Rhythmus und Klang erleben - GLE International

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Wirkung von Rhythmus und Klang auf die personalen Strukturen der Existenz Eine empirische Studie zum subjektiven Erleben von strukturierten Musikimprovisationen. eingereicht im September 2012 zur Erlangung des Grades Master of Science von Ulrike Ziering Anerkannt von: Mag. Dr. Astrid Görtz DDr. Alfried Längle

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Wirkung von Rhythmus und Klang auf die personalen Strukturen der Existenz

Eine empirische Studie zum subjektiven Erleben von

strukturierten Musikimprovisationen.

eingereicht im September 2012 zur Erlangung des Grades Master of Science von Ulrike Ziering Anerkannt von:

Mag. Dr. Astrid Görtz

DDr. Alfried Längle

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Abstract

Im Mittelpunkt dieser Arbeit stehen Rhythmus und Klang und deren Wirkung auf das persönliche

Erleben.

Im theoretischen Teil werden die Grundelemente der Musik mit den personalen Grundmotivationen

in Beziehung gesetzt und wichtige Aspekte der Psychosen- und Traumatherapie im Zusammenhang

mit dem therapeutischen Einsatz von Musik besprochen.

Im Forschungsteil werden die Ergebnisse einer Studie, durchgeführt mit KlientInnen einer

sozialpsychiatrischen Einrichtung und einer Kontrollgruppe psychisch Gesunder, dargestellt.

An Hand zweier musiktherapeutischer Spielmodelle kann gezeigt werden, wie sich strukturierte

Rhythmus- und Klangimprovisationen – unabhängig von der aktuellen Stimmung – positiv auf das

Erleben von Grundvertrauen und Grundwert auswirken und wie vor allem über die Beschäftigung mit

Rhythmus Zugang zur eigenen Lebendigkeit geschaffen werden kann.

Schlüsselwörter: Existenzanalyse, personale Grundmotivation, Rhythmus, Klang, Musikerleben,

psychische Erkrankung

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Inhaltsverzeichnis

I.) THEORETISCHER TEIL: MUSIK UND EXISTENZANALYSE ....................................................................... 4

1.) Einleitung ..................................................................................................................................... 4

2.) Musik als Wert ............................................................................................................................. 7

3.) Grundelemente der Musik ........................................................................................................ 11

3.1.) Rhythmus / Puls ........................................................................................................................ 11

3.2.) Rhythmus und Zeiterleben ........................................................................................................ 12

3.3.) Klang, Resonanz, Stimmung ...................................................................................................... 14

3.4.) Zusammenklang / Harmonie ..................................................................................................... 15

3.5.) Klang, Stille und Raum ............................................................................................................... 16

3.6.) Melodie, Dynamik, Form ........................................................................................................... 16

4.) Musik und personale Grundmotivation .................................................................................... 18

4.1.) Musik und 1.Grundmotivation .................................................................................................. 18

4.2.) Musik und 2.Grundmotivation .................................................................................................. 19

4.3.) Musik und 3.Grundmotivation .................................................................................................. 20

4.4.) Musik und 4.Grundmotivation .................................................................................................. 21

5.) Musik, Psychosen- und Traumatherapie ................................................................................... 22

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II.) EMPIRISCHER TEIL: RHYTHMUS UND KLANG ERLEBEN ................................................................... 27

A) Vorbereitung ..................................................................................................................................... 27

6.) Forschungsfragen ............................................................................................................................. 28

7.) Improvisationen ............................................................................................................................... 28

7.1.) Rhythmusimprovisation ............................................................................................................ 29

7.2.) Klangimprovisation.................................................................................................................... 29

8.) Fragebogen zum Musikerleben ........................................................................................................ 31

8.1.) Aussagen an Hand der Grundmotivationen .............................................................................. 32

8.2.) Aussagen zur Wirkung der Musik .............................................................................................. 35

9.) Musikanamnese ............................................................................................................................... 37

10.) ASTS ................................................................................................................................................ 38

11.) Pilotphase und erste Ergebnisse .................................................................................................... 40

B) Durchführung .................................................................................................................................... 42

12.) Diagnosen, Altersverteilung, Geschlecht ....................................................................................... 42

13.) Ablauf der Sitzungen ...................................................................................................................... 44

14.) Programm zur Auswertung ............................................................................................................ 45

15.) Vorhandene Daten ......................................................................................................................... 51

16.) Auswertung der Tonbandprotokolle .............................................................................................. 51

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17.) Musikalische Vorerfahrungen ........................................................................................................ 52

18.) Aktuelle Stimmung und Musikerleben ........................................................................................... 53

19.) Subjektives Musikerleben .............................................................................................................. 56

20.) Musikwirkung ................................................................................................................................. 62

21.) Einzelfragen .................................................................................................................................... 66

22.) Ergebnisse aus der Pilotphase ........................................................................................................ 72

23.) Signifikanzüberlegungen ................................................................................................................ 73

D) Zusammenfassung und Abschluss .................................................................................................... 74

Literaturverzeichnis ............................................................................................................................... 79

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I.) THEORETISCHER TEIL: MUSIK UND EXISTENZANALYSE

1.) Einleitung

Ich bin seit vielen Jahren als existenzanalytische Psychotherapeutin und Musiktherapeutin im

psychiatrischen Bereich beschäftigt. In unzähligen Improvisationen durfte ich die Wirkung von freier

Musik persönlich erleben und aus den Rückmeldungen der TeilnehmerInnen darauf schließen, dass

das Spiel mit Rhythmen und Klängen zum Erleben von Halt, Geborgenheit, Lebensfreude, Ruhe,

emotionaler Bewegung, sozialer Resonanz u.s.w. führen kann und eine gute Möglichkeit zur Arbeit

an der Wahrnehmung darstellt.

Ein wesentliches Anliegen existenzanalytischer Psychotherapie ist es, Zugang zur eigenen

Emotionalität zu schaffen, Gefühle zu mobilisieren. Das Erleben von Werten stellt die Verbindung

zwischen der Person und der Welt dar und ist die Grundlage für die persönliche Stellungnahme. In

der Arbeit im psychiatrischen Bereich ist aber im Ansprechen von Emotionen und Affekten

besondere Achtsamkeit geboten. Es braucht guten Halt und Struktur, um dann auf dieser Basis an der

Wahrnehmung, am Erleben und am Ausdruck arbeiten zu können.

Ich habe schon meine Abschlussarbeit für meine Psychotherapie-Ausbildung im Jahr 2000 diesem

Thema gewidmet. Unter dem Titel „Musik und personale Grundmotivation – Musik-Erleben und

Seins-Erfahrung in der psychiatrischen Rehabilitation“ habe ich mich damals mit den

Grundelementen der Musik – vor allem mit Rhythmus und Klang - beschäftigt und

musiktherapeutische Methoden aus dem psychiatrischen Arbeitsfeld mit den personalen

Grundmotivationen in Verbindung gesetzt. Ich habe den Rhythmus in seiner ordnenden und

haltgebenden Dimension beschrieben und die Bedeutung dieses Aspektes in der Arbeit mit

Menschen, die in ihrem Grundvertrauen erschüttert wurden aufgezeigt. Im Zusammenhang mit Klang

habe ich mich dem Phänomen der Resonanz gewidmet und beschrieben, wie Erfahrungen mit

Klängen einerseits zur Öffnung nach außen führen und andererseits innere Bewegung bewirken

können.

Für meine nun vorliegende Masterarbeit habe ich diese Themen weitergeführt. Ich habe den

theoretischen Teil meiner existenzanalytischen Abschlussarbeit als Grundlage verwendet und

komplett überarbeitet. Daran schließt sich nun ein Forschungsteil, in dem ich KlientInnen und

KollegInnen zu ihrem subjektiven Erleben von Rhythmus- und Klangimprovisationen befragt habe.

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Einleitend beschäftige ich mich mit dem Thema Werte und Werterleben im Zusammenhang mit

Musik. Musik hat offensichtlich für fast jeden Menschen emotionale Bedeutung, da sie uns im

Innersten berühren und bewegen kann. Sie kann Erlebniswert und im aktiven Musizieren auch

schöpferischer Wert sein.

Nach einem Überblick über die Grundelemente der Musik werden Rhythmus, Klang und Resonanz

mit den personalen Grundmotivationen in Beziehung gebracht. Es wird beschrieben, wie - in der

Beschäftigung mit Rhythmus und Klang - Halt und Raum erfahren werden können und wie

emotionale Verbindung zum eigenen Lebendigsein hergestellt werden kann.

Es folgt ein Kapitel zum Thema Zeit(erleben). Rhythmus vereint einerseits im Taktschlag das „Hier

und Jetzt“, andererseits wird in der Bewegung dazwischen der Zeitfluss erlebbar. Gleichzeitig scheint

beim intensiven Erleben von Musik manchmal die Zeit „stehenzubleiben“. Bei der Beschäftigung mit

dem Lauschen auf Klänge wird das Thema Stille berührt.

In einem weiteren Abschnitt geht es um die besonderen Aspekte, die beim Einsatz von Musik im

Zusammenhang mit Trauma und mit Psychosen zu bedenken sind. Aktuelle Erkenntnisse der

Gehirnforschung werden ebenfalls gestreift: Besonders bei Psychosen kommen Denken, Fühlen und

Handeln durcheinander – neurobiologische Befunde lassen darauf schließen, dass v.a. beim Spielen

von Rhythmen gewaltige Synchronisationsprozesse stattfinden, die dabei helfen, das Erleben wieder

zu ordnen.

Im Forschungsteil beschreibe ich mein Projekt „Rhythmus und Klang erleben“ mit 28 KlientInnen und

15 MitarbeiterInnen einer sozialpsychiatrischen Einrichtung.

Zwei Spielmodelle für Gruppenimprovisationen, die sich in meiner Arbeit mit Menschen mit

schweren psychischen Erkrankungen gut bewährt haben, wurden mit existenzanalytischen

Fragestellungen untersucht. In Gruppen von jeweils 7 Personen wurden „pulsative“ Rhythmus-

Improvisationen und Klang-Improvisationen gespielt. Vorher wurde die aktuelle Stimmung erhoben,

nachher ein selbst erarbeiteter „Fragebogen zum Musikerleben“ mit 41 Aussagen, die sich vor allem

an den Themen der Grundmotivationen orientieren, vorgelegt.

Von besonderem Interesse war für mich, herauszufinden, wie Rhythmus und Klang auf die

verschiedenen Grundmotivations-Ebenen wirken und ob Unterschiede zu finden sind – einerseits

zwischen Rhythmus und Klang, andererseits abhängig von den Diagnose-Gruppen.

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Lässt das gemeinsame Trommeln eines einfachen pulsierenden Rhythmus Halt erleben? Hilft es, zur

Ruhe zu kommen? Wird die eigene Lebendigkeit spürbar? Oder entstehen Gefühle von

Geborgenheit? Wird das Eingebunden-Sein in die Gruppe erlebbar?

Was bewirkt das Spiel mit Klängen – besonders wenn es gelingt, bewusst zu „lauschen“ und

Resonanz zu erleben? Wirkt die Musik im Inneren nach? Wie sieht es hier mit dem Halt-Erleben aus?

Außerdem interessierte mich der Zusammenhang zwischen momentaner Befindlichkeit und dem

subjektiven Musikerleben. Ist es möglich, trotz negativer Stimmung das Improvisieren in der Gruppe

positiv und stärkend zu erleben und umgekehrt?

Mit Daten aus der Pilotphase konnte auch eine kleine Erhebung zur Frage einer

„Stimmungsänderung“ durchs Musik-Machen und Musik-Erleben angeschlossen werden.

An dieser Studie haben nur Menschen teilgenommen, die Musik grundsätzlich als förderlich erleben

und gerne aktiv musizieren wollten. Diese bewusste Auswahl bzw. Einschränkung hat

selbstverständlich Auswirkungen auf das Ergebnis. Es war zu erwarten, dass die TeilnehmerInnen

eine positive Wirkung beschreiben. Ziemlich sicher würden die Ergebnisse ganz anders aussehen,

wenn Menschen mitgemacht hätten, die Musik-Improvisationen als sinnloses Krach-Machen ansehen

oder z.B. Musik aktuell als zu aufwühlend erleben. Es wäre aber aus therapeutischer Sicht sowieso

höchst fragwürdig bis fahrlässig, jemanden dann zum Musikmachen bringen zu wollen.

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2.) Musik als Wert

Der Mensch ist aus Sicht der Existenzanalyse als Person daraufhin angelegt, über sich selbst

hinauszugehen und sich anderem (Dingen, Menschen, Aufgaben) zuzuwenden und darin existentielle

Erfüllung zu erfahren.

Nicht nur unbewusste Konditionierungen und Kräfte treiben den Menschen, sondern die „Werte der

Welt“ ziehen ihn an. Sie zu erleben oder zu gestalten ist „Existenz“. Dabei wird das Sinnbedürfnis –

der Wille zum Sinn – als primär menschliche Motivationskraft von diesen Werten angesprochen.

Der Mensch ist dafür verantwortlich, auf seine Lebensfragen – die Fragen, die ihm das Leben stellt –

die bestmögliche Antwort zu geben. So kann „existentieller Sinn“ definiert werden als „die beste

Handlungsmöglichkeit in der jeweiligen Situation“.

Viktor Frankl nennt „3 Straßen zum Sinn“, drei „Wertekategorien“: Schöpferische Werte,

Erlebniswerte und Einstellungswerte. Der Mensch hat die Möglichkeit, Sinn in seinem Leben zu

verwirklichen, indem er eine Tat setzt, etwas „schafft“, oder indem er etwas erlebt – sich erfreut an

der Natur, einem Kunstwerk, einem anderen Menschen,... Wenn aus keiner dieser Wertekategorien

mehr geschöpft werden kann, bleibt dem Menschen noch die „letzte“ Freiheit, eine Einstellung zu

beziehen zu unabänderlichem Leid – und so einen Einstellungswert zu verwirklichen. Leid an sich ist

wertlos! Sinn oder Wert kann in diesem Fall nur noch aus mir stammen, da die Situation nichts mehr

an Wert hergibt. Sinn kann daraus kommen, wie und für wen ich das Leid trage.

Insbesondere als Erlebniswert (aber auch als schöpferischer Wert) wird immer wieder MUSIK

genannt. Musik, die uns emotional berührt, die uns innerlich zum Schwingen bringt, kann „erfüllend"

sein!

So schreibt Viktor Frankl (1987, 82): „Stellen Sie sich vor, dass ein musikalischer Mensch im

Konzertsaal sitzt und an seinem Ohr soeben die eindrucksvollsten Takte seiner Lieblingssymphonie

vorüberrauschen, sodass er nur jenen Schauer empfindet, den man angesichts reinster Schönheit

erlebt; er stelle sich nun vor, dass man diesem Menschen in einem solchen Moment die Frage

vorlegen könnte, ob sein Leben einen Sinn habe; der so Befragte würde wohl antworten müssen, dass

es schon dafürgestanden wäre zu leben, allein um jenen verzückten Augenblick zu erleben."

Wenn auch diese Formulierung für mich heute „überhöht“ klingt, so wird doch ausgedrückt, in

welcher Intensität Musik den Menschen zu berühren vermag.

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An dieser Stelle greife ich meiner Untersuchung vor. Als Abschluss des Projektes wurden alle

TeilnehmerInnen gebeten, den Satz „Musik ist für mich...“ spontan zu ergänzen. Quasi als

„Einstimmung“ ins Thema zähle ich wörtlich (und ohne Auslassungen) auf, wie dieser Satz von

Menschen, die an schweren chronischen psychischen Erkrankungen leiden, vervollständigt wurde.

Musik ist für mich......

Schön. Das Schönste in meinem Leben. Schönes Erlebnis. Das Schönste, unentbehrlich. Befreiend,

anregend, stimmungsaufhellend, entspannend. Das Leben im Lied. Entspannend oder aufregend.

Spaß. Schön. Berührend, fast zu viel. Entspannend. Lustig und schön. Entspannung. Mein Leben.

Entspannung, Aufheiterung, Spaß beim Singen. Etwas entspannend. Mein komplettes Gefühlsleben in

allen Facetten. Schönes Gefühl. Leben. Entspannend. Gut. Entspannung. Beruhigend. Was

Angenehmes. Ablenkung. Unterhaltung. Beruhigend.

Aktuelles Leid schließt nicht aus, dass wir uns gleichzeitig oder trotzdem auch gut fühlen können. Ich

erlebe das persönlich besonders oft im Zusammenhang mit Musik, am stärksten bei musikalischer

Aktivität, und ganz besonders beim Singen. Viele meiner KlientInnen bestätigen das aus eigener

Erfahrung. Hier bestätigt sich die faszinierende Tatsache, dass es grundsätzlich möglich ist, trotz

aktueller Belastungen - auch in schweren Zeiten - Freude oder gar Glück erleben zu können.

Alfried Längle verweist in diesem Zusammenhang auf den Unterschied zwischen Gefühlszuständen

(als Spiegel unseres körperlichen, vitalen Zustandes und der lebensgeschichtlichen biographischen

Verfassung) und des „Gefühlstons“ (der anklingt, wenn wir uns einem Menschen oder einer Sache

zuwenden.) (Längle 2003, 19-20) Beim Hören oder noch intensiver beim Spielen von Musik können -

erfahrungsgemäß auch bei Menschen, die sich eigentlich gerade nicht gut fühlen - im wahrsten

Sinne des Wortes „Töne anklingen“ , die wärmen, gut tun, beleben, erfreuen.

Luise Reddemann beschäftigt sich in ihrem Buch „Überlebenskunst“ mit Musik als Resilienzfaktor.

(Reddemann, 2006). An Hand der (von vielen traumatischen Erfahrungen überschatteten)

Biographie von Johann Sebastian Bach zeigt sie auf, welche großartigen heilsamen und stärkenden

Möglichkeiten sich durch die Beschäftigung mit Musik ergeben können, wie Musik Trost spenden

und Glückserfahrungen möglich machen kann.

Das Phänomen, dass positive und negative Emotionen gleichzeitig nebeneinander bestehen können,

wird in der modernen Glücksforschung damit erklärt, dass die „Zentren“ für positive bzw. negative

Gedanken und Gefühle in unterschiedlichen Regionen im Gehirn lokalisiert sind. „Lust und Schmerz

schließen einander nicht aus. (...) Vielmehr existieren für die angenehmen und für die unangenehmen

Affekte verschiedene Systeme im Hirn. Und diese können miteinander, nebeneinander und

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gegeneinander arbeiten.“(Klein, 2009, 52) Es lohnt sich daher erwiesener Maßen, als Gegengewicht

zu belastenden Bildern, Erinnerungen, etc. die „Region für die positiven Emotionen“ mit guten

Gedanken, positivem Erleben quasi zu „trainieren“. Es braucht aber sehr viele Wiederholungen, um

auf neuronaler Ebene Wirkungen zu erzielen. In diesem Zusammenhang ergänzte der Wiener

Psychiater und Analytiker Heinrich Donat (mündliche Mitteilung im Rahmen meiner Traumatherapie-

Weiterbildung / GLE 2010) die Vermutung, dass für Menschen, die Stimmen hören - je mehr und

öfter es gelingt, sich von den Stimmen abzulenken bzw. etwas anderes zu denken und zu erleben -die

Hoffnung besteht, die durch die Stimmen entstandenen neuronalen Verschaltungen auch wieder zu

reduzieren oder gar ganz „abzubauen“, da sie dann weniger „benutzt“ werden. Diese Überlegung

finde ich als psychiatrisch Tätige sehr ermutigend, und bestärkt mich darin, mit den PatientInnen viel

über Gelungenes oder gute Erfahrungen zu sprechen aber im Besonderen auch immer wieder

positive Erlebnisse zu ermöglichen. „Sich mit anderen Menschen und Dingen zu befassen durchbricht

den Kreislauf der dunklen Gedanken und Gefühle. So ausgelastet, beginnt ein glückliches Gehirn, sich

selbst zu vergessen: Wir gehen auf in dem, was wir tun und was um uns geschieht. Dabei können wir

ganz ohne äußeren Anlass das reinste und vielleicht schönste aller Hochgefühle empfinden: das Glück,

am Leben zu sein.“ (Klein 2009, 240).

In der Sprache der Existenzanalyse ist das die „Grundwert-Erfahrung“, das Erleben: „Ich bin – und es

ist im Grunde gut, dass ich bin“ . Diese Ja zum Leben lässt das Leben fließen.

Als Nahrung für den Grundwert ist es wichtig, sich Zeit zu nehmen, mit Werten in Berührung zu

kommen: „Aus der Seinsberührung wächst das Wertempfinden heran, in welchem seine Wurzeln

verankert bleiben. Darum ist es so wichtig, existentiell nicht auszutrocknen, und mit dem

„ontologischen Grundwasser“ in Berührung zu bleiben durch das Erfahren von Sein, von Gehaltensein,

von Geborgensein, von Dasein, von Ruhe; durch das Lauschen dem Meere, dem Wald, der Musik.“

(Längle, 2003,60)

Um von Musik - oder anderen Werten - berührt werden zu können, müssen diese aber zunächst

„wahrgenommen, erkannt und verarbeitet" werden (Längle 1991, 23): „(Von Viktor Frankl) wird die

Wertfühligkeit als angeborene Fähigkeit ohne kritische Diskussion vorausgesetzt." Viele Menschen

leiden aber daran, dass sie Werte nicht erleben oder erspüren können. Daher ist die Arbeit an der

gehemmten oder blockierten Wertfühligkeit, an der Fähigkeit, sich Werten zu öffnen, ein zentrales

Anliegen existenzanalytischer Psychotherapie. So gesehen ist die Einbeziehung von Musik in eine

existenzanalytische Psychotherapie eine wunderbare Möglichkeit.

Musik hat für (fast) jeden emotionale Bedeutung – offensichtlich dadurch, dass sie jenseits der

Sprache direkt auf unseren Körper und unsere Gefühle wirkt.

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Auch die moderne Gehirnforschung beschäftigt sich mit dem Musik-Erleben; Hüther formuliert

folgende These:

„Durch das Hören von als angenehm empfundener Musik, durch aktives spielerisches Musizieren oder

durch freies Singen lässt sich im Gehirn eine Harmonisierung und Synchronisation der in

verschiedenen Regionen generierten neuronalen Aktivitätsmuster erreichen. Diese Effekte sollten um

so ausgeprägter sein, je angenehmer das Musikerlebnis subjektiv bewertet wird, je offener die

betreffende Person sich diesem Erlebnis hingeben kann, und je besser es ihr gelingt, freie

Assoziationen zuzulassen („zu träumen“)....“ (Hüther 2004,19) Er schließt daraus, dass besonders

dann mit positiven Wirkungen beim Musik-Erleben zu rechnen ist, wenn die Beschäftigung mit Musik

mit einer positiven Erwartung verbunden ist.

Außerdem zeigt der Neurowissenschaftler auf, dass durch das Musizieren eine Aktivierung

subkortikaler emotionaler Netzwerke stattfindet und die Ausschüttung entsprechender Botenstoffe

angeregt wird, die zu Bahnungsprozessen in den Nervenverschaltungen beiträgt; beim Spiel auf

Instrumenten geht es hier einerseits um senso-motorische Regelkreise, aber vor allem auch um die

Verarbeitung auditiver Wahrnehmungen und die Stärkung von Bindungen über das Erleben des

gemeinsamen Tuns.

„Die ungewohnte Erfahrung (Zugang zu und Ausdruck von eigenen Gefühlswelten, Entdeckung einer

neuen Form der Kommunikation) bei gleichzeitiger Nutzung der harmonisierenden,

synchronisierenden und Resonanz-erzeugenden Wirkung des Mediums Musik führt bei den meisten

Patienten zu einer als positiv bewerteten Stimulation emotionaler Zentren. Die damit einhergehende

vermehrte Ausschüttung neuroplastischer Botenstoffe unterstützt die Verankerung der im Rahmen

dieser Erfahrungen aktivierten neuronalen Verschaltungsmuster durch entsprechende

Bahnungsprozesse. Auf diese Weise können die Voraussetzungen für Veränderungen des eigenen

Erlebens, des Denkens, Fühlens und Handelns im Rahmen weiterführender psychotherapeutischer

Behandlung geschaffen werden. (Hüther, 2004, 26)

Diese modernen Erkenntnisse bestätigen das, was die Menschen offensichtlich seit Urzeiten wissen

und praktizieren – in allen Kulturen wurde und wird gemeinsam musiziert.

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3.) Grundelemente der Musik

In diesem Abschnitt werden die Grundelemente der Musik – Rhythmus, Klang, Melodie zunächst aus

musikalischer Sicht beschrieben. In einem weiteren Schritt wird die Bedeutung dieser Phänomene für

den Menschen ausgeführt und im Kapitel Musik und Personale Grundmotivation mit der

Existenzanalyse in Verbindung gebracht.

3.1.) Rhythmus / Puls

Das Wort Rhythmus kann vom griechische Wort „rhein" (= fließen) abgeleitet werden bzw. ist dem

griechischen „rhythmoz" (= geregelte Bewegung, Zeitmaß) entlehnt (Duden).

Rhythmus vereinigt in diesem Sinne Ordnung und Freiheit. Rhythmus und Metrum bildeten schon in

der Antike ein Begriffspaar: Während mit Rhythmus die einförmige, aber nicht regelmäßig

gegliederte Wiederkehr von Gleichem oder Ähnlichem bezeichnet wurde, so bezeichnete das

Metrum die Gliederung im Sinne einer Zahl. Diese wird in der Musik im „Takt" angegeben.

Das abgemessene Zeitmaß einer rhythmischen Bewegung erscheint als 3/4-Takt, 4/4-Takt oder 6/8-

Takt usw.; als Wechsel von betonten und unbetonten Tönen, einem Grundschlag und dazwischen

Tönen oder Stille. So bekommt die Musik ihr „Leben", ihre Spannung - durch zeitbetonte Gliederung.

Reduziert auf das Metrum - also den Gleichschlag - bleibt nur noch Gleichförmigkeit: Musik aus

„Drum-Computern" wirkt merkwürdig leblos und spannungslos; ein ungeübter Musiker, der mit

Metronom und dadurch genau „im Takt“ spielt, nimmt der Musik seine Lebendigkeit. Ein

gleichförmiger Paukenschlag ..."verselbständigt sich in Richtung Leere, Leblosigkeit, Bedrohung,

Stereotypie, Zwang, Marsch, Tod (Loos, 1986, 102). Takt ist „Wiederholung von Gleichem“, Rhythmus

„Wiederholung von Ähnlichem“. Entscheidend ist im Rhythmus die Bewegung: Im rhythmischen

„Pulsen“ wird die Musik lebendig.

Ein wesentlicher Faktor des Rhythmus ist das Tempo: gibt es – durch Verlangsamung - keine

Verbindung mehr zwischen den metrischen Schlägen – den Einzelpunkten „fällt der Rhythmus

auseinander“, die Musik verliert ihre Struktur; folgen die Schläge zu dicht aufeinander, ist kein

„atmen“ mehr dazwischen möglich und die Musik verliert ihre Lebendigkeit.

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„(...erst ) der Rhythmus in beiden Aspekten erfüllt die archaische Sehnsucht des Menschen; gebunden

zu sein, ohne festgebunden zu werden, frei zu sein, ohne den Boden unter den Füßen zu verlieren."

(Loos, 1986, 103).

Das Urbild des Rhythmus ist der Schritt, der Rhythmus das Prinzip der Tanzmusik. Rhythmus wirkt

direkt auf unsere Motorik: Kinder bewegen sich ganz spontan zu lebhafter Musik.

Die Musik der Urvölker war unauflöslich mit Bewegung verbunden, weil sie sich aus ihr entwickelt

hat. Aus den rhythmischen Bewegungen des Körpers entstand Musik - aus Stampfen, Klatschen,

Schreien, Stöhnen. Die Musik war nicht Anregung von außen, sondern alle tanzten und sangen ihren

eigenen Rhythmus. So entstanden Tänze für alle Feste; jede rhythmische regelmäßige Bewegung

wurde durch Musik begleitet. Die frühesten Instrumente sind solche, mit denen man sich gleichzeitig

zur Musik bewegen konnte.

Die erste und wohl intensivste Rhythmuserfahrung ist allen Menschen gemeinsam: Etwa 26 Millionen

Mal hört und spürt das Ungeborene in seiner Uteruszeit den Herzschlag der Mutter! Diese

rhythmischen sensuellen und akustischen Signale treffen uns in einer Zeit der „paradiesischen

Geborgenheit" und somatisch-psychischen Einheit in fast unzähliger Wiederholung.

Das Neugeborene, das die Welt um sich herum, mit allen ihren „großen", übergeordneten Rhythmen

noch nicht erfassen kann und als Chaos erlebt, findet Geborgenheit am Arm der Mutter, wo es ihren

Herzschlag hört und spürt und die Mutter vielleicht auch noch instinktiv rhythmisch auf seinen

Rücken / Gesäß „klopft". Es ist wohl kein Zufall, dass die meisten Wiegenlieder dem Puls des

Herzschlages - einem 6/8-Takt - folgen. Hören wir einen solchen Rhythmus, beginnen wir

unweigerlich, unseren Körper dazu zu wiegen (vielleicht spüren wir die Bewegung nur innerlich).

Genährt aus dieser Urerfahrung vermittelt uns „verlässliche Wiederkehr von Bekanntem", also

Rhythmus, das Gefühl von Schutz und Sicherheit.

3.2.) Rhythmus und Zeiterleben

Wesentlich ist im Zusammenhang mit dem Phänomen Rhythmus das Thema „Zeit“: Rhythmus ist

Sinnbild des Da-Seins, des Gehens, der Berührung (als Taktschlag), des Herzschlages, des Pulses, ist

„Verankerung in der Zeitlichkeit“.

Der griechische Musikschriftsteller Aristoxenos von Tarent (um 350 v. Chr.) hat formuliert, wie Musik

sich „in der Zeit" abspielt:

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„Aus diesen beiden setzt sich das Verstehen der Musik zusammen: aus Wahrnehmung und

Erinnerung, indem man das Werdende wahrnimmt und sich des Gewordenen erinnert; anders kann

man der Musik nicht gerecht werden." (Allgemeine Enzyklopädie der Musik. 1994, Band 6, 38)

Erfahrungen mit Rhythmen - und zwar sie zu hören, sie selbst zu spielen, körperlich aufzunehmen, zu

erleben, sind Zeit-Erfahrungen! Rhythmus vereint gemessene Zeit (im Takt) mit erlebter Zeit.

Manchmal scheint uns aber auch beim Spiel mit Rhythmen und Klängen, die Zeit würde im Gefühl

des Einfach-da-seins stehenbleiben.

Einen Rhythmus zu spielen, Musik zu machen ist schon eine kleine Öffnung auf Zukunft hin, etwas zu

schaffen, was mehr als ein Einzelton ist - eine Melodie, einen Rhythmus - ist Verbindung von

Vergangenem, Gegenwart und Zukünftigem. Diese Tatsache wird besonders relevant, wenn wir uns

bewusst machen, welche Auswirkungen psychische Erkrankungen auf das Zeiterleben haben können:

Hubertus Tellenbach verweist auf die psychiatrische Dekompensation der Zeitlichkeit im Stupor bzw.

im Gefühl, „neben / außerhalb der Zeit zu stehen": „Denn die melancholische Hemmung und die

schizophrene Sperrung ließen sich nun von ihrem Ursprung her als Störung der gelebten Zeit

erfassen." (Tellenbach 1999, 15). Das Zusammenspiel der Zeitdimensionen Vergangenheit,

Gegenwart und Zukunft wird in der Melancholie gestört.

Annemarie Jost beschreibt das Erlahmen der Rhythmen bei depressiven Menschen, die

Verlangsamung des Zeitflusses, den Verlust an Zukunft und die Erstarrung der Vergangenheit. Die

Fähigkeit, sich immer wieder neu ab- und einzustimmen ist bei psychischen Erkrankungen gestört.

