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Entwicklungspolitisches Landesnetzwerk Rheinland-Pfalz Rundbrief Bildung ...................... 3 Frauenrechtlerin Necla Kelek über Integration RENN.Los! Auftakt des Netzwerkes Mitglieder .................... 4 Bolivien-Partnerschaft, CCG, Dumela e.V., Eisenberger Hilfsverein, Mali-Hilfe e.V., Solidaritätskreis Westafrika, Suni e.V., Weltladen Linz ELAN wählt neuen Vorstand: Mitglieder wollen das Promotor*innenprogramm über 2018 hinaus 2/ 2017 Eine-Welt-Promotor*innen ....... 5 Steuerflucht im Bergbausektor Trier: fair fashion days Zeichen gegen Kinderarbeit setzen Beschaffung und Fairer Handel . . 6-7 5. Fachtagung IT-Beschaffung Weltläden formulieren Visionen Faire Kommunen in Rheinland-Pfalz Mainz und Trier Fairtrade-Towns von Juliane Bischof „Wir können stolz auf die Entwicklung unseres Landesnetzwerkes sein“ resümierte Vorstands- vorsitzender Dr. Florian Pfeil. Er blickte zurück auf zahlreiche gelungene Projekte, die Erweite- rung des Eine-Welt-Promotor*innenprogramms und die Einführung von RENN. Neun neue Mitgliedsorganisationen verdeutlichen, wie schnell das Netzwerk wächst. Auf der Mitglie- dersammlung am 9. Juni 2017 im Kolpinghaus Warsberger Hof in Trier wählten die ELAN-Mit- glieder einen neuen Vorstand, ließen das ver- gangene Jahr Revue passieren und blickten auf die Vorhaben 2018. Neben Dr. Florian Pfeil von der Fridtjof-Nan- sen-Akademie für politische Bildung in In- gelheim, der in seinem Amt als Vorsitzen- der bestätigt wurde, wählten die Mitglieder des Landesnetzwerkes Helmut Törner-Roos vom Zentrum Ökumene der Evangelischen Kirchen in Hessen und Nassau und Kur- hessen-Waldeck zum stellvertretenden Vor- sitzenden. Achim Dührkoop, Evangelische Kirche im Rheinland, wurde in seinem Amt als Schatzmeister bestätigt. Luzeyi Kuelus- ukina, Lisungi e.V., Gaspard Ngarambe vom Verein Rediscovering Rwanda in Mainz, Lud- wig Kuhn von der Diözesanstelle Weltkir- che im Bistum Trier und Dr. Hartmut Hei- denreich, Panal e.V., wurden erneut in den Vorstand gewählt. Neu in den Vorstand berufen wurde Cordula Hamburger von der Initiativgruppe Eine Welt Speyer. Ein herzliches Dankeschön richteten Geschäftsstelle und neuer Vorstand an die scheidende stellvertretende Vorsitzende Stefa- nie Bartlett vom Weltladen Unterwegs, Mainz. Die Kassenprüfer Jürgen Dunst, Evangeli- sche Kirche in der Pfalz und Manfred The- sing, Vorsitzender des Katholikenrats im Bis- tum Trier und Netzwerk am Turm e.V. wurden im Amt bestätigt. Die Mitglieder berichteten von Erfolgen ihrer Arbeit und dankten der Förderung durch Lotto Rheinland-Pfalz. Un- terstützung wünschen sich die Vereine bei der Werbung junger Engagierter. Hans Wachs vom Eine Weltladen am 50. Breiten- grad in Wittlich sprach sich für eine langfristi- ge finanzielle Förderung des Promotor*innen- Programms in Rheinland-Pfalz aus, denn entwicklungspolitisches Engagement brau- che qualifizierte Beratung, Förderung und Begleitung. Die Mitgliederversammlung be- grüßte das von Bund und Land aufgelegte Eine-Welt-Promotor*innenprogramm und ap- pellierte an die politisch Verantwortlichen in Land und Bund, dieses wichtige Programm auch über 2018 hinaus langfristig zu fördern. Mitglieder, Vorstand und Geschäftsstelle nehmen die Impulse aus der Mitgliederver- sammlung für ihre anstehenden Projekte mit und gehen so gestärkt in ein weiteres Jahr voller ELAN. ELAN-Jahrestagung 2017: Vielfalt in einer transkultu- rellen Gesellschaft Paola Fabbri Lipsch, Referentin für interkul- turelle Personal- und Organisationsentwick- lung des Zentrums Ökumene der EKHN und EKKW, eröffnete die ELAN Jahrestagung am 10. Juni mit einem Vortrag zur „Bildungs- arbeit für Toleranz und Vielfalt“. Denn nicht nur als entwicklungspolitisch Engagierte, sondern auch in unserer alltäglichen Lebens- welt beschäftigen wir uns direkt und indi- rekt mit den Themen Toleranz und Vielfalt. Fabbri Lipsch erläuterte die Etappen der multikulturellen Gesellschaft: Angefangen mit der Gastarbeiter*innenbewegung in den 50er Jahren, als noch eine Rückkehr eben- dieser angestrebt wurde, über die positive Bewertung der Vielfalt in den 2000ern, bis hin zur Willkommenskultur als eine ernst- hafte Haltung der Zivilgesellschaft. Der Begriff Multikulturalität beschreibt die Begegnung von Kulturen. Vor dem Hinter- grund der Zuwanderungen trifft dieser heu- te so nicht mehr zu, vielmehr greift das Konzept der Transkulturalität: Viele Aspek- te kennzeichnen und prägen eine Person, deshalb begegnen sich nicht Kulturen son- dern Menschen. Die Friedrich-Ebert-Stiftung veröffentlich- te die Studie „Gespaltene Mitte Feindselige Zustände – Rechtsextreme Einstellungen in Deutschland 2016“. Sie verdeutlicht, dass sich die deutsche > weiterlesen auf Seite 2 v.l.n.r: Achim Dührkoop, Helmut Törner-Roos, Dr. Florian Pfeil, Luzeyi Kuelusukina, Gaspard Ngarambe und Ludwig Kuhn; es fehlen Cordula Hamburger und Dr. Hartmut Heidenreich.

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Entwicklungspolitisches Landesnetzwerk Rheinland-Pfalz

RundbriefBildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3Frauenrechtlerin Necla Kelek über Integration RENN.Los! Auftakt des Netzwerkes

Mitglieder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4Bolivien-Partnerschaft, CCG, Dumela e.V., Eisenberger Hilfsverein, Mali-Hilfe e.V., Solidaritätskreis Westafrika, Suni e.V., Weltladen Linz

ELAN wählt neuen Vorstand: Mitglieder wollen das Promotor*innenprogramm über 2018 hinaus

2/2017Eine-Welt-Promotor*innen . . . . . . . 5Steuerflucht im Bergbausektor Trier: fair fashion days Zeichen gegen Kinderarbeit setzen

Beschaffung und Fairer Handel . . 6-75. Fachtagung IT-BeschaffungWeltläden formulieren VisionenFaire Kommunen in Rheinland-PfalzMainz und Trier Fairtrade-Towns

von Juliane Bischof

„Wir können stolz auf die Entwicklung unseres

Landesnetzwerkes sein“ resümierte Vorstands-

vorsitzender Dr. Florian Pfeil. Er blickte zurück

auf zahlreiche gelungene Projekte, die Erweite-

rung des Eine-Welt-Promotor*innenprogramms

und die Einführung von RENN. Neun neue

Mitgliedsorganisationen verdeutlichen, wie

schnell das Netzwerk wächst. Auf der Mitglie-

dersammlung am 9. Juni 2017 im Kolpinghaus

Warsberger Hof in Trier wählten die ELAN-Mit-

glieder einen neuen Vorstand, ließen das ver-

gangene Jahr Revue passieren und blickten auf

die Vorhaben 2018.

