RIESENGEBIRGE / 27 „EIN LUSTIGER AUSFLUG” …mit der Aufschrift „Sněžka - Schneekoppe“...

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G R A T I S RIESENGEBIRGE / 27 Seite 2 - 3 4 - 5 6 - 13 8 - 9 11 - 13 Mittelblatt 16 - 17 20 - 21 24 - 25 6, 18, 19 26 - 27 Das heutige Riesengebirge hat hunderte Kilometer gepflegter Skipisten und Skiwanderwege zu bieten, die meisten von ihnen befinden sich allerdings in den höheren Gebirgslagen. Hin und wieder aber verlässt man gern das bequeme, von Schneefahrzeugen präparierte Gelände und gönnt sich eine ordentliche Kammtour über die höchsten Gipfel. Man lässt die Skating- oder Abfahrtski samt den klobigen Skischuhen daheim und geht auf klassischen Brettern mit hochgezogenen Spitzen - ganz gleich ob Langlaufski oder Ski für den Skialpinismus - auf Tour. Über den Ziegenrücken - Kozí hřbety führt jedoch kein Winterweg und so sind Vater und Sohn auf diesem Foto vom Ende der zwanziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts wohl nur des schönen Panoramas und eines Fotos fürs Familienalbum wegen zu dieser Aussicht in der Nähe der Rennerbaude gelaufen. Damals gab es nur eine Art von Skiern für alle Skigelände und die besten Könner aus dem Rie- sengebirge brachten es fertig, mit ihnen Skiwettkämpfe von Weltniveau in gleich drei Disziplinen zu gewinnen - im Skispringen, Skilauf und im Slalom. Mehr davon erfahren Sie auf der Doppelseite 24 -25. Möchten auch Sie die einzigartige Kulisse des Ziegenrückens hautnah miterleben? Dann auf zu einer Kammtour zwischen Pec pod Sněžkou und Špindlerův Mlýn, wie sie auf Seite sieben beschrieben ist. Galerie, Informationszentrum und Pension Veselý výlet Riesengebirgsnationalpark Pec pod Sněžkou Wenn es auf den Kämmen brannte Skiareal SKI Pec Riesengebirgskarte Špindlerův Mlýn Mikroregion Žacléř Helden des Skisports Empfehlenswerte Dienstleistungen Livemusik auf den Bergbauden „EIN LUSTIGER AUSFLUG” WINTER 2007

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RIESENGEBIRGE / 27

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Das heutige Riesengebirge hat hunderte Kilometer gepflegter Skipisten und Skiwanderwege zu bieten, die meisten von ihnen befinden sich allerdings in den höheren Gebirgslagen. Hin und wieder aber verlässt man gern das bequeme, von Schneefahrzeugen präparierte Gelände und gönnt sich eine ordentliche Kammtour über die höchsten Gipfel. Man lässt die Skating- oder Abfahrtski samt den klobigen Skischuhen daheim und geht auf klassischen Brettern mit hochgezogenen Spitzen - ganz gleich ob Langlaufski oder Ski für den Skialpinismus - auf Tour. Über den Ziegenrücken - Kozí hřbety führt jedoch kein Winterweg und so sind Vater und Sohn auf diesem Foto vom Ende der zwanziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts wohl nur des schönen Panoramas und eines Fotos fürs Familienalbum wegen zu dieser Aussicht in der Nähe der Rennerbaude gelaufen. Damals gab es nur eine Art von Skiern für alle Skigelände und die besten Könner aus dem Rie-sengebirge brachten es fertig, mit ihnen Skiwettkämpfe von Weltniveau in gleich drei Disziplinen zu gewinnen - im Skispringen, Skilauf und im Slalom. Mehr davon erfahren Sie auf der Doppelseite 24 -25. Möchten auch Sie die einzigartige Kulisse des Ziegenrückens hautnah miterleben? Dann auf zu einer Kammtour zwischen Pec pod Sněžkou und Špindlerův Mlýn, wie sie auf Seite sieben beschrieben ist.

Galerie, Informationszentrumund Pension Veselý výletRiesengebirgsnationalparkPec pod SněžkouWenn es auf den Kämmen brannteSkiareal SKI PecRiesengebirgskarteŠpindlerův MlýnMikroregion ŽacléřHelden des SkisportsEmpfehlenswerte DienstleistungenLivemusik auf den Bergbauden

„EIN LUSTIGER AUSFLUG” WINTER 2007

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Informationszentrum, Galerie, Wechselstube und Geschäft Veselý výlet in Pec pod Sněžkou Nr. 196, PLZ 542 21, Tel.: 00420 499 736 130, Fax 499 736 131.

Informationszentrum, Galerie, Wechselstube und Pension Vese-lý výlet in Temný Důl Nr. 46, Horní Maršov, PLZ 542 26, Tel., Fax: 00420 499 874 298, Fax 499 874 221. Beide sind von 8.30 bis 18 Uhr geöffnet. Sie können sich auch auf Deutsch und Englisch verständigen.

Pension Veselý výlet in Temný Důl bietet Unterkunft mit Frühstück in Zwei- und Dreibettzimmern sowie Apartments, telefonische Reser-vierung im Info-Zentrum. Weitere Informationen zur Unterkunft in der Pension senden wir ihnen auf Wunsch per Post oder e-Mail.

E-Mail: [email protected], www.veselyvylet.cz

Informationszentrum, Galerie und Pension samt Saisonzeitung, alles bekannt unter dem Sammelbegriff Veselý výlet, das ist auch ein Ort, an dem sich Menschen treffen, denen das Riesengebirge am Herzen liegt. Dank der Initiativen des Veselý výlet haben wir Bekanntschaft mit zig von Zeitzeugen schließen können, wobei wir Persönlichkeiten kennen lernen durften, deren Familien für die Gegend unter der Schneekoppe so manches Gute getan haben. Hier nun ein paar Beispiele von Begegnungen im Jahre 2006 aus unserem Fotoarchiv. Jenny Schon liest in der Marschendorfer Kirche aus ihrem Roman

Wladimir Aichelburg auf dem Bertholdsplatz

Hans Pohl zeigt Dokumenteund Stempel von der Schneekoppe

Alexander Czernin-Morzin mit Gattin und Tochter zu Besuch bei den Wegebauern

Ludwig Piette (links stehend) nimmt das gerettete Portrait seinesGroßvaters Prosper Piette entgegen

BEGEGNUNGEN IM LUSTIGEN AUSFLUG

Der Repräsentant des böhmischen Adelsgeschlechts und Historiker Wladi-mir Aichelburg war zum ersten Mal aus Wien zu Besuch, als er im Jahre 1995 unsere siebte Ausgabe des Lustigen Ausflugs mit einem Bericht über die Wald- burg Aichelburg in Dunkeltal zu Gesicht bekam. In den folgenden Jahren half er tatkräftig bei der Rekonstruktion der Waldburg mit und steuerte auch viel In-teressantes in Bezug auf die Geschichte der Aichelburger nicht nur im Riesen-gebirge bei. Das letzte Mal machte er nach einem Treffen der Nachkommen des berühmten Adelsgeschlechts der Premysliden einen Abstecher nach Horní Maršov . Dabei konnten wir ihm stolz das neue Namensschild am Marktplatz „Berthold, Graf von und zu Aichelburg“ zeigen.

Bei seinem letzten Besuch machte sich Alexander Czernin-Morzin samt Gat-tin Christa und Tochter Jacquelin ins Tal Honzův potok (Honzagraben) auf, um die Wegebauer bei der Arbeit zu beobachten, welche die von den Czernin-Mor-zins vor mehr als hundert Jahren gegründeten Gebirgssteige in traditioneller Wegebauweise rekonstruieren. In einem waren wir uns einig - wäre die Familie Czernin nicht 1942 durch die Nazis und nach Kriegsende durch die Konfiszie-rung um ihre Riesengebirgsherrschaft gekommen, wären sie als Verwalter des Familienbesitzes heute wohl sicher gute Investoren.

Ludwig Piette, samt Ehegattin und weiteren Mitgliedern dieser berühmten Fa-milie von Riesengebirgsindustriellen nahmen die Eröffnung des Spazierwander-weges Via Piette zum Anlass, um Marschendorf einen Besuch abzustatten. Im Veselý výlet wurden sie u. a. auch von Max Pauer, sowie dem Vermittler dieses Treffens, Antonin Missberger erwartet, die Ludwig Piette die Fotografien sei-nes Großvaters Prosper Piette von 1896 aus dem Fotoatelier Langhans in Prag überreichten. Dieses gut erhaltene Potrait aus der Marschendorfer Papierfabrik hatte Max Pauer viele Jahre lang behütet, um dem „Vater des Riesengebirges“, der sich neben seiner erfolgreichen und gemeinnützigen unternehmerischen Tätigkeit auch um die Gründung des Österreichischen Riesengebirgsvereins und des Riesengebirgsmuseums in Hohenelebe verdient gemacht hatte, auf diese Weise seine persönliche Wertschätzung zum Ausdruck zu bringen.

Hans Pohl brachte im April außer interessanten Dokumenten über das Wirken seines Vaters, Großvaters und Urgroßvaters auf dem Gipfel der Schneekoppe auch zwei denkwürdige Stempel mit. Mitnichten auf Papier gedruckte, sondern richtig schöne Stahlstempel mit abgegriffenem Holzgriffen. Mit dem älteren von beiden druckte Friedrich Pohl vor 1885 das Abbild der Schneekoppe mit Kapelle, Preußischer und Böhmischer Baude auf Postkarten, so etwas wie die Vorläufer heutiger Ansichtskarten, über die man auf Seite 20 mehr erfährt. Es war schon interessant, heutige Ansichtskarten mit einem Bildchen abzustem-peln, das aus damaligen Postkarten ein seltenes Postdokument macht, dass bei Sammlern hunderte Euros schwer ist. Der andere, ein zweisprachiger Stempel mit der Aufschrift „Sněžka - Schneekoppe“ stammt aus der letzten Vorkrieg- spoststelle auf der Böhmischen Baude, die Heinrich Pohl bis zum September des Jahres 1938 betrieb. Dieser Stempel befand sich auf tausenden, von der Schneekoppe abgeschickten Ansichtskarten. Jetzt, wo sie uns Hans Pohl gewidmet hat, erwägen wir seine weitere Verwendung.

Die aus Trautenau stammende Schriftstellerin und Pazifistin Jenny Schon, übrigens eine Nichte des akademischen Bildhauers Emil Schwantners, der in der 1. Hälfte des 20. Jhds. in dieser Gegend tätig war, kannten wir schon von früher. Im Herbst saßen wir in den Bänken der Marschendorfer Friedhofskirche, wo ihre gemeinsamen Vorfahren getauft wurden und auch begraben liegen. In der eindrucksvollen Stille der Renaissancekirche las Jenny aus der Poesie- sammlung Böhmische Polka und dem Roman „Der Graben“, in denen sich die Riesengebirgserlebnisse sowohl der Autorin, als auch von Emil Schwantner wi-derspiegeln, dessen Plastiken gleich zwei der hiesigen Gräber zieren.

Auch die Begegnungen mit Jiří Chotek, dessen Familie nahezu dreihundert Hektar Wald auf dem Špičák, Dlouhý und Červený vrch von den Czernins gekauft hatte oder mit Pepi Erben, der bei den heimatlichen Rennerbauden das Ski- fahren erlernt hatte und später zur absoluten Spitze im alpinen Skisport gehörte, waren interessant, nicht minder auch die Schilderungen von Mirek Pechan über seinen Vater, der als Beamter der Finanzwacht im September 1938 in der spä-ter einem Brandanschlag zum Opfer gefallenen Klein Aupaer Zollstation seinen Dienst verrichtete. Ein regelmäßiger und lieber Gast ist auch Klaus Richter, der uns das Schicksal seiner eigenen Familie näher brachte, die jahrzehntelang die Leischnerbaude (Růžohorky) unterhalb der Schneekoppe und das heutige Hotel Slovan am Bertholdsplatz betrieben hatte; Jiří Štork brachte das Typenschild von der Junkers JU-52 (zurück), dass er einst von diesem in den letzten Kriegsjahren am Hang der Schneekoppe abgestürzten Flugzeug abgeklaubt hatte. Diese und viele weitere Begegnungen bereichern nicht nur uns und unsere Gäste, sondern mittels unseres Lustigen Ausflugs wohl auch Sie, unsere werten Leser.

FASZINATION IN WEISS LADISLAV SITENSKÝFür immer wird das Schaffen von Ladislav Sitenský mit den Fotos aus dem Mi-lieu der tschechoslowakischen 310., 311. und 312. Staffel der RAF in England verbunden sein, die der Oberste a.D. während des 2. Weltkriegs abgelichtet hatte und die er erst nach 1989 in vollem Ausmaß publizieren und ausstellen konnte. Unlängst waren seine monumentalen Vergrößerungen der Schlacht um England auf der Prager Burg ausgestellt. Ein ebenso starkes Thema von Ladislav Sitenský sind Schwarz-Weiß-Aufnahmen der winterlichen Bergwelt. Die ersten künstlerisch aufgefassten Aufnahmen verschneiter Bergland-schaften hatte er schon 1934 im Riesengebirge auf Zelluloid gebannt. Hielt er sich doch ab 1927 mit schöner Regelmäßigkeit zu Silvester und Ostern in der Bergbaude Vatra unter der Peterbaude oder in der Rusalka in Malá Úpa auf. Auch später kehrte er immer wieder ins Riesengebirge zurück, ein ander Mal fotografierte er im Böhmerwald, im Gesenke und im Erzgebirge und von den slowakischen Bergen vor allem in der Niederen, Hohen und Westtatra. Die Fotoausstellung seiner Gebirgslandschaften nennt sich genauso wie das kürzlich herausgegebene Buch „Faszination in Weiß“ (Bílé opojení), wobei Riesengebirgsmotive überwiegen. Wir schätzen es hoch ein, dass Ladislav Sitenský bereit ist, seine Fotografien gerade dort auszustellen, wo sie vor vielen Jahren entstanden sind und zwar gerade im Veselý výlet.

Die unverkäufliche Fotoausstellung von Ladislav Sitenský „Faszination in Weiß“ ist bis Ostern in der Galerie des Veselý výlet in Pec pod Sněžkou zu sehen und zwar täglich von 8.30 bis 18 Uhr.

Informationszentrum, Galerie und Geschäft des Veselý výlet mit nicht alltäglichen Designergeschenkartikeln befinden sich einerseits in dem histo-rischen Haus in Temný Důl, andererseits auch in einem modern aufgefassten Holzbau mitten in Pec pod Sněžkou. Bestandteil sind auch eine Wechsel-stube und in Pec auch öffentliches Internet. Das angebotene Sortiment ist konkurrenzlos und deshalb hätten wir gern auf eine Neuigkeit hingewiesen. Gerade ist ein neuer Fotoband von „Jiří Havel Fotografie“ erschienen, in wel-chem der bekannteste aller Riesengebirgsfotografen und geehrte Freund des Veselý Výlet sein Schaffen auf dem Gebiet der Landschaftsfotografie vorstellt. Er hätte gut und gern The Best of Havel heißen können. Die Schwarzweiß- und Farbfotografien aus den Jahren 1951 bis 2005 bringen nicht nur das Riesengebirge nahe, sondern auch die schönsten Orte, die der Autor bei seinen vielen Streifzügen durch alle Kontinente der Erde, mit Ausnahme der Antarktis, besucht hat.

Die Pension Veselý výlet in Temný Důl steht auf halbem Weg der Ski-buslinie zwischen Pec und Janské Lázně, nur einen Katzensprung vom Haus entfernt befinden sich perfekt gespurte Skiloipen. Die untergebrachten Gäs-te dürfen auch auf dem Parkplatz beim Info-Zentrum in Pec parken. Solide ausgestattete Zimmer, kostenloser Internetanschluss, Sauna, Whirlwanne, eine große Halle samt Anbauküche und ein reichhaltiges Frühstück sind eine Sache der Selbstverständlichkeit. Weitere Informationen über in Verbindung mit dem Veselý výlet gebotene Dienstleistungen sind auf den Webseiten von www.veselyvylet.cz zu finden.

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NATIONALPARKRIESENGEBIRGS

Hauptmission des Riesengebirgsnationalparkes (KRNAP) ist der Natur- und Landschaftsschutz des Riesengebirges, einschließlich der Erhaltung und Propagierung von dessen kulturellen Werten. Das ist vor allem Aufgabe des Riesengebirgsmuseums (RM) mit seinen einzelnen Arbeitsstätten, wie z.B. seiner umfassenden Bibliothek und seinem Sammlungsfonds, der Re-staurierungswerkstatt, seinen Museen und Ausstellungen. Betreiber ist die Verwaltung des KRNAP, sie bietet dem Riesengebirgsmuseum ein solch gutes Umfeld für die Forschungs-, Sammlungs- und Ausstellungsaktivitä-ten, dass es zu einem der besten regionalen Kulturinstitutionen in Tsche-chien geworden ist. Nicht nur bei ungünstigem Wetter sind die einzelnen Ausstellungen einen Besuch wert. In vorangegangenen Ausgaben hatten wir zum Beispiel auf die Außergewöhnlichkeit des Museums in Vrchlabí oder auf die unlängst eröffnete, dem Forst-und Jagdwesen gewidmet Aus- stellung in Harrachov aufmerksam gemacht. Diesmal hätten wir Sie gern in den historischen Mittelpunkt des Westriesengebirges eingeladen.

RIESENGEBIRGSMUSEUM JILEMNICEBei einer Besichtigung aller Ausstellungsräume im schönen Schloss Jilem-nice (Starkenbach), das bereits im 16. Jhd. gegründet wurde, werden vier, eng mit diesem Landstrich verbundene Persönlichkeiten näher gebracht. Der wohl em wenigsten bekannte ist Jáchym Metelka, der einstige Direk-tor des Mädchengymnasiums in Jilemnice. Im Jahre 1891 gründete er das hiesige Museum, sorgte für den wertvollen Fundus der volkskundlichen Ausstellungen und steuerte auch gleich das meistbewunderte Exponat bei. Ab 1883 hatte er ganze 20 Jahre an einer einmaligen mechanischen Weihnachtskrippe mit musikalischer Untermalung gearbeitet. Die von ei-nem einzigen Gewicht angetriebene Maschine setzt 142 Holzfiguren von Jesu Geburtsszene in Bewegung. An insgesamt dreihundert Stellen bewe-gen sich heilige Familie, Engel, die drei Könige, Weihnachtsliedersänger, Hirten mit Schafen, Handwerker, aber auch Teile der Stadt Bethlehem. Die Museumsbegleiterin zieht mittels Kurbel noch weitere drei Gewichte hoch, die die musikalische Kulisse des gesamten Programms in Gang setzen.

Im Mittelpunkt der Ausstellung über die Anfänge des Skifahrens steht Bohumil Hanč (sprich Hantsch). Der berühmteste aller tschechischen Skiläufer seiner Zeit, der sogar norwegische Asse schlug, wurde erst durch seinen tragischen Tod beim Meisterschaftsskilauf über 50 km im Jahre 1913 weithin bekannt. Die ausgestellten Exponate erinnern an die tragische Szene, als sein Freund Václav Vrbata, der kurz darauf ebenfalls im Schneetreiben umkommt, dem vom Schneesturm erschöpften Hanč seine Jacke und Mütze überlässt. Ausländischen Besucher dürfte das Hanč-Denkmal am Weg zwischen Zlaté návrší und der Elbquelle nicht un-bekannt sein. Die Ausstellung zeigt auch ein Fragment der einstigen Holzta-fel vom Todesort des Skisportmeisters, aber auch herrliche Medaillen und Preise, die er vor allem beim Skilauf gewann. Einzigartig ist die Sammlung von ältesten Skiern und weiteren zeitgenössischen Skiausrüstungen. So erfährt man, dass es im Riesengebirge schon vor hundert Jahren hölzerne Snowboards gab, nur dass sie damals Monoski genannt wurden.

Johann Nepomuk Franz Graf von Harrach ist hier eigentlich Hausherr. Als er hier in den Jahren 1828 bis 1909 lebte, wäre im nicht einmal im Traum eingefallen, dass in seinem Arbeitsraum und Schlafzimmer einmal Exponate aus seinem Arbeits- und Privatleben ausgestellt sein werden. Die eindrucksvolle Glassammlung erinnert an Johanns Verdienste um den Aufschwung der bis heute erfolgreichen Glasproduktion in Harrachov, um die mustergültige Forstwirtschaft auf der Westseite des Riesengebirges, erwähnt auch seinen essenziellen Beitrag zum Aufschwung des Touris-mus, die ersten aus Norwegen ins Riesengebirge importierten Ski und nicht zuletzt auch den Bau des Aussichtsturms auf dem Heidelberg (Žalý). In einem in diesen Tagen herausgegebenem Büchlein von Johann Harrach lernt man ihn auch als böhmischen Patrioten, Teilnehmer am Slawischen Kongress in Prag im Revolutionsjahr 1848 kennen, man erfährt, wie er die Gründung des Nationalmuseums unterstützte, zu dessen Präsidenten er später ernannt wurde und wie er als Kurator der Kulturstiftung Matice česká (Böhmische Weiselwiege) auf den Grundstein zum Nationaltheater

klopfte. Er war auch politisch aktiv - als Austroslawist bemühte er sich um eine Annäherung der Deutschen und Tschechen im Riesengebirge. Die Verdienste des aufgeklärten Adligen konnten jedoch erst nach 1990 in vollem Maße gewürdigt werden, woran das Riesengebirgsmuseum in Ji-lemnice besonderen Anteil hatte. Bei unserem letzten Besuch erwähnte der Museumsdirektor Jan Luštinec das Versprechen der Nationalgalerie in Prag, ein bisher unbekanntes Portrait von Johann von Harrach vom na-mhaften böhmischen Maler František Ženíšek zu leihen.

Ein Teil im 1. OG des Schlosses ist den Werken des tschechischen Landschaftsmalers Jan Kaván gewidmet. Er wurde im nahen Ort Víchovská Lhota geboren und studierte an der Prager Akademie, im Atelier für Land-schaftsmalerei von Julius Mařák Malerei. Obwohl er sich auch im Ausland aufhielt, fand er die Motive für seine besten Gemälde in den heimatlichen Gefilden. Für sein bekanntestes Gemälde „Podmrak“, das er in seinem Geburtsdorf malte, erhielt er im Jahre 1900 auf der Weltausstellung in Paris die Goldmedaille. Das Jilemnicer Museum verwaltet heute über neunzig Gemälde von Kaván, kaum zu übersehen ist das riesige Gemälde mit dramatischer Elbgrundszenerie über dem Hauptaufgang, sicher wird Ihnen aber auch nicht das kleinere, aber liebliche Gemälde „Mohnfeld“ aus dem Jahre 1910 nicht entgehen. Auch über František Kaván hat das Museum eine neue Broschüre veröffentlicht. Eines sei nicht vergessen - die Ausstellungen in Jilemnice und viele andere mehr sind gerade wegen der Aufgeklärtheit ihrer einstigen Begründer so attraktiv, heute könnten an zeitgenössischen Gegenständen und Kunstwerke so reiche Museen kaum noch entstehen. Auch deswegen sollte man Jáchym Metelka, Jan Harrach, Jan Buchar, Prosper Piette, Karl Schneider und anderen Persönlichkeiten aus dem Riesengebirge gebührende Anerkennung zollen.

