Rund um die Amberger Trinkwasserversorgung Schon … · biete aus. Um die Grundlagen einer...

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Vom Lindenbrünnerl zum Alten Pump- werk: im Grünen wandern und erleben, wie die Wasserversorgung funktioniert. Gesunder Durstlöscher Gerade wenn man sich viel bewegt, sollte man genug trinken. Und was würde sich auf dem WasserWanderWeg besser anbieten als Amberger Trinkwasser? Das Wasser besitzt eine so gute Qualität, dass es sich selbst für die Zubereitung von Säuglingsnahrung eignet. Daher: einfach vor dem Ausflug die Trinkflaschen mit Leitungswasser füllen und ab und zu einen Schluck nehmen – so hat der Durst keine Chance! Wenn Sie Fragen oder Anregungen zum WasserWanderWeg haben oder weitere Informationen zum Thema Wasser möchten, wenden Sie sich an unsere Berater im Kundenzentrum. Von mon- tags bis donnerstags, 7 bis 16.30 Uhr, und freitags von 7 bis 12 Uhr sind sie für Sie da, Telefon 09621 603-555. Leitungswasser kann man in Amberg bedenkenlos trinken, denn die Stadtwerke sorgen für eine hohe Qualität Impressum Herausgeber: Stadtwerke Amberg GmbH Gasfabrikstraße 16 92224 Amberg Telefon 09621 603-450 Verantwortlich: Stadtwerke Amberg GmbH Karoline Gajeck-Scheuck Gasfabrikstraße 16 Telefon 09621 603-450 Druckerei: In Amberg gibt es zwei verschiedene Wasservorkommen: Quellwasser aus dem Urspringer Wald und Grundwasser aus dem Bereich der Bodenwöhrer Bucht. Die Bodenwöhrer Bucht schließt unter anderem das Gebiet um Engelsdorf und Hiltersdorf ein. Die Erdschichten (Sedimente) in dieser Gegend lagerten sich vor etwa 65 Millionen Jahren im Erdmittelalter, dem so genannten Mesozoikum, ab. Aus ihnen entstanden unter Einwirkung von Umweltfaktoren (Luft, Wasser, Mikroorganismen und Klima) Para- sowie Braunerden. Auf dem Weg in die Tiefe passiert das Wasser diese Böden, die eine niedrige bis mittlere Durchlässigkeit besitzen. So kann das nun gefilterte Wasser durchaus mehrere Jahrzehnte benötigen, bevor es in dem Grundwasser leitenden Gesteinskörper – dem Aquifer – ankommt: Er bildet riesige unterirdische Reservoirs, welche die fünf Tiefbrunnen des Wasserwerks Engelsdorf anzapfen. Im Wasserwerk Engelsdorf erfolgt die Aufbereitung des ankommenden Rohwassers. Es durchläuft die Kaskaden und wird belüftet. Dabei bläst ein Luftstrahl die Kohlensäure aus. Um den Gleichgewichts-pH-Wert zu erreichen, gibt man dem Wasser Kalk zu und leitet es anschließend durch Sand- sowie Kiesfilterbehälter. Die Filter halten Schwebstoffe, unter anderem Eisen- und Manganverbindungen, zurück. An einer Sicherheitsmessstelle prüfen Mitarbeiter des Wasser- werks abschließend nochmals den pH-Wert, die Temperatur und andere Parameter, bevor das kostbare Nass, das knapp drei Viertel des Wasser- bedarfs in Amberg deckt, in das Trinkwassernetz geleitet wird. Ein Viertel des Wassers, das in Amberg verbraucht wird, stammt aus den Urspringer – sprich Krumbacher Quellen. Hier wird schon seit Beginn der zentralen Versorgung Wasser entnommen und zu einer Entsäuerungsanlage geleitet. Von hier aus gelangt es nach einer Qualitätsprüfung zum Hochbehälter „Am Anger“. Statt einer aufwändigen Reinigung mit Chemie durchläuft das Amber- ger Trinkwasser also standardisierte Aufbereitungen, ermöglicht durch einen günstigen Wasserbildungsprozess. Um diesen Vorteil auch weiter nutzen zu können, wiesen die Stadtwerke zum Beispiel schon 1965 bei der Planung des Wasserwerks und der Tiefbrunnen Wasserschutzge- biete aus. Um die Grundlagen einer hochwertigen Wasserversorgung auch für künftige Generationen zu sichern, erwerben die Stadtwerke noch heute landwirtschaftliche Nutzgebiete in der Umgebung der Wasserförderung. Die Stadtwerke sorgen für hochwertiges Trinkwasser. Woher das Wasser kommt bevor es aus dem Hahn fließt, lesen Sie hier. Vom Wandern hungrig und durstig? Die Bergwirtschaft Amberg, Auf dem Mariahilfberg 2, eignet sich hervorra- gend für einen „Einkehr-Schwung“. Montags ist (außer an Feiertagen) Ruhetag. An