Rheinsberger Mosaik 2008-September

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DAS MAGAZIN FÜR DAS RHEINSBERGER SEENLAND HERBST 2008 2. JAHRGANG

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Septemberausgabe 2009 mit Töpfermarkt

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DAS MAGAZIN FÜR DAS RHEINSBERGER SEENLAND

HERBST 20082. JAHRGANG

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3RHEINSBERGER MOSAIK · HERBST 2008

Mit

Bahn

und

Bus

mob

il in

Rhe

insb

erg!

Inhalt

Rheinsberger MosaikPF 11216831 Rheinsberg

[email protected]

RUBRIKENRätselhaftes 4Editorial 5Rückspiegel 6Persönliches 50Theatralisches 63Kalendarisches 68Teure Fotos 72Leserliches 73Impressum 74

Herbstlich, schöne Tage 8Uferpromenade 9Wiedersehen mit Rheinsberg 10

Ferienspiele 14Jugendkunstsommer 15

10 Jahre Kulturgutshaus 16

Friedenspfarrer Schirge 17

Neuer Vodafone Shop 18Kunst und Kultur in Linowsee 1810 Jahre DGB Rechtsschutz 19

Pilze 20

Jahr der Kartoffel 22Topinambur 25Kocholympiade 27Hotel Birkenhain 28

Blau-Weiß 90 30HERTHA 32

Generationenprojekt 34Schüler gegen Drogen 35

Jugend in Rheinsberg 36Rock am Rhin 37

Neue Leute braucht die Stadt 38Gesicht zeigen 39

Feuerwehrhochzeit 40

HausRheinsberg 42

Urlaub in Balance 43

Lambertusmarkt 44Huber Hights 45

Bahnhofsgeschichte(n) 46

Kammeroper 50Rheinsberger Hofkapelle 54Gerd Natschinski zum 80. 56Das goldene Kalb 57

Jürgen Graetz 58Töpfermarkt 60Lange Nacht der Künste 61Fontanekrimi 62

Geschichte der IFA 64IFA 2008 65

TOURISTISCHES FEURIGES

SOZIALES

GESUNDES

PARTNERSCHAFTLICHES

GESCHICHTLICHES

MUSIKALISCHES

KÜNSTLERISCHES

UNTERHALTSAMES

FERIEN

HEIMATLICHES

EHRENHAFTES

WIRTSCHAFTLICHES

NATÜRLICHES

KULINARISCHES

SPORTLICHES

SCHULISCHES

JUGENDLICHES

WÄHLERISCHES

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4RHEINSBERGER MOSAIK · HERBST 2008

rätselhaftes

Ein herzlicher Dank für die Unter-stützung bei der Fertigstellung des Rheinsberger Mosaiksgeht an:

• Messe Berlin

und bei allen Anzeigenkunden, die den Druck der Ausgabe erst ermöglicht haben!

Preisfrage

Wie oft fand in Rheinsberg der Töpfer-markt statt?A 12 malB 14 malC 18 malZu gewinnen gibt es drei klassische Teekannen der traditionellen Rheinsberger Keramik-Her-stellung.Bei mehreren richtigen Einsendungen entschei-det das Los. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.Unsere Anschrift: Rheinsberger MosaikPF 112 in 16831 [email protected] letzten Heft testeten wir die Aufmerksam-keit unserer Leser, denn weder A noch B noch C waren richtig. Die richtige Antwort war D 250 Jahre und dies stand richtig auf Seite 60.Karten für die Kammeroper gewinnen:

Ehepaar Brauns, Rheinsberg

Andreas Krüger, Berlin

Anne & Michael Hieronymus,BerlinHerzlichen Glückwunsch!

Fotoquellen:Hanne Winkel(Titelfoto) Montage M.Düssler, Oliver Gerndt, Wilhelm Schäkel, Thomas Tittel, Karin Stellmacher, Holger Pfeifer, Jeanette Mrosek, Jürgen Rammelt, Christian Brandt, Karin Schwark, DGB Jugendbildungsstätte, SPSG, Harald Seidel ,Ehrenberg Werbung,Olaf Barufke, IJN, Anke Schulz, Kultutchaoten e.V., FFW Zerlang, Haus Rheinsberg, Tourismus e.V. Ascheberg, Verkehrsverein Rheinsberger Seenkette e.V., Martin Jakuttek, Paul Schmudlach, Rheinsberger Stadtgeschichte e.V., Kammeroper Schloss Rheinsberg/H. Mundt, Musikakademie, Jean Severin, Jürgen Graetz, Jan Beeskow, KuK, Landestheater Neustrelitz,Messe Berlin, H. Erdmann, privatPixelio.de, Druckerei Henryk Walther

Katharinenstr. 14/16Neubrandenburg Tel. 0395-5 60 04 - 46

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5RHEINSBERGER MOSAIK · HERBST 2008

Liebe Rheinsberger, Gäste und Leser des Rheinsberger MosaikRheinsberg ist immer eine Reise wert, davon konnte ich mich erst kürzlich wieder persön-lich vor Ort überzeugen. Nicht umsonst wird Rheinsberg auch die Kulturhauptstadt im Nor-den Brandenburgs genannt.Welche deutsche Stadt der Größe Rheinsbergs kann schon mit einem annähernd vergleich-baren kulturellen Programm aufwarten? Das Kurt Tucholsky Literatur museum beispiels-weise gehört nicht nur zu den 18 Gedenkstätten nationaler Bedeutung, es zieht auch ver-stärkt internationales Publi-kum an. Die Musikakademie und das vor wenigen Tagen beendete Festival Kammer-oper Schloss Rheinsberg sor-gen dafür, dass es wöchentlich Musiktheateraufführungen gibt. Und das Schloss und sein Park erstrahlen in neuem alten Glanz.Rheinsberg ist berühmt für Schloss, Park und Seenland-schaft, für Kultur in der Natur und in historischem Ambiente. Rheinsberg ist eine touristi-sche Perle, die weit über bran-denburgische Grenzen hinaus einen guten Namen hat. Und mit seiner Attraktivität hat Rheinsberg auch großen Anteil daran, dass die Reiseregion Ruppiner Land Brandenburgs stärkstes Reisegebiet ist. Bereits

seit drei Jahren in Folge führt die Region bei den Übernach-tungen die Hitliste der märki-schen Reisegebiete an. Schon in 2004 hatte sie fast die Eine-Million-Marke erreicht, seitdem verbucht sie souverän Jahr für Jahr siebenstellige Übernach-tungszahlen. Damit sich der Tourismus im Norden Brandenburgs weiter stabil entwickeln kann, setze ich auf eine zivile Nutzung der Kyritz-Ruppiner-Heide. Als Minister für Wirtschaft und damit zugleich „Tourismus-minister“ bin ich der Überzeu-gung, dass den Investitionen und Arbeitsplätzen, die in den vergangenen Jahren getä-tigt und geschaffen wurden, Zukunft und Rechtsicherheit gegeben werden muss. Die brandenburgische Landesre-gierung vertritt diese Position ebenso wie die des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Erst im Juli dieses Jahres fand in Rheinsberg eine gemeinsame Anhörung der zuständigen Aus-schüsse beider Landtage statt. Mit den Wasserrevieren im Rup-piner Land und der angrenzen-den Mecklen burgischen Seen-platte verfügen beide Länder über ein touristisches Pfund von unschätzbarem Wert: eines der größten und schönsten Binnenreviere Mitteleuropas.

Hier finden Wassersportler und Urlauber rund 170 Seen und ein über 2.000 Kilometer lan-ges Labyrinth verschlungener Wasserwege auf Flüssen und Kanälen. Die brandenburgische Touris-musbilanz des vergangenen Jahres mit erstmals mehr als neun Millionen Übernachtun-gen belegt, dass es richtig ist, sich auf touristische Pfunde wie dieses zu konzentrieren und auf die starken touristischen Themen zu setzen – auf Aktiv-urlaub in der Natur, auf Kultur, Wellness und den Tagungs-tourismus. Das Rekordergebnis aus 2007 ebenso wie die aktu-ellen Steigerungsraten zeigen auch, dass der eingeschlagene Weg richtig ist, die Qualität der touristischen Angebote weiter zu verbessern und den Tourismus standort Branden-burg als Qualitätsstandort zu profilieren.In diesem Sinne wünsche ich Ihnen schöne Tage im Altwei-bersommer und einen golde-nen Herbst im schönen Rheins-berg. Das aktuelle Rheinsber-ger Mosaik hat dafür zahlreiche Tipps für Sie parat.

IhrUllrich JunghannsMinister für Wirtschaftdes Landes Brandenburg

Editorial

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6RHEINSBERGER MOSAIK · SOMMER 2008

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➋➋ SSoooommmmmmeerrffeeessstt inn KKKaaggaaarr

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➒➒ TTrraaabbbbi &&&& BBikkkeerttreeffffeenn inn AAAlt Luuttteerooww

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rückspiegel

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7RHEINSBERGER MOSAIK · SOMMER 2008

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rückspiegel

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8RHEINSBERGER MOSAIK · HERBST 2008

Selten, dass sich Rheinsberger mal einig sind, aber hier sind sie es: Die neue See-promenade ist geglückt! Am 12. August wurde sie im Beisein von Infrastruktur-minister Reinhold Dellmann (SPD) ein-geweiht. Jetzt kann man endlich vom einzigartigen Schloß und dem wunder-baren Schlosspark bis zur Badeanstalt direkt am Grienericksee entlang flanie-ren. Gut gemacht, toll! Dass auch Roll-stuhl- und Radfahrer den neuen Weg nutzen ist selbstverständlich. Aber bitte im Schritttempo!Leider gibt es noch keinen Rundwan-derweg um den Grienerick – aber was (noch) nicht ist, wird hoffentlich mal Wirklichkeit. Gerade im Herbst, wenn die Natur ihr buntes Kleid anlegt, läuft es sich traum-haft vom Schlosspark über den Poe-tensteig zum Böbereckensee und weiter nach Warenthin, wo man im Gast – und Logierhaus bei Mischkes famos essen und trinken kann.Natur pur erwandern kann man natür-lich auch am Wittwesee, der natürli-chen Badewanne der Rheinsberger. Hier schlafen im Herbst nachts Heerscharen von Kranichen.

Auch der Herbst h

touristisches

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9RHEINSBERGER MOSAIK · HERBST 2008

t hat schöne TageZurück in Rheinsberg. Bootfahren ist ange-sagt. Mit den Schiffen der Reederei Halb-eck kann man stundenlang über die glas-klaren Seen schippern – oder man leiht sich schwimmende Untersätze. Boote gibt es genug bei Halbeck, im IFA-Hotel, in Zechlinerhütte oder in Kleinzerlang. Oder wie wäre es mit einer atemberaubenden Rhin-Tour? Rheinsberg ist aber auch Aus-gangspunkt für interessante Ausflüge. Bei-spielsweise in die Fontanestadt Neuruppin in den neuen Gesundbrunnen. Oder zum Landestheater nach Neustrelitz und der Müritz, dem Pferdeparadies Neustadt, dem Naturpark Menz gleich um die Ecke. Oder schauen Sie sich mal die Bio-Ranch in Zem-pow an. Apropos schauen: Den besten Blick über Wälder und Seen haben Sie vom Hotel und Restaurant Kapstadt in Flecken Zechlin.Wieder in Rheinsberg gehört ein Besuch des Tucholsky – Literaturmuseum zum Muß. Und nicht entgehen lassen sollte man sich die Keramik-Studios. Keramik aus Rheins-berg hat seit Jahrhunderten einen weltwei-ten Ruf.Und nicht die Attraktionen vergessen, wie: Töpfermarkt, Oktoberfest, Kabarettnacht, Lange Nacht der Künste. Rheinsberg ist immer ein Erlebnis.

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Minister Dellmann, rechts im Bild

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Es ist Sonntag, der 6. Juli. Ankunft. Durchfahrt durch Rheinsberg. Erster Eindruck: Es hat sich nichts geändert. Eintreffen am Hotel „Hafen-dorf“ und zweiter Eindruck: Es hat sich alles geändert. Hier gibt es das alte Rheins-berg nicht mehr. Freundliche Begrüßung mit Blumen durch Herrn Tittel. Den Abend ver-bringen wir bei Familie Wim-

mer im Garten bei Wein und italienischen Köstlichkeiten. Wichtigstes Gesprächsthema der Runde mit einigen Rheins-bergern: Rheinsberger Politik. Mein Resümee als wir uns in der Nacht voneinander tren-nen: Die Stadt hat gar kein Geld mehr, die Probleme sind gewaltig, die Auffassungen der Kommunalpolitiker gehen weit auseinander, aber Rheins-berg bleibt eine Perle, für die es zu streiten lohnt. Mir raucht der Kopf, weil Vieles so neu ist; es beeindruckt mich aber, weil die Stadt niemanden gleich-gültig lässt.

7. Juli. Nach dem Frühstück besuchen wir das Rathaus. Begrüßung durch Bürgermeis-ter Richter. Die Begegnung mit ihm ist herzlich. Manfred Richter ist, wie er schon damals vor acht-zehn Jahren war: offen, spon-tan, verschmitzt, nachdenklich, natürlich. Ein ungewöhnlicher Bürgermeister, wie er selten anzutreffen und deshalb auch nicht leicht zu beschreiben ist, weil er in kein Klischee passt. Kaum dass wir uns set-zen, beginnen wir ohne Flos-keln ein langes Gespräch, das sich fast ausschließlich um

Rheinsberger Themen dreht. Zum Mittagessen gehen wir in den Ratskeller. (Ich bestelle selbstverständlich Fontanes Leibgericht.) Die Unterhal-tung bewegt sich kurz um die Fliegerei meines Sohnes und um Landemöglichkeiten nahe Rheinsberg, dann wieder um Rheinsberger Politik. Fazit: Die Stadt hat kein Geld, neue Konzepte müssen gesucht und gefunden werden: Therme, Schulen, Straßen, Kultur. Ein Platzregen erwischt uns nach dem Mittagessen. Der Bür-germeister besorgt sich einen Regenschirm, geht zu Fuß zum Rathaus und holt uns mit sei-nem Auto ab. Ich kenne keinen anderen Bürgermeister, der so liebenswürdig und gleichzei-tig so bemüht wäre um seine Stadt.

Am Nachmittag lädt uns Herr Tittel zu einem Spaziergang ein. Weit gehen können wir nicht, denn immerzu treffen wir einen Menschen, der uns irgendeine Rheinsberger Neu-igkeit zu erzählen weiß. In der Tucholsky-Buchhandlung kann sich der Buchhändler noch sehr gut an die Auseinander-setzung mit dem General von Scheven erinnern. Auf der Straße begegnen wir einem Herrn, der zu einer Chor-probe in den Ratskeller eilt, aber dennoch soviel Zeit hat, einen Schwatz mit mir über gemeinsam erlebte Dinge zu halten. Er spricht mit uns wie mit alten Bekannten. Das ist

Wiedersehen mit Rheinsberg

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Richard Alexander Baron von Soldenhoff gilt als einer der größten Tucholsky-Kenner. 15 Jahre war er nicht in Rheins-berg. Anfang Juni gab es auf Einladung des RM ein Wie-dersehen mit Rheinsberg. Die Redaktion bedankt sich für die Unterstützung beim IFA Hafen-dorf Hotel, der Gärtnerei Wim-mer, dem Kurt Tucholsky Lite-raturmuseum, dem Hotel Haus Rheinsberg, der Reederei Halb-eck, dem Ratskeller, Restaurant "Junger Fritz" und dem Later-nenhof für die Unterstützung. Hier der Bericht von Richard Alexander Baron von Solden-hoff

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mir ähnlich noch häufiger in Rheinsberg passiert.

8. Juli. Am frühen Vormittag fahren wir zu Herrn Dr. Böt-hig ins Tucholsky-Literaturmu-seum. Mir geht es wie schon tags zuvor bei der Begegnung mit Herrn Richter: Als seien es nur Tage und nicht Jahre seit wir uns das letzte Mal sahen. Mir ist als wenn wir das Gespräch genau wieder da ansetzen würden, wo wir damals aufgehört haben. Dr. Böthig zeigt uns alle Räume, öffnet die Panzerschränke, holt die schönsten Unikate und freut sich mit uns über die letzten Neuerwerbungen. Wir verfallen augenblicklich ins Fachsimpeln und vergessen die Welt um uns herum. Spä-ter in der Ausstellung versuche ich meinem 13jährigen Sohn einige der Dinge zu zeigen, die er aus meinen Erzählungen kennt. Die Eindrücke an die-sem Vormittag prasseln wohl ziemlich auf ihn ein, und es könnte gut möglich sein, dass sie ihn ein bisschen erschla-gen.Nach der Wende war ich oft in Rheinsberg, habe viel mit Dr. Fuchs und Dr. Böthig im Literaturmuseum gearbeitet, eine Tucholsky-Ausstellung im Schloss eingerichtet und

schließlich mein ganzes pri-vates Tucholsky-Archiv der Stadt Rheinsberg und damit der Tucholsky-Gedenkstätte übergeben. Ich habe es nie-mals bereut und bin heute glücklich, dass ich es damals getan habe. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Material irgendwo anders besser auf-gehoben wäre – hier wird es gebraucht, hier ist es geschützt und hier erreicht es die Men-schen. Peter Böthig hat freilich auch ein Gespür für Tucholsky und für das, was Tucholsky im Sinn hatte und verwaltet ihn also nicht, sondern nutzt ihn für uns und unsere Zeit. Mittags sitzen wir gemein-sam beim „Jungen Fritz“ in der Schloss-Straße zum Essen und lassen uns von unserm Sohn unterhalten, vor allem mit The-men, die mit der Fliegerei zu tun haben. Wenn es hier ganz nahe der Stadt auch noch einen Flugplatz gäbe – Rheins-berg könnte für ihn an Attrak-tivität sogar noch ein Stück-chen mehr gewinnen.Weil ich die Stadt nicht von der Wasserseite kenne, lädt uns Herr Tittel zu einer zwei-stündigen Schiffsfahrt mit einem Schiff der Reederei Halbeck ein und wir genie-ßen bei schönstem Wetter das Grün der Bäume und das Grün des Wassers. Kein Strom-mast und kein Windrad weit und breit. Nach einem kurzen Abstecher im „Cafe Tucholsky“ gehen wir zum Hotel „Haus Rheinsberg“, wo am Abend unser Sohn Richard ein Ständ-chen geben will. Er spielt Kla-vier und Geige und möchte

sich mit seiner Musik ein wenig für die Einladung nach Rheinsberg bedanken. Aber er wird nicht alleine spielen, sondern mit Cornelia Wimmer, einer hoch talentierten 19jäh-rigen Rheinsbergerin, die er gleich am ersten Abend unse-res Aufenthaltes in Rheins-berg kennen lernte. Die beiden Musiker hatten sich tags dar-auf zu einer Probe zusammen-gefunden und ein kleines Pro-gramm arrangiert. Die jungen Leute spielen gut, bekommen auch anständigen Applaus – nur leider von einem viel zu kleinem Publikum. Nach dem Spiel sitzen wir mit Rheins-berger Musiklehrern zusam-men und sprechen über einen möglichen Austausch junger Musiker zwischen Rheinsberg und dem Münsterland. Wir ver-einbaren konkrete Pläne, über die ich jetzt aber nichts sagen möchte, weil es eine Überra-schung sein soll.

9. Juli. Den Tag beginnen wir mit einer Schlossparkführung, die Herr Tittel so freundlich ist, selbst zu übernehmen. Uns ist das natürlich sehr recht, weil wir sozusagen exklusiv viele Dinge sehen dürfen, die wir als normale Parkbesucher nicht sehen würden. Ein schönes Erlebnis ist das Heckenthea-ter, wo gerade Proben zu der „Entführung aus dem Serail“ sind. Selbstverständlich blei-ben wir viel zu lange dort und lassen deshalb das Mittag-essen ausfallen. Stattdessen trinken wir nur einen Kaffee und finden uns im Innenhof des Schlosses zu einer Führung

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ein. Glücklicherweise können wir uns einer Gruppe Jugend-licher anschließen – ein Glück deshalb, weil die Jungs eine Menge gescheiter Fragen stel-len und die junge Frau, die uns durch das Schloss führt, sehr geschickt darin ist, spon-tan und lebendig zu antwor-ten und damit nicht nur die Jugendlichen, sondern auch uns bewegt, das Schloss mit anderen Augen zu sehen. Ich kenne die Räume wie sie vor fünfzehn Jahren waren, und ich muss sagen: es hat sich ungeheuer viel getan. Trotz-dem wären wir am liebsten in einem unvollendeten Raum stehen geblieben, in dem die Restauratoren gerade bei der Arbeit sind.

Nach der Schlossbesichtigung führt uns Herr Tittel zu einem verspäteten Mittagessen in den Laternenhof zu Rainer Molzahn. Wenn man irgendwo Essen und Bewirtung genießen will – dann hier.Was sehr viel heißt, denn in Rheinsberg habe ich mich überall wohl gefühlt. Wir kom-men auf Kurt Tucholsky und sein Leben zu sprechen - die Zeit vergeht wie im Fluge, und wir müssen uns plötzlich sehr beeilen, denn wir haben gleich einen Termin bei Prof. Matt-hus. Trotzdem gehen wir noch

schnell hinüber in das Atelier von Tony Torrilhon. Der Künst-ler ist für mich wie eine Offen-barung: Helle Augen, heller Kopf. Spricht ein charmantes Deutsch und schafft herr-lich humorvolle Kunstwerke, die von Lebenslust zeugen. Ein bezaubernder Mensch, mit dem ich gern noch lange gesprochen hätte.

Wir sind im Kavalierhaus und klopfen an die Tür von Sieg-fried Matthus. Der Professor ist für mich die zweite Über-raschung dieses Tages. Keine Spur einer Starallüren – statt-dessen besorgt er uns Stühle, die er im Kreis aufstellt und beginnt mit uns wie mit alten Vertrauten über die bevorste-hende Generalprobe zu reden. Er macht sich wegen des Wet-ters Sorgen und weiß immer noch nicht, ob er auf dem Was-ser oder im Schutz einer Kirche proben soll. (Das nur wenige Stunden vor der General-probe.) Gleich danach kommt er auf sein altes Projekt zu sprechen, Tucholskys „Bilder-buch für Verliebte“ in Rheins-berg szenisch umzusetzen. Das Libretto sei fertig, seit Jahren schon und auch sonst vieles, was fehle sei das Geld. Ich weiß mir als Außenstehender keinen Rat, ich weiß nur, dass das in erster Linie die Sache der Rheinsberger und beson-ders der Rheinsberger Gastro-nomie ist, weil die Stadt davon ja wohl auch einen nicht zu geringen Nutzen hätte. Herr Matthus hat noch viel zu tun an diesem späten Nachmit-tag kurz vor der Generalprobe

und übergibt uns in die Obhut einer sehr freundlichen jungen Frau, die sich nach unseren Wünschen erkundigt. Wir werden durch einige Arbeitsräume auf Zehenspit-zen ins Schlosstheater geleitet, um dort eine Probe mitzuerle-ben. Im Schlosstheater war ich noch nicht, weil es damals noch eine Ruine war und bin heute beeindruckt. So beein-druckt wie von den Künstlern, die Weltklasseniveau haben. Die Stimmung während der Probe: eine angespannte Gelassenheit. Alles geht heute sehr schnell – sowohl hier im Theater als auch in unserem eigenen Tagesablauf, und so reißen wir uns von den Proben los und eilen ins Hotel zurück, wo ich am Abend aus Tuchols-kys Briefen lesen werde.

Ich bemühe mich um die glei-che angespannte Gelassen-heit, denn immerhin ist es in Rheinsberg das erste Mal, dass ich aus Tucholskys Texten lese. Für mich wird es ein sehr schö-ner Abend, auch wenn ich mir den einen oder andern Zuhö-rer mehr gewünscht hätte – einige liebe Gesichter, die ich gern wiedergesehen hätte.Am nächsten Morgen verab-schieden wir uns noch einmal von Peter Böthig und geben Herrn Tittel zum letzten Mal die Hand – ihm, der immer für uns da war und dem wir es verdanken, dass wir diese Tage in Rheinsberg so glücklich ver-bringen konnten.

