Richard Wagner - Libri GmbHmedia.libri.de/shop/coverscans/204/20472178_LPROB.pdfKindheit in Dresden...

15
Richard Wagner in Dresden

Transcript of Richard Wagner - Libri GmbHmedia.libri.de/shop/coverscans/204/20472178_LPROB.pdfKindheit in Dresden...

Page 1: Richard Wagner - Libri GmbHmedia.libri.de/shop/coverscans/204/20472178_LPROB.pdfKindheit in Dresden Ein Junge mit vielen Vätern Am 22. Mai 1813 wurde Richard Wagner in Leipzig als

Richard Wagner in Dresden

Page 2: Richard Wagner - Libri GmbHmedia.libri.de/shop/coverscans/204/20472178_LPROB.pdfKindheit in Dresden Ein Junge mit vielen Vätern Am 22. Mai 1813 wurde Richard Wagner in Leipzig als

2

Richard Wagner in Dresden Mythos und Geschichte

Im Auftrag des Stadtmuseums Dresden

herausgegeben von Erika Eschebach und Erik Omlor

SA n D St E I n V E r l Ag

Page 3: Richard Wagner - Libri GmbHmedia.libri.de/shop/coverscans/204/20472178_LPROB.pdfKindheit in Dresden Ein Junge mit vielen Vätern Am 22. Mai 1813 wurde Richard Wagner in Leipzig als

Inhalt

8 Einführung ErIkA ESchEbAch

12 Kindheit in Dresden: Ein Junge mit vielen Vätern

22 Auf Wanderschaft durch Dresden: Richard Wagner, der Mietnomade

30 Gottfried Sempers Hofoper: Ein Amphitheater für die Musik

42 hofkapellmeister im Dresdner Allerlei rEInEr ZImmErmAnn

46 Die Dresdner Opern: Aller guten Dinge sind vier

54 Des bürgers neuer himmel JuStuS h. ulbrIcht

58 Wagner und Weber: Über den Tod hinaus – der innig geliebte Meister

66 Rückzugsorte: Refugien der Inspiration

74 Dresdner Freundschaften: Wagners kulturelle Netzwerke

84 Eine ambivalente Beziehung: Der König und sein Untertan

90 Maiaufstand 1849: Die erhabene Göttin Revolution

108 barrikaden im mai – Dresden 1849 JOSEf mAtZErAth

114 fluchtwege – Vom Schweizer Exil bis zum grünen hügel ErIk OmlOr

118 Wagner für alle Zeiten: Zwischen Vereinnahmung und kritischer Würdigung

134 Wagner – größe und Widerspruch uDO bErmbAch

140 Inszenierungen der Semperoper Dresden

162 Personenregister 167 Autorenverzeichnis 168 Impressum

Page 4: Richard Wagner - Libri GmbHmedia.libri.de/shop/coverscans/204/20472178_LPROB.pdfKindheit in Dresden Ein Junge mit vielen Vätern Am 22. Mai 1813 wurde Richard Wagner in Leipzig als

