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www.plastverarbeiter.de NEUE TECHNOLOGIEN · KOSTENEFFIZIENZ · ERHÖHTE MARKTCHANCEN 04/20 LDPE aus dem Lösemittelbad REZYKLATE FÜR VERPACKUNGEN S. 14 SPECIAL PACKPLAST Kunststoffe in Verpackungen: aktuelle Trends und Technologien 17 SPRITZGIESSEN Neue Zusatz-Einspritzeinheit steigert Verarbeitungsqualität 48 RECYCLINGFÄHIGKEIT Auch dekorierte Kunststoffe sind rezyklierbar 52 April 2020 71. Jahrgang D 5614 MARKTÜBERSICHT Temperiersysteme 56 JAHRE Bildquelle: Simone Fischer/Redaktion Plastverarbeiter

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NEUE TECHNOLOGIEN · KOSTENEFFIZIENZ · ERHÖHTE MARKTCHANCEN 04/20

LDPE aus dem Lösemittelbad

REZYKLATE FÜR VERPACKUNGEN S. 14

SPECIAL PACKPLAST

Kunststoffe in Verpackungen: aktuelle Trends und Technologien 17

SPRITZGIESSENNeue Zusatz-Einspritzeinheit steigert Verarbeitungsqualität 48

RECYCLINGFÄHIGKEITAuch dekorierte Kunststoffe sind rezyklierbar52

April 2020 71. Jahrgang

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Chefredakteur

EDITORIAL 3

Kunststoffverpackungen standen ganz oben auf der „No-Go-Liste“ von Umweltschützern. Man könnte es Ironie des Schicksals nennen, dass aus-gerechnet eine Virus-Pandemie nun allen vor Au-gen führte: Kunststoffverpackungen sind kein No-Go, sondern ohne sie geht nichts. Denn kein an-

derer Werkstoff könnte gewährleisten, dass vor dem Hintergrund allgemeiner Infektionsgefahr und eingeschränkter Bewegungsfreiheit Lebensmittel frisch und so hygienisch, wie es die Gesamtsituation eben zulässt, zum Verbraucher gelangen. Ganz zu schweigen von Medikamenten und Medizintechnik-Pro-dukten, die ohne Verpackungen (vor allem Primärverpackungen) aus Polymer-material nicht verfügbar wären, schon gar nicht in den jetzt erforderlichen Mengen. Es besteht absolut kein Anlass zur Schadenfreude, aber erlaubt ist die Hoffnung, dass die Coronakrise den Anstoß zu einer erweiterten Debatte gibt. Einer Debatte, die nicht nur die potenziellen Umweltgefahren, sondern endlich auch den vielfältigen Nutzen von Kunststoffen in den Fokus rückt – gerade auch im Verpackungssektor. Der Nutzen entsteht aus dem einzigartigen Eigen-schaftsprofil polymerer Materialien, allen voran den exzellenten Barriereeigen-schaften. Optimalen Schutz gegen eindringende Gase erhalten leicht verderb-liche Waren durch mehrkomponentige Multi-Layer-Folien. So der Stand der Technik. Fakt ist aber auch, dass solche mechanisch nicht trennbaren Verbun-de beim werkstofflichen Recycling Probleme bereiten. Ein Unternehmen aus Sachsen-Anhalt hat nun eine interessante Technologie entwickelt, die man als „dritten Weg“ zwischen werkstofflichem und (energieintensivem) chemischem Recycling bezeichnen könnte. Hierbei wird ein Polymer – in der derzeitigen Projektphase ist es PE – mithilfe eines spezifischen Lösemittels aus dem Mate-rialverbund separiert und nach weiteren Prozessschritten zu einem Regranulat mit quasi Neuwarenqualität verarbeitet, das wieder in Verpackungen eingesetzt werden kann (Titelstory, Seite 12). Weitere Berichte zu neuen Trends in der Verpackungstechnik finden Sie in unserem Special Packplast (ab Seite 17).

Ohne Kunststoffe geht nichts

Ralf Mayer, Chefredakteur

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04 · 2020 · Plastverarbeiter www.plastverarbeiter.de

INHALT4

BRANCHE

3 EDITORIAL

Ohne Kunststoffe geht nichts

12 TITELSTORY

Polymere wiedergewinnen

MARKT

6 NACHRICHTEN

10 Plastverarbeiter-Trendbarometer

Kunststoffproduktion 2019

PACKPLAST

18 Wandstärke minimiert

Dünnwandverpackungen

22 Kunststoffverpackungen – Gefahr für die

Zukunft?

Interview mit Dr. Kurt Stark

26 Geometrische Verhältnisse bei der

Folienflachlegung

Planlagebeeinflussung von Blasfolien

30 Schnell, stabil und präzise

32 Nachhaltige, biobasierte

Verpackungskonzepte

EU-Projekt BIOntop

36 Damit neben der Mechanik auch die Optik

stimmt

Hochleistungsfüllstoffe verbessern

Eigenschaften von Verpackungsfolien

38 Kalt gestreckte Folie spart Energie und

Rohstoff

Kalt-Stretch-Folie für Kaffeedosen-Gebinde

21 KURZBERICHTE

PRODUKTION / AUTOMATION

42 Weniger Reinraum für mehr Effizienz und

Qualität

Kunststoffverarbeitung unter

Reinraumbedingungen

47 Nachdenken – Umdenken – Querdenken –

Neudenken

48 2K-Spritzgießen mit hoher Flexibilität

Neue Zusatz-Einspritzeinheit ermöglicht

höchste Verarbeitungsqualität

52 Recycling machbar?

Dekorierte Kunststoffbauteile

46 KURZBERICHTE

MARKTÜBERSICHT

56 Leistung gesteigert

Update Temperiersysteme

58 Wege zur optimalen Produktqualität

Trendbericht Temperiersysteme

PACKPLAST

22 Verpackung – Gefahr für die Zukunft?

Interview mit Dr. Kurt Stark über die aktuelle Situation von

Kunststoffverpackungen, über Hygienestandards sowie die

Qualität von Lebensmitteln ohne Kunststoffverpackung.

PRODUKTION / AUTOMATION

42 Kunststoffe im Reinraum verarbeiten

Reinraumtechnik kommt dort zum Einsatz, wo sie benötigt

wird. Produktspezifikationen und der vorhandene Prozess

sind entscheidend für deren Auslegung.

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WERKZEUGE UND FORMEN

61 KURZBERICHTE

ROHSTOFFE

62 KURZBERICHTE

QUALITÄTSSICHERUNG / MESSTECHNIK

64 KURZBERICHTE

PRODUKTENTWICKLUNG

66 KURZBERICHTE

PRODUKTION / AUTOMATION

52 Dekorierte Bauteile rezyklieren

Um Materialien im Kreislauf zuführen, erarbeiten Kunst-

stoffhersteller und -verarbeiter neue Konzepte. Nimmt

ein Oberflächendekor Einfluss auf die Kreislauffähigkeit?

SERVICE

68 Wegweiser

69 Markt und Kontakt

74 Veranstaltungen

74 Impressum

www.guenther-heisskanal.de

Perfekte Energieeffizienz jederzeit im Fokus – das ist unsere Stärke.

Justin Berg

Arbeitsvorbereitung Fertigung

BLUE FLOW® HEISSKANALDÜSEN

Wir nutzen und entwickeln innovative Technologien und ge-

ben uns nur mit dem Optimum zufrieden. Keine Behauptung,

sondern bewiesen: mit unserer BlueFlow® Heißkanaldüse.

Durch ihre einzigartige Dickschichtheizung kann sie den

Energiebedarf um bis zu 50 % senken und Kosten sparen.

Das nennen wir Effizienz.

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04 · 2020 · Plastverarbeiter www.plastverarbeiter.de

MARKT6

Top TenDas belgische 3D-Druck-Unternehmen

Materialise, Leuven, hat einen Griff-

aufsatz für Türgriffe konstruiert, der

es ermöglicht, Türen mit dem Unter-

arm zu öffnen und zu schließen. Das

Unternehmen bietet das druckbare

Design kostenfrei an und fordert die

weltweite 3D-Druck-Community auf,

den Türöffner zu drucken und verfüg-

bar zu machen.

Die RWTH Aachen hat ein Forschungs-

projekt für die Entwicklung eines ver-

einfachten Beatmungsgeräts gestartet,

das mit einem 3D-Drucker und wenigen

Komponenten weltweit von Freiwilligen

nachgebaut werden kann. Das Gerät

soll im Extremfall beatmen und retten

können, falls die Kapazitäten der vor-

handenen medizinischen Beatmungs-

geräte erschöpft sind.

Infolge von Infektionen in der Beleg-

schaft von Engel hast das Unterneh-

men die Produktion in seinem Stamm-

werk Schwertberg sowie in zwei weite-

ren österreichischen Werken vorerst

eingestellt. Service und Ersatzteile

stehen weiterhin zur Verfügung. Er-

freulicherweise laufen auch die beiden

Produktionsstätten in China mittler-

weile wieder im Normalbetrieb.

13D-Druck gegen den Coronavirus Materialise entwickelt Griffaufsatz für Türgriffe

www.plastverarbeiter.de/67397

6Von der Produktidee zum ProzessTankmulden gehen mit der Zeit

www.plastverarbeiter.de/19095

3Reaktion auf Corona-InfektionenEngel stellt Produktionen in Österreich ein

www.plastverarbeiter.de/26847

8Reifenhäuser gegen die Coronakrise Reicofil unterstützt Schutz-maskenproduktion

www.plastverarbeiter.de/85918

2Forschung für den NotfallRWTH Aachen entwickelt 3D-gedruckte Beatmungspumpe

www.plastverarbeiter.de/29141

7Corona-PandemieVerpackungen sind system-relevant

www.plastverarbeiter.de/04446

4Antimikrobielle CompoundsKunststoffe im Einsatz gegen Keime

www.plastverarbeiter.de/ 51190

9Carbontrans-Anlage in LeunaAnlage für synthetischen Kraftstoff aus Müll

www.plastverarbeiter.de/97164

5NeuausrichtungFührung der Krauss Maffei Group wechselt

www.plastverarbeiter.de/14370

10Leichtbau mit NaturfasernThermoplastische Hybrid- verbunde mit Holzfasern

www.plastverarbeiter.de/97725

Hier präsentiert der Plastverarbeiter jeden Monat die von

den Besuchern unseres Online-Portals am häufigsten

gelesenen Meldungen und Fachartikel.

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Bildquelle: Materialise

Bildquelle: RWTH

Bildquelle: Engel

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Going further withExperience.Über 70 Jahre sprechen eine klare Sprache: Als langjähriger Partner von lokal sowie global agierenden Unternehmen steht ENGEL weltweit für verlässliche Lösungen. Unsere Erfahrung, verbunden mit der Leidenschaft für unsere Arbeit, hat uns vor 30 Jahren zu einer der bahnbrechendsten Entwicklungen unserer Firmengeschichte inspiriert: Wir haben damals begonnen, auf Holme zu verzichten und damit einen Meilenstein in unserer Branche gesetzt.

Die Holmlos-Technologie sorgt für einen barrierefreien Werkzeugbereich, noch mehr Präzision und hervorragende Werkzeugschonung. Mit diesem Konzept machen wir unsere Kunden nachhaltig erfolgreich – von 1989 bis heute.

engelglobal.com/holmlos

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04 · 2020 · Plastverarbeiter www.plastverarbeiter.de

MARKT8

EMS-Gruppe mit 3-Monatsbericht 2020

Ifo Institut: Deutsche Industrieproduktion wird massiv sinken

Industrie Die deutsche Industrie

erwartet in den kommenden drei Mo-

naten einen drastischen Rückgang.

Der Ifo-Index der Produktionserwar-

tungen ist im März von plus 2,0 auf

minus 20,8 Punkte abgestürzt. Dieser

Einbruch ist der schärfste seit Beginn

der Umfrage 1991. In der Weltfinanz-

krise 2008 fiel der Index im November

um 13,3 Punkte. Besonders pessimis-

tisch sind die Erwartungen in der Au-

toindustrie. Der Index fiel von plus 4,2

auf minus 36 Punkte. Auch die Her-

steller von Gummi- und Kunststoff-

waren sehen einen heftigen Rück-

gang. Der Index fiel von plus 2,9 auf

minus 32 Punkte. Im Maschinenbau

sank er von minus 10 auf minus

24   Punkte. Der Index der Che-

miebranche ging von minus 2,1 auf

minus 10 Punkte zurück. Bei den

Herstellern elektronischer Ausrüstun-

gen sank er von minus 0,8 auf minus

11 Punkte. Alle Branchen sind stark

von der Coronapandemie betroffen: In

der Metallerzeugung und -bearbei-

tung sowie im sonstigen Fahrzeugbau

fiel der Index auf minus 37 Punkte,

bei den Herstellern von Textilien auf

minus 24 Punkte, bei denen von Be-

kleidung auf minus 22 Punkte. Bei

den Herstellern von Metallerzeugnis-

sen sank er auf minus 20 Punkte, die

pharmazeutischen Hersteller erwar-

ten ein Minus von 19 Punkten. Nur bei

den Lebensmittel- und Getränkeher-

stellern ging der Produktions-Index

mit Blick auf die nächsten drei Mona-

te zwar zurück, blieb aber zumindest

im positiven Bereich. ■

Infos + Kontaktwww.plastverarbeiter.de/15418

Erster Nachhaltigkeitsbericht von Gabriel-Chemie

Kreislaufwirtschaft Mit der Fo-

kussierung auf wesentliche Nachhal-

tigkeitsaspekte hat Gabriel-Chemie,

Gumboldskirchen, Österreich, seine

gesamte Wertschöpfungskette ge-

nauer unter die Lupe genommen. Bei

der Beschaffung legt das Chemieun-

ternehmen Wert auf Materialeinsatz

in hoher Qualität und Fachkompetenz

hinsichtlich des Entwicklungs- und

Herstellungsverfahrens. Um für den

besten Qualitätsstandard zu sorgen,

setzt das österreichische Unterneh-

men auf leistungsfähige und zuver-

lässige Zulieferpartner. Hierbei spie-

len im Zuge der Nachhaltigkeit der

Umweltschutz, die Arbeitssicherheit

und Menschenrechte eine zentrale

Rolle im Entscheidungsprozess. Zu-

sätzlich engagiert sich das Unterneh-

men für langfristige Zusammenarbeit

mit regionalen Produzenten aus Euro-

pa, um die regionale Wertschöpfung

bestmöglich zu erhöhen. Der scho-

nende Einsatz von Ressourcen und

kontinuierliche Verminderung von

Umwelteinflüssen sind wesentliche

Ansätze in der Geschäftstätigkeit und

in die Prozesse integriert. Durch eine

ständige Verbesserung der Produkti-

onsprozesse und die Bewusstseinsbil-

dung bei den Mitarbeitern korrigiert

das Unternehmen laufend seine Um-

weltperformance. Dadurch schafft es

die Basis für einen verantwortungs-

vollen Umgang mit den eingesetzten

Ressourcen. Zusätzlich hat Gabriel-

Chemie die Errichtung einer Photovol-

taikanlage im österreichischen Haupt-

sitzt geplant und sich zum Ziel ge-

setzt, den Anteil fossiler Energie im

gruppenweiten Strommix um 30 Pro-

zent zu reduzieren. Ein weiteres Ziel

des Masterbatchherstellers ist es, die

rezyklierbaren Kunststoffabfälle durch

sorgfältige Produktionsplanung um

50 Prozent zu senken. ■

Infos + Kontaktwww.plastverarbeiter.de/14591

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Weltweiter Wirtschaftsein-bruch Die EMS-Gruppe mit Haupt-

sitz in Domat, Schweiz, erwirtschaf-

tete in den ersten drei Monaten einen

Nettoumsatz von rund 469 Mio. EUR.

Aufgrund frühzeitiger und konse-

quenter Maßnahmen konnten die

Ebitda- und die Ebit-Marge leicht

unter dem Vorjahresniveau gehalten

werden, so das Unternehmen. Der

konsolidierte Nettoumsatz fiel damit

um 17,8 Prozent niedriger aus als in

der Vorjahresperiode. Organisch re-

duzierte sich der Nettoumsatz um

12,8 Prozent. Nach einer Verlangsa-

mung im Jahr 2019 wurde die Welt-

konjunktur im ersten Quartal 2020

massiv durch staatliche Covid-

19-Maßnahmen getroffen. Diese

wirkten sich besonders negativ auf

die weltweite Automobilindustrie aus,

die im 1. Quartal um rund 25 Prozent

zum Vorjahr einbrach. Inzwischen hat

die chinesische Autoindustrie wieder

an Fahrt gewonnen. EMS setzte be-

reits sehr früh umfangreiche Maß-

nahmen an allen Standorten um, um

die eigenen Mitarbeiter vor einer Co-

vid-19-Ansteckung zu schützen. Auf-

grund ihrer hohen systemkritischen

Bedeutung konnten die fünf chinesi-

schen Produktionsstätten am 10. Fe-

bruar 2020 bereits wieder ihren Be-

trieb aufnehmen. Dank des schon im

Jahr 2018 eingeleiteten Effizienzpro-

gramms und der frühzeitig ergriffe-

nen Maßnahmen auf der Kostenseite,

konnten negative Auswirkungen auf

die Profitabilität begrenzt werden.

Entsprechend der tieferen Nachfrage

galt es, die Produktionstätigkeiten zu

reduzieren. Der Verwaltungsrat und

die Geschäftsleitung der Gruppe ver-

zichten freiwillig auf 15  Prozent der

Honorare und Gehälter. Das gesamte

Geschäftsjahr 2020 wird durch den

aktuellen weltweiten Wirtschaftsein-

bruch beeinträchtigt bleiben. ■

Infos + Kontaktwww.plastverarbeiter.de/87885

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ficer bei Gab-

riel-Chemie.

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MARKT 9

Plastverarbeiter · 04 · 2020www.plastverarbeiter.de

Neue CFO bei Kautex Maschinenbau

Personalie Kautex Maschinenbau, Bonn, treibt

seinen Changeprozess voran. Seit April 2020 ver-

antwortet Julia Keller die kaufmännische Ge-

schäftsführung des Unternehmens. Die Diplom-

Betriebswirtin mit Schwerpunkt Finanzen und Hu-

man Ressources tritt die Nachfolge von Frank

Röhrlein an, der in den Ruhestand geht. Keller fo-

kussiert sich auf Prozessoptimierung sowie Lean

Management und war zuletzt als Finanzchefin und

Prokuristin bei einem Unternehmen im Anlagenbau

tätig. Bereits seit September 2019 bereitete sie

sich gemeinsam mit Frank Röhrlein auf dessen

Nachfolge vor. Sie hatte bereits im Januar dieses

Jahres die Leitung des

Bereichs Human Res-

sources übernommen,

die sie auch weiterhin

beibehält. Mit dieser

Doppelfunktion nimmt sie in der Geschäftsführung

eine zentrale Rolle ein. Thomas Hartkämper, CEO

bei Kautex Maschinenbau, freut sich, mit Keller

eine weitere Changeexpertin für sein Füh-

rungsteam gewonnen zu haben. ■

Infos + Kontaktwww.plastverarbeiter.de/61609

Cross-Cluster-Initiative Thüringen

Netzwerke 19 Thüringer Netzwerke und Organi-

sationen haben sich branchenübergreifend zur

Cross-Cluster-Initiative Thüringen (CCIT), Jena,

zusammengeschlossen. Ziel ist es, umfassende

Informations- und Unterstützungsmöglichkeiten

für Unternehmen in Thüringen zu sammeln und

diese auf einer zentralen Plattform zu veröffentli-

chen. Des Weiteren möchte die Initiative auch da-

bei unterstützen, die Bedarfe der Unternehmen zu

bündeln und gemeinsam nach Lösungsmöglich-

keiten für eine Stabilisierung der Produktion mit

regionalen Wertschöpfungsnetzwerken zu suchen.

Wo und wie erhalten Unternehmen Unterstützung

in der Coronakrise und

welche Formalien

müssen beim Beantra-

gen von Förderungen

beachtet werden? Mit derartigen Fragen sehen

sich momentan viele Thüringer Unternehmen bei

täglich anwachsender Informationsflut konfron-

tiert. Die CCIT will eine zentrale Informationsquelle

für die überwiegend kleinen und mittelständischen

Unternehmen im Freistaat sein. ■

Infos + Kontaktwww.plastverarbeiter.de/74276

Neuer Technischer Leiter bei Nonnenmann

Generationswechsel Mit Beginn des Jahres

2020 hat der Komponentenlieferant Nonnenmann

mit Sitz in Winterbach die Position des Technischen

Leiters neu besetzt. Danny Dispan folgt auf Karl

Nachtrieb, der nach 15 Jahren Betriebszugehörig-

keit in den wohlverdienten Ruhestand verabschie-

det wurde. Zuvor war Dispan bereits als Techni-

scher Berater im Unternehmen tätig und hat inter-

ne Prozesse mitgestaltet und Werkzeugbaukunden

zu technischen Themen vor Ort betreut. Als Techni-

scher Leiter ist er außerdem für die Zeichnungstei-

le als Abteilungsleiter zuständig. Das Unternehmen

unterstützt Werkzeug- und Maschinenbauer als

verlängerte Werkbank durch das Fertigen von Prä-

zisionsteilen und Formaufbauten nach Zeichnung

und spezifischen Vorgaben. Auch beim Aufbau der

neuen Sparte Stanztechnik im Herbst 2019 war

Dispan aktiv und führend mitbeteiligt. ■

Infos + Kontaktwww.plastverarbeiter.de/74749

Thomas Hochrein wird Landesgruppensprecher

Interessenvertretung KMU Der Verband Inno-

vativer Unternehmen (VIU), Berlin, erhält mit

Dr.  Thomas Hochrein vom Kunststoff-Zentrum SKZ

in Würzburg einen neuen Landesgruppensprecher in

Bayern. Er folgt auf Prof. Dr. Martin Bastian, der im

vergangenen Jahr zum Präsidenten der Zuse-Ge-

meinschaft gewählt wurde. Hochrein widmet sich

zusätzlich zu seiner Geschäftsführertätigkeit am

Kunststoff-Zentrum SKZ, Würzburg, und weiteren

Ehrenämtern nun auch dieser Aufgabe. Der VIU

versteht sich als Sprachrohr für den Mittelstand

Deutschlands in Berlin. ■

Infos + Kontaktwww.plastverarbeiter.de/02886

Simpatec verstärkt Geschäftsführung

Personalie Simpatec, Aachen, hat mit Marc Kurz

und Steffen Paul zwei langjährige Mitarbeiter in die

Geschäftsführung berufen. Kurz arbeitete bisher als

Prokurist und Geschäftsstellenleiter Reutlingen. Er

konzentriert sich nun vorrangig auf die Geschäfts-

bereiche Legal, Quality and Finance. Paul über-

nimmt Verantwortung in den Geschäftsbereichen

Sales and Marketing sowie Human Ressources. Er

ist bislang als Geschäftsstellenleiter in Weimar tä-

tig. Das Dienstleistungs- und Softwareunternehmen

fokussiert die ganzheitliche Entwicklung von Pro-

zessen, Bauteilen und Werkzeugen. ■

Infos + Kontaktwww.plastverarbeiter.de/86050

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Karl Nachtrieb (l.) hat die Position des Tech-

nischen Leiters bei Nonnenmann an Danny

Dispan übergeben.

Dr. Thomas Hoch-

rein ist seit März

2020 Landesgrup-

pensprecher in Bay-

ern des Verbands

Innovativer Unter-

nehmen.

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04 · 2020 · Plastverarbeiter www.plastverarbeiter.de

MARKT10

Produktionswert gesunken

2018 war der Produktionswert der Kunststoffwaren noch um 2 % auf et-

was über 59 Mrd. EUR gestiegen, die

Marke von 60 Mrd. EUR aber nicht ge-

knackt. Wird sie wohl auch in den

nächsten Jahren kaum, denn 2019 ging

es mit 2 % nach unten, auf

58 Mrd. EUR. Dieses Jahr ist mit weite-

rem Rückgang zu rechnen. Wie stark

dieser ausfallen wird, ist noch nicht ab-

zusehen, aber vermutlich kaum unter

4 %, und damit beliefe sich der Produk-

tionswert auf weniger als 56 Mrd. EUR.

Im Abschwung haben Technische Teile

und Konsumwaren ihren Vorsprung vor

den Halbzeugen etwas eingebüßt. ■

Langer Aufschwung beendet

2018 war die Produktion mit 0,7 % nur

noch minimal gewachsen. Ein Ende des

6-jährigen Wachstumszyklus deutete

sich an. 2019 schließlich sank die Pro-

duktion mit -2,7 % so stark wie noch

nie nach der Krise von 2009. Der Pro-

duktionswert fiel auf den Stand von

2017 zurück. Ein stärkerer Rückgang

wurde durch einen leichten Anstieg der

Preise verhindert, die reale Produktion

sank also stärker als die Verkauferlöse.

