Rheinland Westfalen Lippe im Sozial- und Gesundheitswesen · Autorinnen, Frau Dr. Annett Herrmann,...

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Berufliche Bildung und Qualifizierung in der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen www.diakonie-rwl.de Rheinland Westfalen Lippe

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Berufliche Bildung und Qualifizierung in der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

www.diakonie-rwl.de

RheinlandWestfalenLippe

Impressum

Herausgeber: Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe Geschäftsbereich Familie, Bildung und Erziehung Lenaustraße 41 J 40470 Düsseldorfwww.diakonie-rwl.de

Redaktion und Text: Dr. Annett HerrmannBeatrix Halm-SchloesserHeidemarie Rotschopf

Gestaltung und Satz: luxgrafik, Münster

Druck: Buschmann, Münster

Münster, 2011

Berufliche Bildung und Qualifizierung in der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

RheinlandWestfalenLippe

www.Diakonie RWL.de

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Dass die Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe mit dieser profilierten Broschüre einer breiten Öffentlichkeit erstmals ihr umfangreiches Aus-, Fort- und Weiterbildungsangebot in einer systematischen

Darstellung zugänglich macht, ist außerordentlich zu begrüßen.

Damit wird die Differenziertheit des Bildungsspektrums deutlich, das sehr dicht an den Anforderungen der Praxis verschiedener Berufsfelder des Sozial- und Gesundheitswesens entwickelt, in jedem Einzelfall ein hohes Maß an Fachlichkeit vermittelt. Denn die Diakonie qualifiziert nicht fern von der Praxis, sondern die Qualifizierung, ob Aus- Fort- oder Weiterbildung, ist Ergebnis reflektierter Praxis in den diakonischen Einrichtungen. So fließen die Prozesse sich verändernder beruflicher Anforderungen, sei es im Bereich der Kindertagesstätten oder der Altenhilfe, sei es bedingt durch den demografischen Wandel oder durch Ansprüche der sogenannten work-life-balance permanent in die Bildungsprofile ein.

Das Erarbeiten einer solchen Broschüre ist zudem auch der Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt geschuldet. Schon jetzt ist ein Fachkräftemangel im Bereich des Sozial- und Gesundheitswesens zu verzeichnen, der sich in den kommenden Jahren noch verschärfen wird. Insofern kommt diese Broschüre dem berechtigten Anliegen vieler Träger der Diakonie

Grußwort

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

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entgegen, deutlich zu machen, wie umfänglich die Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe in attraktive und zukunftsfähige Ausbildungswege investiert, um jungen Menschen eine berufliche Orientierung zu bieten.

Bildungsprozesse sind schon längst nicht mehr auf eine zeitlich begrenzte Lebensphase reduzierbar, sondern ziehen sich als perma-nente Bildungsherausforderung und Bildungschance lebensbegleitend durch die (Erwerbs-)Biografie. Die diakonischen Träger und Einrichtun-gen investieren daher bewusst in Fort- und Weiterbildung. Dies ist nicht nur ein Mittel einer gezielten Personalentwicklung, sondern auch ein Zeichen für die Wertschätzung und Würdigung der Mitarbeitenden. Das vielfältige Angebot an Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten ist dafür ein sprechender Beleg.

Es bleibt zu wünschen, dass diese Broschüre die ihr angemessene Aufmerksamkeit findet, sowohl bei den diakonischen Einrichtungen und den Mitarbeitenden als auch bei den Menschen in beruflichen Orientie-rungs- oder Umorientierungsphasen. Mein herzlicher Dank gilt den drei Autorinnen, Frau Dr. Annett Herrmann, Frau Beatrix Halm-Schlösser und Frau Heidemarie Rotschopf, die sich der Arbeit zur Erstellung dieser Broschüre engagiert und kreativ gestellt haben.

Pfarrer Prof. Dr. Uwe BeckerVorstand Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe

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Vorwort

Die Handlungsfelder im Sozial- und Gesundheitswesen verändern sich mit einer hohen Dynamik. Die Menschen, die in diesen Handlungsfeldern arbeiten, sind darauf verwiesen, sich neuen

Aufgaben und Herausforderungen zu stellen. Die (Erst-)Ausbildung von jüngeren Menschen steht ebenso im Zentrum wie die Fort- und Weiter-bildung von Mitarbeitenden. Eine besondere Zielgruppe bilden junge Menschen und Menschen, die nach längerer Auszeit wieder in den Beruf zurückkehren oder sich im mittleren Lebensalter für einen neuen Beruf entscheiden. Sie haben für die Handlungsfelder des Sozial- und Gesundheitswesens der Diakonie an Bedeutung gewonnen. Die aktuellen bildungspolitischen und gesellschaftlichen Veränderungen erfordern stets qualifikatorisch und perspektivisch ausgerichtete Anpassungsleistungen.

Bei der Bewältigung von gesellschaftlichen Veränderungsprozessen ist die Diakonie auf Mitarbeitende angewiesen, die gut ausgebildet und bereit sind, ihre fachlichen, persönlichen und sozialen Kompetenzen zu ergänzen und zu erweitern. Auch die einzelnen Einrichtungen der Diakonie sind dabei gefordert. Hierbei unterstützt die Diakonie RWL als Spitzenverband die diakonischen Träger, Einrichtungen und Dienste eine qualifizierte und bedarfsgerechte Bildungsstruktur anzubieten. Gegründet auf ein christliches Menschenbild werden die erforderlichen fachlichen, sozialen und persönlichen Kompetenzen von verschiedenen

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

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Bildungseinrichtungen und Fachverbänden auf unterschiedlichen Qualifikationsniveaus vermittelt.

Die Broschüre „Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen. Berufliche Bildung und Qualifizierung in der Diakonie Rheinland-West-falen-Lippe“ gibt einen Überblick über die verschiedenen Ausbildungs-gänge und evangelischen Ausbildungsinstitutionen sowie über die Studiengänge an den evangelischen Fachhochschulen. Junge Men-schen, die z. B. ein Freiwilliges Soziales Jahr in Einrichtungen der Kirche und Diakonie absolvieren oder Einrichtungen und Angebote der Diakonie besuchen, interessieren sich für Ausbildungsmöglichkeiten im Kontext der Diakonie und fragen nach. Junge Menschen zu erreichen, die sich für die Bildungsbereiche des Sozial- und Gesundheitswesens der Diakonie interessieren, ist eine große Chance für die Personalent-wicklung und Personalgewinnung evangelischer Träger und Einrichtun-gen. Diese Broschüre soll zunächst einfach und pragmatisch jungen Menschen eine nachhaltige Übersicht der Möglichkeiten Beruflicher Bildung bieten. Darüber hinaus können auf der homepage der Diakonie RWL (www.diakonie-rwl.de) weitere Informationen und Einblicke in die Arbeitsfelder gewonnen werden.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Anzahl berufsqualifi-zierender Möglichkeiten und der an der Berufsbildung beteiligten Bildungseinrichtungen der Diakonie RWL zugenommen hat. Dabei hat sich das fachliche Themenspektrum an die gesellschaftlichen Erforder-nisse angepasst. Dies unterstreicht die Bedeutung, die der Beruflichen Bildung mit Blick auf den demografischen Wandel und den Fachkräfte-mangel beizumessen ist.

Maria LoheideGeschäftsbereichsleitung Familie, Bildung und ErziehungDiakonie Rheinland-Westfalen-Lippe

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Vorwort

Bildungsaufgaben spielten seit den Anfängen der modernen Diakonie im 19. Jahrhundert eine zentrale Rolle für diakonisches Handeln, beispielsweise für den pädagogischen Ansatz des

„Rauhen Hauses“ oder für die Entwicklung der Krankenpflege.

Viele der Bildungsanstrengungen konzentrierten sich im 20. Jahrhun-dert auf die Professionalisierung diakonischer Fachkräfte. Aber auch Aspekte der gesellschaftlichen Teilhabe, die Gestaltung von Lebensla-gen sowie der Zugang auf den Arbeitsmarkt hängen zu einem großen Teil von Bildungschancen und Bildungswegen ab.

Dies spiegelt sich auch in dem gegenwärtigen Bedarf an Fort- und Weiterbildungen innerhalb der Diakonie wider und wird für die zukünfti-ge Entwicklung ihrer Handlungsfelder ein wesentlicher Aspekt sein. Die berufliche Bildung und Qualifizierung in der Diakonie RWL findet vorrangig im Sozial- und Gesundheitswesen statt. Sie lässt sich inner- halb der Diakonie RWL neben dem Handlungsfeld des Freiwiliigen Sozialen Jahres (FSJ) und den Freiwilligen Diensten in die Bereiche der Altenarbeit, der erzieherisch-pädagogischen Berufe und der Arbeit im Krankenhaus einteilen.

Auftakt

Ausgangspunkt und Aufbau der Broschüre

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

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Ausgangspunkt

Die Begriffe der beruflichen Bildung und Qualifizierung „Ausbildung“, „Fortbildung“ und „Weiterbildung“ werden im Sprachgebrauch nicht eindeutig zugeordnet. Besonders der Unterschied zwischen Fort- und Weiterbildung ist nicht immer erkennbar. Trotz der eher vagen Unterschiede zählen die Bereiche der Aus-, Fort- und Weiterbildung insgesamt zur Berufsbildung. Daher wird in dieser Broschüre vorge-schlagen, Ausbildung als den Bereich kenntlich zu machen, in dem erste Qualifikationen in einem Berufsfeld erworben werden. Der Bereich der Fortbildung soll hier verstanden werden als Berufsbildung, die auf eine spezifische Berufsausbildung aufbaut und Kenntnisse wie Fertig-keiten erweitert. Weiterbildungen sollen dagegen als jene Bildungsan-gebote betrachtet werden, die sich auf Zusatzqualifikationen beziehen, oder sich auf Umschulungen spezialisieren.

Wichtig mit Bezug auf eine evangelische Bildungslandschaft ist die Unterscheidung der Begriffe „Lebenslanges Lernen“ und „Lebens-begleitendes Lernen“, da mit diesen Lernformen unterschiedliche Perspektiven auf Lernprozesse fallen.

Mit dem Begriff des Lebenslangen Lernens ist ein Konzept gemeint, das Menschen befähigt, während ihrer gesamten Biographie hindurch zu lernen. In einer sich ständig im Wandel befindenden Gesellschaft bilden sich neue Formen formellen Lernens (Schule und Berufsausbildung) und informellen Lernens (z. B. beruflich erworbene Erfahrung) heraus. Laut der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung wird Lernen als konstruktives Verarbeiten von Informationen und Erfahrun-gen zu Kenntnissen, Einsichten und Kompetenzen verstanden. Um dem Begriff des Lebenslangen Lernens den Aufforderungscharakter ökono-misch verwertbarer Prinzipien zu nehmen und Lernen verstärkt als persön-liche Entwicklung hinsichtlich von Kompetenzen und nicht hinsichtlich verwertbarer oder nur messbarer Qualifikationen zu beschreiben, soll der Begriff des Lebenslangen Lernens durch den Begriff des Lebensbegleiten-den Lernens ersetzt werden. Der Begriff Lebensbegleitendes Lernen setzt

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Auftakt

den Akzent deutlicher auf lebensphasenorientierte Verarbeitungs- und Bildungsprozesse sowie auf work-learn-life-balance als Vereinbarkeit von Arbeitswelt, Lernphasen und Privatem (vgl. Herrmann 2009).

Aufbau der Broschüre

Die Broschüre „Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen. Berufliche Bildung und Qualifizierung in der Diakonie RWL“ ist in zwei Hauptteile gegliedert.

Im ersten Hauptteil geht es um die verschiedenen Ausbildungsgänge im Sozial- und Gesundheitswesen und um die verschiedenen Ausbil-dungseinrichtungen.

Die Ausbildungsgänge der evangelischen Bildungsinstitutionen im Sozial- und Gesundheitswesen lassen sich in 18 Ausbildungswege differenzieren. Zu diesen gehört bspw. der Ausbildungsgang zum/ zur Altenpfleger/in ebenso dazu, wie die Ausbildung zum/ zur Diätassis-tent/in, Ergotherapeut/in, Erzieher/in, Familienpfleger/in, Hebamme/ Entbindungspfleger, Heilpädagoge/in als auch die Ausbildung zum/ zur operationstechnischen Assistent/in. Die evangelischen Ausbildungsein-richtungen ermöglichen einen ersten Einstieg in die berufliche Qualifi-zierung. Vermittelt werden dort Kenntnisse und praktisches Wissen in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen. Zu den hier aufge-führten evangelischen Ausbildungseinrichtungen zählen beispielsweise die evangelischen Berufskollegs, die evangelischen Fachseminare und Fachschulen für Altenpflege sowie Fachseminare für Familienpflege, die evangelischen Ausbildungsstätten für Ergotherapie, die evangeli-schen Hebammenschulen und die evangelischen Gesundheits- und Krankenpflegeschulen sowie die evangelischen Fort- und Weiterbil-dungsanbieter im Bereich der Diakonie RWL.

Inhalt des zweiten Hauptteils dieser Broschüre ist das Fachhochschul-angebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen.

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

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Die Studiengänge im Sozial- und Gesundheitswesen sind vielfältig und spezialisiert. Grundsätzlich wird unterschieden in Bachelorstudiengänge (B.A.) und Masterstudiengänge (M.A.). Die evangelischen Fachhoch-schulen haben sich in ihren Bachelor- und Masterabschlüssen auf Studiengänge der Sozialen Arbeit und des Gesundheitswesens spezia-lisiert. Besonders den Fachkräften, die im Sozial- und Gesundheitswesen arbeiten, sollen berufliche Aufstiegs- bzw. Durchstiegsmöglichkeiten zu einem Hochschulabschluss gegeben werden.

Hochschulabschlüsse gewinnen für die berufliche Weiterentwicklung eine zunehmende Bedeutung. Zu den Studiengängen im Bereich des Sozial- und Gesundheitswesens zählen beispielsweise die Bachelorstu-diengänge „Diakonie im Gemeinwesen – Soziale Arbeit und Diakonik“, „Elementarpädagogik“, „Heilpädagogik“ oder der Studiengang „Management im Sozial- und Gesundheitswesen“. Zu den von den evangelischen Fachhochschulen angebotenen Masterstudiengängen zählen der Studiengang „Bildungsmanagement“, „Management in sozialwirtschaftlichen und diakonischen Organisationen“ und der Studiengang „Soziale Inklusion: Gesundheit und Bildung“.

Neben der Darstellung der Ausbildungsgänge mit den dazugehörigen Ausbildungseinrichtungen und der Darstellung der verschiedenen Studiengänge im Sozial- und Gesundheitswesen und den evangeli-schen Fachhochschulen in NRW sind auch die spezifischen Arbeitsbe-reiche der Diakonie RWL dargestellt, die sich mit den Fragen der Beruflichen Qualifizierung beschäftigen.

Am Ende der Broschüre befinden sich ein [Glossar] und die Kontaktda-ten der Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner der Diakonie RWL für Fragen rund um den Freiwilligen Dienst sowie die berufliche Bildung und Qualifizierung, zugeordnet zu den jeweiligen Zuständigkeitsberei-chen.

Das Glossar beginnt auf Seite 184

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Auftakt

Die Inhalte dieser Broschüre sind auch auf der Homepage der Diakonie (www.diakonie-rwl.de) unter „Berufliche Bildung“ abrufbar. Wir wün-schen Ihnen eine angenehme und informative Lesezeit mit dieser Broschüre.

Dr. Annett Herrmann Beatrix Halm-Schloesser Heidemarie Rotschopf (Familie, Bildung (Pflege, Alten- (Krankenhaus und und Erziehung) und Behindertenarbeit) Rehabilitation)

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Grußwort 3

Vorwort 5

Auftakt: Ausgangspunkt und Aufbau der Broschüre 7

1. Berufliche Bildung und Qualifizierung in der Diakonie RWL 16 1.1 FreiwilligesSozialesJahrundFreiwilligendienste 18 1.2 BeruflicheQualifizierungimpflegerischenBereichvonälteren Menschen(Altenarbeit) 21 1.3 BeruflicheQualifizierungimerzieherisch-pädagogischen Bereich 24 1.4 BeruflicheQualifizierungimKrankenhaus(Akutpflege) 27

2. Evangelisches Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen – Ausbildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen 30 2.1 AusbildungsgängeimÜberblick 33 2.1.1 Altenpfleger/in 36 2.1.2 Altenpflegehelfer/in 44 2.1.3 Diätassistent/in 48 2.1.4 Ergotherapeut/in 50 2.1.5 Erzieher/in 52 2.1.6 Familienpfleger/in 56 2.1.7 Gesundheits- und Krankenpfleger/in 58 2.1.8 Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in 64 2.1.9 Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/in 66 2.1.10 Hebammen / Entbindungspfleger/in 68 2.1.11 Heilpädagoge/in 71 2.1.12 Heilerziehungspfleger/in 73 2.1.13 Heilerziehungshelfer/in 76 2.1.14 Kinderpfleger/in 78 2.1.15 Operationstechnische Assistentin /

Operationstechnischer Assistent 80 2.1.16 Physiotherapeut/in 83

Inhalt

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Inhalt

2.1.17 Sozialassistent/in 85 2.1.18 Sozialhelfer/in 87 2.1.19 Werkstattjahr Altenhilfe in NRW (Qualifizierungsmaßnahme) 88 2.2 AusbildungseinrichtungenimBereichderDiakonieRWLimÜberblick 90 2.2.1 Ev. Berufskollegs des Sozialwesens im Bereich der Diakonie RWL 91 2.2.2 Ev. Fachseminare und Fachschulen für Altenpflege sowie

Fachseminare für Familienpflege im Bereich der Diakonie RWL 100 2.2.3 Ev. Ausbildungsstätten für Ergotherapie im Bereich

der Diakonie RWL 103 2.2.4 Ev. Hebammenschulen im Bereich der Diakonie RWL im Überblick 109 2.2.5 Ev. Diätschulen im Bereich der Diakonie RWL 109 2.2.6 Ev. Berufsschulen für operationstechnische Assistenz im

Bereich der Diakonie RWL 110 2.2.7 Ev. Ausbildungsstätten für Physiotherapie im

Bereich der Diakonie RWL 111 2.2.8 Ev. Gesundheits- und Krankenpflegeschulen im

Bereich der Diakonie RWL 112 2.2.9 Ev. Gesundheits- und Krankenpflegehilfeschulen im

Bereich der Diakonie RWL 117 2.2.10 Ev. Gesundheits- und Kinderkrankenpflegeschulen im

Bereich der Diakonie RWL 118 2.2.11 Evangelische Fort- und Weiterbildungsanbieter im

Bereich der Diakonie RWL 120

3. Evangelisches Fachhochschulangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen 124

3.1 StudiengängeimSozial-undGesundheitswesenimÜberblick 126 3.1.1 Bachelorstudiengänge 131 3.1.1.1 Bildung und Erziehung in der Kindheit (FFH) 132 3.1.1.2 Elementarpädagogik (EFH RWL) 133 3.1.1.3 Gemeindepädagogik und Diakonie (EFH RWL) 136 3.1.1.4 Heilpädagogik (EFH RWL) sowie Heilpädagogik mit

Schwerpunkt Management oder Mentoring (FHdD) 138) 3.1.1.4.1 Grundständiger Studiengang

Heilpädagogik (EFH RWL) 139 3.1.1.4.2 Berufsbegleitender Aufbaustudiengang

Heilpädagogik mit Schwerpunkt Management oder Mentoring (FHdD) 141

3.1.1.5 Management im Sozial- und Gesundheitswesen (FHdD) 142 3.1.1.6 Mentoring (Beraten und Anleiten) im Sozial- und

Gesundheitswesen (FHdD) 144 3.1.1.7 Pflege (EFH RWL) 146 3.1.1.8 Pflege und Gesundheit (FFH) 148 3.1.1.9 Pflegemanagement und Organisationswissen (FFH) 149

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

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3.1.1.10 Pflegepädagogik (FFH) 151 3.1.1.11 Pflegewissenschaft (FHdD) 152 3.1.1.12 Psychiatrische Pflege und psychische Gesundheit

(FHdD) 154 3.1.1.13 Soziale Arbeit (EFH RWL) 155 3.1.1.14 Diakonie im Gemeinwesen – Soziale Arbeit und

Diakonik (FHdD) 156 3.1.2 Masterstudiengänge 159 3.1.2.1 Bildungsmanagement (FFH) 159 3.1.2.2 Management in sozialwirtschaftlichen und

diakonischen Organisationen (EFH RWL) 161 3.1.2.3 Management und Diversity (FFH) 163 3.1.2.4 Soziale Inklusion: Gesundheit und Bildung (EFH RWL) 165 3.1.3 Geplante Studiengänge 168 3.1.3.1 Bachelorstudiengang: Heilerziehungspflege (FHdD) 168 3.1.3.2 Masterstudiengang: Organisationsentwicklung mit

den Schwerpunkten Beratung/ Supervison und Führen/ Management (FHdD) 169

3.1.3.3 Masterstudiengang: Berufspädagogik im Gesundheitswesen (FFH) 169

3.1.4 Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten an den Fachhochschulen 170 3.1.4.1 Evangelische Fachhochschule der Diakonie (FHdD) 170 3.1.4.2 Evangelische Fachhochschule

Rheinland-Westfalen-Lippe (EFH RWL) 171

3.2EvangelischeFachhochschuleninNRW 172 3.2.1 Fachhochschule der Diakonie (FHdD) 173 3.2.2 Evangelische Fachhochschule

Rheinland-Westfalen-Lippe (EFH RWL) 175 3.2.3 Fliedner Fachhochschule i. Gr. der Kaiserswerther Diakonie (FFH) 176

4. Fazit und Ausblicke 180

5. Glossar 184

6. Die verschiedenen Arbeitsbereiche der Beruflichen Bildung der Diakonie RWL mit Kontaktpersonen 198

7. Quellenangaben 202

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Inhalt

1. Berufliche Bildung und Qualifizierung in der Diakonie RWL

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Die berufliche Bildung und Qualifizierung in der Diakonie RWL findet vorrangig im Sozial- und Gesundheitswesen statt. Innerhalb der Diakonie RWL wird berufliche Bildung und Qualifizierung im

Handlungsfeld des Freiwilligen Sozialen Jahres und der Freiwilligendiens-te sowie in den Handlungsfeldern der Altenarbeit, der erzieherisch-päda-gogischen Berufe und der Arbeit im Krankenhaus gekonnt umgesetzt.

1.1 Freiwilliges Soziales Jahr und Freiwilligendienste

Derzeit arbeiten im Gebiet Rheinland, Westfalen und Lippe mehr als 1.000 junge Menschen im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) in diakonisch-kirchlichen Einrichtungen, Kirchengemeinden und Schulen.

Die Nachfrage nach einem FSJ steigt seit einigen Jahren stetig an. Das FSJ als außerschulisches Bildungsjahr wendet sich an junge Menschen zwischen 16 – 26 Jahren. In der Regel werden die Vereinbarungen für eine Dauer von zwölf Monaten geschlossen, die Mindestdauer eines FSJ

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Berufliche Bildung und Qualifizierung in der Diakonie RWL

beträgt sechs, die maximale Dauer kann 18 Monate betragen. Pädagogi-sche Fachkräfte führen die begleitende Bildungsarbeit in Seminarform durch. In den Tätigkeitsfeldern werden die Freiwilligen durch Fachkräfte eingearbeitet und während der Mitarbeit fachlich begleitet. In der FSJ-Bildungsarbeit werden u. a. die Selbst- und Fremdwahrnehmung sensibilisiert, verschiedene Formen einer situationsangemessenen Kommunikation und für die Berufswelt geeignete persönliche und soziale Verhaltensweisen eingeübt. Darüber hinaus werden in der praktischen Mitarbeit und in der begleitenden Bildungsarbeit fachliche Kenntnisse über verschiedene Krankheitsbilder und ihre Therapiemöglichkeiten sowie der Umgang mit der entsprechenden Klientel vermittelt.

Die erlebte Praxis wird immer wieder aktuellen sozialpolitischen Aspekten gegenüber gestellt und überprüft. Nicht zuletzt werden berufliche Entscheidungsprozesse angeregt, unterstützt und Bewer-bungstrainings durchgeführt.

Freiwillige bekommen für ihren Einsatz folgende Leistungen:P 25 Bildungstage,P ein qualifiziertes Zeugnis und eine FSJ-Bescheinigung,P Taschengeld und Fahrtkostenzuschuss,P Kindergeld und Sozialversicherung,P Absicherung in der Berufsgenossenschaft sowieP 26 Tage Urlaub.

Die Freiwilligen können in folgenden Tätigkeitsfeldern praktisch mitar-beiten:P Schule (Integrationshilfe, Ganztagsschule),P Kindergarten / Kindertagesstätte,P Kinder- und Jugendarbeit (in Internaten, Jugendzentren, Kirchenge-

meinden),P Erziehungshilfen (Mitarbeit in Wohngruppen),P Behindertenhilfe (stationäre und ambulante Mitarbeit),P Altenhilfe (stationär in Pflege und Sozialen Diensten, ambulant in

Betreuung),

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

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P Krankenhaus (im Stationsdienst und in der Krankenhausseelsorge),P Kultur sowieP Soziale Beratungsstellen.

Mit einem abgeleisteten FSJ erhalten Absolventinnen und Absolventen oftmals eine Anerkennung als Vorpraktikum für Ausbildungen bzw. Studiengänge. Teilnehmende mit Fachhochschulreife erlangen mit der zwölfmonatigen Teilnahme an einem FSJ die Anerkennung des einjähri-gen gelenkten Praktikums. Die mit einem FSJ erworbenen Nachweise sind sinnvolle Dokumente bei Bewerbungen für eine Ausbildung, einen Studienplatz oder für einen Arbeitsplatz.

Interessenten für ein Freiwilliges Soziales Jahr oder einen Bundesfrei-willigendienst wenden sich bitte an:Herrn Jürgen Thor P Diakonie Rheinland-Westfalen-LippeReferat Freiwilligendienste P Friesenring 32/34 P 48147 Münster Telefon: 0251/ 2709-160 P E-Mail: [email protected] anHerrn Michael Brausch P Diakonie Rheinland-Westfalen-LippeReferat Freiwilligendienste P Quatermarkt 1 P 50667 Köln Telefon: 0221/ 271687-11 P E-Mail: [email protected]

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1.2 Berufliche Qualifizierung im pflegerischen Bereich von älteren Menschen (Altenarbeit)

Die Ausbildungen in der Altenpflege haben einen hohen Stellenwert angesichts des wachsenden Anteils immer älter werdender Menschen, die Pflege und Betreuung benötigen. Die dreijährige Ausbildung zur Altenpflegefachkraft und die einjährige Ausbildung zur Altenpflegehel-ferin oder zum Altenpflegehelfer sind staatlich anerkannt und werden an Fachseminaren für Altenpflege oder an Fachschulen für Altenpflege vermittelt. Die Qualitätspolitik der evangelischen Fachseminare und Fachschulen für Altenpflege orientiert sich an einem christlichen Menschenbild. Das heißt für die Ausbildung: Die Einzigartigkeit und die Begabungen der Schülerinnen und Schüler wahrzunehmen und zu fördern. Schülerinnen und Schüler werden befähigt, die Ressourcen und die Eigenständigkeit älterer Menschen so weit wie möglich zu erhalten und zu stärken. Auf der Grundlage eines gemeinsamen Rahmencurriculums erreichen die Fachseminare und Fachschulen vergleichbare Ausbildungsgänge auf einem hohen Qualitätsniveau.

Fort- und Weiterbildung ist in den unterschiedlichen Handlungsfeldern der Altenpflege von besonderer Bedeutung. Über die Anpassung der erwor-benen fachlichen Kompetenzen und die Weiterentwicklung der berufs-feldspezifischen Leistungen und Angebote hinaus gewinnen berufsbio-grafische Aspekte im Rahmen des [Lebensbegleitenden Lernens] an Gewicht. Personenbezogen soll Fort- und Weiterbildung vertiefende oder

Was bedeutet Lebenslanges Lernen bzw. Lebensbegleitendes Lernen?Mit dem Begriff des Lebenslangen Lernens ist ein Konzept ge-meint, dass Menschen befähigt, während ihrer gesamten Biogra-phie hindurch zu lernen. In einer modernen Gesellschaft bilden sich neue Formen formellen Lernens (Schule und Berufsausbil-dung) und informellen Lernens (z. B. beruflich erworbene Erfah-

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Berufliche Bildung und Qualifizierung in der Diakonie RWL

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erweiternde Kompetenzen für spezialisierte Handlungsfelder im Rahmen der fach- und funktionsbezogenen Qualifizierung ermöglichen. Beispiele für fachlich qualifizierende Fortbildungsangebote sind Themen wie Validation, tiergestützte Betreuung, Kinästhetik, basale Stimulation, Expertenstandards für die Pflege, Clowns in der Pflege, Therapeutisches Tischgespräch etc. Beispiele für Fachweiterbildungsangebote sind: Fachkraft für Palliativpflege, Fachkraft für Intensivpflege, Fachkraft für Gerontopsychiatrie etc. Beispiele für Funktionsweiterbildungen sind Qualitätsmanagement, Pflegedienstleitung, Wohnbereichsleitung, verantwortliche Pflegefachkraft, Projektmanagement etc. Mit Blick auf die

rung) heraus. Laut der Bund-Länder-Kommission für Bildungs-planung und Forschungsförderung wird Lernen als konstruktives Verarbeiten von Informationen und Erfahrungen zu Kenntnissen, Einsichten und Kompetenzen verstanden.

Eine Konsensstrategie zwischen Bund und Ländern orientiert sich sowohl an den Lebensphasen des Menschen von der frühen Kindheit bis ins hohe Alter, als auch an wesentlichen Elementen für Lebenslanges Lernen, die Entwicklungsschwerpunkte darstel-len. Letztere sind z. B. Einbeziehung informellen Lernens, Selbst-steuerung, Kompetenzentwicklung, Vernetzung, Modularisierung, Lernberatung.

Um dem Begriff des Lebenslangen Lernens den Aufforderungs-charakter ökonomisch verwertbarer Prinzipien zu nehmen und Lernen verstärkt als persönliche Entwicklung hinsichtlich der Kompetenzen und nicht hinsichtlich verwertbarer und meßbarer Qualifikationen zu beschreiben, wurde der Begriff Lebenslanges Lernen durch den Begriff Lebensbegleitendes Lernen ersetzt. Der Begriff Lebensbegleitendes Lernen setzt den Akzent deutlicher auf lebensphasenorientierte Verarbeitungs- und Bildungsprozes-se, Kompetenzorientierung sowie auf work-learn-life-balance als Vereinbarkeit von Arbeitswelt, Lernen und Privatem.

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Organisationsentwicklung spielt die Fort- und Weiterbildung als Bestand-teil einer systematischen [Personalentwicklung] eine elementare Rolle.

Evangelische Fortbildungsinstitute und Fortbildungsanbieter stellen ein breit gefächertes Spektrum von Fort- und Weiterbildungsangeboten für die Pflege bereit.

Zur Information und Beratung von Mitgliedseinrichtungen, z. B. der Ein- richtungen der stationären und teilstationären Pflege und von Kirchenge-meinden, bietet die Diakonie RWL bzw. der Fachverband für Altenarbeit – neben dem oben erwähnten Fortbildungsangebot evangelischer Träger – Fachtagungen, Workshops und Seminare an. Im Fokus stehen aktuelle Themen, die sich z. B. aus geänderten Vorschriften, Gesetzen und Richtlinien oder aus aktuellen fachlichen Strömungen ergeben. Hierzu zählen auch Themen, die nicht zum Angebotsspektrum evangelischer Fortbildner gehören oder nur regional begrenzt angeboten werden.

Die Aufgaben der Diakonie RWL im Arbeitsfeld Aus-, Fort- und Weiter-bildung in der Altenpflege sind:

Was bedeutet Personalentwicklung?Personalentwicklung ist die systematische Bildung und Förderung aller Mitarbeitenden einer Organisation. Mitarbeitende werden für ihre aktuellen und perspektivischen Aufgaben qualifiziert. Die vielfältigen und stetig wachsenden Anforderungen an Mitarbei-tende sind durch eine Reihe von Faktoren beeinflusst wie z. B. demografische Entwicklungen. Personalentwicklung wird zu einer wesentlichen Voraussetzung, qualifizierte Fach- und Führungs-kräfte zu fördern sowie einen fachlich und betriebswirtschaftlich sinnvollen Personalmix zu gewährleisten. Wichtigste Aufgabe der Personalentwicklung ist, die vorhandenen Kompetenzen, Fähigkei-ten und Neigungen der Mitarbeitenden zu erkennen, zu erhalten und weiterzuentwickeln und kompatibel mit den Anforderungen der Arbeitsplätze zu machen.

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Berufliche Bildung und Qualifizierung in der Diakonie RWL

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

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P Beratung der Fachseminare für Altenpflege und der Träger der praktischen Ausbildung in fachlichen, konzeptionellen und wirtschaft-lichen Fragen sowie in der Personal- und Organisationsentwicklung,

P Vertretung der Interessen der Träger und Einrichtungen auf Landes- und Bundesebene,

P Mitarbeit in Gremien der Diakonie RWL, den Fachverbänden Pflege, der Arbeitsgemeinschaft der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrts-pflege des Landes NRW und in Gremien auf der Bundesebene,

P Weiterentwicklung der Ausbildungsqualität und eines wirksamen Qualitätsmanagements,

P Konzeption von Weiterbildungsangeboten und -standards,P Beratung von Fortbildungsanbietern mit Blick auf z. B. Bedarfsermitt-

lung, konzeptionelle Fragen, Finanzierungsfragen, Transfersicherung etc.,P Beratung von Einrichtungen der Altenpflege bei der Konzeptentwick-

lung zur Mitarbeiterqualifikation und Personalentwicklung sowieP Konzeption von Seminarangeboten und Qualifizierungsbausteinen.

Im Bereich der Diakonie RWL gibt es 31 Fachseminare für Altenpflege, 440 Einrichtungen der stationären Altenpflege und 257 Einrichtungen und Dienste der ambulanten Pflege.

1.3 Beurfliche Qualifizierung im erzieherisch-pädagogischen Bereich

Die Aus-, Fort- und Weiterbildung der Diakonie RWL beschäftigt sich im erzieherisch-pädagogischen Bereich im Besonderen mit den Heraus- forderungen in den Arbeitsfeldern der Tageseinrichtungen für Kinder und der Erziehungshilfe.

Der Bereich der erzieherisch-pädagogischen Aus-, Fort- und Weiterbil-dung ist vielfältig aufgestellt. Es können beispielsweise Ausbildungs-gänge an Berufskollegs absolviert werden. Bildungsgänge an Berufs-

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Berufliche Bildung und Qualifizierung in der Diakonie RWL

kollegs führen zu einer beruflichen Qualifizierung und i. d. R. auch zu einem allgemeinbildenden Abschluss. Sie unterscheiden sich durch die jeweilige Kombination aus beruflicher Qualifizierung und allgemein-bildenden Abschlüssen. Zu den Ausbildungsgängen im erzieherisch-pädagogischen Bereich zählen der Ausbildungsgang zur/m staatlich geprüfte/n Erzieher/in oder zur/m staatlich geprüfte Heilpädagogen/in, zur/m staatlich geprüfte/n Sozialhelfer/in oder zur/m staatlich geprüfte/n Heilerziehungshelfer/in (mehr dazu lesen Sie bitte in der Rubrik „Evangelisches Fachschulangebot“).

Auf einen Ausbildungsgang aufbauend bzw. an eine berufliche Ausbil-dung anknüpfend können verschiedene Studiengänge an Fachhoch-schulen im erzieherisch-pädagogischen Bereich besucht werden. Neben dem Bachelorstudiengang Elementarpädagogik sind weitere Studiengänge möglich, wie z. B. der Bachelorstudiengang Manage-ment im Sozial- und Gesundheitswesen, der Bachelorstudiengang Mentoring im Sozial- und Gesundheitswesen usw. (mehr dazu lesen Sie bitte in der Rubrik „Evangelisches Fachhochschulangebot“).

Als Ergänzung zur beruflichen Orientierung und Qualifizierung stellt der erzieherisch-pädagogische Aus-, Fort- und Weiterbildungsbereich der Diakonie RWL ebenso ein Fortbildungsangebot zur Verfügung. Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten sind neben der Berufsvorbereitung, der Berufsausbildung und der beruflichen Umschulung ein wichtiger Teilbereich der Berufsbildung. Im Feld der Fort- und Weiterbildung dreht es sich stets um Aktivitäten, die der Vertiefung, Erweiterung oder Erneuerung von Wissen, Fertigkeiten und Fähigkeiten dienen. Hier spielen Lebensbegleitendes Lernen und Praxisbezogenheit eine gewichtige Rolle. Unsere Fortbildungsangebote sind im erzieherisch-pädagogischen Bereich oft als modularisierte Fortbildungen zu verste-hen, als fachbezogene Fortbildungsreihen mit Zertifikat. Die Fortbil-dungsangebote sind so konzipiert, dass sie zum einen auf spezifische Qualifikationsniveaus zugeschnitten sind, beispielsweise speziell für Geschäftsführungen, für Fachberatungen, für Leitungskräfte, für Erzieher/innen, für Kinderpfleger/innen und für Ergänzungskräfte. Zum

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

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Anderen sind einzelne Fortbildungsreihen auch quer zu den einzelnen Qualifikationsniveaus gestrickt, so dass auf unterschiedlichen Ebenen ein fachbezogener Dialog gelingen kann, der sich mit einzelnen The-men auseinandersetzt. Die Fortbildungsangebote sind stets multi- und interdisziplinäre Bildungsangebote, die an die Berufspraxis anknüpfen.

Gerade aufgrund des demografischen Wandels und des damit prog-nostizierten Fachkräftemangels sind Bildungsangebote besonders gefordert, sich in Richtung zukunftsfähiger, sozialinnovativer und entwicklungsoffener Angebote zu entwickeln. Ziel des Bildungs- und Fortbildungsangebotes der Diakonie RWL ist dabei, Zukunftswege aufzuzeigen und sozialverträgliche Bildungsmodelle und Bildungsange-bote zu konzipieren und zu initiieren.

Die Aufgaben der Diakonie RWL in der Aus-, Fort- und Weiterbildung im erzieherisch-pädagogischen Bereich sind:P Beratung der Geschäftsführungen, Fachberatungen und Einrichtun-

gen der Tageseinrichtungen für Kinder und der Träger der praktischen Ausbildung sowie Personal- und Organisationsentwicklung,

P Vertretung der Interessen der Träger und Einrichtungen auf Landes- und Bundesebene,

P Mitarbeit in Gremien der Diakonie RWL und der Fachverbände, des Arbeitskreises der Evangelischen Berufskollegs in Rheinland, Westfa-len und Lippe, der Arbeitsgemeinschaft der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege des Landes NRW und in Gremien auf Bun-desebene,

P Weiterentwicklung der Ausbildungsqualität und eines wirksamen Qualitätsmanagements,

P Konzeption von Fortbildungsangeboten und Fortbildungsstandards,P CurriculareGestaltung von Bildungsangeboten,P Konzeption von Seminarangeboten und Qualifizierungsbausteinen,P Analyse und Evaluation bildungspolitischer und diakoniestrategischer

Entwicklungen hinsichtlich ihrer Bedeutung für die Angebote der beruflichen Bildung und Qualifizierung sowie

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P Konzeptionelle Arbeit mit dem Ziel der Weiterentwicklung der durch den Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) geforderten Kompetenzori-entierung in der beruflichen Bildung und Qualifizierung der Diakonie RWL.

1.4 Berufliche Qualifizierung im Krankenhaus (Akutpflege)

Qualifiziertes Pflegepersonal wird in Krankenhäusern, bei ambulanten Diensten, in Altenpflegeheimen und von vielen anderen Arbeitgebern gesucht. Die Ausbildungen zur/ zum Gesundheits- und Krankenpfleger/in und zur/ zum Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in führen zu sehr guten Berufsaussichten. Interessant sind auch die vielfältigen Weiterbildungsmöglichkeiten.

Die dreijährige Ausbildung zum/ zur Gesundheits- und Krankenpfleger/in bzw. zum/ zur Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in sowie die einjährige Ausbildung zum/ zur Gesundheits- und Krankenpflegeassis-tent/in (vormals Kranken(kinder)pflegehelfer/in) sind staatlich anerkannt und werden an Gesundheits- und Krankenpflegeschulen vermittelt, die mit einem oder mehreren Krankenhäusern verbunden sind. Seit dem Jahr 2004 werden die Auszubildenden für beide Berufszweige in den ersten beiden Jahren gemeinsam ausgebildet, während das dritte Ausbildungsjahr der Differenzierung vorbehalten ist.

Außerdem bieten diakonische Krankenhausträger Ausbildungen zur Hebamme/ zum Entbindungspfleger, zum/ zur Logopäden/in, zu Ergotherapeuten, zum/ zur Diätassistenten/in und zum/ zur Physiothe-rapeuten/in an.

Die stetig steigenden und sich wandelnden Anforderungen im pflegerischen Berufsfeld verlangen kontinuierliche Weiterqualifizierung

Berufliche Bildung und Qualifizierung in der Diakonie RWL

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

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im Sinne des Lebensbegleitenden Lernens. Dabei kann zwischen Anpassungs- und Aufstiegsweiterbildung gewählt werden. Mit einer Anpassungsweiterbildung wird die Qualifikation durch neue Erkenntnisse aktualisiert, mit einer Aufstiegsweiterbildung (Zusatzqualifikation) wird eine höhere Qualifikation erworben. Beispiel für eine Anpassungsfortbil-dung sind z. B. der Umgang mit dem elektronischen Krankenhausinfor-mationssystem oder der Gebrauch von neuen Hilfsmitteln, die Anwen-dung von Lagerungstechniken etc. Beispiele für eine Aufstiegs- weiterbildung sind die staatlich anerkannte Weiterbildung zur Fach- gesundheits- und Krankenpflegerin in der Psychiatrie oder in der Intensivpflege und Anästhesie.

