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Ruhr-Universität-Bochum PD Dr. med. Kai Bernsmann Dienstort: Girardet Clinic Essen Abt.: Fachklinik f. Gelenkersatz und Gelenkverletzungen ----------------------------------------------------------------------------------------------------------- Die ambulante arthroskopische laterale Kapselspaltung am Kniegelenk Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Medizin einer Hohen Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum vorgelegt von Theodoros Theodoridis aus Thessaloniki 2003

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Ruhr-Universität-Bochum PD Dr. med. Kai Bernsmann

Dienstort: Girardet Clinic Essen Abt.: Fachklinik f. Gelenkersatz und

Gelenkverletzungen -----------------------------------------------------------------------------------------------------------

Die ambulante arthroskopische laterale Kapselspaltung am Kniegelenk

Inaugural-Dissertation zur

Erlangung des Doktorgrades der Medizin einer

Hohen Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum

vorgelegt von Theodoros Theodoridis

aus Thessaloniki 2003

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Dekan: Prof. Dr. med. G. Muhr Referent: Priv. Doz. Dr. med. K. Bernsmann Korreferent Prof. Dr. med. C. Puchstein Tag der mündlichen Prüfung: 25.11.2003

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INHALTSVERZEICHNIS Verzeichnis der Abkürzungen 5

1. Einleitung 6

2. Grundlagen 7

2.1 Das Femoropatellargelenk 7

2.1.1 Anatomie 7

2.1.2 Varianten, Fehlbildungen, Röntgenanatomie 11

2.1.3 Biomechanik und Dynamik des patellofemoralen Gelenkes 14

2.2 Die Erkrankungen der Patella und des femoropatellaren Gleitlagers

18

2.2.1 Angeborene Patellaluxation 18

2.2.2 Rezidivierende Patellasubluxation oder- luxation 19

2.2.3 Chondropathia patellae 21

2.3 Operative Therapie bei patellofemoraler Dysfunktion 22

2.3.1 Einleitung 22

2.3.2 Passive Fesselung der Patella nach KROGIUS 22

2.3.3 Distalisierung des Vastus medialis nach MADIGAN 23

2.3.4 Medialisierung der Tuberositas tibiae 23

2.3.5 Die Spaltung des Retinaculum patellae laterale in offener Technik 25

2.3.6 Die Spaltung des Retinaculum patellae laterale in arthroskopischer Technik

26

2.4 Ambulante arthroskopische Operationen 28

3. Eigene Untersuchung 30

3.1 Material und Methode 30

3.2 Ergebnisse 36

4. Diskussion 51

5. Zusammenfassung 55

6. Anhang: Fragebogen 56

7. Literaturverzeichnis 64

8. Lebenslauf 71

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Verzeichnis der Abkürzungen

a.p. anterior-posterior CM Chondromalacia CMP Chondromalacia patellae CT Computertomografie cm Zentimeter lat. lateral M. Musculus Mm. Musculi N. Nervus Rö. Röntgen Tbl. Tabletten

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1. Einleitung

Seit Viernstein und Weigert (1968) die Spaltung des Retinaculum patellae laterale

beim patellofemoralen Schmerzsyndrom beschrieben haben hat diese Technik –

zunächst in offener Form und dann zunehmend als arthroskopisches, laterales

Release – eine weite Verbreitung erfahren. In den letzten Jahren wird diese

Entlastungsoperation für das femoropatellare Gelenk nur noch in arthroskopischer

Technik durchgeführt. Da der Eingriff mit einer Durchtrennung sämtlicher

Schichten des Retinaculum patellae laterale, einschließlich der Synovialmembran

und der darin befindlichen Gefäße erfolgt, handelt es sich um eine relativ invasive Operation, die mit einer größeren Wundfläche im Kniegelenk verbunden

ist. Dementsprechend treten Komplikationen mit stärkeren postoperativen

Schmerzen, Blutungen und Wundheilungsstörungen auf. Diese Patienten

brauchen eine intensive postoperative Betreuung.

In den letzten Jahren hat sich die arthroskopische Operation am Kniegelenk

zunehmend als ambulanter Eingriff etabliert. Auch größere Eingriffe, wie

arthroskopische Kreuzbandersatzoperationen, Synovektomien und die Spaltung

des Retinaculum patellae laterale beim patellofemoralen Schmerzsyndrom wurden

ambulant durchgeführt. In der Literatur finden sich Angaben über die

Komplikationsträchtigkeit bei der arthroskopischen lateralen Kapselspaltung

(Menschik und Landsiedl, 1992, Krämer u. Rosenthal, 1991, Schneider et al.,

1996, Gebhardt, 1998).

Insofern war es von Interesse, wie sich diese Komplikationsrate bei den bis

dahin durchweg stationär durchgeführten Retinaculumspaltungen bei ambulanter Durchführung des Eingriffes in der Praxis darstellt.

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2. Grundlagen 2.1 Das Femoropatellargelenk 2.1.1 Anatomie

Die Muskeln des Oberschenkels haben eine große funktionelle Bedeutung für die

Stabilisierung des Kniegelenkes im Stehen. Man unterscheidet eine Extensoren-

und eine Flexorengruppe. Zur Extensorengruppe zählen die dorsalen Hüftmuskeln

an der Innen- und Außenseite der Beckenschaufel. Die dorsale Muskelgruppe der

Extensoren liegt in Folge der Stellungsänderung des Femur auf der Vorderseite

des Oberschenkels. Die Flexorengruppe des Oberschenkels, die den ventralen,

am Scham- und Sitzbein entspringenden Hüftmuskeln entspricht, hat ihre Lage auf

der Rückseite des Femur. Die Extensorengruppe ist kräftiger als die

Flexorengruppe. Zu den vom N. femoralis innervierten Extensoren gehören die

vier Anteile des M. quadriceps femoris und der M. sartorius. Die Flexorengruppe

besteht aus den Mm. semitendinosus, semimembranosus und biceps femoris. Sie

bilden die ischiocrurale Muskelgruppe. Zwischen Extensoren und Flexoren des

Oberschenkels hat sich auf der medialen Seite die Gruppe der Adduktoren

geschoben. Die Adduktoren gehören funktionell zur Hüfte (Rauber, Kopsch,1987).

Den größten Teil der Regio femoris anterior nimmt der M. quadriceps femoris ein,

der das Os femoris mantelartig umfasst. Der Muskel besteht aus vier Köpfen, M.

rectus femoris, M. vastus lateralis, M. vastus intermedius und M. vastus medialis.

Der M. rectus femoris zieht als zweigelenkiger Muskel über Hüft- und Kniegelenk.

Die eingelenkigen Mm. vasti wirken nur auf das Kniegelenk. Der M. rectus femoris

liegt im mittleren Bereich des Oberschenkels, eingebettet zwischen den Mm. vasti

lateralis und medialis, auf dem M. vastus intermedius, sein Muskelbauch lässt sich

seitlich von den angrenzenden Muskeln isolieren. Die Mm. vasti sind größtenteils

fest miteinander verwachsen. Der M. quadriceps femoris hat eine gemeinsame

Ansatzsehne, in die die Patella als Sesambein eingelagert ist. Der größte Teil der

Endsehne zieht zur Basis und zu den Seitenrändern der Patella. Ein Teil der

Ansatzfasern zieht kontinuierlich über die Facies anterior patellae. Als Fortsetzung

der Endsehne verläuft das Ligamentum patellae von der Spitze der Kniescheibe

zur Tuberositas tibiae. Quadrizepssehne und Ligamentum patellae bilden in

Streckstellung nach lateral einen Winkel von etwa 160°(Abb.1).

In Flexionsstellung liegen beide Anteile in Folge der Verlagerung der Patella nach

lateral auf einer Geraden.

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Abb. 1 Der Kniestreckapparat (Krämer, 1996)

Die seitlichen Anteile der Ansatzsehne laufen als Retinaculum patellae (longitudinale) mediale und als Retinaculum patellae (longitudinale) laterale (Abb. 2 und 3) seitlich an der Kniescheibe vorbei und setzen am Condylus

medialis und am Condylus lateralis der Tibia an (Kahle, 1986). Die Retinacula patellae verstärken, wie das Ligamentum patellae, die Kniegelenkskapsel und

bilden außerdem den sog. Reservestreckapparat des Kniegelenkes (Krämer,

1996).

Abb. 2 Kapsel-Bandapparat eines rechten Kniegelenkes in der Ansicht von vorn (Rauber, Kopsch,

1987)

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Abb. 3 Kapsel-Bandapparat eines rechten Kniegelenkes in der Ansicht von lateral (Rauber,

Kopsch, 1987)

Das Kniegelenk, Articulatio genus, ist ein zusammengesetztes Gelenk, in dem

Femur, Tibia und Patella sowie die Menisken in zwei Gelenkanteilen, Articulatio

femorotibialis und Articulatio femoropatellaris, miteinander artikulieren. Im

Femorotibialgelenk, Articulatio femorotibialis, artikulieren die Condyli femoris und

die Gelenkfacetten der Facies articularis superior tibiae miteinander. Das Ausmaß

der Beugung und Streckung beträgt 5-10° / 0° / 120°-150° (Debrunner,1994).

Im Femoropatellargelenk, Articulatio femoropatellaris, artikuliert die Facies

patellaris ossis femoris mit der Facies articularis patellae.

Die Facies patellaris hebt sich gegenüber den Gelenkflächen der Condylen medial

und lateral durch eine Leiste (Linea condylopatellaris, Linea terminalis) ab. Die

rollenförmige Gelenkfläche (Trochlea) bildet das Gleitlager für die Kniescheibe. An

der Trochlea unterscheidet man eine mediale und eine laterale Condylenwange.

Die laterale Gelenkfläche dehnt sich weiter nach kranial aus als die mediale. Nur

selten kommt eine „ideale Trochlea“ mit symmetrisch ausgebildeter medialer und

lateraler Wange vor (sog. Euplasie). In den meisten Fällen ist die laterale

Condylenwange breiter und deutlich höher als die mediale, die Rinne der Trochlea

ist dann nach medial verlagert (sog. mediale Hypoplasie). Von diesen

Normalformen gibt es fließende Übergänge zu abnormen Ausbildungen des

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Patellagleitlagers, die wegen der Entstehung degenerativer Veränderungen am

Femoropatellargelenk große klinische Bedeutung haben.

Die Kniescheibe, Patella, (Abb. 4) ist das größte Sesambein des menschlichen

Skeletts (Netter, 2001).

Abb. 4 Rechte Kniescheibe in der Ansicht von hinten a und von vorn b (Rauber; Kopsch, 1987)

Der dreieckige Knochen ist in die Ansatzsehne des M. Quadriceps femoris

eingelagert. Die Quadrizepssehne setzt zunächst an der breiten proximalen Basis

der Patella an und zieht distal von der Spitze, Apex patellae, als bandartige

Fortsetzung, Ligamentum patellae, zur Tuberositas tibiae. An den Seitenflächen

der Kniescheibe inserieren Teile der Mm. vasti medialis und lateralis. Lateral zieht

regelmäßig ein Teil des Tractus iliotibialis als Retinaculum patellae horizontale

zum Seitenrand der Kniescheibe. Medial kommt ein horizontales Retinaculum nur

in etwa 1/3 der Fälle vor. Am subchondralen Knochen der Facies articularis

patellae, der Rückfläche der Patella, hebt sich etwas medial von der Mitte ein

vertikaler First ab, der die Gelenkfläche in eine kleinere, flache oder konvexe

mediale Facette und in eine etwas größere, leicht konkave laterale Facette

unterteilt. Die Gelenkoberflächen der medialen und lateralen Facetten bilden in der

Horizontalebene miteinander einen Winkel, den sog. Patellaöffnungswinkel, der

normalerweise 120°-140° beträgt. Der Gelenkknorpel der Facies articulares

patellae ist sehr dick. Er kann im mittleren Bereich eine Dicke von etwa 6 mm

erreichen. Die Belastung der Patella erfolgt durch die an der Basis und am Apex

sowie am medialen und lateralen Seitenrand inserierenden Sehnen und Bänder.