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festliches

Das Erntedankfest ist in westli-chen Kulturen eine traditionelle Feier nach der Ernte im Herbst, bei dem auch Gott für die Gaben der Ernte gedankt wirdBei der Feier, die oft in einer Kir-che veranstaltet wird, werden Feldfrüchte, Getreide und andere, als Gaben bezeichnete Produkte, denen man eine besondere Naturnähe unterstellt (Mehl, Honig, Wein etc.) dekorativ auf-gestellt. Eine aus Getreide oder Weinreben geflochtene Ernte-krone wird oft in einer Prozes-sion durch das Gemeindegebiet getragen. In ländlichen volks-kirchlichen Gemeinden kommen zu den Gottesdiensten zahlrei-che Gemeindemitglieder zusam-men. Mit dem Erntedankfest soll an die Arbeit in Landwirtschaft und Gärten erinnert werden und daran, dass es nicht allein in der Hand des Menschen liegt, über ausreichend Nahrung zu ver-fügen. Die Erntegaben werden nach dem Fest häufig an Bedürf-tige in Obdachlosen- oder Asyl-bewerberheimen oder andere karitative Einrichtungen verteilt.Der Ursprung des Erntedank-fests reicht bis in die vorchrist-liche Zeit zurück. In Mittel- und Nordeuropa wurde Erntedank (Haustblot) zur Herbst-Tagund-nachtgleiche (23. September) mit einem Dankopfer gefeiert. Ähnliche Riten gab es in Israel, Griechenland oder im Römischen Reich. Im Judentum gab und gibt es das Schawuot, das Wochen-fest, nach Beginn der Ernte und das Sukkot, das Laubhüttenfest, im Herbst am Ende der Lese (2 Mos 23,16 EUR). In der katholi-

schen Kirche ist ein Erntedank-fest seit dem 3. Jahrhundert belegt. Offizieller Bestandteil des Kirchenjahres ist es aber bis heute nicht, d. h. die Gemeinden sind nicht verpflichtet, das Fest zu feiern. Das heilsgeschicht-lich orientierte Jahr der Kirche kennt kein Ernte-Dankfest . [1] Dennoch ist der Brauch des Dan-kes für eine gute Ernte seit lan-gem auch in vielen katholischen Gemeinden üblich geworden, so dass neben Kräuterweihen am 15. August, Quatember, Erstlingsfrüchtesegnung in der katholischen Kirche die Eucha-ristie am ersten Oktobersonntag vielfach als Dank für die Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit auf dem von Erntedank-Gaben umgebenen Altar gefeiert wird. Seit dem Mittelalter kennt man verschiedene Daten für eine Erntedankfeier. Nach der Refor-mation bürgerte sich in manchen evangelischen Gemeinden der Michaelistag (29.9.) oder ein dem Michaelistag benachbar-ter Sonntag ein. Die katholische deutsche Bischofskonferenz legte 1972 den ersten Sonntag im Oktober als Festtermin fest, ohne diese Festlegung für alle Gemein-den verbindlich auszusprechen.In den evangelischen Gemeinden wird das Erntedankfest gewöhn-lich am Sonntag nach dem Michaelistag (29. September) gefeiert. Diese Regelung geht u. a. auf einen Erlass des preu-ßischen Königs aus dem Jahre 1773 zurück. Das Michaelisfest am 29. September ist religions-geschichtlich gesehen aus einem vorchristlichen Erntefest der

Sachsen entstanden, das vor der Christianisierung in der Woche nach Herbstbeginn (der Tagund-nachtgleiche) mit Opferfeier-lichkeiten für den germanischen Gott Wotan verbunden war. Auf der Synode in Mainz 813 wurde dieses vorchristliche Fest auf Ver-langen des Kaisers Ludwig des Frommen christianisiert; dabei wurde Wotan durch den Erzengel Michael ersetzt, der damals zum Schutzpatron des Kaiserreiches erklärt wurde. Diese Entwick-lung wollte der Nationalsozialis-mus rückgängig machen. Ein in Deutschland weit verbreitetes Lied zu Erntedank ist Wir pflügen und wir streuen von Matthias Claudius.

Erntedankfest

TERMINE

05. OktoberSankt Laurentius KircheRheinsberg

27. September15. Erntedankfest"Alles tolle aus der Knolle"Stechlin-Dollgow

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14RHEINSBERGER MOSAIK · HERBST 2008

ferien

Ferienspiele in RheinsbergFür die daheim gebliebe-nen Rheinsberger Kinder gab es auch in diesem Jahr wieder umfangreiche Angebote der Ferienfrei-zeit. Das HdB, Eltern-Kind-zentrum, AWO Hort, Schul-sozialarbeit des JNWB und der AWO-Jugendklub haben sich dabei zeit-lich und inhaltlich gut abgestimmt. Höhepunkte waren so der Besuch im Schwarzen Theater in Neu-ruppin, ein Bioerlebnistag auf der BioRanch Zem-pow, ein Blick hinter die Kulissen der Kammeroper, ein Tag in der Gärtnerei Wimmer, der Besuch im Tierpark in Kunsterspring, das Piratenfest und natür-lich immer wieder Baden im Seebad. Den Teilneh-mern hat es riesigen Spaß gemacht. Herzlichen Dank an die Organisatoren.

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15RHEINSBERGER MOSAIK · HERBST 2008

ferien

Unter dem Titel „bomb-o-dream: grenzen“ fand vom 24.08.-29.08.08 in der DGB-Jugendbildungsstätte Flecken Zechlin der4. Internationale Jugendkunst-sommer statt.

Eingeladen waren Jugendliche und junge Erwachsene aus der Region, aus ganz Brandenburg, Berlin und Polen. Mit Spaß und Zeit zum Feiern arbeite-ten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gemeinsam mit international tätigen Künst-lern. Ausgangspunkt dabei waren eigene Ideen und die Auseinandersetzung um das „Bombodrom“ in der Kyritz-Ruppiner Heide.

Es entstanden Videos, Theater-szenen, Fotos, Skulpturen und vieles mehr. So war es mög-lich, ein eigenes Projekt mit-zubringen oder sich an den Workshops zu Graffiti, Video, Theater, Musik und Perfor-mance im Öffentlichen Raum zu beteiligen

Höhepunkte waren Erkundun-gen zu besonderen Orten, wie der leerstehenden Kasernen-

geisterstadt in Alt-Daber, dem Institut für Weiße-Zone-For-schung in Zempow oder dem seit Juni 2007 pink-gestriche-nen Kommandoturm, Gesprä-che zur Geschichte und Gegen-wart der Region mit Zeitzeugen und verschiedenen Akteuren des Konfliktes (BI FREIe HEIDe, der Kampagne „Bomben Nein – wir gehen rein“, Friedensini-tiative Kyritz-Ruppiner Heide, Bundeswehr, Künstlern …).

Während der fünftägigen Ver-anstaltung wurde Raum gebo-ten, um neue Ideen auszupro-bieren und lebendige Impulse für das Nachdenken und Leben in der Region zu setzen. Bei-spielhaft für solche Impulsga-ben steht eine Kunstaktion der Berliner Künstlerin Ulrike Mohr im Rahmen des letzen Jugend-kunstsommers: die zusammen mit Jugendlichen durchge-führte Performance „how to build a zielpyramide“ wurde in 2007 von lokalen und über-

regionale Bombodrom-Gegner zu einem bunten politischen Aktionsprogramm mit dem Titel „Jedes Ziel ist ein Zuhause!“ weiterentwickelt. Neben ande-ren Künstlern war auch Ulrike Mohr beim 4. Internationalen Jugendkunstsommer wieder dabei.

Die DGB-Jugendbildungs-stätte Flecken Zechlin liegt unmittelbar am Gelände des „Bombodrom“ und ist immer wieder Ort von Begegnungen, Seminaren, Workshops zum Thema. Sie bietet in dieser, für die Entwicklungs perspektive von Nordbrandenburg und Süd-mecklenburg entscheidenden Auseinandersetzung, Reflexi-ons- und Diskussionsräume.

■ Martina Panke

4. Internationaler Jugendkunstsommer in Flecken Zechlin

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16RHEINSBERGER MOSAIK · HERBST 2008

Ferien

Zum 11. Juli 2008

Sehr verehrte Damen und Her-ren des Vorstandes, liebe Mit-glieder des Fördervereins Kul-turGutshaus Köpernitz e.V.

10 Jahre besteht nun der Ver-ein, eine Zeit, auf die sein Vor-stand und seine Mitglieder mit Genugtuung und Dankbarkeit zurückblicken können.Wieviel ist geschehen in die-sen Jahren im alten Gutshaus und drum herum. Für mich ist es eine große Freude, dass ich diese Zeit noch miterle-ben konnte und kann – sind es doch Eindrücke, die sich nicht nur mit der historischen Ver-gangenheit sondern auch mit den familiären Bezügen durch meine Großmutter und die Urgroßeltern verbinden.So empfinde ich alles, was hier geschehen ist und geschieht als Geschenk besonderer Art, über das ich sehr glücklich und erfreut bin und das mir ein wenig heimatliches Gefühl vermittelt. Die Initiativen, aus denen Interesse für Erhalt des Historischen und die steten Anregungen für Neues, Bele-bendes entstehen, hat der Ver-ein mit wenigen Mitteln, die ihm zur Verfügung stehen, in bewundernswerter Weise wahrgenommen, ein Verdienst besonders seines Vorstandes und des Vorsitzenden, wofür großer Dank gebührt.Wenn es mir auch leider nicht möglich ist, an dem Jubiläum teilzunehmen, was ich sehr bedauere, meine Gedanken

sind eng mit allen Anwesenden verbunden und meine Wün-sche gelten dem Bestehen des Vereins und dessen weiterer guten Entwicklung, der Arbeit seines Vorstrandes und beson-ders dessen Vorsitzenden, aber auch dem Wohlergehen der Mitglieder des Vereins. Mögen sich immer wieder Menschen finden, die Zweck und Anliegen des Vereins in jeder Beziehung fördern und unterstützen!

In treuer, dankbarer Verbun-denheit bin ich

Ihr Carl- Hasso von BredowFrankfurt am Main, den 9. Juli 2008

TERMINE

So., 14. Sept.2008Tag des offenen Denkmals 200813.00 bis 17.00 UhrMotto: „Vergangenheit aufge-deckt – Archäologie und Bauforschung“Sb., 27. Sept. 2008Lesung und Gespräch„Wild auf Hoffnung“ • 19.30 Uhrmit der Autorin Gisela Stein-eckert (Berlin)Sb., 11. Okt. 200826. Ländliche Gerichte & Geschichte(n)19.00 Uhr • „Märkische Namen und Köpfe...“ - hinter die Namen berühmter und weniger berühmter Märker

10 Jahre Kulturgutshaus KöpernitzBernd Donner, Vereinsvorsitzender

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17RHEINSBERGER MOSAIK · HERBST 2008

ehrenhaftes

Seit 1992 setzt sich die Bürger-initiative FREIE HEIDE gegen eine Wiederinbetriebnahme des Truppenübungsplatzes in der Kyritz Ruppiner Heide – genannt Bombodrom - ein.

Als Anerkennung für die langjährige Arbeit gegen das Bombodrom von Friedenspfar-rer Benedikt Schirge und alle Mitstreiter der BI FREIE HEIDE wurde ihm in einer Feierstunde am 13. Juni in der Staatskanzlei in Potsdam der Verdienstorden des Landes Brandenburg ver-liehen.Leider konnten nur ganz wenige Aktivisten im T-Shirt der Freien Heide mitfeiern.Die im Volksmund auch Rote Adler Orden genannte Aus-zeichnung wurde an 16 weitere für Brandenburg besonders aktive Persönlichkeiten im Bei-sein einiger Minister wie z.B. Frau Johanna Wanka und Land-tags Präsident Fritsch verlie-hen. Auch Landrat Gilde und Rheinsbergs Bürgermeister Richter ließen sich die Feier-stunde im Brandenburg Saal nicht entgehen. Geehrt wurden auch Professor Schellnhuber und Filmregisseur Volker Schlöndorff. Diese drück-ten im Gespräch mit Benedikt Schirge ihre Anerkennung und

absolute Sympathie mit dem Anliegen und der ausdauern-den Arbeit der FREIEn HEIDE und anderer Initiativen zum Thema aus. Beiden ist unsere Arbeit zur Verwirklichung einer FREIEN HEIDE bekannt.Übrigens scheint Klimafor-scher und CDU-Sympathisant Professor Schellnhuber noch Hoffnung zu haben, dass wir Menschen auch den Klimawan-del beeinflussen können. Stolz präsentierte er sich mit seiner Familie inklusive drei Monate altem Nachwuchs..Der Brandenburgische Ver-dienstorden ist nicht die erste Auszeichnung für den Pro-test gegen das Bombodrom. Auch die Liga für Menschen-rechte hat die Karl von Ossi-etzky Medaille an die BI FREIE HEIDE verliehen.Im Jahr 2007 folgte der Frie-denspreis der Stadt Göttingen in Würdigung des zivilgesell-schaftlichen Engagements und

des gewaltfreien, phantasievol-len und kreativen praktischen Einsatzes für Konversion und Frieden. Zur Verleihung in Göt-tingen waren übrigens gleich zwei stellvertretende Bundes-tagspräsidentinnen angereist. Hoffen wir, dass Bundeswehr und Verteidigungsministerium bald die Unsinnigkeit eines Bombodroms auch in Nordost-deutschland einsehen. Das wäre uns lieber, als wei-tere Orden und auch ein Signal, dass Demokratie in Deutsch-land funktionieren kann!

■ Steffen Jakuttek

14. September, 14 Uhrin Basdorf110. Protestwanderung

Verdienstorden für Friedenspfarrer

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18RHEINSBERGER MOSAIK · HERBST 2008

Es gibt täglich viele nette Wer-bebotschaften über immer bes-sere und immer billigere Inter-net und DSL Angebote. Spä-testens bei der Verfügbarkeits-abfrage kommt bei Eingabe 16831 „Dieser Service ist hier leider nicht verfügbar.“

Seit 1. Juli dieses Jahres gibt es in der Rhinpassage im ehemali-gen Zoogeschäft den Vodafon- Shop des Rheinsbergers Steffen Reinhardt und seines Neuruppi-ner Partners Thomas Soyck.Hier finden genervte Telekom Kunden nicht nur Verständnis sondern auch funktionierende Alternativen.Angeboten wer-den Mobil und Festnetz, mobi-

les Internet und DSL. Vodafon DSL ist über Festnetz in Rheins-berg allerdings über den Tele-komanschluss verfügbar.

Ein Vodafon Festnetzanschluss ohne Telekom gibt es ab 9.95 EUR, mobiles Internet in Rheinsberg ab 19.00 Uhr für 7 EUR mehr auch bundesweit.Geöffnet hat der Shop Mo-Fr. 9-18 Uhr Di. von 11-20 Uhr und Sa von 9-12 Uhr.

Steffen Reinhardt und Thomas Soyck beraten Sie auch gern zu Hause. Vereinbaren Sie doch ein-fach einen Termin am Telefon 033931 80242

Aufatmen für gefrustete Telekom Kunden

Kunst und Natur in Linowsee

wirtschaftliches

KONTAKT

Thomas Soyck(l) und Steffen Reinhardt(r) in ihrem neuen Schop

Salamander auf glühendem Boden

Verkehrte Welt von Gudrun Lomas.

Klimawandel Fisch auf dem Trockenen

So sieht ein Arbeitsraum mehrerer Künstler in der Bildungsstätte Linowsee aus. Alle Bilder im Raum entstanden vom 18.bis 28. August in der Bildungsstätte Linowsee. Im Rahmen des sechsten internationale Kunstsymposium des Naturparks Stechlin Ruppiner Land mit 7 Künstlern aus 5 Nationen statt. Am 28 wurde die Ausstellung mit einer Finnisage eröffnet. Noch bis 2. Oktober werden die Arbeiten von montags bis freitags von 10 bis 22 Uhr ausgestellt im Foryer der Bildungs-stätte Linowsee zu sehen sein.. Besucher sind herzlich willkommen!

Vodafone-Shop RheinsbergRhinpassageDamaschkeweg 1216831 RheinsbergTel.: 033931 80242Fax 033931 80243e-mail [email protected]

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19RHEINSBERGER MOSAIK · HERBST 2008

rechtliches

Staatssekretär Clemens Appel, Chef der Staatskanzlei des Landes Brandenburg, gratu-lierte den Rechtschützern zum Jubiläum. Eine beispielhafte Erfolgsbilanz für Mitglieder von Einzelgewerkschaften des Deutschen Gewerkschaftsbun-des (DGB) konnten zahlreiche Besucher mit wichtigen Politi-kern, Vertretern der Justiz und Richtern, wie deren Präsidenten bei der Feier zum 10-jährigen Bestehen der DGB Rechts-schutz GmbH erfahren. Der 1998 auf Grund besonderer Herausforderungen entstan-dene Rechtsschutz in eigener Gesellschaft des DGB mit Sitz in Düsseldorf wurde bundes-weit neu strukturiert. Inzwi-schen immer stärker den Anfor-derungen Gesamtdeutschlands mit 5 Niederlassungen im Land Brandenburg (Cottbus, Frankfurt/Oder, Eberswalde, Potsdam und Neuruppin) ver-treten, war der Brandenbur-gische Staatskanzleichef und ehemalige Vizepräsident des

Landesarbeitsgerichts Branden-burg, Staatssekretär Clemens Appel, der sachkundige Haupt-redner in der Gratulantenschar. So kamen zu den erfolgsdo-kumentierten Rechtsvertre-tungen für die Klagevertreter des Teamleiters aus Potsdam, Sven Alisch, die Präsidentin des Landesarbeitsgerichtes Berlin-Brandenburg, Frau Karin Aust-Dodenhoff, und der Präsident des Landessozialgerichtes Ber-lin-Brandenburg, Jürgen Blae-sing, zu Festbeiträgen. Allein im Land Brandenburg hat der DGB Rechtsschutz 14 Juristen zur Vertretung ratsuchender Mitglieder der DGB-Einzelge-werkschaften. Vertreten werden die bislang zu bis zu 85 Pro-zent im Klageweg obsiegenden Anspruchsteller von fach- und sachkundigen Rechtsschutz-sekretären, wie die Juristen in der DGB Rechtsschutz GmbH heißen. Insgesamt wurden in den 5 Niederlassungen des Landes Brandenburg seit 1998 64.521 Verfahren vor

den Arbeits- und Sozialge-richten von der DGB Rechts-schutz GmbH geführt. Dabei konnten 146.155.342,97 EUR an Erfolgswert für die Mitglie-der von Einzelgewerkschaften erstritten werden. Auffallend ist die Zunahme sozialrecht-licher Fälle im Land Branden-burg - überproportional um das Arbeitslosengeld II -. Mit einem Anteil von 60 Prozent im Land Brandenburg gegenüber 37 % zum Beispiel im Land Bay-ern wird die wichtige Funktion dieses Dienstleistungsgebotes für die Gewerkschaften deut-lich. Alle Festredner waren der Ansicht, dass dem DGB Rechts-schutz auch weiterhin das volle Vertrauen seiner Mitglieder gehören werde.

Sven Alisch

Jubiläum beim DGB

Arbeitseinheit Potsdam, Büro Neuruppin

TeamleiterSven Alisch

3 RechtsekretärinLoni PolacekRichard KleinSven Alisch

3 VerwaltungsangestelltePetra KoehnDiana PlathAnke Glühmann

Potsdam

NeuruppinEberswalde

Frankfurt

Cottbus

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Jeder Rheinsberger – na ja fast jeder – geht in die Pilze. Das ist wohl schon seit Jahr-hunderten so. Kein Wunder, bei soviel Wald. Pilze – welche gibt es hier, welche werden gesucht, um sie zu essen. Hier eine Übersicht der Sammler-Fa-voriten.

SteinpilzWächst in Laub- und Nadel-wäldern, besonders unter Kiefern und Fichten. Brauner Hut, dicker weißer Stiel. Mil-der, nussartiger Geschmack, angenehmer Geruch. Auch zum Trocknen geeignet.

PfifferlingWächst bei Fichten, Buchen, Eichen und Kiefern. Goldgelber Trichterhut, unregelmäßig ver-bogener Rand. Schmeckt leicht pfeffig, angenehmer Geruch. Kein Trockenpilz.

MaroneWächst in Nadelwäldern. Dunk-ler kastanienbrauner Hut. Stiel meist schlank. Getrocknet aus-gezeichneter Würzpilz. Nicht roh essen.

BirkenpilzWächst nur unter Birken. Halb-kugelförmiger Hut, langer, schlanker Stiel. Wohlschme-ckend, besonders in Salz oder Essig eingelegt. Trocknen nicht empfehlenswert.

GrünlingWächst in Nadelwäldern, vor allem unter Kiefern auf san-digem Boden. Olivbrauner, gegen den Rand hell grüngel-ber Hut. Stiel gleich dick, meist tief im Boden steckend. Milder Geschmack mit starkem Mehl-geruch.

RotkappeWächst nur unter Birken, oft zusammen mit Birkenpilz. Hut rotbraun, ziegelrot oder oran-gebraun. Stiel auf weißem Grund mit schwarzen Schuppen bedeckt. Wohlschmeckend.

ButterpilzWächst überwiegend unter Kie-fern. Schokoladenbrauner Hut, stark schleimig. Stiel mit bräun-lichem Ring. Milder Geschmack.

Riesenschirmling, ParasolWächst meist gruppenweise in Laubwäldern, an Waldrändern und auf Wiesen. Haubenförmi-ger, auch ebener, mit Schuppen versehender Hut. Stiel schlank, lang, oft mit breitem Ring. Mil-der Geschmack. Hüte lassen sich wie Schnitzel braten – und schmecken auch so. Nicht roh essen.

Pilze

natürliches

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21RHEINSBERGER MOSAIK · HERBST 2008

Harmonie zwischen Speisen und WeinSpeisen und Weine werden aufeinander abgestimmt, um das Ver-gnügen der Sinne zu steigern. Einige Weine können die Geschmä-cker eines Gerichts verstärken, während andere eher einen schlech-ten Geschmack hervorzubringen scheinen.Eine gelungene Kombination ist wie eine Steigerung ohne Ende, indem der Wein den Geschmack der Nahrungsmittel erhöht und selbst mit jedem Schluck besser scheint. Unter diesen Umständen kann man kaum mit dem Essen aufhören!Sie ist gelungen, wenn sie gut ist. Der Wein und die Nahrung unterstreichen sich gegenseitig, ohne den Gaumen zu schocken. In einer idealen Kombination unterstreicht der Wein die Geschmäcker des Gerichts und scheint selbst mit jedem Schluck besser zu wer-den. Da kann man kaum mit dem Essen aufhören!Was wären Ihre Lieblingsnudeln oder Ihr bester Schweinebraten ohne Soßen und Aromen? Ziemlich fade! Wie Sie sicher schon erra-ten haben, bestimmt der Geschmack der Soßen häufig den der zugrunde liegenden Nahrungsmittel Ihres Gerichts, und die Kräu-ter und Gewürze geben ihm Kontur und Charakter. Es sind die Letzteren, die die Wahl des Weins vorgeben.

Welcher Wein passt am besten zu welcher Speiseeine Tomatensoße verlangt nach einem leichten Rotwein; eine braune Soße geht gut mit Rotwein zusammen; Zitronensaft in der Soße harmoniert mit einem trockenen und säuerlichen Weißwein;Sahnesoße verlangt nach einem fetten und öligen Wein; eine Pilz-soße verbindet sich gut mit waldigen Weinen; Rindfleisch ist die Domäne von Rotwein; nicht durchgebratenes Rindfleisch passt zu einem körperreichen Rotwein; salzige Gerichte erhöhen die Bitterkeit von tanninbeton-ten Rotweinen;gebratenes weißes Fleisch passt gut zu Rotwein;Muscheln harmonieren am besten mit Weißwein.

Im Laternenhof finden sie ein Lokal das sich der Harmonie von Speisen und Wein in ganz besonderer Weise verpflichtet fühlen. Rainer Molzan hat sicher auch für Sie die passende Empfehlung.

kulinarisches

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22RHEINSBERGER MOSAIK · HERBST 2008

kulinarisches

Am Donnerstag, den 18.10.2007, wurde am Sitz der UNO in New York 2008 zum „Jahr der Kartoffel“ ausgerufen. Damit soll auf die Bedeutung der Knolle als wichtiges Grundnah-rungsmittel hingewiesen werden. Außerdem sollen Forschung sowie Entwicklung neuer Anbautechniken gefördert werden. Mehr über die Geschichte der vielseitigen Knolle erfahrt ihr hier. Die Kartoffel (lat.: Solanum tuberosum) begeg-net einem heute in vielfältiger Form: Als knusp-riger Chip, als frittierte Pommes, in Form von Klößen oder als Püree. Und die Stärke, die aus ihr gewonnen wird, bildet die Grundlage einer Vielzahl von Produkten: Sie kommt bei der Her-stellung von Nahrungsmitteln als Grundstoff für Glucosesirup zum Einsatz, aus ihr wird kompos-tierbares Einweg-Geschirr gemacht, sie dient als Basis für Biokunststoff und noch vieles mehr.

Neues Gemüse für die alte Welt Das klingt, als wäre die Kartoffel schon seit lan-ger Zeit in Gebrauch. Das ist richtig, gilt aber nur für Südamerika. Dort ist sie schon seit gut 8000 Jahren als wichtiges Nahrungsmittel bekannt. In Europa kennt man die zur Familie der Nacht-schattengewächse gehörende Knolle erst, seit sie von den spanischen Conquistadores im Laufe des 16. Jahrhunderts mitgebracht wurde. Sie gilt des-wegen als „Neophyt“, genauso wie unter ande-rem Tabak und Tomate.

Giftige Pflanze – nahrhafte Knolle Zu den Nachtschattengewächsen gehören unter anderem auch Tabak und Tomaten, Tollkirsche und Stechapfel. Von der Kartoffel ist nur die unterirdisch wachsende Knolle genießbar. In den Knollen lagert die Pflanze hauptsächlich Stärke ein. Durch Kochen oder frittieren wird sie für den Menschen erst verdaulich. Außer der Knolle enthält der Rest der Pflanze so genannte Alkaloide, die, in zu großen Mengen genossen, giftig sind. Auch grüne Teile der Kar-

toffelschalen und unreife Kartoffeln enthalten diese giftigen Alkaloide. Wegen ähnlichen Stof-fen sind auch die Nachtschattengewächse Tabak, Tollkirsche und Stechapfel giftig.