Zum Thema Psychosen ergänzt sie: „Dem Schizophrenen geraten die Zeit und damit die

Eigenrhythmen chaotisch durcheinander. Es braucht klare Zeitstrukturen und Menschen, die seine

Rhythmen wieder entdecken helfen und nicht noch mehr durcheinander bringen“. (Jost 2010, 230)

Gerade deshalb bewährt sich hier auch aus meiner Erfahrung die regelmäßige Beschäftigung mit

Rhythmus-Improvisationen. Immer wieder sind Rhythmusspiele Anlass dazu - und zwar immer von

Patienten angesprochen - über die Zeit, die Vergänglichkeit, Vergangenheit und Zukunft zu sprechen;

über Eintönigkeit und Spannung im Leben, über das Erleben, dass sich „nichts tut" in ihrem Leben,

oder die Sehnsucht nach Veränderung ... Oft ergeben sich auch Gespräche über die Rhythmen /

Polaritäten des Lebens wie Spannung - Entspannung, Schlafen - Wachen , Wochenende und

Wochentage,...

„Rhythmus als Zeit-Gestalt ermöglicht in der Musiktherapie, Patienten unter dem Aspekt individueller

zeitlicher Qualitäten besser zu verstehen und sie in einem gelingenden Umgehen mit der Zeit zu

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unterstützen. Über den Rhythmus wird die Fähigkeit zur Gliederung und Strukturierung zeitlicher

Verläufe angesprochen ebenso wie Möglichkeiten der zeitlichen Synchronisation mit der Umgebung.“

(Hoffmann 2010, 208)

Das bestätigt auch die Neurowissenschaft: „Rhythmus bewirkt immer dann, wenn er von einem

Patienten aufgegriffen wird und im Inneren mitgegangen oder aktiv mit vollzogen wird, mächtige

Resonanzphänomene. Es kommt zu Synchronisationseffekten, die sich von den auditiven kortikalen

Arealen auf assoziative und motorische Bereiche ausbreiten und sich wechselseitig aufschaukeln und

verstärken. Auf diese Weise können die in sehr unterschiedlichen regionalen Netzwerken des Gehirns

generierten Aktivitätsmuster synchronisiert und harmonisiert werden. Dieser Effekt wird als Einheit

von Denken, Fühlen und Handeln sowohl individuell als auch innerhalb einer durch einen Rhythmus

verbundene Gruppe erlebt (soziale Resonanz).“ (Hüther, 2004,25)

3.3.) Klang, Resonanz, Stimmung

Klang ist ein schwierig fassbares Phänomen. Im Gegensatz zum Rhythmus, der in der Notenschrift in

der Tondauer, also in Zeitabläufen sichtbar wird, und im Gegensatz zur Melodie, die in Notenskalen

festgehalten werden kann, ist der Klang nicht festzuhalten, er lässt sich nur fühlen!

Der Klang besteht aus Bewegung - aus Schwingung. Er schwillt an und ab, verändert sich ständig.

Er hat 3 Eigenschaften: die Lautstärke, die Tonhöhe und die Klangfarbe. Die Stärke und Höhe ist leicht

mess- und beschreibbar - aber die Klangfarbe ist ein Phänomen, das sich nicht genau messen und

festhalten lässt: Der gleiche Ton (also zum Beispiel ein C) auf verschiedenen Instrumenten gespielt,

klingt ganz verschieden! Dies ist physikalisch so erklärbar: mit jedem Ton klingen - viel leiser als der

Grundton - die „Obertöne" mit. Sie entstehen sozusagen „automatisch" bei jedem Ton im genau

gleichen Schwingungsverhältnis. Je nach Instrument schwingen mehr oder weniger dieser Obertöne

in verschiedener Intensität mit. So klingen die Töne einmal warm und voll, einmal schrill, das andere

Mal leblos.

Klänge entstehen durch eine schwingende Saite, ein schwingendes Fell bei den Trommeln, eine

schwingende Luftsäule bei Blasinstrumenten und beim Singen. Aber: eine einzelne Saite zum

Schwingen gebracht, ergibt einen kaum hörbaren Ton. Erst durch Resonanz (was so viel heißt wie

„wi(e)derklingen) entsteht der Klang: Der Resonanzraum - also der „Körper" des Instruments oder

der menschliche Körper beim Singen - ermöglicht dem Ton seine Entfaltung. Systeme mit gleicher

Eigenfrequenz wie auf sie treffende Schallwellen werden zum Mitschwingen - zur Resonanz -

veranlasst. (Hier liegt bereits die Parallele zum gefühlsmäßigen Mitschwingen auf der Hand!).

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Der Klang ist also abhängig von der Bauweise des Instrumentes, der Beschaffenheit des

Resonanzkörpers: eine Gitarre, deren Körper einen Riss im Holz hat, klingt nicht mehr.

Aber auch die Stimmung des Instrumentes ist Basis für den Klang: eine zu wenig gespannte oder

überspannte Saite kann ebenfalls keinen Klang erzeugen. Das Wort Stimmung kommt auch

etymologisch aus der Musikbezeichnung: das Wort „Stimmung" wurde ab dem 16. Jhdt. nur für

Instrumente, erst ab dem 18. Jhdt. für den Menschen gebraucht!

Der Klang ist aber nicht nur abhängig vom Resonanzkörper und der Stimmung, sondern auch vom

Raum, von seiner Akustik: derselbe Trompetenton klingt in einer Kirche anders als in einem

gedämpften Proberaum! Und nicht zuletzt ist der Klang eines Instrumentes abhängig vom Menschen,

der das Instrument spielt - von seiner momentanen Stimmung und Verfassung.

Besonders direkt fällt dieser Aspekt beim Spiel auf Blasinstrumenten ins Gewicht, noch direkter bei

unserem „persönlichsten" Instrument, der Stimme.

Der Klang ist der Träger des Gefühls: Die enge Verbindung von Klang und Gefühl wird auch in

unserem Sprachgebrauch deutlich zum Ausdruck gebracht. Die Frage „Wie klingt das für dich?"

meint, wie ich etwas gefühlsmäßig erlebe, „etwas anklingen lassen" meint: ohne Worte eine

gefühlsmäßige Botschaft vermitteln und „Anklang finden“ in positive Resonanz kommen. „Etwas in

Einklang bringen“ drückt auch sehr schön aus, dass es in diesem Fall nicht um „Gleichschaltung“

sondern gemeinsame Schwingung geht.

Klänge können schon in sehr frühen Entwicklungsphasen - zum Teil schon vor der Geburt -

identifiziert werden. Das heißt, dass wahrgenommene Klänge in einen sehr langen (emotionalen)

Erfahrungshorizont eingeordnet werden.

3.4.) Zusammenklang / Harmonie

Harmonie im musikalischen Sinn - „der geordnete, auf einen Grundton bezogenen Zusammenklang"-,

bezeichnet im Gegensatz zu Rhythmus oder Melodie (die die horizontale Struktur bilden) die

vertikale Struktur der Musik. Mit dem Terminus musica humana bezeichnen die Musiktheoretiker

des Mittelalters die harmonische Ordnung im Menschen oder die Harmonie zwischen Leib und Seele.

Schon Platon vergleicht die Stimmung der Seele mit der Stimmung eines Musikinstrumentes. Nach

seiner Auffassung bestehen zwischen der melischen (=“liedhaften“) und rhythmischen Bewegung

einer Tonweise und der Bewegung der Seele unmittelbare Wechselbeziehungen. (Allgemeine

Enzyklopädie der Musik. Band 4, 1994, 120f)

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In unserem Musikverständnis verbinden wir Harmonie meist mit Wohlklang, zum Beispiel als

Dreiklang. Im weiteren Sinn kann aber Harmonie (in der musikalischen Improvisation) als Stimmigkeit

zwischen Gefühl und (musikalischem) Ausdruck verstanden werden. So gesehen kann auch eine nach

musikalischen Kriterien völlige Dissonanz „harmonisch" sein und im schönsten Klang Disharmonie

deutlich werden.

3.5.) Klang, Stille und Raum

Ein ganz wesentlicher Aspekt ist die Tatsache, dass Klang aus dem „Raum der Stille“ kommt, in dem

alle Töne / Geräusche / Stimmen hörbar werden und wieder verklingen. Erst über das achtsame

Lauschen erschließen sich Klang und Harmonie; innehalten – sich hinwenden – sich berühren lassen –

horchen: so kann ein Klang in mir Resonanz auslösen, mich in Schwingung bringen mit dem was „ist“.

Vertieft wirkt die Stille oft dann, wenn der letzte Ton eines Musikstückes gerade verklungen ist :

nach dem Schlussakkord einer Sinfonie im Konzertsaal, eines Chorals in der Kirche ist das Erleben der

unmittelbar darauf folgenden Stille oft besonders intensiv und spannungsvoll, und gefühlsmäßig ist

dieses Ausklingen in die Stille noch Teil der Musik.

Über akustische Phänomene wird über den Klang auch der Raum „hörbar“ – wie bereits erwähnt

klingt derselbe Ton in verschiedenen Räumen unterschiedlich.

3.6.) Melodie, Dynamik, Form

"Das Wort stammt aus dem Griechischen und ist aus „melos"(Lied, Singweise) und „oide" (das

Singen) zusammengesetzt. Die Ableitung „melodisch" meint „sangbar, wohlklingend" (Duden).

Melodie kann so als „sangbare, in sich geschlossene Tonfolge" definiert werden.

Im hörenden Verknüpfen der musikalischen Grundelemente, von Klang, Rhythmus und Dynamik

erhält die Musik ihre melodische Gestalt. Dem Gehör gelingt es scheinbar mühelos, die Schallwellen,

die an das Ohr übertragen werden, als Figur und Hintergrund zu differenzieren, mehreren Stimmen

mit unterschiedlicher Klangfarbe zu folgen und sie gleichzeitig als Gesamtklang aufzunehmen.

Melodien werden nicht als Aneinanderreihung von Tönen, sondern als Gestalt erkannt, selbst bei der

Konzentration auf einzelne Teile bleibt doch das Ganze Gegenstand der Betrachtung.

Eine Melodie ist „gestaltetes Ganzes": Durch Sprünge von einem Ton zum anderen (Intervalle), das

Auf und Ab der Tonfolge, durch Aufwärts- oder Abwärtstendenzen, durch die Verwendung einer

Page 19: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

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bestimmten Tonskala - bei uns besonders Dur oder Moll - bekommt die Melodie ihre besondere

charakteristische Gestalt. So entstehen lustige, heitere, traurige, sehnsüchtige Melodien usw. Über

die Melodie wird oft das Thema eines Liedes transportiert: ohne die Sprache zu verstehen, wird ein

Lied als Wiegenlied, Liebeslied, Arbeits- oder Kriegslied erkennbar.

Bereits etymologisch wird die enge Verknüpfung von (Sing)Stimme / Sprache und Melodie deutlich.

Die Sprachmelodie - die Betonung einzelner Worte und das Heben und Senken der Stimme verrät die

Meinung, die Haltung des Sprechers. Daraus folgert Fritz Hegi „dass die Melodie in der Musik das sei,

was die Meinung in der Sprache ist. Melodie drückt musikalisch eine Meinung aus. Das gilt für den

improvisierenden Musiker, der ohne Vorlage einer nach außen drängenden Melodie nachgibt

genauso wie für den reproduzierenden Musiker, derbewusst eine ihm bekannte Melodie wählt, weil

sie ihm gerade gefällt." Und weiter: „Die innere Stimme ist die eigene Melodie. Wenn wir immer

wieder daran arbeiten, uns selbst zuzuhören und unsere Gefühle mit Melodien zu befragen, dann

geben wir unserem Befinden eine Stimme." (Hegi, 1990, 99)

Die Dynamik bezeichnet „das Spiel und die Wirkung von sich gegenüberstehenden Kräften" ; sie wirkt

im Rhythmus, im Klang, in der Melodie. Sie ist die Spannung zwischen laut und leise, langsam und

schnell.

Als Gegenpol von Tempo und Lautstärke ist die Pause das dritte dynamische Element. „Ohne die

Pause vor dem Anfang (Einschwing- oder Vorhörphase) sowie die vielgestaltige, aufeinander

bezogene, zur Aussage gehörende Pause innerhalb des musikalischen Geschehens wäre Musik ein Brei

oder ein gestaltloser Zustand." (Hegi, 1990, 127)

In der Zusammenfügung aller musikalischen Elemente entfaltet die Musik ihren vollen musikalischen

Sinn. „Der Begriff Form meint (...) ein Ergebnis bewussten künstlerischen Gestaltens und dessen

schöne, sinnvolle, bezwingende Ordnung. (...)Form und Technik haben ihr Gegenstück in Idee und

Ästhetik, (...) in ihrem formalen Aufbau drückt sich die Idee einer Musik aus, so wie umgekehrt die

musikalische oder ästhetische Idee greifbar wird in der jeweiligen Form." (Allgemeine Enzyklopädie

der Musik.Band 3, 1994, 607f). Die Form ist also mehr als die Kombination der Einzelelemente: der

Mensch ist in ihr als Gestaltender, als „Schöpfer" der Musik lebendig.

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4.) Musik und Personale Grundmotivation

Alfried Längle hat in der Entwicklung des Konzeptes der personalen Grundmotivationen (GM)

dargestellt, welche 3 Grundbedingungen quasi den „Unterbau“ zum „Willen zum Sinn“ als 4.

Grundmotivation bilden.

Im folgenden Abschnitt soll nun eine Verbindung zwischen den GM und musiktherapeutischer Arbeit

hergestellt werden.

4.1.) Musik und 1.Grundmotivation

In der 1. GM geht es um die Grundfrage der Existenz: „Ich bin – kann ich da sein?“

Durch das Erleben von Halt in der Welt, von einem Ort, an dem der Mensch unbedroht / geschützt

sein kann, entwickelt sich das Grundvertrauen, ein Vertrauen in die Stabilität der Welt und der

eigenen Person. Das Grundvertrauen beruht auf der Erfahrung, dass da immer etwas ist, das mich

trägt – die Welt, aus der ich nicht „herausfallen“ kann.

Das Grundvertrauen wird entwickelt im Erleben von Halt in der Welt und in mir und im Erleben des

unbedrohten Da-Sein-Könnens in einem geschützten Raum. Die Basis dafür ist die Wahrnehmung

dessen, was im Leben Halt und Sicherheit gibt.

Ist die Wahrnehmung gestört, so ist es dem Menschen nur schwer möglich, Halt, Raum, Schutz, mit

anderen Worten „Seinsgrund“ zu erfahren.

Das führt unweigerlich zu einem Fremdheitsgefühl in der Welt, zu Misstrauen und Angst. Letztendlich

kann diese Entwicklung bei einem entsprechenden biologischen Entgegenkommen in die Symptome

der Schizophrenie münden, in der es zur Erfahrung der Auflösung des Zusammenhaltes der Welt

kommt; diese Erfahrung der Auflösung erstreckt sich auf das eigene Sein – auf den Körper, die

Psyche, das Denken, das Wollen, die Identität.

Defizite auf der Ebene der 1.GM führen aus existenzanalytischer Sicht neben der Schizophrenie vor

allem zu Angststörungen.

Therapeutische Arbeit in der 1. Grundmotivation setzt an den Themen Halt, Schutz und Raum an.

Rhythmus bedeutet in einer seiner Dimensionen Halt, Regelmäßigkeit, Struktur,

Wiedererkennbarkeit. Im Grundschlag wird die Verbundenheit der Bewegung mit der Welt, dem

Boden hörbar: im Takt berührt der Fuß den Boden, die Hand die Trommel, ein Instrument. Einen

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Rhythmus spielen heißt, sich erleben im Tun, im „Da-Sein“: Beim Schlag (am besten mit den Händen)

den Widerstand eines Trommelfells zu spüren oder beim Tanzen rhythmisch fest in den Boden zu

stampfen, läßt uns die Festigkeit der Welt spüren, das Hören und Aufnehmen von Rhythmen schult

den Blick für Verläßlichkeiten.

In der Musik wird aber auch „Raum“ erlebbar: Klang braucht Resonanz-Raum, im Körper, um ihn

hören und erleben zu können, im Instrument, weil die schwingende Luftsäule alleine noch keinen

Klang ergibt und gleichzeitig wird auch der Raum, in dem der Ton zum Erklingen gebracht wird, über

akustische Phänomene „hörbar“.

4.2.) Musik und 2.Grundmotivation

In der 2. GM geht es um die Grundfrage des Lebens: „Ich lebe – mag ich leben? Ist es gut, dass ich

lebe?“ Der Grundwert wird erlebt in der Grunderfahrung: „Ich bin, und dass ich bin, ist gut.“ Erfährt

eine Person den Grundwert nicht, dann ist das Werterleben gestört.

Der Grundwert wird entwickelt im Erleben von Nähe und Zuwendung. Durch das Grundgefühl, das

Leben zu mögen, wird es möglich, sich von Werten berühren und bewegen zu lassen.

Defizite auf der Ebene der 2. Grundmotivation können vor allem in depressive Störungen münden.

Therapeutische Arbeit hat unter besonderer Berücksichtigung der 2.GM v.a. die Förderung der

Beziehungsfähigkeit zur Aufgabe – zu sich, seinen Gefühlen, der Welt mit ihren Werten.

So formuliert Alfried Längle: „Ohne Gefühlsresonanz bleibt die Welt flach und stumm – die Musik hat

keinen Klang, die Bilder haben keine Farbe.“(Längle 1994, 22) Oder an anderer Stelle: „Es lässt sich

der Grundwert aber nicht anders finden als in der Seins-Berührung. Dazu braucht es Ruhe und stilles

Mit-sich-Sein. Das geht im Erleben von Natur (...) oder im Hören von Musik und im nachfolgenden

Ruhigsein.“(Längle )

Ein Patient hat meine Frage nach seinem persönlichen Erleben von Musik einmal treffend so

beantwortet: „Musik, die ich höre, wird innen reflektiert - und dann spüre ich, ob sie gut ist oder

nicht.“

Ruhig werden, einzelnen Klängen lauschen und gleichzeitig innere Resonanz erleben – so lässt sich

die Wertfühligkeit fördern. Besonders geeignet ist hier das Spielen / Hören von Einzeltönen auf

langklingenden Instrumenten (Klavier mit Pedal, Gong, Streichpsalter, Klangstäbe etc.) oder auch

Hören von (ruhiger) Musik. Sich in eine Decke kuscheln und ein Wiegenlied hören – hier werden

frühe Erfahrungen des Umsorgt-, Berührt-, Getröstet-Werdens wiederbelebt oder nachgeholt.

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Durch das Erkunden verschiedener Ausdrucksmöglichkeiten und Klangqualitäten wird oft erst

langsam der Zugang zu eigenen Gefühlen eröffnet: Bei guter Beziehung zu sich und den Klängen

können innere Bilder und Stimmungen über Musik zum Ausdruck gebracht werden.

In anschließenden Gesprächen gelingt es dann oft, erstmals Worte für vorher Unaussprechliches zu

finden.

Gefühl und Herz gehören zusammen – und der Puls des Herzens ist Rhythmus. Auf dieser Ebene wird

der Rhythmus in seiner zweiten Dimension wirksam – im Fließen, im pulsierenden Bewegen. Sich

einem Rhythmus „anzuvertrauen“ kann zu tiefen Gefühlen von Geborgenheit führen. Beim Hören

oder Spielen von solchen Rhythmen können frühe Erfahrungen des Getragen- und Gewiegt-Werdens

wiederbelebt werden. „Es gibt keine andere pränatal oder präverbal organisierte Struktur außer dem

Rhythmus, der lebenslang nicht-sprachlich und nicht-gegenständlich imstande ist, Räume der

Wohlordnung zu schaffen, sozusagen ein Nach-Hause-Kommen zu ermöglichen". (Loos 1996, 107)

4.3.) Musik und 3.Grundmotivation

In der 3. GM geht es um die Grundfrage des Person-Seins: „Kann ich ich selbst sein, auch vor den

Augen der anderen und vor meinen eigenen Augen?“ Diese „Intimfrage der Existenz“ ist die Quelle

der Authentizität. Meine Besonderheit und Andersartigkeit zu erleben in der Begegnung mit

anderen, mündet in das Gefühl: „Dass ich so bin ist gut. Ich stehe zu mir“.

Voraussetzung dafür ist nicht nur die Annahme meiner besonderen Eigenarten, Fähigkeiten,

Schwächen,... sondern meint vielmehr auch die Achtung, Anerkennung und Wertschätzung meiner

Person – im Selbstwert.

Defizite auf der Ebene des Selbstwertes können vor allem ins Störbild der Hysterie münden.

Beim Spiel auf Instrumenten und ganz besonders mit der eigenen Stimme, werden das Eigene, die

Person und die Beziehung der Spieler untereinander hörbar und sichtbar. Sich in einem Partner- oder

Gruppenspiel behaupten und sich einfügen, gehört werden, ohne immer andere zu übertönen, auf

andere hören, ohne immer Eigenes aufzugeben, führen und sich führen lassen, Verantwortung

übernehmen, eigene Ideen umsetzen, eigene Lieblingsmusik mitbringen und den anderen

präsentieren, in der Gruppe ein Solo spielen, auch „Misslungenes“ annehmen können, im

musikalischen Dialog „Antwort“ bekommen, in einer Gruppe nicht nur im Gleichklang mitspielen,

sondern auch etwas Eigenes entgegensetzen / darzustellen – hier wird es „persönlich“.

Partnerspiele zu Themen wie „sich gegenseitig überraschen“ oder „einen Gegenrhythmus spielen“,

„sich abgrenzen“,... können verlocken, sich in seiner Andersheit zu zeigen und zu erleben.

Page 23: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

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4.4.) Musik und 4.Grundmotivation

Die 4. GM, das „Sinnvolle Wollen“, ruht auf den ersten 3 Grundmotivationen: „Ich kann sein, ich mag

sein, ich darf so sein“. Auf dieser Ebene erfährt der Mensch den Sinn der Existenz. In der Frage „Ich

bin da – wofür ist es gut?“ fragt der Mensch nach seinem ganz persönlichen Sinn im Leben.

Dem „Willen zum Sinn“ als subjektiver Pol steht der konkrete Sinn, der erkannt wird gegenüber.

In der inneren Bereitschaft diesen Sinn zu suchen und auszuführen, in einer Haltung der

Weltoffenheit, in der Entschlossenheit, handelnd in die Welt zu gehen, verwirklicht der Mensch Sinn.

Die Sinnfrage ist die Frage nach der Orientierung, danach, was „ansteht“, was „werden soll“.

Werte kommen aus der Welt auf den Menschen zu, nun stellen sich die Fragen: „Soll ich ...? Was soll

ich?“ Diese Frage taucht als „Alltagsfrage“ und als „Sonntagsfrage“ auf – bei jeder Entscheidung, oft

unbewusst und im größeren Kontext in besonderen Lebensabschnitten, in Krisen.

Ist die 4. Grundmotivation unerfüllt, entstehen Sinnlosigkeitsgefühle, „existenzielles Vakuum“.

Nach dem Wahrnehmen und Fühlen von Werten, geht es darum, das, was als richtig und stimmig

erkannt wurde, in die Tat umzusetzen, ins Handeln zu kommen: in Musik- Improvisationen können –

wie in Rollenspielen – Situationen vorweggenommen werden; z.B. ein geplantes Gespräch auf

Instrumenten ausgedrückt werden, indem den Gesprächspartnern „passende“ Instrumente

zugeordnet werden; oder das Gespräch kann mit verschiedenen Instrumenten-Besetzungen probiert

werden, um herauszufinden, wie es am stimmigsten klingt.

In der Musiktherapie wird auch für viele die Lust an eigener Aktivität spürbar, an spielerischem,

schöpferischem Gestalten, musikalische Interessen werden vielleicht (wieder)entdeckt.

So kann im musikalischen Tun oder Erleben persönlicher Sinn verwirklicht werden.

Page 24: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

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5.) Musik, Psychosen- und Traumatherapie

Ich habe mir im Laufe meiner therapeutischen Tätigkeit mit Menschen, die an schweren psychischen

Erkrankungen leiden bzw. zu einem großen Teil auch schwere Traumatisierungen erlitten haben,

eine stark ressourcenorientierte Vorgehensweise angeeignet. Mir war und ist immer wichtig, an

vorhandenen Stärken und Fähigkeiten anzuknüpfen und immer wieder aktiv mit PatientInnen auf die

Suche zu gehen, wie sie trotz all der Belastungen auch Schönes und Positives in ihrem Leben

verwirklichen können. Als Musiktherapeutin liegt mir natürlich besonders nahe, die wertvollen

Möglichkeiten der Musik einzubeziehen. Ich frage nach musikalischen Vorerfahrungen, danach, ob

bzw. wann welche Musik geholfen hat – zum Beispiel zur Beruhigung - und ermutige, diese Erfahrung

auch im Alltag zu nutzen. Es ist jedoch besonders zu beachten, dass durch den Einsatz von Musik

nicht noch größerer emotionaler Stress erzeugt wird. In der musiktherapeutischen Literatur findet

sich die einhellige Auffassung, dass der Einsatz von Musik in der Psychosentherapie stützend sein

muss und nicht aufdeckend / konfliktzentriert sein darf (Schroeder 1999).

„Es geht nicht um eine Analyse des Traumas, welches meist ohnehin offen liegt, sondern um

erstmalige neue und andere Erfahrungen." (Strobel 1985, 179) „Aktive Gruppentherapie ist immer mit

erheblicher Stimulation verbunden. Sie ist contraindiziert für Patienten mit einer floriden

psychotischen Symptomatik. Musiktherapie bietet sich aber an für Patienten, die durch

Unterstimulation den Rückzug angetreten haben." (Strobel 1985, 183)

Er folgert daher als Indikationen für Musiktherapie in der Psychiatrie vor allem ausgeprägte

autistische Symptome, empfiehlt aber auch Musiktherapie für chronisch schizophrene Patienten mit

weniger dramatischen paranoid-halluzinatorischen Symptomen.

Oliver Sacks schreibt dazu: „Bei meiner jahrelangen Tätigkeit in psychiatrischen Kliniken habe ich

immer wieder erlebt, dass stark regressive schizophrene Patienten, die den größten Teil ihres

Erwachsenenlebens in den geschlossenen Abteilungen psychiatrischer Einrichtungen verbracht

haben, auf Musik ganz „normal“ reagieren können – oft zum Erstaunen des Pflegepersonals, und

manchmal zu meinem eigenen.( ....) Während die positiven Symptome medikamentös zu dämpfen

sind, bleibt die Medikation meist wirkungslos bei den negativen, die oftmals die größere

Beeinträchtigung darstellen. Und dies ist der Ansatzpunkt für eine Musiktherapie, die sich unter

Umständen sehr gut eignet, um isolierte, ungesellige Menschen auf schonende, zwanglose Art

zugänglicher zu machen.“ (Sacks 2007, 368)

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Außer beim Singen wird in der musiktherapeutischen Literatur eine akute psychotische Symptomatik

als Gegenindikation für Musiktherapie angegeben, für die psychiatrische Langzeitbehandlung /

Rehabilitation können alle aktiven und rezeptiven Methoden in Einzel- und Gruppentherapien zur

Anwendung kommen.

Nach meinen ersten Berufserfahrungen mit Musiktherapiegruppen in der Psychosomatik und in

einem Neurologischen Krankenhaus war ich in der ersten Zeit meiner psychiatrischen Arbeit oft

unzufrieden darüber, dass kaum „Freie Improvisationen" möglich sind. Das, was mit neurotischen

Klienten selbstverständlich ist - nämlich, dass sich aus einem Klangchaos meist sehr schnell

musikalische Strukturen herausbilden und etwas Gemeinsames entsteht -ist in Psychiatrie-Gruppen

zumindest am Anfang eher die Ausnahme. Oft halten sich die Patienten an einem ev. selbst

gefundenen Rhythmus an, konzentrieren sich angestrengt auf ihr Instrument, um nicht

„hinausgebracht“ zu werden, schauen möglichst nicht in die Runde. Die Kommunikationsstörungen

werden hör- und sichtbar. In Spielbesprechungen wird deutlich, dass oft die anderen Spieler und

Klänge gar nicht mehr bewusst wahrgenommen wurden. Das Durcheinander irritiert und macht

Angst.

Von mir als Therapeutin eingebrachte, starke rhythmisch-melodische Impulse werden dagegen meist

sehr schnell aufgegriffen und als angenehm beschrieben: „Da konnte ich mich anhalten."

Der Sozialpsychiater Luc Ciompi (1994, 364) misst folgenden Faktoren im Umgang mit Schizophrenen

besondere Bedeutung zu: „Ruhe und Gelassenheit, Einfachheit und Eindeutigkeit, Verlässlichkeit und

Kontinuität, Vertrauen, Toleranz, Gradheit, Authentizität, all dies in erster Linie gerichtet auf eine

klare Abgrenzung zwischen mir und dem anderen, zwischen meinen Gefühlen und seinen Gefühlen,

Gedanken, Strebungen, das heißt auf die Valorisierung seiner Identität ohne Verlust der meinen."

Die Musik - und Psychotherapeutin D. Storz (1997, 119f) fasst zusammen, wie all diese Qualitäten

auch musikalisch vermittelbar sind:

kurze, klare, ruhige musikalische Motive, angeboten auf einem ruhigen Metrum, oder -

eingehend auf ein schnelles Metrum - eine entsprechende metrische oder rhythmische

Akzentuierung;

Rhythmus und Tonalität oder Melodiesequenzen transparent, klar erkennbar und

nachvollziehbar;

musikalisches Da-Sein z.B. durch mitschwingendes Metrum oder Wiederholung eines

Motivs, ohne jedoch immer jede rhythmische oder tonale Abweichung mitzugehen;

Page 26: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

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musikalisches Stützen, Verstärken und Begleiten - keine unverständlichen und

unenwarteten musikalischen Provokationen.

Dies deckt sich mit meinen Erfahrungen. Ich erinnere mich an ein Trommel-Partnerspiel mit einer

latent paranoiden Patientin. Ich verließ unbedacht den gemeinsamen Rhythmus und setzte einige

laute Schläge (in Partnerspielen mit nicht-psychotischen Menschen oft Ausgangspunkt für lebhafte

Improvisationen, Abgrenzungs-Spiele u.a.). Meine Patientin war den Rest der Stunde damit

beschäftigt, herauszufinden, warum ich böse auf sie bin!

Ein ähnliches Spiel - aber vorbereitet mit dem Titel „sich gegenseitig überraschen" - wurde mit der

gleichen Patientin in einer anderen Stunde eine lustvolle Improvisation!

Eine andere - chronisch paranoide - Patientin kann in ihrer 10-minütigen Musiktherapie-Einheit kurz

zur Ruhe kommen. Beim Spiel auf selbst gewählten Instrumenten hilft ihr folgende Vereinbarung:

„Jede von uns läßt abwechselnd nur einen Ton klingen“. In der so entstehenden Melodie kann eine

gemeinsame Realität erlebt werden, die Patientin bleibt in Kontakt mit der Therapeutin und der

Musik. Spielt sie längere Zeit nur für sich, so wirken die Klänge zu emotionalisierend, sie gleitet in ihre

wahnhafte Welt ab.

Durch die Spielregel und die zeitliche Begrenzung kann sie aber den beruhigenden, tröstlichen Aspekt

der Musik und der Beziehung erleben.

Es gibt musiktherapeutische Ansätze, in denen durch „grenzenlose Klänge" - gespielt auf Monochord,

Ocean-Drum, Gong - Trance-Zustände herbeigeführt werden sollen, um so Zugang zum Unbewussten

oder zu sehr frühen Erlebnissen zu bekommen (Strobel in Schroeder 1999). Im Gegensatz dazu

müssen in meinem Arbeitsbereich solche Instrumente besonders sorgsam und immer mit dem

Wissen darum eingesetzt werden, dass die Töne zu dissoziativen Zuständen oder zum Abgleiten in

wahnhaftes Erleben führen können. Ich achte daher mit Hilfe rhythmischer oder tonaler /

melodischer Strukturen und ev. zusätzlich durch Spielregeln auf die nötige Begrenzung.

Die Traumatherapeutin Luise Reddemann weist eindringlich darauf hin, wie sorgsam der Einsatz von

Musik bedacht werden muss: Wir können unsere Augen, nicht aber unsere Ohren verschließen;

Töne, Rhythmen, Klänge treffen und bewegen uns auf jeden Fall. Sie lösen innere Resonanz aus,

können Erinnerungen wecken – leider nicht nur gute. Daher ist bei der Verwendung von Musik

besondere Sorgfalt geboten.

