RUBENS Nr. 126 - Ruhr University Bochum · 2008-06-30 · Rubens Nachrichten, Berichte und...

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RUB ENS Nachrichten, Berichte und Meinungen aus der Ruhr-Universität Bochum 15. Jahrgang, Nr. 126 1. Juli 2008 IM INNENTEIL Gut gelehrt ist halb absolviert. Eine Lehr- veranstaltung, die „wie gemalt“ daher- kommt, ist das Seminar „Das mensch- liche Gehirn – ein Mal- und Bastelkurs“ an der Fakultät für Psychologie. Auf einer campusweiten Tagung zum Thema Lehre Um dem gemeinsamen Auftritt der Universitätsallianz Metropole Ruhr (UAMR) ein unverwechselbares Gesicht zu geben, haben die Universitäten Bo- chum, Dortmund und Duisburg-Essen mit Unterstützung der Stiftung Mer- cator im Herbst 2007 die Entwicklung eines Corporate Designs in Form eines studentischen Wettbewerbs ausgeschrie- ben: Studierende der drei Universitäten konnten sich als Einzelpersonen oder als Team an diesem Wettbewerb betei- ligen. Insgesamt gingen 148 Vorschläge bei der Jury ein, die anschließend akri- bisch auswertete. Am 24. Juni war es dann schließlich so weit: Der Gewinner und sein Wettbewerbsbeitrag wurden erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Den ersten Platz im UAMR-Logowettbe- werb belegte Axel Kopp. Sein Logo ziert fortan auch den gemeinsamen Internet- auftritt der drei Ruhrgebietsuniversitäten (www.ua-ruhr.de). Forschung Seite 3 Pflanzenfreunde Ein Blick hinter die Kulissen des Son- derforschungsbereichs 480. Hochschulpolitik Seite 4 90 Prozent verplant Der erste Jahresbericht über die Studien- beitragsverwendung liegt vor. Studium Seite 5 „Fremdes Territorium“ Beraterin Elli Gurack geht nach 28 Jahren Studienbüro in den Ruhestand. Campus Seite 8 Irgendwie „anders“ Hochbegabte an der Ruhr-Uni haben es nicht leichter. Wie gemalt erhielt es im Januar den Publikumspreis als Best Practice-Beispiel. Ein Film über das preisgekrönte Seminar läutet nun im Juli die „Praxiswoche 2008 – Kompetenz- orientiert lehren und lernen an der RUB“ ein (siehe Seite 5). ad EDITORIAL: ZUKUNFTSKONZEPT Die Jahre 2006 und 2007 standen im Zei- chen der inten- siven Vorberei- tung auf den Bund-Länder- Wettbewerb zur Förderung der Spitzenforschung (Ex- zellenzinitiative), obwohl andere Handlungsfelder wie zum Beispiel die Lehre keinesfalls vernachlässigt wurden. Beide – Forschung und Leh- re – gehören für die Ruhr-Universität zusammen. Sie bedingen sich gegen- seitig. Universitäre Lehre kann nur so gut sein wie die Forschung, und gute Lehre motiviert den Nachwuchs wie- derum frühzeitig für die Forschung. Im Verlauf des Exzellenzwettbe- werbs hat sich die Ruhr-Universi- tät viele Sympathien erworben. Ih- re Leistungen haben überzeugt, und als Ergebnis des Begutachtungspro- zesses wurden unter anderem die guten Chancen unserer Universität, zur internationalen Spitze aufschlie- ßen zu können, gewürdigt. Allem zu- grunde liegt das Zukunftskonzept der RUB (auf Englisch: "Research Campus Ruhr University"), das, ausgehend vom Begriff der "universitas" (= Ge- meinschaft), die Gesamtleistung al- ler Mitglieder der Uni, ob in Forschung und Lehre oder in Technik und Ver- waltung, in den Mittelpunkt stellt. Die Inhalte dieses Zukunftskon- zepts wurden im letzten Jahr ganz ausführlich vorgestellt und hoch- schulöffentlich diskutiert. Dank der hervorragenden Unterstützung durch das Innovationsministerium NRW und durch die Stiftung Mercator ist es nun soweit: Maßgebliche Teile unseres Konzepts können realisiert werden! Mehr dazu lesen Sie in die- ser Ausgabe (Seite 2). Neue Programmlinie Natürlich erbringt auch die Uni- versität einen Anteil. Sie wird sich aktiv um weitere Unterstützung ih- res Konzepts insbesondere bei pri- vaten Förderern einsetzen und bis 2010 einen Eigenanteil von 3,5 Mio. Euro in neue Forschungsinitiativen investieren. Dazu gehört auch eine neue Programmlinie für den wissen- schaftlichen Nachwuchs, für die al- le Wissenschaftler/innen, also auch Doktorandinnen und Doktoranden, antragsberechtigt sind. Der neue Forschungsfonds wird übrigens aus "Overhead"-Mitteln, also aus dem zusätzlichen Leistungsanteil der Drittmittelförderung, gespeist. Er zieht demnach keinerlei Mittel aus dem regulären Universitätshaushalt ab. Prof. Dr. Elmar Weiler, Rektor der Ruhr-Universität Bochum Fotos: Sponheuer Logowettbewerb Medizin Beilage RUBmed Vier Seiten extra über die medizinische Forschung und Lehre. Ihre jahrelangen, erfolgreichen Maß- nahmen, den weiblichen Wissenschafts- nachwuchs zu fördern, hat die Ruhr-Uni nun in einem Gleichstellungskonzept zu- sammengestellt: Es beschreibt den Ist- Zustand und geplante Schwerpunkte. Ziel ist z. B., mindestens jede vierte der bis 2013 planmäßig freiwerdenden Pro- fessuren mit einer Frau zu besetzen. Mit ihrem Konzept hat sich die Ruhr-Univer- sität im so genannten Professorinnen- Programm von Bund und Ländern be- worben. Mit 150 Mio. Euro fördern diese die Anschubfinanzierung zu Erstberu- fungen von Frauen auf unbefristete W2- und W3-Professuren. Je Hochschule kön- nen bis zu drei Erstberufungen für fünf Jahre gefördert werden. Die höchstmög- liche Summe je Berufung beträgt 150.000 Euro jährlich. Querschnittsaufgabe Die Ruhr-Uni betrachtet Gleichstel- lung als Querschnittsaufgabe und inte- griert sie in alle Entscheidungsstrukturen und Verwaltungsprozesse. Das zahlt sich bereits jetzt aus: Mit neun zusätzlichen Professorinnen im Jahre 2007 gegenü- ber dem Jahr 2006 weist die Ruhr-Univer- sität in NRW die höchste Steigerungsrate beim Anteil der Professorinnen auf. Die- sen Erfolg verdankt sie ihren vielfältigen gleichstellungsorientierten Maßnahmen und einer kontinuierlichen Berufungs- politik. jw Gleichstellung Bernhard Lorentz (Mercator) u. Axel Kopp Axel Kopp studiert an der TU Dort- mund Angewandte Literatur- und Kul- turwissenschaften. Seinen Logo-Entwurf „Aufschwung“ beschreibt er wie folgt: „Drei Unis haben ein gemeinsames Ziel: Synergien nutzen, um den gemeinsamen Wissenschafts-und Forschungsstandort national und international zu stärken. Das Logo nimmt diesen Gedanken auf und zeigt durch den stilisierten Fluss den Aufschwung der Metropole Ruhr. Die drei Bausteine betonen die Eigenständigkeit der Unis, die nach oben offene Kurve die Verbundenheit sowie die exzellenten Zu- kunftsaussichten der Kooperation." ad

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RubensNachrichten, Berichte und Meinungen aus der Ruhr-Universität Bochum

15. Jahrgang, Nr. 126 1. Juli 2008

Im InnenteIl

Gut gelehrt ist halb absolviert. Eine Lehr-veranstaltung, die „wie gemalt“ daher-kommt, ist das Seminar „Das mensch-liche Gehirn – ein Mal- und Bastelkurs“ an der Fakultät für Psychologie. Auf einer campusweiten Tagung zum Thema Lehre

Um dem gemeinsamen Auftritt der Universitätsallianz Metropole Ruhr (UAMR) ein unverwechselbares Gesicht zu geben, haben die Universitäten Bo-chum, Dortmund und Duisburg-Essen mit Unterstützung der Stiftung Mer-cator im Herbst 2007 die Entwicklung eines Corporate Designs in Form eines studentischen Wettbewerbs ausgeschrie-ben: Studierende der drei Universitäten konnten sich als Einzelpersonen oder als Team an diesem Wettbewerb betei-ligen. Insgesamt gingen 148 Vorschläge bei der Jury ein, die anschließend akri-bisch auswertete. Am 24. Juni war es dann schließlich so weit: Der Gewinner und sein Wettbewerbsbeitrag wurden erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Den ersten Platz im UAMR-Logowettbe-werb belegte Axel Kopp. Sein Logo ziert fortan auch den gemeinsamen Internet-auftritt der drei Ruhrgebietsuniversitäten (www.ua-ruhr.de).

Forschung Seite 3

Pflanzenfreunde

Ein Blick hinter die Kulissen des Son-derforschungsbereichs 480.

Hochschulpolitik Seite 4

90 Prozent verplant

Der erste Jahresbericht über die Studien-beitragsverwendung liegt vor.

Studium Seite 5

„Fremdes Territorium“

Beraterin Elli Gurack geht nach 28 Jahren Studienbüro in den Ruhestand.

Campus Seite 8

Irgendwie „anders“

Hochbegabte an der Ruhr-Uni haben es nicht leichter.

Wie gemalterhielt es im Januar den Publikumspreis als Best Practice-Beispiel. Ein Film über das preisgekrönte Seminar läutet nun im Juli die „Praxiswoche 2008 – Kompetenz-orientiert lehren und lernen an der RUB“ ein (siehe Seite 5). ad

edItorIal: ZukunftSkonZept

Die Jahre 2006 und 2007 standen im Zei-chen der inten-siven Vorberei-tung auf den Bund-Länder-Wettbewerb zur

Förderung der Spitzenforschung (Ex-zellenzinitiative), obwohl andere Handlungsfelder wie zum Beispiel die Lehre keinesfalls vernachlässigt wurden. Beide – Forschung und Leh-re – gehören für die Ruhr-Universität zusammen. Sie bedingen sich gegen-seitig. Universitäre Lehre kann nur so gut sein wie die Forschung, und gute Lehre motiviert den Nachwuchs wie-derum frühzeitig für die Forschung.

Im Verlauf des Exzellenzwettbe-werbs hat sich die Ruhr-Universi-tät viele Sympathien erworben. Ih-re Leistungen haben überzeugt, und als Ergebnis des Begutachtungspro-zesses wurden unter anderem die guten Chancen unserer Universität, zur internationalen Spitze aufschlie-ßen zu können, gewürdigt. Allem zu-grunde liegt das Zukunftskonzept der RUB (auf Englisch: "Research Campus Ruhr University"), das, ausgehend vom Begriff der "universitas" (= Ge-meinschaft), die Gesamtleistung al-ler Mitglieder der Uni, ob in Forschung und Lehre oder in Technik und Ver-waltung, in den Mittelpunkt stellt.

Die Inhalte dieses Zukunftskon-zepts wurden im letzten Jahr ganz ausführlich vorgestellt und hoch-schulöffentlich diskutiert. Dank der hervorragenden Unterstützung durch das Innovationsministerium NRW und durch die Stiftung Mercator ist es nun soweit: Maßgebliche Teile unseres Konzepts können realisiert werden! Mehr dazu lesen Sie in die-ser Ausgabe (Seite 2).

Neue Programmlinie

Natürlich erbringt auch die Uni-versität einen Anteil. Sie wird sich aktiv um weitere Unterstützung ih-res Konzepts insbesondere bei pri-vaten Förderern einsetzen und bis 2010 einen Eigenanteil von 3,5 Mio. Euro in neue Forschungsinitiativen investieren.

Dazu gehört auch eine neue Programmlinie für den wissen-schaftlichen Nachwuchs, für die al-le Wissenschaftler/innen, also auch Doktorandinnen und Doktoranden, antragsberechtigt sind. Der neue Forschungsfonds wird übrigens aus "Overhead"-Mitteln, also aus dem zusätzlichen Leistungsanteil der Drittmittelförderung, gespeist. Er zieht demnach keinerlei Mittel aus dem regulären Universitätshaushalt ab. Prof. Dr. Elmar Weiler, Rektor der Ruhr-Universität Bochum

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Medizin Beilage

RUBmed

Vier Seiten extra über die medizinische Forschung und Lehre.

Ihre jahrelangen, erfolgreichen Maß-nahmen, den weiblichen Wissenschafts-nachwuchs zu fördern, hat die Ruhr-Uni nun in einem Gleichstellungskonzept zu-sammengestellt: Es beschreibt den Ist-Zustand und geplante Schwerpunkte. Ziel ist z. B., mindestens jede vierte der bis 2013 planmäßig freiwerdenden Pro-fessuren mit einer Frau zu besetzen. Mit ihrem Konzept hat sich die Ruhr-Univer-sität im so genannten Professorinnen-Programm von Bund und Ländern be-worben. Mit 150 Mio. Euro fördern diese die Anschubfinanzierung zu Erstberu-fungen von Frauen auf unbefristete W2- und W3-Professuren. Je Hochschule kön-nen bis zu drei Erstberufungen für fünf Jahre gefördert werden. Die höchstmög-liche Summe je Berufung beträgt 150.000 Euro jährlich.