Bestes pflanzliches Eiweiß

Reife Kartoffeln dagegen enthalten, neben Stärke, gut verdauliches Eiweiß. Unter allen Pflanzen, die Eiweiß liefern, kann das Kartoffel-eiweiß am besten vom Körper aufgenommen werden. Außerdem enthält das Knollengewächs auch viel an für die Nerven wichtigen B-Vitami-nen und Vitamin C. Wichtig ist eine schonende Zubereitung.

Beliebtheit wird zum Verhängnis Weil die Kartoffel für die Ernährung so wert-voll ist und weil sie viel Ertrag liefert, wurde sie schnell zu einem bevorzugten Nahrungsmittel, besonders der armen Landbevölkerung. Weil sie auf großen Flächen angebaut wurde, hatten aber auch Krankheitserreger leichtes Spiel. So kam es in Europa und insbesondere Irland gegen Mitte des 19.Jahrhunderts zu Hungers-nöten. Die Kartoffelernten wurden in mehreren aufeinander folgenden Jahren durch einen Pilz zerstört, was unter anderem zu Auswanderungs-wellen aus Irland nach Amerika führte.

Tausendsassa Kartoffel Auch wenn die Kartoffel besonders in Ländern der dritten Welt immer noch eine große Rolle für die menschliche Ernährung spielt, so wird doch nur ein Viertel der Ernte direkt vom Menschen verzehrt. Ein weiteres Viertel wird zu Stärke und Alkohol verarbeitet. Zwei Fünftel werden als Fut-termittel für die Landwirtschaft verwendet. Zehn Prozent einer Ernte werden als Saatkartoffeln wieder angepflanzt.

2008 – Internationales Jahr der Kartoffel

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23RHEINSBERGER MOSAIK · HERBST 2008

kulinarisches

Der größte Feind der Kartoffel, der Kartoffel-käfer, kam ebenfalls aus Amerika zu uns. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden in der ehemali-gen DDR und der Sowjetunion behauptet, dass die Amerikaner Kartoffelkäfer per Flugzeug abwerfen würden, um die Ernten der jeweili-gen Länder zu ruinieren. Die Kulturknolle Weltweit existieren mehrere tausend Sorten der Kartoffel. Ebenso vielfältig wie die Art sind auch die Bezeichnungen, die der Mensch der nahr-haften Knolle gibt. Sie unterscheiden sich von Region zu Region: Erdäpfel, Arber, Ärpel, Bram-buri, Erdbirn, Flezbirn, Grübling, Nudel, Schucke, Bulwe, Kästen und Grumpa sind nur eine kleine Auswahl. Auch in der Kultur hat die Kartoffel ihre Spuren hinterlassen. Redewendungen, in denen Kartof-feln eine Rolle spielen sind etwa: „Der dümmste Bauer hat die größten Kartoffeln“ oder „Etwas fallen lassen wie eine heiße Kartoffel“. Übrigens ... Die so genannte Süßkartoffel ist botanisch nicht mit der Kartoffel verwandt. Die Kartoffel kann sich über ihre Knolle fortpflanzen, deshalb heißt sie auch Sprossknolle. Bei der Süßkartoffel han-delt es sich um Stärkeeinlagerungen ins Wurzel-system der Pflanze. Süßkartoffeln können nicht über die Knollen vermehrt werden. Zahlen und Fakten rund um die Kartoffel:Es gibt rund 7500 Kartoffelsorten, davon wach-sen 1950 wild.Nach Mais, Weizen und Reis ist die Kartoffel die viert wichtigste Nahrungspflanze.Größter Kartoffelproduzent ist China, dann fol-gen Russland und Indien.Kartoffeln werden auf einer Fläche von 195 000 Quadratkilometern angepflanzt.2006 wurden 315 Millionen Tonnen Kartoffeln geerntet.In Europa werden pro Kopf durchschnittlich 93 Kilogramm pro Jahr verzehrt.

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PIX

ELIO

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24RHEINSBERGER MOSAIK · HERBST 2008

SONNTAGS ab 10.30 UhrBRUNCH

Großes Frühstücksbuffetab 12 Uhr verschiedene warme Hauptgerichte

9,90 EUR p.P. Kinder bis 6 Jahre freiKinder bis 12 Jahre halber Preis

DIENSTAGS ab 17.00 UhrRIPPCHENABEND

7,20 EUR p.P.

SAMSTAGSGROSSES GRILLBUFFETT

8,60 EUR p.P.

kunlinarisches

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25RHEINSBERGER MOSAIK · HERBST 2008

kulinarisches

Nur fliegen ist schöner...!

Topinambur Führungen auf der BIO RANCH ZEMPOW

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26RHEINSBERGER MOSAIK · HERBST 2008

INH. FAMILIE PLÖTZMARKT 1 • 16831 RHEINSBERG

TEL. 033931-22 64FAX 033931-38 058

RATSKELLERRHEINSBERG

www.ratskeller-rheinsberg.de

Das renommierteHaus am Markt

wo schon Fontanegern zu Gast war!

kulinarisches

Rezeptwettbewerb

"Tolle Knolle"

Zum Jahr der Kartoffel rufen wir Sie auf, uns Ihr Lieblingskartoffelrezept zu senden.

Die besten 10 Rezepte werden von einer Fachjury bestehend aus den Chef-Köchen unserer im RM inserie-renden Restaurants ausgewählt und im nächsten Heft veröffentlicht.

Außerdem laden wir die Rezeptein-reicher zur Kartoffelkirmes im Okto-ber ein, um ihr Rezept zu präsentie-ren.

Auf die 3 Erstplatzierten warten kulinarische Preise.

Einsendeschluss ist der20. September 2008

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27RHEINSBERGER MOSAIK · HERBST 2008

kulinarisches

Sie haben richtig gelesen. Die Olympischen Spiele in Peking sind zwar gerade zu Ende gegangen, aber die Olympiade der Köche steht bevor und dies im eigenen Land. Vom 18-23 Oktober treten in Erfurt die besten Köche aus 37 Nationen gegen einander an.

Im 15- köpfigen deutschen Team sind gleich zwei Rheins-berger dabei. Matthias Kleber, Chefkoch im Haus am See in Zechlinerhütte und Carsten Pfefferlein, Chefkoch des Hotel Haus Rheinsberg. Beide wur-den im vergangenen Herbst in die Nationalmannschaft

berufen. Daheim trainieren sie mehrmals in der Woche, einmal im Monat trifft sich das Team für drei Tage zum gemeinsa-men Kochen. Zuvor waren sie bereits wettkampferprobte Mitglieder des Regionalteams Berlin-Brandenburg. Ihr Ziel ist ein Platz unter den ersten drei, ihr stiller Traum der vom Olym-piasieg. Auf dem Weg diesen Traum zu realisieren müssen sie zwei Disziplinen, quasi Pflicht und Kür meistern.

Die erste Aufgabe ist eine kalte Ausstellung mit Schautisch, Tel-lergerichten, Vorspeisen, einer großen Schauplatte, einer vege-tarischen Platte, Fingerfood, einem 3-Gang Menü und Pat-tissierie.Die zweite Aufgabe besteht darin im Restaurant der Natio-nen mit fünf Teamköchen in einer rundum gläsernen Küche in vier ein halb Stunden ein 3-Gang Menü für 110 Personen auf allerhöchstem Niveau zu zelebrieren.Wir drücken Beiden und dem gesamten Team ganz fest die Daumen das ihr Traum in Erfül-lung gehen möge.

Nach der Olympiade haben Sie liebe Leserinnen und Leser die Möglichkeit den Nationalkoch persönlich mit seiner neuen Lieblingsdisziplin Molekularko-chen kennen zu lernen. Im Haus am See werden im Herbst mehrere Termine für ein Schlemmerwochenende incu-sive dem 12-Gang Molekular Menü angeboten. Interessierte Rheinsberger können das Menü auch ohne Übernachtung buchen. Um Voranmeldung wird gebeten da die Kapazität dieser Events begrenzt ist.

Hier schon mal ein bildlicher Vorgeschmack und die Termine. Was Molekularkochen eigent-lich genau ist und wie Kleber darauf kam lesen Sie im nächs-ten Rheinsberger Mosaik im Kulinarium.

Rheinsberger Olympioniken

TERMINE

Feinschmecker - Wochenende am Schlabornsee in bezaubernder Landschaft:31.10. - 02.11.08 •14.11. - 16.11.08 • 05.12. - 07.12.08

Hotel & Restaurant "Haus am See" • Tel. 033921 7690 • [email protected]

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Nur knapp 30 Kilometer von Neuruppin entfernt, im Nor-den Brandenburgs unweit der Grenze zu Mecklenburg, erwar-tet Sie das Hotel & Restaurant „Am Birkenhain“ in Luhme-Heimland.

Heimland findet seinen Ursprung in der Gartenstadt-Bewegung der Jahrhundert-wende um 1900. Treibende Kraft war Theodor Fritsch (1852-1933), der seine Ideen schon 1896 in seinem Buch „Die Stadt der Zukunft“ publi-zierte. Ähnliche Pläne wurden durch Aktivisten vegetarischer Gemeinschaften bereits teil-weise erfolgreich, wie in der Obstbaukolonie Eden bei Ora-nienburg, verwirklicht. Eden sollte zum Vorbild für Heimland werden. Reste der damaligen Architektur und Landschafts-gestaltung findet man heute noch in der Umgebung.

Das Haus „Am Birkenhain“ liegt inmitten idyllischer Seen und weiter Wälder in einer abwechslungsreichen Natur. Es bietet Ihnen ideale Bedin-gungen für einen angenehmen und erholsamen Aufenthalt. In der reizvoll gelegenen Hotelan-

lage können Sie die herrliche Luft und die Ruhe genießen. Im gemütlichen Restaurant erwar-ten Sie Gerichte von Wild und Fisch aus heimischen Gefilden. Gerade im Sommer laden auch unser wunderschöner Biergar-ten mit Blick auf den Kapel-lensee oder unsere Sonnente-rasse am Teich zum längeren Verweilen ein. Bei Speisen und Getränken können Sie dem Vogelgezwitscher lauschen und auch schon mal Fuchs und Reh beobachten. Für Tagungen / Familienfeiern stehen separate Räume zur Verfügung.

Beim Radfahren, Bootfahren, Baden, Wandern, Pilze suchen und Reiten können Sie sich

vom Alltagsstress erholen. Wan-derwege führen zum Großen Wummsee, Twernsee, Rochow-see, Giesenschlagsee und zum Großen Zechliner See. An die-sen Seen gibt es hervorragende Badestellen. In Heimland am Kapellensee lädt eine schöne Waldbadestelle mit Steganlage und Ruhebänken zum Baden ein.

Wenn Sie sieben Nächte im Hotel bleiben, bezahlen Sie nur sechs für 180 EUR pro Person im Doppelzimmer inklusive reichhaltigem Frühstücksbüfett und einem Besuch im Schloss Rheinsberg. Dieses Angebot gibt es in der Vor- und Nachsai-son für 150 EUR.

Tel.: 033923/717-0 www.am-birkenhain.de

kulinarisches

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29RHEINSBERGER MOSAIK · HERBST 2008

kulinarisches

13. Juni 2008 • ab 19 Uhr.

Südafrikatour, 7 Gang-Menümit Elementen der südafrikanischen Küche

26. September 2008Antilopen

Das Wild Südafrikas

5-Gang Menü • 27,50 EUR p.P.

Hotel SeeblickWeinbergsring 56 • 17837 Flecken ZechlinTel. 033923-716-0 • Fax 033923-716-19

www.hotel-seeblick-flecken-zechlin.de

Genießen Siesüdafrikanische Spezialitäten

mit Blick über denschwarzen See!

Das Hotel zum SCHLEMMEN, TAGEN, FEIERN

und URLAUB machen!

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30RHEINSBERGER MOSAIK · HERBST 2008

Seit letzter Saison ist Ingo „Archie“ Mangliers Trainer der 1. Mannschaft von Blau Weiß Rheinsberg. Ihm gelang gleich in der ersten Saison der direkte Wiederaufstieg in die Kreisliga – ein toller Erfolg. Hier ein Interview mit dem 45jährigen Rheinberger Fußball- Urgestein zur neuen Saison.Sie haben eines der jüngsten Teams in der Liga. Was ist da möglich?Mangliers: Keine Frage, wir kämpfen gegen den Abstieg. Unser Trumpf aber ist die mannschaftliche Geschlossen-heit, die uns schon in der letz-ten Saison ausgezeichnet hat. Undgeschlossen haben wir auch unserem verstorbenen Präsi-denten Jürgen Plötz verspro-

chen, in der Liga zu bleiben.Sie haben die Truppe zusam-mengeschweißt. Wie haben Sie das erreicht?Mangliers: Ich wollte und will, dass alle mit dem Herzen, mit Leidenschaft dabei sind. Das ist angekommen. Außerdem habe ich sehr viel Wert auf Einzelge-spräche gelegt.

Gibt es einen Kopf der Mann-schaft?Mangliers: Wir haben mit Rene Korinke einen erfahrenen Leit-wolf. Ich bin froh, dass wir ihn haben.

Mit welchem System wollen Sie spielen?Mangliers: 4 – 4 – 2. Und offensiv. Ich war schließlich mal Stürmer . . .

Die schwersten Gegner?Mangliers: Union Neuruppin, Fehrbellin, Rhinow.

Wünsche?Mangliers: Klassenerhalt, inten-sive Jugendarbeit, Partner-schaft mit Hertha BSC pflegen.

Aufstieg Dank Teamgeist

17. August • Gegen Union Neuruppin 2:224. August • in Heiligengrabe 1:131. August • in Rhinow 07. September • gegen SV 90 Neuruppin14. September • in Neustadt21. September • gegen Herzberg28. September • in Fehrbellin05. Oktober • gegen Walsleben12. Oktober • in Dreetz19. Oktober • gegen Kyritz26. Oktober • in Neruppin, MSV02. November • gegen Wustrau09. November • in Blumenthal16. November • gegen Zaatzke23. November • in Schönberg30. November • bei Union Neuruppin

01. März • gegen Heligengrabe08.. März • gegen Rhinow15. März • in Neuruppin, SV 9022. März • gegen Neustadt29. März • in Herzberg05. April • gegen Fehrbellin19. April • in Walsleben26. April • gegen Dreetz03. Mai • in Kyritz10. Mai • gegen Neuruppin,MSV17. Mai • in Wustrau24. Mai • gegen Blumenthal06. Juni • in Zaatzke13. Juni • gegen Schönberg

Spielplan Blau Weiß Rheinsberg

sportliches

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31RHEINSBERGER MOSAIK · HERBST 2008

1. Rheinsberger Mosaik CUP

sportliches

Zu den zahlreichen Neuerungen im Spielbetrieb des FSV Blau-Weiß 90 Rheinsberg gehörte das zum Saisonabschluss am 8. Juni durchgeführte Nachwuchsturnier in der E und D Jugend.Je 5 Teams traten in jeder Altersklasse an. Am Ende siegten jeweils die Gastgeber. Beide Teams setz-ten sich zuletzt vom Elfmeterpunkt durch. Unser Magazin engagierte sich als Sponsor und wurde dabei unterstützt von Uhrmachermeister Frank Lotter der die Pokale aus seinem reichhaltigen Sorti-ment zur Verfügung stellte. Herzlichen Dank dafür.Die Veranstaltung war ein voller Erfolg und soll im nächsten Jahr seine 2. Auflage erfahren.

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32RHEINSBERGER MOSAIK · HERBST 2008

sportliches

Er ist angekommen. In Deutsch-land, Berlin und bei Hertha BSC. Lucien Favre, Cheftrainer der Blau-Weißen, steht vor sei-ner zweiten Saison in Diensten des Hauptstadtklubs. Der char-mante Schweizer, der auf dem Platz wie kein Zweiter seine Vor-stellungen umsetzt, hat seine Adaptions- und Assimilations-phase beendet. „Ich fühle mich in Deutschland, in Berlin und bei Hertha BSC sehr, sehr wohl", sagt er.Sie sind vor einem Jahr mit klaren Vorstellungen nach Ber-lin gekommen.Lucien Favre: „Das stimmt, ja. Ich habe anfangs gesagt, dass ich hier ein Team aufbauen möchte, welches einmal um den Titel mitspielen kann. Die-ses Ziel ist langfristig angelegt. Ich wollte einen Drei-Jahres-Vertrag, also zunächst einmal bis 2010. Mein Konzept ist ein langfristiges. Überall habe ich so gearbeitet, als wäre ich 10 Jahre dort. Ich setze meine Phi-losophie konsequent um, weil ich zuallererst einmal meiner Arbeit vertraue. Nur wenn man dies tut, kann man auch lange Wege beschreiten. Natürlich gibt es immer Skeptiker, damit muss man gerade in unserem Geschäft leben. Aber bisher habe ich am Ende auch diese überzeugt."Wo steht Hertha BSC heute nach dem ersten Favre-Jahr?Lucien Favre: „Wir setzen unsere

Vorstellungen gemeinsam um. Step by Step. Vielleicht geht es für einige nicht schnell genug, aber wir sind in der Zeit!"Können Sie das präzisieren?Lucien Favre: „Wir sind auf einem guten Weg. Wenn wir, sagen wir im April 2010, mit Bayern, Schalke, Bremen auf gleicher Höhe sind, auf Augen-höhe kämpfen, dann ist das Konzept aufgegangen. Das meine ich mit der Aussage, dass Hertha künftig einmal um den Titel mitspielen soll. Realistisch sehe ich die kommende Saison so, dass die Abfolge Bayern, Schalke, Bremen, HSV heißt. Dann kommen Stuttgart, Lever-kusen, Wolfsburg. Der VfL hat 30 Millionen investiert. Dort-mund, die auch schon 13 Millio-nen eingesetzt haben, Frankfurt und Hannover. Und dazwischen wollen wir sein."In der letzten Spielzeit wurde Hertha Zehnter, wo geht es in dieser Spielzeit hin?Lucien Favre: „Wir haben in der letzten Saison gesagt, wir wol-len in der Umbrauchphase ins gesicherte Mittelfeld der Liga. Dieses Ziel haben wir erreicht, ob nun Platz 9 oder 10 - das ist doch dabei egal. Wir haben unser Ziel erreicht, nur das zählt.."Wie wird sich die Mannschaft sportlich entwickeln?Lucien Favre: „Zunächst noch einmal einen Rückblick, bitte. In der Rückrunde der letzten Saison waren wir besser als in der Vorrunde. Die Entwick-lung war deutlich. Unsere fan-tastischen Fans, die Berliner haben das erkannt und uns immer unterstützt. Darauf bin ich dankbar, darauf setze ich auch in Zukunft. Aber, jetzt soll der nächste Schritt kommen. Zunächst wollen wir defensiv noch besser stehen, wir haben zu viele Tore für nichts bekom-men. Wir wollen bessere Ball-annahme, mehr Orientierung

nach vorn, mehr Kombination insgesamt. Wir müssen viel, viel mehr Torchancen kreieren und im Abschluss viel konsequen-ter sein. Ich will Begeisterung sehen, Kampf und Tempo. Ich kenne meine Mannschaft jetzt sehr gut, ich werde in der kom-menden Spielzeit mehr von jedem einzelnen fordern."

Bisher haben Sie fünf neue Spieler dabei - Cicero, Kaka, Stein, Nicu und Rodnei. Geben Sie eine kurze Einschätzung.Lucien Favre: Cicero zeigt seine Qualität in jedem Training, er ist sehr, sehr vielseitig. Er ist läuferisch stark, kreativ, kopf-ballstark, kann im Mittelfeld links oder zentral spielen. Kaka ist als Spieler und als Mensch eine Verstärkung. Taktisch stark, sehr präsent, unerbitt-lich, ein Abwehrspieler ohne Angst. Marc Stein ist jung, hat großes Potenzial, ist schnell, spielt nach vorn. Er kommt aus der Region, er wird uns Freude machen. Maximilian Nicu kam leider verletzt zu uns, er konnte seine Qualität, die er ohne Zweifel hat, bisher nicht zeigen. Aber das kommt, ganz sicher. Er spielt beide Seiten, ist zent-ral einzusetzen - ein sehr poly-valenter Spieler. Rodnei, auch anfangs leider verletzt, passt ebenfalls menschlich gut ins Team, auch er ist sehr präsent, physisch sehr stark. Er weiß, dass er noch an seinem tak-tischen Empfinden arbeiten muss.

Hertha BSC: Der nächste Schritt wird kommen!

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17. August • Auswärtsspiel (A) gegen Eintracht Frankfurt 2:023. August • Heimspiel (H) gegen Arminia Bielefeld 1:131. August • (A) Bayern München12.-14. September • (H) VfL Wolfsburg19.-21. September • (A) Borussia M.Gladbach26.-28. September • (H) Energie Cottbus3.-5. Oktober • (A) Bayer Leverkusen17.-19. Oktober • (H) VfB Stuttgart24.-26. Oktober • (A) Borussia Dortmund28-.29. Oktober • (H) Hannover 9631. Okt./2.November • (A) Werder Bremen7.-9. November • (H) Hoffenheim14.-16. November • (H) Hamburger SV21.-23. November • (A) VfL Bochum28.-30. November • (H) 1.FC Köln5.-7. Dezember • (A) Schalke 0412.-14. Dezember • (H) Karlsruher SCWinterpause30.Jan/1.Febr. • (H) Eintracht Frankfurt6.-8. Februar • (A) Arminia Bielefeld13.-15. Februar • (H) Bayern München20.-22. Februar • (A) VfL Wolfsburg27.-1.März • (H) M`Gladbach6.-8. März • (A) Energie Cottbus13.-15. März • (H) Bayer Leverkusen20.-22. März • (A) VfB Stuttgart3.-5. April • (H) Borussia Dortmund9.-12. April • (A) Hannover 9617.-19. April • (H) Werder Bremen24.-26. April • (A) Hoffenheim1.-3. Mai • (A) Hamburger SV8.-10. Mai • (H) VfL Bochum12./13. Mai • (A) 1. FC Köln16. Mai • (H) Schalke 0421. Mai • (A) Karlsruher SC

sportliches

Sie haben auch vier junge Spieler mit in den Kader genommen, die aus der Her-tha-Ausbildung stammen - Shervin Radjabali-Fardi, Sascha Bigalke, Lennart Hart-mann und Florian Riedel.Lucien Favre: "Die Jungen haben wir dabei, weil sie vor allem gute, sehr talentierte Spieler sind. Aber auch charak-terlich, menschlich sind sie sehr wichtig für die Mannschaft. Sie sind jung, haben Respekt aber keine Angst. Sie bringen Frische rein, nicht nur auf dem Platz, auch in der Kabine. Das bestä-tigt das Image von Hertha BSC. Wir sind stolz auf unsere gute Jugendarbeit und zeigen, dass wir mit unseren Jungen arbei-ten. Jeder hat seine Chance. Es ist ein Beweis dafür, dass Her-tha im Jugendbereich sehr gut arbeitet. Und die vier sind echte Berliner - das ist die Seele des Vereins. Es ist sehr wichtig für die Zukunft, Spieler in unse-rer Mannschaft zu haben, die in Berlin ausgebildet werden. Wenn sie im Training beweisen, dass sie besser sind als andere Spieler, habe ich auch kein Pro-blem, sie einzusetzen."Dadurch wird der Konkurrenz-kampf innerhalb des Teams auch größer.Lucien Favre: „Ja, das stimmt und ist auch so gewollt. Unser Kader ist gut, alle ziehen gut mit: Die Arrivierten - von Drobny und Fiedler, über Kacar und Simunic, Lustenberger bis hin zu Raffael und Marko Pantelic - oder die Neuen wie Cicero, Kaka, Stein, Nicu und Rodnei. So muss es sein, ich bin zufrieden. Auch wenn für mich letztlich immer nur die Mann-schaft zählt, nicht der Einzelne! Wenn man ambitionierte Ziele erreichen möchte, hat Konkur-renz noch keinem Team gescha-det."Das Interview führte Peter Bohmbach, Leiter Öffentlichkeit und PR bei Hertha BSC, für das Rheinsberger Mosaik

+++++++Termine+++++++

Tickets erhältlich im HERTHA Fan-Shop in der Touristinfo in der Königsstraße

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schulisches

Man nehme einen Aufruf aus der Tagespresse, eine engagierte Lehrerin, eine begeisterungs-fähige Schülergruppe (älter als 14) , suche sich Verbündete im eigenen Kollegenteam, trete dann an die ältere Generation heran, mache daraus eine wett-bewerbsfähige Aktion und schon ist man auf dem besten Weg zum GENERATIONSTEAM 2008

gekürt zu werden! Klingt ein-leuchtend? Ist es auch.Von vorn! Nachdem Frau Bliese in der Märkischen Allgemeinen vom 1. April den Aktionsaufruf der Lidl Dienstleistung GmbH entdeckt hatte und ihr klar wurde, dass es sich dabei wohl doch nicht um einen Aprilscherz handelte, suchte sie sich in den Reihen ihrer Kollegen Verbün-dete, die sich für diese Aktion begeistern lassen könnte. Neben der Theater- AG Leiterin, Frau Kurzke, war die Chorchefin, Frau Pieper, schnell ins Ideenboot geholt.Nun ging es darum, Senioren zu finden, die ebenfalls von dem Gedanken, mit jungen Menschen etwas gemeinsam zu unterneh-men, angetan sein würden. Was lag näher als im nahe gelegenen Senioren- und Pflegeheim vor-beizuschauen und die Reaktion auf diese Idee zu erforschen. Die positive Resonanz der Heimleite-rin, Frau Schwanz, bestärkte Frau Bliese gemeinsames Backen, Sin-gen, ein kleiner Sketch- und dann das gemeinsame Kaffeetrinken- das sollte den ersten Aktionstag, den Kennenlerntag, inhaltlich ausfüllen.Dieses Konzept ging voll auf und bescherte uns einen der fünf prä-mierten Plätze im Land Branden-burg ( von rund 100 eingereich-ten Ideenvorschlägen).