Riesengebirgsmuseum in Vrchlabí - Augustinerkloster, Ökologische Ausstellung Stein und Leben, Volkskundeausstellung Menschen und Ber-ge, zwei Ausstellungsräume für Autorenausstellungen, Tel.: 499 456 704, Vorbestellungen 499 456 708, [email protected], [email protected], dienstags bis sonntags 8 - 17 Uhr, letzte Besichtigung um 16.00 UhrDrei historische Häuser in Vrchlabí - die ältesten volkstümlichen Häuser in Vrchlabí, Saison- und Volkskundeausstellung, Geschichte von Hohenel-be (Vrchlabí), Aufschwung des Tourismus im Riesengebirge, Tel.: 499 456 758, 499 421 474, [email protected], dienstags bis sonntags 9 - 12 + 13 - 16 Uhr, Juni bis Oktober bis 16.30 UhrRiesengebirgsmuseum in Jilemnice im Schloss der Grafen von Harra-chov - es bringt die Geschichte und Volkskultur des Westriesengebirges näher, mit der Ausstellung „Anfänge des Skilaufs“, den Werken des Ma-lers František Kaván; Ausstellungsräume mit Autorenausstellungen, Tel.: 481 543 041, [email protected], www.kmjilemnice.cz, dienstags bis sonntags 8 - 12 + 13 - 16 Uhr, Juli bis August bis 17.00 UhrRiesengebirgsmuseum Paseky nad Jizerou - Gedenkstätte der ver-schollenen Patrioten, es wurde 1958 aus den Sammlungen des Schul- lehrers Věnceslav Metelka gegründet, im und 1979 um die Ausstellung „Riesengebirgische Geigenschule“ erweitert, Tel.: 481 523 609, www.paseky.cz, dienstags bis sonntags 9 - 12 + 13 - 16 UhrAusstellung Šindelka-Schindelei Harrachov - ständige Ausstellung über das Forst- und Weidwesen und die Holzfällerei, Tel.: 481 528 310, [email protected], in der Saison täglich von 9 - 12 + 13 - 17 UhrInformationszentrum der KRNAP-Verwaltung in Harrachov - die Aus- stellung stellt die Vegetationsstufen des Riesengebirges vor, Tel.: 481 529 188, vom 1. 10. bis zum 30. 4. 07 jeweils von 7.30 - 12 + 13 - 16.30 Uhr, vom 1. 5. bis zum 30. 9. 07 montags bis freitags 7 – 12 + 12.30 - 17 Uhr, samstags 8 - 12 + 13 – 17 und sonntags 8 - 10 UhrMuseum im Riesengrund - Obří důl Pec pod Sněžkou - Ökologieaus- stellung über die Riesengebirgsnatur „Die Natur dem Menschen – der Mensch der Natur“, Tel.: 499 736 311, vom 1.10. bis zum 30. 4. 07 mon-tags bis freitags 9 – 12 + 13 - 16 Uhr, vom 1. 5. bis zum 30. 9. 07 montags bis sonntags 9 - 12 +13 16.30 Uhr

WINTERAUSSTELLUNGENDES RIESENGEBIRGSMUSEUMSRM Vrchlabí – KlosterWeltberge aus der Perspektive eines Bergsteigers – zwölf Bergstei- gerexpeditionen in Hochgebirge der ganzen Welt aus dem Fotoarchiv von Jan Červinka, einem bekannten Bergsteiger aus Vrchlabí; die Fotografien sind untermalt von ethnologischen Mitbringseln aus den besuchten Gebie-ten, Ausstellungssaal im Kreuzgang vom 22. 11. 06 bis zum 18. 2.07An langen Winterabenden - ethnografische Ausstellung aus dem Muse-umsfundus (Kunkel, Federlesen, Weihnachtskrippen-Schnitzerei, Herstel-lung von Rübezahls, Korallenfädeln u.a.m., traditionelle Heimarbeiten, mit denen man sich im Riesengebirge den Winter über beschäftigte), kleiner Ausstellungssaal vom 6. 12. 06 bis zum 15. 2. 07 Das Riesengebirge - ein Spiegelbild des Nordens - Aktivitäten und Resultate der langjährigen Forschungsarbeiten von Mitarbeitern des Riesengebirgsmuseums und der Sektion für Umweltschutz der KRNAP--Verwaltung, Ausstellung zum Internationalen Polarjahr (IPY) 2007, kleiner Ausstellungssaal vom 2. 3. bis zum 13. 5. 07 Tschechische Polarforschung - von tschechischen Expeditionen zum Franz-Joseph-Land, nach Grönland, in die Antarktis, nach Island und Spitz-bergen, Ausstellung zum Internationalen Polarjahr 2007, Ausstellungssaal im Kreuzgang vom 2. 3. bis zum 13. 5. 07

RM Vrchlabí – historische HäuserLustig Holz ist auch für Krippen gut - die Ausstellung der Werke des Ge-genwartsvolksschnitzers František Gajda aus Strážnice stellt gedrechselte oder geschnitzte Weihnachtskrippen, Plastiken, Reliefs sowie Gegenstän-de des täglichen Gebrauchs und Brauchtums vor, vom 14. 11. 06 bis zum 14. 1. 07Jiří Vavřina: Gemälde - Autorenausstellung des renommierten bildenden Künstlers aus Hradec Králové vom 22. 1. bis zum 11. 3. 07

RM Gedenkstätte der verschollenen Patrioten in Paseky nad JizerouSpielzeugausstellung - aus Privatsammlungen und Leihungen der Ein-wohner von Paseky nad Jizerou zeigt Exponate aus der 1. Hälfte 20.Jhds., bis zum 13. 5. 07 Aus der Geschichte des Turnverbands Sokol in Paseky nad Jizerou - diese Ausstellung wurde zu Anlass des 110.Jubiläums der Gründung des hiesigen Turnvereins vorbereitet.

RM Jilemnice Es duftet nach Pfefferkuchen - Ausstellung von geschnitzten Pfefferku-chenformen, Ausstellungssaal bis zum 10. 3. 07Pariser Salon mit dem Objektiv von Ing. Josef Voříšek - Fotoausstel-lung im Ausstellungssaal des Schlosses vom 24. 3. bis zum 20. 4. 07

WELTBERGE AUS DER PERSPEKTIVEEINES BERGSTEIGERSUnter Bergsteigern gibt es eine etwas derbe Redensart: Je älter der Berg-steiger ist, desto besser ist er. Jan Červinka aus Horní Vrchlabí ist ein aus-gezeichneter Bergsteiger. Im vergangenen Sommer bestieg er zusammen mit Tochter Ruth den Mont Blanc. Auf den ersten Blick nichts Besonderes, wenn er nicht schon vor einundfünfzig Jahren das erste Mal auf seinem Gipfel gestanden hätte. Honza ist nämlich schon siebenundsiebzig Jahre alt und ist eine aktive Legende des tschechoslowakischen Alpinismus. Die-se außergewöhnliche Fotoausstellung von zwölf zwischen 1950 und 2006 unternommenen Expeditionen hat das Riesengebirgsmuseum im schönen Kreuzgang des Augustinerklosters in Vrchlabí installiert. Für den Laien ist die Ausstellung wohl nur eine interessante Folge von Motiven, Kennern der

Geschichte des Bergsteigens verschlägt es den Atem. Gegenstände von diesen Expeditionen und ein kleiner Teil der volkskundlichen Sammlungen des Autoren runden die Ausstellung ab. Honza saß auf dem Weg in die asiatischen Hochgebirge schon ein paar Mal hinter dem Steuer eines Ex-peditions-Lkws. Mit sechzig Jahren mit solch einem Lkw Pragovka nach Afghanistan oder Pakistan zu fahren ist an für sich schon eine beachtliche Leistung. So konnte er aber auch Exponate mitnehmen, die heutige Flug-passagiere kaum ins Flugzeug rein kriegen.

Als Mitglied des ersten Repräsentationsteams nahm Jan Červinka an Aufstiegen im damals noch jungfräulichen Hindukusch teil. Die Fotogra-fien zeigen einige der siebzehn Besteigungen im Jahre 1965 von bis dahin jungfräulichen Gipfeln in Afghanistan, sowie die historische Bezwingung des 7706 Meter hohen Tirič Mir in Pakistan zwei Jahre später. Damals entstanden auch die schönsten Bergfotografien des legendären Vilem Heckel, auf vielen von ihnen fotografierte er gerade seinen Kumpel Jan Červinek. Auf der Ausstellung sind auch Fotos und Mitbringsel von zwei Expeditionen zum Makalu, dem fünfthöchsten Berg der Welt zu sehen. Im Jahre 1976 beendete das tschechoslowakische Team seinen imposanten Aufstieg entlang des südwestlichen Pfeilers und Honza ließ sich auf dem Südgipfel fotografieren, der die magische 8000-Meter-Grenze um zehn Meter übersteigt. Wie der Expeditionsarzt Leoš Chládek vor Beginn der Ausstellung betonte, war Červinka auch deswegen mit von der Partie, weil er imstande war, alles Mögliche zu reparieren oder in Betrieb zu setzen und weil er in außergewöhnlichen Situationen, einschließlich Rettungsak-tionen, immer der erste war, der sich meldete. Nur die Nächsten wissen, was er nach dem erfolglosen Versuch der Besteigung des Makalu über den südwestlichen Pfeiler im Jahre 1973 durchmachte, bei der sein Freund Jan Kounický nach einem Absturz seinen Verletzungen erlag. Einmal wurde er aus einer Expedition ausgeschlossen. Sowie das Ausstellungsplakat, als auch die Einladung zur Vernissage zeigt die Fotografie des Doppelgipfels des mächtigen peruanischen Eisriesen Huascaran. Dort sollte auch Jan Červinka sein Grab finden, aber auf Entscheidung der damaligen politis-chen Machthaber wurde ihm die Reise nach Südamerika verweigert. Alle Expeditionsteilnehmer kamen jedoch bei einem mächtigen Erdbeben unter der Westwand ums Leben. Bei der tschechischen Andenexpedition im Ja-hre 2002 befand sich das Basislager nur ein Stück vom See Llanganuco auf einem Geröllhügel, der das Lager mit allen Kameraden, samt dem na-hen Freund Vilém Heckel unter sich begrub.

Das zweizipflige Nepal-Fähnchen erinnert zusammen mit den Fotogra-fien an eine Riesengebirgsexpedition zum Nordgipfel des Manaslu im Ja-hre 1979. Červinka und Otakar Srovnal standen als erste Menschen auf diesem Gipfel, was mehr, bis heute ist dies die einzige Erstbezwingung eines jungfräulichen Gipfels im ganzen Himalaja durch Tschechen. Dieses Leinenfähnchen flatterte allerdings nicht nur auf dem Makalu und Manaslu, Honza lieh sie auch anderen Bergsteigern, die Bergriesen im Nepal be- zwingen wollten. Ich war mit von der Partie, als sie mein Kamerad nahezu feierlich aus dem Rucksack zog, um sie auf dem Gipfel des Baruntse am Eispickel zu befestigen. Sie ist der Inbegriff des Respekts vor der alten Bergsteigergeneration, die den Mut aufbrachte, sich mit einfachen Le-derschuhen und Steigeisen ohne Vorderzacken, Leinenrucksäcken und Hanfseilen ausgerüstet, Bergriesen zu bezwingen und dabei noch schöne Schwarz-Weiß-Aufnahmen zu machen. Schon deswegen hat uns das im Jahre 1976 vom Makalu-Kamm abgelichtete Foto vom Baruntse besonders erfreut. Die Fotografien von drei Amerikaexpeditionen, bei denen Honza auch die höchsten Gipfel des Süd- und Nordteils des Kontinents bestieg - beim Aufstieg auf den Mount McKinley auf dem schweren Nordweg war er sogar der älteste männliche Teilnehmer überhaupt - mag als Anregung dienen, wie man seine Zeit im Rentenalter vertreiben kann. Auf der Auss-tellung vermisste ich nur einen Gipfelstein vom Makalu. Als ich Jan Čer-vinka einst fragte, weshalb er in schwerem Terrain auch noch einen zehn Kilo schweren Felsbrocken mitschleppte, antworte er: „Kleinere gab’s dort oben nicht“.

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Die ausgewählten und empfohlenen Dienstleistungen widerspiegeln die Meinung der Redaktion des Veselý výlet über die Entwicklung des hiesigen Tourismus. Kriterien zur Erwähnung und Bewertung der Betreiber sind unsererseits vor allem Seriosität bei gleichbleibender Qualität der Leistungen, der Zustand der Gebäude als solches und deren Einklang mit der Berglandschaft, bzw. eine gewisse Ausnahmestellung in der Gegend. Wir sind uns der Tatsache bewusst, dass wir mit der Präsentierung dieser Dienstleistungen auch eine gewisse Mitverantwortung für deren Qualität übernehmen, und dass deren tatsächliche Qualität dann rückwirkend als Qualitätssiegel unserer Zeitschrift empfunden wird. Auch deshalb stößt der werte Leser auch in dieser Ausgabe auf schon früher erwähnte, aber bewährte Dienstleistungsobjekte. Den Veselý výlet können wir vor allem dank des Verdienstes der örtlichen Städte und Gemeinden herausgeben, bei gleichzeitiger Unterstützung durch gerade diejenigen Unterneh- mer, welche die empfohlenen Dienstleistungsobjekte betreiben. Wir freuen uns über Ihre Zufriedenheit und hätten sie gleichzeitig gern um Ihre liebenswürdige Unter- stützung gebeten. Wenn Sie diese Objekte besuchen, wäre es nicht schlecht, wenn Sie verlauten ließen, dass Sie durch unsere Zeitschrift auf sie aufmerksam gemacht wurden. Vielen Dank im Voraus. Die Redaktion

Pension NikolaDirekt im Zentrum von Pec pod Sněžkou, an der zum Ski-Areal führenden Hauptstrasse, ist die Fami-lienpension Nikola zu finden. Basis für alle weiteren soliden Dienstleistungen ist die Unterbringung in einem grösseren Appartement und in 12 Zimmern, ausgestattet mit WC, Dusche, TV, Kühlschrank und mit einem kleinen Tresor. Die Gäste können im stilgerecht eingerichteten, geräumigen Speise-raum, ergänzt durch eine kleine Bar verweilen. Die Küche ist ausschließlich böhmisch und Tag für Tag erwartet sie frisches böhmisches Gebäck und weiteres mehr. In der Pension Nikola kann man sich Unterkunft mit Frühstück, Im Winter Halbpension buchen. In der Nähe der Pension befinden sich Ski-Verleihe. Im Winter schnallen sie sich die Skier vor der Baude an, fahren zum Zubringerlift, und in zehn Minuten fahren sie zu den besten Skilifts und Pisten ab, die Pec zu bieten hat. Zurück brauchen sie die Skier auch nicht abzuschnallen. Nach einer Tour, oder nachdem sie sich auf der Piste ausgetobt haben, tut ein Aufwärmen in Sauna und Solarium doppelt gut, im Spielraum kann man Tischtennis spielen. Die Pension verfügt über einen eigenen Parkplatz mit einer ausreichenden Kapazität fürs ganze Jahr. Pension Nikola in Pec pod Sněžkou, PLZ 542 21, Inhaber Alena Novotná, Tel. 00420 499 736 151, Fax 499 736 251, E-Mail: [email protected], www.nikolapec.cz, man spricht auch deutsch.

Pension VeronikaDie neue Pension Veronika steht inmitten von Pec, im unteren Abschnitt von Velká Pláň, an der Wegkreuzung nach Malá Pláň und zu den Skilifts, zum Hotel Horizont und zur Hauptstraße. Das neue Haus bietet Unterkunft (17Betten) in Zwei-, Drei- und Vierbettzimmern mit Zubehör und Sat--Fernseher. Aus dem verglasten, halbrunden Restaurant mit Außenterrasse bietet sich ein herrlicher Ausblick auf die Stadt, die Berge ringsherum und die Skipisten. Das Restaurant wartet mit traditi-onell-böhmischen Spezialitäten auf, wie gefüllten Kartoffelpuffern oder hausgemachten Obstknö-deln. Nachmittags- und Abendgäste kehren zu leichten Gerichten, Eisbechern und gezapftem Pils-ner ein. Pensionsgästen wird Frühstück gereicht und im Restaurant bekommen sie Preisnachlass. In der Pension Veronika ist man direkt am Puls von Pec mit all seinen sportlichen und Vergnügungs möglichkeiten. Direkt am Haus ist ein 400 Meter langer Skilift mit der Möglichkeit zum abendlichen Skifahren. Das 200 Meter entfernte Hotel Horizont mit Wellnesszentrum samt Hallenbassin, Whirl-pool, Sauna, Solarium, Squash, Ricochet, Fitness-Center, Kegelbahn und weiteren Raffinessen ist ganzjährig in Betrieb. Ein MTB-Verleih befindet sich direkt im Haus. Das ganze Jahr über kann auf einem pensionseigenen Parkplatz geparkt werden.Pension Veronika, Pec pod Sněžkou Nr. 309, PLZ 542 21, betrieben von Věra Zadinová, Tel.: 00420 499 736 135, Fax: 499 736 134, tel. 608 281 321, E-Mail: [email protected], www.veronikapec.wz.cz. Sie verständigen sich auch auf Deutsch oder Englisch.

Hotel KrokusDas Hotel Krokus im Zentrum von Pec pod Sněžkou, bietet Unterkunft mit Frühstück oder Halbpen-sion in 15 luxuriös eingerichteten Zweibettzimmern und zwei Juniorsuites. Manche der Zimmer lassen sich durch Aufbettung erweitern, ein Zimmer im Erdgeschoss ist für immobile Gäste einge-richtet. In allen Zimmern befindet sich ein Fernseher mit Sat-Empfang, eigene Sanitäreinrichtung ist eine Sache der Selbstverständlichkeit. Hotel Krokus ist als eines von wenigen in der Region Mitglied der Hotel- und Restaurantassoziation der Tsch. Republik, was den Gästen gleichbleiben-des Niveau der Güte und Qualität der gebotenen Dienstleistungen garantiert. Das Hotel verfügt über einen eigenen Parkplatz, die Parkgebühr ist im Hotelpreis inbegriffen. Kindern steht eine Spielecke zur Verfügung. Das Restaurant mit großer Speisenauswahl und das Hotelcafé mit eigenen Kondito-reispezialitäten sind von 9 bis 22 Uhr geöffnet. Den Sommer über lädt die Terrasse zum Verweilen ein. In der Rezeption befindet sich eine Übersicht interessanter Orte in naher und ferner Umgebung, die bei der Auswahl eines sommerlichen Programms behilflich ist. Im Winter kommt man mit dem Skibus, bequem zum Skiareal oder Zubringerlift. Zurück kann man fast bis zum Hotel abfahren. Die Zimmerreservierung ist per E-Mail, Fax oder täglich von 9 bis 21 Uhr telefonisch in der Hotelreze-ption möglich.Hotel Krokus ***, Postamt Pec pod Sněžkou Nr.. 189, PLZ 542 21, Inh.: Ing. Miroslav Kopecký, Tel. 00420 499 896 961, Fax: 00420 499 896 962, E-Mail: [email protected], www.hotelkro-kus.com, Verständigung auch auf Deutsch oder Englisch möglich.

WIR EMPFEHLENBEWÄHRTE DIENSTLEISTUNGEN

Wer nach Pec pod Sněžkou kommt, um einen aktiven Urlaub mit viel Bewegung zu verbrin-gen und dabei noch gründlich das höchste Gebirge Tschechiens kennen lernen möchte, dem bieten sich viele Möglichkeiten. Familien mit kleinen Kindern empfehlen wir mit dem Schlitten in den Riesengrund (Obří důl) hineinzuwandern, wo man kurz vor dem Abschluss des Winterweges im gemütlichen Restaurant Pod Sněžkou einkehren kann. Ein weiterer beräumter Weg führt in den Zehgrund (Zelený důl) und endet am rustikalen Gasthof Jelení louky. Aus Velká Úpa gelangt man in einer Stunde zur Bergfarm Sosna bei den Valšovky. Eine längere Schlittenfahrt erwartet einen von der beliebten Baude Růžohorky nach Vel-ká Úpa, hinauf gelangt man auch per Sessellift zur Schneekoppe (Zwischenstation). Zig Kilometer perfekt präparierter Skiwege, sowohl für den klassischen Skilauf, als auch fürs Skating befinden sich zwischen Portášky und Pěnkavčí Vrch und auf der anderen Talseite vor allem rings um die Riesengebirge-Skimagistrale rund um den Forst- und Schwarzen Berg (Světlá u. Černá h.). Ein dichtes Netz von Waldwegen ermöglicht verschiedene Varian-ten von kurzen und längeren Rundfahrten. Für ganztägige Touren bieten sich die höchsten Kammlagen an.