Bildungsangebote in der Pflege beinhalten immer (auch) persönlichkeits-bildende Aspekte. Einen Menschen in akuten Krankheitssituationen begleitend zu unterstützen, ist im weitesten Sinne eine Form von Krisenintervention. Diese kann nur dann gelingen, wenn die Intervenie-renden über Selbstreflexions-, Kommunikations-, Beratungs-, und eine ausgeprägte Fachkompetenz verfügen.

Aufgaben der Diakonie RWL im Arbeitsfeld Aus-, Fort- und Weiterbil-dung in der Akutpflege sind:P Beratung/ Begleitung der Träger bei der strukturellen und konzeptio-

nellen Weiterentwicklung der Bildungsgänge „Pflege“,P Planung, Durchführung und Evaluation von Informationsveranstaltungen

für evangelische Pflegeschulen/ Krankenhäuser,P Aufbereitung von fachlichen Themen für Veranstaltungen, Rundschrei-

ben und Handreichungen der Diakonie RWL,P Schriftliche und telefonische Beratung von Trägern zu Einzelfragen,

z. B. zur Arbeitsorganisation und curricularen Gestaltung der Pflegeausbildung,

P Unterstützung der Träger bei der Erarbeitung und Realisierung veränderter Organisationsstrukturen und/ oder fachlicher Konzepte,

P Teilnahme an unterschiedlichen – teilweise zeitlich begrenzten – Gremien und Arbeitskreisen auf Bundes- und Landesebene,

P Beratung und /oder Begleitung bei Gesprächen mit den zuständigen

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Behörden, z. B. dem Landesgesundheitsministerium, Bezirksregierungen,P Erarbeitung von Stellungnahmen zu Gesetzesvorhaben, die Auswir-

kungen auf die Pflege und/ oder die Pflegeausbildung haben,P Zusammenarbeit mit Institutionen, die die Weiterentwicklung der

Pflegeausbildung fördern,P Analyse und Evaluation gesundheits- und diakoniepolitischer Ent-

wicklungen hinsichtlich ihrer Bedeutung für die Ausbildungen in der Akutpflege sowie

P Konzeptionelle Arbeit mit dem Ziel der Weiterentwicklung der Pflege als Fachdisziplin.

Berufliche Bildung und Qualifizierung in der Diakonie RWL

2.Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

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Die Berufsfachschulen und die Fachschulen sind eine wesentliche Säule der beruflichen Bildung. Die Ausbildungsgänge und Abschlüsse sind auf eine berufliche Qualifizierung ausgerichtet.

Ihre bundesweite Anerkennung beruht i. d. R. auf Vereinbarungen der Kultusminister.

Die Fachschule ist eine Schulform, die grundsätzlich eine berufliche Erstausbildung und in der Regel eine entsprechende praktische Berufserfahrung voraussetzt. Sie vermittelt eine vertiefte berufliche und allgemeine Bildung und führt in erster Linie zu einem weiteren berufs-qualifizierenden Abschluss. In Deutschland wird zwischen Berufsfach-schulen und Fachschulen unterschieden. Berufsfachschulen sind Einrichtungen der beruflichen Ausbildung, das heißt, für ihren Besuch wird keine Berufsausbildung oder berufliche Tätigkeit vorausgesetzt. Fachschulen sind in Deutschland Studieneinrichtungen, die einen Bildungsgang mit starkem Praxisbezug anbieten. Sie sind Einrichtun-gen der beruflichen Weiterbildung, die als postsekundäre Bildungsein-richtungen nach Abschluss der Sekundarbildung II gelten. Sie setzen Berufserfahrungen voraus und führen auf dieser Grundlage zu einem staatlichen Berufsabschluss nach Landes- oder Bundesrecht. In einer Berufsfachschule wird von Schülerinnen und Schülern gesprochen und in einer Fachschule von Studierenden.

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Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

Die Fachschule soll die Absolventinnen und Absolventen befähigen, Funktionen zu übernehmen, die berufserfahrene Praktikerinnen und Praktiker allein nicht mehr erfüllen können und die noch nicht den Einsatz von Fachhochschul- oder Hochschulabsolventinnen und -absolventen erfordern. Daneben vermitteln die mindestens zweijähri-gen Fachschulen im Regelfall die Fachhochschulreife.

2.1 Ausbildungsgänge im Sozial- und Gesundheitswesen im Überblick

Das deutsche duale System der Berufsbildung unterscheidet sich wesentlich von fast allen anderen europäischen Berufsbildungssystemen. In jüngster Zeit lässt sich feststellen, dass das arbeitsintegrierte Lernen in Europa auf immer größeres Interesse stößt – duale Ausbildungsansätze gewinnen in vielen Mitgliedstaaten der EU an Bedeutung. Bestimmte Berufe können dabei nur erlernt werden, wenn eine schulische Ausbil-dung angestrebt wird. So genannte Berufsfachschulen bilden speziell im pflegerischen, sozialen sowie im kaufmännischen oder technischen Bereich aus. Es gibt Berufsfachschulen in privater oder öffentlicher Trägerschaft, letztere sind den Berufskollegs angeschlossen.

Mit einer zwei- bis dreijährigen Ausbildungsdauer ist die schulische Ausbildung kürzer als die betriebliche Ausbildung. Normalerweise wird während der Ausbildung keine Vergütung gezahlt. Der überwiegende Teil der Ausbildung wird an der Schule absolviert. Nach dieser theoreti-schen Ausbildung folgen abschließend in aller Regel Berufspraktika. Die schulische Berufsausbildung wird in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich gehandhabt. Über Aufnahmebedingungen, Fächeran-gebote, Gebühren, Anmeldefristen und weitere Formalitäten geben die jeweiligen Schulen Auskunft.

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

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Zur Erlangung der Berufsbezeichnung "staatlich geprüft" ist ein schulischer Ausbildungsgang von zwei Jahren erforderlich, der mit einer Prüfung endet (z. B. Kinderpfleger/in, Sozialhelfer/in, Heilerzie-hungshelfer/in). In Fachschulausbildungsgängen wird die Berufsbe-zeichnung „staatlich anerkannt“ nach drei Jahren vergeben (außer bei Heilpädagoginnen und Heilpädagogen, die diese Bezeichnung bereits nach 1½ Jahren erhalten).

Die Ausbildungsgänge der evangelischen Bildungsinstitutionen im Sozial- und Gesundheitswesen differenzieren sich in folgende Ausbildungswege:P Altenpfleger/in ,P Altenpflegehelfer/in,P Diätassistent/in,P Ergotherapeut/in,P Erzieher/in,P Familienpfleger/in,P Gesundheits- und Krankenpfleger/in,P Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in,P Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/in,P Hebamme/ Entbindungspfleger,P Heilpädagoge/in,P Heilerziehungspfleger/in,P Heilerziehungshelfer/in,P Kinderpfleger/in,P Operationstechnische Assistent/in,P Physiotherapeut/in,P Sozialassistent/in (nicht in NRW), P Sozialhelfer/in und P Werkstattjahr Altenhilfe in NRW (Qualifizierungsmaßnahme).

Die einzelnen Ausbildungsbereiche im Sozial- und Gesundheitswesen lassen sich in einer Zuordnung zu den verschiedenen Aus-, Fort- und Weiterbildungsbereichen der Diakonie RWL wie folgt zuordnen:

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Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

a) Spezielle Ausbildungsgänge im pflegerischen Bereich von älteren Menschen

1. Altenpfleger/in ,2. Altenpflegehelfer/in und3. Werkstattjahr Altenhilfe in NRW (Qualifizierungsmaßnahme).

b) Spezielle Ausbildungsgänge im erzieherisch-pädagogischen Bereich

1. Erzieher/in,2. Familienpfleger/in,3. Heilpädagoge/in,4. Heilerziehungspfleger/in,5. Heilerziehungshelfer/in,6. Kinderpfleger/in,7. Sozialassistent/in (nicht in NRW) und8. Sozialhelfer/in.

c) Spezielle Ausbildungsgänge im Krankenhausbereich (Akutpflege)

1. Diätassistent/in,2. Ergotherapeut/in, 3. Gesundheits- und Krankenpfleger/in,4. Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in,5. Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/in,6. Hebammen und Entbindungspfleger,7. Operationstechnische/r Assistent/in sowie8. Physiotherapeut/in.

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

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2.1.1 Ausbildungsgang: Altenpfleger/in

Altenpfleger/innen betreuen und pflegen ältere Menschen, die hilfsbe-dürftig sind. Sie unterstützen diese bei der Gestaltung der alltäglichen Aufgaben und Verrichtungen. Sie beraten die älteren Menschen und ihre Angehörigen. Sie motivieren zu sinnvoller Beschäftigung und Lebensge-staltung und nehmen pflegerisch-medizinische Aufgaben wahr.

Altenpflegerinnen und Altenpfleger sind in stationären Einrichtungen der Altenpflege (z. B. in Alten- und Pflegeheimen, geriatrischen und [gerontopsychiatrischen] Kliniken, [Hospizen]), in teilstationären Einrichtungen (z. B. Tages-, Kurzzeitpflegeheimen) und ambulanten Diensten und Einrichtungen (z. B. Diakonie-, Sozialstationen, Altenta-ges- und Altenbegegnungsstätten) tätig.

Was meint Gerontopsychiatrie? Die Deutsche Gesellschaft für Gerontopsychiatrie und Psychothera-pie (DGGPP) definiert die Gerontopsychiatrie als einen eigenständigen Teilbereich der Psychiatrie. Die Gerontopsychiatrie nimmt Bezug auf die Ergebnisse der Forschung der Gerontologie und der Geriatrie und entwickelt ihre eigene präventive, diagnostische, therapeutische und rehabilitative Strategien. Die Demenz und die Altersdepression sind die am häufigsten auftretenden, unter dem Begriff der Gerontopsychiatrie subsumierten Krankheiten.

Was ist mit dem Begriff Hospiz gemeint? Als Hospiz wird meist eine spezielle Pflegeeinrichtung bezeichnet, die Sterbende im Sinne der Palliativpflege umfassend versorgt. Es gibt ambulante, teilstationäre und stationär tätige Hospizvereinigungen. Unter Hospiz werden nicht nur Institutionen, sondern auch Konzepte ganzheitlicher Sterbe- und Trauerbegleitung verstanden. Im Hospiz er-halten unheilbar Kranke in ihrer letzten Lebensphase eine respektvolle, umfassende und kompetente Betreuung. Dabei spielt die Kontrolle der verschiedenen Symptome eine große Bedeutung, u. a. die Schmerzthera-

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Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

Aufgaben von Altenpflegefachkräften sind es, die körperlichen, geisti-gen und seelischen Fähigkeiten und das Wohlbefinden älterer Men-schen zu erhalten, zu stärken und/oder wieder herzustellen. Die selbstständige und eigenverantwortliche Altenpflege einschließlich der Beratung, Begleitung und Betreuung älterer Menschen schließt pflege-rische und hauswirtschaftliche Hilfeleistungen sowie soziale Betreuung ein. Sie umfasst ferner die Mitwirkung an qualitätssichernden Maßnah-men in der Pflege, der Betreuung und der Behandlung, die Gesund-heitsvorsorge einschließlich der Ernährungsberatung, die umfassende Begleitung Sterbender, die Anleitung von Hilfskräften in der Pflege, die Beratung und Betreuung von älteren Menschen in ihren persönlichen und sozialen Angelegenheiten, Hilfestellung bei einer eigenständigen Lebensführung, die Förderung von Familien- und Nachbarschaftshilfe und die Beratung pflegender Angehöriger.

Die Ausbildung zur Altenpflegerin oder zum Altenpfleger ist bundesweit einheitlich geregelt und unterliegt dem Gesetz über die Berufe in der Altenpflege (Altenpflegegesetz - AltPflG) und der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für den Beruf der Altenpflegerin und des Altenpfle-gers vom 26.11.2002.

ZugangsvoraussetzungenVoraussetzung für den Zugang zur [staatlich anerkannten] Ausbildung ist die gesundheitliche Eignung zur Ausübung des Berufes sowie eine abgeschlossene zehnjährige allgemeine Schulbildung.

pie. Bei allen pflegerischen, betreuenden und medizinischen Handlungen steht der Wille der Patienten im Vordergrund. In die Beratung und die Trauerbegleitung werden Angehörige auf Wunsch einbezogen.

Was ist der Unterschied zwischen „staatlich geprüften“ und „staatlich anerkannten“ Ausbildungsberufen?Zur Erlangung der Berufsbezeichnung „staatlich geprüft" ist ein schuli-

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Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

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Dauer der AusbildungDie Altenpflegeausbildung dauert drei Jahre, in Teilzeitform bis zu fünf Jahre.

Wo findet die Ausbildung statt?Der theoretische Unterricht von insgesamt 2.100 Stunden wird in einem Fachseminar für Altenpflege bzw. an einer Fachschule für Altenpflege erteilt. Im Bereich der Diakonie RWL wird die Ausbildung zur Altenpflegerin oder zum Altenpfleger an folgenden Schulen angeboten:P Fachschule der kreuznacher diakonie, Fachschule für Altenpflege in

Bad Kreuznach,P Fachseminar für Altenpflege des Ev. Joanneswerks in Bielefeld,P Fachseminar für Altenpflege der Westfälischen Diakonissenanstalt

Sarepta in Bielefeld,P Fachseminar für Altenpflege der Ev. Stiftung Augusta in Bochum,P Fachseminar für Altenpflege Johanniter-Akademie, Akademie der

Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. in Bottrop,P Fachseminar für Altenpflege der Diakonis Stiftung Diakonissenhaus in

Detmold,P Fachseminar für Altenpflege der edu.care, Gesellschaft für Aus- und

Fortbildung in der Pflege mbH in Duisburg,P Fachseminar für Altenpflege der Kaiserswerther Diakonie in Düssel-

dorf,P Evangelisches Fachseminar für Altenpflege low-tec gGmbH in Düren,P Fachseminar für Altenpflege des Ev. Krankenhauses Lutherhaus

gGmbH in Essen,P Fachseminar für Altenpflege der Ev. Frauenhilfe in Westfalen e.V. in

Hamm,

scher Ausbildungsgang von zwei Jahren erforderlich, der mit einer Prü-fung endet (z. B. Kinderpfleger/in, Sozialhelfer/in, Heilerziehungshelfer/in). In Fachschulausbildungsgängen erhält man die Berufsbezeichnung „staatlich anerkannt“ nach drei Jahren.

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Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

P Fachseminar für Altenpflege des Diakonie Ruhr-Hellweg e.V. in Holzwickede,

P Fachseminar für Altenpflege Clarenbachwerk Köln, in Köln,P Fachseminar für Altenpflege Diakoniewerk Coenaculum Michaelsho-

ven in Köln,P Fachseminar für Altenpflege der Kaiserswerther Diakonie in Krefeld,P Fachseminar für Altenpflege „Hasensprungmühle“ der Rheinischen

Gesellschaft für Innere Mission und Hilfswerk GmbH in Leichlingen, P Fachseminar für Altenpflege Ev. Pertheswerk e.V. in Lüdenscheid,P Fachseminar für Altenpflege des Diakonie Ruhr-Hellweg e.V. in Lünen,P Fachseminar für Altenpflege der Diakonie Stiftung Salem gGmbH in

Minden,P Fachseminar für Altenpflege Seminarhaus Mülheim gGmbH in

Mülheim an der Ruhr, P Ev. Ausbildungsstätte des Münsterlandes für pflegerische Berufe e.V.

in Münster,P Fachseminar für Altenpflege Johanniter-Akademie Münster der

Johanniter-Unfall-Hilfe in Münster,P Fachseminar für Altenpflege im St. Johannisstift in Paderborn,P Fachseminar für Altenpflege „Hasensprungmühle“, der Rheinischen

Gesellschaft für Innere Mission und Hilfswerk GmbH in Remscheid,P Fachseminar für Altenpflege Johanniter Akademie der Johanniter-

Unfall-Hilfe e.V. in Troisdorf,P Fachseminar für Altenpflege Evangelische Frauenhilfe in Westfalen

e.V. in Soest,P Fachseminar für Altenpflege Diakonisches Werk Bethanien e.V. in

Solingen,P Fachseminar für Altenpflege Velbert des Deutschen Gemeinschafts-

Diakonieverbands e.V. in Velbert,P Fachseminar für Altenpflege CJD BerufsFörderungsZentrum Wesel

des Christlichen Jugenddorfwerks Deutschlands e.V. in Wesel,P Altenpflegeschule der Königsberger Diakonie in Wetzlar,P Fachseminar für Altenpflege Diakonisches Bildungszentrum BIZ

gGmbH in Witten,

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

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P Fachseminar für Altenpflege Bildungszentrum Bergisch Land, Gesell-schaft für diakonische Unternehmungen Wuppertal mbH, in Wupper-tal und

P Fachseminar für Altenpflege der Rheinischen Gesellschaft für Innere Mission und Hilfswerk GmbH in Xanten.

Die Fachseminare tragen die Gesamtverantwortung für die Ausbil-dungsgänge und gestalten die Theorieanteile. Die curriculare Arbeit gründet sich auf ein gemeinsames Rahmencurriculum und garantiert eine vergleichbare Ausbildung auf einem hohen Qualitätsniveau. Nahezu alle 33 evangelischen Fachseminare für Altenpflege sind nach DIN ISO 9001:2008 und AZWV zertifiziert.

Die praktische Ausbildung überwiegt und umfasst 2.500 Stunden. Ausbildungsträger ist eine stationäre oder eine ambulante Pflegeein-richtung (oder im Einzelfall eine Behinderteneinrichtung). Mit der Pflegeeinrichtung wird der Ausbildungsvertrag geschlossen. Die Pflegeeinrichtung finanziert die Ausbildungsvergütung für die Dauer der Ausbildung. Zur praktischen Ausbildung gehören neben den Pflichteinsätzen in der stationären und in der ambulanten Altenpflege auch verpflichtende Einsätze in der [Geriatrie] und in der Gerontopsy-chiatrie.

Was bedeutet Geriatrie? Geriatrie bezeichnet die Altersheilkunde oder die Lehre von den Krank-heiten des alternden Menschen und ihre Behandlung. Die Definition der European Union Geriatric Medicine Society ist anerkannt und wurde im Jahr 2008 in Kopenhagen verabschiedet: „Geriatrische Medizin ist eine medizinische Spezialdisziplin, die sich mit den körperlichen, mentalen, funktionellen und sozialen Bedingungen der akuten, chronischen, reha-bilitativen, präventiven Behandlung und Pflege – auch am Lebensende – befasst. Die Gruppe der Patienten wird mit einem hohen Grad von Ge-brechlichkeit und aktiven Mehrfach-Erkrankungen assoziiert, die einen ganzheitlichen Behandlungsansatz erfordern.“ (...) „Geriatrische Medizin

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Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

Abschnitte der praktischen Ausbildung können in folgenden weiteren Einrichtungen, in denen ältere Menschen betreut werden, stattfinden: P psychiatrische Kliniken mit gerontopsychiatrischer Abteilung,P allgemeine Krankenhäuser, insbesondere mit geriatrischer Fachabtei-

lung oder geriatrischem Schwerpunkt oder geriatrische Fachkliniken,P geriatrische Rehabilitationseinrichtungen undP Einrichtungen der offenen Altenhilfe.

Die Träger der Altenpflegeausbildung sind – in Kooperation mit weite-ren Praxisstellen und mit den Fachseminaren für Altenpflege – für die praktische Ausbildung verantwortlich. Die Vermittlung der praktischen Ausbildung geschieht durch qualifizierte Praxisanleitungen. Fachsemi-nare für Altenpflege gewährleisten durch regelmäßige Beratung der Praxisanleitungen und durch Praxisbegleitung eine enge Verzahnung der praktischen und theoretischen Ausbildung.

Für die dreijährige Ausbildung zur Altenpflegerin oder zum Altenpfleger stehen der Diakonie jährlich rund 2300 Ausbildungsplätze zur Verfü-gung. Die vollständigen Adressen der evangelischen Fachseminare für Altenpflege bzw. der Fachschulen für Altenpflege im Bereich der Diakonie RWL finden Sie in Kapitel 3.2 „Ausbildungseinrichtungen im Bereich der Diakonie RWL“.

Entwicklungsperspektiven und QualifizierungsoptionenEine berufliche Ausrichtung als Pflegesachverständige/r (z. B. Medizini-scher Dienst der Pflegeversicherungen), als Pflegeberater/in (z. B. in Pflegestützpunkten) oder in der Prävention (z. B. Stress und Suchtbe-wältigung im Alter) gewinnt für Altenpflegefachkräfte neben den vorgenannten klassischen Einsatzfeldern zunehmend an Bedeutung.

überschreitet ... die organmedizinisch orientierte Medizin und bietet zusätzliche Therapieangebote. (...) Das Hauptziel ist es, den funktionel-len Status einer älteren Person zu optimieren sowie Lebensqualität und Autonomie zu verbessern.“

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

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Eine an die dreijährige Ausbildung zur Altenpflegefachkraft anschlie-ßende Hochschulausbildung als [Bachelor-Studiengang (BA)] z. B. in den Ausrichtungen Pflegepädagogik, Pflege- und Gesundheitsmanage-ment oder Pflegewissenschaft ist bei entsprechender Zugangsvoraus-setzung (Fachhochschulreife) oder über den Weg einer Zulassungsprü-fung möglich.

Berufsbegleitende Weiterbildungsgänge befähigen Altenpflegefachkräf-te zum Aufstieg in leitende Funktionen, wie z. B. zur [„Verantwortlichen Pflegefachkraft“], als Wohnbereichs- oder Pflegedienstleitung. Mit erweiternden Modulen kann die Befähigung zur Heimleitung erlangt werden. Auch zur Praxisanleitung können sich Altenpflegefachkräfte über eine standardisierte Weiterbildung qualifizieren lassen.

Zur Erweiterung der fachlichen Kompetenz steht eine breite Angebots-palette unterschiedlicher Themenschwerpunkte zur Verfügung. Häufig nachgefragte Weiterbildungsangebote sind die Themen [Gerontopsy-chiatrie], [Casemanagement], Qualitätsmanagement, [Palliativpflege] etc.

Was ist ein Bachelorstudiengang (BA-Studiengang) und was ein Mas-terstudiengang (MA-Studiengang)?Der Bachelor ist der erste akademische Grad und berufsqualifizierende Abschluss eines mehrstufigen Studienmodells. Die Regelstudienzeit be-trägt sechs bis acht Semester. Nach dem European Credit Transfer Sys-tem (ECTS) sind durchschnittlich 30 Leistungspunkte (LP, credit points) pro Semester zu erwerben. Mit dem Bachelor erwerben die Studierenden einen ersten berufsqualifizierenden Hochschulabschluss. Der Bachelor-Abschluss ist aber auch Qualifikationsnachweis für ein anschließendes Masterstudium. Der Master als akademischer Grad wird von Hochschu-len (Universitäten, Fachhochschulen, gleichgestellten Hochschulen, Kunst- und Musikhochschulen) verliehen. Der Master verleiht dieselben Berechtigungen wie die bisherigen Diplom- und Magisterabschlüsse der Universitäten. Nach den Vorgaben der Länder ist bei einem Mas-

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Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

terstudiengang ein hohes fachliches und wissenschaftliches Niveau zu gewährleisten, das mindestens dem der eingeführten Diplomabschlüsse entsprechen muss.

Was ist unter einer „verantwortlichen Pflegefachkraft“ zu verstehen?Der Begriff „verantwortliche Pflegekraftkraft“ wird häufig synonym verwendet zur Funktionsbezeichnung „leitende Pflegefachkraft“ oder „Pflegedienstleitung“. Hier beziehen wir uns auf die Verwendung des Begriffs laut § 71 SGB XI. Nach dieser Definition hat eine verantwortliche Pflegefachkraft den Pflegeprozess qualitativ sicherzustellen.

Was bedeutet Casemanagement? Case Management (CM) oder Unterstützungsmanagement wurde als Er-weiterung der Einzelfallhilfe in den USA entwickelt. CM ist zu einer me-thodischen Orientierung in der Sozialen Arbeit und im Gesundheitswesen geworden und soll Fachkräfte im Sozial- und Gesundheitswesen befä-higen, unter komplexen Bedingungen Hilfemöglichkeiten abzustimmen und die vorhandenen institutionellen Ressourcen im Gemeinwesen oder Arbeitsfeld koordinierend heranzuziehen. Aufgabe ist es, ein zielgerich-tetes System von Zusammenarbeit zu organisieren, zu kontrollieren und auszuwerten, das am konkreten Unterstützungsbedarf der einzelnen Person ausgerichtet ist und an deren Herstellung die betroffene Person konkret beteiligt wird. Relevant im Case Management ist die Unterschei-dung von Fallmanagement (Optimierung der Hilfe im konkreten Fall) und Systemmanagement (Optimierung der Versorgung im Zuständigkeitsbe-reich). Die Übergänge von Systemmanagement zum Care Management sind fließend.

Unter palliativ oder Palliativpflege ist Folgendes zu verstehen: Unter Palliativpflege wird ein strukturierter und bedürfnisorientier-ter Pflege- und Versorgungsprozess Schwerkranker und Sterbender verstanden. Die Wünsche und Bedürfnisse der Sterbenden sowie ihrer Angehörigen bestimmen die Pflege. Fachkräfte für Palliativpflege lindern die körperlichen Beschwerden der Schwerkranken und unterstützen sie in ihrem psychischen, sozialen und spirituellen Erleben. Ethische Prinzi-

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Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

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2.1.2 Ausbildungsgang: Altenpflegehelfer/in (in NRW)

Altenpflegehelferinnen und Altenpflegehelfer sind in stationären Einrichtungen der Altenpflege (z. B. in Alten- und Pflegeheimen, geriatrischen und gerontopsychiatrischen Kliniken) in Krankenhäusern, in teilstationären Einrichtungen (z. B. Tages-, Kurzzeitpflegeheimen), in Einrichtungen des Betreuten Wohnens, in Wohngemeinschaften für alte Menschen sowie in ambulanten Diensten und Einrichtungen (z. B. Diakonie-, Sozialstationen) und in Begegnungsstätten, Altentagesstät-ten oder Altenclubs tätig.

Zu den Aufgaben einer Altenpflegehelferin oder eines Altenpflegehel-fers gehört die fachkundige Pflege und Betreuung älterer Menschen in stabilen Pflegesituationen unter Berücksichtigung ihrer Selbstständig-keit auf der Grundlage der von einer Pflegefachkraft erstellten Pflege-prozessplanung.

Altenpflegehelfer/innen wirken bei der Gesundheitsvorsorge und Rehabilitationen sowie bei der Erhebung von Pflegedaten und deren Dokumentation unter Anleitung einer Pflegekraft mit. Sie helfen bei der Erhaltung und Aktivierung einer eigenständigen Lebensführung sowie der Erhaltung und Förderung sozialer Kontakte. Außerdem geben sie Anregung und Begleitung von Familien- und Nachbarschaftshilfe.

Die Ausbildung zur Altenpflegehelferin oder zum Altenpflegehelfer unterliegt den Regelungen der Bundesländer. In NRW wird sie durch die Ausbildungs- und Prüfungsordnung für die Altenpflegehilfeausbil-dung (APRO-APH) vom 23. August 2006, geändert am 24. März 2010, geregelt.

pien der Pflege haben innerhalb der palliativen Pflege einen besonderen Stellenwert. Dazu gehören vor allem die Akzeptanz des Sterbens, die Wahrung der Würde und die Autonomie der Gepflegten.

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Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

Zugangsvoraussetzungen Voraussetzung für den Zugang zur [staatlich anerkannten] Ausbildung in Nordhein-Westfalen (NRW), Hessen und in Rheinland-Pfalz P ist die Vollendung des 16. Lebensjahres,P die persönliche und gesundheitliche Eignung zur Ausübung einer

beruflichen Tätigkeit in der Altenpflegehilfe, P der Hauptschulabschluss oder ein gleichwertiger Bildungsstand oder

in NRW die durch das durchführende Fachseminar bescheinigte Eignung auf der Grundlage einer besonders erfolgreichen Teilnahme an mindestens zwei Bausteinen von je zwei bis drei Monaten des nordrhein-westfälischen Werkstattjahres im Bereich Altenhilfe.

Dauer der Ausbildung Die Ausbildung dauert in der Vollzeitausbildung zwölf Monate, in einer Teilzeitausbildung höchstens 24 Monate. Sie umfasst insgesamt 1.650 Stunden, davon 750 Stunden theoretischen und fachpraktischen Unterricht und 900 Stunden praktische Ausbildung.

Die Ausbildung wird nach den Prinzipien der Erwachsenenbildung durchgeführt; u.a. durch Gruppenarbeiten, Referate und Vorträge, Lerngruppen, Rollenspiele, Supervision und Selbsterfahrung. Die berufspraktische Ausbildung erfolgt durch Praxisanleiter in Einrichtun-gen der stationären und ambulanten Altenhilfe.

Wo findet die Ausbildung statt?Die theoretische Ausbildung wird in einem Fachseminar für Altenpflege (als Träger der Ausbildung), die praktische Ausbildung in einer stationä-ren oder ambulanten Pflegeeinrichtung vermittelt. Träger der Ausbil-dung zur Altenpflegehelferin/ zum Altenpflegehelfer sind Fachseminare für Altenpflege.

Im Bereich der Diakonie RWL bieten Fachseminare für Altenpflege in NRW, in Hessen und Rheinland-Pfalz Fachschulen für Altenpflege die Ausbildung zur Altenpflegehelferin oder zum Altenpflegehelfer an:

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

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P Fachschule der kreuznacher diakonie, Fachschule für Altenpflege in Bad Kreuznach,

P Fachseminar für Altenpflege der Ev. Stiftung Augusta in Bochum,P Fachseminar für Altenpflege Johanniter-Akademie, Akademie der

Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. in Bottrop,P Fachseminar für Altenpflege der Diakonis-Stiftung Diakonissenhaus in

Detmold,P Fachseminar für Altenpflege edu.care, Gesellschaft für Aus- und

Fortbildung in der Pflege mbH in Duisburg,P Fachseminar für Altenpflege der Kaiserswerther Diakonie in Düsseldorf,P Evangelisches Fachseminar für Altenpflege low-tec gGmbH in Düren,P Fachseminar für Altenpflege der Ev. Frauenhilfe in Westfalen e.V. in Hamm,P Fachseminar für Altenpflege des Diakonie Ruhr-Hellweg e.V. in

Holzwickede ,P Fachseminar für Altenpflege Clarenbachwerk Köln, in Köln,P Fachseminar für Altenpflege der Kaiserswerther Diakonie in Krefeld,P Fachseminar für Altenpflege „Hasensprungmühle“ der Rheinischen

Gesellschaft für Innere Mission und Hilfswerk GmbH in Leichlingen, P Fachseminar für Altenpflege Ev. Pertheswerk e.V. in Lüdenscheid,P Fachseminar für Altenpflege des Diakonie Ruhr-Hellweg e.V. in Lünen,P Fachseminar für Altenpflege der Diakonie Stiftung Salem gGmbH in

Minden,P Fachseminar für Altenpflege Seminarhaus Mülheim gGmbH in

Mülheim an der Ruhr, P Fachseminar für Altenpflege Johanniter-Akademie Münster der

Johanniter-Unfall-Hilfe in Münster,P Fachseminar für Altenpflege im St. Johannisstift in Paderborn,P Fachseminar für Altenpflege „Hasensprungmühle“ der Rheinischen

Gesellschaft für Innere Mission und Hilfswerk GmbH in Remscheid,P Fachseminar für Altenpflege Johanniter Akademie der Johanniter-

Unfall-Hilfe e.V. in Troisdorf,P Fachseminar für Altenpflege Evangelische Frauenhilfe in Westfalen

e.V. Soest,P Fachseminar für Altenpflege Velbert des Deutschen Gemeinschafts-

Diakonieverbands e.V. in Velbert,

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Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

P Fachseminar für Altenpflege CJD BerufsFörderungsZentrum des Christlichen Jugenddorfwerks Deutschlands e.V. in Wesel,

P Altenpflegeschule der Königsberger Diakonie in Wetzlar, P Fachseminar für Altenpflege Diakonisches Bildungszentrum BIZ in

Witten und P Fachseminar für Altenpflege Bildungszentrum Bergisch Land in

Wuppertal.

Die vollständigen Adressen der evangelischen Fachseminare für Altenpflege bzw. der Fachschulen für Altenpflege im Bereich der Diakonie RWL finden Sie in Kapitel 2.2 „Ausbildungseinrichtungen im Bereich der Diakonie RWL“.

Entwicklungsperspektiven und QualifizierungsoptionenStaatlich anerkannte Altenpflegehelferinnen und Altenpflegehelfer erwerben durch das bestandene Examen einen Anspruch auf Zugang zur dreijährigen Ausbildung zur Altenpflegerin oder zum Altenpfleger. Bei einem sehr guten oder guten Examensabschluss kann die dreijähri-ge Fachausbildung um ein Jahr verkürzt werden.

In der Berufspraxis unterstützen Altenpflegehelfer/innen die Altenpfleger/innen bei allen Tätigkeiten rund um die Betreuung und Pflege älterer Menschen. Dabei haben sie eine assistierende Funktion. In stabilen Pflegesituationen können sie Tätigkeiten in der Grundpflege und Betreu-ung sowie Tätigkeiten mit hauswirtschaftlichem Schwerpunkt selbststän-dig durchführen. Durch Fort- und Weiterbildung können sich staatlich anerkannte Altenpflegehelfer/innen in verschiedenen fachlichen Berei-chen der Betreuung und Pflege älterer Menschen weiterqualifizieren. Beispiele sind [Validation], 10-Minuten-Aktivierung, Bewegung und Tanz, Basale Stimulation, [Kinästhetik], tiergestützte Therapie etc.

Was meint Validation? Validation beschreibt ein Handlungskonzept, das nicht urteilt und be-wertet, sondern Menschen, die scheinbar in ihrer eigenen Welt leben,

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Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

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2.1.3 Ausbildungsgang: Diätassistent/in

Diätassistentinnen und Diätassistenten sind Fachleute für die Ernäh-rung und Verpflegung von Patienten, die aufgrund ihrer Krankheit eine bestimmte Diät einhalten müssen. Sie setzen ärztliche Diätverordnun-gen in die Praxis um, erstellen Speise- und Diätpläne, bereiten Diätkost zu und beraten in Ernährungsfragen. Ein wesentlicher Teil ihrer Tätigkeit besteht in der Beratung. Sie sprechen mit den Patienten über deren Ernährungsgewohnheiten und erarbeiten neue Diätrezepte.

Im Rahmen der ärztlichen Verordnung und in Abstimmung mit den Patienten erstellen Diätassistentinnen und Diätassistenten einen Ernährungstherapieplan. Sie informieren sich über die Erkrankung der Patienten und arbeiten dabei eng mit Ärztinnen und Ärzten sowie dem Pflegepersonal zusammen. Sie wählen die entsprechenden Nahrungs-mittel sowie Rezepte aus und erstellen Essenspläne. In der Küche organisieren und überwachen sie die Zubereitung der verschiedenen Diätkostformen oder kochen Diätgerichte selbst. Sie prüfen die Qualität der fertigen Speisen und sorgen für die reibungslose Verteilung der Gerichte. Außerdem berechnen sie den Lebensmittelbedarf für die Diätküche sowie die damit verbundenen Kosten. Darüber hinaus

ernst nimmt und akzeptiert. Das Validationskonzept hilft, Stress abzu-bauen und ermöglicht den betroffenen Menschen, sich angenommen und verstanden zu fühlen. Validation basiert auf einem empathischen Ansatz und einer ganzheitlichen Erfassung des Individuums.

Was bedeutet Kinästhetik? Die Kinästhetik ist ein Instrument zur Analyse von menschlichen Be-wegungsmustern. Die Kinästhetik befasst sich mit der menschlichen Bewegung, die für die Ausübung der Aktivitäten des täglichen Lebens erforderlich ist. Grundlage ist die Erkenntnis, dass die Art und Weise, wie Menschen diese Aktivitäten gestalten, ihre Gesundheits- und Lern-prozesse beeinflussen.

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Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

kümmern sie sich um eine rechtzeitige Beschaffung der Nahrungsmittel einschließlich der Warenkontrolle.

Diätassistentinnen und Diätassistenten arbeiten vor allem in Kranken-häusern, Ernährungsberatungsstellen oder Altenwohn- und Pflegehei-men. Sie können beispielsweise auch in Fitnessstudios, Apotheken, an Volkshochschulen, in Wellnesshotels oder bei Herstellern diätetischer Lebensmittel tätig werden. Entsprechend der Aufgabenstellung des Berufes befähigt die Ausbildung zur eigenverantwortlichen Durchfüh-rung diättherapeutischer und ernährungsmedizinischer Maßnahmen auf ärztliche Anordnung oder im Rahmen einer ärztlichen Verordnung.

ZugangsvoraussetzungenDie Voraussetzungen für den Zugang zum Ausbildungsgang „staatlich anerkannte/r Diätassistent/in“ sind:P gesundheitliche Eignung zur Ausübung des Berufes undP die Fachoberschulreife oder eine gleichwertige Ausbildung.

Empfohlen wird vor Beginn der Ausbildung der Besuch einer Fach-schule für Ernährung und Hauswirtschaft und/ oder ein Praktikum in einer Großküche.

Dauer der AusbildungDie Ausbildung dauert drei Jahre.

Wo findet die Ausbildung statt?Diätassistent/in ist eine bundesweit einheitlich geregelte schulische Ausbildung an Berufsfachschulen und Berufskollegs. Im Bereich der Diakonie RWL bietet das Ev. Johanneswerk in Bielefeld die Ausbildung zur Diätassistentin an.

Die vollständigen Adressen der evangelischen Fachschulen für Diätas-sistenz im Bereich der Diakonie RWL finden Sie in Kapitel 2.2 „Ausbil-dungseinrichtungen im Bereich der Diakonie RWL“.

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

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Entwicklungsperspektiven und QualifizierungsoptionenDie Weiterbildungsmöglichkeiten im Bereich der Diätassistenz sind vielfältig. Hier sind beispielhaft genannt: Diabetesassistent/in DDG (Deutsche Diabetes Gesellschaft), Diabetesberater/in DDG, Verpfle-gungsmanager/in, Lehrbefähigung an Schulen im Gesundheitswesen, und weiterführend ein Bachelorstudiengang in Präventions-, Therapie- und [Rehabilitation]smanagement oder ein Bachelorstudiengang im Gesundheitsmanagement.

2.1.4 Ausbildungsgang: Ergotherapeut/in

Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten unterstützen und fördern Menschen jeden Alters, die in ihrer alltäglichen Handlungsfähigkeit eingeschränkt sind. Ziel der Ergotherapie ist es, die [motorischen], [kognitiven], psychischen und sozialen Fähigkeiten der Patienten zu erhalten oder wiederzuerlangen. Ergotherapeutinnen und Ergothera-

Was versteht man unter dem Begriff Rehabilitation? Rehabiliation bedeutet „Wiederherstellung“. Unter Rehabilitation versteht man in der Medizin die Wiederherstellung der physischen und/ oder psychischen Fähigkeiten eines Patienten mit dem Ziel der Wiedereingliederung in den Alltag bzw. in das Berufsleben.

Was heißt motorisch?Motorisch bedeutet „den Bewegungsablauf betreffend“ oder – beson-ders in Bezug auf Nerven – „Bewegungen steuernd“.

Was versteht man unter kognitiv? Der Begriff kognitiv beschreibt Prozesse, die mit Wahrnehmen, Analy-sieren, Beobachten, Erkennen, Beurteilen, Planen verbunden werden. Kognitive Prozesse stehen im Gegensatz zu emotionalen Prozessen wie Trauer, Freude, Angst, Aggression. Bei bestimmten Alterskrankheiten, wie z. B. der Demenz, gehen kognitive Fähigkeiten zunehmend verloren.

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Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

peuten arbeiten in Krankenhäusern, Rehabilitationskliniken, Gesund-heitszentren oder auch in speziellen Praxen für Ergo- und Physiothera-pie (Bewegungstherapie). Ebenso sind sie in Altenheimen sowie in Wohnheimen für Menschen mit Behinderungen beschäftigt.

ZugangsvoraussetzungenDie Voraussetzungen für den Zugang zum Ausbildungsgang „staatlich anerkannte/r Ergotherapeut/in“ sind:P die Fachoberschulreife bzw. ein als gleichwertig anerkannter Bildungs-

abschluss. Alternativ wird der Hauptschulabschluss anerkannt, wenn eine mindestens zweijährige Berufsausbildung abgeschlossen wurde.

Dauer der AusbildungDie Ausbildung dauert drei Jahre und beinhaltet sowohl theoretischen als auch praktischen Unterricht an der Schule sowie die praktische Ausbildung in den Einsatzfeldern.

Wo findet die Ausbildung statt?Die Ausbildung findet an Schulen für Ergotherapie statt. Im Bereich der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe wird sie an der: P Schule für Ergotherapie Eckardtsheim in Bielefeld undP Schule für Ergotherapie der Ev. Stiftung Tannenhof in Remscheidangeboten.

Die vollständigen Adressen der evangelischen Fachschulen für Ergo-therapie im Bereich der Diakonie RWL finden Sie in Kapitel 2.2 „Ausbil-dungseinrichtungen im Bereich der Diakonie RWL“.

Entwicklungsperspektiven und QualifizierungsoptionenDie Fortbildungsmöglichkeiten als Ergotherapeut/in sind vielfältig. Sie können entweder fachlich-inhaltlich oder – falls eine Selbständigkeit angestrebt wird – betriebswirtschaftlich ausgerichtet sein. Beispiele für Fortbildungsmöglichkeiten sind Fortbildungen unterschiedlicher ergotherapeutischer Theorien, Fortbildungen im Bereich Angehörigen-beratung, Arbeitstherapie (also Einrichtung des Arbeitsplatzes gemäß

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der persönlichen Einschränkungen), Musiktherapie und Fortbildung im Hinblick auf eine freiberufliche Tätigkeit, z. B. Praxismanagement, EDV, Abrechnungsgrundlagen oder auch betriebswirtschaftliche Aspekte.

