Römische Literatur I: Caesar, Catull, Cicero - School-Scout · Cingetorix Caesar, BG V 3, 1-5 II...

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Römische Literatur I: Caesar, Catull, Cicero

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Vorwort

Die hier ausgewählten Texte aus der römischen Literatur sind das Ergebnis einer 34-jährigen Tätigkeit im

Gymnasialdienst und bieten eine große Auswahl an Texten folgender Autoren von Caesar, Catull und

Cicero. Weitere Autoren, wie Livius, Nepos, Ovid, Plinius d. J. , Sallust, Seneca, Tacitus und Vergil werden

Gymnasium am meisten gelesenen Schriftsteller und Dichter.

Diese Sammlung soll vor allem jungen Kolleginnen und Kollegen als Anregung für die Konzeption von

Klassenarbeiten in der S I und Kursarbeiten / Klausuren in der Oberstufe dienen.

Denjenigen Arbeiten, welche noch ohne Benutzung des Lexikons (S I) geschrieben werden, sind

umfangreichere Hilfen beigefügt. Die Lösungen zu den Zusatzaufgaben sind oft nur stichwortartig verfasst

und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, da der Wissensstand der betreffenden Klassen / Kurse

sehr unterschiedlich sein kann.

Je nach Schwierigkeitsgrad sind die Arbeiten hinter den Autoren mit I (=leicht), II (=normal) oder III

(=anspruchsvoll) gekennzeichnet.

Autor und Verlag wünschen Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Arbeit.

Übersicht über die Klassenarbeiten / Klausuren (Kursarbeiten)

Nr. Thema Autor Schwierigkeits-

grad

4.1.1 Caesar bei den Treverern Caesar, BG VI 9, 1-7 II

4.1.2 Caesar gegen Belger Caesar, BG II 1, 1; 2, 1-4 II

4.1.3 Indutiomarus u. Cingetorix Caesar, BG V 3, 1-5 II

4.1.4 2 zwielichtige Gestalten im Heer Caesar, BC III 59 III

4.1.5 Caesar üb. die Britannier Caesar, BG V 14, 1-4 I

4.1.6 Caesar üb. 2 Centurionen Caesar, BG V 44, 1-5; 13 II

4.1.7 Caesar vor der Überfahrt nach

Britannien Caesar, BG 21, 1-6 II

4.1.8 Schlacht bei Bibracte Caesar, BG I 26, 1-5 II

4.1.9 Aufstand der Moriner Caesar, BG IV 38, 1-4 I

4.1.10 Vor der Schlacht geg. Germanen Caesar, BG I 39, 1-5 III

4.1.11 Caesar bei Corfinium Caesar, BC I 23, 1-3; 5; 24, 1 II

4.1.12 Heldentat eines Adlerträgers an der

Küste Britanniens Caesar, BG IV 25, 3-6; 26, 1-3 III

4.1.13 Curio in Afrika gegen Pompeianer Caesar, BC II 26, 1-4 I

4.1.14 Caesar vor einer Stadt in Afrika Caesar, B. Afr. 7, 1-5 I

4.2.1 Sirmio Catull, c. 31 GK II

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4.2.2 Suffenus Catull, c. 22 LK I-II

4.2.3 Vergleich zweier Mädchen Catull, c. 43/ 86 GK II

4.3.1 Statue des Merkur in Tyndaris Cicero, In Verr. IV 39/ 84 f I

4.3.2 Statue der Diana in Segesta Cicero, In Verr. IV 33 f. / 72; 74

f. II

4.3.3 Schicksal von inhaftierten Kapitänen Cicero, In Verr. V 45 / 117 f. GK I

4.3.4 res Cicero, In Verr. V 10 ff. / 26 ff. LK III

4.3.5 Wechsel von Monarchie zur Republik Cicero, De re publ. II 25/ 45 f. GK III

4.3.6 Verschiedene Lebensweisen Cicero, De off. I 20/ 69 f. GK II

4.3.7 Cicero, Pro Sestio 65 f. / 136 ff. LK III

4.3.8 Aufgaben eines wahren Römers Cicero, Pro Sestio 66/ 139 GK II

4.3.9 Sokrates zum Tod Cicero, Tusc. disp. I 41/ 98 f. LK III

4.3.10 Aufgaben des Staatslenkers Cicero, De off. II 21/ 73 ff. GK II

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Zu den Autoren

1. Gaius Iulius Caesar

13. Juli 100 v. Chr. Gaius Julius Caesar wird geboren. Er gehört zu der vornehmen gens Iulia, die

sich rühmt, von Iulus (=Ascanius), dem Sohn des Aeneas, abzustammen, aber in

der Politik noch keine bedeutende Rolle gespielt hat. Caesars Mutter ist eine Schwester des Popularen Marius und so ist es verständlich, dass Caesar den Popularen zuneigt.