AUF SKIERN AUS PEC ZUR ELBQUELLEDiese über den Hauptkamm des Riesengebirges führende, nahezu 50km lange und den-noch bequem zu schaffende Tour ist eine unserer Lieblingsstrecken. Zu diesem interessan-ten Ausflug kann man jederzeit aufbrechen, wirklich gefährlich sind für Skiwanderer, die auf den Kämmen unterwegs sind, nur zwei Klimabedingungen - starker Wind mit Schneetreiben und Vereisung. Gleich mit der ersten Seilbahn um acht Uhr in der Früh fahren wir wenigstens zum Rosenberg (Růžová hora), um über die Schneekoppe zum roten Freundschaftsweg mit seiner Stangenmarkierung zu gelangen. Ab dem Schlesierhaus (Slezský dům), über die Mittagssteine (Polední kameny), bis hin zur Kleinen Sturmhaube (Malý Šišák), geht es auf polnischer Seite entlang. Alles ohne schwierige Anstiege, nur die Abfahrt zur Spindlerbaude hat es manchmal in sich. Bei einer Wetterverschlechterung wäre hier der erste „Fluchtweg“ nach Spindlermühle. Sanft ansteigend geht es nun zur Peterbaude (Petrovka) hinauf, wo wir uns einen leichten Palatschinken mit Obst genehmigen. Auch von hier aus könnte man nach Spindlermühle hinunter fahren. Beim langen Aufstieg zum Hohen Rad (Vysoké Kolo) kommen wir bei den Felsgruppen der Mädel- und Männersteinen vorbei. Der abschließende Abschnitt vor der Baude bei den Schneegruben (Śnieżne Kotły) führt über einen im Som-mer gesperrten Hang. Ein Blick in die Tiefe der zerklüfteten Gletscherkare - die felsigsten im Riesengebirge - muss uns reichen, die polnische Baude an der Grenze hat Touristen nichts zu bieten. In sanfter Abfahrt gelangen wir vorbei am Veilchenberg (Violík) bis zur Weg- scheide „Česká budka“, wo uns leider keine Baude erwartet. Wir verlassen den Grenzweg und biegen zur nahen Elbquelle ab. Bis tief in den Frühling hinein ist hier zwar von Wasser keine Spur, aber der hohe Wegweiser zeigt an, wo sich die Wiege dieses europäischen Stroms befindet. Noch vor der Wegekreuzung „U čtyř pánů“ begeben wir uns ab der Wos-seckerbaude (Vosecká b.) auf die regelmäßig gespurte Riesengebirge-Skimagistrale und gelangen schließlich über die Vrbata-Baude (gute Imbissmöglichkeit) auf die Anhöhe Zlaté návrší, weiter über Místečky und auf der blauen Abfahrtspiste nach Spindlermühle. In der Regel reicht die Zeit gerademal für einen Kaffee aus, denn um 16 Uhr geht die letzte Seil-bahn nach Pláň hinauf. Wenn wir die verpassen, verlängert sich der Aufstieg nach Krásná Pláň um eine volle Stunde. So aber laufen wir von der oberen Seilbahnstation bequem bis zur Jagdhütte weiter, wo der „Berg der Wahrheit “ beginnt, mit dem langen Anstieg über die Keilbauden (Klínové boudy) zur Baude Bufet Na Rozcestí. Nach Pec geht es dann entweder direkt von der Geiergucke (Výrovka) hinunter, oder über den Fuchsberg (Liščí hora) und Zahrádky. Die kürzeste Abfahrt auf dem schmalen Steg über Severka lassen wir heute lieber bleiben.

ABENDS ZUM SCHLITTSCHUHLAUFENIn Pec kann man an zwei Stellen auf Natureis Schlittschuh laufen. Ein beleuchteter Spiel-platz mit Toren und Schutznetzen befindet sich bei der Baude Máma im Tal Růžový důl, unweit der unteren Seilbahnstation zur Schneekoppe. Zur zweiten Eisfläche bei der Lesní bouda gelangt man von der oberen Skiliftstation von Zahrádky oder per Seilbahn auf den Berg Hnědý Vrch. An beiden Orten bekommt man Schlittschuhe geliehen, bei der Lesní bouda auch Hockeyschläger und Pucks. Größere Gruppen können sich Termine zu Freund-schaftsspielen reservieren. An beiden Orten ist auch für einen Imbiss gesorgt.

ZUM BOWLINGÜber vier Sportbahnen der Extraklasse verfügt die Bowling Bar Brunswick unweit vom Hotel Horizont. Sie ist täglich ab 11 Uhr bis mindestens 22 Uhr geöffnet. In der Hauptsaison emp-fehlen wir telefonische Reservierung (605 213 695). In der Ortsmitte von Velká Úpa steht die Ball Bar Koule mit zwei Bowlingbahnen.

PEC POD SNĚŽKOU

www.pecpodsnezkou.cz

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Wiesenbaude † 2. 10. 1938

Fuchsbergbaude † 13. 4. 1948 Berghütte Studánka im Modrý důl † 3. 2. 1954 Blaugrundbaude † 23. 2. 1954

Richterbaude † 5. 10. 1938

Havel-Baude, links † 17. 10. 1946, Hotel Výrovka, rechts † 6. 2. 1947

WENN ES AUF DEN KÄMMEN BRANNTEEs ist fast ein Wunder, dass die besonders im Winter so gefährdeten Holzbauden relativ selten von verheerenden Bränden heimgesucht wurden. Die ständig drohende Brandge-fahr hatte den Baudenbesitzern Vorsicht beigebracht und deshalb gingen die Riesenge-birgsbauden vor allem bei umwälzenden historischen Ereignissen in Flammen auf. Ein paar Häuser brannten noch vor dem 2. Weltkrieg und weitere dann nach der Konfiszie-rung im Jahre 1945. Die kappen, aber treffenden Aufzeichnungen des Chronisten Josef Šourek aus Pec pod Sněžkou sprechen Bände von der Arglosigkeit und Unerfahrenheit

der neuen Verwalter und Nutzer. So kam Pec und dessen Umgebung um eine ganze Reihe namhafter Bergbauden, bei einigen von ihnen für immer.

Im September 1938 erwarteten die tschechoslowakische Truppen auch im Riesen-gebirge den Angriff der deutschen Wehrmacht. Außer in den unvollendet gebliebenen Artilleriebunkern bezog die mobilisierte Armee ihre Positionen im gebirgigen Gelände, wobei sie den Bauden aber weithin auswich. Erst nach dem angeordneten Abzug infolge des Münchner Abkommens der Weltmächte gingen am 2. Oktober auf der Weißen Wiese die berühmte Wiesenbaude und nicht weit von ihr auch die Rennerbaude in Flammen auf. Es gelang zwar nie, die Brandstifter zu ermitteln, aber die Umstände wiesen auf die tsche-choslowakischen Soldaten hin. Der Feuerschein war bis in Pec zu sehen und es wurden Stimmen über die „tschechische Kultur der verbrannten Erde“ laut. Wer ahnte damals schon, was die deutsche Wehrmacht schon ein Jahr später in Polen demonstriert.... Noch im Krieg ordneten die Reichsbehörden die Erneuerung der Wiesenbaude auf Kosten des Protektorats Böhmen und Mähren an. Auch die neue Rennerbaude war fast wieder auf-gebaut aber weil sie dann bis Kriegsende doch nicht fertig war, nahm man den Rohbau später auseinander und benutzte das Baumaterial anderswo. Bei der Mobilisierung von 1938 brannte es auch zweimal bei der Riesenbaude. In der Nacht des 22. September fiel die Bude von Alfred Hofer einem Brand zum Opfer und in der Nacht darauf brannte auch das Souvenirgeschäft von Rudolf Adolf. Damals hallten auch Schüsse durch die Nacht und allen war klar, dass dies ein Racheakt der Nazis gegenüber den Budenbesitzern we-gen deren Loyalität zu den Tschechen war. Am 5. Oktober 1938 brannte die Richterbau-de, der Versuch der Bönschs aus Groß-Aupa, wie im Fall der Wiesen und Rennerbaude die tschechoslowakischen Armee verantwortlich zu machen, blieb jedoch erfolglos. Die Richterbaude wurde dann erst im Jahre 1952 vom Schulministerium erneuert.

Bei der Geiergucke/Výrovka stand lange Zeit nur eine provisorische Bude mit der stolzen Bezeichnung Hotel Výrovka. Marie Steiner von Velká Pláň aus Pec verkaufte hier Erfrischungen und Andenken - zuerst unter einem Leinendach und später unter einem ge-mauerten Schutzdach. 1927 errichtete die Skisektion des Vereins tschechoslowakischer Offiziere hier das gezimmerte Berghotel Výrovka und das Ministerium für Volksverteidi-gung im gleichen Stil eine militärische Ausbildungsstätte. Sie bekam den Namen Havel--Baude nach dem General der Pioniertruppen, der den Bau durchgesetzt hatte. Beide Holzbauden wurden während des Krieges von Familie Bönsch von der Wiesenbaude für die deutsche Wehrmacht verwaltet, 1945 kehrte jedoch ihr Vorkriegsverwalter Jan Du-ben zurück. Laut Zeitzeugen war er ein redlicher Mann, der aber keine glückliche Hand bei der Auswahl seines Personals hatte. Als sein Hausmeister am 17. Oktober 1946 in der Garage mit einem Korb mit brennendem Koks versuchte, das eingefrorenen Schnee-fahrzeug aufzutauen, fing die Havel-Baude Flammen. Die Feuerwehr aus Pec war schnell zur Stelle und so gelang es ihr, wenigstens das mittels Gang verbundene Hotel Výrovka zu retten. Am gleichen Tag brannte auf der polnischen Seite über dem großen Teich un-ter bisher ungeklärten Umständen die berühmte und luxuriöse Prinz-Heinrich-Baude ab. Bei einer Wanderung auf dem Freundschaftsweg überquert man bis heute deren Reste. Schon vierzehn Tage später mussten die Feuerwehrleute wieder hoch zur Výrovka. Der junge Hausmeistergehilfe beschloss, die eingefrorene Heizung auf dem Dachboden au-fzutauen, als er dann kurz Mittagessen ging, ließ er den Benzinbrenner einfach weiter brennen. Vorbeikommende Skiläufer konnten dann gerade noch die Leute in der Baude warnen, dass ihnen das Dach über dem Kopf brennt. Die Feuerwehrleute retteten des Wassermangels wegen nur ein paar Gegenstände aus dem Speisesaal. Die Koksvorräte

brannten dann noch einige Wochen lang. Aus dem benachbarten Schuppen mauserte sich die zwar nur provisorische, aber viele Jahre lang sehr beliebte Herberge Výrovka, die durch ihren Schneetunnel zum Eingang und ihren beflissenen Baudenverwalter Jura Pochman weithin bekannt wurde. Der leichtsinnige jugendliche „Brandstifter“ wurde zwar verhaftet, kurz darauf jedoch wieder ohne bestraft zu werden entlassen. Das Schicksal des Hüttners Jan Duben, der bei den Bränden auf der Výrovka um all sein Hab und Gut gekommen war, setzte sich auf dramatische Weise auf dem gegenüberliegenden Fuchs-berg fort. Die neue Výrovka wurde erst im Jahre 1991 vollendet.

Die höchstgelegene Sommerbaude auf der Fuchswiese hatte Karl Zinnecker schon vor 1900 in den Gasthof Fuchsbaude umfunktioniert. Als das Gebirgshaus dann 1908 von Johann Fischer erworben wurde, entstand durch ständige Anbauten eine der größten Bauten auf den Kämmen des Riesengebirges. Jan Duben erlebte hier 1948 seine erste Wintersaison, die vom kommunistischen Putsch geprägt war, der die von allen sehnlichst erwartet Privatisierung der konfiszierten Hotels und Pensionen auf unabsehbare Zeit hi-nausverschieben sollte. Am 13. April brach auf der Fuchsbaude mit ihren sechsundachtzig Zimmern zwei Uhr nachts Feuer aus. Frau Anna Pithartová erinnert sich auch nach fünf- undfünfzig Jahren noch lebhaft an den Schulausflug ihrer fünften Klasse der Volksschule aus Holice - als erste wach geworden, rüttelte sie die anderen mit dem Ruf „es brennt“ aus dem Schlaf. Die Kinder liefen so wie sie waren ins Freie und rannten, viele auch barfuß, zur benachbarten Skimeisterbaude (Lyžařská bouda) hinüber. Der Augenzeugin tut es nur leid, dass sie später den silberne Armring verloren hat, den sie für die Lebens- rettung auf der Fuchsbaude bekam. Der Verwalter Jan Duben kam schlechter weg, für die drei abgebrannten Bergbauden bekam er mathematisch korrekt drei Jahre Gefängnis. Josef Šourek erwähnt in seiner Chronik die Gerüchte, die damals in Pec pod Sněžkou umgingen, das Personal habe die Baude absichtlich in Brand gesteckt. Die Fuchsbaude war einst das reinste Museum, wie Trautenberg aus dem Riesengebirgsmärchen wohl sagen würde. Die ursprünglichen Inhaber hatten eine ganze Menge bemalter Möbel, alter Gegenstände aus Wirtschaft und Küche von ihren Nachbarn angesammelt, die zusam-men mit den alten Gästebüchern verbrannten. Der Chronist vermerkte jedoch trocken: „Nicht alle wertvollen Antiquitäten fielen dem Feuer zum Opfer, auch bereits hinausge-tragene Sachen gingen anschließend verloren.“ An die einst so berühmte Fuchsbaude erinnern heute nur noch ein überwuchertes Plateau und ein Wegweiser.

Eine andere Geschichte sind die Brände der ursprünglichen Berghütten bei den Brunnberghäusern (Studniční domky) im Blaugrund (Modrý důl). Der Liebhaber des Riesengebirges, Propagator des Sommer- und Wintertourismus und Lehrer am Traute-nauer Gymnasium, Bohumil Kovář, ließ im Jahre 1945 gleich zwei verlassene Bauten auf seinen Namen registrieren. Im Jahre 1919 hatte der Berliner Arzt Richard Uebe bei-de Sommerbauden von Landwirten aus Groß Aupa erworben und sie schnurstracks in „Skihof“ umbenannt. Sie wurden vor allem von Studenten besucht und gerade an diese Tradition knüpfte der Gymnasiallehrer Kovař nach Kriegsende an. Er rechnete allerdings nicht mit der Leichtsinnigkeit der jungen Skifahrer, die beide ursprünglichen Bauden fa-hrlässig in Brand steckten. Die erste brannte am zeitigen Nachmittag des 26. Januar 1950 bei einem „Eroberungs- und Verteidigungsspiel“ ab, die andere, die „Studánka“, steckte am 3. Februar 1954 kurz nach Mitternacht ein glühend heißer Ofen in Brand. Der anwesende Gymnasiallehrer erlitt beim Löschversuch schwere Brandverletzungen, von denen er im Trautenauer Krankenhaus nur sehr langsam genaß. Damals verbrannten auch viele Paare vortrefflicher Eschenskier, die man aus vielen Orten in der Umgebung

hierher gebracht hatte. Die Berghütte Studánka wurde später in schlichter Ausführung und Baustil wieder erneuert. Eine andere Sommerbaude bei den Brunnberghäusern ließ sich im Jahre 1947 die Gymnasiallehrerin Pradáčová registrieren. Die Děvín genannte Hütte kaufte ihr dann im Jahre 1950 das Trautenauer Gymnasium zu Ferienaufenthalten seiner Gymnasiastinnen ab. Belehrt vom Schicksal der benachbarten Bauten wird die Děvín mit entsprechender Vorsicht behandelt und noch bis heute von den Studenten genutzt. Lehrer Kovář würde sich sicher darüber freuen, dass hier ganze Generationen von Studenten zu Liebhabern des Riesengebirges erzogen wurden.

Der Feuerschein über dem Wald beim Brand der Studánka lockte dem Chronisten Šourek zufolge sogar Gäste aus der nahen Blaugrundbaude (Modrodolská b.) an. Sie ahnten sicher nicht, dass drei Wochen später gerade ihre Baude aus Fahrlässigkeit in Flammen aufgeht. Dieser große Gasthof mit Unterkünften wurde 1926 vom Landwirt Vin-zenz Meergans in der Einsiedelei Blaugrund (Modrý Důl) bei seiner Hütte errichtet. Ab 1948 wurde die Blaugrundbaude genauso wie viele andere Riesengebirgsbauden zum Gewerkschaftserholungsheim umgemodelt. Bestandteil der organisierten Programme waren auch Vorträge über die Natur und die Arbeit des Bergrettungsdienstes. Beim letz-ten diesbezüglichen Vortrag im Blaugrund am 23. Februar 1954 waren alle Gäste, sowie das Personal samt „Brandwachposten“ im Hauptspeisesaal versammelt. Zwischendurch fing der Dachstuhl von am Ofen getrockneten Bekleidungsstücken Feuer, in der allge-meinen Panik organisierte anfangs niemand die Löscharbeiten, alle versuchten nur ihre persönliche Habe zu retten. Dabei waren im Haus genügend Löschmittel, Leute und auch fließendes Wasser vorhanden. Bis sich die Feuerwehr mit Pferdefuhrwerk, Schläuchen und Kettenfahrzeug samt Spritze durch den Schnee bis zum Blaugrund durchgekämpft hatte, stand das Dach bereits in hellen Flammen und die Baude war nicht mehr zu ret-ten. Die Blaugrundbaude wurde nie wieder aufgebaut, nur der Major der Armee der 1. Republik, Bedřich Horák, ein hervorragender Mensch und Gründungsmitglied des Berg- rettungsdienstes, sowie erster Skiliftbediener in Pec pod Sněžkou, blieb den provisori- schen Bedingungen zum Trotz noch viele Jahre in der einstigen Waschküche der Baude wohnen. In der letzten Zeit brannte es nur selten auf den Kämmen, in der Umgebung von Pec verschwand im Jahre 1970 noch die Keilbaude und zuletzt die Bobí bouda auf den Lučiny am letzten Oktobertag des Jahres 1999.

Gestatten Sie mir noch eine Randbemerkung. Im vergangenen Mai hatten wir ge-rade den Bau eines neuen Blockbaus im Tal Vavřincův důl in Velká Úpa vollendet, als das schon geschlossene Dach Feuer fing. Wir befürchteten, dass das ganze Haus ab-brennt, aber die Feuerwehrmannschaften aus Velká Úpa, Maršov und Trutnova waren schnell zur Stelle und konnten den Brand löschen. Auch aufgrund dieser Erfahrung begrüßten wir den Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses in Pec pod Sněžkou für die Mannschaft der hiesigen Freiwilligen Feuerwehr. Obwohl es in Trutnov, Vrchlabí und Jilemnice professionelle Feuerwehrmannschaften gibt, bleibt auch für die freiwil-lige Feuerwehr in den einzelnen Orten noch viel zu tun. Wenn doch unsere ansonsten ziemlich verschwenderischen Regierungen endlich rasant in neue Feuerlöschtechnik und -aussrüstungen investieren würde, die (nicht nur) bei den meisten Feuerwehr-mannschaften im Riesengebirge veraltet ist. Neben den Bränden machen auch die immer häufigeren Überschwemmungen offensichtlich, wie unentbehrlich ausrei-chend motivierte, geübte und gut ausgerüstete Freiwillige doch sind.

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Hauptsaison25. 12. 2006 - 18. 3. 2007

Nebensaison1. 11. 2006 - 23. 12. 200619. 3. 2007 - 22. 4. 2007

Erwachsene Kinder Erwachsene Kinder

1 Fahrt 40

1 Fahrt LD Hnnědý vrch 70

9.00 - 13.00 Uhr 410 260 360 230

ab 11.00 Uhr 450 280 390 240

ab 12.00 Uhr 370 230 330 200

ab 13.00 Uhr 350 220 300 190

1 Tag 550 360 480 310

2 Tage 1060 570 930 500

3 Tage 1530 820 1330 710

4 Tage 1990 1070 1730 930

5 Tage 2380 1270 2070 1110

6 Tage 2780 1490 2400 1290

7 Tage 2900 1560 2530 1360

5 in 6 2400 1290 2100 1120

5 in 7 2500 1320 2130 1150

Saison ohne Abend 7000 5000 7000 5000

Saison mit Abend 9000

1 Tag Senioren (70 Jahr) 100

Abend Javor 17.00/17.30 - 21.00 Uhr

250

Javor - 1 Tag 450

Abend Zahrádky III, Eso, Abend bis 21.00 hod.

150

1 Javor I - Selbstbedienungslift für je zwei Personen, Länge 1019 m, Höhenunterschied 246 m, Kapazität 1060 Personen/Stunde, mit-telschwere Piste

2 Javor II - Selbstbedienungslift für je zwei Personen, Kap. 1060 Pers./Stunde, abendliches Skifahren.

3 Hnědý Vrch - viersitziger Sessellift, Länge 1200 m, Höhenunterschied 315 m, Kap. 1370 Pers., mittelschwere und neue schwarze Piste

4 Vysoký Svah (Smrk) - SB-Skilift mit Ankern für 2 Skifahrer, Länge 812 m, Höhenunterschied 150m, Kap. 1000 Pers., leichte Piste

5 Zahrádky I - Lift mit Bedienung, für je zwei Personen, 895 m lang, 225 m Höhenunterschied, Kap. 1000 Pers./Stunde, mittelschwere Piste

6 Zahrádky II - Selbstbedienungslift für je zwei Personen, 490 m lang, 105 m Höhenunterschied, Kap. 1060 Pers./Stunde, mittelschwere Piste

7 Klondike - Selbstbedienungslift mit Teleskopankern für je eine Person, 360 m lang, 60 m Höhenunterschied, Kap. 900 Pers./Stunde, leichte Piste

8 Zahrádky III („U lesa“) - Selbstbedienungslift mit Teleskopankern für je eine Person, 350 m lang, 60 m Höhenunterschied, Kap. 560 Pers./Stunde, leichte Piste - auch abendliches Skifahren

9 „Na muldě“ - Selbstbedienungslift mit Teleskopankern für je eine Per-son, 550 m lang, 100 m Höhenunterschied, Kap. 800 Pers./Stunde, mit-telschwere Piste.

10 Eso - SB-Skilift mit Teleskopmitnehmern für je einen Skifahrer, Länge 320 m, Höhenunterschied 115 m, Kapazität 620 Personen, mittelschwe-re Piste, abendliches Skifahren Kap. 800 Pers./Stunde, mittelschwere Piste.

SKI AREAL SKI PEC

Schon in den achtziger Jahren beförderten ČSD-Busse Skilustigevon Sonder-Skizügen in die Riesengebirgsskizentren.

AUCH IM WINTER AUF DEM RAD Der moderne Lebensstil bringt außer vielen Annehmlichkeiten auch die ständige Abnahme physisch anstrengender Tätigkeiten mit sich, fehlende Bewegung stellt jedoch auch ein großes Gesundheitsrisiko dar. Millionen haben festgestellt, wie nützlich und amüsant zugleich Touren mit dem Tre- ckingrad oder MTB sind. Der Radsport in all seinen Formen ist im letzten Jahrzehnt zur wirksamsten Aktivität für ein gesundes Herz und eine kräftige Lunge geworden, wobei die Gelenke und Sehnen nicht überbeansprucht werden. Wenn Sie ein Radfan sind, denken Sie sicher darüber nach, wie Sie die Wintertage oder sonstige zum Radfahren ungeeignete Tage überbrü- cken können. Als Alternative wurde schon vor zwanzig Jahren das Spinning erfunden, ein Indoorcycling Fitnessprogramm, das weltweite Verbreitung gefunden hat. Die „Fahrt“ auf einem modernen Indoorbike ist nicht als Er-satz zum Fahrrad fahren, sondern als nützliche Ergänzung gedacht. Ein so-lide ausgestattetes Spinningcenter befindet sich im Sportareal des Hotels Horizont.