2019 lag die Nettproduktion um 15 %

über dem Stand des Vorkrisenjahres

2008, ihr Wert um 22 % über dem da-

maligen Stand. ■

Kunststoffproduktion 2019Das Jahr 2019 ist nun auch statistisch abgeschlossen, denn inzwischen liegen als Letztes die Daten

zur Kunststoffwarenproduktion auf dem Tisch. Wir können frühere Berichte über den Konjunkturrück-

gang bei Betrieben ab 50 Beschäftigten auf eine breitere Grundlage stellen.

Trendbarometerwww.plastverarbeiter.de/trendbarometer

[email protected]

AutorWinfried Pfenning ist freier Mitarbeiter des Plastverarbeiter.

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MARKT 11

International exhibition and conferenceon the next generation ofmanufacturing technologies

Frankfurt am Main, 10. – 13.11.2020formnext.de

In einer Welt, in der AM-Anwendungen rapidezunehmen, bedarf es Lösungen entlang dergesamten Prozesskette.Werden Sie Aussteller auf der Formnext.Präsentieren Sie Ihre Expertise im Fertigungspro-zess und sichern Sie sich Ihren Platz in Frankfurt.

Where ideas take shape.

Gehören Sie zur Welt des Additive Manufacturing?

Offizieller Messehashtag#formnext

Design und Software

Werkstoffe

Fertigungslösungen

Post-Processing

F&E

Pre-Processing

Messtechnik

Dienstleistungen

Im letzten Quartal fast überall Minus

Waren im ersten Quartal 2019 Verpackungsmittel und Baubedarfsartikel noch eindeutig im

Plus, konnten in der Folgezeit nur noch die Bauartikel weiter wachsen. Nominal mit Raten

von über 4 %. Im letzten Quartal mussten aber auch sie sich der Konjunktur beugen, ihr Pro-

duktionswert sank um 1,5 %. Dienstleistungen hingegen drehten im zweiten Halbjahr ins

Plus. Bei Halbzeugen, Technischen Teilen, Konsumwaren und den Verpackungen sehen wir je-

weils das gleiche Muster: Starker Rückgang im zweiten, Abschwächung des Abwärtstrends

im dritten und wiederum heftiger Einbruch im vierten Quartal. ■

Mehr Schatten als Licht

Von den Baubedarfsartikeln und den Dienstleistungen abgesehen, waren 2019 alle Bereiche

im Minus. Selbst die lange mit starkem Wachstum glänzenden Verpackungsmittel mussten

der allgemein zurückgehenden Konjunktur Tribut zollen. Industrieverpackungen und die Ver-

bannung von Plastiktüten spielten hier eine wichtige Rolle. Besonders krass war der Ein-

bruch bei Technischen Teilen und Konsumwaren mit minus 5 Prozent, verursacht durch die

Technischen Teile, insbesondere im Maschinenbau und vor allem im Automobilbereich. Der

Baubedarf konnte mit einem knappen Plus abschließen. ■

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04 · 2020 · Plastverarbeiter www.plastverarbeiter.de

TITELSTORY12

Kunststoffrecycling und damit Rohstoffrückgewinnung ist unerlässlich. Derzeit werden nur rund 10 % der Kunststoff-abfälle im Kreislauf geführt. Das Erdöl wird knapper, das Verpackungsgesetz von EU und Bundesregierung fordert, die Recyclingquote bis 2022 deutlich zu erhöhen. Die Öf-fentlichkeit ist sensibilisiert und möchte, dass Verpackun-gen nachhaltiger werden. Zeit zu handeln.

„Die hochkomplexen flexiblen Verpackungsmaterialien wurden vor dem Hintergrund entwickelt, dass in Summe weniger Materialeinsatz nötig ist, weniger Nahrungsmittel verderben und Funktionalitäten erzielt werden, die ohne diese Materialkom-bination nicht zu erreichen sind“, be-tont Florian Riedl, Leiter Geschäftsent-wicklung bei APK. „Würden diese Ver-packungen auf Monomaterial umge-stellt, so würde deutlich mehr Kunststoff benötigt. Der Konsument will jedoch weniger Kunststoff sehen.“ Deshalb haben diese mehrkomponentigen Verpackungsfolien nach wie vor ihre Berechtigung, wenn es um Funktionalität und Haltbarkeit geht. Dass sie recycelbar sind, ist eine neue Zu-satzanforderung.

Bewährtes und Neues

Beim mechanischen Recycling werden Post-Industrial-Ab-fälle (PIR) und Post-Consumer-Abfälle (PCR) nach Sorten getrennt, mechanisch zerkleinert, aufbereitet und in den Wertstoffstrom zurückgeführt. Die Qualität der Rezyklate hängt jedoch stark von der Qualität des verarbeiteten Ab-falls ab, sodass ein hoher Sammel- und Sortieraufwand er-forderlich ist. Problematisch sind dünne, mehrschichtige Folien, wie sie für Wurst- und Käseverpackungen eingesetzt werden, denn sie bestehen meist aus verschiedenen Poly-meren wie PE, PP, PA, PET und EVOH. Beim Sortieren kön-nen diese nicht eindeutig einer Materialtype zugeordnet und mechanisch nicht voneinander getrennt werden. Es existiert also ein undefinierter Rest, aus dem ein undefinier-tes Rezyklat entsteht. Da es hierfür keine ausreichende Ver-

Verpackungen aus Kunststoff sind

notwendig und sinnvoll. Sie schützen

einerseits das verpackte Produkt und

dienen andererseits zur Produktiden-tifizierung. Haben sie ihren Zweck er-

füllt, dann gibt sie der Verbraucher in

den Gelben Sack oder die Gelbe Tonne

und sie werden dem Recycling zuge-

führt. Doch um die Kunststoffe in gu-ter Qualität wieder in den Kreislauf

zurückzuführen, sind zahlreiche Schritte nötig. Ein Unternehmen aus

Sachsen-Anhalt hat hierzu eine neue Technologie entwickelt und zur

Marktreife gebracht.

Lösemittelbasiertes Recycling

Polymere wiedergewinnen

wendung gibt, werden sie derzeit größtenteils thermisch verwertet, wodurch wertvolle Rohstoffe verloren gehen.

Abhilfe für die Wiederverwertung von Mehrschichtmate-rialien verspricht zum einen das chemische Recycling. Bei diesem Prozess werden die Kunststoffketten in ihre Mono-mere oder andere chemische Basiseinheiten zerlegt. Diese Aufspaltung, sowie die nachfolgende Neusynthese der Mo-nomere zu Kunstoffen ist relativ energieintensiv. Eine Alter-native zum chemischen Recycling bietet die lösemittelba-sierte Newcycling Technologie der APK. Bei diesem neuarti-

gen Verfahren werden die Polymerket-ten eines Kunststoffs gelöst, bleiben ansonsten aber nahezu unverändert, wodurch sich dieses Verfahren klar vom chemischen Recycling abgrenzt. Unter speziellen Bedingungen und

Einsatz eines Lösemittels kann beispielsweise das Polyethy-len (PE) eines Multimaterialverbundes in Lösung gebracht werden und alle anderen Schichten, inklusive Haftvermitt-ler oder Kaschierklebstoff, bleiben fest. Dabei spielt es keine Rolle, aus wie vielen Schichten die Folie besteht. Versuche an 18-schichtigen Folien haben gezeigt, dass auch dort alle PE-Schichten herausgelöst werden. Das Verfahren ist für na-hezu alle Polymere sowie biobasierte Materialien geeignet.

Partner haben ein Ziel

Entwickelt wurde das Newcycling-Verfahren von dem in Merseburg ansässigen Unternehmen APK. Es wurde im Jahr 2008 mit der Vision gegründet, aus Kunststoffabfällen sor-tenreine Kunststoffe mit Neuwarencharakter zu gewinnen. Investoren sind von Beginn an MIG Fonds, Pullach, und AT Newtec, München. Seit Sommer 2018 besteht eine Ko-operation zwischen dem Merseburger Unternehmen und der MOL Group, Budapest, Ungarn. Die strategische Part-nerschaft mit dem Mineralölkonzern und Polymerhersteller basiert auf der dem Vorhaben des Konzerns, Aktivitäten im Recycling und echter Kreislaufwirtschaft auszubauen und innovative Technologien in Mittel- und Osteuropa anzusie-

Web-Tipp

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www.plastverarbeiter.de/31383

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Die Lösemittelrückgewinnung

ist ein wichtiger Schritt des

Newcycling-Prozesses.

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TITELSTORY14

Riedl. Je nach Polymer, das in die Lösung übergehen soll, werden das Lösemittel und die Prozessparameter gewählt.

Aktuell werden mit der Industrieanlage transparente und bunte Post-Industrial-Abfälle, wie Randbeschnitt, Ballen, Umstell-rollen, aus PE/PA von europäischen Verpa-ckungsfolienherstellern recycelt. Da der Hauptanteil dieser Verpackungsfolien Poly-ethylen ist, wird dieses aus dem Verbund gelöst. Ob es sich bei der Ware um ein co-extrudiertes oder um ein laminiertes Pro-dukt handelt, ist irrelevant.

Das Lösemittel ist ein Schlüssel

Es kommt ein spezielles Lösemittel zum Ein-satz, welches Betriebsgeheimnis der APK ist. Dieses löst das PE aus sämtlichen Schichten des PE/PA Multimaterialverbundes auf. Zu-rück bleibt am Ende des Prozessschrittes eine Suspension aus gelöstem PE und festen Polyamidflakes. Anschließend wird diese Feststofffraktion mechanisch von der gelös-ten Fraktion getrennt, wodurch das PE vom PA separiert vorliegt. In den nachgelagerten Prozessstufen werden PE und PA vom Löse-mittel befreit und anschließend zu Granulat

extrudiert. Dadurch wird der Restlösemittelanteil im Granu-lat auf einen garantierten Wert von < 1.000 ppm reduziert. Die tatsächlich erzielten Werte liegen im niedrigen dreistel-ligen ppm Bereich. Das zurückgewonnene Lösemittel wird über entsprechende Reinigungsstufen zurück in den Löse-mittelbehälter geführt und somit im Kreislauf gefahren.

Die im Prozess eingesetzten Aggregate sind mit denen in mechanischen Recyclinganlagen nicht vergleichbar und ähneln eher denen von in der Kunststoffneuwarenindustrie verwendeten Anlagen, was den hohen Qualitätsanspruch der erzeugten Granulate unterstreicht.

Entwicklung geht weiter

„APK sieht sich als Technologieunternehmen und nicht als Recyclingunternehmen“, führt Riedl aus. „Über 25 unserer 120 Mitarbeiter sind mit der Weiterentwicklung unseres Verfahrens beschäftigt.“ Durch die hohen Entwicklungsak-tivitäten im eigenen Haus war es möglich, das Mersalen LDPE NCY an die Anforderungen des Marktes anzupassen. Brand Owner und Verpackungshersteller begrüßen das LDPE NCY mit neuwarenähnlichen Eigenschaften. Das Ma-terial verfügt zwar noch nicht über eine Lebensmittelzulas-sung, ist aber ansonsten in seinen Eigenschaften mit neu hergestellten Kunststoffen vergleichbar. Das Interesse an dem Material mit guter und konstanter Qualität für Verpa-ckungen ist hoch, da ähnlich hochwertige Regranunalte am Markt aktuell nur begrenzt verfügbar sind.

deln. Ziel ist es, Neuware und LDPE NCY (Newcycling) in Verpackungen einzusetzen.

Zunächst wurde auf dem Firmengelände im Chemiedrei-eck Leuna eine Anlage zum mechanischen Recycling von Post-Consumer-Abfällen errichtet. Sie verarbeitet 12.000 Ton-nen Folienabfälle pro Jahr zu verschiedenen Post-Consumer-Rezyklaten (PCR). Die Abfälle werden aus diversen Abfallsor-tieranlagen zum Aufbereiten im Industriegebiet Merseburg Süd angeliefert. Das aus den PCR hergestellte Mersalen LDPE RCY (Recycling) wird für Extrusions- und Spritzgussanwen-dungen vor allem im Bau- und Gartenbereich eingesetzt. Die Erfahrungen im PCR flossen in die Entwicklung der Newcy-cling-Technologie ein, da der Vorprozess sehr ähnlich ist.

PE geht in Lösung

„Parallel wurde das Newcycling-Verfahren entwickelt und im Jahr 2013 der Testbetrieb im Pilotmaßstab gestartet“, er-klärt Florian Riedl. „Denn um eine echte Kreislaufwirtschaft bei Kunststoffverpackungen zu erreichen, sind Innovationen und neue Technologien essentiell.“ Für diese Recyclingme-thode werden die Folien ebenfalls zerkleinert, gesichtet, das heißt, von unerwünschten Fremdstoffen, wie Metall, Holz, befreit und die Flakes einem Lösemittelbad zugeführt. „Ak-tuell verarbeiten wir auf unserer Newcycling Anlage nur Post-Industrial-Abfälle. Die nächste Anlage, welche sich be-reits in der Planungsphase befindet, wird für die Aufberei-tung von Post-Consumer-Fraktionen ausgelegt sein“, sagt

Mögliche Recyclingkreisläufe für Verpackungen nach dem Gebrauch.

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Prinzipdarstellung der Prozessschritte der Newcycling-Technologie

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TITELSTORY 15

Plastverarbeiter · 04 · 2020www.plastverarbeiter.de

extrudiert. Es wird in Monolayer- und Mehrschichtfolien (PET/PE, PE/PP, PE/Alu) ebenso eingesetzt wie für Lami-nier- und Kaschieranwendungen. Das Mersalen LDPE NCY ist mit MFI-Wer-ten von 1 und 2 g/10 min erhältlich. Das erzeugte Polyamid Mersamid PA6 NCY wird von Compoundeuren zu

verstärkten und unverstärkte Compounds weiterverarbeitet und wird in technischen Spritzgussteilen eingesetzt.

Die Erweiterung des hauseigenen Labors ist nahezu abge-schlossen. Neben mechanischen Prüfungen wie Zug- und Schlagprüfungen werden auch rheologische wie beispiels-weise Melt-Flow-Index, Infrarotspektroskopie sowie DSC zur Qualitätssicherung durchgeführt. Ebenso befindet sich dort eine Newcycling-Anlage im Labormaßstab, um Löseversuche an Polymeren durchzuführen und Prozessparameter zu er-mitteln. In den Räumlichkeiten ist auch ausreichend Platz für eine Spritzgießmaschine. Mit dieser werden die Probekör-per für die mechanischen Prüfungen gefertigt.

Ausbau in mehreren Stufen

Die vorindustrielle Pilotanlage wurde in eine Industriean-lage hochskaliert, um die Technologie im Industriemaßstab produktionsfähig zu zeigen. Diese nahm im Juni 2019 ihren Betrieb auf. In Kürze wird sie in den Volllastbetrieb gehen und pro Jahr circa 8.000 Tonnen Newcycling-Rezyklat, da-von sind 70 Prozent LDPE und 30 Prozent PA, herstellen. Dies entspricht der Zusammensetzung der zugeführten Ver-packungsfolien. Die Anlage in Merseburg ist so ausgelegt, dass ein Material gelöst werden kann.

Desweiteren könnte auch eine PE/PP/PA-Verbundfolie in ihre drei Polymere getrennt werden. Im ersten Schritt wird das PE, im zweiten das PP aus den Flakes gelöst, das PA bleibt fest. „Im Labor können auch noch mehr Kunststoffe vonei-

Viele Brand Owner haben sich zum Ziel gesetzt, bis 2025 mehr Regranu-late für Verpackungen einzusetzen und diese recyclingfähiger zu gestal-ten. Doch was bedeutet das? Wird nur die Menge an mechanisch recy-celtem Kunststoff erhöht, ist dies nicht zielführend, denn aufgrund der Qualität eines Standardregranulats können daraus keine neuen Verpackungen hergestellt werden. Um diese herstel-len zu können, müssen parallel Ströme aus beispielsweise gemischten und Folienabfällen als Rohstoffquelle genutzt werden. Hierfür sind neue oder veränderte Prozessabläufe sowie Verfahren nötig.

Eigenschaften bleiben konstant

Das über das lösemittelbasierte Recycling hergestellte Mer-salen LDPE NCY wird beispielsweise im Non-Food-Bereich für flexible Verpackungen wie Standbeutel für Reinigungs- und Waschmittel oder Etiketten eingesetzt. Erstes Interesse besteht auch für Umverpackungen von Kosmetik- und Hy-gieneartikel. Es substituiert dort je nach Anwendungsfall beispielsweise das Neuware LDPE in der Mittelschicht.

Neuwareähnlich heißt für den Hersteller auch, dass die Granulate auf der bestehenden Anlage ohne Änderung der Parameter eingesetzt werden können. Die erhaltene Mehr-schichtfolie ist optisch und in den Eigenschaften nahezu identisch, und kann auch beim Verpacker die Anlage durch-laufen, ohne dass die Prozessparameter angepasst werden müssen.

Eigenschaften wie Viskosität und mechanische Werte (Zug-Modul und Charpy-Kerbschlagzähigkeit) liegen im Bereich von Neuware, ebenso die Transparenz der herge-stellten Folien. Das Material wird bei den Verpackungsmit-telherstellern auf Standardanlagen zu Cast- oder Blasfolien

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LDPE erzeugt durch Newcycling Prozess im Ver-gleich zu Neuware

Produktbezeichnung MFI [g/10 min]

Zugmodul [MPa]

Charpy-Kerbschlag- zähigkeit [kJ/m²]

Anwendungen

APK Mersalen LDPE NCY 01

0,7 – 1,0 (190 °C/2,16 kg)

> 180 Kein Probenbruch(23 °C)

Blas-und Castfolien, flexible Verpackungen

Neuwaren LDPE 1,0 – 1,5(190 °C/2,16 kg)

175 – 200 Kein Probenbruch(23 °C)

Blas-und Castfolien, flexible Verpackungen

PA6 erzeugt durch Newcycling Prozess im Ver-gleich zu Neuware

Produktbezeichnung Glasfaser- gehalt [%]

Zugmodul [MPa]

Charpy-Kerbschlag- zähigkeit [kJ/m²]

Anwendungen

APK Mersamid PA6 NCY 01

0 > 2.700 > 5,0(23 °C)

Technische Spritzgussteile

Neuwaren PA6 0 2.900 – 3.200 4,2 – 6,4(23 °C)

Technische Spritzgussteile

PA6GF erzeugt durch Newcycling Prozess im Ver-gleich zu Neuware

Produktbezeichnung Glasfaser- gehalt [%]

Zugmodul [MPa]

Charpy-Kerbschlag- zähigkeit [kJ/m²]

Anwendungen

APK Mersamid PA6GF30 NCY 04

30 > 9.500 > 10(23 °C)

Technische Spritzgussteile

Neuwaren PA6GF30 30 9.200 12(23 °C)

Technische Spritzgussteile

Vergleich der Eigenschaften der Newcycling-Produkte mit denen von Neuware

Florian Riedl, Leiter Geschäftsentwicklung bei APK

„Um eine echte Kreislaufwirtschaft bei

Kunststoffverpackungen zu erreichen,

sind Innovationen und neue Technolo-

gien essentiell.“

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04 · 2020 · Plastverarbeiter www.plastverarbeiter.de

TITELSTORY16

Das komplette PE in den Folienabfällen, dessen Anteil bei PE lastigen Folienabfällen typischerweise über 90 Prozent liegt, wird in Lösung gebracht, der Rest wird je nach Zusammen-setzung verwertet. „Der Prozess kann auch für die Verarbei-tung von anderen Abfallfraktionen und Mischungen ausge-legt werden“, beschreibt Florian Riedl. „Beispielsweise kann aus einer gemischten Folienfraktion, welche aus 40 Prozent LDPE und 40 Prozent PP besteht, sortenreines LDPE und PP Granulat zurückgewonnen werden.“ Der Schwertpunkt der Technologieentwicklung liegt auf den Polyolefinen, da diese den Hauptanteil von Verpackungsfolien ausmachen.

Klare Ziele vor Augen

Die Inbetriebnahme der neuen PCR-Newcycling-Anlage mit einer Ausstoßmenge von 20.000 Tonnen pro Jahr ist für 2022 in Osteuropa geplant. Der derzeit reine Trennprozess der Polymere wird dort aufgrund des PCA zu einem Extrak-tionsprozess aufskaliert sein, um Additive, Farbpigmente und Geruchsstoffe herauszuholen. Außerdem soll das PA NCY-Regranulat in den kommenden 2 Jahren für weitere Märkte, wie Automotive, zertifiziert werden. Die Lebens-mittelzulassung für das LDPE NYC wird weiter forciert. Die APK plant weiterhin, als Technologieentwickler tätig zu sein und Anlagen als Joint-Ventures oder als Lizenz am Markt zu installieren. Das Ziel ist klar: Verpackungsabfälle, auch Multimaterialverbunde, als Rohstoffquelle für neuwaren-ähnliche Einstoffrezyklate zu nutzen. ■

Autorin Simone Fischerist Redakteurin Plastverarbeiter.

[email protected]

Kontakt � APK, Merseburg

[email protected]

nander getrennt werden. Eine großtechnische Anlage sollte so viele Stufen besitzen, wie es wirtschaftlich ist, die vorhan-denen Materialienanteile zu trennen“, erläutert Riedl.

Additive sind separat zu entfernen

Das Löseverfahren eignet sich auch für die Extraktion von Farbpigmenten und Additiven. Dies ist jedoch mit der derzeit betriebenen Anlage nicht vorgesehen, wurde aber im Labor und mit Partnern in größerem Maßstab gezeigt. Die Entfer-nung der Farben wird wichtig, wenn PCR verarbeitet wird.

Für die Trennung der Kunststoffzusätze und Druckfarben wurden ebenfalls Partnerschaften geschlossen. Der Chemie-konzern Clariant, Muttenz, Schweiz, unterstützt hinsichtlich der Extraktion von Additiven und Pigmenten aus der Poly-merlösung. Auf die Unterstützung von Siegwerk, Siegburg, einem Hersteller von Druckfarben, können die Merseburger zählen, wenn es um die Entfernung der Farbpigmente geht.

Großversuch mit PCR in Vorbereitung

Ende des zweiten Quartales 2020 ist eine sechswöchige Test-phase mit 600 Tonnen PCR verschiedener Fraktionen ge-plant. Hierfür werden die Abfälle zunächst über die mecha-nische Recyclinganlage gefahren, da diese eine Waschanlage beinhaltet. Die Flakes werden dann dem Newcycling-Prozess zugeführt. Während dieser Testphase wird auch die Extrak-tion von Additiven, Pigmenten und Druckfarben erfolgen.

„Die generierten Ergebnisse und Erfahrungen dieser Kam-pagne fließen in die Planung der neuen Anlage für Post-Consumer-Abfälle ein, die eine Kombination einer mecha-nischen und einer Newcycling-Anlage sein wird“, erklärt Riedl. Dies ist erforderlich, da aus wirtschaftlichen und qua-litativen Gründen aus dem gemischten PCR-Strom alles ent-fernt werden muss, was nicht Kunststoff ist, beispielsweise organische Reste, Papier, Metall. Die PCR-Anlage übergibt die getrockneten Flakes an den lösemittelbasierten Prozess.

Zugeführt werden dem Prozess verschiedene Folienabfall-fraktionen (PCR) mit einem hohen Gehalt an Polyolefinen.

Blick auf das Werksgelände des Recyclingunternehmens in Merseburg

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Florian Riedl ist stolz auf die neuwareähnliche Qualität des produzier-

ten Mersalen LDPE NCY-Rezyklats.

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www.plastverarbeiter.de

NEUE TECHNOLOGIEN · KOSTENEFFIZIENZ · ERHÖHTE MARKTCHANCEN 2020

Frisch und hygienischbis zum Verbraucher

DÜNNWANDTECHNIK

Wandstärke minimiert mittelsInjection Compression Moulding18

EU-PROJEKT

Nachhaltige, biobasierte Verpackungskonzepte32

VERPACKUNGSFOLIEN

Füllstoffe: Damit neben der Mechanik auch die Optik stimmt36

SPECIAL IM FACHMAGAZIN PLASTVERARBEITER

KUNSTSTOFFVERPACKUNGEN

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PACKPLAST18

04 · 2020 · Plastverarbeiter www.plastverarbeiter.de

Dünnwandverpackungen

Wandstärke minimiertDie vereinten Vorteile des Spritzgie-

ßens und des Tiefziehens haben einen

Namen: Injection Compression Moul-ding (ICM). Extrem dünne Wandstär-ken und eine breite Materialpalette,

trotz Formfreiheit und Maßhaltigkeit.

Das dadurch freigesetzte Potential wird vom Verpackungsmarkt zuneh-

mend aufgegriffen, während auch ein

Blick über den Tellerrand interessante

Schlüsse zulässt. Die neuen Möglich-keiten sind vielseitig. Pioniercharakter

und die Bereitschaft um die Ecke zu denken können dazu verhelfen, in wei-tere Anwendungsgebiete vorzustoßen.

Das ICM-Verfahren hat sich in der na-hen Vergangenheit in der Welt der Dünnwandverpackungen etabliert. Die Vorteile sind zeitgemäß und be-kannt: Geringerer Materialverbrauch, verkürzte Zykluszeit, reduzierter Ener-

gieaufwand und die Anwendbarkeit von Materialien mit einem tieferen Schmelzflussindex. Doch wo liegen derzeit die Möglichkeiten des ICM und welches technische und ökonomische Potential gilt es noch zu erschließen?

