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Routing

Aufgabe der VermittlungsschichtBenutzernachrichten zwischen Endsystemen transparent austauschen

zu übertragende Nachrichtvom Quellrechnerüber Transitsystemenzu Zielrechner

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Routing

Aufgabe der Vermittlungsschichti.d.R. mehr als einen Weg möglich

Auswahl verschiedene Kriterienbesondere Algorithmen● Leitwegbestimmungs-, ● Routing-, ● Wegeermittlungs-,● Wegebestimmungs-● Wegelenkungsalgorithmen

Algorithmen umfangreicher Teil der Vermittlungsschicht

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Routing

Wegewahlalgorithmenhängen von der Art der Verbindungen ab

Öffentliches Telefonnetz / leitungsvermittelte Netze(fast) ausschließlich verbindungsorientierte DiensteWeg der Nachricht durch Netz beim Verbindungsaufbau festgelegtspeichervermitteltes DATEX-P-Netz i.d.R verbindungsorientiert GSM: verbindungsorientiertUMTS: verbindungslos

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Wegewahlalgorithmenhängen von der Art der Verbindungen ab

Internetverbindungsloser Datagrammdienst● Internetprotokoll (IP)

für jede Dateneinheit an jedem Vermittlungsknoten eigene Routingentscheidung● Anders als bei klassischen verbindungsorienten Diensten

Unabhängig vom Vermittlungsverfahrenmindestens einmal eine Wegeauswahl treffenfür beide Verfahren Routingalgorithmen implementieren Unterschieden bezüglich Aufwands je Routingentscheidung

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Modell

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BewertungskriterienDauerhaftigkeitBei gleichen Verhältnissen soll das Routing immer nach dem gleichen Verfahren ablaufen.RobustheitBei Änderungen des Netzes (Ausfall von Knoten oder Leitungen; Hinzufügen neuer Knoten; Änderung der Belastung) soll das Netz weiterhin im Rahmen der noch verfügbaren Kapazität Pakete übertragen.EinfachheitDie Routing-Algorithmen sollen einfach zu verstehen, zu implementieren und gegebenenfalls zu verifizieren sein.

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BewertungskriterienZuverlässigkeitDie Pakete sollen immer beim Empfänger eintreffen.OptimalitätBezüglich der gewünschten Bewertungskriterien (Kosten, Verzögerung, Sicherheit, Ausnutzung, Auslastung usw.) soll das Netz die bestmögliche Dienstqualität liefern.

FairnessAlle Teilnehmer sollen möglichst gleich gut bedient werden.

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Klassifikation der WegeermittlungsverfahrenUnterscheidung in

nicht adaptive (statische) Verfahrenadaptive (dynamische) Verfahren

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Klassifikation der WegeermittlungsverfahrenNicht adaptive oder statische Verfahren

Berechnen Weg zwischen Quelle und Senke aufgrund der Topologie und der zu erwartenden Belastung der Leitungenvor der eigentlichen Inbetriebnahme des NetzesDaten werden in einzelnen Routern gespeichert

Änderung der Routingtabellen während des Betriebs laufende Betrieb wird unterbrochen Neuberechnung der optimalen Wege durchgeführt

statisches Wegeermittlungsverfahren Unix-Programm pathalias

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Klassifikation der WegeermittlungsverfahrenAdaptive Verfahren

passen den zu wählenden Weg ständig anaugenblickliche Auslastung der verschiedenen Leitungen aktuelle Topologie

im wesentlichen drei verschiedene Kategorienlokale adaptive Verfahren● isolated dynamic routing

zentralisierte Verfahren● centralized dynamic routing

verteilte Verfahren● distributed dynamic routing

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Klassifikation der WegeermittlungsverfahrenAdaptive Verfahren

lokale adaptive Verfahren (isolated dynamic routing)ersten dynamischen Verfahrenlaufen lokal und unabhängig auf den einzelnen Knotenrechnern nutzen nur in Knoten vorhandene Information zur Wegeermittlung● Länge der Warteschlange in den Leitungspuffern

oder wählen zufällige Ausgangsleitungkeine Information (für Wegewahl) mit anderen Knoten ausgetauschtheute kaum noch genutzt

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Klassifikation der WegeermittlungsverfahrenAdaptive Verfahren

zentralisierte Verfahren (centralized dynamic routing) Berechnung eines voraussichtlich optimalen WegesDaten werden aus gesamtem Netz zusammengetragen an einer ausgezeichneten Stelle verarbeitet● Routingkontrollzentrum