Neben Dr. Florian Pfeil von der Fridtjof-Nan-sen-Akademie für politische Bildung in In-gelheim, der in seinem Amt als Vorsitzen-der bestätigt wurde, wählten die Mitglieder des Landesnetzwerkes Helmut Törner-Roos vom Zentrum Ökumene der Evangelischen Kirchen in Hessen und Nassau und Kur-hessen-Waldeck zum stellvertretenden Vor-sitzenden. Achim Dührkoop, Evangelische Kirche im Rheinland, wurde in seinem Amt als Schatzmeister bestätigt. Luzeyi Kuelus-ukina, Lisungi e.V., Gaspard Ngarambe vom Verein Rediscovering Rwanda in Mainz, Lud-wig Kuhn von der Diözesanstelle Weltkir-che im Bistum Trier und Dr. Hartmut Hei-denreich, Panal e.V., wurden erneut in den Vorstand gewählt. Neu in den Vorstand berufen wurde Cordula Hamburger von der Initiativgruppe Eine Welt Speyer. Ein herzliches Dankeschön richteten Geschäftsstelle und neuer Vorstand an die scheidende stellvertretende Vorsitzende Stefa-nie Bartlett vom Weltladen Unterwegs, Mainz. Die Kassenprüfer Jürgen Dunst, Evangeli-sche Kirche in der Pfalz und Manfred The-sing, Vorsitzender des Katholikenrats im Bis-tum Trier und Netzwerk am Turm e.V. wurden im Amt bestätigt. Die Mitglieder berichteten von Erfolgen ihrer Arbeit und dankten der Förderung durch Lotto Rheinland-Pfalz. Un-terstützung wünschen sich die Vereine bei der Werbung junger Engagierter.

Hans Wachs vom Eine Weltladen am 50. Breiten-grad in Wittlich sprach sich für eine langfristi-ge finanzielle Förderung des Promotor*innen-Programms in Rheinland-Pfalz aus, denn entwicklungspolitisches Engagement brau-che qualifizierte Beratung, Förderung und Begleitung. Die Mitgliederversammlung be-grüßte das von Bund und Land aufgelegte Eine-Welt-Promotor*innenprogramm und ap-pellierte an die politisch Verantwortlichen in Land und Bund, dieses wichtige Programm auch über 2018 hinaus langfristig zu fördern.Mitglieder, Vorstand und Geschäftsstelle nehmen die Impulse aus der Mitgliederver-sammlung für ihre anstehenden Projekte mit und gehen so gestärkt in ein weiteres Jahr voller ELAN.

ELAN-Jahrestagung 2017: Vielfalt in einer transkultu-rellen GesellschaftPaola Fabbri Lipsch, Referentin für interkul-turelle Personal- und Organisationsentwick-lung des Zentrums Ökumene der EKHN und EKKW, eröffnete die ELAN Jahrestagung am 10. Juni mit einem Vortrag zur „Bildungs-

arbeit für Toleranz und Vielfalt“. Denn nicht nur als entwicklungspolitisch Engagierte, sondern auch in unserer alltäglichen Lebens-welt beschäftigen wir uns direkt und indi-rekt mit den Themen Toleranz und Vielfalt.Fabbri Lipsch erläuterte die Etappen der multikulturellen Gesellschaft: Angefangen mit der Gastarbeiter*innenbewegung in den 50er Jahren, als noch eine Rückkehr eben-dieser angestrebt wurde, über die positive Bewertung der Vielfalt in den 2000ern, bis hin zur Willkommenskultur als eine ernst-hafte Haltung der Zivilgesellschaft. Der Begriff Multikulturalität beschreibt die Begegnung von Kulturen. Vor dem Hinter-grund der Zuwanderungen trifft dieser heu-te so nicht mehr zu, vielmehr greift das Konzept der Transkulturalität: Viele Aspek-te kennzeichnen und prägen eine Person, deshalb begegnen sich nicht Kulturen son-dern Menschen. Die Friedrich-Ebert-Stiftung veröffentlich-te die Studie „Gespaltene Mitte Feindselige Zustände – Rechtsextreme Einstellungen in Deutschland 2016“. Sie verdeutlicht, dass sich die deutsche > weiterlesen auf Seite 2

v.l.n.r: Achim Dührkoop, Helmut Törner-Roos, Dr. Florian Pfeil, Luzeyi Kuelusukina, Gaspard Ngarambe und Ludwig Kuhn; es fehlen Cordula Hamburger und Dr. Hartmut Heidenreich.

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ELAN-Rundbrief 2/2017 ELAN2

gegenüber Asylsuchenden stiegen. An die-ser Stelle muss die interkulturelle und po-litische Bildungsarbeit ansetzen: Bewusst-sein für kollektive Stereotype und Vorurteile schaffen, über die komplexe vielfältige Ge-sellschaft aufklären und Populismus entzau-bern. Die Referentin schloss mit dem Fazit: Die Anerkennung von Vielfalt sollte Ziel ent-wicklungspolitischer Bildungsarbeit sein.•

Gesellschaft polarisiert. Zwar steht eineklare Mehrheit für demokra-tische Werte ein, befürwortet die Aufnah-me von Geflüchteten und 45% der Befragten würden sich bei Demonstrationen gegen Ras-sismus engagieren. Jedoch würde sich eine Minderheit (7%), die es nicht zu unterschät-zen gilt, an einer Demonstration gegen Zu-wanderung beteiligen. Auch die Vorurteile

Am 31. August 2016 überreichte Jürgen Häfner,

Geschäftsführer von Lotto Rheinland-Pfalz, der

ELAN Geschäftsführerin Barbara Mittler einen

Scheck über 90.440 Euro. Hiermit können Ini-

tiativen in Rheinland-Pfalz entwicklungspoli-

tische Projekte im In- und Ausland umsetzen.

Zwei Mitgliedsorganisationen stellten dann auch ihre Projekte den geladenen Gästen aus Nichtregierungsorganisationen, Lot-togremien und der Politik vor. Der Verein Nwanne di Namba – Freunde in der Fremde – renovierte Klassenräume in Nigeria und er-

Danke Lotto Rheinland-Pfalz! 90.440 Euro für entwicklungspolitische Projekte in Rheinland-Pfalz

Cordula Hamburger stellt sich vorMein Name ist Cordula Hamburger. Ich lebe in Speyer, bin verheiratet und habe zwei erwachse-ne Kinder. Beruflich orga-nisiere ich zum einen den kaufmännischen Bereich der ergotherapeutischen Praxis meines Mannes und zum anderen ar-beite ich beim Kinderschutzbund. Seit vielen Jahren bin ich im Vorstand der Initiativgrup-pe Eine Welt Speyer e.V., dem Trägerverein des Weltladens Speyer, aktiv. Meine Arbeits-felder sind die Außenvertretung, politische Kampagnenarbeit, lokale und regionale Ver-netzung, wie in der Steuerungsgruppe Fair-trade-Stadt Speyer und dem Speyerer Bünd-nis für gerechten Handel.Gerne möchte ich als neues Vorstandsmitglied meine Erfahrungen aus der Arbeit in den ver-schiedenen Bereichen des Fairen Handels in das Entwicklungspolitische Landesnetzwerk Rheinland-Pfalz einbringen und dazu mit-tun, politisches Gehör zu finden und Verän-derung mitzugestalten.•