2.1.5 Ausbildungsgang: Erzieher/in

Der Beruf der Erzieherin oder des Erziehers ist aus drei ursprünglich eigenständigen Berufen entstanden. Bereits im Jahre 1928 wurden die Berufe „Kindergärtnerin“ und „Hortnerin“ zusammengefasst. Zur Vereinigung mit dem Beruf „Jugend- und Heimerzieher/in“ kam es in den einzelnen Bundesländern Westdeutschlands zwischen 1962 und 1972. Im Zuge der Wiedervereinigung Deutschlands im Jahre 1990 wurden ähnliche berufliche Ausbildungen in den östlichen Bundeslän-dern in den Beruf der Erzieher/in integriert, so dass die heutige Ausbil-dung dazu befähigt, in allen Bundesländern als sozialpädagogische Fachkraft in den vielfältigen Bereichen der Jugendhilfe selbstständig und eigenverantwortlich tätig zu sein.

Erzieherinnen und Erzieher arbeiten selbstständig und eigenverantwort-lich in allen sozialpädagogischen Bereichen, wie z. B. in Tageseinrichtun-gen für Kinder, in Einrichtungen für Schulkinder oder in Einrichtungen der [Erziehungshilfe], in der offenen Kinder- und Jugendarbeit, der Jugend-sozialarbeit, im erzieherischen Kinder- und Jugendschutz, in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen, in der Behindertenarbeit allgemein, in

Was versteckt sich hinter dem Begriff Erziehungshilfe?Die Hilfen zur Erziehung sind in Deutschland staatliche (kommunale) Leis-tungen der Kinder- und Jugendhilfe für Familien mit Kindern. Die Kinder- und Jugendhilfe hält mittlerweile eine ganze Reihe von Unterstützungs-angeboten für Eltern, Kinder sowie junge Erwachsene in Belastungs- und Krisensituationen bereit. Es werden grob zwei Arten von Arbeitsformen unterschieden, denen verschiedene Angebote zugeordnet werden. Famili-enunterstützende Hilfen sind Angebote der Erziehungsberatung, Angebo-

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Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

Kinderkrankenhäusern, Erziehungsheimen und Förderschulen. Sie übernehmen Erziehungs-, Bildungs- und Betreuungsaufgaben. Träger dieser Einrichtungen sind Kommunen, freie Wohlfahrtsverbände, Kirchen und sonstige Träger der freien Jugendhilfe, wie z. B. Elternvereine. Erzieher/innen sind nach den Lehrer/innen zahlenmäßig die größte Berufsgruppe des gesamten Bildungs-, Sozial-, und Erziehungswesens.

ZugangsvoraussetzungenDie Voraussetzungen für den Zugang zum Ausbildungsgang „staatlich anerkannte/r Erzieher/in“ sind:P eine einschlägige zweijährige Berufsausbildung oder als gleichwertig

anerkannte Bildungsgänge oderP ein Abschluss an einer Fachoberschule, Fachrichtung Sozial- und

Gesundheitswesen (FOS 11/12) oderP eine Hochschulzugangsberechtigung (AHR) und ein bis zu einem Jahr

absolviertes Praktikum im sozial-/heilpädagogischen Bereich oderP die Fachoberschulreife und eine zweijährige Berufsausbildung z. B.

als Sozialhelfer/in, Kinderpfleger/in oderP ein schulischer Teil der FHR z. B. nach Klasse 12 (gymnasiale Oberstufe)

und ein Jahr gelenktes Praktikum im sozial- oder heilpädagogischen Bereich.

Die abgeschlossene Berufsausbildung an einer Fachschule für Sozial-pädagogik wird an einigen Fachhochschulen auf Bachelor-Studiengänge im Bereich der Elementar- und Vorschulpädagogik angerechnet und verkürzt so die Studiendauer.

te sozialpädagogischer Familienhilfe oder Erziehungsbeistände. Familien-ergänzende Hilfen sind Angebote zu sozialpädagogischer Tagespflege, gemeinsame Wohnformen für Mütter, Väter und Kinder sowie Angebote der Vollzeitpflege, der Heimerziehung oder sonstige Wohnformen und intensive sozialpädagogische Einzelbetreuung. (Die drei letzteren Hilfen wurden früher als „familienersetzende Hilfen“ bezeichnet, wovon man heute absieht, da die Herkunftsfamilie bestehen bleibt.)

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

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Dauer der AusbildungInsgesamt währt die Ausbildung an den Fachschulen für Sozialpädago-gik drei Jahre. Die Ausbildung gliedert sich in fachtheoretischen und fachpraktischen Unterricht. Die ersten beiden Ausbildungsjahre sind charakterisiert durch den Wechsel von Theorie- und Praxisblöcken. Der theoretische Unterricht bildet die Grundlage zur kritischen Auseinan-dersetzung mit den Voraussetzungen, Bedingungen, Inhalten und Methoden pädagogischen Handelns.

Während der Ausbildung kann die Fachhochschulreife erworben werden. In der Fachpraxis werden von den Schulen organisierte Praktika durchgeführt. Ein einjähriges Berufspraktikum, begleitet von der Fachschule durch Praxisbesuche und Blockunterricht, stellt das dritte Ausbildungsjahr dar. Die Ausbildung schließt ab mit einer größe-ren Arbeit und einer Prüfung, die zur staatlichen Anerkennung führt. In einigen Bundesländern ist das Berufspraktikum (als Praxisblöcke) stärker in die gesamte Ausbildung integriert.

Wo findet die Ausbildung statt?Die Ausbildung findet in NRW an Berufskollegs mit dem Fachbereich Sozialwesen statt. An folgenden evangelischen Berufskollegs kann der Ausbildungsgang zum/r „staatlich anerkannten Erzieher/in“ absolviert werden:P Berufskolleg Bethel, Fachschule für Sozialpädagogik in Bielefeld,P Berufskolleg Malche e. V., Fachschule für Soziapädagogik in Porta

Westfalica,P Comenius Berufskolleg, Fachschule für Sozialwesen in Witten,P ESPA, Sozialpädagogische Ausbildungsstätte Münster gGmbH in

Münster,P Wittekindshof Diakonische Stiftung, Berufskolleg in Bad Oeynhausen,P Neuenkirchener Berufskolleg, Fachschule für Sozialpädagogik in

Neuenkirchen-Vluyn,P Berufskolleg Bleibergquelle in Velbert undP Bildungszentrum kreuznacher diakonie, Fachschule für Sozialwesen

in Bad Kreuznach.

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Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

Die vollständigen Adressen der evangelischen Berufskollegs im Bereich der Diakonie RWL finden Sie in Kapitel 2.2 „Ausbildungseinrichtungen im Bereich der Diakonie RWL“.

Entwicklungsperspektiven und QualifizierungsoptionenInnerhalb der EU gibt es unterschiedliche Ausbildungsstandards, was den Beruf der Kinderbetreuung und Kindererziehung angeht. Die meisten europäischen Länder bilden Erzieherinnen und Erzieher an Hochschulen aus. Dies geschieht zum Teil jetzt auch in Deutschland und wird vermutlich zukünftig die jetzige Ausbildungsform ergänzen. Die Sprachförderung wird aufgrund des steigenden Anteils an Mitbür-gerinnen und Mitbürgern mit Migrationshintergrund zu einem festen Bestandteil der täglichen Arbeit. Insgesamt werden die Anforderungen für Erzieherinnen und Erzieher höher, was sich allerdings noch nicht in der Vergütungsstruktur bemerkbar macht. Die Arbeitsmarktaussichten sind für diesen Beruf sehr gut. Allein durch den geplanten flächende-ckenden Ausbau von Ganztagsangeboten in Kitas und Schulen wird es in den nächsten Jahren vermutlich einen steigenden Bedarf an Erziehe-rinnen und Erziehern geben.

Die Entwicklungsperspektiven einer Erzieherin/ eines Erziehers sind vielfältig. Innerhalb des Bereichs Tagseinrichtungen für Kinder beispiels-weise können Leitungspositionen angestrebt werden, die über eine Gruppenleitung hinaus auch die Leitung einer Einrichtung (Kita) oder die Tätigkeit einer Fachberatung (hier wahrscheinlich mit ergänzendem Studium) betreffen können. Ebenso können nach absolvierten Qualifizie-rungsoptionen Geschäftsführungspositionen ausgeübt werden. Seit einigen Semestern führen Fachhochschulen den Bachelorstudiengang „Elementarpädagogik“, der konkret auf die Inhalte des Arbeitsfeldes einer Erzieherin/ eines Erziehers im Bereich der Erziehung von Kindern im Alter von Null bis sechs Jahren eingeht. Ebenso können weitere Studiengänge – auch berufsbegleitend – absolviert werden, die die Aufstiegschancen im Bereich pädagogischer Einrichtungen verbessern.

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

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2.1.6 Ausbildungsgang: Familienpfleger/in

Die Familienpflegerin oder der Familienpfleger übernimmt alle Aufgaben und Pflichten bei der Betreuung und Versorgung von Kindern sowie der im Haushalt lebenden älteren Menschen. Die Einsätze in der Familienpflege sind zunehmend in familiären Krisen- und Notsituationen erforderlich, wie zum Beispiel bei einer Gefährdung des Kindeswohls. Die Einsätze werden von den Jugendämtern und von den Krankenkassen in die Wege geleitet.

Zu den Aufgaben von Familienpflegekräften gehören: Pflegerische Grundversorgung, Kinderbetreuung in Familien, Anleitung bei hauswirt-schaftlichen, betreuenden und pflegerischen Tätigkeiten sowie Hilfestel-lung zur Erhaltung und Aktivierung der selbstständigen Lebensführung. Weiterhin beziehen sich die Aufgaben auf das Unterstützen von Personen bei der Erlangung von Haushaltsführungs- und Alltagskompetenzen sowie auf die Führung des Haushalts in Vertretung oder in Zusammenarbeit mit der zu betreuenden Familie.

Die Ausbildung zur Familienpflegerin oder zum Familienpfleger unter-liegt der Ausbildungs- und Prüfungsordnung des Landes Nordrhein-Westfalen vom 2.4.2004 und schließt mit einer staatlichen Prüfung ab.

ZugangsvoraussetzungenVoraussetzung für den Zugang zur Ausbildung ist die gesundheitliche und persönliche Eignung zur Ausübung des Berufes, die Vollendung des 17. Lebensjahres und der Abschluss der Hauptschule.

Dauer der AusbildungDie Familienpflegeausbildung dauert in Vollzeitform drei Jahre. Sie umfasst eine zweijährige Ausbildung mit anschließendem einjährigen Anerkennungsjahr und endet bei erfolgreicher Abschlussprüfung und erfolgreicher Ableistung des einjährigen Berufspraktikums mit einer staatlichen Anerkennung. Die Ausbildung kann auch berufsbegleitend durchgeführt werden und dauert für die theoretische und fachprakti-sche Ausbildung in der Regel 36 Monate.

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Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

Wo findet die Ausbildung statt?Die Ausbildung wird in NRW von Fachseminaren für Familienpflege angeboten:P Fachseminar für Familienpflege der Kaiserswerther Diakonie in

Düsseldorf,P Fachseminar für Familienpflege CJD (Christliches Jugenddorfwerk

Deutschlands e. V.) in Wesel.

Die vollständigen Adressen der evangelischen Fachseminare für Familienpflege im Bereich der Diakonie RWL finden Sie in Kapitel 2.2 „Ausbildungseinrichtungen im Bereich der Diakonie RWL“.

Die Ausbildung kann auch in Berufskollegs durchgeführt werden. Lehrgangskosten entstehen den Schülerinnen und Schülern nicht. BAföG kann beantragt werden, Förderungen über die Agenturen für Arbeit oder [ARGE]n sind möglich.

Der theoretische Unterricht von 1.800 Stunden wird in einem Fachse-minar für Familienpflege erteilt. Die fachpraktische Ausbildung umfasst 1.200 Stunden in zwei Jahren. Die Ausbildung erfolgt in Blockform. Hauptschwerpunkte der Ausbildung sind Pflege, Pädagogik und Hauswirtschaft. Mehrwöchige Praktika werden im pflegerischen und pädagogischen Bereich absolviert, z. B. in der Kinder- und Jugendhilfe,

Was ist eine ARGE? Allgemein ausgedrückt ist eine Arbeitsgemeinschaft (je nach Zusam-menhang AG oder Arge) ein Zusammenschluss mehrerer natürlicher oder juristischer Personen, um gemeinsame Ziele zu erreichen. Als ARGE gemäß § 44b SGB II zur Verwaltung von Leistungen nach dem 2. Buch Sozialgesetzbuch (Grundsicherung für Arbeitsuchende, Arbeitslosengeld II) wird eine Arbeitsgemeinschaft bezeichnet, die von Arbeitsagenturen und kommunalen Trägern nach privatem oder öffentlichem Recht gebil-det wurde.

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der ambulanten oder stationären Altenpflege, der Behindertenhilfe oder Psychiatrie und der klassischen Familienpflege.

Entwicklungsperspektiven und QualifizierungsoptionenDer Beruf als Familienpflegerin oder Familienpfleger ist in seiner Verbindung aus Pädagogik, Psychologie, Hauswirtschaft und Pflege vielgestaltig und anspruchsvoll mit unterschiedlichen beruflichen Perspektiven und Einsatzmöglichkeiten. Mögliche Einsatzorte sind die häusliche Umgebung hilfebedürftiger Menschen, Haus- und Wohnge-meinschaften hilfebedürftiger Menschen, stationäre und ambulante Einrichtungen der Alten- und Krankenpflege, Einrichtungen der Kinder-, Jugend- und Behindertenhilfe. Fort- und Weiterbildungen z. B. in den Bereichen Suchtbehandlung und Suchtprävention, Schuldnerberatung, Gerontopsychiatrie, Konfliktmanagement etc. können die fachlichen und personalen Kompetenzen erweitern und vertiefen sowie das Spektrum beruflicher Einsatzfelder verbreitern.

2.1.7 Ausbildungsgang: Gesundheits- und Krankenpfleger/in

Gesundheits- und Krankenpflegerinnen sowie Gesundheits- und Krankenpfleger arbeiten nicht nur in Krankenhäusern. Sie sind u. a. in Ambulanzen, in Arztpraxen, bei Krankenkassen, in der häuslichen Pflege, im Altenheim, in Rehabilitationskliniken und in Projekten der Entwicklungshilfe tätig. In den ersten beiden Jahren verläuft die Ausbildung seit dem 01.01.2004 integriert, d.h. die Ausbildungsinhalte und Einsatzvorgaben der Gesundheits- und Krankenpflege sind mit denen der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege identisch. Erst im dritten Ausbildungsjahr wird differenziert.

Die Aufgabenschwerpunkte werden gegliedert in eigenverantwortliche Aufgaben (u.a. die geplante, fachgerecht durchgeführte Pflege), mitwir-

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Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

kende Aufgaben (z. B. in der [Diagnostik], der Therapie und Rehabilitati-on) und Aufgaben, die interdisziplinär mit anderen Berufsgruppen gemeinsam bearbeitet werden wie beispielsweise die Entwicklung von berufsübergreifenden Lösungen von Gesundheitsproblemen. Die wichtigste Aufgabe ist die unmittelbare, kompetente Betreuung von Patienten. Im Einzelnen heißt das z. B. Pateinten zu motivieren und dabei zu unterstützen ihre Gesundheit zu erhalten bzw. wiederzuerlan-gen, Angehörige von Patienten und Pflegebedürftigen fachkompetent zu beraten und anzuleiten, an der Weiterentwicklung und Verbesserung von Pflegemethoden und Pflegetechniken auf der Grundlage neuer wissen-schaftlicher Erkenntnisse zu arbeiten sowie Schülerinnen und Schüler im Pflegeberuf und Assistenzpersonal sach- und fachgerecht anzuleiten. Die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin/ zum Gesund-heits- und Krankenpfleger ist bundesweit einheitlich geregelt und unterliegt dem Gesetz über die Berufe in der Krankenpflege (KrPflG) und der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für die Berufe in der Kran-kenpflege (KrPflAPrV vom 10.11.2003).

ZugangsvoraussetzungenDie Voraussetzungen für den Zugang zum Ausbildungsgang „staatlich anerkannte/r Gesundheits- und Krankenpfleger/in“ sind:P die gesundheitliche Eignung zur Ausübung des Berufes undP der Realschulabschluss oder eine andere gleichwertige abgeschlos-

sene Schulbildung oder

Was meint der Begriff Diagnostik?In der Medizin werden mit dem Begriff Diagnostik all jene Methoden oder Maßnahmen bezeichnet, die der Erkennung und Benennung einer Krank-heit oder Verletzung dienen. Absicht der Diagnostik ist die Stellung einer Diagnose, die als Grundlage für therapeutische Entscheidungen dienen kann. Ursprünglich stammt der Begriff der Diagnostik aus der Medizin und wird heute auch in anderen Bereichen verwendet, wie bspw. in der Psychologie als Psychodiagnostik oder in der Erziehungswissen-schaft als pädagogische Diagnostik.

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P der erfolgreiche Abschluss einer sonstigen zehnjährigen allgemeinen Schulausbildung oder

P der Hauptschulabschluss und eine erfolgreich abgeschlossene andere Ausbildung mit einer vorgesehenen Ausbildungsdauer von mindestens zwei Jahren oder

P einer Erlaubnis als Krankenpflegehelferin oder Krankenpflegehelfer oder

P einer erfolgreich abgeschlossenen landesrechtlich geregelten Ausbil-dung von mindestens einjähriger Dauer in der Krankenpflegehilfe oder Altenpflegehilfe.

Dauer der AusbildungDie Ausbildung dauert drei Jahre.

Wo findet die Ausbildung statt?Der theoretische und praktische Unterricht (2.100 Unterrichtsstunden) wird an staatlich anerkannten Krankenpflegeschulen vermittelt. Die praktische Ausbildung findet in Krankenhäusern, Altenheimen, Rehabi-litationseinrichtungen sowie ambulanten Pflegeeinrichtungen und ande-ren Einrichtungen des Gesundheitswesens (z. B. Gesundheitsbehör-den, Hospizen) statt. Im dritten Ausbildungsjahr, in der Differenzie- rungsphase, vertiefen Gesundheits- und Krankenpfleger/innen ihre Kenntnisse in der Inneren Medizin, der Chirurgie sowie in der Psychiat-rie.

Die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin/ zum Gesund-heits- und Krankenpfleger bieten folgende Institutionen an: P Bildungsakademie Luisenhospital Aachen in Aachen,P Bildungsstätte für Pflege Rhein-Berg in Bergisch Gladbach, P Gesundheitsschulen am EvKB in Bielefeld,P Ev. u. Johanniter Bildungs GmbH in Bonn,P Ausbildungsstätte für Krankenpflege am Lukas-Krankenhaus in

Bünde,

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Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

P Kaiserswerther Diakonie Kranken- u. Kinderkrankenpflegeschule in Düsseldorf,

P Krankenpflegeschule u. Kinderkrankenpflegeschule am Ev. Kranken-haus Düsseldorf, in Düsseldorf,

P Krankenpflegeschule Duisburg e.V. in Duisburg,P Kliniken Essen-Mitte gGmbH, Krankenpflegeschule in Essen,P Krankenpflegeschule an der Ruhr in Essen,P KBG Kirchliches Bildungszentrum für Gesundheitsberufe im Revier in

Gelsenkirchen,P Allgemeines Krankenhaus Hagen gGmbH in Hagen,P Zentrale Ausbildungsstätte für Krankenpflegeberufe in Hattingen,P Ev. Krankenhausgemeinschaft Herne-Castrop Rauxel gGmbH,

Zentrale Krankenpflegeschule in Herne,P Diakonisches Bildungszentrum Mark-Ruhr (DiBiZ) in Iserlohn,P Ev. Krankenpflegeschule Köln Träger gGmbH in Köln,P Ausbildungszentrum für Pflegeberufe, Ev. Krankenhaus Lippstadt, in

Lippstadt,P Staatl. anerkannte Krankenpflegeschule am Ev. Krankenhaus Mett-

mann GmbH in Mettmann,P Schulzentrum für Gesundheitsberufe am Niederrhein GmbH in

Mönchengladbach,P Stiftung Krankenhaus Bethanien für die Grafschaft Moers, Kranken-

u. Kinderkrankenpflegeschule in Moers,P Ategris Bildungszentrum in Mühlheim,P Bildungszentrum für Gesundheits- und Sozialberufe St. Johannisstift

in Paderborn,P Diakonisches Bildungszentrum Bergisch Land,P Staatl. anerkannte Krankenpflegezentralschule der Diakonie Süd-

westfalen gGmbH am Jung-Stilling Krankenhaus in Siegen,P Bildungszentrum Niederrhein in Wesel undP Krankenpflegeschule im Diakoniewerk Ruhr in Witten.

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

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Die vollständigen Adressen der evangelischen Gesundheits- und Krankenpflegeschulen im Bereich der Diakonie RWL finden Sie in Kapitel 2.2 „Ausbildungseinrichtungen im Bereich der Diakonie RWL“.

Entwicklungsperspektiven und QualifizierungsoptionenTypische Qualifizierungslehrgänge aus dem Bereich der Anpassungs-weiterbildung sind beispielsweise [Bobath-Kurse], Kinästhetik, Praxis-anleitung, [transkulturelle] Pflege, EDV-Kurse, Arbeitsorganisation, Hygiene, Kommunikation und Gesprächsführung, Palliative Pflege, Pflegeplanung und -dokumentation, Evaluation oder Validation.

Beispiele für Aufstiegsweiterbildungen sind Fachweiterbildungen für Anästhesie und Intensivpflege, Gerontopsychiatrie, häusliche Intensiv-

Was heißt Bobath? Das Bobath-Konzept ist ein rehabilitativer Ansatz in Therapie und Pflege von Patienten mit Erkrankungen des zentralen Nervensystems. 1943 wurde es von der Physiotherapeutin Berta Bobath und ihrem Ehemann, dem Neurologen und Kinderarzt Karel Bobath entwickelt.

Was ist unter transkultureller Pflege zu verstehen? In Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen wird in den nächsten Jahren der Anteil der Patienten und Bewohner, die aus anderen Kulturkreisen kommen, stark zunehmen. Die Pflege von Menschen mit Migrationshin-tergrund stellt für das Pflegepersonal eine große Herausforderung dar. Einen Patienten oder Bewohner unter Berücksichtigung seines kultu-rellen Hintergrundes zu pflegen, erfordet ein hohes Maß an sozialer Kompetenz.

Transkulturelle Pflege ist sich der verschiedenen kulturellen Hinter-gründe von Pflegeempfängern bewusst. Sie reflektiert die eigenen kul-turellen Wertvorstellungen und macht diese nicht zum Maß aller Dinge. Konkret bedeutet dies zum Beispiel das Wissen über und die Berück-sichtigung von Sterberitualen in anderen Religionen.

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Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

pflege, [Onkologische] Pflege, Operationsdienst, Psychiatrie oder zur Hygienefachkraft, Fachkraft zur Leitung einer Funktionseinheit, als Qua-litätsmanager im Gesundheitswesen, [Auditor] und [Wundmanager].

Liegt eine den Zulassungsvoraussetzungen entsprechende Fachhoch-schul- oder Hochschulreife vor, können Pflegefachkräfte eine akademi-sche Aus- und Weiterbildung anstreben. An Fachhochschulen werden Studiengänge im Bereich der Pflegewissenschaften, des Pflegema-nagements und der Pflegepädagogik sowie Gesundheitsmanagement und betriebswirtschaftliche Studiengänge im Gesundheitswesen, Gesundheits- oder Medizininformatik angeboten. Die Studiengänge enden je nach Ausprägung mit dem akademischen Grad des Bachelor oder Master. An Universitäten ist die Promotion im Bereich Pflegewis-senschaften zum „Dr. rer. cur.“ (rerum curae) möglich.

Was ist mit dem Begriff onkologisch gemeint? Die Onkologie ist die Wissenschaft von der Entstehung, Entwicklung und Behandlung von Tumorerkrankungen. Onkologie ist die Wissenschaft von der Krebsheilkunde.

Was ist mit Auditor/in gemeint? Eine Auditorin oder ein Auditor ist eine Person, die ein Audit durchführt und dabei durch Befragen, Beobachten, Zuhören überprüft, wie eine Person oder Organisation sich entwickelt und ob bestimmte (Qualitäts-)Vorgaben eingehalten werden.

Was macht eine Wundmanagerin? Als Wundbehandlung oder Wundmanagement wird die Beurteilung, Reinigung und Versorgung oberflächlicher Gewebsschäden, also der Haut und der unter ihr liegenden Gewebestrukturen bezeichnet. Das Wundmanagement wird sowohl in ambulanten wie auch in stationären Einrichtungen zunehmend von Pflegekräften ausgeübt, die eine Fach-weiterbildung als Wundmanager, Wunddiagnostiker oder Wundtherapeut abgeschlossen haben. Im engeren Sinn wird darunter besonders die Dauerversorgung chronischer Wunden verstanden.

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2.1.8 Ausbildungsgang: Gesundheits- und Kinder-krankenpfleger/in

Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/innen arbeiten im stationären Bereich von Kinderkliniken, in Kinderabteilungen von Allgemeinkran-kenhäusern, in Ambulanzen, Arztpraxen, in Familien, Kurheimen, heilpädagogischen Einrichtungen sowie in der Kinder- und Jugendpsy-chiatrie. In den ersten beiden Jahren verläuft die Ausbildung seit dem 01.01.2004 integriert, d. h. die Ausbildungsinhalte und Einsatzvorgaben der Gesundheits- und Krankenpflege sind mit denen der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege identisch. Erst im dritten Ausbildungsjahr wird differenziert. Daraus folgt, dass sich die Aufgabenbereiche der Gesundheits- und Krankenpflege und die der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege nicht wesentlich unterscheiden. Die Differenzie-rung erfolgt über die Zielgruppe Kinder und ihre Angehörigen.

Die Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/innen sowie die Gesund-heits- und Kinderkrankenpfleger übernehmen die pflegerische Betreuung von gesunden, akut oder chronisch kranken Kindern aller Altersstufen bis zum ca. 16. Lebensjahr.

Die Ausbildung zur Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin/ zum Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger ist bundesweit einheitlich geregelt und unterliegt dem Gesetz über die Berufe in der Krankenpfle-ge (KrPflG) und der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für die Berufe in der Krankenpflege (KrPflAPrV vom 10.11.2003).

ZugangsvoraussetzungenDie Voraussetzungen für den Zugang zum Ausbildungsgang „staatlich geprüfte/r Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in“ sind:P die gesundheitliche Eignung zur Ausübung des Berufes oderP der Realschulabschluss oder eine andere gleichwertige abgeschlos-

sene Schulbildung oderP der erfolgreiche Abschluss einer sonstigen zehnjährigen allgemeinen

Schulausbildung oder

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Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

P der Hauptschulabschluss und eine erfolgreich abgeschlossene andere Ausbildung mit einer vorgesehenen Ausbildungsdauer von mindestens zwei Jahren oder

P einer Erlaubnis als Krankenpflegehelferin oder Krankenpflegehelfer oderP einer erfolgreich abgeschlossenen landesrechtlich geregelten Ausbil-

dung von mindestens einjähriger Dauer in der Krankenpflegehilfe oder Altenpflegehilfe.

Dauer der AusbildungDie Ausbildung dauert drei Jahre.

Wo findet die Ausbildung statt?Der theoretische und praktische Unterricht (2.100 Unterrichtsstunden) wird an staatlich anerkannten Kinderkranken- und Krankenpflegeschu-len vermittelt. Die praktische Ausbildung findet in den ersten beiden Jahren in Krankenhäusern, Altenheimen, Rehabilitationseinrichtungen sowie ambulanten Pflegeeinrichtungen und anderen Einrichtungen des Gesundheitswesens (z. B. Gesundheitsbehörden, Hospizen) statt.

Im dritten Ausbildungsjahr, in der Differenzierungsphase, werden Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/innen in unterschiedlichen Fachabteilungen ausgebildet, z. B. in der [Neonatologie], in der Kinderchirurgie sowie in der Kinder- und Jugendpsychiatrie.

An folgenden Einrichtungen im Bereich der Diakonie RWL e.V. kann die Ausbildung zur Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin oder zum Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger absolviert werden: P Gesundheitsschulen am EvKB in Bielefeld,

Was bedeutet Neonatologie?Die Neonatologie ist ein Zweig der angewandten Kinderheilkunde, der sich mit Neugeborenenmedizin – häufig auch Frühgeborenenmedizin – und Neugeborenenvorsorge befasst.

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Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

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P Kaiserswerther Diakonie Kranken- u. Kinderkrankenpflegeschule in Düsseldorf,

P Krankenpflegeschule u. Kinderkrankenpflegeschule am Ev. Kranken-haus Düsseldorf, in Düsseldorf

P Krankenpflegeschule Duisburg e.V., in Duisburg,P KBG Kirchliches Bildungszentrum für Gesundheitsberufe im Revier in

Gelsenkirchen, P Ausbildungsstätten Allgemeines Krankenhaus Hagen gGmbH, in

Hagen,P Ausbildungszentrum für Pflegeberufe Ev. Krankenhaus Lippstadt, in

Lippstadt,P Stiftung Krankenhaus Bethanien für die Grafschaft Moers, Kranken-

und Kinderkrankenpflegeschule in Moers P Bildungszentrum Niederrhein in Wesel.

Die vollständigen Adressen der evangelischen Gesundheits- und Krankenpflegeschulen im Bereich der Diakonie RWL finden Sie in Kapitel 2.2 „Ausbildungseinrichtungen im Bereich der Diakonie RWL“.

Entwicklungsperspektiven und QualifizierungsoptionenDie Weiterbildungsmöglichkeiten in der Gesundheits- und Kinderkran-kenpflege sind im Wesentlichen mit denen in der Gesundheits- und Krankenpflege identisch. Es besteht in vielen Weiterbildungen die Möglichkeit, einen [pädiatrischen] Schwerpunkt zu wählen.

Was versteht man unter dem Begriff pädiatrisch? Die Pädiatrie ist die Lehre von den Erkrankungen des kindlichen Orga-nismus, den Entwicklungsstörungen und Fehlbildungen des Kindes sowie ihrer Behandlung.

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Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

2.1.9 Ausbildungsgang: Gesundheits- und Kran-kenpflegehelfer/in

Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/innen unterstützen examinierte Pflegefachkräfte bei der Versorgung und Pflege von Patienten. Sie wirken bei Therapiemaßnahmen mit und sorgen für Sauberkeit und Hygiene auf der Station.

Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/innen arbeiten hauptsächlich in Krankenhäusern, Facharztpraxen oder Gesundheitszentren. Ebenso sind sie in Altenwohn- und Altenpflegeheimen, bei ambulanten sozialen Diensten, in Einrichtungen der Kurzzeitpflege sowie in Wohnheimen für Menschen mit Behinderungen beschäftigt.

Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/in ist eine landesrechtlich geregelte Ausbildung an Schulen des Gesundheitswesens und anderen Bildungseinrichtungen. In Nordrhein-Westfalen heißen sie „Gesund-heits- und Krankenpflegeassistenten“. Die Ausbildung ist landesgesetz-lich geregelt und heißt in NRW Ausbildungs- und Prüfungsordnung für den Beruf der Gesundheits- und Krankenpflegeassistentin und des Gesundheits- und Krankenpflegeassistenten (GesKrPflassAPrV vom 6. Oktober 2008).

ZugangsvoraussetzungenZu den Zugangsvoraussetzungen zählen:P Vollendung des siebzehnten Lebensjahres undP Hauptschulabschluss.

Bewerber/innen ohne Hauptschulabschluss können in der Regel zur Ausbildung zugelassen werden, wenn sie bereits eine Berufsausbildung abgeschlossen haben und die gesundheitliche Eignung für den Beruf besteht.

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

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Dauer der AusbildungDie Ausbildung dauert ein Jahr. Sie umfasst 500 Stunden theoretischen und praktischen Unterricht und 1.100 Stunden praktische Ausbildung. Während dieser Zeit finden Einsätze in operativen Bereichen sowie in ambulanten Bereichen außerhalb des Krankenhauses statt.

Wo findet die Ausbildung statt?P Gesundheitsschulen am EvKB in Bielefeld,P Krankenpflegeschule Duisburg e.V., in Duisburg, P Krankenpflegeschule an der Ruhr in Essen, P Kaiserswerther Diakonie Kranken- u. Kinderkrankenpflegeschule

sowieP Ausbildungsstätten Allgemeines Krankenhaus gGmbH in Hagen.

Die vollständigen Adressen finden Sie in Kapitel 2.2 „Ausbildungsein-richtungen im Bereich der Diakonie RWL“.

Entwicklungsperspektiven und QualifizierungsoptionenEtliche Gesundheits- und Krankenpflegeassistenten setzen die Ausbil-dung fort und werden Gesundheits- und Krankenpfleger/in. Daran anschließend bieten sich vielfältige Perspektiven in der Weiterqualifizie-rung an.

Es besteht die Möglichkeit, als Gesundheits- und Krankenpflegeassis-tentin an Anpassungsfortbildungen teilzunehmen oder sich auf bestimm-te Arbeitsbereiche, wie z. B. in der ambulanten Pflege, zu spezialisieren.

2.1.10 Ausbildungsgang: Hebamme und Entbindungspfleger

Hebammen und Entbindungspfleger arbeiten in Krankenhäusern, in Geburtshäusern, in Beratungsstellen oder in Einrichtungen. Sie betreuen Frauen während der Schwangerschaft, der Geburt und im Wochenbett.

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Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

Sie führen die Schwangerenvorsorgeuntersuchungen durch, bieten Hilfeleistungen bei Beschwerden in der Schwangerschaft sowie Beratungen an. Viele von ihnen leiten Kurse zur Geburtsvorbereitung und Rückbildungsgymnastik.

Die Schwerpunkte der theoretischen Ausbildung sind Naturwissen-schaften, Sozial- und Geisteswissenschaften sowie Hebammen- und Pflegetätigkeiten. Das Ausbildungsziel ist in § 5 Hebammengesetz wie folgt festgelegt: „Die Ausbildung soll insbesondere dazu befähigen, Frauen während der Schwangerschaft, der Geburt und dem Wochen-bett Rat zu erteilen, und die notwendige Fürsorge zu gewähren, normale Geburten zu leiten, Komplikationen des Geburtsverlaufs frühzeitig zu erkennen, Neugeborene zu versorgen, den Wochenbett-verlauf zu überwachen und eine Dokumentation über den Geburtsver-lauf anzufertigen (Ausbildungsziel).“

Die praktische Ausbildung der Schüler/innen erfolgt neben Übungen an Modellen durch zahlreiche praktische Einsätze in den Bereichen Entbindungsabteilung, Wochenstation, Neugeborenenzimmer, Hebam-menpraxis, Kinderklinik, OP und operative/nichtoperative Pflegestation. Während dieser praktischen Einsätze werden die Schüler/innen von Hebammen und Pflegekräften der Abteilungen in die Aufgaben einer Hebamme und eines Entbindungspflegers eingeführt. Sie betreuen unter Anleitung die Schwangeren, Gebärenden und Wöchnerinnen sowie ihre Familien und andere Patienten. Praxisanleiterinnen und Praxisanleiter sowie Lehrerinnen und Lehrer der Hebammenschule unterstützen anleitend und begleitend den praktischen Lernprozess.

Die Hebammen- und Entbindungspflegerausbildung endet mit der staatlichen Prüfung, die aus einem schriftlichen, mündlichen und praktischen Teil besteht. Die Ausbildung zur Hebamme und zum Entbindungspfleger unterliegt dem Gesetz über den Beruf der Hebamme und des Entbindungspflegers (Hebammengesetz - HebG) vom 04.06.1985 und der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für Hebam-men und Entbindungspfleger (HebAPrV).

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

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ZugangsvoraussetzungenDie Voraussetzungen für den Zugang zum Ausbildungsgang „staatlich anerkannte/r Hebamme/ Entbindungspfleger“ sind:P das vollendete 17. Lebensjahr,P die gesundheitliche Eignung,P der Realschulabschluss oder eine gleichwertige Schulbildung oder P der Hauptschulabschluss und eine mindestens zweijährige abge-

schlossene Berufsausbildung.

Dauer der AusbildungDie Hebammen- und Entbindungspflegerausbildung findet an Hebam-menschulen statt, die an Krankenhäusern angegliedert sind. Sie umfasst 1.600 Unterrichtsstunden Theorie und 3.000 Unterrichtsstun-den praktische Ausbildung. Die Ausbildung dauert drei Jahre.

Wo findet die Ausbildung statt?An folgenden Krankenhäusern kann der Ausbildungsgang zur/m staatlich anerkannten Hebamme/ Entbindungspfleger absolviert werden:P Bildungsakademie Luisenhospital Aachen in Aachen undP Ev. Krankenhaus Bethesda zu Duisburg GmbH in Duisburg.

Die vollständigen Adressen der evangelischen Hebammenschulen im Bereich der Diakonie RWL finden Sie in Kapitel 2.2 „Ausbildungsein-richtungen im Bereich der Diakonie RWL“.

Entwicklungsperspektiven und QualifizierungsoptionenSeit einigen Jahren können Hebammen an Fachhochschulen Pflege-wissenschaft und verwandte Studiengänge studieren. Sie erhalten damit die Möglichkeit, in unterschiedlichen Bereichen des Gesund-heitswesens, in der Forschung und in der Ausbildung neue Tätigkeits-felder zu finden. Darüber hinaus machen sich viele Hebammen und Entbindungspfleger selbstständig oder arbeiten in einem Geburtshaus.

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Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

2.1.11 Ausbildungsgang: Heilpädagoge/in

Heilpädagoginnen und Heilpädagogen erziehen, fördern und begleiten Menschen jeglichen Alters, die ihren Alltag aufgrund körperlicher, geistiger oder seelischer Beeinträchtigungen nicht selbstständig bewältigen können. Ziel dieses Ausbildungsganges ist es, durch geeignete pädagogisch-therapeutische Maßnahmen die Eigenständig-keit und Gemeinschaftsfähigkeit von Menschen zu verbessern, um ihnen ein möglichst eigenständiges Leben in der Gesellschaft zu ermöglichen.

Heilpädagoginnen und Heilpädagogen analysieren die Fähigkeiten und Möglichkeiten mit Hilfe diagnostischer Verfahren, erarbeiten individuelle pädagogische Konzepte und führen die hieraus abgeleiteten pädagogi-schen Maßnahmen durch. Je nach Altersgruppe und Sachlage vermitteln sie schulische oder berufliche Förderung, organisieren zwischenmensch-liche Kontakte, beraten Angehörige, unterstützen in Konfliktsituationen oder betreuen Rehabilitationsmaßnahmen.

Beschäftigungsmöglichkeiten für Heilpädagoginnen und Heilpädagogen gibt es in Einrichtungen der Jugendhilfe und der Behindertenhilfe, in Kinder- und Jugendheimen, in Erziehungs- und Familienberatungsstellen, in Förderschulen, in Kindergärten, in integrativ arbeitenden Schulkinder-gärten und der Frühförderung, in Kliniken und Rehabilitationseinrichtungen, jugendpsychiatrischen Einrichtungen und Einrichtungen der Altenhilfe, heilpädagogischer Beratung und Behandlung im Rahmen von Stadtteil-arbeit.

Das Berufsbild zielt auf das Erkennen und Behandeln von körperlichen, geistigen oder seelischen Beeinträchtigungen bei Kindern, Jugendli-chen und Erwachsenen, auf ein gezieltes Einwirken durch heilpädago-gische Arbeit mit Eltern und Kindern, auf das Erstellen von Förder- und Therapieplänen, die Entwicklung heilpädagogischer Praxiskonzepte in Institutionen, die fachliche Beratung und Anleitung von Mitarbeitenden sowie die Unterstützung in besonderen pädagogischen Situationen. Als

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

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Heilpädagogin und Heilpädagoge erfüllt man die Aufgaben eines Ansprechpartners, Beraters und Helfers für Eltern und Angehörige von Menschen mit Behinderungen. Heilpädagoginnen und Heilpädagogen arbeiten im Team mit Eltern, Sozialpädagog/innen, Erzieher/innen, Krankengymnast/innen, Heilerziehungspfleger/innen und Heilerzie-hungshelfer/innen, Sonderpädagog/innen sowie Mediziner/innen.

ZugangsvoraussetzungenDie Ausbildung zur Heilpädagogin und zum Heilpädagogen ist eine landesrechtlich geregelte Weiterbildung an Fachschulen und Fachaka-demien. Die Weiterbildung dauert 1 1/2 Jahre im Vollzeitunterricht und im Teilzeitunterricht drei Jahre. Fernunterrichtslehrgänge haben eine Dauer von max. 2 1/2 Jahren. Daneben bieten auch Hochschulen Studiengänge im Bereich Heilpädagogik an.

Die Voraussetzungen für den Zugang zum Ausbildungsgang „staatlich anerkannte/r Heilpädagogen/in“ sind: P eine abgeschlossene Fachschulausbildung im Fachbereich Sozialwe-

sen oderP eine als gleichwertig anerkannte Ausbildung (z. B. Gesundheits- und

Krankenpfleger/in) undP eine mindestens einjährige einschlägige hauptberufliche Tätigkeit in

sozialen oder pädagogischen Einrichtungen.

Dauer der AusbildungDie Ausbildung dauert 1 ½ Jahre oder – berufsbegleitend – drei Jahre.

Wo findet die Ausbildung statt?An folgenden evangelischen Fachschulen kann dieser Ausbildungs-gang absolviert werden: P Berufskolleg Bethel, Fachschule für Sozialpädagogik in Bielefeld,P Berufskolleg der Stiftung Eben-Ezer, Fachschule für Heilpädagogik in

Lemgo,P ESPA, Sozialpädagogische Ausbildungsstätte Münster gGmbH in

Münster undP Evangelisches Berufskolleg der Bergischen Diakonie Aprath.

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Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

Die vollständigen Adressen der evangelischen Berufskollegs im Bereich der Diakonie RWL finden Sie in Kapitel 2.2 „Ausbildungseinrichtungen im Bereich der Diakonie RWL“.