Kommerzielles Programm TYMNET● jedes Gateway übermittelt regelmäßig aktuelle Belastung an

Routingkontrollzentrum● hieraus globale Routinginformation

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Klassifikation der WegeermittlungsverfahrenAdaptive Verfahren

zentralisierte Verfahren (centralized dynamic routing) wesentlicher Nachteil dieses Verfahrens● jeder Knoten, der Nachricht verschicken will, muss erst zentralen

Knoten kontaktieren● Verfahren nur für verbindungsorientierte Protokolle geeignet

● Wegewahl nur einmal beim Aufbau einer virtuellen Verbindung

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Klassifikation der WegeermittlungsverfahrenAdaptive Verfahren

verteilte Verfahren (distributed dynamic routing) Mischung aus globaler und lokaler Information Internet● verteiltes dynamisches Routing● IMPs (Internet Message Processors) tauschen in regelmäßigen

Abständen Leitweginformation mit ihren Nachbarn aus● Leitweginformation besteht aus

● einer nach allen anderen IMP's indizierten Leitwegtabelle ● mit jeweils einem Eintrag für jeden anderen IMP im Subnetz

● Leitwegtabelle enthält ● voraussichtlich optimale Ausgangsleitung● Näherung für benötigte Zeit bzw. für Entfernung

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Nicht adaptive Wegeermittlunghier einige nicht adaptive Routingverfahren

sehr einfache Methodenin realen Netzen keine oder nur sehr untergeordnete Rollegrundlegende Techniken des RoutingsVergleichsmaßstab zur Beurteilung komplizierterer Strategien

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Nicht adaptive WegeermittlungFluten (flooding)

extremste Form der Wegewahljede in Knoten ankommende Nachricht auf alle Ausgangsleitungen weitergesendet

außer auf derjenigen, auf der sie eingetroffen istunbeschränkt viele Duplikate einer Nachricht im Netz

Vorkehrungen zur Begrenzung der Duplikate● einfachste Technik

● Zähler (Hop-Counter)● Sender einer Nachricht kennt Anzahl der Teilstrecken zur Senke ● sonst maximale Anzahl der Teilstrecken zwischen zwei Knoten ● starke Leitungsbelastung

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Nicht adaptive WegeermittlungFluten (flooding)

Empfänger muss Duplikate voneinander unterscheiden könnenHauptnachteil

extrem großen Anzahl von Paketenstarken Belastung der Übertragungsleitungen

bemerkenswerte positive Eigenschaftenextreme Robustheit bei Veränderungen der Topologie eines Netzes Fähigkeit, stets Paket auf kürzestem (schnellsten) Weg zu übertragenkeine Tabellen oder Berechnungen in den Knoten erforderlich

Fluten als Bezugsverfahren für Vergleich und Bewertung anderer Wegelenkungsverfahren

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Nicht adaptive WegeermittlungFeste Wegetabellen

vor der Inbetriebnahme eines Netzes optimale Weg in feste Wegetabelle abgelegtTopologie sowie Gewichtung der Verbindungsleitungen gegebenmittlere zu erwartende Belastung bekannt ● einzelne Leitungen nicht überlasten

Optimalitätskriterien ● Länge des Verbindungsweges ● Kosten der Nutzung der Verbindungsleitung

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Nicht adaptive WegeermittlungFeste Wegetabellen

grundlegende Idee zur Berechnung des optimalen Weges Graphen des Netzes erstellen● Knoten sind die IMPs● Kanten zwischen Knoten sind die Leitungen ● Gewichte der Kanten sind die Kosten

Berechnung der Wegetabellen nach Bewertungskriterium der optimale Weg zwischen jeder Quelle und jeder Senke

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Nicht adaptive WegeermittlungFeste Wegetabellen

Beispieltopologie

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Nicht adaptive WegeermittlungFeste Wegetabellen

Quelle-Senke-Baum; Quelle = 5

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Nicht adaptive WegeermittlungFeste Wegetabellen

