Runter mit dem Dauerstress

40
Ressort Arbeits- und Gesundheitsschutz Runter mit dem Dauerstress www.igmetall.de/gesundheit Umsetzung des Arbeits- schutzgesetzes unter Berücksichtigung psychischer Belastungen am Arbeitsplatz und Möglichkeiten der Prävention

description

Runter mit dem Dauerstress. Umsetzung des Arbeits- schutzgesetzes unter Berücksichtigung psychischer Belastungen am Arbeitsplatz und Möglichkeiten der Prävention. www.igmetall.de/gesundheit. Schwache Abnahme „harter“ Belastungen mit physischen Beanspruchungen, zum Beispiel Lärm, Vibration - PowerPoint PPT Presentation

Transcript of Runter mit dem Dauerstress

Page 1: Runter mit dem Dauerstress

Ressort Arbeits- undGesundheitsschutz

Runter mit dem Dauerstress

www.igmetall.de/gesundheit

Umsetzung des Arbeits-schutzgesetzes unterBerücksichtigung psychischer Belastungen am Arbeitsplatz und Möglichkeiten der Prävention

Page 2: Runter mit dem Dauerstress

2

Ressort Arbeits-und Gesundheitsschutz

Strukturwandel des Belastungsprofils

Schwache Abnahme „harter“ Belastungen mit physischen Beanspruchungen, zum Beispiel

• Lärm, Vibration

• Nässe, Kälte, Hitze

• Schwere Lasten Handhaben

• Staub, Gas, Dampf, Rauch

• Körperliche Zwangshaltungen

Starke Zunahme „weicher“ Belastungen mit psychischen Beanspruchungen, zum Beispiel

• Zeit- und Termindruck

• Hohes Arbeitstempo

• Fremdbestimmtes Tempo

• Repetitives Arbeiten

• Ungünstige Arbeitszeiten

• Soziale Konflikte

Page 3: Runter mit dem Dauerstress

3

Ressort Arbeits-und Gesundheitsschutz

Nie: 30 Prozent

Selten: 34 Prozent

Oft:4 %

Ergebnisse von Mitarbeiterbefragungen zum Thema Stress. Frage: „Wie oft werden Sie gelobt?“

Quelle: AOK, Mitarbeiterbefragung

Gelegentlich: 32 Prozent

Page 4: Runter mit dem Dauerstress

4

Ressort Arbeits-und Gesundheitsschutz

Gallup: Demotivierung durchschlechtes Management

Quelle: Gallup-Studie, November 2003

Page 5: Runter mit dem Dauerstress

5

Ressort Arbeits-und Gesundheitsschutz

Gallup zur Stimmung in den Unternehmen:

„Nur 12 Prozent der Arbeitnehmer in Deutschlandsind engagiert im Job“„Der (…) gesamtwirtschaftliche Schaden beläuft sich auf eine Summe zwischen Euro 247,2 und 260,1 Milliarden pro Jahr“„Die Ursache für das fehlende Engagement am Arbeitsplatz bei den MitarbeiterInnen kann in schlechtem Management gesucht werden. Die Befragten gaben u.a. an, dass sie eine Position ausfüllen, die ihnen nicht liegt, dass es seitens ihres / ihrer Vorgesetzten an Anerkennung und Lob für gute Arbeit mangelt, die Führungskraft sich nicht für sie als Mensch interessiert, es niemanden im Unternehmen gibt, der die persönliche Entwicklung fördert und die persönliche Meinung und Ansicht kaum Gewicht haben.“• Quelle: Gallup-Studie November 2003

Page 6: Runter mit dem Dauerstress

6

Ressort Arbeits-und Gesundheitsschutz

Ganzheitliches Verständnis gefragt

Das Ziel lautet:Vermeidung bzw. Verringerung von• physischen Störungen und Schädigungen der Gesundheit

im Sinne körperlicher Funktionsfähigkeit

• psychischen Beeinträchtigungen und Störungen der Gesundheitim Sinne psychischen Wohlbefindens

• sozialen Beeinträchtigungen und Gefährdungen der Gesundheitim Sinne sozialer Beziehungen und Sicherheit

Page 7: Runter mit dem Dauerstress

7

Ressort Arbeits-und Gesundheitsschutz

Ganzheitliche Gefährdungsbeurteilunggemäß § 5 Abs. 3 ArbSchG

Eine Gefährdungsbeurteilung ohne Ermittlungpsychischer und sozialer Belastungen istunvollständig!