Querschnittsaufgabe

Die Ruhr-Uni betrachtet Gleichstel-lung als Querschnittsaufgabe und inte-griert sie in alle Entscheidungsstrukturen und Verwaltungsprozesse. Das zahlt sich bereits jetzt aus: Mit neun zusätzlichen Professorinnen im Jahre 2007 gegenü-ber dem Jahr 2006 weist die Ruhr-Univer-sität in NRW die höchste Steigerungsrate beim Anteil der Professorinnen auf. Die-sen Erfolg verdankt sie ihren vielfältigen gleichstellungsorientierten Maßnahmen und einer kontinuierlichen Berufungs-politik. jw

Gleichstellung

Bernhard Lorentz (Mercator) u. Axel Kopp

Axel Kopp studiert an der TU Dort-mund Angewandte Literatur- und Kul-turwissenschaften. Seinen Logo-Entwurf „Aufschwung“ beschreibt er wie folgt: „Drei Unis haben ein gemeinsames Ziel: Synergien nutzen, um den gemeinsamen Wissenschafts-und Forschungsstandort national und international zu stärken. Das Logo nimmt diesen Gedanken auf und zeigt durch den stilisierten Fluss den Aufschwung der Metropole Ruhr. Die drei Bausteine betonen die Eigenständigkeit der Unis, die nach oben offene Kurve die Verbundenheit sowie die exzellenten Zu-kunftsaussichten der Kooperation." ad

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2 RUBENS 1. Juli 2008

seren Heimatplaneten. Die Erde ist aufgrund ihres Aufbaus und des Temperaturfelds im Inneren dauernder Veränderung unterwor-fen. Konvektionsbewe-gungen im Erdmantel sind der Motor für die Bewegung der Lithos-phärenplatten, wobei die Ver-formung vor allem auf die Plattengrenzen konzentriert ist. Unmittelbares Zeugnis dafür sind Vulkanismus und Erdbeben. Letztere sind Ausdruck bruchhafter Ver-formung im oberen, kälteren Stockwerk der Lithosphäre. Entscheidend für das Verständnis dieser Vorgänge ist das me-chanische Verhalten der Gesteine un-ter den unter schiedlichen Randbedin-gungen innerhalb der Lithosphäre, das Thema des SFB 526. Er konzentriert sich auf das mechanische Verhalten der Mate-rialien der Erde in allen Maßstäben von

der Oberfläche bis in große Tiefen, wobei ein breites Spektrum an Methoden zum Einsatz kommt. Wissenschaftler aus den Bereichen Geophysik, Geologie, Kristal-lographie, Petrologie, Materialwissen-schaften, Mechanik und Bauingenieur-wesen (Grundbau und Bodenmechanik) kooperieren in 16 Teilprojekten, zusam-mengefasst zu vier Projektbereichen.

Proteine als Regler

Beim Transregio SFB 16 (Elektromag-netische Anregung subnuklearer Syste-me, http://sfb-tr16.physik.uni-bonn.de) fungiert die Uni Bonn als Sprecherhoch-schule, Bochumer Physiker sind entschei-dend beteiligt. Der SFB steht unter dem Motto: Hadronen erforschen heißt auch

Drei Sonderforschungsbereiche mit Be-teilung der RUB wurden im Frühjahr von der Deutschen Forschungsgemeinschaft begutachtet, dreimal ging anschließend der Daumen nach oben: Verlängerung ab Juli 2008 – für drei bzw. vier Jahre. Die Freude bei den Bochumer Proteinfor-schern, Geowissenschaftlern und Physi-kern über viele weitere Millionen Förder-gelder war groß.

Für die Beteiligten an den Sonderfor-schungsbereichen (SFB) gehört es zum normalen Geschäft: Etwa drei Jahre nach der ersten Bewilligung durch die Deut-sche Forschungsgemeinschaft kommen hochkarätige Gutachter in die Labore und gucken, was die Forscherinnen und For-scher bislang geschafft haben und ob sich lohnt, weitere Millionen in die Projekte zu stecken. In Bochum war man im Früh-jahr ziemlich optimistisch, als der obliga-torische Besuch anstand: bei zwei an der RUB ansässigen SFB und bei einem sog. Transregio SFB, an dem die RUB beteili-gt ist. Dieser Optimismus war berechtigt,

denn nur kurz nach der Begutachtung stand fest: Alle drei SFB werden verlän-gert, also ein glatter Durchmarsch.

Der SFB 642 (GTP- und ATP-abhän-gige Membranprozesse, Sprecher: Prof. Klaus Gerwert, www.sfb642.rub.de) wird sogar gleich um vier weitere Jahre ver-längert. In ihm stehen die Proteine im Blickpunkt: Sie regeln sämtliche Leben-sprozesse in der Natur und bestimmen u. a. auch das Wachstum oder die Tei-lung der Zellen. Wegen ihrer Regelfunk-tion sind Proteine von größtem Interesse für die Wissenschaft und für die medizi-nische Anwendung: „Wenn man heraus-findet, wie diese Proteine arbeiten, wie sie zusammenspielen und welche Pro-zesse sie steuern, könnte man auch ge-zielt eingreifen und krankmachende Ab-läufe blockieren“, erklärt Prof. Gerwert. Am SFB sind 15 Teams aus den Bochu-mer Fakultäten Biologie und Biotechno-logie, Chemie und Biochemie sowie Me-dizin, der TU Dortmund und dem Max Planck Institut für molekulare Physiolo-gie Dortmund beteiligt: mit insgesamt rund 200 Wissenschaftlern. Die Förder-summe des SFB wurde von sechs Millio-nen in der ersten Förderperiode auf jetzt 9,6 Millionen Euro aufgestockt. Zusätzlich wurden zwölf Doktorandenstipendien für eine SFB-interne Graduierten-Schule zur Förderung des wissenschaftlichen Nach-wuchses bewilligt.

Beim SFB 526 (Rheologie der Erde, Sprecher: Prof. Wolfgang Friederich, www.rub.de/sfb526/) dreht sich alles um un-

Das NRW-Innovationsministerium und die Stiftung Mercator unterstützen mit insgesamt 30 Mio. Euro die Exzellenzent-wicklung der Ruhr-Uni. Weitere 10 Mio. Euro steuert die Uni aus eigenen Mitteln oder aus privatem Kapital bei. Im Sinne einer sog. Public Private Partnership ha-ben sich die Partner zusammengeschlos-sen, um das Zukunftskonzept der Hoch-schule zu verwirklichen.

In zwei vom Land mit 20 Mio. Euro geförderten Clustern werden übergrei-fende Fragen der Lebens- und der Mate-rialwissenschaften erforscht. Im Cluster „Sensory Life Sciences – From Protein to Neurocognition“ untersuchen Biologen, Chemiker, Psychologen, Mediziner und Informatiker die Aufnahme und Verar-beitung von externen und endogenen Si-gnalen in lebenden Zellen. Ziel ist die Entschlüsselung molekularer Reaktions-ketten und das daraus resultierende Sys-temverhalten bis hin zu hohen kognitiven Leistungen wie Gedächtnisfunktionen. Um das zu erreichen, werden die etablier-ten RUB-Schwerpunkte Proteinforschung und Systemneurowissenschaften eng zusammen arbeiten, um diese zentrale Fragestellung der Lebenswissenschaften interdisziplinär vom Molekül bis zum Organismus vor allem auch beim Men-schen zu untersuchen. Die Forscher der RUB wollen dabei mit dem Max-Planck-Institut für Molekulare Physiologie Dort-mund, der TU Dortmund und der Uni Duisburg-Essen kooperieren.

Zukunftsweisende materialwissen-schaftliche Forschung wird an der RUB in zahlreichen Fakultäten betrieben, ins-besondere Maschinenbau, Elektrotech-nik und Informationstechnik, Chemie und Biochemie, Physik sowie Geowis-senschaften. Diese Aktivitäten sollen in einem übergreifenden materialwissen-schaftlichen Verbund fokussiert werden, zusammen mit dem Institut für Material-wissenschaftliche Simulationsforschung ICAMS. Kooperationen mit Industrie-partnern und außeruniversitären For-schungseinrichtungen, insbesondere den Max-Planck-Instituten in Düsseldorf (MPI für Eisenforschung) und Mülheim (MPI für Bioanorganische Chemie und MPI für Kohlenforschung), sollen ausgebaut werden. Als neuartige Technologieplatt-formen für Transfer-Aktivitäten sollen sog. Applied Competence Clusters (ACC), geschaffen werden; geplant sind ein ACC Terahertztechnologie und ein ACC Plas-matechnologie. Die Forschungsschwer-punkte berücksichtigen sowohl grund-

Daumen raufDie Deutsche Forschungsgemeinschaft verlängert drei Sonderforschungsbereiche

das Universum erforschen. Denn Had-ronen sind Elementarteilchen, von deren prominentesten Vertretern, den Protonen und Neutronen, den Grundbausteinen der Atomkerne, auch die Masse der Sterne und Galaxien stammt. Sie unterliegen der starken Wechselwirkung, den sog. Kern-kräften. Man unterscheidet bislang zwei Gruppen von Hadronen, je nachdem, ob sie sich aus zwei oder drei Quarks zusam-mensetzen. Doch die Forschung der letz-ten Jahre fördert immer neue Arten von Hadronen zutage: Meist werden sie theo-

retisch voraus berechnet und schließlich in Teilchenbeschleunigern nachgewiesen. So trugen die Berechnungen der Bochu-mer Forscher im Transregio SFB maßgeb-lich zur Entdeckung des sog. Fünf-Quark-Teilchens bei, die international großes Aufsehen erregte. Experimentelles Zen-trum des SFB ist die Elektronen-Stret-cher-Anlage (ELSA) am Physikalischen Institut der Uni Bonn. Die Wissenschaft-ler der Unis Bochum, Bonn und Gießen betreiben hier gemeinsame Grundlagen-forschung und nehmen mit einer Reihe von Detektoren die innere Struktur der Protonen und Neutronen unter die Lu-pe. md/ad

Infos zu allen Sonderforschungsberei-chen der RUB: www.rub.de/forschung/sfb.htm

In einem in einer Subduktionszone gelegenen Eklogiten beobachten Forscher vom SFB 526 seismische Wellen und deren Einflüsse aufs Material.

40 Mio. für die ExzellenzLand und Stiftung Mercator unterstützen die RUB

Drei für die Ruhr-Uni: Rüdiger Frohn (Vorsitzender des Beirats der Stiftung Mercator), Rektor

Prof. Elmar Weiler und Innovationsminister Prof. Andreas Pinkwart (v. l.) kurz nach der Ver-

tragsunterzeichnung Anfang Juni.

Im Blickfeld der For-

scher im SFB 642:

Membranprozesse

Herausgeber: Pressestelle der Ruhr-Universität, Leiter: Dr. Josef König, jk, (v.i.S.d.P.); Redaktion: Arne Dessaul, ad, (CvD); Babette Sponheuer, bsp (Bildredaktion); Meike Drießen, md; Jens Wylkop, jw; Redaktionsanschrift: Pressestelle der RUB, (UV 366) 44780 Bochum, Tel. 0234/32-23999, -22830; Fax 0234/32-14136, Internet: www.rub.de/rubens, E-Mail: [email protected]; ISSN 1437-4749; Layout und Satz: Babette Sponheuer; Anzeigenverwaltung und -herstellung: vmm Wirt-schaftsverlag GmbH & Co. KG, Maximilianstr. 9, 86150 Augsburg, Monika Burzler, Tel. 0821/4405-423.RUBENS erscheint 9 Mal pro Jahr (nicht im März, August, September) am ersten Werktag eines Monats. RUBENS ist kein Verlautbarungsorgan des Rektorats. Alle Mitglieder der RUB sind aufgerufen, mit eigenen Beiträgen oder Leserbriefen zur Berichterstattung und Meinungsbildung beizutragen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Beiträge der Redaktionsmitglieder sind durch Namenskürzel gekennzeichnet. Die Redaktion behält sich vor, Beiträge und Leserbriefe zu kürzen. Zweimal pro Jahr erscheint als Beilage in begrenzter Auflage RUBIN – Wissenschaftsmagazin der RUB. Auflage: 13.200, Preis: 0,25 Euro. die nächste ruBenS erscheint am 30.9.08. redaktionsschluss für externe Beiträge: 10.9.08.

ImpreSSum

legende als auch anwendungsbezogene Fragestellungen, z.B. Design und Lebens-dauer mikro- und nanoskaliger Maschi-nen und Werkstoffe, Plasmatechnologien für Oberflächen und die ab initio-Simula-tion von Materialien (ICAMS).

Junior & Senior

Beide Cluster fußen auf der Arbeit von fünf Forschungsabteilungen, die im Zuge der Umsetzung des Zukunfts-konzepts aufgebaut und untereinander vernetzt werden: in den Lebenswissen-schaften die Forschungsabteilungen „Pro-tein Networks“ und „Center of Synergic Neurosciences“, in den Natur- und Inge-nieurwissenschaften die Bereiche „Inte-grity of Small Scale Sys tems“, „Interfacial Systems Chemistry“ und „Plasmas with Complex Interactions“. Die Forschungs-abteilungen sind – ähnlich wie DFG-Son-derforschungsbereiche – thematisch fo-kussiert, interdisziplinär ausgerichtet, werden auf Zeit eingerichtet und bilden besondere Forschungsschwerpunkte der Uni ab.