Entwicklungsperspektiven und QualifizierungsoptionenGerade der Bereich der Heilpädagogik und der Integration – verstanden als Inklusionsbereich – erleben in gegenwärtigen Zeiten einen ernormen Prestigezuwachs. In vielen Bereichen, wie den Tageseinrichtungen für Kinder, der Erziehungshilfe, der Offenen Ganztagsschule und den Schulen allgemein, findet das Berufsfeld der Heilpädagogin und des Heilpädagogen einen wichtigen Platz. Die Entwicklungsperspektiven liegen hier einerseits in den Aufstiegschancen innerhalb einer pädago-gischen Institution und andererseits besteht auch hier die Möglichkeit des Anknüpfens eines Bachelorstudiums für Heilpädagogik oder auch eines Hochschulstudiums, das bspw. Aspekte des Sozial- und Ge-sundheitsmanagements hervorhebt.

2.1.12 Ausbildungsgang: Heilerziehungspfleger/in

Die Heilerziehungspflege ist ein eigenständiger Ausbildungsberuf. Die Ausbildung dauert als schulische Ausbildung zwei Jahre mit anschließendem praktischem Anerkennungsjahr. Einige Bundeslän-der bieten die Ausbildung auch in kompakter, sogenannter praxisin-tegrierter, dreijähriger Form an. Dort erfolgen der Unterricht in der Fachschule und die praktische Ausbildung in der Praktikumsstelle abwechselnd.

Das Berufsfeld der Eingliederungshilfe ist im Wandel. Menschen mit Behinderungen wollen nicht mehr versorgt werden, sondern sind selbstbewusste Partner, die auf ihre persönliche Art mitteilen, was sie an Unterstützung benötigen. Heilerziehungspflegerinnen und Heilerzie-hungspfleger sind mit ihrer Qualifikation, die Pflege und Pädagogik verbindet, die Fachkräfte, die diesen Wandel des Berufsfeldes aktiv mit gestalten.

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

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Heilerziehungspflegerinnen und Heilerziehungspflegehelfer arbeiten in Einrichtungen der Behindertenhilfe, in Einrichtungen der Jugendhilfe, Außenwohngruppen, Förderstätten, Therapie- und Rehabilitationsein-richtungen, Tagesstätten, Werkstätten, in der Psychiatrie sowie in Tageseinrichtungen für Kinder, die Kinder mit und ohne Behinderungen integrieren. Ihre Aufgabe liegt also in der Lebensbegleitung, Pflege, Förderung und Betreuung von Menschen mit Behinderungen aller Altersstufen in Einrichtungen und ambulanten Diensten der Behinder-tenhilfe und der Sozialpsychiatrie.

Die Berufsbezeichnung nach Abschluss der Ausbildung lautet „staat-lich anerkannter Heilerziehungspfleger bzw. staatlich anerkannte Heilerziehungspflegerin“. Als Heilerziehungspfleger/in erwerben Sie (im Gegensatz zum/zur Helfer/in) zusätzlich auch Kompetenzen in der Führung von Mitarbeiter/innen, Arbeiten im Team, Orientierung an Kundenbedürfnissen sowie effektiver und kostenbewusster Gestaltung von betrieblichen Prozessen.

ZugangsvoraussetzungenDie Voraussetzungen für den Zugang zum Ausbildungsgang „staatlich anerkannte/r Heilerziehungspfleger/in“ sind:P eine einschlägige zweijährige Berufsausbildung oder als gleichwertig

anerkannte Bildungsgänge oderP ein Abschluss an einer Fachoberschule, Fachrichtung Sozial- und

Gesundheitswesen (FOS 11/12) oderP eine Hochschulzugangsberechtigung (AHR) und ein bis zu einem Jahr

absolviertes Praktikum im sozial-/heilpädagogischen Bereich oderP die Fachoberschulreife und eine zweijährige Berufsausbildung z. B.

als Sozialhelfer/in, Kinderpfleger/in oderP ein schulischer Teil der FHR z. B. nach Klasse 12 (gymnasiale Ober-

stufe) und ein Jahr gelenktes Praktikum im sozial- oder heilpädagogi-schen Bereich.

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Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

Dauer der AusbildungDie Ausbildung dauert drei Jahre (zwei Jahre schulische Ausbildung und ein einjähriges Berufspraktikum). In den ersten beiden Jahren findet vorwiegend theoretischer Unterricht statt (ca. 16 Wochen fachpraktische Ausbildung). Inhalte der Ausbildung sind Elemente aus der Pädagogik, Psychologie, Krankenpflege, Logopädie, Medizin, Gesundheits-, Musik-, Gestaltungserziehung und Psychomotorik. Es ist keine therapeutische Ausbildung. An vielen Schulen kann gleichzeitig die Fachhochschulreife erlangt werden. Die Ausbildungsdauer und die Zugangsvoraussetzungen sind von Bundesland zu Bundesland unter-schiedlich geregelt. Einige Schulen verlangen die Fachhochschulreife im Bereich Sozial- und Gesundheitswesen, oder eine vorangegangene Berufsausbildung als Zugangsvoraussetzung. Das Berufspraktikum findet bei einem anerkannten Träger statt und wird von der Schule begleitet. Während der Ausbildung zum/r Heilerziehungspfleger/in kann die Fachhochschulreife erworben werden.

Wo findet die Ausbildung statt?Die Ausbildung findet an folgenden evangelischen Berufskollegs mit dem Fachbereich Sozialwesen statt:P Berufskolleg Bethel, Fachschule für Sozialpädagogik in Bielefeld,P Berufskolleg Evangelisches Johanneswerk e.V. in Bochum,P Berufskolleg der Stiftung Eben-Ezer, Fachschule für Heilpädagogik in

Lemgo,P ESPA, Sozialpädagogische Ausbildungsstätte Münster gGmbH in

Münster,P Wittekindshof Diakonische Stiftung, Berufskolleg in Bad Oeynhausen

undP Bildungszentrum kreuznacher diakonie, Fachschule für Sozialwesen

in Bad Kreuznach.

Die vollständigen Adressen der evangelischen Berufskollegs im Bereich der Diakonie RWL finden Sie in Kapitel 2.2 „Ausbildungseinrichtungen im Bereich der Diakonie RWL“.

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

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Entwicklungsperspektiven und QualifizierungsoptionenAls Heilerziehungspflegerin oder Heilerziehungspfleger kann man sich durch verschiedene Qualifizierungsmöglichkeiten in den Stand der Heilerziehungspädagogin oder des Heilerziehungspädagogen qualifi-zieren.

Durch Qualifizierungsmaßnahmen können weitere Arbeitsfeldthemen intensiviert werden, wie beispielsweise der Bereich der Frühkindlichen Bildung sowie der Bereich der Erziehung von Kindern mit und ohne Behinderungen. Weiterbildungsmöglichkeiten für Heilerziehungs- pfleger/innen sind auch in therapeutischen Bereichen möglich, wie z. B. heiltherapeutisches Reiten oder Psychomotoriktherapie. Weiter gibt es verschiedene Fachhochschulstudiengänge, die vertiefende Einblicke in die Bereiche der Heilpädagogik, der Sozialarbeit, der Sozialpädagogik und des Pflegemanagement bieten. Möglich ist nach Absolvierung eines Studiums der Beruf einer Fachlehrerin oder eines Fachlehrers für alle Sonderschulbereiche.

2.1.13 Ausbildungsgang: Heilerziehungshelfer/in

Heilerziehungshelferinnen und Heilerziehungshelfer assistieren Men-schen mit geistigen, körperlichen, seelischen Behinderungen oder Sinnes- und Lernbehinderungen im Sinne ihres Grundrechtes auf Gleichbehandlung.

Heilerziehungshelferinnen und Heilerziehungshelfer sind sozialpädago-gisch und pflegerisch ausgebildete Mitarbeitende der Behindertenhilfe. Die Berufsausbildung zur/zum staatlich geprüften Heilerziehungs- helfer/in orientiert sich in Theorie und Praxis an den Anforderungen des alltäglichen Lebens der Menschen mit Behinderung. Die Schülerinnen und Schüler lernen wesentliche Aspekte der praktischen Arbeit kennen und wenden diese während der Praxisphasen unter Anleitung an. Gleichzeitig können die Absolventinnen und Absolventen die Fachober-schulreife und die Berechtigung zum Besuch einer Fachschule für

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Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

Heilerziehungspflege mit der Möglichkeit zur Fachhochschulreife erwerben.

Die professionelle Heilerziehungshilfe soll Menschen mit Behinderungen Schutz, Pflege, Lebensbegleitung und Beratung geben, damit sie ihre Fähigkeiten entfalten und ein möglichst selbstbestimmtes und sinner-fülltes Leben führen können. Dazu gehört, je nach Unterstützungsbedarf des Einzelnen, die Sorge für Bekleidung, Ernährung, Hygiene ebenso, wie die individuelle Förderung zur Stärkung der Eigenständigkeit und des Leistungsvermögens. Auch die aktive Freizeitgestaltung und die Unterstützung während der sozialen und beruflichen Integration gehören zum vielseitigen Aufgabenbereich der Heilerziehungshelferinnen und Heilerziehungshelfer.

Die Ausbildungsschwerpunkte sind Lernfeldunterricht unter den Aspekten der heilerzieherischen Aufgaben und Institutionen, der assistierenden Begleitung, heilerzieherischen Konzepte und der professionellen Zusam-menarbeit. Berufsübergreifender Fächerunterricht wird in Deutsch/Kommunikation, Religionslehre, Sport/Gesundheitslehre und Politik/Gesellschaftslehre erteilt. Für die Fachoberschulreife sind die Fächer Mathematik und Englisch verpflichtend sowie die Praxiselemente in einer Einrichtung der Behindertenarbeit unter Anleitung.

ZugangsvoraussetzungenDie Voraussetzungen für den Zugang zum Ausbildungsgang „staatlich geprüfte/r Heilerziehungshelfer/in“ sind:P mindestens der Hauptschulabschluss,P gesundheitliche Eignung sowie P seelische und körperliche Belastbarkeit.

Dauer der AusbildungDie Ausbildung dauert zwei Jahre, die sich in schulische und fachprak-tische Bereiche ausdifferenziert. Während der Ausbildung kann die Fachoberschulreife erworben werden. Die Ausbildung zur Heilerzie-hungshelferin oder zum Heilerziehungshelfer eignet sich als berufliche

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

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Grundbildung bzw. Erstausbildung oder für Berufswechsler, die sich für die Arbeitsfelder der Eingliederungshilfe qualifizieren möchten.

Wo findet die Ausbildung statt?An folgenden Berufskollegs mit dem Fachbereich Sozialwesen findet die Ausbildung statt:P Ev. Berufskolleg der Bergischen Diakonie Aprath, Fachoberschule,

Fachrichtung Sozial- und Gesundheitswesen in Wuppertal,P Ev. Berufskolleg Bethel, Fachschule für Sozialpädagogik in Bielefeld,P Berufskolleg Ev. Johanneswerk e.V. in Bochum,P Berufskolleg der Stiftung Eben-Ezer, Fachschule für Heilpädagogik in

Lemgo,P Wittekindshof Diakonische Stiftung, Berufskolleg in Bad Oeynhausen

sowieP Bildungszentrum kreuznacher diakonie, Fachschule für Sozialwesen

in Bad Kreuznach.

Die vollständigen Adressen der evangelischen Berufskollegs im Bereich der Diakonie RWL finden Sie in Kapitel 2.2 „Ausbildungseinrichtungen im Bereich der Diakonie RWL“.

Entwicklungsperspektiven und QualifizierungsoptionenAls Heilerziehungshelferin oder Heilerziehungshelfer besteht die Möglichkeit sich für die Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin oder zum Heilerziehungspfleger zu qualifizieren. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, sich über Fortbildungsangebote auf spezifische Themen der Heilerziehungspflege zu spezialisieren.

2.1.14 Ausbildungsgang: Kinderpfleger/in

Kinderpflegerinnen und Kinderpfleger arbeiten in Kindertageseinrichtun-gen, Pflege- und Kinderheimen als pädagogisch-pflegerische Ergän-zungskräfte Hand in Hand mit den sozialpädagogischen Fachkräften.

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Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

Zu ihren Aufgaben gehören alle Arbeiten bei der Pflege, Erziehung und Versorgung von Klein- und Vorschulkindern: Anleitung beim Spiel, Sinnesschulung, Werken und Musizieren, Umwelterziehung. Darüber hinaus sorgen Sie für die körperliche Pflege der Kinder, bereiten Speisen vor, planen Kinderfeste und unterstützen die erzieherischen Maßnahmen der pädagogischen Fachkräfte und Eltern. Sie unterstützen die Fachkräfte bei pädagogischen, pflegerischen und hauswirtschaftli-chen Tätigkeiten in Tageseinrichtungen für Kinder, in Kinderkurheimen sowie in Familien.

ZugangsvoraussetzungenDie Voraussetzungen für den Zugang zum Ausbildungsgang „staatlich geprüfte/r Kinderpfleger/in“ sind:P Hauptschulabschluss (oder mittlerer Schulabschluss/ Fachoberschul-

reife) sowieP praktische Erfahrungen im Umgang mit Kindern (erwünscht).

Dauer der AusbildungDie Ausbildung dauert zwei Jahre. In den beiden Jahren werden außerschulische Praktika im Umfang von ca. 16 Wochen absolviert.

Wo findet die Ausbildung statt?Die Ausbildung findet an folgenden evangelischen Berufskollegs statt:P Elisabeth-von-der-Pfalz-Berufskolleg in Herford,P ESPA, Sozialpädagogische Ausbildungsstätte Münster gGmbH in

Münster,P Ev. Berufskolleg Michaelshoven im Berufsförderungswerk Michaels-

hoven gGmbH in Köln undP Kaiserswerther Diakonie Bildung und Erziehung, Berufskolleg in

Düsseldorf.

Die vollständigen Adressen der evangelischen Berufskollegs im Bereich der Diakonie RWL finden Sie in Kapitel 2.2 „Ausbildungseinrichtungen im Bereich der Diakonie RWL“.

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

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Entwicklungsperspektiven und QualifizierungsoptionenBitte beachten !!Durch die Personalvereinbarung des Kinderbildungsge-setzes NRW (KiBiz) ist eine Qualifizierung von Ergänzungskräften zur Weiterbeschäftigung in den Gruppentypen I und II (unter Dreijährige) auch nach der ersten Revision des Kinderbildungsgesetzes nötig. Die Gruppen-form III, in der Kinderpflegerinnen auch nach 2013 eingesetzt werden können, ohne eine Weiterqualifizierung anzustreben, ist auf längere Sicht als Auslaufmodell in Tageseinrichtungen für Kinder zu verstehen. !! Aus diesem Grund sollten bei der Wahl dieses Ausbildungsganges Weiterquali-fizierungsangebote in die Berufswegeplanung eingeplant werden, bei-spielsweise die Weiterqualifizierung zur staatlich anerkannten Erzieherin.

2.1.15 Ausbildungsgang: Operationstechnische Assistentin und Operationstechnischer Assistent

Operationstechnische Assistentinnen und Operationstechnische Assistenten betreuen Patienten vor und nach Operationen, bereiten Operationseinheiten vor und assistieren bei deren Durchführung. Operationstechnische Assistentinnen und Assistenten arbeiten vorwie-gend in Krankenhäusern, in Praxen, die ambulante Operationen durchführen sowie in ambulanten Operationszentren. Sie sind an der Vorbereitung und Durchführung von Operationen maßgeblich beteiligt.

Bei Operationen assistieren die Assistentinnen und Assistenten den Ärztinnen und Ärzten, indem sie ihnen die benötigten Instrumente und Materialien zureichen sowie verschiedene medizinische Geräte wie z. B. Beatmungs- und Absauggeräte bedienen. Zudem überwachen sie Atmung und Kreislauf der Patienten, um im Notfall schnell intervenieren zu können. Operationstechnische Assistentinnen und Assistenten tragen die Mitverantwortung für die Hygiene im Operationssaal, pflegen z. B. die technischen Geräte und sterilisieren die Instrumente. Außer-dem dokumentieren sie Operationen und kümmern sich um die Vorratshaltung und Ersatzbeschaffung von Operationsmaterial.

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Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

ZugangsvoraussetzungenZum gegenwärtigen Zeitpunkt ist die Ausbildung (noch) nicht staatlich anerkannt, das wird sich wahrscheinlich im Laufe dieser Legislaturperi-ode ändern. Die Ausbildungsstätten, die derzeit die Ausbildung anbie-ten, wenden die Richtlinien der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) an. Diese sehen folgende Zugangsvoraussetzungen vor:P Gesundheitliche Eignung,P Vollendetes 17. Lebensjahr,P Hauptschulabschluss oder gleichwertige Schulbildung, sofern die

Bewerberin oder der Bewerber eine Berufsausbildung von mindes-tens zwei Jahren erfolgreich abgeschlossen hat oder

P Realschulabschluss oder P abgeschlossene Ausbildung als Arzthelferin oder Zahnarzthelferin

oder P die Erlaubnis zur Führung der Berufsbezeichnung „Krankenpflege-

helfer/in“,P Praktikum im OP erwünscht.

Dauer der Ausbildung Die Ausbildung dauert drei Jahre.

Wo findet die Ausbildung statt?Die Ausbildung umfasst eine Mindeststundenzahl von 1600 Stunden theoretischen Unterrichts sowie die praktische Ausbildung mit mindes-tens 3600 Stunden. Der theoretische Unterricht wird an Fachschulen für Gesundheitsberufe vermittelt, die praktische Ausbildung findet im Operationssaal unterschiedlichen Fachrichtungen, z. B. in der Chirur-gie, Gynäkologie, Urologie, Orthopädie, Herzchirurgie und weiteren Fachrichtungen statt.

Die Ausbildung zur Operationstechnischen Assistentin/ zum Operati-onstechnischen Assistenten kann bei folgenden Institutionen absolviert werden: P Kaiserswerther Diakonie, Ausbildungszentrum für operative Fachbe-

rufe in Düsseldorf,

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

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P Kliniken Essen Süd, Evangelisches Krankenhaus Essen-Werden gGmbH in Essen,

P Ategris Ev. Aus-, Fort- und Weiterbildungsinstitut Mülheim an der Ruhr, in Mülheim und

P Bildungszentrum Niederrhein Wesel für Gesundheits- und Sozialberu-fe in Wesel.

Die vollständigen Adressen der evangelischen Anbieter im Bereich der Diakonie RWL finden Sie in Kapitel 2.2 „Ausbildungseinrichtungen im Bereich der Diakonie RWL“.

Entwicklungsperspektiven und QualifizierungsoptionenDas Berufsbild ist recht jung, deshalb ist es erforderlich, ein wenig über den Tellerrand hinauszuschauen. Weiterentwicklungen im Bereich Medizin sind Herausforderungen, denen sich Operationstechnische Assistentinnen und Assistenten immer wieder neu stellen müssen.

Das Themenspektrum für eine fachliche Anpassungsweiterbildung ist breit und reicht von Hygiene und Desinfektion über medizinische Assistenz und Labor bis zur Versorgung bei Notfällen. Wenn sich Operationstechnische Assistentinnen und Assistenten auf Einsatzge-biete spezialisieren möchten, finden sie in Bereichen der chirurgischen Ambulanz oder der [Endoskopie] entsprechende Angebote.

Es kann ebenso aus einer Palette an Angeboten zur Aufstiegsweiterbil-dung ausgewählt werden. Naheliegend ist dabei, die Prüfung als Fach- wirt/in in der Alten- und Krankenpflege abzulegen. Auf Leitungs- und Spezialfunktionen, z. B. auf der mittleren Führungsebene, bereiten

Was heißt Endoskopie?Endoskopie bedeutet wörtlich übersetzt: „nach innen schauen". Gemeint sind damit Untersuchungsmethoden, bei denen mit optischen Geräten in den Körper hineingeschaut wird, wie beispielsweise bei einer Magen-spiegelung.

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Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

weitere Weiterbildungen vor, wie beispielsweise Stationsleiter/in in der Kranken-, Alten- und Kinderkrankenpflege.

2.1.16 Ausbildungsgang: Physiotherapeut/in

Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten wenden bei Patienten, deren Beweglichkeit alters-, krankheits- oder unfallbedingt einge-schränkt ist, spezielle Muskel- und Koordinationstrainingsmaßnahmen an. Auf Basis ärztlicher Diagnose und eigener Beobachtung planen sie den Therapieablauf. Dieser kann gezielte Bewegungsübungen in Einzel- und Gruppentherapie, Übungen mit Geräten wie Bällen, Stäben und Ringen enthalten, ferner Behandlungen in Form von Atemtherapie, Massage, Elektrotherapie sowie Wärme- oder Hydrotherapie. Dabei be-raten Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten ihre Patienten hinsichtlich geeigneter Hilfsmittel, motivieren sie zur Eigenaktivität und Ausdauer und leiten sie zur selbstständigen Durchführung von kranken-gymnastischen Übungen an.

ZugangsvoraussetzungenDie Voraussetzungen für den Zugang zum Ausbildungsgang „staatlich anerkannte/r Physiotherapeut/in“ sind:P ein mittlerer Bildungsabschluss oder P eine andere abgeschlossene zehnjährige Schulbildung, die den

Hauptschulabschluss erweitert oderP Personen mit Hauptschulabschluss, sofern sie zusätzlich über eine

abgeschlossene Berufsausbildung von mindestens zweijähriger Dauer verfügen und

P eine gesundheitliche Eignung für den Beruf durch ein ärztliches Attest sowie

P der Abschluss einer Berufsunfall- bzw. Haftpflichtversicherung.

Dauer der AusbildungDie Ausbildung dauert in Vollzeit drei Jahre. Kombinierte Ausbildungen, die zusätzlich den Abschluss als Gymnastiklehrer/in vermitteln, dauern

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

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zwischen 3 1/2 und 4 1/2 Jahre. Physiotherapeutinnen und Physiothe-rapeuten werden an den Lernorten Schule und Krankenhaus ausgebil-det.

Wo findet die Ausbildung statt?Der theoretische und praktische Unterricht wird sowohl in schulischen Unterrichtsräumen im Klassenverband als auch in Übungs- und Funktionsräumen (Gymnastikräumen, Turnhallen, Bädern) erteilt.

Im Bereich der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe findet die Ausbil-dung zum Physiotherapeuten/in an zwei Standorten statt. P Schule für Physiotherapie Bielefeld in Bielefeld undP Staatlich anerkannte Schule für Physiotherapie am Ev. Krankenhaus

Düsseldorf, in Düsseldorf.

Die vollständigen Adressen der evangelischen Anbieter im Bereich der Diakonie RWL finden Sie in Kapitel 2.2 „Ausbildungseinrichtungen im Bereich der Diakonie RWL“.

Entwicklungsperspektiven und QualifizierungsoptionenDas Themenspektrum für eine fachliche Anpassungsweiterbildung ist breit und reicht von [Motopädie] über Atemtherapie bis hin zu EDV. Auch wenn sich Physiotherapeuten und Physiotherapeutinnen auf Einsatzgebiete spezialisieren möchten, finden sie entsprechende Angebote. Häufig machen sich Physiotherapeutinnen undPhysiothera-peuten mit einer eigenen Praxis selbstständig.

Was bedeutet Motopädie? Die Motopädie ist eine Form der Förderung und Therapie, die psycho-logische, pädagogische, sport- und erziehungswissenschaftliche mit medizinischen Erkenntnissen und Methoden verknüpft. Zentraler Ansatz ist die Bewegung, genauer die Wechselwirkung zwischen dem Körper in Bewegung und der Psyche des Menschen.

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Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten, die eine schulische Hochschulzugangsberechtigung besitzen, können studieren und beispielsweise einen Bachelorabschluss im Bereich Physiotherapie erwerben. Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schuli-sche Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich.

2.1.17 Ausbildungsgang: Sozialassistent/in (nicht in NRW angeboten)

Der Ausbildungsgang zur/zum „staatlich anerkannten Erzieher/in“ und zum/r „staatlich anerkannten Heilerziehungspfleger/in“ setzt für Auszubildende mit einem qualifizierten Sekundarabschluss I („Mittlere Reife“) eine berufliche Vorbildung voraus. Diese Vorbildung wird durch den Bildungsgang für Sozialassistenz geschaffen.

Sozialassistentinnen und Sozialassistenten arbeiten in der Familien-, Heilerziehungs- und Kinderpflege, wo sie hilfsbedürftige Personen betreuen, unterstützen und fördern. Sie arbeiten in Wohnheimen für ältere und junge Menschen, in Kindergärten sowie in Einrichtungen zur Betreuung und Pflege von Menschen mit Behinderungen. Sie sind auch bei ambulanten sozialen Diensten, Familienberatungsstellen, diakoni-schen Diensten oder Sozialämtern beschäftigt. Die Betreuung von pflegebedürftigen Personen in Privathaushalten bietet ein weiteres Tätigkeitsfeld.

Sozialhelfer/in bzw. Sozialassistent/in ist eine landesrechtlich geregelte schulische Ausbildung an Berufsfachschulen. Je nach Bundesland bzw. Bildungsanbieter führt die Ausbildung zu unterschiedlichen Abschlussbezeichnungen: Sozialassistentin oder Sozialhelferin. Zum Teil wird auch eine Ausbildung mit Schwerpunkten z. B. in der Familien-pflege oder der Sozialpädagogik angeboten.

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Bildwungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

ZugangsvoraussetzungenDie Voraussetzungen für den Zugang zum Ausbildungsgang „staatlich geprüfte/r Sozialassistent/in“ sind:P ein qualifizierter Sekundarabschluss I („Mittlere Reife“) oderP ein gleichwertiger Abschluss.

Dauer der AusbildungDer Bildungsgang dauert zwei Jahre und beinhaltet ein zwölfwöchiges Praktikum, wovon vier Wochen in den Ferien absolviert werden sollen.

Wo findet die Ausbildung statt?Im Bereich der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe findet die Ausbil-dung „zum/r staatlich geprüften Sozialassistent/in“ statt:P im Bildungszentrum kreuznacher diakonie und P in der Fachschule für Sozialwesen in Bad Kreuznach.

Die vollständigen Adressen der evangelischen Fachschulen im Bereich der Diakonie RWL finden Sie in Kapitel 2.2 „Ausbildungseinrichtungen im Bereich der Diakonie RWL“.

Entwicklungsperspektiven und QualifizierungsoptionenMit dem Ausbildungsgang zur Sozialassistenz können weitere Ausbildungsgänge absolviert werden, die zu einem höheren Qualifikati-onsniveau und beruflichen Abschluss führen. Hierzu zählen der Ausbil-dungsgang zur/ zum „staatlich anerkannten Erzieher/in“ sowie der Ausbildungsgang zur/ zum „staatlich anerkannten Heilerziehungs- pfleger/in“. Dieser Ausbildungsgang kann – ähnlich wie der einer Kinderpflegerin – für alle als Sprungbrett in die berufliche Qualifizierung verstanden werden, die Schwierigkeiten oder Hemmnisse im schuli-schen System überwinden lernen wollen.

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Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

2.1.18 Ausbildungsgang: Sozialhelfer/in (nur in NRW)

Sozialhelferinnen und Sozialhelfer unterstützen die Fachkräfte, die in stationären, teilstationären und ambulanten Einrichtungen der Famili-en-, Alten-, Behinderten- und der Kinder- und Jugendhilfe arbeiten. Die Ausbildung vermittelt neben der Grundqualifikation einen breiten und differenzierten Einblick in die verschiedenen Berufs- und Arbeitsfelder der Gesundheits- und Sozialpflege.

Zusammen mit dem gleichzeitig vermittelten weiterführenden Schulab-schluss bildet dieser Ausbildungsgang eine gute Entscheidungsgrund-lage und Einstiegsqualifikation für eine weiterführende Fachausbildung in den Bereichen Ernährung und Hauswirtschaft, Familienpflege, Sozialpädagogik, Heilerziehungspflege, Altenpflege, Krankenpflege oder Kinderkrankenpflege.

ZugangsvoraussetzungenDie Voraussetzungen für den Zugang zum Ausbildungsgang „staatlich geprüfte/r Sozialhelfer/in“ sind:P mindestens Hauptschulabschluss über Klasse 10A oderP der Hauptschulabschluss über Klasse 9, wenn 10 Pflichtschuljahre

absolviert sind.

Dauer der AusbildungDie Ausbildung dauert zwei Jahre. In den ersten beiden Jahren werden außerschulische Praktika im Umfang von ca. 16 Wochen absolviert. Während der Ausbildung kann die Fachoberschulreife erworben werden.

Wo findet die Ausbildung statt?Die Ausbildung findet an folgenden Ev. Berufskollegs mit dem Fachbe-reich Sozialwesen statt:P Elisabeth-von-der-Pfalz-Berufskolleg in Herford,P ESPA, Sozialpädagogische Ausbildungsstätte Münster gGmbH, in

Münster,

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

88

1Ev. Berufskolleg Bleibergquelle in Velbert,P Elisabeth-von-der-Pfalz-Berufskolleg in Herford,P Ev. Berufskolleg Michaelshoven im Berufsförderungswerk Michaels-

hoven gGmbH, in Köln undP Friederike-Fliedner-Berufskolleg im Diakonischen Bildungszentrum,

Berufskolleg für Sozial- und Gesundheitswesen in Iserlohn.

Die vollständigen Adressen der evangelischen Fachschulen im Bereich der Diakonie RWL finden Sie in Kapitel 2.2 „Ausbildungseinrichtungen im Bereich der Diakonie RWL“.

Entwicklungsperspektiven und QualifizierungsoptionenDieser Ausbildungsgang bildet eine gute Entscheidungsgrundlage und Einstiegsqualifikation für eine weiterführende Fachausbildung in den Bereichen Ernährung und Hauswirtschaft, Familienpflege, Sozialpäda-gogik, Heilerziehungspflege, Altenpflege, Krankenpflege oder Kinder-krankenpflege. Hierzu zählen der Ausbildungsgang zur/ zum „staatlich anerkannten Erzieher/in“ sowie der Ausbildungsgang zur/ zum „staat-lich anerkannten Heilerziehungspfleger/in“.

2.1.19 Qualifizierungsmaßnahme: Werkstattjahr Altenhilfe in NRW

Ein Werkstattjahr in der Altenhilfe ist für junge Menschen gedacht, die sich ohne Berufsausbildung in den Berufskollegs befinden und Interesse daran haben, unterstützungsbedürftigen älteren Menschen zu helfen. In einem so genannten Werkstattjahr können junge Menschen in den Einrichtungen der Altenpflege (z. B. in Alten- und Pflegeheimen), in teilstationären Einrichtungen (z. B. Tages-, Kurzzeitpflegeheimen) sowie in ambulanten Diensten und Einrichtungen (z. B. Diakonie-, und Sozial-stationen) Qualifizierungsbausteine erwerben, die einen fachlich aner-kannten Einstieg in weitere Qualifizierungswege sowie Beschäftigungs-möglichkeiten eröffnen. Es geht um den Erwerb praktischer Erfahrungen und Grundlagen für den Umgang mit älteren Menschen.

89

Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

Im Werkstattjahr Altenhilfe lernen Jugendliche Grundlagen beruflicher Kommunikation kennen. Es geht dabei zum Beispiel um das Wahrneh-men von entwicklungsbedingten körperlichen Veränderungen oder Veränderungen von Fähigkeiten und Bedürfnissen älterer Menschen oder das Vorbeugen von Infektionskrankheiten. Zum Lernbereich gehören ferner Grundlagen der Ersten Hilfe, allgemeines Verhalten bei Notfällen, Assistenz bei der Grundpflege, Kennenlernen von Lebenssitu-ationen älterer Menschen in Familie und Gesellschaft, Unterstützung geben bei der Teilnahme am kulturellen und sozialen Leben, Grundzüge gesunder Ernährung, Versorgen von Pflanzen und Haustieren, die Bedeutung und Einhaltung der Schweigepflicht, Arbeit im Team, Pflege- und Reinigungsmaßnahmen von Hilfsmitteln, Instrumenten und medizi-nischen Geräten sowie Grundzüge der Tisch- und Raumgestaltung.

ZugangsvoraussetzungenDas Werkstattjahr Altenhilfe in NRW ist für junge Menschen ohne Berufsabschluss gedacht, die zum Berufskolleg gehen. Voraussetzung ist, dass sie an keiner berufsvorbereitenden Maßnahme teilnehmen und Interesse an der Arbeit mit älteren Menschen haben.

Dauer der Qualifizierungsmaßnahme Die Maßnahme dauert ein Jahr. Während dieser Zeit werden die Jugendlichen an zwei Tagen der Woche weiterhin im Berufskolleg (anteilig 40%) unterrichtet. Zwei weitere Tage sind für die praktische Unterweisung vorgesehen, die bei einem Fachseminar für Altenpflege als Bildungsträger (anteilig 40%) stattfindet. Am fünften Wochentag absolvieren die Jugendlichen ein betriebliches Praktikum (anteilig 20%). Das Praktikum kann auch in Blockform durchgeführt werden. Lernorte des Praktikums sind z. B. Einrichtungen der Pflege im statio-nären oder ambulanten Bereich.

Wo findet die Ausbildung statt?Die Qualifizierungsmaßnahme „Werkstattjahr Altenhilfe in NRW“ wird nach Bedarf von Fachseminaren für Altenpflege angeboten. Auskunft erteilen die evangelischen Fachseminare für Altenpflege.

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

90

Die vollständigen Adressen der evangelischen Fachseminare für die Altenpflege im Bereich der Diakonie RWL finden Sie in Kapitel 2.2 „Ausbildungseinrichtungen im Bereich der Diakonie RWL“.

Entwicklungsperspektiven und QualifizierungsoptionenAbsolventinnen und Absolventen des Werkstattjahres NRW in der Altenpflege können, wenn mindestens zwei Bausteine von je zwei bis drei Monaten als erfolgreich absolviert bescheinigt wurden, in eine verkürzte Ausbildung zum Altenpflegehelfer mit staatlicher Anerken-nung einsteigen. Nach erfolgreichem Abschluss der Altenpflegehelfer-ausbildung besteht die Möglichkeit, eine verkürzte Ausbildung zur Altenpflegerin oder zum Altenpfleger zu absolvieren.

2.2 Ausbildungseinrichtungen im Bereich der Diakonie RWL im Überblick

Die evangelischen Ausbildungseinrichtungen geben einen ersten Einstieg in die berufliche Qualifizierung. Vermittelt werden dort Kenntnisse und praktisches Wissen in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen. Zu den hier aufgeführten evangelischen Ausbildungseinrichtungen zählen die evangelischen Berufskollegs, die evangelischen Fachseminare und Fachschulen für Altenpflege sowie Fachseminare für Familienpflege, die evangelischen Ausbildungsstätten für Ergotherapie, die evangeli-schen Hebammenschulen und die evangelischen Diätschulen, die evangelischen Berufsschulen für operationstechnische Assistenz, die evangelischen Ausbildungsstätten für Physiotherapie, die evangelischen Gesundheits- und Krankenpflegeschulen, die evangelischen Gesund-heits- und Krankenpflegehilfeschulen als auch die evangelischen Gesundheits- und Kinderkrankenpflegeschulen und die evangelischen Fort- und Weiterbildungsanbieter im Bereich der Diakonie RWL.

91

Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

2.2.1 Evangelische Berufskollegs des Sozialwesens im Bereich der Diakonie RWL

Als Berufskollegs werden in Nordrhein-Westfalen die beruflichen Schulen bezeichnet. Berufskollegs sind Schulen der Sekundarstufe II wie auch die gymnasiale Oberstufe eines Gymnasiums oder einer Gesamtschule. Berufskollegs sind berufsbildende Schulen. Diese bieten vielfältige Ausbildungsgänge und Abschlüsse an, die von Berufsvorbereitung bis hin zu anerkannten Berufsabschlüssen reichen. Das heißt, dass die verschiedenen Bildungsgänge an Berufskollegs zu einer beruflichen Qualifizierung und i. d. R. auch zu einem allgemein-bildenden Abschluss führen.

Der Unterricht in den einzelnen Bildungsgängen ist in Lernbereiche unterteilt. Er orientiert sich an beruflichen Qualifikationsprofilen, die die berufspraktischen Inhalte in unterschiedlicher Tiefe betonen. Die Fächer des berufsübergreifenden Lernbereichs sind inhaltlich auf das berufliche Qualifizierungsziel des jeweiligen Bildungsgangs ausgerich-tet. Darüber hinaus beziehen sie zentrale gesellschaftliche, kulturelle, ethische und religiöse Fragen im Sinne einer allgemeinen Kompetenz-entwicklung in die Ausbildung ein.

Schülerinnen und Schüler können im Berufskolleg ihren Kenntnissen und Fertigkeiten entsprechend ihre individuellen Fähigkeiten und Nei-gungen vertiefen und erweitern. Innerhalb der Bildungsgänge können sie zertifizierbare Zusatzqualifikationen, beispielsweise im Bereich der Fremdsprachen oder der Informationstechnologie, erwerben. Lernschwächere Jugendliche können gezielten individuellen Unter-richt erhalten. Die Doppelqualifikation ermöglicht es den Absolventin-nen und Absolventen eines Bildungsgangs die berufliche Qualifizie-rung mit dem Erwerb eines allgemeinbildenden Abschlusses zu verbinden, der über dem bisher erreichten Bildungsstand liegt. Die Aus- und Weiterbildungsangebote des Berufskollegs eröffnen Bildungsmöglichkeiten, die bis zum Hochschulstudium führen können.

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

92

Die Bildungsgänge unterscheiden sich durch die jeweilige Kombination aus beruflicher Qualifizierung und allgemeinbildenden Abschlüssen. Zu den möglichen Abschlüssen an Berufskollegs zählen:P der Hauptschulabschluss nach Klasse 9 oder 10,P der mittlere Schulabschluss (Fachoberschulreife),P der mittlere Schulabschluss mit Berechtigung zum Besuch der

gymnasialen Oberstufe („Fachoberschulreife mit Qualifikation“),P die Fachhochschulreife,P die fachgebundene Hochschulreife sowieP die Allgemeine Hochschulreife.

Die Berufskollegs vermitteln aufbauend auf einem mittleren Bildungs-abschluss eine berufliche Ausbildung und eine erweiterte allgemeine Bildung, insbesondere in Berufen mit höheren Anforderungen im fachtheoretischen Bereich. Die Ausbildung in den Berufskollegs erfolgt in einigen Zweigen rein schulisch, in anderen Fachrichtungen dual, d. h. in Schule und Einrichtungen. Ein wesentliches Merkmal der Berufskol-legs ist der enge Theorie-Praxis-Bezug der Berufsausbildung in Kooperation mit den Einrichtungen des Sozial- und Gesundheitswe-sens oder den Betrieben der Wirtschaft.

Im Zuge fortschreitender Ausbildungs- und Qualifizierungsbedarfe sowie mit Blick auf demografische Veränderungen (Rückgang der Schüler/innenzahlen, Anstieg von älteren zu betreuenden Menschen) und einen attestierten Fachkräftemangel (erhöhte Nachfrage an erweiterte und verzahnte Qualifizierungsmöglichkeiten) sind die evangelischen Fachschulen Entwicklungsprozessen ausgesetzt, die einen Wandel von einer Fachschule hin zu einem „Kompetenzzentrum“ verlangen. Die Veränderungen hin zu einem „Kompetenzzentrum“ bringen ein erweitertes Maß an Kooperationen zwischen Arbeitsagen-turen, Einrichtungen und Fachhochschulen mit sich, so dass hier eine engere Verzahnung zwischen Aus-, Fort- und Weiterbildungsangeboten an Relevanz gewinnt. Ebenso führen bildungspolitische Anforderungen, wie beispielsweise die Herausforderungen, die der Deutsche Qualifika-tionsrahmen (DQR) mit sich bringt, zu Änderungen in den Lehrplänen

93

Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

und den Lerninhalten, die wiederum konkrete Bezüge zur (praktischen) Berufstätigkeit aufweisen.

Adressen der evangelischen Berufskollegs des Sozialwesens im Bereich der Diakonie RWL

In der folgenden Tabelle finden Sie die einzelnen evangelischen Berufskollegs in NRW, sortiert nach Westfalen und Lippe (1) und Rheinland (2).

Evangelische Berufskollegs in Westfalen und Lippe

Bad Oeynhausen

WittekindshofDiakonische StiftungEv. Berufskolleg32549 Bad OeynhausenPfarrer-Krekeler-Str. 9Telefon: 05734/ 61-2229Fax: 05734/ 612243www.bildungsportal.wittekindshof.deSchulleiter: Uwe Vogelpohl

AusbildungsgängeI Fachschule für Sozialpädagogik,I Fachschule für Heilerziehungs-

pflege,I Berufsfachschule für Sozialwe-

sen, Fachrichtung: Heilerzie-hungshelfer/in,

I Qualifizierung von Gruppenlei-terinnen und Gruppenleitern in Werkstätten mit Heilerziehungs-hilfeausbildung zur geprüften Fachkraft für Arbeits- und Berufsförderungbildungen

AufbaubildungsgängeI Sozialmanagement,I Praxisanleitung.

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

94

Bielefeld Friedrich-v.Bodelschwingh-SchulenBerufskolleg BethelAm Zionswald 12 33617 Bielefeld Telefon: 0521/ 144-2467Fax: 0521/ 1442470www.berufskolleg-bethel.deSchulleiter: Rudolf Hans

AusbildungsgängeI Berufliches Gymnasium,I Erzieherin mit Allgemeiner

Hochschulreife,I Fachschule für Sozialpädagogik,I Fachschule für

Heilerziehungspflege,I Fachoberschule, Fachrichtung

Sozial- und Gesundheitswesen, FOS 11/ 12,

I Berufsfachschule für Sozialwe-sen, Fachrichtung: Sozialhelfer/in,

I Berufsfachschule für Sozialwe-sen, Fachrichtung: Heilerziehungshelfer/in.

WeiterbildungenI Fachschule für Heilpädagogik,I Fachschule für Sozialpädagogik

– Qualifizierungsmaßnahme für Ergänzungskräfte.