In ihrem Vortrag im Freien Musikzentrum München am 3.3.2007 betonte sie einerseits die

wunderbaren und heilsamen Möglichkeiten der Musik, sprach aber auch die Gefahr der Überflutung

und der Re-Traumatisierung an. Wesentlich ist ja, dass Patientinnen innerhalb der Traumatherapie

die Kontrolle behalten können und dass kein zusätzlicher Stress erzeugt wird, um das sowieso

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überlastete Stressverarbeitungssystem nicht weiter zu überfordern. Musikalisches Erleben spricht

Gefühle besonders an und es ist damit zu rechnen, dass nicht nur gehobene, sondern auch

belastende Emotionen angesprochen werden. Es bestehe nun sowohl bei rezeptivem als auch

aktivem Einsatz von Musik die Gefahr, dass Patientinnen dazu gebracht werden, dissoziieren zu

müssen und damit weiter geschädigt werden. Aus ihrer Sicht ist daher für traumatisierte Menschen

grundsätzlich der Einsatz von Musik besonders heikel und gehöre nur ins Einzelsetting.

(Zusammenfassung des Vortrages von Wolf, 2007)

In meiner psycho- und musiktherapeutischen Arbeit mit schizophrenen Menschen ist dieses Thema

natürlich brisant, da ich hauptsächlich im Gruppensetting arbeite und auch hier viele der

TeilnehmerInnen traumatische Erlebnisse hatten bzw. teilweise noch heute an den Folgen leiden.

Ich habe mir folgende wesentliche Grundsätze erarbeitet:

Die Teilnahme an musiktherapeutischen Angeboten ist grundsätzlich freiwillig; nur wer

Freude am musikalischen Tun hat und Musik als gut und förderlich erlebt soll dieses

Angebot nutzen.

Musikalische Vorerfahrungen werden erfragt: sowohl positive als auch negative.

Spielregeln werden auf die TeilnehmerInnen abgestimmt - je weniger innere Stabilität

desto mehr Struktur im Außen.

Ziel ist die Schaffung positiver emotionaler Erlebnisse.

Jede/r gestaltet die Musik aktiv mit und behält so ein möglichst hohes Maß an Kontrolle.

Jede/r hat jederzeit die Möglichkeit, die Musik zu stoppen; auch die Therapeutin - dazu

wurde ein Signal auf einem bestimmten Instrument vereinbart, dieses ist von allen zu

respektieren.

Beim Musik-Hören werden die Musikstücke gemeinsam ausgewählt und können auch

ohne Angabe von Gründen abgelehnt werden. Niemand „muss“ Musik hören, die ihr /

ihm nicht gut tut.

Klänge, die entgrenzend wirken können (Monochord, Ocean-Drum) – werden rezeptiv

nur bei stabilen und gut vertrauten TeilnehmerInnen bzw. mit einem strukturierten

Spielablauf eingesetzt.

Page 28: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

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Im Anschluss wird über die gespielte / gehörte Musik gesprochen – die Fragen bleiben

zunächst am „Werk“ orientiert; beim Gespräch über Gefühle und Bilder werden

negative Stimmungen und Erinnerungen nicht vertieft.

Natürlich lässt sich bei aller Sorgfalt nicht völlig ausschließen, dass Töne, Geräusche oder auch ein

Musikstück als Trigger wirken. Oberstes Gebot ist dann, diese Musik sofort abzubrechen und

stabilisierende Maßnahmen zu ergreifen.

Unter Beachtung der oben genannten Grundsätze kann sich nach meiner Erfahrung nicht nur auch

sondern vor allem in Gruppen die heilsame Wirkung der Musik entfalten.

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II.) EMPIRISCHER TEIL: RHYTHMUS UND KLANG ERLEBEN

A) Vorbereitung

Angeregt von den theoretischen Überlegungen zu Rhythmus und Klang und bewegt von den

Erfahrungen mit unzähligen Improvisationen habe ich mich entschlossen, mich näher mit dem

subjektiven Musikerleben meiner KlientInnen zu befassen.

In meiner Abschlussarbeit in Existenzanalyse (Ziering, 2000) habe ich – unter anderem - Rhythmus

und Klang mit den Grundmotivationen in Beziehung gesetzt. Rhythmus habe ich damals besonders in

seiner ordnenden, haltgebenden, strukturierenden Form der 1.Grundmotivation zugeordnet, den

Klang als „Träger des Gefühls“ bezeichnet, und daher v.a. mit der 2. Grundmotivation in Verbindung

gebracht. Nun ging es darum, die damals getroffenen Zuordnungen überprüfen.

Diese Studie wurde in einem sozialpsychiatrischen Tageszentrum in einer Kleinstadt in

Niederösterreich durchgeführt. Aufgabe dieser Einrichtung ist die berufliche und / oder soziale

Rehabilitation von Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen. Den 35 BesucherInnen wird

von einem multiprofessionellen Team an 5 Tagen der Woche ein beschäftigungstherapeutisches und

soziotherapeutisches Programm angeboten, ich bin in dieser Einrichtung seit 1989 als

Musiktherapeutin Teil des Teams. Im Haus befindet sich auch ein rehabilitatives

Übergangswohnheim für dieselbe Zielgruppe, allerdings organisatorisch getrennt; früher war ich

auch dort für die Musiktherapie zuständig. Zum Projekt wurden die BesucherInnen des

Tageszentrums, die BewohnerInnen des Wohnheims und die MitarbeiterInnen beider Einrichtungen

eingeladen, unabhängig davon, ob sie musikalische oder musiktherapeutische Vorerfahrungen

mitbringen.

Page 30: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

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6.) Forschungsfragen

Ausgehend von den im theoretischen Teil angestellten Überlegungen formulierte ich folgende

Fragen:

1.) Welche Grundmotivations-Ebenen werden durch Rhythmus und Klang angesprochen?

Finden sich Unterschiede?

2.) Welche subjektiven Wirkungen haben Rhythmus- und Klangimprovisationen im Vergleich?

3.) Gibt es einen Zusammenhang zwischen aktueller Stimmung und subjektivem

Musikerleben? Hängt das Musikerleben mit der aktuellen Befindlichkeit zusammen? Ist es

möglich, trotz aktueller negativer Stimmung Musik positiv zu erleben (und umgekehrt)?

Diese Fragen sollten im Vergleich zwischen Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen und

einer Kontrollgruppe psychisch Gesunder beantwortet werden.

7.) Improvisationen

Im Zentrum dieses Projektes standen strukturierte Gruppen-Musikimprovisationen.

Zwei Spielmodelle haben sich in meinen 20 Jahren musiktherapeutischer Arbeit unverändert bewährt

– eine einfache Rhythmus- und eine Klangimprovisation, die ich im Anschluss beschreibe. Ich habe

mir angewöhnt, mit diesen oder ähnlichen Spielvorschlägen jede neue Gruppe zu beginnen. Auch

wenn im Laufe des Gruppenprozesses dann neue Möglichkeiten, v.a. auch in Richtung der „freien

Improvisation“ erschlossen werden, haben diese strukturierten Improvisationen ihren fixen Platz und

werden auch von den TeilnehmerInnen immer wieder aktiv eingefordert. Sie sind ganz einfach,

bergen aber eine Fülle an Erfahrungs- und Erlebnismöglichkeiten.

Im Projekt „Rhythmus und Klang erleben“ ging es mir darum, näher zu erforschen, wie diese

einfachen Improvisationen subjektiv erlebt werden. Von besonderem Interesse war für mich die

Frage, ob bzw. wie die aktive Beschäftigung mit Rhythmus und Klang auf die verschiedenen

Grundmotivations-Ebenen wirken.

Page 31: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

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7.1.) Rhythmusimprovisation

Instrumente

Für die Rhythmus-Improvisation standen folgende Trommeln zur Verfügung:

2 Congas, 2 Djemben, Bongos, Drehpauke, Rahmentrommel, indische Tarabukas

Spielregel

„Die Therapeutin beginnt in einem ruhigen, gleichbleibenden Metrum zu spielen. Die Person rechts

neben ihr versucht, sich darauf einzustellen und beginnt mitzuspielen. Sobald die beiden einen

gemeinsamen Rhythmus gefunden haben, setzt die nächste ein – bis auf diese Art alle eingesetzt

haben. Es wird vereinbart, keine starken Variationen und Steigerungen einzubauen. Nach ca. 10

Minuten gibt die Therapeutin den Impuls, zum Ende zu kommen.“

In einfachen Rhythmusimprovisationen geht es zunächst ganz basal um Selbst- und Fremd-

wahrnehmung, um Aufmerksamkeit für sich und das Spielgeschehen, um Kontakt-Aufnehmen und -

Halten, um Zuwendung zu sich und anderen. Bei dieser Spielregel soll durch die Möglichkeit der

Orientierung am von der Therapeutin vorgegebenen Rhythmus Halt und Struktur erlebbar werden.

Am Anfang steht in so einer Improvisation das Aufeinander-Abstimmen und Aufeinander-

Einschwingen im Vordergrund; nach und nach wird dann oft erlebbar, dass der Rhythmus sozusagen

„einrastet“ – ab diesem Moment wird oft auch möglich, innerlich loszulassen, sich vom Puls tragen zu

lassen.

7.2.) Klangimprovisation

Instrumente

Für die Klangimprovisation standen folgende Instrumente zur Verfügung:

Monochord: ein Instrument mit 21 gleich gestimmten (Baß-)Saiten, die durch Streichen mit den

Händen in Schwingung gebracht werden. Der Klang ist besonders obertonreich.

Weiters einzelne Klangstäbe, pentatonisch (=halbton-los) gestimmte Leier, pentatonische

Glockenspiele

Page 32: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

30

Spielregel

„Die Therapeutin beginnt am Monochord zu spielen. Der Spieler oder die Spielerin rechts von ihr

schlägt einen oder zwei seiner Töne an und lauscht ihnen nach, während sie im Raum verklingen.

Dann kommt der nächste an die Reihe. So werden - möglichst langsam - Einzeltöne reihum gespielt,

immer begleitet vom Klang des Monochords. Im weiteren Spielverlauf kann die Reihenfolge der

Spieler variiert werden bzw. auch mehrere Spieler gleichzeitig spielen. Es soll aber möglichst kein

rhythmisches Spiel, sondern ein „Klangteppich“ entstehen.

In der Klangimprovisation geht es darum, einzelne Töne zum Klingen zu bringen, die Töne wirklich

ganz ausklingen zu lassen, ihnen nachzuhören, wie sie im Raum verklingen und wie sie innerlich

Resonanz auslösen. Diese „einfache" Übung schafft Offenheit, sich der Welt zuzuwenden und

ermöglicht Verbindung zwischen Innen- und Außenwelt. Sie birgt immer wieder sehr intensive

Erfahrungen, wenn es gelingt, tatsächlich zur Ruhe zu kommen und sich auf die Klänge einzulassen.

Wesentlich für diese Spielregel ist die Konzentration auf das „Lauschen“ und die Hinwendung zu den

Tönen. Der durchgehende Klang des Monochords bildet hier den Hintergrund für die einzelnen Töne

der Mitspielenden. Durch die Aufgabe, zuerst reihum, dann ev. durcheinander eigene Töne

„beizutragen“ wird der Gefahr gegengesteuert, dass sich TeilnehmerInnen ganz im Klang des

Monochords verlieren. (siehe Kapitel Musik, Psychosen und Traumatherapie). Es geht um Öffnung,

um das Erleben von innerer und äußerer Schwingung, um Resonanz.

In der alltäglichen Arbeit bin ich weniger direktiv, als es für dieses Projekt der Fall war. Um zu

vergleichbaren Ergebnissen zu kommen, war es notwendig, nicht nur die Spielregel, sondern auch die

Instrumente vorzugeben. In normalen Gruppenstunden werden die Instrumente von den

TeilnehemerInnen üblicher Weise aus der aktuellen Stimmung heraus frei gewählt und dann auf

Grund des so entstandenen „Orchesters“ Spielregeln als Orientierungshilfe angeboten.

Bei diesem Projekt waren die Instrumente bereits im Raum vorbereitet – und die Freiheit für die

TeilnehmerInnen bestand nur noch in der Möglichkeit, aus den noch freien Instrumenten ein

möglichst ansprechendes zu wählen. Diese Einschränkung wurde nur ein einziges Mal von einer

Teilnehmerin als störend angemerkt – in dem Fall war es dann aber noch möglich, durch einen

Instrumenten-Tausch innerhalb der Gruppe auch für diese Klientin ein akzeptables Instrument zu

finden.

Page 33: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

31

8.) Fragebogen zum Musikerleben

Um meiner eigentlichen Fragestellung – der Wirkung von Rhythmus und Klang auf die verschiedenen

Grundmotivations-Ebenen - nachzugehen, entwickelte ich den „Fragebogen zum Musikerleben“.

Dieser Fragebogen entstand auf Grund meiner Erfahrungen mit unzähligen Nachbesprechungen von

Musikimprovisationen mit KlientInnen im psychiatrischen Arbeitsfeld. Auf die allgemeine Frage „Wie

haben Sie die Musik / Klänge / Rhythmen die Sie gespielt / gehört haben, erlebt“ erhielt ich meist nur

Antworten wie: „war eh schön“ , „weiß nicht“ oder ähnliches. Zur Integration der Emotionen und für

die Stellungnahme dazu ist es aber wichtig, über die Wahrnehmung und das Erleben auch sprechen

zu können.

Aus dieser Erfahrung heraus und auf dem Hintergrund der existenzanalytischen Fragestellungen an

Hand der Grundmotivationen oder der personalen Existenzanalyse habe ich mir angewöhnt,

strukturiert nachzufragen bzw. Antwortmöglichkeiten vorzuschlagen.

Aus diesem „Fundus“ entwickelte ich für dieses Projekt den vorliegenden „Fragebogen zum

Musikerleben“.

Ich habe insgesamt 41 Aussagen bezogen auf die Wahrnehmung, das Erleben und die Beurteilung der

Musikimprovisationen vorgegeben, diese habe ich nach Möglichkeit den ersten 3 Grundmotivationen

zugeordnet (gm1, gm2, gm3), einzelne Aussagen habe ich zwei Ebenen zugeordnet, einzelne gar

keiner. Das hat damit zu tun, dass ich diesen Fragebogen intuitiv zu einem Zeitpunkt entwickelte, wo

ich über die Auswertung noch nicht genau nachgedacht hatte. Auch die Differenzierung zwischen

Gefühlszustand (aus dem inneren) und dem „Gefühlston“, der als Antwort auf das „Ergriffensein“ von

einer Sache anklingt, habe ich ursprünglich nicht mitbedacht. Der Fragebogen zum Musikerleben

enthält Fragen / Aussagen sowohl in die eine als die andere Richtung – der Hauptfocus richtet sich

aber eindeutig in Richtung des subjektiven Erlebens der aktuellen Situation.

Die kurzen Sätze waren auf einer Skala von 1 (überhaupt nicht) bis 6 (trifft voll zu) einzustufen. Die

„negativ“ formulierten Aussagen wurden für die Auswertung umcodiert.

Page 34: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

32

8.1.) Aussagen an Hand der Grundmotivationen

Hier werden die 41 Sätze aus dem Fragebogen nach den Grundmotivationen geordnet

wiedergegeben, die Nummerierung bezeichnet die Stelle im originalen Fragebogen, der sich

exemplarisch im Anhang befindet.

1.Grundmotivation

Auf der Ebene des Grundvertrauens geht es um die Wahrnehmung und das Erleben von Halt,

Sicherheit und Raum. Ist diese Dimension erfüllt, stellt sich Ruhe, Gelassenheit ein. Die somatische

Entsprechung findet sich im Körper / der Lunge (Atmung).

Körper- / Selbstwahrnehmung:

13) Ich habe meinen Körper gespürt.

10) Ich habe meinen Atem gespürt.

2) Ich fühle mich entspannt.

29) Ich fühle mich ruhig.

Musik-Wahrnehmung, Raum-Wahrnehmung

28) Ich habe meine Töne wahrgenommen.

8) Ich habe die Töne im Raum klingen gehört.

31) Ich habe die Töne der anderen gehört.

3) Die Töne wirken in mir nach.

Halt und Orientierung

6) Ich habe inneren Halt erlebt.

9) Ich fühle mich geerdet.

15) Ich konnte innerlich loslassen.

18) Ich konnte mich wo „anhalten“.

23) Ich konnte mich gut orientieren.

Page 35: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

33

30) Es hat mich durcheinander gebracht. (umcodiert)

2.Grundmotivation

Auf der Ebene des Grundwertes geht es um das Erleben von Nähe und Beziehung – zu sich und zu

anderen; um die Gefühle wie Freude und Trauer. Ist diese Dimension erfüllt, wird Wärme und

Belebung spürbar. Gemeinsam mit der Erfüllung der 1.GM stellt sich das Gefühl von Geborgenheit

ein. Die somatische Entsprechung findet sich im Herz /Psyche.

Beziehung zu sich / Emotionen

3) Die Töne wirken in mir nach.

38) Es war bewegend.

40) Ich fühle mich lebendig.

5) Ich fühle mich gewärmt.

24) Ich habe mich geborgen gefühlt.

1) Es hat mir Spaß gemacht.

7) Ich bin aktiviert.

33) Ich fühle mich fröhlich.

12) Ich bin müde. (umcodiert)

19) Es ist mir zu nahe gegangen. (umcodiert)

21) Es kamen belastende Gefühle. (umcodiert)

34) Es war langweilig. (umcodiert)

Beziehung zu anderen

36) Ich habe mich den anderen nahe gefühlt.

22) Andere sind auf mich eingegangen.

25) Ich bin mit anderen in Dialog gekommen.

41) Ich bin auf andere eingegangen.

Page 36: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

34

3. Grundmotivation

Auf der Ebene des Selbstwertes geht es um Abgrenzung und Individualität; darum, sich in seiner

Eigenheit anzuerkennen und zu sich als Person zu stehen. Im Dialog mit anderen geht es auf dieser

Ebene auch um die Abgrenzung des Eigenen.

Das „Eigene“

37) Ich konnte „Meines“ ausdrücken.

16) Die Spielregel hat mich eingeengt. (umcodiert)

20) Ich finde ich habe es gut gemacht.

26) Es hat mir gefallen.

Beziehung zu anderen

22) Andere sind auf mich eingegangen.

41) Ich bin auf andere eingegangen.

25) Ich bin mit anderen in Dialog gekommen.

Anmerkungen

Einige der Aussagen des Fragebogens habe ich bei der Auswertung nicht berücksichtigt:

32) Ich bin traurig: Für diese Aussage konnte ich mich nicht entscheiden, ob diese Aussage

umzucodieren wäre? Es geht ja in der 2.GM um Nähe zu den Gefühlen –nicht nur um Freude,

sondern auch um Trauer, und so gesehen wäre es ja durchaus positiv, wenn es gelingt, über die

Musik in Kontakt mit dem lebendigen Gefühl der Trauer zu kommen.

Eine ähnliche Problematik ergab der Satz

27)Es kamen Gefühle von Wut/Ärger: auch diese Gefühle können je nach Situation positiv oder

negativ zu sehen sein; eine Zuordnung zu den Grundmotivationen wäre nur bei genauer Klärung,

welche Art von Wut oder Ärger gemeint sind möglich. Für die vorliegende Auswertung habe ich mich

entschieden, diese Aussagen nicht in die Gesamtauswertung einzubeziehen, habe aber die Frage

nach der Wut als Einzelfrage ausgewertet.

Page 37: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

35

Die Aussage 4) Es war aufregend für mich konnte ich letztlich auch nicht sinnvoll einordnen.

Bei 11) Ich wurde von Problemen abgelenkt: es wurde nicht erhoben , ob jemand vorher an

Probleme gedacht hatte; daher wurden auch diese beiden Aussagen weggelassen.

Folgende Aussagen wurden (auch) einzeln ausgewertet

3) Die Töne wirken in mir nach.

35) Meine Stimmung hat sich verbessert.

14) Mir sind schöne Bilder / Erinnerungen hochgekommen.

39) Mir sind unangenehme Bilder hochgekommen. (umcodiert)

27) Ich bekam Gefühle von Wut / Ärger.

17) Ich musste an Probleme denken. (umcodiert)

40) Ich fühle mich lebendig.

24) Ich habe mich geborgen gefühlt.

8.2.) Aussagen zur Wirkung der Musik

Mit wenig zusätzlichem Aufwand konnten die Aussagen des Fragebogens auch noch in anderer

Kombination ausgewertet werden.

Im ersten Kapitel (Musik als Wert) habe ich die Ergänzung des Satzes „Musik ist für mich...“

beschrieben. Die dort getroffenen Aussagen der KlientInnen bzgl. der subjektiven Wirkung von Musik

habe ich in 3 Kategorien geteilt:

Entspannung, Ruhe

Lebensfreude, Aktivierung

Gefühlintensivierung

Zu diesen 3 Kategorien habe ich für die Auswertung jeweils einige Aussagen aus dem Fragebogen

zum Musikerleben ausgewählt.

Page 38: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

36

Entspannung , Ruhe (wE):

Ich fühle mich entspannt.

Ich habe inneren Halt erlebt.

Ich fühle mich geerdet.

Ich fühle mich ruhig.

Es hat mich durcheinander gebracht. (umcodiert)

Ich konnte innerlich loslassen.

Lebensfreude, Aktivierung

Es hat mir Spaß gemacht.

Ich bin aktiviert.

Ich bin müde. (umcodiert)

Ich fühle mich fröhlich.

Es war langweilig. (umcodiert)

Ich fühle mich lebendig.

Gefühlsintensivierung

Die Töne wirken in mir nach.

Ich fühle mich gewärmt.

Ich bekam Gefühle von Wut/Ärger. (umcodiert)

Es war bewegend.

Es ist mir zu nahe gegangen. (umcodiert)

Es kamen belastende Gefühle. (umcodiert)

Ich habe mich geborgen gefühlt.

Im Anhang findet sich neben dem Originalfragebogen eine Version, in der die Zuordnungen wie

beschrieben (GM-Ebene, Wirkung, Einzelfrage) noch einmal aufscheinen.

Page 39: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

37

9.) Musikanamnese

Vor der Verwendung von Musik in der Therapie gilt es zunächst einmal, Vorerfahrungen zu erfragen.

„Welche Erfahrungen haben Sie mit Musik gemacht? Was bedeutet Musik für Sie? Gibt es

Vorerfahrung mit Musiktherapie? Welche Musik hören Sie gerne? Wie hören Sie Musik?" „Haben Sie

gesungen / ein Instrument gelernt? - Wie war das?" Hier ergeben sich erfahrungsgemäß die größten

Vorbehalte gegenüber der Musiktherapie: Erinnerungen an Musikunterricht sind oft mit

Druck, Misserfolgserlebnissen etc. verbunden („Ich wollte nie üben, ... Ich habe eh nie so gut spielen

können wie meine Schwester, ... Im Musikunterricht habe ich nicht mitsingen dürfen, weil ich immer

falsch gesungen habe ..." u.a.) Für die meisten ist es anfangs unvorstellbar, ohne Noten „gescheite"

Musik zu machen. Improvisation hat im herkömmlichen Musikunterricht keinen Platz und macht

anfangs oft Angst vor dem Falschmachen bzw. wird als sinnlose Kinderei abgetan.

In Gesprächen über solche Erfahrungen und Ängste ist es meist aber erstaunlich schnell möglich,

Vorbehalte gegen die Musiktherapie zu überwinden; gleichzeitig werden oft Zugänge zu

biographischen Themen gefunden.

Eine solche ausführliche Einstimmung musste bei diesem Projekt entfallen – es wurden aber alle

TeilnehmerInnen gebeten, ihre musikalischen Vorerfahrungen anzukreuzen. Zur Auswahl standen:

Teilnahme an Musiktherapie

Habe ein Instrument gelernt

Mache regelmäßig Musik

Höre viel Musik

Sonstiges

Dann wurde um die (schriftliche) Fortsetzung des Satzes „Musik ist für mich....“ gebeten.

Page 40: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

38

10.) ASTS

Zur Erhebung der aktuellen Stimmung der TeilnehmerInnen zu Beginn der Sitzungen wurde die

„Aktuelle Stimmungsskala“ von Claudia Dalbert (1992) verwendet. Es handelt sich dabei um eine

deutsche Kurzfassung des „Profile of Mood States“ (POMS). (siehe Anhang).

Dieses Selbstbeurteilungsverfahren mit 19 Items (Adjektiven) zur Erfassung der aktuellen Stimmung

wird von der Autorin auf Grund der Kürze für den Einsatz bei psychisch belasteten Personen

empfohlen.

Die 19 Items werden in folgende „Dimensionen“ unterteilt:

Positive Stimmung (po): angenehm, freudig, frohgemut, fröhlich, heiter, lustig

Trauer (tr): unglücklich, traurig, betrübt

Hoffnungslosigkeit (ho): hoffnungslos, entmutigt, verzweifelt

Müdigkeit (mü): abgeschlafft, müde, erschöpft, entkräftet

Zorn (zo): zornig, verärgert, wütend

Es wird nach den Gefühlszuständen „im Moment“ gefragt und diese sind auf einer 7-Stufigen Skala

von „überhaupt nicht“ (1) bis „sehr stark“ (7) einzustufen. Die Werte können getrennt aufsummiert

werden; um ein Gesamtmaß für die „negative Stimmung“ zu erhalten, muss die Teilskala „po“

umcodiert werden.

Anmerkung 1:

In diesem Zusammenhang war interessant zu sehen, dass die Umkehrung der Fragestellung

Auswirkungen auf die Einstufungen hatte: Wenn bei den Items zur negativen Stimmung „trifft nicht

zu“ (1) angekreuzt wurde – also z.B. nicht müde, nicht traurig etc. hieß das nicht im Umkehrschluss,

dass bei der Dimension positive Stimmung bei angenehm, freudig etc. „stark“ oder „sehr stark“ (6

oder 7) angekreuzt wurde, sondern oft ebenfalls niedrige oder mittlere Werte.

So gesehen finde ich die Bildung eines Gesamtwertes aus diesen verschiedenen Dimensionen

problematisch, habe mich aber an die Testbeschreibung gehalten.

Page 41: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

39

Für die Auswertung mussten die Items für „Positive Stimmung“ umgekehrt codiert werden, was die

Interpretation leider verwirrend macht – selbst nach langer Beschäftigung mit der Auswertung hat

mich diese Tatsache immer wieder irritiert.

Wenn also angenehm, freudig, frohgemut,... im Erhebungsbogen für die Auswertung mit 7

aufscheint, meint das: „überhaupt nicht“ freudig etc., „1“ sehr stark freudig etc.

In den Grafiken der Auswertung wurde versucht, dieses Problem mit Hilfe der Farbgebung etwas zu

mildern.

Anmerkung 2:

Mit dem Fragebogen wurde die aktuelle Stimmung zu Beginn der Rhythmus- bzw. Klang-Sitzung

erfragt – zu einem Zeitpunkt also, wo alle bereits „spielbereit“ vor den Instrumenten saßen. Aktuelle

Forschungsergebnisse lassen darauf schließen, dass die Erwartung des Kommenden, allein die

Vorstellung der folgenden gemeinsamen Aktivität und vorweggenommene Klangvorstellungen, die

Vorfreude oder damit verbundene Ängste die aktuelle Stimmung beeinflussen.

Korrekter Weise muss also gesagt werden, dass „die aktuelle Stimmung der Probanden in Erwartung

einer Rhythmus- bzw. einer Klang-Improvisation“ erhoben wurde.

In der Praktischen Durchführung erwies sich die ASTS als brauchbares und von den TeilnehmerInnen

in wenigen Minuten bearbeitbares Messinstrument.

Page 42: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

40

11.) Pilotphase und erste Ergebnisse

In einer Probephase wurde der geplante Projektablauf überprüft und auf Grund der daraus

resultierenden Erkenntnisse überdacht.

Das Projekt wurde im Tageszentrum vorgestellt, und es erklärten sich spontan 15 KlientInnen bereit,

mit mir das geplante Vorgehen auszuprobieren.

Aus den TeilnehmerInnen wurden 3 Gruppen zu je 5 Personen gebildet, wobei sich die Einteilung aus

praktischen Erwägungen (passende Termine) ergab. Es zeigte sich, dass für die weitere Durchführung

etwas größere Gruppen geplant werden konnten.

Zunächst ging es mir darum, zu klären, ob die gewählten Fragebögen praktikabel sind.

Ich hatte vorgesehen, die Skala zur aktuellen Stimmung (ASTS) sowohl vor als auch nach dem

Spielen vorzulegen und anschließend den eigenen Fragebogen zum Musikerleben ausfüllen zu

lassen, ursprünglich in einer viel kürzeren Version.

Es zeigte sich, dass die ASTS verständlich und in einer angemessenen Zeit von 5 – 7 Minuten

bearbeitbar war; bei 2 KlientInnen mit nicht-deutscher Muttersprache gab es Probleme beim

Verstehen der Gefühlnuancen. Daraus ergab sich als Grundbedingung für die Teilnahme am Projekt

die gute Beherrschung der deutschen Sprache. Eine rein praktische Erkenntnis war, dass die

TeilnehmerInnen darauf hinzuweisen waren, bei Bedarf ihre Lesebrille dabei zu haben.

In weiterer Folge galt es, zu klären, ob die Spielregel verständlich und nachvollziehbar ist – hier

wurden noch kleine Adaptionen vorgenommen.

Ein wesentliches Problem für die Untersuchung stellte dar, dass es sich um Improvisationen handelt,

und sich daher natürlich die Frage nach der Vergleichbarkeit der Ergebnisse stellt. Es wurde in den

Probe-Spielen daher mittels Tonband-Aufnahmen überprüft, ob die Spielregel ausreicht, zumindest

ähnliche musikalische Ergebnisse entstehen zu lassen. Außerdem wurde aus den Erfahrungen aus

den ersten Spielen entschieden, dass die Improvisationen durchschnittlich 10-12 Minuten dauern

sollen. In dieser Zeit konnten die MitspielerInnen gut „hineinfinden“, nach mehr als 12 Minuten

ergaben sich bei manchen erste Ermüdungserscheinungen oder Konzentrationsschwierigkeiten.

Anschließend an die ASTS wurde meine ursprüngliche kurze Version des Fragebogen zum

Musikerleben vorgelegt. Hier hatte ich den Eindruck, dass nach den 5-7- Minuten Bearbeitung des

Page 43: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

41

ASTS die emotionale Verbindung zur improvisierten Musik nachgelassen hatte und dadurch die

Aussagen zum Musikerleben nicht mehr so leicht einzustufen waren.

Ich stellte aber fest, dass für meine Forschungsfragen gerade dieser Bogen wesentlich ist und in der

Erstfassung zu knapp gehalten war. Daher entwickelte ich in weiterer Folge die vorliegende Fassung

des Fragebogen zum Musikerleben und verzichtete dafür nach der Improvisation auf die ASTS.

Der Nachteil dieser Entscheidung ist, dass damit in der vorliegenden Untersuchung kein direkter

Vergleich der Stimmung vor und nach der Improvisation bzw. der Wirkung des Spiels auf die aktuelle

Stimmung gemacht werden konnte.

Ich habe daher entschieden, die Daten aus dieser Voruntersuchung in die vorliegende Arbeit

aufzunehmen, um doch einen – wenn auch auf Grund der kleinen Datenmenge statistisch nicht

relevanten - Eindruck davon zu geben, welche Auswirkung die Rhythmus- und Klangimprovisationen

auf die jeweils aktuelle Befindlichkeit der TeilnehmerInnen in der Projektphase hatte.

Die allgemeinen Daten (Alter, Geschlecht, Diagnose) wurden von den TeilnehmerInnen selbst

ausgefüllt. Bei der Frage nach der Diagnose wurden die TeilnehmerInnen gebeten, die Diagnose

anzugeben, auf Grund derer sie im Tageszentrum bzw. im Wohnheim betreut werden – es zeigte sich

in der Pilotphase, dass es diesbezüglich teilweise Informationsmängel oder Unklarheiten gab. Für die

Projektphase wurde daher darauf geachtet, dass alle TeilnehmerInnen darauf vorbereitet waren,

dass sie nach ihrer Diagnose gefragt werden und sich bei Bedarf noch entsprechend informieren

konnten. Es wurde in der Einladung noch einmal definitiv darauf hingewiesen, dass die Diagnose für

das Projekt benötigt wird und die Bereitschaft, sie mir bekannt zu geben Teilnahmebedingung ist. Es

wurde darum gebeten, bei Unklarheiten bzgl. der Diagnose bei den jeweiligen Bezugsbetreuerinnen

nachzufragen; die BewohnerInnen des Wohnheims wurden dahingehend unterstützt, dass die

aktuelle Diagnose aufs Medikamentenblatt eingetragen wurde und dieses zum Projekt mitgebracht

wurde. Der kurze Fragebogen zur Erhebung der musikalischen Vorerfahrungen konnte unverändert

übernommen werden.