Page 8: Runter mit dem Dauerstress

8

Ressort Arbeits-und Gesundheitsschutz

Erweiterter Präventionsauftrag der gesetzlichen Unfallversicherung (§ 14 SGB VII)

Aufgaben der Träger der gesetzlichen Unfallversicherung:

Verhütung von:• Arbeitsunfällen

• Berufskrankheiten

arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren• für Erste Hilfe sorgen

Ursachen der arbeitsbedingten Gefahrenfür Leben und Gesundheit nachgehen

Definition• „Arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren“ sind Zustände, Ereignisse

und Einwirkungen bei der Arbeit und/oder in der Arbeitsumwelt, die Gesundheitsstörungen nachvollziehbar verursachen, begünstigenoder die Gesundheit in sonstiger Weise nachteilig beeinflussen können.

Page 9: Runter mit dem Dauerstress

9

Ressort Arbeits-und Gesundheitsschutz

Berufskrankheiten und arbeitsbedingte Erkrankungen

Berufskrankheiten

• § 9 SGB VII, Berufskrankheiten-verordnung (BkV)

• 67 „Listen-Erkrankungen“

• monokausaler Ursache-Wirkungs-Zusammenhang

• „doppelte Kausalität“

berufliche Gefährdung

wesentliche Ursache zusätzliche Voraussetzungen

• z.B.: Aufgabe der Tätigkeit, Wirtschaftszweig

Arbeitsbedingte Erkrankungen

• § 3 (1) 3c ASiG

• oft: „Volkskrankheiten“

• z.B. Herz-Kreislauf, Bewegungsapparat, Psyche, Immunsystem, Stoffwechsel

• multifaktorielle Genese

• Krankheiten durch Arbeit

wesentlich verursacht

mitverursacht

ungünstig beeinflusst

z.B. verschlimmert, verstärkt, verlängert

Page 10: Runter mit dem Dauerstress

10

Ressort Arbeits-und Gesundheitsschutz

Zwei Ansätze im Arbeits- und Gesundheitsschutz

Krankheitsvermeidung (pathogenetischer Ansatz)• Leitfrage: Was macht krank?

• Ziel: Vermeidung/Verringerung krankmachender Faktoren

• Krankheits-Risiken z.B.: Lärm, Gefahrstoffe, Unfälle,

Gerätesicherheit, Arbeitszeit, Staub, Klima, Strahlung, Explosion etc.

Gesundheitsförderung (salutogenetischer Ansatz)• Leitfrage: Was erhält gesund?

• Ziel: Schaffung/Förderung gesunderhaltender Faktoren

• Gesundheits-Ressourcen z.B. Handlungsspielraum,

Mitsprache, Beteiligung, Qualifizierungschancen, Identifikationsmöglichkeit

Page 11: Runter mit dem Dauerstress

11

Ressort Arbeits-und Gesundheitsschutz

Pflicht und Kür im Arbeits- und Gesundheitsschutz

Pflicht

Gesetzlicher Arbeits- und Gesundheitsschutz

Grundlagen:

• Staatliche Gesetze und Verordnungen (ArbSchG)

• Vorschriften der gesetzlichen Unfallversicherung (SGB VII)

Kür

Betriebliche Gesundheitsförderung

• Grundlagen:

