Rilke - Toten-Tanz
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Toten-TanzRainer Maria Rilke
SIE brauchen kein Tanz-Orchester;sie hören in sich ein Geheuleals wären sie Eulennester.Ihr Ängsten näßt wie eine Beule,und der Vorgeruch ihrer Fäuleist noch ihr bester Geruch.
Sie fassen den Tänzer fester,den rippenbetreßten Tänzer,den Galan, den ächten Ergänzerzu einem ganzen Paar.Und er lockert der Ordensschwesterüber dem Haar das Tuch;sie tanzen ja unter Gleichen.Und er zieht der wachslichtbleichenleise die Lesezeichenaus ihrem Stunden-Buch.
Bald wird ihnen allen zu heiß,sie sind zu reich gekleidet;beißender Schweiß verleidetihnen Stirne und Steißund Schauben und Hauben und Steine;sie wünschen, sie wären nacktwie ein Kind, ein Verrückter und Eine:die tanzen noch immer im Takt.