Ruben Alava stellt sich vorAls neuer Koordinator des Promotor*innenprogrammes bin ich künftig zusam-men mit Barbara Mittler der Ansprechpartner der Promotor*innen. Ich bin 43 Jahre alt und in Ecuador geboren. Seit 2016 woh-ne ich mit meiner Familie in Darmstadt. Mei-ne Frau ist Deutsche und mein kleiner Sohn (3 Monate) hat beide Staatsbürgerschaften.Es freut uns sehr, dass er beide Länder ken-nenlernen wird und sich in beiden Kulturen entwickeln kann. Ich hatte früh Interesse an lokalen und internationalen politischen Ent-wicklungsthemen. Deswegen habe ich Jura, Po-litik und Sozialwissenschaften studiert. Bevor ich in Deutschland angekommen bin, arbeite-te ich als politischer und juristischer Berater und hatte die letzten Jahre die wunderbare Möglichkeit, mit vielfältigen Entwicklungs-themen im Rahmen verschiedener Kooperati-onen zu arbeiten. Ich hatte viel Kontakt mit Good Governance-Themen in Lateinamerika und habe gelernt, dass Armut und Unterent-wicklung nicht nur die Folgen von Ressourcen-mangel sind, sondern tatsächlich die Konse-quenzen der unüberschaubaren ungeregelten Beziehungen zwischen dem Staat (insbeson-dere zwischen seinen eigenen Institutionen und Ebenen) und seinen Bürger*innen. Mei-ne Arbeit beschäftigte sich daher hauptsäch-lich mit der Unterstützung des politischen Dialogs, dem Aufbau von Kommunikations-brücken und Vernetzung. •

möglichte so zumeist Halb – oder Vollwai-sen in Nigeria eine Schulausbildung. Frau Otto von der Maximilian-Kolbe-Förderschu-le in Rheinbrohl und Frau Schaffer vom Po-litischen Arbeitskreis Schule e.V berichte-ten vom Projekt Grenzenlos. Hier erhalten Förderschüler*innen die Möglichkeit, am Weltgeschehen teilzuhaben. So können jährlich ca. 30 bis 40 entwick-lungspolitische Vorhaben dank Lotto Rhein-land-Pfalz umgesetzt werden! •

Monika Sauer (Sportbund Rheinland), Barbara Mittler (Geschäftsführerin ELAN), Jürgen Häfner (Geschäftsführer Lotto RLP), Ulrike Höfken (Umweltministerin RLP), Metke Lilienthal (Stiftung Natur und Umwelt) (Foto: Seydel)

Jahrestagung (Fotos: Werner Bühler)Mitgliederversamlung

> von Seite 1

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ELAN-Rundbrief 2/2017Bildung 3

Von Prof. Dr. Frank Bliss

„Wir wollen, dass jedes Kind ein Recht auf Kind-

heit hat. Kindergärten, Schulen und andere Aus-

bildungsstätten müssen Orte sein, in denen sich

jeder unabhängig von Geschlecht, kultureller Her-

kunft und Weltanschauung entwickeln kann“, so

der Appell der Menschenrechtsaktivistin Necla

Kelek auf dem Integrationsworkshop am 13. Juni

im Remagener Jugendbahnhof.

Eingeladen hatte der Arbeitskreis für entwick-lungspolitische Bildung e.V., an dem rund 20 Teilnehmer*innen aus Jugendarbeit, Schule und Integrationsprojekten teilnahmen. Seit Veröffentlichung ihres Bestsellers im Jahr 2005 „Die fremde Braut. Ein Bericht aus dem Inneren des türkischen Lebens in Deutschland“ setzt sich Frau Kelek vor allem gegen Kinderheirat ein, durch die jungen Mädchen nicht nur ihre Kindheit gestohlen, sondern auch oft ihr gan-zes Leben verbaut würde. Während die Kinder-ehe in Deutschland mittlerweile verboten ist, müsse man sich nun für die Rechte von Mäd-chen deutlich stärker einsetzen, so die Refe-rentin. Es dürfe nicht sein, dass Mädchen die

Teilnahme am schulischen Schwimmunterricht oder an Klassenfahrten verboten würde. „Dies durch unsere Gesellschaft zu akzeptieren be-deutet, ein völlig falsches Zeichen zu setzen“, so der Aufruf Keleks. Wir sollten nicht länger wegsehen und dadurch dazu beitragen, den Mädchen ihre Rechte vorzuenthalten. Für Necla Kelek sind diese Probleme daher keine reinen Integrationsschwierigkeiten, sondern offenkundige Menschenrechtsverlet-zungen, die nicht mit kulturellen Traditionen entschuldigt werden dürfen. Die rege Diskussion, in der es vor allem um praktische Fragen der Integration ging, mün-dete in der Idee, den Workshop nach den Som-merferien fortzusetzen. Der Integrationsworkshop wurde mithilfe des Bundesprogramms „Demokratie leben“ ermög-licht. Im Oktober wird im Rahmen der Veran-staltungsreihe Dr. Asfa-Wossen Asserate nach Remagen kommen. Der Großneffe des früheren äthiopischen Kaisers Haile Selassie lebt seit 40 Jahren in Deutschland und setzt sich für die Integration von Migrant*innen in Deutsch-land ein. •

Integration muss sein – aber wie?Deutliche Worte von Frauenrechtlerin Necla Kelek

Im Mai lud das RENN-Netz in Rheinland-Pfalz

und dem Saarland zu seiner Auftaktveranstal-

tung nach Birkenfeld ein. Der Einladung vom

Umwelt-Campus Birkenfeld, der Energieagen-

tur RLP, der Europäischen Akademie Otzen-

hausen und ELAN folgten 100 Teilnehmende.

Die Teilnehmenden tauschten sich am Start-tag des Netzwerkes über eine global nachhal-tige Entwicklung aus und die Möglichkeiten, daran mitzuwirken. Das Netzwerk will Akteure vernetzen, Wissensaustausch fördern, Politik mitgestalten und die 17 von den Vereinten Nationen verabschiedeten nachhaltigen Ent-wicklungsziele umsetzen.

