Richtig Googeln -- Vom Suchen und Finden der Informationen, die wir wirklich brauchen.

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Über den zweckdienlichen Gebrauch von Google und Co

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Hannes Jähnert

Vom Suchen und Finden der Informationen, die wirwirklich brauchen.

10. Oktober 2007Erste überarbeitete Fassung

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Email: [email protected] - Training „Richtig Googeln“

Durch die digitale Verbindung von Millionen Menschen wird die Welt

immer mehr zu einem Dorf. Die Entfernung spielt immer weniger eine

Rolle. Jeder Mensch kann sich selbst im Cyberspace präsentieren und

dort fast alles schreiben oder zeigen was er oder sie will. Das Internet

macht’s möglich! Mit schätzungsweise 320 Millionen deutschen Websites,

die durchschnittlich lediglich 44 Tagen online sind, befindet sich das

Internet im ständigen Auf- und Umbau.

Doch das Internet ist mehr als nur eine sich rasant ändernde

Selbstdarstellungsplattform. Für die, die es zu nutzen wissen, kann es

der ultimative Informationsspeicher oder Quelle der Inspiration sein. Für

die, die es nicht können, ist es zumeist eine unüberschaubare

Datenhalde. Dabei gibt es Suchdienste im Internet, die uns bei der

gezielten Recherche nach Informationen helfen können. Mittlerweile

gehören Suchmaschinen wie Google und andere wie Standart-

kalkulations- und Textverarbeitungsprogramme zum Büroalltag. Um

aber nicht im Datenwust endloser Ergebnislisten zu ersticken, will auch

der Umgang mit ihnen gelernt sein. Medienkompetenz, vor allem

Medienkritik, -Umgang und –Nutzung sind hier mehr den je gefragt.

Mit dem Training „Richtig Googeln“ sollen grundlegende Mechanismen

der Internetsuche sowie allgemeine Kritikpunkte an Google und Co

vermittelt und erläutert werden. Onlineangebote wie Wikipedia, Creative

Commons und Indymedia sollen neben der eigentlichen Informations-

suche in den Fokus genommen werden.

Vor allem Menschen, die auf relativ aktuelles Wissen angewiesen sind,

das schnell abrufbar sein muss, soll das Training „Richtig Goggeln“

Kompetenzen vermitteln, die für die schnelle Informationssuche und

Qualitätsbeurteilung nützlich sind.

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Inhalt

„Richtig Googeln“

Wozu Google – Warum Googeln? 4

Die größten Suchmaschinen (heute) 5

Allgemeine Funktionsweise von Suchmaschinen 7

Die Google-Suche 10

Wissenschaftlich go ogeln 1 3

Wissenschaftliche Literaturrecherche und Möglichkeiten

des wissenschaftlichen Go ogelns 1 4

Kriter ien brauchbarer Informationen 1 6

Sinnvolle Suchformate 1 7

Andere Suchfunktionen 1 9

Vorsicht Google 2 1

Das Google-Monopol 21

Die Zensur durch Google 22

Datenschutz bei Google 25

Fazit 2 7

Literatur & Medien -Nachweis & -Empfehlungen 2 9

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Skript:

„ Richtig Googeln “

„Wozu Google – Warum googeln?“

Suchmaschinen gibt es viele. Sie reißen sich regelrecht um die Kunden –

um die Internetnutzer, die User. Warum aber gibt es sie? Ging es nicht

einst ohne?

Noch vor einigen Jahren waren Internetnutzer als „Surfer“ unterwegs: Sie benötigten einen

beliebigen Einstiegspunkt, von dem aus sie sich von einer Seite zur nächsten klickten. Der

Reiz des Surfens bestand eher in der Möglichkeit unerwartet auf Neues zu stoßen, als

gezielt Informationen zu finden (vgl. Die Google- Gesellschaft).

Der Universität Bielefeld zu folge, besteht das Internet heute aus 10 –

15 Milliarden Webseiten, die eine durchschnittliche Lebenserwartung von

nicht mehr als 44 Tagen haben (Die Google- Gesellschaft). Wenn man

davon ausgeht, dass jede Internetseite den durchschnittlichen

Informationsgehalt eines Buches mit 100 Seiten hat, wird deutlich, dass

man sich unmöglich gezielt durch diesen Datenberg „klicken“ kann.

Zumindest nicht, wenn man hofft, verlässliche Informationen zu finden.

Da aber eben dies – also das Finden von Informationen – heute der

größte Nutzen des Internets ist, bedarf es ausgefeilter Suchtechniken,

sprich Suchmaschinen.

Suchmaschinen sind heute der zentrale Einstiegspunkt ins Netz. Sie entwickeln sich zu

Universalschnittstellen zwischen Mensch und Information.

Der Vorteil des Googelns [der gezielten Informationssuche im Internet] gegenüber dem

Surfen liegt also im Heraussuchen genau der Informationen, die auch tatsächlich gesucht

werden (vgl. Die Google- Gesellschaft).

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Hier hat also ein Wandel, vom ziellosen Sich- überraschen- und vielleicht

auch Berieseln- lassen, zum gezielten Suchen und Finden von

Informationen, stattgefunden. Surfen scheint aus der Mode gekommen

zu sein; googeln ist in.

Die größten Suchmaschinen

Wirklich brauchbare Suchmaschinen gibt es seit 1994 (vgl. Die Google-

Gesellschaft). Die größten Suchmaschinen sollen hier kurz skizziert

werden:

1. Yahoo !

Nach leistungsschwachen Suchmaschinenprojekten wie „The- Wanderer“

war Yahoo! die erste wirklich brauchbare Suchmaschine.

Yahoo! ging – gegründet von David Filo und Jerry Yang – Anfang 1994 mit

der BETA1- Version ans Netz und existiert auch heute noch.