Beispielhaft betrachtet wird ein 200 ml Einwegtrinkbecher mit U-Rand und IML-Dekoration. Dieser wird auf einer Netstal Elion 1750, mit einem 4-fach ICM-Werkzeug des Schweizer Werkzeugherstellers Glaroform mit Sitz in Näfels gefertigt. In einer Stunde werden 23 kg Polypropylen (PP) zu 4.500 IML-Trinkbechern verarbeitet. Anders ausgedrückt: Alle 3,2 s werden 4 Becher à 5,1 g mit einer Wandstärke von unter 0,3 mm, dem Werkzeug ent-nommen. Nun, welches maximale Fließweg-Wandstärken-Verhältnis lässt sich für eine vergleichbare, konven-tionelle Spritzgießanwendung definie-ren? Mit 300:1 liegt den nachfolgen-den Ausführungen das spritzgießtech-nische Limit zugrunde.

Materialeinsparung bedeutend

Der vorgestellten ICM-Anwendung ein Verhältnis von nahezu 400:1. Die Wandstärke ist um über 20 Prozent reduziert und die Teilequalität verbes-sert. Wird rund um die Uhr an sieben Tagen die Woche bei einer Anlagenver-fügbarkeit von 90 Prozent produziert, so reduziert sich bei gleichem Output die Menge des verarbeiteten Materials um jährlich rund 45 Tonnen.

Anhand dieses Beispiels ist ersicht-lich, welch beachtlichen Beitrag das ICM-Verfahren zur Reduktion des Ma-

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Ein mit Dünnwandtechnologie gefertigter

und mit IML dekorierter Trinkbecher.

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PACKPLAST 19

terialverbrauchs bietet. Doch ist das Ende der Fahnenstange damit er-reicht?

ICM-geeignete Anwendungen

Beim Beurteilen einer konkreten An-wendung hinsichtlich ihrer Machbar-keit im ICM-Verfahren interessieren anfänglich vor allem die technischen Möglichkeiten und Grenzen des Ver-fahrens und die Anforderungen, de-nen ein Produkt entsprechen muss. Weiterhin, welche konkreten Vorteile das ICM gegenüber dem Tiefziehen oder dem konventionellen Spritzgie-ßen hat.

Beim Spritzprägen ist grundsätzlich die Formfreiheit und Maßhaltigkeit des Spritzgießens gegeben. Die geringen Einschränkungen sehen vor, dass der Artikel möglichst symmetrisch sein muss und im Werkzeug keine Schieber-technologie erfordern darf. Dem hin-gegen wird die Formfreiheit mit der

Möglichkeit von deutlich dünneren Wandstärken, ähnlich dem Tiefziehen, ergänzt. Was die Randgeometrie anbe-langt, sind es heute vor allem Siegel- und U-Ränder, die bei Verpackungsan-wendungen in Frage kommen.

Weiter öffnet sich durch das Spritz-prägen aber auch die Materialpalette. Das Verarbeiten von Materialien, die beim Dünnwandspritzgießen aus tech-nischen Gründen nicht möglich sind, rücken beim Spritzprägen nun wieder ins Zentrum der Entwicklung. Diesbe-züglich liegt der Fokus der Verpa-ckungsindustrie heute beispielsweise bei Polylactiden (PLA) und Polyethy-lenterephthalat (PET). Für andere, eher technische Kunststoffe, deren Einsatz bei der Produktion von Dünnwandan-wendungen bisher nicht denkbar ge-wesen ist, eröffnen sich neue Möglich-keiten. Grund dafür sind die umver-teilten Kräfteverhältnisse, die der Pro-zess vorgibt.

Während gewisse Anwendungen ihre Grenze bei der erforderlichen Ar-tikelfunktion, beispielsweise hinsicht-lich Haltbarkeit und Stapelgewicht, finden, tun sich auf der anderen Seite Möglichkeiten für Produkte mit einer speziellen Dünnwanderfordernis auf.

Grenze noch nicht erreicht

Denn wie weit sich die Wandstärke mit der entsprechenden Anwendung effektiv reduzieren lässt, ist bislang noch unversucht geblieben. Die mut-maßliche Grenze liegt jedoch weit un-ter den im Einführungsbeispiel ge-nannten 0,3 mm. Diese neue Formfrei-heit, in Kombination mit der verbrei-terten Materialpalette, bietet Potential

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04 · 2020 · Plastverarbeiter www.plastverarbeiter.de

PACKPLAST20

für Anwendungen außerhalb der her-kömmlichen Märkte.

Eine ICM-Produktionszelle benötigt grundsätzlich die gleichen Hauptkom-ponenten wie eine herkömmliche Spritzgießanwendung: Maschine und Werkzeug. Trotzdem verändert sich das Anforderungsprofil, denn das ICM-Werkzeug zeichnet sich haupt-sächlich durch eine angepasste Bauweise mit zusätz l ichen Funktionen aus, eine hohe Verarbeitungs-qualität sowie einen absolut perfekt ausba-lancierten Heißkanal. Zu ersterem gibt sich Max Eberle, Inhaber und Geschäfts-führer bei Glaroform, bedeckt: „Zu-sammen mit unseren Partnern haben wir der Entwicklung eines geeigneten und auf den ICM-Prozess abgestimm-ten Werkzeugkonzepts eine längere Periode gewidmet“. Daraus resultiert sei eine Reihe von Eigenschaften und Funktionen, die in einem herkömmli-chen Spritzgießwerkzeug nicht zu fin-den seien. Wie bei konventionellen Werkzeugen wirkt sich nicht nur die Bauweise, sondern auch die Verarbei-tungsqualität, insbesondere die Ferti-

gungspräzision, erheblich auf die Langlebigkeit der Werkzeuge aus. „Beim Spritzprägen sind geringe Ferti-gungstoleranzen besonders wichtig. Denn die Funktion der statischen Schließkraft, die in der kurzen Frist mangelhafte Verarbeitungsqualität zu-rechtzurücken vermag, fällt prozessbe-dingt weg“, ergänzt Eberle. Und letzt-

lich sei es ebenfalls der Prozessablauf, der seitens des Werkzeu-ges absolut gleichmä-ßige Schmelzefüh-rung voraussetze. Denn aufgrund des nachdrucklosen Ein-spritzens vor dem

Formschluss, würde die Verteilung fal-scher Materialmengen zu den Kavitä-ten in über- oder unterfüllten Teilen resultieren.

Ähnlich zeigen sich die Ansprüche an die Spritzgießmaschine. Im Zen-trum der Anforderungen stehe die Steuerungstechnik. Christina Härter, Leiterin Anwendungstechnik bei Krauss Maffei High Performance, Nä-fels, erklärt: „Sämtliche Prozesspara-meter müssen ein sehr enges Tole-ranzfenster einhalten. Das Verfahren erfordert eine enorm hohe Wieder-

holgenauigkeit der Einspritzmenge und der Einspritzprozess muss mit dem Prägehub äußerst präzise syn-chronisiert sein“. Weiter spiele auch die dynamische Schließkraft und die gewährleistete Plattenparallelität ei-ne wichtige Rolle.

Mit Pioniercharakter in die Zukunft

Den Nutzen des ICM betrachtet, zeigt sich eine Win-Win-Situation für alle Anspruchsgruppen: Geringere Kosten, mehr gesellschaftliche Akzeptanz und neue technologische Möglichkeiten. Dank der vielseitigen ökonomischen und ökologischen Vorteile ist davon auszugehen, dass der Marktanteil die-ser Verpackungen größer wird. Es liegt auf der Hand, dass die Grenzen des Spritzprägens vorerst in der menschli-chen Kreativität liegen. Pioniercharak-ter ist gefragt. ■

AutorRobin Eberleist Geschäftsführer von Glaroform

in Näfels, Schweiz.

Kontakt � Glaroform, Näfels, Schweiz [email protected]

Verfahren im Detail

Injection-Compression-Moulding

Das Injection-Compression-Moulding-

Verfahren (ICM) ist eine Kombination

von Spritzgießen und Prägen. Konkret

bedeutet das einen dynamischen Ein-

spritzvorgang in das, im Gegensatz

zum herkömmlichen Spritzgießen,

nicht vollständig geschlossene Werk-

zeug. Als Folge davon dient im An-

schluss die mechanische Schließbewe-

gung dazu, das eingespritzte Material

im gesamten Formnest zu verteilen

und zu verdichten.

Verfahrensprinzip ICM

1. Ausgangsposition: Werkzeug offen

2. Werkzeug bis zum Prägespalt schließen (x)

3. Exaktes, druckreduziertes Einspritzen des aufge- schmolzenen Kunststoffes

4. Vollständiges Schließen des Werkzeugs und Form-gebung des Artikels durch Kompression

Christina Härter Leiterin AnwendungstechnikKrauss Maffei, Nähfels

„Sämtliche Prozessparameter

müssen ein sehr enges Tole-

ranzfenster einhalten.“

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Plastverarbeiter · 04 · 2020www.plastverarbeiter.de

Lebenszyklusrechner für Verpackungen

Gabi Packaging Calculator+ Der

Umweltdienstleister Interseroh, Köln,

und der Anbieter von EHS- und Pro-

duct-Stewardship-Lösungen  Sphera

haben ein neues Online-Tool entwi-

ckelt, um die Nachhaltigkeit von Ver-

packungen zu optimieren.  Mit dem

Gabi Packaging Calculator+ können

Unternehmen jetzt schnell und um-

fassend die Umweltauswirkungen von

Verpackungen analysieren – von der

Herstellung über den Transport bis

zum Recycling. Der Rechner basiert

auf einem parametrisierten Modell,

das den Lebenszyklus von Verpackun-

gen abbildet und eine Vielzahl von

Umweltdaten zu Materialien und Her-

stellungsprozessen beinhaltet. Somit

wird der Kalkulator zu einem intuiti-

ven Webtool, das faktenbasierte Ent-

scheidungsgrundlagen für ein nach-

haltigeres Verpackungsdesign liefert.

Der Aspekt der Recyclingfähigkeit

kam bislang zu kurz – speziell vor

dem Hintergrund des Verpackungsge-

setzes in Deutschland. Hier fließt nun

die Expertise des Recyclingunterneh-

mens ein. Mit ‚Made for Recycling‘

bietet das Kölner Unternehmen eine

wissenschaftlich fundierte  Bewer-

tungsmethode, um die Recyclingfä-

higkeit von Verpackungen im Labor zu

analysieren. Der darauf aufbauende

Service ‚Check for Recycling‘ ermög-

licht Anwendern, durch einen einfa-

chen Online-Test selbst herauszufin-

den, wie gut sich ihre Produktverpa-

ckungen getrennt erfassen, sortieren

und zu neuen Produkten recyceln las-

sen. Die Kooperation beider Unterneh-

men stellt mit einem einzigen Tool

Ökobilanzen von Verpackungen zur

Verfügung, ermittelt die Kreislauffä-

higkeit und vergleicht Designalter-

nativen auf unterschiedliche Um-

weltauswirkungen hin. Einfach Ma-

terialien  und Prozesse auswählen,

Produktspezifikationen eingeben,

Transportwege festlegen und den Be-

richt generieren: In wenigen Schrit-

ten gelangen die Nutzer zu aussage-

fähigen Daten. Dies gibt Sicherheit

im Hinblick auf das Verpackungsge-

setz und liefert den Unternehmen

nicht zuletzt überzeugende Verkaufs-

argumente. ■

Infos + Kontaktwww.plastverarbeiter.de/41393

PACKPLAST 21

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Mit dem Kalkulator lassen sich einfach Ökobilanzen erstellen und die

Kreislauffähigkeit von Verpackungen ermitteln.

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PACKPLAST22

Dr. Kurt Stark, Leiter Business Development und

Sustainability bei Buergofol

„Ohne Kunststoffverpackungen ist es un-

möglich, die wachsende Weltbevölkerung zu

ernähren, denn ohne die Verpackungen aus

Kunststoff würden zu viele Lebensmittel

verderben.“

„Kunststoffverpackungen - Gefahr für die Zukunft?“Kunststoffverpackungen sind zum Schreckgespenst geworden, seit sie Strände verschmutzen

und in den Mägen von Meerestieren nachgewiesen wurden. Doch ohne Verpackungen ist die

Qualität und Hygiene der Lebensmittel nur schwer zu garantieren. Über die aktuelle Situation

und wie sich Verpackungen verändern werden sprach Plastverarbeiter mit Dr. Kurt Stark, Leiter

Business Development und Sustainability bei Buergofol.

Herr Stark, kommt den Kunststoffverpackungen aufgrund des Coronavirus plötzlich eine neue Position zu?Dr. Kurt Stark: Ja! Deren Bedeutung hat sich plötzlich ins Positive gewandelt, denn sie gewährleisten Hygiene. Aktu-ell fragt der Verbraucher nicht, ob eine Gurke mit oder oh-ne Kunststofffolie angeboten wird. Ich bin mir sicher, dass dieser Tage alle Verbraucher zuallererst nach der verpackten Gurke greifen. Denn man muss ja „hamstern“ und es ist unbestritten, dass ein in Barrierefolie verpacktes Produkt auch eine längere Mindesthaltbarkeit besitzt. Das Corona-virus ist damit das allerbeste Argument, Kunststoffverpa-ckungen einzusetzen. Die Welt hat jetzt ein neues, heraus-forderndes Thema abseits von Umweltverschmutzung, Plastic Bashing und Klimawandel bekommen, dessen glo-bale Auswirkungen, welcher Art auch immer sie sein mö-gen, noch nicht absehbar sind.

Vor der Coronapandemie waren Lebensmittelverpackungen aus Kunststoff ein regelrechtes Schreckgespenst. Warum sind Kunst-stoffverpackungen aus Ihrer Sicht notwendig?Stark: Ohne Kunststoffverpackungen ist es unmöglich, die wachsende Weltbevölkerung zu ernähren, denn ohne die Verpackungen aus Kunststoff würden zu viele Lebensmittel verderben. Das ist ja sogar jetzt schon der Fall. Nach Berech-nungen des WWF gibt es in Deutschland rund 18 Mio. t und in Europa circa 100 Mio. t Lebensmittelverluste pro Jahr. Somit ist die Schutzfunktion der Verpackung ihre wich-tigste Eigenschaft. Zudem vereint sie noch Kriterien wie Garantie (MHD), Dienstleistung (Information, Vorratsge-fäß), gute Verarbeitung, ist Werbeträger, verbraucherfreund-lich, nachhaltig und soll platzsparend zu lagern sowie gut zu laden und zu transportieren sein. Außerdem muss sie noch DIE Zusatzfunktion Recyclingfähigkeit erfüllen. Und

Web-Tipp

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PACKPLAST 23

nun sagen Sie mir, wie alle diese Anforderungen OHNE Kunststoffverpackung zu realisieren sind?

Als Alternative werden bioabbaubare Kunststoffe ins Gespräch gebracht. Stellen diese die Lösung des Umweltproblems dar?Stark: Nein! Bioabbaubare oder kompostierbare Kunststoffe und daraus hergestellte Kunststoffverpackungen sind nicht sinnvoll und daher auch weder im Deutschen Verpackungs-gesetz noch in der Europäischen Kunst-stoffstrategie verankert. Stattdessen wird dort auf nachwachsende Ressourcen re-kurriert. In Kompostanlagen sind solche sogenannten bioabbaubaren Kunststoffe wie PLA derzeit verpönt, weil diese sich viel zu langsam abbauen und dadurch den ganzen Prozess stören.

Sehen Sie die Kreislaufwirtschaft als Chance für die Verpackungsindustrie von Lebensmitteln?Stark: Kreislaufwirtschaft ist immer das erhabene Ziel und praktisch die Lösung für alle Probleme. Die Politik geht aber leider nicht immer darauf ein und trifft – getrieben von Umweltaktivisten, Weltrettern und Klimaschützern – mit-unter auch falsche Entscheidungen. So wird etwa das am

besten zu recycelnde Produkt, das wegen seiner Größe deutlich höher als DIN A4 Format sehr gut sortiert werden kann und aus einem Monomaterial besteht, verboten. Oh, Sie wissen jetzt nicht, wovon ich rede? Es ist die gute alte PE-Plastiktüte. Warum

wird dieses Produkt, Paradebeispiel für Kreislaufwirtschaft, nicht mehr hergestellt?

Ein hervorragend zu trennendes, sortierendes und recyc-lingfähiges PE-Material wird nicht mehr zugelassen, weil Tüten im Meer schwimmen (sie gehören dort zweifelsohne nicht hin). Wir dürfen nicht vergessen, dass sie dort nicht aus eigener Kraft hingekommen sind!) Das aus den Tüten gewonnene Rezyklat kann erneut zum Herstellen von PE-

Tüten verwendet werden. Nun gut, ver-bieten wir es. Aber dann stelle ich unsere gesamte Recyclinginfrastruktur infrage. Wenn das am besten zu recycelnde Pro-dukt untersagt wird, wie schwer muss es dann sein, alles andere, das viel schwieri-ger zu recyceln ist, zu erlauben?

Stichwort Design for Recycling. Können Ein-stoffverbunde hinsichtlich Qualität und Halt-

barkeit der verpackten Lebensmittel eine wirkliche Alternative zu Mehrschichtverbunden darstellen?Stark: Nein, können Sie nicht. Aufgrund mangelnder Barri-erewirkung gegen Gase würden die verpackten Lebensmit-tel zu schnell verderben. Der ökologische Schaden wäre immens. Denn dadurch würde sehr viel CO

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CO2-Emission weltweit Angaben in Milliarden Tonnen

Ohne Kunststoffverpackungen würden

weitaus mehr Lebensmittel verderben.

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Dr. Kurt Stark, Leiter Business Development

und Sustainability bei Buergofol

„Kreislaufwirtschaft ist immer

das erhabene Ziel und praktisch

die Lösung für alle Probleme.“

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04 · 2020 · Plastverarbeiter www.plastverarbeiter.de

PACKPLAST24

Wie sehen künftige Lösungen der Verpackungsbranche für Le-bensmittel aus?Stark: Die werden sich von den derzeitigen Verpackungen nicht sonderlich unterscheiden. Man wird ein Design für Recycling vornehmen, um Verpackungen recyclingfähiger zu machen, was ja auch das Verpackungsgesetz fördern will. Gleichzeitig ist es aber wichtig, einen Markt und Einsatz-zweck für die so gewonnenen Rezyklate zu haben, sonst bringt das alles nichts.

Verpackungen werden dünner werden, es wird Material gespart. Wo auf Verpackungen verzichtet werden kann, soll auch darauf verzichtet werden. Das gebietet doch schon die

Vernunft. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Verpackungen mehr standardi-siert werden. Vielleicht finden sich einige Verpackungen später nicht mehr, wäh-rend sich andere Arten besser durchset-zen werden. Allerdings wird das globale Verpackungsaufkommen künftig selbst-verständlich weiterwachsen. Sie fragen warum? Ganz einfach, weil die Weltbe-völkerung auf unserem Planeten wächst. Ein Wachstum ist aber niemals nachhal-

tig, wenn man sich der ursprünglichen Bedeutung von Nach-haltigkeit bewusst ist: Ein Baum wird abgeholzt, ein neuer Baum dafür gepflanzt. Viele Menschen, viele Verpackungen, viel CO2 Ausstoß, viel Ressourcenverbrauch. Jede Medaille hat zwei Seiten, es ist nie alles gut und nie alles schlecht.Vielen Dank für das Gespräch. ■

AutorinSimone Fischerist Redakteurin Plastverarbeiter.

[email protected]

Kontakt � Buergofol, Ingolstadt [email protected]

gestoßen und sinnlos Energie verbraucht werden. Da für das Erzeugen des Produkts ein mindestens 10- oder sogar mehr als 50-fach höherer Energieaufwand und Ausstoß von Kohlendioxid nötig ist als für das Herstellen der wenigen Gramm Verpackung. Man muss dies mit Verstand und Ver-nunft bewerten.

Welchen CO2-Fußabdruck hinterlassen die Verbraucher mit Ver-packungen verglichen mit einer Flugreise?Stark: Herrje, nun schlachten Sie eine heilige Kuh! Lassen Sie doch um Gottes Willen den Deutschen ihre Flugreisen in den Urlaub! Weil, ICH darf ja fliegen, es können ja die Anderen darauf verzichten. Lebens-mittelverpackungen aus Kunststoff sind für sage und schreibe nur 0,6 % des gesamten ökologischen Fußabdrucks des Europäers verant-wortlich. Verkehr, inklusive Flug-verkehr, macht indes 23 % aus!

Für welche Lebensmittel sehen Sie kei-ne Alternative zu einer Kunststoffver-packung?Stark: Oh, es gibt für alles Alternativen. Nur sind diese Alter-nativen oftmals schlimmer, weil sie ein 3,6 mal höheres Ge-wicht besitzen, doppelt so schwierig herzustellen sind, teurer sind, mehr Energie zu deren Herstellung benötigt wird und auch mehr Kohlendioxid (mal 2,7) ausstoßen. Man treibt den Teufel also mit dem Belzebub aus.

Aber um Ihre Frage mal allgemein zu beantworten: Je komplexer und sensibler das zu verpackende Gut ist, umso schwieriger wird es, eine Alternative für die Kunststoffverpa-ckung zu finden. Die Verpackungen müssen nämlich dann häufig ebenso komplex sein wie das Packgut. Beispiel: Leicht verderbliche, frische Lebensmittel brauchen zum Schutz an-spruchsvolle Verpackungen. Das ist wie im Privathaushalt mit Wertsachen: Je teurer das Goldkettchen, umso dicker muss der Tresor sein.

VERPACKUNG VS. FLUGREISE

5 JahreVerpackungsverbrauch

30 JahreVerpackungsverbrauch

Berlin - Paris - Berlin(880 km x 2)

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Berlin - Singapur - Berlin(9.900 km x 2)

Verbrauch pro Person, alle Verpackungsmaterialien, inkl. Transport- und Gewerbeverpackungen

ÖKOLOGISCHER FUSSABDRUCKEUROPÄER | EU 27 + NORWEGEN + SCHWEIZ

1,7 % VERPACKUNGEN (ALLE)

DAVON NUR 0,6 % KUNSTSTOFFVERPACKUNGEN

18 % HEIZUNG

(HAUSHALTE)

7 % STROM

(HAUSHALTE)

14 % PKW

1 % ÖFF. VERKEHR

8 % FLUG

15 % ERNÄHRUNG

11 % ALLGEMEIN

24 % KONSUM

Dr. Kurt Stark, Leiter Business Development

und Sustainability bei Buergofol

„Lebensmittelverpackungen aus Kunststoff

sind für sage und schreibe nur 0,6 % des

gesamten ökologischen Fußabdrucks des

Europäers verantwortlich. Verkehr, inklusive

Flugverkehr, macht indes 23 % aus!“

CO2-Fußabdruck einer Flugreise umgerechnet auf Verpackungsmaterial

Kunststoffverpackungen besitzen einen Anteil von kleiner 1 Prozent

am ökologischen Fußabdruck der Europäer.Bil

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Hohe Verpackungsleistung für druckloses stilles Wasser

X-Lite Still X-Lite Still ist die

jüngste 500-ml-PET-Verpackungs-

lösung für druckloses stilles Wasser

von Sidel, Parma, Italien. Mit einem

Gewicht von 6,5  g und einer Höhe

von 195  mm ist die Flasche die

leichteste 500-ml-PET-Flasche für

druckloses stilles Wasser auf der

Welt und verfügt über ein hohes

Leistungsniveau – selbst bei sehr

hohen Produktionsgeschwindigkei-

ten – sowie eine sehr leichte Mün-

dung. Ergänzt wird die Flasche durch

einen Novembal-Novaqua Right-

cap26-Verschluss. Das Konzept inte-

griert die Flaschenbodenlösung

Starlite Still, die für ihre hohe Stabi-

lität und Widerstandsfähigkeit über

die gesamte Wertschöpfungskette,

ihre Designflexibilität und die deutli-

chen Möglichkeiten der Gewichtsre-

duzierung bereits in der Branche

bekannt ist. Zudem ermöglicht sie,

vor allem durch Verringern des Blas-

drucks und der Heizleistung, bedeu-

tende Energieeinsparungen bei der

Verpackungsqualität. Das Boden-

design lässt sich an alle Streckblas-

plattformen des Unternehmens an-

passen und auf allen vorhandenen

Produktionsanlagen anwenden, um

die Gesamtbetriebskosten zu sen-

ken.  Die Verpackungslösung wurde

für die Sidel Super Combi optimiert,

eine intelligente Einzellösung, die

fünf Prozessschritte integriert: Pre-

formzuführung, Blasen, Etikettieren,

Abfüllen/Verschließen und Ver-

schlusszuführung. Diese letzte Er-

weiterung des Verpackungsportfolios

basiert auf einem speziellen Pre-

formdesign für optimale mechani-

sche Leistungen, und sie bleibt trotz

ihres extrem leichten Gewichts stabil

beim Aufbringen der Etiketten. Da

sie die Gestaltung der idealen Fla-

schenform für Nested Packs ermög-

licht und einer Stapellast von 34 kg

standhält, entspricht sie den Anfor-

derungen an die Palettenstabili-

tät. Als leichteste Flasche für stilles

Wasser weltweit sorgt sie für die

drastische Reduktion des Verbrauchs

von PET-Granulat. ■

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Neues Design-Tool für ökologisch effiziente Verpackungen

Ecodesign-Tool Storopack, Met-

zingen, setzt mit dem Ecodesign-Tool

auf ein System zur Evaluierung der

Ökobilanz seiner Produkte. Ziel dabei

ist vor allem das Herstellen beson-

ders umweltfreundlicher Verpa-

ckungslösungen. Unterstützt wird

dieses Ziel durch den intelligenten

und optimierten Einsatz geeigneten

Materials und das Berücksichtigen

aller Phasen eines Produktlebenszy-

klus. Der auf quantitativen Indikato-

ren basierende Ansatz soll ein globa-

les Bild der ökologischen Herausfor-

derungen schaffen

und den Anwendern

helfen, das richtige

Produkt oder die

richtige Lösung zu

finden. Beim Be-

rechnen werden

unterschiedliche

Faktoren analysiert:

Wofür und wie lan-

ge wird das Produkt

eingesetzt? Ist der

Einsatz von biobasierten oder recy-

celten Rohstoffen gewünscht? Steht

die Wiederverwendbarkeit im Vorder-

grund? Welche weiteren Rohstoffe

und fossilen Ressourcen sind für die

Herstellung notwendig und wie kann

das Produkt am Ende des Lebenszyk-

lus entsorgt oder recycelt werden?