Tabelle der optimalen Wege

s/q 1 2 3 4 5 6 7 81 - 2,1 3,2,1 4,5,2,1 5,2,1 6,8,2,1 7,8,2,1 8,2,12 1,2 - 3,2 4,5,2 5,2 6,8,2 7,8,2 8,23 1,2,3 2,3 - 4,3 5,2,3 6,8,2,3 7,8,2,3 8,2,34 1,2,3,4 2,3,4 3,4 - 5,4 6,5,4 7,6,5,4 8,2,3,45 1,2,5 2,5 3,2,5 4,5 - 6,5 7,6,5 8,6,56 1,2,8,6 2,5,6 3,4,5,6 4,5,6 5,6 - 7,6 8,67 1,2,8,7 2,8,7 3,2,8,7 4,5,6,7 5,6,7 6,7 - 8,78 1,2,8 2,8 3,2,8 4,5,6,8 5,6,8 6,8 7,8 -

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Routing

Nicht adaptive WegeermittlungFeste Wegetabellen

weiterer Weg eines Pakets unabhängig von Ursprungin jedem Knoten i nur die entsprechende Spalte der Wegfindungstabelle gespeichert Knoten 3:

q/s 1 2 3 4 5 6 7 83 2 2 - 4 2 4 2 2

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Routing

Nicht adaptive WegeermittlungFeste Wegetabellen

große Anzahl der zu verbindenden Knoten im Rechnernetz Gewichtung der Kanten sehr unterschiedlichAlgorithmen zur Bestimmung der optimalen Wege

Shortest Path AlgorithmsO(N2) im schlechtesten Fall (vollvermascht)O(N) im günstigsten FallAlgorithmus von Dijkstra

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Nicht adaptive WegeermittlungFeste Wegetabellen

Mehrfach-Leitwegbestimmung multipath routing, bifurcated routing

gleichmäßige Auslastung der VerbindungsleitungenVerkehr zwischen Quelle und Senke über mehrere Alternativen Wegetabelle um zusätzliche Spalten erweitert● alternative Wege

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Routing

Nicht adaptive WegeermittlungFeste Wegetabellen

Mehrfach-Leitwegbestimmung multipath routing, bifurcated routing

Auswahl der einzelnen Alternativen erfolgt● zufallsgesteuert● Abhängig von Verbindungstyp

● Terminalsitzungen (interaktiv, zeitkritisch)● Dateitransfer

● Prioritäten für einzelne WegeErhöhung der Verfügbarkeit des Netzes

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Routing

Nicht adaptive WegeermittlungFeste Wegetabellen

AlternativeRoutinginformation in zentralem Knoten speichern● Vorteile

● Verbesserung der Konsistenz● Schnellere Reaktion auf Topologie-Änderung

● Nachteile● Bei jeder Routingentscheidung zentralen Knoten fragen● Überlastung des Netzes nahe dem zentralen Knoten● Bei Ausfall des zentralen Knotens kein Routing mehr

möglich

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Nicht adaptive WegeermittlungFeste Wegetabellen

AlternativeRoutinginformation aus zentralem Knoten regelmäßig in Router kopierenVermeidet einige NachteileVerschiedene Optimierungsmöglichkeiten

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Adaptive WegeermittlungAnforderungen an Netzverhalten

automatische Anpassung an sich ändernde Betriebsbedingungen

adaptive Wegeermittlungsverfahren einsetzenisolierte dynamische Routingverfahrenzentrale dynamische Routingverfahren verteilte dynamische Routingverfahren

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Adaptive WegeermittlungIsolierte dynamische Routingverfahren

Knoten führen Leitwegbestimmung durchnur mit Hilfe der von ihnen selbst gesammelten Information nur lokal in den einzelnen Knoten verarbeitet

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Adaptive WegeermittlungDas Heiße-Kartoffel-Verfahren (hot-potato-algorithm)

einfachstes Verfahren 1964 von Baran entwickelte

weiterzuleitende Nachricht so schnell wie möglich loswerdenNachricht auf Ausgangsleitung mit kürzester Warteschlange weitergebenunerheblich , wohin diese Ausgangsleitung führt

nach diesem Verfahren erreichen Nachrichten u.U. niemals ZielVariante mit stärkerer ZielorientierungHeiße-Kartoffel-Verfahren und statischen Leitwegbestimmung● für Ziel Ausgangsleitungen gemäß Zielrichtung angeordnet ● Bewertung auf Basis von Wegetabellen ● Auswahl nach der Methode des Heiße-Kartoffel-Verfahrens