RENN.Los! Auftakt des Nachhaltigkeitsnetz-werkes für das Saarland und Rheinland-Pfalz

Die Teilnehmer*innen sa-hen Hindernisse, die Nach-haltigkeitsziele umzuset-zen und forderten mehr Kohärenz und Kooperati-onen um die teils ambi-tionierten Ziele lokal und global zu erreichen. Das Engagement Einzelner rei-che nicht aus, sondern die Politik müsse durch neue Gesetze den Rahmen für die Umsetzung schaffen und mit gutem Beispiel voran gehen. Existierende Nachhaltigkeitsstrategien

müssten bekannter werden. Neue Formate, die eine breit angelegte Mitwirkung der Ge-sellschaft an politischen Prozessen ermögli-chen, müssten gefunden werden. Sarah Muntschick, zuständig für das Netzwerk RENN beim Entwicklungspolitischen Landes-netzwerk, stellte die Idee einer Vernetzungs-plattform für Nachhaltigkeitsakteure vor. Diese Plattform soll eine bessere und themenspe-zifische Vernetzung ermöglichen und wird voraussichtlich Mitte Oktober online gehen. Das Netzwerk RENN möchte zudem Möglich-keiten eröffnen, die Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Rheinland-Pfalz zu begleiten. •

Bilden mit ELAN mobil: Deutsch-russische JugendbegegnungJugendliche der deutsch-russischen Begeg-nungsgruppe der Sportjugend Rheinland-Pfalz schlüpften in einem Planspiel in die Rolle unterschiedlicher Länder des Globalen Sü-dens und des Globalen Nordens und übernah-men deren jeweilige Position im Welthandel. Indem sie weltweit unter Freihandelsbedin-gungen Waren und Dienstleistungen aus-tauschten, stellten sie schnell fest, dass der Welthandel von unfairen Bedingungen insbe-sondere für die sogenannten Entwicklungslän-der durchzogen ist. In einem abschließenden Gespräch diskutierten die Jugendlichen in-wieweit sie selbst auf gerechte Bedingungen im Welthandel Einfluss nehmen können. •[email protected]

Fachpromotorin Globales Lernen: Svenja Enke verabschiedet sichNach 3 Jahren ELAN zieht es mich weiter. Ich bedanke mich bei all den Aktiven in Rhein-land-Pfalz für die tolle Zusammenarbeit. Ob Fortbildungen für Lehrkräfte, das jährliche Fachforum Globales Lernen, der ACT! Eine-Welt-Schulpreis Rheinland-Pfalz oder das Pro-jekt „Schüler*innen im Gespräch mit Geflüch-teten“ – ohne Ihre Unterstützung wären diese Veranstaltungen und Projekte nicht möglich gewesen. Herzlichen Dank! Ich freue mich nun auf neue Herausforderungen: Ab September werde ich in der europäischen Geschäftsstel-le des Klima-Bündnis tätig sein. Somit entfer-ne ich mich weder inhaltlich noch geografisch sehr weit von ELAN und freue mich, wenn sich unsere Wege in Zukunft wieder kreuzen! •ab 1. 10. ist Timo Steinert Fachpromotor für Globales Lernen, [email protected]

Workshop: Qualität im Globalen Lernen in der Schule Für die Umsetzung des schulischen Bildungs-auftrags empfiehlt die Kultusministerkonferenz die Kooperation von Schulen und außerschu-lischen Akteuren. Zivilgesellschaftliche Bil-dungsanbieter verfügen über eine besonde-re Expertise im Feld entwicklungspolitischer Bildung. Lehrkräfte können mit Unterstüt-zung dieses externen Blicks curriculare In-halte vertiefen und Veränderungsprozesse in der „Organisation Schule“ anstoßen. Bei sol-cher Zusammenarbeit treffen jedoch zwei Orga-nisationsformen mit unterschiedlichen Zielen und Rahmenbedingungen aufeinander. Im dies-jährigen Fachforum werden die Rollen reflek-tiert und Synergien herausgearbeitet. Eingela-den sind Vertreter*innen von nichtstaatlichen Bildungsanbietern und kirchlichen Organisa-tionen in Rheinland-Pfalz, die sich im Globa-len Lernen engagieren sowie Lehrkräfte und Vertreter*innen aus den Ministerien. •Fachforum Globales Lernen 18. 10. 2017, 14–17.30 h, Mainz, Anmeldeschluss 11. 10.bei: [email protected], Info: [email protected]

Podium mit (von links) Michael Frein (Wirtschaftsministerium RLP), Markus Sauerhammer (Gründungsberater bei startnext), Ulrike Dausend (Netzwerk Entwicklungspolitik Saarland), Brigitte Bertelmann (Zentrum für gesellschaftliche Verantwortung) (Foto: Muntschick)

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ELAN-Rundbrief 2/2017 Mitglieder4

Bolivien-Partnerschaftswoche 2017: Das gemeinsame Haus schützen und aufbauen

Das Bistum Trier feierte gemeinsam mit sei-nen bolivianischen Partner*innen Ende Sep-tember die Bolivien-Partnerschaftswoche. Sie rückte unter dem Leitwort „Das gemein-same Haus: schützen und aufbauen“ das En-gagement der bolivianischen Partner*innen für die Bewahrung der Schöpfung und ein gutes Leben für Alle ins Blickfeld. Denn ob-wohl Bolivien nur für einen sehr geringen Teil der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich ist, ist es eines der Länder, die am stärksten unter den Folgen des Kli-mawandels zu leiden haben. Anfang dieses Jahres – hervorgerufen durch die schlimm-sten Dürre seit 25 Jahren – wurde die Was-serversorgung vielerorts stark rationiert oder eingestellt, ganze Seen trockneten aus. An-dernorts wurden durch Überschwemmungen schwere Schäden angerichtet. Die Partner-schaft unterstützt Initiativen und Projekte der bolivianischen Partner*innen, die sich auf kreative Weise und mit viel Motivation für einen Bewusstseinswandel und Umwelt-handeln einsetzen. Dies kann z.B. durch neue, nachhaltige Anbaumethoden in der Landwirtschaft geschehen, um die Lebens-grundlage der Menschen zu verbessern. We-gen der Auswirkungen des Klimawandels stehen gerade viele Kleinbauern vor immer größeren Herausforderungen. Mitglieder der Bolivianischen Bischofskonfe-renz waren im Bistum zu Gast, besuchten Pfar-reien und verschiedene Umweltinitiativen.•www.bolivienpartnerschaft.bistum-trier.de

Eisenberger Hilfsverein seit 20 Jahren in Kenia tätig

Was zunächst mit Schülerhilfe begann, mün-dete in den Wiederaufbau einer Grundschu-le für 650 Schüler im Busch bei Zigira, ca. 35 km von Mombasa, Kenia, entfernt. Der Eisenberger Verein wuchs und konnte 2009 eine Gesundheitsstation zur ambulanten Ge-sundheitsvor- und Fürsorge inklusive einer Entbindungsstation für Schüler*innen und 3000 meist sehr arme Menschen einrichten. Im Laufe der Jahre konnten Trinkwasser und Stromanschluss installiert und die Gebäude instandgehalten werden. Eine kleine, aber sehr nachhaltige Entwick-lungshilfe wird hier nicht zuletzt dank der Unterstützung der Aktivitäten durch BMZ-und ELAN/Lotto-Fördermittel möglich.•

Suni e.V. und Light for the Children qualifizieren sich für weltwärts

Der Verein Suni und die Light for the Child-ren Foundation haben sich gemeinsam für das weltwärts-Programm von Engagement Global qualifiziert. Im Rahmen eines Jugendaustau-sches besuchen sieben junge Erwachsene aus der Omaheke Region in Namibia Deutschland, um an einer Studien- und Begegnungsreise mit jungen Deutschen teilzunehmen. Für 2018 ist der Gegenbesuch in Namibia geplant. Ein herzliches Dankeschön für die Kofinanzie-rung des Projektes an ELAN. •www.lightforthechildren.com

Erfolgreiches Jahr für Projektar-beit von Dumela e.V.