Durch diese vertikalen und horizontalen Zugverspannungen wird die Patella gegen

das Gleitlager am Femur gedrückt. Die Beanspruchung des Knochens ist dabei

von der Form der Kniescheibe abhängig. Kurze und dicke Kniescheiben mit einem

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Sagittaldurchmesser von ca. 2 cm erfahren im gelenknahen Bereich eine

ausschließliche Druckbeanspruchung. Lange und dünne Kniescheiben mit einem

sagittalen Durchmesser von 1 bis 1,5 cm werden demgegenüber auf Druck und

Biegung beansprucht.

2.1.2 Varianten, Fehlbildungen, Röntgenanatomie

Die Ausbildung der medialen und lateralen Gelenkfacetten ist sehr variabel. In

seltenen Fällen sind beide Facetten gleich groß. Meistens ist die mediale Facette

kleiner als die laterale. Von diesen als normal zusehenden Asymmetrien gibt es

fließende Übergänge zu pathologischen Formen, Dysplasien, die mit einer

starken Reduzierung der medialen Gelenkfacette einhergehen ( sog.

Kieselsteinform oder Jägerhutform der Patella, Abb. 5a-e). Der

Patellaöffnungswinkel wird mit zunehmender Reduzierung der medialen Facette

kleiner. Die Verkleinerung der kraftaufnehmenden Fläche führt zu einer Erhöhung

des Gelenkdrucks im Femoropatellargelenk.

Abb. 5 a-e Klassifikation der Patellaform: a) Typ I nach Wiberg, b) Typ II nach Wiberg, c) Typ III

nach Wiberg d) „mediale Hypoplasie“ e) Dysplasie ( Hepp, 1982, Wiberg, 1941)

Bei Standardröntgenaufnahmen in drei Ebenen lassen sich die artikulierenden

Skelettelemente des Kniegelenks und des Tibiofibulargelenks zur Darstellung

bringen, außerdem können die Achsenverhältnisse Tibia-Femur beurteilt werden.

Das Bild im a.p. Strahlengang wird bevorzugt gleich im Einbeinstand angefertigt

mit genauer Zentrierung auf den femorotibialen Gelenkspalt unter Vermeidung

einer Rotation. Diese Aufnahme erlaubt eine Abgrenzung der vorderen Konturen

der Kondyli ossis femoris, des distalen Randes der Trochlea sowie des

Tibiakopfes mit den beiden Gelenkfacetten und den Strukturen der Eminentia

intercondylaris. Außer einer Beinachsenabweichung in der Sagittalebene ist oft

eine Lateralisation der Patella sehr gut sichtbar.

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Die Seitaufnahme sollte in einer Kniebeugestellung von 25° bis 30° mit einem

Strahlengang von medial nach lateral erfolgen (Greenspan, 2002). Hier kommt

auch das Femoropatellargelenk zur Darstellung. Hertel (1979) unterteilte die

Patella in verschiedenen Formen auf der Seitaufnahme (Abb.6). Bisher hat diese

Klassifikation noch keine klinische Bedeutung gefunden.

Abb. 6 Grundtypen der Kniescheibe im seitlichen Strahlengang (Hertel, 1979)

Die Form des Patellagleitlagers und der Facies articularis patellae ist anhand von

axialen Rö-Aufnahmen (Défilé-Aufnahmen) zu beurteilen (Abb.7). Schließlich

zeigt nur diese Aufnahme die so häufig bestehende Femoropatellardysplasie. Von

entscheidender Wichtigkeit ist eine sehr exakte und standardisierte

Aufnahmetechnik. Die Tangentialaufnahme nach Knutsson (1941 ) in 60° Flexion,

wo der Strahlengang von kranial nach kaudal geht, zeigt eine Vielzahl von

Krankheitsbildern z. B. eine mehr oder weniger ausgeprägte Dysplasie, eine

Patelladystrophie, eine Patella partita, eine Osteochondrosis dissecans der Patella

oder eine Retropatellararthrose. Für eine Patellalateralisation ist allerdings die

Tangentialaufnahme in 30° Flexion aussagekräftiger, da die Patella in dieser

Position in ihr femorales Gleitlager gerade eintritt (Abb.7).

Abb. 7 Die Aufnahme nach Knutsson bei 60° Beugung zeigt eine geringe Lateralisation. Diese

kommt in 30° bei der Défilé-Doppelkontrastarthographie wesentlich besser zur Darstellung ( Hepp,

2000)

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Nach Hepp (1983) lassen sich ebenfalls fünf Trochleatypen unterscheiden

(Abb.8). In seiner Arbeit empfieht er zur Bestimmung der patellofemoralen

Dysplasie eher die Beurteilung der Trochlea als die der Patella.

Abb. 8 Klassifikation der Trochlea (Rö. in 60° Flexion) in die Typen I-V (Hepp, 1983)

Hepp (1983) beobachtete, dass mit zunehmender patellofemoraler Dysplasie eine

immer stärkere Abflachung des Sulcus intercondylaris, jedoch niemals eine

Hyperplasie der medialen Gelenkfläche stattgefunden hat. Anhand von 1400 gut

auswertbaren Tangentialaufnahmen stellte er unter anderem fest, dass 19% der

Kniescheiben nicht in dem erweiterten Schema nach Wiberg einordnen ließen. Sie

stellten Misch- oder Übergangsformen dar, mit einem fließenden Übergang

zwischen der Form Wiberg I oder der Euplasie der Patella bis zu den schweren

Dysplasien (Abb. 9).

Abb. 9 Teratologische Reihe des Patellofemoralgelenks (in 60° Flexion). Alle Übergangsformen

sind möglich. Beispiele: 6a-Jägerhutform, 7a-Kieselsteinform, 7b-Patella parva-Jägerhutform, 8d-

Patella duplicata ( Hepp, 2000)

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Schließlich stellten Dejour et al. (1998) eine Klassifikation auf, die auf der

Morphologie der Trochlea im CT auf Referenzschnitten und den Kriterien auf dem

seitlichen Röntgenbild basiert. Diese Analyse gibt eine bessere Definition der vier

Dysplasiegrade wieder und kann auch für die Indikation zur operativen

Trochleaformung herangezogen werden.

2.1.3 Biomechanik und Dynamik des patellofemoralen Gelenkes

Das Femorotibial- und das Femoropatellargelenk bilden nicht nur morphologisch,

sondern auch funktionell weitgehend eine Einheit. Es kommt bei der Bewegung in

beiden Gelenkanteilen zu einer kinematischen Koppelung. Die Belastung beider

Gelenke erfolgt jedoch durch unterschiedliche Kräfte. Im Gegensatz zum

Femorotibialgelenk, das hauptsächlich durch vertikale Kräfte belastet wird, erfolgt

die Belastung des Femoropatellargelenkes durch vertikale und horizontale

Zugkräfte (Abb. 10).

Abb.10 Der nach außen offene Q-Winkel wird durch das Kräfteparallelogramm der auf die

Kniescheibe einwirkenden statischen und dynamischen Kräfte gebildet (Niethard, 2003)

Alle Muskeln und Bänder, die an der Kniescheibe angreifen, führen die Patella in

ihrem Gleitlager am Femur und bewirken zugleich den Gelenkdruck, der Musculus

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quadriceps und seine Endsehnen, das Ligamentum patellae und die Retinacula

patellae longitudinalia beteiligen sich an der vertikalen Zugverspannung. Diese

vertikalen Zugkräfte sind in Beugestellung größer als in Streckstellung (Abb.11).

Abb.11 Belastung des Femoropatellargelenkes in der Vertikalen durch die Resultierende R5, die in

Beugestellung b wesentlich größer ist als bei gestrecktem Knie a (Maquet, 1976)

Die Strukturen der horizontalen Zugverspannung sind variabel ausgebildet. Die an

den Seitenrändern der Patella inserierenden Anteile des Vastus medialis und

Vastus lateralis wirken als aktive Kräfte. Die passiven horizontalen

Verspannungsstrukturen sind dreischichtig. Ganz außen umschlingt die

Schenkelfaszie die Patella wie ein Gurt. Das Retinaculum laterale befindet sich in

der mittleren Schicht und übernimmt eine ganz wichtige mechanische

Verspannungsfunktion. Auf der medialen Seite fehlt in den meisten Fällen ein

transversales Retinaculum. Schließlich beteiligen sich die meniskopatellaren

Bänder an der horizontalen Zugverspannung. Für die Kraftaufnahme steht sowohl

an der Kniescheibe als auch am Patellagleitlager immer nur ein Teil der

Gelenkfläche zur Verfügung.

Grant und Basmajian (1965) sowie Goodfellow et al. (1976) stellten schematisch

die Auflageflächen der Patella in den verschiedenen Bewegungsstellungen des

Kniegelenkes dar (Abb.12).

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Abb.12 Schematische Darstellung der Auflageflächen der Patella in verschiedenen

Bewegungsstellungen des Kniegelenkes (Grant und Basmajian 1965, Goodfellow et al., 1976)

In Streckstellung hat nur ein kleines Areal oberhalb der Patellaspitze Kontakt mit

dem distalen Teil des Gleitlagers. Mansat et al. (1982) haben außerdem

beschrieben, dass beim flektierten Kniegelenk bei einer Beugung von 90° die Kraft

zwischen Streckapparat und Patellagleitlager nicht nur durch die Patella, sondern

auch direkt durch die Quadrizepssehne übertragen wird. Das menisko-patellare

Band spielt in dem Fall auch eine wichtige Rolle (Abb.13).

Abb.13 Kraftübertragung beim flektierten Kniegelenk zwischen Quadrizepssehne und

Patellagleitlager sowie Wirkrichtung des meniskopatellaren Bandes (Mansat et al., 1982)

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Bei einer Beugung von etwa 60° ist die kraftaufnehmende Fläche im

Femoropatellargelenk am größten. Müller (1982) hat in einem sehr übersichtlichen

Schema die agonistische und antagonistische Wirkung in verschiedenen

Rotationslagen des Quadrizepsstreckapparates dargestellt. Bei Außenrotation

wird die Patella passiv nach lateral gezogen, gleichzeitig entsteht ein dynamischer

Gegenzug durch den Vastus medialis obliquus. Je nach exzentrischer oder

konzentrischer Aktion ist dieser Gegenzug mehr oder weniger stark. Bei

Innenrotation erfolgt der passive Zug nach medial mit dynamischem Gegenzug

durch den Vastus lateralis und den Tractus iliotibialis mit dem Retinakulum

transversale (Abb.14 a-c).

Abb. 14 Der Quadrizepsstreckapparat mit seiner patellofemoralen Komponente in verschiedenen

Rotationslagen. a:Innenrotation b:Neutralrotation c:Außenrotation (Müller, 1982)

Die maximale, transversale Verschieblichkeit der Patella ist nur beim ganz

gestreckten oder überstreckten Kniegelenk möglich, da keine Führung durch die

Trochlea mehr besteht. Dies erklärt auch, weshalb der Druck auf die Patella in

Streckung bei einer Synovitis sehr schmerzhaft ist, das sog. Zohlen-Zeichen. Der

Schmerz rührt dann nicht von einer möglichen Knorpelpathologie der

Patellarückfläche her, wie dies früher oft angenommen wurde, sondern von der

begleitenden reaktiven Synovitis. Dye (1998) hat in einem Selbstversuch sehr

eindrücklich dokumentiert, dass die Knorpeloberfläche selbst nicht sensibel bzw.

nicht schmerzempfindlich ist.

Eine Aufsicht über der miteinander artikulierenden Skelettelemente des

Kniegelenkes und die Stabilisierung des Kniegelenkes zeigt die Abbildung 15

(Rauber, Kopsch 1987).

