RRRR HHHH I TTTT - verein-moewe.at · 2 Einleitung Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser, wir...

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Transcript of RRRR HHHH I TTTT - verein-moewe.at · 2 Einleitung Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser, wir...

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Inhaltsverzeichnis

Einleitung......................................................................................... 2

1 Rent a Room .............................................................................. 4

1.1 Rahmenbedingungen ............................................................................... 4

1.2 Betreuungsangebot .................................................................................. 4

1.3 Ziele .......................................................................................................... 6

1.4 Aufnahmekriterien .................................................................................... 6

1.5 Kosten des Wohnplatzes .......................................................................... 7

1.6 Finanzierung von Rent a Room ................................................................ 7

1.7 Rent a Room in Zahlen ............................................................................. 8

1.8 Rückblick Rent a Room 2013 ................................................................. 13

2 Haus Ikara ............................................................................... 15

2.1 Rahmenbedingungen ............................................................................. 16

2.2 Ikara in Zahlen ........................................................................................ 24

3 Tullner Lebensräume ............................................................... 27

3.1 Rahmenbedingungen ............................................................................. 28

3.2 Tullner Lebensräume in Zahlen .............................................................. 30

4 Jahresrückblick 2013 ............................................................... 32

BetreuerInnen - Team 2013 ........................................................... 42

Vorstandsmitglieder 2013 .............................................................. 44

Impressum ..................................................................................... 45

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Einleitung

Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,

wir freuen uns über Ihr Interesse am Verein Möwe, dessen Fokus, seit seiner

Gründung im Jahr 1989, bei der Förderung der seelischen Gesundheit liegt.

Über die Jahre sind drei teilbetreute Wohnformen mit unterschiedlicher

Schwerpunktsetzung entstanden, mit dem Ziel, Menschen mit besonderen

Bedürfnissen, die berufliche und soziale Stellung in der Gesellschaft und die

Fähigkeit zur Teilnahme am sozialen und gesellschaftlichen Leben zu erhalten

und im Besonderen zu fördern und die in den Lebensumständen gelegenen

Schwierigkeiten zu mildern oder deren Verschlechterung zu verhindern.

Rent a Room, eine Einrichtung für wohnungslose Menschen, die

Wohngemeinschaft Ikara, teilbetreute Wohneinrichtung für Menschen mit einer

psychischen Erkrankung, sowie die Tullner Lebensräume,

Wohngemeinschaften für Personen mit einem geringen Einkommen bzw. als

Möglichkeit der Nachbetreuung für ehemalige Rent a Room und Ikara

BewohnerInnen.

2013 war für den Verein ein sehr bewegtes Jahr – einerseits durch die

konzeptuelle Veränderung der Wohngemeinschaft Ikara, welche mit neuem

Konzept und neuem Wohnhaus im Juli in Betrieb genommen wurde,

andererseits durch personelle Veränderungen in den Betreuungsteams der

Projekte.

Ebenso möchten wir uns ganz herzlich bei unseren VertragspartnerInnen und

KooperationspartnerInnen für die Unterstützung und die tolle Zusammenarbeit

bedanken. Insofern gilt unser Dank dem Amt der NÖ – Landesregierung

insbesondere der Abteilung GS5, der Sozialabteilung der

Bezirkshauptmannschaft Tulln, der Stadtgemeinde Tulln, den Tullner Pfarren,

den Behörden und Beratungseinrichtungen mit denen wir regelmäßig

zusammenarbeiten. Ohne die engagierten Privatpersonen, die uns mit Zeit und

Sachspenden unterstützen, wäre unsere Arbeit in diesem Ausmaß schwer

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möglich – daher möchten wir uns auch ganz herzlich bei diesen bedanken! Ein

besonderer Dank gilt ebenso der Firma Berger, die uns seit Jahren Schnitzel

und Kartoffelsalat für unsere BewohnerInnen-Weihnachtsfeier spendet und

somit ein Weihnachtsessen in einem festlichen Rahmen für die BewohnerInnen

ermöglicht.

Ohne Ihre Hilfe, Ihr Engagement und Ihr entgegengebrachtes Vertrauen wäre

unsere Arbeit in diesem Ausmaß nicht möglich.

Ein besonderes Lob, großer Dank und Anerkennung gebührt auch unseren

geschätzten MitarbeiterInnen für ihre professionelle Arbeit, ihren persönlichen

Einsatz und Engagement im vergangenen Jahr. Wir freuen uns auf die weitere

gute und produktive Zusammenarbeit im Jahr 2014!

Nachstehend finden Sie unseren Jahresbericht 2013, der einen Überblick über

die einzelnen teilbetreuten Einrichtungen des Vereins gibt, sowie statistische

Kennzahlen und einen Überblick über das ereignisreiche und vielseitige Jahr

2013 liefert.

Für den Verein Möwe

Elfriede Pfeiffer Mag.a (FH) Karima Bencheikh

Obfrau Geschäftsführerin

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1 Rent a Room Die Wohnungsloseneinrichtung Rent a Room des Vereins Möwe wurde 1996

von engagierten PolitikerInnen der Stadtgemeinde Tulln, sowie von Personen

der BH Tulln, der Pfarren und des Psychosozialen Dienstes in Tulln als

Pilotprojekt, gegründet. Seit 1999 ist Rent a Room eine offizielle

Sozialhilfeeinrichtung des Landes Niederösterreich.

Rent a Room bietet 12 Personen betreute Übergangswohnplätze in

Wohngemeinschaften in angemieteten Wohnungen und Häusern im Bezirk

Tulln für die Dauer von 18 Monaten. Leitgedanke der Wohnungsloseinrichtung

ist die Lebenssituation dieser Menschen nachhaltig positiv zu beeinflussen.

1.1 Rahmenbedingungen

• 2 bis 6 Wohnplätze pro Wohngemeinschaft,

• Einzelzimmer, gemeinsame Benützung von Küche und sanitären

Räumen,

• Selbstverpflegung,

• ambulante Betreuung,

• Haustiere nach Absprache mit dem BetreuerInnen-Team.

1.2 Betreuungsangebot

Die Betreuung bei Rent a Room ist verpflichtend und umfasst unter anderem:

• individuelle Zielplanerstellung (inkl. Abklärung von Ressourcen und

Problemlagen),

• finanzielle Abklärung und Sicherstellung von Rechtsansprüchen,

• Unterstützung bei der Arbeitssuche,

• Unterstützung bei der Arbeitsplatzerhaltung,

• Vermittlung zur Schuldenregulierung,

• Unterstützung im Bereich Gesundheit (Begleitung bei Arztterminen, etc.)

• Vermittlung zu Beratungsstellen und Therapieeinrichtungen,

• Unterstützung bei der Haushaltsführung (u.a. Reinigung, Hygiene etc.),

• Unterstützung bei der Wohnungssuche,

• wöchentliche Hausrunden,

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• Begleitung und sozialarbeiterische Unterstützung,

• wöchentliche Aktivrunde.

Jeden Mittwoch bieten wir unseren KlientInnen im Rahmen der

sogenannten „Aktivrunde“ die Möglichkeit auf vielerlei Weise „aktiv“ zu

werden. Dabei kommen auch alle KlientInnen aus den diversen

Wohngemeinschaften von Rent a Room miteinander in Kontakt und

Austausch. Der Termin ist fix festgelegt, die Aktivität wird jedes Mal dem

Wetter und den Bedürfnissen angepasst. Bei Schönwetter gibt es in der

warmen Jahreszeit die Möglichkeit sich im Garten zu betätigen.

Beispielsweise wird der Rasen gemäht, Büsche und Blumen geschnitten.

Ebenso lernen die KlientInnen auch ein Gemüsebeet anzulegen.

Gemeinsam wird die Auswahl der Pflanzen festgelegt, eingekauft und

angepflanzt. Im weiteren Verlauf muss das Beet von Unkraut frei

gehalten und bewässert werden. Sobald geerntet werden kann, wird

gezeigt, welche unterschiedlichen Zubereitungsmöglichkeiten es gibt.

Bei Schlechtwetter werden

unter anderem auch Spiele

gespielt. Vom einfachem

UNO bis zum

anspruchsvollem Schach

und Gehirnjogging

(Rätsel, Sudoku etc.),

oder „Activity“. Dabei können die kognitiven

Fähigkeiten überprüft und gefördert werden. Ebenso gibt es auch die

Möglichkeit in Tulln Kegeln zu gehen, was ein besonderes Highlight ist.