2. Lycos

Lycos ging – gegründet von Michael Mauldin – ein halbes Jahr nach

Yahoo!, im Juli 1994, ans Netz. Durch die Anzeige der ersten Zeilen des

indexierten2 Web- Dokumentes war die Lycos- Suchmaschine etwas

kundenfreundlicher als die von Yahoo!, die den Suchenden anfangs die

Katze im Sack – also den nackten Link – anbot.

3. AltaVista

Die Suchmaschine AltaVista wurde Ende des Jahres 1995 vom

Forschungslabor der „Digital Equipment Corporation“ vorgestellt und ging

nicht viel später ans Netz. Als erste Suchmaschine mit Volltextsuche war

AltaVista den Suchmaschinen von Lycos und Yahoo! überlegen. Diese

bezogen damals lediglich die Tags, also die Beschreibungen der Web-

Dokumente, ein. Im Gegensatz zu AltaVista konnten sie keine Textinhalte

finden.

1 BETA-Versionen sind Onlineversionen, die sich noch im Erprobungsstadium befinden und deshalb häufig nicht 100%ig funktionieren. 2 Ein indexiertes Dokument ist ein Dokument, das in einer Datenbank oder Liste gespeichert ist. Ein Beispiel ist der Index der Jugendgefährdenden Medien der BPjS.

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4. Google

Mit dem PageRank-Algorithmus ging Google im September 1998 als BETA-

Version ans Netz. Entwickelt hat die Suchmaschine neben Larry Page, der

der Namensgeber – weil Erfinder – des PageRank- Algorithmus war, auch

Sergey Brin.

Nach den Entwicklungen von AltaVista, Lycos und Yahoo! konnte der

Google- Suchalgorithmus als nächster großer Schritt betrachtet werden.

Weil die ausgegebenen Ergebnisse verblüffend treffgenau waren, hatte

Google als Suchmaschine schnell einen guten Ruf und konnte seine

Popularität in den folgenden Jahren noch um ein Vielfaches steigern.

Die größten Suchmaschinen heute:

Google www.google.de

Yahoo! www.yahoo.de

Lycos www.lycos.de

AltaVista www.altavista.de

Fireball www.fireball.de

Abacho www.abacho.de

Gmx www.gmx.de

Web www.web.de

Spezielle Suchmaschinen:

Glumbert www.glumbert.com

- Ausschließlich englischsprachige Video-Suchmaschine

MetaGer www.metager.de

- Metasuche in ausschließlich deutschsprachigen Suchmaschinen

Wissen.de www.wissen.de

- Stichwortsuche in Onlinewörterbüchern und Lexika

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Suchmaschinen m it anderer Ergebnispräsentation

Quintura www.quintura.com

- Präsentiert die Suchergebnisse mit den Assoziationen anderer

Internet- User in Form von Tag- Clouds (Schlagwortwolken)

Pagebull www.pagebull.com

- Präsentiert die Suchergebnisse als verkleinerte Bilder der

Dokumente, die gefunden werden.

Für weitere Suchm aschinen sind die Seiten www.klug-suchen.de sowie

www.sucharchiv.com zu em pfehlen. Dort werden Suchm aschinen in

verschiedenen Kategorien gelistet und kurz beschrieben.

Mit alternat iven Suchm aschinenkonzepten und –Projekten beschäft igt sich

ebenfalls der Sum a- e.V. ( „gem einnütziger Verein zur Förderung der

Suchmaschinentechnologie und des Freien Wissenszugangs“ ) . Siehe:

www.suma- lab.de.

Neben diesen vier Großen der Suchmaschinenlandschaft wurden, vor

allem in der Zeit der „Explosion des Internets“ Mitte der 90er Jahre, eine

ganze Reihe von kleineren Suchmaschinen entwickelt ( Infoseek,

Architext und WebCrawler, um hier nur einige zu nennen) . Sie alle einen

bestimmte Merkmale, die als allgemeine Funktionsweise von

Suchmaschinen beschrieben werden können.

Allgemeine Funktionsweise von Suchmaschinen

Hinter der Fassade der Eingabemaske einer Suchmaschine verbirgt

sich ein, wie auch immer gearteter, Suchmaschinenindex der,

gesteuert durch einen Suchalgorithmus , nach eingegebenen

Suchbegriffen durchsucht wird. Angezeigt werden die Ergebnisse meist

in Form einer Liste, die nach einem oft geheimen Rankingalgorit h mus

geordnet ist.

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Suchmaschine:

Web- Definition: Eine Suchmaschine ist ein Programm zur Recherche von Dokumenten,

die in einem Computer oder einem Computernetzwerk, wie z. B. dem World Wide Web,

gespeichert sind […] (de.wikipedia.org/wiki/Suchmaschine).

Suchmaschinenindex:

Web- Definition: Suchmaschinen stellen ihre Datenbankbestände mit Hilfe so genannter

Agentenprogramme (auch Bots oder Searchbots genannt) zusammen, die das WWW nach

Schlagwörtern durchsuchen und diese zusammen mit der URL in der Datenbank

speichern: So entsteht ein Index. (www.strato.de/service/allgemein/glossar/glossar.html)

Suchalgorithmus:

Web- Definition: In der Informatik bezeichnet man als Suchverfahren bzw.

Suchalgorithmus - im weiteren Sinne - einen Algorithmus, dem ein Problem als Eingabe

übergeben wird und der die Lösung des Problems zurückgibt. […] (de.wikipedia.

org/wiki/Suchalgorithmus)

Rankingalgorithmus:

Web- Definition: Bewertung einer Seite nach ihrer Relevanz und Positionierung in den

Suchergebnissen. (suchmaschinenoptimierung.ambranet.de/seoglossar.html)

Um den Such- bzw. Rankingalgorithmus der Google- Suchmaschine

ranken sich viele Gerüchte und Spekulationen. Nicht zuletzt, weil die

genaue Funktionsweise der Suchmaschine ein sehr gut gehütetes

Geheimnis ist, gibt es viel Raum für Spekulationen, der vor allem im

Internet genutzt wird (siehe: Die ergoogelte Wirklichkeit .

