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Kreis Coesfeld KREIS COESFELD. Jedes Jahr reisen zahlreiche inter- kulturell interessierte jun- ge Menschen aus dem Kreis Coesfeld ins Ausland, um ihre Sprachkennt- nisse zu vertiefen sowie mehr über den Alltag und die Menschen in Neu- seeland, Australien, Ka- nada, USA und anderen Staaten zu erfahren. Sie lernen, leben und arbeiten in den Ländern, um wirklich in die Kultur ein- tauchen zu können. Auch für eine berufliche Zukunft in Deutschland können diese Erfahrungen sehr wertvoll sein. Das Berufsinformationszen- trum (BiZ) der Agentur für Arbeit in Coesfeld bie- tet dazu am Dienstag, den 19. Juni, um 16 Uhr umfassende Informa- tionen an. Nadine Göllnitz von dem Anbieter Tra- velWorks stellt den Besu- chern in der Veranstal- tung die verschiedenen Möglichkeiten wie Work & Travel, Freiwilli- genarbeit, Sprachreisen, Au-Pair oder Auslands- praktikum vor und er- klärt deren Unterschiede. Anschließend steht sie für Fragen der Besucher zur Verfügung. Die Teil- nahme an der Veranstal- tung der Agentur ist kostenlos. Es wird jedoch um eine Anmeldung ge- beten. Sie kann per E-mail an coesfeld.biz@ar- beitsagentur.de oder tele- fonisch unter der Ruf- nummer 02541 / 919-125 erfolgen. Auslandserfahrungen sammeln Märchenhaft: Dr. Birgit Beisch empfängt die Frauen mit den „grünen Daumen“ als „Hofrätin“ auf Schloss Nordkirchen. Im Barockgarten, erfahren sie, muss viel Gift eingesetzt werden, um den Buchs zu erhalten. Scharf: Paul Schwieters lässt die Teilnehmerinnen Szechuan-Pfeffer, den er selbst anbaut, probieren. Heimelig: Im Garten von Gaby Christensen (r.) in Lüdinghausen lassen es sich die Frauen – in der Garten-Sparte im Internet gibt es offenbar kaum Männer – gut gehen. Detailverliebt: Hübsche Arrangements begeistern im Garten Christensen. Niedlich: Diesen Trend-Garten en mi- niature entdecken die Bloggerinnen bei Schwieters in Holtwick. was eingegangen.“ Da hatte nicht der Zünsler, sondern ein Pilz zugeschlagen. Die Blogger kennen die Schäd- lingsprobleme von den Dia- logen mit ihren „Usern“. Ger- ne lassen sie sich von Schwieters Buchs-Alternati- ven zeigen. Der und seine Frau lehnen wie Christensen die Giftspritze ab: „Wir ha- ben hier ein Biotop und möchten es bewahren.“ Welche Empfehlungen die Bloggerinnen ihren Lesern geben – darauf darf man ge- spannt sein. Die Beet- Schwestern sind zu neunt. Die anderen Mitreisenden arbeiten als Solo-Künstlerin- nen. Nur wenige können vom Bloggen leben. Das hat Fräulein Ordnung alias De- nise Colquhoun aus Nottuln geschafft: „Noch vor ein paar Jahren hätte ich nicht ge- dacht, dass es funktioniert.“ Heute genießt sie die Frei- heit ihres Blogger-Daseins: „Ich setze die Themen, kann machen was mir gefällt.“ Al- lerdings stecke auch viel Ar- beit dahinter. Für Blogger, verrät sie, ist es vor allem wichtig, bei Google gefun- den und oben gelistet zu werden. Und da gebe es eini- ge Tricks, wie der Algorith- mus überlistet werden kann. „Die muss man kennen!“ Kallerhoff hofft, dass die- ser Algorithmus nun auch im Sinne des Kreises Coes- feld arbeitet und so über die Gartenblogs viele Menschen erfahren, „wie schön es bei uns ist.“ Vielleicht setzt dann ja der Kreis Coesfeld bald bundesweit Garten-Trends. te dazu frei vorträgt, gibt’s Beifall. Die Frauen erfahren, dass dort, wo heu- te die Büste der Dichterin steht, früher ein Gemüse- garten war und dass An- nette keinen Blumenkohl mochte: „Aber der schmeckte seinerzeit wohl auch anders.