Kindheit in Dresden

Ein Junge mit vielen Vätern

Am 22. Mai 1813 wurde Richard Wagner in Leipzig als jüngstes von neun Kin­dern mitten in die Wirren des Krieges gegen Napoleon hineingeboren. Sein leiblicher Vater Friedrich Wagner (1770 – 1813), ein Polizeiaktuar, verstarb be ­reits wenige Monate später an Typhus. Ein Jahr darauf heiratete die Mutter Johanna mit Ludwig Geyer einen langjährigen Freund des Vaters, und die Fami­lie übersiedelte zu ihm nach Dresden. Im Hause des Hofschauspielers, Thea­terschriftstellers und Malers erfuhr der musisch begabte Junge vielfältige An ­regun gen. Carl Maria von Weber – seit 1817 Hofkapellmeister in Dresden und später das herausragende Vorbild Wagners – war mit Geyer befreundet, häufige Besuche von Theater und Konzerten beflügelten Richards Fantasie. Auch nach dem Tod seines Stiefvaters 1821 blieb der enge Kontakt zur Welt der Bühne bestehen. Seine älteren Schwestern Rosalie und Klara etablierten sich bereits als Opernsängerinnen. Gebildete Erzieher wie der Possendorfer Pfarrer Wetzel – dem Wagner ein Jahr zur Erziehung überlassen wurde – oder Magister Sillig, Richards Lehrer an der Kreuzschule, trugen ebenfalls dazu bei, die Talente des jungen Wagner zu entwickeln. In die letzten Jahre seiner Dresdner Jugendzeit fallen erste Versuche der Dichtung von Tragödien sowie eine Eloge auf einen verstorbenen Mitschüler, die sich jedoch allesamt nicht erhalten haben. In den autobiografischen Erinnerungen verklärte Wagner seine Kindheit in Dresden und insbesondere den Stiefvater Geyer als prägend für sein späteres Leben. Tatsächlich entdeckte er erst in den darauffolgenden Jahren in Leipzig, wo die Familie seit 1827 wieder lebte, dass seine größte Leidenschaft die Musik war. Dort fasste er – beflügelt durch das rauschhafte Erleben der Gewandhauskon­zerte – nach späterem Bekenntnis den Entschluss, ein Komponist zu werden. Seit Februar 1831 besuchte er in Leipzig die Universität.

Palais im Großen Gartenlithografie, carl Wilhelm Arldt (um 1855) Städtische galerie Dresden

Die nachmittagskonzerte des Stadtmu-sikkorps im großen garten unter leitung des musikdirektors Johann gottfried Zill-mann waren während Wagners kindheit eine feste Einrichtung im musik leben der Stadt. In seinen lebenserinnerungen be-richtet Wagner, dass der besuch dieser konzerte, ja schon das Einstimmen der Instrumente, ihn stets in große Erregung versetzt habe.

Page 5: Richard Wagner - Libri GmbHmedia.libri.de/shop/coverscans/204/20472178_LPROB.pdfKindheit in Dresden Ein Junge mit vielen Vätern Am 22. Mai 1813 wurde Richard Wagner in Leipzig als

14 15

Ludwig Geyer (1779 – 1821)

Selbstbildnis in Öl auf leinwand (1806) nationalarchiv der richard-Wagner-Stiftung bayreuth

Der aus Eisleben stammende ludwig geyer be-gann 1798 ein Studium der rechtswissenschaften in leipzig, wandte sich aber nach dem tod des Va-ters ein Jahr später der malerei und dem Schau-spielwesen zu. Seit 1805 mitglied der theater-truppe des Joseph Seconda, war er auf den leip-ziger und Dresdner bühnen häufig zu sehen. Aus dieser Zeit rührte seine enge freundschaft mit dem kunstbegeisterten friedrich Wagner, dessen Witwe Johanna er 1814 heiratete. Die familie zog nach Dresden, da für geyer eine Anstellung am hoftheater in Aussicht stand. Der vielseitige künst-ler betätigte sich auch als Autor von bühnenstü-cken, etwa der Satire Der bethlehemitische Kinder-mord (1821). Zudem war er ein gefragter Por trät-maler, dem wir diverse Darstellungen von mit glie-dern des hofadels und des Dresdner bürgertums verdanken. geyer blieb Wagner als liebender und aufopferungsvoller familienvater im gedächtnis. Sein früher tod in folge einer tuber kulose erkran-kung traf die familie hart. Spekulationen, dass ludwig geyer der leibliche Vater richard Wagners gewesen sei, halten bis heute an.

