Rheingau Regional-Magazin - VDI...Rheingau-Bezirksverein 3 VDI Regional-Magazin 1/2003 Liebes...

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Chris Schuth läßt von hier aus seit 1998 das Rheingau Regional-Magazin entstehen: Ver- anstaltungsberichte, Reisenotizen aus Technik und Kultur, Ethik in der Technik – für viele Mitglieder ist diese Publikation die einzige Quelle für Informationen aus ihrem Bezirksverein. Rheingau Regional-Magazin 1/2003 Verein Deutscher Ingenieure · Rheingau-Bezirksverein e.V. Mainz-Wiesbaden

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Chris Schuth läßt von hier aus seit 1998 das Rheingau Regional-Magazin entstehen: Ver-anstaltungsberichte, Reisenotizen aus Technik und Kultur, Ethik in der Technik – für vieleMitglieder ist diese Publikation die einzige Quelle für Informationen aus ihrem Bezirksverein.

RheingauRegional-Magazin1/2003

Verein Deutscher Ingenieure · Rheingau-Bezirksverein e.V.Mainz-Wiesbaden

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V D I Regional-Magazin 1/2003 2 Rheingau-Bezirksverein

VorstandVorsitzender: Dieter MünkStellvertretender Vorsitzender: Prof. Dr. Rainer HirschbergSchatzmeister: Edgar Schäfer

Geschäftsführung: Jürgen W. NicolausGeschäftsstelle: Langenbeckstraße 365189 Wiesbaden

Telefon +49 (0611) 3414 438Telefax +49 (0611) 34 14 761bv-rheingau@ vdi.dewww.vdi.de/rheingau-bv

Öffentlichkeitsarbeit: Chris SchuthTelefon +49 (06131) 47 64 66Telefax +49 (06131) 47 [email protected]

Georg [email protected]

Redaktion: Chris SchuthLayout, Text- und Bildbearbeitung: CSCMax-Planck-Straße 45D-55124 Mainz (Gonsenheim)

Druck: Schwalm GmbH & Co KG, Mainz,Auflage: 3000 Exemplare.

VDI-Mitglieder erhalten das Regional-Magazin kostenlos perPost zugesandt. Andere Interessenten können das Magazin fürDM 16,— im Jahresabonnement (4 Ausgaben) erwerben.

Regional-MagazinHerausgegeben vom Rheingau-Bezirksverein e. V.Erscheint viermal jährlich6. Jahrgang, 1. AusgabeLaufzeit: Januar bis März 2003

V D I Verein Deutscher IngenieureRheingau-Bezirksverein e. V.

Mainz-Wiesbaden

Das Magazin erscheint als Volltext impdf-Format im Internet

Verein & Vorstand

Grußwort des Vorstands ................... 3

Einladung zurMitgliederversammlung ................... 4

Exkursionen: Neue Leitung .............. 5

Schulzeit früher:Als PISA nur eine Stadt war ............ 5

Arbeitskreis MultimediaInternet-Wissen ................................. 6

Allgemeine VorträgeVDI Tradition .................................... 7

Arbeitskreis VerfahrenstechnikDer liberalisierte Strommarkt ......... 8

Arbeitskreis Fahrzeugtechnik Autosfür Europas Straße testen ................ 9Region

Frauen im Ing.-Beruf (FIB)Nationaler Kongreß in Höchst ......... 9

140 Jahre jung: Ziegelei Jungk ...... 14

VDI Exkursion in den NordostenEuropas – Natur & Technik ........... 15

Veranstaltungen

Heftmitte zum HerausnehmenArbeitskreise, Stammtisch,Seminare, Vorträge, ................... 10-12

Postkarte ausschneidenmit Anmeldung zurMitgliederversammlung ................. 20

Fotos: M. Kleinort (S. 5), B. Hohmann (S.

6), H. Mayer (S. 7), JUWÖ (S. 15), Pan

Polski (S. 17), Rest CSC

Orthographie nach der alten, weiterhin

gültigen Rechtschreibregel.

Redaktionsschluß dieser Ausgabe war am

12. November 2002.

Heft 2/2003 erscheint Mitte März.

Redaktionsschluß: 15. Februar 2003.

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Rheingau-Bezirksverein 3 V DI Regional-Magazin 1/2003

Liebes VDI-Mitglied,Liebe Leserin, lieber Leser,

Das Jahr 2002 geht schon in denEndspurt und auch in unseremBezirksverein gehen wir auf eineZielgerade.In wenigen Wochen geht dann diezweite Amtszeit der beiden Vor-standsvorsitzenden des RheingauBezirksvereins zu Ende, eine guteGelegenheit für einen neuenStart. Sicher werden wir auf derMitgliederversammlung am 18.März 2003 in Wiesbaden Gelegen-heit haben, Bilanz zu ziehen. Hierschon ‘mal ein paar Kennzahlen,

Verbindung bringen. Haben Siekeine Lust, ehrenamlich mitzu-wirken?Das Regional-Magazin erscheint,dank unserer engagierten Chef-Redakteurin Chris Schuth, in der20. Ausgabe. Es hilft uns, die Ide-en des VDI zu verbreiten.Nun wünschen wir Ihnen und Ih-ren Familien ein fröhliches undgeruhsames Weihnachtsfest, einpaar schöne Ferientage und ei-nen guten Rutsch ins Neue Jahr.Ihr Vorstand

Dieter MünkDr. RainerHirschberg

auch wenn die abschließendenDaten für 2002 noch nicht vor-liegen:Seit 1997 konnten wir un-sere Mitgliederzahl um knapp10␣ Prozent erhöhen, eine schöneEntwicklung, da in der gleichenZeit unser Gesamtverein nichtzunahm.Wichtiger als Mitgliedszahlensind die Aktivitäten. Viele erfah-rene Arbeitskreis-LeiterInnenund zahlreiche ›Neulinge‹ habenin dieser Zeit Interessantes ange-boten. In über 800 Veranstaltun-gen konnten wir mehr als 15000Besucher mit Technikthemen in

Unsere langjärigen Vereinsmitglieder65 Jahre im VDIDipl.-Ing. Hans Ligniez, HeidelbergIng. P. von dem Knesebeck, Sulzfeld (Baden)

Jubilare 50 JahreIng. Herbert Becker, Bad KreuznachIng. Gerhard Born, BingenDipl.-Ing. Karl Elbert, BischofsheimReg.-Baum. Dipl.-Ing. Heinz Raabe,WiesbadenWilhelm Schön, WiesbadenIng. Karl Trilling, MainzIng. (grad.) Siegfried Warneke, Rüsselsheim

40 Jahre im VDIDipl.-Ing. Fritz Bachmann, MainzDr.-Ing. Georg Bretthauer, WiesbadenDipl.-Ing. Karl-Heinz Degen, HeidenrodIng. (grad.) Horst Hausmann,WiesbadenDipl.-Ing. Walter Hofmann,WiesbadenProf. Hans-Georg Kämpf, WindesheimIng. Klaus Loebell, WiesbadenDipl.-Ing. Gerd Rose, WendelsheimDipl.-Ing. Willy Sauer, EllernDr.-Ing. Hans Friedrich Seiler, WiesbadenDipl.-Ing.Werner Thurow, WiesbadenDipl.-Ing. Lothar Vespermann, BodenheimIng. Hans G. von Klöden, Oestrich-WinkelDipl.-Ing.Florian Wolf, Nieder-Olm

25 Jahre im VDIIng. Gerhard Baer, Mainz

Ing. (grad.) Matthias Bauer, MeisenheimIng. (grad.) Bernd Bochen, HochheimDipl.-Ing.Friedr. Wilh. Borghoff, KirschrothDr.-Ing. Andreas Büttner, Bad KreuznachDipl.-Ing. Rolf Diederichs, Bad SchwalbachIng. (grad.) Hagen Eisinger, MainzIng. Waldemar Engbrecht, ReinheimDipl.-Phys. Albrecht Glöckle, BischofsheimHanns-Jürgen Gutheil, IngelheimDipl.-Ing. Klaus-Peter Hansen, BischofsheimDr.-Ing. Sigrid Hegels, JugenheimDipl.-Ing. Michael Herrfert, RaunheimDipl.-Ing. (FH) Manfred Herz, MainzDipl.-Ing. Hans Georg Kraus, WiesbadenDipl.-Ing. Dieter Krausser, WiesbadenDipl.-Ing. Walter Miofsky, AspisheimDr.-Ing. Peter Missal, WöllsteinDr.-Ing. Heinz-Josef Pick, DorsheimIng. (grad.) Helmut Post, RüsselsheimWolfgang Reifferscheid, MainzDipl.-Ing. Werner Richter, LaubenheimDipl.-Ing. Walter Ross, FlörsheimDipl.-Ing. (FH) Hans Günter Sardemann, MainzDipl.-Ing. (FH) Gerd Schlosser, Ober-HilbersheimIng. Horst Schött, MainzIng. (grad.)Uwe Schultz, GensingenDipl.-Ing. Reinhard Schwager, WiesbadenDr. Hans Toni Thur, BingenDipl.-Wirt.Ing.(FH) Franz Wassermann, Sprendlingen

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Einladung zur MitgliederversammlungHiermit laden wir satzungsgemäß alle Mitglieder des VDI-Rheingau-Bezirksvereins ein zur jährlichenMitgliederversammlung

am Dienstag, den 18. März 2003, um 18.00 Uhrim Dorint Pallas Hotel Wiesbaden, Raum GenfAuguste-Viktoria-Straße 15

Tagesordnung1. Begrüßung2. Genehmigung des Protokolls der Mitgliederversammlung vom 19. März 20023. Bericht des Vorstandes4. Aussprache5. Entlastung des Vorstandes6. Wahlen

Erster und zweiter VorsitzenderErster Schriftführer (Geschäftsführer)SchatzmeisterErster Kassenprüfer

7. Ehrungen8. Verleihung des VDI-Förderpreises

Anträge zur Tagesordnung richten Sie bitte bis zum 15. Februar 2003 an die Geschäftsstelle.