AufbaubildungsgängeI Fachkraft für heilpädagogische

Förderung mit dem Pferd

Bochum Berufskolleg im Ev. Johanneswerk e.V.Dannenbaumstr. 6344803 BochumTelefon: 0234/ 311143Fax: 0234/ 313443www.johanneswerk.de Schulleiter: Frank-Michael Eschert

AusbildungsgängeI Fachschule für

Heilerziehungspflege,I Berufsfachschule für

Sozialwesen, Fachrichtung: Heilerziehungshelfer/in

95

Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

Herford Elisabeth-von-der-Pfalz- BerufskollegLöhrstraße 232052 HerfordTelefon: 05221/ 187919-0www.evdp.deSchulleiter: Gert Flörke

AusbildungsgängeI Fachschule für Sozialpädagogik,I Höhere Berufsfachschule für

Sozial- und Gesundheitswesen: erweiterte berufliche Kenntnisse und Fachhochschulreife (darin enthalten: Zusatzqualifikation zur/m Pflegehelfer/in oder sozialpädagogischer Projektbe-gleiter/in),

I Berufsfachschule für Sozialwe-sen, Fachrichtung: Sozialhelfer/in,

I Berufsfachschule für Sozialwesen, Fachrichtung : Kinderpfleger/in.

Iserlohn Friederike-Fliedner-Berufskolleg (Diakonisches Bildungszentrum)Schule der Sekundarstufe IIStaatlich genehmigte Ersatzschule des Diakonie-Mark-Ruhr e. V.Corunnastraße 358636 IserlohnTelefon: 02371/ 1599-0www.friederike-fliedner-berufskolleg.deSchulleiterin: Andrea Schumann

AusbildungsgängeI Berufsorientierungsjahr, mit

Erwerb des Hauptschulab-schlusses,

I Berufsfachschule für Sozialwe-sen, Fachrichtung: Sozialhelfer/in,

I Höhere Berufsfachschule für Sozial- und Gesundheitswesen: erweiterte berufliche Kenntnisse und Fachhochschulreife,

I Fachschule für Sozialpädagogik

Lemgo Berufskolleg derStiftung Eben-EzerDisselhoffweg 332657 LemgoTelefon: 05261/ 215760www.heilerziehungspfleger.deSchulleiter: Klaus Berger

AusbildungsgängeI Berufsfachschule für Heilerzie-

hungshilfe,I Berufliches Gymnasium für Erzie-

hung und Soziales (Erzieher/ AHR),I Fachschule für Heilerziehungs-

pflege.

WeiterbildungenI Fachschule für Heilpädagogik,

Aufbaubildungsgang für Anlei-tung und Beratung in der Pflege.

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

96

Lippstadt Stift Cappel Berufskolleg der Ev. Kirchen-gemeinde LippstadtCappeler Stiftsallee 659556 LippstadtTelefon: 02941/ 57856www.stiftcappel-berufskolleg.de Schulleiterin: Martina Schaub

AusbildungsgängeI Berufsfachschule für Sozialwe-

sen, Fachrichtung: Sozialhelfer/in,I Höhere Berufsfachschule für

Sozial- und Gesundheitswesen: erweiterte berufliche Kenntnisse und Fachhochschulreife (darin enthalten: Zertifikat zum/ zur Alltagsbegleiter/in gemäß § 87 b Abs. 3 SGB XI).

Münster ESPAEv. Sozialpädagogische Ausbil-dungsstätte Münster gGmbHCoerdestraße 60/6848147 MünsterTelefon: 0251/ 703769-0www.espa-bk.de/ Schulleiter: Lutz G. Böhm

AusbildungsgängeI Berufliches Gymnasium,I Erzieherin mit Allgemeiner

Hochschulreife,I Fachschule für Sozialpädagogik,I Fachschule für

Heilerziehungspflege,I Fachoberschule, Fachrichtung

Sozial- und Gesundheitswesen, FOS 11/ 12,

I Berufsfachschule für Sozialwe-sen, Fachrichtung: Sozialhelfer/in,

I Berufsfachschule für Sozialwe-sen, Fachrichtung: Kinderpfleger/in/in.

WeiterbildungenI Fachschule für Heilpädagogik,I Fachschule für Sozialpädagogik

– Qualifizierungsmaßnahme für Ergänzungskräfte.

AufbaubildungsgängeI Sprachförderung

97

Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

Porta Westfalica

Berufskolleg Malche e. V.Theologisch Pädagogisches SeminarFachschule für SozialpädagogikPortastraße 832457 Porta WestfalicaTelefon: 0571/ 6453-0Internet: www.malche.de Schulleiterin: Schwester Ilse Wenzel

AusbildungsgängeI Fachschule für Sozialpädagogik

Gemeindepädagogik (Abschluss mit Theologischem Examen).

Witten Comenius BerufskollegFachschulen für Sozialwesen, Fachrichtung Sozialpädagogik Pferdebachstraße 4158455 WittenTelefon: 02302/ 175-2711www.comenius-berufskolleg.de Schulleiter: Michael Haase

AusbildungsgängeI Fachschule für Sozialpädagogik,I Höhere Berufsfachschule für

Sozial- und Gesundheitswesen: erweiterte berufliche Kenntnisse und Fachhochschulreife).

WeiterbildungenI Fachschule für Sozialpädagogik

– Qualifizierungsmaßnahme für Ergänzungskräfte.

Seit 2005 ist das Comenius Be-rufskolleg Teil des Diakonischen Bildungszentrums BIZ gGmbH, daspflegerische Ausbildungsstätten sowie Coaching und Beratung anbietet.

Evangelische Berufskollegs im Rheinland

Bad Kreuznach

AusbildungsgängeI Fachschule für Sozialpädagogik,I Fachschule für Heilerziehungs-

pflege,I Berufsfachschule für Sozialas-

sistenz,I Fachseminar für Altenpflege,I Ausbildung zur Altenpflegehel-

ferin.

WeiterbildungenI Fachschule für Heilpädagogik,

Organisation und Führung.

Bildungszentrum kreuznacher diakonieFachschule für SozialwesenRingstraße 6555543 Bad KreuznachTelefon: 0671/ 605-3344www.kreuznacherdiakonie.de Schulleitung: Peter Schmitz

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

98

Düsseldorf Berufskolleg Kaiserswerther DiakonieAlte Landstraße 179 e40489 DüsseldorfTelefon: Tel: 0211/ 4093453www.berufskolleg-kaiserswerth.de Schulleiterin: Astrid Hofmeister

AusbildungsgängeI Berufliches Gymnasium,I Erzieherin mit Allgemeiner

Hochschulreife,I Fachschule für Sozialpädagogik

(VZ),I Fachschule für Heilerziehungs-

pflege,I Fachoberschule, Fachrichtung

Sozial- und Gesundheitswesen, FOS 11/ 12,

I Berufsfachschule für Sozialwe-sen, Fachrichtung: Kinderpfleger/in/in.

WeiterbildungenI Fachschule für Sozialpädagogik

(TZ) – berufsbegleitend und/ oder Qualifizierungsmaßnahme für Ergänzungskräfte.

AufbaubildungsgängeI Sprachförderung,I Musikalische Förderung.

Köln Ev. Berufskolleg Michaelshovenim BerufsförderungswerkMichaelshoven gGmbHPfarrer-te-Reh-Straße 550999 KölnTelefon: 0221/ 3597-405www.diakonie-michaelshoven.de Schulleiterin: Angela Heuser

AusbildungsgängeI Fachschule für Sozialpädagogik,I Fachschule für Heilerziehungs-

pflege,I Berufsfachschule für Sozialwe-

sen, Fachrichtung: Sozialhelfer/inI Berufsfachschule für Sozialwe-

sen, Fachrichtung: Kinderpfleger/in/in,

I Berufsfachschule für Gymnastik - pflegerische Gymnastik,

I Berufsfachschule für Sozial- und Gesundheitswesen, Fachrich-tung: Sozialhelfer/in.

WeiterbildungenI Fachschule für Motopädie.

99

Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

Neukirchen-Vluyn

Neukirchener BerufskollegEv. Fachschule für SozialpädagogikHeckrathstraße 2447506 Neukirchen-VluynTelefon: 02845/ 392-476www.neukirchener.de Schulleiterin: Dagmar Menzcyk

AusbildungsgängeI Fachschule für Sozialpädagik,I Ausbildung zur Diakonin und

Diakon.

Velbert Berufskolleg BleibergquelleBleibergstraße 14542551 VelbertTelefon: 02051/ 41741-0www.bkbleibergquelle.deSchulleiter: Dr. Ludwig Wenzel

AusbildungsgängeI Berufliches Gymnasium,I Erzieherin mit Allgemeiner

Hochschulreife,I Fachschule für Sozialpädagogik,I Berufsfachschule für Sozialwe-

sen, Fachrichtung: Sozialhelfer/in,I Berufsorientierungsjahr.

Wuppertal Ev. Berufskolleg der Bergischen Diakonie AprathFachoberschule, Fachrichtung Sozial- und GesundheitswesenStraßburger Straße 3942107 WuppertalTelefon: 0202/ 87066-0www.bergische-diakonie.de Schulleiterin: Martina Hadasch

AusbildungsgängeI Fachschule für Sozialpädagogik,I Fachschule für Heilerziehungs-

pflege,I Fachoberschule, Fachrichtung

Sozial- und Gesundheitswesen, FOS 11/ 12,

I Berufsfachschule für Sozialwe-sen, Fachrichtung: Heilerziehungshelfer/in.

WeiterbildungenI Fachschule für Heilpädagogik.

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

100

2.2.2 Evangelische Fachseminare und Fachschulen für Altenpflege sowie Fachseminare für Familienpflege im Bereich der Diakonie RWL

Staatlich anerkannte Fachseminare und Fachschulen für Altenpflege führen den theoretischen Teil der Altenpflegefachausbildung durch. Die Ausbildung ist in Blockform organisiert. Die Altenpflegeausbildung wird teilweise auch berufsbegleitend in Teilzeit angeboten. Eine Reihe von Fachseminaren für Altenpflege bilden darüber hinaus zur Altenpflege-helferin oder zum Altenpflegehelfer aus.

Evangelische Fachseminare und Fachschulen für Altenpflege

Bad Kreuznach

Fachschule der kreuznacherdiakonie Ringstraße 65 55543 Bad Kreuznach Telefon: 0671/ 605–3294 www.kreuznacherdiakonie.de

I Altenpflegeausbildung dreijährig,I Altenpflegehelferausbildung

einjährig integriert

Bielefeld Fachseminar für Altenpflege im Ev. Johanneswerk e.V. Schildescher Straße 101 33611 Bielefeld Telefon: 0521/ 801-2651 www.johanneswerk.de

I Altenpflegeausbildung dreijährig

Westfälische Diakonissenanstalt Sarepta Fachseminar für AltenpflegeNazarethweg 7 33617 Bielefeld Telefon: 0521/ 1442530 www.sarepta.de

I Altenpflegeausbildung dreijährig in Vollzeit,

I Altenpflegeausbildung berufsbe-gleitend in Teilzeit.

101

Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

Bochum Augusta-Kranken-Anstalt Bochum-Linden gGmbH Fachseminar für AltenpflegeDr.-C.-Otto-Straße 19-27 44879 Bochum Telefon: 0234/ 5174904 www.augusta-akademie.de

I Altenpflegeausbildung dreijährig,I Altenpflegehelferausbildung

einjährig.

Bottrop Fachseminar für Altenpflege Johanniter-Akademie Akademie der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Gabelsbergerstraß3 2146238 BottropTelefon; 02041/ 7811260www.johanniter-akademie.de

I Altenpflegeausbildung dreijährig,I Altenpflegehelferausbildung

einjährig.

Detmold Diakonis-Stiftung Diakonissen-hausFachseminar für AltenpflegeRobert-Koch Str. 7 32756 Detmold Telefon: 05231/ 45896-12www.hilfen-zum-leben.de

I Altenpflegeausbildung dreijährig,I Altenpflegehelferausbildung

einjährig.

Duisburg E du.care Ev. Gesellschaft für Aus- und Fortbildung in der Pflege mbHFachseminar für AltenpflegeBonhoefferstraße 13 47138 Duisburg Telefon: 0203/ 4101070 www.christophoruswerk.net

I Altenpflegeausbildung dreijährig,I Altenpflegehelferausbildung

einjährig.

Düren low-tecgemeinnützige Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft mbHEv. Fachseminar für AltenpflegeParadiesbenden 1652349 DürenTelefon: 02421/ 4036-0www.low-tec.de

I Altenpflegeausbildung dreijährig,I Altenpflegehelferausbildung

einjährig.

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

102

Düsseldorf Fachseminar für Altenpflege der Kaiserswerther DiakonieKaiserswerther Diakonie Alte Landstr. 161 40489 Düsseldorf Telefon: 0211/ 409-3535 www.kaiserswerther-diakonie.de

I Altenpflegeausbildung dreijährig in Vollzeit,

I Altenpflegeausbildung berufsbe-gleitend in Teilzeit,

I Altenpflegehelferausbildung einjährig.

Essen Ev. Krankenhaus Lutherhaus gGmbHFachseminar für Altenpflege Essen-SteeleHellweg 92 45276 Essen Telefon: 0201/ 503573 www.krupp-krankenhaus.de

I Altenpflegeausbildung dreijährig

Hamm Fachseminar für Altenpflege der Ev. Frauenhilfe in Westfalen e.V.Caldenhof 28 59063 Hamm Telefon: 02381/ 52975 www.frauenhilfe-westfalen.de

I Altenpflegeausbildung dreijährig,I Altenpflegehelferausbildung

einjährig.

Holzwickede Fachseminar für Altenpflege des Diakonie Ruhr-Hellweg e.V.Staatlich anerkanntes Fachseminar für Altenpflege Wichernstraße 1 59439 Holzwickede Telefon: 02301/ 297874 www.diakonie-ruhr-hellweg.de

I Altenpflegeausbildung dreijährig,I Altenpflegehelferausbildung

einjährig.

Köln CBWK Clarenbachwerk Köln GmbH Fachseminar für AltenpflegeNeuer Grüner Weg 25 50933 Köln Telefon: 0221/ 4985330 / -319 www.clarenbachwerk.de

I Altenpflegeausbildung dreijährig,I Altenpflegehelferausbildung

einjährig.

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Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

Köln Diakonie Michaelshoven e.V.Fachseminar für AltenpflegePfarrer-te-Reh-Str. 2 50999 Köln Telefon: 0221/ 352228 www.diakonie-michaelshoven.de

I Altenpflegeausbildung dreijährig

Krefeld Fachseminar für Altenpflege der Kaiserswerther DiakonieAußenstelle Krefeld Alte Krefelder Str. 62 47829 Krefeld Telefon: 02151/ 1559695 www.ekir.de

I Altenpflegeausbildung dreijährig,I Altenpflegehelferausbildung

einjährig.

Leichlingen Rheinische Gesellschaft für Innere Mission und HilfswerkEv. Fachseminar für Altenpflege „Hasensprungmühle“ Hasensprung 3 42799 Leichlingen Telefon: 02175/ 98041 www.ev-fachseminar-leichlingen.de

I Altenpflegeausbildung dreijährig,I Altenpflegehelferausbildung

einjährig.

Lüdenscheid Fachseminar für Altenpflege des Evangelischen Perthes-Werk e.V.Bonhoefferstr. 15 58507 Lüdenscheid Telefon: 02351/ 29254 www.pertheswerk.de

I Altenpflegeausbildung dreijährig,I Altenpflegehelferausbildung

einjährig.

Lünen Fachseminar für Altenpflege des Diakonie Ruhr-Hellweg e.V.Zum Gewerbepark 4 44532 Lünen Telefon: 02306/ 48481 www.diakonie-ruhr-hellweg.de

I Altenpflegeausbildung dreijährig,I Altenpflegehelferausbildung

einjährig.

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

104

Minden Ev. Fachseminar der Diakonie Stiftung Salem gGmbHJohansenstraße 6 32423 Minden Telefon: 0571/ 951 9996-6 www.salem-koeslin.de

I Altenpflegeausbildung dreijährig,I Altenpflegehelferausbildung

einjährig.

Mülheiman der Ruhr

Seminarhaus Mülheim gGmbH Fachseminar für Altenpflege Kölner Straße 292 45481 Mülheim an der Ruhr Telefon: 0208/ 4843-194 www.fliedner.de

I Altenpflegeausbildung dreijährig,I Altenpflegehelferausbildung

einjährig.

Münster Ev. Ausbildungsstätte des Münsterlandes für pflegerische Berufe e.V. (EAM)Coerdestraße 60 48147 Münster Telefon: 0251/ 209-214 www.eam-muenster.de

I Altenpflegeausbildung dreijährig

Münster Johanniter-Akademie Münster Fachseminar für AltenpflegeWeißenburgstr. 60-64 48151 Münster Telefon: 0251/ 97230121 www.johanniter-akademie.de

I Altenpflegeausbildung dreijährig,I Altenpflegehelferausbildung

einjährig.

Paderborn Fachseminar für Altenpflege im St. Johannisstift PaderbornNeuhäuser Straße 24-26 33102 Paderborn Telefon: 05251/ 401341 www.johannisstift.de

I Altenpflegeausbildung dreijährig,I Altenpflegehelferausbildung

einjährig.

Remscheid Rheinische Gesellschaft für Innere Mission und HilfswerkEv. Fachseminar für Altenpflege „Hasensprungmühle“Remscheider Straße 76 42899 Remscheid Telefon: 02191/ 590555 www.ev-fachseminar-remscheid.de

I Altenpflegeausbildung dreijährig,I Altenpflegehelferausbildung

einjährig.

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Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

Soest Fachseminar für Altenpflege der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e. V.Feldmühlenweg 23 59494 Soest Telefon: 02921/ 371292 www.frauenhilfe-westfalen.de

I Altenpflegeausbildung dreijährig,I Altenpflegehelferausbildung

einjährig.

Solingen Fachseminar für Altenpflege des Diakonisches Werkes Bethanien e.V.Aufderhöher Straße 169 - 175 42699 Solingen Telefon: 0212/ 630460 www.diakonie-bethanien.de

I Altenpflegeausbildung dreijährig

Troisdorf Johanniter Akademie Fachsemi-nar für Altenpflege Troisdorf Von-Loe-Str. 1 53840 Troisdorf Telefon: 02241/ 14537-20 www.johanniter.de

I Altenpflegeausbildung dreijährig,I Altenpflegehelferausbildung

einjährig.

Velbert Fachseminar für Altenpflege „Bleibergquelle“ im Deutschen Gemeinschafts-Diakonieverband e.V.Bleibergstr 143 42551 Velbert Telefon: 02051/ 209-192 www.bleibergquelle.de

I Altenpflegeausbildung dreijährig,I Altenpflegehelferausbildung

einjährig.

Wesel CJD BerufsFörderungsZentrum Wesel Fachseminar für Atenpflege Alte Delogstr. 5 46483 Wesel Telefon: 0281/ 33879–0 www.cjd-bfz-wesel.de

I Altenpflegeausbildung dreijährig,I Altenpflegehelferausbildung

einjährig.

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

106

Wetzlar Altenpflegeschule der Königs-berger DiakonieRobert-Koch-Weg 4 35578 Wetzlar Telefon: 06441/206-120/-118/-119 www.koenigsbergerdiakonie.de

I Altenpflegeausbildung dreijährig

Witten Diakonisches Bildungszentrum BIZ gGmbHFachseminar für Altenpflege Pferdebachstr. 23 a 58455 Witten Telefon: 02302/ 1755100 www.dwr.de

I Altenpflegeausbildung dreijährig,I Altenpflegehelferausbildung

einjährig.

Wuppertal Bildungszentrum Bergisch Land Ev. Fachseminar für AltenpflegeLucasstr. 1-3 42107 Wuppertal Telefon: 0202/ 454097 oder 455078 www.evang-ausbildung.de

I Altenpflegeausbildung dreijährig,I Altenpflegehelferausbildung

einjährig integriert.

Xanten Fachseminar für Altenpflege der Rheinischen Gesellschaft für Innere Mission und HilfswerkIn der Hess 8 46509 Xanten Telefon: 02801/ 710560 www.ev-fachseminar-xanten.de

I Altenpflegeausbildung dreijährig in Vollzeit,

I Altenpflegeausbildung berufsbe-gleitend in Teilzeit.

107

Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

Evangelische Fachseminare für Familienpflege bilden Familienpflegerin-nen und Familienpfleger aus. Die Ausbildung an einem Fachseminar für Familienpflege dauert in der Vollzeitausbildung zwei Jahre und einem Berufsanerkennungsjahr.

Evangelische Fachseminare für Familienpflege

DüsseldorfKaiserswerther Diakonie Fach-seminar für Familienpflege Alte Landstraße 161 40489 Düsseldorf0211/ 409 35 35 www.kaiserswerther-diakonie.de

I Familienpflegeausbildung in Vollzeit

Wesel

CJD Berufsförderungszentrum Wesel Fachseminar für FamilienpflegeAlte Delogstraße 5 46483 Wesel 0281/ 33879-0 www.cjd-bfz-wesel.de

I Familienpflegeausbildung in Vollzeit

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

108

2.2.3 Evangelische Ausbildungsstätten für Ergotherapie im Bereich der Diakonie RWL

In der folgenden Tabelle finden Sie die Adressen der evangelischen Ausbildungsstätten für Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten im Bereich der Diakonie RWL.

Ausbildungsstätten für Ergotherapie im Bereich der Diakonie RWL

Bielefeld Gesundheitsschule am EvKB Schule für Ergotherapie/EckartsheimFliednerweg 15 33689 Bielefeld Tel. 0521/ 144-1270/14 50 www.ergotherapieschule-bethel.de

Remscheid Schule für Ergotherapie der Ev. Stiftung TannenhofRemscheider Straße 7642899 RemscheidTel.: 02191/121285www.stiftung-tannenhof.de

109

Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

2.2.4 Evangelische Hebammenschulen im Bereich der Diakonie RWL

In der folgenden Tabelle finden Sie die Adressen der evangelischen Ausbildungsstätten für Hebammen und Entbindungspfleger im Bereich der Diakonie RWL.

Hebammenschulen im Bereich der Diakonie RWL

Aachen Bildungsakademie Luisenhospital AachenBoxgraben 9952064 AachenTel.: 0241/ 414-0www.luisenhospital.de

Duisburg Evangelisches Krankenhaus Bethesda zu Duisburg GmbHHeerstraße 21947053 DuisburgTel.: 0203/ 6008-1806www.bethesda.de/weitere- einrichtungen/hebammenschule

2.2.5 Evangelische Diätschulen im Bereich der Diakonie RWL

In der folgenden Tabelle finden Sie die Adressen der evangelischen Diätschulen im Bereich der Diakonie RWL.

Diätschulen im Bereich der Diakonie RWL

Bielefeld Gesundheitsschulen am EvKB Staatlich anerkannte Schule für Diätassistenten Schildescher Str. 99 33611 Bielefeld Tel. 0521/801 – 4071 www.johanneswerk.de

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

110

2.2.6 Evangelische Berufsschulen für operationstechnische Assistenz im Bereich der Diakonie RWL

In der folgenden Tabelle finden Sie die Adressen der evangelischen Berufsschulen für operative Fachberufe im Bereich der Diakonie RWL.

Berufsschulen für operationstechnische Assistenz

Düsseldorf Ausbildungszentrum für operative FachberufeAlte Landstr. 16140489 DüsseldorfTel: 0211/ 409-3811www.ota-schule@ kaiserswerther-diakonie.de

Essen Klinken Essen SüdPattbergstr. 1-345239 EssenTel: 0201/ 4089-0www.kliniken-essen-sued.de

Mülheim Ategris BildungszentrumWertgasse 3045466 MülheimTel. 0208/ 309-2312www.evkmh.de

Wesel Ev. Krankenhaus Wesel GmbHSchermbecker Landstr. 8846485 Weselwww.evk.wesel.de (wir über uns, Aus- u. Weiterbildung)

111

Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

2.2.7 Evangelische Ausbildungsstätten für Physiotherapie im Bereich der Diakonie RWL

In der folgenden Tabelle finden Sie die Adressen der evangelischen Ausbildungsstätten für Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten im Bereich der Diakonie RWL.

Ausbildungsstätten für Physiotherapie im Bereich der Diakonie RWL

Düsseldorf Staatlich anerkannte Schule für Physiotherapie am Evangelischen Krankenhaus DüsseldorfPostfach 10225440013 Düsseldorf

Besucheranschrift: Kirchfeldstraße 35, 40217 Düsseldorf

Tel.: 0211/ 919-4970www.evk-duesseldorf.de

Duisburg Schule für Physiotherapie Duisburg e.V.Kaiser-Friedrich-Str. 30547167 DuisburgTel.: 0203/ 9354086www.ejk.dewww.ejk.de/ze/spt/adresse.html

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

112

2.2.8 Evangelische Gesundheits- und Krankenpflegeschulen im Bereich der Diakonie RWL

In der folgenden Tabelle finden Sie die Adressen der evangelischen Gesundheits- und Krankenpflegeschulen im Bereich der Diakonie RWL.

Gesundheits- und Krankenpflegeschulen im Bereich der Diakonie RWL

Aachen Bildungsakademie Luisenhospital AachenBoxgraben 9952064 AachenTel.: 0241/ 414-2321www.luisenhospital.de

Bergisch Gladbach

Bildungsstätte für Pflege Rhein-BergFerrenbergstr. 2451465 Bergisch GladbachTel: 02202/ 122-514www.evk.de/Schule.aspx

Bielefeld Gesundheitsschulen im EVKBSareptaweg 1233617 BielefeldTel.: 0251/ 144-4987www.evkb.de

Bonn Ev. u. Johanniter Bildungs GmbHJohanniterstraße 1153117 Bonn0228/ 543-2800 / -2808www.johanniter.de

113

Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

Bünde Ausbildungsstätte für Krankenpflege am Lukas-KrankenhausBrunnenallee 3832257 BündeTel.: 05223/ 167-377/-376/-375www.lukas- krankenhaus.de

Düsseldorf Kaiserswerther DiakonieKranken- u. KinderkrankenpflegeschuleAlte Landstraße 17940489 DüsseldorfTel.: 0211/ 409-2581www.kaiserswerther-diakonie.de

Krankenpflegeschule u. Kinderkrankenpflegeschule am Ev. Krankenhaus DüsseldorfKirchfeldstraße 4040217 DüsseldorfTel.: 0211/ 409-3028 KPSTel.: 0211/ 409-3396 KKPSwww.evk-duesseldorf.de

Duisburg Krankenpflegeschule Duisburg e.V.Fahrner Straße 13347169 DuisburgTel.: 0203/ 508-1350www.ejk.de

Essen Kliniken Essen-Mitte gGmbHKrankenpflegeschuleHenricistraße 9245136 EssenTel.: 0201/ 174-1420www.kliniken-essen-mitte.de

Krankenpflegeschule an der RuhrHellweg 9245276 EssenTel.: 0201/ 503571www.krankenpflegeschule-ruhr.de

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

114

Gelsenkirchen KBG Kirchliches Bildungszentrum für Gesundheitsberufe im RevierVirchowstraße 11845886 GelsenkirchenTel.:0209/ 172-2101 www.Kbg -ge.de

Hagen Ausbildungsstätten Allgemeines Krankenhaus Hagen gGmbHGrünstraße 3558095 HagenTel.: 02331/ 201-1105/-1106www.akh-hagen.de

Hattingen Zentrale Ausbildungsstätte für Krankenpflegeberufe Ev. Krankenhaus Hattingen gGmbHBredenscheider Straße 58a45525 HattingenTel.: 2324/ 502-900www.krankenhaus-hattingen.de

Herne Ev. Krankenhausgemeinschaft Herne-Castrop Rauxel gGmbHZentrale KrankenpflegeschuleWiescherstraße 2444623 HerneTel.: 02323/ 4982-2125www.evkhg-herne.de

Iserlohn Diakonisches Bildungszentrum Mark-Ruhr (DiBiZ)Corunnastraße 358636 IserlohnTel: 02371/ 1599-11www.bethanien-iserlohn.de/Seiten/pflegeschool.html

Köln Ev. Krankenpflegeschule Köln Träger gGmbHThumbstraße 34-4251103 KölnTel.: 0221/ 8289-5463www.evkk.de

115

Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

Lippstadt Ausbildungszentrum für PflegeberufeEv. Krankenhaus LippstadtWiedenbrücker Straße 3359555 LippstadtTel.: 02941/ 67-1281www.ev-krankenhaus.de AusbildungszentrumfrPflegeberufe/page.html

Mettmann Staatl. anerkannte Krankenpflegeschule am Ev. Kranken-haus Mettmann GmbHGartenstraße 4-840822 MettmannTel.: 02104/ 773-314www.evk-mettmann.de

Mönchen-gladbach

Schulzentrum für Gesundheitsberufe am Niederrhein GmbHHubertusstraße 10041239 MönchengladbachTel.: 02161/ 2452www.bethesda-mg.de

Moers Stiftung Krankenhaus Bethanien für die Grafschaft MoersKranken- u. KinderkrankenpflegeschuleBethanienstraße 2147441 MoersTel.: 02841/ 2002-401www.bethanien-moers.de

Mülheim Ategris BildungszentrumWertgasse 3045466 MülheimTel.: 0208/ 309-2306www.evkmh.de/krankenpflegerschule.html

Paderborn Bildungszentrum für Gesundheits- und Sozialberufe St. JohannisstiftNeuhäuser Straße 24-2633102 PaderbornTel.: 05251/ 401-341www.johannisstift.de

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

116

Remscheid Diakonisches Bildungszentrum Bergisch LandRemscheider Straße 7642899 RemscheidTel.: 02191/ 12-2000www.dbz-bergisch-land.de

Siegen Staatl. anerkannte Krankenpflegezentralschule der Diakonie Südwestfalen gGmbH am Jung-Stilling KrankenhausVirchowstr. 1357074 SiegenTel: 0271/ 333-6481www.diakonie-suedwestfalen.de

Wesel Bildungszentrum Niederrhein WeselHansaring 2546483 WeselTel: 0281/ 3382-40www.bznw.de

Witten Krankenpflegeschule im Diakoniewerk RuhrPferdebachstraße 27-4358455 WittenTel.: 02302/ 205-3920www.dwr.de/ausbildung/krankenpflegeschule.html

117

Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

Gesundheits- und Krankenpflegehilfeschulen im Bereich der Diakonie RWL

Bielefeld Gesundheitsschulen am EVKBSareptaweg 1233617 BielefeldTel.: 0251/ 144-4987www.evkb.de

Duisburg Krankenpflegeschule Duisburg e.V.Fahrner Straße 13347169 DuisburgTel.: 0203/ 508-1350www.ejk.de

Essen Krankenpflegeschule an der RuhrHellweg 9245276 EssenTel.: 0201/ 503571www.krankenpflegeschule-ruhr.de

Hagen Ausbildungsstätten Allgemeines Krankenhaus Hagen gGmbHGrünstraße 3558095 HagenTel.: 02331/ 201-1105/-1106www.akh-hagen.de

2.2.9 Evangelische Gesundheits- und Krankenpflegehilfeschulen

Hier finden Sie eine tabellarische Aufstellung der evangelischen Gesund-heits- und Krankenpflegehilfeschulen im Bereich der Diakonie RWL.

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

118

2.2.10 Evangelische Gesundheits- und Kinderkrankenpflegeschulen im Bereich der Diakonie RWL

Hier finden Sie eine tabellarische Aufstellung der evangelischen Gesundheits- und Kinderkrankenpflegeschulen im Bereich der Diakonie RWL.

Gesundheits- und Kinderkrankenpflegeschulen im Bereich der Diakonie RWL

Bielefeld Gesundheitsschulen am EVKBSareptaweg 1233617 BielefeldTel.: 0251/ 144-4987www.evkb.de

Düsseldorf Kaiserswerther DiakonieKranken- u. KinderkrankenpflegeschuleAlte Landstraße 17940489 DüsseldorfTel.: 0211/ 409-2581www.kaiserswerther-diakonie.de

Krankenpflegeschule u. Kinderkrankenpflegeschule am Ev. Krankenhaus DüsseldorfKirchfeldstraße 4040217 DüsseldorfTel.: 0211/ 409-3028 KPSTel.: 0211/ 409-3396 KKPSwww.evk-duesseldorf.de

Duisburg Krankenpflegeschule Duisburg e.V.Fahrner Straße 13347169 DuisburgTel.: 0203/ 508-1350www.ejk.de

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Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

Gelsen- kirchen

KBG Kirchliches Bildungszentrum für Gesundheitsberufe im RevierVirchowstraße 11845886 GelsenkirchenTel.:0209/ 172-2101 www.Kbg-ge.de

Hagen Ausbildungsstätten Allgemeines Krankenhaus Hagen gGmbHGrünstraße 3558095 HagenTel.: 02331/ 201-1105/-1106www.akh-hagen.de

Lippstadt Ausbildungszentrum für PflegeberufeEv. Krankenhaus LippstadtWiedenbrücker Straße 3359555 LippstadtTel.: 02941/ 67-1281www.ev-krankenhaus.de/de/ AusbildungszentrumfrPflegeberufe/page.html

Moers Stiftung Krankenhaus Bethanien für die Grafschaft Moers Kranken- und KinderkrankenpflegeschuleBethanienstraße 21 47441 Moers Tel.: 02841/ 2002-401 www.bethanien-moers.de

Wesel Bildungszentrum Niederrhein WeselHansaring 2546483 WeselTel: 0281/ 3382-40www.bznw.de

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

120

2.2.11 Evangelische Fort- und Weiterbildungs- anbieter im Bereich der Diakonie RWL

Im Folgenden finden Sie eine tabellarische Aufstellung der evangeli-schen Fort- und Weiterbildungsanbieter im Bereich der Diakonie RWL.

Evangelische Fort- und Weiterbildungsanbieter im Bereich der Diakonie RWL

Bad Kreuznach Bildungszentrum kreuznacher diakonie-Akademie Bösgrunder Weg 10 55543 Bad KreuznachTelefon: 0671/ 605-3344www.kreuznacherdiakonie.de

Bad Oeynhausen Wittekindshof - Diakonische Stiftung Fort- und Weiterbildung32549 Bad Oeynhausen Telefon: 05734/ 612229 www.bildungsportal.wittekindshof.de

Bielefeld Evangelisches Johanneswerk e.V. - Beratung und Fortbildung - Schildescher Straße 101 33611 Bielefeld Telefon: 0521/ 801-2541www.johanneswerk.de

Bildung & Beratung Bethel Nazarethweg 4-7 33617 Bielefeld Telefon: 0521/ 144-5770www.bildung-beratung-bethel.de

Bochum Augusta-Akademie Einrichtung der Ev. Stiftung Augusta Dr.-C.-Otto-Str. 27 44879 Bochum Telefon: 0234/ 517- 4904www.augusta-akademie.de

121

Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

Duisburg edu.care Evangelische Gesellschaft für Aus- und Fortbildung in der Pflege Rhein-Ruhr gGmbHBonhoefferstraße 6 47138 Duisburg Telefon: 0203/ 4101013www.christophoruswerk.de

Düsseldorf Evangelisches Erwachsenenbildungswerk Nordrhein Graf-Recke-Straße 209 40237 Düsseldorf Telefon: 0211/ 3610-220www.eeb-nordrhein.de

Kaiserswerther Seminare Institut für Fort- und Weiterbildung Alte Landstraße 179 40489 Düsseldorf Telefon: 0211/ 409-2592www.kaiserswerther-seminare.de

Leichlingen Rheinische Gesellschaft für Innere Mission und HilfswerkFachseminar für AltenpflegeHasensprung 342799 LeichlingenTelefon: 02175/ 980-41www.rg-diakonie.de

Lemgo Stiftung Eben-Ezer Fort- und Weiterbildung Spiegelberg 1 32657 Lemgo Telefon: 05261/ 2591-0www.eben-ezer.de

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

122

Mülheim an der Ruhr

Theodor Fliedner Stiftung Seminarhaus Mülheim gGmbH Fort- und Weiterbildung Kölner Straße 292 45481 Mülheim an der Ruhr Telefon: 0208/ 4843-194www.ausbildung.fliedner.de

Wuppertal Bildungszentrum Bergisch Land Lucasstraße 1-3 42107 Wuppertal Telefon: 0202/ 4540-97www.evang-ausbildung.de

Xanten Rheinische Gesellschaft für Innere Mission und HilfswerkFachseminar für Altenpflege In der Hess 8 46509 Xanten Telefon: 02801/ 710560 www.rg-diakonie.de

123

Ausbildungsangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

3.Evangelisches Fachhochschul-angebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

126

Die Fachhochschule (FH) ist eine Hochschulform, die Lehre und Forschung auf wissenschaftlicher Grundlage mit anwendungsori-entiertem Schwerpunkt verknüpft. Fachhochschulen führen

zunehmend die Bezeichnungen „Hochschule“ oder „Hochschule für Angewandte Wissenschaften“. Das Studienangebot von Fachhoch-schulen erstreckt sich über natur-, sozial-, wirtschafts- und rechtswis-senschaftliche sowie technische und gestalterische Studiengänge.

Traditionell wurde das Studium an Fachhochschulen mit dem akademi-schen „Diplom" abgeschlossen. Nach dem Bologna-Prozess bieten mittlerweile auch Fachhochschulen gestufte Bachelor- und Masterab-schlüsse in akkreditierten Studiengängen an.

3.1 Studiengänge im Sozial- und Gesund-heitswesen im Überblick

Die Studiengänge im Sozial- und Gesundheitswesen sind vielfältig und spezialisiert. Grundsätzlich wird unterschieden in Bachelorstudiengän-ge (B.A.) und Masterstudiengänge (M.A.).

127

Evangelisches Fachhochschulangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

Der Bachelor ist der erste akademische Grad und berufsqualifizierende Abschluss eines mehrstufigen Studienmodells. Die Regelstudienzeit beträgt sechs bis acht Semester. Nach dem European Credit Transfer System (ECTS) sind durchschnittlich 30 Leistungspunkte (LP, credit points) pro Semester in einem Vollzeitstudium zu erwerben. Bei einem Bachelor-Studium von sechs Semestern ergeben sich so 180 LP, bei sieben Semestern 210 LP und bei acht Semestern 240 LP.

Es gibt auch Intensivstudiengänge, bei denen in sechs Semestern 210 LP vergeben werden, wie beispielsweise bei der Dualen Hochschule. Ein Leistungspunkt entspricht einer Arbeitsbelastung der jeweiligen Studierenden von 25 bis 30 Stunden, in Deutschland auf Beschluss der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) stets 30 Stunden. Bei 30 h/LP ergibt sich eine rechnerische Arbeitsbelastung von 40 Stunden in der Woche bei sechs Wochen Urlaub im Jahr. Zu der Arbeitsbelastung zählt die gesamte Zeit, die von den Studierenden für das Studium aufgewen-det werden muss (also z. B. die Zeit für Vorlesungen, Seminare und Prüfungen sowie die Zeit für deren Vor- und Nachbereitung). Die meisten Bachelor-Studiengänge beschränken sich auf ein spezifisches Fach. Einige Hochschulen bieten auch Bachelor-Studiengänge an, bei denen gleichzeitig mehrere Studienfächer belegt werden (siehe hierzu bspw. Studiengänge „Gemeindepädagogik und Diakonie“ und „Diakonie im Gemeinwesen“).

Die Lehrveranstaltungen in Bachelor-Studiengängen sind durch Module strukturiert. Ein Modul fasst eine oder mehrere Lehrveranstaltungen mit einem Lernziel zusammen und ist die Einheit, für die Leistungspunkte vergeben werden. Durch den Bachelor-Abschluss wird die Vereinheitli-chung der Studienabschlüsse in Europa und damit eine bessere internationale Vergleichbarkeit angestrebt. Die dafür im Rahmen des Bologna-Prozesses von den Ländern entwickelten, detaillierten Vorga-ben sollen (in Deutschland) insbesondere durch die Akkreditierung gewährleistet werden, die von speziellen Agenturen vorgenommen wird. Diese externe Prüfung der Studiengänge soll sowohl die formale Kompatibilität zum Bachelor-System als auch die Qualität der Lehre,

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

128

des Lehrkörpers und der Studieninhalte sicherstellen. Bei den Akkredi-tierungsagenturen handelt es sich um Vereine, die wiederum vom zentralen Akkreditierungsrat akkreditiert werden. (Die nicht in allen Bundesländern gesetzlich vorgeschriebene Akkreditierung läuft oft erst nach Einführung eines neuen Studiengangs an.)

Mit dem Bachelor erwerben die Studierenden einen ersten berufsqualifi-zierenden Hochschulabschluss. Der Bachelor-Abschluss ist aber auch Qualifikationsnachweis für ein anschließendes Masterstudium. Durch ein Masterstudium kann entweder das Studienfach fortgeführt und vertieft bzw. im fachlichen Zusammenhang fachübergreifend erweitert werden oder eine fachliche Umorientierung erfolgen mit dem Wechsel in einen Masterstudiengang, der nicht auf das bisherige Studium aufbaut.

Der Master als akademischer Grad wird von Hochschulen (Universitäten, Fachhochschulen, gleichgestellten Hochschulen, Kunst- und Musik-hochschulen) verliehen. Die bisher von Universitäten und gleichgestellten Hochschulen sowie von Kunst- und Musikhochschulen verliehenen traditionellen, einstufigen Abschlüsse gelten als äquivalent zum Master. Der Master verleiht dieselben Berechtigungen wie die bisherigen Diplom- und Magisterabschlüsse der Universitäten. Nach den Vorgaben der Länder ist bei einem Masterstudiengang ein hohes fachliches und wissenschaftliches Niveau zu gewährleisten, das mindestens dem der eingeführten Diplomabschlüsse entsprechen muss.