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Abb.15 Aufsicht der miteinander artikulierenden Skelettelemente des Kniegelenkes. Lage der das

Kniegelenk stabilisierenden Band- und Muskelkräfte (Rauber, Kopsch, 1987)

2.2 Die Erkrankungen der Patella und des femoropatellaren Gleitlagers

2.2.1 Angeborene Patellaluxation (Congenital dislocation of the patella)

Bei der kongenitalen Patellaluxation (Abb.16) handelt es sich um eine angeborene

Verrenkung der Kniescheibe nach lateral. Es handelt sich um eine außerordentlich

seltene Fehlbildung mit ungeklärter Ursache. Möglicherweise resultiert die

angeborene Patelladislokation aus einer fehlerhaften Medialrotation des

Quadrizepsmyotoms (Niethard, 2003).

Abb. 16 Patellaluxation beiderseits (rote Pfeile) bei einem 6jährigen Jungen (Niethard 2003)

Es kommt primär zu keinen funktionellen Ausfällen, deshalb ist die

Diagnosestellung direkt nach der Geburt äußerst selten. Ein Streckdefizit des

Kniegelenkes wird erst dann auffällig, wenn es zu einer Vertikalisierung der Kinder

kommt. Hinweise für die Diagnose ist zumeist eine Außenrotationsstellung des

Unterschenkels. Bei Kindern mit ätiologisch unklaren Kniebeugekontrakturen

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muss auf jeden Fall die Kniescheibe gezielt palpiert werden. Bei diagnostischen

Schwierigkeiten ist die Ultraschalluntersuchung sehr hilfreich, da öfters die

Interpretation des konventionellen Röntgenbildes aufgrund der verzögerten

Ossifikation der Patella Schwierigkeiten bereitet.

2.2.2 Rezidivierende Patellasubluxation oder -luxation (Patellar dislocation)

Strobl und Grill (1998) definieren die Patellaluxation als eine Verrenkung der

Kniescheibe aus ihrem femoralen Gleitlager bei Beugung, in der Regel nach

lateral. Sie unterscheiden zwei Verlaufsformen, die in unterschiedlichen

Ausprägungsformen auftreten. Aufgrund ihrer Pathogenese können zwei Formen

unterschieden werden :

1. Die chronisch-habituelle Patella(sub-)luxation aufgrund einer angeborenen

Fehlbildung der Kniescheibenstabilisatoren, die in seltenen Fällen bereits

postpartal als kongenitale Patellaluxation vorliegen kann.

2. Die chronisch-rezidivierende Patella(sub-)luxation in Folge einer

sekundären Instabilität des Kapselbandapparates, häufig nach einer akuten

traumatischen Luxation der Patella.

Die wesentlich häufigere habituelle Patellaluxation tritt mit 60-90 % überwiegend

bei Mädchen und Frauen auf. Eine familiäre Häufung ist ebenfalls beschrieben.

Eine traumatische Erstluxation als Ursache für eine rezidivierende Patellaluxation

tritt meist im Alter zwischen 10 und 20 Jahren auf.

Ferner unterscheidet man drei Instabilitätsgrade der Patella (Wirth, 2001) :

1. Lateralisation der Patella

2. Subluxation der Patella

3. Luxation der Patella

Nach Wirth (2001) sind entwicklungsbedingte Formabweichungen der

Gelenkkörper und des Streckapparates als Ursache für die patellare Instabilität

bedeutsamer als traumatische Veränderungen. Luxationsfördernde

Formabweichungen können sein :

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- Kniescheibenhochstand,

- Gleitlagerdysplasie,

- Formveränderungen der Kniescheibe,

- Genu valgum,

- Einwärtsdrehung der distalen Femurepiphyse bei Auswärtsdrehung der Tibia,

- angeborene Bindegewebsschwäche.

Erworbene Veränderungen können auch die Luxationsneigung begünstigen wie

z.B. die Atrophie oder Lähmung des Musculus vastus medialis,

Gelenkdeformitäten nach Trauma oder Infektion, posttraumatische Lockerung des

medialen Retinaculums oder Tumoren. Verschiedene Systemerkrankungen gehen

ebenfalls mit einer Patellaluxation einher. Die Patella luxiert bei der habituellen

Luxation (Abb.17a u. b) ohne wesentliche Beschwerden in leichter Beugung und

springt in der Regel problemlos zurück.

Abb. 17a u.b Habituelle Patellaluxation rechts bei einem 16-jährigen Jungen. Die Kontur der nach

lateral luxierten Patella ist in der Tangentialsicht b gut erkennbar ( Wirth 2001)

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Oft wird die Reposition von den Patienten selbst vorgenommen. Im Gegensatz

dazu ist jede weitere Luxation bei der chronisch-rezidivierenden Luxationsform

stark schmerzhaft und hat einen Gelenkerguss zur Folge.

2.2.3 Chondropathia patellae (vorderer Knieschmerz, anterior knee pain)

Die Chondropathia patellae, öfter auch als femoropatellares Schmerzsyndrom

bezeichnet, ist außerordentlich häufig. Eine altersmäßige Häufung besteht im 2.

und 4. Lebensjahrzehnt, vermehrt beim weiblichen Geschlecht. Dabei handelt es

sich um eine umschriebene nekrotische Erweichung des Patellaknorpels. Die

Schmerzen gehen meist von den ligamentären Strukturen und von der synovialen

Insertion aus, da der Knorpel selbst nicht innerviert wird. Retropatellare

Knorpelschäden sind in der Regel Folge einer Reihe von Faktoren

pathomechanischer, traumatischer und krankhafter Art. Aber letztlich ist das

Missverhältnis von Belastung und Belastbarkeit im Femoropatellargelenk die

Hauptursache für die Knorpelschädigung. Pathomechanische Faktoren sind

letztendlich die oben beschriebenen Formen und Stellungsfehler der Patella und

des Gleitlagers, traumatische Ursachen sind Knorpelquetschungen,

Abscherungen oder Stufenbildungen nach Gelenkfrakturen, sowie chronische

Überlastung des Gelenkes durch Körpergewicht, Sport oder Beruf. Zu den

Risikofaktoren krankhafter Art gehören aber auch die Durchblutungsminderung,

die Änderung der Zusammensetzung der Gelenkflüssigkeit wie z.B. bei der Gicht

oder Polyarthritis sowie bei endokriner Dysregulation bei Hyperthyreose oder im

Klimakterium. Die Chondropathia patellae wird in über 60 % der Fälle mit einer

Knieinstabilität gefunden (Franke, 1980).

Klinisch wird über Spontanschmerzen im Bereich der Kniescheibe geklagt. In der

Regel nehmen die Beschwerden deutlich zu beim Treppauf- oder Treppabgehen

sowie beim Sitzen mit gebeugten Knien. Ursache ist die Erhöhung des

Anpressdrucks der Patella. Giving-way-Phänomene sind ebenfalls sehr häufig

sowie ein störendes Reiben unter der Kniescheibe oder

Einklemmungsphänomene. Bei der klinischen Untersuchung sind die medialen

oder lateralen Patellafacetten druckschmerzhaft, es findet sich sehr häufig ein

Andruck- und Verschiebeschmerz der Patella im Gleitlager bei gestrecktem Knie,

das Zohlen-Zeichen ist positiv. Beim Durchbewegen des Kniegelenkes ist häufig

ein retropatellares Reiben tastbar. All diese Zeichen hat Ficat (1977)

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zusammengefasst und als Patellasyndrom bezeichnet. Outerbridge (1961)

klassifizierte die Chondromalazia patellae (Knorpeldegeneration der Kniescheibe)

in vier Grade :

Grad I: Lokalisierte Erweichung und Schwellung des Knorpels

Grad II: Defekt bis 1,3 cm im Durchmesser, Aufweichung des

Knorpels

Grad III: Knorpeldefekt > als 1,3 cm im Durchmesser, Knorpelrisse

Grad IV: Erosion des Knorpels bis auf den subchondralen Knochen

2.3 Operative Therapie bei patellofemoraler Dysfunktion

2.3.1 Einleitung

Es gibt in der Literatur eine Vielzahl beschriebener Methoden die bei

patellofemoraler Dysfunktion sowie bei der Patellaluxation angewendet werden. In

der Folge sind einige praktisch relevante und bewährte Operationsverfahren

ausgewählt. Das gemeinsame Therapieziel ist die Balancierung der die Patella im

femoralen Gleitlager stabilisierenden Kräfte, um das Entstehen oder Fortschreiten

degenerativer Veränderungen zu verhindern.

2.3.2 Passive Fesselung der Patella nach KROGIUS (1904) Die passive oder statische Fesselung der Patella (Abb.18) erfolgt durch

Versetzung eines ca. 1-2 cm breiten Retinaculumstreifens, nach erfolgter lateraler

Retinaculumspaltung, von medial nach lateral mit raffender Naht der medial

entstandenen Lücke.

Abb. 18 Versetzung eines Retinaculumstreifens von medial nach lateral (Strobl und Grill 1998)

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Die Nachbehandlung besteht in Kniebeugelagerung und isometrischem

Quadrizepstraining bei Kindern in einer Oberschenkelgipshülse für 4 Wochen mit

anschließender Physiotherapie, bei Jugendlichen und Erwachsenen wird ab

Wundheilung für vier Wochen eine Bewegungsschiene mit Kniebeugung 30-60°

eingesetzt. Vollbelastung ist erst bei wiederhergestellter Kniestreckung möglich.

2.3.3 Distalisierung des Vastus medialis nach MADIGAN (1975)

Hierbei handelt es sich um eine dynamische Operation, die in einer Lateralisierung

und Distalisierung des M. vastus medialis in Kombination mit einem „lateral

release“ besteht. (Abb. 19)

Abb. 19 Lateralisierung und Distalisierung des M. vastus medialis (Strobl und Grill 1998)

Intraoperativ wird ein gestielter Muskel-Kapsel-Lappen vom M. vastus medialis

nach lateral und distal gezogen und mittels raffender U-Nähte am Bindegewebe

der Patellavorderfläche fixiert. Die Nachbehandlung gleicht der der Krogius-

Technik.

2.3.4 Medialisierung der Tuberositas tibiae (ROUX 1888 und HAUSER 1938;

ELMSLIE-TRILLAT 1991)

Die knöcherne Verlagerung des Patellarsehnenansatzes nach medial ist bei

Patienten nach dem Wachstumsabschluß indiziert. Nach der Durchführung der

lateralen Kapselspaltung wird ein keilförmiger Knochenblock durch eine spezielle

Sägeführung nach Blauth an der Tuberositas entnommen und nach Überprüfung

des Gleitmechanismus der Patella medialwärts mit einer Flachkopfschraube

refixiert (Abb.20 a-b).

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Abb. 20 a-b Spezielle Sägeführung nach Blauth 1977 (Rehner, Oestern, 1998).

Bei der von Elmslie modifizierten Operationsmethode (Abb.21) wird der

Knochenblock nicht in toto entnommen, sondern es verbleibt eine distal gestielte

Knochenbrücke. Der proximale Anteil wird schließlich nach medial geschwenkt

und dann osteosynthetisch fixiert.

Abb.21 Die distal gestielte Knochenbrücke (Rehner, Oestern, 1998).

Die Nachbehandlung besteht in 30° Kniebeugelagerung mit isometrischem

Quadrizepstraining ab dem 1. und Bewegungsübungen ab dem 3. postoperativen

Tag. Nach der Nahtentfernung erfolgt eine vierwöchige Ruhigstellung in einer

Oberschenkelgipshülse mit Teilbelastung und anschließender Physiotherapie. Die

Schraubenentfernung wird ab sechs Monate postoperativ empfohlen.