Im Anschluß an den offiziellen Teil, etwa gegen 20.30 Uhr, wird das Essen gereicht. Der VDI-Rheingau-Bezirksverein übernimmt hierfür die Kosten. Die Getränke zahlen die Teilnehmer.

Den Abschluß der Mitgliederversammlung bildet der Vortrag von Prof. Ortwin Renn, leitenderDirektor der Akademie für Technikfolgenabschätzung in Baden-Württemberg :

Nachhaltigkeit im Spannungsfeld von Globalisierung und InnovationStichworte dazu sind: Rahmenbedingungen für künftige technische und wirtschaftliche Ent-wicklungen; Leitbild Nachhaltigkeit: Orientierung für das 21. Jahrhundert; Handlungsspielräu-me für eine an Nachhaltigkeit orientierte Politik; Implikationen für die Technikentwicklung undden Ingenieurberuf; Ausblick.Freuen Sie sich auf fundierte Kenntnisse und einen brillanten Vortrag.

Zur Mitgliederversammlung sind auch Ihre Partnerin / Ihr Partner herzlich eingeladen. Bitte schreibenSie uns per Anmeldekarte (auf der Rückseite des Heftes abtrennen), wenn Sie teilnehmen und wievielePersonen Sie mitbringen werden.Die Anmeldung ist verbindlich.Sollten Sie kurzfristig verhindert sein, bitten wir Sie, uns rechtzeitig abzusagen. Sie ersparen Ihrem Ver-ein dadurch Ausgaben. Danke!

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Rheingau-Bezirksverein 5 V DI Regional-Magazin 1/2003

Manfred Kleinort übernimmt von Karl-Heinz Elle (v.l.n.r.) das Amt,das früher unsere älteren Mitglieder »Exkursionswart« bezeichneten.

VDI-Exkursionen

Neue LeitungZum Jahreswechsel geht die

Leitung der VDI-Exkursionenvon Oberingenieur Karl-HeinzElle auf Dipl.-Ing. ManfredKleinort über. Fast ein Jahrzehnt

hatte Karl-Heinz Elle die Exkur-sionen unter dem Motto Technik& Kultur ausgearbeitet und mitdem Taunus-ReiseunternehmenBad Camberg angeboten. Zwan-zig Fahrten wurden durchge-führt, worüber in unseren Regio-nal-Magazinen viel Interessantesnachzulesen ist. Falls Sie frühereHefte nicht mehr haben: Alle Re-gional-Magazin-Ausgaben sindkomplett mit Text und Bild aufder Homepage des Rheingau-Be-zirksvereins zu finden.

Der neue Exkursions-PlanerManfred Kleinort (63) war Aus-bildungsleiter für technische Be-rufe bei Hoechst im Werk Kalle-Albert in Wiebaden. Er ist weiter-

hin im Prüfungs- und Schlich-tungsausschluß der IHK Wiesba-den und Vorsitzender des Förder-vereins der Friedrich-Ebert-Be-rufsschule. Kleinort ist seit 40Jahren VDI-Mitglied.

Der Vorstand dankt Karl-HeinzElle ganz herzlich für die gelei-stete Arbeit und wünscht Man-

fred Kleinort viel Erfolg in sei-nem neuen Ehrenamt.Ankündigung25. bis 28. April 2003 nach Belgien

Schlösser Schleusen, Schlotezur Industriekultur im Henne-gau. Busreise etwa 8 395,— proPerson im Doppelzimmer.20. bis 30. Juli 2003 nach Schweden

Auf Schiffen und Brückenweiter nach Dänemark und Be-sichtigung des VW-Werkes inWolfsburg auf der Rückreise. .Fähr-/ Busreise etwa 8 1.260,—pro Person im Doppelzimmer.

Anmeldung bei Dipl.-Ing. Manfred

Kleinort, Am Königsfloss 38, 55252

Mainz-Kastel, Tel. (06134) 22937

VDI-Mitglied berichtetüber seine Schulzeit ab 1910

Als PISA nureine Stadt war

Dipl.-Ing. Karl Krainer wurdebei der Mitgliederversammlungvor vier Jahren für das selteneJubiläum der 65jährigen Mit-gliedschaft geehrt. Noch immerkommt Herr Krainer in den VDI-Seniorenkreis. So konnte manihn auf den Treppen hinunter beiden Führungen von SektkellereiKupferberg oder Henkell gehensehen – oder bei der Besichtigungdes Mainzer Staatstheaters, vor-bei an Requisiten und Dekoratio-nen, war er unten im Orchester-graben und oben auf der Beleuch-tungsgalerie.

Heute, wo das Schulsystem inDeutschland mit der PISA-Studieauf dem Prüfstein steht, ist esspannend zu lesen, was KarlKrainer aus seiner Schulzeit be-richtet:

»Mein Vater, besaß in der soge-nannten Haupt- und Residenz-stadt Hannover ein großes Blu-mengeschäft und in Lehrte 15Gewächshäuser für Fliederzucht.Er war an meiner Ausbildungsehr interessiert. Er mußte überden Schultyp für mich ganz frühentscheiden. So meldete er michbereits als Sechsjährigen 1910auf der Königlich-PreußischenOberrealschule, einer konfessi-onslosen Knabenschule, an. DasReal-Schulsystem mit drei Vor-klassen war in vielen Städten desDeutschen Kaiserreiches iden-tisch. Es war nicht problema-tisch, wenn Eltern mit schul-

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Karl Krainer spricht über seine Schulzeit in der Königlich-PreußischenOberrealschule für Knaben, die er ab 1910 in Hannover besuchte.

pflichtigen Kindern von Aachennach Breslau oder von Hamburgnach Königsberg umzogen. Eswurden überall die gleichenSchulbücher benutzt. Selbstver-ständlich mußten die Eltern dieBücher kaufen und das Schulgeldaus eigener Tasche bezahlen.

Vom ersten Schultag ist mir inErinnerung geblieben, wie ich

mit einem leeren Tornister aufdem Rücken mit meinen Elternzur Schule ging. Die mit Süßig-keiten gefüllten Schultüten gabes damals noch nicht. Der Klas-senlehrer, ein älterer Mann mitlangem weißen Vollbart und ei-nem grauen Cutaway, verteilteuns herrisch auf die Schulbänkeund schickte die Eltern weg. Dafing ein Bub an zu weinen, baldweinten alle Kinder ganz jäm-merlich mit.

Ab der zweiten Klasse wurdeder Rohrstock heftig geschwun-

gen, nicht nur wenn wir unartigwaren sondern auch bei schlech-ten Noten: Drei Hiebe auf denHosenboden bei Note 4. KeinWunder, daß wir versuchten, unsmit einem Kissen in den Hosenzu schützen. Wenn der Lehrerdas Polster bemerkte, mußtenwir es herausnehmen und beka-men die doppelte Anzahl Hiebe.

Ab 1913, also noch zur Kaiser-zeit, wurde die Bestrafung mitdem Rohrstock verboten.

Während der Kriegsjahre gabes nur sehr spärlich Unterricht.Die meisten Schulen dienten alsLazarett, die meisten Lehrer wa-ren an der Front. Alle drei Wo-chen gab es ein paar Schulstun-den. Es wurden Hausaufgabennachgesehen und neue aufgege-ben.1919 normalisierte sich derSchulbetrieb. Man trug jetzt ab-waschbare Kragen und Manchet-ten, die sich herrlich als Spickzet-

tel eigneten. »Antreten zur Zellu-loid-Wäsche!« hieß es, wenn derLehrer es merkte. In der erstenDeutschen Republik änderte sichviel; so wurden 1920 aus demOberlehrer der Studienrat undaus dem Professor der Oberstudi-enrat. Schulmützen in Farben,entsprechend der Klassenstufewurden abgeschafft. Was einGlück, so blieben die Sitzenblei-ber unerkannt.«

Nachzutragen ist noch, daß esauch an der konfessionslosenSchule Religionsunterricht gab.Katholische Geistliche, evangeli-sche Pfarrer verschiedener Lan-deskirchen und Rabbiner kamenzur religiösen Unterweisung andie Schule. Alle hätten sich gutverstanden, betonte Krainer.

Arbeitskreis Multimedia:Finden und gefunden werden

Internet-Wissen Zeitaufwendiges Suchen im In-

ternet und unbefriedigende Tref-ferquoten gehören zu den häufig-sten Kritikpunkten beim an-spruchvollen Web-Surfen. Diesberuht auf der Unkenntnis vielerWebsite-Inhaber, Internetseitenso zu gestalten, daß sie schnellinmitten gigantischer Informati-onsmengen »entdeckt« werden.Der suchmaschinengerechte Auf-bau ist deshalb wichtig. FürFachleute mögen hier die Begrif-fe wie Javascript, Java, Frames,CGI/Perl, spam, Newsletter,Flash, robots.txt, Passwort-schutz, W3C stehen, über derenAnwendung und Bedeutung Hol-ger Mayer beim ArbeitskreisMultimedia an der Universität

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Rheingau-Bezirksverein 7 V DI Regional-Magazin 1/2003

Dipl.-Ing. Holger Mayer zeigte beimAK Multimedia, was nicht nur dieProfis übers Internet wissen sollten.