Der Verein verfügte im Jahr 2016 über sei-ne bislang größte Fördersumme und un-terstützte so in Botswana im Kgothatso-Kinderhaus die Betreuung und Bildung für Aids-Waisen im Vorschulalter sowie das Pro-jekt Window of Hope, welches sich für Stra-ßenkinder engagiert. Für das Kinderhaus gelang es dem Vorstand erstmals über ELAN Drittmittel einzuwerben und damit die Ei-genmittel des Vereins fast zu verdreifachen. Außerdem unterstützte Dumela erneut ein Katastrophenhilfe-Projekt der Women‘s En-vironment and Development Organisation zur Linderung der Folgen des Erdbebens in Nepal. Erstmals organisierte der Verein Un-terrichtsmaterial für Kinder in libanesischen Flüchtlingscamps.•www.dumela.net

Ein Jahr Bildungsreferent in Linz

Karl Hermann Amthauer, Pädagoge im Ruhestand, ist seit Juli 2016 Bildungs-referent für Fairen Handel des Vereins Eine-Welt Linz e.V. Seine Aufgaben sind die Ausarbeitung, Organi-sation und Durchführung von entwicklungspolitischen Bildungskon-zepten für Schulen und Erwachsene, die Kon-taktpflege zu Schulen, Vereinen, Bildungs-einrichtungen, Firmen und Senioren sowie Vorträge und Informationsveranstaltungen zu Themen des Fairen Handels.Amthauer hält Vorträge bei Senioreneinrich-tungen, führt Projekte mit Grundschulen und weiterführenden Schulen durch und stellt sich und sein Aufgabengebiet bei Fachkon-ferenzen sowie Bildungseinrichtungen vor.Er wird vom Verein Eine-Welt Linz e.V. beschäf-tigt und durch ELAN gefördert. •www.weltladen-linz.de

Land als Spekulationsobjekt

Landgrabbing ist ein Thema vieler Nichtre-gierungsorganisationen: Vor allem ihre Part-nerorganisationen im Süden setzen sie über brutalste Praktiken der Land-Vertreibung in Kenntnis. Das Land dient Unternehmen und Staaten zum Rohstoffabbau für Infrastruktur-projekte wie Staudämme, als Spekulations-objekt oder zum Anbau für Tierfutter oder Nahrungsmittel für andere Länder. Die Pra-xis der Landnahme betrifft maßgeblich Brasi-lien. Dr. Fábio Pitta, von der Universität São Paulo und wissenschaftlicher Mitarbeiter der NGO Rede Social de Justiça e Direitos Huma-nos informiert. •20. 10., 16–19.30 Uhr, Mainz, Landeszentrale für politische Bildung, Mitveranstalter: Ökume-nisches Netz Rhein-Mosel-Saar und Pax Christi

Die Mannschaft des CCG; Foto: CCG

Der diesjährige Rhein-Mini-Marathon, eine Kooperation der Cameroonian Com-munity of Germersheim e.V. (CCG) und der Stadt Germersheim, fand unter dem Motto „Lauf der Vielfalt“ am 25. Juni statt. Erst-mals wurde ein Schüler*innenlauf durch-geführt. Auch kulinarische Spezialitäten aus Kamerun und Nigeria, Tanz- und Mu-sikeinlagen durften bei der Veranstaltung nicht fehlen. Der ehemalige Bundesliga-Pro-fifußballspieler Werner Hofmann begeister-te Jung und alt mit Fußballkunststücken. Zu ihrer großen Freude erhielten die Kin-der Fußbälle und Trikots. Mit einem Teil der Erlöse des Marathons wird der Bau einer Schule in Sangbarala (Guinea) unterstützt.

Von links: Götz Krieger (Vizepräsident Soli-daritätskreis Westafrika e.V.), Michael und Karl-Wilhelm Simonis (Foto: H. Thormeyer)

Der Solidaritätskreis Westafrika e.V. wurde für den Respekt! Der Volksfreund-Ehrenamtspreis“ vorgeschlagen. Der Ver-ein finanziert derzeit mehrere große Pro-jekte in Burkina Faso: In dem Land sollen bis 2018 164 Grundschulen und 206 Col-lèges errichtet und damit 135.000 neue Schulplätze für Kinder geschaffen sowie circa 150 Brunnen für 18 Millionen Euro gebohrt werden.

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ELAN-Rundbrief 2/2017Eine-Welt-Promotor*innenprogramm

Der BUND Koblenz und der Weltladen Koblenz

luden am 5.Juli zu einem Vortrag von Benja-

min Pütter ein. Der Kinderrechtsexperte berät

das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“. Er

reist seit vielen Jahren in Länder, in denen –

obwohl verboten – Kinderarbeit alltäglich ist.

Immer noch arbeiten Millionen von Kindern

unter schlechten Bedingungen für Waren, die

wir konsumieren.

Pütter gab einen Einblick, was unter Kinder-arbeit zu verstehen ist. Auch in seinem neu-en Buch „Kleine Hände – Großer Profit. Kin-derarbeit – Welches ungeahnte Leid sich in unserer Warenwelt verbirgt“ beschreibt er die Arbeitsbedingungen von Kindern auf Müllhal-

Zeichen gegen Kinderarbeit setzen: Ein Kinderarbeitsexperte berichtet

den, in der Produktion von Räucherstäbchen, Zigaretten, Teppichen sowie in Steinbrüchen. Beim Arbeits- und Gesundheitsschutz gibt es oftmals gravierende Mängel. Pütter zeigte Bil-der von Kindern, die in Steinbrüchen ohne festes Schuhwerk, Atem-, Gehör- und Augen-schutz arbeiten. Die gesundheitlichen Folgen sind verheerend.Der Referent setzt sich insbesondere für Maß-nahmen ein, die das Einkommen der Eltern erhöhen, damit Familien nicht auf arbeiten-de Kinder angewiesen sind. Damit versucht er, ihnen den Weg zu Schulbildung zu ebnen.Der BUND macht sich in Zusammenarbeit mit ELAN für eine Veränderung des Bestattungs-gesetzes in Rheinland-Pfalz stark. Kommunen

sollen die Möglichkeit bekommen, ihre Fried-hofssatzungen so zu ändern, dass Grabsteine aus ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen nicht mehr auf Friedhöfen aufgestellt werden dür-fen. Die Alternative? Grabsteine aus Europa oder Steine mit einem Gütezeichen.Auch wir können unseren Beitrag mit einem bewussteren Konsum leisten und uns vorab in-formieren, wie unsere Waren produziert wer-den. www.siegelklarheit.de gibt Auskunft, wel-che ökologischen und sozialen Standards bei den einzelnen Siegeln beachtet werden. •Kontakt: Achim Trautmann (Regionalpromotor öko-soziale Beschaffung, BUND Koblenz)[email protected]. 0261/97 35 38 42

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Eine-Welt-Promotorin in Trier: fair fashion days

von Niko Beckert

Eine der vielen Ursachen für die Armut roh-

stoffreicher Länder ist die Steuerflucht inter-

nationaler Bergbaukonzerne. Schätzungen der

UN und der Weltbank besagen, dass diese Län-

der jährlich einen mittleren zwei- bis dreistel-

ligen Milliarden-Betrag verlieren.