Verschwörungstheorien im Internet. In „Die Google-Gesellschaft“).

Eine der glaubwürdigsten Annahmen über die Funktionsweise der

Google- Suche ist die, dass der PageRank- Algorithmus der Soziome t rie

entlehnt ist, sich aber weiterhin an einigen hundert Variablen orientiert.

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Soziometrie:

Web-Definition: Die Soziometrie ist eine von Jakob Levy Moreno in den 1930er Jahren

begründete Methode der empirischen Sozialforschung, welche dazu dient, Beziehungen

zwischen Mitgliedern einer Gruppe in einer so genannten Soziomatrix zu erfassen, ein

Soziogramm graphisch darzustellen und dieses bezüglich unterschiedlicher Kennzahlen zu

analysieren. (de.wikipedia.org/wiki/Soziometrie)

Das Grundprinzip der Soziometrie ist logisch: Je mehr Personen in einer

Gruppe auf eine einzelne Person verweisen, desto höher ist deren Status

in der Gruppe.

Ermittelt wird dieser Status mit Fragen wie: „Mit wem aus deiner Gruppe

würdest du ein Zimmer teilen wollen?“

Bsp.: In einer Gruppe Kinder gibt es einen Jungen, der von allen gemocht wird. Viele

Kinder antworten auf die Frage nach dem liebsten Zimmergenossen mit seinem Namen.

Der Status des Jungen steigt.

Der PageRank- Algorithmus funktioniert ähnlich, doch wird hier nicht der

Status eines Web- Dokuments ermittelt, sondern – bezogen auf den

Suchbegriff – seine momentane Brauchbarkeit (seine Qualität).

Je mehr Webseiten also auf ein einzelnes Dokument verlinken, desto

höher ist dessen Qualität. Verlinken Dokumente mit hoher Qualität

wiederum auf andere, wird angenommen, dass auch deren Qualität

höher sein muss als die der anderen.

Bsp.: Der Junge, mit dem viele gerne das Zimmer teilen würden, antwortet auf die Frage

nach dem Zimmergenossen mit nur einem Namen. So steigt dieser Freund des

Statushöchsten selbst in seinem Status relativ höher als wenn ihn ein anderer

statusniedrigerer ausgewählt hätte.

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Die Google -Suche

Bei aller Qualität, die durch den Rankingalgorithmus gemessen wird,

kommt es bei der Google- Suche, also beim googeln, auf den

Suchbegriff an. Dieser soll schließlich die Trefferliste in überschaubarem

Maße halten.

Um Ergebnislisten mit Millionen von Treffern zu vermeiden, muss der

Suchbegriff spezialisiert werden.

Dadurch, dass Google nur Ergebnisse ausgibt, die alle in der Suchmaske

eingegebenen Suchbegriffe enthalten, erleichtert die Suchmaschine dem

User die Suche. Sie erspart den Usern die Eingabe des Logischen

Operators „AND“.

Um die Ergebnislisten auf ein übersichtliches Maß zu reduzieren, kann es

also schon reichen, mehrere Suchbegriffe einzugeben, die in dem

gesuchten Dokument vorkommen sollen.

Oft ist auch

eine Reihe von

Suchbegriffen

nicht ausreich-

end, um die Er-

gebnisliste auf

unter 20 Treffer zu bringen3. Zur weiteren Einschränkung des

Suchraums4 kann entweder die erweiterte Google- Suche genutzt

werden, die rechts neben der Eingabemaske auf der Google-Startseite

zu finden ist, oder spezielle Kürzel, die die Suche einschränken.

3 Studien der Universität Bielefeld zu folge werden selten mehr als 20 Treffer der Ergebnisliste überhaupt beachtet. („Die Google- Gesellschaft-)4 Der Suchraum ist die Gesamtheit aller möglichen Ergebnisse der Internetrecherche.

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Beschreibung Kürzel

Ausschluss von Suchbegriffen: Suche nach Dokumenten, die den Such-begriff nicht enthalten

Minuszeichen

Suchbegriff 1 –Suchbegriff 2

Definitionensuche:Suche nach Definitionen im Internet

define:

define: Suchbegriff

Dokumententypsuche:Suche nach angegebenen Dokumenten-typen (PDF, DOC, XLS, SWF, AI undallen auf Text basierendenDokumententypen)

filetype: oder ext:

Suchbegriff filetype:pdfSuchbegriff ext:pdf

Entweder -Oder-Suche:Suche nach Dokumenten, die entwederden einen oder den anderen Suchbegriffenthalten

OR

Suchbegriff 1 OR Suchbegriff 2

Internetadressensuche:Suche nach Dokumenten, die den Such-begriff in der Internetadresse (URL) ent-halten

inurl: oder allinurl:

inurl:Suchbegriffallinurl:Suchbegriff 1 Suchbegriff 2 …

Linktextsuche:Suche nach Linktext, der zum gesuchtenDokument führt.

inanchor:

inanchor:Suchbegriff

Nurtextsuche:Suche nach Dokumenten, die den Such-begriff ausschließlich im Text enthalten

intext: oder allintext:

intext:Suchbegriffallintext:Suchbegriff 1 Suchbegriff 2 …

Phrasensuche:Suche nach mehreren Worten, Wort-gruppen oder Sätzen

Anführungszeichen

„Suchbegriff 1 Suchbegriff 2 …“

Seiten durchsuchen: Suche nach Dokumenten innerhalb einerWebseite.

site:

Suchbegriff site:internetadresse.de/com/org…

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Übrigens:

Bei der Google- Suche wird die Groß- und Kleinschreibung nicht be-

achtet. (SuChBeGrIfF = suchbegriff = SUCHBEGRIFF = Suchbegriff)

Auch können unvollständige Phrasen, die gesucht werden, mit einem

Sternchen (*) ergänzt werden. Google gibt dann alle Phrasen aus, die

mit der gesuchten übereinstimmen könnten.