§ 20 SGB V

Qualitätsmanagement

Ottawa-Charta der WHO

Luxemburg-Deklaration

Page 12: Runter mit dem Dauerstress

12

Ressort Arbeits-und Gesundheitsschutz

Hierarchie arbeitswissenschaftlicher Kriterien menschengerechter Arbeit

Sozialverträglichkeit• Kooperation, Beteiligung, Mitwirkung

Zufriedenheit und Entfaltung der Persönlichkeit• anforderungsgerechte, beanspruchungsoptimale Arbeitsinhalte

Beeinträchtigungsfreiheit und Zumutbarkeit• Handlungsspielraum, Arbeitsumgebung, Arbeitsorganisation

Schädigungslosigkeit und Erträglichkeit• „Aushaltbarkeit“, physiologisch-medizinische Kriterien

Ausführbarkeit• Technik, Arbeitsmittel, Arbeitsstätte

Page 13: Runter mit dem Dauerstress

13

Ressort Arbeits-und Gesundheitsschutz

Ergonomische Grundregeln menschengerechter Belastung und Beanspruchung

Überforderung schädigt durch Verschleiß das Leistungsvermögen

Unterforderung schwächt durch Brachlegung das Leistungsvermögen

Menschengerechte Gestaltung ermöglicht die Entwicklung des Leistungsvermögens durch Übung und Lernen

Page 14: Runter mit dem Dauerstress

14

Ressort Arbeits-und Gesundheitsschutz

Psychische und physische Belastungen: Unterschiede und Gemeinsamkeiten

psychische Belastungen in der Arbeitswelt bewirken nervlich-geistige Beanspruchungen im Menschen:

• Sinnesorgane und Wahrnehmung

• Denken, Lernen und Gedächtnis

• Gefühle, Antriebe und Empfindungen

physische Belastungen in der Arbeitswelt bewirken körperliche Beanspruchungen im Menschen:

• Herz und Kreislauf

• Muskulatur und Skelett

• Stoffwechsel

Page 15: Runter mit dem Dauerstress

15

Ressort Arbeits-und Gesundheitsschutz

Psychische Belastungen: Ursachen und Folgen

Ursachen psychischerBelastungen• Unterforderung

• Überforderung

• Soziale Konflikte

• Arbeitszeit

• Erschwernisse derArbeitsausführung

Folgen psychischer Beanspruchungen• Psychische Ermüdung

• Ermüdungsähnliche Zustände- Monotonie- Psychische Sättigung- Herabgesetzte Vigilanz

• Stress vgl. DIN EN ISO 10075-1, -2, -3

Page 16: Runter mit dem Dauerstress

16

Ressort Arbeits-und Gesundheitsschutz

Psychische Ermüdung

Merkmale-Ursachen-Folgen

• Müdigkeit, Anstrengung, Leistungsminderung

• Arbeitszeit, Intensität, Belastungen, Erschwernisse

• Ermüdungsgrad, „-schuld“, Beeinträchtigung der „Freizeit“

• Übermüdung, Unfallrisiko, psychosomatische Beschwerden

Vermeidung/Minderung

• Arbeitszeitvorschriften einhalten (ArbZG, TV, BV)

• Erholung im 24-Stunden-Rhythmus ermöglichen

• Gleich bleibende Leistung ermöglichen

• Vermeidung/Verringerung der Nachwirkungen auf

Gesundheit (Beschwerden)

Wohlbefinden (Freizeit)

Page 17: Runter mit dem Dauerstress

17

Ressort Arbeits-und Gesundheitsschutz

Stufen der Ermüdung: Ermüdungsgrade

Keine Ermüdung: Gleichgewicht von Beanspruchungund Erholung

Leichte Ermüdung: Volle Kompensation der Beanspruchung durch Erholung in Pausen und Freizeit

Mittlere Ermüdung: Reaktive Anspannungssteigerungbei ausgeprägten Ermüdungserscheinungen

Schwere Ermüdung: Labile Kompensation bei erhöhter willentlicher Anspannung und anhaltend verminderter Effektivität