“ Weiter geht’s in ein privates Para- dies. Gaby Christensen zeigt die üppige Blütenfülle ihres Bauerngartens in Leversum und liefert viele Hinter- grund-Infos dazu. „Es gibt pflegeleichte Alternativen zu den Kiesgärten, wie sie heu- te überall Mode sind“, gibt sie den „Influencern“ mit auf den Weg, dass naturnahe Gärten auch nicht viel Arbeit machen müssen. Dass es in einem Barock- garten, der von Buchs-Orna- menten lebt, ohne die Gift- spritze scheinbar nicht geht, macht Dr. Birgit Beisch, die ihre Gäste am Schloss Nord- kirchen im Kostüm einer „Hofrätin“ begrüßt, deutlich. „Aber auch hier ist schon tag auch die Bloggerinnen, als sie am Morgen am Kreis- haus in Coesfeld den Bus be- steigen, nicht, wo es genau hingeht. Kallerhoff hat wohl ins Schwarze getroffen. „Oh, was ist das denn für eine Va- rietät?“, schallt es schon bei der ersten Station in Holt- wick über den Hof. Noch vie- le begeisterte „Ahs“ und „Ohs“ sollen folgen. Zum Beispiel als sie im romanti- schen Park von Burg Hüls- hoff vor einer uralten Eibe stehen, die noch aus Annet- tes Zeit stammt. Die Handys und Fotokameras klicken. Und als Gästeführerin Mar- git Dohrenbusch noch ein passendes Gedicht der Dros- sie, welche Trends es für den heimi- schen Garten oder Balkon gibt und wie Menschen, denen der sprichwörtli- che grüne Daumen na- türlicherseits nicht ange- wachsen ist, daheim trotz- dem Wohl- fühloasen schaffen oder Gemüse ern- ten können. Trendsetter könnte dabei doch mal der Kreis Coes- feld mit sei- nen Gärten und Parks sein, hatte sich Marina Kallerhoff von der Abteilung Kreisentwicklung des Kreises Coesfeld gedacht – und kurzerhand Kontakt zur Blogger-Szene aufge- nommen, um sie auf diese Bustour durch den Kreis Coesfeld einzuladen. „Vor- bild waren dafür die Reisen ins Unbekannte, die es wäh- rend der Regionale 2016 für „Neubürger“ gab. Und so wissen an diesem Donners- Von Detlef Scherle KREIS COESFELD. Paul Schwie- ters reicht Szechuan-Pfeffer herum, der an einem der Sträucher wächst, die neben unzähligen anderen Spezia- litäten auf seinem Betrieb in Holtwick gedeihen. „Probie- ren Sie mal, der schmeckt zi- tronig!“ Die Damen-Riege, die er am Donnerstag in sei- ner Gärtnerei in Holtwick zu Gast hat, ziert sich nicht. Sie kauen genüsslich auf den rötlichen Fruchthüllen he- rum. Beim Rundgang hän- gen sie – die Warnung seiner Frau Eva („Wenn der an- fängt, ist er nur schwer zu stoppen!“) ignorierend – an seinen Gärtner-Lippen. Es gilt schließlich, Trends auf- zuspüren; Neues herauszu- kitzeln. Für ihre „Follower“. Denn die sieben Frauen, die aus ganz NRW und Bremen kommen, sind Garten-Blog- gerinnen. Ihre Label heißen „Beet- Schwestern“, „Fräulein Ord- nung“, „Kistengrün“, „Ruhr- pottlady“ oder „Gartenbud- delei“: Im Internet erklären Imposant: Im Park von Burg Hülshoff staunen die Garten-Bloggerinnen über die angeblich dickste Eibe in ganz Europa. Fotos: ds „BeetSchwestern“ Trends auf der Spur Bloggerinnen aus NRW und Bremen erkunden Gärten und Parks im Kreis Coesfeld AZ-Pressehaus Rosenstraße 2 48653 Coesfeld Fax 0 25 41 / 92 11 55 Redaktion Kreis Coesfeld Detlef Scherle 2 0 25 41 / 92 11 57 [email protected] Kontakt Cannabis überholt erstmals Alkohol bei Neufällen liert Zugang zu Ersatzdrogen (Substitution) erhielten. Da- bei wurden sie von Ärzten und Sozialfacharbeitern be- gleitet. 26 davon nutzten das Angebot in Coesfeld, 15 in Dülmen, 10 in Lüdinghau- sen – überwiegend im Alter von 35 bis 50 Jahren. Auch auf das Phänomen Mediensucht reagierten die Experten und erhielten 2017 den Zuschlag für ihr Modell- projekt „interface extended“, in dessen Rahmen ein spe- zielles Beratungsprogramm angeboten wird. der Abhängige machen. An- ders sieht es bei der Frühin- tervention bei erstauffälli- gen Drogenkonsumenten (FreD) aus. Es sind wegen Straffälligkeit zugewiesene Jugendliche und junge Er- wachsene, die an der Maß- nahme teilnehmen müssen. „Aber am Ende der Therapie wird diese durchweg positiv von den Klienten bewertet“, so Suchtberaterin Lioba Krü- ger-Rosenke. Carla Dieckmann küm- merte sich im letzten Jahr um 61 Süchtige, die kontrol- wendeten sich 2017 an die Sucht- und Drogenberatung der Awo. Mit 96 Cannabis- süchtigen holte sich erstmals diese Gruppe Abhängiger mehrheitlich