Der Masterstudiengang ist ein Studium, das zur wissenschaftlichen Arbeit und Methodik befähigen soll, theoretisch-analytische Fähigkeiten vermittelt und die Absolventinnen und Absolventen in die Lage versetzen soll, sich offen und kreativ auf neue Bedingungen im Berufsleben einzustellen. Der Masterabschluss ist berufsqualifizierend und berechtigt zur anschließenden Promotion. Zur Abschlussprüfung gehört die Masterarbeit, mit der nachgewiesen wird, dass die verfassende Person innerhalb einer vorgegebenen Frist eine Aufgabe aus dem jeweiligen Fachgebiet selbstständig nach wissenschaftlichen Methoden bearbeiten kann.

129

Evangelisches Fachhochschulangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

Die Einführung des Master in Deutschland erfolgte im Rahmen des Bologna-Prozesses. Zu gleichnamigen Abschlüssen im außereuropäi-schen Ausland (z. B. in den USA) bestehen Unterschiede sowohl im Aufbau des Studiums als auch bei der Anerkennung der Abschlüsse. In Deutschland gibt es konsekutive, nicht-konsekutive und weiterbildende Masterstudiengänge:

Ein konsekutiver Masterstudiengang baut auf einem speziellen Bache-lorstudiengang auf. Er kann den Bachelorstudiengang fachlich fortfüh-ren und vertiefen oder – soweit der fachliche Zusammenhang gewahrt bleibt – fachübergreifend erweitern.

Nicht-konsekutive Masterstudiengänge sind Masterstudiengänge, die inhaltlich nicht auf dem vorangegangenen Bachelorstudiengang aufbauen. Sie schließen an ein beliebiges, abgeschlossenes Studium an (z. B. einen Bachelor, aber auch an das traditionelle Diplom, an den Magister oder an einen ersten Master). Weiterbildende Studiengänge setzen nach einem qualifizierten Hoch-schulabschluss qualifizierte berufspraktische Erfahrung von i. d. R. nicht unter einem Jahr voraus. Die Inhalte des weiterbildenden Studien-gangs sollen die beruflichen Erfahrungen berücksichtigen und an diese anknüpfen. Weiterbildende Studiengänge entsprechen in den Anforde-rungen den konsekutiven Masterstudiengängen und führen zu dem gleichen Qualifikationsniveau und zu denselben Berechtigungen.

Die Regelstudienzeit für einen Masterstudiengang beträgt mindestens ein, höchstens zwei Jahre. Bei einem konsekutiven Studiengang darf man die Gesamtregelstudienzeit von fünf Jahren nicht überschreiten, was 300 ECTS-Punkten entspricht. Aufgrund besonderer studienorga-nisatorischer Maßnahmen sind in Einzelfällen auch kürzere Gesamt-regelstudienzeiten möglich. Berufsbegleitend organisierte Studiengänge können entsprechend länger dauern.

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

130

Bachelor- und Masterstudiengänge an evangelischen Fachhochschulen in NRW im Überblick

An evangelischen Fachhochschulen in NRW – der Evangelischen Fachhochschule der Diakonie (FHdD) in Bielefeld, der Evangelischen Fachhochschule Rheinland-Westfalen-Lippe (EFH RWL) in Bochum und der Fliedner Fachhochschule i.Gr. in Trägerschaft der Kaiserswerther Diakonie (die am 1. Oktober 2011 den Studienbetrieb aufnimmt) – wer-den folgende Studiengänge angeboten:

Bachelorstudiengänge

I Bildung und Erziehung in der Kindheit (FFH)

I Elementarpädagogik (EFH RWL)

I Gemeindepädagogik und Diakonie (EFH RWL)

I Heilpädagogik (EFH RWL) sowie Heilpädagogik mit Schwerpunkt Management

oder Mentoring (FHdD)

– Grundständiger Studiengang Heilpädagogik (EFH RWL)

– Berufsbegleitender Aufbaustudiengang Heilpädagogik mit Schwerpunkt

Management oder Mentoring (FHdD)

I Management im Sozial- und Gesundheitswesen (FHdD)

I Mentoring (Beraten und Anleiten) im Sozial- und Gesundheitswesen (FHdD)

I Pflege (EFH RWL)

I Pflege und Gesundheit (FFH)

I Pflegemanagement und Organisationswissen (FFH)

I Pflegepädagogik (FFH)

I Pflegewissenschaft (FHdD)

I Psychiatrische Pflege und psychische Gesundheit (FHdD)

I Soziale Arbeit (EFH RWL)

I Diakonie im Gemeinwesen – Soziale Arbeit und Diakonik (FHdD)

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Evangelisches Fachhochschulangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

Masterstudiengänge

I Bildungsmanagement (FFH)

I Management in sozialwirtschaftlichen und diakonischen Organisationen (EFH RWL)

I Management und Diversity (FFH)

I Soziale Inklusion: Gesundheit und Bildung (EFH RWL)

3.1.1 Bachelorstudiengänge

Der Bachelor oder seltener auch Bakkalaureus ist an Hochschulen der erste akademische Grad, der nach Abschluss einer wissenschaftlichen Ausbildung vergeben wird. Von Berufsakademien wird der Bachelor als staatliche Abschlussbezeichnung verliehen.

In vielen Ländern Europas ist diese Bezeichnung im Rahmen des Bologna-Prozesses eingeführt worden, dessen Ziel die Schaffung eines gemeinsamen europäischen Hochschulraums ist. Ein Bachelor-Studi-engang umfasst meist eine Regelstudienzeit von sechs Semestern, kann aber auch sieben oder acht Semester (also drei bis vier Jahre) dauern. Daran anschließen kann ein vertiefender Master-Studiengang, in Ausnahmefällen bereits die Promotion.

Zum gleichnamigen Abschluss in den Vereinigten Staaten (USA) bestehen Unterschiede sowohl im Aufbau des Studiums als auch bei der Anerkennung der Abschlüsse. Der Bachelor kann zudem als Double-Degree (Doppelabschluss an zwei akkademischen Einrichtun-gen) verliehen werden.

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

132

3.1.1.1. Bachelorstudiengang: Bildung und Erziehung in der Kindheit (Vollzeit- oder Teilzeitstudium) (FFH)

Der Studiengang wird in Vollzeitform oder für staatlich anerkannte Erzieherinnen und Erzieher als berufsbegleitendes Teilzeitstudium angeboten. Ziel des Studienganges ist die wissenschaftliche, fachliche und organisationsbezogene Qualifizierung der Studierenden. Nach Abschluss des Studiums können die Studierenden Kinder und Jugend-liche wissenschaftlich fundiert sowie am Entwicklungsprozess orientiert erziehen und bilden. Außerdem erwerben Absolventinnen und Absol-venten die Qualifikation, Erziehungs- und Bildungseinrichtungen auf der mittleren Leitungsebene zu beraten und zu steuern.

StudiendauerDas Studium ist als sechssemestriges Vollzeitstudium oder als fünfse-mestriges berufsbegleitendes Teilzeitstudium angelegt. In das Vollzeit-studium sind Praktika integriert. Das Studium beginnt zum Winterse-mester eines jeden Jahres. Die Präsenzzeiten in der Vorlesungszeit finden im Vollzeitstudium von montags bis freitags statt. Im Teilzeitstu-dium werden die Lehrveranstaltungen in der Regel von freitags bis montags im 14-tägigen Rhythmus angeboten.

Gliederung des StudiumsDas Studium ist inhaltlich in Module gegliedert: Erziehungs- und Bildungswissenschaft; Sozialwissenschaft und Sozialforschung; Psychologie und Organisation; Bildung und Erziehung; Profilvertiefung und das Abschlussmodul. Innerhalb der Wahlmodule können die Studierenden eigene Schwerpunkte setzen.

BerufsfelderDer Bachelorstudiengang „Bildung und Erziehung in der Kindheit“ qualifiziert für eine Tätigkeit in der Bildung von Kindern ab 0 Jahren und Jugendlichen. Des weiteren qualifiziert der Studiengang für Beratungs- und Leitungstätigkeiten in sozialpädagogischen Einrichtungen sowie

133

Evangelisches Fachhochschulangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

für die Übernahme von Stabsstellenfunktionen im Sektor „Bildung und Erziehung in der Kindheit“.

Zulassung und Studienvoraussetzungen Die Zulassungsvoraussetzungen für diesen Studiengang sind die allgemeine oder fachgebundene Hochschul- oder Fachhochschulreife oder eine gleichwertige Hochschulzugangsberechtigung und zusätzlich für das Teilzeitstudium eine abgeschlossene Ausbildung als staatlich anerkannte Erzieherin oder staatlich anerkannter Erzieher. Näheres regelt die Prüfungsordnung.

AbschlussDer Abschluss ist der Bachelor of Arts (B.A.). Der Bachelor-Abschluss ermöglicht die Teilnahme an einem Master-Studiengang.

Wo findet der Studiengang statt?Das Studium findet an der Fliedner Fachhochschule i. Gr. in der Kaiserswerther Diakonie (www.fliedner-fachhochschule.de) in Düssel-dorf statt.

3.1.1.2 Bachelorstudiengang: Elementarpädagogik (EFH RWL)Der Bachelorstudiengang „Elementarpädagogik“ qualifiziert für leitende Tätigkeiten in allen Arbeitsfeldern, in denen Kinder von der Geburt bis zu ihrem Schuleintritt – einschließlich des Übergangs vom Kindergarten zur Grundschule – gebildet und erzogen werden. Die Absolventinnen und Absolventen werden befähigt, Bildungsprozesse zu gestalten, Förderprogramme für Kinder mit Behinderungen anzuregen, die Integration von Kindern mit Migrationshintergrund und ihren Familien zu fördern sowie religionspädagogische Konzepte zu entwickeln. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Befähigung für eine leitende Tätigkeit: Einrichtungsleitung, Konzeptentwicklung, Verknüpfung mit den Lebens-welten der Familien, Vernetzung mit dem Umfeld.

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

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Die Studienziele werden dadurch gefördert, dass historisches, empiri-sches und theoretisches Wissen anwendungsbezogen erworben wird. Zudem werden durch das Studium kommunikative, selbstreflexive und kooperative Kompetenzen sowie die Fähigkeit zu wissenschaftlichem Arbeiten erworben.

StudiendauerDie Regelstudienzeit des Studiums umfasst zwei Jahre, wenn durch eine Hochschulprüfung vorab festgestellt werden kann, dass durch die Vorbildung als staatlich anerkannte Erzieherin die Voraussetzungen für die Einstufung in das dritte Semester bestehen. Das Studium beginnt zum Wintersemester eines jeden Jahres. Es ist durch die Organisation von zwei Studientagen und zwei bis drei kompakten Wochenseminaren so konzipiert, dass es mit einer Teilzeitberufstätigkeit vereinbar ist.

Gliederung des StudiumsDer Bachelorstudiengang „Elementarpädagogik“ ist durch die Koope-ration zwischen Fachschule und Fachhochschule geprägt. Die ersten beiden Semester werden am Lernort Fachschule absolviert. Als Zwischenschritt erfolgt als Voraussetzung zur Aufnahme des Studiums an der Evangelischen Fachhochschule RWL die Einstufungsprüfung in das dritte Semester des Studiengangs Elementarpädagogik. Diese besteht aus einer Klausur und einer mündlichen Prüfung auf der Grundlage einer Projektpräsentation sowie einem persönlichen Bewer-bungsgespräch. Die Einstufungsprüfung findet an der Evangelischen Fachhochschule RWL statt. Ab dem dritten Semester findet das Studium an der Evangelischen Fachhochschule RWL statt. Im dritten Semester stehen fachwissenschaftliche Inhalte im Vordergrund, im vierten die Didaktik frühkindlicher Bildungsprozesse und die Religions-pädagogik und im fünften Semester die Schwerpunkte Bildung, Inklusion, Management und Leitung. Das sechste Semester prägt die Bachelorabschlussarbeit, die durch ein Theorie-Praxis-Projekt und die Reflexion der persönlichen beruflichen Identität vorbereitet wird.

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Evangelisches Fachhochschulangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

Studieninhalte Das Studium gliedert sich in Module, die jeweils durch studienbeglei-tende Prüfungen abgeschlossen werden. Die Module zeigen sich im Einzelnen auf den Gebieten des wissenschaftlichen Denkens und Arbeitens, der übergreifenden Kompetenzen (Kommunikation, Präsen-tation), der erziehungswissenschaftlichen Theorien und Konzepte, der psychologischen und gesundheitswissenschaftlichen Theorien, der sozialwissenschaftlichen, sozialpolitischen und rechtlichen Grundlagen, der anthropologischen, theologischen und ethischen Grundlagen und Dimensionen.

BerufsfelderDer Bachelorstudiengang „Elementarpädagogik“ qualifiziert für leitende Tätigkeiten u. a. in folgenden Arbeitsfeldern: Tageseinrichtungen für Kinder, Familienzentren, Familienbildungsstätten, Verbände der freien und öffentlichen Wohlfahrtspflege (Fachberatung, Fortbildung, Projekt-entwicklung) sowie Begleitung, Organisation und Qualifizierung von Tagesmüttern.

Zulassung und StudienvoraussetzungenDie allgemeine, fachgebundene oder Fachhochschulreife (ggf. die hochschulweit gültigen Äquivalenzregelungen) und die staatliche Anerkennung als Erzieherin stellen die grundsätzlichen Zugangsvoraus-setzungen für die Aufnahme in den Bachelorstudiengang dar. Näheres regelt die Zulassungsordnung.

Abschluss Der Abschluss ist der Bachelor of Arts (B.A.) in Elementarpädagogik. Dieser Abschluss ermöglicht grundsätzlich die Teilnahme an den konsekutiven Masterstudiengängen der EFH RWL.

Wo findet das Studium statt?Das Studium findet an der Ev. Fachhochschule Rheinland-Westfalen-Lippe (EFH RWL) (www.efh-bochum.de) in Bochum bzw. am Lernort Fachschule (Bildungsgang Erzieher/in) statt.

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

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3.1.1.3 Bachelorstudiengang: Gemeindepädagogik und Diakonie (EFH RWL)

Der Bachelorstudiengang „Gemeindepädagogik und Diakonie“ qualifi-ziert für die kirchlichen Berufe der Gemeindepädagogin und des Gemeindepädagogen sowie der Diakonin und des Diakons. Die Studierenden werden befähigt, außerschulische religiöse Bildungspro-zesse zu gestalten und Menschen in Krisensituationen professionellen Beistand zu leisten. Elementartheologische, human- und sozialwissen-schaftliche, gemeindepädagogische, diakonische und kybernetische Kompetenzen werden anwendungsorientiert vermittelt. Die Studieren-den erwerben Schlüsselqualifikationen, die dazu befähigen, mit kultureller und religiöser Pluralität sowie mit sozialer Heterogenität handlungsorientiert umzugehen. Der Studiengang ist mit dem Bache-lorstudiengang „Soziale Arbeit“ an der EFH RWL so verzahnt, dass es möglich ist, beide Studiengänge in acht Semestern zu absolvieren.

StudiendauerDas Studium wird sowohl als Vollzeitstudium wie auch als berufsbeglei-tendes Teilzeitstudium angeboten. Die Vollzeit-Regelstudienzeit umfasst drei Jahre (180 ECTS Leistungspunkte). Im Teilzeitstudium verlängert sich die Studiendauer entsprechend. Leistungen aus einem Studium des Sozialwesens können hier angerechnet werden. Das Studium beginnt zum Sommer- und Wintersemester eines jeden Jahres.

Gliederung des StudiumsIm ersten Studienabschnitt werden vor allem human- und sozialwissen-schaftliche sowie theologische Grundlagen vermittelt. Der zweite Teil des Studiums umfasst Module, die Dimensionen und Bereiche gemein-depädagogischen und diakonischen Handelns sowie Aufgabenstellun-gen der Organisationsentwicklung und der Leitung in der Gemeinde, Kirche und der Diakonie beinhalten. Das Studium umfasst ein Prakti-kum von 60 Tagen, das eng an die Lehrveranstaltungen gebunden ist. Es besteht die Möglichkeit, das Praktikum im Ausland zu absolvieren.

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Evangelisches Fachhochschulangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

BerufsfelderDie Absolventinnen und Absolventen des Bachelorstudiengangs „Gemeindepädagogik und Diakonie“ sind qualifiziert für Tätigkeiten in allen kirchlichen Arbeitsbereichen, in denen außerschulische Bildungs-prozesse oder diakonisches Handeln im Vordergrund stehen.

Gemeindepädagoginnen und Gemeindepädagogen, Diakoninnen und Diakone können insbesondere tätig sein in der Kinder- und Jugendar-beit sowie in der Erwachsenen- und Altenbildung in Kirchengemeinden und Kirchenkreisen, in diakonischen Einrichtungen, vor allem in der diakonischen Bildungs- und Beratungsarbeit, in der Organisationsent-wicklung und Öffentlichkeitsarbeit in Gemeinde, Kirche und Diakonie.

Zulassung und StudienvoraussetzungenDie allgemeine, fachgebundene oder Fachhochschulreife (ggf. die hochschulweit gültigen Äquivalenzregelungen) stellt die grundsätzliche Zugangsvoraussetzung für die Aufnahme in den Bachelorstudiengang dar. Näheres regelt die Zulassungsordnung. Darüber hinaus ist ein dreimonatiges Vorpraktikum in einem für den Studiengang relevanten Handlungsfeld erforderlich. Näheres regelt die Studien- und Prüfungsord-nung.

Abschluss Der Abschluss ist der Bachelor of Arts (B.A.) in „Gemeindepädagogik und Diakonie“. Dieser Abschluss ermöglicht grundsätzlich die Teilnah-me an den konsekutiven Masterstudiengängen der EFH RWL.

Wo findet das Studium statt?Das Studium findet an der Ev. Fachhochschule Rheinland-Westfalen-Lippe (EFH RWL) (www.efh-bochum.de) in Bochum statt.

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

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3.1.1.4 Bachelorstudiengang: Heilpädagogik (EFH RWL) sowie Bachelorstudiengang: Heilpädagogik mit Schwer-punkt Management oder Mentoring (aufbauend auf der Fachweiterbildung Heilpädagogik) (FHdD)

Der Bachelorstudiengang „Heilpädagogik“ soll Studierende für die Arbeit mit Menschen qualifizieren, die als behindert gelten oder von Behinderung bedroht sind. Heilpädagogen/-innen arbeiten z. B. in der Frühförderung, in integrativen Kindergärten, in Schulen, im Erziehungs-hilfebereich, in Kinder- und Jugendpsychiatrien, in Wohneinrichtungen, Werkstätten für Menschen mit Behinderungen oder deren Alternativen, oder sie können sich mit einer heilpädagogischen Praxis selbständig machen.

Insgesamt sind die Studierenden aufgefordert, ihr eigenes Profil zu entwickeln, um ihrer späteren beruflichen Orientierung Rechnung tragen zu können. Das Studium ist so angelegt, dass die Absolventin-nen und Absolventen einerseits flexibel auf die Anforderungen des Berufsalltags reagieren und andererseits eine nicht zu eng gefasste Spezialisierung nachweisen können.

Das Studium fördert die Studierenden in folgenden Kompetenzberei-chen: P Welt- und menschenbildorientiertes Handeln,P Konzeptionelles Denken und Transferfähigkeit,P Methodisches Handeln,P Kommunikative, soziale und Kooperationskompetenz,P Selbstmanagement und Selbstreflexion.

Zum besonderen fachlichen Profil des Studiengangs gehört u. a. eine Theorieausbildung in Heilpädagogik und ihren Nachbargebieten, eine umfangreiche diagnostische Ausbildung, eine fundierte Methodenaus-bildung (z. B. im Bereich Psychomotorik) und eine berufsfeldorientierte Ausbildung im Schwerpunktstudium. Hier haben Studierende die Wahl

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Evangelisches Fachhochschulangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

von drei aus fünf heilpädagogisch relevanten Tätigkeitsfeldern zu wählen: (A) Kinder und Jugendliche, (B) Erwachsene und ältere Men-schen, (C) Erziehungshilfe, (D) seelisch belastete Menschen sowie (E) Unterstützung und Förderung der Gesundheit.

3.1.1.4.1 Grundständiger Studiengang Heilpädagogik (EFH RWL)

StudiendauerDie Vollzeit-Regelstudienzeit umfasst drei Jahre (180 ECTS Leistungs-punkte). Das Studium beginnt zum Sommer- und Wintersemester eines jeden Jahres.

Gliederung des StudiumsIm ersten Studienjahr werden neben den Grundlagen wissenschaftli-chen Arbeitens vor allem die fachwissenschaftlichen Kenntnisse der Heilpädagogik und ihrer Nachbargebiete vermittelt; diese sind als Wissensgrundlage der heilpädagogischen Orientierung zu betrachten (Verstehen, Erklären, Einordnen). Im zweiten Studienjahr stehen im Vordergrund die heilpädagogisch relevanten Ansätze des professionel-len Handelns und die theoriegeleitete Praxiserfahrung (Blockpraktikum). Beide Bereiche stellen die Grundlage für begründete, zielgerichtete und reflektierte Vorhegensweisen dar, die für qualifizierte Heilpädagoginnen und Heilpädagogen charakteristisch sind. Im dritten Studienjahr wird die theoriegeleitete Praxiserfahrung fortgesetzt (Teilzeitpraktikum) und in den Wahlpflichtmodulen – ausgerichtet auf drei ausgewählte heilpädagogisch relevante Tätigkeitsfelder – mit spezifischen Theorie-erkenntnissen untermauert, konkretisiert und vertieft. Dies fördert die Anwendungskompetenz hinsichtlich fachspezifischer Kenntnisse wie Handlungsansätze und erleichtert auch die Themenwahl für die Bache-lorabschlussarbeit.

Den erforderlichen Praxisbezug des Studiums sichert das Modul „Theoriegeleitete Professionalisierung in Praxisfeldern“ mit insgesamt 18 ECTS. Im Rahmen dieses Moduls absolvieren die Studierenden ein

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

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vor- und nachbereitetes Blockpraktikum im Umfang von insgesamt 240 Arbeitsstunden sowie ein begleitetes Teilzeitpraktikum im Umfang von insgesamt 120 Arbeitsstunden.

BerufsfelderDer Bachelorstudiengang „Heilpädagogik“ qualifiziert für Tätigkeiten in folgenden Arbeitsfeldern: Frühförderung, integrative Kindergärten, Schulen, ambulante, teilstationäre und stationäre Maßnahmen und Einrichtungen der Erziehungshilfe, ambulante, teilstationäre und stationäre Einrichtungen der Kinder- und Jugendpsychiatrie, Wohnein-richtungen für erwachsene Menschen mit Behinderungen, Werkstätten für Behinderte und heilpädagogische Praxen.

Zulassung und StudienvoraussetzungenDie allgemeine, fachgebundene oder Fachhochschulreife (ggf. die hochschulweit gültigen Äquivalenzregelungen) stellen die grundsätzli-chen Zugangsvoraussetzungen für die Aufnahme in den Bachelorstudi-engang dar. Näheres regelt die Zulassungsordnung. Darüber hinaus ist ein dreimonatiges Vorpraktikum in einem für den Studiengang relevan-ten Handlungsfeld erforderlich. Näheres regelt die Studien- und Prüfungsordnung.

AbschlussDer zu erreichende Abschluss dieses Studienganges ist der Bachelor of Arts (B.A.) in Heilpädagogik. Mit der Verleihung des akademischen Grades wird die staatliche Anerkennung als Heilpädagogin und Heilpä-dagoge ausgesprochen.

Wo findet der Studiengang statt?Das Studium findet an der Ev. Fachhochschule Rheinland-Westfalen-Lippe (EFH RWL) (www.efh-bochum.de) in Bochum statt.

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Evangelisches Fachhochschulangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

3.1.1.4.2 Berufsbegleitender Aufbaustudiengang Heilpädagogik mit Schwerpunkt Management oder Mentoring (FHdD)

StudiendauerDas Studium baut auf der Fachweiterbildung Heilpädagogik an einer Fachschule für Heilpädagogik auf und ist berufsbegleitend organisiert. Es startet mit einem Vorkurs (5 Monate), in dem wissenschaftliches Arbeiten gelehrt und auf die Einstufungsprüfung vorbereitet wird. Nach Einstufungsprüfung und Vorkurs starten die Studierenden mit 90 CP in das Studium, das dann noch zwei Jahre dauert. Dabei finden pro Halbjahr eine Blockwoche (Mo-Fr) sowie fünf 2-3-Tage-Blöcke (Do-Sa) statt, ergänzt durch E-Learning, regionale Lerngruppen und in die eigene Praxis integrierte Aufgaben.

Gliederung des StudiumsDas Studium gliedert sich in 7 Fachmodule „Heilpädagogik“, wahlweise 5 Fachmodule „Management“ oder „Mentoring“ (Beraten und Anleiten) sowie einige Wahlmodule. Die Bachelorabschlussarbeit wird als Projektarbeit studienbegleitend oder im letzten Studienhalbjahr ge-schrieben.

BerufsfelderDer Schwerpunkt „Management“ qualifiziert für Leitungsaufgaben (Gruppen-, Team-, Abteilungs-, Einrichtungsleitung, Selbstständigkeit) und der Schwerpunkt „Beratung“ für die Anleitung von Auszubildenden und Hilfskräften sowie für die Beratung von Unterstützungsbedürftigen und ihren Angehörigen.

Zulassung und StudienvoraussetzungenVoraussetzung zum Studium ist die Ausbildung zur/ zum staatlich anerkannten Heilpädagogin bzw. Heilpädagogen.

AbschlussDer zu erreichende Abschluss dieses Studienganges ist der Bachelor of Arts (B.A. Heilpädagogik).

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

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Wo findet der Studiengang statt?Das Studium findet an der Fachhochschule der Diakonie (FHdD) in Bielefeld statt (www.fhdd.de).

3.1.1.5 Bachelorstudiengang: Management im Sozial- und Gesundheitswesen (FHdD)

Das Studium „Management im Sozial- und Gesundheitswesen" baut auf einer Fachschulausbildung in einem sozialen oder pflegerischen Beruf auf und vermittelt Inhalte gesellschaftlicher Bedingungen sozialer und pflegerischer Arbeit, Grundlagen der Sozialarbeit und Sozialpäda-gogik, der Gesundheits- und Pflegewissenschaften, der Heilpädagogik und der Rehabilitationswissenschaften, Sozial- und Gesundheitsrecht, Betriebswirtschaft, Personalführung, Ethik der Sozialen Arbeit und Pflege, wissenschaftliches Arbeiten und sozialwissenschaftliche Forschungsmethoden, Systemisches Denken in Organisationen, Management und Führen von Organisationseinheiten, Identität als Führungskraft, Casemanagement, Projektmanagement und Qualitäts-management.

Integriert in das Management-Studium ist die Weiterbildung zur Verantwortlichen Pflegefachkraft nach § 71 Abs. 3 SGB XI. Soweit die persönlichen Voraussetzungen vorliegen, erhalten Sie hierüber zusam-men mit dem Bachelorabschluss ein gesondertes Zertifikat.

StudiendauerDer Bachelorstudiengang „Management im Sozial- und Gesundheits-wesen“ kann in 3,5 Jahren als berufsbegleitendes Studium abgelegt werden und ist ebenso als dreijähriges Kompaktstudium möglich (180 ECTS).

Gliederung des StudiumsEin Studienkonzept mit Blockphasen (eine Woche pro Halbjahr und einmal im Monat zwei bis drei Tage), internetgestütztem Lernen,

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Evangelisches Fachhochschulangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

regionalen Lerngruppen und in den Berufsalltag integrierten Berufs-praktika macht es möglich, auch neben einer (möglichst reduzierten) Berufstätigkeit das Studium erfolgreich abzuschließen.

StudieninhalteDie Studierenden erhalten durch das Studium Führungskompetenzen. Sie lernen, die Motivation der Mitarbeitenden zu stärken, Organisati-onseinheiten zu führen und zu vernetzen, die Teams zu entwickeln, zu vernetzen und zu vertreten sowie die Einrichtung auch unter betriebs-wirtschaftlichen Anforderungen zu steuern.

BerufsfelderDieser Studiengang richtet sich an Personen, die folgende Tätigkeiten ausüben oder anstreben: Führung von Teams, Abteilungen, Einrichtun-gen, Einrichtungsverbünden, Aufgaben im Sozial- und Pflegemanage-ment, Leitung von Projekten und Netzwerkmanagement.

Zulassung und StudienvoraussetzungenAls Voraussetzungen, um in diesen Studiengang aufgenommen zu werden, gelten:P Abitur oder die Fachhochschulreife oderP der erfolgreiche Abschluss einer staatlich geregelten Aufstiegsfortbil-

dung oder einer fachlich entsprechenden mind. 2-jährigen Berufsaus-bildung mit 3 Jahren Berufstätigkeit im Ausbildungsberuf oder

P eine andere Berufsausbildung und das erfolgreiche Bestehen einer Zugangsprüfung;

außerdem:P der erfolgreiche Abschluss einer Berufsausbildung im sozialen

Bereich oder im Gesundheitswesen (einschl. kaufmännischer und hauswirtschaftlicher Ausbildungen).

AbschlussDer zu erreichende Abschluss dieses Studienganges ist der Bachelor of Arts (B.A.)

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

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Wo findet das Studium statt?Das Studium findet an der Fachhochschule der Diakonie (FHdD) in Bielefeld statt (www.fhdd.de)

3.1.1.6 Bachelorstudiengang: Mentoring (Beraten und Anleiten) im Sozial- und Gesundheitswesen (FHdD)

Im Studium werden folgende Inhalte vermittelt: gesellschaftliche Bedingungen sozialer und pflegerischer Arbeit, Grundlagen der Sozial-arbeit und Sozialpädagogik, der Gesundheits- und Pflegewissenschaften, der Heilpädagogik und der Rehabilitationswissenschaften, Sozial- und Gesundheitsrecht, Betriebswirtschaft und Personalführung, Ethik der Sozialen Arbeit und Pflege, wissenschaftliches Arbeiten und sozialwis-senschaftliche Forschungsmethoden, Systemisches Denken in Organi-sationen, Management und Führen von Organisationseinheiten, Gesund-heit und Pflege, Methoden der Beratung, Bildung und Empowerment, werteorientiertes Handeln, Führung und Anleitung, die eigene Rolle in Anleitung und Beratung, Casemanagement, Projektmanagement, Qualitätsmanagement und Personal- und Organisationsentwicklung.

StudiendauerDer Bachelorstudiengang „Mentoring im Sozial- und Gesundheitswe-sen“ kann in 3,5 Jahren als berufsbegleitendes Studium absolviert werden und ist ebenso als dreijähriges Kompaktstudium möglich (180 ECTS).

Gliederung des StudiumsEin Studienkonzept mit Blockphasen (eine Woche pro Halbjahr und einmal im Monat zwei bis drei Tage), internetgestütztem Lernen, regionalen Lerngruppen und in den Berufsalltag integrierten Berufs-praktika macht es möglich, auch neben einer (möglichst reduzierten) Berufstätigkeit das Studium erfolgreich abzuschließen.

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Evangelisches Fachhochschulangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

StudieninhalteZiel des Studiums ist es, eine spezifische beraterische Fachlichkeit im Arbeitsfeld auszubilden und weiterzuentwickeln. Es geht darum, Hilfskräfte, Fachkräfte und Ehrenamtliche anleiten, fachliche Standards entwickeln und dies in Prozessen sicherstellen zu können. Die Qualität der Arbeit soll analysiert werden, in verschiedenen Systemen weiterent-wickelt sowie neue Ansätze und Instrumente der Sozialen Arbeit und des Gesundheitswesens reflektiert und initiiert werden können. Ein weiteres Ziel ist es, Bildungsprozesse organisieren und didaktisch planen, methodisch vorgehen zu können. Mit der Absolvierung dieses Studiums sollen Aufgaben als Berater/in und Anleiter/In im Sozial- und Gesundheitswesen, als Prozessgestalter/in, als Projektmanager/in, als Lernmanager/in, als Qualitätsmanager/in oder als Begleiter/in von Selbsthilfegruppen wahrgenommen werden.

BerufsfelderAbsolventinnen und Absolventen des Studienganges „Mentoring im Sozial- und Gesundheitswesen“ arbeiten zum Beispiel in Fachdiensten, Stabsstellen, Projekten, in der Anleitung von Auszubildenden und angelernten Laien, als Fallmanagerinnen und Fallmanager, im Qualitäts-management oder in der Entwicklung von System- und Hilfeplanung.

Zulassung und StudienvoraussetzungenAls Voraussetzungen, um in diesen Studiengang aufgenommen zu werden, gelten:P Abitur oder Fachhochschulreife oderP der erfolgreiche Abschluss einer staatlich geregelten Aufstiegsfortbil-

dung oder einer fachlich entsprechenden mind. 2-jährigen Berufsaus-bildung mit 3 Jahren Berufstätigkeit im Ausbildungsberuf oder

P eine andere Berufsausbildung und das erfolgreiche Bestehen einer Zugangsprüfung;

außerdem:P der erfolgreiche Abschluss einer Berufsausbildung im sozialen

Bereich oder im Gesundheitswesen (einschl. kaufmännischer und hauswirtschaftlicher Ausbildungen).

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

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AbschlussDer zu erreichende Abschluss dieses Studienganges ist der Bachelor of Arts (B.A.).

Wo findet das Studium statt?Das Studium findet an der Fachhochschule der Diakonie (FHdD) (www.fhdd.de) in Bielefeld statt.

3.1.1.7 Bachelorstudiengang: Pflege (EFH RWL)

Der Bachelorstudiengang „Pflege“ antwortet auf die Herausforderun-gen einer älter werdenden Gesellschaft mit höherer Morbidität und Pflegebedürftigkeit. Die Studierenden sollen in die Lage versetzt werden, Pflege in neuen Versorgungsformen ebenso zu initiieren wie in bestehenden Strukturen Verbesserungen voranzutreiben. Die integrati-ve und interdisziplinäre Grundausrichtung des Studiums baut auf einer erfolgreich abgeschlossenen Erstausbildung im Pflegebereich auf (als Gesundheits- und Krankenpfleger/in, Gesundheits- und Kinderkranken-pfleger/in, Altenpfleger/in oder Hebamme).

Neben dem Wissen um die Bezugswissenschaften der Pflege (Gesund-heitswissenschaften, Soziologie, Psychologie, Sozialrecht, Sozialpolitik) werden vorwiegend grundlegende und weiterführende pflegetheoreti-sche Kenntnisse vermittelt. Schwerpunktmäßig in der zweiten Studien-hälfte stehen Theorien, Konzepte und Handlungsmodelle in Bezug auf die spätere Berufspraxis im Vordergrund.

StudiendauerDie Vollzeit-Regelstudienzeit umfasst drei Jahre (180 ECTS Leistungs-punkte). Das Studium beginnt zum Wintersemester eines jeden Jahres.

Gliederung des StudiumsDas Studium ist inhaltlich gegliedert in sieben Studienbereiche (Meso-module): Wissenschaftliche und methodische Grundlagen, Bezugswis-

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Evangelisches Fachhochschulangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

senschaften der Pflege, Pflegewissenschaftliche Grundlagen, Pflege-management, Qualitätsmanagement, Bildung und Beratung in der Pflege und Praxisprojekt. Die Wahlmodule sind wissenschaftliches Englisch, Case Management, Konzeptentwicklung, medizinische Diagnostik (Pflegediagnostik), Finanzwirtschaft und Unternehmensstra-tegie, spezielles Management eines Handlungsfeldes, Theorie und Praxis der Fort- und Weiterbildung.

BerufsfelderDer Bachelorstudiengang „Pflege“ qualifiziert für Tätigkeiten in folgen-den Arbeitsfeldern: Führungs- und Leitungsfunktionen in der Kranken- und Altenpflege, Beratung in der Pflege, wissenschaftliche Mitarbeit bei Krankenkassen, Verbänden und Unternehmensberatungen sowie Tätigkeiten in Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen.

Zulassung und StudienvoraussetzungenDie allgemeine, fachgebundene oder Fachhochschulreife (ggf. die hochschulweit gültigen Äquivalenzregelungen) und eine abgeschlossene Berufsausbildung als Gesundheits- oder Krankenpfleger/in, Altenpfle-ger/in, Kinderkrankenpfleger/in oder Hebamme stellen die grundsätzlichen Zugangsvoraussetzungen für die Aufnahme in den Bachelor-Studien-gang dar. Näheres regelt die Zulassungsordnung.

Abschluss Der Abschluss ist ein Bachelor of Arts (B.A.) in der Pflege. Dieser Abschluss ermöglicht grundsätzlich die Teilnahme an den konsekutiven Masterstudiengängen der EFH RWL.

Wo findet der Studiengang statt?Das Studium findet an der Ev. Fachhochschule Rheinland-Westfalen-Lippe (EFH RWL) (www.efh-bochum.de) in Bochum statt.

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

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3.1.1.8 Bachelorstudiengang: Pflege und Gesundheit (Dualer Studiengang, Modellprojekt in NRW) (FFH)

Ziel des Studienganges „Pflege und Gesundheit“ ist die wissenschaftli-che, pflegefachliche und organisationsbezogene Qualifizierung der Studierenden. Das Pflegehandeln wird auf einer professionellen, also pflegewissenschaftlich fundierten, situationsgerechten und prozessori-entierten Basis geplant und durchgeführt. Dies bezieht die Gestaltung der Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen ebenso mit ein wie die Koordination organisatorischer Abläufe in der Institution. Die Studierenden tragen mit ihrem Handeln damit maßgeblich zur kontinu-ierlichen Weiterentwicklung und Qualitätssteigerung der Pflege bei.

StudiendauerDie Vollzeit-Regelstudienzeit umfasst vier Jahre (180 ECTS Leistungs-punkte). In das Studium integriert ist die Ausbildung zur/m Gesundheits- und Krankenpfleger/in oder Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in. Das Studium beginnt zum Wintersemester eines jeden Jahres.

Gliederung des StudiumsDas Studium ist inhaltlich in acht Module und sechs Modulelemente gegliedert. Zu den Inhalten zählen Methoden und Instrumente professi-oneller Pflege, Pflegewissenschaft, wissenschaftliches Arbeiten und Pflegeforschung, fachliche Basis der Gesundheits- und (Kinder-)Krankenpflege, Mentoring, Studienmotivation und Fallverstehen und ein integriertes Praktikum. Innerhalb der Wahlmodule können die Studierenden spezifische Adressaten eines Pflegeberufs fokussieren. Die praktischen Anteile werden bei einem mit der Fliedner Fachhoch-schule i. Gr. kooperierenden Ausbildungsträger durchgeführt.

BerufsfelderDer duale Bachelorstudiengang „Pflege und Gesundheit“ qualifiziert für eine Tätigkeit in folgenden Arbeitsfeldern: Pflege in verschiedenen insti-tutionellen Kontexten, Beratung in der Pflege, Gesundheitsförderung

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Evangelisches Fachhochschulangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

und Prävention; Tätigkeit in der Aus- und Fortbildung (Praxisanleitung, Pflegeexperte); Qualitätsmanagement und Case Management.

Zulassung und Studienvoraussetzungen Allgemeine oder fachgebundene Hochschul- oder Fachhochschulreife sowie ein Ausbildungsplatz bei einem kooperierenden Ausbildungsträ-ger. Näheres regelt die Prüfungsordnung.

AbschlussMit erfolgereichem Abschluss des Studienganges erhält man den Bachelor of Arts (B.A.). Der Bachelorabschluss ermöglicht die Teilnah-me an einem Masterstudiengang.

Wo findet der Studiengang statt?Das Studium findet an der Fliedner Fachhochschule i. Gr. in der Kaisers-werther Diakonie (www.fliedner-fachhochschule.de) in Düsseldorf statt.

3.1.1.9 Bachelorstudiengang: Pflegemanagement und Organisationswissen (FFH)

Der Studiengang richtet sich an Interessierte, die eine Position im mittleren und höheren Pflegemanagement in Einrichtungen des Gesund-heitswesens anstreben. Auf einer pflegewissenschaftlich fundierten Basis erwerben die Studierenden managementbezogenes Fachwissen und erarbeiten Möglichkeiten der praktischen Anwendung. Vor dem Hinter-grund der gegenwärtigen Entwicklungen im Gesundheitswesen liegt ein weiterer Schwerpunkt des Studienganges in der soziologischen und sozialpsychologischen Analyse von Organisationsstrukturen. Die Rolle von Führung und Leitung wird dabei besonders fokussiert.

StudiendauerDas Studium ist als siebensemestriges berufsbegleitendes Studium angelegt. In das Studium sind Praktika integriert. Das Studium beginnt zum Wintersemester eines jeden Jahres, die Präsenzzeiten in der

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

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Vorlesungszeit finden in der Regel von freitags bis montags im 14-tägi-gen Rhythmus statt.

Gliederung des StudiumsDas Studium ist inhaltlich in sieben Module und sieben Modulelemente gegliedert: Sozialtheoretische, volkswirtschaftliche und pflegetheoreti-sche Basis des Pflegemanagements; wissenschaftliche Basiskompe-tenzen im Pflegemanagement; wissenschaftliche und professionsbezo-gene Grundlagenkompetenz im Pflegemanagement; Führen, Leiten und Diversity; Management und Führungspraxis; Qualität und Heterogenität sowie Profession und Ethik. Innerhalb der Wahlmodule können die Studierenden eigene Schwerpunkte setzen.

BerufsfelderDer Bachelorstudiengang „Pflegemanagement und Organisationswis-sen“ qualifiziert für eine Tätigkeit in folgenden Arbeitsfeldern: mittlere und gehobene Leitungsfunktion in Gesundheits- und Pflegeeinrichtun-gen; Konzeption, Umsetzung und Evaluation von Case Management; Qualitätsmanagement und Projektmanagement.

Zulassung und Studienvoraussetzungen Allgemeine oder fachgebundene Hochschul- oder Fachhochschulreife oder eine gleichwertige Hochschulzugangsberechtigung oder eine abgeschlossene Ausbildung im Gesundheits- oder Sozialwesen mit einer mindestens dreijährigen Berufstätigkeit nach Abschluss der Ausbildung. Näheres regelt die Prüfungsordnung.

AbschlussNach erfolgreichem Abschluss des Studiums wird der Bachelor of Arts (B.A.) verliehen. Der Bachelor-Abschluss ermöglicht die Teilnahme an einem Master-Studiengang.