Mainz im November referierte.Neben dem optischen Eindruckentscheidet der strukurelle Auf-bau des Internetauftrittes überden Erfolg. Nicht nur muß der

User schnell an sein Ziel kom-men, sondern er sollte alle Infor-mationen auf dem aktuellenStand vorfinden. Um mit vertret-barem Aufwand seine Seiten ak-tualisieren zu können, müssenbeim Entwickeln der Webseitenbereits entsprechende Vorkeh-rungen getroffen werden .DerWebsitedesigner sollte seine Ziel-gruppe kennen, um beispielswei-se zu entscheiden welche techni-schen Features, welche Usability-Kriterien und welche rechtlichenRahmenbedingungen zu berück-sichtigen sind. Alle im Internetzugänglichen Webseiten sindnicht nur den kritischen Augender Öffentlichkeit ausgesetzt son-dern auch solchen, die Websitesauf »juristische Versäumnisse«durchleuchten. Solche unliebsa-men Zeitgenossen, die man meistschon von den Abmahnvereinenkennt, können dem Website-Ow-ner das »Leben im Netz« schwerund teuer machen.

Was ist gegen das Abmahnen zutun? Grundsätzlich sind alle

Rechtsnormen zu beachten. Fürden Laien ist dies kaum in allenFacetten zu realisieren. Hier istsinnvollerweise juristischer Rateinzuholen. Ebenso gelten Auto-renrechte und Copyrights im In-ternet genau so stringent wie beiden klassischen Medien. Zusätz-lich zu beachten sind die Verknüp-fungen, die von der eigenen Seitezu anderen Anbietern führen.»Weniger ist mehr,« sagt HolgerMayer, Knowledgemanager undInformationsbroker, »denn Sie ha-ben eine Verantwortung, wohinSie Ihre User schicken. Der einst-mals akzeptierte Inhalt kann imLaufe der Zeit geändert wordensein. Vielleicht liegt mittlerweilehinter Ihrem Link eine verkappteNeo-Nazi-Seite?« Deshalb sollteman nicht zu großzügig Links set-zen, so das Fazit von Mayer. Ande-rerseits sind manche Suchmaschi-nen von Art und Menge der Linksbesonders beeindruckt; sie führenhäufig verlinkte Seiten im Ran-king weit oben auf.

Ob man mit Metatags die Link-popularität beeinflussen könne,fragte eine Teilnehmerin, woraufprompt die Frage kam: »Was sindMetatags?« Holger Mayer ant-wortete: »Metatags sind Angabenvon Details auf einer Webseite,die von Suchmaschinen ausge-wertet werden. Die Linkpopulari-tät wird dadurch allerdings nichtbeeinflusst«. Zum Abschluß sei-nes Vortrages führte der Referentanhand eines simulierten Websi-te-Checks ein Schwachstellen-Analyse durch. Dieser Befund istdie Grundlage für die schnelle»Reparatur« der Webseite.Holger Mayer www.hmc2.de

Allgemeine Vorträge

VDI TraditionIm September 2002 ließ derBezirksverein eine Tradition wie-der aufleben: Die ›AllgemeinenVorträge‹ im Hörsaal des MainzerRathauses.Ein Dia-Abend über denFrankfurter Römerberg

Die Kunsthistorikerin undStadtführerin Silke Wustmannbeschrieb in ihrem Vortrag denRömerberg, zwischen Braubach-straße und Saalgasse bzw. Rat-haus und Dom gelegen, als das le-bendige Zentrum der mittelalter-lichen Handels-, Messe- und Krö-nungsstadt. Seinen Namen ver-dankt er dem Haus zum Römer,das 1405 aus zwei von der Stadtangekauften Häusern zum Rat-haus umgebaut wurde, da dasGeld für einen eigentlich geplan-ten Neubau fehlte. Vom 15.-19.Jahrhundert wurden auf dem Rö-merberg insgesamt elf Gebäudevon der Stadt erworben, die mitihren unterschiedlichen Bausti-len, Stockwerken, Stiegenhäu-sern und Höfen ein malerischesStadtzentrum zwischen Rathausund Dom bildeten.

Die erste Messe fand 1150 inFrankfurt statt, Seit 1330 gestat-tete der Kaiser die Abhaltung vonzwei Messen jährlich. Sie brach-ten den Bürgern Wohlstanddurch Handel. Mit der GoldenenBulle von Kaiser Karl IV. wurde1356 Frankfurt zur Wahl- und(seit 1562) Krönungsstätte derdeutschen Herrscher bestimmt.

Mittelpunkt war der Römer-berg. Hier sammelte sich dasVolk, um nichts von den Neuig-

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keiten aus fernen Ländern, denWarenangeboten der fremdenKaufleute und dem Jahrmarkt-spektakel mit Gauklern und wil-den Tieren zu versäumen.

Neben den Vorteilen für dieFrankfurter Bürger zogen die ver-liehenen Rechte auch Pflichtennach sich. Die Stadt mußte für dieSicherheit und den Schutz ihrerMesse- oder Krönungsgäste sor-gen und den Kaiser im Kriegsfallunterstützen. Das war nichtleicht, denn für die Stadt galt: »Seistark im Recht, aber schwach imGefecht.« Wenn die kaiserlichenHeere Hilfe bei der Stadt anfor-derten, sandte sie anstelle ihrerBürgersöhne Söldner.

Ein besonderes Ereignis warendie Wahl- und Krönungsfeiern derdeutschen Herrscher. Sie began-nen mit dem Einzug der Kurfür-sten mit ihrem Gefolge auf demRömerberg und endeten mit ei-nem Fest nach der Krönung desneuen Herrschers im Dom. DieKurfürsten hatten 30 Tage Zeit,bei feudaler Alimentation durchdie Stadt, sich im weltlichen Rö-mer auf einen Krönungskandida-ten zu einigen. Die eigentlicheWahl und die Krönung erfolgtendann im Dom. Anschließend be-gab sich der gekrönte Herrscherzu Fuß zu den Festlichkeiten imKaisersaal des Römers zurück.

Frau Wustmann schilderte denAblauf einer solchen Festlichkeitam Beispiel der Krönung JosephsII. zum Kaiser des Heiligen Römi-schen Reiches deutscher Nation,die der 15jährige J. W. Goethe1764 miterlebte und in »Dichtungund Wahrheit« beschreibt. DieLektüre der ca. 50 Seiten aus dem5. Band ist empfehlenswert.

Bereits zu Beginn des 15. Jahr-hunderts war der FrankfurterRömer auch ein wichtiges Fi-nanzzentrum. Die erste Frank-furter Bank wurde 1402 gegrün-det, allerdings fanden die Geldge-schäfte zunächst auch hier unterfreiem Himmel statt. Erst 1415zog man in den Römer ein. Mitdem Münzvergleich und erstenWährungskursnotierungen ent-stand 1585 die Börse. Kurioser-weise gab es auf dem Römerbergzwei Börsen, eine christliche undgegenüber eine jüdische Börse..

Wie weit die Zeit der histori-schen Kaiserkrönungen zurück-liegt, erfährt Frau Wustmannmanchmal, wenn sie Besucherder Stadt auf den Balkon vor demKaisersaal am Römer hinweistund von diesen erfährt, daß derBalkon durchaus bekannt sei –als Jubelstandort für die Fußbal-ler der Nationalmannschaft näm-lich! Und da gab es doch auch ei-nen Kaiser.Jutta Stemmildt

Spießbraten, Skymarshalsund lyrische Gedichte,

Ein Ochse, gefüllt mit einemSchaf, gefüllt mit einer Gans, ge-füllt mit einem Huhn…␣ oder soähnlich, am Spieß gebraten zurFeier der Kaiserkrönung. Undum die Holzhütte herum, und aufihr oben drauf, auf dem Frank-furter Römerberg, der Stätte derFeier, lagerte schon das Volk umeinen Brocken zu erstreiten –und das Holz der Hütte wurde alsFeuerholz auch gleich mitgehenlassen.

Als der SPIEGEL genau be-schrieb, nach welchen Kriteriendie Skymarshals der Lufthansa

ausgewählt und ausgebildet wer-den, wie ihre Einsatzorder lautetund wie die Bewaffnung ist – dahatte die Lufthansa noch keineneinzigen. Heute ist sie führend inFragen der Flugsicherheit nachdem 11. September, erfolgreicherals andere, das Restrisiko beimFliegen auf ein Rest-Restrisikozu mindern.

Wilhelm Busch in Moll undDur, lyrische Gedichte und tref-fende Aphorismen, geistige Ver-wandtschaften zu Kant undSchopenhauer und Gegensätzezu Goethe und Schiller. Ein er-weitertes Busch-Verständnis, na-hegebracht von einem tiefgründi-gen Busch-Kenner, einem ernst-haften Komödianten, einem fröh-lichen Pfarrer.

Wir haben bei Frau Wustmanndie Schlacht um Fleisch und Holzmiterlebt, wir fühlten uns beiHerrn Dr. Martens als ausge-wählte Eingeweihte und beiHerrn Pfarrer Alves haben wirgeschmunzelt und gelacht. Wernicht da war, hat was versäumt.