Zehn junge Menschen der Rau-Oberschule bereiteten sich nun gemeinsam mit den drei Lehre-rinnen auf diesen ersten. Eine Auswahl beliebter Volkslieder wurde einstudiert, ein Sketch ausgewählt und dann kam der erste, der Kennenlerntag , immer näher.Fragen und so manches unklare Bauchgefühl tauchten bei dem Einen oder Anderen auf! Was kann ich fragen? Werden die alten Menschen mich verstehen? Was soll ich denn von mir erzäh-len? Wie gehe ich mit ihnen um? Ich hab doch keinerlei Erfahrung mit gebrechlichen Menschen, die womöglich auf meine Hilfe angewiesen sind! Worauf hab ich mich da eingelassen? Lampenfie-ber machte sich breit.Donnerstag, 10. Juli. Pünk-lich um 9 Uhr trafen sich Paul Schmudlach, Robert Umnuß, Chris Kühner und Jannik Klumb, um im Senioren- und Pflege-heim gemeinsam mit der rei-feren Generation Kuchen nach Seniorenrezept zu backen. Wäh-renddessen bastelten Sylvia Wie-berneit, Cäcilia Martiny, Vivien Valdivia-Lorente, Marie Steddin, Linda Martin und Luisa Penske Blumengestecke für die Tisch-deko, denn auch die Kaffeetafel-gestaltung fiel in unseren Aufga-benbereich.Frau Pieper nahm am E-Piano Platz, während die Mädchen und Jungen mit klopfenden Herzen die Senioren von ihren Zimmern zur Kaffeerunde begleiteten und sich erste zaghafte Dialoge entwickelten. Eine abwartende Stille breitete sich nach den Begrüßungsworten aus, wich aber recht bald nach den ersten gemeinsam gesungenen Volks-liedern.

Nun schmolz das Eis zwischen den Generationen. Die Jungen bewirteten die Alten mit Kaffee und selbst gebackenem Kuchen, schenkten Kaffee nach, holten noch ein Stück von der köstlichen Erdbeertorte.Dass es doch noch so nette junge Menschen gab!Blitzlichtgewitter unterbricht die in Gang gekommene Kommuni-kation, denn nun gab es Worte des Dankes und der Anerken-nung für so viel Engagement unserer Schüler, die für diese Aktion von der Lidl-Geschäfts-leitung einen Scheck über 1000 Euro bekamen. Und dass der Gewinn bei weitem größer als

der 1000- Euro-Scheck war, bestätigten die Worte der Senio-ren und der Schüler, die um ein großes Stück zwischenmenschli-cher Erfahrung reicher geworden, an diesem Tag glücklich nach Hause gingen. Das Konzept war tatsächlich aufgegangen und scheint mehr als eine Eintags-fliege zu sein.Oma, willst du schaukeln? Dann

gebe ich dir Schwung Ja, komm und gib mir Schwung mein Herz, dann werd ich wie-der jung... Mit diesem Gerhard- Schöne- Lied rundeten die jungen Sänger ihren Beitrag für diesen gelungenen Tag ab.

■ Gudrun Kurzke

Generationen verbindenTOLLE AKTION PRÄMIERT

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Wir, die Schüler der 7.Klassen der Rau-Oberschule, haben ein Projekt über Sucht- u. Drogen-bekämpfung durchgeführt. Unsere Schulsozialarbeiterin, Frau Schwark, hat viele Einzel-veranstaltungen organisiert. So am 30.Juni, als Alkohol-kranke Gesprächspartner aus einer Therapeutischen Ein-richtung aus Griebsee mit ihrer Therapeutin Frau Wolf da waren. Und auch Herr Eck-brett mit einem Mädchen aus dem Haus an der Polz erzähl-ten uns viel über ihr altes und neues Leben ohne Drogen. Auf unsere Fragen antworteten sie sehr bereitwillig. Herr Werner von der Polizei führte mit uns lustige Experimente mit einer Suchtbrille durch, durch die wir wie Betrunkene sahen. Das

alkoholfreie Shakes schmecken können, haben wir ausprobiert. Zum Elternabend am 2.Juli waren wieder Jugendliche sowie die Leiterin der Therapie-einrichtung Haus an der Polz Frau Dr. Protz-Franke erschie-nen. Sie erzählten den Anwe-senden viel Interessantes über das Leben mit den Drogen und den Ausstieg. Frau Weiland von der Elterninitiative drogen-abhängiger Kinder berichtete von den Sorgen und Möglich-keiten betroffener Eltern. Der dritte Teil war ein Besuch in der therapeutischen Einrichtung Haus Schönbirken bei Lindow. Die Wanderung zur Einrichtung hat sich gelohnt, denn Herr Hansen, der Leiter des Hauses, erzählte uns viel über Sucht und Therapie. Unserem Wunsch

nach einer Zimmerbesichtigung kamen die Patienten nach. Wir waren von der Sauberkeit und Ordnung beeindruckt. Am bes-ten im Gelände haben uns aber Gustav der Esel und die ande-ren Tiere gefallen, sie ließen sich prima füttern, streicheln und fotografieren. Insgesamt fanden wir die interessanten Gespräche und die Einblicke in das Leben der Suchtkranken toll und sind überrascht, welche Rolle die Arbeit, der Umgang mit Tieren und die tägliche Pflichterfüllung auf dem Weg in ein neues Leben ohne Dro-gen spielen. Danke an die Bereitschaft der Leute, die uns zur Seite standen.Maria Haase, Felix Rietesel, Sebastian Buchholz, Lukas Rei-necke Kl. 7b

Schüler gegen DrogenRAUS AUS DER SUCHT UND REIN IN DAS LEBEN

jugendliches

h i i b i h i

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jugendliches

Disko in Kagar und Jugendclub in Rheinsberg. Na gut. Aber was machen die jungen Leute in den Ortsteilen? Es gibt viele gute Bei-spiele, die jedoch nur wenigen bekannt sind. So können junge Leute die Gemeinderäume in den Orten in der Regel kostenfrei nutzen. Gute Erfahrungen hat so z. Bsp. Klein-zerlang, Köpernitz und Zechli-nerhütte gemacht. Zwei weitere Beispiele aus Zühlen und Flecken Zechlin zeigen wie es auch geht.

Flecken ZechlinHier wurde den jungen Leuten Räume im Gemeindezentrum gegenüber dem Sparmarkt von dem damals noch selbständigen Gemeinderat überlassen. Zwei Aufenthaltsräume, eine Küche, Fernseher, Stereoanlage, Compu-ter, Tischfussball und andere Frei-zeitausrüstung stehen den der-zeitig gut ein Dutzend Jugend-lichen zur Verfügung. Sie treffen sich zu meist von Freitag bis Sonntag im Klub. Seit 12 Jahren gibt es einen Verein deren Vorsit-zende Kessy Merz ist.

Hauptberuflich ist sie Jugendso-zialarbeiterin für mobile Jugend-arbeit in Wittstock und Kyritz.Die vergleichbare dringend not-wendige Stelle in Rheinsberg haben die mehr mit sich selbst als mit den Problemen junger Leute befassten Stadtverordne-ten in ihrer unerträglichen Arro-ganz abgeschafft. Die Beispiele

von Nachbargemeinden wie eben Wittstock, Kyritz, Heiligengrabe, Lindow u.a. zeigen wie nützlich gerade diese Form der aufsu-chenden Jugendarbeit ist um die Jugendlichen in den zahlreichen kleinen Ortsteilen zu erreichen. Ein ehrenamtlicher Klubrat mit Hannes Weisser steht ihr zur Seite. Sie organisieren in Eigen-regie das Programm und auch Ausflüge. Am 4. Juli veranstalte-ten sie einen Tag der offenen Tür unter dem Motto Beachparty. ■ Thomas Tittel

ZühlenSeit 2003 hat sich nach und nach ein Jugendklub in Zühlen etabliert. Was erst als kurzes Zusammentreffen von Zühlener Jugendlichen begann, hat sich stetig zu einen Treffpunkt von Jugendlichen aus fast allen Orts-teilen inklusive der Kernstadt Rheinsberg entwickelt. Wir haben versucht diesen Ort so zu gestal-ten, dass auf der einen Seite die jungen Menschen unter sich sein können und somit nicht ständig unter Beobachtung stehen und auf der anderen Seite ein Zusam-mentreffen zwischen Alt und Jung zu Stande kommt. Bis heute ist es gelungen die Generatio-nen an einem Ort zu binden und der Tendenz entgegen zu wirken, dass einige Bürger die neu Zuge-zogenen oder die Jüngeren im Ort gar nicht mehr kennen. Eben-falls hat die Hilfsbereitschaft untereinander zu genommen, weil man sich gekannt und sich besser kennen gelernt hat.

In den letzten Jahren wurde viel erreicht. Ein paar jungen Bands aus Rheinsberg wurde in Zühlen die Möglichkeit gegeben ihren ersten großen Auftritt vor Pub-likum zu gestalten. Beim ersten

Auftritt der Band „Mercy Seat“ wurden alle Grenzen gesprengt. An diesem Abend waren über 100 Jugendliche nach Zühlen gekommen. Natürlich waren die nun folgenden musikalischen Veranstaltungen nicht weniger erfolgreich.

Der Jugendklub ist nicht nur ein Ort, wo man die ganze Nacht durchfeiert, sondern auch ein Ort der politischen Diskussion. An manchen Freitag Abenden wurde schon sehr oft Stunden lang über verschiedene Themen diskutiert. Im Mittelpunkt dabei stehen weniger bundespolitische Themen, sondern es wird viel über die Kommunalpolitik disku-tiert und manchmal auch scharf kritisiert. Da im Jugendklub fast alle politischen Meinungen vor-handen sind, macht es um so mehr Spaß, weil man parteien-unabhängig und dadurch auch lebendig und kontrovers debat-tieren kann.Im Oktober 2007 hat ein Teil der Jugendlichen an einer Besichti-gung des Kernkraftwerk Rheins-berg unter Führung von Herrn Gruhle teilgenommen. Auch diese Veranstaltung außerhalb von Zühlen ist sehr gut aufge-nommen worden.■ Frank Schwochow

Wo sollen Jugendliche in Rheinsbergs Ortsteilen ihre Freizeit zu verbringen?

Frank Schwochow

Jugendclub Flecken Zechlin

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Scheinwerfer schwirren über den Platz, ein Meer aus bunten Regenschirmen wippt vor der großen Βühne auf dem Gelände des Rheinsberger Brauhauses melodisch im Takt der Musik – das 5. Rock am Rhin-Festival lockte wieder zahlreiche Gäste zur Gast-hausbrauerei.

Trotz des am Freitag einsetzenden Regens, der erst gegen 23 Uhr aufhörte, ließen es sich die Besucher von Rock am Rhin nicht abschrecken. Im strömenden Regen tanzte die Menge zu Songs von den Bands Cränk, R.Y.F.S.O., Les Bummms Boys, Paraneua und den Katzenomas. Alle Bands boten einen abwechslungsreichen Mix aus Coversongs und eigenen Titeln. Am Samstagabend hatte die Rheinsberger Mädchenband Kiosk ihren letzten Auftritt. In einer neuen Formation präsentierten sich die Musikerinnen kurz danach und brachten ihr Publikum zum Schwärmen. Die vier Mädchen heißen seit Samstag „Nawös“ und spielten bekannte Songs zum Mitsingen. Auch die Drolfen Brichten aus Rheinsberg waren mit von der Partie. Die Band Blinker Links aus Köln/Berlin begeisterte mit ihren ausgefallenen Bühnenaktio-nen. So grillte die Punkband kurzerhand auf der Bühne und ver-teilte die Würstchen an das Publikum. Auch Harthof aus Berlin und die Rheinsberger Punkrockband Denn überzeugten ihre Zuhö-rer. Die Cocktailbar auf dem Gelände lud zu Tequila Sunrise und Co. ein. „Wir bedanken uns bei unseren Sponsoren, die Rock am Rhin erst möglich machen und natürlich ein großes Dankeschön und viel Lob an unsere freiwilligen Helfer, Ordner und die Mädels vom Einlass“, sagte Anke Schulz, Mitorganisatorin des Festivals.

ROCK IM REGEN

jugendliches

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wählerisches

Nach der brandenburgischen Kommunalgebietsreform 2003 hat die Rheinsberger Stadtver-ordnetenversammlung(STVV) sich die Arbeit oftmals schwer gemacht. Nun sind 17 Orte und die politischen Gruppierungen bei komplizierten, vom Wähler gegebenen Mehrheiten nicht automatisch eine harmonische Gemeinschaft.Um nach der Kommunalwahl am 28. September wohl mit vielen neuen Abgeordneten sachbezogen mit Freude das Ehrenamt auszufüllen, möchte ich einmal einige Ideen für eine Stimmungsveränderung benennen.

Zu Beginn der Arbeit im Rheinsberger Parlament ist es sicher sinnvoll, wenn der Bür-germeister als Chef der Stadt-verwaltung seine Erwartun-gen an die Stadtverordneten für die kommenden knapp 6 Jahre benennt. Ebenso sollten die Abgeordneten ihre Erwar-tungen an die Stadtverwaltung einmal konkretisieren.Welche Formalien sind zu beachten und was sind realisti-sche Aufgaben? Die sachliche, praktische Zusammenarbeit muss auf kommunaler Ebene über die Parteizugehörigkeit gestellt werden, sofern hier ein Wider-spruch entstehen könnte. Die Vorgaben von Bundes- und Landesparteien sind auf kom-munaler Ebene nicht immer sachdienlich. eine praktische

Fraktionsvorgabe kann zweck-dienlich im Interesse Rheins-bergs sein.

Man kann auch in Rheins-berg bei den Finanzen nicht arbeiten, als sei im Himmel Jahrmarkt. Unter der Vorgabe, immer weniger Einwohner müssen in Zukunft die Schul-den der Kommune und ihrer Städtischen Unternehmen tra-gen, ist verantwortungsvolles Wirtschaften unabdinglich.Andererseits muss eine gute Idee zur Lösung eines Themas nicht teuer sein.

Ehrlicher, fairer Umgang mit-einander ist sinnvoller als Pro-blemlösungen mit Hilfe von Gerichten zu suchen. Eine sol-che Vorgehensweise kann nur zu Misstrauen und persönli-chen Beschädigungen führen. Außerdem zieht es Arbeit nach Vorschrift und nicht praktische Lösungen nach sich.

Nichtöffentliche Themen müs-sen nichtöffentliche Themen bis zur Lösung bleiben. Auch ein ehrlicher fairer Umgang mit der Presse kann nur helfen. Die Presse und somit die Bür-ger haben ein Recht auf sachli-che, unabhängige Information. Aber auch Journalisten sind ein Teil von Rheinsberg und profitieren von konkreter politi-scher Gestaltung. Die nächste Stadtverordnetenversammlung (STVW) akzeptiert selbstver-ständlich die Pressefreiheit; die Presse sollte genauso nichtöf-

fentliche Arbeitsthemen akzep-tieren, um abschließend posi-tive Lösungen veröffentlichen zu können.

Für Egoismus ist in einer STVV künftig kein Platz mehr. Allen Beteiligten muss das Wohl der gesamten Stadt Herzensange-legenheit sein. Dann profitiert auch jeder einzelne davon. - Und für undemokratische rechts- wie linksextreme oder -radikale Gedanken ist in Rheinsberg auch zukünftige kein Platz. Ich bin sicher ,dass wir mit der Umsetzung dieser Gedanken Positives für Rheinsberg und den ganzen Landkreis errei-chen können.Außerdem können die Neu-linge unter den Stadtverord-neten, gemeinsam mit den erfahrenen Politikern, den Spaß am schwierigen Ehren-amt mit guten Resultaten und den Spaß zum Wählen für die Bürger erreichen.Sie haben die Wahl. Erheben Sie Ihre Stimme für eine neue, bessere politische Kultur in Rheinsberg. ■ Steffen Jakuttek

Neue Leute braucht die Stadt

Thomas Lunacek (links) und Steffen Jakuttek

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Rheinsberg zeigt Gesichtfür ein tolerantes, buntes, weltoffenes Rheins-berg. Eine Aktion des Kulturchaoten e.V. und des Rheinsberger Mosaik mit ESTA. e.V., geför-dert vom Lokalen Aktionsbündnis OPR.

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Feuerwehr, Kirche und Gesangsverein gehören zu den letzten örtliche Identifikation und Bindung schaffenden Ins-titutionen. Nach der ungewoll-ten, doch nicht vermeidbaren Gemeindegebietsreform 2003 gibt es nun aber auch bei Kir-chen und Feuerwehren den Trend zu Fusionen und Zwangs-heiraten. Ganz anders im hier zu beschreibenden Fall, der sozusagen als positives Beispiel vorzeigenswert ist.

Die Kameradinnen und Kame-raden der Wehren aus Groß- und Kleinzerlang nahmen das 95- jährige Jubiläum der größeren aber jüngeren Wehr aus Kleinzerlang zum Anlass, sich freiwillig zur FFW Zerlang zu verbinden. Damit wurde letztendlich organisatorisch vollzogen, was in den letzten Jahren bereits im Ausbildung-

und Übungsalltag praktiziert wurde. Die gemeinsame Wehr unter der Führung des bishe-rigen Kleinzerlanger Wehrfüh-rers Arwed Spreu hat nunmehr 40 aktive Kameraden, 28 aus Kleinzerlang und zwölf aus Großzerlang. Dazu gesellen sich zwei Kameraden in der Jugend-feuerwehr und sechzehn in der Alters- und Ehrenabteilung Der Kleinzerlanger Andreas Krosche sowie der Großzerlanger Diet-mar Schenk sind gleichberech-tigte Stellvertreter.

Das Jubiläum begann mit einem Umzug durch den Ort und dem Ehrenappell. 14 Weh-ren aus dem Bereich Rheins-berg sowie die befreundete Wehr aus dem Mühlenbecker Land waren nicht nur zum gra-tulieren erschienen, sondern um sich auch in allerlei ernsten und weniger ernsten Wettbe-werben wie Hindernissparcour, Rasenski, Kistenstapeln, Wett-nageln, Preßluftatmer anlegen, U-Rohrblasen, Wissenstest u.a. zu messen.

Kreisbrandmeister Wolfgang Hohnwald nahm die Gelegen-heit zum Anlass Kameradinnen und Kameraden zu befördern. Von sechzehn Beförderun-gen wusste der Wehrführer Spreu im Vorfeld. Die sieb-zehnte betraf ihn selbst und kam zumindest für ihn überra-schend. Er wurde zum 1.Haupt-brandmeister befördert. Ihm und allen anderen Beför-derten gelten unsere herzlichen Glückwünsche.

Die Großzerlanger „schos-sen“ scharf mit Erbsensuppe aus ihrer Gulaschkanone und sorgten damit für die richtige Grundlage für den sodann obli-gatorisch folgenden großen „Durst-Löschangriff“ unter der Bezeichnung Feuerwehrball. Bis tief in die Nacht wurde gefeiert und getanzt.

Im Jahre 1685 wurde das damalige Dorf durch Feuers-brunst verwüstet.1688 wurde der Ort Wüste Kleinen Zerlangk genannt. 1706 ist auf der Karte der Ort Kleinen- Zerlang benannt.Am 13. Mai 1913 wurde laut Statut wurde die Freiwillige Feuerwehr Kleinzerlang gegrün-det. Vorstand: Schmidt, Ober-führer: Füllgraf, Schriftführer:

Feuerwehrhochzeit

feuriges

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Behnfeldt, Kassierer: Toppel.Später wurde Wilhelm Krause als Oberführer ernannt.Ernst Steffen wurde danach Wehrleiter.Nach ihm wurde Walter Brun-nemann eingesetzt.Am 22.09.56 wurde Erich Ben-schneider Wehrleiter .Später, im Wirkungsbereich für Geräte und Technik tätig., wurde er Brandinspektor, er absolvierte mehrere Lehrgänge, bekam Auszeichnungen und ist jetzt Ehrenmitglied der Wehr. Ihm folgte 1972 Alfred Wedel und 1994 Arwed Spreu.

Die ältesten Dokumente, die im Archiv verwaltet werden, sind von 1940. Aus dem Jahre 1944 stammt ein weiteres Dokument. Da die Männer alle im Krieg waren wurden die Frauen per Dekret zwangsrekrutiert.2004 wurde das zwischen 1961 und 1967 errichtete Gerätehaus in Eigenleistung umgebaut und zählt seither zu den Schmuckstücken des staatlich anerkannten Erho-lungsortes. Dort hütet man auch historische Schätze wie alte Helme oder einen alten Schlauchwagen. Zur Ausrüs-tung heute gehören ein LO LF8/8 StA, ein W 50 LF 16/TS mit Gefahrguthänger, ein Wald-brandkrad. Neuestes Gerät ist ein Schlauchboot mit Motor, das es aus Sponsoren und För-dergeldern kurz vor dem Jubi-läum gab.

Allen freiwilligen Feuerweh-leuten, nicht nur der Zerlanger Wehr, gilt unser aller Dank für ihre zeitintensive und verant-wortungsvolle Arbeit.■ tt

41 HERBRBHERBHERBST 22ST 2ST 2ST 2ST 20080088008008008008008RHERHEIRHEIRHEIRHEIRHEIRHEINSNSBENSBENSBENSBENSBERRGERRGERRGERRGER MM M

41MOSMOSMOSAIAIKAIK ·

feuriges

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soziales

Mit dem ersten Spatenstich am 15. Oktober 1999 begann das HausRheinsberg Wirklichkeit zu werden.

Dort, wo früher ein Sägewerk stand, wurde in nur knapp 20 Monaten Deutschlands größtes Hotel für Menschen mit Behin-derungen errichtet.Das HausRheisberg, Hotel am See, wird betrieben von der gemeinnützigen HausRheins-berg GmbH, einem Tochter-unternehmen der Fürst Don-nersmarck-Stiftung zu Berlin.Die Fürst Donnersmarck-Stif-tung zu Berlin ist hervorgegan-gen aus den Erfahrungen, die der Stifter, Guido Graf Hankel Fürst von Donnersmarck, mit einem von ihm 1914 finanzier-ten Lazarett für Kriegsverletzte des Ersten Weltkrieges in Ber-lin-Frohnau machte.Es handelte sich vor allem um Verletzungen, die durch den Einsatz von Gas und Granat-splitter verursacht waren und denen die Medizin vergleichs-weise hilflos gegenüberstand.Das Hotel, das im Juli 2001 eröffnet wurde, befindet sich direkt am Grienericksee an der Uferpromenade. Die Barriere-

freiheit das Hotels bietet ideale Bedingungen für Menschen mit Behinderungen. Es gibt keine Treppen, Schwellen oder Stufen und die breiten Gänge, großen Aufzüge sowie die automatisch öffnenden Türen ermöglichen dem Rollstuhlfahrer sich unge-hindert frei und ohne Hilfe im gesamten Haus bewegen zu können. In den 107 Zimmern, alle mit Balkon und Seeblick, die behindertengerecht einge-richtet sind, sorgen die höhen-verstellbaren Waschbecken, sowie Pflegebetten für weiteren Komfort. Zum Hotel gehört ein Restaurant mit Seeterrasse, auf der man bei schönem Wetter einen herrlichen Blick auf den See hat.Das Kaminzimmer ist bei kal-ter Witterung ein sehr belieb-ter Treffpunkt für die Gäste, wenn das Feuer im Kamin vor sich hin flackert. Dort befin-det sich auch die Bibliothek, wo so mancher ein gutes Buch lesen kann, auch Gesellschafts-spiele stehen dort bereit. Das HausRheinsberg legt viel Wert auf aktive Freizeitgestaltung. So können Rollstuhlfahrer die Kegelbahn benutzen sowie Tischtennis oder Billard spielen.Das Veranstaltungsteam des Hauses ist stets bemüht, die Wünsche der Gäste, soweit es geht, zu erfüllen. Durch das täglich wechselnde Angebot findet jeder Gast was für sich.Wer sich auch außerhalb des Hotels die schöne wald- und wasserreiche Gegend ansehen möchte, kann sich im Hotel ein

E-Mobil oder Fahrrad mit Roll-stuhl ausleihen.Außerdem kann man direkt vom Hotel eine Schiffstour mit einem Hausboot oder eine Kremserfahrt in die nähere Umgebung unternehmen.Alles ist barrierefrei!Auch ein Bus für weitere Fahr-ten steht zur Verfügung.Sollte das Wetter mal nicht so schön sein, kann man es sich im Schwimmbad, der Sauna oder Solarium gut gehen las-sen. Am Abend lockt noch für so manchen Gast ein Gläschen an der Hausbar.