Wo findet der Studiengang statt?Das Studium findet an der Fliedner Fachhochschule i. Gr. in der Kaisers-werther Diakonie (www.fliedner-fachhochschule.de) in Düsseldorf statt.

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Evangelisches Fachhochschulangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

3.1.1.10 Bachelorstudiengang:Pflegepädagogik (FFH)

Der berufsbegleitende Studiengang qualifiziert vorrangig für pflegepäda-gogische Aufgaben in Theorie und Praxis der Aus- und Weiterbildung im Gesundheitswesen. Der Studiengang vermittelt wissenschaftlich fundier-tes Wissen für das Verstehen und die Weiterentwicklung pflegepädagogi-scher Fragestellungen. Die pflegedidaktischen Handlungsfelder werden durch die Bezugswissenschaften flankiert. Dabei liegt ein Schwerpunkt auf dem Aspekt der Beratung. Die Studierenden entwickeln durch Reflexion des eigenen pädagogischen Handelns in enger Rückkopplung mit der eigenen Lern- und Berufsbiographie ihr professionelles Rollen-verständnis weiter.

StudiendauerDas Studium ist als siebensemestriges berufsbegleitendes Studium angelegt. In das Studium sind Praktika integriert. Das Studium beginnt zum Wintersemester eines jeden Jahres, die Kontaktzeiten in der Vorlesungszeit finden in der Regel von freitags bis montags im 14-tägigen Rhythmus statt.

Gliederung des StudiumsDas Studium ist in sieben Module gegliedert: Wissenschaftliche Basiskompetenzen in der Pflegepädagogik; Handlungsfelder der Pflegepädagogik und ihre Bezugswissenschaften; Entwicklungslinien und Forschungsbezüge der Pflegedidaktik; Pflegepädagogik in Theorie und Praxis – Professionalität und Identität; Pflegedidaktik im Feld von Lehren, Beraten, Prüfen und Evaluieren; Pflegedidaktik als lehrende und forschende Disziplin – Feldkompetenz und Feldreflexion sowie Recht und Management. Innerhalb der Wahlmodule können die Studierenden eigene Schwerpunkte setzen.

BerufsfelderDer Bachelorstudiengang „Pflegepädagogik“ qualifiziert für eine Tätigkeit in folgenden Arbeitsfeldern: Lehre in Aus- und Weiterbildungs-

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stätten des Gesundheitswesens; Stabsstellen in der praktischen Ausbildung; Projektmanagement und Forschungstätigkeiten.

Zulassung und Studienvoraussetzungen Zu den Studienvoraussetzungen zählen die allgemeine oder fachge-bundene Hochschul- oder Fachhochschulreife oder eine gleichwertige Hochschulzugangsberechtigung oder ein abgeschlossene Ausbildung im Gesundheits- oder Sozialwesen mit einer mindestens dreijährigen Berufstätigkeit nach Abschluss der Ausbildung. Näheres regelt die Prüfungsordnung.

AbschlussDer erfolgreiche Abschluss des Studienganges führt zum Bachelor of Arts (B.A.). Der Bachelorabschluss ermöglicht die Teilnahme an einem Masterstudiengang.

Wo findet der Studiengang statt?Das Studium findet an der Fliedner Fachhochschule i. Gr. in der Kaiserswerther Diakonie (www.fliedner-fachhochschule.de) in Düssel-dorf statt.

3.1.1.11 Bachelorstudiengang: Pflegewissenschaft in dualer (ausbildungsbegleitender) und berufsbegleitender Form (FHdD)

Der Bachelor-Studiengang Pflegewissenschaft wird an der Fachhoch-schule der Diakonie (FHdD) in zwei Formen durchgeführt:P dual (parallel zur Fachschulausbildung in der Gesundheits- und

Krankenpflege, Kinderkrankenpflege oder Altenpflege an einer der Kooperationsschulen); im 4. Jahr nach erfolgreichem Abschluss der Pflegeausbildung in Vollzeit,

P berufsbegleitend (nach Abschluss einer pflegefachlichen Ausbil-dung).

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Evangelisches Fachhochschulangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

ZielNeben Pflegehandlungen treten zunehmend Aufgaben der Koordination und Steuerung von Versorgungsprozessen, der Beratung, Anleitung und Schulung sowie der Begleitung von Menschen, die mit dauerhaften Einschränkungen leben müssen. Das Studium qualifiziert auch für den Einsatz als Primary Nurse (primäre Pflegebezugskraft).

Das Studium ermöglicht eine wissenschaftliche Qualifizierung bereits parallel zur Berufsausbildung bzw. zur Berufstätigkeit und bereitet damit in besonderem Maße auf die anspruchsvolle Tätigkeit in der Pflege vor.

StudiendauerDer Bachelorstudiengang kann dual in 4,25 Jahren und berufsbeglei-tend in drei Jahren absolviert werden.

Zulassung und StudienvoraussetzungenFür die duale Studienform werden Interessenten mit Abitur oder Fach- hochschulreife und einem Ausbildungsplatz an einer kooperierenden Krankenpflegeschule, Kinderkrankenpflegeschule oder einem Fachse-minar für Altenpflege zugelassen.

Für den berufsbegleitenden Studiengang sind eine Pflegeausbildung und drei Jahre Berufspraxis in der Pflege Voraussetzung, um zugelas-sen zu werden oder das Abitur oder die Fachhochschulreife mit einer abgeschlossenen Pflegeausbildung.

AbschlussMit erfolgreichem Abschluss des Studienganges erhält man den Bachelor of Science in Nursing (B.A.).

Wo findet der Studiengang statt?Der Studiengang findet an der Fachhochschule der Diakonie (FHdD) in Bielefeld statt (www.fhdd.de).

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

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3.1.1.12 Bachelorstudiengang: Psychiatrische Pflege und Psychische Gesundheit (FHdD)

Dieser Studiengang qualifiziert pflegerische und therapeutische Fach- kräfte in psychiatrischen Arbeitsfeldern zu selbstständigem und wissenschaftlich fundierten Arbeiten mit psychisch erkrankten oder beeinträchtigten Menschen. Als Fallmanager bzw. Primäre Pflegekraft (PN) können die Absolventinnen und Absolventen in unterschiedlichen Settings und Behandlungsschwerpunkten tätig werden und koordinie-ren auch die Arbeit weiterer haupt- und ehrenamtlicher Personen. Sie agieren als gleichwertige Partner im therapeutischen Prozess. Der Studiengang baut auf einer pflegerischen (z. B. Krankenpflege, Kinder-krankenpflege, Altenpflege) oder therapeutischen (z. B. Ergotherapie, Heilerziehungspflege) Berufsausbildung auf und trägt durch Lehre und Forschung zur weiteren Qualifizierung der Arbeit in stationären, teilstati-onären und ambulanten Einrichtungen der psychiatrischen Versorgung, insbesondere in integrierten Verbundsystemen, bei.

StudiendauerDer Bachelorstudiengang kann in drei Jahren berufsbegleitend absol-viert werden.

Zulassung und StudienvoraussetzungenZu den Studienvoraussetzungen zählt eine Ausbildung zur Gesund-heits- und Krankenpflege oder Kinderkrankenpflege, Altenpflege, Heil- erziehungspflege, Ergotherapie und eine zweijährige Berufserfahrung in einem psychiatrischen Arbeitsfeld.

Abschluss:Mit erfolgreichem Abschluss des Studiums erhält man den Bachelor of Arts (B.A.).

Wo findet der Studiengang statt?Der Studiengang findet an der Fachhochschule der Diakonie (FHdD) in Bielefeld statt (www.fhdd.de).

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Evangelisches Fachhochschulangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

3.1.1.13 Bachelorstudiengang: Soziale Arbeit (EFH RWL)

Der Bachelorstudiengang „Soziale Arbeit“ befähigt zu professionellem Handeln im Berufsfeld der Sozialen Arbeit. Vermittelt werden Kenntnisse der relevanten wissenschaftlichen Grundlagen und Methoden sowie einschlägige Theorien. Dazu gehört systematisches Wissen um gesell-schaftliche Zusammenhänge, menschliches Verhalten, die Entwicklung und Wahrnehmung des Menschen im Kontext aktueller gesellschaftlicher Bezüge, ein Verständnis von beruflicher Ethik, das zu der reflektierten Übernahme wertorientierter gesellschaftlicher Verantwortung befähigt. Zudem vermittelt das Studium kommunikative, selbstreflexive und kreative Kompetenzen sowie Kompetenzen in der Arbeit mit verschiede-nen Präsentationstechniken.

StudiendauerDie Vollzeit-Regelstudienzeit umfasst drei Jahre (180 ECTS Leistungs-punkte). Das Studium beginnt zum Sommer- und Wintersemester eines jeden Jahres.

Gliederung des StudiumsDas Studium vermittelt im ersten Studienabschnitt eine Ausbildung in fach- und bezugswissenschaftlichen Disziplinen. Im zweiten Studienab-schnitt werden in Themenfeldern strukturierte Lernbereiche studiert wie Bildung, Erziehung und Kultur; rechtliche, ökonomische und adminis-trative Elemente der Sozialen Arbeit; Beratung, Behandlung und Betreuung; interkulturelle und internationale Soziale Arbeit sowie praxisnahe Inhalte (Theorie-Praxis-Projekt, Handlungsfelder). Durch Wahloptionen im zweiten Studienabschnitt werden den Studierenden Schwerpunktsetzungen ermöglicht, die sowohl mit Blick auf die spätere Berufswahl als auch mit Blick auf ein sich anschließendes Masterstudi-um zur Spezialisierung beitragen.

BerufsfelderDer Bachelorstudiengang „Soziale Arbeit“ qualifiziert für Tätigkeiten in unterschiedlichen Arbeitsfeldern der Sozialarbeit und Sozialpädagogik,

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bei öffentlichen Trägern, bei Wohlfahrtsverbänden sowie auch in einem wachsenden privatwirtschaftlichen Markt. Aktuelle Berufsfelder sind z. B. Kinder-, Jugend- und Familienhilfe, Jugendbildungs- und Schul-sozialarbeit, Arbeit mit Menschen mit Behinderungen, Arbeit mit sozialen Randgruppen (z. B. Wohnungslose, Drogenabhängige, Strafgefangene), Erwachsenen- und Altenbildung, Arbeit mit erwerbslo-sen Menschen, Sozialplanung und Sozialmanagement.

Zulassung und StudienvoraussetzungenDie allgemeine, fachgebundene oder Fachhochschulreife (ggf. die hochschulweit gültigen Äquivalenzregelungen) stellt die grundsätzliche Zugangsvoraussetzung für die Aufnahme in den Bachelorstudiengang dar. Näheres regelt die Zulassungsordnung. Darüber hinaus ist ein dreimonatiges Vorpraktikum in einem für den Studiengang relevanten Handlungsfeld erforderlich. Näheres regelt die Studien- und Prüfungs-ordnung.

AbschlussDer Abschluss ist der Bachelor of Arts (B.A.) in Sozialer Arbeit. Dieser Abschluss ermöglicht grundsätzlich die Teilnahme an den konsekutiven Masterstudiengängen der Evangelischen Fachhochschule RWL.

Wo findet der Studiengang statt?Das Studium findet an der Ev. Fachhochschule Rheinland-Westfalen-Lippe (EFH RWL) (www.efh-bochum.de) in Bochum statt.

3.1.1.14 Bachelorstudiengang: Diakonie im Gemeinwesen – Soziale Arbeit und Diakonik (FHdD)

Das Studium führt zum Abschluss einer staatlich anerkannten Sozialar-beiterin oder einem staatlich anerkannten Sozialarbeiter und zur Berechtigung, sich als Diakonin oder Diakon einsegnen zu lassen. Diakonin oder Diakon ist ein Amt innerhalb der evangelischen Kirche. Der Studiengang wird in enger Kooperation mit der Diakonischen

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Gemeinschaft Nazareth und der Diakonischen Brüder- und Schwes-ternschaft Wittekindshof gestaltet. In einem Mentoringprogramm begleiten qualifizierte Gemeinschaftsmitglieder die Studierenden während des gesamten Studiums. Sie können sich an verschiedenen Angeboten der Gemeinschaft wie Veranstaltungen, Arbeitsgruppen, Netzwerke beteiligen und so gemeinschaftliches Miteinander kennen lernen. Darüber hinaus wird den Studierenden die Möglichkeit geboten, gemeinsam auf dem Campusgelände zu wohnen.

StudiendauerDas Studium umfasst acht Studienhalbjahre (Vollzeit). 240 Creditpunkte (CP ETCS) werden dabei erworben (mit weiteren 60 CP kann der Masterabschluss erreicht werden.)

Gliederung des StudiumsDie Studienthemen des Bachelorstudienganges „Soziale Arbeit und Diakonik“ werden durch vielfältige übergreifende Module inhaltlich miteinander verbunden. Es werden wissenschaftliche, sozialarbeiteri-sche und theologische Kompetenzen für kirchlich-diakonische Arbeit in allen sozialen Handlungsfeldern vermittelt. Im Studium sind zu Beginn und gegen Ende umfangreiche Praxisphasen vorgesehen sowie in der Mitte des Studiums ein Theorie-Praxis-Projekt.

StudieninhalteDer Studienschwerpunkt liegt auf der Gestaltung individueller Hilfen für Menschen in ihrer gewohnten Umgebung. Die Studierenden sollen dabei ein vernetztes, konzeptionelles und strukturbezogenes Denken entwickeln, um in Stadtteilen und Kirchengemeinden innovative gemein-dediakonische Projekte durchführen zu können. Sie erwerben interdiszi-plinäre Kompetenzen, um auf vielfältige Lebenslagen und Probleme in unterschiedlichen gesellschaftlichen Milieus und Kulturen professionell zu agieren. Sie erlernen Rechts- und Methodenkenntnisse und entwi-ckeln eine differenzierte Sprachfähigkeit im Umgang mit unterschiedli-chen Adressaten. Als Diakoninnen und Diakone sollen sie Kompetenzen erwerben, um Menschen in existentiellen Situationen zu begleiten.

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

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BerufsfelderDiakoninnen und Diakone können die religiöse Dimension existentieller Lebensfragen und Lebenskrisen wahrnehmen, deuten und in das professionelle Handeln einbeziehen. Strategisch arbeiten sie, indem z. B. das Handeln und die Ressourcen kirchlicher und diakonischer Organisationen gestaltungsraum- und gemeinwesenorientiert verbun-den und vernetzt werden. Methodisch, indem z. B. methodisch fundier-te Seelsorgegespräche geführt, dokumentiert und reflektiert werden. Werteorientiert, indem z. B. professionelles Handeln in besonderer Weise an den ethischen Wertüberzeugungen der jüdisch-christlichen Tradition orientiert sind. Auf der Basis dieses Studiums können insbe-sondere Führungs- und Gestaltungsfunktionen in kirchlichen und diakonischen Organisationen übernommen werden sowie seelsorge-risch und beratende Tätigkeiten ausgeführt werden.

Zulassung und StudienvoraussetzungenDie Zugangsvoraussetzungen sind:P Allgemeine Hochschulreife oder Fachhochschulreife, P beruflich Qualifizierte können entsprechend der NRW-Regelung, ggf.

nach Bestehen einer Zugangsprüfung, ebenfalls zum Studium zuge- lassen werden.

AbschlussDer Studiengang verknüpft den Bachelorabschluss in Sozialer Arbeit mit der kirchlichen Anerkennung für eine Einsegnung in das Diakonen-amt.

Wo findet das Studium stattDer Studiengang findet an der Fachhochschule der Diakonie (FHdD) in Bielefeld statt (www.fhdd.de). Das kompakte Studienkonzept ermög-licht eine Teilzeit-Berufstätigkeit neben dem Vollzeit-Studium, sodass schon während des Studiums umfangreiche Erfahrungen in der Sozialen Arbeit erworben werden können.

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3.1.2 Masterstudiengänge

Der Master ist ein akademischer Grad, den Hochschulabsolventinnen und Hochschulabsolventen als Abschluss einer zweiten wissenschaftli-chen Ausbildung erlangen. Das Masterstudium dauert zwei bis vier Semester (ein- bis zweijähriges Vollzeitstudium oder berufsbegleiten-des Studium) und ergänzt ein grundständiges Studium. Studienvoraus-setzung ist ein Bachelorabschluss oder ein Abschluss in einem traditio-nellen, einstufigen akademischen Studiengang (Magister, Diplom, Erstes Staatsexamen in Rechtswissenschaften oder Lehramtsstudium; Abschluss in Medizin). Je nach Ausrichtung kann ein Masterstudien-gang der wissenschaftlichen Vertiefung des vorherigen Studiums oder der Erschließung neuer Wissensgebiete dienen.

Viele Masterstudiengänge sind zulassungsbeschränkt. Die Abschluss-bezeichnung „Master” und eine neue Studienstruktur wurden in vielen Ländern Europas im Rahmen des so genannten Bologna-Prozesses eingeführt, dessen Ziel die Schaffung eines gemeinsamen europäi-schen Hochschulraums ist.

3.1.2.1 Masterstudiengang: Bildungsmanagement (FFH)

Der Masterstudiengang „Bildungsmanagement“ richtet sich vorwie-gend an berufserfahrene, möglichst in einer Leitungsfunktion tätige Personen im Bereich der Aus- und Weiterbildungsstätten des Gesund-heitswesens und verwandter Institutionen. Schwerpunkt des Master-studienganges ist die Schulentwicklung in Theorie und Praxis. Elemen-te der Qualitätsanalyse, der Lehr-, Lern- und Leistungsevaluation und der Organisationsentwicklung nehmen einen wichtigen Platz ein. Sie werden flankiert von Grundlagenwissen zur Betriebswirtschaft und zur Schulfinanzierung, zum Schulrecht und zur Beratung.

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StudiendauerDas Studium ist als fünfsemestriges berufsbegleitendes Studium angelegt. Das Studium beginnt zum Wintersemester eines jeden Jahres.

Gliederung des StudiumsDas Studium ist inhaltlich in fünf Module gegliedert: Bildungspolitik, Bildungsökonomie und Schultheorie; Betriebswirtschaft und Schul-recht; Personalentwicklung und Organisationswissenschaft; Personal-entwicklung, Qualität und Schulmanagement sowie das Abschlussmo-dul. Innerhalb der Wahlmodule können die Studierenden eigene Schwerpunkte setzen.

BerufsfelderDer Masterstudiengang „Bildungsmanagement“ qualifiziert für Füh-rungsaufgaben in Bildungseinrichtungen, vorrangig an Aus- und Weiterbildungsstätten im Gesundheitswesen.

Zulassung und Studienvoraussetzungen Zu den Voraussetzungen, diesen Masterstudiengang beginnen zu können, zählen die allgemeine oder fachgebundene Hochschul- oder Fachhochschulreife oder eine gleichwertige Hochschulzugangsberech-tigung sowie ein abgeschlossenes Hochschulstudium (Universität oder Fachhochschule) und eine zweijährige Berufstätigkeit im Gesundheits-, Sozial- oder Bildungswesen. Näheres regelt die Prüfungsordnung.

AbschlussStudierende erwerben den Abschluss Master of Arts (M.A.). Der Masterabschluss ermöglicht die Aufnahme eines Promotionsstudiums.

Wo findet der Studiengang statt?Das Studium findet an der Fliedner Fachhochschule i. Gr. in der Kaiserswerther Diakonie (www.fliedner-fachhochschule.de) in Düssel-dorf statt.

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3.1.2.2 Masterstudiengang: Management in sozialwirtschaftlichen und diakonischen Organisationen (EFH RWL)

Die Bedeutung des sozialen Dienstleistungssektors hat in den letzten Jahren zugenommen. Auch angesichts der strukturellen Finanzkrise der öffentlichen Haushalte ist davon auszugehen, dass sich dieser Wachs-tumsprozess – unter geänderten Finanzierungsbedingungen, d. h. einer stärkeren Marktorientierung und mit einer neuen inhaltlichen Gewich-tung der Arbeitsschwerpunkte – fortsetzen wird. Dies gilt allerdings nur für solche Organisationen, die in der Lage sind, sich den veränderten Gegebenheiten und Anforderungen zeitnah anzupassen. Vor diesem Hintergrund wird die Nachfrage seitens sozialwirtschaftlicher und diakonischer Einrichtungen nach einem speziellen Managementwissen, das zugleich verknüpft ist mit entsprechenden Führungs- und Leitungs-kompetenzen, weiterhin kontinuierlich ansteigen.

Der anwendungsorientierte Masterstudiengang soll die Absolventinnen und Absolventen dazu befähigen, diesen Anforderungen gerecht zu werden. Er beschreibt dabei bewusst nicht den Weg einer vorrangigen oder gar ausschließlichen Orientierung an der Vermittlung originärer (betriebs)wirtschaftlicher Kenntnisse und Fertigkeiten. Diese bilden zwar einen unverzichtbaren fachlichen Bezugspunkt, zugleich besteht die Besonderheit des Studiengangs darin, spezifisch ethische und theologische bzw. diakoniewissenschaftliche mit organisationswissen-schaftlichen, sozialökonomischen und sozialrechtlichen Kompetenzen zu verbinden.

Diese Kompetenzen sind folglich im Spannungsverhältnis zwischen diakonischer und sozialarbeiterischer Fachlichkeit sowie einem kom-plementären Managementwissen angesiedelt.

StudiendauerDie Vollzeit-Regelstudienzeit umfasst zwei Jahre (120 ECTS Leistungs-punkte).

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ZielgruppeDer Master-Studiengang „Management in sozialwirtschaftlichen und diakonischen Organisationen“ richtet sich an Absolventinnen und Absolventen von Studiengängen des Sozialwesens einschließlich der Studiengänge „Pflege“, „Heilpädagogik“ und „Elementarpädagogik“ sowie gleichwertiger Studienabschlüsse anderer Fachrichtungen. Das Studium bereitet vor auf eine Übernahme von Leitungsverantwortung und/ oder Konzept- und Projektentwicklung unter anderem in (kirchlich-diakonischen) Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, der Behin-dertenhilfe, der Altenpflege, im Bereich der Arbeitsförderung sowie der beruflichen Bildung. Es qualifiziert seine Absolventinnen und Absolven-ten darüber hinaus für Tätigkeiten auf den verschiedenen Ebenen des Sozialstaates, der Sozialverwaltung und im Bereich der Wohlfahrtsver-bände.

Gliederung des StudiumsIm ersten Studienabschnitt werden gesellschaftliche Rahmenbedingungen in ihrer Bedeutung für das Managementhandeln in sozialwirtschaftlichen und diakonischen Organisationen thematisiert. Philosophisch-anthropo-logische, theologische und ethische Inhalte konturieren die normative Fundierung und Orientierung der Steuerung sozialer Organisationen.

Im zweiten Studienabschnitt kommt den Theorien, Methoden und Instrumenten des Sozialmanagements besondere Bedeutung zu (Strategisches Management, Personalmanagement, Öffentlichkeitsar-beit und Sozialmarketing, Managing Diversity). Prinzipien, Methoden und Modelle der fallbezogenen Hilfe (Case Management), der Sozialpla-nung und der Sozialberichterstattung sowie der Gemeindeentwicklung werden darüberhinaus als exemplarische Anwendungsbereiche des Managements thematisiert. Im dritten Semester wählen die Studieren-den zwei der drei Wahlpflichtmodule „Fallmanagement“, „Sozialplanung und Sozialberichterstattung“ sowie „Gemeindeentwicklung“.

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Zulassung und StudienvoraussetzungenVoraussetzung für die Zulassung zum Masterstudiengang „Manage-ment in sozialwirtschaftlichen und diakonischen Einrichtungen“ ist ein qualifizierter Abschluss eines Studiums im Bereich des Sozialwesens (z. B. „Soziale Arbeit“, „Heilpädagogik“, „Pflegewissenschaften“), der „Gemeindepädagogik und Diakonie“ oder eines anderen für den Masterstudiengang relevanten Hochschulstudiums. Näheres regelt die Zulassungsordnung.

Abschluss Studierende erwerben den Abschluss Master of Arts (M.A.) „Manage-ment in sozialwirtschaftlichen und diakonischen Organisationen“. Dieser Master berechtigt zum Zugang zum höheren Dienst.

Wo findet das Studium statt?Das Studium findet an der Ev. Fachhochschule Rheinland-Westfalen-Lippe (EFH RWL) (www.efh-bochum.de) in Bochum statt

3.1.2.3 Masterstudiengang: Management und Diversity (FFH)

Der Masterstudiengang „Management und Diversity“ richtet sich vorwiegend an berufserfahrene Personen im Bereich des Bildungs-, Sozial- und Gesundheitswesens, die zur Optimierung ihrer beruflichen Aufgaben betriebswirtschaftliches, sozial- und organisationswissen-schaftliches sowie angewandtes wissenschaftliches Wissen zur Beratung, Qualitätsentwicklung und Organisationsentwicklung unter der Perspektive von Diversity benötigen. Schwerpunkte von Diversity sind in diesem Studiengang die Gebiete „Gender“, „Alter“, „Migration“ als auch „Behinderung und psychische Erkrankung“. Ziel des Studien-ganges ist die Qualifizierung für Leitungsaufgaben im Gesundheits- und Sozialwesen.

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

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StudiendauerDas Studium ist als fünfsemestriges berufsbegleitendes Studium ange- legt. Das Studium beginnt zum Wintersemester eines jeden Jahres.

Gliederung des StudiumsDas Studium ist inhaltlich in fünf Module gegliedert: Wirtschaft, Kom-munikation und Heterogenität; Schlüsselkompetenzen, Theorie und Forschung; Management und Diversity I und II; Abschlussmodul inklusive Masterarbeit. Innerhalb der Wahlmodule können die Studie-renden eigene Schwerpunkte setzen.

BerufsfelderDer Masterstudiengang „Management und Diversity“ qualifiziert für Beratungs- und Leitungstätigkeiten unter Berücksichtigung des Diversi-ty-Ansatzes. Außerdem können die Studierenden Stabsstellen zur Etablierung eines Diversity-Konzeptes in Unternehmen des Gesund-heits- und Sozialwesen übernehmen.

Zulassung und Studienvoraussetzungen Voraussetzung für die Zulassung zum Masterstudiengang „Manage-ment und Diversity“ ist die allgemeine oder fachgebundene Hochschul- oder Fachhochschulreife oder eine gleichwertige Hochschulzugangs-berechtigung sowie ein abgeschlossenes Hochschulstudium (Univer- sität oder Fachhochschule). Näheres regelt die Prüfungsordnung.

AbschlussStudierende erwerben den Abschluss Master of Arts (M.A.) „Manage-ment und Diversity“. Der Masterabschluss ermöglicht die Aufnahme eines Promotionsstudiums.

Wo findet der Studiengang statt?Das Studium findet an der Fliedner Fachhochschule i. Gr. in der Kaiserswerther Diakonie (www.fliedner-fachhochschule.de) in Düsseldorf statt.

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3.1.2.4 Masterstudiengang: Soziale Inklusion: Gesundheit und Bildung (EFH RWL)

Die prekäre soziale Lage eines zunehmend größeren Teils der Bevölke-rung macht es notwendig, dass alle Ebenen und Akteure des Sozial-staates, insbesondere des Gesundheits- und Bildungswesens, die Prozesse und Strukturen sozialer Ausgrenzung stärker analytisch erfassen und Interventionen zu ihrer Überwindung anstoßen.

Die Studierenden werden befähigt, Bildungs- und Gesundheitsarbeit in unterschiedlichen Feldern, für verschiedene Milieus und Lebenslagen konzeptionell zu entwickeln und praktisch zu gestalten. Sie werden in die Lage versetzt, fachliche und organisatorische Leitungsaufgaben in Bildungs-, Förder- oder Gesundheitseinrichtungen zu übernehmen. In diesem Kontext erwerben die Studierenden strategische, betriebswirt-schaftliche, organisatorische und forschungsbezogene Kenntnisse und Fähigkeiten, um Bildungs-, Gesundheits- und Fördereinrichtungen erfolgreich am Markt zu positionieren. Der Studiengang ist als konseku-tiver Master auf der Grundlage der Bachelorstudiengänge aus den Fachgebieten „Soziale Arbeit“, „Heilpädagogik“, „Elementarpädagogik“ und „Gemeindepädagogik und Diakonie“ angelegt.

StudiendauerDie Vollzeit-Regelstudienzeit umfasst zwei Jahre (120 ECTS Leistungs-punkte).

ZielgruppeDer Masterstudiengang „Soziale Inklusion, Gesundheit und Bildung“ richtet sich an Absolventinnen und Absolventen von Studiengängen des Sozialwesens einschließlich der Studiengänge „Pflege“, „Heilpäda-gogik“ und „Elementarpädagogik“ sowie gleichwertiger Studienab-schlüsse anderer Fachrichtungen. Das Studium bereitet vor auf eine Übernahme von Leitungsverantwortung und/oder Konzeptentwicklung in Einrichtungen der Kinder-, Jugend- und Erwachsenenbildung sowie bei Gesundheits- und Fördereinrichtungen. Der Masterstudiengang

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qualifiziert seine Absolventinnen und Absolventen für Tätigkeiten im Bereich Bildung bzw. Gesundheit auf den verschiedenen Ebenen des Sozialstaates bis hin zu internationalen Organisationen.

Gliederung des StudiumsDer viersemestrige Studiengang ist in drei theoretische Semester und ein praktisches Arbeitsfeld gegliedert. In jedem Semester sollen Rezeptions- und Reflexionswissen erarbeitet werden. Das erste Semester befasst sich mit allgemeinen Grundlagen der Inklusion und Exklusion, Gesundheit, Bildung und Erziehung; jeweils unter dem Fokus Soziale Ungleichheit unter Berücksichtigung von Gender und Ethnizität.

Die zweite Lernphase zielt darauf ab, den Studierenden die grundle-genden theoretischen und empirischen Konzepte zu vermitteln, die darüber Aufschluss geben, welche Faktoren aus den jeweiligen Wis-sensgebieten der Erziehungswissenschaft, der Psychologie, der Motopädagogik, der Soziologie, der Politikwissenschaft, der Rechts-wissenschaft, der Naturwissenschaften (Biologie, Medizin) und der Entwicklungs- und Sozialpsychologie, der Anthropologie, Ethik und Theologie in kausalem und/ oder korrelativem Zusammenhang zu bildungsmäßigen und gesundheitlichen Unterschieden in verschiede-nen Bevölkerungsgruppen stehen.

Im dritten Feld schließlich werden interdisziplinär ausgerichtete Verän-derungskompetenzen vermittelt. Die Studierenden werden befähigt, systemische Entwicklungskonzepte zur Reduktion bildungsmäßiger Nachteile bzw. gesundheitlicher Ungleichheit zu erarbeiten. Zugleich werden in diesem Bereich Kompetenzen zur Entfaltung eigener Medi-en- und Ausdruckspotentiale erworben. Zur effektiven Vorbereitung des Lehrforschungsprojektes im vierten Semester wird ein internationales Modell of Good Practice systematisch auf die bundesdeutschen Bedingungen vor Ort transferiert und bildet damit die Grundlage für die konkrete Umsetzung in der Praxis.

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Evangelisches Fachhochschulangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

Der vierte Arbeitsbereich ist als Praxissemester mit parallel angeleiteter Reflexion angelegt. Die systematische Übertragung eines Modells of Good Practice im vorangegangen Semester ermöglicht es den Studie-renden in der Praxisphase, das Modell unter den Bedingungen vor Ort auf Umsetzbarkeit, Praxistauglichkeit und Nützlichkeit zu überprüfen und unter realen Bedingungen zu modifizieren.

BerufsfelderAbsolventinnen und Absolventen dieses Master-Studienganges qualifizieren sich u.a. für die Leitung und/ oder Konzeptentwicklung von Bildungseinrichtungen der Kinder-, Jugend- und Erwachsenenbildung (z. B. Familienzentren, Kindertagesstätten, Jugendakademien, Volks-hochschulen, Bildungswerke etc.), die Übernahme von Leitungsverant-wortung bei privaten, kommunalen und regionalen Gesundheitseinrich-tungen (Medizinische Versorgungszentren, Polikliniken, ambulante Formen der Patientenversorgung, Kliniken) und Fördereinrichtungen (z. B. Frühfördereinrichtungen, Sozialpädiatrische Zentren, Eltern-Kind-Einrichtungen) und die verschiedenen Ebenen des Sozialstaates bis hin zu internationalen Organisationen mit Aufgaben im Bereich Bildung bzw. Gesundheit.

Zulassung und StudienvoraussetzungenVoraussetzung für die Zulassung zum Masterstudiengang „Soziale Inklusion: Gesundheit und Bildung“ ist ein erster Hochschulabschluss, z. B. ein Diplom oder ein Bachelor-Examen in „Heilpädagogik“, „Sozia-le Arbeit“, „Elementarpädagogik“, „Gemeindepädagogik und Diakonie“, „Pflege“ oder ein anderes einschlägiges Hochschulstudium. In der Regel müssen im Bachelorstudiengang verwandte Fächer studiert worden sein. Näheres regelt die Zulassungsordnung.

Abschluss Mit dem Abschluss dieses Studienganges erhalten Sie den Master of Arts (M.A.) in „Sozialer Inklusion: Gesundheit und Bildung“. Dieser Master berechtigt zum Zugang zum höheren Dienst.

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

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Wo findet das Studium statt?Das Studium findet an der Ev. Fachhochschule Rheinland-Westfalen-Lippe (EFH RWL) (www.efh-bochum.de) in Bochum statt

3.1.3 Geplante Studiengänge

Im Folgenden werden die geplanten Studiengänge der evangelischen Fachhochschulen, die demnächst in das Studienangebot aufgenom-men werden sollen, in Kürze vorgestellt.

3.1.3.1 Bachelorstudiengang: Heilerziehungspflege (dual oder ausbildungs- und berufsbegleitend) (FHdD)

Dieser Studiengang findet in Kooperation mit einigen Fachschulen für Heilerziehungspflege statt. Im dritten Jahr der Fachschulausbildung startet das begleitende Studium. Ausbildungs- und Studieninhalte bilden ein Gesamtkonzept, so dass die Gesamtdauer von Ausbldung und Studium fünf Jahre beträgt. Nach dem dritten Jahr wird die staatliche Anerkennung als staatlich anerkannte Heilerziehungspflege-rin oder staatlich anerkannter Heilerziehungspfleger erreicht. Ab dem dritten Jahr kann bereits eine Teilzeittätigkeit als Heilerziehungspflege-rin oder Heilerziehungspfleger ausgeübt werden. Das Studium vertieft und ergänzt die Ausbildung auf wissenschaftlicher Basis und qualifiziert wahlweise zu einer Tätigkeit im Leitungs- oder Beratungsbereich oder auch im ambulanten-sozialraumorientierten Arbeitsfeld.

Dieser Studiengang wird voraussichtlich ab Herbst 2012 an der Fachhochschule der Diakonie (FHdD) in Bielefeld angeboten. Nähere Informationen zum Studiengang sind rechtzeitig auf der homepage der FHdD (www.fh-diakonie.de) zu finden.

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3.1.3.2 Masterstudiengang: Organisationsentwicklung (mit den Schwerpunkten Beratung/ Supervison und Führen/ Management; berufsbegleitend) (FHdD)

In Zeiten schneller Veränderungen ist die Organisation und Begleitung von Veränderungs-und Entwicklungsprozessen eine der wichtigsten Aufgaben, um Dienststellen und Einrichtungen (über-)lebensfähig zu halten. Dieser Studiengang vermittelt dazu die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten und qualifiziert zu einem kritisch-wissenschaftlich fundierten Umgang mit Veränderungsprozessen.

Das Masterprogramm setzt auf einem Bachelor- oder Diplomstudium z. B. in „Sozialer Arbeit“ oder „Pflege“, „Management oder Mentoring“ (aber auch „Betriebwirtschaftslehre“, „Ökotrophologie“, „Heilpädago-gik“, „Heilerziehungspflege“ u.ä.) auf. Neben vertieften Kenntnissen in wissenschaftlichem Arbeiten vermittelt das Studium Grundlagen der Organisationsentwicklung und des Veränderungsmanagements und wahlweise vertiefte Kompetenzen in Sozialmanagement, Diakoniema-nagement bzw. Beratung und Supervision.

Das Studium wird berufsbegleitend organisiert. Es ist auf drei Jahre ausgerichtet und wird voraussichtlich ab Herbst 2012 an der Fach-hochschule der Diakonie (FHdD) in Bielefeld angeboten. Nähere Informationen zum Studiengang sind rechtzeitig auf der homepage der FHdD (www.fh-diakonie.de) zu finden.

3.1.3.3. Masterstudiengang: Berufspädagogik im Gesundheitswesen (berufsbegleitend) (FFH)

Für das Wintersemester 2012 plant die Fliedner Fachhochschule ein berufsbegleitendes Masterstudium„Berufspädagogik im Gesundheits-wesen“, welches auf 2,5 Jahre ausgerichtet ist. Das Masterstudium qualifiziert vorrangig für Lehraufgaben und Kursleitertätigkeiten in Bildungseinrichtungen im Gesundheitswesen (Ausbildung und Weiter-

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bildung). Weitere potenzielle Arbeitsfelder sind Aufgaben im Rahmen der innerbetrieblichen Fortbildung und auch Beratungstätigkeiten im Gesundheitswesen. Die Studierenden erwerben Kompetenzen, Bil-dungs- und Lehrangebote fachwissenschaftlich professionell zu planen und durchzuführen. Ebenfalls gehören zum Studienangebot die Evalua-tionskompetenz, Qualitätsmanagement, Projekte zur Schulorganisation, Konzepte zur Bildungsbedarfsanalyse und das Bildungscontrolling. Kontinuierliche professionelle Reflexion der Rolle als Lehrender und begleitende Forschungsprojekte mit dem Fokus „Unterrichtsforschung“ unterstützen die Weiterentwicklung des beruflichen Handelns.

3.1.4 Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten an den Fachhochschulen

Neben dem Studienangebot an den evangelischen Fachhochschulen gibt es auch ein Fort- und Weiterbildungsangebot, das vor allem für Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger sowie für Berufstätige konzipiert ist und angeboten wird.

3.1.4.1 Evangelische Fachhochschule der Diakonie (FHdD)

An der Fachhochschule der Diakonie (FHdD) in Bielefeld werden neben dem Studienangebot auch Weiterbildungen angeboten. In der Weiter-bildung „100 mal Zukunft – Konsequent leiten und weiterentwickeln“ geht es um die Gestaltung der Zukunft in der Behindertenhilfe und Sozialpsychiatrie sowie um die Zukunft der Einrichtungen und Dienste. Hier handelt es sich um das Handlungsfeld von Führungskräften. Mit dieser Weiterbildung ist eine umfassende Qualifizierung auf wissen-schaftlichem Niveau verzahnt, um den zukünftigen Herausforderungen als (angehende) Führungskraft in diesen Arbeitsbereichen kompetent gerecht werden zu können.

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Evangelisches Fachhochschulangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

Die Weiterbildungsmaßnahme wird bundesweit an fünf Standorten (Berlin, Eisenach, Gütersloh, Hamburg und Würzburg) mit je 20 Teilneh-menden zeitlich versetzt, aber inhaltlich parallel, durchgeführt. Die Wahl eines bevorzugten Standortes für die Teilnahme ist möglich. Weitere Informationen sind auf der homepage der FhDD, unter: http://www.fhdd.de/.cms/Forschung/Projekte abrufbar.

3.1.4.2 Evangelische Fachhochchule Rheinland-Westfalen-Lippe (EFH RWL)

Die Evangelische Fachhochschule RWL (EFH RWL) in Bochum hat ein Institut speziell für Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten eingerichtet. Das Institut für Fort- und Weiterbildung an der Evangelischen Fach-hochschule richtet sich an Fachkräfte in pädagogischen, sozialen und gesundheitsbezogenen Berufen und an Fachkräfte, die in gemeindebe-zogenen und diakonischen Einrichtungen tätig sind.

Das Institut für Fort- und Weiterbildung nimmt die der Evangelischen Fachhochschule RWL im Kirchenvertrag und im Hochschulgesetz Nordrhein-Westfalen zugewiesene Aufgabe der wissenschaftlichen Weiterbildung wahr. Es kooperiert dabei mit der Kirche, der Diakonie und anderen Trägern der Wohlfahrtspflege, Verbänden sowie der Kommune.

Die unterschiedlichen Veranstaltungsangebote sollten aktuelle Entwick-lungen der beruflichen Praxis Sozialer Arbeit, Heilpädagogik, Pflege und Gemeindepädagogik aufgreifen. Die Veranstaltungen reflektieren diese unter neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Umgekehrt kann der Transfer aus der Wissenschaft die Rolle eines Impulsgebers für die Praxis einnehmen.

Das Programmangebot enthält wissenschaftliche Weiterbildung in Form von ein- bis zweitägigen Fortbildungen sowie berufsbegleitenden längerfristigen Weiterbildungen, praxisbezogene und umsetzungsorien-

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tierte Weiterbildungsangebote mit qualifizierten Abschlüssen als auch In-House-Seminare. Mehr Informationen sind abrufbar auf der home-page der EFH RWL, unter: www.efh-bochum.de/weiterbildung/weiter-bildung.html.

3.2 Evangelische Fachhochschulen in NRW

Die Fachhochschule (FH) ist eine Hochschulform, die Lehre und Forschung auf wissenschaftlicher Grundlage mit anwendungsorientier-ten Schwerpunkten betreibt. Die evangelischen Fachhochschulen haben sich in ihren Bachelor- und Masterabschlüssen auf Studiengän-ge der Sozialen Arbeit und des Gesundheitswesens spezialisiert.

Besonders den Fachkräften, die im Sozial- und Gesundheitswesen arbeiten, sollen berufliche Aufstiegs- bzw. Durchstiegsmöglichkeiten zu einem Hochschulabschluss gegeben werden. Hochschulabschlüsse gewinnen für die berufliche Weiterentwicklung eine zunehmende Rolle. Das gilt besonders für die Studierenden, die eine lange Berufs- und Lebenserfahrung mitbringen.