Ebenso werden auch gemeinsam mit den KlientInnen im Rahmen der

Aktivrunde die zahlreichen Kleiderspenden sortiert und zusammengelegt.

Dabei können sie im Gegenzug Sachen mitnehmen, die ihnen gefallen

und passen.

Unsere KlientInnen können auf diese Weise nicht nur untereinander

Sozialkontakte knüpfen, sondern nebenbei auch alltagspraktische

Fähigkeiten erwerben.

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1.3 Ziele

Die Ziele, die in der Betreuungszeit erreicht werden sollen, werden mit jeder

Klientin und jedem Klienten mittels Zielplan individuell erarbeitet und in

regelmäßigen Abständen evaluiert. Die angestrebten Ziele lassen sich aber im

Großen und Ganzen wie folgt zusammenfassen:

• Vermeidung von sozialem Abstieg,

• Wiedererlernen von eigenständigem Wohnen,

• Abklärung und Stabilisierung in den Bereichen Finanzen, Arbeit,

Gesundheit und Wohnen,

• einen eigenen, gesicherten Wohnraum finden.

1.4 Aufnahmekriterien

• Akute Wohnungslosigkeit bzw. drohende Wohnungslosigkeit,

• Volljährigkeit,

• letzte Meldung in Niederösterreich,

• Österreichische Staatsbürgerschaft bzw. EU – Staatsbürgerschaft, oder

gleichgestellte Personen nach §4 SHG

• Bereitschaft an der Lebenssituation zu arbeiten und

• Akzeptanz der Hausordnung und des Betreuungsvertrages.

Der Aufnahmemodus bei Rent a Room:

• Terminvereinbarung,

• persönliches Erstgespräch,

• Teambesprechung – nach einer positiven Entscheidung ergeht:

• Ein Sozialbericht sowie ein Sozialhilfeantrag an die Sozialabteilung

Bezirkshauptmannschaft Tulln,

• diese erteilt eine Zusage oder Absage,

• wenn ein Wohnplatz frei ist und die BH Tulln ihre Zustimmung gegeben

hat, kann die Aufnahme in eine Wohngemeinschaft erfolgen.

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1.5 Kosten des Wohnplatzes

Während des Aufenthalts bei Rent a Room besteht für die KlientInnen eine

einkommensabhängige monatlich Ansparverpflichtung, die unter Rücksprache

mit der Sozialabteilung der Bezirkshauptmannschaft Tulln von den

BezugsbetreuerInnen errechnet wird. Die Ansparung darf von den KlientInnen

beim Auszug nur zweckgebunden zur Wohnraumschaffung (u.a. für Kaution,

Miete, Möbel) oder zur Schuldentilgung verwendet werden.

Durch diese Verpflichtung ist es für einige KlientInnen möglich eine Kaution für

eine Wohnung zu hinterlegen, bzw. die Kosten für die Ausstattung der

Wohnung zu decken.

1.6 Finanzierung von Rent a Room

Rent a Room wird mittels Tagsätzen durch das Land Niederösterreich Abteilung

Soziales finanziert. Des Weiteren erhält Rent a Room auch eine Subvention

von der Stadtgemeinde Tulln. Ein kleiner Teil der Einnahmen wird von Spenden

gebildet.

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1.7 Rent a Room in Zahlen

Wie jedes Jahr weisen wir an dieser Stelle darauf hin, dass sich hinter jeder der

folgenden Zahlen, ein Mensch mit seinem Schicksal verbirgt.

Allgemeines

2013 wurden bei Rent a Room 24 Personen betreut, darunter 12

Neuaufnahmen von Personen in Rent a Room. 2 Personen haben zum zweiten

Mal ein Zimmer in unserer Einrichtung bezogen. Die Gesamtanzahl der

betreuten Personen ist im Vergleich zum Vorjahr auf 24 Personen leicht

gesunken, was darauf zurückzuführen ist, dass viele der KlientInnen den

maximalen Verbleib von 18 Monaten in Anspruch nehmen. Ebenso wurde bei 3

KlientInnen die maximale Aufenthaltsdauer von 18 Monaten verlängert.

144 Personen haben sich telefonisch nach einem Wohnplatz erkundigt bzw.

telefonische Beratung in Anspruch genommen. Insofern ist weiterhin ein

Anstieg in der Anzahl der telefonischen Anfragen im Vergleich zu den

vergangenen Jahren zu verzeichnen. Nahezu konstant ist die Anzahl von

Erstgesprächen im Vergleich zu den Vorjahren geblieben. Insgesamt sind 2013

50 Personen zu einem Erstgespräch in unsere Einrichtung gekommen.

Geschlechterstruktur der KlientInnen

Das Verhältnis der Geschlechter ist im Vergleich zu den Vorjahren hinsichtlich

der weiblichen Klientinnen weiterhin leicht am Sinken. So waren 2013 29%

weiblich und 71% unserer KlientInnen männlich.

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Familienstand der KlientInnen

Hinsichtlich der prozentuellen Verteilung des Familienstandes ist seit den

letzten 3 Jahren ein deutlicher Anstieg bei geschiedenen Personen zu

verzeichnen. Während 2012 18% der KlientInnen geschieden waren, sind es

2013 bereits 38%. 13 Personen, sprich 54% der KlientInnen waren ledig. Hier

ist in Hinblick auf die Vorjahre ein kontinuierlicher Rückgang zu verzeichnen,

was möglicherweise auch in Verbindung mit der Altersstruktur steht.

Altersstruktur der KlientInnen

2013 lag das durchschnittliche Alter der Rent a Room - KlientInnen bei 38

Jahren. Hingegen dem Trend in einer sinkenden Altersstruktur der Vorjahre,

haben wir 2013 wieder ein steigendes Durchschnittsalter bei den betreuten

KlientInnen zu verzeichnen.

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Herkunftsbezirke unserer KlientInnen

2013 waren 13 Personen unserer KlientInnen vor dem Einzug in Rent a Room

im Bezirk Tulln gemeldet, wobei sich hier ein leichter Rückgang im Vergleich zu

den Vorjahren zeigt. Nach wie vor kommen aber die meisten KlientInnen aus

unserem Bezirk.

Einkommen der KientInnen beim Einzug

Wie in den vorhergehenden Jahren bezieht der Großteil unserer KlientInnen

Leistungen vom AMS (Arbeitslosengeld, Notstandshilfe). Ebenso zeigt sich

anhand der Statistik, dass auch die Anzahl jener Personen, die beim Einzug

über keinerlei Einkommen verfügen stabil bleibt. Gründe dafür sind einerseits

eine fehlende Meldeadresse oder fehlende Anspruchsvoraussetzungen.

Nachstehend kann man die Einkommensquelle 2013 im Vergleich zu den

Jahren 2012 und 2011 beim Einzug unserer KlientInnen sehen.

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Neben den Bezügen vom AMS, zählen auch das Krankengeld, sowie die

Alterspension zu den hauptsächlichen Einkommensquellen unserer KlientInnen.

Einen geringen Anteil machen die Bedarfsorientierte Mindestsicherung und

Einkommen aus einem Dienstverhältnis aus.

Einkommen der KlientInnen beim Auszug bzw. zum Stichtag

31.12.2013

Der Großteil unserer KlientInnen hat beim Einzug in unsere Einrichtung eine

AMS Leistung (Arbeitslosengeld oder Notstandshilfe) bezogen. Im Zuge der

Betreuung bei Rent a Room konnte bei den KlientInnen, die beim Einzug über

keinerlei Einkommen verfügten, Ansprüche geltend gemacht werden, sodass

sie über ein regelmäßiges Einkommen verfügen. Ebenso war es möglich, dass

ein weiterer Klient wieder in den Arbeitsprozess eingegliedert werden konnte.

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Gründe für die Wohnungslosigkeit

Zu den Hauptgründen der Wohnungslosigkeit bzw. für die Aufnahme bei Rent a

Room zählten Trennungen von der/vom PartnerIn, sowie Delogierungen.

Ebenso zählte die Leistbarkeit des Wohnraumes zu den Gründen für die

Wohnungslosigkeit, wodurch es zu einer Kündigung des Mietverhältnisses

durch den Vermieter oder durch den Mieter selbst gekommen ist. 2 KlientInnen

konnten aufgrund vorherrschender desolater Wohnverhältnisse (keine Heizung,

Strom, etc.) in denen sie bislang lebten, nicht mehr bleiben und wurden

dadurch wohnungslos.