In der großen wettkampftaug-lichen Seehalle werden Veran-staltungen jeglicher Art durch-geführt. Zum Hotel gehört noch ein barrierefreies Appartement-haus. Im Erdgeschoss befinden sich zwei große Wohnungen für bis zu acht Personen. Im Ober- und Dachgeschoss sind noch 4 unterschiedlich große Apparte-ments vorhanden.Die große Zahl der Stammgäste bestätigt, dass sich der Gast im HausRheinsberg - Hotel am See wohl fühlt und ein wenig die Sorgen des Alltages vergessen lassen kann. ■ Martina Lösener

HausRheinsberg - Hotel am See

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gesundes

Liebe Gästeder Region Rheinsberg,

Sie haben ganz bewusst unsere Region, fernab von überfüllten Stränden, für die schönste Zeit des Jahres, Ihren wohlverdien-ten Urlaub ausgewählt.Zahlreiche stille Waldseen laden zum Baden ein, oder las-sen Sie vielleicht bei einem guten Buch einfach die Seele baumeln. Mit dem Boot, auf dem Fahrrad oder beim Nordic Walking können Sie die herrliche Landschaft erkunden und aktiv für Ihre Gesundheit sein.

Der Schlosspark lädt Sie ein, sich von der Musik inmitten alter Bäume am Ufer des Sees verzaubern zu lassen. Die zahlreichen Restaurants möchten Ihren Gaumen mit Kulinarischem aus der Region verwöhnen. Finden Sie in diesen Tagen die richtige Mischung aus Aktivitäten und Faullenzen.

Nehmen Sie alles was Ihnen hier begegnet mit allen Sinnen wahr (was Sie fühlen, sehen,

hören, riechen, schmecken kön-nen).Genießen Sie Ihre Urlaubs-tage und speichern sie die Bil-der ganz tief in sich ab.Wenn Sie dann ihr Arbeits-alltag wieder hat, können Sie diese wunderbaren Erinnerun-gen in einer kleinen Pause einfach abrufen und so Ent-spannung für sich erzielen.

Phantasiereise (nach E.Müller:Schließ deine Augen und geh auf eine kleine Reise)du bist auf einer großen, weiten Wiese - du läufst durch diese Wiese - du spürst unter deinen Füßen das Gras - es ist bieg-sam, weich, sommerwarm-du hast Lust dich ins Gras zu legen - du spürst das Gras unter dir wie eine weiche Decke-kleine Käfer krabbeln gemäch-lich - du riechst das Gras, die Erde - ein Schmetterling schau-kelt an dir vorbei-du siehst wie schön seine Fär-bung ist - die Zeichnung seiner Flügel, ganz aus Samt scheinen sie zu sein –(du bist ganz ruhig, gelöst, ent-spannt)Ruhe durchströmt dich-du bist ganz ruhig und ent-spannt.

Urlaub in Balance

TERMINE

NordicWalking 09.09. sowie 07.10.9 &17 Uhr Autogenes Training29.09.17.15 Uhr

Progressive Muskelrelaxation08.10.17.30 Uhr Rückenschule 10.10. 9 & 18. Uhr

Info/AnmeldungPhysiotherapeutin/Präven-tionstrainerinDorothea Gast 033931/[email protected]

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44RHEINSBERGER MOSAIK · HERBST 2008

Was für Rheinsberg der Töpfer-markt, ist für unsere Partnerstadt Ascheberg der Lambertusmarkt. Ihn gibt es in diesem Jahr zum achzehnten Mal und er hat eine vergleichbare Größe. Er findet am 13. und 14. September im Stadt-zentrum von Ascheberg rund um St. Lambertus stattDer Samstag steht ganz im Zei-chen der Städte-Partnerschaften:Herzlich Willkommen Buggiano, herzlich Willkommen Rheinsberg! Aus diesem Anlass wird eine offizielle Delegation der Stadt Rheinsberg mit Bürgermeister Manfred Richter an der Spitze in die Partnerstadt reisen und Rheinsberg auf dem Lambertus-markt präsentieren.Der Tag startet mit einem gro-ßen Trödelmarkt im Ascheberger Ortskern.

Um 11 Uhr marschiert die Blä-sergruppe mit der Tanzgruppe Buggiano sowie die Blaskapelle Ascheberg die Sandstraße her-unter zur Bühne Dort wird um 11.15 Uhr der Lambertusmarkt durch: Bürgermeister Dieter Emthaus, ein Vertreter der Partnerstadt Buggiano,Manfred Richter sowieMichael von der Ley, Vorsitzen-

der des TuS Ascheberg eröffnet.Danach gibt es italienisch – deutsche Musikverbundenheit mit der Bläsergruppe Buggiano und der Blaskapelle Ascheberg. 13 Uhr startet das Turnier „Men-schenkicker“. Der TuS Ascheberg und die Gemeinde Ascheberg präsentieren starke Gruppen aus den einzelnen Orten.Hier geht es um einen Mann-schaftssport, bei welchem der Einzelne nichts und das Team alles ist! Gegen 20:00 Uhr wird es die Siegerehrung geben und natürlich anschließend eine rau-schende italienisch deutsche Siegesfeier mit der Tanzgruppe und Bläsergruppe Buggiano und Wolfgang Bauerbach. Der Sonntag steht ganz im Zei-chen des Marktgeschehens.Ab 11 Uhr startet ein buntes Rahmenprogramm auf zwei Büh-nen und wird bis in den Abend-stunden andauern.

Der Markt präsentiert sich mit Kunst, Gewerbe, Handwerk und Hobby. Neben einheimischen Geschäftsleuten sind aber auch viele auswärtige Händler ver-treten, ebenso wie Ascheberger Vereine und karitative Einrich-tungen. Der TuS Ascheberg hat ganz besondere Aktionen auf dem Katharinenplatz geplant:Tore schießen mit einer Messan-lage. Eine Torschussanlage wird den schnellsten und stärksten Schuss messen.„Das Trabi-Fieber ist kein rein deutsches Phänomen mehr, das DDR-Kultmobil hat inzwischen Fans in aller Welt.“So treffen sich erstmals Trabifah-rer mit ihren Fahrzeugen im Rah-men des Lambertusmarktes im Ortskern der Gemeinde auf dem

Kirchplatz Hits für Kids – Aktio-nen für und mit Kindern!

.Nach einer Erzählung beginnt die Malreise durch Wälder, Wie-sen, Meere und Himmel. Die jungen Künstler / Künstlerin-nen können gemeinschaftlich an großformatigen Leinwänden unter Anleitung und Hilfe der Künstlerin ihre bekannten und verborgenen Talente zeigen.

Auf der Sandstraße wird wieder gebastelt und gewerkelt. Das Salto Trampolin „Beach-Par-ty“und ein Kinderkarussel werden die kleine Gäste unterhalten und auf dem Kinderflohmarkt kom-men die kleinen Schnäppchen-Jä-ger so richtig auf Ihre Kosten.

Rheinsberger die sich für den Besuch des Lambertusmarktes in der Partnerstadt interessieren, erhalten nähere Auskünfte und das ausführliche Programm beim Verkehrsverein Rheinsberger Seenkette, Städtepartnerschaft e.V. (Wolfgang Scharf), dem Rheinsberger Mosaik (Thomas Tittel) oder im Sekretariat des Bürgermeisters.

Jahrmarkt im Zeichen des heiligen Lambertus

partnerschaftliches

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45RHEINSBERGER MOSAIK · HERBST 2008

Melanie Brocker, Georgina Kurmutz, Josephine Zimmermann, Paul Schmudlach und Martin Jakuttek waren jene 5 Schüler die in diesem Jahr über den Städtepartner e.V. in einen vier wöchi-gen Austausch in die amerikanische Partnerstadt reisen konnten. Übervoll mit Eindrücken und mit über 4000 Bildern kamen sie Mitte August zurück. Paul und Martin berichteten von ihren Gastgebern Magie und Bill Petkowitz. Sie konn-ten Land und Leute und auch die Sprache inten-siv kennen lernen. Fast jeden Tag gab es Aus-flüge wie nach Chikago, die Niagara Falls, Kings Island, das Air Force Museum, zum Baseball, Poli-zei und Feuerwache.Abends gab es jede Menge Poolpartys. Im Gegensatz zu Amerika leben wir hier in einer Ser-vicewüste, meint Paul, und Martin berichtet, dass die amerikanischen Jugendlichen am Anfang etwas zurückhaltend waren, sie brauchen mehr Zeit um sich zu öffnen. Paul glaubt die jungen Leute haben in Amerika mehr Möglichkeiten und auch mehr Freiheiten.Wer mehr von ihren Erlebnissen hören und sehen möchte, oder erfahren möchte, wie er selbst ein-mal an so einem Austausch teilnehmen kann, hat dazu Gelegenheit am Freitag, dem 26. Sep-tember im AWO Jugendklub am Stadion in der Menzer Straße. Ab 19.30 gibt es American Bar-becue und die Reiseberichte der fünf Jugendli-chen. Ihr seid herzlich eingeladen.

Rheinsberger Schüler zu Gast in Huber Heights

partnerschaftliches

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46RHEINSBERGER MOSAIK · HERBST 2008

geschichtliches

Das 19. Jahrhundert, oft als Jahrhundert der Eisenbahn bezeichnet, ließ durch die Erfin-dung dieses Transportmittels bald auch die Regionen des Kreises Ruppin näher zusam-menrücken.Das Jahr 1896 brachte dem Städtchen Lindow den Anschluss an das Eisenbahn-netz. Die Löwenberg-Lindower Kleinbahn AG konnte am 10. August den Betrieb aufneh-men, nachdem sie ein Jahr vor-her die Baugenehmigung erhal-ten hatte. Der Verkehr wurde mit zwei Tenderlokomotiven, drei Personenwagen, einem Gepäck- und neun Güterwa-gen abgewickelt. Haltestellen befanden sich in Löwenberg (Dorf), Grieben, Herzberg und Schönberg.Die Rheinsberger, die seinerzeit Bedenken äußerten, dass eine Kleinbahn keine vollwertige Eisenbahn wäre, mussten durch ihr Zögern noch drei Jahre län-ger warten, bis auch dort am 18. Mai 1899 der erste Zug ein-rollte. Dafür konnten sie aber den Verwaltungssitz in ihre Stadt holen.Die nun 37 Kilometer lange Bahnlinie erhielt zusätzliche Haltepunkte in Köpernitz und Linde (1901). Die Zahl der Dampfrösser erhöhte sich auf drei, außerdem wurden zwei weitere Personen- und sieben Güterwagen in Dienst gestellt.Ab 1902 erreichte man auch

die Kreisstadt Neuruppin per Zug, nachdem die Ruppiner Kreisbahn bis Herzberg vor-gedrungen war. Die ersten Betriebsjahre der Löwenberg-Lindower Kleinbahn verliefen erfolgreich und die Infrastruk-tur konnte ausgebaut werden: Haltepunkte in Klosterheide (1902) und Dierberg (1904), ein Anschlussgleis zur Kies-grube bei Rheinsberg (1905), Ausbau von Köpernitz und Grieben zu Bahnhöfen.Die Umwandlung der Klein-bahn in eine Nebenbahn erfolgte 1907, was einen höhe-ren Ausstattungsgrad der Bahnhöfe voraussetzte. Gleich-zeitig aktualisierte die Betrei-bergesellschaft ihre Bezeich-nung und hieß fortan Löwen-berg-Lindow-Rheinsberger Eisenbahn.

Bis zum Ersten Weltkrieg ver-buchte das Unternehmen ansehnliche Gewinne, verhielt sich in sozialen Belangen aber eher streubend. So äußerte die Stadt Lindow 1913 die Bitte um Einrichtung der vierten Wagen-klasse für schlecht bemittelte Einwohner. Die Eisenbahn lehnte ab, wegen der befürch-teten Abwanderung der Reisen-den in die preiswerteren Klas-sen und damit verbundenen Einnahmeverlusten.Die Kriegsjahre wirkten sich durch höhere Personal- und Sachaufwendungen und durch

einen Rückgang des Güterver-kehrs, vor allem wegen fehlen-der Holzsendungen, negativ aus.

Dass die Beförderungsquali-tät in der Nachkriegszeit nicht die beste war, zeigt ein Leser-brief in der „Rheinsberger Zei-tung“ vom 9. November 1920. Darin entrüstet sich ein Herr, daß seine Frau und er zwischen Rheinsberg und Löwenberg frieren mussten, da die Fenster des Wagens „bei einer Außen-temperatur von minus 1 Grad“ geöffnet waren, so dass sie „vollständig verklammt und steif gefroren“ das Ziel erreich-ten. Weiter kritisierte er den schmutzigen Zustand der Toi-lette, die fehlenden Fußdecken im Abteil und die „ungeheuren Fahrpreise“. Es sei „unerhört, was man dem Publikum auf dieser Privatbahn alles bietet!“

Angesichts der wirtschaftlichen Lage waren die Eisenbahnge-sellschaften im Kreis gezwun-gen, ihre Kräfte zu bündeln. 1921 schloss sich die Rheins-berg-Lindow-Löwenberger der Ruppiner Eisenbahn an.Da am nördlichen Rand des Kreises die Eisenbahnlinie Witt-stock-Neustrelitz verlief, lag es nahe, über eine Verlänge-rung der Rheinsberger Strecke nachzudenken. 1913 entstand daraus der Plan, eine Bahnli-nie nach Mirow zu bauen und

Vier-Klassen-GesellschaftRHEINSBERGER EISENBAHNGESCHICHTE(N)

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47RHEINSBERGER MOSAIK · HERBST 2008

geschichtliches

separat über Kagar oder Wallitz zunächst bis Zechlin.Der Erste Weltkrieg hatte diese Vorhaben vorläufig zunichte gemacht. Nach dem Ende der Inflation drängte Wittstock darauf, das Eisenbahnprojekt wieder aufzunehmen (hatte allerdings schon 1925 kein Interesse mehr daran). Baube-ginn für die 14 Kilometer lange Strecke nach Flecken Zechlin war der 8. April 1926. Der z. T. weiche Untergrund und grö-ßere Dammrutsche verzögerten die Inbetriebnahme bis zum 15. Mai 1928. In Linow befand sich ein Warte- und Güterraum. Kagar und Dorf Zechlin teilten sich einen Bahnhof, in Flecken Zechlin hatte man ein Stations-gebäude, einen Lokschuppen mit Wasserstation, zwei Lade-rampen und einen Portalkran errichtet.

In den 30er Jahren verstärkte sich die Konkurrenz zwischen Eisenbahn und Kraftfahrzeu-gen, sowohl im Personen- als auch im Frachtverkehr.Zumindest im Sommer ließen sich durch direkte Wochen-endzüge von Berlin Stettiner Bahnhof nach Rheinsberg mehr Leute auf die Schiene locken. Zwischen Löwenberg und Zech-lin verkehrten 5 Zugpaare; bis Rheinsberg erhöhte man die Streckengeschwindigkeit auf 50 km/h.

Ein schwarzer Tag war der 9. Juli 1938, als sich ein schwerer Unfall ereignete. Die fahrplan-mäßige Begegnung eines Trieb-wagens von Löwenberg und

eines Dampfzuges von Zechlin im Bahnhof Rheinsberg wurde wegen einer Verspätung zum Bahnhof Köpernitz verlegt. Da das Personal des Triebwagens darüber jedoch nicht informiert wurde, fuhr es in Köpernitz weiter und stieß in einer Kurve mit dem Zug zusammen. Trotz Notbremsung bohrte sich die Lokomotive zwei Meter in den leichten Triebwagen. Drei Insas-sen kamen am Unfallort ums Leben, zwei weitere erlagen am folgenden Tag ihren schweren Verletzungen.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs fiel der Strecken-abschnitt Rheinsberg-Flecken Zechlin den Reparationsleis-tungen zum Opfer. Durch die Verstaatlichung der Ruppiner Eisenbahn 1950 und Rationali-sierungen wurden kleine Bahn-höfe wie Köpernitz zu Halte-punkten. Günstig für den Eisen-bahnverkehr wirkte sich der Bau des Kernkraftwerks und die Eröffnung der Anschlussbahn 1958 aus. Das Dampfzeitalter ging 1970 mit der Umstellung auf Dieseltraktion zu Ende.Der 1997 gegründete AG Rheinsberger Bahnhof e.V. sammelt Dokumente zur Geschichte der Strecke und veranstaltet jährlich ein Bahn-hofsfest.

■ Holger PfeiferAG Rheinsberger Bahnhof e.V. Bilder:

1- Lok R.E. 5 in Rheinsberg2- Bahnpoststempel, 19003- Bauzug bei Linow, 19274- Bahnhof Flecken Zechlin, ca. 1930

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persönliches

Wir alle kennen ihn und die meisten Rheinsberger mögen ihn. Kein Ereignis entging ihm und überall war er in den zurückliegenden 18 Jahren mit Kamera, Block und Kuli zur Stelle. Schreiben und Fotogra-fieren, das lag ihm schon lange, zunächst als Hobby, später als ehrenamtlicher „Volkskorres-pondent" und schließlich seit 1990 als Lokalredakteur der Märkischen Allgemeinen Zei-tung.

Am 19. August wurde Jürgen Rammelt 65 Jahre jung. Die Zahl der Artikel ist nicht zu zählen, die der veröffentlichten Fotos nur grob zu schätzen. Dass Jürgen demnächst nur noch mit seiner Frau Waltraud oder den Enkeln spazieren geht, glaubt niemand von uns wirklich. Der journalistische Quereinstei-ger wurde am 19. August 1943 in Wilsdruff geboren, wo er bis zur 10. Klasse zur Schule ging und danach die Lehre als Elekt-romonteur beim Starkstroman-lagenbau Dresden absolvierte. Dem Grundwehrdienst bei den NVA Grenztruppen folgte ab 1965 der Einsatz auf Montage auf verschiedenen Baustellen

im Starkstromanlagenbau in Dresden. 1966 heiratete Jür-gen. Doch mit einer Wohnung sah es damals schlecht aus. „Industriekader nach dem Nor-den“ war eine Kampagne, die Wohnung versprach. So führte es Jürgen nach Fürstenberg an die Havel, wo er bis 1988 bei Schiffselektronik als Lehr-meister und später als Leiter der Berufsausbildung arbeitete. 1968 erschien sein erster Arti-kel in der Märkischen Volks-stimme und in der Betriebs-zeitung „Scheinwerfer“. Kurz danach wurde er Volkskorres-pondent, wie damals die ehren-amtlichen Schreiber genannt wurden. Zum Jahreswechsel 1988/89 zog es ihn aus persönlichen Gründen nach Rheinsberg, wo er ab 1988 als Stadtrat für Kultur tätig war. Nach sei-ner gescheiterten Ehe hatte er seine große Liebe gefunden. Mitten in der Wendezeit wurde er für die relativ kurze Zeit von nur 13 Wochen kommissarisch Bürgermeister von Rheinsberg. Eng arbeitete er damals mit dem Runden Tisch zusammen. Trotz der Kürze fallen wichtige Entscheidungen in seine Amts-zeit: Zum Beispiel die Fertigstel-lung der Kita „Märchenland“ und damit die ersten „großen“ Schulden der Stadt. Aber auch die Umsetzung des „Modrow-Beschlusses“. Rheinsberger, die ein Eigenheim gebaut hatten, durften endlich auch das dazu-gehörige Grundstück kaufen. Nach den ersten freien Wahlen nahm er ein Angebot der Mär-kischen Volksstimme (heute

Märkische Allgemeine) an und wurde Lokalredakteur. Inzwi-schen ist er der dienstälteste Redakteur in der Lokalredak-tion des Ruppiner Tageblattes. Seit etwa 1970 hat er mehrere grundlegende Veränderungen im Zeitungswesen miterlebt. So lernte er noch als Volkskor-respondent die Arbeit mit dem Fernschreiber kennen. Nach der Wende war der Umgang mit Computern eine völlig neue Herausforderung und auch das digitale Fotografieren war für ihn Neuland. Bis zum 30. November wird Jürgen seinen Dienst wie bis-her versehen, Danach wird er als freier Journalist weiter auf Achse sein. Außerdem stehen vor ihm noch viele weitere Auf-gaben Da sind zum Beispiel die vier Kinder und sechs Enkel, die er und seine Waltraud aus ihren ersten Ehen alle gleich lieb haben. Außerdem werden die Pilze im Wald und der Gar-ten rufen, und in den Winter-monaten gilt es, das schier end-lose Bildarchiv aufzuarbeiten. Das Team des RM wünscht Jür-gen Rammelt alles Gute zum Geburtstag und noch viel Lust zum Schreiben und Fotogra-fieren.

Wer’s glaubt wird seelig DER RASENDE REPORTER VON RHEINSBERG GEHT IN DEN RUHESTAND

Verstehen sich: Jürgen Rammelt und Ministerprä-sident Mathias Platzeck

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49RHEINSBERGER MOSAIK · HERBST 2008

persönliches

„Die Tür geht auf und eigent-lich müsst Er jetzt um die Ecke kommen“Doch Er, Jürgen Plötz, kommt nicht um die Ecke. Sein Platz bleibt für immer leer.

Jürgen hat sein viel zu kurzes Leben gelebt und dabei so vieles geleistet. Wie gern hätte er mit seiner Frau Petra nicht nur seine drei Kinder sondern auch Enkel durch seine „Wohnstube“, den Ratskeller toben sehen. Er mochte Kinder über alles, nicht nur die eigenen,Jürgen und seine PetraIm nächsten Jahr hätten sie Silberhochzeit gefeiert. Jürgen hatte schon ganz konkrete Ideen dafür...

Geboren wurde er am 27.Novem-ber 1961 im thüringischen Pöß-neck. Jürgen hatte drei große Leidenschaften — und dies von Jugend an. Zwei davon waren Fußball und Kochen.

Das Kochen erlernte er profes-sionell im Panorama Hotel in Oberhof. Von dort führte ihn sein Weg schnurstracks nach Rheinsberg in´s ET, das FDGB Erholungsheim Ernst Thälmann, an dem Platz, wo sich heute das IFA Hafendorf befindet. Dort bildete er sich weiter und wurde Küchenmeister und Küchenleiter. Nach der Wende übernahm er den Ratskeller. Zunächst mit sei-nem Partner Dieter Däbel,ab 2003 allein mit seiner Ehe-frau Petra als Partnerin.

Der Ratskeller wurde unter sei-ner Führung zu dem, was er

heute wieder ist: das erste Haus am Platze, nicht nur wegen der Nähe und des Blickes auf das Schloss, sondern vor allem wegen der erstklassigen Gastro-nomie.

Jürgen gehörte zu den engagier-testen Rheinsbergern. Er war begeisterungsfähig und konnte andere begeistern. Seit 1999 war er Präsident des Fußball Vereins Blau Weiß 90 Rheinsberg.Höhen und Tiefen haben sie gemeinsam erlebt. Das schmu-cke neue Vereinsheim, das 2003 eröffnet wurde gäbe es ohne ihn wahrscheinlich nicht. Große Freude hat ihm die erste Mann-schaft noch kurz vor seinem Tode mit dem Wiederaufstieg gemacht.

Die Mannschaft widmet die nächste Saison seinem Anden-ken. Er hat großen Anteil am Zustandekommen der Partner-schaft mit Hertha BSC. Höhepunkt war zweifelsfrei der Auftritt der Profis in Rheinsberg 2006, doch Kern der Partner-schaft ist die Nachwuchsarbeit. Trainingslager von Hertha Junio-ren in Rheinsberg, Vorspiel und Auflaufen der Kids im Berliner Olypiastadion und das Nach-wuchsturnier der Hertha Partner-städte hier in Rheinsberg sind Zeugnisse dieser lebendigen Partnerschaft. Der Hertha-Vor-stand und persönliche Freund Lutz Kirchhoff ehrte Jürgen Plötz nicht nur am Grab, zum ersten Heimspiel ehrten die Hertha-profis ihn mit einer Schweige-minute.

Auch den Sängern war Jürgen sehr verbunden. Sommer wie Winter war der Chor gern gese-hener Gast und hat hier unzäh-lige Auftritte, aber auch Proben und Feiern abgehalten. Der Früh-schoppen am 2. Weihnachtsfei-ertag gehört zu den festen Tradi-tionen in Rheinsberg.

Jürgen gab gern und oft. Wo etwas in Rheinsberg oder für Rheinsberg getan wurde, da war er dabei. Auch als das Rheins-berger Mosaik aus der Taufe gehoben wurde, war er von Anfang als ein Förderer und zuverlässiger Partner dabei. Er war ein guter Freund, einer mit Ecken und Kanten, kein glat-ter Aal, was besprochen war galt, in guten wie in schlechten Zeiten. Jürgen hatte ein großes, gutes Herz. Es war leider nicht stark genug die tückische Krank-heit zu besiegen. Über 600 Menschen bezeugtem ihm auf seinem letzten Weg ihren stil-len Gruß. Familie, Freunde und Weggefährten, Angestellte und Geschäftspartner, Fußballer und Sänger. Es war ein bewegender Abschied.Wir alle bewahren die Erinnerun-gen an Dich nicht nur in unse-ren Gedanken sondern vor allem in unseren Herzen...Danke für das was wir mit Dir erlebt haben.■ Thomas Tittel

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Mit einem phantasievollen Fes-tivalsommer wartete in diesem Jahr zum 18. Mal die Kammer-oper Schloß Rheinsberg auf. Wie angekündigt erlebten Musikfreunde zahlreiche vokale Verführungen. Sie fanden mit 34 jungen Sängerinnen und Sängern aus 16 Ländern vom 28. Juni bis zum 16. August statt. Die erfahrene Jury hatte sie aus 400 Bewerbern als Preisträger des Internationalen Gesangswettbewerbs der Kam-meroper ausgewählt. Sie waren in 27 Aufführungen und Konzerten zu erleben, die im Rheinsberger Schloßtheater, im Heckentheater und Schloßpark, in der Pfarrkirche St. Laurentius sowie in der am 8. Dezember 2007 eröffneten Siegfried-Matthus-Arena im Hafendorf Rheinsberg stattfanden. Das Besondere des diesjähri-gen Festivals war nicht nur die Vielfalt des Programms. Hin-zukamen etliche Höhepunkte. Dazu gehört die Operngala mit Bravourarien der Opern-literatur. Zur Freude des Pub-

likums präsentierten 16 junge Gesangssolisten, begleitet vom Brandenburgischen Staatsor-chester unter der musikalischen Leitung von Heribert Beissel, das anspruchsvolle Programm erstmals nach der fünfjährigen Restaurierung im Schlosshof. Nach der schwungvoll interpre-tierten Ouvertüre zur Oper Don Pasquale von Donizetti präsen-tierte sich Michael Siemon mit der Arie des Lyonel „Ach, wie so fromm“ aus Flotows Oper „Martha“ mit seinem lyrischen Tenor. Neugierig war man auf seine Interpretation des Bel-monte aus Mozarts „Die Ent-führung aus dem Serail“, die am 8. August Premiere hatte. Ihm folgte Florian Spiess, der in der Entführung den Osmin zu erleben war, mit der Arie des Gremin aus Tschaikowskys Oper „Eugen Onegin“.