Die Allgemeinen Vorträge ge-hen weiter, schauen Sie nach imVeranstaltungskalender.Jürgen W. Nicolaus

Arbeitskreis Verfahrenstechnik

Der liberalisierteStrommarkt

Beim Arbeitskreis Verfahrens-technik am 22. Oktober 2002 stell-te Dr. Thomas Wocadlo von der AL-STOM Energietechnik neue Aufga-ben von Software-Lösungen in ei-ner dezentralisierten und liberali-sierten Energieversorgung vor. Ergab einen Überblick über das Zu-

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Rheingau-Bezirksverein 9 V DI Regional-Magazin 1/2003

Dipl.-Ing. Jutta Saatweber (li.) dankt Ministerin Ruth Wagner für ihreengagierte Eröffnungsrede beim FIB-Kongreß in Frankfurt-Höchst.

sammenspiel der an einem libe-ralisierten Markt agierendenPlayer wie Energieerzeuger,Übertragungsnetzbetreiber, Ver-teilungsnetzbetreiber, Netzkoor-dinatoren und Energiehändler.Dabei stellte er die Anforderun-gen an maßgeschneiderte Soft-ware-Lösungen für die Markt-teilnehmer vor.

Da die Komplexität des Mark-tes durch volatile Einspeisungvon Windenergie, blitzschnellEntscheidungen erfordert, sinddie Anforderungen an eine pra-xisorientierte Software sehr hochgesteckt. Zur wirtschaftlichenPlanung, auch künftiger Strate-gien, können Betriebszuständenund Fallstudien mit Hilfe von Si-mulations-Tools erstellt werden.Beeindruckend ist auch die Feh-lereingrenzung bei Stromausfall,die Dr. Wocadlo an Hand einesPC-gestützten Stromlaufplanesin einem komplexen innerstädti-schen Netz vorführte.

Dr. Wocadlo ging in der Diskus-sion auf Fragen der Hardware-Ausrüstung und der Kosten ein.Auf die Frage nach der Anwen-dung der neuen Technologie amStandort Deutschland erwiderteDr.Wocadlo, daß in der letztenZeit vermehrt eine Nachfragenach real-time Systemen zu ver-zeichnen ist. Aus dem Kreis derpraxiserfahrenen Zuschauer kamdie Anregung, die Thematik we-gen der günstigen Kosten-/Nut-zen-Relation auch bei den örtli-chen Stadtwerken und Verbän-den vorzutragen.Dr. Hanss Nicol Werner

Wir suchen jemand, der sich an der Ge-staltung dieses Arbeitskreises beteiligt.

Arbeitskreis Fahrzeugtechnik

Autos für EuropasStraße testenBeim gut besuchten ArbeitskreisFahrzeugtechnik im November imErbacher Hof sprach Dipl.-Ing.Jürgen Bauer, Geschäftsführerder Firma Modus, Raunheim,über simulierte Fahrerprobungvon Autos für den europäischenMarkt.

Mit den Anlagen seiner Firmaließen sich simulierte Fahrtenentsprechend der verschiedenenStraßenverhältnisse und Ver-kehrssituationen Europas vorneh-men, sagte er. Außerdem könne

man mit dem Prüfprogramm denvorherrschenden Fahrstil einesLandes oder einer Großregion be-rücksichtigen. So ist das Fahrver-halten in Paris anders als das der

Leute in Rom oder Amsterdam,ganz zu schweigen von den Men-talitätsunterschieden im ländli-chen Bereich, sei es im Alpenvor-land oder an der norddeutschenKüste, wie der Referent anschau-lich an Beispielen zeigte. Mit mo-derner Simulationstechnik ließensich im Vorfeld viele Erkenntnis-se verhältnismäßg preiswert undschnell gewinnen, sagte Bauer,sie könnten aber das Testfahrenauf Straßen nie ganz ersetzen.Mun-ho Chi

Frauen im Ing.-Beruf (FIB)

Nationaler Kon-greß in Höchst

Der Kongreß »Frauen im Inge-nieurberuf« in Frankfurt-Höchstwar am letzten Septemberwo-chenende Treffpunkt von fast 200Teilnehmerinnen. Für den VDI in

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V D I Regional-Magazin 1/2003 10 Rheingau-Bezirksverein

Veranstaltungen 1. Quartal 2003Auskunft: VDI-Geschäftsstelle · Langenbeckstraße 3 · 65189 Wiesbaden · Tel. (0611) 3414 438

Mittwoch, 15. Januar 15.00 Uhr

Stammtisch

Restaurant Rheingoldterrassen, Mainz

Seniorenkreis Günter Stege, Bruno Hohmann

Mittwoch, 15. Januar 17.30 Uhr

Vortrag: Markus Selders, plan business project people

GmbH, Aachen

Project Scorecard – Transparenz für

strategisches Projektmangement

Projektziele definieren und erfolgreich umsetzen. Die

Projekt Scorecard. Abbildung, Verknüpfung und Mes-

sung der Projektziele, Wirkungsbeziehungen und

Kennzahlen. Anknüpfung an die Unternehmens- oder

Bereichsstrategie.

Erbacher Hof, Grebenstraße 24-26, Mainz

Arbeitskreis »Qualität« Gerd Hellwig

Mittwoch, 15. Januar 18.00 Uhr

»Eckiger TischRüsselheim« mit Verena von Nell, Mat-

thias Vollet M.A., Dr. Gottfried Schwitzgebel, Forum

Philosophie & Wirtschaft der Universität Mainz, zu-

sammen mit Dipl.-Ing. Rainer Königsted, VDI

Verpfeifen statt Vertuschen?

Whistle-blowing, Ethikkomitees, codes of conduct,

Ethiktraining, ethics officer, Ethikhotline – bunt ist die

Vielfalt der Versuche, unternehmensethische Leitsätze

in die Praxis des betrieblichen Alltags umzusetzen.

Campus Rüsselsheim der FH Wiesbaden

Am Brückweg 26, Raum A 6a

Donnerstag, 16. Januar 18.00 Uhr

Vortrag: Prof. Dipl.-Ing. Arch. Jochen Jordan, Stadtplaner

Stadtplanung und Olympia-Bewerbung

Die Stadt Frankfurt bewirbt sich zusammen mit der

Rhein-Main-Region um die Olympischen Spiele 2012.

FH Mainz, Aula, Holztorstr. 36

Arbeitskreis »Bautechnik« Wolfgang Truss

Dienstag, 21. Januar 18.00 Uhr

Vortrag: Bidjan Tschaitschian, insiders GmbH Wis-

sensbasierte Systeme, Kaiserslautern

Vom Informationüberfluß zum Wissensvor-

sprung – Wissen erschließen mit mindaccess

Wissensmanagement bedeutet, strukturierte und un-

strukturierte Daten und Informationen nutzbar zu ma-

chen. Wie kann man Daten-Mengen automatisch er-

schließen und klassifizieren?

Institut für Informatik, Johannes Gutenberg Universität,

Mainz, Staudingerweg 9, Geb. 2413, 5. Stock, Raum 514

AK Multimedia, Dr.-Ing. Meinhard Münzenberger,

[email protected]

Mittwoch 22. Januar 18.30 Uhr

Vortrag: André Kudra, ebs

Marketing an der Schnittstelle zu Produktent-

wicklung und Produktion –␣ ist der Konflikt

vorprogrammiert und unvermeidlich?

Erbacher Hof, Grebenstraße 24-26, Mainz

Arbeitskreis »Betriebswirtschaft und Management»

Peter Maurer

Mittwoch, 29. Januar 14.00 Uhr

Vortrag mit Besichtigung

Schlüsseltechnologie Mikrotechnik

Institut für Mikrotechnik Mainz GmbH,

Carl-Zeiss-Straße 18-20, Mainz-Hechtsheim

Seniorenkreis Günter Stege, Bruno Hohmann

Mittwoch, 29. Januar 19.00 Uhr

Vortrag: Dipl.-Geol. Michael Fastnacht, Institut für

Geowissenschaften der Uni Mainz

Einsatz computergestützter ingenieurwissen-

schaftlicher Methoden in der Geowissenschaft

FH-Campus, Bingen-Büdesheim,

Raum 5-101

Donnerstag, 30. Januar 18.00 Uhr

Vortrag: Herr Mandel, Fa. Sirados

EnEV in Zusammenarbeit mit Programm Legö

Kalkulationsprogramm für neue EnEV

Stadthalle, Flörsheim,Kapellenstr. 1, grüner Eingang

Arbeitskreis »Bautechnik« Wolfgang Truss

Mittwoch, 12. Februar 15.00 Uhr

Stammtisch

Restaurant Rheingoldterrassen, Mainz

Seniorenkreis Günter Stege, Bruno Hohmann

Mittwoch, 12. Februar 17.30 Uhr

Vortrag: Hans-Jürgen Tragbar, TC&T, Heidelberg

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Rheingau-Bezirksverein 11 V DI Regional-Magazin 1/2003

Veranstaltungen 1. Quartal 2003Auskunft: VDI-Geschäftsstelle · Langenbeckstraße 3 · 65189 Wiesbaden · Tel. (0611) 3414 438

Rating nach Basel II im Zusammenhang mit

Qualitätsaspekten (EFQM)

Gundlagen und Ziele imRating-Verfahren. Vergleich

mit EFQM-Modell. Perspektiven für das Qualitätsma-

nagement.