Mit den Mitteln der Stiftung Merca-tor (10 Mio. Euro) wird die RUB zwei „Mercator Forschergruppen“ einrichten. Darin arbeiten Nachwuchsprofessoren eigenständig an einem interdisziplinär angelegten Thema. Sie holen sich die Un-terstützung wechselnder „Senioren“, die auf eine langjährige wissenschaftliche Laufbahn zurückblicken. Ihren „Senior“, etwa einen herausragenden Emeritus aus dem In- oder Ausland, wählen die jungen Forscher selbst aus und laden ihn ein. Als erste wird die Mercator Forschergruppe „Strukturen des Gedächtnisses“ ihre Ar-beit aufnehmen. Drei Nachwuchsprofes-soren und acht Doktoranden bearbeiten in drei Arbeitsgruppen Themen rund um die Funktionelle Architektur, die Neurobi-ologie und die Theorie des Gedächtnisses. Die Gruppe ist wesentlicher Bestandteil des „Center for Synergic Neurosciences“. Die einzigartige Forschungsorganisati-on und die hervorragende Ausstattung des Projekts sollen einen Durchbruch im Verständnis der Hirnmechanismen des Erinnerns ermöglichen. Die zentra-le Doktorandenausbildung findet unter dem Dach der International Graduate School of Neuroscience (IGSN) und der universitätsweiten Research School statt. Eine zweite Mercator Forschergruppe wird 2009 in den Geisteswissenschaften eingerichtet. Die Gruppen sind auf sechs Jahre ausgelegt. md

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RUBENS 31. Juli 2008

Neuerdings gehört es fast schon dazu, dass ein Sonderforschungsbereich (SFB) über eine interne Graduierten-Schule ver-fügt, um den wissenschaftlichen Nach-wuchs optimal und strukturiert zu för-dern: mit Fortbildungen, mit nationalen und internationalen Kongressen/Work-shops, mit interdisziplinären Netzwer-ken usw. Doch noch vor wenigen Jahren waren derartige Programme sehr un-gewöhnlich. Noch ungewöhnlicher war es, dass die Doktoranden eines SFB ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen. Genau das taten die Doktoranden des SFB 480 (Molekulare Biologie komplexer Leistungen von botanischen Systemen). Der SFB wurde 1998 vom heutigen Rek-tor, dem Pflanzenphysiologen Prof. El-mar Weiler, gegründet; mittlerweile fun-giert Prof. Ulrich Kück (Allgemeine und Molekulare Botanik) als Sprecher. Über 100 Doktoranden forschten in den letz-ten zehn Jahren in den verschiedenen Teilprojekten, zurzeit gehören 32 zum Team. Thomas Lehmann ist einer von ihnen, seine Mitstreiter haben ihn zu ih-rem Sprecher gewählt. Wenn man mit ihm über den Sonderforschungsbereich und seine Doktoranden spricht, gerät er schnell ins Schwärmen, hebt die Frauen-quote von zwei Drittel hervor, die sichere Finanzierung (Personalkosten, Sachmit-tel) oder das tolle Arbeitsklima, das man beim Besuch selbst auch rasch spürt.

Das wirklich Besondere allerdings ist, dass die 32 Biologen und Medizi-ner eigenständig für eine Promotion mit Mehrwert sorgen: „Wir haben unserer Promotion praktisch selbst eine Struktur gegeben, natürlich mit Hilfe des SFB und von Herrn Kück“, erklärt er und nicht oh-ne Stolz fügt er an: „Diese Methode hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft letztlich aufgegriffen, als sie die SFB-in-ternen Graduierten-Schulen einführte.“ Die Idee hinter der strukturierten Pro-motion ist leicht nachvollziehbar: Wer im Wissenschaftsbetrieb Karriere machen möchte, muss mehr können als Proben zu analysieren. Er muss beispielsweise wissen, was der Forscher gleich neben-

„Ein Verständnis von botanischen Systemen über den engen Bereich der Pflanzen hinaus, wie er am Standort Bo-chum vorherrscht, ist – in dieser Breite – weltweit einmalig.“ So würdigt die Deutsche Forschungsgemeinschaft das Konzept des SFB 480, die Gemeinsamkeiten von Pflanzen, Pilzen und Bakterien zu nutzen, um gezielt Projekte der molekularen Botanik anzugehen.

Biologen und Mediziner der Ruhr-Universität sowie Forscher des Max-Planck-Instituts für Molekulare Physiolo-gie in Dortmund arbeiten im SFB 480 fachübergreifend zusammen: Sie untersuchen zum Beispiel die molekularen Prozesse im Zusammenhang mit der Photosynthese – der Umwandlung der Energie des Sonnenlichtes in chemische Energie. „Die dazu notwendigen biochemischen Reaktionen finden in den Zellen aller grünen Pflanzen statt und stellen den bedeutendsten Prozess auf der Erde dar, ohne den das menschliche und tierische Leben nicht möglich wäre“, sagt SFB-Sprecher Prof. Ulrich Kück.

Aspekte der Photosynthese bearbeiten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus unterschiedlichen Blick-winkeln mit Methoden und Techniken der Molekulargenetik, Biochemie, Biophysik und Zellbiologie. Darüber hinaus sind die Forscher des SFB eng mit verschiedenen Institutionen innerhalb und außerhalb der Ruhr-Universität ver-netzt. So sind sie beispielsweise an das Protein-Center der Ruhr-Universität angebunden und kooperieren intensiv mit Projektgruppen des SFB 642 „GTP- und ATP-abhängige Membranprozesse“. md

Die Luft hinter den Scheiben des Ge-wächshauses der Pflanzenphysiologie ist feucht. Ganz schön warm ist es hier drin. Geräuschvoll setzt sich die Lüftungsanla-ge in Gang. Sie sorgt für gleichbleibendes Klima, damit sich die Arabidopsis-Pflan-zen wohl fühlen. Legionen der Acker-schmalwand-Pflänzchen – so ihr deut-scher Name – aller Wachstumsstadien gedeihen hier in gelben Plastikwannen. Sie sehen wie Unkraut aus, sind aber mehr als das. „Die kurzen Generations-zyklen von ungefähr acht Wochen, die Kenntnis der Gensequenzen und das Kul-tivieren auf relativ kleinem Raum machen sie zu einem guten Modellorganismus“, erklärt Thomas Bals. Die Ackerschmal-wand spielt für seine Doktorarbeit, die er im Teilprojekt von Juniorprofessorin Dan-ja Schünemann des SFB 480 verfasst, ei-ne wichtige Rolle.

Alle paar Tage kommt er hierher und erntet einige Handvoll Blätter; am besten von jungen Pflanzen. Ihnen (und auch

an oder der am anderen Ende der Welt macht. Er muss regelmäßig mit der ak-tuellsten Hochtechnologie arbeiten. Er muss über Fächergrenzen hinausschau-en. Er braucht die gängigen Schlüssel-qualifikationen (Präsentation, Modera-tion, Kommunikation, Teamfähigkeit, Fremdsprachen, PC, Internet usw.). Er sollte möglichst auch verwalten können. Und natürlich muss er zwingend Kon-takte knüpfen und Netzwerke bilden. Da-zu muss er auch Kongresse besuchen, Workshops, Tagungen, Symposien, Fort-bildungen …

150 beim Kongress

Noch besser, er oder sie besucht nicht nur, sondern plant und organisiert auch. „Wir veranstalten regelmäßig Workshops, da lernt man einiges, was weit über die Forschung hinausgeht“, erklärt Thomas Lehmann. „Im März hatten wir hier einen richtig großen Kongress mit etwa 150 Teil-nehmern. Wir haben die komplette Orga-nisation übernommen, bis zum Catering. Sogar die Homepage zum Kongress ha-ben wir selbst gemacht. Unsere Gäste je-denfalls waren sehr zufrieden.“

Zufrieden mit seinen angehenden Doktoren ist auch Prof. Ulrich Kück, Lei-ter des SFB 480. Er kennt die Anforde-rungen an einen modernen Wissenschaft-ler und weiß, dass das Zusatzprogramm notwendig ist. Wichtig ist ihm, dass seine Doktoranden ihre Dissertation dennoch innerhalb von drei Jahren abschließen. „Das ist die durchschnittliche Dauer im SFB“, sagt er. Natürlich sei das eigenstän-dige Graduierten-Programm des SFB in die campusweite Research School einge-bunden, „aber natürlich mit der Spezi-alisierung auf molekulare Pflanzenwis-senschaft“, betont Ulrich Kück, der sich zurzeit auch über den Nachfolger des SFB 480 Gedanken macht. Denn Ende 2010 ist definitiv Schluss, dann ist die maximale Förderdauer vom zwölf Jahren erreicht. Wer aber Prof. Kück und seine Doktoran-den erlebt, kann sich gut vorstellen, dass hier einige gute Ideen heranreifen. ad

Mit zwölf Sonderforschungsberei-chen (inklusive Beteiligungen) gehört die Ruhr-Universität Bochum zu den führenden Forschungsstandorten in Deutschland. Doch wie sieht das In-nenleben eines Sonderforschungsbe-reichs aus? RUBENS wirft beispielhaft einen Blick hinter die Kulissen des Sonderforschungsbereichs SFB 480 (Molekulare Biologie komplexer Leis-tungen von botanischen Systemen). Wir begleiten einen der Forscher bei seiner täglichen Arbeit und beleuch-ten das organisatorische Geschick der 32 Doktoranden.

PflanzenfreundeEin Blick hinter die Kulissen des SFB 480

„Kein Tag wie der andere“, Doktorand Thomas Bals im Gewächshaus

Selbst strukturiert

Im Labor: Thomas Bals beim Pipettieren

Ungeklärte TransportwegeThomas Bals) steht dann ein Klimaschock bevor: Vom feuchtwarmen Gewächshaus geht es nonstop in die Kühlkammer in der sechsten Etage des Gebäudes ND. Vier Grad sind es da höchstens, minus 20 im Nebenraum.

Hier werden die Blätter im Mixer zer-kleinert, filtriert und zentrifugiert, so dass am Ende nur noch eine dunkelgrüne Flüssigkeit übrig bleibt, die Bals in klei-ne Gefäße abfüllt und tief gefriert. Darin befindet sich das, worauf es ihm letztlich ankommt: das Innere der Chloroplasten, genauer gesagt die so genannte Thylako-idmembran, in der die Lichtsammelkom-plexe der Pflanze sitzen.

Eingeschleuste Gene

Wie diese Proteine dorthin kommen, ist die Frage, die Bals schon seit zwei Jahren beschäftigt. Die Lichtsammel-komplexe werden nach den genetischen Informationen im Zellkern in der Pflan-

zenzelle, aber außerhalb der Chloroplas-ten hergestellt. Transportproteine koppeln an und bringen sie durch die Membran ins Innere der Chloroplasten und zur Thylakoidmembran, in die sie dann ein-gebaut werden. Dort erfüllen sie eine wichtige Aufgabe bei der Photosynthese. Fehlt das Protein, das für den Einbau der Lichtsammelkomplexe verantwortlich ist, überleben die Pflanzen nicht.

Die Details dieses Transports sind noch nicht geklärt. Welche Bestandtei-le des Transportproteins dafür wich-tig sind, untersucht Thomas Bals. Dazu zieht er neben den Ackerschmalwand-pflanzen, die die Gärtner im Gewächs-haus anbauen, selbst genetisch veränderte Pflänzchen an. So genannte Agrobakte-rien schleusen das veränderte Gen in die Pflanzen ein, die dann auf einem Nährbo-den in der Petrischale angezogen werden. Dann wird aussortiert: Die Behandlung mit bestimmten Antibiotika überleben nur die Pflanzen, deren Erbgut wunschge-mäß verändert ist. Sie werden dann wei-ter großgezogen und untersucht.

In weiteren Experimenten verändert Bals die Proteine, um so die für den Transport wichtigen Bereiche herauszu-finden. Dazu setzt er sowohl molekular-biologische als auch proteinbiochemische Methoden ein. In vivo-Experimente mit lebenden Pflanzenzellen können solche Untersuchungen ergänzen. Dabei wer-den Floureszenzfarbstoffe für Lokalisa-tions- und Bindungsstudien eingesetzt und im Laserscanning-Mikroskop sicht-bar gemacht.

Alles in allem eine vielfältige Aufga-be: „Eigentlich ist kein Tag hier wie der andere“, meint Thomas Bals. Er ist nun zurück in seinem Büro, das er mit einer anderen Doktorandin teilt. Pflanzenan-zucht und -ernte, Experimente im La-bor, Literaturrecherche, Postererstellung und Auswertungen am Computer wech-seln sich ab.

Hinzu kommt noch das Rahmenpro- gramm der Lehrstühle von Prof. Dr. Ul-rich Kück und Juniorprofessorin Dr. Dan-ja Schünemann, die zurzeit den Lehrstuhl von Rektor Prof. Dr. Elmar Weiler kom-missarisch leitet. Zusätzlich besucht Thomas Bals die Veranstaltungen der Internationalen Graduiertenschule Bio-wissenschaften und der Research School der Ruhr-Universität. Arbeitsgruppen-

meetings, Vorträge, Literaturseminare und Tagungen lassen keine Langewei-le aufkommen. Ein bis zwei Jahre plant der 28-jährige noch für seine Dissertati-on ein. Danach wird er methodisch aus-gesprochen fit sein. „Was anschließend kommt, wird sich zeigen“, sagt Tho-mas Bals, schon auf dem Sprung ins La-bor. Dort warten die Proteine der Acker-schmalwand auf ihn. md

SfB-fakten

In einem in einer Subduktionszone gelegenen Eklogiten beobachten Forscher vom SFB 526 seismische Wellen und deren Einflüsse aufs Material.

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4 RUBENS 1. Juli 2008

Das im September 2006 eröffnete Er-weiterungsgebäude von Situation Kunst beherbergt bedeutende Werke der Ge-genwartskunst sowie Kunstwerke ver-schiedener Epochen aus Asien und Afri-ka. RUBENS stellt die Exponate nach und nach vor, diesmal die Thangkas im Asien-Raum.

Im Asien-Raum von Situation Kunst finden sich neben buddhistischen und hinduistischen Plastiken, chinesischen Jadeobjekten und Keramiken auch zwei tibetische Rollbilder, so genann-te Thangkas. Thangkas gehören zu den religiösen Bildwerken der tibetischen Kultur und werden meist aus Baum-wolle oder Seide genäht oder gestickt. Sie werden zur Meditation in Tempeln oder Hausaltären aufgehängt sowie bei Prozessionen mitgeführt. Ihre Mo-tive hängen von der Funktion ab.