84 v. Chr. Caesar heiratet Cornelia, die Tochter des Popularenführers Cinna. 83 v. Chr. Sulla kehrt aus dem Osten zurück und verlangt von Caesar, dass er sich von

Cornelia scheiden lässt. Caesar weigert sich, wird aber schließlich von Sulla in Ruhe gelassen.

81-78 v. Chr. Militärische Missionen im Osten.

75 v. Chr. Rhetorische Studien bei Molon auf Rhodos. 74 v. Chr. Erneute militärische Aufgaben im Osten gegen die Seeräuber. 73 v. Chr. Caesar wird Pontifex. Beginn der politischen Laufbahn

69 v. Chr. Tod der Cornelia. Später heiratet Caesar noch dreimal. 68 v. Chr. Quaestor in Spanien. 65 v. Chr. Als curulischer Aedil veranstaltet Caesar sehr aufwendige Spiele in Rom.

63 v. Chr. Caesar wird zum Pontifex Maximus gewählt. Undurchsichtige Rolle bei der Coniuratio Catilinae.

62 v. Chr. Caesar wird Praetor.

62-61 v. Chr. Propraetor in Hispania ulterior. 60 v. Chr. Sog. 1. Triumvirat 1 zwischen Pompeius, Crassus und Caesar, ohne deren

Einverständnis in der römischen Politik nichts mehr läuft. 59 v. Chr. Caesars Konsulat mit Bibulus, den Caesar völlig ausschaltet. Pompeius heiratet

Caesars Tochter Iulia.

58-51 v. Chr. Als Prokonsul unterwirft Caesar ganz Gallien und fördert dadurch die Romanisierung des Landes und der östlichen Grenzgebiete.

56 v. Chr. Erneuerung des Triumvirats in Luca.

54 v. Chr. Mit dem Tod der Iulia lockern sich die Familienbande zwischen Caesar und Pompeius.

53 v. Chr. Crassus fällt in der Schlacht bei Carrhae gegen die Parther.

52 v. Chr. Pompeius nähert sich den Optimaten an und wird wegen chaotischer Verhältnisse in Rom zum consul sine collega gewählt. Die Fronten zwischen Caesar und dem

Senat (Optimaten) verhärten sich. 49 v. Chr. Der Senat beschließt per S.C.U. , dass Caesar sein starkes Heer entlassen soll.

Zugleich erhalten Pompeius und die übrigen Amtsträger diktatorische

Vollmachten. Caesar weigert sich den Beschluss des Senats anzuerkennen. Er überschreitet in Norditalien den kleinen Grenzfluss Rubikon (anerrífto kýbos = lat. iacta alea est (o)! o. alea iacta est!) .

49-46 v. Chr. Bürgerkrieg zwischen Caesar und Pompeius und seinen Anhängern. 48 v. Chr. Niederlage des Pompeius bei Pharsalos (Griechenland), Flucht des Pompe ius

nach Ägypten und seine Ermordung.

48-47 v. Chr. Alexandrinischer Krieg: Caesar wird in Alexandria eingeschlossen (Brand der Bibliothek).

47 v. Chr. Mit Hilfe der aus Kleinasien eingetroffenen Ersatztruppen besiegt Caesar

Ptolemaios und setzt dessen Schwester Kleopatra als Königin von Ägypten ein.

1 Das 2. Triumvirat w ird i. Jahr 43 v. Chr. zwischen Lepidus, Marcus Antonius und Octavian geschlossen.

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Sieg Caesars bei Zela ( veni, vidi, vici ) in Kleinasien über Pharnakes von Pontos, Rückkehr nach Rom, Ernennung zum Diktator auf 1 Jahr und Konsul für 46.