Im Fokus steht hierbei die Verminde-

rung des Materialeinsatzes bei

gleichbleibender Qualität. ■

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PACKPLAST 25

Als leichteste Fla-

sche für stilles Was-

ser weltweit sorgt

sie für eine drasti-

sche Reduktion des

Verbrauchs von PET-

Granulat.

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04 · 2020 · Plastverarbeiter www.plastverarbeiter.de

PACKPLAST26

Planlagebeeinflussung von Blasfolien

Geometrische Verhältnisse bei der Folienflachlegung

Einer der wichtigsten Qualitätsparame-ter in der Kunststofffolienextrusion ist

die Planlage, die eine wesentliche Ursa-che für eine unzureichende Folienqua-lität darstellt. Die Planlage beschreibt

die Ebenheit von Kunststofffolien im

spannungsfreien Zustand und kann

über die Abweichung der Folienbahn von der Soll-Geometrie quantifiziert

werden. Eine Forschungseinrichtung

hat ein optisches Messverfahren ent-

wickelt, das das quantitative Beurtei-

len der Planlagequalität von Kunst-

stofffolien ermöglicht. Eine quantitati-

ve Planlagebeurteilung erlaubt wieder-

um eine umfassende, systematische Untersuchung der prozesstechnischen Ursachen von Planlagefehlern.

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Fehler in der Planlage können zu erheblichen Prozessstö-rungen bei den Weiterverarbeitungsschritten wie Bedrucken oder Laminieren bis hin zu Produktretouren führen. Trotz ihrer Bedeutung wird die Planlage in der industriellen Pra-xis meist nur stichprobenartig durch eine visuelle Inspek-tion des Prüfpersonals bewertet. Diese Methodik ist für ein systematisches Untersuchen der Ursachen für Planlagefeh-ler ungeeignet, da die Sichtprüfung durch das Prüfpersonal rein subjektiv ist und keine reproduzierbaren, quantitativen Angaben über die Planlagequalität erlaubt.

Eine Alternative hierzu bietet die Längsstreifenmessung, bei der die Folienbahn in einzelne schmale Streifen in Ex-trusionsrichtung aufgeteilt und ihre Längenvariation be-wertet wird. In der industriellen Praxis wird diese Bestim-mung aufgrund des hohen Aufwandes jedoch nur in Ein-zelfällen eingesetzt. Die Durchführung der Längsstreifen-

messung sowie eine Kennzahl zur Quantifizierung der Planlagequalität sind in der Norm ASTM D1604 (zurückge-zogen in 1982) grundsätzlich beschrieben [1]. Abgesehen davon existieren keine gemeinsamen, anerkannten Defini-tionen oder Normen zum Charakterisieren der Planlagequa-lität. So haben sich diese Bewertungsverfahren trotz ihrer Nachteile aufgrund fehlender Messtechnik als Standard in der Folienindustrie durchgesetzt [2].

Beurteilen der Planlage

Vor diesem Hintergrund wird am Institut für Kunststoffver-arbeitung (IKV), Aachen, eine neuartige Messtechnik ent-wickelt, die die Folientopografie optisch erfasst. Die Topo-grafie wird nach dem Prinzip der Lasertriangulation aufge-nommen und einer weiteren Analyse unterzogen, um die Abweichungen von einer Soll-Geometrie zu bestimmen [3].

Das Längenprofil wird anhand der Rekonstruktion der Folienoberfläche bestimmt.

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PACKPLAST 27

Plastverarbeiter · 04 · 2020www.plastverarbeiter.de

Zur Prüfung einer Folienbahn wird diese auf einem flachen, formstabilen Auflagetisch positioniert. Parallel zur Folien-oberfläche verfährt ein Lasertriangulationssystem, um eine Höhenkarte der Folienbahn zu erstellen. Die Lasertriangu-lation macht sich hierbei zunutze, dass im Kamerabild auf-grund der Planlagefehler die Form einer auf die Folienober-fläche projizierten Laserlinie nicht gerade, sondern verzerrt erscheint. Die Form der Laserlinie im Kamerabild kann mit Methoden der digitalen Bildverarbeitung bestimmt werden, um das Höhenprofil der Folie unterhalb der Laserlinie zu erhalten. Durch Auswerten und Zusammensetzen einzelner Höhenprofile lässt sich die Oberfläche der Folie nach dem Scanvorgang längengetreu rekonstruieren.

Durch Bildverarbeitungsalgorithmen ist es möglich, die Folienprobe anhand der Lasertriangulationsdaten ohne ar-beitsintensive Streifenerstellung in beliebig schmale Strei-fen zu teilen. Werden nun die Längen der einzelnen digi-talen Streifen ermittelt, kann das Längenprofil der Folien-bahn, ähnlich wie bei der konventionellen Längsstreifen-messung, bestimmt werden.

Da die Ursache für Planlagefehler in lokal unterschiedli-chen Längen der Folienbahn liegt, kann die maximale Ab-weichung des Längenprofils von seinem Mittelwert (LΔ) zur Planlagebeurteilung herangezogen werden [1]. Da eine gu-te Planlagequalität erfordert, dass die Längenunterschiede in der Folienbahn möglichst klein sind, weisen kleinere Werte von LΔ auf eine höhere Planlagequalität hin.

Entstehung der Planlagefehler in der Flachlegung

Eine wichtige, prozessinhärente Ursa-che für die Planlagefehler in der Blas-folienextrusion sind die geometri-schen Verhältnisse in der Flachlegung.

Wie schon von Zielonkowski [4] gezeigt wurde, ergibt sich aus der asymmetrischen, keilförmigen Blasenform bei der Folienflachlegung, dass die Strecke LM in der Mitte der Leit-ebene und die Strecke LR am Rand der Folienbahn unter-schiedlich lang sind. Das führt dazu, dass ein Punkt auf dem Folienschlauch je nach Umfangsposition unterschiedliche Strecken bis zum Abzugswalzenspalt zurücklegen muss. Ein Verringern des Öffnungswinkels zum Erzielen kleinerer Län-genunterschiede über den Folienumfang ist nicht immer möglich, da kleinere Öffnungswinkel aufgrund der größeren Kontaktflächen in der Regel zu höheren Reibungswiderstän-den zwischen der Folienbahn und den Leitebenen führen, was ebenfalls die Planlagequalität beeinträchtigen kann [5].

Mit der entwickelten Planlagemesstechnik wurde der Einfluss der geometrischen Verhältnisse in der Flachlegung auf die Qualität untersucht, indem die Konfiguration der Flachlegung im Rahmen eines Versuchsplans variiert und die so hergestellten Folien mit dem Planlagemessstand ver-messen wurden. Weiterhin wurde das Modell von Zielon-kowski implementiert, um die während der Versuche vor-liegenden geometrischen Bedingungen zu ermitteln und mit der resultierenden Planlagequalität zu korrelieren.

Versuchsdurchführung

In den Extrusionsversuchen zum Validieren des vorgestell-ten Messsystems wurden Monofolien auf einer Blasfolienextrusionsanlage mit der Typenbezeichnung KFB 45/600 von Kuhne Anlagenbau, St. Augustin, hergestellt. Zum Ausformen der Foli-enblase wurde ein Radialwendelvertei-lerwerkzeug mit einem Düsendurch-messer von 80 mm verwendet, das von einem 45-mm-Extruder (L = 24D) ge-speist wurde. In den Versuchen lag

Web-Tipp

� Die Temperatur im Blick

� Neue Anlagenkonzepte für

mehr Nachhaltigkeit

� Short-URL:

www.plastverarbeiter.de/46756

Planlagemessstand zum Erfassen der Folientopografie mit

Lasertriangulation [6].

Modellierung der Blasenform nach dem Modell von Zielonkowski für die

durchgeführten Versuche. Die farbigen Linien auf dem Folienschlauch visu-

alisieren beispielhaft die unterschiedlichen Wege bis zur Abquetschlinie bei

unterschiedlichen Winkelpositionen auf dem Folienschlauch.

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PACKPLAST28

lediglich eine Außenkühlung vor, da die Anlage nicht über eine Blaseninnenkühlung verfügt.

Die Flachlegung wurde durch zwei flache Leitebenen aus Holzlatten ohne reversierenden Abzug realisiert. Als Versuchsmaterialien diente ein Polyethylen niedriger Dichte (PE-LD) vom Typ 2102 N0W von Sabic Europe, Ge-elen, Niederlande. Es wurden zwei unterschiedliche Ver-suchspläne durchgeführt, um den Einfluss der geometri-schen Verhältnisse in der Flachlegung auf die Planlage zu untersuchen. Die Prozessparameter sind in Tabelle 1 zu-sammengefasst.

Im ersten Versuchsplan wurde der Öffnungswinkel α der Flachlegung bei sonst gleichbleibenden Prozesspara-metern variiert, um beim Flachlegen unterschiedliche Län-gendifferenzen über den Folienumfang zu erzielen. Im zweiten Versuchsplan wurde der Öffnungswinkel bei α = 13° konstant gehalten und der Folienschlauch in der Flachlegevorrichtung genau an der Unterkante der Leit-ebenen erfasst, sodass der Übergang von einem zylindri-schen Folienschlauch zu einer doppelt flachgelegten Foli-enbahn möglichst gleichmäßig ist. Bei dieser Konfigura-tion wurden die Leitebenen um wenige Zentimeter nach innen und außen verschoben, um eine fehlerhafte Einstel-

lung der Leitebenen zu simulieren. So erfuhr der Folien-schlauch im Bereich zwischen den Oberkanten der Leit-ebenen und der Abquetschlinie eine erhöhte Deformation im Vergleich zur theoretisch idealen Geometrie, bei der die Verlängerung der Leitbahnen tangential auf den Ab-zugswalzenspalt treffen.

Einfluss der geometrischen Verhältnisse

Mit dem Ziel, die resultierenden Längenunterschiede infol-ge der Parametervariation zu bestimmen, wurden die jewei-ligen Blasengeometrien nach dem Modell von Zielon- kowski modelliert und liegen als Punktewolken in metri-schen Einheiten vor [4]. Das Verhältnis zwischen der Stre-cke L, welche die Folie je nach der Umfangsposition β auf dem Folienumfang bis zur Abquetschlinie zurücklegen muss, und der Flachlegungshöhe H steigt mit zunehmen-dem Öffnungswinkel, was wiederum zu größeren Längen-unterschieden führt. Das Verschieben der Leitebenen nach innen und außen bei einem konstanten Öffnungswinkel α führt ebenfalls zu signifikanten Längenunterschieden über den Folienumfang.

Pro Versuchspunkt wurden fünf Folienproben mit einer Länge von 950 mm entnommen und mit dem Planlage-messstand vermessen. Der Einfluss der geometrischen Ver-hältnisse in der Flachlegung auf die Planlage wurde anhand der Planlagekennzahl LΔ untersucht. Die Konfiguration der Leitebenen für eine hohe Qualität ist entscheidend, obwohl ein Verschieben der Leitebenen nach außen die Längenun-terschiede über den Folienumfang verringert. Die gerings-ten Planlageabweichungen konnten erreicht werden, wenn die Leitebenen in ihrer Verlängerung die Abquetschlinie schnitten. Die Variation des Öffnungswinkels α lässt hin-gegen keine eindeutigen Trends hinsichtlich der Planlage-qualität erkennen. Bemerkenswert ist dabei jedoch, dass die gemessenen Planlagewerte mit den Längenunterschieden infolge der Flachlegungsgeometrie nur geringfügig korrelie-ren. Das Verschlechtern der Planlage könnte darauf zurück-geführt werden, dass ein Verringern des Öffnungswinkels α

Parameter Einheit Versuchsplan 1 Versuchsplan 2Kunststoff-2102N0W (PE-LD)

Schmelzetemperatur °C 190

Aufblasverhältnis - 3

Massendurchsatz kg/h 14

Foliendicke μm 100

Öffnungswinkel α ° 11; 13; 15; 17; 19; 21; 23

13

Verschiebung der Leitebenen in x-Richtung

mm 0 -10; 0; 10; 20

Tabelle 1: Versuchsplan zur Untersuchung des Einflusses der geometri-

schen Verhältnisse bei der Flachlegung auf die Planlage von PE-LD Folien

Geometrische Verhältnisse bei der Flachlegung nach [4]. Längenunterschiede über den Folienumfang bei der Flachlegung für verschie-

dene Konfigurationen nach dem implementierten geometrischen Modell.

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PACKPLAST 29

zu einer Kontaktflächenvergrößerung zwischen der Folien-blase und den Leitebenen führt.

Praxistest noch offen

Die Ergebnisse zeigen, dass durch eine gezielte Anpassung der Flachlegungsgeometrie eine gesteigerte Planlagequalität er-reicht werden kann. Da die aktuellen Untersuchungen an ei-nem prozessentkoppelten Planlagemessstand durchgeführt wurden, sollte in Zukunft zudem die Prozessintegrierbarkeit des vorgestellten Messprinzips untersucht werden, um eine Inline-Planlagevorhersage im laufenden Prozess zu ermöglichen. ■

Das IGF-Forschungsvorhaben 19776 N der Forschungsvereinigung

Kunststoffverarbeitung wurde über die AiF im Rahmen des Pro-

gramms zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung

und -entwicklung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft

und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundes-

tages gefördert. Allen Institutionen gilt unser Dank.

Quellen

Das Literaturverzeichnis finden Sie bei der online-Version

des Artikels.

AutorenProf. Dr.-Ing. Christian Hopmannist Inhaber des Lehrstuhls für Kunststoffverarbeitung an der RWTH

Aachen und Leiter des Instituts für Kunststoffverarbeitung (IKV).

Dipl.-Ing. Can Bakir ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am IKV in der Arbeitsgruppe

Digitale Bildverarbeitung und Qualitätssicherung in Aachen.

Dr.-Ing. Martin Facklam

ist Abteilungsleiter Extrusion und Kautschuktechnologie am IKV

in Aachen.

Kontakt � RWTH Aachen, Aachen

[email protected]

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Einfluss der geometrischen Verhältnisse in der Flachlegung auf

die Planlage von PE-LD Folien.

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PACKPLAST30

Die energieeffiziente Verschlussma-schine entspricht den hohen Anforde-rungen der Caps-and-Closures-Indust-rie und arbeitet auch im hohen Schließkraftbereich bis 4200 kN voll-elektrisch. Mit einem durchschnittli-chen ROI von unter zwei Jahren hat sich die Anlage seit ihrer Markteinfüh-rung weltweit sehr schnell etabliert. Das Modell 2440/380 stellt die neue Leistungsstärke der Baureihe E-cap von Engel mit der Herstellung von 29/25-Verschlüssen in einem 96-fach-Werkzeug von Plastisud unter Beweis. Das Schussgewicht liegt bei 1,3 g pro Kavität und die Zykluszeit bei unter 2  Sekunden. Verarbeitet wird ein HD-PE von Borealis/Borouge. Die Anlage ist mit einer kameraunterstützten 100-Prozent-Qualitätskontrolle von IMD-vista und einem Trockenluftsys-tem von Eisbär ausgestattet. Weitere Systempartner sind Piovan, Packsys Global und PSG.

Der verstärkte Rahmen und die ver-stärkten Werkzeugaufspannplatten der Maschine stellen auch bei extrem kur-zen Zyklen und sehr kleinen Schussvo-lumina eine sehr hohe Stabilität der

Maschinenbewegungen sicher. Das Ergebnis ist eine hohe Abformgenau-igkeit und damit ein hohes Maß an Gutteilen.

Plastifiziereinheit für schwerfließendes HDPE

Die Rohstoffhersteller haben die Mate-rialien an die niedrigeren Verschlussge-wichte angepasst. So liegt für CSD (Carbonated Softdrink)-Verschlüsse der Melt-Flow-Index (MFI) heutiger HDPE-Typen zwischen 0,8 und 1,4 g/10 min. Bei sehr kurzen Zykluszeiten sind be-sonders hohe Plastifzierleistungen ge-fordert. Der Maschinenbauer hat das Drehmoment des Dosierantriebs ent-sprechend erhöht und gezielt für die Verschlussherstellung sowohl eine neue Plastifizierschnecke als auch eine neue hochverschleißbeständige Ring-Rückstromsperre entwickelt. Beide Produkte gehören zum Standardum-

fang der neuen E-cap-Maschinen. Die Barriereschnecke verarbeitet schwerflie-ßendes HDPE auch bei hohen Durch-sätzen besonders schonend und stellt eine gute Aufschmelzrate und Homo-genität der Schmelze sicher.

Energieverbrauch optimieren

Mit einem gekapselten Kniehebel und einer sehr sauberen Linearführung der beweglichen Aufspannplatte erfüllen die Maschinen sicher die Anforderun-gen der streng regulierten Produktion in der Lebensmittelindustrie. Zur Ener-gieeffizienz trägt vor allem die voll-elektrische Antriebstechnik mit Rück-speisung von Bremsenergie bei. Die Baugröße 380 arbeitet im Schnelllauf mit einem spezifischen Energiever-brauch von 0,37 kWh pro kg verarbei-tetem Granulat. Die Anlage ist in den Varianten 220, 280, 380 und 420 mit Schließkräften von 2.200 bis 4.200 kN verfügbar. ■

Kontakt � Engel Austria, Schwertberg, Österreich

[email protected]

Schnell, stabil und präziseDie Herstellung von 29/25-Leichtverschlüssen für Getränkeverpackungen auf einer neuen Spritzgießanlage macht deutlich,

wie sich bei kontinuierlich steigenden Anforderungen kürzeste Zykluszeiten mit hoher Präzision und niedrigem Energieverbrauch

vereinen lassen.

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Die Spritzgießmaschine stellt bei extrem kurzen Zykluszeiten

von unter zwei Sekunden eine hohe Präzision und Wiederholgenauigkeit sicher.

Web-Tipp

� Short-URL:

www.plastverarbeiter.de/44571

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Saugnäpfe für die BeutelhandhabungPigrip, Picobot Das Verpacken von

kleinen Beuteln in Kartons ist die

Spezialität der Pigrip-Saugnäpfe von

Piab, Butzbach. Die Saugnäpfe ver-

fügen über spezielle weiche Lippen,

um die sich ändernde Oberfläche

eines Beutels festzuhalten. Am Pico-

bot befestigt, können sie mit jedem

Cobot als Plug-and-Play-Einheit ver-

wendet werden. Dieser ist auf den

Energieverbrauch optimiert und mit

flexiblen Armen für jede Beutelgröße

ausgestattet. ■

Infos + Kontaktwww.plastverarbeiter.de/04859

Mehr Sortiersicherheit durch KI-gestützte Software- und Hardware-Upgrades

Unisort PR Evo 5.0 Einige Sor-

tieranwendungen sind nicht mit her-

kömmlichen Verfahren umzusetzen

– so zum Beispiel die Sortierung von

Silikonkartuschen. Aus einer Poly-

ethylen-Außenwand bestehend, sind

sie wertvolle Rohstoffe für das Recy-

cling. Silikonreste innerhalb der Kar-

tusche können jedoch reine PE-Pro-

dukte bis zur Unbrauchbarkeit ver-

unreinigen, sodass sie zwingend

vom Materialstrom entfernt werden

müssen.  Speziell für diesen Anwen-

dungsfall hat Steinert, Köln, den In-

telligent Object Identifier entwickelt,

eine KI-gestützte Objekterkennung

für Sortiermaschinen, um auch an-

hand weiterer, optisch erfassbarer

und charakteristischer Eigenschaf-

ten diese Kartuschen zu erkennen

und zu isolieren. Diese Technologie

wird zukünftig auch weitere Sortier-

aufgaben unterstützen oder über-

haupt erst ermöglichen. Das Beson-

dere an dieser Lösung ist die vorhan-

dene Integration, die keine zusätz-

liche Sensorik benötigt.  Ermöglicht

wird diese Verbesserung durch Soft-

ware und den neuesten Entwicklun-

gen auf dem Gebiet des maschinel-

len Lernens, insbesondere bei künst-

lichen, neuronalen Netzen.  Unter

diesen Aspekten entstand auch die

Sortiermaschine Unisort PR Evo

5.0.  Diese Iteration setzt auf ein

wartungsfreundlicheres Design für

eine fortschrittliche Sortierleis-

tung.  Eine dynamische Kalibrierung

überwacht das sich ständig durch

externe Faktoren verändernde Spek-

trum der Bandbeleuchtung, ohne

Unterbrechung der Sortierung zu ver-

ursachen und überarbeitete Lam-

penkästen sorgen für ein langfristig

verbessertes Erkennen bei gleichzei-

tig vereinfachter Wartung. In Kombi-

nation mit kontinuierlich weiterent-

wickelten Software-Updates garan-

tieren anschließend optimierte Ven-

tilblöcke ein dauerhaftes, präzises

Trennen des Abfallstroms. Ein optio-

naler automatischer Weißabgleich

vermindert die Wartungsintensität

um weitere manuelle Arbeitsschritte,

verbessert dadurch das Personalma-

nagement und ermöglicht eine neue

Flexibilität. ■

Infos + Kontaktwww.plastverarbeiter.de/03364

+49 (0) 651 468637 97 | www.meech.com | [email protected]

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PACKPLAST 31

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Neben einer Vielzahl von De-

tailverbesserungen setzt die

neueste Iteration auf ein war-

tungsfreundlicheres Design

und stellt gleichzeitig die

Grundlage für eine KI-unter-

stützte Objekterkennung.

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04 · 2020 · Plastverarbeiter www.plastverarbeiter.de

PACKPLAST32

EU-Projekt BIOnTop

Nachhaltige, biobasierte Verpackungskonzepte

Das Ziel des EU-Projektes BIOnTop

(Grant Agreement Number GA 837761)

ist die Entwicklung nachhaltigerer Verpackungskonzepte für unter-

schiedliche Anwendungen in der Life Sciences Industrie. Dabei werden ver-

schiedene Rohstoffe zum Entwickeln

biobasierter Packstoffe, deren Be-schichtungen und die Evaluierung des Verwertens in den kommenden

Jahren von 21 Expertenteams er-forscht. Aus Polymilchsäure herge-

stellte Kunststofffolien werden durch neue Beschichtungstechnologien op-timiert und sollen vergleichbare Barri-ere- als auch Verarbeitungseigen-schaften aufweisen als herkömmli-che erdölbasierte Kunststoffe.

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Verpackungsmüll und dessen Reduk-tion stehen stark in der öffentlichen Diskussion. Insbesondere der Verpa-ckungsmüll aus Kunststoff bei Lebens-mittelverpackungen wird stark kriti-siert. Nur 15,6 Prozent des angefalle-nen Kunststoffsabfalles in Deutsch-land wird derzeit recycelt [1], der Rest

landet entweder in Verbrennungsan-lagen oder auf Deponien beziehungs-weise im Meer. Umweltfreundliche Alternativen zu den herkömmlichen, aus Erdöl hergestellten Kunststoffver-packungen, gibt es zurzeit allerdings kaum. Das Problem vieler nachhaltiger Verpackungsmaterialien liegt unter

anderem in den unzureichenden Bar-riereeigenschaften, die für den Schutz des Produktes notwendig sind. Insbe-sondere die Barriere gegenüber Sauer-stoff und Wasserdampf sind für die Haltbarkeit von Lebensmitteln aber auch von sensiblen Kosmetika oder pharmazeutischen Produkten von gro-

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PACKPLAST 33

Plastverarbeiter · 04 · 2020www.plastverarbeiter.de

ßer Bedeutung. Gleichzeitig soll eine umweltfreundliche biobasierte Verpa-ckungsalternative entweder im heimi-schen Biomüll oder in Kompostieran-lagen abbaubar sein beziehungsweise stofflich verwertet werden können.