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Adaptive WegeermittlungDas Heiße-Kartoffel-Verfahren (hot-potato-algorithm)

lokale Minimierung der Knotenverweilzeit führt zu erheblichen Verlängerung der Transportzeitführt in Hochlastsituationen fast zwangsläufig zu Blockaden

Verfeinerung 1978 von Jolly und Adams für jede Ausgangsleitung maximale Pufferbelegung festgelegt● Grenzwert für Annahme von Nachrichten

in Nachbarknoten der Senke keine Zufallswahl mehr● Nachrichten solange zwischenspeichern, bis direkte Verbindung zum

Zielknoten wieder benutzbar

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Adaptive WegeermittlungBarans heuristische Methode (backward learning, Rückwärtslernen)

jeder Knoten gewinnt aus weiterzuleitenden Nachrichten Information über bisherigen Weg der Nachricht einfache Implementierungsmöglichkeit

Nachricht erhält Zähler: Anzahl der bereits passierten IMPs aus Knotenzähler Abstand zum Quellknoten ● Wert 1: Paket stammt vom Nachbarknoten am anderen Ende der

Verbindungsleitung, auf der das Paket eingegangen ist● Knotenzähler geringerer Wert als bisher:

● überschreibe alten Wert durch neuenKnoten lernt Netz und Entfernung zu anderen Knoten

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Adaptive WegeermittlungBarans heuristische Methode

funktioniert nach Einschwingphase sehr gutlernt jedoch nur Verbesserungen des Netzwerks Kann nicht auf Ausfall oder Überlastsituationen reagieren

alle Knoten vergessen ihre Information nach bestimmter Zeit ● neues Erlernen von Topologie- und Abstandsinformation

während Einschwingphase keine optimale Wegeermittlung ● zu häufige Erneuerung führt zu instabilem Routing● bei sehr seltener Erneuerung ist Anpassungsprozess zu langsam

Implizite Annahme symmetrischen Leitungsbelastung● in den meisten Fällen nicht gegeben

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Adaptive WegeermittlungZentralisierte Leitwegbestimmung

Netzparameter unterliegen oft permanenten Schwankungen wechselnden Topologienschwankende Verkehrsverhältnisse

Verfahren zur Anpassung benötigt Routing Control Center (RCC)● ausgezeichneter Knoten● trifft Routingentscheidung für gesamtes Netz

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Routing

Adaptive WegeermittlungZentralisierte Leitwegbestimmung mit Routing Control Center

einzelne Knoten senden für Wegewahl relevante Information an Routing Control Center

in periodischen Abständen bei wichtigen Veränderungen

RCCspeichert diese Information berechnet aufgrund globaler Kenntnis des Netzwerks optimale Verbindungswege zwischen den einzelnen KnotenErmittlung der optimalen Wege mit Shortest Path Algorithm

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Routing

Adaptive WegeermittlungZentralisierte Leitwegbestimmung mit Routing Control Center

Vorteilezentrale Auswertung aller für die Wegewahl wichtigen Information Optimierung nach jeweils festzulegenden Kriterienkann auf große Anzahl kritischer Situationen adäquat reagieren● lokalisierte Verfahren:

● nur Annahmen bzw. Erfahrungen über bestimmte Netzsituationen

● aus praktischen Gründen nur Teil der möglichen Fälle abgedeckt

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Routing

Adaptive WegeermittlungZentralisierte Leitwegbestimmung mit Routing Control Center

NachteileÜbertragungszeit für relevante Information sehr lang● langsame Reaktion auf starke Veränderungen im Netz

● Überalterung von Routingdaten Kommunikation zwischen Knoten und Routingzentrum● Übertragungsleistung für unproduktive Verwaltungszwecke

● Aufbau direkter Verbindungsleitungen zwischen Knoten und dem Routingzentrum

● sehr aufwändig

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Routing

Adaptive WegeermittlungZentralisierte Leitwegbestimmung mit Routing Control Center

NachteileVerbindungsleitungen in Nähe der Routingzentrale erheblich stärker belastetAusfall einer Verbindungsleitungin Nähe der Routingzentrale● Trennung eines Teils des

Netzwerks von Zentrale

RCC

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Adaptive WegeermittlungZentralisierte Leitwegbestimmung mit Routing Control Center

NachteileVerwundbarkeit der Routingzentrale ● bei Fehlverhalten der Routingzentrale● absichtliche Zerstörung● Unterbrechung einer Hauptverbindungsleitung ● im gesamten Netz keine Datenübertragung mehr