Im Verlauf der Operngala machten Sängerinnen und Sän-ger aus Südkorea und China

auf sich aufmerksam. Zu ihnen gehörte die chinesische Sopra-nistin Yan Hung mit dem Wal-zer der Musette aus Puccinis „La Bohéme“. Vorausgegangen war die kon-zertante Aufführung von Belli-nis Oper „I Capuleti e i Montec-chi (Romeo und Julia) mit dem Staatsorchester Braunschweig und dem Opernchor des Braun-schweiger Staatstheater. In die-ser musikalisch eindrucksvollen Aufführung beeindruckten vor allem die japanische Mezzo-sopranistin Tabako Onadra als Romeo und die aus Südkorea stammende Sopranistin Clara Soojoo Lim als Julie. Es war bewegend, mit welcher Innig-keit beide Sängerinnen den Empfindungen von Romeo und Juli Ausdruck verliehen, vor allem in der Abschiedsszene und im Finale mit dem Tod der beiden Liebenden. Ein besonderes Erlebnis war die Rheinsberger Sängernacht mit Gesängen zu Dantes „Gött-licher Komödie“, Kantaten des Barock, Schumanns „Myrt-hen“ und dem Singenden See. Sie endete mit „Schottischen Schauerballaden“, die Jochen Kowalski und Axel Köhler, zwei berühmte Countertenöre, zu mitternächtlicher Stunde zusammen mit jungen Sängern vom Ufer des Grienericks dem auf Schiffen der Halbeck-Ree-derei harrenden Musikfreunden übermittelten. Zuvor erlebten

KAMMEROPER SCHLOSS RHEINSBERG

Gelungenes Gipfeltreffen der MusikAnne Catherine Wagner, Josef Marckhoff, Prof. S. Matthus, Claus Friedrich Holtmann, Rainer Schwarz

Operngala

musikalisches

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Musikfreunde im Rahmen der Rheinsberger Sängernacht fas-zinierende „Visionen“. Hinter diesem Titel verbargen sich Gesänge, Lieder und Klänge zu Dantes Alighieris Divina Com-media. Es war ein Erlebnis, das in Kooperation mit der Hoch-schule für Musik Mainz unter der künstlerischen Leitung von Claudia Eder entstanden ist. Dabei handelt es sich um eine musikalische Rezeption Dantes, vereint mit Musik aus fünfhun-dert Jahren von Komponisten, die sich der Faszination von Dantes Weltvermessung nicht entziehen konnten. Absoluter Höhepunkt des Fes-tivals war die phantasievolle Inszenierung von Boieldies Oper „Die Weiße Dame“. Sie hatte Axel Köhler übernom-men und eine gekürzte Fassung dieser musikalischen Rarität zunächst im Schloßtheater vor-gestellt. Ihr schloss sich ein nächtlicher Spaziergang durch den Rheinsberger Schloßpark

an, auf dem die Besucher aller-lei Spukgestalten aus Opern begegneten. Dazu gehörten die Hexe und das Sandmännchen aus Humperdincks Märchen-oper „Hänsel und Gretel“, Klein Zack aus Hoffmanns Erzählun-gen, Orpheus und Eurydice aus Hoffmanns „Orpheus in der Unterwelt“ und eine märchen-hafte, leicht verfremdete köst-liche Wolfsschluchtszene aus Webers Oper „Der Freischütz“. Das Publikum war hell begeis-tert! Zu Edelsteinen des Festivals gehörten darüber hinaus das Benefizkonzert, das der Tenor Marco Jentzsch zugunsten der Kammeroper Schloß Rheins-berg gab und die Lesung des Essays „Geschichte meiner Oper“ von Peter Hacks. Sie hatte Michael Grosse, Schau-spieler und Generalintendant des Schleswig-Holsteinischen Landestheaters in Schleswig übernommen. In dem Essay „Geschichte meiner Oper“, das

in dem Mitte der 70er-Jahre erschienenen Buch „Oper“ ent-halten ist, stellt Hacks Opernin-szenierungen in Frage, in dem er seine Ästhetik zum Musik-theater zuweilen mit Witz und Sarkasmus begründete. In die-sem Zusammenhang berich-tete er auch über eine Begeg-nung mit Siegfried Matthus. Im Ergebnis dessen hatte Hacks unter anderem ein Opernlib-retto geschrieben, von dem nur noch das Lied der Philomele „Zu des Himmels Feuersaume" aus der von Matthus kompo-nierten Oper „Die Vögel“ exis-tiert. Sie erklang im Rahmen der Lesung wie auch Arien aus anderen Kompositionen von Siegfried Matthus nach Libretti von Peter Hacks. (Omphale und Noch ein Löffel Gift Liebling).Die Entführung aus dem Serail von Wolfgang Ama-deus Mozart, mit deren sechs geplanten Aufführungen die Kammeroper 250 Jahre Heckentheater feierte, musste

Entführung aus dem Serail

musikalisches

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wegen Regen und Sturm mehr-fach in die „Siegfried-Matthus-Arena“ umziehen. Dort waren die erfahrenen und findigen Techniker von Peter Seebers Theaterproduktionstruppe bemüht, soweit wie möglich Heckentheater-Atmosphäre zu zaubern, was ihnen auch gelun-gen ist.So waren die Aufführungen in der Inszenierung von Michael Temme 0b im Heckenthater oder in der Arena ein großer Erfolg. Daran hatten die enga-giert agierenden jungen Sän-gerinnen und Sänger sowie die Brandenburgischen Sympho-niker unter der musikalischen Leitung von Ingo Ingensand entscheidenden Anteil. Vor allem begeisterten die rus-sische Sopranistin Ekaterina Kudryavtseva aus St. Peters-

burg als Konstanze und die finnische Sopranistin Mia Heik-kinen als Blonde. Der spiel-freudige Ralf Rachbauer über-zeugte stimmlich und darstelle-risch als gewitzter Pedrillo.„Sehnsüchte“ war das Motto der III. Opernwerkstatt Zum Abschluss ihres 18. Som-merfestivals präsentierte die Rheinsberger unter dem Motto „Sehnsüchte“ ihre III. Opern-werkstatt. Es wurden folgende fünf Szenen aus Meister-theaterwerken junger Kom-ponisten und Librettisten im Schlosstheater uraufgeführt: „Die Liebe der Yumi“, eine Geschichte aus Südkorea der 80er Jahre von Seunglim Kim und Dagmar Penzlin, „Michael Kohlhaas“ nach der Novelle von Heinrich von Kleist (von Tho-mas Bartel und Silvia Adler), „Das Mädchen", „Duftender Frühling“ nach einem koreani-schen Märchen (Jiwon Kwon/ Constanze John), „Traumwel-ten“ nach Hörspielen von Inge-borg Bachmann und Günther Elch (Martin Wistinghaus) und „Die Maske des roten Todes“. Der Librettist und Kompo-nist Peter Francesco Marino hat dafür eine Geschichte von Edgar Allan Poe zur Grundlage seines bewegenden Werkes gewählt. Darin spielt der Rote Tod die entscheidende Rolle. Er ist in ein Schloss eingezo-gen und herrscht dort unum-schränkt. Der Librettist und Komponist betont die Zeitlosig-keit des Librettos, ist doch der rote Tod verschiedenartig deut-bar. „Die Pest wird zur Meta-pher, für welches Unglück auch

immer, für Seuchen aller Art“ sagt Marino. Daraus leitet er auch den Zeitbezug zum heute sowie zu dieser Oper an sich ab.Diese Assoziation wird durch drei Nornen geweckt. Sie agie-ren zwischen den einzelnen Sze-nen auf der Galerie des Schloss-theaters mit den Schicksalsfä-den Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und verkünden, was in der jeweils nächsten Szene passiert. Der Regisseurin Cornelia Heger ist damit eine packende Inszenierung gelungen, die sechs Solisten und die drei Nor-nen faszinierend realisieren. Mit ihrem vielseitigen Pro-gramm des 18. Festivals hat die Rheinsberger Kammeroper auch in dieser Saison wiederum künstlerische Akzente gesetzt, indem Bewährtes neben Neuem seinen Platz hat. Zum Ende des Festivals vergab die Stiftung Vera und Volker Doppelfeld zum sechsten Mal einen Förderpreis zur weiterfüh-renden Ausbildung. Die Preis-träger sind Ekaterina Kudryavs-teva, Anne Catherine Wagner, Anna Goryatscheva und Dmitri Egorov.

Für das kommende Jahr hat Festivalchef Siegfried Matthus erneut große Pläne.Erstmals wird eine Wagner-Oper in Rheinsberg zu hören sein – „Das Liebesverbot“ in einer konzertanten Aufführung. Brittens „The Rape of Lucretia“Ist für das Schlosstheater geplant. In einer Koproduktion mit der St. Petersburg Oper soll

Marco Jentzsch

Singender See

musikalisches

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Tschaikowskys „Eugen Onegin“ im Heckentheater aufgeführt werden.

■ Ruth Eberhardt

Ruth Eberhardt rechts im Bild

Rheinsberger Opernwerkstatt - Szene aus "Michael Kohlhaas"

Theatergruppe Blankensee bei der Sängernacht

Rheinsberger Opernwerkstatt - Szene aus "Die Maske des roten Todes"

musikalisches

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musikalisches

„Es wird täglich von 4 bis 7 musiziert. Graun verrich-tet Wunder. Ich lasse meine Querflöte quietschen. Heine klappert auf dem Cembalo", berichtete Kronprinz Friedrich 1732 an seine Schwester Wil-helmine nach Bayreuth. Aus dem Trio, das in Ruppin „gegen den Willen des Königlichen Vaters" gemeinsam musizierte, wurde bald eine größere Beset-zung, die als „Rheinsberger Hofkapelle" Musikgeschichte schrieb. Dem ersten festen Mitglied und späterem Con-certmeister der neugegründe-ten Hofkapelle Johann Gott-lieb Graun folgte 1733 Franz

Benda, 1734 kamen Johann Benda, Christoph Schaffrath und Georg Czarth, 1735 der Tenorist und Capellmeister Carl Heinrich Graun nach Rheins-berg. Johann Joachim Quantz, Flötenlehrer und musikalischer Berater Friedrichs war häufig in Ruppin und Rheinsberg zu Gast. Er wurde 1741 Mitglied der Preußischen Hofkapelle in Berlin, ebenso wie Carl Philipp Emanuel Bach. Von 1736 bis 1740 musizierte man in der „Musik-Kammer" des Kronprinzen Friedrich, welche sich im Südflügel des Rheinsberger Schlosses befand. Bis zur Thronbesteigung Fried-richs in Berlin 1740 wuchs das Ensemble auf 17 Musiker an. Es waren vorzügliche Virtuosen, die „geschicktesten Tonkünst-ler", die in ganz Europa einen ausgezeichneten Ruf genossen. Und sie waren jung und experi-mentierfreudig, kaum einer von ihnen war älter als 30 Jahre. König Friedrich II. nahm seine Rheinsberger Hofkapelle mit nach Berlin. Sie bildete den Kern der „Königlichen preu-ßischen Capelle, der späteren Berliner Staatskapelle in der Lindenoper.Fast 300 Jahre später gibt es wieder eine „Rheinsberger Hof-kapelle", genauer gesagt es gibt mehrere. Und wieder sind ihre Mitglieder junge Musi-ker am Beginn ihrer Karriere. Seit der Wiedereröffnung des

Rheinsberger Schlossthea-ters vergibt die Musikakade-mie Rheinsberg jährlich den juristisch geschützten Titel „Rheinsberger Hofkapelle" an ein junges Ensemble, das über die nötige Interpretations-kunst verfügt, auf historischen Musikinstrumenten bzw. deren Nachbauten unbekannte Musik des 17. und 18. Jahrhunderts wiederbeleben zu können. Die jungen Musiker haben in der Regel nicht nur ein Musikstu-dium abgeschlossen, sondern ein Zusatzstudium und eine Vielzahl von Kursen belegt, in denen sie sich auf historische Aufführungspraxis spezialisiert haben. Besonderheiten des Instrumentenbaus stehen auf dem Studienplan: die Querflöte z.B. erhielt erst durch Quantz eine zweite Klappe, die Violi-nen von Graun, den Bendas und Czarth waren mit Darm-saiten bespannt (heute sind es Stahlsaiten), dem Cello fehlt der Stachel, es wird (noch wie die Gambe) zwischen die Beine geklemmt, ein Cembalist tut gut daran, sein Instrument auch selbst stimmen zu kön-nen, denn die Stimmung hält selten über ein ganzes Konzert. Die entsprechenden Spieltech-niken, die alten Tonarten und historischen Stimmungen (das „Wohltemperierte Clavier“, d.h. die gleichschwebende Stim-mung, wurde gerade erfunden) sowie die daraus resultierenden

Die „Rheinsberger Hofkapelle“ – junge Musiker spielen Alte Musik

Gold und Gebein

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musikalisches

Intonationsprobleme wollen beherrscht werden. Vor allem aber spielt die Auseinander-setzung mit der Aufführungs-praxis, den Artikulations- und Verzierungsregeln, der Gene-ralbasspraxis, Tempofragen und vielem mehr eine Rolle. Auskunft darüber geben die großen Lehrbücher des 18. Jahrhunderts von Carl Philipp Emanuel Bach, Johann Joachim Quantz, Leopold Mozart u.a. Die Noten liegen meist nicht gedruckt vor, sondern müssen in den Bibliotheken und Archi-ven ausfindig gemacht und aus Handschriften und Kopien erschlossen werden. Und dann gilt es Erfahrungen im Ensem-ble- und Solospiel zu sammeln und ein Repertoire aufzubauen.Die Förderung durch die Musik-akademie als „Rheinsberger Hofkapelle" bietet für diese vielfältigen Aufgaben ideale Voraussetzungen. Die Ensemb-les bewerben sich als „Rheins-berger Hofkapelle" oder sie werden durch die Musikwissen-schaftlerinnen der Musikakade-mie vorgeschlagen. Ihren „Hof-dienst" treten sie mit konkreten Zielstellungen an. Das kann zum Beispiel eine Vergrößerung des Ensembles, die Erarbeitung bestimmter Programmschwer-

punkte, die Vorbereitung auf ein Komponistenjubiläum oder anderes sein. Immer liegt ein Schwerpunkt auf der Erarbei-tung von Werken der Rheins-berger Hofkomponisten. Vier bis fünfmal im Jahr kommt das Ensemble zu einwöchigen Pro-benphasen in die Musikakade-mie, während derer es sich auf Konzerte im Schlosstheater und im Spiegelsaal des Schlosses vorbereitet. Die Musiker finden Anregungen in den reichhalti-gen Beständen der Bibliothek der Akademie, erhalten die Möglichkeit, eine Demo-CD für künftige Bewerbungen zu produzieren, Noten herauszu-geben und zur Verbreitung der Rheinsberger Hofmusik auf CD beizutragen. Und die „Rheins-berger Hofkapellen" gehen auf Reisen. Traditionell gestalten sie im August das Benefizkon-zert der Potsdamer Serviceclubs in der Friedenskirche Potsdam Sanssouci unter der Schirm-herrschaft des Potsdamer Ober-bürgermeisters, Gastspielreisen führten nach Kolobrzeg und Szczecin in Polen. Seit dem Jahr 2000 wurden acht Ensembles zur „Rheinsberger Hofkapelle" ernannt: „Il Fiocco" (Bremen), „barock a.c.c.u.u.t." (Leipzig), „Der vergessene Prinz" (Ber-

lin), „Stella maris" (Weimar), „Gold&Gebein" (Berlin), „Die Musicalische Versammlung" (Potsdam/Michaelstein), das „Ambrosia Quartett“ (Berlin) und „La Cavalletta“ (Leipzig). Mit einem Konzert am 4. Okto-ber im Spiegelsaal des Schlos-ses beginnt das Ensemble „Die Ausatmer“ von der Musikschule „Johann Sebastian Bach“ Pots-dam seine Hofkapellzeit als „Rheinsberger Hofkapelle 2008“. Erstmals wurden junge Musiker vor bzw. am Beginn ihres Studiums ausgewählt, die sich als Preisträger des Wett-bewerbs „Jugend musiziert" auf dem Gebiet der historischen Aufführungspraxis hervorgetan haben. So lebt die Tradition der „Rheinsberger Hofkapelle" weiter und ist erneut ein Qua-litätssiegel, das für künstleri-sche Leistung und auserlese-nes Repertoire, für junge, ent-staubte Interpretation Alter Musik und für eine besondere Verpflichtung gegenüber der Rheinsberg und Berlin verbin-denden Musikgeschichte steht.

■ Dr. Brigitte Kruse

Barock a.c.c.u.t.

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56RHEINSBERGER MOSAIK · HERBST 2008

Musikalische Gratulation zum 80. Geburtstag des Kompo-nistenMit Kompositionen aus dem reichen musikalischen Schaffen von Gerd Natschinski gratulier-ten künstlerische Weggefähr-ten, Freunde, die Familie und Kinder dem Komponisten zum 80. Geburtstag. So präsentier-ten im Rheinsberger Schloss-theater Musiker der Neubran-denburger Philharmonie, Solis-ten der Deutschen Tanzkompa-nie, des Staatstheaters Cottbus sowie Ruth Homann, Anke Lautenbach, Hans-Peter Kirch-berg und Thomas Bürkholz Ausschnitte aus den Musicals „Mein Freund Bunbury“, „Mes-seschlager Gisela“ sowie Film-musiken, Lieder und Chansons. Zu den Gratulanten gehörten auch junge Musiker wie das Jugendblasorchester Klein-Erz-

gebirge Oederan mit einem Potpourri aus „Mein Freund Bunbury“ in einer speziellen Bearbeitung für Blasorches-ter. Der Eltern-Kinderchor der Rheinsberger Salvador-Allende-Schule, von Hans-Peter Kirch-berg am Klavier begleitet, erin-nerte mit „Die Heimat hat sich schön gemacht“ an das Lied-schaffen des Komponisten. Zahlreiche Solisten warteten mit eigenen musikalischen Gra-tulationen auf. Das hatte sich Ruth Homann nicht nehmen lassen, die ihre Gratulation mit einem Song aus Gershwins „Summertime“ verband. Jutta Deutschland hingegen, einstige Primaballerina des Balletts der Komischen Oper, erinnerte bewegend an das von Natschinski komponierte Bal-lett „Hoffmanns Erzählungen“ in der Choreographie von Tom Schilling. Darüber hinaus meldeten sich zahlreiche prominente Künst-ler von Film und Fernsehen per Video, um Gerd Natschinski zu gratulieren.Mit dem Chanson „Damals“ und weiteren Ausschnitten aus

dem DEFA-Film „Meine Frau macht Musik“ leitete Gundula Natschinski mit allen an der Gala Beteiligten das Finale ein. Unter dem Beifall des Publi-kums hatte zum Schluss Gerd Natschinski die musikalische Leitung übernommen.Romy Hildebrandt und Hardy Lang geleiteten singend und heiter moderierend durch das umfangreiche Programm. Vor der Gala würdigte die bran-denburgische Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Prof. Johanna Wanka das Engagement der Musik-akademie zur Förderung junger Musiker. Dazu gehört der För-derpreis. In diesem Jahr erhielt ihn der 27jährige Regisseur Axel Heil für seine Inszenie-rung der Oper „Die Geister-insel“ von Johann Friedrich Reichardt zu den Festtagen der Alten Musik im Schlossthea-ter Rheinsberg. Die Ministerin hob hervor, dass die Akademie neben der Ehrung der Meister junge Künstler mit der Vergabe von Förderpreisen für weiteres Schaffen ermutigt werden. ■ Ruth Eberhardt

JUBILÄUM IM SCHLOSSTHAETER

Jung und Alt gratulierten mit Natschinski-Hits

musikalisches

Blumen für den Jubilar

Dr. Ulrike Liedke, Prof. Johanna Wanka, Axel Heil (v.l.n.r.)

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57RHEINSBERGER MOSAIK · HERBST 2008

Im Juni 2006 wurde die Urauf-führung von Helmut Zapfs Ballett „Das goldene Kalb“ im Rahmen der Rheinsberger Pfingstwerkstatt zu einem gro-ßen Erfolg, unterstützt von der Kulturstiftung des Bundes. 2008 nimmt die Musikaka-demie die Produktion wieder auf und geht auf Tournee. Die einzige Vorstellung im Schloss-theater Rheinsberg ist am 6. September zu erleben, im Anschluss reist das Ensemble zum 18th International Festival of Modern Dance nach Kaunas (Litauen), gastiert am Mittel-sächsischen Theater Freiberg und in der Schlossberghalle Starnberg. Die Musikakademie Rheinsberg heißt die Gäste im Schlosstheater willkommen zur letzten Vorstellung des „Golde-nen Kalbes“ in Rheinsberg!Eine alte Geschichte…

„Das goldene Kalb“ und seine Reflexionen in Chimäre und Pegasus. Alte Geschichten und

ihre Zeitsprünge, Bezüge zu tatsächlichen Ereignissen. Drei Tiere, die sich ineinander ver-wandeln, vom Kalb zur Chi-märe und zu Pegasus – eine Tierfabel. Auseinandersetzung mit Idolen, Events, The best of und Superstarwahlen; mit der Chimäre als ländergrei-fendem Ungeheuer, das seine Beute aus der Luft jagt, angst und Schrecken verbreitet und schließlich die Märchenillusion vom geflügelten, pinkfarbe-nen Barbie-Pferd, Geld-Gold-Öl. Wertediskussion bei Moses und im Supermarkt. Der Stoff ist groß und braucht Größe. Seine Komplexität erfährt eine mul-timediale Darstellung durch Tänzer, Artisten, Musiker, Sän-gerin, Bühnenbild, Videokunst und elektroakustische Zuspiele. Drei Ebenen – wirklich im Tanz, nicht wirklich in elektronischen Medien, Phantasiewelt im Mär-chen. Bühnenverwandlungen über Tanzfiguren, Kostüme zwi-schen antiken Gewändern und heutiger Kleidung. Die Orte der drei Bilder sind Wüste – Zerstörte Landschaft – Super-markt. Vielleicht gibt es Per-sonen – einen alten Mann, vielleicht Moses, seinen Bruder, vielleicht Aron, ein Mädchen Miriam zwischen den Zeiten, die Hellseherin, einen jungen Mann, vielleicht Levi.