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2.3.5 Die Spaltung des Retinaculum patellae laterale in offener Technik

Viernstein und Weigert (1968) beschreiben in ihrer Originalarbeit zur

Chondromalazia patellae beim Leistungssportler die laterale Retinakulumspaltung

im Kniegelenk als offenen Eingriff. Er beginnt mit einem bogenförmigen Schnitt an

der Außenseite der Patella. Faszia lata und Retinakula lateralia der Patella werden

von der Rektussehne beginnend bis zum Ligamentum patellae eingekerbt. Das

Stratum synoviale wird dabei nur so weit eröffnet, dass die Patella und der

Meniskus inspiziert werden können. Die fibröse Kapsel bleibt offen. Nach

sorgfältiger Blutstillung erfolgt schichtweise Verschluß der Haut. Anschließend

wurde ein gepolsterter Oberschenkelliegegipsverband in leichter Beugung des

Kniegelenkes für etwa 10 Tage angelegt. Danach wurden aktive

Bewegungsübungen ohne Belastung erlaubt. Der Eingriff hat sich im Laufe der

Jahre als offener Eingriff nicht wesentlich verändert.

Bei dieser Technik erfolgt am hängenden Kniegelenk im Oberschenkelbeinhalter,

jedoch ohne Blutsperre, eine ca. 3 cm lange Hautinzision, etwa 2 cm lateral des

superolateralen Kniescheibenpols (Abb.22). Das Fettgewebe wird mit der

Präparierschere von der Faszie abgeschoben. Nach Darstellung des

Ansatzbereiches des M. vastus lateralis an der Kniescheibe erfolgt die Inzision an

dem Hinterrand der Sehne des M. vastus lateralis. Mit dem Skalpell wird zunächst

eine Desinsertion des M. vastus lateralis obliquus von der Sehne des M. vastus

lateralis durchgeführt. Das Retinaculum wird dann bis zum Gelenkspalt vom

Subcutangewebe gelöst. Mit einer Kanüle wird die Gelenkspalthöhe markiert. Die

Retinaculumschicht sollte von der darunterliegenden Membrana synovialis

abgelöst werden, was bei Rezidivoperationen sehr schwierig ist. Die

Durchtrennung erfolgt mit der Schere zunächst unter Sicht im Hautschnittverlauf,

dann ohne Sicht weiter bis zur eingeschobenen Kanüle. Absolut zu beachten ist

die Verletzung der Vasa geniculata superiores laterales, die in der Regel zwischen

Retinaculum und Synovialmembran in dieser Höhe verlaufen.

Freiheit von Blutungen ist absolut erforderlich, bei schwer stillbaren Blutungen ist

der Hautschnitt zu verlängern. Eine Redondrainage wird ebenfalls eingeführt. Die

Nachbehandlung erfolgt durch Lagerung in 70° Kniebeugung ohne Immobilisation,

Vollbelastung gelingt zumeist nach 2-3 Wochen postoperativ (Ford, Post, 1997).

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Abb. 22 Ausdehnung von Spaltung des Retinaculums (durchgezogene Linie) und Hautschnitt

(unterbrochene Linie) am rechten Kniegelenk Vasa geniculata superiores laterales (Kohn, 2000)

2.3.6 Die Spaltung des Retinaculum patellae laterale in arthroskopischer Technik (Methode Orthopädische Universitätsklinik Bochum, Praxis Dr. Rosenthal)

Der Patient wird auf dem Operationstisch gelagert, eine

Oberschenkelblutsperrenmanschette wird angelegt. Bei der arthroskopischen

Technik wird nach vorangegangener Knieinspektion und gegebenenfalls

Sanierung einer intraartikulären Pathologie durch den anterolateralen Zugang

retrograd der Elektrokauter eingeführt. Das laterale Retinaculum wird unter Sicht

dargestellt und etwa ein 1 cm vom Patellarand von proximal nach distal bis etwa in

Höhe des Tibiaplateaus mit dem Elektrokauter durchtrennt. Zur Hilfe kann man

proximal mit einer Kanüle den Anfang des Retinaculums markieren (Abb.23a-c).

Die Durchtrennung des Retinaculums in der arthroskopischen Technik wird in der

Literatur auch mit Hilfe eines retrograd eingeführten Messers oder eines Holmium-

YAG-Lasers durchgeführt. In der Praxis Dr. Rosenthal erfolgte die Spaltung

ausschließlich mit Hilfe des Elektrokauters. Anschließend wird stets ein

intraartikuläres Drain eingebracht und ein Kompressionsverband angelegt. Der

Patient bekommt für die nächsten 2-3 postoperativen Tage, wie in Kap. 3

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beschrieben wird, eine Fixations- und Lagerungsschiene. Vollbelastung ist nach

Schmerz- und Schwellneigung ab dem 3. postoperativen Tag erlaubt.

Physiotherapie ist ab dem 3. postoperativen Tag angezeigt.

Abb. 23 Situs zu Beginn a , während b und nach kompletter Spaltung c des lat. Retinaculums

Kanüle

Elektrokauter

Kapselspaltungsstrecke

a

b

c

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2.4 Ambulante arthroskopische Operationen

Ambulante Operationen in umfassendem Sinn sind diagnostische und

therapeutische Eingriffe an Patienten, welche sowohl die Nacht vorher als auch

nach der Operation außerhalb einer Klinik verbringen (Gebhard, 1998). Graf-

Baumann et al. (1994) und Strobel et al. (1996) legten in ihren Arbeiten bestimmte

allgemein anerkannte Voraussetzungen fest, die erfüllt sein müssen, um der

Anforderung zu genügen, dass man sicher ambulant operieren kann. Zunächst

sollte die Eignung des Patienten vor ambulanten Eingriffen hinsichtlich der Art und

Schwere des Eingriffs, des Allgemeinzustandes und dessen Umfeldes sorgfältig

geprüft werden. Eine genaue Abklärung der Operations- und Narkosefähigkeit

sollte auf jeden Fall vorher stattfinden. Im Falle von auftretenden Komplikationen

sollte der Operateur oder ein eindeutig definierter Ansprechpartner telefonisch

jeder Zeit erreichbar sein. Der ambulante Operateur muss einen Facharztstatus

haben, er sollte eine langjährige klinische Erfahrung mitbringen und mit einem

Facharzt für Anaesthesiologie kooperieren. Ein Mindestmaß von geschultem

Operationspersonal muss ebenfalls vorhanden sein. Durch die Schaffung

bestimmter baulicher Strukturen wird an die Einrichtung eine sehr hohe

Anforderung betreffend der Asepsis gestellt (Carstensen, 1997). Der

Operationssaal eines Ambulatoriums muss dem Standard eines

Krankenhausoperationssaales gleichgesetzt werden. Ein rechtzeitig umfassendes

Aufklärungsgespräch, für das eine Mindestmenge an Zeit bereitgestellt werden

sollte, sodaß auch mögliche Probleme z.B. bei der häuslichen Versorgung evtl.

besprochen werden können, ist unabdingbar. Schließlich ist der ambulante

Operateur zu einer exakten Dokumentation von Befunden, Indikationen,

Aufklärungsgespräch, Operationsverlauf und Komplikationen verpflichtet. Den

Richtlinien der Qualitätssicherung zur Kontrolle der eigenen Arbeit ist Folge zu

leisten (Buckup und Roth 1998). Wusch und Engelhard (1996) führten eine

sozialwissenschaftliche Evaluation des ambulanten Operierens in Tageskliniken

durch und teilten Vor- und Nachteile ambulanter Operationen unter

wirtschaftlichen, medizinischen und patientenbezogenen Aspekten ein. All diese

Gesichtspunkte werden in der Literatur kontrovers diskutiert und von den

Leistungserbringern oft zu einseitig bewertet. Die gesetzlichen Grundlagen für das

ambulante Operieren wurden durch die Spitzenverbände der Krankenkassen, die

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Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) und die Kassenärztliche

Bundesvereinigung (KBV) erstellt.

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30

3. Eigene Untersuchung

3.1 Material und Methode

Praxis

Die Praxis Dr. Rosenthal umfasst zwei Bereiche, zum einen den operativen

Bereich und zum anderen den einer konventionellen orthopädischen Praxis. Der

Praxisbereich verfügt über Anmeldung, Wartezimmer, Untersuchungsräume,

Gipsraum, Röntgenabteilung, einen Nachuntersuchungsbereich mit vier Kabinen

für die Nachsorge der operativen Patienten und Räumlichkeiten für die

Durchführung der physikalischen Therapie.

Die operative Abteilung der Praxis hat ein eigenständiges Sekretariat und ein

gesondertes Wartezimmer. Hinzu kommen zwei Operationssäle, Aufwachbereich

mit sieben Kabinen und eine Umkleidekabine mit Schleusenfunktion. Das

Personal setzt sich wie folgt zusammen : ein Operateur (Dr. med. A. Rosenthal),

ein Facharzt für Anästhesie, vier OP-Schwestern (zwei mit Instrumentenfunktion),

zwei OP- Pflegekräfte und zwei Pflegekräfte für die Betreuung im Aufwachraum. In

der Praxis werden jährlich ca. 2000 arthroskopische Eingriffe durchgeführt.

Stichprobe

Die Daten für die gesamte Stichprobe wurden in der o.g. orthopädischen Praxis in

Bochum erhoben. Auswahlkriterium war die Durchführung einer lateralen

Kapselspaltung bei femoropatellarer Dysfunktion mit Chonropathia patellae und

Patella(sub-)luxation. Es handelte sich um 41 Männer und 88 Frauen. 63x wurde

rechts, 66x links - davon 6x an beiden Kniegelenken - operiert (insgesamt 135

Kniegelenke). Es konnten 105 Patienten persönlich nachuntersucht werden, die

verbliebenen Patienten waren unbekannt verzogen. Das Durchschnittsalter der

nachuntersuchten Patienten betrug 26,1 Jahre (14-57 Jahre).

Somit gelang es, 105 Patienten (81,4%) bzw. 111 Kniegelenke (82,2%) in die

Nachuntersuchungsstudie aufzunehmen. Im nächsten Abschnitt dieser

Untersuchung wird die Standardversorgung der Patienten vor, während und nach

dem Eingriff beschrieben. Das Operationsverfahren wurde bereits in Kapitel 2.3.6

dieser Arbeit erläutert.

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Standardversorgung der Patienten

Präoperative Betreuung

Nachdem die Indikation zur Operation gestellt war, wurde der Patient über den

geplanten Eingriff informiert. Neben dem ausführlichen Aufklärungsgespräch

wurde dem Patienten die Operation mit Hilfe einer Videofilmaufzeichnung

erläutert. Ebenso wurde in diesem Gespräch die Frage nach eventuellen

Risikofaktoren geklärt. Hochrisikopatienten wurden zur stationären Operation

überwiesen.

Im Anschluss daran unterschrieb der Patient den Aufklärungsbogen und

vereinbarte den Operationstermin. Wenn es sich nicht um einen Notfall handelte,

war der Operationstermin ca. ein bis zwei Wochen nach dem

Aufklärungsgespräch.

Perioperative Betreuung

Am Tag der Operation wird der Patient zunächst nochmals durch den

Anästhesisten eingehend untersucht. Äußert dieser keine Bedenken, wird der

Patient für den Eingriff vorbereitet (z.B. Rasieren des Beines am gleichen Tag zur

Verringerung des intraoperativen Infektionsrisikos).

Im Anschluss an die Operation wird eine Redondrainage angebracht und für ca.

vier Stunden eine Kompressionsbandage angelegt. Zusätzlich wird das Bein mit

einer Fixations- und Lagerungsschiene versorgt. Diese behält der Patient für ca.

zwei bis drei Tage (Abb. 24).

Abb. 24 Beispiel der Fixations-und Lagerungsschiene nach Entfernung der Redondrainage

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Der gesamte operative Vorgang wird mit Videoaufzeichnungen dokumentiert.

Im Aufwachraum übernehmen zwei Schwestern die allgemein übliche

postoperative Kontrolle. Nach ca. zwei bis drei Stunden wird der Patient auf seine

Entlassung vorbereitet. Der Assistenzarzt führt ein Entlassungsgespräch, das

unter anderem Informationen zum Ergebnis der Operation und erste

Verhaltenshinweise für den Alltag beinhaltet. Ebenso wird der Gebrauch der

Unterarmgehstützen erläutert, die von der Praxis zur Verfügung gestellt werden.