Unterstützung. Es folgen in der Rangord- nung 79 Alkoholabhängige und 28 Angehörige. Damit kann nicht generell auf eine Änderung des Suchtverhal- tens geschlossen werden. In der Gesamtbilanz bleibt mit 194 Beratungsfällen Alkohol das Drogenproblem Num- mer 1. Den ersten Schritt muss Schwankungen im norma- len Bereich, erklärte er. Bei der Hilfe für einen Suchterkrankten ist das Zu- sammenspiel vieler Akteure notwendig. Deshalb ist Fla- sche besonders stolz auf die Fachabende „Sucht, Begleit- erkrankungen und Arznei- mitteltherapie“ für Experten in 2017. Denn der Erfolg ei- ner Beratung steht und fällt mit dem Vertrauen. Und für diese Arbeit braucht es fach- übergreifendes Wissen und Verständnis. 252 neue Suchterkrankte Von Hartmut Levermann DÜLMEN. Sucht ist wie eine schnelle Fahrt auf der Auto- bahn – auf einen Abgrund zu. Die Aufgabe der Sucht- und Drogenberatung sieht Ulrich Flasche, Leiter dieser Einrichtung der Awo in Dül- men, darin, Ausfahrten durch ein „dornenbewehrtes Gestrüpp“ zu schlagen und diese Wege aufzuzeigen. Da- von konnten im letzten Jahr 539 Süchtige profitieren, 48 Klienten weniger als im Jahr 2016. Das seien statistische Awo-Suchtberatung legt Jahresbericht für 2017 vor In der Suchtberatungsstelle Dülmen stellten (v. l.) Carla Dieckmann (Fachstelle Substitution), Ulrich Flasche (Leitung), Awo-Geschäftsführer Harry Junghans und Lioba Krüger-Rosenke (Frühintervention bei erstauf- fälligen Drogenkonsumenten) den Jahresbericht der Einrichtung für 2017 vor. Foto: hlm „Wir haben hier ein Biotop und möchten es bewahren.“ Eva Schwieters COESFELD Freilichtbühne: „Michel aus Lönneberga“, Musical für die ganze Familie, Premiere: Samstag, 15 Uhr, Karten: 202541 / 3355 oder | www.frei- lichtbuehne-coesfeld.de Tag der offenen Tür mit Hähnewettkrähen: u.a. mit Oldtimertreckern und Tierschau, Rassegeflügelzuchtverein, Sonntag, 11 - 16 Uhr, Hof Els- becker, Stripperhook 8 in Lette BILLERBECK Kaffeekonzert mit dem Duo „Fjarill“: Sonntag, 16 Uhr, Kolvenburg, Kar- ten an der Tageskasse für 18 Euro Freilichtbühne: „Emil und die Detektive“, Schauspiel für die ganze Fami- lie, Sonntag, 16 Uhr, Weihgarten, Karten: 2 02543 / 1020 oder unter | www.freilichtbuehne-billerbeck.de Orgelkonzert: Lukas Maschke spielt Werke von Liszt in Gedenken an den verstorbenen Dr. Hans-Peter Siedhoff, Sonntag, 18 Uhr im Ludgerus- dom. Eintritt frei ROSENDAHL Konzert: „ABBA Fever“, Samstag, 20 Uhr, Zweifachsporthalle in Oster- wick, Karten an der Abendkasse für 28 Euro NOTTULN Offener Garten bei Familie Rombach, Sonntag, ab 11 Uhr, Flurstraße 21 Konzert mit den „RockNotts“, Sonntag, 15.30 Uhr, Restaurant Harrys Speisekammer, Draum 105 Kleiner Musiksommer: Groschenroman-Musical „Das Rätsel der fiesen Abtei“ mit dem Orchester Gerhard Lewandowski, Sonntag, 17 Uhr, St.- Bonifatius-Kirche in Schapdetten, anschl. Begegnung mit den Musikern HAVIXBECK Musikschulfest mit Unterhaltungsprogramm, Samstag, ab 14.30 Uhr, Sonntag, 11 - 17 Uhr, Vorplatz der Musikschule SENDEN „Gartentraum“: u.a. mit Speisen und Getränke aus der Region, Ausstel- lung zu „Blüten, Grünzeug und Früchtchen“, Sonntag, 11 - 18 Uhr, poe- tische Schlossparkführung um 12 Uhr, Sonderführung um 16 Uhr, Schloss Senden, Karten an der Tageskasse für 3 Euro NORDKIRCHEN Tag der offenen Gärten: Samstag und Sonntag u. a. mit Führungen, Schlosspark LÜDINGHAUSEN Fantasyfest „Annotopia“ mit Kinderprogramm und Abendshow mit Live- Musik, Samstag, 10 - 24 Uhr, Sonntag 10 - 19 Uhr, Burg Vischering, Ein- tritt: 12 Euro Erw., bis 15 J. 8 Euro, Familienticket 39 Euro, Wochenend- ticket: 20 Euro Erw., 13 Euro Kinder, 65 Euro Familien | www.annotopia.eu „Lüdinghausen Karibisch“: Samstag ab 16 Uhr, Sonntag ab 11 Uhr, Marktplatz Ausstellung „friedenken“: Sonntag, 11 - 17 Uhr, Kapelle auf Burg Vi- schering Wochenendtipps KREIS COESFELD Samstag, 9. Juni 2018 NR. 131 RKC1WA09