■ Ulrike Liedtke

Samstag, 6. September,19.30 UhrSchlosstheater Rheinsberg

DAS GOLDENE KALBBallett von Helmut Zapfin drei Bildern nach einem Lib-retto von Ulrike Liedtke

Wiederaufnahme des Auftrags-werkes der Musikakademie RheinsbergUraufführung am 3. Juni 2006Choreografie: Bettina OwczarekBühnenbild und Kostüme: Wiebke Horn

Das goldene Kalb…kreuz und quer durch die Wüste, Ungewissheit,Hunger und Sehnsüchte, führer-los; Arons Vermittlungsversuch zwischen gestern undmorgen: Traum im Heute, das Goldene Kalb,ein gefräßiges Tier, die Flucht aus der Wüste.Wohin? – Das Komponieren, eine Balance zwischenvielen beteiligten musikalischen Parametern,auch ein Vermitteln, ein Träu-men, ein Hoffenmit realer Klangpoesie.Helmut Zapf

tänzerisches

INFO

Kartenverkauf:Tourist-Information Rheinsberg, Am Markt, 16831 RheinsbergTelefon: 033931-39296www.rheinsberg.de/tourist-information [email protected]

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58RHEINSBERGER MOSAIK · HERBST 2008

fotografisches

Der Fotograf Jürgen Graetz lebt in seinem Geburtsort Dagow am Stechlinsee. Das ist die Mark Brandenburg, Fontane-Land. Hier ist an verschilften Ufern und Wasserläufen, in modrig riechenden Wäldern noch das Verstreichen von Zeit zu erleben. Man muss aller-dings mehr wahrnehmen als nur Sand und Kiefern und Men-schenleere. Man muss auch in den Gesichtern der Bauern, der Fischer und Waldarbeiter lesen können, in den Nebeln, die über den See ziehen, das Mor-genlicht erahnen, in den Baum-riesen, die lang hingestreckt lie-gen, die Zeichen erkennen, das Hineinragen versunkener Jahr-hunderte in die Gegenwart. Dieses Zeit-Gleiten und Zeit-Be-wusstsein ist Jürgen Graetz ver-traut. Nicht dass er ein fotogra-fierender Stechliner Dorf-Poet wäre – er hat die meisten Jahre seines Lebens in Berlin gelebt, hat sich auf Reisen in den ihm zugänglichen Teilen der Welt umgesehen. Aber er hat einen Blick mitgenommen und wie-der zurück gebracht, der auf die Dauer vertraut, oder genauer,

auf das Bewusstsein von Dauer. Dieser Blick erlaubt ihm eine eigene Genauigkeit. Jürgen Graetz fotografiert seit fünfzig Jahren. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in Berlin und vor allem im nörd-lichen Brandenburg. Stadtland-schaften und ländliche Dar-stellungen ergänzen sich. Vor allem aber ist es das Bild des Menschen, das ihn interessiert, seine Prägungen, sein Wach-sen, sein Gewordensein im Alter, sein Eingebettetsein und sein Eingreifen in seine Umge-bung. Mit Anteilnahme und einfühlsamer Menschlichkeit hat er immer wieder Menschen

bei der Arbeit fotografiert. Es sind vorwiegend die einfachen, die „kleinen Leute“, die er prä-gnant darstellt – ihnen fühlt er sich nahe und zugehörig, zu ihnen findet er den tiefsten Zugang. Die Fotografien von Jürgen Graetz zeigen Menschen in ihren Tätigkeiten und ihrer

Umwelt. Auf ihnen sind soziale Situationen und Widersprü-che in Gesten, in Gesichtern und Haltungen von Menschen ausgedrückt. Selten ist es ein glücklicher Ausdruck, oft ist er geprägt von Mühe, Arbeit, kleinen Ruhepausen – einem Innehalten und Aufschauen im `wunschlosen Unglück` des Alltags. Auch die von Menschen gebauten – und oft genug wieder verlassenen – Räume erzählen von Schick-salen. Graetz` Fotografie steht mit ihrer Sachlichkeit und dem unideologischen Blick auf den Alltag eindeutig in der Tradi-tion der sozialen Fotografie

eines August Sander. Wie die-ser arbeitet auch Graetz mit Vorliebe in Serien: „Kioske“, „Berliner Kneipen“, „Kollektive“, „Trabant“, „Ausreise“, „Verlas-sene Räume“, „Stechlin“ u.v.a. Wie ein Ethnograph treibt Jür-gen Graetz seine Tiefenschnitte in die Zeit – nicht zufällig war ja die Fotografie in ihren

Anteilnehmende GenauigkeitJÜRGEN GRAETZ FOTOGRAFIE 1958 - 2008

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59RHEINSBERGER MOSAIK · HERBST 2008

fotografisches

Anfängen eng mit der Ethno-graphie verbunden.Mich beeindrucken und berüh-ren besonders tief seine Por-traits von Kindern und von alten Menschen. Der seine Mutter umhalsende Junge, die auf den Koffern sitzenden Kinder oder die Alten in ihren Gärten verweisen auf eine Schutzbedürftigkeit des Lebens, der wir nur zu häufig nicht gerecht werden. Der oftmals hilflose, rührende Ausdruck von Menschen, die versuchen, „ihre Pflicht“ zu erfüllen, den Anforderungen der Maschine Genüge zu tun, ihrem Umfeld ihre Begriffe von Schönheit, von „Menschlichkeit“ aufzuprä-gen – das interessiert ihn. Wie die Nebel über dem Stechlinsee liegt über Autowracks, verlas-senen Räumen, Hinterhofland-schaften, aber auch über den portraitierten Menschen der Schleier der Vergeblichkeit, der melancholische Hauch einer metaphysischen Unbehaust-heit. Oft sind es die vermeintlich Schwachen und die Außen-seiter, denen er Gesichter gibt: die Kinder, die Alten, die Einsa-men; oder die, die in der Gesell-schaft schlechte Chance haben: Einzelhändler, Fabrikarbeiter, berufstätige Frauen, Sowjet-

soldaten. Deren Sensibilität und Verletzlichkeit aufzuzeigen, versuchen bereits seine frühen Fotos aus DDR-Zeiten: Kohle-händler, Zeitungsverkäufer, die Frau im Bahnwärterhäus-chen. Wenn Politisches ins Bild kommt, trumpft es auf, wie bei den Militärparaden, macht sich lächerlich, wie bei der Staats-karawane, oder wird ins Alltäg-liche zurückgebunden, wie bei den Spaziergängern im Mauer-streifen.Die neueren Fotos mit dem Handlungsort Deutschland zei-gen Zeitbrüche: Zwischen Wer-bewänden, Chrom- und Glas-Fassaden steht archaisches, auf sich selbst beharrendes Leben: der Bootsmann auf dem Last-kahn; der Geselle auf der Walz vor der Regierungsarchitektur, der einsame Klassenkämpfer vor der Plakatwand. Das ist kein Blick, der irgendet-was „will“, außer: Nuancen von „Wahrheit“ entdecken, doku-mentieren, bewahren. Ein Blick, der auf die leisen Vorgänge innerhalb und außerhalb des Menschen gerichtet ist; der skeptisch ist gegenüber dem Lauten, erst recht gegenüber dem Vorlauten; auch gegen-über dem Fortschritt, dem Ver-änderungswahn, dem Tempo, der Beschleunigung. Was einem ein Foto ins Gedächtnis gräbt, sind oft Klei-nigkeiten: etwa das Schild „Ihr Foto-Freund“ über den Staats-karossen, die Partylampen am Bungalow, oder die Kuh, die durch das Autowrack hindurch-schaut. Sie offenbaren aber auch die künstlerische Haltung

des Fotografen. Er bevorzugt eine eher vorsichtige Annä-herung, keine mit dem Finger zeigende, und in keinem Fall eine denunzierende. Immer wahren die Aufgenommenen ihre Würde. Seinem künstleri-schen Temperament entspricht eine wägende Haltung. Es ist die teilnehmende, tastende Subjektivität des Fotografen mit seinem feinen Humor, der leisen Ironie und seiner hohen Sensibilität, die den Betrachter berühren.

■ Peter Böthig

INFO

Ausstellung im Kurt Tucholsky Literaturmuseum

vom 30. August bis 2. November

Zur Ausstellung erscheint ein Fotobuch, Format 23,5 x 27 cm, 176 Seiten, Duplex-Druck, 19,80 EUR (während der Ausstellung 14,80 EUR)

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Bereits zum vierzehnten Mal organisiert der Verkehrsverein Rheinsberger Seenkette gemeinsam mit dem Hei-matverein Rheinsberger Seenkette den „Rheinsberger Töpfermarkt“. Er wird am Sonnabend und am Sonntag, bereits auch traditionell am 2.Wochenende im Oktober, wieder im Stadtzentrum in der Schloßstraße und auf dem Kirchplatz jeweils von 10:30 -17 Uhr stattfinden. Erneut werden rund 70 Kunstkeramiker und Töpfermeis-ter aus fast allen deutschen Bundesländern, aber auch aus den Niederlanden, Ungarn und Litauen, künstleri-sche Einzelstücke, Kleinserien, aber auch Gebrauchsgeschirr, präsentieren. Die gesamte Palette der Keramik in ihren verschiedensten Spielarten der Arbeits- und Brenntechnik wird vertreten sein. Dazu gehören auch Gar-tenkeramik, Schmuck aus Ton, Skulpturen und Plastiken und damit auch wirkliche Kunstwerke.Über 25 000 Besucher wurden im vergangenen Jahr geschätzt, so dass der Rheinsberger Töpfermarkt mit die-sen Aussteller- und Besucherzahlen inzwischen zu einem der größten und begehrtesten im Norden Deutsch-lands gehört. Über 200 Keramiker bewerben sich um eine Teilnahme, dazu kommen noch Kunsthandwerker anderer Genre, die leider nicht alle berücksichtigt werden können. Ein Grund, zusätzlich jeweils am 3.Aprilwo-chenende einen „Keramik- und Kunsthandwerkermarkt“ in Rheinsberg zu initiieren, der inzwischen auch zu einem festen Termin im Kalender der verschiedensten Kunsthandwerker geworden ist. Die Veranstalter sind optimistisch, dass der „Kunsthandwerkermarkt“ analog „Töpfermarkt“ vor 14 Jahren von rund 30 Teilnehmern sich ebenfalls in der Anzahl der Bewerber, der Aussteller und der interessierten Besucher steigern wird. Die Einbindung der kulturellen Einrichtungen, wie z. B. der Museen, Gale-rien, des Keramikmuseums, der Fahrgastschifffahrt gehört inzwischen zum festen Bestandteil des Töpfermarktes, der auch in diesem Jahr wie-der unter dem Motto „Ton und Töne“ ergänzt wird. Optisch schöne und akustisch laute „Töne“ werden es sein, wenn Rheinsberg am Freitag und Sonnabend in „Flammen“ stehen wird bei einem Schiffscorso der Reede-rei Halbeck mit Feuerwerk. Eine außergewöhnliche Veranstaltung bietet am Sonnabend die Musikakademie um 19:30 Uhr im Schlosstheater: „Han-dicap Dinner“ mit der Primaballerina Jutta Deutschland zugunsten der Ent-wicklung eines Eislauf-Rollstuhls. Für die Teilnahme sind Voranmeldungen über Telefon 033931-7210 erforderlich.Auch die Ausstellungshallen der Rheinsberger Keramikmanufakturen sind an diesem Wochenende geöffnet. Für Interessenten finden Führungen durch die Produktionsräume statt und natürlich wird auch die typische Rheinsberger Keramik zum Kauf angeboten. Jeweils 11 und 12 Uhr kann man am Sonntag bei Führungen durch Schloss-theater und Kavalierhaus „hinter die Kulissen“ schauen. Als kultureller Abschluss am Sonntag gastiert 17 Uhr in der St. Laurentius-kirche der „Gospelchor Berlin“. „Laute Töne“ wird es sicher wieder zur Freude der kleinen Besucher am Sonnabend und Sonntag geben, wenn König Drosselbart den Markt besucht. Fahrten mit Kutschen durch die reizvollen Herbstwälder des verlän-gerten Schloßparks oder mit klimatisierten Fahrgastschiffen auf der Rheins-berger Seenkette gehören zum Angebot für Wochenend- oder Kurzurlauber.Weitere Auskünfte erteilt für Besucher die Tourist -Information des Verkehrsvereins Rheinsberger Seenkette im Kavalierhaus des Schlosses, Am Markt,16831 Rheinsberg, Telefon 033931 - 2059.

„Töpfermarkt“ an zwei Tagen in Oktober

künstlerisches

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61RHEINSBERGER MOSAIK · HERBST 2008

künstlerisches

Stand: 11.8.2008

13:30 Uhr 15:00 Uhr 15:00 Uhr 16:00 Uhr 17:00 Uhr 17:00 Uhr 17:00 Uhr 17:00 Uhr 17:00 Uhr 17:00 Uhr ab 17:00 Uhr ab 17:00 Uhr 18:30 Uhr 18:30 Uhr 18:30 Uhr 18:30 Uhr 18:30 Uhr ab 18:30 Uhr

Vortrag und Führung Dr. Detlef Fuchs Stadtmauer-Treibwand-Staffage? Schlossküche Führung Christine Mewes Historischer Stadtkern

Marstall, KasseLesung für Kinder Yvonne Jahnel StadtbibliothekMusikalischer Auftakt Jugendblasorchester „Ruhe im Karton“ Schlosstheater Konzert Streicherensemble OPR Spiegelsaal Ausstellung Tony Torrilhon Odysseus landet am Boll-werk. Entwürfe und Modelle II Atelier Torrilhon Kinderveranstaltung Netzwerk Jugend Kultur Touris-mus, Christina Koenig Märchen und Musik

St. Laurentius Kirche, GemeindesaalVortrag Dr. Peter Böthig Erich Arendt und Neuruppin

Kurt Tucholsky LiteraturmuseumSchlossführung Annemarie Gottschalk Von Nymphen, Grotten und Wasserfällen * Marstall, Kasse Ausstellung und Tauschbörse Rheinsberger Mosaik

Laternenhof Verkauf Plakate und Poster aus Rheinsberg

Tourist-InformationAusstellung Schwarzlichtausstellung – Ein Erlebnis für die Sinne TRIANGEL Bar Konzert Stanislaw Widulin Romantische Klaviermusik: Franz Liszt, Frédéric Chopin u.a. (1. Teil)

SchlosstheaterPuppentheater Karotte Rotkäppchen*

Billardsaal im SchlossLesung Christian Schünemann Der Bruder. Ein Fall für den Friseur * Kurt Tucholsky Buchhandlung Führung Sandra Bothe Restaurieren heißt nicht „Wieder-neu-machen“ * Marstall, KasseSchlossführung Viola Suckert Das Schloss des Prinzen Heinrich * Marstall, KasseAntiquitäten Verkaufsausstellung Marstall Nordpavillon

18:30 Uhr 20:00 Uhr 20:00 Uhr 20:00 Uhr 20:00 Uhr 20:00 Uhr 20:00 Uhr 20:00 Uhr 20:00 Uhr 20:00 Uhr 21:30 Uhr 21:30 Uhr 21:30 Uhr 23:00 Uhr 23:00 Uhr 23:00 Uhr

Finissage Verein Stadtgeschichte Rheinsberger Stadt-ansichten einst und jetzt Kirchplatz Rheinsberg Konzert Stanislaw Widulin Romantische Klaviermusik: Franz Liszt, Frédéric Chopin u.a. (2.Teil)

SchlosstheaterFührung Jochen Hochsieder Rheinsberg ohne Filz-pantoffeln. Historische Fußböden * Marstall, Kasse

Gesprächsrunde Prof. Siegfried Matthus Das Libretto der neuen Oper „Im Rausch“* Marstall, Kaminzimmer Vernissage Uwe Hallig TITEL Ratskeller Vortrag Torsten Dressler Archäologische Entdeckun-gen an der Stadtmauer * Schlossküche Kinder-Führung Helma Heldt Tierisch viel zu sehen *

Marstall, KasseKonzert Katy Kersten und Klavierbegleitung KleinStadtJazz Café Tucholsky Schlossführung Viola Suckert Von Nymphen, Grotten und Wasserfällen * Marstall, Kasse Konzert mit Teilnehmern am Wettbewerb „Jugend musiziert“ Kammermusik, Kreismusikschule OPR

St. Laurentius Kirche Vortrag Günter Rieger Christian Bernhard Rhode. Ein Maler der friderizianischen Zeit Schloss, Billardsaal Jazz n.n. TITEL

Schlosshotel Lesung bei Kerzenschein Karoline Glaser, Yvonne Jahnel Über Könige und Hofgerüch(t)e

Keramikmuseum Konzert Preisträger der Kammeroper Schlosstheater Konzert Big Brass der Kreismusikschule OPR und Evangelisches Gymnasium Neuruppin St. Laurentius Kirche

Mitternachtskaffee open end TRIANGEL Bar

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Alle Einrichtungen haben von 17:00 bis 24:00 Uhr geöffnet. Sammelkarten 10,00 / 7,00 € ab 6. Oktober im Vorverkauf und am 1. November bis 22:00 Uhr im Marstall und in der Tourist-Information am Markt * Voranmeldung beim Kartenkauf nötig. Tel: 033931-2059 Der Erlös wird in diesem Jahr dem Verein Stadtgeschichte Rheinsberg e.V. zur Verfügung gestellt.

Außer der Schlossküche und dem Marstall sind alle Veranstaltungsorte für Rollstuhlfahrer zugänglich. – Programmänderungen vorbehalten –

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literarisches

Krimis, die in und um das historische Rheinsberg spielen, scheinen in Mode zu kommen. Nach Tomas Wolfs „Mus-katbraun“ erscheint nun ein Jahr später Frank Goykes „Altweibersommer“. Natürlich geht es wieder um Mord. Diesmal findet man die Leiche nicht im See, sondern in einem Waldstück. Beide Male stellt sich heraus, dass die Toten bekannte, honoriege Leute waren. Während bei Wolf noch ein Hofküchenmeister ermittelt, ist es diesmal Theodor Fontane höchst persönlich. Sein erster Fall, wie es Autor Goyke tituliert. Orte des Geschehens: Schloß Zieten, Wustrau, Altfriesack – es geht rund um den Rup-piner See.Es beginnt spannend. Während einer Bootstour fällt plötzlich ein Schuß. Später findet man einem Mann im Wald, tot, im Frack mit Lackschuhen, daneben eine antike Pistole. Fontane erkennt den Mann wieder – aber nicht nur er. Einige wissen mehr, kennen den einstigen Pressemann der königlichen Zentrale, der es dann zu Reichtum und Familienglück gebracht hatte. Erst in Berlin, dann im Ruppiner Land. Warum der Mil-lionär sterben musste – demnächst in unserer Buch-handlung.

Theodor und seine MörderIM SEPTEMBER ERSCHEINT DER ERSTE FONTANE KRIMI

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63RHEINSBERGER MOSAIK · HERBST 2008

künstlerischesvorausschauendesSeptember 08SA 06.09.0819:30_ Landestheater Neustrelitz _ Großes HausDer Sturm von William Shakespeare

FR 12.09.0819:30 _ Gastspiel _ Schauspielhaus Neubrandenburg _ SaalIC FalkenbergDer Frontmann von "Sterncombo Meißen" auf Konzerttour

FR 12.09.0819:30 _ Konzertkirche NeubrandenburgChorfest 2008Eröffnungskonzert mit der Neubrandenburger Philharmonie:Puccini: Missa di Gloria u.a., Bachchor an St. Nikolai, Stral-sund / Kantorei Demmin / Evangelische Kantorei St. Johannis NeubrandenburgSolisten: Ralph Eschrig, Tenor / Andreas Scheibner, Bari-ton / Dir: Albrecht Koch

SA 13.09.0819:30 _ Landestheater Neustrelitz _ Großes Haus / Theaterpreis 5 EuroKleiner Mann, was nun?

Schauspiel nach dem Roman von Hans Falladavon Wolf Bunge und Christian Marten-Molnár(Theaterbeitrag zur 4. Langen Nacht der Künste in Neu-strelitz)

SO 14.09.0811:00 _ Landestheater NeustrelitzMatineeZur Schauspielpremiere "Die Wirtin"Regieteam und Darsteller

SA 20.09.0819:30 _ Premiere _ Landestheater Neustrelitz _ Großes HausDie Wirtin - Komödie von Peter Turrini frei nach Goldoni

DO 25.09.0819:30 (10:00 Uhr öffentl. Generalprobe) _ Konzertkir-che Neubrandenburg

1. Philharmonisches KonzertDvorák: Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95 "Aus der Neuen Welt" / Moncayo: Huapango /Malzew: Konzert für Jazz-Quartett und Orchester Nr. 4Neubrandenburger Philharmonie / Dir. Stefan Malzew / Jazz-Quartett

FR 26.09.0819:30 _ Schauspielhaus Neubrandenburg _ Saal / Theaterpreis 5 EuroCABARETMusical von John Kander, Fred Ebb und Joe Masteroff

FR 26.09.0819:30_ Landestheater Neustrelitz _ Großes Haus / C-RingDie Wirtin - Komödie von Peter Turrini frei nach Goldoni

SA 27.09.0819:30 _ Schauspielhaus Neubrandenburg _ SaalCABARETMusical von John Kander, Fred Ebb und Joe Masteroff

SA 27.09.0819:30 _ Premiere _ Marstall am Landestheater NeustrelitzJubiläum Eine Farce über das Vergessen von George Tabori

SO 28.09.0819:30_ Landestheater Neustrelitz _ Großes Haus

1. Philharmonisches KonzertDvorák: Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95 "Aus der Neuen Welt" / Moncayo: Huapango /Malzew: Konzert für Jazz-Quartett und Orchester Nr. 4Neubrandenburger Philharmonie / Dir. Stefan Malzew / Jazz-Quartett

+

Service NeubrandenburgSchauspielhaus · Pfaffenstraße 22 · 17033 NeubrandenburgTelefon: 0395-569 98 32 · Fax: 0395-582 63 50Dienstag bis Freitag 10.00–13.00 ; 13.30–[email protected]

Service NeustrelitzGlambecker Straße 5 · 17235 NeustrelitzTelefon: 03981-206 400 · Fax: 03981-205 944Montag bis Freitag 9.00–18.00 Uhr · Samstag 9.00–12.00 [email protected]

www.theater-und-orchester.de

Der Sturm - William Shakespeare Wer hat sich nicht schon einmal gewünscht, dass ein Sturm auf-käme und alles durcheinander wirbeln würde, was sich als unum-stößlich und zementiert darstellt? Wenn dabei noch altes Unrecht aufgedeckt würde, wenn an die Stelle der Vergeltung Vergebung träte und wenn eine menschenwürdige Ordnung daraus entstünde, wäre das mehr als nur ein Wunder. In William Shakespeares "Der Sturm" scheint all das stattzufinden. Auf einer Insel irgendwo im Mittelmeer...Prospero, ein geheimnisvoller Zauberer und Gigant des Geistes, beginnt sein großes Projekt Vergebung statt Rache.

Fotofgraf: Jörg Metzner

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unterhaltsames

Der Startschuss fiel am 4.12.1924 mit der ers-ten “Großen Deutschen Funk-Ausstellung“, die bereits 242 Aussteller und 180.000 Besucher auf einer Fläche von 7.000 qm zusammenführte. Detektorgeräte und die ersten Röhren-Rundfunk-empfänger faszinierten damals die Messebesu-cher. Es folgten “Große Deutsche“ Funkausstel-lungen im jährlichen Rhythmus, auf denen vor allem der Hörfunk, ab 1928 auch Fernsehvorfüh-rungen, die Hauptrolle spielten.

Berlin blieb bis zum Ausbruch des Zweiten Welt-krieges Schauplatz dieser Messe. Veranstalter waren der “Verband der Radio-Industrie“ (1924) und danach bis 1933 der “Verband der Funkin-dustrie“, 1930 zusätzlich der “Reichsverband des Deutschen Sprechmaschinen- und Schallplatten-Handels“. Zwischen 1933 und 1939 übernahm der “Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda“ die Verantwortung für die Messe, deren erstes Kapitel mit der 16. Veranstaltung im Jahr 1939 endete.

Funkausstellung geht auf Wanderschaft

Nach dem Krieg folgte eine Zeit der Wander-schaft. 1950, 1953 und 1955 gastierten die Funkausstellungen in Düsseldorf; 1957 und 1959 bildete das Messegelände in Frankfurt/Main den Schauplatz. 1961 und 1963 bewunder-ten jeweils mehrere hunderttausend Besucher die

Exponate der deutschen Industrie wieder in Ber-lin. Inzwischen hatte die Ultrakurzwelle (UKW) ihren “Siegeszug“ begonnen (1950), gab es Tran-sistor-Geräte (1955), tragbare Fernseher (1957) und drahtlose Fernbedienungen (1959). 1963 wurde unter dem Funkturm die Audio Compact Cassette vorgestellt. Im gleichen Jahr begeister-ten Stereo-Hörfunk-Sendungen die Zuhörer. Die 24. Funkausstellung wurde 1965 in Stuttgart ausgerichtet. 1967 kehrte die Messe nach Berlin zurück. Unvergessene Sternstunde : Willy Brandts Knopfdruck zur Eröffnung des Farbfernseh-Zeit-alters in Deutschland am 25. August 1967.

Ab 1971 international und Rückkehr nach Berlin

Es folgten zwei weitere “Auswärtsspiele“, näm-lich 1969 wiederum in Stuttgart und 1970 in Düsseldorf, ehe die Funkausstellung in erstma-lig internationalem Zuschnitt 1971 auf Dauer nach Berlin zurückkehrte. Schon in diesem ersten Jahr kamen 26 Aussteller und 93 zusätzlich ver-tretene Firmen aus dem Ausland: aus Dänemark und Finnland ebenso wie aus Hongkong, Japan, der damaligen UdSSR und den USA.

Ob Quadrophonie (1973) oder ARI- Verkehrsfunk (1975), ob Video- und Bildschirmtext (1977), Compact Disc (1979), Stereoton im Fernsehen (1981), Video Programm System (1985), Radio Daten System (1987), 16:9-Breitbildfernsehen, Digitales Satelliten Radio (beide 1989), Digitale Compact Cassette oder Mini Disc (beide 1991), Laser TV (1993), digitales Fernsehen (DVB), digi-taler Hörfunk (DAB), Plasma- Bildschirme (alle 1995), Digital Versatile Disc (1997), MP3-Spie-ler oder Handy mit Internetzugang (1999) und die Einführung des digitalen Fernsehens über Antenne (2003) - auf der Internationalen Funk-ausstellung Berlin wurde vieles von dem erstmals vorgestellt, was die Consumer Electronics- Welt bewegte und heute noch bewegt.

Als erste wirkliche Multimedia-Messe ging die

VON DER GROSSEN DEUTSCHEN FUNK-AUSSTELLUNG ZUR WELTWEIT GRÖSSTEN MESSE DER CE-BRANCHE

Die Geschichte der IFA Willy Brandt eröffnet mit Knopfdruck das Zeitalter des Farbfernsehens

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IFA ‚95 in die Geschichte ein. Die folgenden Funkaustellun-gen haben diesen Anspruch nachdrücklich unterstrichen und zeigten, dass sich die Top-Messe der Unterhaltungs-elektronik inzwischen zu einer umfassenden Leistungsschau der Consumer Electronics – also auch für die Telekommunika-tion und die Informationstech-nologie weiterentwickelt hatte. Die fortschreitende Digitalisie-rung der Medien und der Tech-niken spielt dabei eine beherr-schende Rolle. Sie lässt die Technologien und die Geräte der Unterhaltungs-, Informati-ons- und Kommunikationselekt-ronik zusammenwachsen.