Ermutigend war für mich auch die Tatsache, dass von den 15 TeilnehmerInnen nur einer auf Grund

eines Terminproblems bei der 2.Sitzung fehlte, alle anderen nahmen gerne und verlässlich wieder

teil.

Nach insgesamt 6 Gruppensitzungen konnte an Hand der so gesammelten Erfahrungen und

Erkenntnisse die eigentliche Untersuchung vorbereitet werden.

Page 44: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

42

B) Durchführung

Nach der erfolgreichen Pilotphase wurde das eigentliche Projekt begonnen.

Die Klientinnen und Klienten des Tageszentrums (TZ) und des Wohnheims (WH) sowie die Teams

beider Einrichtungen wurden mit einer schriftlichen Information von mir eingeladen, am Projekt

„Rhythmus und Klang erleben“ teilzunehmen.

Ich habe mich somit ganz bewusst dafür entschieden, meine Untersuchung nur mit Probanden

durchzuführen, die gerne an diesem Musikprojekt teilnehmen wollten. Das muss betont werden, da

davon auszugehen ist, dass das Ergebnis davon beeinflusst wurde. Ich nehme an, dass sich

vorwiegend diejenigen gemeldet haben, die eine positive Erwartung an die Musik-Improvisationen

hatten.

Es meldeten sich 21 KlientInnen des Tageszentrum, 7 BewohnerInnen des Wohnheims sowie 15

KollegInnen beider Einrichtungen zum Projekt an.

12.) Diagnosen, Altersverteilung, Geschlecht

Diagnosen

Die meisten TeilnehmerInnen waren mir zum Teil seit vielen Jahren bekannt. Ich kenne daher auch

ihre Krankengeschichten bzw. ihre Diagnosen. Um größtmögliche Transparenz zu gewährleisten,

entschied ich mich für folgendes Vorgehen: die TeilnehmerInnen wurden gebeten, die Diagnose, auf

Grund derer sie in der Einrichtung in Betreuung sind, am Datenblatt der Studie einzutragen.

Für das Projekt wurde eine Unterteilung der Diagnose in 3 Untergruppen vorgenommen:

Klinisch a: (chronisch) paranoide Schizophrenie, schizoaffektive Psychose

Klinisch b: (chronisch) paranoide Schizophrenie, schizoaffektive Psychose mit ausgeprägter Minus-

Symptomatik

Klinisch c: affektive Störungen, kombiniert mit Persönlichkeitsstörungen

Page 45: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

43

Altersverteilung

Altersgruppe Klinisch Nichtklinisch

15-19 0 1

20-29 4 2

30-39 9 2

40-49 7 7

50-59 7 3

60-69 1 0

Geschlecht

In den klinischen Gruppen nahmen 17 Frauen und 11 Männer teil, in den nichtklinischen Gruppen 11

Frauen und 4 Männer.

Die Probanden wurden von mir in 6 Gruppen eingeteilt, wobei die Gruppengröße mit 7-9

TeilnehmerInnen festgesetzt wurde. Bei der Gruppeneinteilung wurde zunächst zwischen

„nichtklinischen“ und „klinischen“ Probanden unterschieden. Die Gruppeneinteilung war einerseits

aus organisatorischen Gründen vorgegeben: mir war wichtig, dass die TeilnehmerInnen sich

untereinander kennen - daher spielten alle Wohnheim-BewohnerInnen in einer Gruppe; bei der

Einteilung der KlientInnen aus dem Tageszentrum achtete ich auf eine Durchmischung bezüglich der

Diagnosegruppen. Diese Entscheidung basiert auf meiner langjährigen Erfahrung, dass die

nonverbale Kommunikation besser funktioniert, wenn nicht nur PatienInnen mit ausgeprägter

Minus-Symptomatik oder lauter depressive KlientInnen gemeinsam spielen. Erfahrungsgemäß fällt es

einigen meiner schizophrenen PatientInnen besonders schwer, in einen gemeinsamen Rhythmus zu

finden – durch die gleichmäßige Verteilung war dadurch auch die Chance auf ähnliche und damit

vergleichbare „Rhythmus- und Klangerlebnisse und -ergebnisse“ am größten.

So ergaben sich die Gruppen Team TZ (t0), Team WH (w0), 1 Gruppe WH (w1), 3 Gruppen TZ

(t1,t2,t3). In den „klinischen“ Spielgruppen waren jeweils TeilnehmerInnen aus den Diagnosegruppen

a, b und c in folgenden Zusammensetzungen vertreten.

Page 46: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

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Gruppe Nichtklin. Klin.a Klin. b Klin. c

w 0 8

t 0 7

w 1 4 1 2

t 1 3 2 2

t 2 2 3 2

t 3 1 3 3

Diese Gruppen trafen sich zu je 2 Terminen im Abstand von 1 Woche im Musiktherapieraum.

Ein Sesselkreis und die Instrumente waren bereits vorbereitet – die Plätze und Instrumente konnten

innerhalb dieses vorgegebenen Rahmens gewählt werden.

13.) Ablauf der Sitzungen

Einen Platz mit vorbereitetem Instrument wählen

Begrüßung und nochmalige kurze Vorstellung des Projekts

Austeilen der Fragebögen - jeweils 10 aneinandergeheftete Seiten; zunächst mit der Bitte, die

persönlichen Daten auszufüllen. (Altersgruppe, Geschlecht, Diagnose und ein „Kürzel“, um

den Bogen beim nächsten Mal wieder zu erkennen).

Erklärung der Spielregel und Möglichkeit zur Nachfrage bei Unklarheiten

Ausfüllen von „ASTS“ (5-7 Minuten)

Einverständnis zur Aufnahme auf Band

Improvisation (10 -12 Minuten)

Kurze Stille

Ausfüllen des „Fragebogen zum Musikerleben“ (ca. 10 Minuten)

Page 47: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

45

Verbaler Austausch über das Erlebte falls gewünscht (nicht im Projekt berücksichtigt)

Nach der 2.Sitzung: Abschließend den Bogen „Musikalische Vorerfahrungen“ ausfüllen und

den Satz „Musik ist für mich...“ ergänzen

Nach insgesamt 12 Gruppensitzungen waren alle Daten erhoben und konnten ausgewertet werden.

14.) Programm zur Auswertung

Die Auswertung der Daten erfolgte mit Hilfe eines Programmes, das Johann Hördler (mein Vater)

dankenswerter Weise eigens für dieses Projekt entwickelte.

Der folgende Abschnitt beschreibt die Schritte der Auswertung, vorgenommene Berechnungen,

dabei berücksichtigte Gegebenheiten, verworfene und weiterverfolgte Überlegungen, ohne an dieser

Stelle auf die Daten aus dem Projekt näher einzugehen. Die Auswertung und Interpretation der

Ergebnisse folgt in einem weiteren Kapitel.

Ausgangsdaten

Zur Auswertung lagen von 43 Probanden ausgefüllte Fragebögen vor, jeweils für die „aktuelle

Befindlichkeit“ am Anfang der Gruppensitzungen (ASTS von C. Dalbert) und für das „Musikerleben“

nach den Musikimprovisationen (eigener Fragebogen) – beide Fragebögen sowohl für Rhythmus als

auch für Klang; zusätzlich je ein Datenblatt mit Angaben zu Diagnose, Alter und Geschlecht sowie

Angaben zu den Musikalischen Vorerfahrungen.Die Daten sind in Beilage A tabellarisch

zusammengefasst.

Klassenbildung

Die Tabelle ist ergänzt mit der vorgenommenen Klassenbildung („Dimensionen“ der Aktuellen

Stimmungsskala: (po,tr,ho,fr,zo) bzw. des Fragebogen zum Musikerleben (gm1, gm2,gm3; wE, wL,

wG)). Die entsprechenden Abkürzungen sind in den Kapiteln „ASTS“ und „Fragebogen zum

Musikerleben“ näher erläutert und in Beilage B - so wie alle verwendeten Abkürzungen / Codes der

Datenerfassung - noch einmal zusammengefasst.

Page 48: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

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Grundsätzliche Vorgangsweise

Für die als Excel-Tabelle vorliegenden Werte wurde angestrebt, sie in verschiedener Weise

auswerten zu können. Dazu wurden die Daten über gezielt programmierte Prozeduren aufbereitet

und in entsprechende Darstellungen kopiert.

Hauptanliegen war, Unterschiede in der Wirkung von „Rhythmus“ und „Klang“ einerseits auf die

verschiedenen Grundmotivations-Ebenen, andererseits auf die Bereiche „Lebensfreude /

Aktivierung“, „Entspannung / Ruhe“ und „Gefühls-Intensivierung“ herauszuarbeiten. Dabei sollte

auch die aktuelle Stimmung am Anfang der Sitzungen mit berücksichtigt werden können.

Einerseits sollte eine übersichtliche konzentrierte Darstellung erfolgen, andererseits sollten alle

Darstellungen auch spezifisch für die verschiedenen Dimensionen der Stimmungsskala und des

Fragebogen zum Musikerleben möglich sein. Zusätzlich wurde die Auswahl der Probanden nach

verschiedenen Kriterien ermöglicht.

Komprimierung

Aufgrund der Vielzahl von Einzelwerten erschien eine Darstellung nur über komprimierte Daten

sinnvoll. Die vom Probanden vergebenen einzelnen Einstufungen wurden je Teilskala und insgesamt

durch einen einzigen Wert (Mittelwertbildung) ersetzt, der für die weitere Betrachtung die

Bewertung der jeweiligen Stimmungen (ASTS) bzw. Grundmotivationsebenen / Wirkung (Fragebogen

zum Musikerleben) repräsentiert. In seiner Interpretation ist er (sinngemäß) jeweils wie die

Einzelwerte zu betrachten.

Mittelwerte

Als Mittelwerte wurden – den Ausgangswerten entsprechend – ganzzahlige Werte angestrebt.

Diesem Prinzip würden statistisch Modalwert und Median gut entsprechen.

Praktisch erwiesen sich beide als ungeeignet - der Modalwert deshalb, weil aufgrund der z.T.

geringen Wertezahl in den Teilskalen ein „häufigster Wert“ nicht ermittelbar war, die Medianbildung

gleichfalls wegen der geringen Gruppengröße und der damit verbundenen Halbwerte.

Es wurde daher zur Mittelwertbildung jeweils das arithmetische Mittel mit Rundung auf „Ganze“

herangezogen und nur mehr mit diesem weitergearbeitet.

Page 49: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

47

Beilage C enthält die Zusammenstellung aller errechneten Mittelwerte, und zwar für die gebildeten

Teilskalen und als Gesamtmittel, jeweils für alle Probanden, getrennt nach Rhythmus und Klang.

Dargestellt sind, soweit ermittelbar, (letztmalig) auch die nicht weiter verwendeten

Mittelwertbildungen.

Auswahlmöglichkeiten

Zur gezielten Betrachtung konnten jeweils Probandengruppen gemäß Codetabelle aus der

Auswertung ausgeschlossen werden. So war es möglich, nur Männer oder nur Frauen, klinische und

nichtklinische Gruppen, bestimmte Altersgruppen, etc. zu untersuchen.

Grafische Darstellung

Die auf Mittelwerte komprimierten Daten stellen eine immer noch schwer lesbare und damit vor

allem im Vergleich „Rhythmus – Klang“ schwer interpretierbare Zahlenmasse dar. Es wurde daher

versucht, besser lesbare bzw. optisch interpretierbare Darstellungen zu finden.

In Beilage D werden die errechneten Mittelwerte in ihrer Verteilung grafisch dargestellt.

Am Kopf der Seite sind in den konkreten Auswertungen dann jeweils die „nicht einbezogenen“

Probandengruppen angeführt. Im Demo-Beispiel wären somit nur weibliche Probanden im Alter von

30 Jahren aufwärts – ausgenommen jene der Gruppe „klinisch B“ in die Auswertung einbezogen.

Die Grafik stellt – mit jeweils gleicher inhaltlicher Bedeutung – die Verteilung der Mittelwerte,

gesamt und nach Teilskalen für die Gruppenimprovisationen „Rhythmus“ bzw. „Klang“ dar.

Die Kopfzeile bzw. Kopfspalte bezeichnet jeweils die Teilskalen, für die ausgewertet wurde. Die

zweite Zeile bzw. Spalte enthält Informationen über die entsprechenden Durchschnittswerte der von

den Probanden angegebenen Einstufungen.

Die Zahlen 1-7 bzw. 1-6 entsprechen den möglichen Einstufungen im Fragebogen, die Farbgebung

mit Verlauf von grün nach rot symbolisiert die Ausgangsstimmung bzw. die subjektive Wirkung der

Musikimprovisation - grün für „positiv“ , rot für „negativ“.

Als Besonderheit ist anzumerken, dass für die Teilskala „Positive Stimmung“ die Einstufungen

aufgrund der Umkehrung der Fragestellung gegenläufig aufscheinen (siehe Testbeschreibung ASTS).

Page 50: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

48

Bei den Dimensionen mü, ho, tr und ho bedeutet also eine niedrige Einstufung eine positive

Stimmung; bei der Dimension po war die Stimmung umso besser, je höher der Wert ist.

Anhand der Beilage D1 wird erläutert, wie die Informationen dargestellt wurden.

Jedes Feld enthält dabei Informationen für alle in die jeweilige Auswertung einbezogenen

Probanden. Z.B. sind im blau eingerahmten Feld die Mittelwerte für die Dimension „Müdigkeit“ (mü)

(vor der Klang - Improvisation) und die Dimension „1.Grundmotivation“ (gm1) (nach der Klang -

Improvisation) zusammengestellt.

Der Einzeleintrag - z.B. in der rot eingerahmten Zelle - enthält mit der Zahl „3“ die Information, dass

3 Probanden für die Fragen der Teilskala „mü“ im Durchschnitt die Einstufung „ 4“ vergeben hatten

und nach der Musikimprovisation durchschnittlich die Einstufung „5“ in der Dimension „gm1“

gewählt wurde.

Die Gesamthäufigkeit in jedem Feld entspricht der Probandenzahl in der Auswertung. Die

unterlegten Grautöne in den einzelnen Zellen heben die Häufigkeit optisch hervor. Schwarze Zellen

ohne Zahlen bedeuten Häufigkeiten von 10 oder mehr.

Unter Berücksichtigung der Bedeutung der Einstufungen lässt die Deutlichkeit und Lage von

Häufungspunkten eine grobe Interpretation für die jeweiligen Felder zu. Häufungen im linken Teil der

Felder bedeuten „überwiegend positive Stimmung“ (eigentlich korrekt „nicht negative Stimmung“),

im rechten Teil eher negative. Häufungen im unteren Feld-Teil entsprechen einem „tendenziell

positiven“ Musikerleben.

In der konkreten Auswertung konnten diese Grafiken für einige Darstellungen gut verwendet

werden, Unterschiede zwischen Rhythmus und Klang konnten aber im optischen Vergleich nicht

ausreichend dargestellt und interpretiert werden.

Page 51: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

49

Bewertung der Wirkung von Rhythmus und Klang

Auf Grund der im vorstehenden Abschnitt erläuterten, und in Beilage D ersichtlichen schwierigen

Lesbarkeit wurden vom Autor des Programmes Überlegungen angestellt, wie eine zahlenmäßige

Bewertung der Musikwirkung vorgenommen werden könnte.

Klassische statistische Auswertungen waren nicht möglich, da die Fragestellungen vor und nach den

Sitzungen nicht gleich waren. Eine Ausnahme stellen die Daten der Pilotphase dar und wurden daher

getrennt ausgewertet.

Folgender Zugang wurde überlegt: die Wirksamkeit der Musikimprovisation kann als um so höher

eingeschätzt werden je positiver die Einstufung des Musikerlebens war und um so negativer die

Stimmung vorher war, die sozusagen „überwunden“ werden musste. Da die negative

Ausgangssituation und das positive Erleben der Musik jeweils höheren Ratings entsprechen, wurde

als einfach nachvollziehbare Berechnung die Summe der Einstufungs-Werte von vorher + nachher

gewählt und für die Probanden gemittelt. Somit wäre ein Maximum von 13 und ein Minimum von 2

erzielbar.

Eine solche Auswertung ist in Beilage E, in dem schon erläuterten Schema eingetragen. Zusätzlich ist

die Zahl der erfassten Probanden (nach Ausschluss der angeführten Gruppen) angegeben. Die Werte

wurden zusätzlich nach Stufen farblich unterlegt. In Beilage F wird die Differenz dargestellt. In dieser

Darstellung ist erstmalig der tendenzielle Unterschied in der Wirkung zwischen Rhythmus und Klang

visualisiert.

Ich habe diesen Schritt mit dem Autor ausführlich diskutiert. So würde also jemand, der die items für

„negative Stimmung“ durchschnittlich mit 4 eingestuft hat und für das Musikerleben 5, einen

höheren Summenwert (9) erzielen als ein Klient, der die Sitzung in sehr guter Stimmung beginnt und

ebenfalls beim Musikerleben 5 als Durchschnitt angegeben hat. Es heißt aber auch, dass ein

Teilnehmer mit der Einstufung 7 - also sehr negativer Stimmung – und negativem Musikerleben

(Einstufung 2) den Wert 9 erzielt. So haben meiner Meinung nach die Werte für sich gelesen wenig

Aussagekraft.

Das Anliegen meiner Arbeit zielte auch in eine andere Richtung: wesentlich war nicht die Frage, ob

sich die Musik positiv auf die Stimmung auswirkt, sondern die Frage nach dem subjektiven Erleben

bzgl. der verschiedenen Grundmotivations-Ebenen. Daher habe ich entschieden, auf diesen Schritt

der Auswertung zu verzichten und Stimmung und Musikerleben weiterhin getrennt zu betrachten.

Page 52: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

50

Bewertung des Musikerlebens allein

Wenn die Ausgangssituation nicht als relevant eingeschätzt wird, genügt es, die jeweiligen

Einstufungen nach der Sitzung zu mitteln. Die Darstellung erfolgt im bekannten Schema, allerdings

muss nur noch die erste Spalte dargestellt werden, da die Werte der ASTS nicht berücksichtigt

werden. Die errechneten Durchschnitte liegen im Bereich zwischen 1 und 6 entsprechend den

Einstufungsmöglichkeiten.

In Beilage G sind die Werte des Demo-Beispiels für Rhythmus und Klang und als Differenz

dargestellt.

Bewertung des Musikerlebens allein und nur von Probanden mit zumindest ähnlicher

Ausgangssituation

Diese Variante entspricht hinsichtlich Procedere und Darstellung der vorstehenden Variante.

Um Einflüsse der Ausgangssituation zu reduzieren, wurden für den Vergleich nur Probanden

herangezogen, die sich jeweils vor der Rhythmus- und der Klang-Improvisation in einer ähnlichen

Stimmungs-Situation befanden.

Die Definition dieser Übereinstimmung wurde so gewählt, dass einerseits der Unterschied

ausreichend klein war, andererseits genügend Probanden für die Auswertung verblieben.

Als praktikabel erwies sich eine Grenzziehung dahingehend, dass nur jene TeilnehmerInnen

berücksichtigt wurden, bei denen mindestens 14 der 19 items der Stimmungsskala um höchstens

eine Stufe differierten.

In der praktischen Durchführung der konkreten Auswertungen wird jeweils von den komprimierten

Daten wie sie in den Beilagen A – C dargestellt sind, ausgegangen.

Zwischenschritte, da nicht informativ, werden nicht dargestellt, sondern nur die Ergebnisse, die für

die Bewertung relevant sind.

Auswertung von Einzelfragen

In einem weiteren Schritt wurden ausgewählte Fragen einzeln ausgewertet – dazu wurden die in

Beilage A erfassten Daten verwendet und die Ergebnisse grafisch dargestellt.

Page 53: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

51

C) Auswertung

15.) Vorhandene Daten

Nach den je 5 Rhythmus- und Klangimprovisationen lagen mir 43 ausgefüllte Fragebögen vor – jeder

bestehend aus 10 Seiten: Das Deckblatt, auf dem das Datum der Sitzungen, Geschlecht, Altergruppe

und Diagnose aufscheinen; darauf folgend - für die Rhythmussitzung - die Stimmungsskala, 3 Seiten

Fragebogen zum Musikerleben. Anschließend für die Klangsitzung wieder eine Stimmungsskala, der

eigene Fragebogen und am Schluss eine Seite mit anzukreuzenden Fragen nach musikalischen

Vorerfahrungen und der Bitte, den Satz „Musik ist für mich...“ zu vervollständigen. Die 10 Seiten

waren zusammengeheftet, wurden nach der ersten Sitzung von jedem mit einem Kürzel versehen

und zur zweiten Sitzung wieder ausgegeben. In die Auswertung wurden auch die Daten der

TeilnehmerInnen einbezogen, die jeweils nur an einer Sitzung teilgenommen hatten.

Im Anhang befindet sich ein kompletter Satz der Fragebögen. Von jeder Sitzung gibt es ein

Tonbandprotokoll.

16.) Auswertung der Tonbandprotokolle

Die Aufnahmen wurden nicht genau analysiert. Sie dienten aber dazu, zu überprüfen, ob die

entstandenen Improvisationen in etwa vergleichbar waren.

Rhythmus-Improvisationen

Gruppe Anfangsmetrum Metrum nach 3 min. Metrum am Ende Dauer

t 0 72 78 76 08.55min

w 0 96 108 112 10.02min

w 1 76 84 76 08.42min

t 1 88 92 96 10.58min

Page 54: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

52

t 2 72 80 82 09.42min

t 3 84 96 96 08.09min

Das Anfangsmetrum wurde von mir bei jeder Improvisation intuitiv - mit dem Vorsatz einen

„gehenden“ Rhythmus zu spielen - vorgegeben. Auffallend ist das verhältnismäßig hohe Tempo am

Beginn der Gruppe WH-Team. (Vermutlich bildete sich hier meine leichte Anspannung ab, die aus

dieser für mich ungewohnten Gruppensituation mit den KollegInnen der benachbarten Einrichtung

entstand).

Alle Improvisationen schwangen nach einer anfänglichen Orientierungsphase, in der das „Suchen“

nach einem Gruppenrhythmus durch Unregelmäßigkeiten hörbar wurde, auf einen gemeinsamen

Puls ein, der dann bis zum Ende der Improvisationen ziemlich exakt beibehalten wurde. Alle

Improvisationen befinden sich im Tempobereich „Andante“ (76 – 108) – also „gehend“.

Untersuchungen zur Musikwirkung (Harrer, 1982) lassen darauf schließen, dass sich auch die

Herzfrequenz und der Atemrhythmus der TeilnehmerInnen verändert, möglicherweise mit dem

Metrum synchronisiert haben.

Klang-Improvisationen

Bei den Klangimprovisationen ist auf den Aufnahmen der durchgehende Klang des Monochordes bei

allen Improvisationen gleich, die melodischen „Einwürfe“ individuell. Wie geplant hat sich in keiner

der Improvisationen ein rhythmisches Spiel entwickelt sondern es entstand eine Mischung aus

langklingenden Tönen – diese sind von der Klangfarbe vergleichbar, da dieselben Instrumente

verwendet wurden.

Zusammenfassend können die Improvisationen für die vorliegende Untersuchung als vergleichbar

betrachtet werden.

17.) Musikalische Vorerfahrungen

26 der 28 klinischen und 13 der 15 nicht-klinischen TeilnehmerInnen machten Angaben zu ihren

musikalischen Vorerfahrungen.

In der Gruppe „klinisch“ hatten nur 2 keine Erfahrung mit Musiktherapie, alle anderen hatten bereits

an musiktherapeutischen Angeboten (in unserer oder in anderen Einrichtungen) teilgenommen. 18

Page 55: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

53

gaben an, regelmäßig Musik zu hören. 12 der klinischen TeilnehmerInnen haben irgendwann ein

Instrument gelernt, 6 davon machen regelmäßig selbst Musik.

Bei den nichtklinischen TeilnehmerInnen machen von den 8 Personen, die ein Instrument gelernt

haben, 6 regelmäßig selbst Musik; 11 hören viel Musik.

Wie bereits an anderer Stelle erwähnt ist davon auszugehen, dass an diesem Projekt v.a. die

Personen teilgenommen haben, die Musik in ihrem Leben als positiv und förderlich erleben.

Das fand auch in der Ergänzung des Satzes „Musik ist für mich...“ seinen Niederschlag. Die Ergebnisse

dazu finden sich im einleitenden Kapitel.

18.) Aktuelle Stimmung und Musikerleben

Zunächst beschäftigte ich mich in dieser Untersuchung mit der Frage nach dem Einfluss der aktuellen

Stimmung auf das subjektive Musikerleben.

Zeigt sich ein Zusammenhang zwischen aktueller Stimmung und subjektivem

Musikerleben?

Um dieser Frage nachzugehen, wird die grafische Darstellung der Auswertung beider Fragebögen

verwendet – die Stimmungsskala wird hier in ihre verschiedenen Dimensionen aufgegliedert; aus

dem Fragebogen zum Musikerleben finden sich an dieser Stelle nur die zusammengefassten Werte.

Für die Interpretation wurden immer nur die relevanten Ausschnitte aus den (im Anhang

befindlichen) Tabellen verwendet.

„Nichtklinische“ TeilnehmerInnen

In der ersten Tabelle werden die Daten der 15 „nicht-klinischen“ TeilnehmerInnen für die Rhythmus-

Sitzung dargestellt. Die Zahlen in den Kästchen – in Graustufen - geben an, wie viele Probanden die

jeweilige Einstufung gewählt haben. Die Färbung der Einstufungen erleichtert die Lesbarkeit, indem

farblich die Richtung positiv (grün) - negativ (rot) dargestellt wird. Dadurch wird das Problem der

Umkehrung der Fragestellung bei der Dimension „positive Stimmung“ etwas gemildert.

Page 56: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

54

R

1 1 1 1 1 1

1 3 8 5 1 1 7 4 1 1 2 3 6 3

1

2

3

4

5

6

mü pozoalle

alle

hotr1 2 3 4 5 6 71 2 3 4 5 6 71 2 3 4 5 6 7 7 6 5 4 3 2 11 2 3 4 5 6 71 2 3 4 5 6 7

Die Häufung der Daten in den jeweils linken unteren Ecken zeigt, dass die TeilnehmerInnen in der

Gruppe „nichtklinisch“ die Sitzung in einer tendenziell positiven Stimmung begonnen haben und auch

die Musik positiv erlebt haben. In den waagrechten Zeilen (Musikerleben) zeigt sich durchwegs eine

durchschnittliche Einstufung von „5“, also „trifft ziemlich zu“.

Die TeilnehmerInnen erlebten sich überhaupt nicht hoffnungslos oder zornig, größer ist die Streuung

aber beim Faktor „Müdigkeit“: es wurden Einstufungen von 1-6 gewählt; interessant ist, dass sich

das nicht auf das Musikerleben auswirkte – 14 von 15 TeilnehmerInnen erlebten trotz

unterschiedlicher Müdigkeit am Anfang eine positive Musikwirkung.

Bei der Einstufung der „positiven Stimmung“ ist ebenfalls eine breitere Streuung zu sehen –

wiederum ohne Auswirkung auf das Musikerleben.

Die folgende Tabelle zeigt nun die Daten der „nicht-klinischen“ TeilnehmerInnen für die 13

TeilnehmerInnen an der Klang-Sitzung. Die Ausgangsstimmung weist wieder v.a. beim Faktor

„Müdigkeit“ und „Positive Stimmung“ große Streuungen auf; beim Musikerleben zeigt sich auch hier

eine Tendenz zu eher positivem Erleben, aber nicht so stark wie bei der Rhythmus-Sitzung. Auffällig

ist auch hier wieder, dass offensichtlich die Ausgangsstimmung wenig Einfluss auf das Musikerleben

hatte– in den waagrechten Zeilen bewegen sich die Einstufungen zwischen 4 und 5; die senkrechten

Spalten zwischen 1 und 6. Die dunkelsten Kästchen und somit größten Häufungen finden sich aber

auch in dieser Tabelle in der Zeile 5 (ziemlich positives Musikerleben) bzw. Spalte 1 (überhaupt nicht

negative Stimmung).

K

2 2 1 1 4 1 1 5 1 2 2 1 1 5 1 2 1 2 1

1 3 3 5 1 1 6 1 2 2 1 2 6 1 1 2 4

1 2 3 4 5 6 7 7 6 5 4 3 2 1

mü zo po

alle

tr ho1 2 3 4 5 6 7 1 2 3 4 5 6 71 2 3 4 5 6 7

alle1 2 3 4 5 6 7

1

2

3

4

5

6

Page 57: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

55

Klinische TeilnehmerInnen

Bei der Auswertung der Daten der „klinischen“ TeilnehmerInnen wird das Bild unübersichtlicher. Die

Streuung ist sowohl bzgl. der aktuellen Stimmung am Anfang der Sitzung als auch beim Musik-

Erleben größer. Auch die Unterschiede zwischen Rhythmus und Klang lassen sich auf diese Weise

nicht mehr darstellen.

Es finden sich in der Zeile 5 (ziemlich positives Musikerleben) Werte aus der Stimmungsskala

zwischen 1 und 6, also von sehr positiver bis negativer Stimmung, und umgekehrt bei positiver

Stimmung am Anfang (also Werten im grün gefärbten Bereich) auch niedere Einstufungen im

Fragebogen zum Musikerleben.

R

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1

1 7 4 1 3 6 2 1 5 4 2 5 3 3 1 6 2 3 1 3 4 4 1

5 4 1 4 3 2 1 3 3 1 3 1 6 2 1 4 4 1 1 1 1 3 3 1 1

2 2 2 2 2 1 1

1

2

3

4

5

6

mü pozoalle

alle

hotr1 2 3 4 5 6 71 2 3 4 5 6 71 2 3 4 5 6 7 7 6 5 4 3 2 11 2 3 4 5 6 71 2 3 4 5 6 7

K

2 1 1 2 2 1 2 1 1 2 1 3 1 1 2 1

2 6 3 4 3 3 1 6 3 1 1 1 1 2 4 2 1 8 1 2 1 1 4 2 3

3 2 2 2 2 1 2 1 3 2 1 1 3 1 2 3 3 1 1 2 1 1 2

2 2 2 2 2 2

1 2 3 4 5 6 7 7 6 5 4 3 2 1

mü zo po

alle

tr ho1 2 3 4 5 6 7 1 2 3 4 5 6 71 2 3 4 5 6 7

alle1 2 3 4 5 6 7

1

2

3

4

5

6

In der Zusammenfassung der Auswertung aller TeilnehmerInnen – sowohl nicht-klinisch als auch

klinisch ist die Frage nach einem Zusammenhang zwischen aktueller Stimmung und Musikerleben wie

folgt zu beantworten:

Die aktuelle Stimmung hat wenig Einfluss auf das Musikerleben. Es kann auch bei negativer

aktueller Stimmung Musik positiv erlebt werden und umgekehrt.

Page 58: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

56

19.) Subjektives Musikerleben

In diesem Abschnitt werden die Ergebnisse des Fragebogens zum Musikerleben dargestellt. Es wurde

versucht, die zentrale Frage dieser Untersuchung zu beantworten:

Wirken Rhythmus bzw. Klang unterschiedlich?

Welche Auswirkung haben Rhythmus- und Klangimprovisationen auf das Erleben in den

ersten 3 Grundmotivations-Ebenen?

Um dieser Frage nachzugehen, werden nun die Durchschnittswerte aus den Antworten auf die

Fragen, die den jeweiligen Grundmotivations-Ebenen zugeordnet wurden, zusammengefasst

dargestellt. Die zugehörigen Fragen zu den Grundmotivationsebenen finden sich im Kapitel

„Fragebogen zum Musikerleben“.

In der linken Spalte ist immer die Rhythmus- in der rechten immer die Klang-Improvisation erfasst.

Zusätzlich ist immer ein Kästchen aus der weiter oben beschriebenen Darstellung ergänzt: das linke

obere Kästchen zeigt die zusammengefassten Daten aus „negative Stimmung“ und „Musikerleben“ .

In den Zeilen finden sich die 6 Einstufungsmöglichkeiten des Musikerlebens, in den Spalten die 7

Items der Stimmungsskala. So kann auch an dieser Stelle noch einmal der Zusammenhang zwischen

Ausgangs-Stimmung und Musikerleben besprochen werden.