Übermüdung/Erschöpfung: Beeinträchtigung der Erholungsfähigkeit und funktionelle Störungen des Organismus

Page 18: Runter mit dem Dauerstress

18

Ressort Arbeits-und Gesundheitsschutz

Chronische Ermüdung: Burnout und Karoshi

Extrem-Folgen psychischer Übermüdung/Erschöpfung• Burnout-Syndrom: anhaltender

Zustand physischer, psy-chischer u. emotionaler Erschöpfung

• Karoshi-Syndrom: plötzlicher Tod aufgrund chronischer Ermüdung durch Überarbeitung

Risikofaktoren chronischer Ermüdung/Erschöpfung• Arbeitszeit und

Arbeitsintensität

• „Vertrauensarbeitszeit“ und „Arbeitszeitkonten“

• Ambivalenz indirekter Steuerungsmodelle

• „Leistungssog“

• „Arbeiten ohne Ende“

Page 19: Runter mit dem Dauerstress

19

Ressort Arbeits-und Gesundheitsschutz

Burnout: Verlauf und Gegenmaßnahmen

Stationen von Burnout• Motivation und Identifikation im

Beruf

• Stagnation/Erfolglosigkeit trotz Anstrengung

• Frustration und Selbstzweifel

• Apathie und Resignation

• Verzweiflung und gesundheitliche Störungen

Gegenmaßnahmen• Distanziertes Engagement

physisch, geistig, emotional

• Begrenzung derAnforderungen durch

personelle Ressourcen

zeitliche Ressourcen

Arbeitspensum

• Qualifizierung und Weiter-bildung (Kompetenz)

• Soziale Unterstützung Rückmeldung und Erfolg

• Kooperation und Supervision

Page 20: Runter mit dem Dauerstress

20

Ressort Arbeits-und Gesundheitsschutz

Karoshi: Ursachen und Folgen

Ursachen• andauernde intensive

Beanspruchungen durch physische Belastungen

belastende Arbeitszeiten

psychische Belastungen

• mangelhafte und belastende Erholungsmöglichkeiten

Schlaf- und Freizeitmangel

Gesundheitsverhalten

mangelnde soziale Unterstützung

Folgen• Kumulation von Ermüdung

(Erholungs-Schuld, Erschöpfung)

• Gesundheitsbeschwerden Nervöse Störungen

Herz-Kreislauf

Immunsystem

Verdauungssystem

• Herzinfarkt

• Schlaganfall

Page 21: Runter mit dem Dauerstress

21

Ressort Arbeits-und Gesundheitsschutz

Erholungsfunktionen in Abhängigkeitvon Beanspruchungsfolgen

Beanspruchungs-Folgen

• Ermüdung

• Stress

• Monotonie

• Verminderte Vigilanz

• Psychische Sättigung

Erholungs-Funktionen

• Ausruhen / Energie tanken

• Entspannen / zur Ruhe kommen

• Anregung / Abwechslung

• Aktivität / aktiv sein

• Sinnvolles tun

Page 22: Runter mit dem Dauerstress

22

Ressort Arbeits-und Gesundheitsschutz

Erholung: Phasenverlauf und Hemmnisse

Phasen der Erholung• Distanzierung

physisch

mental

emotional

• Regeneration Ausruhen

Anregung / Abwechslung

• Orientierung mental

emotional

Hindernisse der Erholung• Überhöhte Anforderungen

• Unzureichende Erholungsangebote

• Mangelhafte Wahrnehmung des Erholungsbedarfs

• Überhöhte individuelle Leistungsansprüche

• „Erholungs-Stress“ / „Erholungs-Sucht“

• „Instant-Erholung“

Page 23: Runter mit dem Dauerstress

23

Ressort Arbeits-und Gesundheitsschutz

Stufen der Ermüdung / Ermüdungsgrade

Keine Ermüdung: Gleichgewicht von Beanspruchungund Erholung

Leichte Ermüdung: Volle Kompensation der Beanspruchung durch Erholung in Pausen und Freizeit