Erbacher Hof, Grebenstraße 24-26, Mainz

Arbeitskreis »Qualität« Gerd Hellwig

Mittwoch, 12. Februar 19.00 Uhr

Im Rahmen »Allgemeine Vorträge« Prof. Dr. Albrecht

Beutelspacher

Spaß an Mathematik

Der ›Erfinder‹ des Mathematik-Museums an der Uni

Gießen und der Wanderausstellung ›Mathematik zum

Anfassen‹ zeigt, wie spannend und unterhaltsam Ma-

thematik sein kann – auch für Nicht-Ingenieure!

Hörsaal im Mainzer Rathaus

Donnerstag, 13. Februar 18.00 Uhr

Vortrag: RA Stefanie Theis

Neues Schuldrecht bei Architekten- und

Ingenieurverträgen

Kalkulationsprogramm für neue EnEV

Stadthalle, Flörsheim,Kapellenstr. 1, grüner Eingang

Arbeitskreis »Bautechnik« Wolfgang Truss

Mittwoch, 19. Februar 18.30 Uhr

Vortrag: ebs-Veranstaltungsteam

Consulting

Erbacher Hof, Grebenstraße 24-26, Mainz

Arbeitskreis »Betriebswirtschaft und Management»

Peter Maurer

Dienstag, 18. Februar 18.00 Uhr

Fallstudie von und mit Dr. Eike Christoph Mennerich,

T-Online Vision, Weiterstadt

Massenmedium ›Internet-Breitbandportal‹

– besser als Fernsehen?

Institut für Informatik, Johannes Gutenberg Universität,

Mainz, Staudingerweg 9, Geb. 2413, 5. Stock, Raum 514

AK Multimedia, Dr.-Ing. Meinhard Münzenberger,

[email protected]

Mittwoch, 26. Februar 8.00 Uhr

Tagesexkursion

Weltkulturerbe Völklinger Hütte

mit Besuch der Ausstellung »Leonardo da Vinci: Ma-

schine Mensch«. Anmeldung erbeten bis 12.2.2003

Seniorenkreis Günter Stege, Bruno Hohmann

Mittwoch, 5. März 12.00 Uhr

Traditionelles Heringsessen

Restaurant Rheingoldterrassen, Mainz

Seniorenkreis Günter Stege, Bruno Hohmann

Dienstag, 11. März 19.00 Uhr

Im Rahmen »Allgemeine Vorträge« Dr.-Ing. Bartels,

Leiter des Referats Anlagensicherheit und der wissen-

schaftlichen Fachreferate der Berufsgenossenschaft

der Chemischen Industrie.

Gefährliche Stoffe in der Arbeitswelt, im

allgemeinen und im Allgemeinen Vortrag

Gefährliche Stoffe ersetzen oder beherrschen – leichter

gesagt als getan. Was bedeutet das für uns persönlich,

unsere Arbeitswelt und unsere Umwelt? Klingt trok-

ken? Warten Sie ab, bis Sie Herrn Dr. Bartels gehört

haben.

Hörsaal im Mainzer Rathaus

Donnerstag, 13. März 18.00 Uhr

Vortrag: Dipl.-Ing. Karl Heinz Giebeler

Die neun Gründe für die Luftdichtheit der

Gebäudehülle

Haus Herrenberg, Flörsheim,Bürgermeister-Lauck-

straße, Eingang B

Arbeitskreis »Bautechnik« Wolfgang Truss

Mittwoch, 19. März 15.00 Uhr

Stammtisch

Restaurant Rheingoldterrassen, Mainz

Seniorenkreis Günter Stege, Bruno Hohmann

Mittwoch, 19. März 17.30 Uhr

Vortrag: Jürgen Schieler, Unternehmensberatung, Mainz

Arbeitsmethodik

Verborgene Zusammenhänge erkennen, zielgerichtet

entscheiden, mit Konflikten umgehen.

Erbacher Hof, Grebenstraße 24-26, Mainz

Arbeitskreis »Qualität« Gerd Hellwig

Mittwoch, 25. März 18.30 Uhr

Vortrag: Michael Zyder, ebs-Veranstaltungsteam

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V D I Regional-Magazin 1/2003 12 Rheingau-Bezirksverein

Veranstaltungen 1. Quartal 2003Auskunft: VDI-Geschäftsstelle · Langenbeckstraße 3 · 65189 Wiesbaden · Tel. (0611) 3414 438

Beyond Budgeting – (wann) kann ein Unter-

nehmen auf die Budgetierung verzichten?

»Budgets are the bane of corporate America. They ne-

ver should have existed.« Der Ausspruch von Jack

Welchs, ehemaliger CEO von General Electric wird im-

mer angeführt, wenn es um Sinn und Zweck der Bud-

getierung geht. Aus dem englischsprachigen Raum

stammt nun der ›Beyond Budgeting -Ansatz‹, der die

Budgetierung ganz abschaffen möchte.

Erbacher Hof, Grebenstraße 24-26, Mainz

Arbeitskreis »Betriebswirtschaft und Management»

Peter Maurer

Samstag, 29. März 8.30 bis 16.30 Uhr

Workshop »Arbeitsmethodik«

Vertiefung des Vortrags vom 19. März mit Jürgen

Schieler, Unternehmensberatung, Mainz

kostenpflichtig

Erbacher Hof, Grebenstraße 24-26, Mainz

Arbeitskreis »Qualität« Gerd Hellwig

Vorschau für das 2. Quartal

Mittwoch, 2. April 17.30 Uhr

Vortrag: Markus Gerstner, TÜV Süddeutschland,

Mannheim mit Software-Anwender (Kunde)

Unternehmensprozesse mittels einer Software

modellieren, darstellen, optimieren und

Dokumentation verwalten

Erbacher Hof, Grebenstraße 24-26, Mainz

Arbeitskreis »Qualität« Gerd Hellwig

Donnerstag, 3. April 18.00 Uhr

Vortrag: Dr. Hellmann, Fa. Zent-Frenger

Geothermisches Heizen und Kühlen von

Verwaltungsgebäuden

Haus Herrenberg, Flörsheim,Bürgermeister-Lauck-

str., Eingang B

Arbeitskreis »Bautechnik« Wolfgang Truss

Dienstag, 8. April 19.00 Uhr

Im Rahmen »Allgemeine Vorträge« hält Patrick Kunkel

einen DIA-Vortrag

KARL – ein Comic macht Geschichte

Hörsaal im Mainzer Rathaus

Ende April/Anfang Mai

Exkursion zur Firma AUBI, Hermeskeil

Die Firma war bei der Endausscheidung zum Deut-

schen Qualitätspreis, dem »Ludwig Erhard-Preis«

Arbeitskreis »Qualität« Gerd Hellwig

Mittwoch, 7. Mai 16.00 Uhr

Vortrag: Dr. Franz Dumont

Zeitreise – Geschichte unseres Kalenders

Restaurant Rheingoldterrassen, Mainz

Seniorenkreis Günter Stege, Bruno Hohmann

Mittwoch, 7. Mai 17.30 Uhr

Vortrag: Herr Scheer, VDO

Ideen-Management

Erbacher Hof, Grebenstraße 24-26, Mainz

Arbeitskreis »Qualität« Gerd Hellwig

Mittwoch, 21. Mai 8.00 Uhr

Tagesexkursion

Film- und Fotomuseum Deidesheim

anschließend findet unser traditionelles Spargelessen

in einem rustikalen Deidesheimer Gasthof statt.

Anmeldung erbeten bis 7. Mai 2003

Seniorenkreis Günter Stege, Bruno Hohmann

Der Eintritt zu den VDI-Veranstaltungen ist frei, so weit nicht anders vermerkt.

Gäste sind willkommen.

Kurzfristige Änderungen werden im Internet-Veranstaltungskalender angegeben.

Bitte informieren Sie sich unter >www.vdi.de/rheingau-bv< oder rufen Sie die Geschäftsstelle an.

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Rheingau-Bezirksverein 13 V DI Regional-Magazin 1/2003

Dipl.-Ing. Maren Heinzerling, frü-her MBB, ist die »Erfinderin« derMädchen-Technik-Tage – der erstefand am 10. März 1990 im Deut-schen Museum München statt.

Vassiliki Pappas, Juristin und Fi-nanzwirtin sprach im Workshopüber die Architektur des Geldes

Düsseldorf als Dachorganisationwar es seit 1990 bereits die 11.Veranstaltung, die den wenigenFrauen unter den 130000 Mitglie-dern ein Podium gibt.

Der dreitägige Kongreß begannam Freitagnachmittag mit Be-sichtigungen. Die Coca-Cola-Wer-ke, die Aventis Pharma, hervor-gegangen aus dem Hoechst-Kon-zern, sowie die Lufthansa amFlughafen Rhein-Main, demgrößten Arbeitgeber der Region,boten den Ingenieurinnen Ein-blicke in Berufsfelder und Abläu-fe jenseits der eigenen Tätigkeit.

Am Abend war der Empfang imhistorischen Rathaus Frankfurts.Stadträtin Katrin von Plottnitz(Bündnis 90/Die Grünen) begrüß-te in Vertretung der Oberbürger-meisterin Petra Roth (CDU) imRömer die Kongreßteilnehmerin-nen. Sie sprach von ihrer Erfah-rung als Studienrätin an derFrankfurter Helmholtzschuleund ermunterte die Ingenieurin-

nen zum Engagement, um inSchulen den Mädchen die Bedeu-tung der MINT-Fächer für Aus-bildung oder Studium zu zeigenund ihnen durch ihren eigenenBerufsweg Vorbild zu sein. In die-sem Zusammenhang lobte sieAda-Lovelace-Initiativen, dieSchülerinnen in eigens konzipier-ten Kursen und speziell auf dieLebenswelt der Mädchen abge-stimmten Experimenten zu na-turwissenschaflichen Aha-Erleb-nissen führten.