Alle (43 Personen):

gm1

gm2

4,6

gm3 4,7

4,6

R

1 1

1 7 4

5 4 1

2

1

2

3

4

5

6

alle

alle

1 2 3 4 5 6 7

4,6

gm1

gm2

4,3

4,2

gm3

K

2 1 1

2 6 3

3 2 2

2

alle

1 2 3 4 5 6 7

alle

1

2

3

4

5

6

Betrachtet man die Darstellung der Anfangsstimmung in Kombination mit dem Musikerleben, ist die

größte Häufung im Kästchen, das für die Stimmungsskala den Wert 3 (schwach negative Stimmung)

und für das Musikerleben 4 (eher positiv) steht.

Betrachtet man das Musikerleben, findet sich kein Unterschied im Erleben zwischen den ersten

beiden Grundmotivations-Ebenen. Die Aussagen zur 1. GM und zur 2.GM wurden im Durchschnitt

Page 59: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

57

sowohl bei Rhythmus als auch bei Klang (fast) gleich eingestuft. Im Durchschnitt sind die Wirkungen

immer deutlich im positiven Bereich.

Es zeigt sich bzgl. 1.GM und 2.GM eine Tendenz in Richtung „stärkere/intensivere“ Wirkung der

Rhythmusimprovisation; scheinbar unabhängig davon wurde die 3.GM bei beiden Improvisationen

im Durchschnitt fast gleich eingestuft.

Um diesen Trend näher zu untersuchen, werden nun in der gleichen Weise verschiedene

Untergruppen dargestellt:

Nicht-klinisch: (15 bzw. 13 P.)

R K

gm1

gm2

5,0

gm3 4,9

5,0

1

1 3

1

2

3

4

5

6

1 2 3 4 5 6 7

4,8

gm1

gm2

4,5

4,5

gm3

2 2 1 1

1 3 3

1 2 3 4 5 6 7

1

2

3

4

5

6

Bei den „nichtklinischen“ TeilnehmerInnen finden sich die insgesamt höchsten Werte. Zwischen

1.GM und 2.GM sind keine Unterschiede, wieder wird der Trend in Richtung Rhythmus deutlich.

Verschwindend klein ist der Unterschied zwischen Rhythmus und Klang bzgl. der Aussagen zur

3.Grundmotivation.

Auffällig ist in dieser Darstellung die Verteilung der Werte beim Klang bzgl. der Ausgangsstimmung:

dies weist wieder darauf hin, dass auch bei negativer Stimmung positives Musikerleben möglich ist.

Page 60: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

58

Klinisch A (9 P.)

R K

gm1

gm2

4,1

gm3 4,2

4,0

1 1

1 2 1

2 1

1

2

3

4

5

6

1 2 3 4 5 6 7

4,3

gm1

gm2

4,1

4,0

gm3

1 1

2 1

2 1 1

1 2 3 4 5 6 7

1

2

3

4

5

6

Im Vergleich zu den anderen klinischen Untergruppen zeigt sich in der Gruppe „Klinisch A“ kein

Unterschied zwischen Rhythmus- und Klangimprovisation, die Werte sind eher niedrig, obwohl auch

hier das Erleben deutlich im positiven Bereich liegt.

Betrachtet man hier die Gegenüberstellung Stimmung / Musikerleben, ist zu sehen, dass eine Person

trotz sehr negativer Stimmung den Rhythmus als ziemlich positiv erlebte; die Person die die Klang-

Improvisation in schlechter Stimmung begann, hat auch die Musik eher negativ erlebt.

Klinisch B (8P.)

R K

gm1

gm2

4,5

gm3 4,5

4,3

4 2

2

1

2

3

4

5

6

1 2 3 4 5 6 7

4,6

gm1

gm2

4,1

3,9

gm3

1

3 1

1 1 1

1 2 3 4 5 6 7

1

2

3

4

5

6

Bei dieser Auswahl bestätigt sich wieder der zunächst festgestellte Trend: der Rhythmus wirkt stärker

bzgl. 1.GM und 2.GM, hier wurden die Aussagen der 1.GM sowohl beim Rhythmus als auch beim

Klang etwas positiver eingestuft als die Aussagen der 2.GM. Die 3.GM bleibt von diesem Unterschied

unberührt. Die Stimmung der TeilnehmerInnen am Anfang war bei Rhythmus und Klang vergleichbar.

Page 61: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

59

Klinisch C (9 bzw. 7P.)

R K

gm1

gm2

4,7

gm3 5,1

4,9

1 1

3 2

2

1

2

3

4

5

6

1 2 3 4 5 6 7

4,4

gm1

gm2

4,4

4,4

gm3

1

2 1 1

2

1 2 3 4 5 6 7

1

2

3

4

5

6

Bei der Auswahl „Klinisch C“ finden sich bezogen auf die klinische Gesamtgruppe die höchsten

Werte, wieder ist der Rhythmus positiver bewertet, wieder sind 1.GM und 2.GM in gleichem Maße

angesprochen; hier findet sich aber einmalig ein sichtbarer Unterschied bei der 3.GM zwischen

Rhythmus und Klang. Die Stimmung am Anfang war bei beiden Sitzungen ähnlich.

Auch in weiteren verschiedenen Gruppierungen bestätigt sich die intensivere Rhythmus-Wirkung. Es

zeigt sich allerdings ein Unterschied zwischen Männern und Frauen. Dieser lässt sich nicht aus den

Diagnose-Untergruppen erklären, da in jeder der klinischen Untergruppen in etwa gleich viele

Männer und Frauen vertreten waren. Möglicherweise weist der Unterschied der Werte in der 2. GM

beim Klang darauf hin, dass Männer ihre Gefühle eher verdrängen.

Die nicht-klinischen TeilnehmerInnen waren zu mehr als 2/3 weiblich, daher konnte hier keine

getrennte Auswertung männlich - weiblich gemacht werden.

Klinisch Männer (14P.) Klinisch Frauen (16 bzw. 14P.)

R K R K

gm1

gm2

4,3

gm3 4,5

4,2

4,5

gm1

gm2

4,1

3,9

gm3

gm1

gm2

4,6

gm3 4,8

4,5

4,5

gm1

gm2

4,3

4,3

gm3

Page 62: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

60

An dieser Stelle wird noch ein anderer Zugang gewählt: Es wurden die Personen ausgewählt, deren

aktuelle Stimmung vor der Rhythmussitzung und vor der Klangsitzung vergleichbar waren. Auffällig

ist zunächst, dass aus der Gesamtgruppe der „klinischen“ bei dieser Auswahl nur mehr ca. die Hälfte

der TeilnehmerInnen berücksichtigt werden konnten, während in der Gruppe „nichtklinisch“ von 15

Probanden 11 in der Auswertung verblieben, was auf die größere Stimmungs-Labilität der klinischen

TeilnehmerInnen verweist.

„Klinisch“ Stimmung vor beiden Sitzungen ähnlich (14 P.)

gm1

gm2

4,4

gm3 4,6

4,3

4,6

gm1

gm2

4,2

4,3

gm3

„Nicht-klinisch“ Stimmung vor beiden Sitzungen ähnlich (11P.)

gm1

gm2

5,0

gm3 4,9

5,0

4,8

gm1

gm2

4,5

4,5

gm3

Auch bei diesen Daten zeigen sich vergleichbare Ergebnisse, die „Überlegenheit“ des Rhythmus ist

allerdings in der klinischen Gruppe nur noch in der 1.GM sichtbar. Wie bei allen anderen

vorhergehenden Ergebnissen ist auch hier kein Unterschied zwischen 1.GM und 2.GM festzumachen.

Page 63: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

61

Die Frage nach dem Erleben an Hand der Grundmotivationen lässt sich nun zusammenfassend

beantworten:

Es zeigen sich deutliche Unterschiede im subjektiven Erleben der Rhythmus- und der

Klangimprovisation

1. und 2. GM werden sowohl bei Rhythmus als auch bei Klang gleich stark berührt

Der Ryhthmus wirkt intensiver als der Klang - sowohl auf die 1.GM als auch auf die 2.GM

Frauen erleben Klang in der 2. GM intensiver als Männer.

Bei der 3.GM zeigen sich kaum Unterschiede zwischen Rhythmus und Klang

Im Vergleich zwischen klinischen und nicht-klinischen TeilnehmerInnen zeigen sich die

gleichen Trends; die Intensität des Erlebens ist bei der Gruppe „nicht-klinisch“ aber noch

höher.

Page 64: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

62

20.) Musikwirkung

Hier werden die Ergebnisse der Frage nach der Musik-Wirkung bezüglich „Entspannung/Ruhe“ (wE),

„Lebensfreude, Aktivierung“ (wL) und „Gefühlsintensivierung“ (wG) dargestellt.

Zusammengefasst für alle KlientInnen stellt sich folgendes Bild dar:

R K Differenz

wE

wL

wG 4,8

4,5

4,9

wE 4,4

4,2

wG

wL

4,5

wE 0,1

wL

wG 0,2

0,7

An dieser Stelle wird nun die Differenz zwischen Rhythmus- und Klangwirkung in einer eigenen

Tabelle hervorgehoben. Werte über 0 beschreiben eine Tendenz in Richtung Rhythmus, unter 0 in

Richtung Klang.

Es zeigt sich hier, dass die Rhythmusimprovisation hinsichtlich „Lebensfreude, Aktivierung“ deutlich

stärker wirkte als der Klang. Interessant erscheint mir aber, dass in Summe „Entspannung, Ruhe“

ebenfalls - wenn auch minimal - stärker durch Rhythmus als durch Klang erreicht wurde.

Page 65: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

63

Um dem näher nachzugehen, wurde dieser Vergleich für verschiedene Untergruppen angestellt:

Nicht-Klinisch:

R K D

5,0

5,3

5,3

wE

wL

wG

wG

wL

5,0

4,7

4,5

wE

0,3

0,8

0,3

Es sind überall sehr hohe Werte zu finden, die „Überlegenheit“ des Rhythmus wird in allen

Dimensionen sichtbar, bei Lebensfreude besonders.

Klinisch - gesamt:

R K D

4,2

4,7

4,4

wE

wL

wG

wG

wL

4,3

4,3

4,1

wE

In der klinischen Gruppe bestätigt sich die besondere Wirkung der Rhythmusimprovisation in

Richtung Lebensfreude und Aktivierung. Die Werte sind insgesamt niedriger. Bei weiterer

Unterteilung der Gruppen verändert sich das Bild etwas, deutlich bleibt aber die stark positive und

aktivierende Wirkung der Rhythmusimprovisation. Um dieses Bild zu vervollständigen, wird nun bei

den klinischen Subgruppen zusätzlich der Ausschnitt aus der Tabelle ergänzt, in der die aktuelle

Stimmung vor der Rhythmusimprovisation nachzuvollziehen ist. Die senkrechten Spalten zeigen die

Einstufung der Stimmung vor dem Spielen, die waagrechten Zeilen die Einstufung der Aussagen zu

Aktivierung und Lebensfreude. Auf diese Weise ist nachzuvollziehen, wie wenig Einfluss die aktuelle

0,1

0,6

-0,1

Page 66: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

64

Stimmung auch hier auf das subjektive Musikerleben hatte, bzw. kann gezeigt werden, dass trotz

eher negativer Grundstimmung Lebensfreude spürbar werden kann.

Klinisch A

R K D

3,9

4,4

4,1

wE

wL

wG wG

wL

4,1

4,1

4,0

wE

0,0

0,4

-0,2

R mü pozoalle hotr1 2 3 4 5 6 71 2 3 4 5 6 71 2 3 4 5 6 7 7 6 5 4 3 2 11 2 3 4 5 6 71 2 3 4 5 6 7

1 1 1 1 1 1

1 1 1 1 2 2 1 1 2 1 2 1 1 1

1 2 1 1 2 1 2 2 3 1 2 1 1 1 2 1

1 1 1 1 1 1

1

2

3

4

5

6

wL

In dieser Gruppe befand sich ein Teilnehmer, der sich in sehr schlechter Stimmung befand und auch

beim Musikerleben die Aussagen sehr negativ bewertet hat. Andere Teilnehmer in ähnlich schlechter

Stimmung wiesen wiederum stark positive Werte auf. Ziemlich starke Müdigkeit ließ offensichtlich

für die meisten zu, die aktivierende Wirkung des Rhythmus zu erleben.

Klinisch B

R K D

3,9

4,4

4,4

wE

wL

wG wG

wL

4,3

4,4

3,9

wE

0,1

0,5

-0,5

Page 67: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

65

R mü pozoalle hotr1 2 3 4 5 6 71 2 3 4 5 6 71 2 3 4 5 6 7 7 6 5 4 3 2 11 2 3 4 5 6 71 2 3 4 5 6 7

4 2 1 3 1 1 3 2 1 2 2 2 4 1 1 3 2 1

1 1 1 1 1 1

1 1 1 1 1 1

1

2

3

4

5

6

wL

Auffällig ist bei den letzten beiden Detailergebnissen, dass in diesen beiden Gruppen durch den

Rhythmus weniger Entspannung erlebt wurde als durch den Klang. Ich vermute, dass es für diese

TeilnehmerInnen eher anstrengend war, den Rhythmus zu halten und daher inneres Loslassen und

Entspannung nicht so leicht möglich waren.

Klinisch C

R K D

4,7

5,2

4,8

wE

wL

wG

wG

wL

4,4

4,3

4,4

wE

0,3

0,8

0,4

R mü pozoalle hotr1 2 3 4 5 6 71 2 3 4 5 6 71 2 3 4 5 6 7 7 6 5 4 3 2 11 2 3 4 5 6 71 2 3 4 5 6 7

1 1 1 1 1 1

1 1 3 3 1 1 2 2 1 1 2 2 2 1 1 1 2 1 1 1

1 2 2 1 2 1 1 2 3 1 2

1

2

3

4

5

6

wL

Erstaunlich scheint mir bei dieser Gegenüberstellung die Tatsache, dass sich die KlientInnen, die sich

vorher „überhaupt nicht“ oder „kaum“ in positiver Stimmung befanden beim Musizieren so lebendig

und aktiv erleben konnten.

Die Ergebnisse der Untergruppe „klinisch c“ sind bei den Differenz-Werten sehr ähnlich mit „nicht-

klinisch“, allerdings mit insgesamt etwas niedrigeren Werten.

Page 68: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

66

21.) Einzelfragen

Hier bespreche ich die Auswertung ausgewählter Aussagen aus dem Fragebogen zum Musikerleben.

Ich stelle gegenüber, wie die Aussagen einerseits von meinen KollegInnen („nicht-klinisch“),

andererseits von KlientInnen („klinisch“) eingestuft wurden. Dabei ist zu beachten, dass die Gruppe

„nichtklinisch“ mit 13 Personen (es wurden nur die TeilnehmerInnen einbezogen, die bei beiden

Improvisationen teilgenommen hatten) kleiner war als die Gruppe „klinisch“ (28 Personen, von dnen

4 nur bei jeweils einer der beiden Sitzungen teilgenommen hatten). Manche Fragen wurden von

einzelnen TeilnehmerInnen ausgelassen, daher stimmt die Anzahl der Antworten nicht immer mit der

Zahl der Befragten überein.

Die Auswahl der Einzelfragen entstand aus der Überlegung, noch einmal die ersten beiden

Grundmotivationen aus dieser Sicht zu betrachten; einige Fragen passten in keine der

„Dimensionen“ der Auswertung, schienen mir aber dennoch interessant.

Die statistische Auswertung ließ keine Aussage darüber zu, ob sich die Stimmung der

TeilnehmerInnen verbessert hat, da die Fragebögen nicht vergleichbar waren. Die Antwort auf diese

Frage gaben die SpielerInnen selbst:

Beim Rhythmus stellten mehr als 2/3 , beim Klang ziemlich genau 2/3 der TeilnehmerInnen eine

stimmungsverbessernde Wirkung fest.

Page 69: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

67

Da – wie beschrieben - die neurobiologischen Effekte im Zusammenhang mit musikalischer

Betätigung dann um so größer sind, je mehr die Musik subjektiv „nachwirkt“, interessierte mich die

folgende Aussage:

In dieser Aussage wird die innere Resonanz angesprochen – aus Sicht der Grundmotivationen wohl

stark die 1.GM im Sinne von „Innerer Raum“, in dem die Töne nachklingen, aber auch die 2.GM, in

der es um die innere Bewegung, die Gefühls-Resonanz geht.

Von den nicht-klinschen TeilnehmerInnen haben alle angegeben, dass die Töne in ihnen nachwirken,

wobei sichtbar wird, dass dies beim Rhythmus etwas stärker erlebbar war als beim Klang.

Auch bei der Gruppe der KlientInnen zeigt sich, dass die Töne bei vielen relativ stark nachgewirkt

haben – ebenfalls mit einer (kleinen) Tendenz zu einer intensiveren Wirkung der Rhythmus-

Improvisation. Es gibt aber in dieser Gruppe auch TeilnehmerInnen, die eher keine Nachwirkung der

Musik erlebt haben.Die KlientInnen die „eher nein“ oder „kaum“ angekreuzt haben, haben (mit einer

Ausnahme) sowohl Klang als auch Rhythmus so eingestuft.

Insgesamt belegt die Auswertung dieser Aussage die Tatsache, dass bei beiden Spielformen auch

subjektiv die innere Resonanz spürbar wurde.

In der nächsten Frage interessierte mich herauszufinden, ob die Spielregel ausreichend Halt geben

konnte bzw. ob die zusätzliche Strukturierung durch den Rhythmus ersichtlich wird. Diese Frage zielt

stark auf die 1.Grundmotivation.

Page 70: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

68

In der Gruppe der KollegInnen wurde die rhythmische Struktur offensichtlich zur Orientierung

genützt.

In der Gruppe der PatientInnen zeigt sich eine breitere Streuung bzw. wenig Unterschied in der

Orientierung an den musikalischen Parametern. Trotzdem konnte sich ein Großteil der

TeilnehmerInnen gut – vermutlich an der Spielregel bzw. an der Therapeutin – orientieren.

Eine zweite Frage, die stark die Ebene der 1.Grundmotivation betrifft ist hier dargestellt:

Die Überlegenheit des Rhythmus zeigt sich sowohl in den klinischen als auch in den nichtklinischen

Gruppen. V.a. die KlientInnen konnten diese Frage eher beim Rhythmus positiv beantworten; beim

Klang beantwortete knapp die Hälfte der klinischen TeilnehmerInnen diese Frage mit „eher nein“

oder noch schwächer. Bei der Klangimprovisation forderte die Spielregel eventuell auch mehr

Aufmerksamkeit – dadurch wurde zwar die Gefahr, sich zu „verlieren“ reduziert, aber offensichtlich

auch die Möglichkeit, innerlich loszulassen.

Nun wende ich mich der 2.Grundmotivation zu, in der sich der Trend zum Rhythmus auch in der

nächsten Frage bestätigt: alle nichtklin. TeilnerhmerInnen bestätigten, dass Rhythmus sie in ihrer

Lebendigkeit angesprochen hat; bei der Gruppe der klinschen TeilnehmerInnen setzt sich der Trend

Page 71: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

69

fort: 20 TeilnehmerInnen erlebten sich beim Spiel des Rhythmus in ihrer Lebendigkeit; beim Klang

war das nicht mehr so eindeutig. Diese Aussage zeigt auf, wie stark Rhythmus in seiner fließenden /

bewegenden / pulsierenden Kraft Lebendigkeit spüren lässt – offensichtlich mehr als Klang-Resonanz.

Interessant wird dann die nächste Frage nach dem Gefühl der Geborgenheit: das gefühlsmäßige

Erleben von Geborgenheit entspricht der Grundstrebung von erster und zweiter Grundmotivation

(vgl. Längle 2003,122).

In der Gruppe „nichtklinisch“ ist auch diese Aussage erfüllt. Bei den klinischen TeilnehmerInnen

verändert sich das Bild – ca. 1/3 der KlientInnen konnten dieser Aussage nicht zustimmen, wenn

dann stärker beim Rhythmus- als beim Klangerleben. Scheinbar ist ein fehlendes

Geborgenheitsgefühl nicht so leicht mit einer kurzen Improvisation zu kompensieren.

Die nächste Aussage getrennt auszuwerten war mir ein besonderes Anliegen. Wie schon im Kapitel

Ressourcen / Trauma ausgeführt, ist unbedingt zu beachten, dass durch die musikalische Aktivität

möglichst keine (zusätzlichen) Belastungen erzeugt werden.

Page 72: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

70

Bei der Gruppe der KollegInnen war das Ergebnis eindeutig – für niemanden waren unangenehme

Bilder ein Thema.

Etwas anders stellt sich das Ergebnis in der Gruppe der KlientInnen dar – auch hier hat die bei

weitem überwiegende Anzahl der TeilnehmerInnen keine Belastung durch unangenehme Bilder

angegeben. Dennoch haben 3 KlientInnen zwischen „eher ja“ und „trifft voll zu“ angekreuzt.

Interessant ist in diesem Zusammenhang aber die Tatsache, dass die beiden TeilnehmerInnen, die die

höchste Belastung angegeben haben gleichzeitig die Aussage „Mir sind schöne Bilder / Erinnerungen

hochgekommen“ positiv (mit „4“ bzw. „6“) eingestuft haben. Ich erkläre es mir so, dass diese

TeilnehmerInnen insgesamt stärker zum „Bildern“ neigen.

Bei der umgekehrten Frage nach „schönen Bildern“ zeigt sich ein gemischtes Bild mit wenig

Unterschieden zwischen den Gruppen bzw. auch zwischen Rhythmus und Klang – es gaben nur

wenige Personen an, dass ihnen schöne Bilder hochgekommen sind.

Die nächste Aussage zeigt, dass die KlientInnen grundsätzlich gedanklich stärker mit Problemen

beschäftigt waren als die nicht-klinschen TeilnehmerInnen, von denen während der Improvisationen

niemand mit Problemen beschäftigt war. Bei den klinischen TeilnehmerInnen musste ebenfalls die

Page 73: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

71

Mehrzahl eher nicht an Probleme denken – wobei nicht klar ist, ob sie von bestehenen Problemen

abgelenkt wurden oder grundsätzlich mit keinen beschäftigt waren.

Ähnlich stellt sich die nächste Einzelfrage dar: In der Gruppe „nichtklinsch“ war Ärger so gut wie kein

Thema.

Bei den „KlientInnen“ haben doch einzelne TeilnehmerInnen mit ja geantwortet. An dieser Stelle

bräuchte es dann eine genauere Nachfrage: entstand die Wut aus der aktuellen Situation, vielleicht

weil jemand sich nicht ausreichend wahrgenommen fühlte, oder wurde Ärger aus einer anderen

Situation aktualisiert? Diese Differenzierung ist an dieser Stelle nicht möglich, verweist aber auf die

besondere Bedeutung einer guten Nachbesprechung der Improvisationen.

Page 74: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

72

22.) Ergebnisse aus der Pilotphase

In der Pilotphase wurde den 15 TeilnehmerInnen sowohl vor als auch nach den Improvisationen die

Allgemeine Stimmungsskala vorgelegt. Daher ist ein direkter Vergleich der Stimmung vorher und

nachher möglich. Bei der Gegenüberstellung der vorher-nachher Ergebnisse zeigt sich eine

stimmungsaufhellende Wirkung der Rhythmusimprovisation; beim Klang wurde die Stimmung

subjektiv weitgehend unverändert bewertet. Die Zahlen in den Kästchen stellen die Differenz

zwischen der Einstufung vorher und nachher dar, wobei sich in einem Wert über Null eine

Stimmungsverbesserung abbildet. Rhythmus wirkte also am stärksten „gegen Müdigkeit“ (mü) und

verringerte das Gefühl von Traurigkeit (tr) bzw. verstärkte die positiven Gefühle (po). Beim Klang ist

zumindest keine Verschlechterung der Stimmung eingetreten, jedoch außer bei der Dimension

„positive Stimmung“ keine Verbesserung der Werte. Die Umkehrung der Fragestellung bei „po“

wurde auch hier berücksichtigt.

15 Teiln. zo po

Rhythmus 0,6 0,7 0,1 0,9 0,3 0,9

alle tr ho mü

14 Teiln.

zo po

Klang 0,1 0,1 0,1 0,0 -0,1 0,4

alle tr ho mü

Page 75: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

73

23.) Signifikanzüberlegungen

Aufgrund der zum Teil geringen Probandenzahl in den einzelnen Auswertungsvarianten bzw.

Gruppen der Hauptuntersuchung können die Teilergebnisse nur als Tendenz, nicht als signifikante

Unterschiede interpretiert werden. Gesamt gesehen erscheinen die Unterschiede jedoch in Richtung

deutlich größerer Wirkung des Rhythmus gegenüber dem Klang zu weisen.

Eine rechnerische Signifikanzprüfung war allerdings aufgrund der beschriebenen Bewertungs-

problematik nicht zielführend.

Die Untersuchung aus der Pilotphase , bei der sowohl vor als auch nach der Musikimprovisation die

Aktuelle Stimmungsskala vorgelegt wurde, bot jedoch eine Möglichkeit für die Durchführung eines

ergänzenden statistischen Signifikanztests.

Die Zahlenwerte sind in der Tabelle „Signifikanztest“ (Beilage S) zusammengestellt.

Dazu wurde zunächst für jeden Probanden der Bewertungs-Mittelwert, jeweils vor und nach der

Musikimprovisation ermittelt, dies für Rhythmus und Klang. (Gesamtmittel ohne Klassenbildung). Als

Wirkung der beiden Improvisationen wurde für jeden Probanden die Differenz „vor“-„nach“

ermittelt, dies wiederum für Rhythmus und Klang. Positive Werte entsprechen dabei einer „geringer

negativen“ Gesamtstimmung, negative sinngemäß umgekehrt.

Abschließend wurde der Unterschied zwischen Rhythmus und Klang hinsichtlich dem so errechneten

„Erfolg“ ermittelt und statistisch für die Stichprobe der Probanden untersucht.

Ausgehend von der Überlegung, dass gemäß Mittelwertsatz eine angenäherte Normalverteilung für

diesen Unterschied angenommen werden kann, wurde ein studentscher t-Test durchgeführt. Das

Ergebnis liefert ein Signifikanzniveau für einen Unterschied zugunsten „Rhythmus“ von etwas über

90%.

Damit ist die vermutete höhere Wirkung des Rhythmus der Tendenz nach deutlich bestätigt.

Page 76: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

74

D) Zusammenfassung der Ergebnisse

Die beiden Improvisationsmodelle für Rhythmus und Klang lieferten vergleichbare musikalische

Ergebnisse, an Hand derer die Forschungsfragen behandelt werden konnten.

Der Fragebogen zum Musikerleben erwies sich in der Bearbeitung als brauchbares Instrument. Einige

wenige Aussagen fielen letztlich aus der Auswertung – das hängt damit zusammen, dass ich den

Fragebogen zu einem Zeitpunkt entwickelte, wo ich mir über die Auswertung noch wenig Gedanken

gemacht hatte und die Zuordnung zu den Grundmotivationsebenen nur intuitiv angedacht hatte. Bei

genauerer Betrachtung waren dann einzelne Aussagen nicht leicht einzuordnen oder nicht

verwendbar.

Ich sehe als sehr positiv an, dass die Einstufungen von den TeilnehmerInnen differenziert angekreuzt

wurden. Es bestätigt mir, dass es sich lohnt, bei der Frage nach Wahrnehmung und Emotionen

Antwortmöglichkeiten vorzuschlagen um das, was während der Improvisationen unbewusst

geschieht, zu integrieren. Es war eine sehr positive Überraschung, dass sich die TeilnehmerInnen, die

bei offenen Fragen meist nur sehr knappe Antworten finden, auf die Einstufung von 41

verschiedenen Aussagen zu einer Improvisation einließen. In einzelnen mündlichen Kommentaren

wurde mir bestätigt, dass oft erst durch die Frage – entweder in der Stimmungsskala oder zum

Musikerleben – ein bestimmtes Gefühl oder die eigene Wahrnehmung bewusst wurde. Der

entwickelte Fragebogen wird mir auch in Zukunft in meiner Arbeit zumindest ein innerer Leitfaden

für die Spiel-Nachbesprechungen sein.

Insgesamt sind die Ergebnisse hinsichtlich der Zuordnung zu den Grundmotivationsebenen und der

Wirkung in Richtung Entspannung, Aktivierung und Gefühlsintensivierung bei den klinischen und

nichtklinischen TeilnehmerInnen zwar in der Intensität verschieden, die Ergebnisse weisen aber alle

in die gleiche Richtung. Auffällig ist, dass die Ergebnisse der TeilnehmerInnen mit affektiven

Störungen (ohne Symptome aus dem schizophrenen Formenkreis) den nichtklinischen Ergebnissen

sehr nahe kommen, die Werte der anderen TeilnehmerInnen im Schnitt niedriger sind – doch ein

Hinweis auf die Affektverflachung im Zusammenhang mit Schizophrenie.

Page 77: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

75

Ausgangsstimmung

Die Befragung vor den Improvisationen mittels ASTS ergab ein inhomogenes Bild in der

Grundstimmung. Es gab große Unterschiede zwischen den TeilnehmerInnen von insgesamt positiver

Grundstimmung bis recht negativem Befinden.

Beim Vergleich der aktuellen Stimmung im Abstand von genau einer Woche zeigte sich bei fast allen

nichtklinischen TeilnehmerInnen eine ähnliche Stimmung an beiden Tagen; bei den klinischen

TeilnehmerInnen wurde eine größere Stimmungslabilität sichtbar – nur die Hälfte der

TeilnehmerInnen begannen die 2.Improvisatione in einer ähnlichen Stimmung wie die erste.

Ein wesentlicher Befund dieser Untersuchung ist der, dass sich die Ausgangsstimmung kaum auf das

Musikerleben auswirkte. Es bestätigt die Annahme, dass die emotionale Grundgestimmtheit sich

wenig auf das Erspüren von Wertvollem, das die Situation bietet, auswirkt.

Musikwirkung allgemein

An der Studie nahmen nur Personen teil, die Musik als Wert erleben. Es war auf Grund der Auswahl

der TeilnehmerInnen zu erwarten, dass das Musizieren grundsätzlich als positiv eingestuft werden

wird. Diese Annahme hat sich bestätigt. Die Aussagen zum Musikerleben wurden sowohl nach den

Rhythmus- als auch den Klangimprovisationen tendenziell positiv eingestuft. Alle Durchschnittswerte

– in allen Untergruppen – sind immer im „positiven“ Bereich (über 3,5) zu finden, meist weit darüber.

Stimmungsänderung

In der Pilotphase wurde die Stimmung vorher und nachher erfragt – die Ergebnisse dieser kleinen

Erhebung zeigen durchschnittlich eine Stimmungsaufhellung. In der eigentlichen Studie war dieser

direkte Vergleich auf Grund des geänderten Designs nicht möglich – die entsprechende Frage an die

TeilnehmerInnen wurde aber ebenfalls von der Mehrzahl dahingehend beantwortet, dass sich die

Stimmung subjektiv verbessert hat.

Page 78: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

76

Rhythmus, Klang und Grundmotivationen

Die Ergebnisse hinsichtlich der Grundmotivationsebenen haben mich überrascht. Von allen Seiten

betrachtet war immer der Rhythmus sowohl bzgl. der ersten als auch der zweiten

Grundmotivationsebene dem Klang überlegen. Rhythmus wurde stark in seiner Halt und Orientierung

vermittelnden Funktion und auch intensiv körperlich wahrgenommen. Genau so stark wurde aber

auch die Bewegung, die Lebendigkeit im rhythmischen Pulsieren erlebt und erzeugte bei vielen ein

Gefühl von Wärme und von Geborgenheit. Vielleicht wurden diese Gefühle aber gerade erst dadurch

gut spürbar, weil die Aspekte der ersten Grundmotivation im Rhythmus besonders gut zum Tragen

kommen.

Klang wurde insgesamt ebenfalls in allen Dimensionen positiv erlebt – aber nicht so stark wie der

Klang. Meine Bedenken, dass Klangimprovisationen zu wenig Halt und Struktur geben könnten,

haben sich nicht bestätigt. Offensichtlich gab die Wahrnehmung des Klang-Raumes ebenfalls Halt;

zusätzlich wurde durch das eigene Mitspielen und Mitgestalten die Orientierung im Hier und Jetzt

gehalten. Bei der Klang-Spielregel war eine stärkere Konzentration auf das Spielgeschehen nötig (um

den eigenen „Einsatz“ nicht zu versäumen) - dadurch war es vielleicht schwieriger, innerlich

loszulassen als beim Rhythmus.

