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1. Vorwort

Für die Historiografie, der in Rom bereits früh Anerkennung gezollt wurde und die in den Lehrplänen der

Bundesländern irgendwie vertreten ist, finden Kollegen schnell in 20 Beispielen geeignete Klausuren bzw.

Kursarbeiten.

Zunächst werden Sie in übersichtlicher Form in die Geschichtsschreibung der Antike, in die Tendenzen der

griechischen und lateinischen Autoren eingeführt, so dass Sie sich schnell orientieren können.

Darauf erfolgen die eigentlichen Arbeiten und die Literatur zum Thema.

Autor und Verlag wünschen Ihnen viel Erfolg bei der Arbei.

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2. Die Geschichtsschreibung in Griechenland und Rom

Die Tradition der europäischen Geschichtsschreibung geht auf Griechenland und Rom zurück. Im ionisch-

griechischen Raum ist ihr Anfang zu finden. Dabei muss man mit der Gleichsetzung von Historiá (bzw. ion.

Historíe) mit Geschichtsschreibung vorsichtig sein, weil die Historía 1 wesentlich umfassender ist als unser

Wort Geschichtsschreibung. Denn Historía bedeutet Erkundung, Erforschung und beinhaltet neben

geschichtlichen Forschungen auch die Erkundung der Sitten des entsprechenden Volkes und der

geografischen Gegebenheiten seines Landes.2

So stellt das Werk des Herodot von Halikarnass 3 , den Cicero den Vater der Historía 4 nennt, eine

Universalgeschichte in diesem Sinne dar. Herodot ( ca. 484- 425 v. Chr.) beschäftigt sich mit den

kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Persern und Griechen (ca. 510- 479 v. Chr.). Als

Weitgereister schildert er ausführlich die Vorgeschichte, die Geschichte, die Sitten und die Geografie aller

an diesem Krieg beteiligten Länder und betont stets den Unterschied zwischen barbarischer Knechtschaft im

Orient und kultivierter Freiheit im Okzident. Früher hat man Herodot nachgesagt, er habe sich bei seinen

Erkundu . Die moderne Archäologie weist aber immer wieder

nach, dass Herodot nicht nur Märchen erzählt hat. Bei Herodot spielt allerdings das Einwirken göttlicher

Mächte noch eine große Rolle. Denn die griechischen Götter lassen die Perser wegen ihrer Hybris

scheitern, wie auch andere (z. B. Polykrates oder Kroisos) an ihrer Verblendung zugrunde gehen.

Von der sophistischen Aufklärung geprägt zeigt sich der Athener Thukydides (ca. 460- 396 v. Chr.), der

erste pragmatische und zugleich bedeutendste Geschichtsschreiber der Griechen, bei dem metaphysische

Kräfte nur noch im Denken konservativer Stadtstaaten auf das Geschehen einwirken.

Sein Thema ist der Peloponnesische Krieg (431- 404 v. Chr.) zwischen Athen und Sparta. Sein Werk ist

unvollständig und schließt mit dem Jahr 411 v. Chr.

sychologischem

1 Das Wort hat die Wurzel wid, die auch vom lateinischen Verb videre und dem deutschen Wort Wissen bekannt ist. 2 Die sog. Logografen bleiben hier unerwähnt, weil sie für die Römer keine relevante Rolle spielen. 3 H. ist das heutige Bodrum in der Türkei (Kleinasien). 4 de legibus I 1, 5.

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Feingefühl spürt er den Hintergründen geschichtlicher Ereignisse nach. So unterscheidet er als erster

Historiker zwischen dem inneren Grund und dem äußeren Anlass zu einem Krieg. Als gestalterisches Mittel

verwendet der fast immer objektive Historiker Reden der wichtigsten Politiker und Strategen, durch welche

diese und ihre Beweggründe (z. B. Egoismus, Ruhmsucht, Geldgier usw.) indirekt charakterisiert werden.

Dabei lässt er sich von folgendem Grundsatz leiten:

n..., da war es schwer, den genauen Wortlaut des Gesagten

wiederzugeben, sowohl für mich als Zuhörer als auch für meine Gewährsleute.

Wie aber jeder meiner Meinung nach über die jeweilige Lage etwas sprechen musste, so ist es

von mir wiedergegeben worden, wobei ich mich möglichst nahe an den Gesamtsinn des wirklich

Gespro

Thukydides übt später einen großen Einfluss auf Sallust aus, so dass jeder Latinist (aber auch Historiker) ihn

wenigstens in einer Übersetzung gelesen haben sollte. Seine Wirkung ist bis in die neuere Zeit (Hobbes,

Niebuhr, Ranke) spürbar.