Das endgültige Entlassungsgespräch wird durch Dr. Rosenthal persönlich geführt.

Bevor der Patient in Begleitung entlassen wird, bekommt er noch eine Medikation

von zwei Apranax - Tbl. (Naproxen-Natrium) ausgehändigt. Kinder erhalten keine

Apranax Tbl., sondern Paracetamol Tbl. Um eine schnelle Betreuung im Notfall zu

gewährleisten, erhält jeder Patient eine Notrufnummer für die Nacht

(Mobiltelefon). In die Routineversorgung mit eingeschlossen, ist ein persönlicher

Anruf von Dr. Rosenthal am späten Abend (ca. 22.00 Uhr) bei jedem aktuell

operierten Patienten.

Postoperative Betreuung

Am nächsten Tag kommt der Patient zur Wiedervorstellung in die Praxis. Die 20-

30minütige Behandlung wird im Nachuntersuchungsraum der Praxis durchgeführt.

Die während der Operation angelegte Redondrainage wird entfernt. Es folgt die

Anwendung einer Kryotherapie und einer Motorschiene ( Abb.25).

Abb. 25 Anwendung einer CPM-Schiene (continuous passiv motion) und Kryotherapie

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Zusätzlich bekommt der Patient eine Thrombosespritze. Ebenso wird am ersten

post-operativen Tag eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung für den Arbeitgeber

und ein Rezept zur Krankengymnastik ausgestellt. Die post-operative

Nachbehandlung umfasst insgesamt sieben Tage, an denen der Patient zur

Behandlung in die Praxis kommt. Am zweiten oder dritten Tag wird die Fixations-

und Lagerungsschiene entfernt. Am siebten und letzten Tag der Nachbehandlung

werden die Fäden gezogen. Der Patient bekommt die letzte Spritze zur

Thromboseprophylaxe verabreicht.

Versuchsplan

Die Patienten sind prä (t0) –und postoperativ (t1) untersucht und befragt worden.

Der Nachuntersuchungszeitraum für t1 betrug im Durchschnitt 2,5 Jahre.

Tab. 1 Übersicht über die Meßzeitpunkte und die dazugehörigen Messinstrumente.

Präoperativ Postoperativ

Lysholm Score Lysholm Score

Fulkerson Score

Insall-Crosby Score

Versuchsdurchführung

Alle Patienten wurden von demselben Versuchsleiter präoperativ befragt und

untersucht, telefonisch kontaktiert, einbestellt und postoperativ erneut befragt und

untersucht. Alle Daten wurden mit Hilfe des Statistikprogramms SPSS Version-10.0 bearbeitet und ausgewertet.

Meßinstrumente

Die Fragebögen zur medizinischen Anamnese und Befunderfassung finden sich

im Anhang dieser Arbeit. Die speziellen Instrumente zur Erfassung der

Beschwerdeproblematik werden nun im einzelnen beschrieben. Auch diese sind

im Anhang dieser Arbeit zu finden.

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Patellascore nach Crosby und Insall

Der Patellascore nach Crosby und Insall (1976) gibt vier Möglichkeiten zur

subjektiven Bewertung des Operationserfolges vor:

• sehr gut

keine Schmerzen, normale Aktivitäten im Alltag und im Sport, volle

Beweglichkeit, keine subjektiven Beschwerden

• gut

manchmal Unbehaglichkeitsgefühl, Steifheitsgefühle oder Instabilität,

Unfähigkeit für Kontaktsportarten, geringes Flexionsdefizit

• mäßig

oft Schmerzen, rekurrente Subluxationsgefühle, signifikante

Flexionseinschränkung

• schlecht

immer größere Schmerzen, öfters Dislokationsgefühle

Lysholm Score

Der Lysholm Score (Lysholm & Gillquist, 1982) dient der Bewertung von

Instabilität und Funktion des Kniegelenkes. Er umfasst acht Parameter, die

unterschiedlich gewichtet werden. Die einzelnen Parameter lauten:

• Hinken max. 5 Punkte

• Gehhilfen max. 5 Punkte

• Blockierungen max. 15 Punkte

• Instabilität max. 25 Punkte

• Schmerz max. 25 Punkte

• Schwellung max. 10 Punkte

• Treppensteigen max. 10 Punkte

• In die Hocke gehen max. 5 Punkte

Insgesamt können 100 Punkte vergeben werden; wobei gilt, je mehr Punkte ein

Patient erreicht, desto besser die Stabilität und Funktion seines Kniegelenkes.

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Fulkerson Score

Der “Fulkerson functional knee score” (Fulkerson et al., 1990) ist eine Adaptation

des Lysholm Score (Lysholm & Gillquist, 1982). Auch er gibt Auskunft über die

Funktion und Stabilität des Kniegelenkes. Der Fulkerson Score bewertet 13

Parameter, die unterschiedlich gewichtet werden.

Die einzelnen Parameter lauten:

• Hinken max. 5 Punkte

• Stützen max. 5 Punkte

• Gehen max. 5 Punkte

• Treppen max. 10 Punkte

• Hocken max. 5 Punkte

• Rennen max. 10 Punkte

• Springen max. 10 Punkte

• längeres Sitzen mit gebeugten Knien max. 10 Punkte

• Schmerzen max. 10 Punkte

• Schwellung max. 10 Punkte

• abnormale Patellabewegung max. 10 Punkte

• Quadrizepshypotrophie max. 5 Punkte

• Flexionseinschränkung max. 5 Punkte

Insgesamt können 100 Punkte vergeben werden. Ein Ergebnis zwischen 95 und

100 Punkten bedeutet „exzellent“, zwischen 90 und 94 Punkten „sehr gut“,

zwischen 80 und 89 Punkten „gut“, zwischen 70 und 79 Punkten „befriedigend“

und weniger als 70 Punkte „schlecht“ (Drez et al., 2001).

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3.2 Ergebnisse

In der orthopädischen Praxis von Dr. med. Alexander Rosenthal in Bochum

wurden im Zeitraum von Januar 1995 bis September 1996 129 Patienten einer

ambulanten arthroskopischen lateralen Kapselspaltung (lateral release) am

Kniegelenk unterzogen. Es handelte sich um 41 Männer und 88 Frauen. 63x

wurde rechts, 66x links - davon 6x an beiden Kniegelenken - operiert (insgesamt

135 Kniegelenke). Es konnten 105 Patienten persönlich nachuntersucht werden,

die verbliebenen Patienten waren unbekannt verzogen. Das Durchschnittsalter der

nachuntersuchten Patienten betrug 26,1 Jahre (14-57 Jahre).

Somit gelang es, 105 Patienten (81,4%) bzw. 111 Kniegelenke (82,2%) in die

Nachuntersuchungsstudie aufzunehmen. Im folgenden werden nur die Ergebnisse

vorgestellt, für die die Daten für beide Messzeitpunkte (t0 und t1) vorliegen, also

n = 111 Kniegelenke. Die dargestellten Ergebnisse beziehen sich ausschließlich

auf die Anzahl der untersuchten Kniegelenke und nicht auf die Anzahl der

Probanden.

76

350

20

40

60

80

100

männliche Kniegelenke weibliche Kniegelenke

111

Abb.26 Geschlechterverteilung

Der durchschnittliche Nachuntersuchungszeitraum betrug 2,5 Jahre. Bei den

nachuntersuchten Patienten wurde 55x rechts und 56x links operiert – davon, wie

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oben erwähnt, 6x an beiden Kniegelenken. Bei allen Kniegelenken fand sich

präoperativ ein laterales Hyperkompressionssyndrom der Patella, bei 20

Kniegelenken lag mehr als eine habituelle Patellaluxation in der Vorgeschichte

vor, 6x (5,4%) wurde gleichzeitig eine Innenmeniskus-Teilresektion, 7x (6,3%)

eine Außenmeniskus-Teilresektion und 25x (22,5%) eine hypertrophe Plica

mediopatellaris - Resektion durchgeführt.

Ebenfalls wurde 1x (0,9%) eine vordere Kreuzband-Teilruptur und 1x (0,9%) eine

hintere Kreuzband-Teilruptur festgestellt.

Intraoperativ fand sich 59x (53,2%) eine Chondromalacia patellae I°, 8x (7,2%) II°,

27x (24,3%) III°, 8x (7,2%) IV° und 9x(8,1%) keine Chondromalacia patellae.

Bei insgesamt 4 Kniegelenken fand sich zusätzlich eine Chondromalacia II°-IV° im

medialen und lateralen Gelenkkompartiment.

8

27

8

59

90

20

40

60

80

100

keine CMP1 CMP2 CMP3 CMP4

111

Abb. 27 Intraoperative Gradeinteilung der Chondromalacia patellae

Einen Überblick über den restlichen Knorpelüberzug in den

Gelenkkompartimenten zeigen die Abbildungen 28-30. Im Bereich der medialen

Tibia fand sich intraoperativ bei keinem der untersuchten Gelenke eine

Chondromalacia.

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1210

107

0

20

40

60

80

100

120

keine CM I CM II CM III CM IV

Abb. 28 Intraoperative Chondromalacia - Gradeinteilung an der medialen Trochlea

0210

108

0

20

40

60

80

100

120

keine CM I CM II CM III CM IV

Abb. 29 Intraoperative Chondromalacia - Gradeinteilung an der lateralen Tibia

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39

1 011

108

0

20

40

60

80

100

120

keine CM I CM II CM III CM IV

Abb.30 Intraoperative Chondromalacia - Gradeinteilung an der lateralen Trochlea

Präoperativ fand sich röntgenologisch (Patellaaxialaufnahme 30°) bei 15

Kniegelenken (13,5%) eine Patelladysplasie Typ Wiberg II, bei 1 Knie (0,9%) eine

Dysplasie III, bei 5 (4,5%) eine Dysplasie IV, bei 3 (2,7%) eine

Femoropatellararthrose und 87 Kniegelenke (78,4%) wiesen röntgenologisch

retropatellar keine Veränderungen auf.

Tab. 2 Präoperative radiologische Patelladysplasie-Gradeinteilung nach Wiberg

Euplasie Wiberg I Wiberg II Wiberg III Wiberg IV Arthrose

87 0 15 1 5 3

78,4 % 0 % 13,5 % 0,9 % 4,5 % 2,7 %

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40

Bei 89 Fällen fand sich in der Vorgeschichte eine negative Familienanamnese in

Bezug auf Kniescheibenerkrankungen.

111

2 2

89

117

0102030405060708090

100

weiss nicht negativ Eltern pos Geschw. pos. Verwand.pos.

Abb. 31 Übersicht über die Familienanamnese (Kniescheibenerkrankungen)

Insgesamt wurden 34 Kniegelenke einmal voroperiert, mehrere Patienten erhielten

präoperativ beim Niedergelassenen andere konservative Therapiemaßnahmen

(Abb. 32).

Vorbehandlung

38

80

36 34

0

20

40

60

80

100

Injektionstherapie PhysikalischeTherapie

Medikamente Voroperation

111

Abb. 32 Anzahl der Kniegelenke mit einer Vorbehandlung (Mehrfachnennungen möglich)

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41

Bei der klinischen Untersuchung präoperativ fand sich eine deutliche

Patellalateralisation bei 69 Kniegelenken, 80x war das Zohlen –Zeichen positiv,

bei 4 Kniegelenken fand sich eine deutliche Quadrizepsatrophie im betroffenen

Kniegelenk. In Abbildung 33 ist der präoperativ-klinische Befund speziell der

untersuchten Kniescheiben dokumentiert.

Präoperativer Befund

4

698084

65

0102030405060708090

100110

Muskelatropie Patellareiben Patellaandruckschmerz Patellaverschiebeschmerz Patellalateralisation

111

Abb.33 Übersicht über den präoperativen klinischen Patellabefund (Mehrfachnennungen möglich)

Perioperative Ergebnisse:

50,5% empfanden den Aufenthalt in dem Aufwachraum direkt postoperativ als

sehr angenehm, 45,9 % als angenehm und 3,6 % als nicht angenehm.