Wohnform nach dem Auszug

Anhand der Grafik ist ersichtlich, dass nach wie vor der Großteil der KlientInnen

nach dem Aufenthalt bei Rent a Room eine eigene Wohnung beziehen

konnten. Die Weitervermittlung bzw. Übersiedelung in betreute Wohnformen ist

weiterhin rückgängig.

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Zusammenfassend sind, ähnlich wie zu den Vorjahren, 39% unserer

KlientInnen 2013 in eine eigene Wohnung übersiedelt.

Als Erklärung für diese Entwicklung kann die seit einigen Jahren verpflichtende

Ansparung der KlientInnen von Rent a Room herangezogen werden. Dadurch

ist es diesen möglich beim Auszug eine Kaution für die Wohnung bezahlen zu

können bzw. die Wohnung mit Möbel einzurichten.

1.8 Rückblick Rent a Room 2013

Neben den Ein- und Auszügen und der KlientInnenbetreuung waren auch viele

Reparatur- und Instandhaltungsarbeiten unserer Mietobjekte und Dienstautos

Bestandteil unseres Arbeitsalltags. Trotz des turbulenten und sehr

arbeitsintensiven Jahres können wir auch auf einige schöne Begebenheiten

zurückblicken.

Ebenso wollen wir uns in diesem Rahmen auch bei den zahlreichen

Privatpersonen bedanken, die uns immer wieder mit diversen Sachspenden

unterstützen.

Durch vereinsinterne Veränderungen (Ausbau der Wohngemeinschaft Ikara

und Übersiedelung in ein neues Haus) war es uns dieses Jahr möglich einen

Tausch der Wohngemeinschaften zu vollziehen.

Nachdem Rent a Room 2 Wohngemeinschaften in Tulln hatte und eine in der

Nachbargemeinde Judenau-Baumgarten, haben wir im Sommer durch den

Zugewinn des Hauses in der Siegmundgasse 4 (ehemals Ikara), die Rent a

Room WG in Zöfing aufgelöst und die KlientInnen nach Tulln übersiedelt.

Dadurch haben nun alle Rent a Room KlientInnen

einen Wohnplatz in Tulln, was die Arbeit unserer

MitarbeiterInnen, sowie den organisatorischen

Aufwand erheblich erleichtert und vereinfacht hat.

Im Zuge dieser

Umstrukturierung

haben wir auch unser Büro von Rent a Room

in die Siegmundgasse 4, 3430 Tulln verlegt, da

wir dort mehr Räumlichkeiten zur Verfügung

haben.

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Durch die große Gemeinschaftsküche in der

neuen WG haben wir nun auch die

Möglichkeit die Weihnachtsfeier in unserer

Wohngemeinschaft abzuhalten, die wir bisher

aufgrund der

fehlenden

Platzmöglichkeit immer im Pfarrgebäude der St.

Severin Kirche gefeiert haben.

Ebenso ergab sich durch die große Küche die

Möglichkeit die Aktivrunde auszubauen. Gemeinsam mit unseren KlientInnen

haben wir beschlossen, einen monatlichen Kochtag zu machen. Viele

KlientInnen können nicht kochen und

beschränken sich daher ausschließlich auf

Fertiggerichte und Dosengerichte. Um

unseren KlientInnen eine ausgewogene

und gesunde Ernährung näher zu bringen,

wird vorab besprochen, was allen schmeckt

und dann werden Lebensmittel und

Gemüse der Saison verarbeitet. Es ruft immer wieder Erstaunen hervor, wie

einfach und schmackhaft man selbst frisch

kochen kann.

Apfelstrudel und Apfelkuchen mit Äpfeln aus

dem Garten Herstellung einer Apfel-Kürbis Marmelade

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2 Haus Ikara Die Wohngemeinschaft Ikara besteht seit 2005 mit dem Ziel Menschen mit

einer psychischen Erkrankung, die nicht mehr in ihrem bisherigen sozialen

Umfeld leben können und nicht eigenständig wohnen können, einen

Übergangswohnplatz zur Verfügung zu stellen. Somit wird ihnen die Möglichkeit

geben in einem geschützten Umfeld, einen positiven Umgang mit ihrer

Erkrankung zu erlernen und ihr Leben neu zu gestalten.

Aufgrund der hohen Nachfrage nach Wohnplätzen für Menschen mit einer

psychischen Erkrankung und dem Wunsch nach einer Betreuungserweiterung

und einer daraus resultierenden Qualitätssteigerung haben wir ein neues

Konzept zum Projekt „Wohngruppe Ikara NEU“ bei der NÖ Landesregierung

eingereicht.

Bei der Wohngruppe Ikara NEU, bzw. Haus IKARA handelt es sich um eine

Adaptierung bzw. einen Ausbau der bestehenden teilbetreuten

Wohngemeinschaft von den bisherigen 8, auf insgesamt 12 Wohnplätze.

Ebenso gibt es im Rahmen des Hauses Ikara eine Tagesstätte, um den

BewohnerInnen mehr Betreuungsmöglichkeiten bzw. Angebote zur

Tagesstruktur anzubieten und um eine Verbesserung der Wohnqualität

erreichen zu können.

Eine sehr engagierte Privatperson hat für

den Verein Möwe ein Haus gebaut,

welches die speziellen Erfordernisse und

Bedürfnisse für das Haus Ikara beinhaltet.

Im Juni haben wir die Betriebsbewilligung

über

die

NÖ Landesregierung, Abteilung Soziales –

GS5 erhalten und konnten somit mit

01.07.2013 in das neue Wohnhaus

übersiedeln.

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2.1 Rahmenbedingungen

Ikara ist eine teilbetreute Wohngemeinschaft und bietet acht Personen mit einer

psychischen Erkrankung einen Übergangswohnplatz. Sieben der Wohnplätze

befinden sich in einem Einfamilienhaus mit Garten, wobei jedem/r BewohnerIn

ein Einzelzimmer zur Verfügung steht. Ein weiterer Wohnplatz befindet sich in

unserer sogenannten Trainingswohnung, wo eigenständiges Wohnen in einem

geschützten Rahmen erprobt werden kann.

Mit Juli 2013 ist die vormalige WG Ikara in das neue Wohnhaus übersiedelt und

bietet nun für insgesamt 12 Personen einen Wohnplatz an. Die zwölf

Einzelzimmer verfügen alle über einen eigenen Sanitärsbereich.

Das Betreuungsangebot des Hauses Ikara wurde zusätzliche zum

Wohnungsangebot um eine hausinterne Tagesstätte erweitert.

Die formalen Voraussetzungen für die Aufnahme in das Haus Ikara sind:

• Diagnostizierte psychische Erkrankung,

• Volljährigkeit,

• letzte Meldung in Niederösterreich sowie

• Österreichische Staatsbürgerschaft bzw. EU – Staatsbürgerschaft.

Unser Angebot richtet sich an Personen, die nicht in ihr früheres soziales

Umfeld (wie z.B. Familie, PartnerIn) zurückkehren können, die nicht selbständig

wohnen können, bzw. die für die Gestaltung ihres Lebens und für einen

positiven Umgang mit ihrer Erkrankung ein geschütztes Umfeld und Lernfeld

benötigen.

Betreuung

Die Betreuung findet durch die neuen Rahmenbedingungen von Montag bis

Freitag von 8:00 – 19:00 Uhr und am Samstag von 10:00 – 19:00 Uhr statt. An

den Abenden sowie am Sonntag ist eine Betreuerin nur nach Bedarf vor Ort

bzw. zu vereinbarten Zeiten mittels Rufbereitschaft erreichbar und im

Bedarfsfall vor Ort.

Eines der Betreuungsziele ist, die gemeinsame Erschließung von Ressourcen

wie u.a. die Sicherstellung finanzieller Ansprüche, den Kontaktaufbau zur

Ursprungsfamilie, die Aktivierung vorhandener Fähigkeiten sowie das Wecken

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von neuen Interessen. Ein weiteres Ziel der Betreuung ist die Stabilisierung der

BewohnerInnen und damit verbunden, die Förderung der Fähigkeiten zur

Teilnahme am sozialen und gesellschaftlichen Leben.