46 v. Chr. Sieg über Pompeianer bei Thapsus (Provinz Africa). Caesar wird auf 10 Jahre

zum Diktator ernannt. Kalenderreform. 45 v. Chr. Sieg bei Munda (Spanien) über die letzten Pompeianer. Caesar wird Diktator auf

Lebenszeit. Das erregt die Gemüter der Republikaner. - Planung eines Feldzuges gegen die Parther.

15.3.44 v. Chr. Obwohl Caesar das ihm von Marcus Antonius angebotene Königsdiadem

abgewiesen hat, wird er von den Anhängern der Republik unter Führung des C. Cassius und M. Iunius Brutus ermordet.

Caesar war zweifellos ein ganz bedeutender Staatsmann. Er hatte die Zeichen der Zeit erkannt und hatte bemerkt, dass die alte Republik nicht mehr zu retten war, weil der Staat nur durch eine straffere Führung erhalten werden konnte, welche die alte Republik nicht mehr gewährleistete. Sicherlich war die Wahl seiner

Mittel zumindest ungeschickt, denn seine Methoden erinnerten zu sehr an ein eventuell angestrebtes hellenistisches Königtum. Sein Nachfolger Octavian, der spätere Augustus, lernte aus den Fehlern seines Adoptivvaters Caesar und versuchte auf e legantere Weise das Ziel Caesars zu vollenden, zumal Octavian,

nachdem man ihm zum Augustus ernannt hatte, intensiv auf eine sittliche Erneuerung des römischen Volkes hinarbeitete.

Caesars Fähigkeiten als Feldherr sind unbestritten.2 Er wusste seine Soldaten für sich zu begeistern und dank seiner psychologischen Begabung fest an sich zu binden.

So ist es zu erklären, dass Caesars Persönlichkeit das Interesse der Schriftsteller und Dichter aller nachfolgenden Jahrhunderte erweckt hat. Die Palette reicht von Sueton über Lucan, Plutarch, Dante,

Petrarca, Hans Sachs, Shakespeare, Corneille, Th. Wilder, Bert Brecht bis W. Jens. Als Schriftsteller, der er eventuell nur aus politischen Gründen (Werbung durch seine Leistungen) sein

wollte, war Caesar außerordentlich begabt. Sein vollendeter und glatter Stil (im Bellum Gallicum 1-73) und die packende Art der Schilderung vermögen durchaus zu begeistern.4 So war Caesars Bellum Gallicum in

Deutschland eigentlich immer in den Gymnasien die Lektüre Nr. 1. Aus heutige r Sicht wird man allerdings

eine Rolle spielten (Germanenkapitel) und dass durch die kriegerischen Schilderungen eine Begeisterung

für das Kriegswesen angelegt werden sollte. Das soll aber nicht das etnographische Interesse an Caesars Kapitel über die Urgeschichte der Germanen eindämmen! Das Argument, Caesar sei für Schüler ab ca. 13 Jahren gut verständlich, trifft größtenteils zu, aber nicht

immer, denn selbst Germanisten bereiten z. B. die Kapitel mit oratio obliqua (z. B. BG I 44 f) bei der Formulierung im Deutschen einiges Kopfzerbrechen. Hinzu kommt, dass Schüler ab ca. 13 Jahre die taktischen Schachzüge Caesars nicht unbedingt durchschauen können. Vielleicht wäre es angeraten, die

Lektüre auf die Oberstufe zu verschieben, damit die Feinheiten im Text genauer erkannt werden können. Diese Bedenken sollen Ihnen aber nicht die Lust an der Lektüre verderben! Mit Hilfe der neuen Medien kann man sicherlich viel Interesse bei den Schülern erwecken.

Falls Sie allerdings wie der Autor nach 60-maliger Caesar-Lektüre am Gymnasium und als Lehrbeauftragter an der Universität allmählich die Lust am Caesar verloren haben sollten, versuchen Sie es

z. B. mit Ciceros Verrinen oder Nepos als Anfangslektüre! Es lohnt sich.