allen anderen Wochen- tagen können Sie leckere Speisen und Getränke genießen! Rund um die Amberger Trinkwasserversorgung Schon gewusst? Stadtwerke-Tipp Vorwort Sehr geehrte Besucherinnen und Besucher, woher kommt unser Trinkwasser? Auf diese Frage ergeht häufig die lapidare Antwort „Aus dem Wasser- hahn“. Wasser ist schließlich stets in ausreichender Menge und guter Qualität an jedem Waschbecken verfügbar. Weitgehend unbekannt sind die regionalen und technischen Voraussetzungen hierzu. Mit dieser Wanderkarte lade ich Amberger und Besucher der Stadt ein, auf den Spuren der Trinkwasserversorgung zu gehen und dabei zu erfahren, wie eng die Qualität des Trinkwassers mit unseren Lebensräumen verknüpft ist. Viel Vergnügen beim Wandern wünscht Ihnen Dr. Stephan Prechtl „...Verlasst ihr klaren Fluthen des Krumbächleins die Bahnen, die ihr auf Geheiß der Natur seit Jahrtausenden gezogen ... gebt auf die mühltrei- bende Thätigkeit und seid fortan dienstbar einem höheren Zwecke, dienstbar der Gesundheit der ganzen Stadt...*“, mit diesen Worten nahm Oberingenieur Heinrich Kullmann am 2. Oktober 1893 die zen- trale Wasserversorgungsanlage in Betrieb. Mit deren Bau wurde etwa ein Jahr zuvor begonnen. Schon 1872 hatte sich der Magistrat der Stadt Amberg mit der Trinkwasserfrage beschäftigt, nachdem im 19. Jahrhun- dert Wissenschaftler wie Max von Pettenkofer sich für mehr Hygiene, gegen Cholera und Seuchen einsetzten. Bisher wurden die Menschen über das Lindenbrünnerl und etwa 42 öffentliche Schöpfbrunnen versorgt. Doch die Qualität des Wassers ließ zu wünschen übrig, neben den Brunnen standen Misthaufen. Die Stadt führte Wasseruntersu- chungen durch und prüfte Projekte. Ursprünglich hatte man überlegt, Amberg aus der Fürstenquelle zu versorgen, entschied aber später, das Quellwasser aus Urspring über acht Kilometer nach Amberg zum Hochbehälter „Am Anger“ zu leiten. Der Vorteil der günstigeren Förderung an der Fürstenquelle wäre durch die Kosten, die durch den Einsatz von Pumpen entstanden wären, wieder zunichte gemacht worden. Denn das Urspringer Wasser läuft fast im freien Gefälle nach Amberg und nur für höhergelegene Stadtteile wurden Pumpanlagen eingebaut. Etwa zwanzig Jahre später beriet sich der Magistrat erneut: Das Wasserangebot aus den Urspinger Quellen reichte für die Men- schen und die Industrie nicht mehr aus. Also baute die Stadt Amberg bei Lengenlohe eine neue Wassergewinnungsanlage. 1948 stieg die Bevölkerung sprunghaft an. Um die erhöhte Nachfrage zu bedienen, speiste man das Wasser der Fürstenquelle ins öffentliche Netz. Es musste wegen Verunreinigungen allerdings stark gechlort werden. 1957 bohrte man auf dem jetzigen Siemensgelände einen Tiefbrunnen. Der neue Brunnen „Süd“ überbrückte die Durststrecke bis zum Bau einer besseren Gewinnungsanlage 1965: dem modernen Wasserwerk in Engelsdorf. Vom ersten Wasserwerk in Urspring bis zur modernen Anlage in Engelsdorf – wie sich die zentrale Trinkwasserversorgung entwickelte. Geschichte im Überblick 1892: Beginn der Bauarbeiten zum Einfassen der Quellen des Krumbachs in der Nähe von Urspring. 1893: Einweihung der zentralen Wasserversorgungsanlage. Das Wasser aus den eingefassten Quellen des Krumbachs bei Urspring wird zum Hochbehälter „Am Anger“ geleitet. 1914: Bau einer zweiten Wassergewinnungsanlage in Lengen- lohe. 1948: Einbindung der Fürstenquelle in die öffentliche Wasserver- sorgung. 1965: Einweihung des Wasserwerks in Engelsdorf mit fünf bis zu 140 Meter tiefen Brunnen in der Bodenwöhrer Senke. 2003: Beendigung der Restaurierung des Linden-, Kräuter- und Jesuitenbrünnerls jeweils zum „Tag des Wassers“. 2005: Erschließung von zwei neuen Brunnen für das Wasserwerk Engelsdorf. *Quelle: „Amberger Tageblatt vom 3.10.1893 Über 100-jährige Geschichte Wasser für Amberg www.stadtwerke-amberg.de Der WasserWanderWeg Dr. Stephan Prechtl, Geschäftsführer der Stadtwerke Amberg Flierl Druck KG, 92224 Amberg Kü mmersbruck www.flierl-druck.de