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Adaptive WegeermittlungZentralisierte Leitwegbestimmung mit Routing Control Center

Sicherung gegen Fehlverhalten der Routingzentralezweiten Rechner vorsehen● im Fehlerfall Berechnung der notwendigen Information ● Koordinierung (arbitration)● bei räumlicher Trennung der Geräte erneut Übertragung von

Verwaltungsdaten verursacht ● schränkt Nutzdatenkapazität ein

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Adaptive WegeermittlungDelta-Leitwegbestimmung

dynamische Verteilung der Routingentscheidung zwischen Routingzentrale und lokalen Transitsystemen

Kombination aus isoliertem und zentralisiertem Routing 1976 von Rudin vorgestellt

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Routing

Adaptive WegeermittlungDelta-Leitwegbestimmung

jeder IMP ermittelt in regelmäßigen Abständen Kosten jeder seiner Ausgangsleitungen nach Gewichtungsfunktion

KostenWarteschlangenlängeVerzögerung usw.

leitet diese Werte an Routing Control Center (RCC) weiterRCC trifft Routingentscheidung für das gesamte Netz

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Routing

Adaptive WegeermittlungDelta-Leitwegbestimmung

RCC berechnet für alle Knoten i und j besten n Wege Wege zwischen Knoten i und jmüssen sich auf der ersten Teilstrecke unterscheidenn willkürlich gewählter ParameterKosten Kw,ij für Wege w1, w2 zwischen Knoten i und j äquivalent, falls

n, δ Faktoren, von Betreiber festgelegtMenge äquivalenter Wege an Knoten geschicktKnoten wählt Weg (Zufall, WS-Länge usw.)

∣K w1, ijK w2, ij∣

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Routing

Adaptive WegeermittlungDelta-Leitwegbestimmung

durch Einstellung der Werte δ und n Verantwortung für Wegewahl zwischen RCC und IMP verschieben

δ und n sehr kleiner Wert ● anderer möglicher Weg als bester setzt sich niemals durch ● Verantwortung für Wegewahl ausschließlich im RCC

δ und n sehr großer Wert● IMP's erhalten viele äquivalente Wege zur Auswahl angeboten

Bewertung durch Simulationenbessere Ergebnisse als rein isolierte oder rein zentralisierte Leitwegbestimmung

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Routing

Adaptive WegeermittlungVerteilte Leitwegbestimmung

jeder Knoten führt Leitwegbestimmung durchnicht isoliert tauscht in bestimmten zeitlichen Abständen Leitweginformationen mit Nachbarknoten aus gewinnt so Überblick über Zustand ● des Netzes ● seiner Verbindungsleitungen

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Routing

Adaptive WegeermittlungVerteilte Leitwegbestimmung

Austausch von Übertragungszeitvektorenerstmals 1969 im ARPANET inplementiertwesentlicher Beitrag zur Entwicklung der verteilten dynamischen Routing-AlgorithmenAbschätzung der Übertragungszeiten durch Austausch von Übertragungszeitvektorenstatt durch Laufzeit einer Nachricht (Barans Heuristik)

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RoutingRoutingAdaptive Wegeermittlung

Verteilte LeitwegbestimmungAustausch von Übertragungszeitvektoren

Übertragungszeittabelle von Knoten 4

Übertragungszeittabellen an Knoten 4 gesendet (von Nachbarknoten)

neue Übertragungszeittabelle von Knoten 4

1

2

4

3

5

Zielknoten / von Knoten 1 3 51 - 49 ms 10 ms2 9 ms 30 ms 26 ms3 52 ms - 24 ms4 21 ms 11 ms 12 ms5 12 ms 24 ms -

Zielknoten Transportzeit Ausgangsleitung1 26 ms 12 51 ms 33 16 ms 35 8 ms 5

Zielknoten Transportzeit Ausgangsleitung1 18 ms 52 27 ms 53 16 ms 35 8 ms 5

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RoutingRoutingAdaptive Wegeermittlung

Verteilte LeitwegbestimmungAustausch von Übertragungszeitvektoren

Nachteil ● Übertragungszeit und -kapazität für Austausch der

Übertragungszeitvektoren● bei allen nicht ausschließlich lokalen adaptiven Verfahren

unumgänglich● muss erzielbaren Vorteilen gegenübergestellt werden

Problem dieses Algorithmus● Verfahren reagiert sehr schnell auf Verbesserungen im Netz● Verschlechterungen werden nur verzögert weitergegeben● . Als Beispiel hierfür soll im folgenden ein sehr vereinfachtes

Netz mit vier Knoten und einem dazugehörigen Ausschnitt aus der Übertragungszeittabelle zu den Zeitpunkten t und t + d betrachtet werden (Agl. = Ausgangsleitung).