Johanna Rosine Wagner (1774 – 1848)

Öl auf leinwand, ludwig geyer (1813) nationalarchiv der richard-Wagner-Stiftung bayreuth

Die mutter richard Wagners wurde als tochter eines bäckers in Weißenfels a. d. Saale geboren. 1798 heiratete sie den leipziger Polizeiaktuar fried-rich Wagner, mit dem sie neun kinder hatte. Ihrem zweiten mann ludwig geyer gebar sie noch eine tochter – cäcilie. nach dem tod geyers blieb Jo-hanna mit ihren kindern in Dresden, das Erbe gey-ers und Zuwendungen der Verwandtschaft sicher-ten ein bescheidenes Auskommen. 1826 übersie-delte sie mit den drei jüngsten töchtern nach Prag, da richards ältere Schwester rosalie (1803 – 1837) dort eine Anstellung als Schauspielerin gefunden hatte. richard blieb als untermieter der familie böhme in Dresden, besuchte mutter und Schwes-tern jedoch mehrfach in Prag. 1827 kehrte die fami lie nach leipzig zurück, richards Schwester luise (1805 – 1872) war dort eine Verbindung mit dem Verleger friedrich brockhaus eingegangen. Ottilie Wagner (1811 – 1883), eine weitere Schwes-ter, heiratete zudem später dessen bruder her-mann. Wagners mutter wohnte bis zu ihrem tode in leipzig.

Page 6: Richard Wagner - Libri GmbHmedia.libri.de/shop/coverscans/204/20472178_LPROB.pdfKindheit in Dresden Ein Junge mit vielen Vätern Am 22. Mai 1813 wurde Richard Wagner in Leipzig als

16 17

Maria Amalie Auguste von Sachsen (1752 – 1828)

lithografie, ludwig geyer (um 1820) Städtische galerie Dresden

Die Darstellung der sächsischen königin gehört zu den bedeutendsten Porträtarbeiten geyers. Die pfälzische Prinzessin hatte 1769 friedrich Au-gust III., den späteren ersten könig von Sachsen, geheiratet.

Theaterzettel zu Geyers Bethlehemitischem KindermordDruckschrift (1821) Stadtarchiv Dresden

Das satirische lustspiel Der bethlehemitische Kin-dermord ist das bekannteste theaterstück aus der feder von Wagners Stiefvater. Es war im maler- und Schauspielermilieu angesiedelt. ludwig geyer selbst übernahm darin die hauptrolle des malers klaus, richards Schwester klara spielte ebenfalls mit. Das Stück wurde am 20. februar 1821 im Dresdner morettitheater uraufgeführt.

Page 7: Richard Wagner - Libri GmbHmedia.libri.de/shop/coverscans/204/20472178_LPROB.pdfKindheit in Dresden Ein Junge mit vielen Vätern Am 22. Mai 1813 wurde Richard Wagner in Leipzig als

1918

1817

1814

Die Moritzstraße zu Dresdenumrissradierung, gustav täubert (um 1830) Städtische galerie Dresden

Die erste Wohnung, welche die familie geyer-Wagner in Dresden bezog, war in der moritz-straße 10, hier am Ende der Straße linker hand zu sehen. Das gebäude lag am Eingang zur land-hausgasse, die von der moritzstraße zum ge-schlossenen Innenhof des landhauses führte, dem tagungsort der sächsischen landstände.

Blick vom Jüdenhof zur Frauenkirchelithografie, unbekannter künstler (um 1830) Städtische galerie Dresden

um 1817/18 zog die familie von der moritzstraße an den Jüdenhof um – dem kleinen Platz vor dem heute als Johanneum bezeichneten ehemaligen Stallgebäude. In den folgenden Jahren wohnte sie in dem Eckgebäude zur großen frauen gasse hin, hier rechts im bild.

Page 8: Richard Wagner - Libri GmbHmedia.libri.de/shop/coverscans/204/20472178_LPROB.pdfKindheit in Dresden Ein Junge mit vielen Vätern Am 22. Mai 1813 wurde Richard Wagner in Leipzig als