Die Steuervermeidung liegt für die afri-kanischen Staaten in einem ähnlichen Bereich wie die offiziellen finanziellen Mittel, die in diese Länder fließen. Kurz: Wer über die Finanzierung der Nachhaltigkeitsziele spricht, darf über Steuervermeidung im Bergbausektor nicht schweigen.Die internationalen Bergbaukonzerne rechnen ihre Gewinne klein und verlagern diese in Nied-rig-Steuerländer. Zudem nutzen sie Doppelbe-steuerungsabkommen, um Gast- und Heimat-

FÖJlerinnen wurde eine Bestands-analyse in den Arbeitsfeldern des Forstamtes durchgeführt und diese auf eine nachhaltige Wirtschafts-weise hin überprüft. Die Ergeb-nisse führten zu einer langfri-stigen Nachhaltigkeitsstrategie. Die Erkenntnisse werden der Be-gleitung weiterer kommunaler Institutionen zugute kommen. Mit dem Kolpingwerk wurde be-reits ein weiterer Projektpartner gefunden. Alternative nachhal-tige Wirtschaftsformen standen im Mittelpunkt des Regionalen Klimagipfels am 30. Juni. Die Teilnehmenden informierten sich über die Chancen und Risiken der Solida-rischen Landwirtschaft und überlegten, wel-

Von Annette Fehrholz

Im Mai fanden die ersten fair fashion days Tri-

er statt und sorgten für große Resonanz. Orga-

nisiert von Annette Fehrholz, Regionalpromoto-

rin für öko-soziale Beschaffung bei der Lokalen

Agenda 21 Trier, boten die Partner*innen des Ak-

tionsbündnisses Textilkampagne Trier ein buntes

Programm zum Thema öko-faire Mode an: Eine

Kleidertauschparty, Upcycling-Workshops und die

Filmvorführung von „The True Cost“.

Die Besucher*innen des WeltBürgerFrühstücks erwarteten der Trierer Textil-Fairführer und eine öko-faire Modenschau mit in Trier zu er-werbender Kleidung. Nachhaltigkeit steht auch im Mittelpunkt der Arbeit der Promotorin mit dem Forstamt Trier-Quint. Gemeinsam mit zwei

Quelle: Das Bild basiert auf einer Grafik des Global Policy Forum: www.globalpolicy.org/global-taxes/52662-development-aid-to-africa-negligible-in-comparison-to-illicit-outflows-.html

land gegeneinander auszuspielen und möglichst wenig Steuern im rohstoff-

reichen Land zu zahlen.Was die Reform des internationalen Steuer-

systems anbelangt, gilt Deutschland eher als bremsender Akteur. Und auch bei den proble-matischen Doppelbesteuerungsabkommen spielt Deutschland mit äußerst restriktiven Abkom-men eine unrühmliche Rolle.Problematisch dabei ist, dass die rohstoffrei-chen Staaten und andere, die von der Steuer-vermeidung am stärksten betroffen sind, auf internationaler Ebene wenig Mitspracherecht haben. Die Politik zur Reform des Steuersy-stems wird auf OECD-Ebene gemacht und UN-Gremien werden übergangen.•Zum Hintergrundpapier: www.haus-wasserburg.de/aktuelles/materialien/downloads Kontakt: Nico Beckert, Tel. 0261/[email protected]

che Strukturen vor Ort notwendig sind, um solidarisch wirtschaftende Betriebe zu unter-stützen. Die Lokale Agenda möchte das Kon-zept künftig weiter schmackhaft machen. •

Die verlorenen Milliarden: Steuerflucht im Bergbausektor

Modenschau beim Weltbürgerfrühstück, Foto: Lokale Agenda 21, Trier

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ELAN-Rundbrief 2/2017 Beschaffung und Fairer Handel

Ich freue mich auf meine Aufgaben und möchte mei-ner Vorgängerin Nina Labo-de herzlich für ihre Vorar-beit und Ihre Einführungen danken. Geboren und aufgewach-sen bin ich in Lahnstein bei Koblenz. Ei-nen Teil meiner Schulzeit verbrachte ich in Kaiserlautern. Auch heute erkunde ich un-ser Bundesland noch gerne zu Fuß oder auf zwei Rädern. Mit den Herausforderungen des Fairen Han-dels bin ich in den letzten Jahren bereits häu-fig in Kontakt getreten. So war ich als eh-renamtlicher Helfer im Eine-Welt-Laden in Bad Ems tätig und absolvierte Praktika bei Fairtrade International in Bonn und bei der Welt-Fair-Handels-Organisation (WFTO) in den Niederlanden. Auch während meines Master-studienganges der Internationalen Entwick-lungsstudien in Utrecht in den Niederlanden tauchten mit dem Fairen Handel verwandte Themen häufig auf. Ich freue mich, bei ELAN einen Beitrag dazu leisten zu können, dass Produzent*innen vie-ler Produkte mehr Chancen erhalten und stär-ker von ihrer harten Arbeit zu profitieren. •

Neu in der Fair-Handels-Beratung: Sebastian Wichterich

von Katja Voss

Rund 100 Akteur*innen des öffentlichen Be-

schaffungswesens, der Landes- und Kommu-

nalpolitik, von Nichtregierungsorganisationen,

Kirchen und IT-Unternehmen kamen zur zwei-

tägigen bundesweiten Fachkonferenz am 22.

und 23. Mai 2017 im ZDF-Konferenzzentrum

nach Mainz. Dort tauschten sie sich über die

Möglichkeiten der Verbesserung der Arbeits-

bedingungen in der globalen IT-Industrie aus.

Fahmi Panimbang, Gewerkschaftsaktivist aus Indonesien, berichtete über die aktuelle Situ-ation der Arbeitnehmer*innen in der IT-Pro-duktion in seinem Land. Thomas Starck von der Europa-Universität Flensburg präsentierte die genutzten Möglichkeiten der Hochschu-len & Forschungseinrichtungen in Schleswig-Holsteins, die Nachhaltigkeit in den Hard-ware-Rahmenvertrag 2.0 zu integrieren. Dr. Christoph Oldenburg, Gesellschaft für Interna-tionale Zusammenarbeit in Eschborn, stellte den IT-Rahmenvertrag des Bundesministeri-ums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung vor. Daneben wurde der Aus-tausch über Informationsportale, Kontroll-systeme sowie Arbeitsrechte in den tieferen

Lieferketten in Workshops von den Teilneh-menden als sehr hilfreich erachtet. Im Vorfeld der Tagung wurde eine Kurzstu-die zu Potentialen der IT-Beschaffung in den Bundesländern Rheinland-Pfalz, Saarland und Hessen erstellt. Diese ermöglicht den Dia-log der regionalen Beschaffungsstellen auch im Nachgang der Tagung. Der Dialog wird im

5. Fachtagung zur sozial verantwortlichen IT-Beschaffung

nächsten Jahr in Baden-Württemberg auf der 6. Fachkonferenz fortgeführt.Die Konferenz wurde von den drei entwick-lungspolitischen Landesnetzwerken in Rhein-land-Pfalz (ELAN e.V.), Hessen (EPN e.V.) und Saarland (NES e.V.) gemeinsam mit WEED e.V. organisiert, und der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt, den jeweiligen Landesre-gierungen sowie der Friedrich-Ebert-Stiftung finanziert. •www.faire-beschaffung.de