Unsere BewohnerInnen kommen meist direkt nach einem Krankenhaus- oder

Therapieaufenthalt in das Haus Ikara. Zu Beginn steht die gemeinsame und

individuelle Zieldefinition im Vordergrund, d.h. was soll während des Aufenthalts

im Haus Ikara erreicht werden, was kann der/die BewohnerIn dazu beitragen,

welche Fertigkeiten sind bereits vorhanden, wobei wird die Unterstützung und

Begleitung der BetreuerInnen benötigt.

Mittels Zielplanerstellung werden kleinere Ziele definiert, Teilschritte dazu

ausgearbeitet und regelmäßig überprüft. Die Ziele werden individuell mit

dem/der jeweiligen BewohnerIn definiert. Ein solches Ziel kann beispielsweise

regelmäßiges, selbständiges Aufstehen sein, das für einige BewohnerInnen

aufgrund ihrer Erkrankung und der damit verbundenen medikamentösen

Therapie, nicht leicht zu erreichen ist.

Die folgenden Aktivitäten bzw. Therapien finden einmal wöchentlich statt:

• Die Hausrunde, bei der beispielsweise die Aktivitäten der kommenden

Woche geplant, der Speiseplan erstellt und die Einteilungen für das

Wohntraining vorgenommen werden.

• BewohnerInnen-Supervision (Gruppentherapie)

Angeleitet von Martina Kucera, personenzentrierte Psychotherapeutin

• Kunsttherapie (Gruppentherapie)

Im Rahmen der Kunsttherapie, angeleitet von Sarah Hartl und Katharina

Schwarz, werden mit verschiedenen Materialien und Methoden kleine

Kunstwerke geschaffen.

• Sporttherapie (Gruppentherapie)

Seit Dezember 2013 bieten wir auch eine Sporttherapie an, unter

Anleitung von Anna Gössinger, einer Physiotherapeutin. Bei schöner

Wetterlage finden Aktivitäten im Freien statt, bei Schlechtwetter haben

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wir die Möglichkeit den Turnsaal der Krankenpflegeschule Tulln zu

nützen.

• Einzeltherapien erfolgen individuell außerhalb der Wohngemeinschaft,

die Kosten werden von den BewohnerInnen selbst getragen

• Psychoedukation

Im Rahmen der Psychoedukation werden beispielsweise die typischen

Symptome diverser Krankheitsbilder besprochen, aber auch allgemeine

Themen wie Wohnungssuche, Sachwalterschaft und vieles mehr.

• Kognitives Training

Das kognitive Training soll die Konzentrationsfähig- und Aufmerksamkeit

der BewohnerInnen durch Anwendung verschiedenster Übungen

stärken.

• Gruppenaktivität / Interaktionsgruppe

Bei den Gruppenaktivitäten werden in Absprache mit den

BewohnerInnen Ausflüge bzw. Außenaktivitäten geplant.

In der Interaktionsgruppe, die ebenso alle 2 Wochen – abwechselnd mit

der Gruppenaktivität – stattfindet, wird die interaktionelle Methode

eingesetzt, um Auseinandersetzungen und das Miteinander in der

Gruppe zu fördern. Jeder Klient/ jede Klientin soll sich selbst in der

Gruppe erleben, sein Verhalten in der Gruppe reflektieren sowie ggf.

neue Verhaltensweisen ausprobieren. Aufgabe ist entsprechende

Rahmenbedingungen für die Gruppe zu schaffen. Nachdem die

Anleiterin der Interaktionsgruppe die Interaktion in der Anfangsphase

initiiert hat, beobachtet sie die Gruppe während der Arbeitsphase, um

dann in der Nachbereitungsphase gemeinsam mit den TeilnehmerInnen

den gruppendynamischen Prozess zu reflektieren. Während der

Arbeitsphase hält sich die Anleiterin weitestgehend zurück und gibt nur

bei Bedarf organisatorische sowie technische Hilfestellungen.

Die Aufgabenstellungen sind in der Regel offen, sodass die Gruppe

hinreichende Möglichkeiten zur Interaktion hat. Zur Verfügung steht fast

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das gesamte Spektrum ergotherapeutischer Mittel und Medien und

umfasst gemeinsame handwerkliche Tätigkeiten, sowie Gruppenspiele.

Ziel ist die Entwicklung, Verbesserung und der Erhalt von

sozioemotionalen Fähigkeiten wie z.B:

- Kommunikation

- Kooperation

- Vertreten eigener Meinungen, Wünsche, Interessen und

Bedürfnisse

- Verantwortung

- Konflikt- und Kritikfähigkeit

- Toleranz anderen gegenüber

- Selbst- und Fremdwahrnehmung

• Freizeitgestaltung

Die Freizeitgestaltung richtet sich nach den Interessen der BewohnerInnen und

beinhaltet sportliche Aktivitäten wie Schwimmen, Walken und Kegeln, kulturelle

Angebote wie Museums- und Kinobesuche, wie auch kreative Angebote. Einige

Ausflugsziele 2013 waren u.a.: die Garten Tulln, Kinovorstellungen in St.

Pölten, Kletterhalle in Klosterneuburg, sowie Minigolfen. 2013 haben wir

unseren BewohnerInnen auch eine Klangschalentherapie angeboten, wobei

die Nachfrage eher niedrig war. Das Interesse der BewohnerInnen lag

hauptsächlich in sportlichen Aktivitäten.

Das Betreuungsangebot im Haus Ikara im Überblick:

� individuelle Zielplanerstellung,

� finanzielle Abklärung und Sicherstellung von Rechtsansprüchen,

� Beratung, Anleitung und Training in Alltagsbelangen wie u.a. Haushalt,

Einkauf und Kochen,

� Beratung, Anleitung und Training bzgl. Selbstversorgung und Hygiene,

� Krisenintervention,

� Unterstützung im Bereich Gesundheit (Arzttermine, etc.)

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� Vermittlung zu Beratungsstellen und Therapieeinrichtungen,

� Freizeitstrukturierung,

� Tagesstätte,

� Verbesserung der Interaktionen mit Familie und Umfeld,

� Rufbereitschaft zu vereinbarten Zeiten,

� Unterstützung bei der Wohnungssuche bzw. Wohnplatzsuche,

� wöchentliche Hausrunden,

� Psychoedukation und Kognitives Training,

� Kunsttherapie, Sporttherapie und BewohnerInnen Supervision.

Die Tagesstätte:

Unser Angebot zielt darauf ab, das eigene Potential jedes Einzelnen unter

Berücksichtigung der speziellen Erfordernisse und Beeinträchtigungen, die die

Erkrankungen jeweils mit sich bringen – die eigenen individuellen Fähigkeiten,

Fertigkeiten und Ressourcen zu entdecken, zu fördern

und zu entfalten. Zusätzlich wird durch die Tagesstätte

eine Tagesstruktur, mit einer angemessenen

Beschäftigung geschaffen.

Die KlientInnen erhalten im Rahmen der Tagesstätte

einen Anerkennungsbeitrag in

der Höhe von derzeit € 69,20 (Stand 2013) monatlich per

Monatsende ausbezahlt.

Im Rahmen der Tagesstätte sollen Strategien erprobt

werden, die zu einer selbstständigen Lebensführung, wie

eigenständigem Wohnen und zu einer sozialen und

beruflichen Rehabilitation verhelfen und Sicherheit bieten. Die BewohnerInnen

werden zu jeweils vier bis fünf Personen in die jeweiligen Gruppen wie

beispielsweise in die Koch-, Haushalts- und Gartengruppe eingeteilt, wobei

diese Einteilung wöchentlich rotiert. Somit können auf die individuellen

Bedürfnisse der BewohnerInnen eingegangen und das Erlernen von

alltagspraktischen Fähigkeiten in den einzelnen Gruppen gefördert und

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gleichermaßen erlernt und erprobt werden. Durch die Arbeit mit

unterschiedlichen Materialien sollen Kompetenzen entwickelt werden, die im

späteren Berufsleben Hilfestellungen geben sollen. Dazu gehört beispielsweise

das fokussierte Arbeiten, sowie die Entwicklung und Förderung der Feinmotorik

durch die Verwendung von unterschiedlichen Materialien und das Training von

Ausdauer. Ebenso ist es wichtig bei der Arbeit mittels einzelnen Arbeitsschritten

(vom Material zu einem Produkt) eine Sinngebung zu vermitteln. Durch die

Fertigstellung eines Produktes (wie zum Beispiel eine selbst-gegossene Kerze

oder ein selbst-kreiertes T-Shirt) soll den BewohnerInnen Freude an der Arbeit,

sowie die Beteiligung von einem selbst-gestalteten Arbeitsprozess vermittelt

werden. Diese gewonnene Kompetenz, aktiv etwas gestaltet zu haben bzw. an

diesem Prozess beteiligt gewesen zu sein, dient den BewohnerInnen als

positives Erfolgserlebnis, welches sich positiv auf den Selbstwert auswirkt.