Länderübergreifende Zusammenarbeit

Lösungen für diese Problematik sollen im Rahmen des neuen EU-Verbund-projektes BIOnTop erarbeitet werden. Das 4-jährige Forschungsprojekt wird von 21 Expertenteams aus Forschung und Industrie bearbeitet. Darunter sind Vertreter aus Fachverbänden, For-schungsinstituten, dem Bereich Ma-schinenbau sowie Lebensmittel- und Verpackungsunternehmen aus 8 EU-Ländern.

Im Vordergrund des Vorhabens steht die Entwicklung von nachhalti-gen Verpackungskonzepten, die zum einen sensible Produkte ausreichend schützen und zum anderen neue Ver-wertungs- und End-of-Life-Optionen ermöglichen. Diese neuen Verpa-ckungskonzepte sollen im Pilot- sowie Industriemaßstab entwickelt und auf deren Realisierbarkeit geprüft werden.

In einem ersten Schritt des Projektes wurde der aktuelle Stand aus Wissen-schaft und Industrie zu biobasierten Verpackungen in einem wissenschaft-lichen Übersichtsaufsatz gebündelt, welcher bald bei einer wissenschaftli-chen Fachzeitschrift eingereicht wird. (Updates werden auf der Projekthome-page veröffentlicht: www.biontop.eu). Die Recherche ergab, dass vor allem Verpackungen basierend auf Poly-milchsäure vielversprechend sind.

Polymilchsäure(PLA)-basierte Kunststoffe können synthetisch in großtechnischem Maßstab hergestellt werden und nehmen unter den Bio-kunststoffen bereits einen beträchtli-

chen Anteil von 10,3  Prozent ein (Marktzahlen zu 2018). Prognostiziert wird ein Zuwachs der Produktion von Polymilchsäure als Biokunststoff auf 16,2 Prozent in 2023 (European Bio-plastics). Weitere Informationen bietet auch die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe.

PLA ist vielversprechend

Durch chemische oder physikalische Modifizierung von PLA konnten bio-basierte Folien hergestellt werden, die in ihren optischen und mechanischen Eigenschaften vergleichbar sind mit herkömmlichen Polyesterfolien. Auch das Potential der technischen Verar-beitbarkeit von PLA wurde bereits aus-führlich untersucht. Durch eine Erhö-hung der Viskosität der PLA-Schmelze konnte deren Verarbeitung mittels Blasfolienextrusion wie mit herkömm-lichen, aus Erdöl hergestellten Kunst-stoffen durchgeführt werden. Die Re-cherche ergab, dass PLA der zurzeit mit am meisten untersuchte und für viele Anwendungen vielversprechendste biobasierten Packstoff ist.

Für Produkte, die eine geringe Halt-barkeitsdauer haben, wie Frischfleisch-verpackungen, können PLA-basierte Verpackungen bereits verwendet wer-den und somit als nachhaltige Alter-native zu petrochemischbasierten Kunststofffolien dienen. Allerdings ist bei Produkten mit einer mittleren bis längeren Haltbarkeit beziehungsweise bei sensiblen Produkten die Verpa-ckung mit PLA nicht geeignet. Insbe-

sondere die geringen Sauerstoff- und Wasserdampfbarriereeigenschaften von PLA-Folien sind ungenügend, um hochsensible Lebensmittel, Kosmetika oder pharmazeutische Produkte ausrei-chend zu schützen.

Um gute Sauerstoffbarriereeigen-schaften zu erreichen, werden in der Verpackungsindustrie meist Ethylen-Vinyl-Alkohol-Copolymere (EVOH) eingesetzt. EVOH wird allerdings aus Erdöl hergestellt und ist nicht biolo-gisch abbaubar. Zudem wird EVOH ausschließlich in Verbundfolien einge-setzt. Die Verbundpartner dieser Foli-en lassen sich aktuell nicht mit wirt-schaftlichen Methoden sortenrein trennen und sind daher nicht recy-clingfähig.

Beschichtungen notwendig

Das Ziel der Forschergruppe der Hoch-schule Albstadt-Sigmaringen ist die Entwicklung von Beschichtungen aus biobasierten Materialien wie zum Bei-spiel Fettsäuren und Reststoffprotei-nen, die bei der Lebensmittelherstel-lung als Abfall-/Nebenprodukt anfal-len. Diese biobasierten Rohstoffe sollen genutzt werden, um kosteneffiziente Beschichtungen für die Funktionalisie-rung von PLA-Folien zu entwickeln. Die reststoffproteinbasierten Beschich-tungen und nanoskalige Oberflächen-funktionalisierung mit Fettsäuren sol-len die Barriereeigenschaften insbeson-dere gegenüber Wasserdampf und Sauerstoff so verbessern, dass die be-schichteten Milchsäurepolymerfolien

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Web-Tipp � Kunststoff-Rezyklate im Einsatz

� Short-URL:

www.plastverarbeiter.de/99273

Ressourcenschonende, bioabbaubare, kreislauffähige Verpackungen sind das Ziel des Projektes.

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04 · 2020 · Plastverarbeiter www.plastverarbeiter.de

PACKPLAST34

eine echte Alternative zu fossilen Ver-packungsmaterialen darstellen.

Durch Beschichtungen mit Molken-proteinisolat auf Kunststofffolien konnte bereits in mehreren For-schungsprojekten [2] gezeigt werden, dass die Sauerstoffbarriereeigenschaf-ten signifikant verbessert werden kön-nen. Ein Patent beschreibt das Herstel-len von Molkenproteinbeschichtun-gen auf Kunststofffolien, wodurch die Thermoformbarkeit als auch die Sau-erstoffbarriere stark verbessert werden konnten. Die Molkeproteinbeschich-tungen zeigten Sauerstoffbarriere-eigenschaften von 1,5 cm³/(m²*d*bar) und sind somit nur etwas höher im Vergleich zu EVOH (44 %) mit 0,6 cm³/(m²*d*bar) [3].

Molkenprotein könnte EVOH ersetzen

Die Literaturrecherche hat gezeigt, dass Molkenproteine für Beschichtungen von Kunststofffolien die Sauerstoffbar-riere erhöhen und somit das Potential haben, um EVOH in Mehrschichtfoli-en zu ersetzen. Molkenproteine haben darüber hinaus den Vorteil, dass sie biobasiert und bioabbaubar sind. Wei-terhin liegen Molkenproteine als Be-schichtung in denaturierter Form vor, sodass sie gering bis nicht löslich in Wasser sind. Nachteile der Beschich-tungen aus Protein sind die geringen Wasserdampfbarriereeigenschaften. Um diese Nachteile zu überwinden, werden im Rahmen des Projektes Fett-

säuren als zusätzliche Beschichtung erforscht („fatty acid grafting“), die das Material hydrophober und hierdurch wasserabweisender machen. Des Wei-teren kann die Restentleerbarkeit von Verpackungen durch diese Funktiona-lisierung verbessert werden. Diese neu-en Beschichtungstechnologien werden durch eine von Frau Dr. Corina Rei-chert geleitete Forschergruppe für Bio-polymer Processing and Functionaliza-tion (BPF) am Sustainable Packaging Institute (SPI) der Hochschule Alb-stadt-Sigmaringen entwickelt.

Im Rahmen des BIOnTop Projektes soll in weiteren Studien an der Hoch-schule Albstadt-Sigmaringen nun er-forscht werden, wie sich molkenprote-inbasierte Beschichtungen und Fettsäu-rebeschichtungen auf die Barriereeigen-schaften von PLA-Folien auswirken (dazu mehr im nächsten Beitrag der Serie).

Ganzheitliche Betrachtung

Die Entwicklung neuer Materialien und Beschichtungstechnologien von Verpackungen ist das Eine, die Verar-beitungsprozesse und die Verwertung dieser neuen Materialien das Andere. Zur ganzheitlichen Betrachtung der Nachhaltigkeit von Verpackungsmate-rialien soll auch die Recyclingfähigkeit getestet und optimiert werden. Die al-ternativen Verpackungsmaterialien sol-len kompostierbar sein und für den Fall, dass die Verpackungen im Salz- oder Süßwasser landen, dort auch voll-

ständig abgebaut werden können. Des-halb ist dieser Aspekt auch Gegenstand der Forschungsarbeiten dieses Projekts. Die Verwertungsmöglichkeiten der neuen Verpackungsmaterialien sollen untersucht werden, sodass auch diese in bestehenden Müllverwertungsanla-gen verarbeitet werden können.

Die ganzheitliche Betrachtung von biobasierten Verpackungen im BIOn-Top Projekt wird einen deutlichen Bei-trag dazu leisten, nachhaltigere Mate-rialien aus der Forschung in die An-wendung zu bringen und somit eine sinnvolle und marktfähige Verpa-ckungsalternative für die Life Science Industrie hervorbringen. ■

H2020-BBI-JTI-2018 GA 837761

Quellen[1] Plastikatlas 2019. Online: https://www.

bund.net/fileadmin/user_upload_bund/

publikationen/chemie/chemie_plastikat-

las_2019.pdf [abgerufen am 26.03.2020].

[2] Stäbler, A., Schmid, M. 2016. Thermo-

formbarer Mehrschichtverbund sowie pro-

teinbasierte Formulierung zum Erhalt ei-

ner thermoformbaren Schicht mit Sauer-

stoffbarriere im Verbund. Deutschland,

patent application 10 2016 108 214.7.

[3] Patent WO2,013,014,493. Schmid, M.,

Noller, K., Wild, F. and Bugnicourt,

E. Whey protein coated films.

AutorenDr. Corina Reichertist Forschungsgruppenleiterin am Sustain-

able Packaging Institute (SPI), Fakultät

Life Sciences, Hochschule Albstadt-Sigma-

ringen in Sigmaringen.

Prof. Dr. Markus Schmidist Institutsleiter, Sustainable Packaging

Institute (SPI), Fakultät Life Sciences,

Hochschule Albstadt-Sigmaringen in Sig-

maringen.

Kontakt � Hochschule Albstadt-Sigmaringen,

Sigmaringen

[email protected]

Material- und Energiekreislauf

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zeiss.ly/reverseengineering

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händische Datenübertragungen, durch die potentiell Fehler entstehen können, sind somit passé.

Design for Recycling und Nachhaltigkeit als wichtige Treiber

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PP-Lösungen –

vom Flowpack bis

zum Standboden-

beutel

PACKPLAST 35

www.plastverarbeiter.de

Einstoffverpackungen Polifilm Extrusion, Köln, erweitert sein Sorti-

ment um PP-Lösungen für Einstoff-

verpackungen und bietet somit gleich

zwei relevante Ausgangsmaterialien

für Folien an: Polyethylen und Polypro-

pylen. Mit dieser Erweiterung stärkt

das Unternehmen sein Angebot für

Veredler, insbesondere im Bereich fle-

xible Verpackungen. Während die An-

forderungen an Folien für Verpa-

ckungszwecke in Abhängigkeit von der

jeweiligen konkreten Anwendung im-

mer vielfältiger werden, wird die For-

derung nach leicht zu recycelnden

Einstofflösungen, sogenannten Mono-

materialverpackungen, im Zuge der

Nachhaltigkeitsdebatte immer größer.

PE und PP sind prinzipiell gut rezy-

klierbar. Mit seiner niedrigen

Schmelztemperatur und der daraus

resultierenden ausgezeichneten Sie-

gelfähigkeit, selbst bei Kontaminati-

on, eignet sich PE als Siegelschicht

für Verpackungen von pulverförmigen

Füllgütern. Kombiniert mit einem PE-

basierten Druckträger lassen sich auf

diese Weise Verpackungen mit hoher

Recyclingfähigkeit herstellen. Dies

gelingt auch mit PP. Wobei PP auf-

grund seiner höheren Schmelztempe-

raturen, insbesondere für Applikatio-

nen, die eine Heißsterilisation erfor-

dern, verwendet wird.  Desweiteren

verfügt das Unternehmen über Erfah-

rung in der Blasfolienextrusion. Über

die Jahre setzten sich die Kölner ne-

ben der PE-Extrusion immer wieder

mit der Verarbeitung von PP im Blas-

verfahren auseinander. Doch erst mit

der steigenden Nachfrage von Lösun-

gen, die dem Design for Recycling

entsprechen, fiel die Entscheidung,

in diesen Bereich strategisch zu in-

vestieren. Damit wurden die ersten

PP-Siegelfolien mit niedrigem SIT er-

folgreich am Markt platziert.  Mittel-

fristiges Ziel wird es sein, das PP-

Folienportfolio im Bereich Flexible

Packgaging ebenso zu komplettieren,

wie es bereits im Bereich der PE-Lö-

sungen vorhanden ist. ■

Infos + Kontaktwww.plastverarbeiter.de/93672

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04 · 2020 · Plastverarbeiter www.plastverarbeiter.de

PACKPLAST36

Immer häufiger sind Verpackungen ge-fragt, die mehr können. Hierzu werden Folien benötigt, die nicht nur stabil und für längere Zeit verpacken, son-dern auch länger frisch halten, einfach zu öffnen und wiederverschließbar sind. Die Quarzwerke Division HPF The Mineral Engineers bietet diverse Füll-stoffe in unterschiedlichen Korngrö-ßenverteilungen an, so dass je nach Foliendicke verschiedene Additive glei-cher Mineralogie ausgesucht werden können. Damit kann ein leichtes Ablö-sen der Folien voneinander oder von anderen Materialien gewährleistet wer-den. Speziell bei Antiblockfolien spie-len unterschiedliche Korngrößenvertei-lungen eine wesentliche Rolle.

Wenn Folien benutzt werden, um Obst, Gemüse, Fisch, Wurst oder Käse

Additive auf mineralischer Rohstoff-basis sind hervorragend geeignet, ver-

schiedene gewünschte Eigenschaften von Kunststofffolien zu beeinflussen.

In Verpackungsfolien können zum Bei-

spiel die Antiblock-Eigenschaften ge-

zielt optimiert werden. Neben den me-

chanischen Eigenschaften spielen auch

die optischen Eigenschaften, wie etwa

Transparenz oder Trübung (Haze), ei-

ne Rolle. Diese sind aufgrund der ge-ringen Füllgrade einfach zu erreichen.

Hochleistungsfüllstoffe verbessern Eigenschaften von Verpackungsfolien

Damit neben der Mechanik auch die Optik stimmt

zu verpacken, werden Antiblocking-Mittel quasi als Abstandshalter einge-setzt, um die Folienseiten leichter von-einander zu trennen. Die Wirksamkeit des Antiblocking-Additivs hängt hauptsächlich von den Eigenschaften des verwendeten Minerals und der richtigen Korngröße ab. Zu den mecha-nischen Eigenschaften kommen oft optische Anforderungen wie Transpa-renz, Glanz oder Opazität hinzu. Ver-braucher möchten den Inhalt ihres Einkaufs sehen und greifen deshalb besonders gerne zu einer transparenten Kunststoffverpackung.

Untersuchungen mit PE-Folien

Einige der mineralischen Füllstoffe zeichnen sich durch sehr gute optische Eigenschaften und einen Brechungsin-

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Web-Tipp

� Short-URL:

www.plastverarbeiter.de/49794

dex aus, der nahezu identisch mit den verwendeten Polyethylenfolien ist.

Es erfolgten umfangreiche Untersu-chungen auf Basis von PE-Folien mit einigen, ausgewählten mineralischen Produkten im Kunststofftechnikum des Unternehmens. Aus den verschie-denen Additiven wurde ein 60-prozen-tiges Masterbatch aus einem Polyethy-len mit einem MFI von 2,0 g/10 min hergestellt. Die Folien wurden im Blas-folienprozess mit einer Additivkon-zentration von 3.000 ppm für die An-tiblockfolien und einer Dicke von 50 μm aus einem PE mit einem MFI (190 °C/2,16 kg) von 0,75 g/10 min und dem Masterbatch hergestellt.

Die Tabellen  1 und  2 zeigen eine Auswahl der Untersuchungsergebnisse. Der dynamischer Reibungskoeffizient μD, auch Gleitreibwert genannt, ist ein relativer Wert, der das Verhältnis zwi-schen der bewegten Masse und der Kraft beschreibt, die benötigt wird, um die Masse in Bewegung zu halten. Je kleiner μD ist, desto besser ist die Anti-block-Wirkung. Dabei ist zu unterschei-den, ob zwei gleiche oder zwei verschie-dene Materialoberflächen zueinander bewegt werden. Die Transmission wird

Page 37: S. 14 LDPE aus dem Lösemittelbad · 2020-04-20 · man Ressources tritt die Nachfolge von Frank Röhrlein an, der in den Ruhestand geht. Keller fo-kussiert sich auf Prozessoptimierung

PACKPLAST 37

in % angegeben, wobei die Bezugsgröße 100 % zum Beispiel einer unverglasten Öffnung entspricht.

Sehr gute Resultate

Die Ergebnisse des Reibungskoeffizien-ten zeigen sehr gute Antiblock-Eigen-schaften durch den Einsatz der Addi-tive. Die optischen Eigenschaften wei-sen ebenfalls sehr gute Ergebnisse auf. In beiden Untersuchungen hebt sich die Microspar-Reihe gegenüber ande-ren Produkten hervor. ■

AutorenThorsten HilgersIst Projektleiter Kunststoffe in der Pro-

duktentwicklung bei HPF The Mineral En-

gineers, einer Division der Quarzwerke in

Frechen.

Péter SeböIst Leiter Marketing und Marktentwicklung

bei HPF The Mineral Engineers.

Kontakt � Quarzwerke, Frechen

[email protected]

Produkt Tnh [%] Tnn [%] Tnd [%] HazeUngefüllt 91 79 12 9

Trefil 1313-400 91 78 13 11

Trefil 1313-600 91 76 15 12

Sikron SF 4000 91 77 14 11

Microspar 1380-600 91 76 15 11

Microspar 1379-300 91 71 20 11

Microspar 1379-350 91 72 19 11

Microspar 1379-400 91 70 21 12

Microspar 1379-600 91 77 14 10

ProduktInnenseite gegen sich

selbst

Außenseite gegen sich

selbst

Innenseite rostfreier Edelstahl

Außenseite rostfreier Edelstahl

Ungefüllt 0,48 0,42 0,45 0,4

Trefil 1313-400 0,46 0,45 0,32 0,34

Trefil 1313-600 0,43 0,37 0,22 0,24

Sikron SF 4000 0,46 0,43 0,27 0,31

Microspar 1380-600 0,38 0,38 0,28 0,3

Microspar 1379-300 0,48 0,46 0,28 0,31

Microspar 1379-350 0,46 0,44 0,28 0,29

Microspar 1379-400 0,47 0,4 0,26 0,26

Microspar 1379-600 0,39 0,38 0,32 0,32

Tabelle 1: Dynamischer Reibungskoeffizienten μD

Tabelle 2: Optische Eigenschaften. Tnh = Gesamttransmission (normal-hemisphärisch),

Tnn = gerichtete Transmissionsanteil ohne Detektion des diffusen Anteils (normal-normal),

Tnd = berechneter diffuser Anteil der Transmission (normal-diffus, Tnh – Tnn), Haze = Trübung

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Neue Sekundärverpackungslösung für das Einschlagen von Dosen

Beispielprodukte für nachhaltige, flexible Verpackungen

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Dosenverpackung KHS, Dortmund,

hat eine neue Lösung zum Einschla-

gen von Dosen entwickelt. Diese Form

des Packs ersetzt die Schrumpffolie

als Transportverpackung für 12er-

oder 24er-Gebinde. Erste Schritte des

Projekts wurden gemeinsam mit ei-

nem großen internationalen Geträn-

kehersteller erfolgreich abgeschlos-

sen. Das Unternehmen will mit dieser

Weiterentwicklung dabei unterstüt-

zen, im Produktionsprozess sowie bei

Verpackungen weiter CO2 einzusparen

und den ökologischen Gesamtfußab-

druck zu senken. So ermöglicht das

Nature Multi Pack bereits eine um-

weltschonende Lösung mit Tragegriff,

die ganz auf Schrumpffolie verzichtet,

indem die Behälter mit Klebepunkten

stabil, aber leicht lösbar zusammen-

gefügt werden.  Mit einem weiterent-

wickelten Palettierzulauf wird der Weg

zu mehr Nachhaltigkeit, Effizienz und

Prozesssicherheit in der Produktion

fortgesetzt.  Neben seiner besonders

schonenden Verarbeitung von Packs

erleichtert und verkürzt der Palettierer

mit dem Verzicht auf Geländer den

Formatwechsel erheblich. ■

Infos + Kontaktwww.plastverarbeiter.de/27952

Optomex II, Varex II Windmöller & Höl-scher, Lengerich,

hat Beispielproduk-

te entwickelt, die

vollständig recyclefähig sind oder Re-

zyklate enthalten. Dazu zählen Mono-

material-Laminate, Schrumpffolien

mit Rezyklatanteilen und eine Hoch-

barrierefolie, die durch wasserlösliche

Zwischenlagen eine Trennung von un-

verträglichen Materialien ermöglicht.

Für die Trendverpackung Standboden-

beutel testete das Unternehmen zwei

recyclingfähige Varianten aus Mono-

material: aus PE und PP. Mit der Blas-

folienanlage Varex  II können Standbo-

denbeutel auf 100 Prozent PE-Material

mit Hilfe des Moduls Machine-Direc-

tion-Orientation hergestellt werden, die

über die gleichen Funktionalitäten ver-

fügen wie herkömmliche Folien basie-

rend auf einem Materialmix aus PET-

PE. Sowohl die MDO-PE Folie mit 25 μm

als auch die PE-Siegelfolie mit 110 μm

lassen sich auf der gleichen Anlage

produzieren. Zudem wurden auch Ver-

packungslösungen getestet, in denen

Recyclingmaterialien eingesetzt wur-

den. Getränkeschrumpffolien mit

20  Prozent Post-Consumer-Recycling-

material produzierte der Maschinen-

bauer auf der Optomex II. ■

Infos + Kontaktwww.plastverarbeiter.de/96922

Plastverarbeiter · 04 · 2020www.plastverarbeiter.de

Page 38: S. 14 LDPE aus dem Lösemittelbad · 2020-04-20 · man Ressources tritt die Nachfolge von Frank Röhrlein an, der in den Ruhestand geht. Keller fo-kussiert sich auf Prozessoptimierung

04 · 2020 · Plastverarbeiter www.plastverarbeiter.de

PACKPLAST38

Kalt-Stretch-Folie für Kaffeedosen-Gebinde

Kalt gestreckte Folie spart Energie und Rohstoff

Die Verpackungsmaschine eines

italienischen Anlagenbauers umwi-

ckelt unterschiedliche Produkte, egal

ob rund oder eckig, zu kompakten Ge-

binden. Dabei wird kalt gestreckte

Folie eingesetzt, mit der auf eine

thermische Behandlung der Folie ver-

zichtet werden kann. Diese Entwick-

lung ermöglicht es dem Kaffeeanbie-

ter Lavazza, Energie- und Kunststoff-

folie einzusparen. Hierbei setzen die

Italiener Antriebs- und Automatisie-

rungstechnik aus dem Kraichgau ein.

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Page 39: S. 14 LDPE aus dem Lösemittelbad · 2020-04-20 · man Ressources tritt die Nachfolge von Frank Röhrlein an, der in den Ruhestand geht. Keller fo-kussiert sich auf Prozessoptimierung

PACKPLAST 39

Plastverarbeiter · 04 · 2020www.plastverarbeiter.de

Bis der Kaffee duftend beim Verbrau-cher ankommt, durchläuft er einen langen Prozess: Von der Ernte über die Röstung bis zur Abfüllung sind es vie-le Schritte. Am Ende steht das Verpa-cken der einzelnen Kaffeepackungen in Gebinde, die für den Handel und die Gastronomie geeignet sind. Um Einsparungen von Energie und Roh-stoffen zu erzielen, suchen die Herstel-ler von Verpackungsmaschinen inno-vative Lösungen. Dieser Herausforde-rung stellte sich auch das Unterneh-

men Forpac in Noceto, unweit von Parma. Diese Stadt in der Region Emilia-Romagna ist ein wichtiges Wirtschaftszentrum Norditaliens mit einem Schwerpunkt in der Nahrungs-mittelindustrie.

Stretchfolie ohne Ofen nutzen

Mit der Entwicklung der Verpackungs-maschine Styron brachte Forpac ein technologisch anspruchsvolles Projekt auf den Weg. Bei diesem Konzept wird die Stretchfolie für die Verpackung der Produkte kalt gestreckt und infolgedes-sen die Erhitzung der Folie überflüssig. Neben der Verringerung der eingesetz-ten Rohstoffe für die Verpackung fällt die Energieeinsparung durch den Weg-fall der Erwärmung positiv ins Ge-wicht. Styron wäre damit die passende Antwort auf die Anforderungen an Flexibilität und Vielseitigkeit, die auf dem Markt immer dringlicher gestellt werden – eigentlich. Wie so oft bei In-novationen, sah sich Forpac zunächst den Vorbehalten einiger Geschäfts-partner gegenüber, die anfangs wenig Bereitschaft zeigten, ihre Meinung über Produktverpackungen zu über-denken. Schließlich waren es voraus-schauend agierende Unternehmen wie Lavazza, die sich von dieser Lösung überzeugen ließen.