Spinning-ProgrammeAm unterhaltsamsten und effektivsten sind Spinningprogramme unter der Anleitung von Instrukteuren. Bei einem Gruppenfitnesstraining im Spinning-center im Horizont mit seinen sieben Indoorbikes wird man eher zur Einhal-tung des Tempos motiviert, motivierend sind auch die Hinweise eines guten Instrukteurs und die von ihm vorbereitete „Auf- und Ab-Tour“. Spinning ist eine Kombination aus Fahrstil, Tretrhythmus und wechselnder Belastung. Der Instrukteur stellt im Voraus die entsprechende Musik für sagen wir mal eine einstündige Fahrt zusammen, bei der man ebene Strecken im Sitzen, Berganfahrten entweder im Sitzen oder auch im Stehen strampelnd über-windet. Anspruchsvollste Fahrer beenden die Fahrt mit einem Jumping oder Sprint. Gleichzeitig wechseln sich Kraftfahrten mit Passagen mit schnellen Tretbewegungen ab. Es ist genauso schwer, bei erhöhter Belastung den gleichen Rhythmus einzuhalten, als wollte man von Pec zur Výrovka im glei-chen Rhythmus hinaufbolzen. Spinning ist für Interessenten jeden Alters und jeder Kondition geeignet. Auf den Indoorbikes können Profis genau-so wie Senioren trainieren, den entsprechenden Druck auf die Schwing- scheibe stellt man selbst ein. Dieses Ausdauer- und Krafttraining kommt ohne komplizierte Bewegungsabläufe und besondere Kompositionen aus. Gruppenspinning gibt es an jedem Montag, Mittwoch und Freitag um 19. Uhr, kommen Sie pünktlich, um sich in Ruhe umkleiden und die Sitzhöhe einstellen zu können. Spinning ist aber auch individuell möglich. Nehmen Sie genug zu Trinken mit, ein Handtuch bekommt man geliehen. Das Spin-ningcenter verfügt über eine ausgezeichnete Klimaanlage.

Sport- und Relaxcenter im Hotel Horizont Das renommierte Hotel Horizont in Pec pod Sněžkou bietet außer Unter-kunftsleistungen auch Aktivprogramme als Ergänzung zum Skifahren oder

zu Relax-Aufenthalten. Das Center ist auch nicht untergebrachten Besu-chern zugänglich. Experten beraten sie bei der Programmwahl, es empfiehlt sich, in der Rezeption telefonisch oder persönlich einen konkreten Termin zu vereinbaren. In der Hauptsaison ist vor allem bei den Physiotherapie- und Massageleistungen eine Vorbestellung unbedingt nötig. Zum Sportzentrum gelangt man über die nassen Umkleideräume, Solarium, Sauna, Schwimm-becken und Whirlpool, über die trockenen Umkleideräume gelangt man zum Fitnesscenter. Die beiden Ricochet- und Squashcourts gehören zu den besten in ganz Tschechien. Im Bodybuilding-Center kann man an 12 ver-schiedenen Kraftmaschinen trainieren, das Spinningcenter ist brandneu. Wer den Wettbewerb mag, dem kommt das Rudertrainingsgerät gelegen, wo man die eigene Leistung mit den Leistungen anderer Gäste vergleichen kann. Der Fitnessraum mit Spiegelwand wird auch von Aerobicgruppen ge-nutzt, wer hinzukommt, darf mitmachen. Mehr zum Spaß als zu sportlichen Leistungen ist die Kegelbahn mit klassischen böhmischen Kegeln gedacht. Diese kann von Gästen sowohl vom trockenen, als auch nassen Bereich besucht werden.

Das wachsende Interesse an physiotherapeutischen Dienstleistungen führt zu deren ständigen Erweiterung. Die Physiotherapeuten und Mas-seure widmen sich ihren Klienten an vier separaten Massageliegen. Mittels Weich- und Mobilisationstechniken befreien sie Muskel- und Sehnenspan-nungen, aber auch Gelenk- und Wirbelsäulenblockaden. Bei der Gymnastik mit Gymnastikbällen und an labilen Flächen werden die zu einer korrekten Körperhaltung wichtigen Muskeln entspannt und gestärkt, was zu einem verbesserten Gleichgewicht und einer besseren Muskelkoordination führt. Bei Reflexzonenmassagen werden einem vom Physiotherapeut kleine oder große Anwendungspakete geboten. In präziser Reihenfolge führt er entlang der Reflexbahnen eine Trockenmassage der Schläfen und des Kopfes, bei der großen Anwendung auch des Rückens durch, wobei er sich auf proble-matischen Partien konzentriert. Hierin unterscheidet sie sich von üblichen Massagen, die man sich entweder vor, aber besser erst nach einer sportli-chen Leistung verabfolgen lässt. Noch interessanter ist eine Reflexzonen--massage der Fußsohlen. Erfahrene Masseure werten korrekt den Zustand der Nervenenden an ihren Fußsohlen aus und schließen daraus auf den Zustand der einzelnen Organe. Die Akupressur bringt Erleichterung und führt zu einer Gesamtharmonisierung des Körpers.

Auf Gelenke, die Wirbelsäule und schmerzhafte Stellen aufgelegte er-wärmte Moorpackungen in Spezialfolien verschaffen tiefe Linderung. Schlamm vom Toten Meer wiederum wird direkt auf die Haut appliziert. Bei beiden Methoden werden biologische Prozessen ausgelöst, die wohltuend auf geschwollene oder schmerzende Körperpartien wirken. Ähnliche Wir-kung zeigen auch Whirl- oder Perlbäder mit Zusätzen aus Salz vom Toten Meer. Andere Anwendungen, die sogenannten CO

2 -Trockenbäder, führen

zu einer verstärkten Durchblutung der Gewebe und somit zu einem verbes-serten Stoffwechsel, sie beseitigen Stress, verbessern den Schlaf und ver-schaffen einem das Gefühl der Behaglichkeit. Die Heilwirkung des Geräts Lymfoven wird besonders von Klienten mit gestörtem Blutkreislauf der unte-ren Gliedmaßen geschätzt. Einen ganz anderen Effekt erwartet man von der Lasermaske. Sie ist die wirksamste Methode zur Tiefenreinigung der Ge-sichtshaut und erhöht deutlich die Wirkung von Feuchtigkeitscremen. Das gleiche Gerät wird hier auch zur Glättung von Narben und zur Beseitigung von Cellulite verwendet.

Nach so einem Programm tut ein Besuch in einem der drei gepflegten Restaurants doppelt gut. Die Spezialität des Clubs 18 in der letzten Hotele-tage sind Mixgetränke; in der vierten Etage befindet sich der Havanna-Club und im Erdgeschoss das Caférestaurant mit seiner Auswahl an Hunderten, vor allem mährischen Prädikat Weinen.

Sport- und Rehabilitationszentrum im Hotel Horizont in Pec pod Sněž-kou (PLZ 542 21), Tel. 00420 499 861 111, Fax 00420 499 861 444, E-Mail: [email protected], www.hotelhorizont.cz, täglich von 7.30 bis 11.30 und von 13.00 bis 22.00 Uhr geöffnet, in der Hauptsaison empfehlen wir Vorausbestellung. Sie können sich auch auf Deutsch oder Englisch verständigen

MIT DEM SONDERZUG NACH PEC ZUM SKIFAHREN!In der letzten Saison kam es durch die Partnerschaft der Tschechi- schen Staatsbahn und Ski Pec zur Wiederaufnahme des Betriebs von schon in Vor- und Nachkriegszeiten verkehrenden Skizügen. Wenn man eine der drei Zugverbindungen über Hradec Králové benutzt, ist man binnen 3 Stunden aus dem Stadtzentrum von Prag in Trutnov! Nach Ankunft der Sonderzüge in Trutnov können die Bahnreisenden in den sog. „Schnellzug-Skibus“ umsteigen, der sie schnurstracks zu den Ski-liften von Javor in Pec pod Sněžkou bringt. Dieser ist ausschließlich den Bahnreisenden vorbehalten und dies gratis. Die bequeme und komfor-table Fahrt mit der Bahn, welche die Skier, Snowboards, Schlitten und Bobs im Unterschied zum Busverkehr gratis befördert, wird vom Gefühl der Sicherheit und Sorglosigkeit begleitet, im krassen Gegensatz zur Auto- oder Busfahrt auf überfüllten Straßen, ganz zu schweigen von den Parkkosten im Skiareal. Die neue Fahrkarte VLAK+ (Bahn+) bietet ver-günstigte Fahrpreise für Reisen nach Trutnov von beliebigen Bahnhöfen oder -stationen der Tsch. Staatsbahn. Eine Fahrt mit dem Schnellzug von Prag nach Trutnov und zurück, inklusive Skibus nach Pec und zurück kostet also nur 224 Kč, in eine Richtung nur 112 Kč. Bei einer Reise in den bequemeren Waggons der 1.Klasse kostet eine Fahrt von Prag nach Trutnov per Kilometerbank der Tsch. Staatsbahn 195 Kč. Mit einer Fahrkarte VLAK+ gelangt man von Hradec Králové über Trutnov nach Pec für 88 Kč. Diese ist für die Rückfahrt jedoch nur dann gültig, wenn sie mit dem Stempel „Ski Pec“ versehen ist , den man entweder vom Skibusfahrer oder an einer der Kassen von Ski Pec erhält. Zwis-chen dem 5. Januar und dem 6. April 2007 fährt der Schnellzug Nr. 653 jeden Freitag um 14.11 Uhr vom Prager Hauptbahnhof in Richtung Trutnov ab, mit Abfahrt aus Hradec Králové um 16.04 Uhr - nach 18 Uhr sind Sie bereits im Skiareal Ski Pec, gerade richtig zum Flutlichtskifa-hren. Aus Hradec Králové lohnt es sich auch nur für einen Tag zum Ski-fahren aufzubrechen, an besten am Samstag, wo auf den Pisten wegen des Urlauberwechsels weniger Betrieb ist. Der Eilzug Nr. 1780 fährt um 7 Uhr ab, in Trutnov knüpft um 8.30 Uhr der unentgeltliche Skibus an, sodass man pünktlich um 9 Uhr, sofort nach Betriebsbeginn der Skilifte am Javor in Pec eintrifft. Der Skibus bringt sie dann samstags und sonntags um 15.50 Uhr vom Skilift Javor zurück nach Trutnov zum Nachmittagsschnellzug Nr.656, der 16.40 Uhr aus Trutnov in Richtung Hradec Králové und Prag abfährt. Dieser Skibus verkehrt vom 7. bis zum 13.7. 2007. Nähere Informationen finden Sie unter www.cd.cz/skivlaky oder in Bahnhöfen der Tsch. Staatsbahn.(unter Verwendung der Unterlagen von Petr Štěpánek und Aleš Kučera)

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SKIBUS

SKI PEC NEWS

VERBINDUNG PEC POD SNĚŽKOU - JANSKÉ LÁZNĚPec pod Sněžkou (Javor) 8.15 9.00 9.45 10.30 12.30 14.00 15.45 16.30 Velká Úpa (Marktplatz) 8.25 9.10 9.55 10.40 12.40 14.10 15.55 16.40 Velká Úpa (Alamo) 8.28 9.13 9.58 10.43 12.43 14.13 15.58 16.43 Křižovatka (Gaststätte) 8.32 9.17 10.02 10.47 12.47 14.17 16.02 16.47 Temný Důl (Veselý výlet) 8.36 9.21 10.06 10.51 12.51 14.21 16.06 16.51 Horní Maršov (Brücke) 8.40 9.25 10.10 10.55 12.55 14.25 16.10 16.55 Maršov 1 (Prom) 8.45 9.30 10.15 11.00 13.00 14.30 16.15 17.00 Janské Lázně (Lesní dům) 8.50 9.35 10.20 11.05 13.05 14.35 16.20 17.05 Janské Lázně (Seilbahn) 8.55 9.40 10.25 11.10 13.10 14.40 16.25 17.10

VERBINDUNG JANSKÉ LÁZNĚ - PEC POD SNĚŽKOU Janské Lázně (Seilbahn) 8.15 9.00 9.45 10.30 12.30 14.00 15.45 16.30 Janské Lázně (Lesní dům) 8.20 9.05 9.50 10.35 12.35 14.10 15.55 16.40Maršov 1 (Prom) 8.25 9.10 9.55 10.40 12.40 14.13 15.58 16.43 Horní Maršov (Brücke) 8.30 9.15 10.00 10.45 12.45 14.17 16.02 16.47 Temný Důl (Veselý výlet) 8.34 9.19 10.04 10.49 12.49 14.21 16.06 16.51Křižovatka (Gaststätte) 8.38 9.23 10.08 10.53 12.53 14.25 16.10 16.55 Velká Úpa (Alamo) 8.42 9.27 10.12 10.57 12.57 14.30 16.15 17.00Velká Úpa (Marktplatz) 8.45 9.30 10.15 11.00 13.00 14.35 16.20 17.05 Pec pod Sněžkou (Javor) 8.55 9.40 10.25 11.10 13.10 14.40 16.25 17.10

bis zum 18. 3. 2007 in Betrieb

In Pec pod Sněžkou kann man von den drei inländischen Fünf-Sterne-Ski- sportzentren am billigsten Ski fahren. Eintagsskifahrer können ab dem 7. Ja-nuar in der Zeit von 7 bis 22 Uhr auf einem Teil des Parkplatzes Zelený Potok auf 200 Parkstellen gratis parken. Der Preis für das einwöchige Parken wurde in Pec auf 600 Kronen herabgesetzt, das eintägige Parken auf den anderen Parkplätzen kostet 120 Kronen. Bei Hnědý Vrch stößt man auf eine brandneue sechshundert Meter lange Skipiste. Sie fällt steil auf direkter Linie von der obe-ren Station des viersitzigen Sessellifts ab und trägt deshalb in der Skitermino-logie die Bezeichnung „schwarze Piste“. Schon ab dem nächsten Winter soll auch diese Piste, genauso wie alle anderen Pisten im Areal künstlich beschneit werden. Die beiden älteren Skilifte nach Klondike inmitten von Zahrádky muss-ten einem modernen Skilift von gleicher Kapazität weichen. Aufgepasst - auf diesem beliebten Übungshang gibt es keine Kasse mehr. Die Fahrkarten erhält man an der unteren Station der Skilifte Zahrádky und Javor, wo man neuerdings auch mit geläufigen Kreditkarten zahlen kann. Wer bei einem Aufenthalt gleich alle vier Riesengebirgsskizentren kennen lernen möchte, kauft sich einen neu-erdings erhältlichen Skipass der Skiarena Krkonoše, der neben SKI Pec auch die Hauptskipisten in Velká Úpa, Malá Úpa und in Janské Lázně umfasst. Zur höheren Sicherheit der Skifahrer wurden vor allem an den Anschlussstellen der Pisten Sicherheitsnetze installiert.

FIS WORLD CUP IM SKICROSS WIEDERIN PEC POD SNĚŽKOU Der letztjährige Wettkampf des Skicross Weltcups in Pec darf als gelungen an-gesehen werden. Das schöne Wetter lockte viele Schaulustige an. Der tsche-chische Weltmeister und Weltcupgewinner in dieser Disziplin der Skiakrobatik, Tomáš Kraus, qualifizierte sich dabei jeweils immer auf Rang eins. Im Finale lag er aussichtsreich an der Spitze und alles schien klar zu sein. Auf den Stufen dicht vor dem letzten Sprung fabrizierte er beim Herausfahren aus der grellen Sonne in den Schatten unerwartet einen harten Sturz und wurde nur Vierter. So errang der Franzose Enak Gavaggio den Sieg, ein anderer Tscheche, Stanley Hayer, belegte Rang fünf. Auch so gewann Tomáš Kraus den Kristallglobus für den Gesamtsieg im Weltcup 2006. Den Wettbewerb der Frauen gewann auf souveräne Weise die Französin Ophelie David. Die mit der Veranstaltung zu- friedene FIS hat Pec mit der Austragung eines weiteren Skicross-Wettkampfs in der Saison 2007 beauftragt. Deshalb hätte sich Tomáš Kraus am 2. Februar vor heimischer Kulisse gern revanchiert. Die Wettkampfstrecke nimmt nahezu die gesamte Piste Javor ein und soll noch schwieriger als die vom Vorjahr sein, die von den Finalisten ohnehin als sehr schwer eingeschätzt wurde. Vierzehn Tage später, nämlich am 17. und 18. Februar, kommt es beim Europacup im Board-cross auf gleicher Piste zu einem weiteren sportlichen Spitzenereignis der Rie-sengebirgssaison. Skicross wird schon bald olympische Disziplin, Snowboard-wettbewerbe zwischen den Toren gab es ja bereits bei der letzten Olympiade. Zu einer weiteren Snowboardshow kommt es in den Tagen des 16. und 17. März im Rahmen der SNOWJAM 2007. Dabei führen die Snowboarder genauso wie schon im letzten Jahr komplizierte Sprünge von künstlichen Schneeschanzen vor. Das Snowboard Opening klingt am Abend in einem Konzert einer bekannter Gruppen für jüngere Jahrgänge aus.

VERHALTENSREGELN BEIM SKIFAHRENUND SNOWBOARDENGenauso wie beim Straßenverkehr sind auch auf den Skipisten einfache Regeln einzuhalten. Schon im Jahre 1967 hat die Internationale Skiföderation – FIS Verhaltensregeln für das Skifahren gebilligt, die zuletzt im Jahre 2002 novelliert wurden. Sie stellen zwar keine verbindliche Rechtsnorm dar, gehen aber den-noch von gemeinsamen rechtlichen Verhaltensnormen beim Skifahren in den Alpenländern aus und werden dem Massenbetrieb in Skiarealen gerecht. Bitte lesen Sie diese aufmerksam durch und belehren Sie auch ihre Kinder. Nein, einen Führerschein bekommen sie nicht, aber Sie verringern die Gefahr eines Unfalls.

Rücksicht auf die anderen Skifahrer - Jeder Skifahrer muss sich so verhalten, dass er keinen anderen gefährdet oder schädigt.Beherrschung der Geschwindigkeit und der Fahrweise - Jeder Skifahrer muss auf Sicht fahren. Er muss seine Geschwindigkeit und seine Fahrweise sei- nem Können und den Gelände-, Schnee- und Witterungsverhältnissen sowie der Verkehrsdichte anpassen.Wahl der Fahrspur - Der von hinten kommende Skifahrer muss seine Fahrspur so wählen, dass er vor ihm fahrende Skifahrer nicht gefährdet .Überholen - Überholt werden darf von oben oder unten, von rechts oder links, aber immer nur mit einem Abstand, der dem überholten Skifahrer für alle seine Bewegungen genügend Raum lässt. Einfahren und Anfahren - Jeder Skifahrer, der in eine Skiabfahrt einfahren oder nach einem Halt wieder anfahren will, muss sich nach oben und unten ver-gewissern, dass er dies ohne Gefahr für sich und andere tun kann. Anhalten - Jeder Skifahrer muss es vermeiden, sich ohne Not an engen oder unübersichtlichen Stellen einer Abfahrt aufzuhalten. Ein gestürzter Skifahrer muss eine solche Stelle so schnell wie möglich freimachen.Aufstieg und Abfahrt - Ein Skifahrer, der aufsteigt oder zu Fuß absteigt, muss den Rand der Abfahrt benutzen.Beachten der Zeichen - Jeder Skifahrer muss die Markierung und die Signa-lisation beachten.

Hilfeleistung - Bei Unfällen ist jeder Skifahrer zur Hilfeleistung verpflichtet. Ausweispflicht - Jeder Skifahrer, ob Zeuge oder Beteiligter, ob verantwortlich oder nicht, muss im Falle eines Unfalles seine Personalien angeben.

Das Skiareal Ski Pec a.s. gehört zu den besten Skiterrains in der Tschechi- schen Republik. Die verschieden anspruchsvollen und langen Pisten werden vor jedem Tagesbetrieb mittels vier modernen Pistenfahrzeugen perfekt in Schuss gebracht. Das Areal liegt in einer Höhe von 830 bis 1215 Metern über dem Meeresspiegel. Die Risikostellen in den niederen Lagen wurden mit Beschnei- ungsanlagen versehen. Das Skiareal verfügt über ein Abfertigungssystem, dass die Wahl verschiedener Arten von Liftkarten und die Benutzung eines beliebi-gen der hiesigen Skilifte ermöglicht. Man kann auch berührungslose Chipkarten mieten, die nicht im Drehkreuz eingeführt werden müssen, sondern die nur an die Leseeinrichtung gehalten werden und die man je nach Bedarf im Verlauf des Winters nachladen kann. Die beiden Pisten Javor sind die längsten und am bes-

ten beleuchteten Skigelände in Tschechien. Das abendliche Ski fahren beginnt eine Stunde nach Beendigung des Normalbetriebs und dauert je nach Interesse bis 21 Uhr. Der Skilift Zahrádky III – U lesa ist ununterbrochen von 9 bis 21 Uhr in Betrieb. Um den Antritt zu ganztätigen Kammtouren zu erleichtern, ist jeden Wintermorgen von 8.00 bis 8.15 Uhr der Sessellift zum Hnědý Vrch nur für Ski-langläufer und Fußwanderer in Betrieb. Die Skibusse aus Trutnov, Janské Lázně und Velká Úpa und von drei weiteren Ausgangspunkten in Pec fahren bis zur unteren Skiliftstation Javor, außer samstags, wo die Buslinie wegen des erhöh-ten Fahrzeugverkehrs und des allgemeinen Urlauberwechsels im Zentrum von Pec am Busbahnhof endet. Bestandteil des Skiareals sind auch eine Gepäck- und Skiaufbewahrung, öffentliche WC’s, Skiservice, Skiverleihe und –schulen, Schnellimbissstuben und Restaurants. Alle Pisten sind während des Betriebs unter permanenter Aufsicht des Bergrettungsdienstes. Aktuelle Informationen über die Skibedingungen in Pec pod Sněžkou erhält man nicht nur täglich ab 7.50 Uhr per Panoramakamera im 2. Tsch. Fernsehen (ČT 2), sondern auch auf einschlägigen Webseiten.

SKI Pec a.s., Pec pod Sněžkou, PLZ 542 21, Direktor Franišek Vambera, Tel. der Leitung des Skiareals 00420 499 736 375 und 499 736 285, Fax: 499 736 398, Betriebszeiten 9 – 16 Uhr, ab dem 15.2. 2007 bis 16.30 Uhr, e-Mail: [email protected], www.skipec.com. Informationen zu Unterkünften: 499 861 111, 499 736 280.

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Centrálníparkoviště

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Vysoké kolo1504

Čertova louka1471

Stoh1315

Čihadlo1200

Labský důl

Sněžné jámy

Vrbatova b.

Na Pláni

Výrovka

Richterovy b.Na rozcestí

Rennerovky

ZadníRennerovky

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Hrnčířské b.

Zrcadlové b.

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Vebrovabouda

Thammovy b.Valšovky

Krausovy b.

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Křižovatka

Kolínskábouda

Lesní b.

Luční b.

Samotnia Hamplova b.