Beispielsweise wurde im Rahmen der Tagesstätte die Türbeschilderung im

Haus Ikara hergestellt. In diesem Zusammenhang konnten sich die

BewohnerInnen kreativ erproben. Dabei sind individuelle, auf Holz bemalte

Schilder entstanden. Jede/Jeder BewohnerIn hat somit sein individuelles

Türschild kreiert, die für jeden eine eigene

Bedeutung haben.

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Beitrag von Katharina Schwarz (diplomierte phronetische®

Kunsttherapeutin) über die Kunsttherapie im Haus Ikara:

„Die Form der Tagesstätte in der WG Ikara beinhaltet ein gruppentherapeutisches Angebot wie z.B. die Gruppengesprächstherapie für die BewohnerInnen, Sporttherapie und ein kunsttherapeutisches Angebot für

Gruppen. Kunsttherapie ist eine Therapieform, in der das Gestalten mittels Medien der bildenden Kunst im Rahmen einer therapeutischen Beziehung, zur Bewusstwerdung und Äußerung von Gedanken und Gefühlen verhilft. Die Kunsttherapie unterscheidet sich von anderen Therapieformen durch die damit einhergehende triadische Beziehung zwischen Klient, Therapeut und ästhetischem Objekt. Im Fokus steht das freie Gestalten mit unterschiedlichen Materialien, wie z.B. das Malen mit Acrylfarbe, das Zeichnen mit Kohle-und Pastellkreide, oder das haptische Erleben mit Ton und Speckstein.

In der WG Ikara wird unter anderem die Phronetische® Kunsttherapie als Gruppentherapie angeboten. Phronetische® Kunsttherapie ist eine tiefenpsychologisch orientierte Therapieform und fördert die positive Wahrnehmung der eigenen Person. Das konkrete Ausgestalten mit Materie der inneren Bilder und Bewegungen macht diese für den Menschen sichtbar und erleichtert dadurch den Umgang und die Veränderung von Problematiken im realen Leben. Kunsttherapie bedeutet „Erlebnis statt Leistung“. Nicht das Produkt ist entscheidend, sondern der Prozess des Erlebens! Dabei geht es nicht darum „schöne Bilder“ zu malen, sondern um die Reflexion der eigenen Handlungen und Gefühle. Es wird versucht die BewohnerInnen auf ihrem Weg zu unterstützen, indem ihre Ressourcen anhand von gesetzter Interventionen bildnerisch umgesetzt werden können. Dadurch wird eine Idee bzw. Vorstellung konkret, eigene Stärken und Fähigkeiten entdeckt und die Wahrnehmung der eigenen Person konkretisiert. Ein grundlegender Bestandteil für die Weiterentwicklung ist ein positiv verstandenes Selbstbild. Es gilt einen neutralen Raum zu öffnen, in dem Wertschätzung und Selbstreflexion gefördert wird. Das kunsttherapeutische Gruppenangebot findet wöchentlich in Form von 2 fortlaufenden Gruppen statt.“

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Finanzierung

Die Wohngemeinschaft Ikara wird fast zur Gänze vom Land Niederösterreich

mittels einer Monatspauschale pro BewohnerIn finanziert. 2013 wurden die

Kosten für Wohnplätze auch vom Fonds Soziales Wien und vom Bund

übernommen.

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2.2 Ikara in Zahlen

Allgemeines

2013 wurden 17 Personen in der Wohngemeinschaft Ikara betreut, davon

wurden 6 Personen neu in der WG Ikara bzw. im Haus Ikara aufgenommen.

Seit einigen Jahren ist ein Trend nach vermehrten Wohnplatzanfragen in der

WG Ikara zu verzeichnen.

69 Personen haben sich telefonisch (davon 5 Personen via E-Mail) nach einem

Wohnplatz erkundigt bzw. telefonische Beratung in Anspruch genommen. Die

Anzahl der telefonischen Anfragen ist im Vergleich zu 2013 gleich geblieben.

37 Personen sind zu einem Erstgespräch in unsere Einrichtung gekommen,

was im Vergleich zum Vorjahr nahezu gleich geblieben ist.

Geschlecht der BewohnerInnen

85% der BewohnerInnen waren weiblich und 15% der BewohnerInnen

männlich. 2013 wurden im Haus Ikara wieder mehr Frauen als Männer in der

Wohngemeinschaft betreut. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Anteil an Frauen

um 37% gestiegen. Der Anteil an männlichen Bewohner ist nach wie vor stark

am Sinken.

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Alterstruktur der BewohnerInnen

Der Großteil der BewohnerInnen war 2013 zwischen 21 und 30 Jahren alt. Das

Durchschnittsalter der WG – BewohnerInnen ist im Vergleich zum Vorjahr leicht

gesunken und liegt bei 28 Jahren.

Einkommen der BewohnerInnen

Der Großteil der BewohnerInnen im Haus Ikara bezieht die I-Pension (35%) und

die Familienbeihilfe bzw. erhöhte Familienbeihilfe (35%). 2 BewohnerInnen

befinden sich im AMS Bezug und eine Person bezieht das Einkommen aus

Unterhaltsansprüchen. 2 BewohnerInnen verfügen über kein Einkommen,.

26

Wohnform nach dem Auszug

2013 sind 7 Personen aus der Wohngemeinschaft bzw. Haus Ikara

ausgezogen. 42% der BewohnerInnen sind in eine andere betreute Wohnform

gezogen, was im Vergleich zum Vorjahr nahezu gleich geblieben ist. 2

BewohnerInnen sind mit der Partnerin bzw. dem Partner in eine gemeinsame

Wohnung gezogen, eine Person ist in eine eigene Wohnung übersiedelt und

eine Person ist wieder zur Familie zurückgekehrt.

Ausbildungsstand der BewohnerInnen

Nahezu die Hälfte aller BewohnerInnen haben die Pflichtschule absoviert und

verfügen über keine weitere Ausbildung. 29% der BewohnerInnen haben eine

positiven Lehrabschluss und 3 BewohnerInnen haben die Matura abgelegt.

27

3 Tullner Lebensräume Im Bezirk Tulln gibt es zwar eine Vielzahl an neuen geförderten Wohnungen,

diese sind aber für viele Menschen nicht leistbar und die Anzahl an

kostengünstigen Gemeindewohnungen ist sehr gering. Ebenso wissen wir aus

unserer langjährigen Erfahrung mit Rent a Room KlientInnen, dass viele

unserer KlientInnen während der 18-monatigen Betreuungszeit zwar eine Arbeit

finden, sich aber aufgrund von einem niedrigen Einkommen und

Schuldenrückzahlungen etc. keine Wohnung im Raum Tulln leisten können.

Daher bieten wir im Rahmen der Tullner Lebensräume Menschen mit geringem

Einkommen ein Zimmer in einem Einfamilienhaus an, das unbefristet genutzt

werden kann.

Durch die vereinsinternen Veränderungen innerhalb der Wohngemeinschaften,

sowie durch den Verkauf des Hauses Beim Heisselgarten, wurde 2013 ein

Wohngemeinschaften Tausch vollzogen. Durch die Übersiedelung der

Wohngemeinschaft Ikara in das neue Wohnhaus, wurde auch die

Trainingswohnung der Ikara frei, welche wir nun für Tullner Lebensräume

verwenden. Mit September 2013 wurde die ehemalige Rent a Room

Wohngemeinschaft in Zöfing (Gemeinde Judenau-Baumgarten) in eine Tullner

Lebensräume Wohngemeinschaft umgewidmet.

Durch diese Veränderungen war es uns möglich die Anzahl der Wohnplätze der

Tullner Lebensräume von bisher 10 Plätzen aufzustocken und können nun für

12 Personen, mit einem gewissen Maß an Selbstständigkeit, einen Wohnplatz

in familiärer Atmosphäre zur Verfügung stellen.