Xenophon aus Athen (ca. 430 354 v. Chr.) , ein beachtliches Multitalent, setzt mit seinem Werk

Helleniká Thukydides fort, ohne dessen geistigen Tiefgang zu erreichen. Dennoch sind die Helleniká und die

anderen Schriften des Autors ( z. B. Anábasis, Kyroupädie) interessant zu lesen.

Polybios aus Megalopolis (210- 120 v. Chr.), römischer Kriegsgefangener, Verehrer und Freund des

jüngeren Scipio, schildert in bewusster Anlehnung an die pragmatische Geschichtsschreibung des

Thukydides in griechischer Sprache den Aufstieg Roms zur Weltmacht durch die drei punischen Kriege.

Sein Werk ist nur unvollständig erhalten.

Als Bewunderer Roms geht er den Ursachen der Größe Roms nach und find et sie in der Tüchtigkeit und

der Leistung des römischen Volkes sowie in der römischen Mischverfassung. Auch kommt er zu der

Erkenntnis, dass das römische Volk zum Herrn des Mittelmeeres bestimmt sei. Als Stoiker übt er später

einen bedeutenden Einfluss auf Cicero (de re publica) aus.

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Unter den späteren griechischen Historikern ist besonders Arrian aus Nikodemia (ca. 95- 175 n. Chr.) zu

nennen. Vor allem in seiner Anábasis Alexándrou

Arrian darum, abseits von allem Romanhaften ein objektives Bild von Alexander, von allen seinen Stärken

und Schwächen wiederzugeben, so dass dieses Werk von großem historischen Wert ist.

Die Geschichtsschreibung wurde in Rom schon sehr früh als besondere Literaturgattung hoch eingeschätzt,

wenn man sich auch erst nach und nach von den Griechen das sprachliche Rüs tzeug erwerben musste. So

ist es verständlich, dass Polybios (s. o.), der römische Geschichte schreibt, ein Grieche ist. Denn zu seiner

Zeit ist das Griechische noch die Weltsprache, nicht das Lateinische.

Worin liegen die Gründe für diese Beliebtheit? Die Römer pflegen besonders in gehobenen Kreisen einen

ausgeprägten Ahnenkult; die maiores leben selbst als Verstorbene in der Erinnerung der Gegenwart weiter

und spenden mit ihren großartigen Taten und Tugenden auch den Nachkommen Ruhm. So ist die

Geschichtsschreibung ein willkommenes Mittel, sich im Glanze der Vorfahren zu sonnen, und damit wird sie

für viele Politiker ein Mittel zur Fortsetzung der Politik mit anderen Methoden, sie wird ein Instrument der

Propaganda und der Rechtfertigung für politische Handlungen (z. Tl. bei Caesar und Augustus). Das

unterscheidet die römische Geschichtsschreibung von der griechischen.

Natürlich motiviert aber auch viele Römer (z. B. Livius) der Nationalstolz auf die großen Leistungen Roms

dazu, die Geschichte der Stadt Rom von ihren Anfängen an (ab urbe condita) zu schreiben. Das entspricht

der annalistischen Tradition, wie sie die Priester in ihren Jahrestafeln zum jeweiligen Jahresgeschehen

ausüben, wenn auch z. B. Klingner 5 bezweifelt, dass diese Annalen wirklich vollständig und informativ zur

Verfügung standen.

In der exemplarischen Geschichtsschreibung des Sallust wird mehr als bei den Griechen das Moralische

und Belehrende betont, während bei Tacitus, der -

Resignation bemerkbar ist. Er glaubt nicht mehr daran, dass unter den Kaisern noch großartige Leistungen

möglich seien.

5 Klingner, Friedrich. Römische Geisteswelt. 5. Aufl., München 1965, S. 70 f.

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3. Zu den lateinischen Autoren

In der vorliegenden Auswahl von Klausuren bzw. Kursarbeiten wird auf die frühen Historiker (Annalisten)

verzichtet, weil sie höchst selten Gegenstand des Unterrichts sind. Berücksicht sind Sallust, Livius, Velleius

Paterculus und Tacitus. Die folgenden kurzen biografischen und didaktischen Übersichten sind von Sallust

bis Tacitus chronologisch angeordnet.

1. Gaius Sallustius Crispus

86 v. Chr. Sallust wird im sabinischen Amiternum im Ritterstand geboren. Später erhält er in Rom eine

qualifizierte Ausbildung.

60-er Jahre S. leistet seinen Militärdienst ab und führt anschließend ein ausschweifendes Leben, das im

Gegensatz zu seinen eigenen moralischen Anforderungen in seinen späteren Schriften

steht.