Die evangelischen Fachhochschulen in Rheinland, Westfalen und Lippe – die Fachhochschule der Diakonie (FHdD), die Evangelische Fach-hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe (EFH RWL) und die Fliedner Fachhochschule i. Gr. Der Kaiserswerther Diakonie (FFH) – haben einen konstitutiven Bezug zu den Arbeitsfeldern helfender Berufe im Sozial-, Bildungs- und Pflegewesen, insbesondere zu solchen in der Träger-schaft von Kirche und Diakonie. Die Fachhochschulen bilden auf wissenschaftlicher Grundlage aus und leisten ihren Beitrag zur For-schung im Sozial- und Pflegewesen. Der Anwendungsbezug der Forschung ist ein wichtiger Beitrag zum Theorie-Praxis-Transfer. Durch die Nähe zur Praxis entwickeln sich eine Vielzahl interdisziplinärer

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Evangelisches Fachhochschulangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

Forschungsprojekte, die eine Betrachtung von Phänomenen aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Perspektiven (z. B. Pflege- und Gesundheitswissenschaften, Pädagogik, Psychologie, Theologie, Soziale Arbeit und Betriebswirtschaftslehre) beinhalten.

Die evangelischen Fachhochschulen sind private Hochschulen. Die Abschlüsse sind staatlich anerkannt und denen an staatlichen Hochschulen gleichwertig. Der Vorteil der privaten Hochschule liegt in der überschaubaren Zahl der Studierenden, die eine persönliche, intensive Betreuung durch die Dozentinnen und Dozenten ermöglicht. Die Organisation des Studiums macht eine parallele geringfügige Beschäftigung in Praxisfeldern der Diakonie möglich.

3.2.1 Fachhochschule der Diakonie (FHdD)

Die Fachhochschule der Diakonie ist durch das Ministerium für Innova-tion, Wissenschaft, Forschung und Technologie des Landes NRW akkreditiert. Die gGmbH wurde am 31.01.2006 von verschiedenen diakonischen Unternehmen und Werken gegründet. Hauptgesellschaf-ter ist die Stiftung Westfälische Diakonenanstalt Nazareth, die ein Teil der von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel ist. Die Stiftung Nazareth bildet seit vielen Jahrzehnten Diakoninnen und Diakone aus und ist in der Fort- und Weiterbildung von Mitarbeiterinnen und Mitar-beitern im Sozial- und Gesundheitsbereich tätig.

Bielefeld Fachhochschule der Diakonie (FHdD) Grete-Reich-Weg 9 33617 Bielefeld Telefon: 0521/ 144-2704 E-Mail: [email protected] Internet: www.fhdd.de

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Der Standort Bielefeld ist seit vielen Jahrzehnten mit den von Bodel-schwinghschen Stiftungen Bethel und dem Evangelischen Johannes-werk e.V. Sitz der größten diakonischen Träger Deutschlands. Hier arbeiten 14.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie pflegen, beraten und betreuen jährlich rund 85.000 Menschen. Über 1.000 Schul- und Ausbildungsplätze in den Bereichen Gesundheits- und Krankenpflege, Kinderkrankenpflege, Altenpflege, Ergotherapie und Diätassistenz sowie Erziehung und Heilpädagogik stehen hier zur Verfügung. Die Fachhochschule der Diakonie hat ein inzwischen bewährtes Konzept des „blended learning“ entwickelt, das aus den Elementen Präsenzveranstaltungen (als Blockveranstaltungen), Internet-gestütz-tes-Lernen, regionale Lerngruppen, in die berufliche Arbeit integrierte Praxisaufgaben und Selbstlernen besteht. Das ermöglicht es auch Berufstätigen und weiter entfernt Wohnenden, erfolgreich und mit vertretbarem Aufwand zu studieren.

Seit nunmehr 100 Jahren ist Bielefeld auch Sitz der kirchlichen Hoch-schule Bethel mit ihrer Theologenausbildung und eigenem diakoniewis-senschaftlichen Kompetenzzentrum. Die Fachhochschule der Diakonie kooperiert mit der Bundesakademie für Kirche und Diakonie (BAKD) in Berlin als einem der größten Anbieter in der Fort- und Weiterbildung sowie mit den Fort- und Weiterbildungseinrichtungen, die sich vor Ort in der Trägerschaft der Gesellschafter befinden. Diese Bündelung von Kompetenzen aus Theorie und Praxis sowie langjährigen Erfahrungen aus Fort- und Weiterbildung stellen eine ideale Basis für ein erfolgrei-ches und zukunftsweisendes Studienkonzept dar, welches sich insbe-sondere durch eine starke Praxisorientierung, ein berufsbegleitendes Studium, den Aufbau auf eine Fachausbildung, der Betonung einer Werteorientierung und durch international anerkannte Abschlüsse auszeichnet.

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3.2.2 Evangelische Fachhochschule Rheinland-Westfalen-Lippe (EFH RWL)

Die 1971 gegründete Hochschule wird von der Evangelischen Kirche im Rheinland, der Evangelischen Kirche von Westfalen und der Lippischen Landeskirche getragen. Mit rund 2000 Studierenden und 65 hauptamtlich Lehrenden ist die Evangelische Fachhochschule Rheinland-Westfalen-Lippe (EFH RWL) die größte evangelische Hochschule in Deutschland.

Orientiert am christlichen Verständnis des Menschen trägt die EFH RWL in ihren verschiedenen Bereichen dazu bei, dass die Würde jedes Menschen Achtung findet und die soziale Gerechtigkeit gestärkt wird.

Auf wissenschaftlicher Grundlage bildet die EFH RWL für soziale, pflegerische und kirchlich-diakonische Handlungsfelder aus. Dabei kommt der ethischen Reflexion und der Förderung der Persönlichkeit eine besondere Bedeutung zu. Seit 2007 hat die EFH RWL die gestufte Studienstruktur eingeführt. Angeboten werden die Bachelorstudiengän-ge „Soziale Arbeit“, „Gemeindepädagogik und Diakonie“, „Heilpädago-gik“, „Pflege“ und „Elementarpädagogik“ und die Masterstudiengänge „Soziale Inklusion: Gesundheit und Bildung“ sowie „Management in sozialwirtschaftlichen und diakonischen Organisationen“.

Fort- und Weiterbildungsangebote zielen darauf, Fachkräfte im Sozial- und Gesundheitswesen, in Kirche und Diakonie zu unterstützen und

Bochum Ev. Fachhochschule Rheinland-Westfalen-Lippe (EFH RWL)

Immanuel-Kant-Straße 18-20 44803 Bochum Telefon: 0234/ 36901-0 E-Mail: [email protected] Internet: www.efh-bochum.de

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

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zukunftsorientiert weiterzuqualifizieren. Die Forschung ist anwen-dungsbezogen und ebenso wie die Weiterbildung mit der Lehre verbunden.

Die EFH RWL ist in ein dichtes Kooperationsnetz eingebunden. Sie arbeitet eng mit kirchlichen, diakonischen, sozialen und kulturellen Einrichtungen zusammen und kooperiert mit ausländischen Hochschu-len. Achtsamkeit, Wertschätzung und Toleranz prägen die Kultur der Hochschule. Teamarbeit und interdisziplinäre Zusammenarbeit werden gefördert. Die EFH RWL ist der Gleichstellung von Frauen und Män-nern, der Vereinbarkeit von Studium, Beruf und Familie sowie dem Gedanken der Barrierefreiheit verpflichtet.

3.2.3 Fliedner Fachhochschule i. Gr. (FFH)

Die Fliedner Fachhochschule i. Gr. ist eine junge private Fachhoch-schule mit den Schwerpunkten Gesundheit und Erziehung. Sie gehört zur Kaiserswerther Diakonie in Düsseldorf, einem der ältesten diakoni-schen Unternehmen in Deutschland.

Im Jahr 1836 hat Theodor Fliedner in Kaiserswerth die erste Ausbil-dungsstätte für evangelische Frauen gegründet, die in den Bereichen Pflege und Erziehung professionell tätig waren. Der Bildungsgedanke von Fliedner hat bis in die Gegenwart Bestand. Der Bereich Bildung und Erziehung ist heute eine tragende Säule der Kaiserswerther Diakonie.

Düsseldorf Fliedner Fachhochschule i. Gr. Postadresse: Alte Landstraße 179 40489 Düsseldorf Telefon: 0211/17165842 E-Mail: [email protected] Internet: www.fliedner-fachhochschule.de

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Evangelisches Fachhochschulangebot in der Sozialen Arbeit und dem Gesundheitswesen

Die Gründung der Fliedner Fachhochschule i. Gr. ist die Fortsetzung dieser langjährigen Tradition. Die Professionalisierung der Gesund-heits-, Pflege- und Erziehungsberufe beinhaltet die Forderung, die Ausbildungen in diesen Bereichen zu akademisieren. Die Fliedner Fachhochschule i. Gr. deckt den Bereich der akademischen Bildung ab.

Die Fliedner Fachhochschule i. Gr. greift Veränderungsprozesse und Probleme der Gesellschaft auf und bearbeitet sie aus einer wissen-schaftlichen Perspektive heraus. Dabei verfolgt sie den Anspruch einer lebendigen Vermittlung der Bezugswissenschaften sowie der angren-zenden Wissensgebiete. Die enge Verzahnung von Theorie und Praxis sowie die räumliche Nähe zu Praxisorten tragen dazu bei, die Theorie praktisch werden zu lassen und praktisches Handlungswissen wissen-schaftlich zu untermauern.

Die Fliedner Fachhochschule i. Gr. betrachtet Bildung als ganzheitli-chen Prozess und versteht sich als Bildungsort, an dem reflexives Lernen ermöglicht wird. Dies geschieht durch die aktive und diskursive Auseinandersetzung mit Werten, Normen und ethischen Fragen im Spannungsfeld zwischen Bewahren und Erneuern.

Das Ziel der FFH ist, zum Wachstum der fachlichen und persönlichen Kompetenzen der Studierenden beizutragen. Um dieses Ziel gemein-sam zu erreichen, werden eine kontinuierliche Begleitung in allen Studienphasen angeboten sowie die Möglichkeit, eine individuelle Beratung in Anspruch zu nehmen.

4.Fazit und Ausblicke

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Die Herausforderungen und Rahmenbedingungen für den Bereich der Aus-, Fort- und Weiterbildung mit Bezug auf gesellschaftli-che, politische und ökonomische Herausforderungen sind und

bleiben beständig im Wandel.

Das System der beruflichen Bildung ist darüber hinaus durch den prog-nostizierten Fachkräftemangel einerseits und die demografischen Auswir-kungen andererseits gesellschaftlich gefordert. Die Qualität in Bildung, Erziehung und Betreuung bedarf gut ausgebildeter Fachkräfte, wobei der Fokus hier vornehmlich auf die Qualität, nicht auf die Quantität und die ökonomische Verwertbarkeit der Ausbildung gesetzt werden sollte.

Aus-, Fort und Weiterbildungsmöglichkeiten und -bedarfe beschreiben kein homogenes Feld, sondern sind gefordert, auf spezifische Qualifi-kationsniveaus und Qualifikationsstandards einzugehen. Ebenso spielt die Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Lernphasen eine gewichtige Rolle sowie das Eröffnen von Zugangsmöglichkeiten zu Bildungsange-boten, die einer sozialen Stigmatisierung und Exklusion (Ausgrenzung) entgegenlaufen.

Das evangelische Aus-, Fort- und Weiterbildungsangebot der Diakonie RWL ist fachlich breit aufgestellt und gründet auf einer qualifizierten,

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Fazit und Ausblicke

bedarfsorientierten Angebotsstruktur sowie auf einer Perspektive der Ganzheitlichkeit beruflicher Bildung. Dabei steht lebensbegleitendes Lernen nicht für ein Lernen unter direktem Verwertungszwang, sondern für einen lebenslang andauernden Lern- und Weiterentwicklungspro-zess, der sowohl die Person als auch ihre Fachkompetenz umfasst.

Ebenso ist die Vermeidung von sozialer Stigmatisierung und Exklusion durch Beratung, Durchlässigkeit verschiedener Qualifikationsniveaus und durch Transparenz der jeweiligen Anforderungen ein Ziel des Handlungsfeldes der Aus-, Fort- und Weiterbildung der Diakonie RWL.

?5.Glossar – Was ist was?

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Was ist eine ARGE? Allgemein ausgedrückt ist eine Arbeitsgemeinschaft (je nach Zusam-menhang AG oder Arge) ein Zusammenschluss mehrerer natürlicher oder juristischer Personen, um gemeinsame Ziele zu erreichen. Als ARGE gemäß § 44b SGB II zur Verwaltung von Leistungen nach dem 2. Buch Sozialgesetzbuch (Grundsicherung für Arbeitsuchende, Arbeitslosengeld II) wird eine Arbeitsgemeinschaft bezeichnet, die von Arbeitsagenturen und kommunalen Trägern nach privatem oder öffentlichem Recht gebildet wurde.

Was ist mit Auditor/in gemeint? Eine Auditorin oder ein Auditor ist eine Person, die ein Audit durchführt und dabei durch Befragen, Beobachten, Zuhören überprüft, wie eine Person oder Organisation sich entwickelt und ob bestimmte (Qualitäts-)Vorgaben eingehalten werden.

Wo liegen die Unterschiede zwischen Ausbildung – Fortbildung – Weiterbildung?Trotz der eher vagen Unterschiede zählen die Bereiche der Aus-, Fort- und Weiterbildung insgesamt zur Berufsbildung. Daher wird hier vor- geschlagen, Ausbildung als den Bereich kenntlich zu machen, in dem erste Qualifikationen in einem Berufsfeld erworben werden. Der Bereich

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Glossar – Was ist was?

der Fortbildung soll hier verstanden werden als Berufsbildung, die auf eine spezifische Berufsausbildung aufbaut und Kenntnisse wie Fertig-keiten erweitert. Weiterbildungen sollen dagegen als jene Bildungsan-gebote verstanden werden, die sich auf Zusatzqualifikationen beziehen oder sich auf Umschulungen spezialisieren.

Was ist ein Bachelorstudiengang (BA-Studiengang) und was ein Masterstudiengang (MA-Studiengang)?Der Bachelor ist der erste akademische Grad und berufsqualifizierende Abschluss eines mehrstufigen Studienmodells. Die Regelstudienzeit beträgt sechs bis acht Semester. Nach dem European Credit Transfer System (ECTS) sind durchschnittlich 30 Leistungspunkte (LP, credit points) pro Semester zu erwerben. Mit dem Bachelor erwerben die Studierenden einen ersten berufsqualifizierenden Hochschulabschluss. Der Bachelor-Abschluss ist aber auch Qualifikationsnachweis für ein anschließendes Masterstudium. Der Master als akademischer Grad wird von Hochschulen (Universitäten, Fachhochschulen, gleichgestellten Hochschulen, Kunst- und Musikhochschulen) verliehen. Der Master verleiht dieselben Berechti-gungen wie die bisherigen Diplom- und Magisterabschlüsse der Universi-täten. Nach den Vorgaben der Länder ist bei einem Masterstudiengang ein hohes fachliches und wissenschaftliches Niveau zu gewährleisten, das mindestens dem der eingeführten Diplomabschlüsse entsprechen muss.

Was heißt Bobath? Das Bobath-Konzept ist ein rehabilitativer Ansatz in Therapie und Pflege von Patienten mit Erkrankungen des zentralen Nervensystems. 1943 wurde es von der Physiotherapeutin Berta Bobath und ihrem Ehemann, dem Neurologen und Kinderarzt Karel Bobath, entwickelt.

Was ist der Bologna-Prozess bzw. die Bologna-Reform?Der Begriff Bologna-Prozess oder Bologna-Reform bezeichnet ein politisches Vorhaben zur Schaffung eines einheitlichen europäischen Hochschulwesens bis zum Jahr 2010. Er beruht auf einer im Jahre 1999 von 29 europäischen Bildungsministern im italienischen Bologna unterzeichneten, völkerrechtlich nicht bindenden Erklärung.

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

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Was bedeutet Casemanagement? Case Management (CM) oder Unterstützungsmanagement wurde als Erweiterung der Einzelfallhilfe in den USA entwickelt. CM ist zu einer methodischen Orientierung in der Sozialen Arbeit und im Gesundheits-wesen geworden und soll Fachkräfte im Sozial- und Gesundheitswesen befähigen, unter komplexen Bedingungen Hilfemöglichkeiten abzustim-men und die vorhandenen institutionellen Ressourcen im Gemeinwesen oder Arbeitsfeld koordinierend heranzuziehen. Aufgabe ist es, ein zielgerichtetes System von Zusammenarbeit zu organisieren, zu kontrollieren und auszuwerten, das am konkreten Unterstützungsbedarf der einzelnen Person ausgerichtet ist und an deren Herstellung die betroffene Person konkret beteiligt wird. Relevant im Case Manage-ment ist die Unterscheidung von Fallmanagement (Optimierung der Hilfe im konkreten Fall) und Systemmanagement (Optimierung der Versorgung im Zuständigkeitsbereich). Die Übergänge von Systemma-nagement zum Care Management sind fließend.

Was sind Credit Points (ECTS)?Im Zuge des Bologna-Prozesses und der Hochschulreform wurde für die neuen Bachelor- und Masterstudiengänge ein europaweit standardi-siertes Bewerbungssystem “European Credit Transfer System (ECTS)“ eingeführt. Die „Einheit“ für dieses neue System sind Credit Points. Ein Credit Point entspricht etwa einem Arbeitsaufwand von 25 bis 30 Stunden. Bachelorstudiengänge sind so aufgebaut, dass pro Semester ein Lernziel von 30 Credit Points erreicht wird. Credit Points erhält man für den erfolgreichen Abschluss eines Moduls, das durch einen Leis-tungsnachweis wie einer Klausur, einer schriftlichen Hausarbeit, abge-schlossen wird. Für nicht bestandene Module gibt es keine Credit Points. Allerdings sind Credit Points keine Noten, da sie lediglich den Arbeitsaufwand pro Modul widerspiegeln. Die Noten, die für Hausarbei-ten und Prüfungen vergeben werden, fließen in die Endnoten ein.

Was heißt Endoskopie?Endoskopie bedeutet wörtlich übersetzt: „nach innen schauen". Gemeint sind damit Untersuchungsmethoden, bei denen mit optischen

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Geräten in den Körper hineingeschaut wird wie beispielsweise bei einer Magenspiegelung.

Was versteckt sich hinter dem Begriff Erziehungshilfe?Die Hilfen zur Erziehung sind in Deutschland staatliche (kommunale) Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe für Familien mit Kindern. Die Kinder- und Jugendhilfe hält mittlerweile eine ganze Reihe von Unter-stützungsangeboten für Eltern, Kinder sowie junge Erwachsene in Belastungs- und Krisensituationen bereit. Es werden grob zwei Arten von Arbeitsformen unterschieden, denen verschiedene Angebote zugeordnet werden. Familienunterstützende Hilfen sind Angebote der Erziehungsberatung, Angebote sozialpädagogischer Familienhilfe oder Erziehungsbeistände. Familienergänzende Hilfen sind Angebote zu sozialpädagogischer Tagespflege, gemeinsame Wohnformen für Mütter, Väter und Kinder sowie Angebote der Vollzeitpflege, der Heimerziehung oder sonstige Wohnformen und intensive sozialpädagogische Einzelbe-treuung. (Die drei letzteren Hilfen wurden früher als „familienersetzende Hilfen“ bezeichnet, wovon man heute absieht, da die Herkunftsfamilie bestehen bleibt.)

Was ist ein Curriculum? Das Wort Curriculum wird gelegentlich mit Lehrplan oder Lehrzielvorga-be gleichgesetzt. Ein Lehrplan ist in der Regel auf die Aufzählung der Unterrichtsinhalte beschränkt. Das Curriculum orientiert sich hingegen mehr an Lehrzielen und am Ablauf des Lehr- und Lernprozesses. Insbe-sondere enthält es Aussagen über die Rahmenbedingungen des Lernens.

Was meint der Begriff Diagnostik?In der Medizin werden mit dem Begriff Diagnostik all jene Methoden oder Maßnahmen bezeichnet, die der Erkennung und Benennung einer Krankheit oder Verletzung dienen. Absicht der Diagnostik ist die Stellung einer Diagnose, die als Grundlage für therapeutische Entschei-dungen dienen kann. Ursprünglich stammt der Begriff der Diagnostik aus der Medizin und wird heute auch in anderen Bereichen verwendet

Glossar – Was ist was?

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

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wie bspw. in der Psychologie als Psychodiagnostik oder in der Erzie-hungswissenschaft als pädagogische Diagnostik.

Was ist der EQR und was der DQR? Der Europäische Qualifikationsrahmen (EQR) soll als Übersetzungsins-trument dienen, das die nationalen Qualifikationen europaweit ver-gleichbar und verständlich machen soll. Das Ziel des EQR ist, die Mobilität von Beschäftigten und Lernenden zwischen den verschiede-nen Ländern zu fördern und berufliche Bildung und Qualifizierung zu erleichtern. Mit dem Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) als nationale Umsetzung des Europäischen Qualifikationsrahmens (EQR) sollen die Besonderheiten des deutschen Bildungssystems berücksich-tigt werden und zur angemessenen Bewertung und Vergleichbarkeit deutscher Qualifikationen in Europa beitragen. Zunächst werden alle formalen Qualifikationen des deutschen Bildungssystems in den Bereichen Schule, Berufliche Bildung, Hochschulbildung und Weiterbil-dung einbezogen. In zukünftigen Schritten sollen auch Ergebnisse des non-formalen und informellen Lernens berücksichtigt werden.

Was ist eine Fachhochschule?Die Fachhochschule (FH) ist eine Hochschulform, die Lehre und Forschung auf wissenschaftlicher Grundlage mit anwendungsorientier-tem Schwerpunkt betreibt. Fachhochschulen führen zunehmend die Bezeichnungen Hochschule oder Hochschule für Angewandte Wissen-schaften sowie die entsprechenden englischsprachigen Bezeichnungen „University“ oder „University of Applied Sciences“. Das Studienange-bot von Fachhochschulen erstreckt sich über natur-, sozial-, wirt-schafts- und rechtswissenschaftliche sowie technische und künstleri-sche Studiengänge. Traditionell wurde das Studium an Fachhoch- schulen mit dem akademischen Diplom abgeschlossen. Nach dem Bologna-Prozess bieten mittlerweile auch Fachhochschulen gestufte Bachelor- und Masterabschlüsse in akkreditierten Studiengängen an.

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Was ist eine Fachschule und was ist ein Berufskolleg? Welche Abschlüsse kann man an einer Fachschule oder einem Berufskolleg erwerben?Als Fachschulen oder Berufskollegs werden in Nordrhein-Westfalen die beruflichen Schulen bezeichnet. Berufskollegs sind Schulen der Sekundarstufe II wie auch die gymnasiale Oberstufe eines Gymnasiums oder einer Gesamtschule. Fachschulen oder Berufskollegs sind berufsbildende Schulen. Diese bieten vielfältige Ausbildungsgänge und Abschlüsse an, die von Berufsvorbereitung bis hin zu anerkannten Berufsabschlüssen reichen. Das heißt, dass die verschiedenen Bil-dungsgänge zu einer beruflichen Qualifizierung und i. d. R. auch zu einem allgemeinbildenden Abschluss führen.

Die Bildungsgänge unterscheiden sich durch die jeweilige Kombination aus beruflicher Qualifizierung und allgemeinbildenden Abschlüssen. Zu den möglichen Abschlüssen an Fachschulen und Berufskollegs zählen:P der Hauptschulabschluss nach Klasse 9 oder 10,P der mittlere Schulabschluss (Fachoberschulreife),P der mittlere Schulabschluss mit Berechtigung zum Besuch der

gymnasialen Oberstufe („Fachoberschulreife mit Qualifikation“),P die Fachhochschulreife,P die fachgebundene Hochschulreife sowieP die Allgemeine Hochschulreife.

Was ist ein Fachseminar?Fachseminare für Altenpflege oder Fachseminare für Familienpflege sind staatlich anerkannte Schulen zur Berufsausbildung. An einem Fachseminar für Altenpflege kann z. B. die Altenpflegeausbildung in Vollzeit oder Teilzeit absolviert werden und/ oder die Altenpflegehelfer-ausbildung. Fachseminare gehören zu den Schulen der besonderen Art. In die Berufsausbildung dieser Schulform, zu der auch Kranken-pflegeschulen gehören, ist kein allgemeinbildender Abschluss integ-riert.

Glossar – Was ist was?

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

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Was bedeutet Geriatrie? Geriatrie bezeichnet die Altersheilkunde oder die Lehre von den Krankheiten des alternden Menschen und ihre Behandlung. Die Definition der European Union Geriatric Medicine Society ist anerkannt und wurde im Jahr 2008 in Kopenhagen verabschiedet: „Geriatrische Medizin ist eine medizinische Spezialdisziplin, die sich mit den körperli-chen, mentalen, funktionellen und sozialen Bedingungen der akuten, chronischen, rehabilitativen, präventiven Behandlung und Pflege – auch am Lebensende – befasst. Die Gruppe der Patienten wird mit einem hohen Grad von Gebrechlichkeit und aktiven Mehrfach-Erkrankungen assoziiert, die einen ganzheitlichen Behandlungsansatz erfordern.“ (...) „Geriatrische Medizin überschreitet ... die organmedizinisch orientierte Medizin und bietet zusätzliche Therapieangebote. (...) Das Hauptziel ist es, den funktionellen Status einer älteren Person zu optimieren sowie Lebensqualität und Autonomie zu verbessern.“

Was bedeutet Gerontologie? Mit Gerontologie ist die Altersforschung gemeint. Die Gerontologie ist die Wissenschaft, die sich mit den körperlichen, seelischen, sozialen und kulturellen Vorgängen des Alterns auseinandersetzt.

Was meint Gerontopsychiatrie? Die Deutsche Gesellschaft für Gerontopsychiatrie und Psychotherapie (DGGPP) definiert die Gerontopsychiatrie als einen eigenständigen Teilbereich der Psychiatrie. Die Gerontopsychiatrie nimmt Bezug auf die Ergebnisse der Forschung der Gerontologie und der Geriatrie und entwickelt ihre eigenen präventiven, diagnostischen, therapeutischen und rehabilitativen Strategien. Die Demenz und die Altersdepression sind die am häufigsten auftretenden, unter dem Begriff der Gerontop-sychiatrie subsumierten Krankheiten.

Was ist mit dem Begriff Hospiz gemeint? Als Hospiz wird meist eine spezielle Pflegeeinrichtung bezeichnet, die Sterbende im Sinne der Palliativpflege umfassend versorgt. Es gibt ambulante, teilstationäre und stationär tätige Hospizvereinigungen.

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Unter Hospiz werden nicht nur Institutionen sondern auch Konzepte ganzheitlicher Sterbe- und Trauerbegleitung verstanden. Im Hospiz erhalten unheilbar Kranke in ihrer letzten Lebensphase eine respektvol-le, umfassende und kompetente Betreuung. Dabei spielt die Kontrolle der verschiedenen Symptome eine große Bedeutung, u. a. die Schmerztherapie. Bei allen pflegerischen, betreuenden und medizini-schen Handlungen steht der Wille der Patienten im Vordergrund. In die Beratung und die Trauerbegleitung werden Angehörige auf Wunsch einbezogen.

Was bedeutet Kinästhetik? Die Kinästhetik ist ein Instrument zur Analyse von menschlichen Bewegungsmustern. Die Kinästhetik befasst sich mit der menschlichen Bewegung, die für die Ausübung der Aktivitäten des täglichen Lebens erforderlich ist. Grundlage ist die Erkenntnis, dass die Art und Weise, wie Menschen diese Aktivitäten gestalten, ihre Gesundheits- und Lernprozesse beeinflussen.

Was versteht man unter kognitiv? Der Begriff kognitiv beschreibt Prozesse, die mit Wahrnehmen, Analy-sieren, Beobachten, Erkennen, Beurteilen, Planen verbunden werden. Kognitive Prozesse stehen im Gegensatz zu emotionalen Prozessen, wie Trauer, Freude, Angst, Aggression. Bei bestimmten Alterskrankhei-ten, wie z. B. der Demenz, gehen kognitive Fähigkeiten zunehmend verloren.

Was bedeutet Lebenslanges Lernen bzw. Lebensbegleitendes Lernen?Mit dem Begriff des Lebenslangen Lernens ist ein Konzept gemeint, das Menschen befähigt, während ihrer gesamten Biographie hindurch zu lernen. In einer modernen Gesellschaft bilden sich neue Formen formellen Lernens (Schule und Berufsausbildung) und informellen Lernens (z. B. beruflich erworbene Erfahrung) heraus. Laut der Bund-Länder-Kommissi-on für Bildungsplanung und Forschungsförderung wird Lernen als konstruktives Verarbeiten von Informationen und Erfahrungen zu Kennt-

Glossar – Was ist was?

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

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nissen, Einsichten und Kompetenzen verstanden. Eine Konsensstrategie zwischen Bund und Ländern orientiert sich sowohl an den Lebensphasen des Menschen von der frühen Kindheit bis ins hohe Alter, als auch an wesentlichen Elementen für Lebenslanges Lernen, die Entwicklungs-schwerpunkte darstellen. Letztere sind z. B. Einbeziehung informellen Lernens, Selbststeuerung, Kompetenzentwicklung, Vernetzung, Modulari-sierung, Lernberatung. Um dem Begriff des Lebenslangen Lernens den Aufforderungscharakter ökonomisch verwertbarer Prinzipien zu nehmen und Lernen verstärkt als persönliche Entwicklung hinsichtlich der Kompe-tenzen und nicht hinsichtlich verwertbarer und messbarer Qualifikationen zu beschreiben, wurde der Begriff Lebenslanges Lernen durch den Begriff Lebensbegleitendes Lernen ersetzt. Der Begriff Lebensbegleitendes Lernen setzt den Akzent deutlicher auf lebensphasenorientierte Verarbei-tungs- und Bildungsprozesse, Kompetenzorientierung sowie auf work-learn-life-balance als Vereinbarkeit von Arbeitswelt, Lernen und Privatem.

Was ist das Meister-BaföG?Am 01. Juli 2009 ist das „Zweite Gesetz zur Änderung des Aufstiegsfortbildungsförderungs gesetz (2. AFBGÄndG)" in Kraft getreten. Damit gelten für alle neu beginnenden Aufstiegsfortbildungen deutlich verbesserte Förderkonditionen. Mit dem neuen „Meister-BAföG" sollen mehr Fachkräfte für eine berufliche Aufstiegsfortbildung gewonnen werden, um durch eine kontinuierliche Höherqualifizierung über alle Altersgruppen hinweg dem Fachkräftemangel in Deutschland zu begegnen und die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands – gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten – zu sichern.

Was bedeutet Motopädie? Die Motopädie ist eine Form der Förderung und Therapie, die psycho-logische, pädagogische, sport- und erziehungswissenschaftliche mit medizinischen Erkenntnissen und Methoden verknüpft. Zentraler Ansatz ist die Bewegung, genauer die Wechselwirkung zwischen dem Körper in Bewegung und der Psyche des Menschen.

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Was heißt motorisch?Motorisch bedeutet „den Bewegungsablauf betreffend" oder – beson-ders in Bezug auf Nerven – „Bewegungen steuernd".

Was bedeutet Neonatologie?Die Neonatologie ist ein Zweig der angewandten Kinderheilkunde, der sich mit Neugeborenenmedizin – häufig auch Frühgeborenenmedizin – und Neugeborenenvorsorge befasst.

Was ist mit dem Begriff onkologisch gemeint? Die Onkologie ist die Wissenschaft von der Entstehung, Entwicklung und Behandlung von Tumorerkrankungen. Onkologie ist die Wissen-schaft von der Krebsheilkunde.

Was versteht man unter dem Begriff pädiatrisch? Die Pädiatrie ist die Lehre von den Erkrankungen des kindlichen Organismus, den Entwicklungsstörungen und Fehlbildungen des Kindes sowie ihrer Behandlung.

Unter palliativ oder Palliativpflege ist Folgendes zu verstehen: Unter Palliativpflege wird ein strukturierter und bedürfnisorientierter Pflege- und Versorgungsprozess Schwerkranker und Sterbender verstanden. Die Wünsche und Bedürfnisse der Sterbenden sowie ihrer Angehörigen bestimmen die Pflege. Fachkräfte für Palliativpflege lindern die körperlichen Beschwerden der Schwerkranken und unterstützen sie in ihrem psychischen, sozialen und spirituellen Erleben. Ethische Prinzipien der Pflege haben innerhalb der palliativen Pflege einen besonderen Stellenwert. Dazu gehören vor allem die Akzeptanz des Sterbens, die Wahrung der Würde und die Autonomie der Gepflegten.

Was bedeutet Personalentwicklung?Personalentwicklung ist die systematische Bildung und Förderung aller Mitarbeitenden einer Organisation. Mitarbeitende werden für ihre aktuellen und perspektivischen Aufgaben qualifiziert. Die vielfältigen

Glossar – Was ist was?

Bildungswege im Sozial- und Gesundheitswesen

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und stetig wachsenden Anforderungen an Mitarbeitende sind durch eine Reihe von Faktoren beeinflusst wie z. B. demografische Entwick-lungen. Personalentwicklung wird zu einer wesentlichen Vorausset-zung, qualifizierte Fach- und Führungskräfte zu fördern sowie einen fachlich und betriebswirtschaftlich sinnvollen Personalmix zu gewähr-leisten. Wichtigste Aufgabe der Personalentwicklung ist, die vorhande-nen Kompetenzen, Fähigkeiten und Neigungen der Mitarbeitenden zu erkennen, zu erhalten und weiterzuentwickeln und kompatibel mit den Anforderungen der Arbeitsplätze zu machen.

Was versteht man unter dem Begriff Rehabilitation? Rehabiliation bedeutet „Wiederherstellung“. Unter Rehabilitation versteht man in der Medizin die Wiederherstellung der physischen und/ oder psychischen Fähigkeiten eines Patienten mit dem Ziel der Wieder-eingliederung in den Alltag bzw. in das Berufsleben.

Was sind Seminare? Als Seminar werden allgemein Lehrveranstaltungen bezeichnet. Mit Seminaren im Rahmen der Erwachsenenbildung sind in der Regel Fortbil-dungsangebote gemeint, deren Konzepte auf eine Lernveranstaltung abzielen. Das Lernen ist vorwiegend erfahrungs- bzw. handlungsorientiert.

Was ist der Unterschied zwischen „staatlich geprüften“ und „staatlich anerkannten“ Ausbildungsberufen?Zur Erlangung der Berufsbezeichnung „staatlich geprüft" ist ein schulischer Ausbildungsgang von zwei Jahren erforderlich, der mit einer Prüfung endet (z. B. Kinderpfleger/in, Sozialhelfer/in, Heilerzie-hungshelfer/in). In Fachschulausbildungsgängen erhält man die Berufsbezeichnung „staatlich anerkannt“ nach drei Jahren.

Was ist unter transkultureller Pflege zu verstehen? In Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen wird in den nächsten Jahren der Anteil der Patienten und Bewohner, die aus anderen Kultur- kreisen kommen, stark zunehmen. Die Pflege von Menschen mit Migra- tionshintergrund stellt für das Pflegepersonal eine große Herausforde-

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rung dar. Einen Patienten oder Bewohner unter Berücksichtigung seines kulturellen Hintergrundes zu pflegen, erfordet ein hohes Maß an sozialer Kompetenz. Transkulturelle Pflege ist sich der verschiedenen kulturellen Hintergründe von Pflegeempfängern bewusst. Sie reflektiert die eigenen kulturellen Wertvorstellungen und macht diese nicht zum Maß aller Dinge. Konkret bedeutet dies zum Beispiel das Wissen über und die Berücksichtigung von Sterberitualen in anderen Religionen.

Was meint Validation? Validation beschreibt ein Handlungskonzept, das nicht urteilt und bewertet, sondern Menschen, die scheinbar in ihrer eigenen Welt leben, ernst nimmt und akzeptiert. Das Validationskonzept hilft, Stress abzubauen und ermöglicht den betroffenen Menschen, sich angenom-men und verstanden zu fühlen. Validation basiert auf einem empathi-schen Ansatz und einer ganzheitlichen Erfassung des Individuums.

Was ist unter einer „verantwortlichen Pflegefachkraft“ zu verstehen?Der Begriff „verantwortliche Pflegekraftkraft“ wird häufig synonym verwendet zur Funktionsbezeichnung „leitende Pflegefachkraft“ oder „Pflegedienstleitung“. Hier beziehen wir uns auf die Verwendung des Begriffs laut § 71 SGB XI. Nach dieser Definition hat eine verantwortli-che Pflegefachkraft den Pflegeprozess qualitativ sicherzustellen.

Was macht eine Wundmanagerin? Als Wundbehandlung oder Wundmanagement wird die Beurteilung, Reinigung und Versorgung oberflächlicher Gewebsschäden, also der Haut und der unter ihr liegenden Gewebestrukturen bezeichnet. Das Wundmanagement wird sowohl in ambulanten wie auch in stationären Einrichtungen zunehmend von Pflegekräften ausgeübt, die eine Fachweiterbildung als Wundmanager, Wunddiagnostiker oder Wund-therapeut abgeschlossen haben. Im engeren Sinn wird darunter besonders die Dauerversorgung chronischer Wunden verstanden.

Glossar – Was ist was?

6. Die verschiedenen Arbeitsbereiche der Beruflichen Bildung und Qualifizierung der Diakonie RWL mit Kontaktpersonen

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Bereich Freiwilliges Soziales Jahr und Freiwilligendienste

Kontaktperson: Michael Bruasch Referent Geschäftsbereich: Familie, Bildung und Erziehung Quatermarkt 1 50667 Köln

Telefon: 0221/ 271687-11 E-Mail: [email protected] Herr Jürgen Thor Referent Geschäftsbereich: Familie, Bildung und Erziehung Friesenring 32/34 48147 Münster

Telefon: 0251/ 2709-160 E-Mail: [email protected]

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Arbeitsbereiche mit Kontaktpersonen

Bereich Aus-, Fort,- und Weiterbildung in der Altenarbeit

Kontaktperson: Frau Beatrix Halm-Schloesser Referentin Geschäftsbereich: Pflege, Alten und Behindertenarbeit Lenaustraße 41 40470 Düsseldorf

Telefon: 0211/ 6398-325 Fax: 0211/ 6398-299 E-Mail: [email protected]

Bereich Berufskollegs und erzieherisch-pädagogische Berufe

Kontaktperson: Frau Dr. Annett Herrmann Referentin Geschäftsbereich: Familie, Bildung und Erziehung Friesenring 32/34 48147 Münster

Telefon: 0251/ 2709-174 Fax: 0251/ 2709-902 E-Mail: [email protected]

Bereich Krankenhaus und Rehabilitation

Kontaktperson: Frau Heidemarie Rotschopf Referentin Geschäftsbereich: Krankenhaus und Rehabilitation Lenaustraße 41 40470 Düsseldorf

Telefon: 0211/ 6398-425 Fax: 0211/ 6398-299 E-Mail: [email protected]

7. Quellenangaben

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Atrops, Johann Ludwig (1990): Entstehen und Werden einer Hochschule – Die Fachhochschule Köln ist großjährig. Köln.

Bauer, Jost/Helmut Diekmann (2006): Die Bedeutung von Stufung und Modulari-sierung für die Profilbildung sozialer Berufe. In: Archiv für Wissenschaft und Praxis der sozialen Arbeit – Ein Zwischenzeugnis, 37 (2006), Heft 1, 38-63.

Bologna-Reader I und II: Texte und Hilfestellungen zur Umsetzung der Ziele des Bologna-Prozesses an deutschen Hochschulen. Herausgegeben von der Hochschulrektorenkonferenz.

Bröning, Tobias (2005): Dein Weg zum Bachelor. Vom Studienwunsch zur Abschlussarbeit. Berlin.

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) (2004): Fachhochschulen in Deutschland, 4. Aufl. Berlin.

Deutscher Caritasverband e.V. (2006): Die Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen. Konsequenzen für die verbandliche Caritas. Eine Handreichung.

Evangelische Fachhochschule der Diakonie in Bielefeld (2010): www.fhdd.de/.cms/Die_FH_der_Diakonie/22

Evangelische Fachhochschule Rheinland-Westfalen-Lippe (2010): www.efh-bochum.de/hochschule/leitbild.html

203

Quellenangaben

Fliednerfachhochschule i. Gr. Der Kaiserswerther Diakonie (2011): http://fliedner-fachhochschule.de

Greulich, Andreas (2002): Von der kurfürstlichen Akademie zur University of Applied Sciences. Die Fachhochschule Mainz im Spiegel ihrer Geschichte. Heidelberg.

Heinen Nikolaus/Sebastain Horndasch (2007): Master nach Plan. Bielefeld.

Herrmann, Annett (2009): Geordnete Zeiten? Grundlagen einer integrativen Zeittheorie. Münster.

Herrmann, Annett/Martin Kraft/Michael Teichert (2011): Bildung auf europäisch? Der Deutsche Qualifikationsrahmen und die Herausforderungen für die Freie Wohlfahrtspflege. Herausgegeben von Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohl-fahrtspflege des Landes Nordrhein-Westfalen. Düsseldorf.

Kertz-Welzel, Alexandra (2006): Motivation zur Weiterbildung: Master- und Bachelor-Abschlüsse in den USA. Diskussion Musikpädagogik. Nr. 29/2006, 33–35.

Wissenschaftsrat (2000): Thesen zur künftigen Entwicklung des Wissenschafts-systems in Deutschland. Drs. 4594/00, Berlin 7. Juli 2000.

Wissenschaftsrat (2002): Empfehlungen zur Entwicklung der Fachhochschulen. Drs. 5102/02, Berlin 18. Januar 2002.

wikipedia, die freie Enzyklopädie (2010): http://de.wikipedia.org

„Der Mensch soll lernen, nur die Ochsen büffeln.“

Erich Kästner

www.diakonie-rwl.de