Der Name eines Künstlers interes-siert die Tibeter kaum, er wird eher als Ausführender denn als Schöpfer an-gesehen. Datierungen der Werke sind daher weitgehend auf stilistische In-terpretationen beschränkt. Eine Be-sonderheit stellt deshalb das „Thangka zu Ehren des vierköpfigen Mahavairo-cana“ in Situation Kunst dar, denn es

ist auf der Rückseite signiert und da-tiert. Das seidene Rollbild misst 87,5 x 57,7 cm und entstand 1668/1669. Das Thangka ist in einem Rahmen aus dunkelblauer Brokatseide gefasst, der mit goldenen Blumenranken verziert ist. Das Hauptmotiv des gold grun-dierten Bildes ist Buddha Mahavai-rocana, der aus roten dünnen Lini-en gezeichnet ist. Der Mahavairocana ist mit vier Gesichtern dargestellt und damit als zugleich in alle Richtungen Schauender und Allwissender gekenn-zeichnet.

Thangkas sind jedoch nicht aus-schließlich religiösen Zwecken vorbe-halten, sondern dienen auch profa-neren Funktionen, wie das „Thangka mit den acht Buddhas der Heilkunst“ zeigt. Es handelt sich dabei um eine

86,5 x 65 cm große Seidenmalerei aus dem 18./19. Jahrhundert. In der bud-dhistischen Tradition gilt Buddha auch als Arzt und seine Lehre als Heilmittel. Das Thangka, das die Funktion einer Lehrtafel hatte, zeigt die acht Medizin-Buddhas. Diese können bei Krankheit angerufen werden, um heilwirksame Potenziale beim Arzt, Patienten und in den Arzneimitteln wachzurufen.

Regeln für die Weihe

Religiöse Bildwerke wie die Thang-kas müssen nach bestimmten ikono-graphischen und ikonometrischen Re-geln ausgeführt werden, ansonsten werden sie nicht geweiht und kön-nen nicht für den ihnen zugedachten Zweck verwendet werden. Die bud-dhistische Ikonographie ist ein kom-plexes ikonisches System, das zugleich Beschreibung und Vorschrift ist. Es ko-difiziert die Darstellung von Körper-haltung, Gesten, Attributen, Schmuck-elementen, Farben sowie die Zahl der Köpfe und Glieder von Gottheiten in ihren friedvollen und ihren zornvollen Manifestationen.

Die Ikonometrie ist die Lehre von

den Maßeinheiten des Kultbildes, sie legt also die Merkmale und Pro-portionen einer Figur fest. Mit ihrer Hilfe werden die Darstellungen der Gottheiten standardisiert und ent-sprechend ihrer ikonographischen Bedeutung in verschiedene Propor-tionskategorien unterteilt. Die Pro-portionen in jeder Kategorie verrin-gern sich von der obersten (Buddhas) bis zur untersten (menschliche We-sen) Ebene.

Tibetische Maler durchlaufen eine mehrere Jahre dauernde Lehrzeit un-ter Anleitung eines Meisters. Erst seit den letzten Jahrzehnten des 20. Jahr-hunderts wird die traditionelle Malerei in buddhistischen Kultureinrichtungen und an Universitäten unterrichtet. Li-sa Rosche

90 Prozent ihrer Einnahmen aus Studi-enbeiträgen hat die Ruhr-Uni bereits fest für effektive Maßnahmen zur Verbesse-rungen der Lehre verplant – immer mit Zustimmung und meist sogar auf Anre-gung der Studierenden. Das geht aus dem „Bericht über die Verwendung der Studi-enbeiträge“ hervor, der am 19. Juni 2008 im Senat vorgestellt wurde. Demnach hat die RUB in den ersten beiden Semestern (Sommersemester 2007 und Winterse-mester 2007/2008) knapp 19 Mio. Euro eingenommen.

Das Rektorat ist mit den ersten beiden Semestern mit Studienbeiträgen hoch zufrieden. Vor allem seien alle Entschei-dungen „mit den Studierenden und meist auf deren Anregung“ gefallen, so Kanzler Gerhard Möller auf der Senatssitzung. In den Gremien, die innerhalb der einzelnen Fakultäten über die Beitragsverwendung entscheiden, seien die Studierenden oh-nehin in der Mehrzahl, ergänzte der Kanz-ler. Anerkennung für die RUB und ihre Verwendungspraxis gab es auch von au-ßen. Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und das Deutsche Studen-tenwerk bescheinigen den NRW-Hoch-schulen insgesamt einen verantwortungs-vollen Umgang mit den Einnahmen aus Studienbeiträgen. Die RUB zählte zu den fünf ausgewählten Hochschulen, die von einer Expertenkommission vor Ort be-gutachtet wurden. Explizit gelobt wurde die starke Einbindung der Studierenden bei den Entscheidungen; diese seien zu-dem stets im Sinne einer besseren Leh-re gefallen.

Der Großteil der Studienbeiträge bei-der Semester wurde an der RUB für Per-sonal verausgabt: etwa 61 Prozent. Den größten Anteil daran hatten studentische Hilfskräfte, gefolgt von wissenschaft-

lichem Personal, wissenschaftlichen Hilfskräften und Lehraufträgen. Etwa 24 Prozent der Studienbeiträge flossen in laufende Sachkosten (u. a. Literatur und Druckkosten) und von 14 Prozent der Bei-träge wurden Anlagen bzw. Inventargüter gekauft (Anlagen zur Datenverarbeitung und technische Geräte).

Personal und Literatur

Dabei gab es zwischen den einzelnen Fächergruppen Unterschiede. So betrug der Anteil der Personalausgaben in den Geisteswissenschaften knapp drei Vier-tel (in der Fakultät für Sozialwissenschaft waren es sogar 90 Prozent), bei den Sach-kosten dominierte die Literaturversor-gung mit rund zwei Dritteln. In den Na-turwissenschaften hingegen betrugen die Personalkosten im Durchschnitt weniger als die Hälfte (mit erheblichen Schwan-kungen zwischen Mathematik mit 85 Pro-zent und Chemie/Biochemie mit 7 Pro-zent); zwei Drittel davon entfielen auf studentische Hilfskräfte. Die Mediziner wiederum gaben weniger als ein Viertel für Personal aus, dafür wurde die Hälf-te der Beiträge für notwendige Anlagen verwendet.

Betrachtet man die Ausgaben noch genauer, so tauchen folgende Posten bei (beinahe) allen Fakultäten (mehr oder weniger differenziert) auf: Tutorien, Mentorenprogramme, Personal (Lehrbe-auftragte, Lehrstuhlvertretungen, studen-tische Hilfskräfte etc.), Bibliotheksmittel, Studienberatung, multimediale Ausstat-tung, Exkursionen und e-Learning. In jedem Fall zeichnen sich alle Aufwen-dungen dadurch aus, tatsächlich Studi-um und Lehre zu verbessern; sie erfüllen damit die zentrale Anforderung, die im

September 2006 in der Beitragssatzung festgelegt wurde.

Bei der Verwendung der sog. zentralen Mittel (durch das Rektorat) drehte sich al-les um die vier vor einigen Monaten fest-gelegten Förderlinien: Verbesserung der Studienbedingungen durch Verbesserung der Ausstattung; Verbesserung der Studi-enbedingungen durch Verbesserung des Service für Studierende; Verbesserung der Lehre durch erweiterte und spezielle Angebote; Qualitätssicherung. Der größ-te Anteil der zentralen Mittel (45 Prozent) wurde für Personal ausgegeben (vor allem für nichtwissenschaftliche Tarifbeschäf-tigte); für Sachmittel wurden rund 30 Pro-zent ausgegeben, für Anlagen bzw. Inven-targüter rund 23 Prozent. Knapp 370.000 Euro flossen beispielsweise in die Uni-bibliothek, u. a. für den Ausbau des Me-dienbestandes und die Verlängerung der Öffnungszeiten. Mit rund 100.000 Euro wurde das Schreibzentrum ausgebaut, mit etwa 165.000 Euro das Zentrum für Fremdsprachenausbildung (inkl. dem Be-reich „Deutsch als Fremdsprache“).

Keine Beitragshalbierung

Mit dem in der Langfassung knapp 350-seitigen „Bericht über die Verwen-dung der Studienbeiträge“ kam das Rek-torat seiner jährlichen Berichtspflicht gegenüber dem Senat nach, die in der Studienbeitragssatzung festgelegt wurde. Ursprünglich sollte im Senat am 19. Juni auch über den Antrag der studentischen Senatsfraktion abgestimmt werden, die Studienbeiträge an der RUB von 500 auf 250 Euro pro Semester zu senken. Auf-grund eines Antrags aus der Professoren-fraktion kam die Abstimmung diesmal je-doch nicht zustande. ad

Rund 26.000 Euro aus Studienbeiträgen flossen bereits in die Aufstockung der Modellsammlung im Studiensaal der Medizinischen Fakultät

90 Prozent verplantDer erste Jahresbericht über die Studienbeitragsverwendung liegt vor

SerIe: SItuatIon kunSt

Tibetische Kultbilder

Thangka zu Ehren des vierköpfigen Mahavairocana

Am 15. Juli 2008 findet um 18.30 Uhr ein ökumenischer Semesterabschluss-gottesdienst in der Kirche St. Augusti-nus (Uni-Center, bitte direkt nach der U-Bahn-Brücke nach rechts gehen) statt. Der katholische Hochschulpfarrer Klaus Giepmann, Studierendenpfarrer Michael Drees und Prof. Dr. Traugott Jähnichen (Predigt) werden den Gottesdienst zu-sammen gestalten.

Im Anschluss an den Gottesdienst sind alle Besucherinnen und Besucher zu einem Empfang mit Getränken und belegten Brötchen sehr herzlich ein-geladen. Universitätspredigerin Prof. Dr. Isolde Karle

GottesdienstIn China erlebt der Konfuzianismus

eine Renaissance. Für ihn sind Bildung, Tradition und das sog. Einhalten der Mit-te im privaten wie im öffentlichen Raum leitende Kategorien. Das 1175 entstan-dene Werk „Jinsilu“ („Aufzeichnungen des Nachdenkens über Naheliegendes“) enthält eine Sammlung der wichtigsten Texte zum Thema und kann zugleich als Einführung in chinesisches Denken ge-lesen werden. Das Buch wurde jetzt von Prof. Dr. Wolfgang Ommerborn (Fakultät für Ostasienwissenschaften der RUB) ins Deutsche übersetzt und herausgegeben (Verlag der Weltreligionen im Insel Ver-lag, Frankfurt 2008, 450 S., 32 Euro). ad

China-BuchVon der Ruhrquelle bei Winterberg bis

zur Rheinmündung in Duisburg – wer in den Ferien auch daheim was Neues seh-en möchte, kann sich aufs Rad schwingen und den 230 km langen Ruhrtal-Radweg abstrampeln. Detaillierte Infos über die Strecke und die Sehenswürdigkeiten am Rande (Ruhr-Uni!) liefert der „Radfüh-rer Ruhrtal-Radweg“, der Ende Mai im Bruckmann-Verlag (14,95 Euro) erschie-nen ist. 190 Seiten widmet Autor Matthias Eickhoff der „Radroute des Jahres 2007“. Der Radführer enthält einen Kartenteil im Maßstab 1:75.000, kompakte Routen-beschreibungen und Infoboxen mit den Highlights jeder Etappe. ad

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RUBENS 51. Juli 2008

enbüro, daneben im Konvent, im Senat, im Wahlausschuss für die erste Frauen-beauftragte.

Was haben Sie studiert?Psychologie. Ich hatte zunächst an der

Pädagogischen Hochschule Dortmund Grund- und Hauptschullehramt studiert und auch drei Jahre unterrichtet. Ich war auch schon verbeamtet und mich den-noch anders entschieden.

Mit dem Zelt ans Meer

Haben Sie es jemals bereut?Nein, niemals. Ich war immer froh hel-

fen zu können, vor allem Menschen, die in Situationen sind, die ich sehr gut ken-ne. Ich stamme selbst aus einer Arbei-terfamilie, bin als Frau auf einem Dorf aufgewachsen, als Waise, zudem als Pro-testantin unter Katholiken. Da wimmelte es von Widerständen, die ich überwinden musste – und die viele der Ratsuchenden, die zu mir kommen, ebenfalls kennen.

Wissen Sie schon, wie Sie Ihren Ruhe-stand gestalten werden?

Zunächst mal ein Jahr ohne psycholo-gische Beratung. Stattdessen abschalten, die Freizeit genießen. Sobald die Sonne scheint, werde ich das Zelt und den Ko-cher einpacken und nach Holland ans Meer fahren. Wenn es anfängt zu reg-nen, fahre ich wieder nach Hause und werde malen.

Sie malen?Ja, und nachdem ich lange gezögert ha-

be, stelle ich zurzeit erstmals Bilder aus, drüben in der Oase am Buscheyplatz.