55 o. 54 v. Chr. Quaestur

51 v. Chr. Anschluss an Caesar. 2. Brief an Caesar.

50 v. Chr. Verstoßung aus dem Senat (angeblich wegen Ehebruchs, in Wahrheit aber wohl wegen des

Briefes an Caesar)

48 v. Chr. Rückkehr in den Senat. 1. Brief an Caesar.

46 v. Chr. Sallust nimmt als Prätor an Caesars Afrikafeldzug teil.

44 v. Chr. Sallust zieht sich nach dem Tode Caesars aus der Politik zurück und widmet sich der

Historiografie.

42 v. Chr. Die exemplarische Schrift De coniuratione Catilinae erscheint, die sich mit der von Sallust

selbst erlebten Zeit befasst.

40 v. Chr. Die ebenfalls exemplarische Schrift De bello Iugurtino entsteht. Das Werk setzt sich mit dem

Krieg des Numiderfürsten Iugurtha gegen Rom (110 105 v. Chr.) auseinander. Die fünf

Bücher Historiae (Zeitgeschichte) erscheinen. Sie sind nur in Fragmenten erhalten.

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34 v. Chr. Tod des Sallust.

Sallusts Stil, der sich an Thukydides und Cato d. Ä. orientiert und durch Knappheit (brevitas), Inkonzinnität

und Archaismen gekennzeichnet ist, steht bewusst im Kontrast zu Ciceros Glätte um den Leser durch die

Ungewöhnlichkeit zur Aufmerksamkeit zu zwingen.

Beeinflusst von Platon und Dikaiarch (Schüler des Aristoteles und Theophrast), versucht Sallust in seinen

Schriften die Geschichte philosophisch zu ergründen um so aus einzelnen Erscheinungen zu einem

Gesamtbild zu gelangen.

Für Sallust beginnt der Niedergang der römischen Republik mit der Zerstörung Karthagos (146 v. Chr.),

durch die das Gleichgewicht der Kräfte im Mittelmeer nicht mehr gewahrt ist. Zugleich wird die Nobilität mit

avaritia und luxuria infiziert. So zerfällt der Staat nicht durch äußere Einflüsse, sondern verfault von innen

durch Charakterlosigkeit.

Während Zeitgenossen wie Asinius Pollio und Livius Sallusts Stil kritisieren, ist er für Tacitus, der ihn

nachahmt, der rerum Romanarum florentissimus auctor (Annalen III 30). Spätestens seit Quintilian gehört

Sallust zu dem Kanon der Schulschriftsteller. Im Mittelalter gilt er als d e r römische Historiker und hat auch

heute noch seinen festen Platz in den Lehrplänen der Bundesländer.

2. Titus Livius

59 v. Chr. Titus Livius wird in Padua geboren und wächst auch hier auf. Über sein Elternhaus ist nichts

Genaues bekannt.

ca. 31 v. Chr. Livius kommt zum ersten Mal nach Rom und genießt eine wissenschaftliche Ausbildung.

Vermutlich lernt er keine anderen Städte als Padua und Rom kennen. Entgegen römischer

Tradition leistet er keinen Kriegsdienst und bekleidet auch kein öffentliches Amt. In Rom hat

er den ersten Kontakt mit Augustus.

zw. 27 u. 25 Livius beginnt mit seinem Monumentalwerk ab urbe condita in 142 Büchern.

v. Chr.

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17 n. Chr. Livius stirbt in Padua.

ab urbe condita libri stellen das umfassendste römische Geschichtswerk dar, das allerdings

unvollständig und z. Tl. nur fragmentarisch überliefert ist. So sind die Bücher 1 - 10, 21- 45 (ab 41 nur

lückenhaft) erhalten, während der Rest nur verstümmelt vorliegt.

In annalistischer Tradition behandelt Livius die römische Geschichte von der Gründung der Stadt Roms (753

v. Chr.) bis zum Tod des Drusus (9 v. Chr.).