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Vom Lindenbrünnerl zum Alten Pump-werk: im Grünen wandern und erleben, wie die Wasserversorgung funktioniert.

Gesunder Durstlöscher Gerade wenn man sich viel bewegt, sollte man genug trinken. Und was würde sich auf dem WasserWanderWeg besser anbieten als Amberger Trinkwasser? Das Wasser besitzt eine so gute Qualität, dass es sich selbst für die Zubereitung von Säuglingsnahrung eignet. Daher: einfach vor dem Ausfl ug die Trinkfl aschen mit Leitungswasser füllen und ab und zu einen Schluck nehmen – so hat der Durst keine Chance!

Wenn Sie Fragen oder Anregungen zum WasserWanderWeg haben oder weitere Informationen zum Thema Wasser möchten, wenden Sie sich an unsere Berater im Kundenzentrum. Von mon-tags bis donnerstags, 7 bis 16.30 Uhr, und freitags von 7 bis 12 Uhr sind sie für Sie da, Telefon 09621 603-555.

Leitungswasser kann man in Amberg bedenkenlos trinken, denn die Stadtwerke sorgen für eine hohe Qualität

ImpressumHerausgeber: Stadtwerke Amberg GmbHGasfabrikstraße 1692224 AmbergTelefon 09621 603-450

Verantwortlich:Stadtwerke Amberg GmbHKaroline Gajeck-ScheuckGasfabrikstraße 16

Telefon 09621 603-450

Druckerei:

In Amberg gibt es zwei verschiedene Wasservorkommen: Quellwasser aus dem Urspringer Wald und Grundwasser aus dem Bereich der Bodenwöhrer Bucht. Die Bodenwöhrer Bucht schließt unter anderem das Gebiet um Engelsdorf und Hiltersdorf ein. Die Erdschichten (Sedimente) in dieser Gegend lagerten sich vor etwa 65 Millionen Jahren im Erdmittelalter, dem so genannten Mesozoikum, ab. Aus ihnen entstanden unter Einwirkung von Umweltfaktoren (Luft, Wasser, Mikroorganismen und Klima) Para- sowie Braunerden. Auf dem Weg in die Tiefe passiert das Wasser diese Böden, die eine niedrige bis mittlere Durchlässigkeit besitzen. So kann das nun gefi lterte Wasser durchaus mehrere Jahrzehnte benötigen, bevor es in dem Grundwasser leitenden Gesteinskörper – dem Aquifer – ankommt: Er bildet riesige unterirdische Reservoirs, welche die fünf Tiefbrunnen des Wasserwerks Engelsdorf anzapfen. Im Wasserwerk Engelsdorf erfolgt die Aufbereitung des ankommenden Rohwassers. Es durchläuft die Kaskaden und wird belüftet. Dabei bläst ein Luftstrahl die Kohlensäure aus. Um den Gleichgewichts-pH-Wert zu erreichen, gibt man dem Wasser Kalk zu und leitet es anschließend durch Sand- sowie Kiesfi lterbehälter. Die Filter halten Schwebstoffe, unter anderem Eisen- und Manganverbindungen, zurück. An einer Sicherheitsmessstelle prüfen Mitarbeiter des Wasser-

werks abschließend nochmals den pH-Wert, die Temperatur und andere Parameter, bevor das kostbare Nass, das knapp drei Viertel des Wasser-bedarfs in Amberg deckt, in das Trinkwassernetz geleitet wird. Ein Viertel des Wassers, das in Amberg verbraucht wird, stammt aus den Urspringer – sprich Krumbacher Quellen. Hier wird schon seit Beginn der zentralen Versorgung Wasser entnommen und zu einer Entsäuerungsanlage geleitet. Von hier aus gelangt es nach einer Qualitätsprüfung zum Hochbehälter „Am Anger“.