Die Überlegenheit des Rhythmus ist wohl zusätzlich auch mit dem stärkeren Körpereinsatz beim

Trommeln zu erklären. Außerdem ist beim Spiel mit den Händen noch eine stärkere Verbindung zum

Instrument gegeben als beim Spiel mit einem Schlägel auf Klangstäben. Saiten einer Leier mit der

Hand zu streichen ermöglicht da ev. schon wieder ein anderes Erleben.

Bezüglich der dritten Grundmotivation fanden sich kaum Unterschiede zwischen Rhythmus und Klang

– bei dieser Ebene ging es bei der Frage nach dem „eigenen“ und dem Kontakt zu den anderen

Spielern nicht mehr um die Wahrnehmung der Rhythmen und Klänge sondern um die eigene

Individualität und eine Stellungnahme zum gemeinsamen Improvisieren. Hier wurden offensichtlich

beide Improvisationen ähnlich erlebt. Eine Ausnahme bilden die verhältnismäßig niedrigen

Einstufungen in der Gruppe der KlientInnen mit affektiven Störungen / Persönlichkeitsstörungen

nach der Klangimprovisation.

Page 79: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

77

Lebensfreude, Entspannung, Gefühlsintensivierung

Bei der Auswertung hinsichtlich dieser 3 Bereiche wurden die deutlichsten Unterschiede in den

Ergebnissen sichtbar. Mit Abstand am stärksten wirkte der Rhythmus auf den Bereich „Lebensfreude,

Aktivierung“, weitaus stärker als auf die anderen Bereiche bzw. als Klang. Erstaunlich finde ich den

Umstand, dass auch Entspannung und Beruhigung durch Rhythmus zumindest gleich bzw. manchmal

sogar stärker als durch das Klangerleben erreicht wurden. Offensichtlich führte das Gefühl der

Erdung und des Innerlich-Loslassen-Könnens zu innerer Beruhigung. Beide Improvisationen führten in

etwa gleichem Maß zu einer Gefühls-Aktivierung.

Innere Bilder / Belastung durch die Musik

An Hand der Auswertung von einzelner Fragen konnte gezeigt werden, dass die Töne bei vielen

TeilnehmerInnen auch nach dem Spielen innerlich nachklangen, was im Sinne der neurobiologischen

Erkenntnisse die Effekte hinsichtlich Resonanz und Synchronisation verstärkt haben dürfte. Einige

TeilnehmerInnen berichteten auch von positiven inneren Bildern die nachwirkten.

Wesentlich war im Hinblick auf die Vulnerabilität der KlientInnen und unter Berücksichtigung der

Erkenntnisse der Trauma-Forschung die Frage nach Belastungen durch die Improvisationen: hier

konnte gezeigt werden, dass in diesem Setting und mit den gewählten Spielanregungen im Großen

und Ganzen kein zusätzlicher Stress erzeugt wurde.

Die Erfahrungen und Ergebnisse aus diesem Projekt lassen darauf schließen, dass sich die

untersuchten Rhythmus- und Klangspiele eignen, Grundvertrauen, Grundwert und Selbstwert zu

stärken. Ich fühle mich bestärkt, derartige Improvisationen immer wieder zu initiieren, weil sie Spaß

machen, weil sie in gleichem Maß Halt, Raum und Orientierung erlebbar machen, die Offenheit für

die Welt und die Resonanzfähigkeit fördern und damit die Basis für integriertes emotionales Erleben

bereiten. Durch die soziale Resonanz im gemeinsamen Spielen werden diese Erfahrungen noch

verstärkt. Die Individualität der MitspielerInnen wird in den Improvisationen hörbar, selbst bei

identischer Spielregel gibt es auch in 20 Jahren keine 2 genau gleichen Improvisationen. Um die

Erfahrungen gut – auch neuronal – zu verankern, braucht es viele Wiederholungen – und die werden

durch diese persönlichen Variationen für mich – und zum Glück auch für die KlientInnen, die gerne

mit Rhythmus und Klängen experimentieren - nie langweilig.

Page 80: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

78

Abschluss

Dieses Projekt war eine sehr spannende Herausforderung. Aus der Praxis kommend ging ich ohne

Forschungserfahrung und unbefangen an diese Arbeit heran. Ohne eine Vorstellung davon, wie das

Erlebte und Erfahrene dann ausgewertet werden kann, erstellte ich das Konzept und meinen

Fragebogen. Erst im Tun und v.a. bei der Auswertung erkannte ich einige Unzulänglichkeiten. So war

z.B. die Zuordnung der Aussagen zu den Grundmotivationen bei einigen Punkten nicht klar oder

möglich. Ich erlebte persönlich den Schritt schwierig, die erhobenen Daten mit statistischen

Methoden zusammenfassen zu müssen und zu akzeptieren, dass ich damit dem Erleben des

Einzelnen bzw. der detaillierten Fragestellung nicht mehr gerecht werden konnte. Einen kleinen

Ausweg bot mir die Beschäftigung mit Einzelfragen, wo die TeilnehmerInnen zumindest punktuell in

ihrem persönlichen Erleben besser sichtbar wurden. Zusammenfassend hat mich die Beschäftigung

mit diesem Projekt aber sehr interessiert und mich in meiner Arbeitsweise bestärkt.

Ich bedanke mich bei allen KollegInnen und KlientInnen für die Bereitschaft für die Teilnahme und

vor allem bei meinem Vater für die großartige Unterstützung bei der Auswertung.

So schließe ich diese Arbeit mit der ersten Aussage aus dem Fragebogen zum Musikerleben:

ES HAT MIR SPASS GEMACHT!

Page 81: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

79

Literaturverzeichnis

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Page 83: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

ANHANG:

Einladung zum Projekt

1 Satz leere Fragebögen

Fragebogen mit Zuordnung der Aussagen

Beilagen zur Auswertung

Auswertungen

Page 84: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

FRAGEBOGEN ZUM MUSIKERLEBEN

Nachfolgend finden Sie eine Liste von Aussagen. Bitte lesen Sie die Sätze sorgfältig, und kreuzen Sie dann an, wie stark diese Aussage im Moment für Sie zutrifft

(trifft ganz zu – trifft teilweise zu – trifft eher zu – trifft eher nicht zu – trifft kaum zu – trifft gar nicht zu)

trif

ft g

anz

zu

zie

mlic

h

eh

er

ja

eh

er

ne

in

kau

m

gar

nic

ht

1.) Es hat mir Spaß gemacht.

2. GM; Wirkung: Lebensfreude

2.) Ich fühle mich entspannt.

1.GM; Wirkung Ruhe, Entspannung

3.) Die Töne wirken in mir nach.

1.GM; 2.GM Wirkung. Gefühlsintensiv. Auswertung als Einzelfrage

4.) Es war aufregend für mich.

Nicht ausgewertet

5.) Ich fühle mich gewärmt.

2.GM; Wirkung: Gefühlsintensivierung

6.) Ich habe inneren Halt erlebt.

1.GM; Wirkung Ruhe, Entspannung

7.) Ich bin aktiviert.

2.GM; Wirkung: Lebensfreude

8.) Ich habe die Töne im Raum klingen gehört.

1.GM

9.) Ich fühle mich geerdet.

1.GM; Wirkung: Ruhe, Entspannung

10.) Ich habe meinen Atem gespürt.

1.GM

11.) Ich wurde von Problemen abgelenkt.

Nicht ausgewertet

12.) Ich bin müde.

Umcodiert. Wirkung: Lebensfreude

Page 85: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

13.) Ich habe meinen Körper gespürt.

1.GM

14.) Mir sind schöne Bilder hochgekommen.

Auswertung als Einzelfrage

15.) Ich konnte innerlich loslassen.

1.GM; Wirkung: Ruhe, Entspannung

16.) Die Spielregel hat mich eingeengt.

Umcodiert. 3.GM

17.) Ich musste an Probleme denken.

Auswertung als Einzelfrage

18.) Ich konnte mich wo anhalten.

1.GM

19.). Es ist mir zu nahe gegangen.

Umcodiert. 2.GM; Wirkung Gefühlsint.

20.) Ich finde ich habe es gut gemacht.

3.GM

21.) Es kamen belastende Gefühle.

Umcodiert. 2.GM; Wirkung Gefühlsintensivierung. Auswertung als Einzelfrage

22.) Andere sind auf mich eingegangen.

2.GM, 3.GM

23.) Ich konnte mich gut orientieren.

1.GM

24.) Ich habe mich geborgen gefühlt.

2.GM; Wirkung Gefühlsintensivierung Auswertung als Einzelfrage

25.) Ich bin mit anderen in Dialog gekommen.

2.GM, 3.GM

26.) Es hat mir gefallen.

3.GM

Page 86: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

27.) Ich bekam Gefühle von Wut / Ärger.

Umcodiert Wirkung: Gefühlsintensivierung Auswertung als EInzelfrage

28.) Ich habe meine Töne wahrgenommen.

1.GM

29.) Ich fühle mich ruhig.

1.GM; Wirkung; Ruhe, Entspannung

30.) Es hat mich durcheinander gebracht.

Umcodiert.1.GM; Ruhe, Entspannung

31.) Ich habe die Töne der anderen gehört.

1.GM; 3.GM

32.) Ich fühle mich traurig.

Umcodiert. Nicht ausgewertet.

33.) Ich fühle mich fröhlich.

2.GM; Wirkung: Lebensfreude

34.) Es war langweilig.

Umcodiert. 2.GM; Wirkung: Lebensfr.

35.) Meine Stimmung hat sich verbessert.

Auswertung als Einzelfrage.

36.) Ich habe mich den anderen nahe gefühlt.

2.GM

37.) Ich konnte „meines“ ausdrücken.

3.GM

38.) Es war bewegend.

2.GM; Wirkung Gefühlsintensivierung.

39.) Mir sind unangenehme Bilder hochgekommen.

Auswertung als Einzelfrage

40.) Ich fühle mich lebendig.

2.GM; Wirkung Lebensfreude Auswertung als Einzelfrage

41.) Ich bin auf andere eingegangen.

2.GM, 3.GM

Page 87: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

PROJEKT: „Rhythmus und Klang erleben“

Hr. / Fr. (Kürzel) …………………………………………

Alter:

Diagnose:

Teilnahme an Gruppe ……

am ………………………….

am ………………………….

Page 88: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

Liebe Besucherin, lieber Besucher des Tageszentrums!

Liebe Bewohnerin, lieber Bewohner des Wohnheims!

Liebe Bewohnerin, lieber Bewohner des „Haus Brünn“!

Liebe KollegInnen!

Ich plane derzeit, eine Diplomarbeit zu schreiben, in der es um die Wirkung von

Musik-Improvisationen gehen soll.

Ich bitte Sie darum, mir dabei mit Ihrer Erfahrung zu helfen:

In Gruppen von jeweils ca. 8 Personen werden wir an 2 verschiedenen Tagen einmal

eine Trommel-Improvisation und einmal eine Klang-Improvisation machen (so, wie

Sie es ev. aus der Musiktherapie kennen).

Vorher und nachher werde ich Sie bitten, auf einer Liste anzukreuzen, wie es Ihnen

geht bzw. wie Sie die Musik erlebt haben. (so, wie es sonst in der Musiktherapie im

Gespräch üblich ist ).

Die Daten werden nachher anonym ausgewertet und sollen mir dabei helfen, die

Wirkung von Musik auf den Menschen zu beschreiben. Für diese Auswertung bitte

ich Sie auch, mir mitzuteilen, auf Grund welcher Diagnose Sie in Behandlung sind.

Wenn Sie bereit sind, mich bei diesem Vorhaben zu unterstützen, bitte ich Sie, sich

bei Ihrer Betreuerin über den weiteren Ablauf zu informieren.

Danke schon einmal im Voraus allen, die bereit sind mitzumachen!

Ulli Ziering

Musiktherapeutin im Tageszentrum

Page 89: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

ASTS © Dalbert, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg; 16.09.2009

MOMENTANES BEFINDEN

Nachfolgend finden Sie eine Liste mit Wörtern, die verschiedene Gefühle und Gefühlszu-stände beschreiben. Bitte lesen Sie sorgfältig jedes einzelne Wort und kreuzen Sie dann die Zahl an, die am besten Ihren Gefühlszustand im Moment beschreibt. Bitte machen Sie bei je-der Aussage ein Kreuz.

sehr

star

k

star

k

ziem

lich

etw

as

schw

ach

sehr

sc

hwac

h üb

erha

upt

nich

t

1 zornig 7 6 5 4 3 2 1

2 abgeschlafft 7 6 5 4 3 2 1

3 unglücklich 7 6 5 4 3 2 1

4 traurig 7 6 5 4 3 2 1

5 angenehm 7 6 5 4 3 2 1

6 betrübt 7 6 5 4 3 2 1

7 freudig 7 6 5 4 3 2 1

8 hoffnungslos 7 6 5 4 3 2 1

9 müde 7 6 5 4 3 2 1

10 verärgert 7 6 5 4 3 2 1

11 frohgemut 7 6 5 4 3 2 1

12 entmutigt 7 6 5 4 3 2 1

13 fröhlich 7 6 5 4 3 2 1

14 erschöpft 7 6 5 4 3 2 1

15 heiter 7 6 5 4 3 2 1

16 verzweifelt 7 6 5 4 3 2 1

17 wütend 7 6 5 4 3 2 1

18 entkräftet 7 6 5 4 3 2 1

19 lustig 7 6 5 4 3 2 1

Bitte überprüfen Sie nochmals, ob Sie kein Wort ausgelassen haben.

Page 90: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

ASTS © Dalbert, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg; 16.09.2009

Erklärung Die Items jeder Dimension können getrennt aufsummiert werden. Darüber hinaus kann auch ein Gesamtmaß zur Beschreibung der aktuellen negativen Stimmung gebildet werden. Hierzu müssen zunächst die Items der Skala Positive Stimmung umcodiert werden. Trauer (n = 3): 3 4 6 Hoffnungslosigkeit (n = 3): 8 12 16 Müdigkeit (n = 4): 2 9 14 18 Positive Stimmung (n = 6): 5 7 11 13 15 19 Hinzu kommt in der vorliegenden Fassung die Skala

Zorn (n = 3): 1 10 17 die allerdings eine sehr situationsspezifische Bedeutungen zu haben scheint (siehe Dalbert, 1992). Skalenentwicklung:

Dalbert, C. (1992). Subjektives Wohlbefinden junger Erwachsener: Theoretische und empiri-sche Analysen der Struktur und Stabilität. Zeitschrift für Differentielle und Diagnostische Psychologie, 13, 207-220.

Eine Beschreibung der Skala befindet sich auch am Ende dieser Datei.

Untersuchungen mit diesen Skalen: Dalbert, C. (2002). Beliefs in a just world as a buffer against anger. Social Justice research, ,

15, 123-145.

Dalbert, C. (1999). The world is more just for me than generally: About the Personal Belief in a Just World Scale’s validity. Social Justice Research, 12, 79-98.

Dalbert, C. (1993). Gefährdung des Wohlbefindens durch Arbeitsplatzunsicherheit: Eine Ana-lyse der Einflußfaktoren Selbstwert und Gerechte-Welt-Glaube. Zeitschrift für Gesund-heitspsychologie, 1, 235-253.

Dalbert, C. (1993). Psychisches Wohlbefinden und Persönlichkeit in Ost und West: Vergleich von Sozialisationseffekten in der früheren DDR und der alten BRD. Zeitschrift für Soziali-sationsforschung und Erziehungssoziologie, (1), 82-94.

Dalbert, C., Lipkus, I.M., Sallay, H., & Goch, I. (2001). A just and an unjust world: Structure and validity of different world beliefs. Personality and Individual Differences, 30, 561-577.

Het, S. & Wolf, O. T. (2007). Mood changes in response to psychosocial stress in healthy young women: Effects of pretreatment with cortisol. Behavioral Neuroscience, 121, 11-20.

Schredl, M., Hebel, M. E., Klütsch, R. C., Liebe, L. J. (2009). The role of mood congruency memory effects in dream recall: A pilot study. Dreaming, 19, 113-118.

Wiswede, D., Münte, T.F. & Rüsseler, J. (2009). Negative affect induced by derogatory verbal feedback modulates the neural signature of error detection. Social Cognitive and Affective Neuroscience, 4, 227-237.

Page 91: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

ASTS © Dalbert, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg; 16.09.2009

ASTS Aktuelle Stimmungsskala

Autoren Claudia Dalbert

Quelle Dalbert, C. (1992). Subjektives Wohlbefinden junger Erwachsener:

Theoretische und empirische Analysen der Struktur und Stabilität.Zeitschrift für Differentielle und Diagnostische Psychologie, 13, 207-220.

Vorgänger-/ Originalversion

Zur Messung der aktuellen Stimmung wurde eine eigene deutscheKurzfassung des „Profile of Mood States“ (POMS; McNair, Lorr &Doppleman, 1971), die aktuelle Stimmungsskala (ASTS) entwickelt.Ausgangspunkt waren die von Bullinger, Heinisch, Ludwig und Geier (1990) berichteten Analysen ihrer Adaptation des POMS.

Anwendungsbereich Aufgrund ihrer Kürze kann die Aktuelle Stimmungsskala für den Ein-

satz bei psychisch belasteten Personen, die häufig Schwierigkeiten mitder Bearbeitung langer Fragebogen haben, empfohlen werden. Die valide und veränderungssensitive ASTS ist geeignet, wichtigeDimensionen seelischer Gesundheit zu beschreiben. Sie kann alsKriterium für den Umgang mit Entwicklungsaufgaben wie z.B. Eintritt inStudium oder Berufsleben oder für die Bewältigung von Schicksals-schlägen wie z.B. Arbeitslosigkeit oder schwere Krankheit dienen.

Bearbeitungszeit Bei der ASTS handelt es sich um ein äußerst ökonomisches Instru-

ment, das in 5 Minuten zu bearbeiten ist. Kurzbeschreibung Selbstbeurteilungsverfahren mit 19 Items zur Erfassung der aktuellen

Stimmung Theoretischer Hinter-grund

Die ASTS erfasst den State-Anteil des subjektiven Wohlbefindens. Bei der Beschreibung der Bewältigung von Lebensaufgaben und Schick-salsschlägen können die Dimensionen des aktuellen subjektivenWohlbefindens sinnvolle Kriterien erfolgreicher Bewältigung darstellen. Gerade eine negative Differenz zwischen habituellem und aktuellem Wohlbefinden stellt eine Herausforderung an die individuelle Anpassungsleistung dar. Bewältigungsziel ist hier die positive Anpas-sung oder, anders gesagt: der Niederschlag eines aktuellen negativenZustandes auf das habituelle subjektive Wohlbefinden und die Rück-wirkung auf andere Personendispositionen soll verhindert werden. Gelingt eine solche positive Anpassung nicht, kann hierin ein Anzei-chen für den Beginn abweichender Entwicklung gesehen werden. In-sofern berührt diese Differenzierung eine Nahtstelle zwischen Ent-wicklungs- und Klinischer Psychologie.

Entwicklung des Tests Die sechs Items, die bei Bullinger et al. (1990) die höchsten Ladungen

auf dem Faktor Niedergeschlagenheit und keine Ladungen auf ande-ren Faktoren aufwiesen, wurden zur Messung der Dimension „Nieder-geschlagenheit“ vorgelegt. Die fünf bei Bullinger et al. (1990) auf demFaktor Müdigkeit ladenden Items wurden auch hier zur Messung derDimension „Müdigkeit" vorgegeben. Die Dimension „Zorn“ wird durch

Page 92: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

ASTS © Dalbert, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg; 16.09.2009

die drei eindeutig auf einem Faktor ladenden Items der Dimension „Missmut“ bei Bullinger et al. (1990) gemessen. Als positiv getönteDimension enthält das POMS die Dimension „Tatendrang“. Auf diesem Faktor luden bei Bullinger et al. (1990) sieben Items, die sowohlTatendrang (z.B. tatkräftig, energisch) als auch positive Stimmung (z.B. fröhlich, munter) beschreiben. Diese sieben Items wurden eben-falls aufgenommen.

Aufbau und Auswer-tung

Die Skala Aktuelle Stimmung (ASTS) umfasst 19 Items, die den fünfTeilskalen Trauer (TR), Hoffnungslosigkeit (HO), Müdigkeit (MÜ), Zorn (ZO) und positive Stimmung (PO) zugeordnet sind. Die drei Dimensi-onen Trauer, Hoffnungslosigkeit und Müdigkeit sowie die Dimensionpositive Stimmung sind geeignet, die aktuelle Stimmung in ihrem Kernzu beschreiben. Es wird nach den Gefühlszuständen „im Moment“ gefragt und zur Beurteilung der dargebotenen Adjektive wird eine sie-benstufige Rating-Skala mit den Endpolen „überhaupt nicht“ (= 1) und „sehr stark“ (= 7) vorgelegt. Die Items jeder Dimension können ge-trennt aufsummiert werden. Darüber hinaus kann auch ein Gesamt-maß zur Beschreibung der aktuellen negativen Stimmung gebildetwerden. Hierzu müssen zunächst die Items der Skala Positive Stim-mung umcodiert werden. Trauer (n = 3): 3 4 6 Hoffnungslosigkeit (n = 3): 8 12 16 Müdigkeit (n = 4): 2 9 14 18 Positive Stimmung (n = 6): 5 7 11 13 15 19 Hinzu kommt die Skala Zorn (n = 3): 1 10 17, die allerdings eine sehrsituationsspezifische Bedeutungen zu haben scheint (siehe Dalbert,1992) und nicht in einen gemeinsamen Faktor negative Stimmungaufgenommen wurde, aber zur Messung von Zorn in einer bestimmtenLebenslage geeignet ist.

Gütekriterien Objektivität: Die ASTS ist in ihrer Durchführung und Auswertung

standardisiert und deshalb als objektiv einzuschätzen. Reliabilität: Für die Skalen konnten befriedigende Homogenitätskoef-fizienten erzielt werden. Die interne Konsistenz (Cronbach’s Alpha)beträgt α = .83 bis .94. Faktorielle Validität: Eine Hauptkomponentenanalyse mit anschlie-ßender Varimaxrotation über die 22 Items zur Messung der aktuellen Stimmung erbrachte eine vierfaktorielle Lösung, die 70.9 % der Vari-anz aufklärte. Die Items markierten gemäß der a priori postuliertenStruktur die Faktoren Tatendrang, Niedergeschlagenheit, Müdigkeitund Zorn. Insofern replizieren diese Ergebnisse die von Bullinger et al. (1990) vorgestellten Analysen. Aber das Bild verändert sich bei Betrachtung der konfirmatorischenAnalysen (Dalbert, 1992). Wegen der hohen Itemzahl wurde hier derumgekehrte Weg eingeschlagen. Zunächst wurden die Einzeldimensi-onen überprüft und erst dann das gemeinsame Modell. Das Ein-Faktor-Modell für die sechs Items zur Messung der Niederge-schlagenheit mit freien Ladungen und freien unkorrelierten Fehlernwurde von den Daten widerlegt (χ2

= 42.36; p < .001). Eine Analyseder standardisierten Residuen legte ein Zwei-Faktor-Modell mit den Faktoren Trauer und Hoffnungslosigkeit nahe. Dieses Modell mit per-fekter Einfachstruktur wurde durch die Daten gestützt (χ2

= 17.66; p = .126; GFI = .969). Das Ein-Faktor-Modell für die fünf Items zur Messung der Müdigkeitmit freien Ladungen und freien unkorrelierten Fehlern stimmte nicht mitden Daten überein (χ2

= 21.55; p < .001). Eine Analyse der standardi-sierten Residuen legte den Verzicht eines Items nahe. Für dieverbleibenden vier Items war die Annahme eines Ein-Faktor-Modells

Page 93: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

ASTS © Dalbert, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg; 16.09.2009

mit fixierten Ladungen angemessen (χ2 = 4.24; p = .516; GFI = .989).

Das Ein-Faktor-Modell mit auf Eins fixierten Ladungen für die drei von Bullinger et al. (1990) übernommenen Items zur Messung von Zornwurde von den Daten gestützt (χ2

= .00; p = .970; GFI = 1.0). Um zu überprüfen, ob sich die vier Dimensionen Trauer, Hoffnungslo-sigkeit, Müdigkeit und Zorn hinreichend klar voneinander unterschei-den, wurde das gemeinsame Messmodell für die vier Dimensionen mit insgesamt 13 Items getestet. Dieses Vier-Faktoren-Modell wurde durch die Daten gestützt (χ2

= 83.35; p = .073; GFI = .939). Vergleich-bare Ergebnisse wurden zu einem zweiten Messzeitpunkt drei Monatespäter ermittelt. Eingehende Analysen der Items der Dimension Tatendrang führten dazu, dass diese Items nicht weiter verwendet wurden. Stattdessenwurde zum zweiten Messzeitpunkt eine sechs Items umfassende, ein-deutige positive Stimmungsskala unter Rückgriff auf Ergebnisse zur Eigenschaftswörterliste (EWL) von Janke und Debus (1978) erstellt. Ein Ein-Faktor-Modell mit auf Eins fixieren Ladungen für die sechsItems wurde von den Daten gestützt (χ2

13 = 15.22; p = .363; GFI = .930). Differentielle Validität: Einen wichtigen Hinweis auf die differentielle Validität gibt ein Strukturgleichungsmodelle. Das theoretische Modell des subjektiven Wohlbefindes (s. Dalbert, 1992) unterscheidet zu-nächst zwischen einem aktuellen und einem habituellen Wohlbefinden, und innerhalb des habituellen wird zwischen emotionalen und kognitiven Anteilen getrennt. Das Strukturgleichungsmodell belegteben diese Annahme, indem es aufzeigt, dass die beiden SkalenStimmungsniveau und Allgemeine Lebenszufriedenheit gemeinsamhabituelle Anteile des subjektiven Wohlbefindens abbilden und dass diese Gemeinsamkeit bedeutsamer zur Erklärung des Antwortverhal-tens war als etwa die inhaltliche Gemeinsamkeit zwischen den Fakto-ren Stimmungsniveau und aktuelle Stimmung. Ebenso war die Korre-lation zwischen Stimmungsniveau und Lebenszufriedenheit (Trait-Trait-Korrelation: r = .67) enger als die Korrelationen der beidenhabituellen mit den drei aktuellen negativen Stimmungsmaßen (Trait-State-Korrelationen: r = .28/.42; Dalbert, 1992). Die Stabilitätskoeffizienten für die habituellen Maße Stimmungsniveau und Lebenszufriedenheit (r = .81/87) waren ebenfalls höher als die fürdie aktuellen Stimmungsdimensionen Müdigkeit, Trauer, Hoffnungslo-sigkeit (r = .34/.63). Konstruktvalidität: Es konnte gezeigt werden, dass das habituelle subjektive Wohlbefinden eine wichtige Erklärung der aktuellen Stim-mung darstellt. Etwa die Hälfte des momentanen Befinden ging auf dieaktuelle Stimmung zurück. Die hohen Korrelationen der drei Stimmungsdimensionen Trauer,Hoffnungslosigkeit und Müdigkeit mit dem General-Health-Questio-naire (GHQ, Goldberg, 1972) können als Hinweise auf die Konstrukt-validität der drei Dimensionen zur Messung der aktuellen Stimmunggewertet werden. Von den vier State-Maßen Trauer, Hoffnungslosigkeit, Müdigkeit und positive Stimmung korrelierte keines mit Geschlecht, Alter oder Sozi-aler Erwünschheit.

Normen

Für die ASTS liegen keine Normen vor.

Literatur Bullinger, M., Heinisch, M., Ludwig, M., & Geier, S. (1990). Skalen zur

Erfassung des Wohlbefindens: Psychometrische Analysen zum „Profile of Mood States“ (POMS) und zum „Psychological General

Page 94: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

ASTS © Dalbert, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg; 16.09.2009

Wellbeing Index“ (PGWB). Zeitschrift für Differentielle und Dia-gnostische Psychologie, 11, 53-61.

Diener, E. (1984). Subjective well-being. Psychological Bulletin, 95, 542-575.

Goldberg, D.P. (1972). The detection of psychiatric illness by ques-tionnaire. London. U.K.: Oxford University Press.

Janke, W., & Debus, G. (1978). Die Eigenschaftswörterliste (EWL).Göttingen: Hogrefe.

McNair, D.M., Lorr, M., & Doppleman, L.F : (1971). EITS – manual for Profile of Mood States. San Diego, California: Educational and In-dustrial Testing Service.

WWW-Ressourcen http://www.erzwiss.uni-halle.de/gliederung/paed/ppsych/instde1.htm

Autor des Beitrags Prof. Dr. Claudia Dalbert, Dipl.-Psych.

Martin-Luther-Universität Institut für Erziehungswissenschaften Abteilung Erziehungspsychologie Franckeplatz 1, D-06110 Halle eMail: [email protected]

Page 95: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

FRAGEBOGEN ZUM MUSIKERLEBEN

trifft g

an

z

zu

teilw

eis

e

ehe

r ja

ehe

r

nein

ka

um

gar

nic

ht

1.) Es hat mir Spaß gemacht.

2.) Ich fühle mich entspannt.

3.) Die Töne wirken in mir nach.

4.) Es war aufregend für mich.

5.) Ich fühle mich gewärmt.

6.) Ich habe inneren Halt erlebt.

7.) Ich bin aktiviert.

8.) Ich habe die Töne im Raum klingen gehört.

9.) Ich fühle mich geerdet.

10.) Ich habe meinen Atem gespürt.

11.) Ich wurde von Problemen abgelenkt.

12.) Ich bin müde.

Page 96: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

trifft g

an

z

zu

teilw

eis

e

ehe

r ja

ehe

r

nein

ka

um

gar

nic

ht

13.) Ich habe meinen Körper gespürt.

14.) Mir sind schöne Bilder / Erinnerungen hochgekommen.

15.) Ich konnte innerlich loslassen.

16.) Die Spielregel hat mich eingeengt.

17.) Ich musste an Probleme denken.

18.) Es ist mir zu nahe gegangen.

19.) Ich konnte mich wo anhalten.

20.) Ich finde ich habe es gut gemacht.

21.) Ich habe mich belastet gefühlt.

22.) Es war langweilig.

23.) Ich konnte mich gut orientieren.

24.) Ich habe mich geborgen gefühlt.

25.) Ich bin mit anderen in Dialog gekommen.

26.) Es hat mir gefallen.

27.) Ich bekam Gefühle von Wut / Ärger.

Page 97: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

trifft g

an

z

zu

teilw

eis

e

ehe

r ja

ehe

r

nein

ka

um

gar

nic

ht

28.) Ich habe meine Töne wahrgenommen.

29.) Ich fühle mich ruhig.

30.) Es hat mich durcheinander gebracht.

31.) Ich habe die Töne der anderen gehört.

32.) Ich fühle mich traurig.

33.) Ich fühle mich fröhlich.

34.) Es war langweilig.

35.) Meine Stimmung hat sich verbessert.

36.) Ich habe mich den anderen nahe gefühlt.

37.) Ich konnte „meines“ ausdrücken.

38.) Es war bewegend.

39.) Mir sind unangenehme Bilder hochgekommen.

40.) Ich fühle mich lebendig.

41.) Ich bin auf andere eingegangen.

Page 98: Rhythmus und Klang erleben - GLE International
Page 99: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

Abschließend bitte ich Sie anzukreuzen, welche musikalischen Vorerfahrungen Sie

haben.

Teilnahme an Musiktherapie

Habe ein Instrument gelernt

Mache regelmäßig Musik

Höre viel Musik

……………………

„Musik ist für mich ………………………………………….

DANKE FÜR IHRE MITARBEIT !!!

Page 100: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

FRAGEBOGEN ZUM MUSIKERLEBEN

rifft

gan

z

zu

teilw

eis

e

ehe

r ja

ehe

r

nein

ka

um

gar

nic

ht

1.) Es hat mir Spaß gemacht.

2.GM. Wirkung: Lebensfreude

2.) Ich fühle mich entspannt.

1.GM. Wirkung Ruhe, Entspannung

3.) Die Töne wirken in mir nach.

1.,2.GM. Gefühlsintensivierung. Auswertung als Einzelfrage.

4.) Es war aufregend für mich.

Nicht ausgewertet.

5.) Ich fühle mich gewärmt.

2.GM. Gefühlsintensivierung.

6.) Ich habe inneren Halt erlebt.

1.GM. Ruhe, Entspannung.

7.) Ich bin aktiviert.