Das Wichtigste zuerst: Man sollte sich vor Studienbeginn so viel wie mög-lich über das unbekannte Territorium informieren und dort alle Angebote nut-zen; am besten auch hinfahren und an-gucken, vielleicht sogar zusammen mit den Eltern. Nach dem Studienbeginn sollte man sich in der Fakultät einer Tu-torengruppe anschließen, eventuell eige-ne Arbeitsgruppen bilden und so das Ge-fühl bekommen: Ich bin nicht allein. Man sollte auch regelmäßig zum Fachberater gehen und mit ihm den eigenen Studien-verlauf diskutieren. Bei fachlichen Pro-blemen darf man keine Scheu haben zu fragen: die anderen Studierenden, die Tu-toren und die Lehrenden – denn auch da-für werden diese bezahlt, dass sie sich um Fachfragen ihrer Studierenden kümmern. Bei psychologischen Problemen gibt es vor Ort professionelle Hilfe, hier im Stu-dienbüro, der Allgemeinen und Psycho-logischen Beratungsstelle der RUB. Als große Bereicherung bei Schwierigkeiten beim Verfassen von Hausarbeiten und Abschlussarbeiten hilft das Schreibbü-ro, es gibt auch eine Beratung für die Ab-schlussphase, die „Endspurt-Gruppe“. All das sollte man in Anspruch nehmen. Aber

wie gesagt: Zunächst das fremde Territo-rium erkunden. Auch wenn es eine Zeit dauern mag, bis man die Ruhr-Uni wirk-lich kennt.

Wie meinen Sie das?Ich persönlich empfinde die Uni erst

jetzt als „meine Uni“,“ wo ich gehen wer-de. Dabei habe ich sie von vielen Seiten kennengelernt, im Studium, im Studi-

Vor 30 Jahren nannte man diese Studie-renden „Arbeiterkinder“, heute stammen sie aus „bildungsfernen Haushalten“ und „niedrigen sozialen Herkunftsgruppen“ und werden als „Bifs“ bezeichnet. An der RUB trifft man sie vergleichsweise häu-fig an: Rund 22 Prozent der Väter von Bo-chumer Studierenden sind Arbeiter; der NRW-Durchschnitt liegt bei 17 Prozent. Zudem ist der Anteil der Studierenden, deren Eltern über einen Hochschulab-schluss verfügen, in Bochum um fünf Prozentpunkte geringer als im Landes-durchschnitt. Elli Gurack (64) kennt sich mit diesen Studierenden und ihren Sor-gen aus. 28 Jahre lang hat die Psycholo-gin sie im Studienbüro betreut. Darüber und über Erfolgsstrategien für „bildungs-ferne Studierende“ sprach Arne Dessaul mit der Beraterin, die im Juli in den Ru-hestand geht.

Frau Gurack, können Sie uns zunächst eine kurze Definition des Begriffes „Ar-beiterkind“ geben?

Das war Ende der Siebziger mehr so ein Arbeitsbegriff für uns, als wir im Stu-

dienbüro spezielle Arbeiterkinder-Grup-pen gegründet haben. Heute spricht man von Studierenden aus bildungsfernen und/oder aus sozial schwachen Familien, und das betrifft nun auch stark Migran-tinnen und Migranten. Das ist das Klien-tel, das jetzt vermehrt zu uns in die Bera-tung kommt und fragt: Soll ich studieren, soll ich nicht? Werde ich das schaffen?

Welche Nachteile haben Kinder aus bildungsfernen Familien beim Studi-enstart?

Vier Tage lang zeigt die Ruhr-Uni, was sie in der Lehre drauf hat. Ob VSPL, Sprechstunde, Auslandssemester oder Tutorium – alles findet vom 7. bis 10. Ju-li seinen Platz im Mensafoyer. Dorthin lädt die Stabsstelle Interne Fortbildung und Beratung (IFB) zu ihrer Praxiswoche 2008 – Kompetenzorientiert lehren und lernen an der RUB; beteiligt sind zwölf Institutionen der Uni.

Jeder Tag steht unter einem eigenen Motto. Am Montagabend eröffnet Lehre-Prorektor Prof. Bernhard Stöckhert ei-ne Vernissage mit 52 Best-Practice-Pos-tern. Anschließend feiert der Film über das preisgekrönte Seminar „Das mensch-liche Gehirn – ein Mal- und Bastelkurs“ Premiere. Den Einführungsvortrag hält Prof. Stephan Paul (Wirtschaftswissen-schaft). Er spricht über seine eigenen zehn Versprechen für ein besseres Stu-dium, „Paul‘s Ten“.

Am Dienstag (Tag des Lehrens) lohnt es sich besonders für Lehrende, im Mensafoyer vorbeizuschauen. Sie finden dort auf der sog. Messe der Möglichkeiten Infostände und können den kurzen Mit-tagsinterviews zu bestimmten Aspekten

Am 23. Juni 2008 haben sich die Be-rufungsbeauftragten der Ruhr-Universität Bochum zu einem ersten Abstimmungs-gespräch getroffen. Die 17 in Berufungs-verfahren besonders erfahrenen Professo-rinnen und Professoren haben bei dieser Gelegenheit ihre Bestellungsurkunde von Rektor Prof. Dr. Elmar Weiler entgegen-genommen. Seit April 2008 nehmen die Berufungsbeauftragten stellvertretend für die Hochschulleitung als fachfremde Beobachter an allen Berufungsverfah-ren der Ruhr-Uni teil. Ihre Aufgabe ist es, die Qualität der Berufungsverfahren zu sichern und den Informationsfluss zwischen Fakultäten und Rektorat zu op-timieren.

Bestellt wurden: Prof. Dr. Christian Frevel (Katholisch-Theologische Fakul-tät), Prof. Dr. Käte Meyer-Drawe (Fakul-tät für Philosophie, Pädagogik, Publizis-tik), Prof. Dr. Franz Lebsanft (Fakultät für Philologie), Prof. Dr. Rolf Wank (Ju-ristische Fakultät), Prof. Dr. Bernhard Pellens (Fakultät für Wirtschaftswissen-schaft), Prof. Dr. Ludger Pries (Fakultät für Sozialwissenschaft), Prof. Dr. Petra Platen (Fakultät für Sportwissenschaft),

Sehr gravierend sind die finanziellen Nachteile. Die Familie kann das Studium oft nicht finanzieren. Das heißt, ein Stu-dent aus einer bildungsfernen Familie ist gezwungen, Schulden zu machen, wenn er Bafög bekommt und Studienbeiträ-ge zahlen muss. Daraus entwickelt sich bisweilen auch ein psychologisches Pro-blem. Man weiß schon zum Studienbe-ginn, dass man später im Berufsleben als erstes seine Schulden abbezahlen muss. So stellen sich viele den sozialen Aufstieg bzw. den Einstieg in die akademische Be-rufswelt nicht vor.

Gibt es weitere Nachteile?Ja, bei der Sprache. Arbeiterkindern

fehlt oft eine gewisse sprachliche Ausge-feiltheit, die in Akademikerfamilien üb-lich ist und von Anfang an bei Referaten oder Hausarbeiten an der Hochschule verlangt wird. Und dann ist die Uni für Arbeiterkinder zunächst eine vollkom-men fremde Welt. Der Vater war nicht dort, die Mutter nicht und auch sonst niemand aus der Familie. Man fühlt sich dort nicht heimisch. Zugleich verliert – durch das Leben als Student – auch das Elternhaus an Vertrautheit. Mitten im sozialen Aufstieg ist man nirgends mehr

so richtig daheim. Zum Ende des Studi-ums kommen verstärkt Prüfungsängs-te und Schreibprobleme hinzu und die Frage, ob man es anschließend im Beruf schafft. All das geht oft noch mit einem Mangel an Selbstwertgefühl und Selbst-bewusstsein einher.

Gibt es auch Startvorteile für bildungs-ferne Studierende?

Ja, auf jeden Fall. Ich nenne einfach mal ein paar Schlagworte: soziale Kom-petenz, Direktheit, Spontanität, Über-Le-benserfahrung. Daraus entspringt oft eine sehr konkrete Herangehensweise an wis-senschaftliche Fragestellungen.

Ich würde sagen, dass Studierende aus bildungsfernen Familien eine enorme Be-reicherung für die Uni sind.

Weitermachen!

Wie oft etwa haben Sie in den letzten 28 Jahren Studierenden zu einem schwer-wiegenden Entschluss wie Studienab-bruch oder Fachwechsel geraten? Gab es da Unterschiede zwischen bildungsfer-nen und bildungsnahen Studierenden?

Ich habe da keine Statistiken geführt. Vom Gefühl her würde ich sagen, dass das Resultat der allermeisten Beratungen doch das Weitermachen war. Zum Glück. Seit Einführung der gestuften Studien-gänge mit ihrem verschulten System hat sich die Lage sogar noch verbessert. Quantitative Unterschiede zwischen bil-dungsfernen und bildungsnahen Studie-renden sehe ich nicht.

Haben Sie einige allgemeine Tipps pa-rat für Studieninteressierte oder Studien-anfänger aus „Arbeiterhaushalten“?

„Fremdes Territorium erkunden“Beraterin Elli Gurack geht nach 28 Jahren Studienbüro in den Ruhestand

Neben ihrem Bemühen um die soziale und

berufliche Gleichstellung von Männern und

Frauen beleuchtete Elli Gurack in ihrer Ar-

beit auch immer den sozialen Kontext: Rat-

suchende aus bildungsfernen Familien waren

überproportional im Studienbüro vertreten.

der Lehre lauschen. In Vorträgen bzw. Seminaren werden weitere Themen ein-gehender beleuchtet: „Studienbegleitung für ausländische Studierende“, „Kreative Einstiegsmethoden in Lehrveranstaltun-gen“ usw.

Der Mittwoch (Tag des Lernens) gehört den Studierenden. Das Angebot mit Mes-se, Mittagsinterviews oder Seminaren ist analog dem Dienstagsprogramm, jedoch ganz auf die Interessen von Studieren-den zugeschnitten: „Einführung in VSPL-Campus“, „Die Bewerbung zum Traum-job“ oder „Ohne Stress durchs Studium“. Der Donnerstagmorgen schließlich be-ginnt mit dem Vortrag „Lehren mal ganz klassisch: Die große Vorlesung“, an- und zugleich abschließend wird kräftig ge-frühstückt.

Mit der Veranstaltungsreihe „Kompe-tenzorientiert Lehren und Lernen“ will die IFB dazu beitragen, das Thema Kom-petenzorientierung in der Lehre universi-tätsweit zu diskutieren und zu verankern. Bisheriger Höhepunkt war eine Tagung mit über 200 Teilnehmenden. ad

Info: Alles zum Programm und zu den Beteiligten: www.uv.rub.de/ifb.

Prof. Dr. Axel Schölmerich (Fakultät für Psychologie), Prof. Dr. Eckhard Weidner (Fakultät für Maschinenbau/Fraunhofer-Institut), Prof. Dr. Viktor Scherer (Fakul-tät für Maschinenbau), Prof. Dr. Andreas Steimel (Fakultät für Elektro- und Infor-mationstechnik), Prof. Dr. Holger Dette (Fakultät für Mathematik), Prof. Dr. An-

dreas Wieck (Fakultät für Physik und As-tronomie), Prof. Dr. Harald Zepp (Fakultät für Geowissenschaften), Prof. Dr. Chris-tof Wöll (Fakultät für Chemie und Bio-chemie), Prof. Dr. Dr. Hanns Hatt (Fakul-tät für Biologie und Biotechnologie) und Prof. Dr. Klaus Überla (Medizinische Fa-kultät). Friederike Bergstedt

Berufungsbeauftragte

Die Berufungsbeauftragten auf einen Blick

Die große Lehre

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6 RUBENS 1. Juli 2008

Auf zehn Jahre erfolgreiche Ar-beit in der Vermarktung von Forschungs- und Entwicklungsergebnissen blickt die rubitec GmbH zurück. Die Gesellschaft für Innovation und Technologie der Ruhr-Universität startete im März 1998 und hat seitdem u. a. etwa 50 Firmengrün-dungen aktiv unterstützt, rund 60 Patente angemeldet und zum Teil vermarktet, sowie Studierende und Wissenschaftler der RUB in zahlreichen Veranstaltungen über die Themen Selbstständigkeit und Existenzgründung informiert. Ihr Jubi-läum feierte die rubitec im Mai mit der Verleihung der Transfer- und Erfinder-preise 2007.

„Die rubitec ist stetig gewachsen und war von Beginn an wirtschaftlich unab-hängig“, sagt Dr. Karl Grosse, der seit Gründung der Transfergesellschaft ihr Geschäftsführer ist. Die Mitarbeiterzahl stieg von sieben auf 16, der Umsatz von ca. 350.000 Euro (1999) auf knapp eine 2,7 Mio. (2007). „Unser Geschäft läuft gut und ist stabil“, so Grosse, „und in all den Jah-ren war das Betriebsergebnis positiv. Den Gesellschafter hat es gefreut.“ Der Gesell-schafter, das ist heute allein die RUB. Als die rubitec gegründet wurde, zählten noch die Sparkasse Bochum, das Technologie-zentrum Ruhr (TZR) und ein Ingenieur-büro dazu, die Ruhr-Uni war Mehrheits-gesellschafterin. Mit dem Start der sog. Patentverwertungsoffensive des Bundes-forschungsministeriums wurde die ru-bitec im August 2001 dann zu einer 100-prozentigen Tochter der RUB.

Was sich wie eine durchgehende Er-folgsgeschichte liest, war zu Beginn je-doch ein steiniger und langer Weg. Die Idee, eine eigene Transfergesellschaft zu gründen, verfolgte Altrektor Prof. Man-fred Bormann schon seit seinem Amts-antritt im Jahr 1994. Von da an galt es, viele teils auch hohe Hürden zu neh-men, Klippen zu umschiffen und in der Uni wie außerhalb viel Überzeugungsar-beit zu leisten – vor allem im NRW-Wis-

Neu ernannt

prof. dr. markus kaltenborn (Jahr-gang 1966) besetzt seit Beginn des Som-mersemesters den Lehrstuhl für Öffent-liches Recht (insbe-sondere Finanzver-fassungsrecht) an der Juristischen Fakultät

der RUB. Seine Forschungsschwer-punkte sind Gesundheitsrecht (Recht der Gesetzlichen Krankenversicherung, Krankenhausrecht), Internationales Wirtschaftsrecht, Recht der Entwick-lungszusammenarbeit sowie Finanz-verfassungsrecht. Markus Kaltenborn studierte Rechts- und Politikwissen-schaft in Bochum und Münster. Im Dezember 1991 legte er die erste ju-ristische Staatsprüfung ab, im De-zember 1996 die zweite. 1997 wurde Kaltenborn in Münster promoviert, 2004 habilitierte er sich in Bochum. Dazwischen arbeitete er als Wissen-schaftlicher Assistent an der RUB, zu-nächst am Institut für Sozialrecht und danach am Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Staats- und Verwaltungsrecht unter besonderer Berücksichtigung des Sozialrechts. Zwischen 2005 und 2008 besetzte Markus Kaltenborn die Professor für Öffentliches Recht am Fachbereich Wirtschaftswissenschaf-ten, Wirtschaftsinformatik und Wirt-schaftsrecht der Uni Siegen.