Statt einer aufwändigen Reinigung mit Chemie durchläuft das Amber-ger Trinkwasser also standardisierte Aufbereitungen, ermöglicht durch einen günstigen Wasserbildungsprozess. Um diesen Vorteil auch weiter nutzen zu können, wiesen die Stadtwerke zum Beispiel schon 1965 bei der Planung des Wasserwerks und der Tiefbrunnen Wasserschutzge-biete aus. Um die Grundlagen einer hochwertigen Wasserversorgung auch für künftige Generationen zu sichern, erwerben die Stadtwerke noch heute landwirtschaftliche Nutzgebiete in der Umgebung der Wasserförderung.

Die Stadtwerke sorgen für hochwertiges Trinkwasser. Woher das Wasser kommt bevor es aus dem Hahn fl ießt, lesen Sie hier.

Vom Wandern hungrig und durstig? Die Bergwirtschaft Amberg, Auf dem Mariahilfberg 2, eignet sich hervorra-gend für einen „Einkehr-Schwung“. Montags ist (außer an Feiertagen) Ruhetag. An allen anderen Wochen-tagen können Sie leckere Speisen und Getränke genießen!

Rund um die Amberger Trinkwasserversorgung

Schon gewusst?

Stadtwerke-Tipp

VorwortSehr geehrte Besucherinnenund Besucher,

woher kommt unser Trinkwasser?

Auf diese Frage ergeht häufi g die lapidare Antwort „Aus dem Wasser-hahn“. Wasser ist schließlich stets in ausreichender Menge und guter Qualität an jedem Waschbecken verfügbar. Weitgehend unbekanntsind die regionalen und technischen Voraussetzungen hierzu.

Mit dieser Wanderkarte lade ich Amberger und Besucher der Stadt ein, auf den Spuren der Trinkwasserversorgung zu gehen und dabei zu erfahren, wie eng die Qualität des Trinkwassers mit unseren Lebensräumen verknüpft ist.

Viel Vergnügen beim Wandern wünscht Ihnen

Dr. Stephan Prechtl

„...Verlasst ihr klaren Fluthen des Krumbächleins die Bahnen, die ihr auf Geheiß der Natur seit Jahrtausenden gezogen ... gebt auf die mühltrei-bende Thätigkeit und seid fortan dienstbar einem höheren Zwecke, dienstbar der Gesundheit der ganzen Stadt...*“, mit diesen Worten nahm Oberingenieur Heinrich Kullmann am 2. Oktober 1893 die zen- trale Wasserversorgungsanlage in Betrieb. Mit deren Bau wurde etwa ein Jahr zuvor begonnen. Schon 1872 hatte sich der Magistrat der Stadt Amberg mit der Trinkwasserfrage beschäftigt, nachdem im 19. Jahrhun-dert Wissenschaftler wie Max von Pettenkofer sich für mehr Hygiene, gegen Cholera und Seuchen einsetzten. Bisher wurden die Menschen über das Lindenbrünnerl und etwa 42 öffentliche Schöpfbrunnen