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Kreis Coesfeld

KREIS COESFELD. Jedes Jahrreisen zahlreiche inter-kulturell interessierte jun-ge Menschen aus demKreis Coesfeld ins Ausland,um ihre Sprachkennt-nisse zu vertiefen sowiemehr über den Alltagund die Menschen in Neu-seeland, Australien, Ka-nada, USA und anderenStaaten zu erfahren. Sielernen, leben und arbeitenin den Ländern, umwirklich in die Kultur ein-tauchen zu können.Auch für eine beruflicheZukunft in Deutschlandkönnen diese Erfahrungensehr wertvoll sein. DasBerufsinformationszen-trum (BiZ) der Agenturfür Arbeit in Coesfeld bie-tet dazu am Dienstag,den 19. Juni, um 16 Uhr

umfassende Informa-tionen an. Nadine Göllnitzvon dem Anbieter Tra-velWorks stellt den Besu-chern in der Veranstal-tung die verschiedenenMöglichkeiten wieWork & Travel, Freiwilli-genarbeit,Sprachreisen,Au-Pair oder Auslands-praktikum vor und er-klärt deren Unterschiede.Anschließend steht siefür Fragen der Besucherzur Verfügung. Die Teil-nahme an der Veranstal-tung der Agentur istkostenlos. Es wird jedochum eine Anmeldung ge-beten. Sie kann per E-mailan [email protected] oder tele-fonisch unter der Ruf-nummer 02541 / 919-125erfolgen.

Auslandserfahrungen sammeln

Märchenhaft: Dr. Birgit Beisch empfängt die Frauenmit den „grünen Daumen“ als „Hofrätin“ auf SchlossNordkirchen. Im Barockgarten, erfahren sie, muss vielGift eingesetzt werden, um den Buchs zu erhalten.

Scharf: Paul Schwieters lässt die TeilnehmerinnenSzechuan-Pfeffer, den er selbst anbaut, probieren.