Mittlere Ermüdung: Reaktive Anspannungssteigerungbei ausgeprägten Ermüdungserscheinungen

Schwere Ermüdung: Labile Kompensation bei erhöhter willentlicher Anspannung und anhaltend verminderter Effektivität

Übermüdung/Erschöpfung: Beeinträchtigung der Erholungsfähigkeit und funktionelle Störungen des Organismus

Page 24: Runter mit dem Dauerstress

24

Ressort Arbeits-und Gesundheitsschutz

Monotonie

Merkmale-Ursachen-Folgen• Müdigkeit, Minderleistung

• Unterforderung, Gleichförmigkeit, Wiederholung, Abwechslungsarmut

• Handlungsspielraum, Wiederholungsfrequenz

• Unfallrisiko, Kompetenzverlust, psychisches Wohlbefinden

Vermeidung/Minderung• Aufgabenrotation bzw. -

Aufgabenintegration

• Springer bzw. Puffer vorsehen

• Arbeitszeitschutz beachten

• Qualifizierung ermöglichen

• Wiederholfrequenz unter 50

• Abwechslungsreiche Arbeitsumgebung

• Sozialkontakte ermöglichen

Page 25: Runter mit dem Dauerstress

25

Ressort Arbeits-und Gesundheitsschutz

Psychische Sättigung

Merkmale-Ursachen-Folgen• Unruhe, Unlust, Überdruss,

Müdigkeit, Leistungsabfall

• Unterforderung, Wiederholungsaufgaben, Abwechslungsarmut

• Sinngehalt, Wiederholungscharakter, Partizipationschancen/Beteiligung

• Unfallrisiko, psychosomatische Beschwerden, Ermüdung

Vermeidung/Minderung• Aufgabenrotation bzw. -

Aufgabenintegration

• Springer bzw. Puffer vorsehen

• Arbeitszeitschutz beachten

• Qualifizierung ermöglichen

• Wiederholfrequenz unter 50

• Abwechslungsreiche Arbeitsumgebung

• Sozialkontakte ermöglichen

Page 26: Runter mit dem Dauerstress

26

Ressort Arbeits-und Gesundheitsschutz

Herabgesetzte Vigilanz (Daueraufmerksamkeit)

Merkmale-Ursachen-Folgen• Müdigkeit, Leistungsabfall,

Reaktionsminderung

• Abwechslungsarme Beobachtungsaufgaben, eintönige Umgebung,wenige Signale

• Signalhäufigkeit, Dauer passiver Arbeitsanteile

• Unfallrisiko, Ermüdung, psychisches Wohlbefinden

Vermeidung/Minderung• Unterbrechungen der passiven

Beobachtung durch Pausenoder aktive Aufgaben

• Dauerbeobachtung auf 30-Minuten-Phasen begrenzen

• Ergonomische Gestaltungvon Anzeigen/Stellteilen

• Arbeitszeitschutz beachten

• Mindestwiederholrate vonSignalen beachten

Page 27: Runter mit dem Dauerstress

27

Ressort Arbeits-und Gesundheitsschutz

Stress

Merkmale-Ursachen-Folgen

• angstbetonte Gespanntheit, Überaktiviertheit

• Überforderung, Störungen, soziale Konflikte, Zeitdruck

• Arbeitstempo, wechselnder Arbeitsanfall, enge Vorgaben soziale Unterstützung

• Übermüdung, psychosomatische Beschwerden, Unfallrisiko

Vermeidung/Minderung

• Zeitlicher und inhaltlicher Handlungsspielraum

• Qualifikationsgerechte Anforderungen

• Qualifizierungsmöglichkeit

• Minderung von Störungenund Unterbrechungen

• Hilfe und Unterstützung durch KollegInnen und Vorgesetzte

Page 28: Runter mit dem Dauerstress

28

Ressort Arbeits-und Gesundheitsschutz

Stress: Prävention und Bewältigung

Primär-Prävention - Verhältnis-Prävention:Vermeidung bzw. Verringerung von Stress-Ursachen in der Arbeitswelt (Arbeitsgestaltung)