2.GM. Lebensfreude.

8.) Ich habe die Töne im Raum klingen gehört.

1.GM.

9.) Ich fühle mich geerdet.

1.GM. Ruhe, Entspannung.

10.) Ich habe meinen Atem gespürt.

1.GM.

11.) Ich wurde von Problemen abgelenkt.

Nicht ausgewertet.

12.) Ich bin müde.

Umcodiert. Lebensfreude.

Page 101: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

13.) Ich habe meinen Körper gespürt.

1.GM.

14.) Mir sind schöne Bilder / Erinnerungen hochgekommen.

Auswertung als Einzelfrage.

15.) Ich konnte innerlich loslassen.

1.GM. Ruhe, Entspannung.

16.) Die Spielregel hat mich eingeengt.

Umcodiert. 2.GM.

Gefühlsintensivierung.

17.) Ich musste an Probleme denken.

Auswertung als Einzelfrage.

18.) Ich konnte mich wo anhalten.

1.GM.

19.) Es ist mir zu nahe gegangen.

Umcoiert. 2.GM.

Gefühlsintensivierung.

20.) Ich finde ich habe es gut gemacht.

3.GM.

21.) Ich habe mich belastet gefühlt.

Umcodiert. 2.GM. Auswertung als

Einzelfrage.

22.) Andere sind auf mich eingegangen.

2.,3.GM.

23.) Ich konnte mich gut orientieren.

1.GM.

24.) Ich habe mich geborgen gefühlt.

2.GM. Gefühlsintensivierung.

Auswertung als Einzelfrage.

25.) Ich bin mit anderen in Dialog gekommen.

2.,3.GM.

26.) Es hat mir gefallen.

3.GM.

27.) Ich bekam Gefühle von Wut / Ärger.

Umcodiert. Gefühlsintensivierung.

Auswertung als Einzelfrage.

Page 102: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

trifft g

an

z

zu

teilw

eis

e

ehe

r ja

ehe

r

nein

ka

um

gar

nic

ht

28.) Ich habe meine Töne wahrgenommen.

1.GM.

29.) Ich fühle mich ruhig.

1.GM. Ruhe, Entspannung.

30.) Es hat mich durcheinander gebracht.

Umcodiert. 1.GM. Ruhe, Entspannung.

31.) Ich habe die Töne der anderen gehört.

1.,3.GM.

32.) Ich fühle mich traurig.

Umcodiert. Nicht ausgewertet.

33.) Ich fühle mich fröhlich.

2.GM. Lebensfreude.

34.) Es war langweilig.

Umcodiert. 2.GM. Lebensfreude.

35.) Meine Stimmung hat sich verbessert.

Auswertung als Einzelfrage.

36.) Ich habe mich den anderen nahe gefühlt.

2.GM.

37.) Ich konnte „meines“ ausdrücken.

3.GM.

38.) Es war bewegend.

2.GM. Gefühlsintensivierung.

39.) Mir sind unangenehme Bilder hochgekommen.

Auswertung als Einzelfrage.

40.) Ich fühle mich lebendig.

2.GM. Lebensfreude. Auswertung als

Einzelfrage.

41.) Ich bin auf andere eingegangen.

2.,3.GM

Page 103: Rhythmus und Klang erleben - GLE International
Page 104: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K

Nr.

v

Fragentext

v

1 zornig 2 1 1 2 2 1 1 1 1 1 1 1 1 2 2 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 3 1 1 1 1 1 1 1 2 1 3 1 1 1 4 4 1 1 1 1 1 6 1 2 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 2 1 1 1 1 2 3 1 1 1 3 3 3 4 1

2 abgeschlafft 2 4 3 6 4 2 2 4 2 2 4 2 5 3 2 2 4 1 1 1 2 4 2 1 1 1 4 2 1 1 3 1 3 1 6 5 2 4 3 4 1 1 4 4 1 4 2 1 1 5 6 4 4 1 1 2 4 1 5 4 1 1 1 4 3 4 6 1 3 4 3 2 1 1 1 5 3 2

3 unglücklich 1 1 1 3 1 1 3 2 1 1 4 1 2 2 3 1 2 1 1 1 1 1 1 1 1 1 2 1 3 1 4 3 1 1 4 4 2 3 1 2 1 1 4 4 1 1 3 3 1 4 4 3 2 1 1 1 1 1 3 3 2 1 1 1 1 1 4 1 4 5 2 1 1 1 3 4 4

4 traurig 1 2 1 3 1 1 2 1 1 1 4 1 2 2 4 1 2 1 1 1 1 1 2 1 1 1 1 2 3 2 2 3 1 1 4 3 2 1 1 1 1 1 4 5 3 1 1 1 1 5 2 4 3 1 1 1 1 1 4 3 1 1 1 4 1 1 1 1 1 4 3 1 4 3 3 2 3

5 angenehm 4 3 2 6 6 3 3 3 3 3 5 3 4 3 3 3 4 2 2 2 4 3 3 2 3 1 3 3 3 3 4 3 6 7 5 5 5 1 6 1 1 4 5 1 3 1 7 4 5 1 4 4 4 4 4 2 5 5 4 1 1 2 2 5 5 2 5 6 1 3 4 4 4 4 5 5

6 betrübt 2 2 1 3 2 1 1 1 1 1 4 1 1 2 3 2 2 1 1 1 2 1 2 1 1 1 2 2 2 2 3 2 2 1 6 6 2 7 4 3 1 1 3 4 2 2 1 1 1 4 2 2 2 1 1 1 1 4 4 3 2 1 1 4 2 1 3 1 4 5 1 3 1 4 4 3 4 5

7 freudig 4 4 3 6 3 4 4 4 2 2 5 2 3 3 4 1 3 3 1 1 4 5 3 2 3 4 4 3 3 3 4 5 7 6 7 7 5 3 5 5 1 1 5 5 1 2 6 4 2 1 4 4 4 4 4 4 1 5 5 4 1 1 1 1 3 4 2 5 6 2 4 4 1 1 4 7 5

8 hoffnungslos 1 1 1 2 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 2 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 3 2 3 4 1 1 4 4 2 7 4 3 1 1 3 4 2 1 1 1 1 4 2 2 1 1 1 1 3 3 3 1 1 4 1 1 1 1 3 2 1 1 1 4 7 3 1

9 müde 1 5 5 5 4 6 2 5 2 2 3 3 6 4 4 3 4 2 1 1 2 2 3 1 4 1 4 2 3 4 1 3 1 1 6 6 3 4 4 4 1 1 2 4 4 4 3 3 1 5 6 4 4 4 4 3 4 2 5 4 3 1 2 4 2 1 6 5 1 2 4 3 4 4 1 5 2 5

10 verärgert 1 1 1 3 1 1 1 1 1 1 1 1 1 3 3 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 3 1 1 1 4 1 2 3 3 1 3 2 1 4 3 1 1 1 1 1 6 2 2 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 2 3 1 1 1 3 4 7 1 1 3 7 3 1 4

11 frohgemut 5 4 4 6 3 3 5 5 3 3 5 2 4 2 4 2 3 2 3 4 5 4 2 3 3 4 4 3 3 7 7 6 6 7 7 5 1 7 6 1 5 5 2 2 5 7 7 4 2 3 4 4 4 4 4 6 6 6 7 1 1 2 7 6 7 5 6 3 5 7 7 1 4 6 7

12 entmutigt 1 1 1 3 1 1 1 1 1 1 1 1 1 2 2 2 1 1 1 2 1 1 1 1 1 1 1 1 2 2 1 3 4 1 3 2 3 7 4 1 1 1 4 4 4 1 1 4 1 5 2 2 1 1 1 4 1 3 3 2 1 1 4 3 1 1 1 2 4 5 2 1 4 7 3 4 4

13 fröhlich 4 4 5 7 3 4 4 6 3 3 5 1 4 3 3 1 3 2 1 2 4 5 3 3 4 4 4 4 3 3 7 5 2 4 7 7 6 2 3 4 1 1 5 5 1 1 3 7 7 5 2 3 3 5 4 7 4 3 6 6 4 1 1 1 1 3 6 2 5 5 1 4 5 1 1 4 6 3

14 erschöpft 2 4 3 5 5 5 2 3 1 2 2 2 6 2 3 1 1 1 1 1 1 2 2 1 1 1 3 2 1 3 1 1 1 1 3 5 3 5 4 4 1 1 4 4 1 1 4 1 1 6 5 4 2 1 1 4 4 1 5 4 3 1 1 4 3 1 6 1 1 1 4 1 1 1 3 5 4 3

15 heiter 6 4 4 6 3 4 4 4 3 3 5 1 6 3 4 2 3 2 2 2 4 5 4 3 4 4 4 4 3 3 7 7 6 4 7 7 5 3 7 5 1 1 5 5 5 7 5 7 7 5 1 3 3 4 3 4 5 4 6 6 5 1 1 1 1 3 6 3 5 6 2 7 7 4 5 4 7 4

16 verzweifelt 1 1 1 3 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 2 1 1 1 2 1 1 1 1 1 1 1 1 1 2 1 1 1 1 1 2 3 2 7 4 3 1 1 3 3 4 1 1 1 3 3 2 2 3 1 1 1 1 1 3 2 2 1 1 4 3 1 1 1 1 3 5 1 1 4 3 4 2 5

17 wütend 1 1 1 2 1 1 1 1 1 1 1 1 1 2 4 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 3 1 1 1 1 1 1 3 2 1 1 2 1 1 3 3 1 1 1 1 1 6 1 4 2 1 1 1 1 2 1 1 1 1 1 3 4 1 1 1 1 1 7 1 1 1 4 4 3 3

18 entkräftet 2 4 2 6 3 4 3 4 1 1 2 2 6 2 3 2 1 1 2 1 1 1 2 1 1 1 2 2 1 1 1 1 4 1 3 5 3 2 4 4 1 1 4 4 1 4 3 1 1 5 4 4 4 1 1 2 4 1 5 4 3 1 1 2 6 1 5 1 1 1 3 1 1 1 5 5 4 5

19 lustig 4 4 4 6 3 4 4 5 3 3 5 3 6 2 3 2 3 3 1 2 6 5 3 3 5 6 4 6 2 3 6 7 6 6 7 7 5 6 7 5 1 1 5 4 7 4 6 7 7 5 2 3 4 4 3 4 5 3 6 6 4 1 1 1 1 3 6 1 5 5 2 7 7 1 4 4 7 5

20

21

22

Dimensionen

Grundmotivat.

Dimensionen

Wirkung

1 Es hat mir Spaß gemacht gm2 wl 6 6 6 6 6 6 5 5 6 6 6 6 6 5 4 6 5 4 5 3 6 4 6 6 6 4 6 4 5 6 4 3 5 5 2 3 4 2 4 4 6 6 5 5 6 6 2 5 6 6 6 6 6 5 6 5 4 6 5 4 4 6 6 6 6 6 6 5 6 5 5 6 4 4 5 2 4 4 6

2 Ich fühle mich entspannt. gm1 we 6 5 6 5 5 5 4 4 5 5 5 5 4 4 5 5 5 5 5 4 5 5 6 6 5 5 5 4 5 5 4 4 2 5 4 4 4 2 4 4 6 6 4 4 6 6 5 5 5 5 4 4 4 5 4 4 5 3 3 4 6 6 6 6 5 4 6 5 4 4 4 5 4 5 4 5 4

3 Die Töne wirken in mir nach. gm1 wg 5 5 6 5 5 6 5 4 6 6 6 6 5 6 6 5 6 5 5 4 4 4 6 6 5 6 6 5 5 6 3 3 3 3 4 4 2 3 4 5 6 6 5 5 6 5 6 6 5 5 6 5 4 4 3 4 5 5 4 5 6 6 6 5 4 5 6 6 5 6 5 3 6 5 4 4 6

3a Die Töne wirken in mir nach. gm2 5 5 6 5 5 6 5 4 6 6 6 6 5 6 6 5 6 5 5 4 4 4 6 6 5 6 6 5 5 6 3 3 3 3 4 4 2 3 4 5 6 6 5 5 6 5 6 6 5 5 6 5 4 4 3 4 5 5 4 5 6 6 6 5 4 5 6 6 5 6 5 3 6 5 4 4 6

5 Ich fühle mich gewärmt. gm2 wg 4 4 4 4 4 4 4 4 6 5 5 4 6 5 5 4 5 2 5 2 5 4 6 5 6 5 6 4 4 5 3 3 5 3 1 1 2 2 4 4 6 6 5 4 6 4 4 6 5 5 4 4 3 4 4 5 3 3 4 6 6 6 4 5 3 4 3 5 5 3 1 1 3 4 5

6 Ich habe inneren Halt erlebt. gm1 we 3 4 4 2 4 4 4 4 5 5 4 3 5 4 5 4 4 3 4 4 4 3 5 5 5 4 6 2 3 4 3 3 2 3 1 1 2 2 4 4 6 6 5 4 5 4 5 5 3 4 2 2 4 3 3 3 6 6 6 5 5 2 4 5 4 6 4 1 2 1 3 3 6

7 Ich bin aktiviert. wl 6 4 3 2 4 4 5 5 6 5 6 3 4 5 5 4 5 3 4 4 4 3 5 5 5 4 6 4 4 5 4 3 2 3 2 1 4 2 4 4 6 6 4 4 6 4 2 3 5 6 5 5 2 5 4 2 3 6 5 4 4 4 6 6 6 5 6 3 6 6 4 6 5 4 6 4 3 6 4

7a Ich bin aktiviert. gm2 6 4 3 2 4 4 5 5 6 5 6 3 4 5 5 4 5 3 4 4 4 3 5 5 5 4 6 4 4 5 4 3 2 3 2 1 4 2 4 4 6 6 4 4 6 4 2 3 5 6 5 5 2 5 4 2 3 6 5 4 4 4 6 6 6 5 6 3 6 6 4 6 5 4 6 4 3 6 4

8 Töne im Raum klingen gehört. gm1 6 5 5 5 6 6 6 5 6 6 5 6 6 4 6 5 5 5 5 5 5 5 6 6 6 6 6 5 4 6 3 4 4 5 4 4 4 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 3 5 4 4 6 6 4 4 6 5 5 5 5 6 5 6 6 6 6 6 5 5 5 4 6 6 4 6 6

9 Fühle mich geerdet. gm1 we 4 5 3 6 5 4 5 4 5 6 3 3 5 5 4 6 3 6 5 4 4 6 5 6 4 5 2 4 5 3 3 6 5 1 3 4 4 6 6 5 4 5 1 2 3 3 4 3 4 4 3 3 2 1 6 5 3 4 6 5 4 6 5 3 1 6 4 6 5

10 meinen Atem gespürt. gm1 4 3 2 2 1 1 3 4 5 6 4 4 3 3 5 4 5 3 3 3 3 2 5 4 3 6 5 4 1 3 3 3 6 5 1 1 2 2 2 2 6 6 4 3 6 6 1 6 3 3 3 2 5 2 4 1 1 4 5 6 5 5 2 4 6 2 3 3 5 3 1 6 6 4 6

11

12 Ich bin müde wl 5 5 4 2 4 3 4 3 6 6 4 5 4 5 4 5 5 4 6 6 4 5 5 6 5 6 6 4 4 4 4 4 5 4 2 1 5 4 5 4 6 6 4 3 6 5 4 6 6 2 1 3 3 3 6 3 1 6 6 3 3 3 6 6 5 4 4 2 5 4 5 3 2 4 6 6 3 1 2

13 habe meinen Körper gespürt gm1 4 3 4 4 5 2 4 5 5 6 6 4 5 4 5 3 3 3 3 3 4 4 6 5 5 5 5 5 4 4 4 3 6 5 2 3 2 2 3 3 6 6 5 5 6 5 2 5 5 4 3 4 4 6 6 4 4 4 3 4 5 6 6 5 2 3 6 4 3 6 3 3 4 3 5 5 4

14 schöne Bilder / Erinnerungen extra 3 3 3 1 3 4 4 4 6 5 2 4 5 3 3 3 3 3 5 3 3 1 5 5 5 6 3 3 4 3 3 3 3 5 1 1 2 1 1 2 1 1 5 3 5 2 1 1 3 5 1 3 3 3 2 4 4 2 3 2 5 6 6 6 4 4 1 3 3 1 3 3 6 6 4 6 6

15 Ich konnte innerlich loslassen gm1 we 5 5 6 4 5 5 5 3 5 5 6 5 6 5 4 4 5 4 4 2 6 6 5 5 4 4 6 3 4 4 3 3 5 3 1 1 2 2 4 4 6 6 4 3 4 3 2 6 4 3 4 4 3 5 4 4 2 3 3 6 6 6 6 5 5 6 4 4 5 4 3 6 6 3 5 6

16 Spielregel hat eingeengt. gm3 4 5 5 6 6 4 5 4 4 3 2 2 3 4 6 5 5 5 4 6 6 5 6 6 6 6 6 6 4 4 4 5 4 6 6 3 1 5 4 6 1 4 4 1 6 5 6 5 3 6 6 5 4 6 4 5 6 6 6 6 5 5 6 6 6 6 6 4 6 6 4 1 2

17 Musste an Probleme denken extra 6 6 6 5 6 6 4 4 6 6 6 4 4 4 3 6 6 6 6 2 6 6 6 6 6 5 6 6 3 1 4 4 5 4 5 3 5 5 5 5 6 3 4 2 5 3 6 4 4 5 6 4 6 4 5 6 6 3 4 5 6 6 6 6 6 6 2 3 4 2 4 4 1 6 1 2 3

18 Ich konnte mich anhalten gm1 4 4 4 4 4 4 5 4 6 5 4 3 4 5 5 6 4 4 3 4 3 5 4 6 3 6 2 4 6 3 3 2 3 1 1 2 1 2 4 6 1 4 3 4 1 5 4 5 3 4 3 5 4 1 3 4 5 4 4 3 2 1 3 3 4 3 4 4 6 3 4 6

19 zu nahe gegangen gm2 wg 6 6 6 6 6 6 4 4 6 6 6 6 6 5 6 6 5 6 6 5 5 6 5 6 6 6 6 6 6 6 4 4 5 4 6 6 5 3 5 3 1 1 4 3 2 3 3 5 4 4 3 4 6 5 5 4 4 6 6 6 5 4 4 4 5 3 4 6 5 3 1 1 3 2 3

20 habe es gut gemacht gm3 4 4 4 4 6 6 5 4 5 5 6 6 5 4 4 5 6 5 4 4 4 4 6 6 4 5 6 6 6 5 4 4 6 1 4 4 4 4 4 4 6 6 4 4 6 6 5 5 5 6 6 6 6 4 6 4 4 5 2 3 3 6 6 1 4 6 6 6 6 5 6 4 5 6 6 4 6 3

21 kamen belastende Gefühle gm2 wg 6 6 6 5 6 6 5 5 6 6 6 6 6 5 5 6 6 6 6 5 6 6 6 6 6 6 6 6 4 5 4 4 5 4 5 5 5 5 4 5 6 6 3 4 1 3 5 2 4 4 4 6 6 5 5 3 3 5 6 6 6 5 4 2 6 4 4 2 6 4 4 1 1 3 5

22 andere sind auf mich eingeg. gm2 4 4 4 5 6 6 4 5 4 4 5 4 3 3 4 4 5 5 3 2 4 4 4 3 1 3 5 3 4 6 6 1 1 2 2 4 5 6 6 4 3 5 4 4 2 6 3 1 3 6 4 4 4 4 2 5 6 4 4 4 1 1 6 6 4 3 3 1 6 6 5 4

22a andere sind auf mich eingeg. gm3 4 4 4 5 6 6 4 5 4 4 5 4 3 3 4 4 5 5 3 2 4 4 4 3 1 3 5 3 4 6 6 1 1 2 2 4 5 6 6 4 3 5 4 4 2 6 3 1 3 6 4 4 4 4 2 5 6 4 4 4 1 1 6 6 4 3 3 1 6 6 5 4

23 konnte mich gut orientieren gm1 5 4 5 5 5 6 5 4 6 5 6 5 5 4 5 6 6 5 4 3 4 2 6 5 6 4 6 2 5 5 4 4 4 6 4 4 2 2 4 5 6 6 5 3 6 6 5 1 5 3 4 4 4 4 5 5 2 4 4 6 6 5 6 6 4 6 6 5 6 5 3 1 6 6 6 6

24 geborgen gefühlt gm1 wg 4 4 4 4 4 5 4 4 5 5 4 4 6 4 5 5 5 5 4 4 4 4 6 5 6 5 4 2 5 5 3 3 4 6 2 1 2 2 2 4 6 6 5 4 6 5 1 1 5 5 3 3 4 4 4 4 3 2 6 6 6 5 5 4 4 3 6 5 3 2 3 3 4 6

24a geborgen gefühlt gm2 4 4 4 4 4 5 4 4 5 5 4 4 6 4 5 5 5 5 4 4 4 4 6 5 6 5 4 2 5 5 3 3 4 6 2 1 2 2 2 4 6 6 5 4 6 5 1 1 5 5 3 3 4 4 4 4 3 2 6 6 6 5 5 4 4 3 6 5 3 2 3 3 4 6

25 in Dialog gekommen gm2 4 3 5 5 6 6 5 4 4 5 6 4 2 4 5 2 2 2 3 2 4 3 4 5 4 2 5 2 1 5 3 3 6 1 1 1 1 2 3 3 6 6 4 3 5 3 5 4 5 3 4 3 4 5 4 5 1 4 3 3 5 1 5 4 6 6 6 6 2 4 4 5 6 4 5 5

25a in Dialog gekommen gm3 4 3 5 5 6 6 5 4 4 5 6 4 2 4 5 2 2 2 3 2 4 3 4 5 4 2 5 2 1 5 3 3 6 1 1 1 1 2 3 3 6 6 4 3 5 3 5 4 5 3 4 3 4 5 4 5 1 4 3 3 5 1 5 4 6 6 6 6 2 4 4 5 6 4 5 5

26 hat mir gefallen gm3 6 6 6 5 6 6 5 5 5 5 6 6 6 5 5 6 6 4 5 3 6 5 6 6 6 6 6 3 5 5 4 4 4 6 4 3 2 2 5 4 6 6 5 4 6 6 3 5 6 6 5 6 6 4 6 5 5 5 5 4 4 6 6 6 6 6 6 6 6 5 6 4 5 6 4 4 5 6

27 Gefühle von Wut / Ärger wg 6 6 6 6 6 6 6 6 6 5 5 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 4 4 5 4 6 6 6 6 5 5 6 6 4 4 6 6 6 6 6 6 6 5 4 6 6 6 6 6 6 3 3 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 2 6 6 1 5 4 1 2

28 meine Töne wahrgenommen gm1 5 6 5 6 6 6 5 4 6 6 5 6 4 5 5 6 6 5 6 5 6 6 6 6 6 6 5 5 4 6 4 4 6 6 5 5 2 4 5 5 6 6 5 5 4 5 6 6 6 5 4 6 6 4 6 4 4 4 4 4 6 6 6 6 5 5 6 3 6 6 4 2 6 6 6 5 6

29 Ich fühle mich ruhig. gm1 we 6 5 6 4 5 5 4 5 4 5 4 6 5 5 4 5 5 5 4 4 5 6 6 6 4 6 4 4 4 6 4 4 6 6 5 4 4 2 5 6 6 5 5 4 4 3 6 4 3 4 4 4 5 4 5 5 6 3 3 4 6 6 6 6 4 4 4 4 5 4 4 4 3 5 3 6 4

30 hat mich durcheinander g. gm1 we 6 6 5 6 6 6 5 4 6 6 6 6 6 5 5 5 6 5 5 3 6 5 5 6 6 6 6 6 4 5 4 4 1 1 6 6 5 5 5 5 6 6 4 4 6 6 3 6 3 3 6 6 6 6 5 5 3 4 4 6 6 6 6 4 5 6 5 5 6 3 6 5 5 4 1 4

31 Töne der anderen gehört gm1 6 6 6 6 4 5 5 5 6 6 6 6 4 5 6 6 6 6 6 4 5 6 6 6 5 5 5 5 4 3 4 4 4 4 6 6 2 4 5 5 6 6 5 4 4 4 6 6 5 5 6 6 6 6 6 6 4 5 4 4 5 6 6 4 5 5 5 6 6 6 6 4 4 6 6 5 5 5

Töne der anderen gehört gm3 6 6 6 6 4 5 5 5 6 6 6 6 4 5 6 6 6 6 6 4 5 6 6 6 5 5 5 5 4 3 4 4 4 4 6 6 2 4 5 5 6 6 5 4 4 4 6 6 5 5 6 6 6 6 6 6 4 4 4 5 6 6 4 5 5 5 6 6 6 6 4 4 6 6 5 5 5

32 fühle mich traurig 6 6 6 6 6 6 6 5 6 6 4 6 4 5 6 6 5 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 5 4 5 4 4 4 2 6 4 5 5 5 4 6 6 3 4 6 6 5 6 4 4 4 4 6 6 5 5 6 6 4 4 5 6 6 6 6 6 3 6 6 6 3 6 4 6 4 4 1 3

33 fühle mich fröhlich. gm2 wl 5 5 5 1 4 4 4 4 5 5 4 6 4 4 4 5 5 5 6 5 4 4 5 5 5 4 5 4 4 5 3 3 6 3 1 1 2 2 3 5 6 6 3 4 6 6 2 4 3 4 4 4 5 5 5 4 5 5 3 3 4 6 6 6 6 4 3 5 4 4 5 5 3 6 4 3 5 5

34 Es war langweilig. gm2 wl 6 6 6 5 6 6 6 4 6 6 6 4 6 5 4 6 6 4 6 4 6 6 6 6 6 6 6 6 5 4 4 3 4 1 2 2 5 3 5 5 6 6 4 5 4 6 6 4 6 5 6 6 6 6 6 4 4 6 6 6 4 4 1 6 4 4 6 6 6 6 4 6 6 4 5 4 6 3 1

35 Stimmung hat sich verbessert extra 5 5 5 2 4 4 2 4 4 4 6 4 5 4 4 5 5 2 3 4 4 2 6 5 4 3 6 3 5 4 4 3 6 6 1 1 2 2 4 4 6 6 4 4 5 4 3 1 3 6 3 4 4 4 5 4 3 2 4 3 6 6 4 5 5 4 6 4 4 5 4 4 2 4 3 6 5

36 den anderen nahe gefühlt gm2 4 4 4 4 5 5 4 4 5 4 5 4 5 4 4 4 5 4 4 4 5 2 5 5 4 4 4 2 5 5 3 3 6 3 1 1 2 2 3 4 6 6 5 4 5 4 1 3 3 3 4 3 5 4 4 4 2 5 6 6 4 4 4 5 4 4 4 4 4 2 6 4 4 6

37 konnte meines ausdrücken gm3 5 4 6 5 6 6 5 5 5 4 5 3 5 4 5 4 4 5 4 4 4 4 5 6 4 4 4 5 4 5 4 4 6 3 1 1 2 2 3 4 6 6 5 4 6 1 5 3 3 6 3 6 4 5 4 3 3 4 6 6 6 6 6 5 6 6 5 4 5 3 6 6 6 5 6

38 Es war bewegend. gm2 wg 2 3 4 2 6 6 4 4 4 4 5 3 4 4 4 5 3 3 5 5 4 3 6 6 4 5 6 3 4 3 3 3 4 3 1 2 2 2 3 4 6 6 4 4 6 2 2 6 6 5 3 2 5 4 4 4 4 2 6 6 6 5 5 6 6 6 5 6 4 5 6 6 6 4 5

39 unangenehme Bilder hochgek. extra 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 5 5 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 5 4 4 4 4 6 6 5 5 4 5 6 6 4 4 5 6 6 4 4 6 6 6 6 6 6 6 3 4 6 6 6 5 6 6 6 6 6 5 6 6 6 5 3 1 2 1

40 Fühle mich lebendig. gm2 wl 5 5 4 2 4 4 4 4 4 5 6 4 5 5 5 6 6 5 5 4 4 6 5 6 6 6 4 4 5 4 3 6 3 3 2 2 4 5 4 6 6 4 4 6 4 2 3 3 5 5 4 4 4 5 4 2 4 2 4 6 6 6 6 5 2 6 5 4 6 5 5 2 6 3 6 4

41 Bin auf andere eingegangen gm2 5 5 6 5 4 5 4 5 5 5 5 4 3 4 4 6 4 4 4 4 3 2 6 5 4 3 5 2 4 5 4 4 6 3 4 2 2 4 3 4 6 6 4 4 6 4 5 4 2 3 3 4 4 6 6 4 4 4 4 2 5 6 6 5 5 4 6 6 5 2 1 3 6 6 4 4 6

41a Bin auf andere eingegangen gm3 5 5 6 5 4 5 4 5 5 5 5 4 3 4 4 6 4 4 4 4 3 2 6 5 4 3 5 2 4 5 4 4 6 3 4 2 2 4 3 4 6 6 4 4 6 4 5 4 2 3 3 4 4 6 6 4 4 1 4 4 2 5 6 6 5 5 4 6 6 5 2 1 3 6 6 4 4 6

Entspannung x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x

Lebensfreude x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x

Gefühl x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x

sonstige x x x x x x x x

po

Musik ist für mich ….

po

po

ho

zo

zo

tr

tr

po

tr

po

ho

zo

po

ho

Rhyt./Klang >

Dimensionen

Sonstig >

abc ad a ad ab ad abdad abd abcd abd abda abcd d a a ad abd ad abcd ad ad ad bd bcd b bcd bcd cd ab d

m m m m mw w w w w

bcd

w w w w m w w wm

Musikerf. > d bcd b bd cd

m w w w w w w w w m m w w mm w w m m w

35 3540 35 25 45 20 4550 40 35 20 35 45

Geschl. > w m w w

3540 45 55 5045 55 30 40 55 50Alter > 50 15 45 40 3025 55 30 60

kb

45 35 25 40 20 40 5535 50

kc ka ka ka kakb kc kb kc kckb kc kb kc kb kb ka kc ka kb ka kckank nk nk nk nk nknk nk ka kb kc kank nk nk nk nk nk

t3 t3 t3 t3 t3 t3 w1w1 w1 w1 w1 w1 w1t1 t1 t1 t1 t2 t2 t2 t2 t2 t2 t2 t3t1 t1w0 w0 t0 t0 t0 t0 t0 t0 t0 t1

14 15 16 3220 21 22 2812 13 24 25 26 27 31 33 34

w0 w0 w0

17 18 1910 29 4335 36 37 38 39 40 41 4230

w0

5 6 7 8 9

w0

11 23

Beilage ADatenerfassung

Prob.Nr. > 1 2 3 4

Herk. > w0

Typ > nk

Page 105: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

Beilage BCodes

Codes Trauer tr 15+ 15

Hoffnungslosigkei ho 20 + 20

Müdigkeit mü 25 + 25

Zorn zo 30 + 30

Positive Stimmung po *) 35 + 35

Sonderfälle x 40 + 40

1. Grundmotivation gm1 45 + 45

2. Grundmotivation gm2 50 + 50

3. Grundmotivation gm3 55 + 55

Entspannung / Ruhe wE 60 + 60

Lebensfreude / Aktivierung wL 65 + 65

Gefühlsintensivierung wG 70 + 70

75 + 75

TZ Team t0 männlich m

TZ Pat.1 t1 weiblich w

TZ Pat.2 t2 Musiktherapie a

TZ Pat.3 t3 Instrument b

WH Team w0 mache M. c

WH Pat.1 w1 höre M. d

sonstige x

Entspannung

Lebensfreude

nichtklinisch nk Gefühl

klinisch A ka Belastung

klinisch B kb

klinisch C kc sonstige x

Gefühle

Altersgruppe

Wirkung

Herkunft

Geschlecht

Musik-

erfahrung

ZusatzfrageTyp

Page 106: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

Prob.Nr. >

Herk. >

Typ >

Alter >

Geschl. >

Musikerf. >

Sonstig >

Rhyt./Klang > R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K R K

Gruppe

v

Parameter

V

Modal 1 4 1 6 1 1 1 1 1 1 1 1 1 ## 2 3 1 ## 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 3 1 1 1 1 1 7 7 2 1 4 4 1 1 4 4 1 1 ## 1 1 1 5 2 4 4 1 1 1 1 1 ## 5 4 1 ## 1 1 4 1 1 1 1 ## 1 5 1 ## 1 1 1 1 ## 4 4 5