Maiaufstand 1849 Die erhabene Göttin Revolution

Die Revolution von 1848/49 erfasste auch Sachsen mit voller Wucht. Die Ableh­nung der durch die Frankfurter Nationalversammlung verabschiedeten Reichs­verfassung seitens des Königs Ende April 1849 führte zu einer Eskalation der Gewalt. Am 3. Mai versuchten aufgebrachte Bürger, das Zeughaus in Dresden zu stürmen. Als die Besatzung das Feuer eröffnete und Tote und Verwundete zurückblieben, befand sich die Stadt in Aufruhr. Innerhalb eines Tages wurde die Altstadt mit Barrikaden abgeriegelt. Schon bald hatten die von Preußen unterstützten Regierungstruppen aber die hoffnungslos unterlegenen Aufstän­dischen zurückgedrängt. Am 9. Mai war deren Lage unhaltbar geworden, es setzte eine allgemeine Fluchtbewegung ein. Verhaftungen und Prozesse folgten, politische Vereine wurden verboten und die Zensur wieder eingeführt.Der emotional mitgerissene Wagner hatte in den Monaten vor dem Aufstand flammende Reden vor dem Vaterlandsverein gehalten, Petitionen an Abgeord­nete und Artikel für die von Röckel verlegten Volksblätter geschrieben. In pathe­tischen Worten rief er darin zur Überwindung aller Herrschaftsverhältnisse und zu einer praktisch schrankenlosen Freiheit des Individuums auf, das nur dem eigenen Willen unterworfen sein dürfe. Im Juli 1848 war er ins revolutionäre Wien gereist, aus dem der Kaiser hatte fliehen müssen, und berauschte sich an der dortigen Umsturzstimmung. Die späteren Verhöre von Gefangenen ergaben zudem, dass Wagner auch Kenntnis von der Vorbereitung des Aufstandes in Dresden hatte. Während der Erhebung war er zwar nicht selbst an den Kämpfen beteiligt, betätigte sich aber nachweislich als Wach posten und Meldegänger. Nur durch einen glücklichen Zufall entging er seiner Verhaftung. In Freiberg hatte er am Abend des 9. Mai 1849 jene Kutsche verpasst, die Michail Bakunin und Otto Heubner nach Chemnitz bringen sollte, wo ihnen königstreue Kommu nal­garden eine Falle stellten. Nach Wagner, dem die Flucht aus Sachsen und dem Deutschen Bund gelang, wurde bald steckbrieflich gefahndet.

Die mittlere Frauengasse in der Nacht des 4. Mai 1849kolorierte lithografie, Ernst heymann (1849) Städtische galerie Dresden

nach dem Ausbruch des bewaffneten Aufstandes am 3. mai 1849 wurde die Alt-stadt innerhalb weniger Stunden mit über einhundert barrikaden abgeriegelt. Eine der  wichtigsten versperrte die mittlere frauen gasse und kontrollierte somit die Verbindung zwischen Alt- und neumarkt. Die lithografie zeigt die Verteidiger in der nacht vom 4. auf den 5. mai in Erwar-tung  der Offensive der regierungstrup-pen. Diese sollte am darauffolgenden tag beginnen.

Page 9: Richard Wagner - Libri GmbHmedia.libri.de/shop/coverscans/204/20472178_LPROB.pdfKindheit in Dresden Ein Junge mit vielen Vätern Am 22. Mai 1813 wurde Richard Wagner in Leipzig als

92 93

Die Sängerin Wilhelmine Schröder­Devrient fordert die Menge auf, vor das Residenzschloss zu ziehenfeder- und bleistiftzeichnung, unbekannter künstler (1849) Städtische galerie Dresden

Am nachmittag des 3. mai 1849 war es vor dem Zeughaus unterhalb der brühlschen terrasse zu ersten bewaffneten Zusammenstößen gekom-men, die bis zu zwei Dutzend Opfer forderten. Ver-wundete und tote wurden auf karren zum Alt-markt gebracht, wo sich eine aufgebrachte menge versammelt hatte. Die Sängerin Schröder-Devrient beobachtete diese Szene vom fenster ihrer Woh-nung aus, die über der löwenapotheke an der Ecke zur Wilsdruffer gasse lag. Daraufhin soll sie einen flammenden Aufruf zum Widerstand an die unten stehenden menschen gerichtet haben, ein Augen-blick, der vom künstler in dramatischer Darstel-lung festgehalten wurde.