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RoutingRoutingAdaptive Wegeermittlung

Verteilte LeitwegbestimmungAustausch von Übertragungszeitvektoren

Problem dieses Algorithmus● Beispiel: sehr vereinfachtes Netz mit vier Knoten ● Übertragungszeittabelle zu Zeitpunkten

● Verkehr zwischen 1 und 2 steigt auf 50 ms Verzögerung● Zeit von 3 zu 1 nur 20 ms, also sendet 2 über 3● Zeit von 4 zu 1 nur 30 ms, also sendet 3 über 4

1 2 43

Von 2 Ausgltn Von 3 Ausgltn Von 4 Ausgltn--- --- --- --- --- --- ---t 10 ms 1 20 ms 2 30 ms 3

t+d 50 ms 3 20 ms 4 30 ms 3t+2d 50 ms 3 60 ms 4 30 ms 3t+3d 50 ms 3 60 ms 4 70 ms 3--- --- --- --- --- --- ---

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RoutingRoutingAdaptive Wegeermittlung

Verteilte LeitwegbestimmungAustausch von Übertragungszeitvektoren

Verschlechterung der Verbindungswege zwischen Knoten wird nur verzögert von entsprechenden Knoten aufgenommen● chaotische Netzsituation (Oszillationen)● Nachrichten völlig unkontrolliert transportiert● stabiler Zustand kann sich erst sehr langsam wieder einstellen

auf Verschlechterung der Übertragungszeit nicht unmittelbar reagiert● warte, bis sich schlechte Nachricht im ganzen Netzwerk

verbreitet hat (hold down time)● Zeitspanne, innerhalb der eine Reaktion ausbleiben soll?

völlige Unkenntnis der Netzwerktopologie● auch Information über Topologie des Netzes übertragen● widerspricht Forderung, Routingentscheidungen möglichst lokal

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RoutingRoutingHierarchische Leitwegbestimmung

sehr große Netzwerkeviele Tausend TeilnehmerAnzahl der Knoten sehr groß

Tabellengröße zur Leitwegbestimmung nimmt stark zuBerechnungsaufwand nimmt stark zu● insbesondere bei alternativen Wegen

Austausch von RoutingtabellenTransportzeit für den Verwaltungsaufwand verbrauchte Transportkapazität

Suchen eines bestimmten TabelleneintragsRoutingtabellen speicherresident

auf Einträge schnell zugriefen Speicherausbau in allen Knoten erforderlich

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RoutingRoutingHierarchische Leitwegbestimmung

sehr große Netzwerkeeinzelne Knoten zu Region zusammenfassen

Region für außerhalb liegende Knoten wie einzelner Knoten● reduziert Größe der in Knoten zu speichernden Routingtabellen

Veränderungen außerhalb eigener Region● Ausfall oder Überlastung einer Leitung

● kein Einfluss auf Routingentscheidungen in eigener Region● erhöht Verfügbarkeit● Routingentscheidung zwischen zwei Regionen kein zusätzlicher

Aufwand● bei hierarchischer Gliederung des Netzes● wenn für Kommunikation zwischen zwei bestimmten

Regionen jeweils ausgezeichneter Knoten zuständig

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RoutingRoutingHierarchische Leitwegbestimmung

Wegetabelle ohne HierarchieLänge 12

Wegetabelle (mit Hierarchie)Länge 7 (Knoten 33)

W34,11opt=ohne (34, 31, 12, 11)

W34,11opt=mit (34, 22 ,21, 13, 11)

q\s 31 32 33 34 35 R1 R2D33 2 2 0 2 1 3 3Agl. 32 32 - 35 35 32 35

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RoutingRoutingRundsende-Leitwegbestimmung

Host versendet Nachricht an alle anderen Hosts im Netzwerk

Aktualisierung bestehender Einträge (Leitwegtabellen) Broadcastingverschiedene Verfahren zum BroadcastingBeurteilung

Anzahl Pakete Aq,s während Broadcasts zwischen Nachbarknoten Netzwerk mit Knoten 4 als Quelle des Broadcasts