2 Dazu s. in neuerer Zeit: Montgomery, F. M. Kriegsgeschichte. Weltgeschichte der Schlachten und Kriegszüge. Frechen

o. J. 3 Das 8. Buch stammt aus der Feder von A. Hir tius ( Sekretär Caesars) . Dem Bellum C ivile in 3 Büchern merkt man an, dass es in Eile geschr ieben worden sein muss. Der letzte Schliff fehlt. Die beiden anderen Bücher (Bellum Africum und Bellum Hispaniense ) gehören zum Corpus Caesarianum, sind aber nicht von Caesar, sondern wohl von Offizieren verfasst. 4 Zu Caesar als Schriftsteller s. z. B. Adcock, Frank E. Caesar als Schrif tste ller. 2. Aufl., Göttingen 1959

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2. Gaius Valerius Catullus

Über das Leben des Lyrikers Catull sind wir nur unzureichend informiert. 84 (?) v. Chr. wird er in Verona geboren. Er stammt aus einer begüterten Familie, so dass ihn sein Vater früh nach Rom schickt, wo er die

übliche politische Laufbahn einschlagen soll. Doch zeigt Catull kein Interesse an der Politik und schließt sich seiner Begabung entsprechend einem Kreis junger Dichter an, die man Neoteriker und die sich in Abkehr vom großen Epos der kleinen Dichtungsart widmet. In der Mitte dieser jungen

Männer führt Catull ein bohemehaftes Leben. Ein einschneidendes Erlebnis für den jungen Dichter wird die Liebe zur Clodia, die er in seinen Gedichten stets Lesb ia nennt eine Hommage an Sappho (Dichterin auf Lesbos). Diese hübsche, aber skrupellose Frau, eine Schwester des berüchtigten Volkstribuns Clodius, hält

es jedoch mit der Treue nicht so genau, was sich auch in den Gedichten Catulls wiederspiegelt. Neben seinen Liebesgedichten schreibt Catull Epigramme und Hassgedichte, widmet seinen Freunden

Verse, übersetzt Kallimachos (Die Locke der Berenike) und verfasst selbst ein kleines Epos (Die Hochzeit von Peleus und Thetis). Sein gesamtes Werk umfasst, soweit es uns erhalten ist, 116 Gedichte. Etwa 54 v. Chr. s tirbt Catull im Alter von ca. 30 Jahren und teilt so das Schicksal von Terenz, Persius,

Lucan, Marlowe, Byron, Shelley, Trakl, G. Heym und W. Flex, um nur einige Frühverstorbene zu nennen. Während der Lyriker Catull in der Antike sehr beliebt ist (Horaz, Ovid, Properz, Martial), gerät er im Mittelalter in Vergessenheit, bis er im 14. Jh. n. Chr. nach Auffindung einer Handschrift wiederentdeckt wird

und großen Einfluss auf italienische Lyriker, deutsche Humanisten, Lessing und Mörike ausübt. Im 20. Jh. widmet ihm Th. Wilder (Die Iden des März) gebührende Aufmerksamkeit und C. Orff verwendet Catulls Gedichte für seine Catulli Carmina (1943).

Heute wird Catull in allen Lehrplänen für Gymnasien berücksichtigt. Erfahrungsgemäß kommt der Dichter mit seiner pointierten Sprache und seiner ungekünstelten Art, psychische Empfindungen mitzuteilen, bei jungen Leuten besonders gut an.

3. Marcus Tullius Cicero

106 v. Chr. Cicero wird in Arpinum im Ritterstand geboren. Früh widmet er sich der Philosophie

und Rhetorik. 78 77 v. Chr. Reise in den Osten des Reiches, Studien in Athen und Rhodos. Allmähliche

Vervollkommnung der Redekunst. Nach seiner Rückkehr nach Rom Prozessarbeiten

und Vorbereitung für den cursus honorum, den er erfolgreich durchläuft. So erreicht er alle Ämter suo anno, für einen homo novus eine außergewöhnliche Leistung!

77 v. Chr. Heirat mit Terentia 76 v. Chr. Geburt der Tochter Tullia 75 v. Chr. Während seiner Quaestur in Lilybaeum (heute Marsala in Sizilien) zeigt sich C. so

gewissenhaft, dass ihn die Sizilier darum bitten, ihr patronus zu werden. Damit verpflichtet er sich dazu, Sizilien in eventuellen Prozessen gegen Statthalter zu vertreten, wozu er bald Gelegenheit hat.