Sekundär-Prävention - Verhaltens-Prävention: Verbesserung der Bewältigung von Stress bzw.Stress-Folgen (Abwehr, Minderung, Ausgleich)

Tertiär-Prävention - Rehabilitation von Stress-Geschädigten: Beratung, Behandlung, Wieder-Eingliederung von Betroffenen

Page 29: Runter mit dem Dauerstress

29

Ressort Arbeits-und Gesundheitsschutz

Mobbing: Formen und Verlauf

„Mobbing“: systematische Ausgrenzung/Erniedrigung durch regelmäßige feindselige Handlungen über längere Zeit durch

Angriffe im Hinblick auf• Kommunikation

• Sozialen Kontakt

• Soziales Ansehen

• Qualität der Arbeit

• Gesundheit /Integrität

Mobbing-Phasen• Ungelöste Konflikte /

Schuldzuweisung

• Eskalation des Konflikts / Schikane von „Sündenbock“

• Sanktionen gegen Opfer / Fehlentscheidungen

• Ausgrenzung / Ausschluss des Opfers

• Gesundheitliche und soziale Marginalisierung

Page 30: Runter mit dem Dauerstress

30

Ressort Arbeits-und Gesundheitsschutz

Mobbing: Ursachen und Gegenmaßnahmen

Ursachen /Risikofaktoren• persönliche Antipathien

• gespanntes Betriebsklima

• Personalmangel

• Überforderung

• Zeit- und Termindruck

• Leistungsvorgaben

• Personalabbau

• Arbeitsmangel

• unklare Zuständigkeiten

Gegenmaßnahmen• Aufklärung

• Konfliktmanagement

• Schulung der Vorgesetzten

• Führungsleitlinien und Unternehmenskultur

• Betriebsvereinbarung

• Ansprech- bzw. Vertrauenspersonen

Page 31: Runter mit dem Dauerstress

31

Ressort Arbeits-und Gesundheitsschutz

Rolle der Beteiligten

Betriebe• Arbeitgeber ist verantwortlich

• Beschäftigte werden beteiligt

• Betriebsrat hat Mitbestimmung

Aufsicht• STAFA motiviert, berät und überwacht

• BG berät und unterstützt branchenbezogen

Page 32: Runter mit dem Dauerstress

32

Ressort Arbeits-und Gesundheitsschutz

Methoden zur Ermittlung arbeitsbedingter Gefährdungen der Gesundheit

Primär-Analyse (direkte Methoden)• Erhebung neuer Daten

• Fremdeinschätzung und Beobachtung (Checkliste)

• Selbsteinschätzung und Befragung (Fragebogen)

• Einschätzung durch Arbeitsgruppen/Zirkel

Sekundär-Analyse (indirekte Methoden)• Auswertung vorhandener

Daten

• Indirekte Indikatoren bzw. Routinedaten (Fehlzeiten)

• Betriebliche Gesundheitsberichte

Page 33: Runter mit dem Dauerstress

33

Ressort Arbeits-und Gesundheitsschutz

Betriebspraktische Methoden zur Erfassung psychischer Belastungen

Befragung der Beschäftigten mit Fragebogen

Gruppengespräche im Rahmen von Arbeitsanalysen

Interviews

Selbstbeschreibungen von Belastungsfällen (anonymisiert)