(„ich bin ein *“ = ich bin ein Berliner/Hamburger/Mensch/Türke/Mischwissenschaftler…)

Oft verlinkt Google auf Internetseiten, die viel Text beinhalten, der

häufig geändert wird. Hier ist es ratsam, den Google- Cache zu nutzen.

Da Google viele Webseiten komplett speichert, sind durch den Cache

auch Dokumente zu finden, die auf den Internetseiten schon gelöscht

wurden. Der Vorteil der Cache- Anzeige ist, dass Google in den

Dokumenten die Suchbegriffe oder die Phrasen automatisch markiert.

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Wissenschaftlich Googeln?!?

„’Die Werkzeuge arbeiten mit an unseren Gedanken’, notierte einst Friedrich Nietzsche als

einer der Ersten mit Schreibmaschine arbeitenden Autoren“ (Verschwörungen,

Verschwörungstheorien und die Geheimnisse des 11.9.).

Im Buch „Verschwörungen und Verschwörungstheorien“ empfiehlt

Mathias Bröckers „zweimal täglich googeln“. Mit dieser einfachen

Aussage beschreibt er treffend, wie er einen Großteil des Inhaltes für

sein Buch zusammengoogelte.

Google kann äußerst nützlich sein, um im Internet das zu finden, was

man auch tatsächlich sucht. Doch braucht es für die fundierte Recherche

mehr als das bloße Googeln. Auch wenn man es zweimal täglich tut.

Das man Google zu wissenschaftlichen Recherchen überhaupt einsetzen

kann, glauben viele Menschen nicht. Vor allem Wissenschaftler(innen)

scheinen hier besonders skeptisch. Man bekommt zwar Informationen,

doch weiß man oft nicht, wer mit welcher Intension hinter Artikeln und

Texten aus dem Internet steht.

Exkurs Wikipedia

Besonders Wikipedia.org ist für viele ein rotes Tuch, dabei muss

man hier – wie sonst auch überall – nur seinen gesunden

Menschenverstand gebrauchen und beim besten Willen nicht alles

glauben.

Christian Schlieker, der sich in seiner Diplomarbeit mit

Wikipedia.org beschäftigte, stellte in einem Radiointerview mit –

„Oldenburg Eins“ fest, dass Wikiartikel verschiedene Entsteh-

ungstadien durchlaufen, mit denen ihre Glaubwürdigkeit immer

mehr zunimmt. Wikiartikel müssen also reifen. Ein Blick auf das

Erstellungsdatum des Wikiartikels kann Aufschluss geben.

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Klickt m an über einem Wikiart ikel auf die Kartei

„Versionen/ Autoren“ , dann unter der Menüauswahl auf „Älteste“

und scrollt dann bis zum Ende der Auflistung herunter, kann man

sich die älteste Version ansehen, die auch m it Datum und Autor

(bzw. dessen IP-Adresse) versehen ist.

Doch auch wissenschaftliche Arbeiten können mit freundlicher

Unterstützung von Google erarbeitet werden. Dem Schema der

wissenschaftlichen Literaturrecherche folgend, kann das Googeln an

einigen Stellen eingesetzt werden.

W issenschaft liche Litera turrecherche und Möglichkeiten des

wissenschaftlichen Googelns

Ich werde im Folgenden die wissenschaftliche Literaturrecherche, wie ich

sie im Studium kennen lernte darstellen. Bei den einzelnen Schritten

werde ich Möglichkeiten und Grenzen des Googelns erläutern.

1. Themenwahl oder – Vorgabe

Muss man sich in ein neues Themengebiet einarbeiten, ist es ratsam,

sich in allgemeiner Literatur zu belesen. Lexika, Wörterbücher und

Handbücher zum Thema können einen guten Überblick geben, sind

aber dick, schwer und in der Regel teuer. Googeln kann hier helfen.

Mit der Suche nach kurzen Stichworten kann man sich – vor allem bei

Wikipedia.org (s. o.) – via Google einen guten Überblick verschaffen.5

Freilich sollte man nicht alles glauben, was man an Informationen auf

diese Weise findet, doch schärft sich das Bild des zu bearbeitenden

Themas. Bei diesem ersten „Suchen“ ist es ratsam, sich auch die

Kommentare der gefundenen Netzartikel (soweit vorhanden)

anzuschauen. Sie geben oft Aufschluss über die Qualität des

Artikelinhaltes und halten manchmal auch weiterführende Links vor.

5 Da die Suche hier noch nicht sehr speziell ist, ähnelt die Überblicksrecherche eher dem Internetsurfen. Man lässt sich erstmal überraschen und berieseln.

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2. Eingrenzung des Themas

Hat man sich den ersten Überblick über ein Thema verschafft, sollte

das Themengebiet eingegrenzt werden. Eine Frage zum Thema zu

stellen und der Versuch diese zu beantworten, ist hier eine bewährte

Methode wissenschaftlichen Arbeitens. Durch diese Eingrenzung des

Themengebietes ergeben sich neue Querverweise und Schlagworte,

die man in Bibliothekendatenbanken (die oft auch über das Internet

zu erreichen sind) nachschlagen kann.

Es ist hier zwar möglich sich – wie bei Punkt eins – einen Überblick zu

den einzelnen Querverweisen zu verschaffen, doch ist die einfache

Schlagwortsuche bei Google zu oberflächlich.

3. Beratung mit Fachleuten

Hat man seine Frage, die man wissenschaftlich bearbeiten oder sogar

beantworten will, gestellt und mögliche Querverweise analysiert, kann

es hilfreich sein, so genannte Expert(innen) zu befragen. Studierende

haben es hier ein wenig leichter als andere: Sie kennen die

Themengebiete, Sprechzeiten und Telefonnummern sowie e-Mail-

Adressen ihrer Profs und Lehrbeauftragten. Um aber anderweitig an

Expert(innen) zu kommen, sind die Literaturnachweise in

wissenschaftlichen Werken nützlich. Werden dort Personen häufig

zitiert, ist anzunehmen, dass sie als Expert(innen) gelten können.