70 v. Chr. Prozess gegen Gaius Verres, der als Statthalter Sizilien schamlos ausgebeutet hat. Verres unterliegt in dem Prozess und geht nach Massilia ins Exil. Von nun an ist C. führender Redner und Staranwalt in Rom.

69 v. Chr. Aedil 66 v. Chr. Praetor 63 v. Chr. Konsulat und Niederschlagung der Verschwörung des Catilina. Die Hinrichtung

einiger gefangener Catilinarier, der C. zustimmt, ist wegen des S.C.U.

58 57 v. Chr. Dennoch wird C. nach Griechenland verbannt. Nach seiner Rückkehr bereitet man

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ihm einen triumphalen Empfang, er wird aber nach und nach politisch ausgeschaltet. Fruchtbare schrifts tellerische Tätigkeit (u. a. de oratore, de re publica, de legibus, pro Sestio) 51 50 v. Chr. Prokonsulat in Kilikien

49 v. Chr. Vermittlungsversuche zwischen Caesar und Pompeius scheitern. 47 v. Chr. Scheidung von Terentia

46 v. Chr. Tod der Tochter Tullia 45 v. Chr. Reiche schriftstellerische Tätigkeit ( u. a. orator, pro Marcello, Hortensius, de finibus

bonorum et malorum, Academici libri, Tusculanae disputationes, de natura deorum,

Cato maior de senectute, de divinatione, de fato, Laelius de amicitia) 44 v. Chr. Entstehung von de officiis. In seinen Philippica

Reden gegen Philipp II.) wendet sich C. gegen Marcus Antonius.

43 v. Chr. 2. Triumvirat: Marcus Antonius erreicht die Ächtung Ciceros, der im gleichen Jahr in Formiae ermordet wird.

Cicero war zweifellos ein Universalgenie, ein brillanter Redner, der die Klaviatur der Stilistik und deren Wirkung auf die Zuhörer virtuos beherrschte, der letztlich die lateinische Sprache reif für die Sprache der griechischen Philosophie machte und dadurch auch griechische Kultur einem breiten Publikum näher

brachte. Spannend wie ein Kriminalroman sin

Schülern überdies einen instruktiven Einblick in die griechische Kunstgeschichte. Neben Senecas Werken sind Ciceros philosophische Schriften (u. a. De officiis und Tusculanae disputationes )besonders dazu geeignet, Schüler in die Welt der antiken Philosophie einzuführen, und in Ciceros De re publica werden sie

mit antiken Staatstheorien vertraut gemacht.

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Zu den Autoren

2. Gaius Iulius Caesar

13. Juli 100 v. Chr. Gaius Julius Caesar wird geboren. Er gehört zu der vornehmen gens Iulia, die

sich rühmt, von Iulus (=Ascanius), dem Sohn des Aeneas, abzustammen, aber in

der Politik noch keine bedeutende Rolle gespielt hat. Caesars Mutter ist eine Schwester des Popularen Marius und so ist es verständlich, dass Caesar den Popularen zuneigt.

84 v. Chr. Caesar heiratet Cornelia, die Tochter des Popularenführers Cinna. 83 v. Chr. Sulla kehrt aus dem Osten zurück und verlangt von Caesar, dass er sich von

Cornelia scheiden lässt. Caesar weigert sich, wird aber schließlich von Sulla in Ruhe gelassen.

81-78 v. Chr. Militärische Missionen im Osten.

75 v. Chr. Rhetorische Studien bei Molon auf Rhodos. 74 v. Chr. Erneute militärische Aufgaben im Osten gegen die Seeräuber. 73 v. Chr. Caesar wird Pontifex. Beginn der politischen Laufbahn

69 v. Chr. Tod der Cornelia. Später heiratet Caesar noch dreimal. 68 v. Chr. Quaestor in Spanien. 65 v. Chr. Als curulischer Aedil veranstaltet Caesar sehr aufwendige Spiele in Rom.

63 v. Chr. Caesar wird zum Pontifex Maximus gewählt. Undurchsichtige Rolle bei der Coniuratio Catilinae.

62 v. Chr. Caesar wird Praetor.

62-61 v. Chr. Propraetor in Hispania ulterior. 60 v. Chr. Sog. 1. Triumvirat 1 zwischen Pompeius, Crassus und Caesar, ohne deren

Einverständnis in der römischen Politik nichts mehr läuft. 59 v. Chr. Caesars Konsulat mit Bibulus, den Caesar völlig ausschaltet. Pompeius heiratet

Caesars Tochter Iulia.