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3.1 Rahmenbedingungen

Die Aufnahmekriterien sind:

• Volljährigkeit,

• ein gewisses Maß an Selbstständigkeit,

• Einhaltung der Hausordnung,

• Finanzielle Grundsicherung muss gegeben sein und

• die Hinterlegung einer Kaution in der Höhe eines Wohnkostenbeitrages.

Zielgruppe

Die Zielgruppe der Tullner Lebensräume sind Personen mit geringem

Einkommen aus dem Bezirk Tulln und den angrenzenden Gemeinden bzw.

Rent a Room KlientInnen oder Ikara BewohnerInnen, deren Betreuungszeit

abgelaufen ist und für die ein gänzlich eigenständiges Wohnen noch zu früh ist.

Die BewohnerInnen haben die Möglichkeit, ein leistbares, möbliertes Zimmer in

einer Wohngemeinschaft gegen einen Wohnkostenbeitrag zu beziehen. Der

monatliche Beitrag beinhaltet einen Teil der gesamten Miet- und

Betriebskosten, Strom, Haushaltsversicherung sowie der Heizungskosten.

Das Angebot der Tullner Lebensräume

• Vermittlung eines realitätsnahen Wohnens

• Wöchentliche Hausrunden

• Unterstützung bei Hilfebedarf

• Unterstützung von Eigeninitiative und Selbsthilfe

• Förderung der Eigenständigkeit

Durch die Vermittlung eines selbstständigen und eigenverantwortlichen

Wohnens werden die BewohnerInnen auf ein realitätsnahes Wohnen mit allen

Rechten und Pflichten vorbereitet.

Betreuung

Die Betreuung ist individuell den jeweiligen Bedürfnissen der Personen

angepasst und erfolgt durch zwei SozialarbeiterInnen von Rent a Room.

Die Betreuungsschwerpunkte liegen bei der Hilfestellung bei der

Wohnungssuche und bei den Auszügen, in der Unterstützung bei der Regelung

29

von Konflikten, bei der Krisenbewältigung, in der Motivationsarbeit, Vernetzung

mit anderen Institutionen sowie Begleitung bei Behörden- und Arztwegen. Die

wöchentlichen Hausrunden bieten einen Rahmen, Angelegenheiten die im

Haus anfallen, sowie Konflikte die im Zusammenleben mit den anderen

KlientInnen entstehen zu besprechen. Weiters werden die notwendigen

Tätigkeiten wie u.a. Reinigungsarbeiten, Müllentsorgung und Gartenarbeiten

gemeinsam unter den BewohnerInnen aufgeteilt.

Finanzierung

Die Betreuungskosten der Tullner Lebensräume werden befristet bis Ende 2014

von der Stadtgemeinde Tulln finanziert. Ein Teil der Betriebs- und

Energiekosten der Häuser wird durch die Wohnkostenbeiträge der

BewohnerInnen gedeckt.

30

3.2 Tullner Lebensräume in Zahlen

Allgemeines

2013 haben 19 Personen in den Wohngemeinschaften der Tullner

Lebensräumen gewohnt. Von den insgesamt 7 Auszügen, sind 5 Personen aus

den Tullner Lebensräumen in eine eigene Wohnung übersiedelt und 2

Personen sind mit einer Freundin bzw. einem Freund zusammengezogen.

Geschlechterstruktur der BewohnerInnen

Die BewohnerInnen der Tullner Lebensräume waren, wie auch in den

vergangenen Jahren, vorwiegend männlich, wobei der Anteil an Frauen mit

42% im Vergleich zum Vorjahr nahezu gleich geblieben ist.

Familienstand der BewohnerInnen

Nahezu die Hälfte der BewohnerInnen (47%) sind geschieden, während 37%

ledig sind. Eine Person war verheiratet und 2 Personen verwitwet.

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Altersstruktur der BewohnerInnen

Der Großteil der BewohnerInnen der Tullner Lebensräume war 2013 zwischen

31 und 40 Jahre und 51 und 60 Jahre alt, wobei das Alter sehr ausgewogen

verteilt ist. Das Durchschnittsalter lag bei 43 Jahren und ist im Vergleich zu den

Vorjahren minimalst gesunken.

Einkommen der BewohnerInnen

26% der BewohnerInnen der Tullner Lebensräume haben 2013 die

Bedarfsorientierte Mindestsicherung bezogen. 2 BewohnerInnen gingen einer

Erwerbsarbeit nach, weitere 3 BewohnerInnen erhielten die Alterspension. Eine

Person verfügte beim Einzug in die TLR über keinerlei Einkommen.

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4 Jahresrückblick 2013 Das Jahr 2013 war von vielen Veränderungen geprägt. Neben den

konzeptuellen Veränderungen bei Ikara und der Übersiedelung in das neu

gebaute Haus per 01.07.2013, gab es folglich auch einige personelle

Veränderungen. Neben den Ein- und Auszügen und der BewohnerInnen- bzw.

KlientInnenbetreuung waren auch diverse Reparatur- und

Instandhaltungsarbeiten unserer Mietobjekte und Dienstautos Bestandteil

unseres Arbeitsalltags. Trotz des turbulenten Jahres können wir auch auf einige

schöne Begebenheiten zurückblicken.

Im Anschluss haben wir einige Ereignisse und Aktivitäten rund um den Verein

Möwe und die Wohngemeinschaften angeführt.

Wir möchten uns vorab bei den vielen Privatpersonen bedanken, die uns über

das ganze Jahr mit Geld- und vor allem Sachspenden großzügig unterstützt

haben.

1. Quartal

- Bereits zu Beginn des neuen Jahres stand die Einreichung des

Konzeptes zum Haus Ikara an oberster Stelle. Dieses wurde nach

Fertigstellung bei der NÖ Landesregierung Abteilung Soziales am

10.01.2013 eingereicht.

- Im Jänner kam es auch zu einem Autounfall mit einem unserer

Dienstautos, bei dem wir kein Verschulden hatten. Leider haben wir den

größeren Schaden gehabt, weshalb aufgrund des Alters unseres Autos

eine Reparatur keinen Sinn mehr machte.

- Ebenso durften wir uns auch über eine fast neuwertige Möbelspende

freuen, sodass wir in einer Wohngemeinschaft der Tullner Lebensräume

den Essbereich komplett neu gestalten konnten.

- In der Wohngemeinschaft Ikara fand wie in den Jahren zuvor eine

Faschingsfeier am Faschingsdienstag statt, bei der die BewohnerInnen,

als auch die BetreuerInnen verkleidet waren. Mit Krapfen & Co wurde am

Nachmittag in der Wohngemeinschaft gefeiert.

33

- Beim Tullner Faschingsumzug wurde im Rahmen einer Charity Aktion

der Bäckerei Hager

und der NÖN, der

150m lange „Tulli

Tulli Rekordstrudel“,

welcher von der

Bäckerei Hager gebacken wurde, angeschnitten

und verkauft. Landesrätin Mag. Barbara Schwarz,

Landtagsabgeordneter Mag. Alfred Riedl und

Vizebürgermeister Harald Schinnerl, sowie unsere Obfrau Frau Elfriede

Pfeiffer machten den Anschnitt des Strudels, welcher durch Freiwillige

Helfer des Roten Kreuzes

und der Feuerwehr Tulln

verkauft wurde. Der

Verkaufserlös von €

1.500,- wurde der

Wohngemeinschaft Ikara

gespendet.

2. Quartal

April

- Anfang April konnten wir uns über die Zusage über die Bewilligung des

Konzeptes Ikara Neu von Seiten der NÖ Landesregierung freuen, wobei

das Bewilligungsverfahren noch nicht abgeschlossen war.

- Nach der Zusage über die Finanzierung durch die NÖ Landesregierung

konnten wir uns nun der räumlichen Ausstattung im neuen Haus widmen.

Die Firma Leiner, die von uns mit der Einrichtung der Einzelzimmer, der

Gemeinschaftsküche und des Büros beauftragt wurde, hat fast

Unmögliches möglich gemacht und es geschafft, dass trotz mehrmaliger

Änderungswünsche, die Möbel zeitgerecht geliefert werden konnten. Für

die Innenraumbeleuchtung haben wir die Firma Hochrieder beauftragt,

die bereits alle anderen Elektroinstallationen im Haus durchgeführt hat.

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- Im Rahmen der Zusage zum neuen Konzept vom Haus Ikara stand auch

die Personalsuche für das Betreuungspersonal im Vordergrund.