Hier kann Google wieder gute Dienste leisten. Da Wissen-

schaftler(innen) in der Regel dazu neigen, ihre Arbeiten zu

veröffentlichen, um sich so auch zu reputieren (vgl. „Uni-Angst und

Uni-Bluff heute“), sind viele Artikel von Experten im Netz verfügbar.

Kommt bspw. bei der Themenübersicht (Punkt 1) ein Name immer

wieder vor, sollte diesem nachgegangen werden6. Meist stößt man so

auf eine Website der betreffenden Person und findet auch

Kontaktdaten, wenn diese nicht schon im Artikel aufgetaucht sind.

6 Man kann mit Internetsuchdiensten oder mit der Suchfunktion des Browsers Netzartikel nach gesuchten Personen gut durchforsten.

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4. Aktueller Bezug

Da die Wissenschaft aktuelle Probleme lösen soll, ist bei einer

wissenschaftlichen Arbeit der aktuelle Bezug sehr wichtig. Die

Leser(innen) soll das Werk schließlich auch interessieren. Sucht man

einen solchen aktuellen Bezug, können Fachzeitschriften nützlich sein.

Hier werden Artikel zu aktuellen Problemen redaktionell veröffentlicht

und ihre Qualität meist im Peer-Reviewing-Verfahren7 sichergestellt.

Dass hohe Qualität aber auch ohne das Gegenlesen eines

Gleichgesinnten gewährleistet werden kann, beweist Wikipedia.org.

Es ist demnach tatsächlich möglich, aktuelle Artikel aber auch

Videoclips, Dokus und Expertenblogs über Google zu finden, die beim

wissenschaftlichen Arbeiten verwandt werden können. Nur sollte hier

unbedingt auf die Qualifizierung dieser Informationsquellen geachtet

werden.

Kriterien brauchbarer Informationen

Vor allem bei Literatur aus dem Internet, die beim wissenschaftlichen

Arbeiten verwandt werden soll, ist die Qualifizierung der gefundenen

Dokumente äußerst wichtig. Kaum etwas kann schlimmere Folgen

haben, als das Berufen auf schlicht falsche oder gar diffamierende

Quellen.

Bevor man also beginnt, den Textinhalt eines ergoogelten Artikels zu

betrachten, sollten verschiedene Kriterien überprüft werden:

1. Quellen

Sucht man brauchbare Informationen, sollten diese – genau wie die

eigene Arbeit – nicht aus dem Nichts geschaffen worden sein. Der

7 Das Peer-Reviewing ist der Prozess, in dem die wissenschaftliche Arbeit oder die Ideen eines Autors von Expert(innen) aus dem gleichen Wissenschaftsgebiet nachgeprüft werden. Das Peer-Reviewing-Verfahren wird hauptsächlich von Herausgebern verwendet, die Mauscripte aus- oder einsortieren müssen. (vgl.:http://en.wikipedia.org/wiki/Peer_review)

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Autor sollte die Quellen, auf die er sich beruft, am Ende des Textes

oder in den Fußnoten angeben.

Nützlich ist das Quellenverzeichnis schließlich auch für die Suche nach

Expert(innen) (s.o.).

2. Datum der Veröffentlichung

Um den Kontext der Entstehung eines Web- Dokumentes beachten zu

können, ist das Datum der Veröffentlichung wichtig. Da sich

wissenschaftliche Erkenntnisse mit der Zeit verändern können, sind

sehr alte Texte in vielen Fällen unbrauchbar.

Texte bspw., in denen die Vereinigten Staaten von Amerika als

Weltmacht dargestellt werden, dürften sich vor dem 11.9.2001

anders gelesen haben als die, die danach veröffentlicht wurden.

3. Autor (möglichst mit Kontaktdaten)

Selbstverständlich sollte ein Artikel, der in einer wissenschaftlichen

Arbeit zitiert wird, auch eine(n) Autor(in) haben. Durch den oder die

Autoren(innen) wird der Hintergrund des Textes deutlich.

Auch Wikiart ikel haben Autor( innen) , nur werden diese dort „User“

genannt. Bei Wikipedia.org ist es nicht m ehr der oder die

herköm m liche Autor( in) , der oder die m it Nam en genannt werden

kann, sondern eine ganze Community, die für den I nhalt der

Artikel verantwortlich ist.

Meist ist es aber der oder die klassische Autor(in) (manchmal auch

mehrere), der oder die für einen Text verantwortlich ist. Weil Namen

aber nicht viel Aussagekraft haben, sollte diese(r) auch seinen oder

ihren beruflichen oder wissenschaftlichen Hintergrund ergründbar

machen. Eine e-Mail- oder Internetadresse kann hier schon reichen.

4. Ort der Veröffentlichung

Wie auch der persönliche oder wissenschaftliche Hintergrund der

Autor(innen), kann der Ort der Veröffentlichung Aufschluss über den

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Entstehungskontext des Textes geben. Meist sind es Universitäts-

städte, in denen wissenschaftliche Texte veröffentlicht werden.

Sinnvolle Suchformate

Sucht man im Internet nach Dokumenten, die den Qualitätskriterien

entsprechen, ist das oft eine Schildbürgerarbeit. Artikel und Texte auf

Webseiten haben zwar häufig eine(n) Autor(in) (zum indest im

I m pressum sollte ein(e) Verantwort liche( r) zu finden sein), doch ist

häufig weder der Entstehungskontext noch der wissenschaftliche Bezug

(die Quellen) ersichtlich. Zudem werden Artikel auf Internetseiten häufig

von anderen Webseiten ganz oder teilweise kopiert und entsprechend

modifiziert, so dass die enthaltenen Informationen – ähnlich wie bei der

„Stillen Post“ – verzerrt werden. Eine Ausnahme bilden hier in den

meisten Fällen große Onlinezeitungen, bei denen auch häufig Netzartikel

für aktuelle Bezüge gefunden werden können. Sucht man also nach

qualifizierbaren Informationen, sind Internetseiten bis auf die genannten

Ausnahmen nicht die beste Wahl. Um nicht mühsam nach anderen

Formaten in der Ergebnisliste suchen zu müssen, sollten Internetseiten

also via Suchkürzeleingabe ausgeschlossen werden.