Anschließend ging es durch dienächtliche Stadt, die sich gernCity of the EURO nennt. Von ei-ner laterneschwenkenden Führe-rin geleitet, streifte die Gruppevom Ghetto der Juden zum Goe-thehaus und unter den Bürotür-men von Mainhattan umher.

Mit der Ansprache der Hessi-schen Staatsministerin für Wis-senschaft und Kunst, Ruth Wag-ner (FDP) wurde der fachlicheTeil des Kongresses am Samstag,den 28. September im Hotel Lind-ner in Frankfurt-Höchst eröffnet.Als Schirmherrin lobte sie die An-strengungen des VDI, mehrFrauen als bisher für den Inge-nieurrberuf zu gewinnen und mitdieser Tagung ein deutliches Zei-chen für weibliche Kompetenz inder Technik gesetzt zu haben.Daß Frauenförderung einen lan-gen Atem brauche, wisse sie.Denn das 1949 verabschiedeteGrundgesetz ist mit Artikel 3Abs. 2 ›Männer und Frauen sindgleichberechtigt – mit Zusatz: DerStaat fördert die tatsächlicheDurchsetzung der Gleichberechti-gung von Männern und Frauenund wirkt auf die Beseitigung be-stehender Nachteile hin‹ sei noch

nicht Verfassungswirklichkeit.■ EröffnungsvortragKlüngeln als Erfolgs- undMarketigstrategie»Wir kennen und wir helfen uns,«sagte Konrad Adenauer zumKlüngeln. In ihrem Vortrag be-stätigte Anni Hausladen das Vor-urteil, daß ›Kölner Karneval undKlüngel‹ hier die Voraussetzungzum beruflichen Erfolg ist. Wernicht in mindestens zwei Karne-

valsvereinen mitmische, wovondie renommiertesten noch immerreine Männerbastionen seien,hätte schlechte Karten. Siemachte dabei Unterschiede in derKlüngelei, die zum einen ins Un-verschämte abrutschen und alsKorruptionsskandal wieder auf-gedeckt werden könne, zum an-deren könne Klüngeln als gleich-gewichtiges Geben und Nehmenin weitgespannten Beziehungengepflegt werden. In Anlehnung

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V D I Regional-Magazin 1/2003 14 Rheingau-Bezirksverein

Um ein Probeexemplar der erste Ausga-be mentora.net zu erhalten, schickenSie bitte einen frankierten Umschlagan ADA Mentoring e.V. Obere Römer-hofstr. 82 · 62381 Friedrichsdorf

an den schwäbischen Spruch …oine gkenndt ghädt … aktiviertesie ihr Klüngelnetz nach demMotto: »Ich kenn’ eine, die kennteine.« So kam sie binnen 14 Ta-gen zu dem gewünschten Laptopfür 500 Mark – am Ende sogarnoch geschenkt.

Da der Geber nun nach demKlüngelgesetz etwas bei ihr guthatte und sie ihn als Kunstlieb-haber einschätzte, ließ sie ihn imAtelier ihrer Freundin unter dreiBildern zum Dankeschön seinesauswählen. Die Künstlerin hatteaus eigener Initiative noch einepaar weitere Bilder hinzu gelegt,die zu der Geschenk-Vorauswahlpaßten. Tatsächlich, die Rech-nung ging auf. Der Mann suchtesich sein Geschenk aus und kauf-te noch ein weiteres Bild hinzu.Auf diese Weise hatte Anni Haus-laden ihrer Freundin zum Ver-kauf von zwei Bildern verholfen,welche nun ihrerseits wieder et-was gut zumachen hatte. Manahnt es, eine unendliche Ge-schichte …

»Traditionell klüngeln Frauennicht, denn sie denken an Inhaltund nicht an den Aufbau von Be-ziehungen«, sagte die Vortragen-de. Sie riet den Frauen, sich mehrum Kontakte statt um Sache zukümmern: einen Ausschuß nichtwegen des interessanten Zielsbeizutreten, sondern wenn dortdie richtigen und wichtigen Leutesitzen. Mit dem Märchen derQualifikation schockte sie beson-ders jüngere Zuhörerinnen. Dennviele Ingenieurinnen möchtensich ständig weiterqualifizieren,einen Dipl.-Wirtschafts-Ing.nachschieben, einen Aufbaukursbuchen, ein Spezialseminar besu-

chen, um die Karriere voranzu-treiben. In dieser Zeit versäum-ten die Bildungsversessenen dasKlüngeln. Sie arbeiten im Verbor-genen und werden nicht gesehen.Wenn 60 Prozent der Bekannt-heitsgrad, 30 Prozent das Imageund nur 10 Prozent die fachlicheQualifikation eine Beförderungausmachten, müßte frau viel-mehr für Kontakte statt für Ab-schlüsse arbeiten.

Das Kongreß-Motto ›Ingenieu-rinnen auf Erfolgskurs – Frauenin Führung und Verantwortung‹wurde mit der Aufforderung zumKlüngeln eingeleitet und auf die-ser Ebene fortgesetzt. Themenwie Kommunikation und Mob-bing, Knigge im Beruf, Netzwerk,Existenzgründung und Selbst-marketing waren auf zehn Work-shops verteilt. Keine der Referen-tinnen hatte eine technische Aus-bildung oder war in einem Inge-nieurberuf tätig, daher bildetensie die Welt der IngenieurInnenin Beispielen und Fallstudiennicht ab. Ob die Tücher undSchals farblich passend kombi-niert zu den ›12 Jahreszeiten‹,nur dann beruflich zum Erfolgführten, wenn frau das Tücher-binden bei der Stilberaterin ein-geübt hat, bezweifelten gestande-ne Ingenieurinnen.

In den beiden Workshops zu Fi-nanzmanagement und Altersvor-sorge ging es dagegen handfestzur Sache. Viele Teilnehmerinnenentdeckten ihre Wissenlücken:Welche Risiken decken Unfall-und Berufsunfähigkeitsversiche-rung? Was ist von der gesetzli-chen Rentenversicherung zu er-warten? Es scheint, das die Jün-geren noch immer nicht verstan-

den haben, daß der Staat ihnendas sorglose Leben, wie es heutedie Rentnergeneration genießt, inihrem Alter nicht mehr bietenkann.

Gezielte Informationen

mentora.netDie erste Fachzeitschrift fürMentoring und Gender Main-streaming in Technik und Natur-wissenschaften wurde bei demKongreß ›VDI Frauen im Ing-

enieurberuf‹ in Frankfurt an-gekündigt. Vor dem Erscheinender mentora.net im November2002 lagen aus diesem Kreisbereits zahlreiche Anfragen vor.

Für die Ingenieurinnen scheintes eine dringende Notwendigkeitzu sein, über die Vorhaben undErfolge für weiblichen Nach-wuchswerbung in Technik undWissenschaft mehr als bisher zu

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Rheingau-Bezirksverein 15 V DI Regional-Magazin 1/2003

Die Ziegelei JUWÖ mit ihrem neuen Werk – im Laufe des Jahres 2003wird der Arbeitskreis Bautechnik dort ein Fachtreffen organisieren.

erfahren. Weil das Lesepublikumbei kommerziell ausgerichteten,technischen Fachzeitschriftenfast 100 Prozent männlich ist, be-rücksichtigen Verlage die Bedürf-nisse des weiblichen Geschlech-tes kaum.

Die VDI-Auftragsstudie zur Zu-friedenheitsmessung von Mitglie-dern vom Januar/Februar 2002bestätigt das: Unter den befrag-ten Mitgliedern liegt der weibli-che Anteil bei einem Prozent. De-ren Meinung wurde – bis auf denihre Austrittsquote, die bei sehrhohen sieben Prozent liegt, nichtgeschlechtsspezifisch ausgewer-tet. Es ist deshalb nicht bekannt,ob die weiblichen Mitglieder mitden von VDI herausgegebenenbzw. lancierten Publikationen zu-frieden sind oder ergänzend in-formiert werden möchten.

»Deutschland braucht Frauen,die in Industrie, Entwicklungund Forschung arbeiten wollenund Kinder bekommen. Beideswürde den in Kürze drohendenRückgang des Potentials an Er-werbspersonen zumindest brem-sen«, schreibt Thomas Fricke inder Kolumne ›Männerwelt imSinneswandel‹ in der FinancialTimes Deutschland. Es werde zulange dauern, bis hierzulande dieErwerbsquoten auf das NiveauFrankreichs oder der USA stie-gen. Mit ein paar Milliarden Eurofür Kindergarten und Ganztags-schule sei es nicht getan – auchnicht mit dem Familiengeld, dasals Herdprämie das falsche Si-gnal setze.

In dieser gegenwärtig heftig be-klagten Situation in der Gesell-schaft, die zusätzlich durch dieKrise in den Medien und Zei-

tungssterben gezeichnet ist, bie-tet die neue Fachzeitschriftmentora.net einen Lichtblick. Siebietet als einziges Magazin inDeutschland eine Plattform fürFrauen und Männer, die in Tech-nik und Naturwissenschaften fürsinnhafte Veränderungen an un-serer Gesellschaft arbeiten.