Bei der Übernahme seiner Quellen 1 verfährt Livius recht unbekümmert : Er benutzt sie, wie sie ihm gerade

in die Hände fallen, wobei er sich allerdings darum bemüht, wahrheitsgemäß zu schreiben. Man muss

berücksichtigen, dass Livius kein Geschichtsforscher, sondern Geschichtsschreiber ist, dem es zuallererst

angesichts der moralischen Dekadenz seiner Zeit darum geht, die alten Tugenden, die Rom zu solcher

Größe verholfen haben, in Erinnerung zu bringen und ins rechte Licht zu setzen. Obwohl Livius als

Pompeianer und damit als Anhänger der alten Republik gil t, verehrt er Augustus, der sich um die

Erneuerung der virtutes Romanae und um die Erweckung der Liebe zum Vaterland bemüht. Das ist auch

Livi

aismen,

und zwar immer dort, wo er bewusst (z. B. bei Gebeten) an die (gute) alte Zeit e rinnern will. Bisweilen fügt er

auch Erzählungen in die Handlung ein, die einer Novelle naheko mmen2 , und so wirkt sein Werk oft episch-

breit. In der römischen Kaiserzeit wird sein Werk schnell ein Bestseller, im frühen MA schätzt man Livius

nicht besonders, später aber erfährt sein Werk eine Renaissance und beeinflusst viele Dichter und Künstler. 3

3. Gaius (o. Marcus?) Velleius Paterculus

Über den Lebensablauf des Velleius Paterculus sind wir nur ungenau informiert. Um das Jahr 20 v. Chr. wird

er in Kampanien (wohl in Capua) im Ritterstand geboren, schlägt später, der Famil ientradition folgend, die

1 Hauptsächlich Claudius Quadrigarius, Valerius Antias (zwischen 100 und 50 v. Chr.) und Polybios (200-120 v. Chr.) 2 s. Klausur bzw. Kursarbeit Nr. 4.2.5.

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4. Die Klausuren bzw. Kursarbeiten

Nr. Thema Autor Schwierig-

keits grad

4.1 Texte zur Theorie und Problematik der Geschichtsschreibung

4.1.1 Sallust zu diesem Thema Sallust, Cat. 2, 7 3,2 LK II III

4.1.2 Der Historiker Sallust zu dem Thema Sallust, Iug. 4, 1-6 LK II III

4.1.3 verkürzte Arbeit zu 4.1.2 Sallust, Iug. 4, 1- 4 GK III- LK I

4.1.4 T. Livius zum Wert der

Geschichtsschreibung

Livius, praef. 5-7; 9-10 LK II- III

4.1.5 Tacitus zu der Problematik der

Geschichtsschreibung in seiner Zeit

Tacitus, Agricola, 1, 1- 4 GK III- LK I

4.1.6 Die Schwierigkeiten intellektueller

Menschen unter einem totalitären Regime

Tacitus, Agricola, 2, 1- 3, 1 GK III- LK I

4.2 Exempla aus der römischen Frühzeit

4.2.1 Der Tod des Romulus Livius, I 16 GK III- LK I

4.2.2 Coriolan Livius, II 40, 3-10 LK III

4.2.3 Der Großmut des Camillus Livius, V 27, 11 ff GK II

4.2.4 Verhaltensweisen und Eigenschaften der

Römer in d. röm. Frühzeit

Sallust, Cat. 9 GK I II

4.2.5 Streik der Flötenbläser Livius, IX 30, 5 ff LK II

4.3 Exempla aus der späteren Zeit der römischen Republik

4.3.1 Aus der Rede Hannos vor dem

karthagischen Senat

Livius, XXI 10, 1 5 GK II

4.3.2 Hannibal zeigt seinen Soldaten Italien Livius, XXI 35, 4 9 GK III

4.3.3 Hannibals Worte an Scipio d.Ä. Livius, XXX 30, 24 30 GK III LK

I

4.3.4 Gedanken des Sallust über den

Niedergang des röm. Staates (1)

Sallust, Cat. 10 GK II

4.3.5 Gedanken des Sallust über den

Niedergang des röm. Staates (2)

Sallust, Iug. 41, 1 7 LK III

4.4 Exempla aus der röm. Kaiserzeit

4.4.1 Der Anschlag auf Agrippina d. J. im J.

59 n. Chr.

Tacitus, Annalen XIV 4, 3 5, 3 LK III

4.4.2 Schicksal des Agricola Tacitus, Agricola 41; 43, 1 2 LK III

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Hilfen:

ingenium, ingenii n. Geist

memoria rerum gestarum Beschäftigung mit der Geschichte

(nur Z. 1- 2!)

virtus, virtutis f. Wert, Bedeutung (nur Z. 2!)

memet verstärktes me

studium Lieblingsbeschäftigung

extollere in den Himmel heben

atque und doch

maxuma industria Höhepunkt ihrer Tätigkeit

salutare durch persönliche Anrede

(einzelner Personen) den Hof

machen

tempora, - orum n. zeitliche Verhältnisse

genera, -orum n. Sorten (negativ!)

iudicium animi mei meine innerste Überzeugung

commodum, -i n. Nutzen

venire entstehen

Q. Maxumus mit dem Beinamen Cunctator ,

berühmter Feldherr in 2. pun. Krieg

P. Scipio gemeint ist der ältere Scipio, der

Sieger über Hannibal

solitos i. Dt. durch Adverb wiedergeben!