Man sollte also gezielt nach Textdokumenten suchen. Das Portable

Docum ent Form at (PDF) ist neben dem Win- Word Textdokument (DOC)

oft besser zu qualifizieren als Webseiten, weil diese Dokumente nicht so

rasch verändert werden (können).

Abschließend zur wissenschaftlichen Recherche via Google lässt sich also

sagen, dass das Googeln die herkömmliche wissenschaftliche Recherche

nicht ersetzen, aber ergänzen kann. Mit dem Googeln geht es

keineswegs schneller, wissenschaftliche Recherche ist aber preiswerter,

bequemer und zu jeder Zeit möglich. Nicht nur während der

Bibliotheksöffnungszeiten.

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Andere Funktionen von Google

Neben der Websuche bietet Google eine ganze Reihe von weiteren

Funktionen an, die alle mehr oder weniger nützlich sind. Auch

durchsuchen nicht alle Suchangebote von Google einen Großteil des

Internets. Manche beschränken sich auf ausgewählte oder sogar

eingekaufte Bereiche oder Verlage.

Google - Earthearth.google.de

Google Earth (GE) bietet denSuchenden die Möglichkeit gesuchteBereiche der Erde von oben alsSatellitenbild zu betrachten. In deraktuellen Version von GE ist sogar einFlugsimulator eingebaut.

Google - News (BETA) news.google.de

Die Google- News- Suche beschränktsich auf 700 Nachrichtenquellen imInternet. Besonders ist hier, dass dieArtikel, von denen eine Nachrichtausgeht, im Ranking weiter obenstehen als andere, die den Artikeltextevtl. nur übernommen haben.

Google - Mapsmaps.google.de

Google- Maps bietet den Suchendendie Möglichkeit, detaillierte Reise-routen zu fast jedem Punkt der Erdezu recherchieren. Die Anzeige kannvon der normalen Karte auf einSatellitenbild (wie bei GE) sowie eineMischform (die Hybrid-Ansicht) um-gestellt werden.

Google - Buchsuche (BETA)books.google.de

Die Google- Buchsuche bietet denSuchenden die Möglichkeit Bücher imInternet zu suchen und die einge-scannte Version bei Google zu be-trachten. Google muss sich dabei auflizenzfreie Werke sowie ausgewählteVerlage beschränken, die Bücher zurVerfügung stellen und auch selbstbestimmen, wie viel von den einzel-nen Büchern eingesehen werden darf.

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Google - Scholar (BETA) scholar.google.de

Google- Scholar bietet den Such-enden die Möglichkeit, wissenschaft-liche Texte zu recherchieren. Googlebeschränkt sich dabei – wie auch beider Google- Buchsuche – auf ausge-wählte Verlage.

Google - Translate (BETA)translate.google.com

Derzeit bietet Google-Translate denUsern Übersetzungen in 25verschiedenen Kombinationen an.Auch Webseiten können (wenn auchnur wort- wörtlich) übersetzt werden.

Klickt man über dem Suchfenster auf den Link „Mehr“, gelangt man zu

einer großen Auswahl weiterer Angebote von Google, die hier nicht

beschrieben sind.

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Vorsicht Google!

Da der freie Zugang zu Informationen und damit zu Wissen eine der

wichtigsten Voraussetzungen für eine gerechte Gesellschaft ist, wird seit

geraumer Zeit die Rolle der Suchmaschinen im Internetzeitalter bzw. in

der Zeit der Wissensgesellschaft diskutiert. Durch das Monopol des

Zugangs zu Wissen, das vor allem Suchmaschinen innehaben, sehen

viele Menschen den Anspruch auf freien Zugang zu Information und

Wissen gefährdet.

Das Google - Monopol

Google führt derzeit den Markt der Suchmaschinen an. Von ca. 4.700

Onlinesuchprogrammen, die sich meist durch Werbung finanzieren, ist

Google seit langer Zeit die Nummer eins.

Schon 2003 – fünf Jahre nach dem Start der Suchmaschine – gingen bei

Google ca. 56% der weltweiten Online- Suchanfragen ein. Im deutschen

Raum waren es sogar 80%. Als Google 2004 – sechs Jahre nach dessen

Gründung – an die Börse ging, war das Unternehmen von vier

Mitarbeiter(innen) auf 3.000 angewachsen und hatte ein beträchtliches

Eigenkapital angehäuft. Zum Stichtag 23. September 2007 betrug der

Börsenwert von Google ca. 174,8 Milliarden Euro (dpa).

Durch das riesige Finanzvolumen und die hohen Marktanteile in gleich

mehreren Bereichen8, ist das Suchmaschinenmonopol Google mit großer

Macht ausgestattet. Aber warum nutzen so viele Menschen Google?

Google war in seiner Anfangszeit – von ca. 1998 bis 2001 – ein

Geheimtipp unter Kenner(innen). Durch das gewollt minimalistische

Design bekam die Firma Google schnell den Ruf eines High-Tech-

Unternehmens, das schon durch seine technische Innovation

8 Nicht nur als Suchmaschine hat Google das Monopol inne, auch im Werbesektor ist der Konzern Marktführer.

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überzeugend war9. Dazu kommt auch, dass die Startseite von Google so

winzig ist, dass sie selbst mit einem 56k- Modem recht schnell

aufzurufen werden kann.

Weiterhin nutzen so viele Menschen Google, weil es einfach einfach ist.

I m Grunde ist ja tatsächlich nicht viel dabei: Man gibt einen Begriff

ein und findet etwas. Wenn m an das, was m an findet in irgendeiner

Weise gebrauchen kann, war die Suche erfolgreich; wenn nicht , dann

kann man es ja noch mal versuche – es dauert schließlich nicht lang.