140 Jahre jung

Ziegelei JungkDie JUWÖ Porotonwerke Ernst

Jungk Sohn GmbH im rheinhes-sischen Wöllstein bleiben ihrerTradition als innovatives Unter-nehmen auch nach fünf Genera-tionen im Familienbesitz treu.Trotz der schwierigen Lage in derBauindustrie wurden im Jahr2001 ca. 11 Millionen Euro in mo-derne Produktionstechnologie in-vestiert. Auf der vom Bundesum-weltministerium geförderten Zie-gel-Fabrikationsanlage werdenmit dem Poroton ThermoPlan T-10 die hochwärmedämmenden

Planziegel der neuen Generationhergestellt.

Am 17. Oktober 1862 hatte derBauer Philipp Jungk in Wöllsteinvom Großherzoglichen Kreisamtzu Alzey die Genehmigung zumBau eines Ziegelofens erhalten.Er entschied sich für einen Ring-ofen – eine Technologie, die erst

fünf Jahre zuvor erfunden wor-den war und dann nahezu 100Jahre in der Ziegeltechnologieeingesetzt wurde. 1899 über-nahm sein Sohn Ernst Jungk dieZiegelei und sorgte für weiteretechnische Verbesserungen. Nachdem ersten Weltkrieg zog sichNamensgeber Ernst Jungk ausdem Unternehmen zurück undübergab die Verantwortung indritter Generation an FriedrichJungk.

Der Vater des heutigen Firmen-chefs Ernst K. Jungk trug dieschwere Last des Wiederaufbausnach dem zweiten Weltkrieg. Mitder Lizenz zur Produktion des po-rosierten Leichtziegels Poroton

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V D I Regional-Magazin 1/2003 16 Rheingau-Bezirksverein

stellten Friedrich und Ernst K.Jungk im Jahre 1968 die Weichenvon JUWÖ auf Zukunftskurs.

In der vierten Generation, un-ter der Verantwortung von ErnstK. Jungk, sicherte JUWÖ sichden Ruf eines innovativen Unter-nehmens. Zu seinen Neuentwick-lungen zählten die Ziegel-Fertig-decke und der Ziegel-Montage-bau. Ein ›Sonderpreis für innova-tives Produktmanagement‹ imRahmen des Innovationspreisesder deutschen Wirtschaft würdig-te die bundesweit anerkanntenLeistungen des Wöllsteiner Fa-milienunternehmens. Mit derEinführung des Poroton-Planzie-gels wurde von JUWÖ ein weite-rer Meilenstein in der Entwick-lung des Unternehmens gesetzt.Ernst K. Jungks unternehmeri-sche Leistung und die vielen eh-renamtlichen Tätigkeiten, unteranderem auch im VDI, wurden1997 mit der Verleihung des Ver-dienstkreuzes am Bande des Ver-dienstordens der BundesrepublikDeutschland gewürdigt.

Unter Verantwortung von Juni-orchef Stefan Jungk, der 1996nach erfolgreichem BWL- Studi-um und Praxiserfahrung ins Un-ternehmen eintrat, wurde mitdem Poroton ThermoPlan T-10ein Planziegel entwickelt, der inder Summe seiner Eigenschaftenund insbesondere im BereichWärmedämmung Maßstäbesetzt. Die hohen Anforderungenan den baulichen Wärmeschutzwerden mit diesem neuen Plan-ziegel ohne zusätzliche Dämm-schichten in einschaliger Bauwei-se deutlich erfüllt. Neu im Marktist auch der zum Patent angemel-dete Poroton ThermoPlan AS, der

erste Ziegel mit hoher Wärme-dämmung und gleichzeitig einge-bauter Abschirmwirkung vorelektromagnetischer Strahlung(Elektrosmog).

Fünf Generationen Zieglerfami-lie Jungk zeigten Innovations-kraft und Mut zum Risiko. Inwirtschaftlich schwierigen Zeitenwaren dies Eigenschaften um ge-stärkt am Markt hervorzugehenund die Familientradition fortzu-führen.Stefan Jungk www.juwoe.de

VDI-Exkursionin den Nordosten Europas

Natur & TechnikDie Jahresexkursion 2002 führ-

te in den Nordosten Deutschlandsund nach Polen, kilometerlangdurch herrliche Alleen von derUckermark an die Ostseeküste,nach Kaschubien, ins Ermland,an die Masurischen Seen und inden Spreewald – zugleich auchhinein in die wechselvolledeutsch-polnische Geschichte.Gerade der von uns besuchte TeilPolens hat seine Blütezeit unterdem Deutschen Ritterorden undden Kaufleuten der Hansestädteerlebt. Die prächtigen Bauten derBacksteingotik legen Zeugnis ab.Viele dieser Gebäude sind im II.Weltkrieg zerstört worden – inDanzigs Innenstadt zu 90 Pro-zent. Sie wurden inzwischen wie-der aufgebaut.

Start war beim 800jährigenPrenzlau in der Uckermark mitder Marienkirche aus dem 13.Jahrhundert, einem der schön-sten Bauwerke der norddeut-schen Backsteingotik. Von hier

aus unternahmen wir unsereAusflüge nach Usedom, Greifs-wald und Stettin.

Die Eisenbahnbrücke bei Kar-nin im Südwesten der Insel Use-dom, von der heute nur noch dieReste des Hubteils zu sehen sind,wurde 1876 als wesentliches Teil-stück der Eisenbahnstrecke Ber-lin — Swinemünde zur Überque-rung des Peenestroms zunächstals einspurige Drehbrücke, dieSegelschiffen die Durchfahrt er-möglichte, erbaut. Das hohe Ver-kehrsaufkommen erforderte zuBeginn des vorigen Jahrhun-derts den zweispurigen Ausbauund schließlich ein völlig neuesKonzept für die vielbefahreneVerbindung zwischen Festlandund Ferieninsel. Nach dem Vor-bild des Schiffshebewerks in Nie-derfinow an der Oder wurde einenach dem Fahrstuhlprinzip ar-beitende Hubbrücke geplant,eine damals in Deutschland ein-malige Konstruktion im Eisen-bahnbrückenbau, mit deren Bau1932 begonnen wurde. Das Hub-gerüst bestand aus vier 35 Meterhohen Türmen aus Stahl, diedurch Längs- und Querriegel sostabilisiert waren, daß sie die al-ten Pfeiler nicht unnötig belaste-ten. Sie ermöglichten gleichzeitigeine optimale Führung der Hub-überbauten, die die Gleise tru-gen. Die Durchfahrthöhe fürSchiffe betrug unter den gehobe-nen Überbauten 25 Meter. DasGewicht eines Hubüberbaus be-trug 134 Tonnen, er hing an zweiGegengewichten, die zusammen132 Tonnen wogen. Der Kraftauf-wand des Motors beim Hubkonnte daher für die Differenzvon 2 Tonnen gering gehalten

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Rheingau-Bezirksverein 17 V DI Regional-Magazin 1/2003

Das Schiff steigt nach oben auf der Schiffsrutsche Buczyniec im Ober-ländischen Kanal zwischen Osterode und Elbling.

werden. Im Dezember 1933 wur-de die Hubbrücke dem offiziellenBetrieb übergeben, und bei Hub-bzw. Senkzeiten von 2 Minutenkonnten nun Eisenbahnzüge dieneue Brücke mit 100 km/h über-queren. In den letzten Kriegsta-gen wurden die fünf Brückenbö-gen gesprengt,. Heute ist nur

noch das Hubteil der Peenebrük-ke als Industriedenkmal erhal-ten. Allerdings keimen in der Re-gion Hoffnungen auf eine Wieder-erstehung der Eisenbahnverbin-dung im Rahmen der EU-Oster-weiterung nach Polen.

Nach einem Kurzaufenthalt ander Seebrücke von Ahlbeck mitBarfußlauf im feinen Sand –␣ in-genieurtypisch mit »Körnung200, wenn nicht 240« gelobt – be-suchten wir das Historisch-Tech-nische Museum in Peenemünde.Es wurde im Mai 1991 eröffnetund informiert über die Raketen-forschung von ihren ersten theo-retischen Ansätzen im 19. Jahr-hundert über den Einsatz als Ver-

nichtungswaffen im II. Weltkriegbis zu der Raketentechnik imWeltraum. Schwerpunkt der Aus-stellung ist die deutsche Rake-tenforschung und -erprobung aufdem damaligen Heeresversuchs-gelände im Nordwesten der InselUsedom. Die Raumfahrt-Träumedes jungen Wernher von Braun,

der 1937 (25jährig) TechnischerDirektor der Anstalt war, wurdenumgehend auf militärisch nutz-bare Forschungsziele gelenkt. ImDezember 1942 wurde die Flügel-bombe Fieseler 103, mit demniedlichen Namen »Kirschkern«,erfolgreich erprobt. Bekannt wur-de sie unter Goebbels’ Bezeich-nung V1 (Vergeltungswaffe 1). AbJuni 1944 wurden London, aberauch Antwerpen und andere Zie-le, mit ca. 20.000 V1-Raketenbombardiert. Auf dem Museums-gelände ist neben weiteren Aus-stellungsobjekten auch ein Mo-dell der »V2« (bzw. des Aggregatsoder Versuchsmusters A-4) zu se-hen, einer Flüssigkeitsrakete, auf

deren Technik die Raumfahrtfor-schung nach dem Krieg wiederzurückgriff.