Aufgaben:

1. Übersetzung des Textes

2. Zusatzaufgaben:

2.1 Verfertigen Sie zu dem Text eine kurze interpretierende Inhaltsangabe!

2.2.1 Was versteht der Römer normalerweise unter den Begriffen otium und negotium?

2.2.2 Als was sieht der Autor seine Beschäftigung mit der Geschichte an?

2.3.1 Warum hat der Autor seine Tätigkeit in der Politik aufgegeben?

2.3.2 Wie ist das Wort industria (Z. 5) zu verstehen?

2.4 Warum erwähnt der Autor im letzten Absatz die beiden Feldherren?

2.5 Wo zeigt sich das Selbstbewusstsein des Historikers? Untersuchen Sie die Pronomina!

2.6 Sallust benutzt mit Vorliebe Archaismen. Weisen Sie das am Text nach?

2.7 Weisen Sie unter Angabe der lateinischen Wörter folgende Stilmittel nach:

2.7.1 Alliterationen,

2.7.2 Asyndeton,

2.7.3 Klimax,

2.7.4 Ellipse!

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4.1 Texte zur Theorie und Problematik der Geschichtsschreibung

4.1.3 Der Historiker Sallust zu dem Thema (Sallust, Iug. 4, 1- 4) GK III- LK I

Sallust schreibt, als er sich nach Caesars Tod aus der Politik zurückgezogen hat, folgendes:

Ceterum ex aliis negotiis, quae ingenio exercentur, in primis magno usui est memoria rerum

gestarum. Quoius de virtute quia multi dixere, praetereundum puto, simul ne per insolentiam quis

existumet memet studium meum laudando extollere.

Atque ego credo fore, qui, quia decrevi procul a re publica aetatem agere, tanto tamque utilili

5 labori meo nomen inertiae imponant, certe, quibus maxuma industria videtur salutare plebem et

conviviis gratiam quaerere. Qui si reputaverint, et quibus ego temporibus magistratus adeptus sim et

quales viri idem assequi nequiverint et postea quae genera hominum in senatum pervenerint,

profecto existumabunt me magis merito quam ignavia iudicium animi mei mutavisse maiusque

commodum ex otio meo quam ex aliorum negotiis rei publicae

10 venturum.

Der Text hat 113 Wörter.

Hilfen:

ingenium, ingenii n. Geist

memoria rerum gestarum Beschäftigung mit der Geschichte (nur Z. 1- 2!)

virtus, virtutis f. Wert, Bedeutung (nur Z. 2!)

memet verstärktes me

studium Lieblingsbeschäftigung

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Beginn der Städte erhabener machen.

3. Absatz: Besonders soll jeder im eigenen Interesse (pro se!)darauf achten, durch welche

Lebensweise (vita!) und moralische Eigenschaften (mores!) das Reich geschaffen und vergrößert

worden ist, wie sich mit dem Verlust der disciplina die Moral lockerte und schließlich jäh

niederstürzte.

4. Aus den positiven und negativen Seiten der Moral soll der Leser (Anrede an die 2. Person Sgl.!)

Nachahmenswertes für sich und den Staat übernehmen und Schimpfliches meiden.

2.2.1 Livius verfolgt mit seinem Werk (auch) moralpädagogische Ziele. Es soll ein Lehrwerk sein. 1 Das

ist aus der Zeit des Livius (Bürgerkriege) erklärlich.

2.2.2 Thukydides , allerdings nicht im moralischen Sinne. Eine moralische Tendenz findet sich dann

besonders bei Polybios und Sallust.

2.3 Sie entspricht der Stoa.

2.4 1. Keine Assimilation bei: adfirmare = affirmare/ inlustri = illustri

2. NF imitere = imiteris

2.5.1 praemium petam/ magis magisque/ tibi tuaeque,

2.5.2 foedum inceptu foedum exitu,

2.5.3 quae...qui/ inde...inde,

2.5.4 partum...auctum...imperium,

2.5.5 adfirmare refellere

1 Dazu s. z. B. Oppermann, Hans in Burck, Erich( Herausgeber). Wege zur Forschung, Band CXXXII, Wege zu Livius. Darmstadt 1967,

S. 171 f , Bayet, Jean, ebd., S. 470 ff und Walsh, P. G. , ebd. S. 182.

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