versorgt. Doch die Qualität des Wassers ließ zu wünschen übrig, neben den Brunnen standen Misthaufen. Die Stadt führte Wasseruntersu-chungen durch und prüfte Projekte. Ursprünglich hatte man überlegt, Amberg aus der Fürstenquelle zu versorgen, entschied aber später, das Quellwasser aus Urspring über acht Kilometer nach Amberg zum Hochbehälter „Am Anger“ zu leiten. Der Vorteil der günstigeren Förderung an der Fürstenquelle wäre durch die Kosten, die durch den Einsatz von Pumpen entstanden wären, wieder zunichte gemacht worden. Denn das Urspringer Wasser läuft fast im freien Gefälle nach Amberg und nur für höhergelegene Stadtteile wurden Pumpanlagen eingebaut. Etwa zwanzig Jahre später beriet sich der Magistrat erneut: Das Wasserangebot aus den Urspinger Quellen reichte für die Men-schen und die Industrie nicht mehr aus. Also baute die Stadt Amberg bei Lengenlohe eine neue Wassergewinnungsanlage. 1948 stieg die Bevölkerung sprunghaft an. Um die erhöhte Nachfrage zu bedienen, speiste man das Wasser der Fürstenquelle ins öffentliche Netz. Es musste wegen Verunreinigungen allerdings stark gechlort werden. 1957 bohrte man auf dem jetzigen Siemensgelände einen Tiefbrunnen. Der neue Brunnen „Süd“ überbrückte die Durststrecke bis zum Bau einer besseren Gewinnungsanlage 1965: dem modernen Wasserwerk in Engelsdorf.

Vom ersten Wasserwerk in Urspring bis zur modernen Anlage in Engelsdorf – wie sich die zentrale Trinkwasserversorgung entwickelte.

Geschichte im Überblick1892: Beginn der Bauarbeiten zum Einfassen der Quellen des

Krumbachs in der Nähe von Urspring.

1893: Einweihung der zentralen Wasserversorgungsanlage. Das Wasser aus den eingefassten Quellen des Krumbachs bei Urspring wird zum Hochbehälter „Am Anger“ geleitet.

1914: Bau einer zweiten Wassergewinnungsanlage in Lengen-lohe.

1948: Einbindung der Fürstenquelle in die öffentliche Wasserver-sorgung.

1965: Einweihung des Wasserwerks in Engelsdorf mit fünf bis zu 140 Meter tiefen Brunnen in der Bodenwöhrer Senke.

2003: Beendigung der Restaurierung des Linden-, Kräuter- und Jesuitenbrünnerls jeweils zum „Tag des Wassers“.

2005: Erschließung von zwei neuen Brunnen für das Wasserwerk Engelsdorf. *Quelle: „Am

berger Tageblatt vom 3.10.1893

Über 100-jährige Geschichte

Wasser für Amberg

www.stadtwerke-amberg.de

Der WasserWanderWeg

Dr. Stephan Prechtl,Geschäftsführerder Stadtwerke Amberg

WasserwanderKarte2008_vb.indd 2 14.02.2008 12:24:16 Uhr

Flierl Druck KG,

92224 Amberg

Kü mmersbruck

www.flierl-druck.de

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Lindenbrünnerl Der Amberger Chronist Wiltmaister (1706 bis 1784) berichtet in seiner Chronik von der ältesten Versorgungseinrichtung, gespeist aus diesem Brunnen. Holzrohre wurden zum kurfürstlichen Schloss und zum Regierungsviertel verlegt, um die Herrschaften mit klarem Wasser zu versorgen.

Auf gleicher HöheEinem römischen Einser gleicht die Markierung in der Pfl asterung des Weges: Diese Stelle ist so hoch wie die St. Martinsturmspitze. Die Position der Hochbehälter erklärt, wie der Wasserdruck für die einzelnen Häuser in der Stadt entsteht.

Kräuterbrünnerl Dort, wo sich heute die Wallfahrtskirche und das Kloster befi nden, stand früher eine Burg. Der Amberger Historiker Schönwerth schrieb, dass die Burgbewohner aus dem Kräuterbrünnerl ihren täglichen Wasserbedarf deckten.

Am Wegesrand

Auf der WasserwanderungHochzonenbehälterDer Hochbehälter der Hochzone fasst 500 Kubik-meter Wasser und befi ndet sich etwa 525 Meter über Normalnull. Er dient ausschließlich zur Versorgung der höchstgelegenen Haushalte am Mariahilfberg in Amberg. Insgesamt haben alle fünf Hochbehälter ein Volumen von 13 000 000 Litern Wasser.

Jesuitenbrünnerl Im Jesuitenkolleg (Maltesergebäude) brauten schon Ende des 17. Jahrhunderts die Patres Bier. 1746 baute man eine Holzwasserleitung zum Kolleg, damals fl oss allerdings wesentlich mehr Wasser. Verwendet wurde das kühle Nass bis 1893 zum Bierbrauen.