Einen entscheidenden Beitrag zum Gelingen dieses Projekts leistete SEW-Eurodrive Italien. Aus der Zusammen-arbeit beider Partner entstand der erste Prototyp einer Maschine zur Verpa-ckung von Kaffeedosen. Er spart

62 Prozent Energie und reduziert den Folienbedarf um 64 Prozent. Die Ver-packungsmaschine wurde mit An-triebs- und Steuerungstechnik des Ma-schinenbauunternehmens ausgerüstet. Diese ermöglicht eine modulare Struk-tur, die – je nach Anforderungen an Geschwindigkeit und Produkt – in un-terschiedlichen Versionen konfiguriert werden kann, von einem bis zu meh-reren Modulen. Jedes einzelne Maschi-nenmodul erfüllt eine spezielle Aufga-be (Folienbeschickung, Verpackungs-zufuhr, Einwickeln). Die einzelnen Maschinenmodule werden synchroni-siert. Die Maschine ist mit einem Be-dienfeld für die Verwaltung der unter-schiedlichen Produkte und Koordina-tion der Bewegungen ausgestattet. Je-des Maschinenmodul kann zwischen sechs und 12 Achsen beinhalten.

Inzwischen hat SEW-Eurodrive Ita-lien einen Folgeauftrag über Antriebs- und Automatisierungstechnik für sechs weitere Maschinen erhalten. Bei iden-tischem Konzept werden diese neuen Maschinen komplett mit Movi-C aus-gerüstet. Die neue Automatisierungs-struktur beinhaltet den Movi-C Con-troller Advanced, elf Achsen der Um-richterreihe Movidrive Modular sowie das mechatronische Antriebssytem Movigear Performance.

Nachhaltige Antriebslösung

Sämtliche Zuführungsaufgaben erfol-gen durch das energetisch optimierte Antriebssystem Movigear. Dieses dezen-trale, mechatronische Antriebssystem

Web-Tipp

� Short-URL:

www.plastverarbeiter.de/25988

Lavazza setzt die

neue Anlage zur

Verpackung des

Kaffes mit kalt ge-

streckter Folie ein.

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04 · 2020 · Plastverarbeiter www.plastverarbeiter.de

PACKPLAST40

erfüllt die Anforderungen der Energie-effizienzklasse IE4 für Motoren. Die bislang umfangreichste Systemkonfigu-ration mit drei Modulen für lose Fla-schen und Umverpackung beinhaltet 46 Antriebe. Dabei wurde eine hohe Steuerungspräzision erzielt und ein Ge-samtenergieverbrauch von 9 kWh er-mittelt. Diese Maschine ist mit einer Fernbedienung ausgestattet. Dadurch lässt sie sich umfassend steuern und fortlaufend überwachen.

Bis heute wurde die Verpackungs-maschine Styron mit bewährten Lö-

sungen für die Lebensmittel- und Ge-tränkeindustrie gebaut.

Zahlreiche Verpackungsarten

Durch ihre modulare Bauweise kann sie verschiedene Produktionsanforde-rungen erfüllen: zahlreiche Verpa-ckungsarten für Logistik und Vertrieb wie lose oder primärverpackte Produk-te, vier- oder sechsseitige Folierung so-wie unterschiedliche Produkte, bei-spielsweise Flaschen, Dosen oder Päck-chen. Sie berücksichtigt alle Anforde-rungen an hochwertige Verpackungen:

neben der generellen Eignung der Verpackung, ihre Stabilität, der Last auf den Paletten, die Folientransparenz so-wie Einsparungen von Folien und Energie. ■

AutorinAndrea Balserist Fachpressereferentin bei

SEW-Eurodrive in Bruchsal.

Kontakt � SEW Eurodrive, Bruchsal

[email protected]

Technik im Detail

Das mechatronische Antriebssystem und die passende Steuerungstechnik

Das mechatronische Antriebssystem

Movigear vereint Motor, Getriebe und

Antriebselektronik in einem System.

Es ist so ausgelegt, dass es flexibel für

verschiedene Kommunikations-Infra-

strukturen eingesetzt werden kann.

Somit eignet es sich für alle dezentra-

len Anwendungen im Feld, insbeson-

dere für die allgemeine Fördertechnik.

Alle Komponenten – der permanent-

erregte Synchronmotor mit Wirkungs-

gradklasse IE4, das effiziente Getriebe

und die integrierte Elektronik wurden

aufeinander abgestimmt und das Ge-

samtsystem energetisch optimiert. So-

mit weist Movigear einen hohen Sys-

temwirkungsgrad auf, mit dem sich re-

gelmäßig Energieeinsparungen bis

50 Prozent (gegenüber herkömmlichen,

älteren Antrieben) erzielen lassen.

Die Movi-C Controller-Reihe von SEW-

Eurodrive bietet passende Lösungen

von einfachen Bewegungsaufgaben bis

hin zu anspruchsvollen Automatisie-

rungsaufgaben mit High-End-Motion-

Control-Anwendungen wie schnellen

Verpackungsmaschinen.

Der Movi-C Controller Advanced eignet

sich insbesondere für den Einsatz als

anreihbare Modulsteuerung zur An-

steuerung von bis zu acht interpolier-

ten Achsen und acht weiteren Hilfs-

achsen. Das Gerät ist mit Schnittstel-

len für die gängigen Feldbussysteme

verfügbar. Zur Achsansteuerung

kommt der bewährte Systembus S-Bus

Plus zum Einsatz, der die Rechenleis-

tung taktsynchron an die Antriebe wei-

tergibt. Integriert ist außerdem eine

SD-Speicherkarte für Applikations- und

Anwendungsdaten. Sie ermöglicht ei-

nen einfachen Gerätetausch bei

schnellem Datenzugriff.

Die Steuerung der Verpackungasanlage lässt

sich sehr kompakt aufbauen.

Die Verpackungstechnik für kalt gestreckte Stretchfolie spart fast 90 Prozent Energie gegenüber

herkömmlichen Systemen mit thermischer Verformung ein.

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Biopolymerbasierte Mehrlagenfolien mit natürlichen Beschichtungen für Lebensmittelverpackungen

Natürliche Beschichtungen Für

Lebensmittelverpackungen werden

zumeist flexible, transparente Foli-

enprodukte verwendet. Diese benöti-

gen eine hohe mechanische Stabili-

tät und bewahren durch eingebrach-

te Migrationsbarrieren sowohl Aro-

ma- sowie Geschmacksstoffe der

Produkte als auch die Haltbarkeit.

Hierzu kommen häufig Mehrlagenfo-

lien zum Einsatz, die verschiedene

Materialeigenschaften miteinander

kombinieren. Um die Recyclingquote

für Kunststoffverpackungen zu ver-

bessern, arbeiten das Fraunhofer

IMWS, Halle, und Polifilm Extrusion,

Weißandt-Gölzau, jetzt an einem For-

schungsvorhaben: Gemeinsam wol-

len die Wissenschaftler biopolymer-

basierte Folien für Lebensmittelver-

packungen herstellen, die den Anfor-

derungen genügen, nachhaltiger

hergestellt und besser recycelt wer-

den können.  Entwickelt werden soll

eine Mehrlagenfolie aus Biopolyme-

ren, die eine effiziente Barrierewir-

kung und trotzdem eine hohe mecha-

nische Stabilität, hinreichende

Transparenz und weitere relevante

Eigenschaften aufweist. Die Barrie-

reeigenschaften der neuartigen Foli-

en sollen dabei durch geeignete

Biopolymerkombinationen und/oder

die Einarbeitung von plättchenför-

migen Füllstoffen erreicht werden.

Zudem soll die Folienoberfläche mit

antimikrobiellen Eigenschaften aus-

gestattet werden. Dies soll durch ei-

ne Modifizierung mittels Chitosan

oder Chitosan-Derivaten erfolgen,

die in mehreren Aufarbeitungs-

schritten aus Chitin hergestellt wer-

den. Der Naturstoff wird aus den

Schalen von Krustentieren gewon-

nen. Der natürliche Rohstoff besitzt

neben einer antibakteriellen Wirkung

eine sehr gute Biokompatibilität, ist

bioabbaubar, nicht toxisch und hat

eine natürliche Barrierewirkung. Das

Material soll in die Außenschicht der

Verpackungsfolie eingetragen, als

netzartiges Vlies aufkaschiert oder

als nasschemische Beschichtung

auf die Folie aufgebracht werden.

Ein neues, industrielles Verfahren

soll die Herstellung der Biopolymer-

Verpackungsfolie in großen Mengen

ermöglichen. ■

Infos + Kontaktwww.plastverarbeiter.de/85977

Forschungsprojekt: alternative Wickelfolien für den Transport

Palettenverpackung Wir alle

kennen das Bild: Paletten sind mit

Unmengen an Folien umwickelt, die

danach in den Müll wandern. In Eu-

ropa werden jährlich rund 25,8 Mio.

Tonnen Plastikabfall produziert, wo-

bei 59 Prozent davon auf den Bereich

der Verpackungen entfallen. „Derzeit

wird massiv Geld in die Erforschung

und Entwicklung neuer biobasierter

Kunststoffe gesteckt, diese sind je-

doch preislich noch nicht konkur-

renzfähig“, erläutert Dr. Michael

Feuchter vom Lehrstuhl für Werk-

stoffkunde und Prüfung der Kunst-

stoffe der Montanuniversität Le-

oben, Österreich. Deswegen wird

derzeit intensiv an verbesserten

Strukturen gearbeitet. Mithilfe von

biobasierten Kunststoffen soll es zu

einer Materialeinsparung von

30  Prozent kommen.  Zuerst werden

die Bedingungen des Verpackungs-

und Transportprozesses analysiert

und die qualitativen und quantitati-

ven Anforderungen an das Folienma-

terial verifiziert. Anschließend wer-

den die bereits verfügbaren bioba-

sierten Materialien getestet, ob sie

als Ersatzstoffe geeignet sind. An

ausgewählten Referenzmaterialien

erfolgt die Untersuchung der im Ge-

brauch auftretenden physikalischen

Werkstoffbeanspruchung mittels

morphologischer, thermischer, ther-

momechanischer, mechanischer und

bruchmechanischer Untersuchungs-

methoden. Anschließend wird eine

Folie im Labormaßstab erzeugt. Mit-

hilfe von mathematischen Modellie-

rungen soll ein finales Produkt ge-

funden werden, das den spezifischen

Eigenschaften entspricht. In weiterer

Folge soll auch ein adaptives Wickel-

konzept entstehen. Damit wird ge-

währleistet, dass immer nur genau

so viel Folie wie nötig verwendet

wird. Schlussendlich soll sicherge-

stellt werden, dass eine sinnvolle

Kosten-Nutzen-Rechnung sowohl für

Produktions- als auch für Transport-

industrie gegeben ist. Das vom Bun-

desministerium für Verkehr, Innova-

tion und Technologie geförderte Pro-

jekt wird von der Fraunhofer Austria

Research Gesellschaft geleitet. ■

Infos + Kontaktwww.plastverarbeiter.de/45373

PACKPLAST 41

www.plastverarbeiter.de

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04 · 2020 · Plastverarbeiter www.plastverarbeiter.de

PRODUKTION / AUTOMATION42

Die fertig montierten Kunststoffboxen

(in Folie eingeschweißt) laufen auf einem

offenen Förderband aus dem Reinraum

in die Verpackung.

Kunststoffverarbeitung unter Reinraumbedingungen

Weniger Reinraum für mehr Effizienz und Qualität

Die Anforderungen an die Reinheit bei der Fertigung von Kunststofftei-len steigen. Damit dürften auch mehr

und größere und auch teurere Rein-

räume installiert werden. Um die Kos-ten im Griff zu behalten, empfiehlt

sich das Motto: „Der beste Reinraum

ist derjenige, den man gar nicht

braucht.“ Denn oft gibt es weitaus

bessere Alternativen zur „Maximallö-sung“.

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Um die kleinere, aber intelligentere Lö-sung zu designen, verabschiedet sich das produzierende Unternehmen am besten zunächst vom Begriff Reinraum als einer Vorstellung von Länge mal Höhe mal Breite. Groß zu bauen, ist

teuer und muss nicht einmal zu einer produktgerechten Ausgestaltung füh-ren. Statt voluminöser Räume mit ho-hem Risiko für Querkontaminationen und Kontaminationen durch Personal (die Hauptquelle für Verunreinigun-

gen) empfiehlt es sich, den Blick auf die Produktspezifikationen des Anwenders und auf den Prozess im eigenen Hause zu konzentrieren. Reinraumtechnik kommt konsequenterweise genau dort zum Einsatz, wo sie benötig wird. Dies

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PRODUKTION / AUTOMATION 43

Plastverarbeiter · 04 · 2020www.plastverarbeiter.de

wird im Folgenden an vier Beispielen aus den Bereichen Spritzgießen, Folien-beschichtung sowie Montage von Kunststoffteilen veranschaulicht.

Prozess schützen statt großer Reinraum um alle Maschinen

Siliziumwafer für die Halbleiterindus-trie sind empfindlich und benötigen für den Transport einen speziellen Schutz. Diesen gewährleisten Boxen aus Kunststoff. Sie müssen ihrerseits höchste Reinheit aufweisen, denn schließlich kommen sie direkt mit dem Produkt, dem Siliziumwafer, in Berührung. Für eine Herstellung geeig-neter Transportboxen im Spritzgieß-verfahren hatte ein Hersteller geplant, einen Reinraum um zwei Maschinen herum zu installieren und die fertigen Kunststoffteile zur weiteren Montage über ein offenes Förderband in den Reinraum zu transportieren. In der Konzeptionsphase traten jedoch meh-rere grundlegende Probleme zutage:

� die Spritzgießmaschine als extreme Partikelquelle,

� das Bedienpersonal als Partikelquelle, � das offene Handling der Kunststoff-boxen, bevor diese dann in den Reinraum zur weiteren Bearbeitung eingebracht werden,

� ein in der Halle existierender Portal-kran, der weiterhin zum Werkzeug-wechsel genutzt werden sollte.

Diese Überlegungen resultierten in mehreren Mini-Environments. Im Zu-sammenspiel schützen sie jetzt die komplette Prozesskette vor Kontami-nationen. Die Menge an Material, das überhaupt in den Reinraumbereich gelangt, wird minimiert. Dadurch hält man auch die Kosten automatisch niedrig. Die Spritzgießmaschinen be-kamen eine verfahrbare und mit Lüf-ter-Filter-Modulen, sogenannten FFUs, bestückte „Reinraumdecke“. Verfahr-bar deshalb, weil auf diese Weise das Spritzgießwerkzeug nun problemlos mit dem vorhandenen Portalkran ge-wechselt werden kann.

Eine gesonderte Betrachtung ver-dienen Zufuhr und Entnahme am An-fang und am Ende des Reinraumbe-reichs. Dies betrifft die beiden Förder-bänder, die die Kunststoffteile in den Reinraum transportieren, und zwei Roboter, die die fertigen Teile aus der Spritzgießmaschine entnehmen. Die Lösung sieht an beiden Schnittstellen ähnlich aus: Sowohl die Förderbänder als auch die Roboter sind, wie der da-zwischenliegende Prozess, mit Mini-Environments umhaust. In allen die-sen Bereichen wird die geforderte Reinheit erreicht oder sogar übertrof-fen. Nun mussten „nur“ noch die fer-tig montierten Kunststoffboxen aus dem Reinraum in den Warenausgang zur Verpackung in Kartonagen trans-

portiert werden. Dazu wurde in die Reinraumwand eine Verpackungsma-schine installiert. Sie schweißt nun die fertigen Boxen komplett in Folien ein. Ein nachgelagertes Förderband trans-portiert die Boxen zwischen den bei-den Spritzgussmaschinen hindurch durch die Halle in den Logistikbereich. Dort erfolgt die weitere Verpackung. Das letzte Förderband wird nicht mehr von einem Mini-Environment einge-schlossen, da die Boxen durch das Ein-schweißen in Folie bereits bestens ge-schützt sind.

Folienbeschichtung: Luftstrom horizontal statt vertikal

In der Photovoltaik wird seit längerem auf Kunststofffolien als Trägermaterial für die eigentliche Funktionsschicht zurückgegriffen. Wie diese beiden Part-ner zusammengebracht werden, hängt wesentlich von der jeweiligen Anwen-dung ab. Stets werden die Kunststoff-folien mit der Funktionsschicht be-schichtet. Dabei werden die funktio-nalen Substanzen gelöst und das ent-standene flüssige Gemisch als ein Bad bereitgestellt. Durch dieses laufen die Folien nun hindurch, wobei die funk-tionalen Substanzen in kürzester Zeit vernetzen und auf dem Trägermaterial haften bleiben. Gleichzeitig verduns-tet das Lösungsmittel, im vorliegenden Beispiel eine sowohl extrem gesund-heitsschädliche als auch beim Einat-men äußerst unangenehme Substanz – insbesondere bei Schleimhautkon-takt. Daher muss sie abgesaugt wer-den.

Dieses Projekt wurde in einer Funk-tionalausschreibung beschrieben, und man lud mehrere potenzielle Lieferan-ten ein, ihre Konzepte vorzustellen. Dabei hat es sich einmal mehr bestä-tigt, dass es nicht einfach mit einem Angebot vom Schreibtisch aus getan ist, sondern dass es unerlässlich ist,

Anbindung: Die Kunststoffboxen werden aus dem Roboterbereich auf einem

gekapselten Förderband weitertransportiert.

Web-Tipp

� Short-URL:

www.plastverarbeiter.de/81998

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04 · 2020 · Plastverarbeiter www.plastverarbeiter.de

PRODUKTION / AUTOMATION44

sich die Situation und die Gegebenhei-ten vor Ort anzuschauen. Vor allem ist es entscheidend, die richtigen Fragen zum Prozess und zur Prozessmaschine zu stellen. Ausgeschrieben war ein Mini-Environment, klassisch, wie man es sehr oft in verschiedenen Branchen vorfindet, so etwa auch in der Halblei-terindustrie: eine Einhausung der Ma-schine mit Lüfter-Filter-Modulen dar-auf, vertikaler Luftstrom, Überdruck im Mini-Environment.

Schnell wurde jedoch klar, dass es im vorliegenden Falle nicht auf diese Weise funktionieren konnte. Es stell-ten sich zwei wichtige Fragen zur Ge-staltung des Mini-Environments. Ers-tens: Hat man in der Ausschreibung bedacht, dass durch den geforderten Überdruck im Mini-Environment die

gesundheitsschädigenden Lösungs-mittel in die Umgebung transportiert werden und damit eine potenzielle Gefahr für das Bedienpersonal entste-hen kann? (Die Frage nach dem Explo-sions- und Brandschutz stellt sich dann zusätzlich.) Zweitens: Ist es ge-wollt, dass der Luftstrom nicht ent-sprechend der Produktgeometrie ge-führt werden soll, sodass die Rückseite der Folie undefinierten Bedingungen ausgesetzt wäre?

Nach Klärung dieser Fragen wurde ein Konzept mit den folgenden beiden Eckpunkten vorgestellt: ein horizonta-ler Luftstrom entsprechend der Folien-geometrie sowie eine druckgeregelte Strömungsführung. Letztere sollte in Kombination mit einer Absaugung im kritischen Prozessbereich der Folienbe-

schichtung im Mini-Environment eine definierte Druckdifferenz zur Umge-bung von ± 0 Pa gewährleisten. Im Ergebnis versprach diese Lösung den maximalen Schutz des Prozesses vor unerwünschten Kontaminationen und zugleich den notwendigen Ar-beitsschutz. Sie wurde schließlich er-folgreich realisiert.

Kunststoffoptik fürs Smartphone – mit Spezial-FFU

In den folgenden Beispielen liegt der Fokus auf der Montage von Kunststoff-teilen. In einer Produktion aus dem Bereich Mikrotechnik/Mikrooptik soll-ten Kunststoffoptiken montiert wer-den, etwa für die Kameras von Smart-phones. Unter vorgegebenen Rein-heitsbedingungen sollte das Montage-system die einzelnen Linsen und Objektivteile automatisch zuführen und verkleben. Klassischerweise würde die gesamte Maschine in einem Rein-raum stehen und müsste dort schon aus Arbeitsschutzgründen hermetisch verschlossen sein.

„Damit sind“, kommentiert Joa-chim Ludwig, Gründer und Geschäfts-führer des Unternehmens Colandis, Kahla, ironisch, „auch die Produkte vor der reinen Reinraumatmosphäre gut geschützt.“ Sein Gegenentwurf: Die Maschine wird in ein Mini-Envi-ronment mit Ausmaßen von weniger als einem halben Kubikmeter einge-haust. Bei dem Versuch, dies umzuset-zen, trat jedoch ein Problem auf. Es gab bereits eine Maschine, die letzt-endlich für die Konzeption und Instal-lation eines Reinheitssystems nicht sehr viel Spielraum bot. Mit diesem typischen Problem werden Reinraum- beziehungsweise Reinheitstechniker immer wieder konfrontiert.

Nach einer genauen Inspektion der Maschine bot sich die Chance, eine Rückfront zu öffnen, die durch ein Blech verschlossen war. Dort wurde nun ein Lüfter-Filter-Modul installiert. Bewusst fiel eine Entscheidung gegen Standard-FFUs, da der Aufwand für ei-ne Anpassung an die Maschine unver-hältnismäßig hoch gewesen wäre. So

Druck- und strömungsoptimiert: Mini-Environment zur Folienbearbeitung

In der beschriebenen Anwendung fiel die Entscheidung gegen „Standard“-Lüfter-

Filter-Module, da der Aufwand für eine Anpassung an die Maschine unverhältnis-

mäßig hoch gewesen wäre. Stattdessen umfasste die Lösung ein kundenspezifi-

sches Modul mit maßgeschneiderten Dimensionen und zusätzlichen Funktionen.

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PRODUKTION / AUTOMATION 45

Plastverarbeiter · 04 · 2020www.plastverarbeiter.de

umfasste die Lösung schließlich ein kundenspezifisches Lüfter-Filter-Mo-dul. Seine maßgeschneiderten Dimen-sionen erlaubten eine Plug-and-Play-Installation: Blech von der Rückfront der Maschine abschrauben, Modul anschrauben, Stecker stecken – fertig. Der Prozessort lässt sich mit einer ho-rizontalen Strömung optimal mit Reinstluft versorgen, das ergibt sich aus der Gesamtkonzeption der Maschi-ne. An dieser mussten daher auch kei-ne grundlegenden Veränderungen vor-genommen werden. Und man konnte in das FFU zusätzliche Optionen inte-grieren, wie zum Beispiel eine Luftio-nisation. Das reduzierte den Aufwand bei der Montage erheblich. Damit hat sich wieder einmal gezeigt: Kunden-spezifische FFU-Lösungen erscheinen zwar anfänglich im Vergleich zu Stan-dardmodulen kostenintensiver, doch bei der Betrachtung des Gesamtprozes-ses helfen sie, ein Vielfaches zu sparen.

Bei Wafern und photovoltaischen Komponenten denkt man automa-tisch an feine Strukturen und wird ei-ne reine Umgebung ohne weiteres als Produktionsvoraussetzung akzeptie-ren. Doch das gilt auch für Objekte der makroskopischen Welt, wie etwa Au-tomobilscheinwerfer.

Investitionskosten sinken drastisch

Ein Automobilzulieferer hatte einen großen Reinraum (etwa 20 x 20 m²) zur automatisierten Montage von Kunststoffteilen und elektronischen Komponenten zu Scheinwerfern mit neuester Technologie geplant. Ein An-bieter wird auf die Anfrage nach einem solchen Reinraum üblicherweise vorab ein Budgetangebot erarbeiten. Dieses muss die grundlegenden Parameter erfüllen. Im vorliegenden Beispiel war in erster Linie eine bestimmte Luft-reinheitsklasse im Reinraum gefordert. Klimaparameter (zum Beispiel Tempe-ratur, Luftfeuchte) spielten hierbei kei-ne Rolle. Um sicherzugehen, dass alle Punkte der Anfrage in diesem Angebot vollumfassend umgesetzt wurden, und um letztendlich den genauen Anwen-

dungsfall vor Ort einschätzen zu kön-nen, fuhr ein Mitarbeiter zu dem Au-tomobilzulieferer, um das Angebot vorzustellen und Details abzustim-men. Der Investitionsumfang dieses Projektes betrug zirka 400.000 EUR. Vor Ort wurde jedoch schnell klar, dass die Voraussetzungen für eine Mini-Environment-Lösung fast perfekt gege-ben waren. Die Fertigungslinie, die im Reinraum stehen und dort in einer Luftreinheitsklasse IS0 7 arbeiten soll-te, bestand vollständig aus einem Alu-miniummontagesystem. Dieses erwies sich als ideal für eine Einhausung durch Flächenelemente (PMMA, Poly-carbonat, Glas und andere Materiali-en). Auf dieses Rahmensystem könn-ten dann FFUs installiert werden.