Špindlerovabouda

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Labská bouda

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Šeřín1033

Přední Labská

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Žalý

Mědvědín

Dlouhý důl

Bílá louka

Kopa

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Obří důl

Prostředníhora

Koule

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Svatý Petr

Kozí hřbety

1435

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Studničníhora 1554

Jelení h.1172

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Reisovakaple

kapleNarození

PáněPěnkavčívrch

Červenývrch

Černá h.kaplesv. Michala

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Stará horasv. Anna

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Janská h.

Křížový vrch

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SklenářoviceOchrannákaple

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Histor. mostBrücke

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Světlá horaCesta Tee WegZvonková cesta

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VÝCHODNÍ KRKONOŠEOST RIESENGEBIRGE

2007doporučená služba - stranaEmptehlene Dienstleistungen - Seite

veřejná silniceOffentliche Straße

lesní cesty a chodníkyWald und Fußwege

lanová dráhaSeilbahn

potok - řekaBäche und Flüsse

parkovištěParkplatz

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střežená parkovištěBewachter Parkplatz

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místní a lesní silniceOrt - und Waldstraßen

lyžařské vlekySki Lift

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KrokusEdenKoula

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EkomuzeumKRNAP

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InfoVeselý výlet

Galerie

IC KRNAP

Krkonošskémuzeum

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VESELÝ VÝLETINFOCENTRUM

GALERIE - PENSIONLAPIDÁRIUM

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FOLKLOREENSEMBLE ŠPINDLERÁČEKDie wohl bekannteste Bergstadt der Tschechischen Republik, Špindle-rův Mlýn (Spindlermühle) darf sich einer Besonderheit rühmen. Schon dreißig Jahre lang werden die Einwohner und Besucher der Stadt von einem Folkloreensemble mit dem vielsagenden Namen Špindleráček (sprich Spindleratschek) unterhalten. Es blickt auf mehr als achthundert Auftritte zurück, vor allem daheim, aber auch an vielen anderen Orten der Tschechischen Republik und im Ausland, namhafteste Folklorefes-tivals nicht ausgeschlossen. Die Auftritte werden jeweils von einer in Volkstracht gekleideten Musikergruppe eingeleitet, dann kommen kleine und erwachsene Tänzer in stilisierter Gebirgstracht auf die Szene gelau-fen, wobei die einzelnen Gesangs- und Tanzblöcke durch Erzählungen in tschechischer Riesengebirgsmundart miteinander verbunden wer-den. Die ausländischen Besucher haben natürlich mehr von der Musik als vom gesprochenen Wort, aber auch so nehmen sie das wiegende Tschechisch der Jilemnice Gegend wahr. Beim Špindleráček stehen einige verschiedene Choreografien auf dem Programm, im Jahre 1972 begann es mit den „Riesengebirgsliedchen“, dann probte man z.B. die „Schuster-Suite“, „Ein voller Liedersack“, „Ein Jahr in den Bergen“, „Nichts Trübes vom Žalý“, „Das Musikantenhandwerk“ und andere Tan-zblöcke ein, bis hin zum letzten, dem „Kochlöffeltanz“. Zuerst war das Ensemble nur als Kindertanzgruppe konzipiert, aber als die groß gewor-denen Tänzer und Tänzerinnen einfach nicht gehen wollten oder nach der Studienzeit nach Hause zurückkehrten, entstand neben dem „kleinen“ auch noch das große Ensemble Špindleráček und heute treten sie oft auch gemeinsam auf. Im Jahre 1980 kam dann auch noch die Volksmusi-kgruppe erwachsener Musiker unter der Leitung von Milan Petrák hinzu. Schon vor zwanzig Jahren schloss sich der Gruppe ein echter Rübezahl an, so als wäre den Märchen von Marie Kubátová entsprungen, mit ech-tem Zottelbart, mächtigem Stock, Porzellanpfeife, Pelerine und Stiefeln. Im Zivil heißt er Mirek und mit etwas Glück wird man von ihm an der unte-ren Seilbahnstation zum Medvědín bedient.

Auf eigenartige, heute schwer vorstellbare Weise knüpfte Špindleráček Kontakte mit Westeuropa an. Im Jahre 1987 kam ein kleiner Ballon über den streng bewachten eisernen Vorhang geflogen und landete unweit von Hradec Králové. Er trug nur eine kleine Kapsel mit einer einzigen Adres-se aus Frankreich. Es war unbekannt, um wen es ging, ja man wusste nicht einmal, ob der Absender ein Mann oder eine Frau ist. Den Antwort- brief schrieb Jan Kubín, ein großer Špindleráček-Fan und deshalb führte die erste Reise in den Westen nach Öffnung der Grenze im Jahre 1990 gerade nach Frankreich. Diese Freundschaft und die Austauschauf- enthalte dauern bis heute an. Auch wohl dank dieser Erfahrungen gelang es Špindleráček im Jahre 1994, als erstes tschechisches Ensemble am größten europäischen Folklorefestival Europeade teilzunehmen. Damals fand es in Deutschland und dann noch dreimal in anderen Ländern statt. Ein Erlebnis ganz anderer Art waren die Folklore-Auftritte in der histori- schen Stadt Aubagne unweit von Marseille, in denen fünfzehn ausgewähl-te Ensembles aus fünfzehn europäischen Staaten in den Gassen tanzten und sangen. Aber schon im Jahre 1984 trat Špindleráček in dem von der UNICEF veranstalteten Belgrader Festival Freude Europas auf. Den größ-ten Eindruck machte damals der Sologesang des erst siebenjährigen Vlastik. Ein Erlebnis besonderer Art war auch die Vorstellung beim ge-samtstattlichen Treffen der Mitglieder der Bergrettungsdienste im Jahre 1974. Damals trat die erste Nachkriegsgeneration der Rettungsleute mit Hauptmann Otokar Štětka an der Spitze den verdienten Ruhestand an. Als die letzten Töne des Riesengebirgsliedes verklungen waren, saßen die harten Männer in ihren roten Pullovern ganz still und mit gesenkten Köpfen da und die Tränen rollten ihnen über die Wangen. Schon gleich am Anfang realisierte Špindleráček einen Gebirgsauftritt mit allem Drum und Dran, als das Ensemble versprach, im März auf der Wiesenbaude zu einem großen Treffen von Freunden des Wintertourismus aufzutreten.

ŠPINDLERŮV MLÝN

Damals waren Schneefahrzeuge noch eine Seltenheit und deshalb fuhr die ganze Truppe mit dem Linienbus zur Spindlerbaude, um sich zu Fuß über den Kleinen Schischak zur Wiesenbaude aufzumachen. Weder der harte Winter, noch die minimale Sicht vermochten sie daran zu hindern. Nur die letzten Kilometer war der Weg wenigsten von einem Motorschlit-ten durchfahren. Die Beschwerden des Aufstiegs zur bekanntesten aller Bergbauden erhöhte den Einsatz der Sänger und Tänzer wohl noch und so feierte ihr Auftritt großen Erfolg. Als provisorisches Podium dienten da-mals zusammengerückte Tische, die von einem Teppich bedeckt waren. Sollten Sie mal in der Wiesenbaude im großen Speisesaal Mittag essen, sitzen Sie an den gleichen Tischen, auf denen vor mehr als dreißig Jahren der erste Špindleráček tanzte.

In den dreißig Jahren seines Bestehens wirkten mehr als vierhundert Tänzer/innen, Erzähler/-innen, Sänger/innen und fünfundzwanzig Musi-ker mit und eine Menge Freiwilliger stand helfend zur Seite. Die Hauptrolle spielen beim Amateurensembles Špindleráček jedoch von Anfang an Jana und František Tauchman. Da sie bei den Auftritten kaum in Erscheinung treten, hätten wir sie gern etwas näher vorgestellt. Jana Tauchmanová stammt aus Brünn, wo sie neben der pädagogischen auch musikalische Bildung erhielt. Schon mit fünf Jahren begann sie in der Familie von Vác-lav Kaprál Klavier zu spielen. František wurde in Studenec bei Jilemnice geboren und kam als Lehrer nach Vrchlabí, wo er seine künftige Ehefrau kennen lernte. Sie war Mitglied des von dem hervorragenden Folkloristen Josef Václav Kratochvíl geleiteten Folkloreensembles Krakonoš. In den fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts gab es in Vrchlabí noch zwei weitere Ensembles - Horal und Hořec, bei denen auch František mitwirkte. Mit Folklore befassten sich hier mehr als hundert junge Leu-te. 1961 gingen sie nach Špindlerův Mlýn, wo sie unter provisorischen Bedingungen eine neunklassige Grundschule eröffnet wurde. Bis dahin waren die Kinder gezwungen, ab der sechsten Klasse mit zwei Schul-bussen nach Vrchlabí zu fahren. František Tauchman wurde mit dreißig Jahren und als ältestes Mitglied des Lehrerkollegiums Schuldirektor. Im Rahmen der „Normalisierung“ nach der sowjetischen Okkupation im Jah- re 1968 wurde er jedoch seines Amtes enthoben und wider Erwarten wurde ihnen letztendlich gestattet, zumindest als Lehrer in Spindlermühle zu bleiben. Paradoxerweise gewannen sie so mehr Zeit und auch Lust, auch nach Unterrichtsschluss mit den Kindern zu arbeiten. Im Mai 1972 gründeten sie den Tanz- und Gesangszirkel, der sich später zum Folk- loreensemble Špindleráček profilierte. Neben ihrer organisatorischen und musikalischen Begabung kamen ihnen auch ihre guten Kontakte zu-gute, so war von Anfang an die Schriftstellerin Marie Kubátová, deren Rü-bezahl und Trautenberg wohl ein jeder in Tschechien kennt, Schirmherrin des Ensembles. Gleich der erste Auftritt des Riesengebirgsliedes war ein Ergebnis dieser Zusammenarbeit. Die Tauchmans bildeten sich am Volks-konservatorium in Hradec Králové weiter, wo sie den Komponisten und Pädagogen an der Akademie der musischen Künste in Prag, Jan Dumke kennen lernten. Dieser schrieb dann fünfundzwanzig Jahre lang für das Ensemble die Arrangements der Volkslieder. Da die ursprüngliche Be-völkerung nach dem zweiten Weltkrieg zwangsausgesiedelt wurde, hatte das Ensemble keine Möglichkeit an Traditionen anzuknüpfen, deshalb suchte es seine Inspirationen im Jilemnicer Teil des Riesengebirges. So verwendeten die Tauchmans die Folkloresammlungen und literarischen Arbeiten von Amalie Kutinová, Jan Buchar, Pavel Krejčí, Jaromír Horáček, Josef Václav Kratochvíl, die mit wenigen anderen Geschichten, Volkstän-ze und tschechische Volkslieder aus dem Westriesengebirge und aus dem Riesengebirgsvorland für künftige Generationen bewahrten.

Eines der ersten Mitglieder des Ensembles, der heutige bildende Kün-stler Mirek Pošvic, betont auch einen anderen Beitrag von Špindleráček: “Im kulturell armen Milieu der damaligen Stadt Spindlermühle drehte sich alles nur ums Skifahren. Es sah fast so aus - wer nicht Ski fährt, gehört nicht zu uns. Dass es den Tauchmans gelang, die Kinder für die Folklore

und Kunst im Allgemeinen zu gewinnen, war nicht nur eine Bereicherung für die Mitglieder des Ensembles, sondern später auch für deren Eltern, die diese Initiative zu anfangs nur als sinnvolle Freizeitgestaltung ansahen. Was mehr, bei unseren Reisen zu Wettbewerben und Festivals kamen wir in eine völlig neue Umgebung, lernten Altersgenossen aus verschie-densten Gegenden kennen, schliefen das erste Mal in einem Hotel und aßen in Restaurants ...“ Eine frühere Schülerin der Spindelmühler Schule und heutiges Redaktionsmitglied des Lustigen Ausflugs erinnert an einen weiteren Umstand: Jana und František Tauchman waren vor allem aus-gezeichnete Lehrer mit natürlicher Autorität und modernen Methoden im Mathematik- und Physikunterricht.

Schon fünfunddreißig Jahre lang kommen die Kinder jeden Montag im Proberaum mit Klavier zu ihren Proben zusammen. Es ist schon bewun-dernswert, dass die Leiter, Musiker, Tänzer und auch der „Rübezahl“ die ganze Zeit unentgeltlich arbeiten, die eingenommenen Mittel decken le-diglich die Betriebskosten des Ensembles. Immer konnten sie sich dabei der Unterstützung durch die Stadt Špindlerův Mlýn und die Leitung des Militärischen Erholungsheimes Bedřichov sicher sein. Anerkennung zollt man den Tauchmans nicht nur im Ensemble, auch in ihrem Beruf wurden sie rehabilitiert. Jana war 1990 acht Jahre lang Direktorin in derjenigen neunklassigen Schule, die sie als Ehepaar vor dreißig Jahren eröffnet hat-ten. Wenn Sie im Sommer durch das Tal Dlouhý důl zur Baude Výrovka wandern, machen Sie doch bei der Informationsblockhütte der KRNAP--Verwaltung Halt, um die beiden freundlichen Saisonmitarbeiter zu be-grüßen. Sie werden sicher gern ein Weilchen mit Ihnen plaudern, denn was Tauchmans auch tun, das tun sie mit Liebe zur Sache.

Im Jahre 2006 trat das Ensemble Špindleráček insgesamt sechsund-zwanzig Mal in seiner Heimatstadt auf, das letze Mal am 23. Dezember im VZ Bedřichov. Wenn Sie solch einen Auftritt erleben möchten, wird ihnen das bestimmt gelingen. Für das Jahr 2007 ist für den 19. Mai zu Anlass des fünfunddreißigjährigen Gründungsjubiläums des Ensembles ein besonderer Auftritt samt Ausstellung und Treffen einstiger Mitglieder geplant. Auch zum Spindelmühler Kirmesfest am letzten Wochenende im Juni soll es hoch her gehen. Man kann das Ensemble auch privat enga-gieren, wenn man dies ausreichend im Voraus tut. Die Kontaktadresse ist Folklorní soubor Špindleráček, Jana und František Tauchman, Bedřichov 75, 543 51 Špindlerův Mlýn, Tel. 499 523 632, 606 288 268, E-Mail: [email protected]

IN SPINDELMÜHLE (NICHT NUR) ZUM SKI FAHREN Das beste Skisportzentrum von Tschechien wartet mit fünf Sessel- und elf Skiliften mit einer Gesamtbeförderungskapazität von zwanzigtausend Skifahrern pro Stunde auf. Eintagsbesucher können auf den Haupt- parkplätzen gratis parken. In der unmittelbaren Umgebung der Bergstadt gibt es eine Menge gepflegter Skiwanderwege. Über den Hang des Schlüsselberges (Medvědín) mit schönem Blick auf Sedmidolí gelangt man klassisch oder per Carving zur Ortschaft Mísečky, im dortigen Ski-laufareal finden hochrangige Skilaufwettbewerbe statt. Die immer perfekt gepflegte Spur führt über die beliebte Rovinka mit Schnellimbiss weiter nach Benecko hinauf. Von Mísečky gelangt man auf der präparierten Riesengebirge-Skimagistrale bis hin zu den Elbwiesen (Labská louka) und die höchsten Partien des westlichen Riesengebirgskammes. Zirka zweihundert Meter vor dem Skisportareal Svatý Petr biegt nach rechts ein Skiweg nach Hromovka, Krásná Pláň und weiter in Richtung östliches Riesengebirge ab. Auf den ersten 10 km erfährt man anhand von Ent-fernungstafeln, wie schnell man den langgezogenen Anstieg meistert. Eine bequeme Trimm-Dich-Strecke durchläuft den unteren Bereich des Elbgrunds.

Der ganzjährige geöffnete Aguapark Špindlerův Mýn gegenüber der Seilbahnstation zum Medvědín bietet der ganzen Familie aktiven und

gesunden Zeitvertreib. Von 11 bis 21 Uhr kann man u.a. durch drei lange Riesenrutschen sausen, in der größten von ihnen sogar in einem Miniboot. Eine Bahn des Schwimmbassins dient zum Sportschwimmen, anderswo „tobt“ der Gegenstrom eines Wildbaches, in einem anderen Becken schlagen hohe Wellen. Bestandteil des Aquaparka ist auch ein modernes Fitnesscenter mit gut ausgestattetem Fitnessraum. Zur phys-ischen und psychischen Entspannung dienen ein kleiner und ein großer Whirlpool, eine Dampf- und Trockensauna, Massagen oder Solarium, für die jedoch besonders Eintritt bezahlt werden muss. Am Vormittag ist der Basiseintrittspreis herabgesetzt (www.aquaparkspindl.cz). Im Objekt Vojenská zotavovna Bedřichov gibt es ein Schwimmbecken zum Kondi-tionsschwimmen und eine Riesenrutsche. Die Seitenbucht des großen Schwimmbeckens lockt mit künstlichen Wellen und Unterwasserspru-deln. Am gegenüberliegenden Ende ist ein Kanal mit starker Gegenströ-mung. Zum Areal gehören noch weitere Wellness-Programme wie Whir-lbäder, Massage, Solarium, Sauna, Sporthalle, ein Squash-Platz, zwei Kegelbahnen, zwei erstklassige Tennisplätze in der Halle und einer unter freiem Himmel. Ein Besuch dieser Sportstätten ist besonders an den Wo-chenenden zu empfehlen, die Woche über muss ein eventueller Besuch mit dem internen Programm der Gäste des Hotelkomplexes abgestimmt werden. Vom Innenpool im Hotel Horal im Ortsteil Svatý Petr bietet sich ein entzückender Blick auf die Berge. Die hiesige Spezialität „Floating“, Bäder mit Salz vom Toten Meer, wissen besonders die Frauen zu schät-zen. Im Relaxcenter werden auch Whirlbäder, Solarium und Massage geboten. Innenpools gibt es darüber hinaus auch in den Hotels Astra, Arnika und Harmony.

Ein Riesenspaß für die ganze Familie sind wie eh und je Schlittenfahr-ten von der Spindlerbaude. Ein Sonderbus bringt Sie vom Spindlermühler Stadtplatz zum Pass Slezké Sedlo, wo man auf einem geliehenen Schlit-ten unendlich lange zurück fährt. Schlitten fahren kann man auch noch nach dem Ski fahren, die regelmäßig gepflegte Schlittenbahn ist an eini-gen Stellen beleuchtet und beim abendlichen Rodeln sind die Schlitten mit Lampen ausgestattet.

Alles Weitere erfährt man im Touristischen Informationszent-rum, TIC Špindlerův Mlýn, Svatopetrská 173, PLZ 54351, Telefon 00420 499 523 656, Fax 499 523 818, E-Mail [email protected]. Es siedelt im Stadtamt und ist täglich von 8.30 do 17 Uhr geöff-net. In tschechischer, deutscher, englischer und russischer Sprache erfährt man hier alles über die Stadt, Tourismus, Skifahren, brandneue Informationen des Bergdienstes und der KRNAP-Leitung.

www.mestospindleruvmlyn.cz

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Page 10: RIESENGEBIRGE / 27 „EIN LUSTIGER AUSFLUG” …mit der Aufschrift „Sněžka - Schneekoppe“ stammt aus der letzten Vorkrieg- spoststelle auf der Böhmischen Baude, die Heinrich

Die alte und die neue RenerovkaZwischen der Kirche von Malá Úpa und dem Skiareal stehen 250 Meter von einander ent-fernt zwei gleichnamige Bergbauden - die Renerovka, deren angebotene Dienstleistun-gen zu den besten in der ganzen Gegend gehören. Die neue moderne, unter gründlicher Aufsicht eines Architekten erbaute Renerovka hat Hotelparameter und verfügt über ein großes Umfeld für die Aktivitäten ihrer Hausgäste. Der ruhige verglaste Wintergarten mit Ausgang zur Terrasse lädt zum Lesen ein, bei der Bar ist ein Billardraum und seitlich davon ein Raum für Programme mit Musik und Tanz, ein Stück weiter befindet sich ein Kinder-spielraum. Im kleinen Klub mit Kaminfeuer herrscht intime Atmosphäre. Zur Sauna für 4 bis 5 Personen gehören ein Ruheraum und ein Whirlbad für die ganze Familie. Wer den Mut aufbringt, läuft nach draußen in den Schnee, andere kühlen sich unter einem kippba-ren Kübel ab. An die mit einer Bar verbundenen Rezeption schließt der Speiseraum mit einzigartigem Rundblick an. Aus dem keilförmigen Tal ragt der Gipfel der Schneekoppe hervor, I-Punkt des herrlichen Panoramas ist die Kleinaupaer Kirche. Der gleiche Anblick bietet sich einem aus den meisten der Ein- bis Dreibettzimmern mit möglicher Zubettung. Die Zimmer verfügen über moderne Ausstattung und einen kleinen Vorraum mit Gardero-be. Auch ein Appartement mit zwei Schlafzimmern steht im Angebot. Auch die alte Stará Renerovka mit ihrem rustikalen Outfit und billigerer Unterkunft verfügt über modern einge-richtete Zimmer, auch hier gibt es eine Sauna und überdies auch ein Solarium. Beide Häu-ser Renerovky bieten Unterkunft mit Halb- oder Vollpension, Frühstück und Abendbrot am Büfett je nach Menu und im Sommer mit Salatbüfett auf der Terrasse. Horská bouda Renerovka** in Malá Úpa Nr. 91 und Nr. 93, Inhaberin Jaroslava Oli-vová, Tel., Fax 00420 499 891 108, Fax 499 891 046, Tel. 499 891 200, 499 891 117, e-Mail: [email protected], www.renerovka.cz, Sie verständigen sich auch auf Deutsch.

Pension KoulaDie äußerlich rustikale, innen jedoch moderne Pension Koula auf Velká Pláň über dem Zentrum von Pec pod Sněžkou bietet gut ausgestattete Appartements. Auf einer Fläche von fünfzig Quadratmetern befinden sich jeweils zwei Wohnräume für insgesamt vier Gäs-te. Alle Appartements verfügen über ein eigenes Bad und Sat-Fernseher, sowie eine klei-ne, mit Geschirr, Kocher, Mikrowelle, Wassererhitzer, Kaffeeautomat und Kühlschrank ausgestattete Küche. In der Pension gibt es ein paar größere und kleine Appartements mit der Möglichkeit der Zubettung, sowie Zweibettzimmer mit Bad, aber ohne Küche. Auch Aufenthalte mit Frühstück sind möglich; Abendessen kann man in der benachbarten Pen-sion Veronika. Das große Abendessen mit hausgemachtem Dessert zum Schluss wird besonders von Wintergästen gern in Anspruch genommen. Im Speisesaal oder in der Bar mit offenem Kaminfeuer bekommt man Erfrischungen, einschließlich Bier und anderer Ge-tränke geboten. Nicht ganz zweihundert Meter von hier befindet sich ein Sportzentrum, die Pension steht an einer Piste mit drei Skiliften und abendlichem Skibetrieb. Zum Haupt-skiareal gelangt man per Ski mithilfe eines Zubringerlifts oder mit dem Skibus, dessen Haltestelle sich hundert Meter unter der Pension befindet. Das ganze Jahr über kann an der Pension geparkt werden, im Winter sind Schneeketten anempfohlen. Pension Koula, Velká Pláň 146, Pec pod Sněžkou, PLZ 542 21, Inhaber Anna und Karel Koula, Tel./Fax: 00420 499 896 267, Tel. 499 736 329, 604 184 214, E-Mail: [email protected], http://www.volny.cz/karelkoula/. Sie können sich auch auf Deutsch verständigen.