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RoutingRoutingRundsende-Leitwegbestimmung

Direkte Übertragungvom Quellknoten zu jedemanderen Knoten eine Nachricht übertragen

Verfahren ist außerordentlich verschwenderisch ● über gleiche Ausgangsleitung mehrfach gleiches Paket

komplette Leitwegtabellen in den KnotenAnzahl der zwischen Nachbarknoten zu übertragenden Pakete● 11

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RoutingRoutingRundsende-Leitwegbestimmung

Flutenim Broadcastpaket Zähler auf benötigte Anzahl von Leitungen gesetzt

vom Quellknoten (4) jeden anderen Knoten erreichenhier Wert drei Knoten 7 in drei Schritten erreichbar

zwölf Pakete zwischen Nachbarknoten übertragenkeine Verbesserung gegenüber erstem Verfahren

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RoutingRoutingRundsende-Leitwegbestimmung

Mehrziel-Leitwegbestimmungmultidestination routingEin Paket je Ausgangsleitung

Alle Knoten mit optimalen Weg über diese AusgangsleitungIn Paket Indizes der Knotennummern auf gemeinsamem WegJeder Knoten entfernt seinen Indexleitet Paket weiteran Vergabelung der Wege ● Pakete kopiert ● nur jene Zielknotenadressen, die auf jeweiligem Wegen liegen

nur noch ein Index im Paket: Knoten vernichtet das Paket

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RoutingRoutingRundsende-Leitwegbestimmung

Mehrziel-LeitwegbestimmungIn 4 folgenden vier Pakete erzeugt.

Leitung zum Knoten 2 mit Adressen für Knoten 1, 2.Leitung zum Knoten 3 mit Adressen für Knoten 3.Leitung zum Knoten 5 mit Adressen für Knoten 5.Leitung zum Knoten 6 mit Adressen für Knoten 6, 7, 8.In den Knoten 3 und 5 wird Paket nicht weitergeleitetKnoten 2 entfernt Knotennummer und reicht Paket an Knoten 1Knoten 6 entfernt Knotennummer und reicht Paket an Knoten 8 Leitung zum Knoten 1 mit Adresse für Knoten 1.Leitung zum Knoten 8 mit Adresse für Knoten 7, 8.Knoten 8 leitet Paket an Knoten 7 weiterLeitung zum Knoten 7 mit Adressen für Knoten 7

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RoutingRoutingRundsende-Leitwegbestimmung

Mehrziel-Leitwegbestimmung7 Pakete zwischen Nachbarknoten ausgetauscht

deutlich besser für Broadcast geeignetnicht zu viele Pakete gesendet

zusätzliche Adressen in jedem Paket verwaltetAnzahl hängt von Anzahl der zu erreichenden Pakete abfür verschiedene Pfade verschiedengrößerer Implementierungsaufwand

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RoutingRoutingRundsende-Leitwegbestimmung

Weiterleitung über umgekehrten PfadOhne Eintragung der Knotennummern in Pakete

absteigender Baum für Übermittlung der Nachrichtankommendes Paket auf Leitung optimalen Weges● bester Leitweg vom Sender● Paket auf alle Ausgangsleitungen

übertragen, außer eingehenden ankommendes Paket auf andererLeitung wird vernichtet.

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RoutingRoutingRundsende-Leitwegbestimmung

Weiterleitung über umgekehrten PfadSender auf alle Ausgangsleitungen Broadcast-Nachricht, Nachbarknoten 2, 3, 5 und 6 werden unmittelbar erreichtoptimale Leitung zum Quellknoten (Nachbarknoten immer)Kopie auf allen Ausgangsleitungen (außer Leitung zum Knoten 2) Überprüfung in Knoten 1, 5, 6 und 8 auf optimale LeitungIm zweiten Schritt nur Knoten 8 auf optimale Leitung,Knoten 8 nach 7keine weiteren Pakete erzeugen oder weitergeleiteen

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RoutingRoutingRundsende-Leitwegbestimmung

Weiterleitung über umgekehrten Pfadeinfache Implementierbarkeiteinzelnen Knoten keine Information über Baumkeine Knotennummern in Paketen vermerkt nur Liste bereits eingegangener Paketemehr Pakete übertragen als bei der Mehrziel-Leitwegbestimmungdennoch viele Vorteile Verfahren empfehlenswert.