Zu den spektakulärsten Trends der IFA 2005 zählte der Gene-rationswechsel der Fernsehge-räte hin zum großen, flachen Heimkino-Bildschirm im For-mat 16:9. Was sich bereits auf der IFA 2003 als spannende technische Entwicklung abge-zeichnet hatte, bestimmte im Jahr 2005 das Marktgeschehen auf breiter Front. Gleichzeitig feierte das hoch auflösende Fernsehen HDTV seine Europa-Premiere: Kurz vor dem Start der ersten regelmäßigen Über-

tragungen in Deutschland, Großbritannien, Frankreich und anderen europäischen Ländern beherrschte die faszinierende neue Technik die Präsentatio-nen auf allen großen Messe-ständen.

Seit Oktober 2005 darf sich Berlin künftig in jedem Jahr auf die IFA als Messeereignis von Weltrang freuen: Die dyna-mische Marktentwicklung der Consumer Electronics- Bran-che sowie das herausragende Ergebnis der IFA 2005 haben den Veranstalter der IFA, die Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektro-nik (gfu) und die Messe Berlin ermutigt, das Konzept der IFA weiterzuentwickeln. Aufsichts-rat und Geschäftsführung der gfu haben einstimmig entschie-den, die IFA künftig jährlich zu veranstalten.

Auf der ersten jährlichen IFA, der IFA 2006 gehörte HDTV auch zu den wichtigsten Mes-sethemen. Nach dem Kickoff im Jahr 2005 präsentierte sich HDTV zwölf Monate später als marktreifer Medien-Service mit einem rasch wachsenden Programmangebot. Darüber hinaus startete mit der Blu-ray Disc und der HD-DVD eine neue Generation optischer Medien, die Kino-Filme und andere Videoproduktionen in High- Definition- Qualität ins Wohnzimmer bringt.

Und noch zwei weitere medien-technische Innovationen präg-ten das Gesicht der IFA 2006: Allianzen aus Rundfunkhäu-sern, Geräteherstellern und Mobilfunk-Betreibern starte-ten neue Fernsehdienste für

Handys und andere Mobilge-räte, vielfach Handy-Fernse-hen genannt. Auch erste Fern-sehdienste über das Internet (IPTV) gehörten zu den zentra-len Themen.

Die IFA 2007 stand ganz im Zeichen des Generationswech-sels zu den High- Definition- Medien. HDTV-Tauglichkeit gehört für die Fernsehgerä-te-Neuheiten dieses Jahres schon zur selbstverständlichen Ausstattung und viele Top-Modelle signalisieren mit der Bezeichnung „Full HD“, dass sie HDTV und andere High- Defi-nition- Programmquellen in der höchstmöglichen Auflösung mit 1080 Zeilen darstellen können. Mit den neuen High- Definition- Playern für die Blu-ray-Disc und die HD-DVD prä-sentierte sich auf der IFA 2007 bereits die zweite Generation dieser Geräteart – mit noch besserer Ausstattung für über-ragende Bildqualität und spek-takulärem Heimkino-Sound aus bis zu acht Kanälen.

High -Definition- Camcorder, ein Jahr zuvor noch eine tech-nische Rarität, gab es auf der IFA 2007 ebenfalls in großer Auswahl zu sehen. Mit neuen Video- on- Demand -Diensten stellten sich auf der IFA weitere attraktive High- Definition- Pro-grammquellen vor.

unterhaltsames

Albert Einstein spricht zu den Besuchernder Funkausstellung

Plakat zur ersten Funkaussrellung

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66RHEINSBERGER MOSAIK · HERBST 2008

Berlin, 22. August 2008 – Mit einem unglaublichen Entertain-ment-Spektakel für Groß und Klein setzt die IFA auch in die-sem Jahr auf Top-Unterhaltung. Der IFA-Sommergarten lädt mit einem täglichen Showprogramm die ganze Familie zum Feiern ein. Das Tagesprogramm des IFA-Sommergarten ist in erfolg-reicher Zusammenarbeit mit Antenne Brandenburg entstan-den. Christoph Singelnstein, Hörfunkdirektor rbb und Chef-redakteur Antenne Branden-burg: „Wir freuen uns, über die gedeihliche Kooperation mit der IFA. Und sind sicher das dieses Showprogramm ein voller Erfolg wird.“ Die Moderation des „IFA Som-mergarten Open Air“ während des fünftägigen Programms

übernehmen Inka Bause und Jürgen Karney. Inka Bause ist eine der gefragtesten RTL Moderatorinnen. Sie moderiert unter anderem die beiden RTL Erfolgsformate „Unser neues zuhause“ und „Bauer sucht Frau“ und eine weitere große Unter-haltungsshow ist in Planung. Das Markenzeichen von Inka Bause ist ihre frische, jugend-liche und lebensfrohe Aus-strahlung. Jürgen Karney hat in seinen TV Shows die Popmusik der 80er präsentiert. Bis vor kur-zem waren seine Morningshows im Radio die Meistgehörten in ganz Berlin und Brandenburg. Er kennt die Hits der Stars und wird sie gemeinsam mit Inka im Som-mergarten präsentieren. Das Programm entstand in Zusammenarbeit mit Antenne Brandenburg.

Die IFA Besucher erwartet vom 30.8. bis 3.9. ein abwechs-lungsreiches und unterhaltsa-mes IFA-Showtime-Programm mit vielen beliebten Künstlern.

IFA 2008: Tagesprogramm im Sommergarten FÜNF TAGE LANG VOLLES OPEN AIR ENTERTAINMENT-PROGRAMM MIT

FÜR DIE GANZE FAMILIE

Unterhaltsames

Maybritt Illner auf der IFA 2007

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67RHEINSBERGER MOSAIK · HERBST 2008

Das Show Programm im Überblick Samstag 30.08.

12.30 Uhr Vorspann „Startreff“ 12.30 Uhr TenDance Company • anschl. Moderation

12.40 Uhr Tropival Summerhits (3 Bands je 1 Song) • Moderation 13.00 Uhr Chin Meyer, Comedian

13.10 Uhr TenDance Company • Moderation - Inka/Jürgen 13.15 Uhr Jive Talking, BEE GEES SHOW

13.50 Uhr Moderation 13.55 Uhr Chin Meyer, Comedian

14.10 Uhr TenDance Company - Streetdance Show • Moderation - Inka/Jürgen 14.15 Uhr LOONA • Moderation - Inka/Jürgen

Sonntag 31.08. 11.00 Uhr Vorspann „Startreff“

11.00 Uhr TenDance Company • anschl. Moderation 11.10 Uhr A-Live

11.30 Uhr TenDance Company • Moderation - Inka/Jürgen 11.35 Uhr Frank Schöbel

12.15 Uhr Moderation - Inka/Jürgen

Montag 01.09. 14.00 Uhr Vorspann „Startreff“ • anschl. Moderation

14.05 Uhr Mayors Destiny 14.35 Uhr Moderation

Tropical Summerhits (3 Bands je 1 Song) 14.50 Uhr Petra Zieger Moderation - Inka/Jürgen

unterhaltsames

Miss IFA heißt Sie herzlich Willkommen unterm Funkturm in Berlin

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68RHEINSBERGER MOSAIK · HERBST 2008

kalendarisches

FR. 05.09.Rheinsberg Akademiehof 19:30 Uhr„Berührungen“ –Poesie und Musik mit dem Literaturkolle-gium Brandenburg e. V

SA. 06.09.Rheinsberg Schloss Führun-gen zum14:00 UhrThemenjahr 2008 „Metropole - Provinz“„Berlin und Rheinsberg“

SA. 06.09.Rheinsberg Schlosstheater 19:30 Uhr„Das goldene Kalb“ Ballett von Helmut Zapf

SO. 07.09.Rheinsberg Schlosspark13-19:00 UhrPREUßISCH GRÜN in Rheins-bergEin Tag im Schlosspark für die ganze Familie

SO. 07.09.Rheinsberg St. Laurentiuskirche17:00 Uhr „Orgelmusik“Werke unterschiedlicher Epo-chen

FR.12.09.Rheinsberg Akademiehof 19:30 Uhr „Bujazzo“- Das Bundesjazzorchester im Hofkonzert

SA. 13.09.Rheinsberg Schloss 14:00 UhrThemenjahr 2008 „Metropole - Provinz“„Berlin und Rheinsberg

SA. 13.09.Rheinsberg Schlosstheater19:30 Uhr, „Bujazzo“- Das Bun-desjazzorchester im Konzert

SA. 14.09.Basdorf110. Protestwanderung gegendas BOMBODROM

SO. 14.09.KulturGutshaus Köpernitz13-17:00 Uhr„Tag des offenen Denkmals“Tel.: 033931 - 37855 MI. 17.09.Rheinsberg Bibliothek„Bibliotheksfest“ Ein buntes Fest rund um die Literatur

DO. 18.09.Rheinsberg Schlosstheater 19:30 Uhr„Der Tod, das muss ein Wiener sein“ - Liederabend mit Renate Brosch, Klavier Karl-Friedrich Schäfer

FR. 19.09.Rheinsberg Schlosstheater 19:30 UhrAbschlusskonzert des interna-tionalen Meisterkurses Violine

FR. 19.09.Rheinsberg - AWO Jugendclub 19:00 UhrMosaik Jungwählerforum

SA. 20.09.Rheinsberg Schloss14:00 UhrThemenjahr 2008 „Metropole - Provinz“„Berlin und Rheinsberg“

SA. 20.09.Rheinsberg Foyer des Schloss-theaters, 17:00 Uhr Lesung mit Henning Westphal: „Wilhelm Busch“

DO. 25.09.Rheinsberg Schlosstheater19:30 Uhr „Bujazzo“- Das Bundesjazzorchester im Konzert

FR. 26.09.Rheinsberg - RatskellerMosaik WählerforumLeser fragen Kandidaten SA. 27.09.Rheinsberg Schlosstheater 17:00 Uhr„Examenkonzert“ Yann Merker, Violoncello; Caroline Boirot, Klavier

SA. 27.09.KulturGutshaus Köpernitz19:30 Uhr • „Wild auf Hoff-nung“ Lesung mit Gisela SteineckertTel.: 033931 – 37855

SO. 28.09.Rheinsberg St. Laurentiuskirche17:00 Uhr • „Orgelmusik“ - Werke unterschiedlicher Epo-chen -

September

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kalendarisches

DO. 02.10.Kita Spatzennest, 14:30 UhrFamilienfest zum Schulanfang FR. 03.10.Zechliner Hütte, ab 10:00 Uhr„Trödelmarkt“ / „Oktoberfest“

SA. 04.10.Rheinsberg Spiegelsaal Schloss, 19:30 UhrKonzert der Rheinsberger Hofkapelle „Die Ausatmer“ FR./SA. 10/11.10. Rheinsberg Seestraße, ab 19:00 Uhr„Rheinsberg in Flammen“ Bootscorso mit Feuerwerk

SA./SO.Rheinsberg Stadtzentrum11./12.10.„14.Rheinsberger Töpfermarkt“

SA. 11.10.KulturGutshaus Köpernitz, 19:00 Uhr„Märkische Namen und Köpfe...“26. Ländliche Gerichte und Geschichte(n) Tel.: 033931 - 37855

SA. 11.10.Rheinsberg Schlosstheater, 19:30 Uhr„Handicap Dinner“ mit der Primaballerina Jutta Deutsch-land

SO. 12.10.Rheinsberg Schlosstheater, 11 u. 12:00 UhrTheaterführungenSo. 12.10.08, Rheinsberg St. Laurentiuskirche, 17:00 Uhr„Gospelchor Berlin“

Oktober

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70RHEINSBERGER MOSAIK · HERBST 2008

kalendarisches

A ... Das Haus der Begegnung lädt ein ... ----- 16831 Rheinsberg, Schillerstraße 9, Tel.: 033931 / 2659 -----

� 04. 09.2008 Modenschau mit dem Modemobil aus Berlin Was trägt die Frau im Herbst / Winter 2008 ? Bei Kaffee und Kuchen wird die neue Modekollektion vorgestellt. Veranstaltungsort: Haus Rheinsberg Hotel am See - Gaststätte Beginn: 15.oo Uhr Eintritt: 5,00 Euro � 12.09.2008 Wir laden ein zum Hoffest

vom Haus der Begegnung in Zusammenarbeit mit der Volkssolidarität Rheinsberg

es erwartet Sie ein abwechslungsreiches Programm mit DJ Thomas, die hauseigene Singegruppe wird mit lustigen Liedern zum mitsingen einladen. Auch die Tanzgruppe wird Sie mit Ihren Tänzen begeistern. Sticken und zwei linke Hände, dass soll Gehen? Den Beweis können Sie beim Schausticken mit Familie Scholz selbst erleben. Mitzubringen sind Gute Ideen. Wer gerne ein Blumengesteck herstellen, oder ein fertiges für den Wohnzimmertisch erwerben möchte kann das bei Frau Delling tun. Auch unser Hobbybastler Thomas wird sein Können vorstellen. Seine Ergebnisse sind käuflich zu erwerben. Wer jetzt eine Pause braucht ist bei Frau Isabell Merz mit Ihren Welleness- und Ayuveda Stand genau richtig. Für das leibliche Wohl ist mit Kaffee und Kuchen sowie Wurst vom Grill gesorgt. Auch die Bäckerei Jahnke mit seinem „fahrenden Backofen“ wird mit frischem Brot vor Ort sein. Für die Kinder wird an diesem Tag Spaß und Spiel mit verschiedenen Angeboten ganz GROß geschrieben. Beginn: 14.3o Uhr

� 07.10.2008 Fahrt zur Kristalltherme nach Bad Wilsnack Abfahrt ab Bushaltestelle Mühlenstraße: 8.00 Uhr Rückfahrt ab Therme: 14.30 Uhr Unkostenbeitrag: ca. 26,00 Euro

� 03. 10.2008 Zünftiges Oktoberfest in Haus Rheinsberg Das Haus Rheinsberg veranstaltet mit dem Haus der Begegnung und der Volkssolidarität Rheinsberg ein zünftiges Oktoberfest. Für Gute Unterhaltung ist mit der Blaskapelle aus Rheinsberg , der Singegruppe vom Haus der Begegnung sowie einer Line – Dance Gruppe gesorgt. Für bayrischen Gaumenschmaus sorgt das Küchenteam des Hotels. Sie sind herzlich eingeladen mitzusingen, mitzuschunkeln und mitzutanzen. Beginn: 14.00 Uhr Ende: 18.00 Uhr Veranstaltungsort: Seehalle im Haus Rheinsberg Hotel am See

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71RHEINSBERGER MOSAIK · HERBST 2008

vorausschauendesvorausschauendes

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72RHEINSBERGER MOSAIK · HERBST 2008

fotografisches

Fotos sind eine herrliche Sache. Allerdings: Es kommt darauf an, wer sie macht – und wo.Und: Was sie kosten!Teuer wird’s in jedem Fall, wenn sie unsere Ordnungshüter machen. Und die sind in und um Rheinsberg fleißig. Meist. Aber nicht überall.So wird rund um die Uhr durch die Rheinsberger Tempo 30 – Zone im Stadtkern gerast. Ganz selten stehen Blitzer in der Schloßstraße (siehe Stadtplan S.73).Dafür können Sie sich darauf ver-lassen, dass in der Köpernitzer Kurve in einer Hecke ständig ein Blitzer steht. In schöner Regelmäßigkeit gibt es auch Fotos, wenn Sie nach Gransee über Köpernitz – oder von Gransee kurz vor Köpernitz fahren. Besonders am Wochen-ende, wenn Rheinsberg-Gäste kommen oder nach Hause fah-ren. Die 60 er Zone vor Lindow in Klosterheide gehört auch zu den Lieblingsaufenthaltsorten der landeseigenen Fotogesell-schaft. Von Lindow kommend steht gern ein Begrüßungskomi-tee kurz hinter dem Ortseingang vor dem Restholzmarkt, denn auf das schmucke fest vor dem Auto-haus installierte Teil fällt kein Rheinsberg Kenner mehr rein. Beliebt bei den Ordnungshütern ist auch die Strecke nach Neurup-pin über Zühlen. Auch hier liegen sie mitten im Wald auf der Lauer. Wenn sie umgekehrt von Neu-ruppin kommen steht die Laser-pistole am Abzweig nach Herz-sprung etwas weiter oben kurz nach Beginn des Waldes. Auch

die Kreuzung nach Tornow und Stendenitz wird gern für Fotozwe-cke benutzt.Die nächste Gelegenheit haben Sie am Tierpark Kunsterspring aus einem VW mit getönten Scheiben. In Rheinsberg Gliene-cke steht man gern gleich hin-term letz-ten Zaun oder in der Senke vor Züh-len hinter dem Wald-abschnitt. Wenn Sie das geschafft haben und schon den Schlosspark sehen, kurz vor dem Parkplatz am Rosen-plan kann es sie auch noch erwi-schen. Beliebt ist auch die Kreuzung in Dorf Zechlin am Abzweig Kagar.Wer von der Autobahn-abfahrt Wittstock zu uns kommt sollte zunächst gleich hinter dem Ortseingang auf den Starenkasten achten. Nach passieren des Bom-bodroms werden sie in Alt Lutterow vor der Dorfgast-stätte mit Fotos begrüßt. Wer vom Mecklenburgischen kommt sollte gleich hinter der Landes-

grenze aufpassen, die 30 Zone am Ferienlager in Prebelow ist sehr berechtigt aber auch sehr beliebt. In der Hauptsaison so alle 2 Tage. Vor Zechlinerhütte am Abzweig zur Marina Wolfs-bruch gibt es die nächste Chance abgelichtet zu werdenSollten sie sich von Fürstenberg über Menz Rheinsberg nähern sollte ihre Aufmerksamkeit spä-testens hinter dem Bahndamm

steigen, denn die Berufs-foto-grafen

in beige-grün erwarten sie an der Feuerwa-cheAlso: Fahren Sie vor-sichtig und wie vorge-schrie-ben. Sie sparen

Geld und Nerven.

Und grübeln Sie nicht, warum es

ausgerechnet mitten im Wald blitzt.

Preiswerte und schöne Fotos, sogar in Farbe, gibt

es an der Ecke Königstraße Kurt-Tucholsky-Straße im neu renovier-ten Fotofachgeschäft Foto Weg-wart bei unserer Bildredakteurin Jeanette Mrosek. Wenn Sie selbst fotografieren dann schicken Sie uns doch mal Ihr schönstes Urlaubsfoto. Dafür bekommen sie von uns sogar noch ne`n Zeh-ner und wir veröffentlichen es im nächsten Heft.

Urlaubsfotos

Scheiben. In Rheinsberg Glienecke steht man gern gleich hin-term letz-ten Zaun oder in der Senke vor Züh-len hinter dem Wald-abschnitt.WennSie das geschafft haben und schon den Schlosspark sehen, kurz vor demParkplatzam Rosen-plan kannes sie auchnoch erwi-schen. Beliebt ist auch die Kreuzung in Dorf Zechlin am Abzweig Kagar.Wer von der Autobahn-abfahrt Wittstock zu unskommt sollte zunächst gleichhinter dem Ortseingang auf den Starenkasten achten. Nach passieren des Bom-bodroms werden sie in Alt Lutterow vor der Dorfgast-stätte mit Fotos begrüßt. Wervom Mecklenburgischen kommt

testens hinter dem Bahndammsteigen, denn die Berufs-foto-grafen

in beige-grünerwartensie an der Feuerwa-cheAlso:Fahren Sie vor-sichtig und wie vorge-schrie-ben. Sie sparen

Geld undNerven.

Und grübelnSie nicht, warum es

ausgerechnet mitten im Wald blitzt.

Preiswerte und schöneFotos, sogar in Farbe, gibt

es an der Ecke Königstraße Kurt-T h l k St ß i i

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73RHEINSBERGER MOSAIK · HERBST 2008

Leserbriefe/ReaktionenSehr geehrte Damen und Herren,als langjährige begeisterte Kammeroper- und Rheinsberg-Besucher lesen wir mit großem Inter-esse Ihr Magazin anlässlich unserer Besuche in Rheinsberg. Wir fragen hiermit an, ob es möglich wäre, uns das Magazin - selbstverständlich gegen Erstat-tung der Unkosten - regelmäßig zuzusenden. Wir haben uns bereits das Sommerheft und das Sonderheft zur Kammeroper 2008 in Rheinsberg beschafft. Gern hätten wir auch die Hefte, die noch folgen.Auf das Herbstheft möchten wir nicht gern bis zu unserem nächsten Besuch Mitte Oktober warten, da es dann in Rheinsberg vielleicht wieder vergriffen ist. Wir würden uns daher sehr über eine regelmäßige Zusendung freuen und bitten, uns die Kosten aufzugeben.

Bernd und Marina Müller, Norderstedt Wir waren das erste Mal in Rheinsberg. Es hat uns sehr gut gefallen wir kommen bestimmt sehr bald wieder. Herzlichen Dank für die Gastfreundschaft. Das Rheinsberger Mosaik war uns nicht nur ein guter und aktueller Ratgeber in und um Rheinsberg. In unserem Ferienhaus lagen alle bisherigen Aus-gaben aus. Es ist zugleich eine interessante und amüsante Lektüre im Urlaub.

Familie Erdmann Dresden

leserliches

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n.Liebe Rheinsberger,Liebe Gäste

Sie sollen wissen, dass wir vom Rheinsberger Mosaik für Sie da sind. Schreiben Sie uns, wenn Ihnen etwas auffällt, Gutes wie Schlechtes, sagen Sie uns Ihre Meinung.

Aber bitte mit Namen und Adresse. Anonyme Briefe fliegen in den Papierkorb.Für Anregungen, Tipps und Fotos sind wir dankbar.

Und nicht vergessen: Im nächsten Heft im Winter gibt es wieder die Rubrik Leserbriefe/Reaktionen.

Bis dann, machen Sie es gut! Ihre RM Redaktion

Im nächsten Rheinsberger Mosaik das bereits am 10. Oktober zum Töpfermarkt erscheint lesen sie unter anderem:

von unseren siegreichen jungen Fußballern in der Partnerstadt Marif-red(siehe Fotos), was es mit Halloween auf sich hat, sie erfahren welche Kartoffelrezepte gewonnen haben,wie sie an Gratiskarten für das 100 jährige 6-Tage Rennen in Berlin kommen können und was 2009 bei dem Besuch der Blue Laker in Rheinsberg auf sie zu kommt, was Fon-tane in Rheinsberg am liebsten speiste und wie sie sich am besten vor Grippe schützen können, wer Eduard Gärtner war und was man sonst noch interessantes in Flecken Zechlin entdecken oder erleben kann. Sie lernen eine Familie kennen die bereits in allen fünf Partnerstäd-ten war, erfahren wer sie künftig volksvertreten will, was sie beim Hausschlachten beachten müssen und wie mann mit einer Holzhei-zung sparen kann. Also bleiben Sie schön neugierig.

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74RHEINSBERGER MOSAIK · HERBST 2008

Impressum

Herausgeber: Henryk Walther

Papier- & Druck-Center GmbH & Co.KG

Katharinenstr. 14/16

17033 Neubrandenburg

Tel. 0395-56004-0

Fax 0395-56004-22

[email protected]

www.walther-druck.de

Redaktion:

Rheinsberger Mosaik • PF 112

16831 Rheinsberg

Leiter des Redaktionsteams:

Thomas Tittel (ViSP)

[email protected]

Berater Redaktion und Medien:

Michael Stellmacher

Druck und Weiterverarbeitung:

Henryk Walther

Papier- & Druck-Center GmbH & Co.KG

Layout: Henryk Walther

Papier- & Druck-Center GmbH & Co.KG

Mirko Düßler

[email protected]

Der Verlag haftet nicht für unverlangt

eingesandte Manuskripte und Fotos.

Alle Beiträge, Abbildungen und Anzei-

gengestaltungen sind urheberrechtlich

geschützt. Nachdruck oder anderweitige

Verwendung erfordern die Zustimmung

des Verlages.

Redaktionsschluss: 31. 07. 2008

Redaktions- u. Anzeigenschluss für die

Oktober-Ausgabe: 15.09. 2008

DAS MAGAZIN FÜR DAS RHEINSBERGER SEENLAND

SOMMER 20082. JAHRGANG

www.rheinsberg.de

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76RHEINSBERGER MOSAIK · HERBST 2008

3

Hafendorfstr. 1 · 16831 Rheinsberg · Tel. 033931-800 0 · [email protected] · www.ifahotels.com/de/hafendorf

Verwöhngastronomie zu jeder Tageszeit

À-la-carte-Restaurant mit Show - cooking und Wokgerichten, Sonnen-deck und Panoramablick über den Hafen bis zum Leuchtturm

Sea Port Bar (auf der Hafenebene)in gediegener Atmosphäre und jetzt mit vielen Plätzen auf der Sommer-piazza am Hafen

Ihr Logenplatz für schöne Spätsommer-Tage

Willkommen zum Abendprogramm

Gerne begrüßen wir Sie in unserer eleganten Tanz- und Cocktailbar!

Aktuelle Programmpunkte fi nden Sie hier in diesem Heft. Das komplette Programm fi nden Sie auch im Internet unter www.hafendorf-rheinsberg.de

Bistro am Kai:

Für Sie geöffnet am Wochenende

und während der Ferien.