Villa EdenDieses musterhaft renovierte traditionelle Gebirgshaus steht nur ein paar Schritte vom Zentrum der Bergstadt Pec pod Sněžkou entfernt. Hier kann man sich gut eingerichtete und verschieden große Appartements mieten. Sie verfügen über einen, zwei oder drei Räume mit Bad, Sat-Fernseher und Kochnische mit Kocher, Mikrowelle, Wasserkocher, Geschirr und Kühlschrank. Wer nicht kochen möchte, bestellt sich ein Frühstück im Apart-ment und geht zum Abendessen in eines der nahen Restaurants. Hand-, Geschirrtücher und Bettzeug sind Teil der Ausstattung. Im Sommer parken die Pkws direkt am Haus, im Winter meistens auf dem eigenen, oder dem öffentlichen Parkplatz U kapličky. Auch das Parken ist im Unterkunftspreis inbegriffen. Eine neue Leistung ist die Beförderung zum Skiareal. Man kann aber auch den Skibus benutzen, der nur ein Stück vom Haus entfernt hält, zurück geht es dann per Ski. Direkt bei Villa Eden beginnt der kürzeste und schönste, nämlich der grün markierte Weg zur Schneekoppe. Im Sommer kann man auf der Außen-terrasse mit Gartengrill verweilen.Vila Eden, Pec pod Sněžkou, PLZ 542 21, Inhaberin Jana Hanzalová, Tel. 00420 602 167 447, Tel. 724 277 270, E-Mail: [email protected], www.vilaeden.cz, Sie können sich auch in Englisch und schriftlich in Deutsch verständigen.

WIR EMPFEHLEN BEWÄHRTE DIENSTLEISTUNGEN

Pension Čertice Man erzählt, im Holzhaus hinter dem Fluss sei ab und zu eine junge Malerin zu Gast gewesen, die von den Gästen „unser kleines Teufelsweib“ genannt wurde. Im Jahre 1956 gab sie ihnen das gekonnt zurück. Auf das Aushängeschild des Hauses malte sie eine im Höllenkessel sit-zende vollbusige Teufelin, die nun schon fast 50 Jahre lang Vorübergehende und Heimgäste erheitert. Die Grundmauern des Holzhauses sind allerdings älter als 200 Jahre, was die Pen-sion Čertice zu einem Zeugnis der Baukunst aus der Geburtsstunde des Reiseverkehrs unter der Schneekoppe macht. Noch vor dem ersten Weltkrieg stand hier eine kleine gewöhnliche Hütte mit Stall und Schusterei. Das wachsende Interesse der Sommerfrischler bewog Rudolf Mohorn zum Umbau des Hauses in eine zweistöckige Pension. Bei einem Besuch der Pension Čertice lernt man das Milieu eines echten gezimmerten Berghauses kennen. Es bietet Unter-kunft in Zwei-, Drei- und Vierbettzimmern. Frühstück gibt es am Frühstücksbüffet, beim Abend- brot hat man die Wahl aus zwei Gerichten, auch Vegetarier kommen auf ihre Kosten. Durch die zentrale Lage der Pension sind Sport und Vergnügen greifbar nahe. Ein Zubringerlist ist nur 300 m entfernt, zurück kann man auf Skiern bis zur Pension abfahren. Die Pension hat für eine Schulklasse Platz, häufiger wird sie aber von Familien mit Kindern besucht. Die Pension bietet Halbpension, das ganze Jahr wird bei der Pension geparkt.Pension Čertice, Pec pod Sněžkou 191, PLZ 542 21, Inhaber Jiří Fidler, Tel.: 00420 774 413 681, E-Mail: [email protected]. Verständigung auch in Deutsch und Eng-lisch möglich.

Pension U HlaváčůDiese Dominante des Marktplatzes in Horní Maršov ist ein historisches Haus, das sich Bert-hold Aichelburg im Jahre 1855 als Sitz des Kreisgerichts hatte erbauen lassen. Heute befindet sich hier die Pension U Hlaváčů mit vorzüglicher Unterkunft inkl. Frühstück in Zweibettzimmern mit Bad und Zubettungsmöglichkeit. Im Gesellschaftsraum befinden sich eine kleine Bar und ein Fernseher. Zum Objekt gehört auch ein Innenschwimmbecken mit ganzjährigem Betrieb. Geparkt wird auf einem geschlossenen Innenhof bei der Pension. Im Erdgeschoss befindet sich neben einer Selbstbedienung auch das Spezialgeschäft Cash and Carry Pilsner Urquell mit dem gesamten Sortiment der Pilsner Brauerei, einschließlich Radegast und Kozel (Bock). Von hier aus wird das Fass- und Flaschen- und Dosenbier ins ganze Ostriesengebirge distri-buiert. Das Geschäft ist täglich von 8 - 12 und 12.30 -16 Uhr geöffnet, samstags von 8 bis 11 Uhr.Pension und Selbstbedienungsgeschäft U Hlaváčů, Horní Maršov, Bertholdovo náměstí 68, PLZ 68 542, Tel.: 00420 499 874 112, E-Mail: [email protected], Verständigung auch auf Deutsch möglich.

Ökozentrum SEVERSchon zwölf Jahre lang ist in Horní Maršov das Zentrum für Umwelterziehung und Umwelt- ethik Rýchory SEVER tätig. Der Hauptsitz dieser nichtstaatlichen gemeinnützigen Organisation befindet sich in einem Teil der Grundschule, dort finden ganzjährig Aufenthaltsprogramme für Grundschüler, Fach- und Hochschulstudenten, Lehrer und weitere, an der Umwelterziehung interessierte Personen statt. Zum Programminhalt gehören im Riesengebirgsexkursionen, Teamwork-Aktivitäten, Naturbeobachtungen im Freien, künstlerische Workshops, aber auch Diskussionen, Simulationsspiele, usw. Zur Verfügung stehen ein Gesellschaftsraum, eine Kochnische, Bücherei und Videothek, für die ganztägige Verpflegung ist gesorgt, die Unter-kunftskapazität beträgt 35 Betten. Sie verständigen sich hier auch auf Englisch und Deutsch. Zum Zentrum SEVER gehört auch das alte Pfarrhaus in Horní Maršov, wo es das Projekt DO-TEK – Haus der Wiederbelebung von Traditionen, für Ökologie, Ökologie und Kultur mit Kun-stwerk- und Werkstätten, gesellschaftlichen Veranstaltungen, Konzerten, Demonstrationen der Gebirgslandwirtschaft, Festivals alternativer Kultur und ähnliche Aktivitäten betreibt. Zentrum SEVER, Horní Maršov 89, PLZ 542 26, Tel. und Fax: 00420 499 874 280, Tel./Fax: 499 874 326, E-Mail: [email protected], http://www.sever.ecn.cz.

Damit sie sich ein Bild machen können, führen wir hier einige im Rahmen des Projektes DOTEK öffentliche Veranstaltungen an, die im ehemaligen Pfarrhaus von Horní Maršov stattfinden - nähere Informationen erfährt man auf der Webseite oder telefonisch. Werkstatt für Drahtkunst (ab 14 Jahren) und Emaillieren (ab 9 Jahren), Samstag, den 3. 2. und Sonntag, den 4. 2. 07 jeweils von 10 bis 16 Uhr kann man das Verzieren von Gläsern verschiedener Formen und Größen mittels Draht erlernen, emaillierte Schildchen in Emaille-Kratztechnik herstellen, die über offenem Feuer gebrannt werden, oder kleinere Gegenstände, wie Ohrclips, Spangen, Halsbänder oder Schmuck nach eigener Fantasie und persönlichem Geschmack herstellen. Faschingsumzug und Karneval für Kinder, Samstag, den 17. 2. um 15 Uhr ab dem Pfarrhaus am Ringplatz, wo die Masken ihren lustigen Reigen aufführen, der Umzug geht zur Turnhalle von Maršov weiter, wo um 16 Uhr der Kinderkarneval ausbricht. Stoffdruckwerkstatt für Erwachsene und Kinder ab 9 Jahren, Samstag, den 3. 3. von 10 bis 15 Uhr. Hierbei erlernt man einfache und wenig zeitaufwendige Drucktechniken. Bedrucken verschiedener Materialien, Herstellung von Stempeln und Schablonen. Jahrmarkt zu Anlass des Tages der Erde, Samstag, den 21. 4. ab 14 Uhr, Verkauf von Kunst- und Handgewerbeartikeln der Marke „Riesengebirge-Originalprodukt“, Handwerks- und sonstige Werkstätten für Groß und Klein, Ponyreiten und Kultur-programm. Korbflechten, Samstag, den 5. 5. und Sonntag, den 6. 5. - machen Sie sich mit der Geschichte und traditionellen Werkzeugen von Korbflechtern bekannt. Dabei erfährt so manches über Weidenruten als Material, über die Korbflechttechnik mittels Weidenruten und über mögliche Formen von Korberzeugnissen, natürlich kann man sich seinen eigenen Korb flechten. V. Jahrgang des Musik-Theater-Benefiz-Festivals DOTEKY, Samstag, den 16. 6. im denkmalgeschützten Gelände der Renaissancekirche Mariä Himmelfahrt. Ziel des Festivals ist es, das Interesse der Öffentlichkeit für die Rettung des denkmalgeschützten Areals zu erwecken und neue Verwendungsmöglichkeiten anzuzeigen. Alljährlich nimmt das Festival mit einem Gesangsgottesdienst und einem Konzert ernster Musik in der Kirche seinen Anfang, der Rest spielt sich im Garten der Pfarre ab.

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Die regelmäßig präparierte Riesengebirge-Skimagistrale führtam beliebten Ausflugsgasthof Hubertus vorbei,

den diese Ansichtskarte kurz dessen Fertigstellung im Jahre 1932 zeigt

Der heute bereits verfallene herrschaftliche Gasthof in Královec wurde von den Einheimischenseines Daches wegen „Nationaltheater“ genannt, 1900

Diese Ansichtskarte vom 22. 11. 1906 zeigt den baulichen Stand der neuen Kirche in Lampertice

An die Papierfabrik im Brettgrund (Prkenný Důl) erinnern nur noch zeitgenössische Ansichtskarten, 1914

Das Berghotel Quintenmühle in der heute nahezu unbewohnten Siedlung Rýchory, 1939

Die Maxhütte auf einer am 15. September 1901 versendeten Ansichtskarte

MIKROREGION ŽACLÉŘ AUF HISTORISCHEN ANSICHTSKARTEN Daniel Mach

Erste Korrespondenzkarten, bzw. Postkarten als Vorläufer unserer heutigen Ansichtskarten hätten schon 1865 entstehen können. Damals hatte der deutsche Generalpostdirektor Heinrich von Stephan mit seinem diesbezügli-chen Vorschlag noch keinen Erfolg. Die Delegierten der Fünften deutsch-ös-terreichischen Postkonferenz in Karlsruhe lehnten ihn einmütig ab. Solche offenen Briefsendungen hielten die damaligen Beamten für unmoralisch und anstößig und so steckte man die Briefe bis 1869 weiterhin höflich in Kuverts. Das später in geschäftlicher Hinsicht so erfolgreiche Produkt erweckte je-doch die Aufmerksamkeit der österreichischen Konferenzteilnehmer, denen es gelang, den österreichisch-ungarischen Ministerpräsidenten Emanuel Herrmann von der Herausgabe der ersten Korrespondenzkarten zum 1.Okto-ber 1869 zu überzeugen.Sie hatten eine vorgedruckte Briefmarke, kosteten 2 Kreuzer, was lediglich 10% der Kosten für einen Brief war. Wohl deshalb wurden schon im ersten Monat unglaubliche vierhunderttausend Stück und in den folgenden Jahren mehr als eine Milliarde von ihnen verkauft. Dieses Primat hatte die Deutsche Post zwar verpasst, nichtsdestoweniger schloss sie sich der Sache schon am 1. März 1870 an, dann folgten die Schweiz, England, Belgien, Holland und schrittweise ein Land nach dem anderen.

Schon am 16. Juli 1870 versah der deutsche Buchhändler und -drucker August Schwartz aus Oldenburg eine solche Postkarte mit dem Abdruck eines kleinen Bildes eines Artilleristen aus dem preußisch-französischen Krieg. Diese Pioniertat wird als die Geburtsstunde der so beliebten Ansichts- karten angesehen. Nach Böhmen kamen die ersten Postkarten mit nacht- räglich aufgedrucktem Bildchen wohl erst im Jahre 1873, fünf Jahre spä-ter wurden diese Ur-Ansichtskarten dann offiziell als amtliche Wertsache an- erkannt. Auf der ältesten bekannten Postkarte mit einem Motiv aus böh-mischen Ländern befindet sich ein Aufdruck der lithografischen Darstellung des Gipfels der Schneekoppe samt Kapelle, Preußischer und Böhmischer Baude. Allerdings auf einer Postkarte der deutschen Post mit Poststempel der deutschen Poststelle auf der Schneekoppe. Ab dem Augenblick, als

Post- und Ansichtskarten auch von privaten Verlegern herausgegeben wer-den durften, wurden Millionen von ihnen gedruckt, mit Millionen von Moti-ven. In der goldenen Ära der Ansichtskarten, also von 1895 bis 1914, hatte jeder erdenkliche Ort, jede Dienstleistung und so manches Ereignis auch seine eigene Ansichtskarte.

Die Ausstellung „Mikroregion Žacléř auf historischen Ansichtskarten“ stellt mehr als fünfhundert Ansichtskarten aus den Sammlungen des Stadt-museums Žacléř und von Sammlern vor. Sie stellt die Gegend zwischen dem Riesengebirgskamm samt Rehorn (Rýchory) und dem Rabengebirge (Vraní hory) vor, wo zu Zeiten der ersten Ansichtskarten das Leben in 14 Dörfern und Siedlungen, sowie in der Stadt Schatzlar (Žacléř), damals Sitz des Gerichtsbezirkes, pulsierte. Die Ausstellung bringt die Geschichte des gesamten Gebietes des heutigen Gemeindeverbands der Mikroregion Žac-léř nahe, also von Bernartice, Královec, Lampertice, Zlatá Olešnice und der Bergstadt Žacléř. Die Ansichtskarten erinnern zum Beispiel an die verfallene Glasfabrik in Lampersdorf (Lampertice) mit ihrer Fertigung von grünem Hohl- glas oder an den ersten Sportplatz im Kreis Schatzlar, der 1874 bei der Schule in Potschendorf (Bečkov) errichtet wurde. In Bernsdorf (Bernartice) gab es drei Fabriken: einen Spinnereibetrieb mit Leinen- und Juteweberei und zwei Fischkonservenfabriken – Toryk und Berko. Vom früher eigen-ständigen Bober (Bobr) sind interessante Motive der hiesigen Glasfabrik zu sehen. In der Fabrikantenvilla siedelt heute die äußerst erfolgreiche Volks-kunstschule. Dominante der Siedlung Schwarzwasser (Černá Voda) ist der Sitz des Bergwerksbesitzers Rudolf Manger, der hier in den Jahren 1846 – 47 eine Kalkfabrik errichten ließ, deren steinerner Kalkofen bis heute er-halten blieb. Ganz im Gegenteil zur Holzmühle, von der nur der Mühlstein übrig blieb. Hauptmotive auf den Ansichtskarten von Königshahn (Královec) samt Grenzübergang nach Schlesien waren der Bahnhof und das Zollamt, aber auch seine meist bereits verschwundenen Hotels, Gasthöfe und Wein-stuben, in denen besonders gern Gäste aus dem nahe gelegenen Lubawka einkehrten. Von großem Seltenheitswert sind Ansichtskarten der Siedlung Wernersdorf (Vernéřovice) zu Füßen des Rehorn-Kammes, die nach dem 2. Weltkrieg völlig unterging. Im Brettgrund (Prkenný Důl), heute ein belieb-tes Skisportzentrum, trieb der Schneebach die Getriebe von gleich ein paar Sägewerken und Mühlen an. Nur auf Ansichtskarten blieb eine bereits im 16. Jhd. erwähnte Papierfabrik erhalten. Vor einhundert Jahren waren hier achtzig Arbeiter beschäftigt und in der Produktion von Dachpappe gehörte sie zu den namhaftesten Herstellern in ganz Österreich-Ungarn. Die größ-te Kollektion historischer Ansichtskarten der Ausstellung betrifft Schatzlar (Žacléř). Mithin sind sie Zeugen der Wandlungen der Bürgerhäuser und der unmittelbaren Umgebung der Stadt, aber auch des gesellschaftlichen Le-bens und vieler außergewöhnlicher Ereignisse. Zu Beginn der Ausstellung hat der Gemeindeverband der Mikroregion Žacléř das gleichnamige Buch des Ansichtskartensammlers Václav Schreier und Historikers Vlastimil Má-lek herausgegeben. Außer zweihundert Reproduktionen von Ansichtskarten enthält es auch heimatkundliche Texte - hier ein kleiner Auszug über den östlichsten Ausläufer des Riesengebirges.

RÝCHORY Erste Erwähnungen der Einödsiedlung Rehorn (Rýchory) stammen aus dem Jahre 1541, als Christoph von Gendorf und zu Hohenelbe Schatzlar als Le-hensgut hielt. Das Dorf entstand an den Südhängen des Rehorn-Kammes, der ihm seinen Namen gab. Der früher verwendete Ausdruck Goldenes Re-horn (Zlaté Rýchory), aber auch landschaftliche Andenken an menschliche Tätigkeiten erinnern an die Goldgräberzeit, die wohl zusammen mit der an-schließenden Holzernte im Riesengebirge im 16. Jhd. die Anfänge des Dor-fes geprägt hat. Der Ort zieht sich vor allem im Quintenthal mit seinem gleich-namigen Bach hin, der in der Vergangenheit eine Mühle antrieb. 1790 hatte das Dorf Rehorn 27 Häuser und gehörte der Marschendorfer Herrschaft an, ab 1850 dann dem Gerichtsbezirk Marschendorf (Maršov). Als selbststän-dige Gemeinde hatte der Ort im Jahre 1874 sogar eine Einklassenschule. Das Schulgebäude Nr. 50 wurde in den Jahren 1876 – 77 von Baumeister J. Plischke aus Schatzlar auf Kosten der Gemeinde erbaut. Erster Schullehrer war hier Joseph Schroll. Im Jahre 1880 gab es im Dorf Rehorn bereits 50 Häuser, in denen 271 Einwohner lebten. 1895 eröffnete hier eine landwirt-

schaftliche Fortbildungsschule ihre Pforten, die aber wegen Schülermangel geschlossen werden musste. Die 1929 gegründete Freiwillige Feuerwehr erhielt ein Jahr später ein Spritzenhaus, das die Gemeinde 6 000 Kronen kostete. Laut Adressbuch aus dem Jahre 1930 hatte der Ort dreiundfünfzig Hausnummern und 209 Einwohner. Die damalige Einklassenschule wurde von 48 Schülern besucht, die von Lehrer Hans F. Dorschner unterrichtet wurden. Am 1. September 1932 schloss sich Rehorn auf eigenen Wunsch dem Gerichtsbezirk Schatzlar an.

Die Ansichtskarte zeigt das Hotel Quintenmühle in Rehorn, die heutige Bergpension Ozon mit Restaurant. Zwei Brände trugen zu dessen Errichtung bei. Zuerst brannte am 25. Mai 1928 aus unbekannter Ursache das Haus von Alfred Renner (Nr. 1) ab. Im darauffolgenden Jahr kaufte ihm Forstmeis-ter Rudolf Kummert die Brandruine, einschließlich Feld und Wald ab. Vom Schatzlarer Großgrundbesitzer Georg Kramsta kaufte er auch gleich noch die Brandstätte der Quintenmühle Nr. 21, die bereits am 5. Mai 1917 dem Feuer zum Opfer gefallen war. Gleich im Herbst des Jahres 1929 ließ Kum-mert die Brandruinen der Mühle beseitigen, um dann 1930 an seiner Stel-le ein neues Hotel zu errichten, das er auf den sich schon eingebürgerten Namen Quintenmühle taufte. Er sollte jedoch nicht lange Besitzer bleiben. Entweder hatte er sich verschätzt oder war die drückende Wirtschaftskrise daran schuld, jedenfalls wurde das Hotel schon im März 1934 im Rahmen einer Zwangsvollstreckung an die Trautenauer Brauerei versteigert.

1892 kam auf dem Rehorn die Maxhütte hinzu, deren ursprüngliches Aussehen auf dieser Ansichtskarte aus dem 19. Jhd.zu sehen ist. Wie in einschlägiger Literatur angeführt ist, hatte man die nicht große Hütte von 7,7 x 6 m für eine Ausstellung von Bergwerkstechnik auf der Jubiläumslan-desmesse von 1891 in Prag hergestellt, wobei in ihr eine Fördermaschine ausgestellt war. Nach der Ausstellung widmete sie Max Hirsch aus Slaný dann dem österreichischen Riesengebirgsverein. Da er auch für deren Transport und Aufbau auf dem Rehorn aufkam, erhielt sie seinen Namen. Die Baude stand auf einem unterkellerten Plateau, das von der Sektion des Riesengebirgsvereins aus dem nahen Marschendorf (Maršov) erbaut wurde. Aus verwaltungstechnischer Sicht gehörte die Maxhütte (Maxovka) der Ge-meinde Rehorn an und trug die Nr. 52. Bald schon wurde sie zum gern be-suchten Ausflugsziel der Besucher des Ostriesengebirges. Das wachsende Interesse machte Anbauten notwendig, bis die Baude die auf dem kolorierten Foto abgebildete Größe hatte. Außer einen Wirtschaftsraum mit Küche barg sie auch eine Studentenherberge mit zwanzig Betten. Der Riesengebirgsver- ein blieb zwar Inhaber, betrieben wurde sie jedoch von Pächtern. Als erster wird Johann Tippelt erwähnt, aber schon Jahre 1911 führt das Adressbuch M. Hampel als Betreiber der Gastwirtschaft an. Mit der gleichen Familie ist jedoch auch die Gründung der benachbarten Rehornbaude (Rýchorská b.) im Jahre 1926 verbunden, als die Bedeutung der Maxhütte bereits zurück-ging. Nach dem 2. Weltkrieg verfiel sie endgültig. Bis heute blieb aber ihr Souterrain bestehen, dass in eine Aussichtsterrasse verwandelt wurde, von der sich ein herrlicher Panoramablick auf das östliche Riesengebirge bietet ... (redaktionell gekürzt).