In der alten Hanse- und Uni-versitätsstadt Greifswald nutz-ten wir unseren Aufenthalt für ei-nen Rundgang auf dem Marktmit seinen schönen Patrizierhäu-sern und einen Abstecher zur Ma-rienkirche. Ein Museumsbesuchzur Würdigung der beiden großenSöhne der Stadt, Caspar DavidFriedrich und Ernst MoritzArndt, mußte aus Zeitmangel ei-nem künftigen Aufenthalt vorbe-halten bleiben.

In Stettin (Szczecin) konntenwir zunächst die Aussicht von derHaken-Terrasse mit ihren reprä-sentativen Bauten des beginnen-den 20. Jahrhunderts auf dieOder und den Hafen bewundernund anschließend das seit 1958wieder aufgebaute Renaissance-schloß der Pommerschen Herzögemit seinem hübschen Uhrturmund dem 200-Stufen-Glocken-turm kennenlernen. Der mehr als18 000 Hektar umfassende Slo-winski-Nationalpark mit seinenbis zu 30 Meter hohen weißenWanderdünen bei Leba war dasnächste Ziel. Die vom Wind Jahrfür Jahr um 10 Meter weiter ge-triebenen Dünen hinterlasseneine gespenstische Landschaftmit kahlen Baumstümpfen. Dieweißen Sandhügel zwischen Le-basee und Ostsee bieten von Maibis September ein faszinierendesWandergebiet.

Der nächste Reisetag führteuns, mit kurzen Abstechern zumHafen von Gdingen (Gdynia) undan die Seebrücke von Zoppot (So-pot), in das wunderschön wieder-erstandene Danzig (Gdansk). In

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V D I Regional-Magazin 1/2001 18 Rheingau-Bezirksverein

Nachdem die Aktionäre weiteresGeld verweigern, wird in der Hallewohl demnächst die größte über-dachte Achterbahn laufen.

Danzig haben es die polnischenRestauratoren und Städteplanernach den furchtbaren Kriegszer-störungen geschafft, den Besu-chern ein Stadtzentrum mit hi-storischen Gebäuden, herrlichenFassaden und lebendiger Stra-ßenszene zu präsentieren, für dasviel mehr Aufenthaltszeit wün-schenswert gewesen wäre!

Im Mittelpunkt der nachfolgen-den Besichtigung stand die Mari-enburg, Residenz der Hochmei-ster des Deutschordens seit 1309und eine der gewaltigsten undschönsten Burgen des Mittelal-ters, zugleich die größte Back-steinwehranlage ihrer Zeit in Eu-ropa. Der imposante Eindruckdes über 20 Hektar großen Kom-plexes, der drei Burgen mit ihremVerteidigungssystem umfaßt, er-schließt sich am besten von derlinken Uferseite der Nogat. EineFührung durch die Vorburg, dasMittelschloß mit dem Hochmei-sterpalast und das Hochschloßmit seinem Kreuzgang, der Gol-denen Pforte und den Räumender Würdenträger des Ordens nö-tigt dem Besucher größten Re-spekt vor der außergewöhnlichenKunst der mittelalterlichen Bau-meister und Handwerker ab.

.Auf dem Weg nach Allenstein(Olsztyn)n erwartete uns zu-nächst im Raum Elbing (Elblag)ein europaweit einmaliges hydro-technisches Kanalsystem undeine Schiffsreise »der besonderenArt« auf dem Oberländischen Ka-nal. Der Kanal zwischen dem hü-geligen Gebiet um Osterode(Ostroda) und der flachen Land-schaft um Elbing wurde nach denPlänen von Georg Jakob Steenke1845-60 erbaut und sollte 104

Meter Höhenunterschied auf nur9,6 km überwinden. Steenkeplante für die Verbindung zwi-schen Drewenz- und Drausenseeneben Schleusen die Anlage vonfünf geneigten Ebenen (Rollber-gen), über die die Schiffe anStahlseilen mit Gleitkarren aufSchienen gezogen werden konn-

ten. Neben der hydrotechnisch soperfekten Lösung des Transportsder arretierten Schiffe in den Wa-gen fasziniert uns heute vor al-lem auch die ökologische Nach-haltigkeit dieser Transportme-thode: Der Aufzugsmechanismusfür das Stahlseil beim Überque-ren der Rollberge, an dem jeweilszwei gegenläufige Wagen mit denSchiffsplattformen befestigt sind,wird durch Wasserkraft (erzeugtvon einem Wasserrad mit 8 m

Durchmesser) angetrieben.Wir bestiegen unser Schiff bei

Buchwalde (Kanalkilometer 51,6)und hatten nun eine mehrstündi-ge Fahrt über fünf Seilebenen voruns, die uns bei herrlichem Spät-sommerwetter durch eine idylli-sche Landschaft führte. Nach derletzten Ebene bei Neu Kußfeldgelangten wir über die ausgebag-gerte Schiffsroute durch den 9,7km langen, maximal 2,5 m tiefenDrausensee in ein riesiges orni-thologisches Naturschutzgebiet,in dem zwischen Binsen, Schilfund Seerosen Kraniche, Schwä-ne, Kormorane und Reiher idealeLebensbedingungen vorfinden.

Die Masuren, ein 1500 qkmgroßes Gebiet, auf dem sich ca.3000 größere und noch viel mehrkleine Seen befinden, ist eineideale Urlaubsregion für Wande-rer, Wassersportler und Angel-freunde. Wir legten Pausen inKrutinnen (Krutyn) und Nikolai-ken (Mikolajki) ein, und bedauer-ten wieder einmal, nur auf der»Durchreise« zu sein. So hieß esdenn logischerweise auch, aufeine ›gestakte‹ Kahnfahrt aufdem kristallklaren Krutinnen-flüßchen durch die Johannisbur-ger Heide oder eine Dampfer-fahrt von Nikolaiken aus, überden Spirdingsee, zu verzichten.

Nach einer letzten Stadtfüh-rung in Thorn (Torun), der Ge-burtsstadt des Nikolaus Koperni-kus, mit ihren schönen Profan-und Sakralbauten im unzerstör-ten historischen Zentrum nahmunser Bus Kurs auf die Grenzebei Frankfurt/Oder, und abendswaren wir in unserem letztenÜbernachtungsziel bei Lübbenim Spreewald angekommen.

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Unser letztes Exkursionszielbesuchten wir am Rückreisetag,die CargoLifter Werft in Brand,etwa 60 Kilometer südlich vonBerlin.

Wie aus der Wirtschaftspressebekannt ist, befindet sich das Un-ternehmen seit Monaten in hefti-gen Turbulenzen. Im Juni 2002mußte der Insolvenzantrag ge-stellt werden, und der Mitarbei-terbestand wurde seitdem vonmehr als 500 auf 30 abgebaut. Al-lerdings hat das Besucherinteres-se an der Firma mit der faszinie-renden Idee, mit dem größtenLuftschiff aller Zeiten Schwerla-sten über Gebirge, unzugänglicheRegenwälder und die Weltmeerezu transportieren, bis heute nichtnachgelassen. Die Begeisterungfür dieses »Leichter-als-Luft-Konzept« ist auch unserem Füh-rer durch das Besucherzentrum

und die riesige Werfthalle anzu-merken. Die Werfthalle ist mit ih-ren Abmessungen von 360 MeterLänge, 210 Meter Breite und 107Meter Höhe die größte freitragen-de Halle der Welt und in der mär-kischen Landschaft kilometer-weit zu sehen. In ihr sollte dashalbstarre Luftschiff CargoLifterCL 160 mit seiner Kielkonstruk-tion unter der Heliumhülle Platzfinden (und ein weiterer »Wal derLüfte« im Bau hätte auch nochdarin Platz). Der Prototyp desLuftschiffes, dessen Start für2004 geplant war, sollte eine Län-ge von 260 Meter und einen maxi-malen Durchmesser von 65 Meterhaben; seine Flughöhe sollte beica. 2000 Meter und seine Ge-schwindigkeit bei 80 bis maximal125 km/h liegen. Er war für denTransport von Lasten bis zu 160Tonnen geplant; beim Be- und

Entladen sollte ein Lastenaus-tausch stattfinden, das heißt: derGewichtsverlust beim Entladenwürde durch Wasserballast aus-geglichen.

Die Verwirklichung dieser Plä-ne ist inzwischen in weite Fernegerückt. In der großen Halleschwebt nur der runde Ballon desAirCrane75, eines »kleinen Bru-ders« des geplanten CargoLifters,der jedoch über keinen eigenenAntrieb verfügt. Noch hofft manin der strukturschwachen Regionauf finanzielle Hilfe von Bundund Land.

Doch über der riesigen Halle inder Mark Brandenburg kreist an-stelle des CargoLifters vorerstnur der Pleitegeier.Jutta Stemmildt

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Anmeldung zur MitgliederversammlungDienstag, 18. März 2003, um 18.00 Uhr im Dorint Pallas Hotel Wiesbaden, Auguste-Viktoria-Straße 15

Hiermit melde ich mich verbindlich zur Teilnahme an der Mitgliederversammlung an.❑ Ich komme ohne Begleitung❑ Ich bringe 1 Person ❑ 2 Personen ❑ 3 Personen mit (Zutreffendes ankreuzen)

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Ort, Datum, Unterschrift

V D I Verein Deutscher Ingenieure · Rheingau-Bezirksverein e. V