A u fe n th a lt im A u fw a c h ra u m

4

5156

0

20

40

60

80

100

s ehr angenehm angenehm n ic h t angenehm

111

Abb. 34 Empfinden der Patienten während des Aufenthaltes im Aufwachraum

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42

74,8 % fühlten sich hier sehr gut, 23,4 % gut und 1,8% befriedigend betreut.

Betreuung im Aufwachraum

226

83

0

20

40

60

80

100

sehr gut gut befriedigend

111

Abb. 35 Betreuung im Aufwachraum

40,5% hatten im Aufwachraum keine Schmerzen in dem operierten Kniegelenk,

43,2 % hatten leichte Schmerzen und 16,2% klagten über starke Schmerzen.

Schmerzen im Aufwachraum

184845

0

20

40

60

80

100

keine leichte starke

111

Abb. 36 Schmerzintensität am operierten Kniegelenk während des Aufenthaltes im Aufwachraum

Alle Patienten kamen mit Begleitperson (u.a. Taxifahrer ) nach Hause, 6 Patienten

(5,4 %) hatten keine Betreuung zu Hause.

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43

Betreuung zu Hause

105

60

102030405060708090

100110

nein ja

111

(5,4%)

Abb. 37 Betreuung zu Hause

Die wesentlichen Komplikationen zu Hause waren, abgesehen von leichter

Müdigkeit (34,2%) und leichten Kopfschmerzen (10,8 %), bei 6,3 % sehr starke,

bei 16,2 % starke, bei 21,6 % mäßige und bei 45 % leichte Schmerzen. 10,8 %

der operierten Kniegelenke waren schmerzfrei. 94,6 % der Patienten konnten zu

Hause wie gewohnt essen und trinken.

Schmerzintensität zu Hause

12 18724

50

0

20

40

60

80

100

schmerzfrei leicht mäßig stark sehr stark

111

Abb.38 Schmerzintensität zu Hause

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44

Die Patienten erhielten im Aufwachraum kurz vor der Entlassung zwei

analgetische Tabletten mit dem Wirkstoff Naproxen-Natrium. 62,16 % haben zu

Hause diese Schmerzmedikamente eingenommen.

Medikamenteneinnahme zu Hause

2940

69

0

20

40

60

80

100

ja 1. Tbl. 2. Tbl.

111

Abb. 39 Naproxen-Natrium Tabletten-Einnahme zuhause

Insgesamt 3 mal wurde berichtet, daß die Medikation zu Hause nicht ausreichend

war. Bei 42 Operierten war zu Hause keine Medikamenteneinnahme notwendig.

Medikation zu Hause

3

66

42

0

20

40

60

80

100

nicht benötigt ausreichend nicht ausreichend

111

Abb. 40 Benötigte Schmerzmedikation zu Hause

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45

94,6 % der Patienten würden sich noch mal ambulant operieren lassen. 99,1 %

würden sich noch mal von demselben Team operieren lassen.

Erneute ambulante Operation

6

105

0

20

40

60

80

100

ja nein

111

Abb.41 Zufriedenheit mit der ambulanten Operation

Operation von demselben Team

1

110

0

20

40

60

80

100

ja nein

111

Abb. 42 Zufriedenheit mit dem Operationsteam

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46

Postoperative Ergebnisse:

Bei 1 Patienten wurde am Abend nach der Operation ein Hausbesuch vom Team

der Praxis durchgeführt aufgrund eines durchgebluteten Verbandes. Ansonsten

wurde der übliche telefonische Kontakt zum frischoperierten Patienten von Dr.

Rosenthal abends durchgeführt.

Bei 1 Patienten wurde die Drainage bereits im Aufwachraum entfernt

(schmerzbedingt), bei 1 Patienten am Abend zu Hause, bei den restlichen am

1.postoperativen Tag.

Ärztlicher Kontakt am Operationsabend

2 0 0

111

0

20

40

60

80

100

Telefonat Hausbesuch Notarz t Krankenhauseinw eisung

111

Abb. 43 Ärztlicher Kontakt am Abend nach der Operation

Eine Schmerzmedikationseinnahme am 1. und 2. postoperativen Tag war nicht

nötig.

0 0

1 1 11 1 1

0

2 0

4 0

6 0

8 0

1 0 0

1 . p o s t-O P T a g 2 . p o s t-O P T a g

1 1 1

K e in e M e d ik a t io n n o tw e n d ig K e in e M e d ik a t io n n o tw e n d ig

Abb. 44 Schmerzmedikationseinnahme am 1. und 2. postoperativen Tag

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47

Die Abbildung 45 zeigt eine Gesamtübersicht über die konservativen

Therapiemaßnahmen, die insgesamt bis zur 6. postoperativen Woche notwendig

waren. Insgesamt war eine analgetische oder antiphlogistische Begleittherapie nur

bei 19 Kniegelenken notwendig.

p o s to p e r a t iv e N a c h b e h a n d lu n g

1 4 1 9

8 8

0

2 0

4 0

6 0

8 0

1 0 0

K ra n k e n g y m n a s t ik p h y s ik a l is c h e T h e ra p ie M e d ik a m e n t e

1 1 1

Abb. 45 Notwendige Therapiemaßnahmen bis zur 6.postoperativen Woche

Bei 36 Kniegelenken kam es zu einer leichten bis mäßigen intraartikulären

Ergussbildung (32,4 %). Hiervon war bei 9 Kniegelenken eine Punktion notwendig.

All diese Punktionen fanden zwischen der 3. und 4. postoperativen Woche statt.

Komplikationen Postoperativ

36

91 0 0

0102030405060708090

100110

Erguß Punktion Thrombophlebitis Beinvenenthrombose Operation wegenNachblutung

Abb. 46 Postoperative Komplikationsrate bei 111 Kniegelenken

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48

Eine Patientin entwickelte eine Thrombophlebitis, die konservativ behandelt

wurde. Eine Infektion, eine tiefe Beinvenenthrombose, eine Embolie oder eine

operativ zu versorgende Nachblutung, sind nicht aufgetreten.

Bei 4 Kniegelenken (3,6%) war nach ca. 1 1/2 Jahren eine erneute

arthroskopische Operation des betroffenen Kniegelenkes aufgrund von

Schmerzen notwendig, bei 2 davon wurde erneut eine laterale Kapselspaltung

durchgeführt. Eine Reluxation fand bei keinem der nachuntersuchten

Kniegelenke statt.

024

0102030405060708090

100110

erneute Operation erneutes "lateralrelease"

Reluxation

Abb. 47 Übersicht über die Reluxationsrate, sowie erneute operative Maßnahmen

Bei der postoperativen Nachuntersuchung fand sich klinisch nur bei 4

Kniegelenken, also 3,6 %, eine Patellalateralisation. 23x war das Zohlen-Zeichen

positiv, bei 15 Kniegelenken fand sich eine deutliche Quadrizepsatrophie im

betroffenen Kniegelenk. Ein Patellaandruckschmerz fand sich bei 19,8 %, ein

Patellareiben bei 28,8 % der Fälle. In Abbildung 48 ist der postoperativ - klinische

Befund, speziell der Kniescheiben, der 111 nachuntersuchten Kniegelenke

dokumentiert.

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49

15

3222 23

40

102030405060708090

100110

Muskelatrophie Patellareiben Patellaandruckschmerz Patellaverschiebeschmerz Patellalateralisation

Abb. 48 Übersicht über den postoperativen klinischen Patellabefund (Mehrfachnennungen

möglich)

Score-Ergebnisse Die Abbildungen 49-51 zeigen die Gesamtergebnisse der benutzten

Messinstrumente.

Lysholm-Score: Ergebnisse

85,3

54,4

0102030405060708090

100

Lysholm präoperativ Lysholm postoperativ

Abb. 49 Lysholm -Score prä- und postoperativ, Maximalpunkte: 100

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50

Fulkerson-Score postoperativ

87,3

0102030405060708090

100

Fulkerson-score postoperativ

Abb. 50 Fulkerson -Score postoperativ. Maximalpunkte: 100

Insall-Crosby-Score postoperativ

1

59

36

15

sehr gut gut mäßig schlecht

Abb. 51 Insall-Crosby Score -postoperativ

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51

4.Diskussion

Ergebnisse der lateralen Kapselspaltung am Kniegelenk in der Literatur im Vergleich zu den eigenen Ergebnissen

In der Literatur gibt es zahlreiche Berichte über die offene und arthroskopische

laterale Kapselspaltung am Kniegelenk. Viernstein und Weigert (1968) berichten

über gute Ergebnisse bei Leistungssportlern. Bei den von ihnen behandelten

Patienten blieb die sportliche Leistungsfähigkeit voll erhalten. Aglietti und Mitarbeiter (1989) berichten über 40% gute, 10% mäßige und 30% schlechte

Ergebnisse. Dzioba (1990) ermittelte die Prädiktoren für ein gutes Ergebnis. Dazu

zählten präoperative Schmerzreproduktion und intraoperativer Befund eines

hypertrophierten Retinakulums, welches nach Spaltung einen regelrechten

Patellalauf zuließ. Bei Menschik und Landsiedl (1992) betrug die postoperative

Besserungsquote nach einem Behandlungszeitraum von 3,68 Jahren 56%. Die

Operationsergebnisse bei unverändertem Knorpel der Patella sowie bei isolierter

medialer und bei lateraler Chondropathie waren einheitlich gut. Fabbriciani und Mitarbeiter (1992) fanden nach dem Lysholm-Score in 76% der Fälle gute

Ergebnisse. Dandy und Mitarbeiter (1994) stellten bei ihren vergleichenden

Nachuntersuchungen fest, dass die Ergebnisse nach lateralem Release besser

sind, als die Ergebnisse anderer Operationsmethoden. Nach ihrer Ansicht ist die

laterale arthroskopische Kapselspaltung die Methode der Wahl, auch bei der

habituellen Patellaluxation. Bei richtiger Indikationsstellung, sowohl beim

retropatellaren Schmerzsyndrom, als auch bei der Patellasubluxation sind nach

Schneider und Mitarbeiter (1996) durch eine arthroskopisch durchgeführte

Retinaculumspaltung und ggf. mediale Kapselraffung Verbesserungen zu

erwarten. Patienten mit retropatellarer Knorpelschädigung sind nach Ansicht der

Autoren keine guten Kandidaten für einen solchen Eingriff. Bei dem überwiegend

jungen Patientengut bleiben durch den relativ minimalen Eingriff spätere offen

rekonstruktive Techniken bei ausbleibendem Erfolg vorbehalten. 73% ihrer

Patienten hatten nach dem Score von Crosby und Insall einen guten Erfolg. Über

Erfolge in ähnlicher Größenordnung berichten u.a. Schultz und Buhmann (1996), Kramers de Quervain und Biedert (1997), Vahasarja (1998) und Hehl und Mitarbeiter (1999). Vergleichende Studien zwischen offener und arthroskopischer

lateraler Kapselspaltung liegen vor von O’Neill (1997) und von Ford und Post

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52

(1997). O’Neill (1997) führte eine prospektiv randomisierte Studie bei insgesamt

86 Patienten durch. Er fand keinen Unterschied im Langzeitergebnis zwischen

beiden Gruppen. Ford und Post (1997) fanden ebenfalls keinen Unterschied. Die

Effektivität der ambulant durchgeführten arthroskopischen Retinaculumspaltung in

der eigenen Studie entspricht der in der Literatur. Bei der Untersuchung 2,5 Jahre postoperativ zeigten sich im Lysholm-Score, Insall-Crosby und Fulkerson-Score

deutliche Besserungen des patellofemoralen Schmerzsyndroms. Die Patienten

waren nach dem Eingriff auf einem Niveau p<.001 gebessert. Sie erreichten

präoperativ im Lysholm-Score nur einen Mittelwert von 54,43 und postoperativ von 85,30. Dieser Unterschied ist auf einem Niveau von p<.001 signifikant.