Hinweisschilder Schilder, wie man sie überall in der Stadt vorfi ndet: Sie weisen auf Schieber (blau) beziehungsweise Hydranten (weiß mit roter Umrandung) unter der Straßendecke hin. Damit man die Deckel etwa bei geschlossener Schneedecke orten kann, sind die Abstände vom Standpunkt des Schildes aus beziffert.

Alter Mittelzonen-BehälterDer alte Wasserhochbehälter, erbaut 1929, sollte schon abgerissen werden. Dann fanden die Stadt-werke in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzbund eine neue Verwendung: als Behausung von Fleder-mäusen. Die Stadtwerke sponserten den Einbau der Nistkästen.

Hochbehälter „Mittelzone“Er ist einer von insgesamt sechs Wasserhochbehäl-tern in Amberg. Die Stadtwerke ließen ihn 1994 bauen, weil der ganz in der Nähe befi ndliche alte Wasserhochbehälter nicht mehr renovierungsfähig war. Der Hochbehälter fasst 2500 Kubikmeter.

Ehemaliges Pumpwerk „Am Anger“1893 war die Geburtsstunde einer fl ächendeckenden Trinkwasserversorgung für ganz Amberg – das Pumpwerk „Am Anger“ ging in Betrieb. Heute nutzen die Stadtwerke noch den Wasserhochbehälter. Das Pumpwerk selbst blieb als Museum erhalten.

Folgen Sie einfach diesen Hinweisschil-dern und erleben den WasserWanderWeg!

Sie starten am Lindenbrünnerl (1) und steigen über die Lindenallee zum Mariahilfbergweg auf. Dann biegen Sie links in Richtung Philosophenweg ein und gehen weiter bis rechts der Stufenweg zum Berg hoch führt – diesem folgen Sie. Im Pfl aster des Weges kann man eine römische Eins (2) entdecken. Diese Stelle befi ndet sich auf gleicher Höhe mit der Spitze des Kirchturms der St. Martin Kirche. Daher verwundert es nicht weiter, dass vier von insgesamt fünf Hochbehältern, die rund um den Mariahilfberg liegen, für ausreichend Wasserdruck zur Versorgung der Stadt sorgen. Am Ende des Stufenweges belohnt Sie ein herrlicher Blick über Amberg für die Mühen. Nun folgen Sie der Markierung in Richtung Mariahilfberg und überqueren den Bergpark-platz. Links sehen Sie das im neuen Glanz erstrahlende alte Forsthaus und wandern dann rechts der Beschilderung nach weiter. Alsbald begeben Sie sich links auf einen Waldweg, der talwärts zum Kräuterbrünnerl (3) führt. Von hier aus geht es bergan zum nächsten Ziel, dem „Hochzonenbehäl-ter“ (4). Wenn Sie diesen erreicht haben, gehen Sie einfach der Beschilderung nach und gelangen so auf den Aschacher Weg. Diesen links weiter gewandert, stehen Sie bald vor dem Jesuitenbrünnerl (5). Setzen Sie die Tour auf dem Aschacher Weg fort und entdecken an einer Wegegabelung die Schilder (6) der Wasserversorgung. Oberhalb davon sehen Sie den alten ausgedienten Mittelzonen-Behälter (7), der heute den Fledermäusen als Unterschlupf dient. Langsam nähert sich der WasserWanderWeg seinem Ende. Wer sich den neuen Mittelzonenbehälter (8) angucken möchte, passiert einfach den alten Hochbehälter. Ansonsten führt der Rundwanderweg ab der Wegegabelung (einfach an der Markierung orientieren) in Richtung Philosophenweg zum Ausgangspunkt der Stufentreppe und zur Lindenallee.Für „Vielwanderer“ bietet sich noch ein Abstecher an in Richtung Gartenanlage „Am Anger“ bis zum Wasserwerk-Museum mit historischem Wasserhochbehälter (9). Folgen Sie der Beschilderung, so gelangen Sie zu der Bahnunterfüh-rung nahe Bus-, Bahnhof und Innenstadt Amberg (siehe gestrichelte Linie in der Karte).

Hier geht´s lang!Genießen Sie eine Tour durch Amberg, die schöne Umgebung und erfahren Sie etwas über die Wasserversorgung.

Wie weit muss man laufen?

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Für den kürzeren, etwa sechs Kilometer langen Rundwegbenötigt man rund eineinhalb Stunden reine Gehzeit.

WasserWanderWegnormale Strecke

WasserWanderWegverlängerte Strecke