6

Über 100 Teilnehmende informierten sich über die sozial verantwortliche Beschaffung (Foto: fair:werk/C. Albuschkat)

von Cordula Hamburger

Über Visionen des Fairen Handels zur Bun-

destagswahl 2017 tauschten sich die Welt-

läden beim bundesweiten Weltladentag am

13. Mai aus.

Der Weltladen in Speyer veranstaltete am Weltladentag ein öffentliches Faires Frühstück in der Korngasse in Speyer. Politiker*innen waren eingeladen, die Visionen zu diskutie-ren. Passant*innen füllten Postkarten mit Forderungen aus drei Visionen aus, die für die lokalen Bundestagskandidat*innen be-stimmt waren.Vision 1: Faire Arbeitsbedingungen weltweit! Alle Menschen können weltweit in Würde ar-beiten und sich dadurch einen guten Lebens-standard leisten. Das geschieht durch Schutz der Menschen- und Arbeitsrechte weltweit, Fairen Handel statt Freihandel und faire Be-schaffung als Standard.Vision 2: Eine bäuerliche Landwirtschaft, die

alle Menschen ernährt! Die Landwirtschaft kann uns alle nachhaltig und ökologisch er-nähren und ermöglicht Bäuer*innen weltweit ein gutes Auskommen. Entwicklungspolitik muss Kleinbäuer*innen, die Agrarpolitik eine

Weltläden formulieren Visionen und politische Forderungen zur Bundestagswahl 2017

kleinbäuerliche, ökologische Landwirtschaft fördern. Die Konzernmacht muss eingedämmt, unfaire Handelspraktiken verboten werden.Vision 3: Menschenwürdiger Umgang mit al-

len! Wir sind eine weltoffene, solidarische Gesellschaft, die lebenswerte Perspektiven für Schutzsuchende bietet und in der Rassismus und Diskriminierung keinen Platz haben. Wir brauchen eine humane und integrative Asyl-politik mit fairen Asylverfahren. Geflüchtete sollen ein selbständiges und selbstbestimm-tes Leben führen können. Es soll ein Zusam-menleben ohne Diskriminierung und Rassis-mus gefördert werden. •www.forum-fairer-handel.de/politik/visionen-des-fh

Postkartenaktion (Foto: Andreas Brei)

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ELAN-Rundbrief 2/2017Beschaffung und Fairer Handel

Von Katja Voss

Das Netzwerk der Fairen Kom-

munen in Rheinland-Pfalz

wächst. 35 Kommunen sind

bereits mit dem Titel „Faire

Kommune“ ausgezeichnet oder

befinden sich auf dem Weg

dahin. Die Akteure tauschen

sich zweimal im Jahr bei den

von ELAN koordinierten Ver-

netzungstreffen aus.

25 Vertreter*innen aus kommunalen Verwal-tungen und zivilgesellschaftlichen Einrich-tungen trafen sich im Mai in Speyer. Robert Weber von der Bad Boyz Ballfabrik infor-mierte über unfaire Arbeitsbedingungen in der Fußballproduktion und faire Fußbälle als Alternative. Er gab Tipps. wie der Faire Ball auch in rheinland-pfälzischen Kommu-nen rollen könnte. Zur Fußball-Weltmeister-schaft in Russland 2018 planen die Fairen Kommunen ein Turnier. Sie haben sich zum Ziel gesetzt, auf unfaire Arbeitsbedingun-gen in der Fußballproduktion aufmerksam zu machen und Mitstreiter für faire Fußbälle zu gewinnen. Mitwirkende Kommunen sind herzlich willkommen.

Schwerpunkt des Vernetzungstreffens im September in Lahnstein war die Gewinnung der örtlichen Gastronomie und Tagungsein-richtungen für den Fairen Handel. Viele Faire Kommunen stehen vor der Herausforderung lokale Restaurants, Hotels und Tagungsein-richtungen zu finden, die bereits fair gehan-delte Produkte verwenden oder bereit sind, diese ins Sortiment aufzunehmen. • [email protected] der Fairtrade Towns: www.einewelt.rlp.de/fair-trade-townswww.faire-woche.de/mitmachen/aktionsdatenbank

Das Netzwerk der Fairen Kommunen wächst.Foto: Weltladen-Dachverband, C. Albuschkat

Treffpunkt Messe: Die Fairen Welten

Mit einer eigenen Halle im Herzen der Rhein-land-Pfalz Ausstellung bestätigte die Messe „Faire Welten“ im März 2017 das wachsende Interesse am Fairen Handel und an nachhal-tigem Konsum. Gemeinsam mit fünf Weltlä-den aus Rheinland-Pfalz informierte ELAN über ein breites Kaufsortiment und Hinter-gründe des Fairen Handels. Die Fairen Kommunen Mainz, Bingen, Kel-sterbach, Gau-Algesheim, Wörrstadt und die Initiative Rhein.Main.Fair präsentierten sich den Messebesucher*innen mit einem Foto-Au-tomaten zum Fairen Handel. Besucher*innen konnten sich mit Sprechblasen und origi-nellen Accessoires fotografieren lassen und sich damit zum Fairen Handel bekennen. • „Faire Welten“ wird im nächsten Jahr wieder vom 10.-12. März 2018 im Rahmen der Rhein-land-Pfalz Ausstellung in Mainz stattfinden.

Von Barbara Mittler

Beim bundesweiten Wettwerb der Hauptstadt des

Fairen Handels 2017 bewarben sich 100 Kom-

munen mit 905 Projekten zum Fairen Handel.

Die Jury hatte es nicht leicht und muss-te um die Platzierungen ringen, denn die eingereichten Projekte übertrafen sich hin-sichtlich an Qualität, Kreativität und Um-fang. Am 14. September war es dann soweit: In Saarbrücken wurden die fünf Preisträ-ger des Hauptstadtpreises bekanntgegeben. Mit dabei gleich zwei rheinland-pfälzische Städte: Jubeln durften Mainz und Trier. Die Landeshauptstadt wurde mit dem 3. Platz für lokale Aktivitäten rund um den Fairen Handel und die öko-soziale Beschaffung mit einem Preisgeld von 35.000 Euro ausge-zeichnet. Die Stadt Trier durfte mit Platz 4 einen Scheck über 20.000 Euro in Empfang nehmen. Die Stadt Köln gewann den Wett-bewerb und darf sich ab sofort Hauptstadt des Fairen Handels 2017 nennen, dicht ge-folgt von der Stadt Neumarkt auf Platz 2.

Bundesweiter Wettbewerb: Mainz und Trier werden Hauptstädte des Fairen Handels

Den 3. Platz teilt sich Mainz mit Dortmund. Weitere Sonderpreise für Einzelprojekte ge-hen nach Hagen im Bremschen, Karlsruhe, Nürnberg, Roßtal und Wesel. Bundesentwicklungsminister und Schirm-herr Dr. Gerd Müller will den von der Ser-vicestelle Kommunen in der Einen Welt durchgeführten Wettbewerb auch künftig umsetzen. Denn hier zeige sich, dass Städ-te und Gemeinden einen unverzichtbaren Beitrag zur kommunalen Entwicklungspo-litik leisten.•

Foto: Engagement Global gGmbH

7

Kommunen, die noch ei-nen Schulungstermin zu öko-sozialer Beschaffung in 2017 bei sich durch-führen möchten, sollten sich baldmöglichst bei der neuen Projektkoordina-tion Iris Degen melden. Zusätzlich besteht die Möglichkeit an für Kommunen kosten-freien Schulungen teilzunehmen. Beschaf-fungsverantwortliche lernen die rechtlichen Grundlagen für eine öko-soziale Beschaf-fung kennen und erhalten Informationen zur praktischen Umsetzung. Die nächsten Schulungen finden am 24. Oktober in Kai-serslautern und am 8. November im Land-kreis Germersheim statt. • Kontakt: Iris [email protected] Tel. 0173/842 36 00

Rheinland-Pfalz kauft nachhaltig ein! Schulungstermine sichern

Faire Kommunen in Rheinland-Pfalz vernetzen sich

Foto: Engagement Global gGmbH

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ELAN-Rundbrief 2/2017 xxxxxxxx ELAN-Rundbrief 2/201788 Kurz notiert

Herausgeber: Entwicklungspolitisches

Landesnetzwerk Rheinland-Pfalz ELAN e.V.