MIKROREGION ŽACLÉŘ IM WINTERDie Skiwanderwege im Talbecken zwischen den Rabengebirge und dem Kamm über Žacléř sind nicht anstrengend und somit für alle Altersgruppen von Skiläufern geeignet. Bei Schloss Žacléř nimmt die regelmäßig gespurte Riesengebirge-Skimagistrale ihren Anfang. Freunden des alpinen Skisports und des Snowboardings seien die beiden Skiareale in Prkenný Důl - Bret und Arrakis mit fünf Skiliften, künstlich beschneiten Abfahrtspisten aller Schwie-rigkeitsgrade und Flutlichtskifahren anempfohlen. Ein reiches Umfeld, Ver-leihe von Skibedarf, Skischulen und -service versprechen sowohl sportliche Erlebnisse, als auch angenehme Erholung.

Städtisches Museum und Informationszentrum Žacléř, Rýchorské nám. 10, 542 01 Žacléř, Tel. 00420 499 739 225, www.zacler.cz, E-Mail: [email protected]. Täglich, außer montags, geöffnet von 10 bis 16 Uhr. Die Ausstellung Mikroregion Žacléř auf historischen Ansichtskarten ist bis zum 31. 3. 2007 zu besichtigen, auch eine gleichnamige Publikation ist erhältlich.

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SERVICE FÜR BAUDENBESITZER

FRIEDRICH KNEIFEL IST VERSTORBENDer allerletzte Landwirt des alten Riesengebirges ist am 26. November 2006 im Alter von sechsundneunzig Jahren gestorben. Er wurde am 18. Juli 1910 in einer Berghütte in der Siedlung Jonabodenbauden geboren. Schon mit achtzehn Jahren musste er den väterliche Berghof übernehmen. Um die Geschwister auszuzahlen und um die elterliche Hütte und Wiesen ringsum nach der Konfiszierung im Jahre 1945 wieder erwerben zu können, arbeitete er nebenbei als Holzfäller und half bei der Holzeinbringung. Als erforderlicher Spezialist wurde er nicht nach Deutschland zwangsausgesiedelt und arbeitete nach dem Krieg außer auf dem eigenen Hof auch noch vollberuflich als Forstarbeiter. Auch seine ernste Verwundung an der Ostfront hinderten ihn nicht daran, bis ins hohe Alter hinein Schwerstarbeit zu verrichten. Fünfmal entkam er dem sicheren Tod, aber seine wohl mutigste Tat vollbrachte er meiner Meinung nach erst in den neunziger Jahren. In dem einstündigen Dokument „Welche Sprache spricht der Herrgott“ schilderte er nicht nur die Geschichte seiner eigenen Familie, sondern auch das Schicksal eines Sudentendeutschen, der zum stillen Dasein auf einer Gebirgswiese am Fuße der Schneekoppe vorbestimmt war und den die Wirren der europäischen Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts dennoch in aller Härte ereilten. Dieser Blick „von der anderen Seite“ auf die Grün-dung der Tschechoslowakei und die Folgen des 2. Weltkrieges brachten Friedrich Kneifel sowie Anerkennung als auch Verurteilung ein. Von der Bedeutung seiner Tat zeugt auch die Tatsache, dass der Film zum meistwiederholten Filmdokument im Tschechischen Fernsehen des letzten Jahrzehnts geworden ist. Schon ab der ersten Ausgabe des Lustigen Ausflugs im Jahre 1992 traf der werte Leser immer wieder auf Friedrich Kneifel. Manchmal direkt, meistens aber verbor-gen, in Form von Erinnerungen und Geschichten aus dem Ostriesengebirge, die er mir stundenlang in der gemütlichen Stube seiner Berghütte oder bei Spazier-gängen rund um die Jonabodenbauden erzählte. Er hatte ein unglaublich scharfes Gedächtnis und das Beobachtungstalent eines geborenen Dorfdichters. Er kannte die Namen und verwandtschaftlichen Verhältnisse aller Leute in Groß-Aupa aus den letzten hundert Jahren. Er beschrieb die Schicksale vieler Groß-Aupaer Höfe und Gebäude, in seinen Erinnerungen durchschweifte er die Orte Pec, Malá Úpa, Temný Důl, Albeřice und viele weitere Ortschaften im östlichen Riesengebirge. Ge-schichten aus dem 19. Jahrhundert, die er von seinen Eltern und Ureltern erfahren hatte, erzählte er mit so suggestiv, als hätte er sie selbst erlebt. Die vielfältigsten menschlichen Beschäftigungen kannte er aus eigener Erfahrung - allem voran die Viehzucht, aber auch das Holzfällerhandwerk samt dem Fällen von hundertjährigen Fichten und dem Holztransport auf Hörnerschlitten; er arbeitete in einer Holzschlei-ferei und als Wegebauer, auch der Flachsanbau war ihm nicht fremd, wie oft säte er wohl zweijährigen Roggen oder trocknete Heu auf den abgelegensten Gefilden des Riesengebirges. Er kannte sich in der Herstellung von Butter und Quargeln genauso gut aus, wie in der von Hörnerschlitten, er beschrieb das Schicksal von Schmug-

glern und sonstige politische Aktivitäten seiner Nachbarn in den Krisenjahren des 1. und 2. Weltkrieges und bei der Okkupation von 1968. Er war zweifelsohne einer der bedeutendsten Zeitzeugen, die ich kennengelernt habe.Statt eines traurigen Abschieds von einem teuren Freund, schließe ich mit einem der vielen Augenblicke ab, die ich mit Friedrich erlebte. Als Frank Tarrant, der Konsul der USA für Landwirtschaftsfragen in Mitteleuropa im Jahre 1995 den Wunsch äußerte, einen Berghof in der Tschechischen Republik zu besuchen, führten wir ihn zu den Kneifels auf Jonabodenbauden. Wie sie gemeinsam mit der Sense eine Wiese mähten, berichtete ich damals in der neunten Ausgabe des VV. Frank Tarrant sprach gut deutsch und so fachsimpelten die beiden gut gelaunt über die Bergwirt- schaft. Aber erst über dem Familienalbum schien dem Amerikaner klar zu werden, wie kompliziert das zwanzigste Jahrhundert im Riesengebirge war. Beim Blättern zeigte Kneifel auf einige der Fotos und sagte unter anderem: “Mein Großvater war acht Jahre lang österreichischer Soldat, das hier bin ich in Jičín bei der tschechoslo-wakischen Armee und hier hab ich mich in der Uniform der deutschen Wehrmacht fotografieren lassen, bevor sie mich an die Ostfront schickten“. Daraufhin fragte Frank etwas naiv: „Da ist wohl Ihre Familie sehr oft umgezogen?“ Worauf ihm Kneifel versicherte, dass seine Familie schon mindestens vier Jahrhunderte in Groß-Aupa daheim sei - nur die Umstände hätten sich halt ab und zu geändert.

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PŘEMEK KOVAŘÍK- RETTUNGSMANN IN PENSION

Eine Gruppe deutscher Touristen war im Februar des Jahres 1976 bei schlechtem Wetter von der Schneekoppe zu den Grenzbauden (Pomezní boudy) unterwegs. Das Schneetrei-ben wurde immer schlimmer und eine Familie blieb zurück. Der Vater trug die Kinder und konnte nicht verhindern, dass sich seine Frau erschöpft in den Schnee setzte. Bei der Bau-de Jelenka angekommen, hatte auch er keine Kraft mehr, zu seiner Frau zurückzukehren. So mussten sich die Männer vom Bergrettungsdienst in die weiße Hölle über dem Riesenkamm aufmachen. Eine größere Gruppe durchsuchte den Hang auf der polnischen Seite, eine kleinere mit Přemysl Kovařík und Wolfgang Berger, liefen in dieser Nacht mehrmals den ganzen Kammweg ab. Als sich Přemek in dichtem Schneetreiben ge-rade die Brille säuberte, schrie Wolfgang, dass er direkt auf der gesuchten Touristin stehe. Die Frau war erfroren, nur ein Schuh ragte aus dem Schnee hervor. Solch grausame Augen-blicke sollte Přemysl Kovařík, einer der besten Rettungsmän-ner im Riesengebirge, noch einige Male erleben.

Von Kindesbeinen an fuhr er oft mit den Eltern ins Gebir-ge und da sie in Bechyně in Südböhmen wohnten, war das Riesengebirge Hauptziel. Als Student der naturwissenschaft-lichen Fakultät der Uni in Prag hielt er sich oft auf der Baude Mír bei den Töpferbauden auf dem Kamm zwischen Černý Důl und Pec auf. Hier lernte er die Lehrerin Sauerová von der be-nachbarten Einklassenschule kennen, ohne zu ahnen, dass er sie wenig später als Lehrer der zwölf bis achtzehn Kinder der 1. bis zur 5. Klasse ablöst. Nach weiteren sieben Jahren überließ er den Schulbetrieb seiner Ehegattin Mi-lena und wurde professioneller Rettungsmann beim Bergrettungsdienst, in dem er seit 1969 freiwilliges Mitglied gewesen war. In den folgenden 37 Jahren hatte er Hunderte von ernsten und wenigen ernsten Situationen zu bewältigen, einige von ihnen gehen ihm das ganze Leben lang nicht mehr aus dem Sinn. Es fällt ihm schwer, von der Ret-tungsaktion vom 16. Januar 1975 zu sprechen, als drei Menschen zu retten waren, die vom vereisten Hang der Schneekoppe abgestürzt waren. Erst an Ort und Stelle stellte er fest, dass es um seine Kollegen Štefan Spusta und Jan Messner ging, die bei der Rettung von Touristen selbst verunglückt waren. Die vereisten Berge kosteten im Januar 1992 im Riesengrund auch drei jungen Studenten aus Halle das Leben, als sie ihrer Lehrerin auf einen gesperrten Weg folgten. Der Transport ihrer Leichen war äußerst deprimierend. Přemek erinnert sich auch an eine Suchaktion über dem Blaugrund (Modrý důl), als sie einen verirrten Touristen fanden, der im Trancezustand immerzu Kreis herumlief und ihnen nach anfänglicher Euphorie in den Armen zusammenbrach. Er leitete auch die erste Rettungsaktion per Hubschrauber in Böhmischen Bergen. Eine Touristin war am 16. Januar 1991 vom Gipfel der Schneekoppe am sonst gefahrlosen, nun aber gefährlich vereisten Osthang abgestürzt und hatte sich eine Schädelfraktion zugefügt. Er erlaubte sich den Medicopter zu Hilfe zurufen, bei den Lučiny aufzusitzen und ihn zu der Verletzten zu geleiten, die inzwischen von Kollegen behandelt worden war. So wurde er auch Rettungsmann des Luftrettungsdienstes und leitete später die Hubschrauber-Ausbildung nicht nur von Mitgliedern des Bergrettungsdienstes, sondern auch der Feuerwehr oder von Angehörigen der UMPROFOR und URNA. Die größte Angst hatte er bei den Rettungsaktionen in Mähren bei der Hochwasserkatastrophe von 1997. Stundenlang retteten sie unter dem Hubschrauber hängend Leute von den Dächern überfluteter Häuser, einmal wurde direkt unter seinem Kollegen das Haus vom Wasser weggerissen, kaum dass die verzweifelten Einwohner festgeschnallt worden wa-ren. Er lässt den Medicopterteams nichts Übles nachsagen, obwohl er sich einmal bei einem missglückten Absprung den Fuß gebrochen hat. Er hat die verschiedensten Aus-bildungskurse absolviert, einschließlich Auslandskursen, eine höhere Qualifikation ist nicht mehr möglich. Sechsundzwanzig Jahre lang schulte er als Gebietsmethodiker des Bergrettungsdienstes bei Winter- und Sommerkursen seine derzeitigen und künftigen Kollegen, er war auch Leiter einer Rettungskommission. Bei seinen Schützlingen weiß er deren physisches Vermögen und technische Gewandtheit an Felsen und Eis und auf Skiern zu schätzen, noch wichtiger ist seiner Meinung nach aber die Bewältigung des medizinischen Teils der Rettungsaktion.

Die meiste Arbeit hat der Bergrettungsdienst mit der Behandlung und dem Transport von Verletzten auf Abfahrtspisten. In den letzten Jahren geht es immer öfter um ZUSAM-MENSTÖSSE. Unlängst behandelte Přemek Verletzte einer Kollision von drei Skifahrern auf einmal. Während seiner ganzen Praxis hat sich noch kein einziger Verletzter über ihn beschwert. Dafür hatte er so manchen Konflikt wegen des saumseligen Verhaltens son-stiger Elemente des Rettungssystems. Zu Zeiten des realen Sozialismus versuchte man auch beim Betrieb der Rettungswagen zu sparen. So bestand im Winter 1982 auf dem

Hnědý Vrch bei einem verletzten Skitrainer Verdacht auf eine Wirbelsäulenverletzung. Er rief sofort einen Rettungswagen herbei, der aber auch nach zwei Stunden noch nicht da war, mit der Begründung, die Diagnose müsse zuerst von einem Arzt bestätigt werden, damit der Krankenwagen nicht umsonst fährt. Leider - der Arzt mache gerade einen Patientenbesuch. Der Rettungsmann ließ sich in ein telefonisches Streitgespräch mit irgend einer Funktionärin in Trutnov ein, die die Sparmaßnahme nicht nur heftig recht-fertigte, sondern Přemek auch noch Repressalien androhte. Der stöhnende Patient, der das Gespräch mitverfolgt hatte, bat darum, seinen Vater anrufen zu können, um ihm die Sachlage zu erklären. Krankenwagen samt Vater trafen nahezu augenblicklich ein und auch das medizinische Personal gab sich plötzlich sehr beflissen. Das Röntgenbild ergab einen gebrochen Wirbelknochen und nach zehn Tagen kam der Vater des Verun-glückten höchstpersönlich, um sich mit einer Flasche Wein beim Bergdienst zu bedan-ken. Er stellte sich als Direktor des Bergwerkes in Žaclěř vor, der sich als Funktionär der damals einzigen Partei erlauben durfte, an entsprechenden Stellen Druck zu machen. Zum Glück ist das heute anders, sowohl in Ausstattung und Umfeld ist der Bergrettung-sdienst auf europäischem Niveau, wobei Přemek seinen Beitrag zu den Verhandlungen leistete, die letztendlich im Jahre 2003 zur Gründung der selbstständigen gemeinnützi-gen Gesellschaft Bergrettungsdienst der Tschechischen Republik führten.

Es passt sicher zum Profil von Přemysl Kovařík, dass er im Unterschied zu vielen von uns schon vor der Samtrevolution von 1989 den Potentaten und arroganten Beamten Missliebiges zu sagen wusste, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Wenn nicht an-ders, dann ins Telefon. Er lehnte es sogar ab, ein goldenes Abzeichen des Bergdienstes aus der Hand eines eingefleischten Genossen aus der Zentrale zu übernehmen. So was hatte natürlich Folgen. So liquidierte ein roter Funktionär alle kleinklassigen Schulen im Gebirge und die Kovaříks mussten um ihre Bleibe in der Hütte bei den Töpferbauden ban-gen. Zuerst wollte man sie durch eine Umfunktionierung des Hauses in ein Pionierheim, dann in ein Wochenendhaus für irgendeinen Genossen vertreiben, die Angriffe gingen auch weiter, als das Haus der Zentrale für Sport und Körpererziehung unterstellt wurde, welcher der Bergdienst damals angehörte. Acht Jahre lang trotzten die Kovaříks diesen Bemühungen, ein Dekret ordnete ihnen sogar einen Umzug außerhalb der Kreisgren-zen an. Kein Wunder, dass sie bis heute allergisch gegen stupide Verordnungen von Beamten aller möglichen Institutionen sind. Das definitive Auszugsdekret bekamen sie dann im Jahre 1989 und nur dem Regimewandel war es zu verdanken, dass in der Ein-klassenschule auf den Töpferbauden (Hrnčířské boudy) außer Familie Kovařík noch ein zweiter Rettungsmann samt Familie wohnt und ihr Haus eines der wenigen dauerhaft bewohnten Hütten auf den Kämmen des Riesengebirges ist.

Am 1. Januar 2007 wird Přemysl Kovařík nun „top-rüstiger Rentner“. Seinen Platz bei den Saisonprofis nimmt nach einigen Jahren freiwilliger Mitgliedschaft sein Sohn, der „kleine Přemek“ ein. Klar, dass er einen Kopf größer ist, als der „Große“ und als hervorragender Skiläufer auch in Topform ist. Er wird aber noch viel zu tun haben, wenn er ein ebenso guter Rettungsmann werden will, wie sein Vater.

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HELDEN DES SKISPORTS Antonín Tichý

Otto Berauer springt vom Dach der Wiesenbaude Republikmeisterin Květa Lelková

Der Olympionike Franz Wende

Weltmeister Gustl Berauer

Deutscher Meister Adolf Berger

Abzeichen der Skischule Adolf Berger

Um gleich von Anfang an klar zu stellen: Ich war niemals ein leidenschaftlicher Skifahrer und schon gar kein Skiass. Dennoch schaute ich schon immer mit unverhohlener Bewunderung zu den Könnern auf, die die gebogenen teuflischen Bretter auf eine Weise beherrschten, die ihren Ruhm weit über die Grenzen der heimatlichen Hütte hinaus erschallen ließ. Bei aller Achtung - der Riesengebirgsskilauf ist nicht nur die mediale Ikone Bohumil Hanč. Die Plejade von Pionie-ren des Skisports, von Wettläufern und -läuferinnen mit internationalem Renommee, aber auch von legendären Siegern weltbekannter Wettbewerbe würde ganze Seiten füllen. Eine ganze Rei-he von denen, deren Namen zumindestens im Landesmaßstab mit goldenen Lettern in der Bibel des Skisportes verzeichnet sind, kommen auch aus unserer Ostriesengebirgsregion. Wertvolle Informationen bot uns einer von ihnen - der von den Rennerbauden stammende Pepi Erben. Von denen, die schon lange über himmlischen Gefilde jagen, habe ich diesmal wenigsten vier ausgewählt.

Zum ersten echten „Skilaufkönig“ des Aupatales sollte Adolf Berger aus Johannisbad werden. Dieser allseitig begabte Skiläufer wurde am 16. Juni 1894 in Groß-Aupa (Velká Úpa) geboren. Schon bei den Wettbewerben der Junioren in der Saison 1910 – 11 machte er Furore. Noch vor Ausbruch des I. Weltkrieges war er bei Eugen Bönsch auf der Wiesenbaude (Luční bouda) als Skilehrer beschäftigt. Er ging gern Wetten ein und schockte dann alle mit seinen halsbre-cherischen Aktionen, so zum Beispiel mit seinen Abfahrten vom Brunnberg (Studniční hora) in den Riesengrund, von der nach ihm benannten felsigen Steilwand zum Kleinen Teich hinunter und durch die jäh abfallende Mulde der Schneegruben. Nicht weniger Aufsehen erregten seine Sprünge mit minimalem Anlauf vom Dach der Wiesenbaude. Dies alles mit einer durch eine Kriegsverletzung teilweise unbeweglich gewordenen Hand. Mit Rücksicht auf dieses Handicap kam so der typische „Berger-Sprungstil“, mit leicht am Körper anliegenden Armen zustande. Nach seiner Hochzeit im Jahre 1920 zog er nach Johannisbad um, wo er als Skilehrer tätig war und gleichzeitig ein Geschäft mit Sportutensilien, einen Skiverleih, samt Schlitten- und Ski-reparaturwerkstatt betrieb. Die alljährlich modifizierten fantasievollen Emailleabzeichen seiner namhaften Skischule in tschechischer und deutscher Sprachversion, die übrigens heute unter Sammlern sehr geschätzt sind, sind ein Beweis dafür, dass im Geschäft nationale Zwistigkeiten beiseite gehen. Er setzte sich als hervorragender Skiläufer und später auch als erfolgreicher Skispringer durch. Zu Beginn des Jahres 1921 erkämpfte er bei den ersten Meisterschaften des Hauptverbands deutscher Wintersportvereine in der ČSR in Johannesbad den Sieg im Skilauf und anschließend auch den „Goldenen Ski“ in Oberstaufen, samt Titel Deutscher Meister. Zwei Jahre später errang sein Altersgenosse Josef Adolf aus Pec pod Sněžkou, der Inhaber der an-sehnlichen Baude bei Zahrádky, die heute den Namen Čapkova bouda trägt, den gleichen Titel. Berger war qualifizierter Fachberater beim Bau der Johannisbader Rübezahl-Sprungschanze am Mittelkamm, seinerzeit die größte Schanze bei uns überhaupt. In unmittelbarer Nähe der Aufsprungbahn, fast im Zentrum der Kurstadt, kaufte er später das idyllische gezimmerte „Land-haus“ Nr. 16. Im Jahre 1925 legte er hier einen Rekordsprung von 56 Metern vor und im Spitzen-wettbewerb der Saison, der nachträglich als II. Weltmeisterschaft anerkannt wurde, erkämpfte er nach einem 4. Platz im Skilauf auch noch einen hervorragenden 5. Platz im Skisprung.

Zu Bergers würdigem Nachfolger wurde der aus Freiheit (Svoboda) stammende Franz Wende (*3. 6. 1904). Seine Wiege stand zwar in der Hütte Nr. 60 auf dem Schulhügel, aber schon aus dem ersten Zeugnis geht hervor, das die größte Begabung dieses Böttchersohnes auf dem Ge-biet des Sportes lag. Nur zwei Jahre, bevor er das Licht der Welt erblickte, stellte der Pionier des Skisports, der Geschäftsmann Josef Formann, seinen verblüfften Mitbürgern die ersten Skier vor. Diese übten auf das spätere Idol der Freiheiter Jugend, den Ski- und Kombinationsspringer Wende, die größte Faszination aus und so gewann er ab seinem 18. Lebensjahr einen Wett-kampf nach dem anderen. Zusammen mit weiteren drei im HDW organisierten Wettkämpfern deutscher Nationalität repräsentierte er seine Heimat ČSR bei den ersten Olympischen Spielen im Jahre 1924 in Chamonix und gerade sein 10. Rang im Skisprung war unsere beste Platzie-rung. Als erster in Europa ging er vom steifen Sprungstil der norwegischen Skispringerelite zur aerodynamischen Vorlage über, für die sich der Name „Hüttknick“ einbürgerte. Er nahm an weiteren drei Weltmeisterschaften, u.a. auch an der von 1925 in Johannisbad teil, bei de-nen er zweimal Bronze errang und weitere Ränge mit Punktwertung belegte. Zweimal war er Armeemeister der ČSR, er wurde zweifacher Republikmeister, dreifacher polnischer Meister und mithin Inhaber vieler Rekorde auf in- und ausländischen Sprungschanzen. Nicht nur die Sprungschanze in Svoboda über dem Tal des Johannisbaches trug seinen Namen, auch so manches Mädel trug den „schönen Franz“ im Herzen. Auch er machte sich sein Können als Skilehrer auf Riesengebirgsbauden zunutze. In den 30. Jahren unterrichtete er zum Beispiel fortgeschrittene Skifahrer aus der Klientenschaft des Spindlermühler Hotels Buchberger und dies in der Uniform der dortigen Skischule „Slalom“: hellblaue Windjacke oder Pullover, dunkel-blaue Knie- oder Keilhosen und Jockeymütze mit Schild. Auf der linken Schulter ein markantes

Dreieck mit drei verflochtenes „S“ - Skischule Slalom. In seiner sportliche Laufbahn heimste er an die 200 Auszeichnungen ein - Pokale, Plaketten, Medaillen und Diplome ein. Den Sommer über war er in Johannisbad und Spindlermühle als Tennislehrer tätig und nach seinem Übersie-deln nach Deutschland auch in Bad Harzburg, wo er im Jahre 1968 verstarb.