Mai

- Sehr erfreulich war auch die Subventionszusage aus den Mitteln des NÖ

Fonds zur Förderung von Einrichtungen für Menschen mit besonderen

Bedürfnissen sowie für pflegebedürftige Menschen.

- Im Mai konnten wir uns über die Spendenzusage von Licht ins Dunkel

über einen Zuschuss für die Ausstattung für das Haus Ikara freuen.

- Ebenso durften wir uns im Mai über eine Spendenzusage des

Lions Club Tulln freuen.

- Die Pfarre St. Severin hat uns auch großzügig mit einer Spende für das

Haus Ikara unterstützt, worüber wir uns auch sehr gefreut haben.

- Für die Sicherheit und Gesundheit der MitarbeiterInnen des Vereins,

sowie der BewohnerInnen fand die präventivdienstliche Begutachtung

durch die AUVA statt. Die Arbeitsstätten, bzw. die Wohngemeinschaften

wurden nach dem ArbeitnehmerInnenschutzgesetz, sowie dem ASVG

evaluiert.

Juni

- Anfang Juni kam es zur offiziellen Mietvertragsunterzeichnung zwischen

dem Verein Möwe und Frau Regina Groschopf, betreffend dem neuen

Wohnhaus für Ikara.

- Am 15.06.2014 fand die private Hauseinweihungsfeier von

Frau Groschopf statt, zu der die ArbeiterInnen, HelferInnen

und wir herzlich eingeladen

waren. Die Einweihung des

Hauses übernahmen Pfarrer

Anton Schwinner der St.

Severin Kirche und Kaplan Erich Kuen der

St. Stephans Kirche. Im Rahmen der

35

Feierlichkeiten wurde uns auch der

etwas andere Schlüssel für das

Wohnhaus überreicht. Abgerundet

wurde die Einweihungsfeier mit einem

sehr schmackhaften und großen Buffet,

welches bei einem gemütlichen

Zusammensitzen genossen werden konnte.

Auf diesem Weg möchten wir uns nochmals ganz

herzlich bei Frau Groschopf bedanken, die voller

Mut und Einsatz ein Bauprojekt gewagt hat, die

weder Zeit, Kosten und Mühe gespart hat, das

Wohnhaus entsprechend den notwendigen

Grundstandards und Bedürfnissen zu errichten.

- Ganz im Fokus der letzten Wochen standen die Vorbereitungen und die

Planung für die Übersiedelung der Ikara in das neue Wohnhaus.

- Am 24.06.2013 fand die kommissionelle Begutachtung und Befundung

für die Betriebsbewilligung im Haus Ikara statt. In diesem

Zusammenhang wurden durch einen Bautechniker, der Fachkraft für

Sozialarbeit und der Amtssachverständigten für Sozialbetreuung und der

Verhandlungsführerin die notwendigen Erfordernisse für die

Betriebsbewilligung ermittelt. Mit 25.06.2014 durften wir uns über die

Betriebsbewilligung des Hauses Ikara freuen. Somit stand der

Übersiedelung der BewohnerInnen mit 01.07.2013 nichts mehr im Weg.

- Trotz des immer näher kommenden Übersiedlungstermins und des

geringen Planungs- und

Bestellungszeitraumes, war es der Firma

Leiner möglich alle Sachen zeitgerecht zu

liefern und aufzubauen. Ein großer Dank

gebührt somit den Wohnberaterinnen für

die tolle Raumplanung und Organisation,

den einzelnen HelferInnen für den

36

reibungslosen Aufbau der Möbel und natürlich

dem Geschäftsführer der Firma Leiner, der

uns preislich sehr entgegengekommen ist.

Ein großes Danke gebührt auch unserem

Hausarbeiter, Herr Ing. Karl Waglechner, der

alle anderen kleineren Montagearbeiten durchgeführt hat.

Große Anerkennung und Dankeschön für die Anstrengungen und dem

Fleiß in den letzten Juni Wochen, gebührt auch unseren engagierten

MitarbeiterInnen, die einerseits die Übersiedlung geplant und

andererseits das neue Haus wohnlich hergerichtet haben. Großes

Dankeschön auch an die BewohnerInnen, die trotz des Trubels und der

Hektik bei der Übersiedelung fleißig mitgeholfen haben.

- Während das Ikara Team mit der Übersiedlungsplanung und

Durchführung beschäftigt war, hat auch das Rent a Room Team die

nächsten Schritte geplant. Durch den Auszug der Ikara aus dem

bisherigen Wohnhaus wurden von Seiten des Rent a Room Teams

Überlegungen getroffen, inwieweit das leere Haus genutzt werden kann.

Mit Eifer und Freude wurde eine WG Rotation geplant. Durch den

anstehenden Verkauf eines Hauses der Tullner Lebensräume musste

ohnehin ein neuer Wohnraum geschaffen werden. Insofern haben die

Mitarbeiterinnen des Rent a Room Team beschlossen, das ehemalige

Ikara Haus für Rent a Room zu nutzen und die bisherige

Wohngemeinschaft in Zöfing aufzulösen und alle Rent a Room

KlientInnen nach Tulln zu übersiedeln. So wurde die Renovierung des

ehemaligen Ikara Hauses und die Übersiedelung der Rent a Room

KlientInnen von Zöfing nach Tulln und die Umsiedelung der

BewohnerInnen aus den Tullner Lebensräumen nach Zöfing geplant.

Durch den Wegfall der Probewohnung von Ikara, wurde auch diese in

eine Tullner Lebensräume Wohngemeinschaft umdeklariert und von

BewohnerInnen bezogen.

37

3. Quartal

Juli/August

- Übersiedelung Ikara und In-Betrieb-Nahme

- Gemeinsam mit den Rent a Room KlientInnen wurde die Renovierung

der Siegmundgasse vorbereitet und durchgeführt. Dabei wurden alle

Zimmer ausgemalt und mit einer Zimmergrundausstattung versehen. Ein

großer Dank gebührt hierbei den MitarbeiterInnen, als auch den fleißigen

und tatkräftigen KlientInnen.

- Nach der Renovierung stand die erste Übersiedelung an. Das Büro von

Rent a Room und den Tullner Lebensräumen ist vom bisherigen

Standort in der Jahnstraße in das neue Wohnhaus übersiedelt und die

Mitarbeiterinnen konnten sich über mehr Büroräumlichkeiten erfreuen.

Trotz der hohen Sommertemperaturen, ist die Übersiedelung gut

gelaufen.

Im Anschluss wurden die alten Büroräume für KlientInnen-Zimmer neu

hergerichtet. Folge dessen haben wir dann nach und nach begonnen die

Rent a Room KlientInnen von Zöfing in die neuen Zimmer zu

übersiedeln.

Nach frei werden der Wohngemeinschaft in Zöfing, wurde diese

ausgemalt und für die BewohnerInnen aus den Tullner Lebensräumen

hergerichtet, sodass wir gegen Ende August mit der Übersiedelung

beginnen konnten.

- Frau Mag. Heimbucher wird als Pädagogin im Haus Ikara angestellt.

- Frau Rampitsch, BSc tritt ebenso ihren Dienst als Ergotherapeutin im

Haus Ikara an.

- Endlich haben wir nach langem Suchen wieder eine Reinigungskraft

gefunden. Frau Mayer beginnt ihre Teilzeitbeschäftigung als

Reinigungskraft beim Verein Möwe.

38

4. Quartal

Oktober

- Der Monat Oktober war mit einigen

Trennungen verbunden. So wurde das Haus

Beim Heisselgarten, in welchem Rent a Room

die erste Wohngemeinschaft gegründet hat

und wo sich die ersten Büroräumlichkeiten

befanden, verkauft. Nachdem das Haus schon sehr instandhaltungs- und

sanierungsbedürftig war, wurde entschieden, dass das Haus veräußert

wird.

- Durch die vielen Übersiedlungen und der trotzdem

weiterlaufenden Betreuungsarbeit, war es uns erst

im Oktober möglich, ein kleines Grillfest, einerseits

als Dankeschön für die Unterstützung bei den

diversen Übersiedelungen unserer sehr hilfsbereiten

KlientInnen und als Abschluss der

Übersiedelungsarbeiten zu

machen. Mit selbst zubereiteten und würzigen

Ofenkartoffeln, Salaten

und Soßen wurde das

gegrillte Fleisch,

Gemüse und der

Grillkäse gemeinsam

gegessen und den Abschluss der

Übersiedelungen gefeiert.