58-51 v. Chr. Als Prokonsul unterwirft Caesar ganz Gallien und fördert dadurch die Romanisierung des Landes und der östlichen Grenzgebiete.

56 v. Chr. Erneuerung des Triumvirats in Luca.

54 v. Chr. Mit dem Tod der Iulia lockern sich die Familienbande zwischen Caesar und Pompeius.

53 v. Chr. Crassus fällt in der Schlacht bei Carrhae gegen die Parther.

52 v. Chr. Pompeius nähert sich den Optimaten an und wird wegen chaotischer Verhältnisse in Rom zum consul sine collega gewählt. Die Fronten zwischen Caesar und dem

Senat (Optimaten) verhärten sich. 49 v. Chr. Der Senat beschließt per S.C.U. , dass Caesar sein starkes Heer entlassen soll.

Zugleich erhalten Pompeius und die übrigen Amtsträger diktatorische

Vollmachten. Caesar weigert sich den Beschluss des Senats anzuerkennen. Er überschreitet in Norditalien den kleinen Grenzfluss Rubikon (anerrífto kýbos = lat. iacta alea est (o)! o. alea iacta est!) .

49-46 v. Chr. Bürgerkrieg zwischen Caesar und Pompeius und seinen Anhängern. 48 v. Chr. Niederlage des Pompeius bei Pharsalos (Griechenland), Flucht des Pompeius

nach Ägypten und seine Ermordung.

48-47 v. Chr. Alexandrinischer Krieg: Caesar wird in Alexandria eingeschlossen (Brand der Bibliothek).

47 v. Chr. Mit Hilfe der aus Kleinasien eingetroffenen Ersatztruppen besiegt Caesar

Ptolemaios und setzt dessen Schwester Kleopatra als Königin von Ägypten ein.

1 Das 2. Triumvirat w ird i. Jahr 43 v. Chr. zwischen Lepidus, Marcus Antonius und Octavian geschlossen.

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4.1.1 Caesar, BG VI 9, 1-7 (II)

Im Jahre 53 v. Chr. befindet sich Caesar im Gebiet der Treverer und trifft folgende Maßnahmen:

Caesar, postquam ex Menapiis in Treveros venit, duabus de causis Rhenum transire constituit.

Quarum una erat, quod Germani auxilia contra se Treveris miserant, altera, ne ad eos Ambiorix

receptum haberet.

His constitutis rebus paulum supra eum locum, quo antea exercitum traduxerat, facere pontem

5 instituit.

Nota ratione magno militum studio paucis diebus opus efficitur.

Firmo in Treveris ad pontem praesidio relicto, ne quis ab his subito motus oreretur, reliquas

copias equitatumque traducit.

Ubii, qui antea obsides dederant atque in deditionem venerant, purgandi sui causa ad eum

10 legatos mittunt, qui doceant neque auxilia ex sua civitate in Treveros missa neque ab se fidem

laesam.

Der Text hat 103 Wörter.

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4.1.3 Caesar, BG V 1-5 (II)

1. Übersetzung des Textes

Dieser Stamm ist in ganz Gallien auf dem Gebiet der Reiterei bei we item am stärksten und verfügt

über bedeutende Fußtruppen und grenzt (mit seinem Gebiet) an den Rhein, wie wir oben erwähnt

haben.

In diesem Stamm stritten zwei miteinander um die Führung (im Stamm): Indutiomarus und

5 Cingetorix. Von diesen kam der eine, sobald man von der Ankunft Caesars und der Legionen

erfahren hatte, zu ihm und beteuerte, er und sein ganzer Anhang würden den Gehorsam erweisen

und nicht das Freundschaftsbündnis mit dem römischen Volk brechen, und er legte dar, was im

Gebiet der Treverer geschah.

Aber Indutiomarus zog seine Reiterei und sein Fußvolk zusammen und beabsichtigte zum Krieg zu

10 rüsten..., nachdem er diejenigen, welche wegen ihres Alters nicht (mehr) waffenfähig waren, im

Ardenner Wald versteckt hatte.