Im Ergebnis wurde der sensible Pro-zess von allen äußeren Einflussfakto-ren – etwa vor dem Menschen als größte Partikelquelle und auch vor benachbarten Prozessen – komplett abgeschirmt. Durch eine gezielte Luft-strömung am Prozessort wurde sogar eine weitaus höhere Luftreinheitsklas-se erzielt als die gewünschte IS0 7. Willkommener „Nebeneffekt“: Die ur-sprünglich veranschlagten Investiti-onskosten von 400.000 EUR sanken durch die Mini-Environment-Lösung

auf 35.000 EUR, da dafür nur in die FFUs investiert werden musste.

Vom Prozess her denken

Diese Beispiele zeigen, wie Reinraum-technik von individuellem Zuschnitt Arbeitssicherheit und Produktschutz zugleich verbessern und darüber hin-aus zu bemerkenswert hohen Investi-tionseinsparungen führen kann. Als entscheidend erweist es sich dabei, statt vom Reinraum vom Produkt und vom Prozess her zu denken. Dies gilt unabhängig davon, ob man primär formgebende Schritte, Beschichtungen oder die Montage von Kunststoffteilen im Blick hat. Außerdem gilt es, stets für die aktuelle Aufgabenstellung zu definieren, was „rein“ eigentlich be-deutet. Denn es kommt weniger dar-auf an, eine ISO-Norm zu erfüllen, als darauf, das Beste für Produkt und Pro-zess herauszuholen. Dies lässt sich nur im engen Austausch zwischen Pro-duktspezialisten und Reinraumtech-nik-Experten ermitteln. ■

AutorDr. Christian Ehrensbergerist freier Technik- und Wissenschaftsjour-

nalist in Frankfurt am Main.

Mini-Environment-Lüfter-Filter-Module zur Adaption und Integration in

Maschinen und Fertigungslinien

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04 · 2020 · Plastverarbeiter www.plastverarbeiter.de

PRODUKTION / AUTOMATION46

Edelstahl-Materialschleusen für Reinräume

Kambic Material-

schleusen werden im-

mer dort verwendet,

wo Werkstoffe, Ausrüs-

tung, Dokumente oder

Stichproben zwischen

Reinräumen, Räumen

mit unterschiedlichem

Druck oder Räumen mit unterschiedli-

chen Reinheitsklassen kontrolliert

transferiert werden sollen.  Bei vielen

medizinischen und pharmazeutischen

Institutionen, Entwicklungslabors und

Produktionsunternehmen auf der gan-

zen Welt sind diese bereits im Ein-

satz. Die Edelstahl-Materialschleusen

der Serie Kambic von

CiK Solutions, Karlsru-

he, sind das Ergebnis

jahrelanger Erfahrung

im Bereich der Ent-

wicklung und Produk-

tion von Laborgerä-

ten. Durch die angebo-

tenen Zusatzoptionen wie Luftzirkula-

tion und Filtrierung, UV-Lampen und

vieles mehr gelingt der Transfer des

Materials zudem noch sicherer und

sauberer. ■

Infos + Kontaktwww.plastverarbeiter.de/23445

Kompakte Reinraumlösungen für die SpritzgießfertigungLaminar-Flow-Modul, Verkap-selung Immer häufiger werden par-

tikelfreie und – je nach Produkt –

sogar keimfreie Umgebungen für

Spritzgießmaschinen erforderlich.

Doch nicht immer ist es technisch

machbar oder auch nur sinnvoll, die

gesamte Produktion zum Reinraum

umzugestalten. Meist genügt es, die

relevanten Spritzgießmaschinen ent-

weder mit einer kompakten Rein-

raumzelle zu umgeben oder mit ei-

nem Laminar-Flow-Modul auszu-

statten, um für saubere Luft und

damit für Reinraumbedingungen von

ISO-Klasse 8 bis ISO-Klasse 5 zu

sorgen. Im ersten Fall wird die Ma-

schine vollständig mit einer Rein-

raumzelle eingehaust, sodass kei-

nerlei Partikel in den eigentlichen

Fertigungsbereich gelangen können.

Dies ist meist bei größeren Maschi-

nen die bevorzugte Variante. Im

zweiten Fall wird ein sogenanntes

Laminar-Flow-Modul auf die Spritz-

gießmaschine aufgesetzt, sodass

ausschließlich reine Luft angesaugt

wird und ebenfalls Partikelfreiheit

gewährleistet ist. Dies ist vielfach

für kleinere Spritzgießanlagen emp-

fohlen. Spetec, Erding, als Lieferant

von Reinraumtechnik, bietet beide

Varianten in verschiedenen Konfigu-

rationen an, fertigt aber ebenso nach

Kundenanforderungen individuelle

Lösungen. Hierbei ist es dem Erdin-

ger Unternehmen ein Anliegen, die

Nutzungsmöglichkeiten der Geräte

auf Kundenseite stets flexibel und

variabel zu halten, weshalb alle

Komponenten modular aufgebaut

und vielseitig kombinierbar sind. ■

Infos + Kontaktwww.plastverarbeiter.de/03013

So bleibt das Schüttgut sauber

Seal-IT Free Leaves, Bad Oeynhau-

sen, hat einen einfachen und praxis-

orientierten Ansatz für sauberes

Schüttgut entwickelt. Die faltbare und

nachhaltige Schüttgutabdeckung

Seal-IT schützt Behälter von Kunst-

stoffgranulaten und stellt eine kom-

pakte und kostengünstige Abde-

ckungsalternative dar. Der wirtschaft-

liche Materialschutz kann individuell

auf jede Förderanforderung abge-

stimmt werden. Mit der Schüttgutab-

deckung gelingt es leicht, Sauberkeit

in der Fertigung herzustellen durch

einfache Handhabung, selbsterklä-

rende Funktion, Platzersparnis und

individuelle Einsetzbarkeit. Hinzu

kommen die individuelle Passform

der erforderlichen Sonderanfertigun-

gen für die unterschiedlichen Karto-

nagen, die op-

tionalen Aus-

rüstungsmög-

lichkeiten für

Öffnungen mit

unterschiedli-

chen Lanzen-

durchmessern

oder die An-

passung an die Verarbeitung hygros-

kopischer Materialien. Damit ist das

zunächst einfache Produkt für not-

wendige Schnittstellen vorbereitet. So

kommen Verunreinigungen aus der

Umgebung nicht in Berührung mit

dem Schüttgut und Produktionsstill-

stände werden vermieden. ■

Infos + Kontaktwww.plastverarbeiter.de/34254

Lagerung von Gasen: Sicherheit auch unter DruckGultimate-90 Im G90-Druckgas-

flaschenschrank werden Druckgas-

flaschen mit entzünd-

baren oder toxischen

Gasen in Arbeitsräumen

sicher eingelagert, häu-

fig auch zur Entnahme

an Druckgasarmaturen

angeschlossen und über

Rohrleitungen zur Ent-

nahmestelle geführt.

Der Druckgasflaschen-

schrank von Asecos,

Gründau, ist auch in einer Ausfüh-

rung mit  Sichtfenster aus Brand-

schutzglas erhältlich. Dadurch kann

die Kontrolle von Anzeigen im Bereich

der Gasarmaturen ohne Öffnen der

Tür erfolgen. Diese neue Variante des

Klassikers  gibt es mit einer Breite

von 60  cm, worin zwei 50-Liter-Fla-

schen Platz haben. ■

Infos + Kontaktwww.plastverarbeiter.de/15534

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Extrem feuchte Materialien effizient trocknenIRD Adsorptionsmittel wie Aktivkohle

können ihre volle Wirkung nur dann

entfalten, wenn sie optimal getrocknet

sind. Aber da es sich um schwamm-

ähnliche, offenporige Produkte han-

delt, nehmen diese nicht nur an ihrer

Oberfläche, sondern auch im Innen-

raum Feuchtigkeit auf. Für ihre Trock-

nung ist das IRD von Kreyenborg,

Senden, geeignet. Aufgrund der konti-

nuierlichen Umwälzung und dem spe-

ziellen Wirkprinzip der Infrarotstrah-

lung wird sowohl der Außen- als auch

der Innenbereich der einzelnen Gra-

nulatkörner erreicht. Binnen einer

knappen Stunde lässt sich Aktivkohle

mit einer Eingangsfeuchte von

40 bis 60 Prozent auf eine Endfeuchte

von unter 15 bringen. ■

Infos + Kontaktwww.plastverarbeiter.de/45711

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PRODUKTION / AUTOMATION 47

Plastverarbeiter · 04 · 2020www.plastverarbeiter.de

Nachdenken – Umdenken – Querdenken – NeudenkenDas Image des Werkstoffes Kunststoff leidet, denn seit Jahren steht er in der Schusslinie der Öffentlichkeit. Aber die

Wirtschaft würde heute ohne Kunststoff nicht funktionieren, denn er ist unverzichtbar. Deshalb wird eine intelligente Lösung

wie etwa eine Kreislaufwirtschaft benötigt, um die Vorteile von Kunststoffen zu nutzen und um gleichzeitig verhindern zu

können, dass sie die Umwelt schädigen.

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Probleme lassen sich nie mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstan-den sind. Um die globalen Herausfor-derungen zu meistern, braucht es eine neue Herangehensweise, es braucht versierte Experten, die zielführende Lö-sungsansätze liefern. Was liegt also nä-her, die Experten der Kunststoffindus-trie selbst zu befragen, ob eine Umge-staltung der Industrie hin zur Kreislauf-wirtschaft in den nächsten zehn Jahren realistisch ist. Der Carl Hanser Verlag, München, Veranstalter der Kuteno (1. bis 3.09.2020, Rheda-Wiedenbrück), hat in einer Umfrage die Austeller ge-beten, ihre Sicht der Dinge darzulegen.

Bettina Dempewolf, Bereichsleitung Netzwerk & Event, am FSKZ in Würz-burg, ist sich sicher, dass durch ein kon-sequentes Ausschöpfen jeglicher Poten-ziale in zehn Jahren der Anteil des eingesetzten Rezyklats an der insge-samt verarbeiteten Kunststoffmenge

deutlich höher sein wird als heute. Zurzeit liegt der Anteil in Deutschland bei circa zehn Prozent. Auch Petra Kra-jewsky, Bereichsleiterin der Verarbei-tungstechnik am Kunststoff-Zentrum Leipzig (KUZ) glaubt, dass eine Umge-staltung zu deutlich höheren Anteilen möglich ist, wobei sie eine hundertpro-zentige Kreislaufwirtschaft nicht für realistisch hält.

Alle Akteure des Wirtschaftssystems gefragt

Nach Meinung von Dr. Stefan Som-mer, Technischer CEO-Assistant, Pro-kurist bei Günther Heisskanaltechnik, ist die Voraussetzung hierzu, dass branchenübergreifend vom Hersteller, über den Verarbeiter bis hin zum End-verbraucher ein Umdenken einsetzt und die Prozesse hierzu gemeinsam gestaltet werden. Für Rolf Saß, Ge-schäftsführer von Engel Deutschland

am Standort Hagen, ist die Schaffung einer Kreislaufwirtschaft eine globale Herausforderung. Aber angesichts der regional sehr unterschiedlichen Aus-gangssituationen sind für ihn zehn Jahre nicht realistisch.

Michèle Schulz von der Barlog Grup-pe sieht hier alle Akteure unseres Wirt-schaftssystems gefordert – von der Po-litik, über Verbände und NGOs, die Rohstoffindustrie, (Kunststoff-)Verar-beiter und Brand Owner bis hin zu den Verbrauchern, Abfallentsorgern und Verwertern. „Das Erreichen einer voll-ständigen Kreislaufwirtschaft ist, wenn überhaupt, nicht ohne erhebliche Ein-griffe in unser Konsumverhalten mög-lich und bedarf umfangreicher regula-torischer Abstimmungen zwischen den vielen Akteuren.“ Sandra Dierks von der der Feddersen-Gruppe, Hamburg, gibt zu bedenken, wie sehr die Gesamt-wirtschaft mittlerweile von der Herstel-lung von Kunststoffen abhängt. ■

AutorHarald Wollstadt ist Inhaber der Agentur Media4B2B

in Trebur.

Kontakt � Carl Hanser Verlag, München [email protected]

Web-Tipp

� Kreislaufwirtschaft auf der K 2019

� Der Weg ist bereitet

� Short-URL:

www.plastverarbeiter.de/86206

Circular Economy – das Thema der Kunststoffindustrie

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04 · 2020 · Plastverarbeiter www.plastverarbeiter.de

PRODUKTION / AUTOMATION – SPRITZGIESSEN48

Als Marktführer entwickelt und pro-duziert Ficomirrors Polska, Dabrowa Górnicza, Polen, Rückspiegel für ei-nen weltweiten Kundenkreis. Die zahlreichen Spiegelmodelle werden unter Verwendung von modernster Software, Testwerkzeugen und -ver-fahren entworfen. Neueste Technolo-gien sowie höchste Qualitätsstan-dards sind für das Unternehmen ebenso wichtig wie für seine Kunden. Ficormirrors Polska bearbeitet eine große Bandbreite von Modellen und Typen mit einem starken Fokus auf der Produktionsqualität. Das Unter-nehmen ist Pionier und Spezialist für diese Art von Automobillösungen und produziert schwerpunktmäßig Spiegel für Marken wie Fiat, Alfa Ro-meo, Lancia, Iveco, VW, Ford, Skoda oder BMW. Zusätzlich realisiert es umfassende Lösungen für Kunststoff-

Der Automobilzuliefer Ficomirrors

Polska war mit inakzeptabel hohen

Ausschussraten bei einer wichtigen 2K-Anwendung konfrontiert. Haupt-

grund dafür war die damals einge-

setzte Zusatz-Einspritzeinheit. In Ko-

operation mit einem Hersteller von

Spritztgießechnik wurde ein Optimie-

rungssprojekt durchgeführt, in dem

der bestehende Spritzgießprozess

vollkommen neu bewertet wurde.

Durch den Einsatz einer anwendungs-spezifisch ausgelegten und speziell

auf dem Werkzeug montierten, voll-

elektrischen Einspritzeinheit gelang

es, die Ausschussrate auf ein absolu-tes Minimum zu reduzieren. Aus dem

Projekt entstand eine strategische

Partnerschaft.

Neue Zusatz-Einspritzeinheit ermöglicht höchste Verarbeitungsqualität

2K-Spritzgießen mit hoher Flexibilität

tanks, unter anderem für Audi, GM, KIA, VW und Ford.

Instabile Verarbeitung führt zu hoher Ausschussrate

Ficomirrors stand kürzlich vor einer größeren Herausforderung bei einem ihrer bestehenden 2K-Produktions-systeme für Rückspiegel. Der Prozess konnte über mehrere Monate nicht stabilisiert werden, und die Maschi-nenzelle produzierte mit einem inak-zeptabel hohen Ausschussniveau, insbesondere im Vergleich zu ande-ren in Betrieb befindlichen Systemen. Die Rückspiegel wiesen kontinuier-

Web-Tipp

� Short-URL:

www.plastverarbeiter.de/77399

lich zahlreiche Spritzfehler auf. Zu-sätzlich zur hohen Ausschussrate war auch die Maschinenstillstandsquote weitaus höher als bei anderen ver-gleichbaren Zellen. Wie eine intensi-ve Prozess- und Datenanalyse zeigte, war der Hauptgrund hierfür die ver-wendete Zusatz-Spritzgießeinheit mit ihren recht hohen Wartungsanforde-rungen.

Neues Denken, neue Einspritz-einheit, neues Qualitätsniveau

Die Projektpartner entschieden sich, die veraltete Spritzgießeinheit durch eine neue zu ersetzen. Dabei fiel die Wahl auf eine neue, auf der Platte montierte Mold-Masters E-Multi EM3-100-28 mit Standardhub und Stan-dardgeschwindigkeit sowie einer 28-mm-Schnecke. Das maximale Schussgewicht dieser Baugröße beträgt 61,6 cm³ bei einem maximalen Ein-spritzdruck von 2.000 bar und einer maximalen Einspritzgeschwindigkeit von etwa 80 cm³/s. Das dazugehörige Steuersystem wurde als Standardgerät mit SPI- und Euromap 12-Schnittstelle für Maschinen und Roboter konzi-piert. Es umfasst ein integriertes 15  Zoll-Touchscreen-Display für alle Programmier- und Einrichtungsarbei-ten. Die Spritzeinheit wurde auf einer

Paweł Sandak, Leiter Spritzguß, Ficomirrors Polska

„Wir haben unsere Ausschussquote von einem inakzeptablen

Niveau auf weit unter 1 % reduziert, indem wir unsere bisherige

Zusatz-Spritzeinheit durch eine Mold-Masters E-Multi ersetzt

haben. Was unseren Produktionsprozess betrifft, bin ich voll und

ganz davon überzeugt, dass dies die beste derzeit auf dem Markt er-

hältliche Spritzeinheit für unsere Verarbeitungsanforderungen ist.“

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PRODUKTION / AUTOMATION – SPRITZGIESSEN 49

Plastverarbeiter · 04 · 2020 www.plastverarbeiter.de

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ers

Engel 250 HL-Spritzgießmaschine in horizontaler Position kundenspezi-fisch auf dem Werkzeug montiert, um Änderungen an der bestehenden Pro-duktionszelle und dem Sicherheits-zaun zu vermeiden.

Für Ficomirros war es zu diesem Zeitpunkt ebenso wichtig, dass die ge-wählte E-Multi-Einheit auf jeder Spritzgießmaschine in der gesamten Produktionshalle installiert und leicht auf andere Maschinen umgesetzt wer-den kann. Ziel war eine hohe Flexibi-lität, um verschiedene Teile ohne grö-ßere Anpassungen mit einer Einspritz-einheit produzieren zu können. Im gesamten Werk werden gleichbleibend hochwertige Mehrkomponententeile produziert. Da auch die technischen Anforderungen der anderen Maschi-nenzellen ähnlich waren, stand dem mehrfachen Einsatz der Spritzgießein-heit nichts im Wege. Die hohe Präzisi-on, die schnelle, wiederholbare und zuverlässige Leistung sowie die Eig-nung für Anwendungen mit geringen Toleranzen waren ebenfalls wichtige Kriterien für den zukünftigen Einsatz des neuen Systems. Die neue Spritz-gießeinheit ersetzte nicht nur die vor-herige, sondern bot auch zusätzliche Funktionen, um zum Beispiel bis zu 10 Einspritzprofile inklusive Nachdruck-

Technik im Detail

Prozesssteuerung

Eine umfassende Prozesskontrolle

wird zunehmend wichtiger. Heutige

Zusatzeinspritz-Steuersysteme kön-

nen viele unterschiedliche Optionen

inkludieren. Dies spart Stellfläche im

Bereich der Produktion und ermög-

licht die Zentralisierung von Prozess-

steuerung sowie einen nahtlosen An-

wenderkomfort und einen qualitativ

hochwertigen Produktionsfluss. Typi-

sche integrierte Systeme bieten heu-

te unter anderem:

� Heißkanaltemperaturregelung

� Nadelsteuerung

� Synchro-Plattensteuerung

� Drehtischsteuerung

� Steuerung von Zusatz-Einspritz-

aggregaten

Piotr Wieczorek, Verkaufsleiter Osteuropa,

Mold-Masters Europa

„Wir haben die Kundensituation überprüft

und eng mit allen relevanten Unterneh-

mensbereichen zusammengearbeitet, um

sicherzustellen, dass unser Angebot die

Erwartungen des Kunden nicht nur erfüllt,

sondern wirklich übertrifft. Wir wollten eine

nachhaltige und damit langfristige Bezie-

hung schaffen, die auf unserer Produktlö-

sung und unserem Engagement für eine

umfassende Prozesskontrolle und

Produktionsqualität basiert.“

Mit der bei Ficomirrors Polska

neu eingesetzten Zusatz-Spritzein-

heit konnte die zuvor inakzeptable

Ausschussrate bei einer 2K-Anwen-

dung auf ein Minimum gesenkt

werden.

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04 · 2020 · Plastverarbeiter www.plastverarbeiter.de

PRODUKTION / AUTOMATION – SPRITZGIESSEN 50

parameter zu programmieren. Der um-fassende Überblick mit statistischen Prozessdaten und die kontinuierliche Nachverfolgung der Produktionsdaten führten zu neuen Erkenntnissen in Hinblick auf die weitere Verbesserung des Spritzgießprozesses, die mit dem vorherigen System überhaupt nicht zugänglich waren.

Integrierte Prozesskontrolle mit wachsender Bedeutung

Das in Polen nun zum Einsatz kom-mende E-Multi-Spritzaggregat ist ein vielseitiges, vollelektrisches, servoge-triebenes Komplettsystem, das jede vorhandene Spritzgießmaschine un-kompliziert und wirtschaftlich für die Mehrkompontenverarbeitung umrüs-tet. Die Präzision, Wiederholgenauig-keit, Vielseitigkeit und Zuverlässigkeit des Systems hat sich in den vergange-nen Jahren als Branchenstandard eta-bliert. Die gesamte Baureihe ist mit einem breiten Spektrum von Thermo-plasten kompatibel und lässt sich sehr einfach für Co-Injection- und LSR-Verarbeitung umrüsten. Das System ist sehr wartungsarm und umfasst gleich-zeitig eine umfassende Prozesssteue-rung.

Zum Zeitpunkt der Entscheidung für das neue System in Polen wurden nicht alle Funktionen des Systems be-nötigt. Doch die Vorteile einer integ-rierten Lösung wurden schnell deut-lich und überzeugten das Team von Ficomirrors, sich für diese Systemlinie zu entscheiden. Zukünftige Anwen-dungen bieten viel Potenzial für die Nutzung des E-Multi-Steuerungssys-tem als „das Gehirn“ für das gesamte Prozessmanagement. Neben der Steu-erung des Spritzgießaggregats sollen

damit in Zukunft die Temperaturrege-lung sowie weitere intelligente Steue-rungsfunktionen vollständig in das vorhandene Steuergerät integriert wer-den. Die dadurch gewonnene Stellflä-che wird als besonders wertvoll erach-tet, um diese für weitere Spritzgießzel-len nutzen zu können.

Ausschuss minimiert sowie Platz, Zeit und Kosten gespart

Während der gemeinsamen Enginee-ring-Treffen und weiteren Diskussio-

Anwender im Detail

FicomirrorsFicomirrors Polska (FMP) ist Teil der

Ficosa International-Gruppe, einem

führenden Hersteller von Autospiegeln

und Tanks für Scheibenwaschanlagen

in Mittel- und Osteuropa. Die Ficosa

International-Gruppe ist ein internati-

onales Unternehmen, das sich inten-

siv mit der Forschung, Entwicklung,

Produktion und Vermarktung von Sys-

temen für Personen- und Lastkraft-

wagen beschäftigt. Die Gruppe mit

Hauptsitz in Barcelona, Spanien, ist in

19 Ländern Europas, Nordamerikas,

Südamerikas und Asiens präsent. Mit

mehr als 7.000 Mitarbeitern ist das

Unternehmen offizieller Lieferant so-

wie Technologiepartner für die meis-

ten Automobilhersteller weltweit.

FMP liefert seine Produkte in zahlrei-

che Segmente des Automobilmarktes,

zum Beispiel Rückspiegel, Kommuni-

kationssysteme für Fahrzeuge, Anten-

nen, ADAS-Assistenzsysteme, Schalt-

hebel, Parkbremssysteme, Flüssig-

keitssysteme, Luftgreifersysteme so-

wie verschiedene Lkw-Teile.

1 Die Zusatz-Einspritzeinheit kann flexibel

auf viele Spritzgießmaschinen montiert

werden.

2 Der Controller der Zusatz-Einpritzeinheit

kann zahlreiche Steuerungsfunktionen für

den gesamten Prozess übernehmen.

3 Beispiel für eine montierte Zusatz-Einpritz-

einheit.

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PRODUKTION / AUTOMATION – SPRITZGIESSEN 51

MIETKÄLTE FÜR INDUSTRIE, GEWERBE UND EVENTS• Kühlung, Klimatisierung und Beheizung• Leistungsgrößen von 6 bis 1.500 Kilowatt• Insgesamt über 40 Megawatt Leistung

• Bundesweit verfügbar

nen über einen möglichen Ersatz der Spritzeinheit eines Drittanbieters durch das E-Multi-System stellte Mold-Masters sein sogenanntes Eisberg-In-vestitionsmodell vor. Das Team von Ficomirrors bestätigte mehrfach, dass dies für sie eine neue Sichtweise eröff-nete. Die analytische Arbeit und die technische Beratung, die von Mold-Masters durchgeführt wurde, um eine weitaus anspruchsvollere Lösung für das Qualitätsproblem des polnischen Unternehmens vorzuschlagen, rück-ten die gesamte Situation in ein völlig anderes Licht und lieferten Erkennt-nisse, die bei früheren Evaluierungen nicht berücksichtigt wurden. Die Er-gebnisse machten deutlich, dass die damalige Investition in eine Einspritz-einheit mit geringerer Qualität nur die Spitze des Eisbergs war. Hinzu kamen nach und nach die Kosten beispiels-weise für eine entsprechende Steue-rung, zahlreiche Einstellungen an der Heißen Hälfte, Maschinenoptimierun-gen, Werkzeuge sowie mehrere Schu-lungen. Diese zunächst unsichtbaren Aufwendungen wirkten sich weitaus stärker auf die Gesamtbetriebskosten aus, als ursprünglich angenommen.