Heimelig: Im Garten von Gaby Christensen (r.) in Lüdinghausen lassen es sich die Frauen –in der Garten-Sparte im Internet gibt es offenbar kaum Männer – gut gehen.

Detailverliebt: Hübsche Arrangementsbegeistern im Garten Christensen.

Niedlich: Diesen Trend-Garten en mi-niature entdecken die Bloggerinnenbei Schwieters in Holtwick.

was eingegangen.“ Da hattenicht der Zünsler, sondernein Pilz zugeschlagen. DieBlogger kennen die Schäd-lingsprobleme von den Dia-logen mit ihren „Usern“. Ger-ne lassen sie sich vonSchwieters Buchs-Alternati-ven zeigen. Der und seineFrau lehnen wie Christensendie Giftspritze ab: „Wir ha-ben hier ein Biotop undmöchten es bewahren.“

Welche Empfehlungen dieBloggerinnen ihren Leserngeben – darauf darf man ge-spannt sein. Die Beet-Schwestern sind zu neunt.Die anderen Mitreisenden

arbeiten als Solo-Künstlerin-nen. Nur wenige könnenvom Bloggen leben. Das hatFräulein Ordnung alias De-nise Colquhoun aus Nottulngeschafft: „Noch vor ein paarJahren hätte ich nicht ge-dacht, dass es funktioniert.“

Heute genießt sie die Frei-heit ihres Blogger-Daseins:„Ich setze die Themen, kannmachen was mir gefällt.“ Al-lerdings stecke auch viel Ar-beit dahinter. Für Blogger,verrät sie, ist es vor allemwichtig, bei Google gefun-den und oben gelistet zuwerden. Und da gebe es eini-ge Tricks, wie der Algorith-mus überlistet werden kann.„Die muss man kennen!“

Kallerhoff hofft, dass die-ser Algorithmus nun auchim Sinne des Kreises Coes-feld arbeitet und so über dieGartenblogs viele Menschenerfahren, „wie schön es beiuns ist.“ Vielleicht setzt dannja der Kreis Coesfeld baldbundesweit Garten-Trends.

te dazu freivorträgt,gibt’s Beifall.Die Frauenerfahren, dassdort, wo heu-te die Büsteder Dichterinsteht, früherein Gemüse-garten warund dass An-nette keinenBlumenkohlmochte:„Aber derschmeckteseinerzeitwohl auchanders.“

Weitergeht’s in ein privates Para-dies. Gaby Christensen zeigtdie üppige Blütenfülle ihresBauerngartens in Leversumund liefert viele Hinter-grund-Infos dazu. „Es gibtpflegeleichte Alternativen zuden Kiesgärten, wie sie heu-te überall Mode sind“, gibtsie den „Influencern“ mit aufden Weg, dass naturnaheGärten auch nicht viel Arbeitmachen müssen.

Dass es in einem Barock-garten, der von Buchs-Orna-menten lebt, ohne die Gift-spritze scheinbar nicht geht,macht Dr. Birgit Beisch, dieihre Gäste am Schloss Nord-kirchen im Kostüm einer„Hofrätin“ begrüßt, deutlich.„Aber auch hier ist schon

tag auch die Bloggerinnen,als sie am Morgen am Kreis-haus in Coesfeld den Bus be-steigen, nicht, wo es genauhingeht.

Kallerhoff hat wohl insSchwarze getroffen. „Oh,was ist das denn für eine Va-rietät?“, schallt es schon beider ersten Station in Holt-wick über den Hof. Noch vie-le begeisterte „Ahs“ und„Ohs“ sollen folgen. ZumBeispiel als sie im romanti-schen Park von Burg Hüls-hoff vor einer uralten Eibestehen, die noch aus Annet-tes Zeit stammt. Die Handysund Fotokameras klicken.Und als Gästeführerin Mar-git Dohrenbusch noch einpassendes Gedicht der Dros-

sie, welcheTrends es fürden heimi-schen Gartenoder Balkongibt und wieMenschen,denen dersprichwörtli-che grüneDaumen na-türlicherseitsnicht ange-wachsen ist,daheim trotz-dem Wohl-fühloasenschaffen oderGemüse ern-ten können.