Frauenlobstr. 15–19, 55118 Mainz

Telefon (0 61 31)972 08 -67 Fax - 69

[email protected], www.elan-rlp.de

Redaktion: Barbara Mittler

Layout: studiofuergestaltung.net

Druck: Druckerei printpool Taunusstein

Auflage: 1500, Oktober 2017

Gefördert von der Landesregierung

Rheinland-Pfalz und den Kirchen im Land

Kurz notiert

Mitarbeiterinnen für Kunstprojekt gesuchtSuni e.V. sucht ab sofort Menschen aus Rhein-land-Pfalz, die sich für Kunst begeistern und Lust haben, ehrenamtlich in einem deutsch-namibischen Kunstprojekt für Kinder mitzu-wirken. Wenn Sie Interesse haben, wenden Siesich bitte an [email protected]

Ludwigshafener Agendakino 2017Mit einer Auswahl an spannenden Dokumen-tarfilmen lädt die Initiative Lokale Agenda Ludwigshafen (ILA) in die VHS zum Ludwigs-hafener Agenda Kino ein. Die sozialen, öko-logischen und ökonomischen Auswirkungen der Globalisierung und das Leben in einer multikulturellen Gesellschaft sind Themen, die Denkanstöße garantieren. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, mit kompetenten Gesprächspartner*innen die im Film aufge-worfenen Fragen zu diskutieren. Infos zum Programm: www.lugenda.de

Netzwerktreffen Mali in IngelheimSeit fünf Jahren besteht ein bundesweites Netzwerk für NGOs, die in Mali tätig sind.Bei den jährlichen Netzwerktreffen werden Erfahrungen ausgetauscht und gegenseitige Unterstützung zugesagt. In diesem Jahr fand das Netzwerktreffen in der Fridtjof Nansen-Akademie in Ingelheim statt.www.mali-hilfe.de/netzwerk [email protected]

Solidarity Welcome! ebasa Fortbildung gestartet!Unter dem Titel „Solidarity Welcome: Fort-bildungsreihe zu rassismuskritischer Bildung mit dem Schwerpunkt Flucht und Fluchtur-sachen“ wird in fünf Modulen gemeinsam der Frage nachgegangen, wie sich eine Bil-dungsarbeit gestalten lässt, die zu gesell-schaftlicher Solidarität beitragen kann – ohne dabei diskriminierende Stereotype zu reproduzieren.Im Juli nahmen 20 Teilnehmer*innen an dem ersten Modul mit dem Titel „Trainer*in werden“ teil. Das zweite Modul zum Thema „Rassismus und Stereotype“ findet im Okto-ber 2017 in Mainz statt. Die Reihe ist ausge-bucht und wir planen zusätzliche Wochen-endseminare im Herbst und Winter 2017/18.www.ebasa.org/fortbildungsreihewww.ebasa.org/newsletter [email protected]

Rhein.Main.Fair: 2. Vernetzungstreffen in Frankfurt Die Initiative Rhein.Main.Fair bringt be-reits seit Ende 2015 Kommunen, Unterneh-men, Kirchen, NGOs, Gewerkschaften und Bewohner*innen der Metropolregion Frank-furt/Rhein-Main zusammen, um sich gemein-sam als Faire Region auszeichnen zu lassen. Am 24. Oktober 2017 veranstaltet die Initi-ative ihr zweites großes Vernetzungstreffen in Frankfurt. Dazu sind alle Personen und Kommunen aus der Metropolregion herzlich eingeladen, die sich für den Fairen Handel und Nachhaltigkeit interessieren.www.rheinmainfair.deChristina Berthold [email protected]

1. Treffen der Rohstoff-AG Rheinland-Pfalz am 2.2.2018 in MainzWeltweit führt die Rohstoffförderung im-mer wieder zu Menschenrechtsverletzungen, Vertreibungen und Umweltschäden. Der Ver-brauch von Rohstoffen beschleunigt den Kli-mawandel und übersteigt die ökologischen Grenzen des Planeten. Die Rohstoff-AG Rheinland-Pfalz widmet sich diesen The-

men. Sie möchte zivilgesellschaftliche Ak-teure vernetzen, fortbilden und Synergien nutzen. Im Mittelpunkt sollten zudem der Austausch über und die Entwicklung von Handlungsoptionen stehen. Ebenso ist die Mitarbeit eine Chance, die eigene Arbeit zu diesen Themen zu reflektieren und weiter-zuentwickeln.Nico Beckert, Fachpromotor für Rohstoffe und Rohstoffpolitik, [email protected], Tel. 0261/640 81 14

Textilguide für öko faires Shoppen in MainzDie Stadt Mainz hat Anfang des Jahres ei-nen Textilführer „öko fair shoppen in Mainz“ herausgegeben, der Verbraucher*innen eine Orientierung beim Einkaufen bieten soll. Die zweite aktualisierte Auflage liegt jetzt in den beteiligten Ge-schäften und Orts-verwaltungen aus.

www.mainz.de/freizeit-und-sport/einkaufen-und-maerkte/fair-shoppen.phpwww.fairtrade-stadt-mainz.de

„Fit für 2030“Handwerkszeug für die Globalen Nachhaltigkeitsziele Die Workshop-Reihe ist eine Kooperation zwischen den Landesnetzwerken Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland und Engage-ment Global. Entwicklungspolitisch Aktive erhalten Unterstützung, um ihre Projekte noch professioneller umzusetzen: In Rheinland-Pfalz finden folgende Praxis-werkstätten statt:13.11.2017 Projektplanung 27.11.2017 Presse und Öffentlichkeitsarbeit05.12.2017 Rechtssicher unterwegs in den Sozialen MedienDie Seminare sind kostenlos und finden in Mainz im Erbacher Hof statt. Anmeldungen: [email protected]

IMPRESSUM

ELAN gratuliert sehr herzlich: Eirene wird 60 Jahre! Seit 1957 unterstützt EIRENE Interna-tionaler Christlicher Friedensdienst e.V. Partnerorganisationen, die sich für ge-waltfreie Konflikttransformation sowie für sozial gerechte und ökologisch nach-haltige Veränderungen einsetzen. EIRENE ermöglicht Freiwilligen und Fachkräften Friedensdienste in aktuell 19 Ländern.

Netzwerk am Turm feiert 20-jähriges JubiläumSeit seiner Gründung fördert das Netz-werk die internationale Gesinnung und Toleranz auf allen Gebieten der Kultur und des Völkerverständigungsgedankens in der Region Bad Kreuznach. Der Verein heißt unterschiedliche Grup-pen mit den Schwerpunkten Gerechtig-keit, Frieden und Umwelt willkommen und stellt seine Räume als Treff- und Arbeitsort zur Verfügung.

öko fairshoppen in Mainz

Lokale AGENDA 21 Mainz

2.aktualisierte

AuflageJuli 2017