Aber nachdem einige führende Leute aus diesem Stamm, beeinflusst durch die innige

Freundschaft mit Cingetorix und auch durch die Ankunft unseres Heeres sehr in Furcht versetzt, zu

Caesar gekommen waren..., schickte Indutiomarus aus Furcht, von allen verlassen zu werden,

15 Gesandte zu Caesar.

2. Lösung der Zusatzaufgaben

2.1 Der Stamm und seine militärische Stärken

Zwei Widersacher im Kampf um die Herrschaft

Loyale Haltung des einen Widersachers gegenüber Caesar

Rüstung des anderen Widersachers gegen Caesar

Einlenken des anderen Widersachers

2.2 Caesar will zeigen, dass er im Ernstfall einen starken Gegner hat.

2.3.1 futuros...defecturos (scil. esse)

2.3.2 duo de/ se suosque

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4.1.4 Caesar, BC III 59 (III)

1. Übersetzung des Textes

Bei Caesar dienten in der Reiterei zwei Brüder aus dem Stamm der Allobroger, Roucillus und Egus, Söhne des Adbucillus, der viele Jahre die Führung im Stamm innegehabt hatte, Männer von außergewöhnlicher Tapferkeit, von deren hervorragender Dienstleistung Caesar in allen

gallischen Kriegen ...Gebrauch gemacht hatte. 5 Deshalb hatte er diesen in ihrem Stamm weitreichendste Ämter anvertraut, hatte sie außer der

Reihe in ihren Senat wählen lassen, hatte ihnen Ländereien, die den Feinden in Gallien

weggenommen worden waren, und große Geldpreise zugeteilt und hatte sie von Armen zu Reichen gemacht.

Diese standen wegen ihrer Tapferkeit nicht nur bei Caesar in Ehren, sondern waren auch beim 10 Heer beliebt.

Da sie aber auf die Freundschaft Caesars bauten und durch ihre barbarische Überheblichkeit

hochmütig geworden waren, verachteten sie ihre eigenen Leute, veruntreuten den Sold der Reiter und schafften die gesamte Beute nach Hause weg. Dadurch völlig aufgebracht kamen jene (die Reiter) geschlossen zu Caesar und beklagten sich

15 offen über die widerrechtlichen Handlungen der beiden und fügten zu dem Übrigen hinzu, dass von diesen (Leuten) eine falsche Zahl von Reitern angegeben werde, um deren Sold wegzuschaffen.

2. Lösung der Zusatzaufgaben

2.1

Positiv Negativ

singulari virtute homines stulta et barbara arrogantia elati

in honore erant...cari habebantur despiciebant suos

stipendium fraudabant et praedam avertebant

falsum ab his...numerum deferri

2.2 Z. 1-3: Vorstellung der beiden Brüder

Z. 4-6: Ehrungen durch Caesar

Z. 7-8: Allgemeine Beliebtheit der Brüder

Z. 9-12: Vergehen der Brüder

2.3

2.4 Ein homo barbarus ist jemand, der nicht Griechisch oder Lateinisch spricht. Hier ist barbarus im

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4.1.7 Caesar, BG IV 21, 1-6 (II)

Caesar ist in Nordgallien und will mit seiner Flotte nach Britannien übersetzen, weil die Britannier zuvor

seine Gegner in Gallien unterstützt haben. Zunächst möchte er wissen, welche Menschen in Britannien

wohnen, ob sie kriegstüchtig sind und wo man landen kann.

Ad haec cognoscenda, priusquam periculum faceret, idoneum esse arbitratus C. Volusenum cum

navi longa praemittit. Huic mandat, ut exploratis omnibus rebus ad se quam primum revertatur.

Ipse cum omnibus copiis in Morinos proficiscitur, quod inde erat brevissimus in Britanniam

traiectus.

5 Huc naves undique ex finitimis regionibus et, quam superiore aestate ad Veneticum bellum

effecerat , classem iubet convenire.

Interim consilio eius cognito et per mercatores perlato ad Britannos a compluribus insulae

civitatibus ad eum legati veniunt, qui polliceantur obsides dare atque imperio populi Romani

obtemperare.

10 Quibus auditis liberaliter pollicitus hortatusque, ut in ea sententia permanerent, eos domum

remittit.

Der Text hat 98 Wörter.

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