Median 2 3 2 5 3 2 2 3 1 1 4 1 3 ## 2 3 1 ## 2 1 1 1 1 1 2 1 1 1 2 2 3 2 3 3 2 1 4 5 3 3 4 4 1 1 4 4 1 1 ## 2 1 1 5 2 3 3 1 1 2 4 2 ## 5 4 3 ## 1 1 2 2 1 4 1 ## 3 4 3 ## 3 1 3 3 ## 4 4 4

Mittel 2 3 2 4 3 3 2 3 2 2 3 2 3 ## 2 3 2 ## 2 1 1 1 2 2 2 1 2 2 2 2 2 2 3 3 3 2 4 5 3 3 4 3 1 1 4 4 2 2 ## 3 3 3 5 3 3 3 2 2 3 3 2 ## 4 4 3 ## 1 1 3 2 2 4 2 ## 3 4 3 ## 3 3 3 3 ## 4 4 4

Anzahl 19 19 19 19 19 19 19 19 19 19 19 19 19 0 19 19 19 0 19 19 18 18 19 19 19 19 19 19 19 19 19 19 19 19 19 19 19 19 19 19 18 19 17 19 19 19 19 19 0 19 18 19 19 19 19 19 17 19 18 19 17 0 19 19 18 0 19 19 19 18 19 19 19 0 19 19 19 0 18 19 19 19 0 19 18 19

Modal 1 2 1 3 1 1 ## 1 1 1 4 1 2 ## 2 3 1 ## 2 1 1 1 1 1 2 1 1 1 2 2 3 2 ## 3 1 1 4 ## 2 ## 1 ## 1 1 4 4 ## 1 ## 1 1 1 4 2 ## 2 1 1 1 1 1 ## 4 3 2 ## 1 1 4 ## 1 ## 1 ## 4 5 ## ## 3 1 4 ## ## 3 4 ##

Median 1 2 1 3 1 1 2 1 1 1 4 1 2 ## 2 3 1 ## 2 1 1 1 1 1 2 1 1 1 2 2 3 2 3 3 1 1 4 4 2 3 1 2 1 1 4 4 2 1 ## 1 1 1 4 2 3 2 1 1 1 1 1 ## 4 3 2 ## 1 1 4 2 1 3 1 ## 4 5 2 ## 3 1 4 3 ## 3 4 4

Mittel 1 2 1 3 1 1 2 1 1 1 4 1 2 ## 2 3 1 ## 2 1 1 1 1 1 2 1 1 1 2 2 3 2 3 3 1 1 5 4 2 4 2 2 1 1 4 4 2 1 ## 2 2 1 4 3 3 2 1 1 1 1 2 ## 4 3 2 ## 1 1 3 2 1 3 1 ## 3 4 2 ## 3 1 3 3 ## 3 3 4

Anzahl 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 0 3 3 3 0 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 0 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 0 3 3 3 0 3 3 3 2 3 3 3 0 3 3 3 0 2 3 3 3 0 3 3 3

Modal 1 1 1 3 1 1 1 1 1 1 1 1 1 ## 1 2 1 ## 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 2 2 1 ## 1 1 ## ## 2 7 4 3 1 1 3 4 4 1 ## 1 1 1 ## 2 2 1 1 1 1 1 ## ## 3 2 ## ## 1 1 4 3 1 1 1 ## ## ## 5 ## 1 1 4 7 ## 3 ## ##

Median 1 1 1 3 1 1 1 1 1 1 1 1 1 ## 1 2 1 ## 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 2 2 1 3 1 1 3 3 2 7 4 3 1 1 3 4 4 1 ## 1 1 1 4 2 2 1 1 1 1 1 2 ## 3 2 3 ## 1 1 4 3 1 1 1 ## 2 3 5 ## 1 1 4 7 ## 3 3 4

Mittel 1 1 1 3 1 1 1 1 1 1 1 1 1 ## 1 2 1 ## 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 2 2 2 3 2 1 3 3 2 7 4 2 1 1 3 4 3 1 ## 1 2 2 4 2 2 2 1 1 2 1 2 ## 3 2 3 ## 1 1 4 2 1 1 1 ## 2 3 4 ## 1 1 4 6 ## 3 3 3

Anzahl 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 0 3 3 3 0 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 0 3 3 3 3 3 3 3 2 3 3 3 2 0 3 3 2 0 3 3 3 3 3 3 3 0 3 3 3 0 3 3 3 3 0 3 2 3

Modal 2 4 3 6 4 ## 2 4 2 2 2 2 6 ## 2 3 2 ## 4 1 1 1 2 2 2 1 1 1 4 2 1 1 1 1 1 1 6 5 3 4 4 4 1 1 4 4 1 4 ## 3 1 1 5 6 4 4 1 1 2 4 1 ## 5 4 3 ## 1 1 4 3 1 6 1 ## 1 1 3 ## 1 1 1 1 ## 5 4 5

Median 2 4 3 6 4 5 2 4 2 2 3 2 6 ## 3 3 2 ## 3 1 1 1 2 2 2 1 1 1 4 2 1 2 1 1 2 1 5 5 3 4 4 4 1 1 4 4 1 4 ## 3 1 1 5 6 4 4 1 1 3 4 1 ## 5 4 3 ## 1 1 4 3 1 6 1 ## 1 2 4 ## 2 1 1 2 ## 5 4 4

Mittel 2 4 3 6 4 4 2 4 2 2 3 2 6 ## 3 3 2 ## 3 1 1 1 2 2 2 1 2 1 3 2 2 2 2 2 2 1 5 5 3 4 4 4 1 1 4 4 2 3 ## 3 2 1 5 5 4 4 2 2 3 4 1 ## 5 4 3 ## 1 1 4 4 2 6 2 ## 2 2 4 ## 2 2 2 3 ## 5 3 4

Anzahl 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 0 4 4 4 0 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 0 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 0 4 4 4 0 4 4 4 4 4 4 4 0 4 4 4 0 4 4 4 4 0 4 4 4

Modal 1 1 1 2 1 1 1 1 1 1 1 1 1 ## 2 ## 1 ## 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 3 1 1 1 1 1 1 3 2 1 3 2 1 1 4 3 1 1 ## 1 1 1 6 1 2 1 1 1 1 1 ## ## 1 1 1 ## 1 1 2 ## 1 1 1 ## ## ## 7 ## 1 1 3 ## ## 3 ## ##

Median 1 1 1 2 1 1 1 1 1 1 1 1 1 ## 2 3 1 ## 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 3 1 1 1 1 1 1 3 2 1 3 2 1 1 4 3 1 1 ## 1 1 1 6 1 2 1 1 1 1 1 2 ## 1 1 1 ## 1 1 2 3 1 1 1 ## 2 3 7 ## 1 1 3 4 ## 3 3 3

Mittel 1 1 1 2 1 1 1 1 1 1 1 1 1 ## 2 3 1 ## 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 3 1 1 1 2 1 1 2 2 1 2 2 1 1 4 3 1 1 ## 1 1 1 6 1 3 1 1 1 1 1 2 ## 1 1 1 ## 1 1 2 3 1 1 1 ## 2 3 5 ## 1 1 2 5 ## 3 3 3

Anzahl 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 0 3 3 3 0 3 3 2 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 2 3 3 3 3 3 0 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 2 0 3 3 3 0 3 3 3 3 3 3 3 0 3 3 3 0 3 3 3 3 0 3 3 3

Modal 4 4 4 6 3 4 4 4 3 3 5 3 4 ## 3 3 2 ## 3 2 1 2 4 5 3 2 3 4 4 4 3 3 7 7 6 6 7 7 5 1 7 5 1 1 5 5 1 2 ## 6 7 7 5 1 3 4 4 4 4 4 4 ## 6 6 4 ## 1 1 1 1 3 6 2 ## 5 6 2 ## 4 7 1 1 ## 4 7 5

Median 4 4 4 6 3 4 4 5 3 3 5 2 4 ## 3 4 2 ## 3 2 2 2 4 5 3 3 4 4 4 4 3 3 7 6 6 6 7 7 5 3 7 5 1 1 5 5 2 3 ## 5 7 7 5 2 3 4 4 4 4 4 3 ## 6 6 4 ## 1 1 1 1 3 6 2 ## 5 6 2 ## 5 6 3 3 ## 4 7 5

Mittel 5 4 4 6 4 4 4 5 3 3 5 2 5 ## 3 4 2 ## 3 2 2 2 4 5 3 3 4 4 4 4 3 3 6 6 6 6 7 7 5 3 6 5 1 1 5 5 3 3 ## 4 7 6 4 2 3 4 4 4 5 4 3 ## 6 6 5 ## 2 1 1 1 4 6 3 ## 5 6 2 ## 5 6 3 3 ## 4 6 5

Anzahl 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 0 6 6 6 0 6 6 6 5 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 5 6 5 6 6 6 6 6 0 6 5 6 6 6 6 6 5 6 5 6 6 0 6 6 6 0 6 6 6 6 6 6 6 0 6 6 6 0 6 6 6 6 0 6 6 6

Modal ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ##

Median ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ##

Mittel ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ##

Anzahl 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0

Vergleich R > < K Anz. Übereinst. 14 4 16 16 19 9 7 16 10 16 18 18 17 17 16 14 15 13 16 7 14 19 18 11 9 13 7 17 18 14 10 19 6 18 14 10 13 17 5 16 10 0 11

Modal 6 5 6 5 6 6 4 4 6 5 6 4 6 ## 4 5 6 ## 5 5 5 4 4 4 6 6 6 6 6 2 4 5 4 3 6 3 1 1 2 2 4 4 6 6 4 4 6 6 ## 5 6 6 5 3 4 4 4 6 4 4 5 5 4 4 4 ## 6 6 6 6 5 4 6 ## 6 5 6 ## 4 3 6 6 ## 4 5 6

Median 5 5 5 5 5 6 4 4 5 5 6 4 5 ## 4 5 5 ## 5 5 5 4 4 4 6 5 5 5 6 4 4 5 4 3 5 4 2 2 2 2 4 4 6 6 4 4 5 4 ## 4 5 5 5 4 4 4 4 6 4 4 5 5 4 4 4 ## 6 6 6 5 5 4 6 ## 5 5 6 ## 4 4 5 6 ## 4 5 5

Mittel 5 5 5 4 5 5 4 4 5 5 5 5 5 ## 4 5 5 ## 5 4 5 4 5 4 6 5 5 5 5 4 4 5 4 3 5 4 3 3 3 3 4 4 6 6 4 4 5 4 ## 4 4 5 5 4 4 4 5 5 4 4 5 5 4 3 4 ## 6 6 5 5 5 4 5 ## 5 5 5 ## 4 4 4 5 ## 4 4 5

Anzahl 41 41 40 40 41 41 41 41 41 41 40 41 41 0 41 41 41 0 41 41 41 41 39 38 41 41 41 41 39 41 41 41 41 41 41 41 39 40 39 41 41 41 40 41 41 41 41 41 0 41 21 33 41 41 41 41 28 32 41 41 17 7 41 41 41 0 40 39 41 41 41 38 39 0 41 41 41 0 41 41 41 41 0 41 41 41

Modal 6 5 6 4 5 5 5 4 6 5 6 6 5 ## 4 5 5 ## 6 5 4 4 4 4 6 6 6 6 6 5 4 5 3 3 6 5 1 1 2 2 4 4 6 6 5 4 6 6 ## 5 6 6 5 3 4 4 4 6 4 4 5 ## 3 3 4 ## 6 6 6 6 5 4 6 ## 5 5 6 ## 4 3 6 6 ## 4 5 6

Median 5 5 5 4 5 5 5 4 5 5 6 5 5 ## 4 5 5 ## 5 5 4 4 4 4 6 5 5 5 5 4 4 5 3 3 4 5 4 4 2 2 4 4 6 6 5 4 6 5 ## 5 6 6 5 3 4 4 4 5 4 4 5 6 3 3 4 ## 6 6 6 5 5 4 6 ## 5 4 6 ## 4 3 4 6 ## 4 5 6

Mittel 5 5 5 4 5 5 5 4 5 5 5 5 5 ## 4 5 5 ## 5 4 5 4 5 4 6 5 5 5 5 4 4 5 3 3 4 4 3 3 3 3 4 4 6 6 5 4 5 4 ## 4 5 5 4 4 4 4 5 5 4 4 5 6 3 3 4 ## 6 6 6 5 4 4 5 ## 5 4 5 ## 4 3 4 5 ## 4 5 5

Anzahl 15 15 14 15 15 15 15 15 15 15 14 15 15 0 15 15 15 0 15 15 15 15 15 15 15 15 15 15 15 15 15 15 15 15 15 15 13 14 13 15 15 15 15 15 15 15 15 15 0 15 6 12 15 15 15 15 10 11 15 15 5 1 15 15 15 0 14 14 15 15 15 15 14 0 15 15 15 0 15 15 15 15 0 15 15 15

Modal 6 4 6 5 6 6 4 4 6 5 6 4 6 ## 5 4 6 ## 5 5 5 4 4 4 6 5 6 6 6 4 4 5 3 3 6 3 1 1 2 2 4 4 6 6 4 4 6 4 ## 2 6 6 5 5 4 4 4 6 4 4 6 5 4 4 4 ## 6 6 6 5 4 4 6 ## 6 4 6 ## 5 3 6 6 ## 3 4 6

Median 5 5 5 5 5 6 4 4 5 5 6 4 5 ## 5 5 5 ## 5 4 5 4 4 4 6 5 5 5 6 4 4 5 3 3 5 3 2 2 2 2 4 4 6 6 4 4 6 4 ## 3 4 4 5 5 4 4 5 6 4 4 5 5 4 4 4 ## 6 6 6 5 5 4 6 ## 5 4 6 ## 5 4 5 4 ## 4 4 5

Mittel 5 5 5 4 5 5 4 4 5 5 5 5 5 ## 5 5 5 ## 5 4 5 4 5 4 5 5 5 5 6 4 4 5 3 3 5 3 2 2 3 3 4 4 6 6 4 4 5 4 ## 3 4 4 5 4 4 4 5 5 4 4 5 5 4 4 4 ## 5 6 6 5 5 4 5 ## 5 4 5 ## 4 4 4 4 ## 4 4 5

Anzahl 15 15 15 15 15 15 15 15 15 15 15 15 15 0 15 15 15 0 15 15 15 15 14 13 15 15 15 15 14 15 15 15 15 15 15 15 15 15 15 15 15 15 15 15 15 15 15 15 0 15 9 11 15 15 15 15 10 12 15 15 7 4 15 15 15 0 15 14 15 15 15 14 14 0 15 15 15 0 15 15 15 15 0 15 15 15

Modal 4 4 6 5 6 6 5 5 4 4 6 6 2 ## 4 4 6 ## 6 5 5 4 4 6 6 6 4 6 6 6 6 5 4 4 6 4 1 1 2 2 5 4 6 6 4 4 6 6 ## 5 5 6 6 3 6 6 4 6 5 4 5 ## 4 4 5 ## 6 6 6 6 6 5 6 ## 6 6 6 ## 4 4 6 6 ## 4 5 5

Median 4 4 5 5 6 6 5 5 5 5 6 4 4 ## 4 5 5 ## 5 5 4 4 5 5 5 6 4 5 6 5 4 5 4 4 6 4 4 3 2 2 4 4 6 6 4 4 5 4 ## 5 5 5 6 3 6 6 4 6 5 4 5 5 4 4 4 ## 6 6 5 5 6 5 6 ## 6 6 6 ## 4 4 6 6 ## 4 5 5

Mittel 5 5 5 5 6 6 5 5 5 5 5 4 4 ## 4 5 5 ## 5 5 4 3 5 5 5 6 5 4 5 4 4 5 4 4 5 4 3 3 2 2 4 4 6 5 4 4 5 4 ## 5 4 5 6 4 5 5 5 6 5 4 4 5 4 4 4 ## 6 5 5 5 5 4 5 ## 6 6 5 ## 4 4 5 6 ## 5 5 4

Anzahl 7 7 7 6 7 7 7 7 7 7 7 7 7 0 7 7 7 0 7 7 7 7 6 6 7 7 7 7 6 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 0 7 5 6 7 7 7 7 4 5 7 7 3 1 7 7 7 0 7 7 7 7 7 5 7 0 7 7 7 0 7 7 7 7 0 7 7 7

Modal 6 5 6 4 5 5 4 4 5 5 6 5 5 ## 5 5 5 ## 5 5 4 4 5 5 6 6 5 4 6 4 4 5 4 4 2 5 1 1 2 2 4 4 6 6 4 4 6 6 ## 5 ## 6 5 3 4 4 4 5 4 4 5 ## 3 3 4 ## 6 6 6 6 5 4 6 ## 5 4 6 ## 4 3 ## 5 ## 4 5 4

Median 6 5 6 4 5 5 4 4 5 5 6 5 5 ## 5 5 5 ## 5 5 5 4 5 5 6 6 5 5 6 4 4 5 4 4 4 4 4 3 3 3 4 4 6 6 5 4 5 4 ## 3 ## 6 4 3 4 4 4 5 4 4 5 6 3 3 4 ## 6 6 6 6 5 4 6 ## 5 4 6 ## 4 4 4 5 ## 4 5 5

Mittel 5 5 5 4 5 5 4 4 5 5 5 5 5 ## 5 5 5 ## 5 4 5 4 5 5 6 6 5 5 5 4 4 5 4 4 4 4 3 3 3 3 4 4 6 6 5 4 5 4 ## 3 ## 6 4 3 4 4 4 5 4 4 5 6 3 3 3 ## 6 5 6 6 4 4 5 ## 5 4 5 ## 4 4 4 5 ## 4 4 5

Anzahl 6 6 5 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 0 6 6 6 0 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 5 6 4 6 6 6 6 6 6 6 6 6 0 6 0 4 6 6 6 6 4 4 6 6 2 1 6 6 6 0 5 6 6 6 6 6 6 0 6 6 6 0 6 6 6 6 0 6 6 6

Modal 6 5 6 2 4 4 4 4 6 6 6 6 4 ## 5 4 6 ## 5 4 6 4 4 4 6 6 6 4 6 4 4 5 4 3 5 3 2 1 4 2 5 4 6 6 4 4 6 6 ## 2 3 6 6 6 6 6 5 6 5 4 6 5 4 4 4 ## 6 6 6 6 6 3 6 ## 5 4 6 ## 5 4 6 4 ## 3 6 4

Median 6 5 5 2 4 4 5 4 6 6 6 5 5 ## 5 4 6 ## 5 4 6 4 4 4 6 6 6 5 6 4 4 5 4 3 5 3 2 2 4 3 5 4 6 6 4 4 6 6 ## 2 4 6 5 5 5 4 5 6 4 4 6 5 4 4 4 ## 6 6 6 6 6 3 6 ## 5 4 6 ## 5 4 6 4 ## 3 5 4

Mittel 6 5 5 3 5 5 5 4 6 6 5 5 5 ## 5 4 5 ## 5 4 5 4 5 4 6 6 6 5 6 4 4 5 4 3 5 3 2 2 4 3 4 4 6 6 4 4 6 5 ## 3 4 5 5 5 5 4 5 5 4 3 6 5 4 3 4 ## 5 6 6 5 5 4 6 ## 5 4 5 ## 5 4 5 4 ## 4 4 4

Anzahl 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 0 6 6 6 0 6 6 6 6 6 5 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 0 6 5 6 6 6 6 6 6 6 6 6 5 5 6 6 6 0 6 6 6 6 6 6 6 0 6 6 6 0 6 6 6 6 0 6 6 6

Modal 4 4 6 5 6 6 4 4 6 6 6 6 6 ## 5 5 5 ## 6 6 5 5 4 4 6 6 6 6 6 6 4 6 3 3 5 3 1 1 2 2 4 5 6 6 5 4 6 5 ## 6 6 6 5 5 4 4 4 6 4 4 5 ## 3 3 5 ## 6 6 6 5 4 5 6 ## 6 5 6 ## 5 3 1 1 ## 3 4 5

Median 5 5 5 5 6 6 4 4 6 6 6 6 6 ## 5 5 5 ## 5 5 5 5 5 4 6 6 6 6 6 5 5 5 3 3 5 4 4 4 2 3 4 4 6 6 4 4 6 4 ## 4 6 6 5 5 4 4 4 6 4 4 5 6 4 3 5 ## 6 6 6 5 4 5 6 ## 4 4 6 ## 5 3 2 3 ## 3 4 5

Mittel 5 5 5 4 5 6 5 4 6 5 5 5 6 ## 5 5 5 ## 5 5 5 4 5 5 6 6 6 6 6 5 5 5 3 3 4 4 4 4 3 3 4 4 5 5 4 4 5 4 ## 4 5 5 5 5 4 4 4 5 4 5 5 6 4 3 4 ## 6 6 6 5 5 5 5 ## 5 4 5 ## 5 4 3 3 ## 3 3 5

Anzahl 6 6 6 6 7 7 7 7 7 7 7 7 7 0 7 7 7 0 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 0 7 4 4 7 7 7 7 4 5 7 7 3 1 7 7 7 0 7 6 7 7 7 7 6 0 7 7 7 0 7 7 7 7 0 7 7 7

Modal ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ##

Median ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ##

Mittel ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ## ##

Anzahl 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0

Entspannung

Lebensfreude

Gefühl

Belastung

Beilage C

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43

w0 w0 w0 w0 w0 w0 w0 w0 t0 t0 t0 t0 t0 t0 t0 t1 t1 t1 t1 t1 t1 t1 t2 t2 t2 t2 t2 t2 t2 t3 t3 t3 t3 t3 t3 t3 w1 w1 w1 w1 w1 w1 w1

nk nk nk nk nk nk nk nk nk nk nk nk nk nk nk ka kb kc ka ka kb kc kb kc kb kb ka kc ka kb ka kc kb kc kb kc kc kb kc ka ka ka ka

50 15 45 40 45 35 25 40 20 40 45 55 30 40 55 50 25 55 30 60 35 50 40 35 25 45 30 55 40 45 55 50 35 35 50 40 35 20 35 45 35 20 45

w m w w m w w m m w w w w w w m m m m m m m w w m w w w m w w w w w w w m m w w w w w

d bcd x bd cd bcd x d x bd bcd b bcd bcd cd ab x d a abcd d a a ad abd ad abcd ad ad a abc ad abd ad ab abc d cd abcd abd x abd abd

j j j j j j j j j j j j j j j j j j j j j j j j j j j j j j jj j j j j j j j

gesamt

tr

ho

j j j j

zo

po

x

gesamt

gm1

gm2

gm3

wE

wL

wG

x

Zusatzfrage

x 0 0 x 0 x 0 x 0 0 x 0 x x 0 x 0 x 0 0 x 0 x x 0 x 0 x 0 0 x 0 x 0 0 x 0 x x 0 x 0 x

x 0 0 x x 0 0 x 0 0 x x 0 x x 0 0 x 0 0 x x 0 x x 0 0 x 0 0 x x 0 x 0 x x 0 x x 0 0 x

0 x 0 x 0 x 0 0 x 0 x 0 x x 0 x 0 0 x 0 x 0 x x 0 x 0 0 x 0 x 0 x x 0 x 0 x x 0 x 0 0

0 0 x 0 0 0 x 0 0 x 0 0 0 0 0 0 x 0 0 x 0 0 0 0 0 0 x 00 0 x 0 0 0 0 0 x 00 0 0 0 0

Page 107: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

Grau-

stufenNicht eingeschlossene Probanden Nicht eingeschlossene Probanden

Beilage D

klin

isch

B 15+

20 +

25 +

män

nlic

h

10

klin

isch

B 15+

20 +

25 +

män

nlic

h

25

Verteilung R K

1 1 1 1 1 1

3 2 4 1 1 1 2 1 2 1 1 1 2 1 2 2 1 2 2 3 4 1 6 2 2 8 2 2 3 1 2 1 1 # 3 1 2 2 2

1 # 3 1 6 7 2 # 1 1 2 2 7 3 2 1 # 1 1 1 2 4 7 2 1 2 3 1 4 1 1 1 5 1 1 2 1 1 3 5 1 1 1 2 3 1

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 2 2

1 3 1 1 3 1 2 1 2 3 1 1 2 1 1 1 2 2 1 2 3 3 1 5 2 2 7 2 2 2 1 2 1 1 9 3 1 2 2 1

1 8 3 1 5 6 1 1 9 1 2 1 2 5 4 2 # 1 1 1 2 3 5 2 1 1 2 3 1 4 1 1 1 5 1 1 2 1 1 3 5 1 1 1 2 3 1

1 1 1 1 2 1 1 2 1 1 1 1 1 1 1 1

1 3 2 1 4 1 2 1 2 1 3 1 1 1 3 1 2 2 1 1 2 2 3 5 2 6 2 4 8 3 1 2 3 2 3 1 1 # 1 3 2 2 2 3

2 8 3 1 7 5 2 # 1 1 2 3 6 2 2 1 # 1 1 1 3 4 5 2 1 2 2 1 4 1 1 5 1 2 1 3 5 1 1 1 3 1

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1

1 1 1 1 1 1

1 1 1 1 1 1 1 1 2 1 1 2 1 1 3 1 1 1 1 1 4 2 3 4 1 3 1 6 2 1 1 3 1 2 1 1 8 1 2 1 2 1 3

9 4 1 4 6 3 1 9 1 2 2 8 4 2 # 1 2 1 1 5 5 2 1 2 1 3 4 2 5 1 2 1 3 6 1 1 2 2

1 1 1 2 1 2 1 1 1 1 2 1 1 2 1 2 2 1 2 1 1 1 1 2 1 2 1

1 1 1 1 1 1 1 1 2 2 1 1 2 1 1

2 3 1 1 1 1 4 1 3 1 1 2 4 1 1 1 3 1 2 1 2 3 1 1 2 2 3 1 5 2 1 7 1 2 2 1 2 1 8 2 1 2 1 2

1 7 3 5 5 1 8 1 1 1 2 4 3 2 9 1 1 2 3 4 2 1 3 3 1 5 1 1 1 6 1 1 2 2 1 3 6 1 1 1 1 1 3 2

1 1 1 1 2 1 1 2 1 1 1 1 1 1 1 1

1 1 1 1 1 1

2 1 1 2 1 1 1 1 2 2 2 4 2 5 2 2 1 7 1 1 1 2 3 1 3 1 8 1 1 2 1 2 3 2

2 4 6 1 5 3 3 2 9 1 3 2 5 2 3 1 9 1 1 1 1 3 3 5 2 3 3 4 1 1 5 1 1 1 1 2 1 6 2 1 3

6 2 4 4 1 1 1 4 1 5 1 3 2 1 2 2 2 2 2 1 1

1 1 2 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 2 1 1 1 1 1 1 1 1

1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 3 4 1 4 1 1 1 1 2 5 1 1 1 1 1

1 7 4 1 5 5 1 2 9 1 1 2 2 6 2 2 1 # 1 1 1 2 3 5 3 1 3 2 2 3 2 2 1 6 1 1 1 3 2 1 1 7 1 3 2 2 1

1 3 2 2 4 1 2 1 4 1 1 2 2 1 1 4 4 3 1 4 1 1 2

alle tr ho mü zo po alle tr ho mü zo po1 2 3 4 5 6 7 1 2 3 4 5 6 7 1 2 3 4 5 6 7 1 2 3 4 5 6 7 1 2 3 4 5 6 7 7 6 5 4 3 2 1 1 2 3 4 5 6 7 1 2 3 4 5 6 7 1 2 3 4 5 6 7 1 2 3 4 5 6 7 1 2 3 4 5 6 7 7 6 5 4 3 2 1

alle

1

2

3

4

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6

alle

1

2

3

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6

gm1

1

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1

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wL

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1

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1

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1

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6

gm3

1

2

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6

wG

1

2

3

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5

6

wG

1

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wE

1

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wE

1

2

3

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6

wL

1

2

3

4

5

6

Page 108: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

Grau-

stufen

D1: Detail zu

Beilage D

Nicht eingeschlossene Probanden

klin

isch

B 15+

20 +

25 +

män

nlic

h

D1: Detail zu

Beilage D25

K

1 1 1 1 1

2 3 4 1 6 2 2 8 2 2 3 1 2 1 1 #

1 2 3 1 4 1 1 1 5 1 1 2 1 1 3 5

1 1 1 1 1

1 1 1 1 1 1 1 1 2

2 3 3 1 5 2 2 7 2 2 2 1 2 1 1 9

1 2 3 1 4 1 1 1 5 1 1 2 1 1 3 5

1 1 1 1 1

2 3 5 2 6 2 4 8 3 1 2 3 2 3 1 1 #

ho mü zo

gm21

2

3

4

5

alle

1

2

3

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6

gm1

1

2

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5

6

alle tr1 2 3 4 5 6 7 1 2 3 4 5 6 7 1 2 3 4 5 6 7 1 2 3 4 5 6 71 2 3 4 5 6 7

Page 109: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

Nicht eingeschlossene Probanden

män

nlic

h

1

1

zo1 2 3 4 5 6 7

Page 110: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

Nicht eingeschlossene Probanden

Beilage E

klin

isch

B 15+

20 +

25 +

män

nlic

h

Bewertung 21 19

6,1 8,5

5,7 8,2

5,7 8,2

8,7 wG 7,2 6,5 6,3 7,6

6,0 7,3 5,8 8,2

wG 7,4 7,0 6,7 7,5 6,6

wL 7,7 7,3 7,0 7,8 6,9 9,0 wL

8,4 wE 6,9 6,2

6,9 6,2

wE 7,2 6,8 6,5 7,3 6,4

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gm3 7,5 7,1 6,8 7,6 6,7 8,7 gm3

8,5 gm2 6,9 6,2

7,1 6,3

5,9 7,3gm2 7,3 6,9 6,6 7,4 6,5

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5,7 8,2

gm1 7,3 6,9 6,6 7,4 6,5 8,5 gm1

8,6 alle 6,9 6,2 5,9 7,3alle 7,3 7,0 6,6 7,4 6,5

alle tr ho mü zo poalle tr ho mü zo po

Page 111: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

Nicht eingeschlossene Probanden

Beilage F

klin

isch

B 15+

20 +

25 +

män

nlic

h

Differenz 21 po

0,8 0,7 0,2 0,8

alle tr ho mü zo

0,4

gm1 0,4 0,8 0,7 0,2 0,8 0,4

alle 0,4

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wE 0,3

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Page 112: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

Beilage GAuswertung ohne "vorher"

R K D

21 19 alle

wG 4,9 wG 4,7 wg 0,2

wL 5,2 wL 4,5 wl 0,7

wE 4,7 wE 4,4 we 0,3

gm3 5,0 gm3 4,6 gm3 0,4

gm2 4,8 gm2 4,4 gm2 0,4

alle 0,4

gm1 4,8 gm1 4,4 gm1 0,4

alle alle

alle 4,8 alle 4,4

Page 113: Rhythmus und Klang erleben - GLE International

Beilage SSignifikanztest

v n v n v n v n v n v n v n v n v n v n v n v n v n v n v n

3,8 2,3 4,8 5,3 4,9 1,6 3,4 2,6 3,6 3,0 1,8 1,1 2,1 2,3 2,4 2,7 3,9 3,1 2,1 1,3 2,1 2,7 3,4 3,4 3,9 3,4 4,3 3,8 2,9 2,4

3,6 5,2 5,5 4,4 2,4 2,0 3,8 3,3 2,9 2,9 2,6 3,0 2,9 2,2 2,7 3,1 3,3 2,8 1,5 1,3 2,9 2,7 3,5 3,3 3,1 3,4 2,2 2,5

Anzahl Prob.Mittelwert

Erf.Unt.

Standard-

abweichung

Signifikanz-

niveau in %

14 0,53 1,33 92,0

10 11Prob.Nr. > 1 2 3 4 5

kc kb

6 7 8 9

kb ka

12 13 14 15

ka kb kb ka

Einstufung vor nach

kc kc ka kaHerk. > kc kc kc

Rhythmus Mittelw. "vor" bzw. "nach"

Rhythmus Wirkung "vor" - "nach" 1,6 -0,1 0,5-0,5 3,4 0,8 0,6 0,8 -0,3 0,4 0,5

Klang Mittelw. "vor" bzw. "nach"

-0,3 0,9 0,8 -0,6

0,2 0,2Klang Wirkung "vor" - "nach" -1,6 1,1 0,4 0,5 0,1 0,3 -0,4 -0,3-0,4 0,7 -0,3 0,4

Unterschied Wirkung Rhythmus - Klang 3,2 -1,5 3,0 0,3 0,5 -0,3 0,9 0,81,2 -0,9 0,0 0,5 0,6 -0,8