+++Seit Mai 2008 besetzt prof. dr. Hans

martin krämer (Jahrgang 1972) die Juniorprofessor für Japanologie (unter besonderer Berück-sichtigung der Reli-gions- und Geistes-geschichte) an der RUB. Mit dem Teil-projekt „Gesellschaft

ohne Religion? Religionsbegriff und Religionspolitik in der japanischen Geschichte“ ist er am Internationa-len Kolleg für Geisteswissenschaftliche

senschaftsministerium. „Rückblickend kann man nur verwundert feststel-len, wie schwierig man-che Angelegenheiten im Hochschulbereich noch vor zehn, fünfzehn Jahren waren“, sagt der Physiker Bormann, der seit Grün-dung von rubitec Vorsit-zender des fünfköpfigen Beirats ist.

In einer Zeit, da Mar-keting, Vermarktung und Transfer noch nicht zum Repertoire der Hochschu-len gehörten, betrat die Ruhr-Uni Neuland. Eine professionelle Transferge-sellschaft gab es damals nur in Hamburg-Harburg. Um das erste Unterneh-men dieser Art in NRW gründen zu kön-nen, musste unter anderem der steuer-rechtliche Status der Uni genauestens bestimmt werden, musste die Univer-sität gegenüber dem NRW-Wirtschafts-ministerium eine „Patronatserklärung“ abgeben – eine Art Bürgschaft für Ein-nahmeausfälle.

Überzeugungsarbeit

Als „Durchbruch“ jedoch bezeichnet Bormann eine Dienstreise nach Russland, auf der er die damalige Wissenschafts-ministerin Anke Brunn begleitete. Ihr Ministerium hatte „angesichts der Neu-heit unseres Anliegens“ Bedenken und Einwände. Erst bei einem abendlichen Spaziergang durch Moskau konnte Bor-mann sie von der Idee überzeugen. „Je länger und hartnäckiger wir am Ball blie-ben, um so mehr nahm die Aufgeschlos-senheit auf der anderen Seite zu“, so der Altrektor. Sein Rektorat traf nicht zuletzt auch auf Widerstände im Senat der RUB. Die Studierenden befürchteten den „Ver-

rat der hehren Idee der deutschen Uni-versität“ durch zunehmende Kommerzia-lisierung, erzählt Prof. Bormann, „und die Ingenieure fanden, dass eine solche Ge-sellschaft eigentlich bei ihnen am besten aufgehoben sei.“ Bormanns Fazit: „1997 ging es im Senat hoch her, aber letztend-lich fand das Projekt dann auch hier Zu-stimmung.“

Die Beharrlichkeit zahlte sich aus. „Die ersten zehn Jahre waren eine inter-essante und spannende Zeit“, resümiert Karl Grosse, „die rubitec hat sich in die-sem Zeitraum besser als erwartet entwi-ckelt.“ Heute, da vergleichbare Unterneh-men, Patent- und Gründerverbünde an den Hochschulen selbstverständlich sind, blickt der Geschäftsführer der „ältesten“ Transfergesellschaft Nordrhein-Westfa-lens zuversichtlich voraus: „Insgesamt sind die Hochschulen wirtschaftsnäher ausgerichtet und der Anwendungsbe-zug der Forschung hat zugenommen.“ Es wird der rubitec auch in den nächsten zehn Jahren nicht an Arbeit, Projekten und Ideen mangeln. jw

Vermarkten, patentieren, ausgründen

Die rubitec GmbH feiert ihr zehnjähriges Bestehen

Sieger bei Ruhr@venture 2008: Dr. Marion Kauth und Prof.

Dr. Albrecht Bufe von der Protectimmun GmbH.

ruHr@venture 2008

Am 18. Juni wurden die Preise im Business-planwettbewerb von rubitec, Ruhr@venture 2008, vergeben: Der erste Platz ging an die Protectim-mun GmbH von Dr. Marion Kauth, Prof. Dr. Alb-recht Bufe, Prof. Dr. Otto Holst und Dr. Till Gombert. Das Unternehmen entwickelt innovative Arznei-mittel auf der Basis von natürlichen Substanzen aus dem allergie-protektiven Milieu traditioneller Bauernhöfe. Den zweiten Platz belegte die Firma Vakzin Factory von Dr. Thomas Grunwald und Prof. Dr. Klaus Überla vor der Firma Rookai System von Kai Piontek. ad

Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Stu-dienfachberater, Prüfer für Lehramts-prüfungen, Träger des Ehren-Emils für besondere Dienste am und für das Ins-titut für Pädagogik und vieles mehr – Franzjörg Baumgarts Wirken bei den Pä-dagogen zu beschreiben entpuppt sich als langwieriges Unterfangen. Kürzlich wur-de ihm zudem der Professorentitel verlie-hen, und das wiederum veranlasste Prof. Dr. Baumgart zu einer (überragend be-

suchten) Antrittsvorlesung am 18. Juni in HGA 30 zu „Humboldts Traum“. Nur zwölf Tage später endete aus Altersgrün-den seine Dienstzeit. Aber keine Sorge: Dank eines Honorarvertrages bleibt er dem Institut für Pädagogik zunächst noch ein Jahr lang erhalten. Ach so: Franzjörg Baumgart war 1965 auch einer der aller-ersten Studenten, die sich an der RUB eingeschrieben haben; davon zeugt seine knapp dreistellige Matrikelnummer. ad

Mit einer neu eingerichteten Außen-stelle im Technologiezentrum (TZR) auf dem Campus der Ruhr-Universität Bo-chum verstärkt das so genannte Star-tercenter der Bochumer Industrie- und Handelskammer (IHK) die Gründungs-beratung im Umfeld der Hochschulen und Forschungseinrichtungen im mitt-leren Ruhrgebiet. „Die unmittelbare Prä-senz vor Ort erleichtert den Kontakt zu Studierenden und Hochschulmitarbei-tern, die sich für eine selbständige Tä-tigkeit interessieren“, erklärt dazu der IHK-Hauptgeschäftsführer Tillmann Neinhaus.

Gründungsinteressierte aus der Ruhr-Universität können unter anderem einen Geschäftsideen-Check nutzen. Dabei be-kommen angehende Unternehmerinnen und Unternehmer wertvolle Hinweise zu ihrem Geschäftskonzept von Wirtschafts-junioren und IHK-Senior-Experten. Eben-falls angeboten wird eine intensive Be-ratung zur Finanzierung und zu allen anderen im Zuge einer Gründung auf-kommenden Fragen.

Ansprechpartner in der Außenstelle ist Diplomökonom Christian Kolb (Kontakt: 0234-5475339). ad

leute an der ruHr-unIverSItät

Der Bundesverband deutscher Pressesprecher schreibt einen mit 2.000 Eu-ro dotierten nachwuchsförderpreis aus. Prämiert werden Abschlussarbeiten (Dissertationen), die sich mit einem kommunikationswissenschaftlichen The-ma auseinandersetzten. Einsendeschluss ist der 18. Juli 2008. Infos: www.pressesprecherverband.de.

Die Deutsche Solar AG schreibt zum dritten Mal den mit 5.000 Euro do-tierten SolarWorld einstein-award für Nachwuchsforscher im Bereich Photo-voltaik (bzw. Systemtechnik, Nanotechnologie, allgemeine Energietechnologie, Kristallographie) aus. Studierende aus der ganzen Welt können sich bis zum 1. August 2008 mit ihrer Diplom- oder Doktorarbeit, Bachelor- oder Masterar-beit bewerben. Infos: www.einstein-award.de

Die Ausschreibung für den diesjährigen Shell She Study award läuft. Mit dem Award zeichnet der Mineralölkonzern Jahr für Jahr Wissenschaftlerinnen für herausragende Arbeiten rund um die Themen Mineralöl, Erdgas, Chemie und erneuerbare Energien aus. Bis zum 15. Oktober 2008 können sich Stu-dentinnen, Hochschulabsolventinnen und Doktorandinnen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz mit Dissertationen, Diplom-, Master- oder Studi-enarbeiten aus technischen, naturwissenschaftlichen oder wirtschaftswissen-schaftlichen Fachbereichen bewerben. Die Arbeit sollte nicht älter als zwei Jah-re sein und muss vor dem 31. Juli 2008 fertig gestellt werden. Die sechs besten Arbeiten werden mit insgesamt 10.000 Euro prämiert (1. Preis: 5.000 Euro, 2. Preis: 2.500 Euro, 3. Preis: 1.000 Euro, 4.-6. Platz: je 500 Euro). Infos: www.shell.de/shestudyaward.

Die Stiftung „Der herzkranke Diabetiker“ verleiht jährlich einen förderpreis zum thema „prävention, therapie und aufklärung über vaskuläre folgeer-krankungen bei diabetikern“. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis richtet sich an Ärzte und Wissenschaftler, aber auch an Patienten- und Laienorganisati-onen, die sich Problemlösungen im Sinne der Stiftung „Der herzkranke Dia-betiker“ in verdienstvoller Weise widmen, Bewerbungsschluss ist der 30. Sep-tember 2008; Infos unter www.stiftung-dhd.de.

Mit dem Wolfgang-ritter-preis werden alljährlich wirtschaftswissenschaf-tliche Arbeiten zum Thema „Soziale Marktwirtschaft“ mit 20.000 Euro prä-miert. Teilnahmeberechtigt sind Autor/innen aus Wissenschaft und Forschung aller Nationalitäten, insbesondere Nachwuchswissenschaftler/innen. Zuge-lassen sind Dissertationen und Habilitationsschriften sowie sonstige Mono-graphien auf Deutsch oder Englisch. Diplom-, Studien- und Semesterarbeiten sowie Zeitschriftenaufsätze sind ausgeschlossen. Die Arbeiten sollten veröf-fentlicht sein. Einsendeschluss ist der 10. Oktober 2008. Infos: www.wolf-gang-ritter-stiftung.de. ad

Forschung „Dynamiken der Religi-onsgeschichte“ beteiligt. Hans Mar-tin Krämer studierte zwischen 1992 und 1999 Japanologie, Geschichte, Philosophie und Vergleichende Kul-turwissenschaft an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, der Sophia-Universität Tokyo und der Ruhr-Uni. 2005 wurde er in Bochum promoviert. Seine Dissertation zum Thema „Neubeginn unter US-ame-rikanischer Besatzung? Hochschulre-form in Japan zwischen Kontinuität und Diskontinuität, 1919-1952“ an der Fakultät für Ostasienwissenschaften wurde mit dem Wilhelm-Hollenberg-Preis der RUB ausgezeichnet. Bis zu seinem o.g. Ruf arbeitete Hans Mar-tin Krämer als Wissenschaftlicher Mit-arbeiter am Lehrstuhl für Geschichte Japans, unterbrochen von einem ein-jährigen Aufenthalt als Advanced Re-search Fellow an der Harvard Universi-ty in den Jahren 2006 und 2007.

Rufe & Ehre

prof. em. dr.-Ing. Jens Blauert, Gründer des Insti-tutes für Kommu-nikationsakustik der RUB, hat Ende Mai die Goldmedaille der Audio-Enginee-ring Society (AES) er-halten. Gewürdigt

werden damit seine andauernden herausragenden Beiträge zu Audio-Engineering, Kommunikationsakustik, Elektroakustik und Räumlichem Hö-ren. Die AES ist einen technisch-wis-senschaftliche Vereinigung mit mehr als 13.000 Mitgliedern weltweit. Prof. Blauert lehrt momentan u. a. als Ad-junct-Professor am Rensselaer Poly-technic Institute in Troy, New York. Von dort aus hat er auch sein neues-tes Lehrbuch „Acoustics for Engineers“ (Springer Verlag) herausgegeben, das er zusammen mit seinem ehemaligen Bochumer Doktoranden Prof. Dr.-Ing. Ning Xiang geschrieben hat.

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Antritt mit Abschied

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RUBENS 71. Juli 2008

In diesem Semester läuft es mal et-was anders. Statt ausschließlich ein Dra-ma auf die Bretter zu bringen, hat das En-semble der Studiobühne an einem neuen Konzept gebastelt. Im Mittelpunkt steht gleichwohl die Aufführung eines Stückes. „Lieblingsmenschen“ von Laura de Weck ist nicht nur brandneu (2007 in Mann-heim und Basel uraufgeführt), sondern auch enorm zielgruppengerecht. Im-merhin dreht sich alles um die Höhen und Tiefen des Studentenlebens von Ju-le, Lili, Darius, Anna und Sven. Obwohl alle etwas anderes studieren, treten die fünf bisweilen als Clique auf – oder zwei von ihnen als Liebespaar. Mal schlecht, mal recht navigieren sie sich durch die Erlebnisgesellschaft und die Hochschul-welt, auf der Suche nach sich selbst, von Sinnkrisen gepackt. Darius zum Bei-spiel ist gerade durchs Juraexamen ge-rasselt und Sven kann nicht so recht bei Jule landen.