Page 34: Runter mit dem Dauerstress

34

Ressort Arbeits-und Gesundheitsschutz

DIN 10075, Teil 2: Beispiele für Gestaltungslösungen

Page 35: Runter mit dem Dauerstress

35

Ressort Arbeits-und Gesundheitsschutz

Rechte des Betriebsrats im Arbeits-und Gesundheitsschutz

Überwachung

• § 80 (1) BetrVG: Einhaltung geltender Vorschriften

Mitwirkung: Information, Beratung, Unterstützung

• § 89 BetrVG: Anregungen, Beratung, Auskunft, Information

• § 90 BetrVG: Unterrichtung, Beratung

• § 9 ASiG: Zusammenarbeit mit FASi und Betriebsärzten

• § 11 ASiG: Arbeitsschutzausschuss

Mitbestimmung

• § 91 BetrVG: korrigierende Mitbestimmung

• § 87 (1) 7: Mitbestimmung bei Umsetzung von Vorschriftenzum Arbeits- und Gesundheitsschutz

Page 36: Runter mit dem Dauerstress

36

Ressort Arbeits-und Gesundheitsschutz

Ablaufschritte der Gefährdungsbeurteilung

Ansatzpunkte für die Mitbestimmung des Betriebsrats

Festlegung der Vorgehensweise

Ermittlung der Gefährdungen

Bewertung der Gefährdungen

Auswahl / Umsetzung der Maßnahmen

Überprüfung der Wirksamkeit

Dokumentation der Ergebnisse

Page 37: Runter mit dem Dauerstress

37

Ressort Arbeits-und Gesundheitsschutz

Mitbestimmung des Betriebsrats im Arbeits-und Gesundheitsschutz

Rechtliche Grundlage: § 87.1.7 BetrVG

„Der Betriebsrat hat, soweit eine gesetzliche oder tarifliche Regelung nicht besteht, in folgenden Angelegenheiten mitzubestimmen : ...Regelungen überdie Verhütung von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten sowie über den Gesundheitsschutz im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften oder Unfallverhütungsvorschriften; ...“

Page 38: Runter mit dem Dauerstress

38

Ressort Arbeits-und Gesundheitsschutz

Voraussetzungen für das Mitbestimmungsrecht nach § 87.1.7

keine abschließend und unmittelbar wirkenden Regelungen

ausfüllungsbedürftige Rahmenvorschriften

Beurteilungs- und Ermessensspielraum desArbeitgebers (Wahl zwischen Alternativen)

generell-abstrakte Regelungen (nicht bloße Einzelmaßnahmen)

Page 39: Runter mit dem Dauerstress

39

Ressort Arbeits-und Gesundheitsschutz

Mein persönliches Stressbarometer

Meine Arbeit pulvert mich manchmal so auf,dass ich gar nicht mehr zur Ruhe komme

Ich schlafe schlecht ein, weil mir oftBerufsprobleme durch den Kopf gehen

Es fällt mir immer wieder schwer, Zeit für per-sönliche Dinge (z.B. Familie) zu finden

Auch im Urlaub muss ich häufig an Problememeiner Arbeit denken

Ich strenge mich oft bei meiner Arbeit so an, wieman es sicher nicht sein ganzes Lebendurchhalten kann

Es fällt mir schwer, nach der Arbeit abzuschalten

Stimmtgarnicht

1

Stimmtetwas

2

Stimmteinigermaßen

3

Stimmtgenau

4

Mein persönliches Ergebnis: Für 30 – 50jährige Männer müssen Werte größer 17 und für gleichaltrige Frauen Werte größer 18 als auffällig hinsichtlich eingeschränkter Erholungsfähigkeit eingestuft werden!

Page 40: Runter mit dem Dauerstress

40

Ressort Arbeits-und Gesundheitsschutz

Fazit

Gemeinsamkeit psychischer und physischer Belastungen:Einheit und Wechselwirkungen

Verringerung psychischer Belastungen:Effekte für Humanisierung und Rentabilität

Umsetzung des Arbeitsschutzgesetzes:• Gefährdungsanalyse psychischer Belastungen

Zusammenarbeit von Experten und Betroffenen

Sozialer Dialog bei Gefährdungsanalyse und Arbeits-schutzmaßnahmen - Mitbestimmung des Betriebsrats