Die Barrikade an der Scheffelgasselithografie, carl Wilhelm Arldt (1849) Städtische galerie Dresden

Die barrikade an der Scheffelgasse/Ecke Wall-straße schützte den unmittelbaren Zugang zum rathaus am Altmarkt, wo sich das hauptquartier der Aufständischen befand. Einige Dresdner barri-kaden erwiesen sich als äußerst widerstandsfähig. nachweislich hat gottfried Semper, der in jungen Jahren Artillerieoffizier und festungsingenieur wer-den wollte, ihren Aufbau persönlich geleitet. Die mächtigen bollwerke reichten bis zum ersten Stock der angrenzenden häuser. mit Pflastersteinen ge-

füllte fässer verliehen ihnen enorme Stabilität, herausgerissene gehwegplatten schützten die Verteidiger vor beschuss. Zudem waren sie leicht zurückversetzt, so dass die Angreifer von den vor-springenden häuserecken flankierend unter feuer genommen werden konnten. nur so ist es erklär-lich, weshalb einige barrikaden tagelang heftig umkämpft waren.

Page 10: Richard Wagner - Libri GmbHmedia.libri.de/shop/coverscans/204/20472178_LPROB.pdfKindheit in Dresden Ein Junge mit vielen Vätern Am 22. Mai 1813 wurde Richard Wagner in Leipzig als

9594

Brand des Zwingers und des alten Opernhauseslithografie, unbekannter künstler (1849) Städtische galerie Dresden

Während des maiaufstandes 1849 wurde das alte Pöppelmannsche Opernhaus am Zwinger von den Aufständischen absichtlich niedergebrannt, um den angreifenden truppen keine Deckungsmög-lichkeiten zu bieten. beim Übergreifen des feuers sind auch teile des Zwingers und der dortigen kö-niglichen Sammlungen zerstört worden. Wagner berichtet in seiner Autobiografie, wie ein barrika-

denkämpfer, in Anspielung auf die dortigen Auf-führungen der 9. Sinfonie beethovens, ihm enthu-siastisch zugerufen habe: »herr kapellmeister, der freude schöner götterfunken hat gezündet, das morsche gebäude ist in grund und boden ver-brannt.«

Dresdens Barrikadenkämpferlithografie, W. leue (1849) Städtische galerie Dresden

Die Darstellung zeigt anschaulich die heterogene Zusammensetzung der revolutionäre. Die bürger-lich geprägten kommunalgarden schlossen sich nur teilweise dem Aufstand an. Arbeiter, hand-werker und sogenannte Volksbewaffnete enga-gierten sich für die bewegung. Auch die beliebten turnvereine galten damals als hort progressiven gedan kenguts.

Page 11: Richard Wagner - Libri GmbHmedia.libri.de/shop/coverscans/204/20472178_LPROB.pdfKindheit in Dresden Ein Junge mit vielen Vätern Am 22. Mai 1813 wurde Richard Wagner in Leipzig als

96

Erstürmung der Post zu Dresden am 9. Mai 1849lithografie, unbekannter künstler (1849) Städtische galerie Dresden

Die Einnahme des Postgebäudes war ein entschei-dender Erfolg für die regierungstruppen. Die barri-kade vor dem Engelclub, die die Wilsdruffer gasse versperrte, konnte nun direkt unter feuer genom-men werden. Die lage der Aufständischen auf dem Altmarkt war dadurch unhaltbar geworden. kurz darauf setzte eine regellose flucht ein.

Page 12: Richard Wagner - Libri GmbHmedia.libri.de/shop/coverscans/204/20472178_LPROB.pdfKindheit in Dresden Ein Junge mit vielen Vätern Am 22. Mai 1813 wurde Richard Wagner in Leipzig als

Inszenierungen der Semperoper Dresden

Tannhäuser. Jon fredric West (tannhäuser) und Damen des Staatsopernchors, 28. mai 2007foto: matthias creutziger

Page 13: Richard Wagner - Libri GmbHmedia.libri.de/shop/coverscans/204/20472178_LPROB.pdfKindheit in Dresden Ein Junge mit vielen Vätern Am 22. Mai 1813 wurde Richard Wagner in Leipzig als