Durch den vermeintlichen Erfolg wird der User immer wieder dazu

verleitet schnell m al bei Google zu schauen. Je mehr sich der User dann

an die schnelle Suche bei Google gewöhnt, desto weniger wird das

Ausweichen auf andere Suchmaschinen wahrscheinlich. Wer sucht denn

schon bei einer Suchmaschine nach einer Suchmaschine?

Die Zensur durch Google

Wie im ersten Teil beschrieben, hat in den letzten Jahren ein Wandel

vom Surfen zum Googeln stattgefunden. Demnach sind Suchmaschinen

tatsächlich eine Schnittstelle zwischen Usern und Informationen. Doch

sind via Google nicht alle Informationen auffindbar.

Oft löscht Google Internetseiten aus seinem Index. Meist hat das auch

gute und nachvollziehbare Gründe. So arbeitet Google- Deutschland mit

dem Jugendschutz und der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende

Medien (Bpjm) zusammen und stellt so sicher, dass indizierte Seiten

über die deutsche Google- Suche nicht gefunden werden können. Doch

bleibt rund um das Thema „Google- Zensur“ vieles im Dunklen. Zwar

veröffentlicht die Bundesprüfstelle ein Informationsblatt („BPJM

AKTUELL“) in dem aktuelle Medien die auf dem so genannten Index

stehen aufgeführt sind, doch betrifft das nur Bücher, Filme, Spiele und

9 „Wir räumen Software-Angeboten systematisch einen Kredit ein, der intelligenten Lösungen vorbehalten scheint, und wir gehen bereitwillig auf deren Angebote ein, wenn sie nur Brauchbar sind…“ (Kuhlen. 2005 Die Google-Gesellschaft).

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Musik, nicht aber Internetseiten oder Zeitschriften. Es ist demnach

schwer nachzuvollziehen, warum einige Internetseiten via Google nicht

gefunden werden. Zum al man ja nicht einm al von ihrer Existenz wissen

sollte.

Nicht nur Jugendschützer arbeiten mit Google- Deutschland zusammen,

auch der Verfassungsschutz kooperiert sinnvoller Weise mit Google. An

diesem werden aber häufig die – oft an den Haaren herbeigezogenen –

Entscheidungen über die Verfassungskonformität mancher Seiten

kritisiert. So erscheint auch bei Indymedia.org10 hin und wieder ein

Artikel über die Zensur in Deutschland, die es eigentlich nicht geben

sollte (Artikel 5, Absatz 1, Satz 2, Grundgesetz)11.

Squat.net nicht mehr imGoogle-Index22.06.07 (de.indymedia.org/2007/06/185867.shtml)

Sämtliche Server des Projektes[squat.net] tauchen nicht mehr imgoogle-index auf. Tja, irgendwie wird es langsam sehrnervig: Sämtliche auf dem Serverprojekt[squat.net] gehostete Seiten sind ausdem google-index, wie aus dem google-directory entfernt worden.

Aus welchen Gründen ist auch nicht klar,sie tauchen einfach nicht mehr auf. […]Die verschiedenen Projekte die auf[squat.net] gehostet werden, sind allesehemalige besetzte Häuser und Wagen-burgen. Auch das Magazin Stressfaktorist nicht mehr verlinkt. Das einzige wasnoch auf Google gefunden wird sind Sei-ten die wiederum auf [squat.net] ver-linken.Auch für die aktuellen Informationen zumBerliner Hausprojekt Köpi werden aufgoogle keine Links mehr zur derenHomepage vorgehalten.

Es ist nicht wirklich die Google Inc., der Fehler vorzuwerfen sind. Google

verdient mit der Suchmaschine Geld. Die Suchmaschinenbetreiber

meiden – wie viele andere Firmen auch – Konflikte mit dem Gesetzgeber

des Landes, in dem sie ihre Suchdienste anbieten wollen. Vielleicht sollte

10 Indymedia.org ist, ähnlich wie Wikipedia.org, ein Onlineprojekt. Bei Indymedia.orgwerden Informationen veröffentlicht, die durch die herkömmlichen Medien nichttransportiert werden. Dabei legt Indymedia.org auf Folgendes Wert: „Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizierenkann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge findet nicht statt.“11 „Eine Zensur findet nicht statt“ (GG Art. 5 I 2)

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m an aber von einem Weltkonzern wie der Google I nc. etwas m ehr

Zivilcourage erwarten dürfen.

In China wiederum trägt Google zu „dem okrat ischer Freiheits-

beraubung“12 bei. Wahrscheinlich auf Weisung des Gesetzgebers,

verlinkt Google nicht auf regierungskritische Seiten oder Seiten, die an

die Demokratisierungsversuche von 1989 erinnern (vgl. http://de.

wikipedia.org/wiki/Google) .

Wegen seines geheimen Suchalgorithmus ist nicht immer Klar, was

Google zeigt und was die Suchmaschine vorenthält. Google zeigt dem

User nicht immer das, was dieser auch sehen will. Google zeigt nur das,

was die meisten User zu sehen bekamen. Mit der erweiterten Suche und

dem entsprechendem Know- How sind zwar verlässliche Informationen

zu ergoogeln, doch machen sich nur wenige Leute die Mühe,

Informationen zu bekommen, die ihnen vorenthalten werden sollen.

Mangelhafter Datenschutz

Ein breit diskutiertes Thema ist der Datenschutz , den Google nicht all

zu erst nehm en soll. Hier werde ich die Diskussion kurz darstellen.

Zuerst die Erklärung, die auf Google.com selbst zu finden ist, dann die

gemäßigten – weil kollaborat iven – Erkenntnisse, die auf Wikipedia.org

nachzulesen sind.