Komplikationen bei der lateralen Kapselspaltung am Kniegelenk in der Literatur im Vergleich zu den eigenen Komplikationen

Neben den Ergebnissen nach lateraler Kapselspaltung nehmen einige Autoren

mehr oder weniger detailliert zu Komplikationen Stellung: Busch und de Haven (1989), Aglietti und Mitarbeiter (1989), Menschik und Landsiedl (1992), Fu und Mady (1992), Latosiewitcz (1994), Schneider und Mitarbeiter (1996), Gebhardt (1998). Aglietti und Mitarbeiter (1989) berichten über 2,2%

Hämarthros, die eine postoperative Kniepunktion erforderten. Menschik und Landsiedl (1992) berichten über eine postoperative Komplikationsrate (Erguß,

Nachblutung) von 11,1% bei der arthroskopischen Operationsmethode gegenüber

der subkutanen Technik mit 3%. Im Vergleich mit anderen arthroskopischen

Prozeduren hat nach den Ausführungen von Fu und Mady (1992) die

arthroskopische laterale Kapselspaltung die höchste Komplikationsrate mit

insgesamt 7,2%. Sie machten dabei die Feststellung, dass die Komplikationsrate mit Hämarthros, Thrombophlebitis und Infektion mit 9,2% deutlich höher war, wenn eine pneumatische Blutsperre benutzt wurde, im Vergleich zur

Komplikationsrate von 3,3% ohne Blutsperre. Bei Schneider und Mitarbeiter (1996) trat in 14 Fällen (28%) postoperativ ein Hämarthros auf, der in zwei Fällen eine offene Revision erforderte. Sie verweisen auf die große Gefahr der Gefäßverletzung trotz arthroskopischer Kontrolle. Gebhardt (1998) weist auf

die Problematik ambulanter arthroskopischer Operationen hin. Die

Komplikationsrate bei insgesamt 3020 arthroskopischen Eingriffen lag hier bei

insgesamt 3,14%. Der Autor sieht im Vordergrund die Hämatome im Bereich der

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53

Zugänge und des Gelenkes. Diese unterstreichen die Bedeutung einer sicheren

Operation durch den Operateur, einer exakten Blutstillung und einer sicher

geführten Nachbehandlung.

Die Spaltung des Retinaculum patellae laterale in arthroskopischer Technik hat

sich als Standardverfahren zur Behandlung des patellofemoralen

Schmerzsyndroms bei Chondropathia patellae und bei lateraler Dislokation der

Patella bewährt. Die von Viernstein und Weigert (1968) beschriebene offene

Methode ist invasiver und führt in vergleichenden Studien zu gleichen

Endergebnissen (O’Neill, 1997). Die Vorteile der arthroskopischen Technik sind

dabei offensichtlich:

- Geringere postoperative Morbidität

- Kleinere Inzisionen (Wundtrauma)

- Kürzerer Krankenhausaufenthalt bzw. ambulante Operation möglich

Zu beachten bei der Spaltung des Retinaculum patellae laterale in offener oder

arthroskopischer Technik ist die relativ hohe Komplikationsrate. Die laterale

Kapselspaltung zählt zu den komplikationsträchtigsten arthroskopischen

Operationen (Busch, 1989; Menschik und Landsiedl 1992, Fu und Mady 1992, Schneider und Mitarbeiter 1996). Die postoperative Komplikationsrate (Erguß,

Nachblutung) lag bei der arthroskopischen Operationsmethode bei Menschik und

Landsiedl bei 11,1%. In einer Multicenterstudie von 446 arthroskopischen

Kapselspaltungen berichtet Small (1989) über eine Komplikationsrate von 7,2 %.

Im Vordergrund stehen immer wieder Angaben über postoperative

Blutergussbildungen. Die häufig auftretende intraartikuläre Blutung muß der Verletzung von Gefäßen im proximalen Retinaculumbereich (Arteria

geniculata superior und inferior lateralis) angelastet werden. Dem Operateur stellt

sich oftmals die Schwierigkeit bei anliegender Blutleere die Gefäßstrukturen zu

identifizieren, mit der Auflage eine ausreichende Retinaculumspaltung zu erwirken

(Schneider und Mitarbeiter 1996). Zur Vermeidung des postoperativen

Hämarthros bei ausreichender Effizienz der Operation ist die Erfahrung des

Operateurs ausschlaggebend.

Angesichts der relativ hohen Komplikationsrate bei der Spaltung des Retinaculum

patellae laterale schien es von Interesse, wie sich der Ablauf der Operation,

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insbesondere in der Nachbetreuung, bei ambulanter Durchführung in der Praxis

darstellt. Insgesamt 105 Patienten bzw. 111 Kniegelenke wurden in unserer Studie

nachuntersucht. Alter und Geschlechtsverteilung sowie Diagnosen und

Indikationsstellung zur Operation entsprachen denen in der Literatur. Auch die

Befunde mit intraoperativer Diagnose von Knorpelschäden, begleitenden

Meniskusschäden waren vergleichbar. Trotz des relativ großen Eingriffs mit

ausgedehnter innerer Wunde in der Synovialis und im Kapselbereich gaben die

Patienten unmittelbar nach dem Eingriff und auch im weiteren Verlauf relativ wenig

Beschwerden an. Alle Patienten hatten eine Intubationsnarkose, so dass die

Schmerzen auch schon im Aufwachraum und am Tage der Operation registriert

werden konnten. Die meisten Patienten (94,6%) hatten eine Betreuung zu Hause.

Auch die Schmerzintensität am gleichen Abend und am darauf folgenden Tag war

vergleichsweise gering. Ein Indikator für die Schmerzintensität war die

Medikamenteneinnahme. Bezeichnend für den relativ komplikationsarmen Verlauf

in unserem Krankengut war die Tatsache, dass nur in zwei Fällen der operierende

Arzt den Patienten abends aufsuchen musste, und dass Notärzte oder

Krankenhausärzte in keinem Fall im postoperativen Verlauf kontaktiert wurden.

Zur Routine der Praxis gehörte es allerdings, dass der operierende Arzt

regelmäßig die Patienten am Operationstag gegen Abend noch einmal zu Hause

angerufen hat, um Anweisungen zu geben.

Bei 36 Kniegelenken kam es zu einer leichten bis mäßigen intraartikulären

Ergussbildung (32,4%), bei 9 Kniegelenken davon war eine Punktion notwendig.

Eine Patientin entwickelte eine Thrombophlebitis die konservativ behandelt wurde.

Infektionen, Beinvenenthrombosen oder Embolien sowie Nachoperationen wegen Blutung traten nicht auf. Insgesamt ist die postoperative Komplikationsrate in unserem Krankengut im

Vergleich mit dem der Literatur relativ gering. Dies ist in erster Linie auf die

Standardisierung des Verfahrens und vor allem auf die Erfahrung des Operateurs

zurückzuführen. Bei den Studien, die vorwiegend aus Kliniken mit mehreren

Mitarbeitern stammen, handelt es sich vielfach um Operateure in der

Weiterbildung, die noch nicht über so große Erfahrungen bei dieser relativ

komplikationsträchtigen Operation verfügen. Dazu zählt in erster Linie die

Notwendigkeit der intraoperativen Blutstillung arterieller Gefäße, die sich im

lateralen Retinaculum befinden.

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5. Zusammenfassung

Auch komplikationsträchtige, arthroskopische Operationen, können ambulant

erfolgreich durchgeführt werden. Die Voraussetzungen sind:

- Standardisierter Ablauf

- Routinierter Operateur

- Routinierter Anästhesist

- Adäquate postoperative Versorgung

Wichtig ist auch die Patientenzufriedenheit mit dem perioperativen Ablauf und mit

dem Operationsergebnis nach 1 Jahr.

Mit der ambulanten arthroskopischen Operation, auch bei der

komplikationsträchtigen lateralen Kapselspaltung, können erhebliche Kosten durch

den fehlenden Krankenhausaufenthalt eingespart werden. Die vermeintliche

Beanspruchung von Notärzten oder Krankenhausambulanzen in der

postoperativen Phase ist in unserer Studie nicht festzustellen.

Unter den Voraussetzungen eines routinierten Operateurs und Anästhesisten bei gut organisiertem Standardablauf können auch andere sog. komplikationsträchtige Operationen ambulant durchgeführt werden.

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6. Fragebogen ORTHOPÄDISCHE UNIVERSITÄTSKLINIK

im St.Josef-Hospital Bochum Direktor: Prof.Dr.med.J.Krämer

Priv.-Doz.Dr.med.K.Bernsmann

---------------------- Praxis Dr.med.Alexander Rosenthal

Viktoriastr.66-70, Bochum

1) Datum der Untersuchung : 2) Name : 3) Vorname : 4) Alter : 5) Geschlecht

□ m □ w 6) ASA – Klassifikation( American Society of Anesthesiology ) □ I □ II □ III □ IV □ V □ VI

7) OP-Datum : 8) OP-Dauer : 9) OP-Seite : □ rechts □ links □ beidseits 10) DIAGNOSE (präoperativ)

□ Innenmeniskusläsion □ Außenmeniskusläsion □ freie GK □ CMP □ Plikasyndrom □ OD □ med. Bandinstabilität □ lat. Bandinstabilität □ Rheuma □ Kristallopathie □ Gonitis (bakt.) □ habituelle Patellaluxation □ Hyperkompressionssyndrom □ ACL-Ruptur

Präoperative Anamnese 11) Familienanamnese : □ weiss nicht □ negativ □ positiv bei Eltern □ positiv bei Geschwistern □ sonstige Verwandte

Eigenanamnese : 12) Beschwerden seit : ................... Jahren .................Monaten 13) Behandlung seit : ................... Jahren .................Monaten

14) adäquates Trauma : □ ja □ nein

15) Therapieform : i.a. Injekt. □ nein □ ja (Anzahl...............)

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16) Bestrahlungen □ nein □ ja (Anzahl...............) 17) Medikamente

□ nein □ ja 18) Vor-OPs,Vorerkr.,Unfälle

□ nein □ ja 19) sonstiges 20) Renten-Versicherungsverfahren 21) Lysholm scoring scale : prä-OP Hinken (5 Punkte) kein 5 leicht oder zeitweise 3 stark und konstant 0 Gehhilfen (5 Punkte) keine 5 Gehstock od. Gehstütze 3 Belastung unmöglich 0 Blockierungen(15 Punkte) keine u.keine Pseudoblockierungen 15 keine aber Pseudoblockierungen 10 gelegentlich 6 häufig 2 blockiert 0 Instabilität (25 Punkte) kein Instabilitätsgefühl 25 selten bei starker Aktivität 20 häufig bei starker Aktivität 15 selten bei alltäglicher Aktivität 10 häufig bei alltäglicher Aktivität 5 ständig 0 Schmerz (25 Punkte) keiner 25 gelegentlich und leicht bei starker Belast. 20 deutlich bei u. nach starker Belastung 15 nach Gehen über 2 Km 10 nach Gehen unter 2 Km 5 ständig,bei jedem Schritt 0 Schwellungen (10 Punkte ) keine 10 nach starker Aktivität 6 nach gewöhnlichen Aktivitäten 2 dauernd 0 Treppensteigen (10 Punkte) keine Probleme 10 leicht beeinträchtigt 6 nur eine Stufe auf einmal 2 unmöglich 0 Hocken (5 Punkte) keine Probleme 5 leicht eingeschränkt 4 nicht über 90° 2 unmöglich 0 Punktsumme ......