142 143

20. Oktober 1842, uraufführungSpielstätte: erste SemperoperDirigent: carl gottlieb reißigerInszenierung: Wilhelm fischerbühnenbild: ferdinand heinekostüme: ferdinand heinehauptpartien: Wilhelmine Schröder-Devrient, Anna thiele, hen riette Wüst, carl Wilhelm Dettmer, friedrich traugott rein-hold, carl risse, Joseph Aloys ticha tschek, giovanni Vestri, Johann michael Wächter

25. August 1858Spielstätte: erste SemperoperDirigent: karl August krebshauptpartien: Emilie Janner-krall, Aloysia krebs-michalesi, Johann conradi, Joseph Aloys ticha tschek

26. September 1872Spielstätte: Interimstheater bretter budeDirigent: Ernst von Schuchbühnenbild: neue Szene der letz-ten Szene des 5. Aktes von hof-theater maler Schlegelhauptpartien: minna nanitz, melitta Otto-Alvsleben, mathilde Pichler, Wilhelm Eichberger, rudolf Jäger, hans köhler, Wilhelm Schaff ganz, max tempesta, friedrich Weiß

16. August 1878Spielstätte: zweite SemperoperDirigent: franz Wüllnerbühnenbild: neue Szenen im 1., 2. und 5. Akt von hoftheatermaler A. Quaglio (münchen)hauptpartien: therese malten, louise reuther, Pauline Sigler, Paul bulß, Eduard Decarli, Wilhelm Eichberger, Joseph Erl, hans köhler, müller-kannberg

23. August 1919Spielstätte: zweite SemperoperDirigent: fritz reinerInszenierung: georg tollerbühnenbild: Otto Altenkirchkostüme: max hasaithauptpartien: helena forti, grete merrem-nikisch, Elisa beth reth-berg, robert burg, ludwig Ermold, hanns lange, Julius Puttlitz, fritz Vogelstrom, Erik Wildhagen, georg Zottmayr

24. Oktober 1932Spielstätte: zweite SemperoperDirigent: hermann kutzschbachInszenierung: Alexander Schumbühnenbild: Adolf mahnkekostüme: leonhard fantohauptpartien: maria cebotari, marta fuchs, Elsa Wieber, Willy bader, ludwig Ermold, ludwig Eybisch, hanns lange, Sven nilsson, rudolf Schmalnauer, curt taucher

27. mai 2001, konzertante AufführungSpielstätte: dritte SemperoperDirigent: christof Prickhauptpartien: Petra-maria Schnitzer, Iris Vermillion, matthias henneberg, Jochen kupfer, markus marquardt, Peter Seiffert, Johann tilli, klaus florian Vogt

Rienzi

Rienzi. ludwig Ermold (cecco del Vecchio), hanns lange (baroncelli) und fritz Vogelstrom (cola rienzi), 23. August 1919, foto: hugo Erfurth

Page 14: Richard Wagner - Libri GmbHmedia.libri.de/shop/coverscans/204/20472178_LPROB.pdfKindheit in Dresden Ein Junge mit vielen Vätern Am 22. Mai 1813 wurde Richard Wagner in Leipzig als

144 145

Der fliegende Holländer

7. April 1951Spielstätte: großes hausDirigent: Erich riedeInszenierung: carl-heinrich kreithbühnenbild: karl von Appenkostüme: karl von Appenhauptpartien: Emilie Walter-Sacks, Dora Zschille, manfred huebner, Wolfgang markgraf, kurt Schüffler, gerhard Stolze

23. november 1963, WiederaufnahmeSpielstätte: großes hausDirigent: Otmar SuitnerInszenierung: carl-heinrich kreithbühnenbild: karl von Appenkostüme: karl von Appenhauptpartien: Annelies burmeister, brünnhild friedland, karl-friedrich hölzke, hellmuth kapphahn, Wilfried krug, Antonin Svorc

19. Dezember 1988Spielstätte: dritte SemperoperDirigent: Johannes WinklerInszenierung: Wolfgang Wagnerbühnenbild: Wolfgang Wagnerkostüme: reinhard heinrichhauptpartien: lia frey-rabine, Ilse ludwig, rainer büsching, horst gebhardt, klaus könig, Ekkehard Wlaschiha