Trendsetterkönnte dabeidoch mal derKreis Coes-feld mit sei-nen Gärtenund Parks sein, hatte sichMarina Kallerhoff von derAbteilung Kreisentwicklungdes Kreises Coesfeld gedacht– und kurzerhand Kontaktzur Blogger-Szene aufge-nommen, um sie auf diese

Bustour durch den KreisCoesfeld einzuladen. „Vor-bild waren dafür die Reisenins Unbekannte, die es wäh-rend der Regionale 2016 für„Neubürger“ gab. Und sowissen an diesem Donners-

Von Detlef Scherle

KREIS COESFELD. Paul Schwie-ters reicht Szechuan-Pfefferherum, der an einem derSträucher wächst, die nebenunzähligen anderen Spezia-litäten auf seinem Betrieb inHoltwick gedeihen. „Probie-ren Sie mal, der schmeckt zi-tronig!“ Die Damen-Riege,die er am Donnerstag in sei-ner Gärtnerei in Holtwick zuGast hat, ziert sich nicht. Siekauen genüsslich auf denrötlichen Fruchthüllen he-

rum. Beim Rundgang hän-gen sie – die Warnung seinerFrau Eva („Wenn der an-fängt, ist er nur schwer zustoppen!“) ignorierend – anseinen Gärtner-Lippen. Esgilt schließlich, Trends auf-zuspüren; Neues herauszu-kitzeln. Für ihre „Follower“.Denn die sieben Frauen, dieaus ganz NRW und Bremenkommen, sind Garten-Blog-gerinnen.

Ihre Label heißen „Beet-Schwestern“, „Fräulein Ord-nung“, „Kistengrün“, „Ruhr-pottlady“ oder „Gartenbud-delei“: Im Internet erklären

Imposant: Im Park von Burg Hülshoff staunen die Garten-Bloggerinnenüber die angeblich dickste Eibe in ganz Europa. Fotos: ds

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Redaktion Kreis Coesfeld

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Cannabis überholt erstmals Alkohol bei Neufällenliert Zugang zu Ersatzdrogen(Substitution) erhielten. Da-bei wurden sie von Ärztenund Sozialfacharbeitern be-gleitet. 26 davon nutzten dasAngebot in Coesfeld, 15 inDülmen, 10 in Lüdinghau-sen – überwiegend im Altervon 35 bis 50 Jahren.

Auch auf das PhänomenMediensucht reagierten dieExperten und erhielten 2017den Zuschlag für ihr Modell-projekt „interface extended“,in dessen Rahmen ein spe-zielles Beratungsprogrammangeboten wird.

der Abhängige machen. An-ders sieht es bei der Frühin-tervention bei erstauffälli-gen Drogenkonsumenten(FreD) aus. Es sind wegenStraffälligkeit zugewieseneJugendliche und junge Er-wachsene, die an der Maß-nahme teilnehmen müssen.„Aber am Ende der Therapiewird diese durchweg positivvon den Klienten bewertet“,so Suchtberaterin Lioba Krü-ger-Rosenke.

Carla Dieckmann küm-merte sich im letzten Jahrum 61 Süchtige, die kontrol-

wendeten sich 2017 an dieSucht- und Drogenberatungder Awo. Mit 96 Cannabis-süchtigen holte sich erstmalsdiese Gruppe Abhängigermehrheitlich Unterstützung.Es folgen in der Rangord-nung 79 Alkoholabhängigeund 28 Angehörige. Damitkann nicht generell auf eineÄnderung des Suchtverhal-tens geschlossen werden. Inder Gesamtbilanz bleibt mit194 Beratungsfällen Alkoholdas Drogenproblem Num-mer 1.

Den ersten Schritt muss

Schwankungen im norma-len Bereich, erklärte er.

Bei der Hilfe für einenSuchterkrankten ist das Zu-sammenspiel vieler Akteurenotwendig. Deshalb ist Fla-sche besonders stolz auf dieFachabende „Sucht, Begleit-erkrankungen und Arznei-mitteltherapie“ für Expertenin 2017. Denn der Erfolg ei-ner Beratung steht und fälltmit dem Vertrauen. Und fürdiese Arbeit braucht es fach-übergreifendes Wissen undVerständnis.