- Einen weiteren Abschied hatten wir im Rahmen der einvernehmlichen

Auflösung des Dienstverhältnisses mit Mag. Sandra Heimbucher und

Daniela Klein (Leiterin Ikara). Beide wollen sich neuen beruflichen

Herausforderungen stellen.

- Erneute Personalsuche für das Haus Ikara beginnt

39

November

- Aufstockung des Rent a Room bzw. Tullner Lebensräume Team durch

die Anstellung von Frau DSA Tatjana Oguejiofor.

- Anstellung Frau Daniela Schlögl als Pädagogin im Haus Ikara

Dezember

- Frau Mag. (FH) Christiane Leuthner nimmt ihre Tätigkeit als Leiterin im

Haus Ikara auf. Neben der Leitungsfunktion dürfen sich die

BewohnerInnen des Hauses Ikara, sowie die KollegInnen über den

Zugewinn einer Psychotherapeutin im Team freuen.

- Nachdem uns dieses Jahr der Nikolo, der

uns bislang immer

jährlich besuchte,

nicht besuchen

konnte, haben wir für

unsere KlientInnen

einen Nikolo-Brunch organisiert. Natürlich gab es

zusätzlich, wie in den Jahren zuvor, Süßigkeiten,

die aber dieses Mal von den Betreuerinnen an die KlientInnen verteilt

wurden.

- Die alljährliche BewohnerInnen-

Weihnachtsfeier von Rent a Room

und den Tullner Lebensräumen fand

dieses Jahr in der Wohngemeinschaft

in der Siegmundgasse statt, wo wir die

große Küche für die Feier nutzen

konnten. Wie die Jahre zuvor wurde

uns wieder ein köstliches Festessen, in

Form von Schnitzel und Kartoffelsalat

von der Firma Fleischwaren Berger

aus Sieghartskirchen zur Verfügung

gestellt.

40

Die selbstgebackenen Kekse, die die KlientInnen

von Rent a Room im Rahmen der Aktivrunde

gebacken haben, sowie ein selbstgebackener

Weihnachtskuchen

einer Bewohnerin aus

den Tullner

Lebensräumen, haben

das Weihnachtsessen zusätzlich abgerundet.

- Im Zuge der diversen Renovierungs- und

Sanierungsarbeiten haben wir auch beschlossen

noch in diesem Jahr die Küche in einer Rent a

Room Wohngemeinschaft zu erneuern. Durch die

gute Zusammenarbeit und dem finanziellen

Entgegenkommen,

haben wir uns aus

diesem Grund

wieder an die Firma Leiner gewandt. Noch

vor Weihnachten wurde die alte Küche

abgebaut, neue Elektroinstallationen

durchgeführt und die neue Küche

aufgebaut. Die KlientInnen freuten sich sehr

über das vorzeitige Weihnachtsgeschenk.

- Im Dezember durften wir uns auch wieder über die Zusage der

Förderung der Tullner Lebensräume durch die Stadtgemeinde Tulln

freuen.

- Eine Verabschiedung steht diesmal im Rent a Room Team an. Frau

Gabriele Emsenhuber, BA beendet per Jahresende ihr Dienstverhältnis

beim Verein Möwe, um sich einer neuen beruflichen Herausforderung zu

stellen. Wir wünschen unserer lieben Kollegin auf diesem Weg nochmals

alles Gute für den Neustart und bedanken uns für Ihr Engagement, Ihre

Herzlichkeit und Wertschätzung.

41

- Auf Vorstandsebene ist neben den vielen Veränderungen in den

Projekten des Vereins, auch zu Verabschiedungen gekommen. Herr

Josef Ruthner tritt als Schriftführer Stellvertreter zurück. Frau Elisabeth

Ruthner, langjähriges Vorstandsmitglied und derzeitige Obfrau

Stellvertreterin, zieht sich mit Jahresende 2013 ebenso aus dem

Vorstand zurück. Wir bedanken uns auf diesem Weg für die langjährige

ehrenamtliche Tätigkeit im Verein Möwe, die mit viel Engagement und

Einsatz verbunden war.

Ausblick 2014

Gleich zu Jahresbeginn steht die Aufstockung des Personals im Haus Ikara, als

auch bei Rent a Room und den Tullner Lebensräumen an.

Für das kommende Jahr ist die Sanierung einer Wohngemeinschaft der Tullner

Lebensräume in Tulln geplant. Wir haben bereits mit der GESA –

Gemeinnützige Sanierungs- und Beschäftigungs-GmbH über die wir die

Sanierung durchführen möchten, Kontakt aufgenommen.

Für das Haus Ikara ist ein Kauf eines Zweitautos geplant, da der Bus nur für 10

Personen geeignet ist. Damit bei einer Vollauslastung von 12 Wohnplätzen

auch weiter entfernte Ausflüge gemacht werden können, ist der Kauf eines

zusätzlichen PKW notwendig. Auch für kleinere Wegstrecken, oder bei

Begleitung eines Bewohners/einer Bewohnerin zu einem Termin ist ein PKW

einfacher.

Geplant ist ebenso den großen Garten des Hauses Ikara zu gestalten und in

Kooperation mit Gärtnereien die Bepflanzung bzw. den Anbau von Obst und

Gemüse durchzuführen.

Im Herbst steht die Generalversammlung des Vereins Möwe an, wo der

Vorstand für die kommenden 2 Jahre neu gewählt wird.

In diesem Zusammenhang dürfen wir uns auf ein spannendes, arbeitsreiches

und neues Jahr freuen, in dem wir wieder viele schöne Momente erleben

dürfen.

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BetreuerInnen - Team 2013

Haus Ikara (vormals Wohngemeinschaft Ikara)

Daniela Klein Leitung und Bezugsbetreuung

Mag. (FH) Christiane Leuthner Leitung

Jasmin Schweiger, BA Sozialarbeiterin

DPGKP Alina Obmann Bezugsbetreuerin

Astrid Rampitsch, BSc Ergotherapeutin

Mag. Sandra Heimbucher Pädagogin

Daniela Schlögl Pädagogin

Sarah Hartl Kunsttherapeutin

Katharina Schwarz Kunsttherapeutin

Anna Gössinger Sporttherapeutin

Martina Kucera Psychotherapeutin

DPGKS Elisabeth Ruthner Honorarkraft

Rent a Room

Mag.ª (FH) Karima Bencheikh Leitung und Sozialarbeiterin

Mag.ª Andrea Neumann Betreuerin

Gabriele Emsenhuber, BA Sozialarbeiterin

DSA Tatjana Oguejiofor Sozialarbeiterin

Mag.a Nina Schöbinger, MA Sozialarbeiterin (dzt. Karenz)

Tullner Lebensräume

Mag.ª (FH) Karima Bencheikh Leitung und Sozialarbeiterin

Gabriele Emsenhuber, BA Sozialarbeiterin

DSA Tatjana Oguejiofor Sozialarbeiterin

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Weiteres Personal

Ing. Karl Waglechner Hausarbeiter

Maria Mayer Reinigungskraft

Team - Supervision & Beratung

DSA Mag. (FH) Alois Huber Supervisor, Lektor FH St.Pölten

Dr. Heidrun Ziegler Psychotherapeutin, Fachärztin für Psychiatrie

PraktikantInnen Rent a Room & Ikara

Elisabeth Hackner - Propädeutikum bei Pro Mente Akademie 1040 Wien

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Vorstandsmitglieder 2013

Elfriede Pfeiffer Obfrau

DPGKS Elisabeth Ruthner Obfrau Stellv.

Dr. Ferdinand Schönbauer Kassier

Franz Kurzmann Kassier Stellv.

DSA Mag. Peter Gardowsky Schriftführer

Josef Ruthner Schriftführer

Stellv.

Gabriela Müller Beisitzende

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Impressum

Verein Möwe, Jakob-Schefzik-Gasse 39/4/15, 3430 Tulln

02272/82 313

http://www.verein-moewe.at,

[email protected]

Inhalt: Karima Bencheikh

Beiträge von: Andrea Neumann und Katharina Schwarz

Gestaltung des Titelblattes: Karima Bencheikh

Fotos im Jahresbericht: MitarbeiterInnen Ikara & Rent a Room

Wir freuen uns über ihre Hilfe:

Spendenkonto: Oberbank Tulln Blz.: 15 023, Kontonummer.: 901007054

Sachspenden in gutem Zustand nehmen wir gerne in der Siegmundgasse 4, 3430 Tulln entgegen.