18. november 1917Spielstätte: zweite SemperoperDirigent: hermann kutzschbachInszenierung: georg tollerDekoration: Otto Altenkirch, max hasaithauptpartien: Eva Plaschke-von der Osten, minna Wolf, Adolf lußmann, friedrich Plaschke, richard tauber, georg Zottmayr

11. Januar 1933Spielstätte: zweite SemperoperDirigent: fritz buschInszenierung: Waldemar Staegemannbühnenbild: Johannes rothen bergerkostüme: leonhard fantohauptpartien: helene Jung, Viorica ursuleac, kurt böhme, rudolf Dittrich, max lorenz, Wilhelm rode

12. märz 1943Spielstätte: zweite SemperoperDirigent: karl ElmendorffInszenierung: max hofmüllerbühnenbild: Adolf mahnkekostüme: richard Panzerhauptpartien: Inger karén, helena rott, kurt böhme, rudolf Dittrich, Josef herrmann, Willy treffner

2. Januar 1843, uraufführungSpielstätte: erste SemperoperDirigent: richard WagnerInszenierung: Wilhelm fischerbühnenbild: ferdinand heinekostüme: ferdinand heinehauptpartien: Wilhelmine Schröder-Devrient, therese Wäch-ter, Wenzel bielczizky, friedrich traugott reinhold, carl gottlieb risse, Johann michael Wächter

14. märz 1862Spielstätte: erste SemperoperDirigent: Julius rietz

21. Dezember 1871Spielstätte: zweite SemperoperDirigent: Julius rietzbühnenbild: helfferich (1. Akt)hauptpartien: minna nanitz, Emmy Zimmermann, Eugen Degele, ferdinand Jäger, hans köhler, friedrich rebling

20. februar 1879Spielstätte: zweite SemperoperDirigent: Ernst von Schuchhauptpartien: therese malten, minna nanitz, Eduard Decarli, Eugen Degele, Joseph Erl, Emil götze

Der fliegende Holländer. manfred huebner in der titelpartie, Premiere 7. April 1951foto: Werner frost

2. Juli 2000, WiederaufnahmeSpielstätte: dritte SemperoperDirigent: christof PrickInszenierung: Wolfgang Wagnerbühnenbild: Wolfgang Wagnerkostüme: reinhard heinrichhauptpartien: ursula hesse von den Steinen, Elisabeth-maria Wachutka, Albert bonnema, reinhard Dorn, Wolfgang Schöne, carsten Süß

Page 15: Richard Wagner - Libri GmbHmedia.libri.de/shop/coverscans/204/20472178_LPROB.pdfKindheit in Dresden Ein Junge mit vielen Vätern Am 22. Mai 1813 wurde Richard Wagner in Leipzig als

sandste i n

In Dresden hat Richard Wagner gut zwanzig Jahre seines Lebens verbracht.

Hier ging er zur Schule, zog mehrfach um, wirkte als Hofkapellmeister. Drei

seiner Opern kamen zur Uraufführung. Persönlichkeiten des Geisteslebens

und Kulturschaffens, Politiker und Entscheidungsträger prägten Wagner als

Künstler und politischen Kopf. Die Dresdner Zeit kulminierte in seiner legen-

dären Beteiligung am Maiaufstand 1849, die ihn nach dem Scheitern der

Revolution zu einer überhasteten Flucht ins Schweizer Exil zwang.

Der reich bebilderte Band führt zu den Orten, wo »Wagner Wagner wurde«,

zu Wirkungsstätten, Aufenthaltsorten, geselligen Treffpunkten und Rückzugs-

räumen. Es werden Wegbegleiter und Widersacher vorgestellt. Darüber hin-

aus wird die mit zahlreichen Mythen überlagerte Rezeptionsgeschichte des

Komponisten im 20. / 21. Jahrhundert ins Bild gesetzt und eine Übersicht aller

Inszenierungen von Wagner-Opern in Dresden geboten.

Ric

hard

Wag

ner i

n D

resd

en

ISBn 978-3-95498-034-5