252 neue Suchterkrankte

Von Hartmut Levermann

DÜLMEN. Sucht ist wie eineschnelle Fahrt auf der Auto-bahn – auf einen Abgrundzu. Die Aufgabe der Sucht-und Drogenberatung siehtUlrich Flasche, Leiter dieserEinrichtung der Awo in Dül-men, darin, Ausfahrtendurch ein „dornenbewehrtesGestrüpp“ zu schlagen unddiese Wege aufzuzeigen. Da-von konnten im letzten Jahr539 Süchtige profitieren, 48Klienten weniger als im Jahr2016. Das seien statistische

Awo-Suchtberatung legt Jahresbericht für 2017 vor

In der Suchtberatungsstelle Dülmen stellten (v. l.) Carla Dieckmann(Fachstelle Substitution), Ulrich Flasche (Leitung), Awo-GeschäftsführerHarry Junghans und Lioba Krüger-Rosenke (Frühintervention bei erstauf-fälligen Drogenkonsumenten) den Jahresbericht der Einrichtung für2017 vor. Foto: hlm

„Wir haben hier einBiotop und möchtenes bewahren.“Eva Schwieters

COESFELDFreilichtbühne: „Michel aus Lönneberga“, Musical für die ganze Familie,Premiere: Samstag, 15 Uhr, Karten: 202541 / 3355 oder | www.frei-lichtbuehne-coesfeld.de

Tag der offenen Tür mit Hähnewettkrähen: u.a. mit Oldtimertreckernund Tierschau, Rassegeflügelzuchtverein, Sonntag, 11 - 16 Uhr, Hof Els-becker, Stripperhook 8 in LetteBILLERBECKKaffeekonzert mit dem Duo „Fjarill“: Sonntag, 16 Uhr, Kolvenburg, Kar-ten an der Tageskasse für 18 Euro

Freilichtbühne: „Emil und die Detektive“, Schauspiel für die ganze Fami-lie, Sonntag, 16 Uhr, Weihgarten, Karten: 2 02543 / 1020 oder unter| www.freilichtbuehne-billerbeck.de

Orgelkonzert: Lukas Maschke spielt Werke von Liszt in Gedenken an denverstorbenen Dr. Hans-Peter Siedhoff, Sonntag, 18 Uhr im Ludgerus-dom. Eintritt freiROSENDAHLKonzert: „ABBA Fever“, Samstag, 20 Uhr, Zweifachsporthalle in Oster-wick, Karten an der Abendkasse für 28 Euro

NOTTULNOffener Garten bei Familie Rombach, Sonntag, ab 11 Uhr, Flurstraße 21Konzert mit den „RockNotts“, Sonntag, 15.30 Uhr, Restaurant HarrysSpeisekammer, Draum 105

Kleiner Musiksommer: Groschenroman-Musical „Das Rätsel der fiesenAbtei“ mit dem Orchester Gerhard Lewandowski, Sonntag, 17 Uhr, St.-Bonifatius-Kirche in Schapdetten, anschl. Begegnung mit den MusikernHAVIXBECKMusikschulfest mit Unterhaltungsprogramm, Samstag, ab 14.30 Uhr,Sonntag, 11 - 17 Uhr, Vorplatz der MusikschuleSENDEN„Gartentraum“: u.a. mit Speisen und Getränke aus der Region, Ausstel-lung zu „Blüten, Grünzeug und Früchtchen“, Sonntag, 11 - 18 Uhr, poe-tische Schlossparkführung um 12 Uhr, Sonderführung um 16 Uhr,Schloss Senden, Karten an der Tageskasse für 3 EuroNORDKIRCHENTag der offenen Gärten: Samstag und Sonntag u. a. mit Führungen,SchlossparkLÜDINGHAUSENFantasyfest „Annotopia“ mit Kinderprogramm und Abendshow mit Live-Musik, Samstag, 10 - 24 Uhr, Sonntag 10 - 19 Uhr, Burg Vischering, Ein-tritt: 12 Euro Erw., bis 15 J. 8 Euro, Familienticket 39 Euro, Wochenend-ticket: 20 Euro Erw., 13 Euro Kinder, 65 Euro Familien

| www.annotopia.eu„Lüdinghausen Karibisch“: Samstag ab 16 Uhr, Sonntag ab 11 Uhr,Marktplatz

Ausstellung „friedenken“: Sonntag, 11 - 17 Uhr, Kapelle auf Burg Vi-schering

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