Datenschutz:

Web-Definition: Datenschutz ist ein aus dem 20. Jahrhundert stammender Begriff, der

ursprünglich den Schutz personenbezogener Daten vor Missbrauch zum Inhalt hatte. …

(de.wikipedia.org/wiki/Datenschutz)

Datenschutz ist also der Schutz personenbezogener Daten. Spezifische

I nform at ionen über einzelne User m üssen geschützt werden, um zu

12 Demokratische Freiheitsberaubung, weil Google das Machtmonopol der Kommunistischen Partei Chinas stärkt, in dem die Suchmaschine demokratische Alternativen, die die Bürger Chinas frei sind zu wählen, vorenthält.

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verhindern, dass diese genutzt werden, um die Absichten Drit ter zu

verwirklichen.

Die Googlesicht

Google speichert die Informationen über seine User und wertet sie

aus. Doch Google ist nicht der einzige Anbieter im Internet der

Informationen weiterverarbeitet. Das tun alle!

Gemäß dem Motto „Don’t be evil“ verarbeitet Google die Daten der

User nur (1.) um die existenzielle Werbung auch dort zu platzieren

wo sie nicht als Spam13 wahrgenommen wird, (2.) um den eigenen

Service zu verbessern (also um die Kunden zu binden) und (3.)

eventuelle Rechtswidrigkeiten aufdecken zu können.

Auch die Weitergabe von Daten unterliegt strengen Regelungen.

Google gibt persönliche (also personenbezogene) Daten nur

weiter, wenn (1.) der Weitergabe ausdrücklich zugestimmt wurde,

(2.) wenn andere Unternehmen, die den gleichen Bestimmungen

unterliegen, die Daten für Google bearbeiten, oder (3.) wenn

Google in gutem Glauben davon ausgehen kann, dass die

Weitergabe solcher Daten erforderlich ist (vgl.: mail.google.de).

Allgemeine Kritik

Google missachtet mit seinen technischen Möglichkeiten das

Persönlichkeitsrecht. Im Juni 2007 verlieh die Bürgerrechts-

organisation PI (Privacy I nternat ional) Google das Prädikat

„datenschutzfeindlich“. Aller Kritik zum Trotz14 wird dieses negative

Prädikat nicht umsonst verliehen worden sein.

Um so viele Informationen wie möglich über die einzelnen User der

Suchmaschine zu sammeln, ist mit dem Aufrufen der Google-

13 Spam ist unerwünschte Werbung, die oft über e-Mail versandt wird. 14 Google kritisierte, dass in der Juri des verleihenden Gremiums ein Microsoftmitarbeiter mitwirkte.

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Startseite ein Cookie15 verbunden, der vom Browser automatisch

(also ohne ausdrückliche Zustimmung des Users) gespeichert wird.

Erst wenn die Browsereinstellungen so bearbeitet wurden, dass

keine Cookies mehr akzeptiert werden, kann der einzelne Google-

Suchmaschinen- Nutzer nicht mehr identifiziert werden.

Interessanterweise kann man auch, wenn man alle Cookies

gelöscht hat, nicht ohne weiteres auf den Index der chinesischen

oder englischen Google- Suche ausweichen. Es könnte sein, dass

Google die Spracheinstellungen des Systems ausliest, um so die

Umgehung „seiner Zensur“ zu erschweren.

Datenschützer befürchten, dass Google die ausgewerteten Daten

seiner verschiedenen Dienste tatsächlich dazu nutzt, um den

„gläsernen Google- Kunden“ zu schaffen. Dem Geschäftsleiter Eric

Schmidt zufolge, soll Google im Leben der User eine zentrale Rolle

spielen und aus deren Alltag nicht mehr weg zu denken sein. Im

Gespräch mit der Financial Times sagte er:

“The goal is to enable Google users to be able to ask the question such as

‘What shall I do tomorrow?’ and ‘What job shall I take?’ ”16 (de.wikipedia.

org/wiki /google)

Aus der Diskussion um den Datenschutz bei Google geht hervor, dass

Google keineswegs Daten an Unbefugte weitergibt. Google hält sich an

die internationalen Bestimmungen zum Datenschutz, nur scheint der

Google- Konzern die Bestimmungen etwas zu dehnen. Die gesammelten

Daten werden zwar nicht an Dritte weitergegeben, doch werden deren

Interessen mit Hilfe persönlicher Informationen über Google- User

verwirklicht.

15 Ein Cookie ist eine Datei, die der Browser bei manchen besuchten Internetseiten automatisch herunter lädt. Cookies dienen zum wieder erkennen des Users und tragen so zur Personalisierung von Internetangeboten bei. 16 Das Ziel Googles ist es, seinen Usern die Möglichkeit zu geben Fragen wie: „Was werde ich morgen tun?“ und „Welche Arbeitsstelle sollte ich annehmen?“ zu stellen. (Übersetzung von Hannes Jähnert)

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Fazit

Suchmaschinen organisieren das Wissen unserer Welt. Sie lassen uns in

den unendlichen Tiefen des Internets finden was wir brauchen. Doch

sollten einige Gegebenheiten nicht außer Acht gelassen werden:

1. Mit der Nutzung des Internets begibt man sich in öffentlichen Raum.

Es gibt kaum „privaten“ Cyberspace!

2. Die meisten Suchmaschinen verfolgen kommerzielle Absichten. Von

Uneigennützigkeit kann daher nie ausgegangen werden.

3. Es gibt tausende Suchmaschinen! Die I nternet recherche (das

Googeln) m uss sich demnach nicht nur auf eine Suchm aschine

beschränken.

Googeln – also das Finden irgendwelcher Informationen – ist einfach.

Das muss man nicht lernen. Das kann jeder! Viel schwieriger ist es, die

Informationen zu finden, die wirklich zu gebrauchen sind. Ständig das zu

hinterfragen, was man findet und Suchprogramme nach ihrer Funktion

auswählen zu können ist stark mit Medienkompetenz verknüpft.

Also: Für die er folgre iche Suche im I nternet ist eher Medien-

kompetenz als Syntaxwissen gefragt.

Hannes Jähnert06.10.2007

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