Der Massenliebling Gustl Berauer war dann schon ein Sportstar mit allem Drum und Dran. Wie die meisten der Bergler aus Pec pod Sněžkou wurde er am 5. November 1912 in einer Hütte auf dem Braunberg sozusagen mit Brettern an den Füßen geboren. Auch er wiederholte im Winter von 1929 im Rahmen eines Kurses im Skifliegen auf der Wiesenbaude das Husaren-stück von Berger, wobei er jedoch vom Dach des höchsten, nämlich fünfstöckigen Gebäudes sprang. Seine Spitzenerfolge errang er zu Zeiten umwälzender politischer Ereignisse, nämlich zum Umbruch der dreißiger und vierziger Jahre des verflossenen Jahrhunderts. 1936 nahm er als tschechoslowakischer Repräsentant in den Farben des HDW an den Olympischen Spielen in Garmisch – Partenkirchen teil, wo er sich als vielversprechendes Talent gleich in drei Diszi-plinen vorstellte und ein Jahr später, 1937, an der WM in Chamonix. Er schaffte es auch noch, viermal Meister der ČSR zu werden – zweimal in seiner Paradedisziplin, dem 18 km-Lauf und zweimal in der alpinen Kombination. Nach der Besetzung der Sudeten kam noch der fünffache Titel eines deutschen Meisters hinzu, sowie sein größter Triumph vom Februar 1939, sein Sieg in der nordischen Kombination in Zakopane, wo es ihm als erstem Mitteleuropäer gelang, mit zwei perfekten Sprüngen die Hegemonie der Norweger zu durchbrechen. Dabei war der Ski- sprung angeblich seine schwächere Seite. Dank seines norwegischen Trainers Johann Schie-floe bezwang dieser, laut zeitgenössischer Presse „größte deutsche Skiläufer aller Zeiten“ im Jahre 1940 auf dem Backen in Planica - paradoxerweise als erster Skispringer deutscher Nati-onalität - die traumhafte 100-Meter-Grenze. Bei den Weltmeisterschaften in Cortině d’Ampezzo 1941 siegte er in der nordischen Kombination, die jedoch auf Beschluss des FIS-Kongresses von 1946 nachträglich annulliert wurde. Zusammen mit seinem Bruder Otto, bei dem er den Sommer über als Fahrer beschäftigt war - übrigens ein nicht weniger geübter Skiläufer, der jedoch etwas im Schatten seines Bruders stand - und dem ältesten Bruder Adolf, ebenfalls ein Ass auf Brettern, erfreuten sie sich in Pec pod Sněžkou einer solch beachtlichen Popularität, wie man sie nur sehr entfernt mit dem Ruhm der Geschwister Ivan und Míla Sochor ein paar Jahrzehnte später vergleichen kann. So wie auch viele andere junge Sportler jener Zeit unterlag auch Gustav den Verlockungen des Nationalsozialismus und diente im zweiten Weltkrieg bei der Wehrmacht im Rang eines Fähnrichs in der Elitetruppe eines Gebirgsjägerbataillons. An der Front trug er von einer explodierenden Granate schwere Verletzungen mit lebenslangen Folgen davon. In den Jahren 1952 bis 1970 war dann er Vizepräsident des Deutschen Skiverbands und vier Jahre lang auch Mitglied des Präsidiums des bundesdeutschen Sportverbands. Lange Jahre stand er der FIS-Kommission für die Nordische Kombination vor. Er starb am 18. Mai 1986 im bayrischen Schliersee.

Die immer gut gelaunte, zierliche und sportlich aussehende Dame hatte ich vor Jahren oft in Trutnov gesehen. Im Winter bis ins hohe Alter hinein meistens mit Langlaufski auf den Schultern. Dass sie die verdiente Sportmeisterin Květa Lelková ist, erfuhr ich kurioserweise erst an meinem Geburtstag. An einem 27. Oktober gratulierte ihr nämlich eine aufgeräumte Truppe von Touris-ten am alten Busbahnhof ebenfalls zum Geburtstag. Květa wurde 1908 in Havlovice geboren, einem Ort, der durch die Upa symbolisch mit dem Riesengebirge verbunden ist. Aus der Gärtne-rei ihrer Eltern ging sie als Blumenbinderin nach Prag. Hier absolvierte sie neben ihrer Arbeit im Büro des Skiverbands Abendkurse in Buchhaltung und Maschinenschreiben. Von Kindesbeinen an widmete sie sich nicht nur dem Skifahren, sondern auch der Leichtathletik, dem Schwimmen und dem Radsport. Sie spielte aktiv Handball und war Mitbegründerin der Frauenfußballmann-schaft von Slavia Prag und widmete sich überdies dem Querfeldeinlauf. Nach dem Krieg leitete sie für kurze Zeit eine Skischule in der Tatra. 1948 kehrte sie in ihren Heimatort zurück, wo sie im Haus Nr. 89 am Oberen Ende wohnte. Bis zur Beendigung ihrer aktiven sportlichen Laufbahn im Jahre 1953, während der sie nahezu 400 Starts in verschiedenen Sportdisziplinen absolviert hatte, konnte sie 12 mal den Titel Meister der Republik gewinnen. Davon 6 Einzeltitel im Skilauf, einschließlich des historisch ersten Damentitels im Jahre 1937 und des dritten in der Dreier-kombination von Skilauf, Abfahrtslauf und Slalom. Darüber hinaus errang sie auch zwei DDR--Meistertitel. Für ihre Trainer- und Ausbildertätigkeit erhielt sie eine Reihe von Auszeichnungen. Ab der Gründung der Frauensektion der FIS im Jahre 1965 war sie 8 Jahre lang deren Mitglied. Ab 1978 bis zu ihrem Tod am 27. August 1986 war sie Ehrenmitglied.

Alle erwähnten Skiasse betrieben den Skisport wenigstens zu anfangs nur als Hobby, neben ihrer beruflichen Tätigkeit, ohne spezielles Training und mit einer aus heutiger Sicht mehr als primitiven Ausrüstung. Und was wohl am bewundernswertesten ist – auch wenn sie keine All-roundsportler waren, Allroundskifahrer waren sie allzumal.

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Saisonzeitschrift Veselý výlet, Temný Důl Nr. 46, 542 26 Horní Maršov, Tel. 00420 499 874 298, Fax 499 874 221, e-Mail: [email protected], www.veselyvylet.cz, Herausgeber/Redakteur: Miloslav und Pavel Klimeš, sprachliche Bearbeitung: Věra Pokorná, Jarmila Klimešová, graphische Gestal-tung: Květa Krhánková, Illustrationen: Květa Krhánková, Zdeněk Petira, Stanislav Špelda, Fotografien: Hans Bönsch, Pavel Klimeš, Lenka Klimešová, František Tauchman und Herausgeberarchiv, Satz: Tisk OFSET a.s. Úpice, Tel. 499 881 171, Druck: Garamon s.r.o. Hradec Králové Tel. 495 217 101, deutsche Übersetzung: Hans-J. Warsow, polnische Übersetzung: Andrzej Magala, Redaktionsschluss: 5. 12. 2006, Auflage: 55.000 Stück, davon 26.000 Stück in tschechischer, 23.000 in deutscher und 6.000 in polnischer Sprachversion. Wenn Sie die nächste Ausgabe des Veselý výlet (nächste Ausgabe: 28/ Sommer 2007) per Post zugeschickt haben möchten, schicken Sie bitte zusammen mit Ihrer Adresse 40 CZK, falls sie in der Tschechischen Republik leben, oder 190 CZK, wenn Sie im Ausland leben, oder bestellen Sie sich die Zeitschrift persönlich im Informationszentrum des Veselý výlet in Temný Důl oder in Pec pod Sněžkou.

Alle Autorenrechte vorbehalten! Von zehn Musikanten der Klein Aupaer Kapelle waren gleich vier Vertreter der Salwender-Familie,einschließlich Kapellmeister Joseph mit der Klarinette hinten in der Mitte

Die Hausherrin von der Erlebachbaude, Karoline Erben (hinten in der Mitte), hat den Gästen Trachten geliehen und begleitet sie auf der Harmonika und „Teufelsgeige“.

Zwei Zitherspieler spielen zum Tanz auf - 1929 auf der Wiesenbaude

Der Ziherspieler von der Erlebachbaude musizierte nicht nur, sondern bediente auch gleich noch die Gäste

Im Riesengrund pflegte an der Jungfrau-Maria-Statue ein Alter mit Polyphon zu sitzen

LIVEMUSIK AUF DEN BERGBAUDEN

Die Baudenbesitzer wussten wohl, dass Musik den starken Eindruck und das Zufriedenheitsgefühl der Gäste beim Besuch der Bergbauden noch zu steigern vermochte. Zu Zeiten ohne Radio, Grammofon, CD-Player oder iPods blieb nichts anderes übrig, als echte Musiker zu bezahlen. Bei Leierkästenmänner oder Polyphonspieler ging es zwar eher um Bettelei, aber hin und wieder verschmähte man auch sie nicht, um die Gesellschaft in Fahrt zu bringen. Die Zitherspieler waren von ganz anderem Format. Musikanten mit diesem heute nahezu unbekannten Musikinstrument wa-ren wohl in jeder Bergbaude zu finden. Die berühmten Schlittenfahrten zur Peterbaude in den achtziger Jahren des 19. Jhds. brachten den Gästen gleich drei ebenbürtige Erlebnisse: Dem Pferdegespann verdankte man die bequeme Auffahrt bis auf den Gebirgskamm, ein schlichter Holzfäller sorgte bei der Schussfahrt auf den Hörnerschlitten fürs nötige Adrenalin und zwischendurch heizten die Musiker im ohnehin warmen Restaurant die Atmosphäre noch mehr an. Frau Elisabeth Konopková, die auf der Erlebachbaude über Spindlermühle aufwuchs, erinnert sich gern daran, welch erhabenes Gefühl die Gäste beim Betreten des Lokals übermannte, wenn sie von musikalischen Klängen empfangen wurden. Und wenn mal weniger Betrieb war, wurden die Gäste vom Zitherspieler auch gleich noch bedient. Die untergebrachten Gäste kamen mit der „Teufelsgeige“, wie der Bumbass damals genannt wurde, so richtig in Stimmung. Den Aufzeich-nungen von Karl Schneider zufolge musizierten ganze vierzig Jahre lang jeden Abend zwei Zitherspieler als Alleinunterhalter auf der Wiesenbaude. Der Zitherspieler und Sänger Hans Soukup verkaufte die Texte seiner be-liebten Lieder an Ort und Stelle an die Gäste, damit diese auch gleich mit einstimmen konnten. In unserem Archiv ließe sich so mancher Text finden, aber die Zitherspieler sind offensichtlich ausgestorben. Auf dem letzten Hirschberger Jahrmarkt (Jelená Gora) waren vier wunderschöne Zithern zu sehen, wo spielten sie wohl früher zum Tanz auf?

Besser dran waren Klaviere mit Klavierspielern - junge Lehrer besserten sich mit dem Klavierspiel auf den Bergen das schmale Gehalt etwas auf. Manchmal mischten auch die Gäste selbst mit, so schrieb im Jahre 1914 der Lehrer O. Fibiger auf der Peterbaude Texte, die dann V. Hampel aus Hohenelbe vertonte. Das Lied „Blaue Berge, Grüne Täler .....“avancierte wenig später zur Riesengebirgshymne der deutschsprachigen Bewohner. Wohl jeder Gebirgsort hatte damals seine eigene Kapelle, mitunter auch einen Chor, der neben seinen mit den Gottesdiensten, Hochzeiten und Beerdigungen verbundenen Pflichten auch Möglichkeiten wahr nahm, in Hotels und Gasthöfen zu musizieren. In Malá Úpa war lange Josef Salwen-der vom Nickelberg (Niklův Vrch) und später aus der Siedlung Fichtig (Smrčí) Kapellmeister. In seiner Berghütte, der heutigen Pension U dolu, kamen die Musiker zu ihren Proben zusammen, um vor allem Tanzmusik einzustudieren. Regelmäßig machten sie auf den Grenzbauden Musik, in der Hübnerbaude wurde ja schon bereits seit 1821 Volksmusik gespielt. Gerade die Enkelin des Kapellmeisters, Elfriede Marolt aus Wien, stell-te der Redaktion des Veselý výlet wertvolle Fotografien, zusammen mit

weiteren Materialien zur Verfügung. Auf einem Foto ist Josef Salwender in seiner Hütte völlig von Musikinstrumenten umgeben, die seine Musiker-kollegen für die nächste Probe hier gelassen haben.

In der Kirche steht bis heute der ursprüngliche Notenschrank des Mar- schendorfer Musikvereins, der vor allem Tanzmusikkompositionen en-thält. Der Verein war unter Beteiligung von Berthold von Aichelburg im Ja-hre 1860 gegründet worden. Das zehnköpfige Ensemble machte in Mar-šov, Temný Důl, Albeřice, Lysečiny, in Janské Lázně, ja sogar oft in Malá Úpa auf den Grenzbauden und auch noch höher in den Bergen Musik. Die Fotografie vom 31. Juli 1920 zeigt die Marschendorfer Musikanten bei der ehemaligen Riesenbaude. Der arme Richard Renner, aus dessen Nachlass das Foto stammt, musste als Jüngster die große Trommel samt Becken über die Riesengebirgskämme schleppen. Aus den präzise ge-führten Büchern geht hervor, dass man 1875 zum Silvesterfest für 126 Gulden musizierte, für einen normalen Ball berechnete man 46 Gulden, nach späterer Umrechnung also 23 Kronen. Häufigster Kostenposten der Musiker waren weder Musikinstrumente, noch Noten, sondern Petrole-um für die Petroleumlampen. Noch in den siebziger Jahren machten die letzen Kapellen regelmäßig Musik auf den Bergbauden, von vereinzelten Aktionen wie letztens beim viel diskutierten Auftritt der Beatgruppe MIG 21 auf der Wiesenbaude abgesehen, erklingt der Sound heute nur noch aus Lautsprechern.

WOHIN HEUTE? ZUM JAZZ IM WINDSOR!Als wir über das heutige spärliche Live-Musik-Angebot im Riesengebirge nachdachten, fielen uns außer Folkloreveranstaltungen auch sofort die vier Jazzabende im Hotel Windsor in Spindlermühle ein, mit denen jede Wintersaison bereichert wird. Am Vorsilvesterabend des 30. Dezember tritt der „tschechische Sinatra“ Láďa Kerndl, den viele vom Bildschirm her kennen, mit weltbekannten Swing-Melodien auf. Einen Monat später, nämlich am 25. Januar, bietet Eva Emingerová mit ihrem Quartett das Re-pertoire von Elly Fitzgerald, Louis Armstrong und sonstigen Jazzlegenden dar. Am 22. Februar erklingen beim „ORIGINAL AMERICAN JAZZ“ die berühmtesten amerikanischen Hits der Jazz- und Musicalszene in Darbie-tung des schwarzen Sängers Lee A. Davison, der von einer brillanten drei-köpfigen Jazzband begleitet wird. Die Auftritte von Jana Koubková bei den „Spindlermühler Jazztagen“ sind bereits zur netten Tradition geworden. Diesmal am 15. März mit der Funk-Latin Jazz Band und neuem Repertoire mit Nachdruck auf Funk, Rap und Latin beim Abend “BRASILIANISCHE RYTHMEN IM WINDSOR”. Es erklingen Kompositionen von Maceo Par-ker, der brasilianischen Tania Maria, Bobby Mc Ferrin, Joe Zawinul, Jean Luc Ponty und anderen mehr. Zusammen mit Jana Koubková treten auch der Saxofonist und Sänger Petr Kroutil, der Pianist und Hammondorgel-spieler Ondřej Kabrna, der Bassgitarrist Zdeněk Tichota „Wimpy“ und Pavel Razím am Schlagzeug und Perkussion auf.

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Page 15: RIESENGEBIRGE / 27 „EIN LUSTIGER AUSFLUG” …mit der Aufschrift „Sněžka - Schneekoppe“ stammt aus der letzten Vorkrieg- spoststelle auf der Böhmischen Baude, die Heinrich

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Panorama-Kamera: Täglich werden im 2. Tschechischen Fernsehen von 7.50 - 8.30 Uhr live Landschaftsausschnitte aus Harrachov, Paseky nad Jizerou, Rokytnice nad Jizerou, Vítkovice, Mísečky, Svatý Petr in Špindlerův Mlýn, Černá hora, Pec pod Sněžkou, Velká Úpa, Malá Úpa, Černý Důl und Mladé Buky gezeigt. Ein aktuellen Blick auf die Schneekoppe ist auf der Website www.humlak.cz (webcam) zu finden.

Bergrettungsdienst (Horská služba): Ganzjähriger ständiger Bereitschafts-dienst in Špindlerův Mlýn 499 433 239 (602 448 338). Im Winter in Pec pod Sněžkou499 896 233 ist die Dienststelle täglich von 7 - 22 Uhr geöffnet (außer dieser Zeit 602 448 444).In Malá Úpa auf den Pomezní Boudy 499 891 233 (606 157 935), Janské Lázně 499 895 151 (606 157 936), Strážné 499 434 177 (606 157 934), Harrachov 481 529 449 (602 448 334), Rokytnice nad Jizerou 481 523 781.

Autowerkstätten und Reifenservice: Svoboda nad Úpou - Hlávka 499 871 153, täglich von 7.00-12.00, 13.00-17.00 Uhr, Mladé Buky - Štangl 499 773 263, Reifenservice - 499 773 263, Autoklub Bohemia Assistance 1240.

Stadt- und Gemeindeämter: Horní Maršov 499 874 156, Janské Lázně 499 875 101, Soboda nad Úpou 499 871 105, Pec pod Sněžkou 499 896 215, Malá Úpa 499 891 157, Žacléř 499 878 510, Šp. Mlýn 499 433 226, Amtsstunden jeweils Mo+Mi von 8 - 12 Uhr und von 12,30 - 17 Uhr.

Die Verwaltung des Riesengebirgsnationalparks: Das Zentrum in Pec pod Sněžkou 499 896 213, 8.00-12.00 Uhr, 12.30 - 16.30 (Som. 18.00) Uhr, Špindlerův Mlýn 499 433 228, 8.00 - 16.45 (Som. 18.00), Rokytnice - 481 523 694, Harrachov 481 529 188. Das Museum im Obří Důl 499 736 311, Mo-So 9.00 - 12.00 Uhr, 13.00 - 16.00 Uhr. Information und Wechselstube Temný Důl 499 874 264, tägl. Mo-Do 8.00 - 16.30, Fr. 8.30 - 18.00, Sa+So 9.00 - 16.30. Riesengebirgsmuseum in Vrchlabí täglich außer montags von 8.00 - 16.00 Uhr 499 456 708, Rýchorská bouda 499 895 107.

Forstwirtschaft Vrchlabí: 499 456 111, Forst - Horní Maršov 499 874 161, Pec pod Sněžkou 499 896 214, Svoboda nad Úpou 499 871 159, Špindlerův Mlýn 499 433 282.

Gottesdienste: Horní Maršov Samstag 16.30 Uhr, Svoboda nad Úpou Sonntag 11.00 Uhr, Janské Lázně Sonntag 9.30 Uhr, Velká Úpa Samstag 15.30 Uhr, Žacléř Sonntag 9.30 Uhr, Špindlerův Mlýn Sonntag 10.00 Uhr. Zusammenkünfte der Zeugen Jehovas im Königreichsaal in Trutnov, Bojiště 103. Wöchentliche Zusammenkünfte: Jeden Dienstag (18.45) und Donnerstag (19.00). Öffentliche Vorträge jeweils jeden Sonntag von 9.30 bis 11.30 Uhr und von 16.30 bis 18.30 Uhr.

Tankstellen: Svoboda n. Úpou, täglich geöffnet, Benzina, 499 871 128, 5.00 - 22.00; Lucraco Oil, 499 871 188, 6.00 - 21.00, Pec pod Sněžkou täglich 6.00 - 22.00, 499 522 120. Weitere Tankstellen, die ununterbrochen geöffnet sind, befinden sich in Trutnov und Vrchlabí in Špindlerův Mlýn täglich von 7.00 - 17.00 Uhr (sonntags ab 8 Unr, Tel. 499 433 295).

Grenzübergänge: Malá Úpa 499 891 133 - (auch für KFZ - aber nur PKW) - rund um die Uhr geöffnet, ebenso die Übergänge in Královec bei Žacléř und in Harrachov. Touristen-Grenzübergänge sind bei der Luční bouda, am Slezský dům, der Špindlerova bouda, im Sattel Soví sedlo, und bei der Vosecká bouda, Bobr - Niedamirów, Horní Albeřice - Niedamirów- Im Winter geöffnet: 9.00-16.00 Uhr, im Sommer: 8.00-20.00 Uhr.

Seilbahnen: Zur Schneekoppe Pec pod Sněžkou, Tel. 499 895 137, täglich zu jeder vollen Stunde 8-18 Uhr., die Teilstrecke Růžová hora - Gipfel je nach Wetter. Portášky Velká Úpa, 499 736 347, täglich jede volle Stunde 8.30-17.00 Uhr, von 15. 2. bis17.30. Černá hora Janské Lázně, 499 875 152 täglich um 7.30 und dann jede volle Stunde von 8-18 Uhr. Na Pláň Šp. Mlýn - Sv. Petr, 499 497 215 und Medvědín Šp. Mlýn, 499 433 384 täglich 8.30-16.00 und 18.00 Uhr., Žalý Vrchlabí 499 423 582, Lysá hora Rokytnice, 481 523 833, Čertova hora Harrachov, 481 528 151.

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