Doch, wie gesagt, „Lieblingsmenschen“ ist nur Teil des Projektes. Zusätzlich ha-ben die Ensemblemitglieder Kurzszenen unterschiedlicher Länge und verschie-denen Autoren herausgesucht, die sie ebenfalls darstellen, die Klammer heißt hier „Hassobjekte“. Zu sehen ist das Er-gebnis am 5. und 6. sowie vom 10. bis 13. Juli auf der Studiobühne im Musischen Zentrum (je 19.30 h). Ergänzt wird das dortige Juliprogramm um die schon ob-ligatorisch gewordenen Präsentationen der Teilnehmer an den Seminaren im Rahmen des Optionalbereiches: „Hör-spiel“ (15.7., 19.30 h) und „Schauspiel“ (16.7., 19.30 h). ad

Vor ein paar Monaten (RUBENS 119) hatten wir es bereits angekündigt, im Mai war es soweit: die Veröffentlichung des ersten Romans von Christian Hein-ke. Heinke arbeitet als Medientechnischer Assistent in der Mediathek am Institut für Medienwissenschaft der RUB. Sei-nen Roman „Die Haut“ hatte er zunächst per Podcast übers Internet verbreitet, da-bei Kapitel für Kapitel selbst vorgelesen. Dadurch wurde der Schweizer Kameru-Verlag auf ihn aufmerksam und brachte nun das Buch heraus.

Auf rund 200 Seiten schildert Heinke den ersten Fall der New Yorker Polizis-tin Helen Louisiani. Düster, rasant, blu-tig und mit schnellen Perspektivwech-seln geht es dabei zu. Eben noch durfte man den psychopathischen Serienmörder beim Beobachten des nächsten Opfers be-gleiten, da wechselt auch schon wieder der Schauplatz: zunächst zu Helen und ihrer Platzangst (sie wurde am 11. Sep-tember im World Trade Center verschüt-tet und erst im letzten Moment gerettet), dann weiter zum ehemaligen Topmodel

Was tun, wenn eine Regierung eine eth-nische Minderheit in einem Land gewalt-tätig unterdrückt? Was, wenn Unruhen bis hin zu einem Bürgerkrieg entstehen und gleichzeitig von außerhalb Flücht-linge ins Land drängen? Welche humani-täre Lösungen gibt es? Mit diesen Fragen mussten sich die Studierenden am Insti-tut für Friedenssicherungsrecht und Hu-manitäres Völkerrecht (IFHV) der RUB eine Woche lang beschäftigen.

Im Planspiel simulieren 29 Studie-rende einen Hilfseinsatz für den fikti-ven Staat Osmania. Das Szenario ori-entiert sich an der Realität: Trotz eines Bürgerkriegs kommen Flüchtlinge aus benachbarten Krisenregionen ins Land. Zusätzlich treten Komplikationen wie Landminen, Geiselnahmen, schlechtes Wetter oder Choleraepidemien ein. Aufga-be der Studierenden ist es, möglichst rea-listische Hilfspläne zu erarbeiten, die sich an internationalen Standards der Huma-nitären Hilfe orientieren. Dazu werden sie in neun Organisation eingeteilt, die von „Ärzte ohne Grenzen“ über das Aus-wärtige Amt bis hin zum Internationa-len Roten Kreuz reichen. „Die Studenten müssen teils sehr komplexe Problemsitu-ationen koordinieren, wie die Logistik der Hilfslieferungen, die Evakuierung der un-beteiligten Bevölkerung aus dem Krisen-

Weitere termine unter www.rub.de/termine und unter http://stud.rub.de/1.7., 18 & 21 h, HZo 20Kino: „Into the Wild”; Infos zu allen Filmen: http://skf.speutel.de1.7., 18 h, Josef HospitalHörsaal City. Wer bin ich?: „Wer ent-scheidet, wenn ich entscheide?“, In-fos: www.rub.de/hoersaal-city2.7., 12 h, GB 02/60Erinnerungen an die DDR: „Bewaff-net für den Frieden? – die Nationale Volksarmee“, Infos: www.rub.de/deutschlandforschung2.7., 9.7., 16.7., je 20 h, euro-eckFilm: Osteurop. Filmabend (Eintritt frei), Infos: www.akafoe.de/kultur3. u. 8.7., 18 & 20.30 h, HZo 20Kino: „Be Kind Rewind”.4.7., 21 h, kulturcaféBochumer Blues Session (Eintritt frei), Infos: www.akafoe.de/kultur6.7., 14.30 h, kunstsammlungenFührung: „Jesus, Jonas und das Leben nach dem Tod – ein spätantikes Sarko-phagrelief“, Infos zu allen Führungen: www.rub.de/kusa/7.7., 12 h, H-nBPhysikalisches Kolloquium: „Anomale Diffusion: Systeme, Modelle und Glei-chungen“; Infos: www.physik.rub.de8.7., 18 h, Synagoge BochumBochumer Ermittlungen – Die NS-Ver-gangenheit und deren Aufarbeitung: „Kontinuität und Neubeginn?“, Infos: www.rub.de/isb.9.7., 12 h, GB 02/60Erinnerungen an die DDR: Zwischen allen Stühlen – Victor Klemperer in der DDR“.

Fertigkeiten in einer humanitären Krise anwenden und diese möglichst erfolg-reich bewältigen. „An Hand der Simula-tion können wir die Studenten, die den Nachwuchs für das internationale Kri-senmanagement ausmachen, auf reale Probleme in der Planung, Koordination und Lösung einer humanitäre Katastro-phe vorbereiten“, sieht Prof. Dijkzeul eins der Ziele der Simulation.

Humanitäre Katastrophen

Rosemary Kikon, einer der Teilneh-merinnen, sieht es ganz genauso. Sie war bereits mit „Malteser International“ in einem Tsunamigebiet und wird als nächstes an einem Einsatz in Sri Lanka mitwirken. Sie sagt: „Die Simulation ist eine gute Übung für die Studenten, ihre Verhaltensweisen sich selbst und ihren Mithelfern gegenüber in Stresssituati-onen kennen zu lernen; sie stellt realisti-sche Vorgaben, die einen gut für spätere Einsätze vorbereitet.“

Prof. Dennis Dijkzeul hebt vor allem die Zusammenarbeit mit anderen Unis hervor. Seiner Meinung nach befindet sich die RUB in diesem Gebiet der Lehr-tätigkeit auf einer Höhe mit amerika-nischen Eliteuniversitäten wie Yale, Har-vard, Princeton oder Columbia. An der Columbia unterrichtet Dennis Dijkzeul ebenfalls. Deshalb beteiligen sich 2008 zum sechsten Mal Studierende und ein Professor der Columbia University, Prof. Dr. Dirk Salomons, an der Simulation; erstmals dabei ist ein Experte der Oxford Brookes Universität, Prof. Dr. Leonard van Duijn.. „Die Teilnahme der Colum-bia-Studierenden an der Simulation und der Aufenthalt dieser Experten ist Aus-druck der erfolgreichen Arbeit des IF-HV. Das IFHV bildet Nachwuchs für das internationale Krisenmanagement aus, leistet zentrale wissenschaftliche Beiträ-ge und erforscht Lösungen für humani-täre Katastrophen“, meint Prof. Dijkzeul. Rafael Rau

9.7., 20 h, audimaxSemesterkonzert: Chor und Orches-ter der RUB: Ludwig van Beethoven: Violinkonzert D-Dur op. 61 (Liv Mig-dal, Violine), Johannes Brahms: Chor-symphonische Werke „Nanie“ op. 82, „Schicksalslied“ op. 54, „Gesang der Parzen“ op. 89; beim Konzert wer-den die Preise der GdF verliehen, In-fos: www.rub.de/mz-musik9.7., 20.30 h, kulturcaféJazz Session (Eintritt frei), mit der For-mation Die platzenden Elfen, Infos: www.akafoe.de/kultur10. u. 15.7., 18 & 21 h, HZo 20Kino: „No Country for Old Men”.14.7., 12 h, H-nBPhysikalisches Kolloquium: „Particle physics with ultracold neutrons at the Institut Laue Langevin”.17.7., 18 & 20.30 h, HZo 20Kino: „Rocky Horror Picture Show”.17.7., 20.30 h, kulturcaféCampus Club, Studenten rocken im Kulturcafé: Boring Rockstars und Ma-dison Zero (Eintritt frei), Infos: www.akafoe.de/kultur.20.7., 14.30 h, kunstsammlungenFührung durch die Antikenabteilung27.7., 14.30 h, kunstsammlungenFührung: „Malerei und Grafik“3.8., 10 h, Studentenkneipe HardysKulturbrunch International: Zu Gast in Griechenland, buntes Programm mit Büffet, Musik etc. (Eintritt frei, Büffet 6 Euro), Infos: www.akafoe.de/kultur24.8., 14.30 h, kunstsammlungenFührung: „Kunst am Bau“18.-23.9, audimax3. Orgelfestival Klangwelten, Infos: www.rub.de/mz-musik

Zwölf Läuferinnen und Läufer der RUB (bei insgesamt 1.200 Teilnehmern) starteten am 15.

Juni beim sog. Tengelmann Lauf in Mülheim, einem Benefiz-Lauf über zehn Kilometer. Und

alle haben hervorragend abgeschnitten. Die beiden Herrenteams belegten vordere Plätze; das

Damenteam ist sogar erste geworden. Herzlichen Glückwunsch! ad

Liebe & Hass

Täuschend echtDie Studierenden am IFHV simulieren per Planspiel eine humanitäre Krise

gebiet oder Verhandlungen mit Rebellen und Militär“, so Prof. Dennis Dijkzeul, Leiter des Planspiels. Unterstützt wer-den die Studenten von einer sechsköp-figen Delegation der Columbia Universi-tät (New York).

Wie ernst das Planspiel genommen wird, spürt man sofort an der Hektik un-ter den Studenten: In einem Raum sind Mitglieder jeder Organisation versam-melt. Sie suchen nach Lösungen für die Evakuierung. Es herrscht ständiges Kom-men und Gehen, da auch an anderer Stel-le geplant werden muss: Beschaffung der Visa, Finanzplanung, Transportgenehmi-gungen oder das Einverständnis der an-grenzenden Staaten einholen, um ein neues Flüchtlingslager zu bauen. Einen Raum weiter sitzen Prof. Dijkzeul, seine wissenschaftlichen Mitarbeiter und die Gäste aus New York, alle ebenfalls mit Rollen im Planspiel bedacht. Der Aus-tausch der Informationen läuft eben-falls realitätsnah über sog. Coordinati-on Meetings und E-Mails, wozu eigens ein großes Netzwerk im NA-Gebäude er-richtet wurde.

Mit der Simulation schließen die Stu-denten den dreisemestrigen Master-Auf-baustudiengang NOHA (Network on Hu-manitarian Assistance) ab. Sie sollen ihre theoretisch erworbenen Kenntnisse und

Simuliertes Krisenmanagement in NA

Info: Da bei der Produktion „Lieb-lingsmenschen und Hassobjekte“ pro Aufführung nur maximal 60 Sitzplätze angeboten werden können, wird allen

Katherine Williams (einem weiteren po-tenziellen Opfer) und schließlich zum Psychoanalytiker Andy, der durch seine frühere Freundschaft zu Katherine in die Geschehnisse hineingezogen wird. Ins-gesamt ist das nichts für schwache und/oder zartbesaitete Nerven, im Umkehr-schluss ist es folglich genau das Richtige für Freunde des echten Thrillers. ad

Info: Christian Heinke: „Die Haut“, Kameru-Verlag, Zürich 2008, 208 Seiten, 19 Euro, mehr über den Autoren: www.heinkedigital.com

Interessierten eine Platzreservierung on-line unter www.rub.de/mz-theater oder te-lefonisch unter 0234/32-22836 dringend empfohlen!

Echter Thriller

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8 RUBENS 1. Juli 2008

Hochbegabte – na die müssen es ja leicht haben, könnte man denken, müssen be-stimmt nie lernen, kommen ohne viel Arbeit durchs Leben und machen Super-karrieren. Noch dazu engagieren sie sich in einem elitären Verein, zu dem nur In-telligenzbestien Zutritt haben, „Mensa“ – sehr sympathisch. Aber alles gar nicht richtig, hat Rubens im Gespräch mit zwei „Mensanern“ unter den RUB-Studieren-den herausgefunden.

Markus Schäfer und Christian Sudek kommen völlig normal rüber, nett. Beide sind 30, gerade, beziehungsweise so gut wie, mit ihrem Studium fertig und somit gar nicht die klassischen Überflieger. Als solche nehmen sie sich auch nicht wahr, im Gegenteil. „Als ich gegen Ende meines Zivildienstes durch Zufall bei einem Psy-chologen einen Intelligenztest gemacht habe, hatte ich es gerade richtig nötig“, blickt Markus Schäfer, Doktorand in Germanistik, zurück. Er wusste nicht so recht, was nun, war in der Schule eher unglücklich gewesen und hatte vom Ler-nen erstmal die Nase voll. Dann kam das Testergebnis und mit ihm Erleichterung. „Man wird gnädiger mit sich selbst, wenn man über sich Be-scheid weiß“, sagt er, „man weiß plötzlich: Es ist okay, wenn ich nicht genau so wie andere lerne, mich nicht von ihrer Prü-fungspanik anste-cken lasse und erst später zu lernen an-fange.“

Der Test, den er erst vor rund einem Jahr machte, markierte auch für Christi-an Sudek das Ende vieler Selbstzweifel – beziehungsweise den „Beginn des Zwei-felns an den Zweifeln“, wie er selber sagt. Als Kind einer Arbeiterfamilie, in der we-der der Vater noch die Mutter eine Aus-bildung genossen hatten, war er in einer Umgebung aufgewachsen, in der die In-telligenzfrage keine Rolle spielte. Durch reines Glück, so sagt er heute, sei er auf einer Gesamtschule gelandet, auf der er auch Abitur machen konnte, wobei seine Eltern für ihn nach der zehnten Klasse ei-ne Mechanikerlehre geplant hatten. Die drei Jahre Schule zusätzlich bis zum Abi musste er auf eigene Faust mit einem Ne-benjob finanzieren, ans Studieren dachte er auch danach noch nicht. Er ging zur Bundeswehr, arbeitete auf dem Bau, fing eine Ausbildung an. Erst die (Akademi-ker-)Familie seiner heutigen Frau, in der es außer Frage stand, dass alle fünf Kin-der selbstverständlich studieren, entfach-te in ihm den Wunsch nach einem Stu-dium. Die Zusicherung seines jetzigen Schwiegervaters, im Fall des Falles Fi-nanzhilfe zu leisten – er hat dieses Ange-bot dann nie in Anspruch nehmen müs-sen – beseitigte die letzten Vorbehalte: Christian Sudek schrieb sich für Geogra-phie, Soziologie, Sozialpsychologie und Arabisch ein, zurzeit schreibt er seine Diplomarbeit.

