verbesserungsansätze gilt es auf Grund der immer noch vielen Verspätungen, wie
die 121 Patienten in dem Zeitraum von 5 Jahren zeigen, zu diskutieren und
umzusetzen. Die leitlinienkonforme Behandlung mit einem guten OP-Ergebnis für
Patient und behandelnde Klinik stehen weiterhin deutlich im Vordergrund.
Ansätze hierzu sind zusammenfassend in einer Optimierung der Op-Planung, einer
verbesserten Kommunikation zwischen den behandelnden und zuweisenden
Kliniken und einer optimierten Lösung von individuellen, patientenbezogenen
Problemen zu suchen. Wie weit das möglich ist, hängt von der Infrastruktur der
Klinik ab. Die Nutzung der elektronischen Weiterleitung und Datenspeicherung
könnte die zeitliche Verzögerung deutlich verringern. Die Operationspläne müssen
zudem so gestaltet werden, dass der Operateur genaue Angaben macht, wann der
Patient optimal operativ versorgt sein muss, damit eine leitlinienkonforme
Behandlung erfolgen kann um damit ein gutes OP-Ergebnis erzielen zu können.
Die patientenindividuellen Faktoren sind schwierig zu beheben und zu umgehen.
Dieses Problem wird auch in Zukunft immer größer werden, wenn nicht allgemein
verpflichtend eine Umsetzung der elektronischen Vernetzung bzw. Speicherung
patienteninternerdaten erfolgt. Die Nutzung der Möglichkeiten, die die
elektronische Gesundheitskarte bereits jetzt bietet, kann zukünftig sowohl dem
Patienten, wie auch den behandelnden Ärzten in Krankenhäusern erhebliche
zeitliche Einsparungen und finanzielle Entlastungen, durch Vermeidung von
Doppeluntersuchungen und besseren postoperativen Ergebnissen, auf Grund
38
frühzeitiger Behandlung bieten. Langzeitstudien darüber könnten erstellt werden,
wann ein Patient definitiv nicht operationsfähig ist und wann man zum Beispiel
antikoagulierte Patienten definitiv noch nicht behandelt kann. Eine
Vereinheitlichung der Behandlungen und die Weitergabe von gesammelten
Informationen und Erfahrungen muss deutlich zunehmen, damit andere Ärzte und
Kliniken davon profitieren können. Eine genaue Erfassung, warum ein Patient
wirklich verzögert operiert wurde, ist in den meisten Fällen eindeutig möglich.
Vereinzelte Fälle waren nicht 100 prozentig eindeutig. Die hinzugezogenen
klinischen Parameter reichten aus, um die Verspätung zu definieren und eine genaue
Einteilung zu erstellen. Es bedarf jedoch weiteren Studien, mögliche Ursachen
aufzudecken und eine verbesserte und schnellere Patientenbehandlung zu
ermöglichen.
39
6. Literaturverzeichnis
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44
7.Anhang
Tabellenverzeichnis:
Tabelle 1: Patientenalter bei Operation >24h, Universitätsklinikum Ulm,
2012-2017
Tabelle 2: Patientenalter bei Operation <24h, Universitätsklinikum Ulm,
2012-2017
Tabelle 3 : mediale Schenkelhalsfrakturen je Altersgruppe >24h operiert,
Universitätsklinikum Ulm 2012-2017
Tabelle 4 : mediale Schenkelhalsfrakturen je Altersgruppe < 24h
behandelt, Universitätsklinikum Ulm, 2012-2017
Tabelle 5 : Anzahl an Patienten mit medialen Schenkelhalsfrakturen in
Jahren, Universitätsklinikum Ulm, 2012-2017
Tabelle 6 : Einteilung von Patienten durch Anästhesisten in die ASA-
Klassifikation, Universitätsklinikum Ulm, 2012-2017
Tabelle 7: Einteilung von Patienten nach Operationszeitpunkt in die
NYHA Klassifikation, Universitätsklinikum Ulm, 2012-2017
Tabelle 8 : Patienten Leitliniekonform < 24h behandelt, unterteilt nach
Patientenanamnese, Universitätsklinikum Ulm, 2012-2017
Tabelle 9 : Behandlung im Zeitraum von 24 - 48 Stunden unterteilt nach
der Patientenanamnese, Universitätsklinikum Ulm, 2012-2017
Tabelle 10 : Behandlung später als 48 Stunden unterteilt nach der
Patientenanamnese, Universitätsklinikum Ulm, 2012-2017
Tabelle 11 : Insgesamt alle verspätet operierten Patienten unterteilt nach
der Patientennamnese, Universitätsklinikum Ulm, 2012-2017
45
Seite:
17
17
18
19
22
24
26
28
30
30
30
Abbildungsverzeichnis:
Abb. 1: Duokopfprothese
Abb. 2: Totalendoprothese
Abb. 3: Operationszeitpunkt von Patienten mit medialen
Schenkelhalsfrakturen, Universitätsklinikum Ulm, 2012-2017
46
Seite:
9
9
20
8. Lebenslauf
Persönliche Daten
Name: Christoph Brodt
Geburtsort/-jahr: Dortmund / 1991
Schulische Ausbildung:
2002-2011 Immanuel-Kant-Gymnasium in Dortmund- Asseln
Abitur 2011
2011-2013 Robert-Schuman-Berufskolleg in Dortmund im Bereich Zahnmedizinischer Fachangestellter
Beruflicher Abschluss:
09.01.2013 Abschluss der Berufsausbildung zum Zahnmedizinischen Fachangestellten
Studium:
SS 2013: Betriebswirtschaftslehre an der Universität Bayreuth
WS 2013 - WS 2014: Zahnmedizinstudium an der Universität Pecs, Ungarn
WS 2014 - 27.05.2019 Zahnmedizinstudium mit Staatsexamen an der Universität Ulm
Beruftätigkeit:
01.11.2019 Assistenzzahnarzt in Zahnarztpraxis „Aplerdent“ in
Dortmund
47
9.Danksagung
Der Dank gilt : - Prof. Dr. F. Gebhard
- meinem Großvater Günter Kurt
- meiner Großmutter Marianne Multhaupt
- meiner Mutter Kirsten Brodt
48