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22) Aktivitätsgrad : □ Hochleistungssport □ Leistungssport □ Freizeitsport □ normale Alltagsaktivität □ eingeschränkte Alltagsaktivität

Auslösung der Beschwerden durch : 23) Verdrehbewegung □ ja □ nein 24) Überstrecken □ ja □ nein 25) längeres Beugen –Streckbedürfnis □ ja □ nein 26) Morgensteifigkeit □ ja □ nein 27) sonstiges ......................................... prä-OP - Befund : 28) Bewegungsumfang ......./......./........ 29) Beinachse grade Kondylenabstand.....cm 30) Malleolarabstand.....cm 31) Quadrizepsatrophie □ Nein □ ja (............cm) 32) Gelenkkonturen □ Normal □ KS □ Erguß (Umfang in Gelenkspalthöhe.....cm) 33) Druckschmerz □ keiner □ med.GS □ lat.GS □ med.Kapsel □ lat.Kapsel □ ges.Kapsel □ Plika □ sonstiges ................ 34) Patella □ unauffällig □ retropat.Reiben □ Andruckschmerz □ Verschiebeschmerz □ Facetten-DS □ med. □ lat. □ Lateralisation 35) Bandführung □ fest □ Lachmann □ vordere Schublade □ hintere Schublade □ Pivot Shift □ Reverse Pivot shift 36) Meniskuszeichen □ keine □ med. □ lat. Perioperative Anamnese Befinden nach der Operation : 37) Wie empfanden Sie den Aufenthalt im Aufwachraum ? sehr angenehm □ angenehm □ nicht angenehm □ sonstiges □ 38) Wie empfanden Sie die Betreuung im Aufwachraum? sehr gut □ gut □ befriedigend □ schlecht □ sonstiges □ 39)Hatten Sie im Aufwachraum Schmerzen in dem operierten Knie ? keine □ leichte □ starke □ sonstiges □

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40) Wann wurde die Drainage/n entfernt ? im Aufwachraum □ am Abend □ 1.post.OP-Tag □ 2.post.OP-Tag □ 41) Wie sind Sie nach Hause gekommen ? War eine Begleitperson anwesend ? - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -- 42) Wurden Sie zu Hause betreut? - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - 43) Hatten Sie zu Hause folgende Beschwerden ? nein leicht stark Bettruhe o.Behandlung erford. Sonst.

Müdigkeit

Kopfschmerzen Schwindel Übelkeit

Erbrechen Muskelschmerzen

Halsschmerzen Blutungen sonstiges 44)Wie hoch war die Schmerzintensität im oper. Knie zu Hause ? schmerzfrei □ leicht □ mäßig □ stark □ sehr stark □ unerträglich □ 45) Haben Sie Medikamente eingenommen ? □ ja □ nein 46) Konnten Sie wie gewohnt essen und trinken ? □ ja □ nein 47) Würden Sie sich noch einmal ambulant operieren lassen ? □ ja □ nein 48)Würden Sie sich vom gleichen Team nochmal operieren lassen ? □ ja □ nein 49) Bemerkungen ............................................................................... 50) OP-Tag ab Entlassung: Arztkontakt □ Telefonat von Dr.Rosenthal □ Hausarzt wg. Problemen /Routineunters. □ Hausbesuch vom Personal der Praxis □ Khs. □ Notarzt Medikation ausreichend □ nicht benötigt □ nicht ausreichend □ 51) 1.post.Op.Tag : Arztkontakt □ Routine durch Praxis □ Hausarzt wg. Problemen □ Hausbesuch vom Personal der Praxis □ Khs. □ Notarzt

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Medikation ausreichend □ nicht benötigt □ nicht ausreichend □ 52) 2.post.Op.Tag : Arztkontakt □ Routine durch Praxis □ Hausarzt wg. Problemen □ Hausbesuch vom Personal der Praxis □ Khs. □ Notarzt Medikation ausreichend □ nicht benötigt □ nicht ausreichend □ 53) Komplikation

Erguß □ Punktion □ Thrombose □ Embolie □ Blutung □ Luxation □ Re-Op □ 54) post-OP.-Überwachung ..................(h) 55) Medikation im Aufwachraum...................................................

Nachuntersuchunsbogen 56) Beruf ................................................................. 57) vollständige Mobilisation.................Tagen/Wochen 58) AU ....................................................................... 59)Sportbeginn post OP.............................................. 60)Sportart/en.............................................................. 61) konsekutive ambulante Therapie post OP.......................KG .......................physikalische Th. 62) Medikamente post Op ...........................Dosis ...........................Zeitraum 63)Gehhilfen ...........................Wochen post Op 64) Renten- Verfahren keines laufend abgeschlossen

65) Insall-Crosby Score ( postoperativ)

□ sehr gut keine Schmerzen,normale Aktivitäten im Alltag und im Sport, volle Beweglichkeit,keine subjektiven Beschwerden

□ gut manchmal Unbehaglichkeitsgefühl,Steifheitsgefühle oder Instabilität,Unfähigkeit für Kontaktssportarten,geringes Flexionsdefizit

□ mäßig oft Schmerzen,rekurrente Subluxationsgefühle, signifikante Flexionseinschränkung

□ schlecht immer größere Schmerzen,öfters Dislokationgefühle

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66) der modifizierte Fulkerson Score ( postoperativ ) Hinken kein 5 . selten 3 immer 0 Stützen ohne Schmerzen 5 mit Schmerzen 3 unmöglich 0 Gehen ohne Behinderung 5 mehr als 2 Km 3 1-2 Km 2 unmöglich 0 Treppen problemlos 10 selten beim Absteigen 8 beim Hoch u. Absteigen 5 unmöglich 0 Hocken problemlos 5 nach mehrmaligen Schmerzen 4 immer Schmerzhaft 3 nur mit Teilbelastung 2 unmöglich 0 Rennen problemlos 10 Schmerzen nach 2 Km 8 geringe Schmerzen am Start 6 schwere Schmerzen 3 unmöglich 0 Springen problemlos 10 geringe Probleme 7 ständige Schmerzen 2 unmöglich 0 längeres Sitzen mit gebeugten Knien problemlos 10 Schmerzen nach der Übung 8 ständige Schmerzen 6 wegen Schmerzen Bein strecken 4 unmöglich 0 Schmerzen keine 10 selten 8 Nachtschmerzen 6 manchmal schwere 3 immer schwere 0 Schwellung keine 10 nach Belastung 8 nach täglicher Aktivität 6 jeden Abend 4 immer 0 abnormale Patellabewegung keine 10 selten beim Sport 6 selten bei täglichen Aktivitäten 4 mindestens 1 mit Rö. verifiziert 2 mehr als 2 0 Quadricepshypotrophie keine 5 geringe 3 schwere 0 Flexionseinschränkung keine 5 geringe 3 schwere 0 Punktsumme........................

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67) Lysholm scoring scale ( postoperativ )

Hinken (5 Punkte) kein 5 leicht oder zeitweise 3 stark und konstant 0 Gehhilfen (5 Punkte) keine 5 Gehstock od. Gehstütze 3 Belastung unmöglich 0 Blockierungen(15 Punkte) keine u.keine Pseudoblockierungen 15 keine aber Pseudoblockierungen 10 gelegentlich 6 häufig 2 blockiert 0 Instabilität (25 Punkte) kein Instabilitätsgefühl 25 selten bei starker Aktivität 20 häufig bei starker Aktivität 15 selten bei alltäglicher Aktivität 10 häufig bei alltäglicher Aktivität 5 ständig 0 Schmerz (25 Punkte) keiner 25 gelegentlich und leicht bei starker Belast. 20 deutlich bei u. nach starker Belastung 15 nach Gehen über 2 Km 10 nach Gehen unter 2 Km 5 ständig, bei jedem Schritt 0 Schwellungen (10 Punkte ) keine 10 nach starker Aktivität 6 nach gewöhnlichen Aktivitäten 2 dauernd 0 Treppensteigen (10 Punkte) keine Probleme 10 leicht beeinträchtigt 6 nur eine Stufe auf einmal 2 unmöglich 0 Hocken (5 Punkte) keine Probleme 5 leicht eingeschränkt 4 nicht über 90° 2 unmöglich 0 Punktsumme .............. Postoperativer Befund 68) Bewegungsumfang ......./......./........ 69) Beinachse grade □ Kondylenabstand.....cm 70) Malleolarabstand.....cm

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71) Quadrizepsatrophie □ nein □ ja (............cm) 72) Gelenkkonturen □ normal □ KS □ Erguß (Umfang in Gelenkspalthöhe...cm) 73) Druckschmerz □ keiner □ med.GS □ lat.GS □ med.Kapsel □ lat.Kapsel □ ges.Kapsel □ Plika □ sonstiges ……….. 74) Patella □ unauffällig □ retropat.Reiben □ Andruckschmerz □ Verschiebeschmerz □ Facetten-DS □ med. □ lat. □Lateralisation 75) Bandführung □ fest □ Lachmann □ vordere Schublade □ hintere Schublade □ Pivot Shift □ Reverse Pivot shift 76) Meniskuszeichen □ keine □ med. □ lat. 77) OPERATIONSBEFUND : IML AML Plica Plicaresektion ACL : Ruptur □ Teilruptur □ fest □ PCL : Ruptur □ Teilruptur □ fest □ CM retropat.Gleitlager..., Tibia med. ... lat. ..., Trochlea med. ... lat. .... CM Stadium ............................. □ ACL-Ersatz □ lat.release □ andere .................... Vielen Dank Untersucher : ...........................

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An dieser Stelle möchte ich mich bei Jürgen Krämer, Sonja Zirke de Rodriguez

und Rainer Jagusch für die Betreuung und Beratung bei der Erstellung der

Doktorarbeit bedanken.

Ein besonderer Dank geht an meine Ehefrau Ulrike und meine beiden Söhne

Leonidas und Louis für ihre „lebendige“ Unterstützung.

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8. Lebenslauf

Geboren am 03.03.72 in Thessaloniki / Griechenland, als Sohn von Sotiria Theodoridou, geb. Emmanouilidou, Malerin, und Panaretos Theodoridis, Elektroingenieur, zwei Schwestern Eleni und Konstantina Theodoridou, ein Bruder Konstantinos Theodoridis.

Nationalität griechisch Konfession griechisch-orthodox Schulausbildung 1977-1983 Private Grundschule, „Ekpedeutiria Friganioti“ in Thessaloniki 1983-1986 Privates Gymnasium, „Deutsche Schule Thessaloniki“ 1986-1989 Privates Lyzeum, “Deutsche Schule Thessaloniki“ 13.06.1989 Erlangen der griechischen und deutschen Hochschulreife Hochschulausbildung Sommersemester 1990 Beginn des Studiums der Humanmedizin an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Frühjahr 1992 ärztliche Vorprüfung Frühjahr 1994 1.Staatsexamen Herbst 1995 2.Staatsexamen Praktisches Jahr 1.Drittel Innere Medizin an der Aristoteles Universität Thessaloniki 2.Drittel Chirurgie an der Aristoteles Universität Thessaloniki 3.Drittel Gynäkologie-Geburtshilfe an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf 03.12.96 3.Staatsexamen an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf 01.01.97- 30.06.98 AiP im orthopädischen Ambulatorium in der Facharztpraxis Dr.med.A.Rosenthal in Bochum 18.07.97 Eheschließung mit Ulrike Theodoridis geb. Krämer 01.07.98-31.07.98 Assistenzarzt in der Praxis Dr.med.A.Rosenthal 20.07.98 Geburt des Sohnes Leonidas-Panaretos Theodoridis 01.08.98-31.07.99 Chirurgischer Assistenzarzt im St.Elisabeth- Hospital in Bochum

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01.08.99 bis heute Orthopädischer Assistenzarzt in der orthopädischen Universitätsklinik im St.Josef Hospital Bochum 06.02.00 Geburt des Sohnes Louis-Jürgen Theodoridis 07.05.00 Diplom für Körper- und Ohrakupunktur (NIDM-Witten) 05.09.01 Anerkennung zum Führen der Zusatzbezeichnung Chirotherapie von der Ärztekammer Westfalen-Lippe 18.07.02 Anerkennung zum Führen der Zusatzbezeichnung Sportmedizin von der Ärztekammer Westfalen-Lippe