„Ich habe mich immer irgendwie ‚an-ders’ gefühlt“, erzählt er, „hatte in Vor-lesungen keine Aha-Erlebnisse wie die Kommilitonen und dachte daher, ich hätte das wohl nicht verstanden.“ Ihm dämmerte, dass er entweder besonders dumm sein müsse oder eben das genaue Gegenteil. Beim Surfen im Internet fand er einen Online-Test, absolvierte ihn mit sehr gutem Ergebnis – und zweifelte. „An diesen Tests gibt es ja viel Kritik.“ Er beschloss also, auch noch einen „ech-ten“ Test zu machen, der vom Mensa-

tig um. „Sehr guten Freunden habe ich es erzählt“, so Christian Sudek, „da ha-be ich eigentlich auch keine negativen Erfahrungen gemacht.“ Vor sich her tra-gen will er diese Besonderheit trotzdem nicht. Markus Schäfer hat sogar im Freun-deskreis enttäuschende Reaktionen er-lebt. Es gebe schon Neider, meint er, und man würde schnell als hochnäsig abge-stempelt, wenn man sich oute. Ein ty-pisch deutsches Phänomen, schätzt er, im Ausland würde Hochbegabung eher als Ressource begriffen, auch von Arbeitge-bern. Wer hierzulande in einem Vorstel-lungsgespräch seine Hochbegabung er-wähne, müsse fürchten, als arrogant und nicht teamfähig gebrandmarkt zu wer-den. „Man fällt hier besser nicht aus dem Durchschnitt, weder nach unten noch nach oben.“ Die Art der Debatte über die Hochbegabtenförderung in Deutschland – etwa die Idee Baden-Württembergs, Hochbegabten in den ersten drei Semes-tern die Studiengebühren zu erlassen – hänge mit der NS-Zeit zusammen, mut-maßt Christian Sudek. Man verbinde das in Deutschland automatisch mit Elitenbil-dung im Dienste falscher Ideologien.

Die mögliche Abgrenzung ist es auch u.a., auf der sich beider Überzeugung gründet, dass es falsch wäre, kleine Kin-der durch die Bank Intelligenztests zu unterziehen, um ihnen im Falle einer Hochbegabung eine mitunter als leid-voll erlebte und von Misserfolgen gepflas-terte Schullaufbahn zu ersparen. Auch wenn beide sich wünschen würden, ih-re Hochbegabung wäre eher erkannt worden. „Das hätte mir schon viel Ärger und viele Zweifel erspart“, meint Markus Schäfer. Seine Eltern seien jetzt zwar auch stolz, vergegenwärtigten sich aber nicht die Fehler, die sie früher gemacht hätten und die durch das Wissen um seine Be-gabung vielleicht hätten vermieden wer-den können. Auch Christian Sudek meint, eine frühere Kenntnis seiner Hochbega-bung wäre ihm gut bekommen. „Ich wä-re selbstsicherer aufgewachsen und hätte zielgerichteter gelebt“, schätzt er. Seiner Mutter hat er bis heute nicht davon er-zählt. „Sie könnte damit wahrscheinlich nichts anfangen, sie lebt in einer anderen Lebenswelt.“ Es sei sicherlich viel gewon-nen, wenn Lehrer genau hinschauen und bei Verhaltensauffälligkeiten auf die Idee kommen würden, dass vielleicht Hochbe-gabung dahinter steckt, meinen beide.

Allen Umwegen und Zweifeln zum Trotz hadert keiner von ihnen mit seiner Begabung. „Es ist gut wie es ist“, so Mar-kus Schäfer. „Ich glaube, die Hochbega-bung erlaubt es mir, zufriedener mit Sa-chen umzugehen, rationaler zu sein und damit in Diskussionen auch Streitfallen zu vermeiden.“ Christian Sudek, der En-de Mai Vater eines Sohnes geworden ist, würde seinem Kind durchaus auch eine Hochbegabung wünschen. „Ich wüsste ja damit umzugehen“, sagt er. md

In der vorlesungsfreien Pfingstwoche konnte eine Gruppe von Romanistik-Stu-denten direkt von den Studiengebühren profitieren. Mit diesen Mitteln konnte das Romanische Seminar erstmals eine für die Studenten kostengünstige Exkur-sion in die Romania (Südtirol) anbieten. Ziel der Reise war das 600 Einwohner zählende, im Gadertal gelegene Dorf St. Martin in Thurn, in dem nicht nur die Unterkunft der Gruppe im Hotel Dasser, sondern auch das Ladinische Kulturinsti-tut „Micurà de Rü” beheimatet ist.

Die zur autonomen Provinz Bozen/Südtirol gehörenden Dolomitentäler eig-nen sich dank ihrer Dreisprachigkeit gut für eine italianistische Studienexkursion. Durch die Zugehörigkeit zu Österreich bis 1918 treten hier zu der autochthonen Sprache, dem Ladinischen, noch die Na-tionalsprachen Italienisch und Deutsch hinzu. Der Schulunterricht wird mitun-ter dreisprachig durchgeführt, und die Bemühungen des Kulturinstituts „Mi-curà de Rü” um das Ladinische, das auf-grund der geringen Anzahl von Spre-chern als Minderheitensprache bedroht ist, werden von der Provinz Bozen finan-ziell stark unterstützt.

Im Ladinischen Institut besichtigten die Studierenden die Bibliothek mit ih-

Weiter geht’s mit der professionellen Vorbereitung auf die Europameisterschaft in Kiew (20. bis 26. Juli). Dabei fahren die Uni-Fußballer der RUB sozusagen zwei-gleisig. Zum einen bestreiten sie hoch-karätige Freundschaftsspiele. Dabei ha-ben allerdings in ihrem dritten Spiel 2008 die erste Niederlage einstecken müssen. Am 4. Juni verlor das Team von Trainer Peter Lange verdient gegen die A-Juni-oren des VfL Bochum. Die eingespielte Mannschaft von Dariusz Wosz gewann nach einem holprigen Beginn auf dem rutschigen Geläuf mit 4:1. Im ersten Auf-einandertreffen 2007 hatte sich die RUB-Auswahl mit 4:2 durchgesetzt.

Zum anderen möchte das Uni-Team gerne seinen nationalen Titel verteidi-gen. In der Vorrunde der Deutschen Hochschulmeisterschaft mussten am ers-ten Juniwochenende zunächst die Geg-ner aus Dortmund und Aachen bezwun-gen werden. Im ersten Spiel gegen die TH Aachen wurde deutlich, dass es der Mannschaft damit sehr ernst ist. Sie ge-

Irgendwie „anders“Hochbegabte an der Ruhr-Uni haben es nicht leichter

Verein regelmäßig an verschiedenen Orten angeboten wird. Ohne jeman-dem davon zu er-zählen, fuhr der Gel-senkirchener nach Kamen, wo er mit elf anderen den 90-minütigen Test auf Papier machte. Das Ergebnis kam per Post. „Etwas ängst-lich war ich schon, aber es ging ja nur an mich“, sagt er. Ergebnis: Hochbe-gabung. Er schätzt, deren Schwerpunkt liege im mathema-tischen Bereich, so genau hat er das nicht auswerten lassen.

Die große Stärke von Markus Schäfer jedenfalls ist das räumliche Vorstellungs-vermögen. Beide Studenten wurden Mit-glieder bei Mensa (haben sich bisher aber nicht kennen gelernt, ins Rubens-Inter-view kamen sie unabhängig voneinan-der). Die Mitglieder des Vereins, der nur Menschen aufnimmt, deren Intelligenz-quotient höher ist als der von 98% der Bevölkerung, d.h. nach der in Deutsch-land üblichen Skala über 130 Punkte liegt, treffen sich unter anderem monatlich bei lokalen Stammtischen. Außerdem kann man in sog. Special Interest Groups aktiv werden und an Tagungen teilnehmen.

Vorsicht beim „Outing“

Unter anderen Mensanern, die aus al-len Alters- und Berufsgruppen stammen, fühle man sich schnell verstanden, berich-ten beide übereinstimmend. Neugieriger und aufgeschlossener seien Mensaner als viele andere, meint Markus Schäfer, man führe schneller tiefer gehende Gespräche, sagt Christian Sudek, der zudem begeis-tert von der „Mind-Academy“ im letzten Herbst berichtet, bei der neben Mensa-nern auch illustre Gäste wie der Mathe-matiker Prof. Abrecht Beutelspacher in-teressante Vorträge gehalten hätten zu Kreativität und Innovation. Von den Spe-cial Interest Groups kam allerdings kei-ne für ihn in Frage, auch Markus Schäfer ist darin nicht aktiv. Die interessanteren Groups lägen allesamt im Dornröschen-schlaf, meint er, dessen Stammtischbe-geisterung auch durch das sehr hohe Durchschnittsalter der Beteiligten (zu-mindest bei seinen Besuchen) etwas ge-trübt wurde. Besser aufgehoben fühlte er sich bei einem Treffen von Uni-Mens-anern aus dem Ruhrgebiet.

Im „wahren“ Leben, außerhalb von Mensa, gehen beide mit der Information über ihre Hochbegabung eher vorsich-

rem Themenschwerpunkt „Ladinisch”. Zudem berichtete Direktor Leander Moro-der ausführlich über die Arbeit des Insti-tuts und beantwortete die zahlreichen Fra-gen vor allem der italienischstämmigen Studierenden zur sprachlichen Identität in der Region. Bei den Ausflügen in die eindrucksvolle Bergwelt der Dolomiten, zum Sella-Massiv oder zum Grödner-Joch, nach Bruneck und Bozen konnten die Stu-denten die Umgebung mit ihren geogra-fischen, sprachlichen, architektonischen und kulinarischen Besonderheiten er-kunden – darunter auch den im Bozener archäologischen Museum ausgestellten Gletschermann „Ötzi” und die Freie Uni-versität Bozen.

Daneben blieb genug Zeit, sich mit Einheimischen zu unterhalten und die Situation der Dreisprachigkeit genauer zu untersuchen, insbesondere die Unter-schiede zwischen dem Ladinischen und dem Italienischen. Die Studienexkursion nach Südtirol wurde von allen Beteiligten als sehr lehrreich empfunden; eine Wie-derholung im nächsten Jahr würde auf große Begeisterung stoßen. Judith Kittler, Gerald Bernhard (Prof. Bernhard hat die Ex-kursion mit seinen Mitarbeiterinnen Sabine Cremer-Duda, Dr. Annette Gerstenberg und Judith Kittler organisiert)

wann deutlich mit 4:0 (Torschützen: Zu-hi Allali, Edin Terzic, Sebastian Amendt und Alex Tümele). Im zweiten Spiel ge-gen WG Dortmund kam es nach dem 0:0 nach 90 Minuten zum Elfmeterschießen, dass 11:10 für Bochum ausging. Den ent-scheidenden Treffer markierte Holger Pietschetsrieder.

Kurz vor Redaktionsschluss fand noch die Zwischenrunde in Braunschweig statt. Aufgrund von nachträglichen Protesten zur Partie Braunschweig gegen Würzburg stand jedoch bis zuletzt nicht fest, ob die RUB an der Endrunde in Nürnberg teil-nehmen würde. Christian Klotz/ad

Markus Schäfer: „Man wird gnädiger mit sich selbst, wenn man über

sich Bescheid weiß“

Christian Sudek: „Man verbindet das in Deutschland automatisch

mit Elitenbildung im Dienste falscher Ideologien“

Mit Ausnahme der Evangelischen The-ologie laufen zum Ende des Sommerse-mesters 2008 alle Magister-Studiengänge an der RUB aus. Deshalb hat das Stu-dierendensekretariat den verbliebenen Magister-Studierenden die Rückmelde-sperre „Studiengang läuft aus“ zum WS 08/09 gesetzt. Damit ist für diese Studie-renden eine Rückmeldung für das WS 08/09 nicht mehr möglich, wenn sie noch ausschließlich im Magister-Studiengang

Ende des Magisters

Unterwegs in SüdtirolReisegruppe mit Bergpanorama: Bochumer Romanisten auf Exkursion in den Dolomiten

Wimpeltausch: Stefan Grummel (VfL) und

Edin Terzic (RUB)

Vor der Euro

eingeschrieben sind. Neben der Exmatri-kulation bleiben diesen Studierenden fol-gende Möglichkeiten: Umschreibung in einen anderen Studiengang, Umschrei-bung in die Promotion (wenn die Voraus-setzungen dafür vorliegen), Löschung des Magister-Studienganges (wenn daneben noch ein weiterer Studiengang studiert wird) oder Wechsel an eine Hochschule, die noch Magister-Studiengänge (im hö-heren Fachsemester) anbietet. ad

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