Die von Mold-Masters vorgelegten Analysen umfassten auch die Infra-struktur (wertvolle Stellfläche und Konnektivität), Wartungen und Re-paraturen, eine Untersuchung der Gesamtabfälle, Ausfallzeiten sowie

verlorene Produktionszeiten. Die Ausschussquote, die jetzt weit unter 1 % liegt, führte zu einer Kostenein-sparung von 15.000 EUR innerhalb weniger Monate. Die Investition für das neue Zusatzeinspritzaggregat wird sich in weniger als zwei Jahren vollständig amortisiert haben – bei einer geplanten Gesamtlaufzeit von sechs Jahren oder mehr. Die endgül-tige Vereinbarung zwischen Ficomir-rors und Mold-Masters wurde nach dem Austausch des bisherigen Sys-tems und nach einem finalen Schu-lungstag auf einem neuen Niveau festgelegt. Die Erkenntnis bestand eindeutig darin, kostengünstige Lö-sungen für Zusatzeinspritzaggregate zukünftige generell zu vermeiden und Leistung und Qualität in den Vordergrund zu stellen. Eine solide

technische Bewertung und die Inves-tition in ein System mit weitaus ge-ringeren Gesamtbetriebskosten zahlt sich im Laufe der Zeit aus und mini-miert die technischen Probleme und Maschinenstillstände. Das Ergebnis der beschriebenen Zusammenarbeit ist eine neue strategische Partner-schaft, in deren Rahmen in Kürze weitere E-Multi-Spritzaggregate in Po-len installiert werden sollen. ■

AutorMichael Schieleist Manager, Strategic Marketing Europe

bei Mold-Masters Europa in Baden-Baden.

Kontakt � Mold-Masters Europa, Baden-Baden

[email protected]

Anbieter im Detail

Mold-Masters

Mold-Masters ist ein globaler Anbie-

ter von Heißkanal-, Prozesssteue-

rungs- und Regeltechnologie.Das Un-

ternehmen entwickelt und fertigt

Heißkanalsysteme, Temperaturregel-

und Zusatzgeräte, wie zum Beispiel

Einspritzaggregate, für die globale

Kunststoffindustrie. Mit über 900

angemeldeten und erteilten Patenten

war das Unternehmen an zahlreichen

technologischen Durchbrüchen betei-

ligt. Mehr als 2.200 Mitarbeiter welt-

weit und Produktionsstätten in Nord-

amerika, Südamerika, Europa, Indien

und Asien sowie Vertriebs- und Ser-

vice-Niederlassungen in über 70 Län-

dern sind Teil des weltweiten Mold-

Masters Netzwerks.

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04 · 2020 · Plastverarbeiter www.plastverarbeiter.de

Dekorierte Kunststoffbauteile

Recycling machbar?Die Kunststoffindustrie steht wegen

des Kunststoffmüllproblems stark un-

ter Druck. Kunststoffhersteller und

-verarbeiter sind gefordert, schnell

wirksame Konzepte zur Rückführung

der Materialien in den Wertstoff-kreislauf auszuarbeiten. Zahlreiche

Unternehmen haben bereits effektive Recyclingkonzepte entwickelt und

die Recyclingquote erhöht. Kann die

Recyclingfähigkeit durch das Aufbrin-

gen von Dekor- oder Schutzschichten

verloren gehen? Werden Monomateri-alien durch Beschichtungen zu Ver-

bundstoffen, sodass sie nicht mehr

mechanisch recycelt werden können?

Dann wären alle Anstrengungen um-

sonst. Weil die Industrie hierüber

Klarheit benötigt, hat ein Hersteller

von Transferveredelungen diese Fra-gestellungen untersucht.

Verpackungen schnelllebiger Ver-brauchsgüter müssen entsprechend länderspezifischer Verordnungen ge-sammelt und nach Möglichkeit der Kreislaufwirtschaft wieder zugeführt werden. In Deutschland werden die Verpackungen vom Verbraucher im Gelben Sack oder der Gelben Tonne gesammelt und von Recyclingunter-nehmen sortiert und verwertet. Ob die

grundsätzliche Recyclingfähigkeit ei-nes Kunststoffs bei dekorativer Trans-ferveredelung erhalten bleibt, hängt von zwei Faktoren ab: Zum einen darf die Transferveredelung die Prozesse des Recyclingunternehmens nicht be-hindern. Die Verpackungen werden in der Regel sortiert, gemahlen, gewa-schen und extrudiert. All dies muss störungsfrei möglich sein. Zum ande-

ren muss das hieraus entstandene Ex-trudat die gleiche Qualität aufweisen wie ein Rezyklat aus nicht beschichte-tem Monomaterial.

Leonhard Kurz, Fürth, hat ein unab-hängiges, auf die Klassifizierung, Begut-achtung und Testierung der Recycling-fähigkeit von Verpackungen und Waren spezialisiertes Institut beauftragt, ein mit Kurz-Transferveredelung dekorier-

Mucell-geschäumtes, undekoriertes

Kunststoffbauteil mit Rezyklatanteil (links),

materialgleiches, per IMD Varioform dekorier-

tes Bauteil mit optisch und haptisch deutlich

aufgewerteter Oberfläche

PRODUKTION / AUTOMATION 52

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Plastverarbeiter · 04 · 2020 www.plastverarbeiter.de

tes Prüfmuster hierauf zu testen. Das Institut hat einen umfangreichen An-forderungs- und Bewertungskatalog zur EU-weiten Zertifizierung erstellt, an-hand dessen die Recyclingfähigkeit von Produkten geprüft wird. Der eingereich-ten kleinen PP-Flasche mit silberner Beschichtung wurde von dem Institut eine hundertprozentige Recyclingfähig-keit attestiert.

Störfreies Sortieren und Rückführen

Wertstoffe wie der eingereichte PP-Be-hälter werden in Sortieranlagen mit Nahinfrarot (NIR) getrennt. Deshalb ist die Identifizierbarkeit im NIR eine zen-trale Voraussetzung für die Sortierbar-keit der Materialien. Um zu verifizie-ren, dass die Transferveredelung keine Störstelle im Sortierprozess darstellt, wurden unterschiedliche Kunststoff-produkte mit verschiedenen Transfer-veredelungen hinsichtlich ihrer Sor-tierbarkeit untersucht. Kunststoffpro-dukte mit einer Oberflächenbedeckung von bis zu 65 Prozent konnten pro-blemlos identifiziert werden. Bei me-tallisierten Transferveredelungen sollte die Dekoration diese prozentuale Flä-chenbelegung nicht überschreiten, um die Recyclingfähigkeit zu gewährleis-ten. Im Falle nicht metallisierter Trans-ferveredelungen sind sogar noch höhe-re Oberflächenbedeckungen möglich.

Neben der Sortierfähigkeit wurde die Beschaffenheit des aufbereiteten Materials ausführlich betrachtet. Beim Untersuchen des Schmelzverhaltens des entstandenen Rezyklats wurden keine abtrennbaren Verunreinigungen festgestellt. Aktuell arbeitet das Fürther Unternehmen mit einer unabhängi-gen Organisation daran, mit weiteren Belegen zu verifizieren, dass das Mate-

rial mittels gängiger Recyclingtechno-logien wiederaufbereitet werden kann und zu einem qualitativ hochwertigen Rezyklat führt.

Langlebige technische Güter

Die Sammlungs- und Sortiermechanis-men, welche für Konsumgüter aus Kunststoff vorgestellt wurden, sind für technische Produkte nicht gültig. In der Regel werden technische Kunststof-fe länger eingesetzt als Konsumgüter, weshalb auch Alterungserscheinungen im Kunststoff mehr zum Tragen kom-men. Das mechanische Recycling für diese Produkte ist deshalb oftmals schwieriger, da der Kunststoff schon deutlich abgebaut hat. Aus diesem Grund werden technische Bauteile am Ende ihres Lebenszyklus häufig ther-misch verwertet. Dagegen wird Aus-schuss, welcher beim Herstellen anfällt, meist über mechanisches Recycling dem Stoffkreislauf wieder zugeführt. Um sicherzustellen, dass eine Transfer-veredelung den Prozess des mechani-schen Recyclings nicht stört, hat das Unternehmen eine umfangreiche in-terne Studie durchgeführt. Geprüft wurden Spritzgießteile, die im effizien-ten In-Mold-Decoration-Verfahren (IMD) während des Spritzgießprozesses vollflächig dekoriert worden waren.

Für die Studie wurde ein dekoriertes Bauteil aus PC/ABS (Polycarbonat/Acryl-nitril-Butadien-Styrol) zu Mahlgut ver-

arbeitet, das eine ähnliche Körnung wie Granulat aufweist. Aus dem Mahlgut wurden neue IMD-beschichtete Spritz-gießteile gefertigt. Diese Teile wurden erneut zu Mahlgut verarbeitet und im Spritzguss IMD-beschichtet. Der Vor-gang wurde insgesamt viermal wieder-holt, sodass das zuletzt gefertigte Bauteil vierfach wiederverwendetes Material enthielt. Hierbei wurden alle Testläufe mit 100 Prozent Rezyklat durchgeführt. Dadurch wurden deutlich schwerere Testbedingungen geschaffen, als es bei vergleichbaren realen Wiederverwer-tungsprozessen aktuell üblich ist. Nach jedem Durchgang wurde ein Teil des Mahlguts zurückgehalten und im Anschluss an die Versuche verschiede-ne Mischungen mit Neuware sowie 10 und 25 Prozent Mahlgut hergestellt.

Mechanische Eigenschaften nahezu unbeeinflusst

Anschließend wurde die Studie voll-umfänglich mit undekorierten Bautei-len durchgeführt, um einen exakten Vergleich zwischen den mechanischen Eigenschaften beider Materialien zu erhalten. Das Ergebnis: Bei einer in der

Web-Tipp

� Alles außer oberflächlich

� Short-URL:

www.plastverarbeiter.de/41111

Unter anderem wurden die mechanischen Eigenschaften des Kunststoffes mit dem Kerbschlag-

biegeversuch nach Charpy beurteilt. Die Grafik zeigt die erzielten Werte für die Kerbschlagzähig-

keit bei 20 °C für Neuware (rot), für die 10 Prozent Rezyklatbeimischung ohne Transferveredelung

(grün) und für die zehn Prozent Beimischung von Rezyklat aus dekorierten Bauteilen (blau).

PRODUKTION / AUTOMATION 53

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04 · 2020 · Plastverarbeiter www.plastverarbeiter.de

PRODUKTION / AUTOMATION54

Industrie gängigen Rezyklatbeimi-schung von 10 oder 25 Prozent bleibt die Kreislauffähigkeit des dekorierten Kunststoffteils erhalten. Es besteht hinsichtlich der mechanischen Eigen-schaften kein relevanter Unterschied zu wiederverwertbarem, unbeschichte-tem Monomaterial.

Repräsentativ für die mechanischen Eigenschaften wurde die Kerbschlagzä-higkeit für die 10- und 25-prozentigen Mischungen getestet. Die Resultate beider Materialien mit Rezyklatanteil wichen in allen vier Testdurchläufen nur unwesentlich voneinander ab.

Optische Güte vergleichbar mit Neuware

Untersucht wurden in der Studie auch die optische Qualität, die Oberflächen-beschaffenheit und der Glanzgrad der dekorativen Transferveredelung. Auch hier war das Ergebnis eindeutig: Die erzeugte Oberflächenqualität der de-korierten Bauteile mit Rezyklat ist von dekorierter Neuware nicht zu unter-scheiden. Dieses Ergebnis blieb über alle vier Testzyklen erhalten. Auch nach mehrfacher Beimischung von Rezyklat wurde ein einwandfreies De-korationsergebnis erzielt. Zusätzlich konnten in die Transferveredelung oberflächenschützende Funktionen wie Kratz-, Abrieb- oder UV-Beständig-

keit eingearbeitet werden. Auch in die-ser Hinsicht waren gegenüber der Transferveredelung von Neuware kei-ne Abstriche nötig.

Recyclingfähigkeit bleibt erhalten

Dass Oberflächendekoration und Re-cycling nicht nur beim klassischen IMD-Verfahren miteinander vereinbar sind, demonstrierte Kurz auf der K 2019 gemeinsam mit dem Maschi-nenhersteller Engel. Am Engel-Stand wurde in einer Liveanwendung ein mit Kurz-Dekoren versehener Kunst-stoff als Rezyklat eingesetzt und im IMD-Varioform-Prozess zu einem hochwertig dekorierten Bauteil verar-beitet.

Beim patentierten IMD-Varioform-Verfahren werden Bauteile in einem Schritt umgeformt, hinterspritzt, de-koriert und gestanzt. Die dekorative Beschichtung benötigt bei diesem Pro-zess ein Backingmaterial. Der Dekor-hersteller stimmt die Backingfolie auf das Substrat so ab, dass das fertige Spritzteil aus mechanisch recycelba-rem Monomaterial besteht.

Der in der Messeanwendung verar-beitete Werkstoff wurde per Mucell-Technologie geschäumt. Die Mucell-Verarbeitung macht Bauteile leichter und spart Material, kann aber zu Ein-bußen in der Optik und Oberflächen-güte führen. Das am Messestand gefer-tigte und dekorierte Teil war optisch und haptisch einwandfrei und zeigte, dass das Ein-Schritt-Verfahren IMD-Varioform sowohl mit Recycling- als

auch mit Leichtbautechnologie kom-binierbar ist.

Eine Sorge weniger

Ultradünne Transferveredelungen be-einflussen bei geeignetem Design die Sortierbarkeit von Kunststoffmüll nicht. Auch die mechanische Recy-clingfähigkeit von Monomaterialien bleibt bei der Dekoration mit diesen Schichten erhalten, unabhängig davon, ob sie im Heißpräge-, IMD- oder IMD-Varioform-Prozess übertragen wurden.

Für Hersteller von Kunststoffverpa-ckungen oder -bauteilen ist es wichtig, schon bei der Projektplanung auf De-sign for Recycling zu achten. Dies er-möglicht, Oberflächendesign und ver-wendete Materialien so aufeinander abzustimmen, dass ein störungsfreies Recycling gewährleistet ist. Wird dieser Aspekt bereits bei der Teileentwicklung berücksichtigt, so können sich die Her-steller darauf verlassen, dass die Deko-ration ihre Anstrengungen um höhere Recyclingquoten nicht behindert. ■

AutorenDr. Astrid Rauhist Environmental & Safety Management

Ingenieurin für Recycling und recyclingge-

rechtes R&D bei Leonhard Kurz in Fürth.

Martin Hahnist Head of Application, Technology & In-

novation, Business Area Plastic Decoration

bei Leonhard Kurz in Fürth.

Kontakt � Leonhard Kurz, Fürth [email protected]

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Das getestete PP-Fläschchen mit

metallisierter Transferveredelung durchlief

einwandfrei die Nahinfrarot-Sortierung.

Optisch nicht voneinander zu unterscheiden: zwei dekorierte Bauteile,

das obere mit Rezyklatanteil, das untere mit Neumaterial hinterspritzt.

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www.hb-therm.ch

Kraftvoll, tiefergelegt und effizientDie neue Baugrösse 4 • max. Vorlauftemperaturen 100 / 140 / 160 °C• drehzahlgeregelte Radialradpumpe bis 220 L/min• Heizleistungen bis 32 kW• Kühlleistungen bis 110 kW @ 60 Kelvin• Gerätehöhe nur 650 mm

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WERKZEUGE UND FORMEN – TEMPERIERSYSTEME 56

04 · 2020 · Plastverarbeiter www.plastverarbeiter.de

Marktübersicht

Leistung gesteigertGesteigerte Durchflussmengen und ebenso gesteigerte Kühl- und Heizleistungen ermöglichen,

Temperierkreise auf gleicher Temperatur mit nur einem Gerät zu betreiben. Neben der Reduzie-

rung der Zahl eingesetzter Geräte wird die Effizienz der Temperierung gesteigert. Diese Möglich-

keit spiegelt sich im Portfolio einiger Firmen wider. Das Portfolio aller Firmen ist in der Marktüber-sicht Temperiersysteme auf www.plastverarbeiter.de zu finden.

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Temperiersysteme

31 Anbieter von TemperiersystemenAnbieter Websiteaic | regloplas GmbH www.regloplas.de

Autotherm Nenninger GmbH & Co. KG www.autotherm.net

axeo GmbH www.axeo.de

Bierther GmbH www.bierther.eu

E. Braun GmbH www.e-braun.de

Deltatherm Hirmer GmbH www.deltatherm.de

Engel Austria GmbH www.engel.at

Frigel GmbH www.frigel.com/german/

Frigotrol Kältemaschinen GmbH www.frigotrol.de

GO TRADE Germany GmbH Frigosystem Group

www.frigosystem-corema.com

gwk Ges. Wärme-Kältetechnik mbH www.gwk.com

HB-Therm AG www.hb-therm.ch

HTT energy GmbH www.htt.de

Kelviplast GmbH & Co. KG www.kelviplast.de

LAUDA, Dr. R. Wobser GmbH & Co. KG www.lauda.de

Franz Josef Mayer GesmbH www.fjmayer.at

Anbieter WebsiteMoretto Deutschland GmbH www.moretto.com

ONI Temperiertechnik Rhytemper GmbH www.oni-rhytemper.de

Piovan GmbH www.piovan.de

Plasma Kunststofftechnik GmbH www.plasma-kunststoff-technik.de

Plastics Unbound GmbH www.plasticsunbound.com

Regloplas AG www.regloplas.com

Robamat Automatisierungstechnik GmbH www.robamat.com

Seico Heizungen GmbH www.seico.eu

Single Temperiertechnik GmbH www.single-temp.de

S.I.S.E. Kunststofftechnik GmbH www.sise-plastics.com

SuSTEK GmbH www.sustek.de

Thermo Fisher Scientific Germay BV & Co. KG

www.thermofisher.com

Tool-Temp Deutschland GmbH www.tool-temp-info.de

Weinreich Industriekühlung GmbH www.weinreich.de

Wittmann Kunststoffgeräte Ges.m.b.H. www.wittmann-group.com

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www.plastverarbeiter.de

57WERKZEUGE UND FORMEN – TEMPERIERSYSTEME

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Seit über 40 Jahren ent-wickeln und fertigen wir Sondermaschinen, Kühl-maschinen und Temperier-geräte für alle Kundenan-forderungen. Dabei steht höchste Effizienz, maximale Laufzeit und eine umfas-sende Projektbetreuung im Vordergrund.

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TIEFKÜHLMASCHINE

EXTRUDER- UND WERKZEUGTEMPERIERUNG

01. – 03.09.2020Halle 2 Stand H3

� Labotek Deutschland, Wuppertal, hat

Produkte zu Temperierung und Kühlung

aus dem Vertriebsprogramm genommen

und scheidet daher aus der Marktüber-

sicht aus.

� Plasma GmbH für Industrieautomati-on und Verfahrenstechnik, Vlotho, wird in

der Marktübersicht jetzt als Plasma

Kunststofftechnik GmbH geführt.

� Plastics Unbound, Zürich, Schweiz, ist

neu in der Marktübersicht vertreten. Das

Unternehmen bietet mit Wärmeträgeröl

betriebene Temperiergeräte für die Ein-

satzbereiche Spritzgießen und Thermofor-

men/Tiefziehen an. Die Geräte weisen ei-

ne maximale Kühlleistung bis 100 kW bei

einer Vorlauftemperatur bis 300 °C und ei-

ne Heizleistung bis 43 kW auf.

Veränderungen bei den Anbietern

� AIC | Regloplas, Pliening, bietet Was-

sergeräte an, die bei einem Druck bis

41 bar Vorlauftemperaturen bis 250 °C er-

möglichen.

� Engel Austria, Schwertberg, Österreich,

verdoppelt die maximale Kühlleistung sei-

ner Druckwassergeräte auf 90 kW bei auf

220 l/min gesteigerter maximaler Förder-

menge. Ebenso wurde die Heizleistung der

Wassergeräte auf 32 kW verdoppelt.

� Frigel, Rheinfelden, setzt als Tempe-

riermedium jetzt auch Wärmeträgeröl ein.

Bei der Arbeitsweise der Geräte ist die

Umschaltung von direkter auf indirekte

Kühlung und impulsweiser Durchfluss lie-

ferbar. Der thermische Überlastschutz des

Temperiermediums wurde erweitert. Unter

Druck sind bei Wassergeräten jetzt Vor-

lauftemperaturen bis 180 °C möglich.

� HB-Therm, St. Gallen, Schweiz, steigert

bei Wassergeräte den Mediendurchfluss

auf maximal 220 l/min. Sicherheitstem-

peraturbegrenzer ergänzen den thermi-

schen Überlastschutz.

� Kelviplast, Linsengericht, ergänzt die

durch Umschaltung möglichen Arbeitswei-

sen der Geräte durch offenen/geschlosse-

nen und gedrückten/gesaugten Betrieb.

Die Heizleistung sowohl der Wasser- wie

auch der Wärmeträgerölgeräte wurde um

20 % auf 240 kW gesteigert.

� Moretto Deutschland, Neunkirchen am

Sand, reduziert die Wärmeabfuhr in den

Geräten auf das Prinzip der außen mit

Kühlmedium umströmten Röhrenwärme-

tauscher.

� Regloplas, St. Gallen, Schweiz, setzt als

weiteres Temperiermedium Glykol/Wasser-

Glykol-Gemische ein. Die Umschaltmöglich-

keit zwischen gedrückter/gesaugter Ar-

beitsweise und direkter/indirekter Kühlung

sowie Leckstoppbetrieb sind ebenso wie ei-

ne erhebliche Ausweitung des thermischen

Überlastschutzes für das Temperiermedi-

um hinzugekommen. Wassergeräte bieten

bei einem Druck bis 41 bar Vorlauftempera-

turen bis 250 °C.

� Single Temperiertechnik, Hochdorf,

hat impulsweisen Durchfluss des Tempe-

riermediums ins Programm genommen.

� Weinreich Industriekühlung, Lüden-

scheid, benennt Glykol, vollentsalztes

Wasser und weitere Wärmeträgerflüssig-

keiten als andere Temperiermedien. Hin-

zugekommen ist die Umschaltmöglichkeit

zwischen offener und geschlossener Ar-

beitsweise der Geräte. Der thermische

Überlastschutz für das Temperiermedium

wurde um Elemente ergänzt.

� SuSTEK, Murrardt, hat die maximale

Kühlleistung mit Wasser betriebener Ge-

räte von 80 auf 200 kW und den Medien-

durchfluss von 1000 auf 2000 l/min er-

höht. Bei mit Wärmeträgeröl betriebenen

Geräten erfolgte eine Kühlleistungserhö-

hung von 200 auf 300 kW und eine Stei-

gerung des Mediendurchflusses von 1000

auf 1500 l/min.

Geändertes Portfolio

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WERKZEUGE UND FORMEN – TEMPERIERSYSTEME58

04 · 2020 · Plastverarbeiter www.plastverarbeiter.de

Wege zur optimalen ProduktqualitätBei Temperiergeräten ist Effizienz in Hinblick auf Energieeinsatz und Raumbedarf von wesentlicher Bedeutung. In unserer

Trendumfrage im Rahmen der Aktualisierung der Marktübersicht Temperiersysteme zeigen die Hersteller verschiedene

Wege auf, diese Effizienzziele zu erreichen. Die mit variothermer Temperierung erzielbaren Produktqualitäten lassen sich

auch durch prozesssynchronisierte Kühlung und durch eine spezielle Niederdruck-Spritzgießtechnologie erzielen.

Die variotherme Temperierung bezeichnet HB-Therm, St.  Gallen, Schweiz, als ein „Hauptthema zur Erreichung höchster Teilequalität bei gleichzeitig optimierter Zyklus-zeit“. Mit diesem Verfahren werden infolge hoher Tempe-raturen beim Einspritzen und niedriger Temperaturen wäh-rend des Kühlvorgangs „zuverlässig Bindenähte verhindert, auch feinste Strukturen konturtreu abgeformt, eine opti-male Oberflächengüte erreicht und Einfallstellen redu-ziert“, wie HB-Therm weiter ausführt. Das Verfahren wird in der Regel mit zwei Temperiergeräten realisiert, wobei abwechselnd der heiße und der kalte Temperierkreis auf

das Werkzeug geschaltet werden. GWK, Meinerzhagen, verzeichnet in Hinblick auf variotherme Anwendungen dieses Verfahrens eine Nachfrage nach höheren Heizleis-tungen.

Variotherm temperierte Fertigung auf andere Art

Frigel Firenze berichtet nun über Frigel, Rheinfelden, von einer „prozesssynchronisierten Kühlung“, mit der den An-gaben zufolge ebenfalls eine verbesserte Teilequalität dank längerem Nachdruck, eine genauere Reproduktion von

TREND- BERICHT

Marktübersicht Temperiersysteme

Sauberes Temperiermedium:

Wasser ist nicht nur das Standard-

kühlmittel in zerspanenden An-

wendungen, sondern gewinnt auch

zunehmend Bedeutung bei der

Werkzeugtemperierung.

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WERKZEUGE UND FORMEN – TEMPERIERSYSTEME 59

Plastverarbeiter · 04 · 2020www.plastverarbeiter.de

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Genau wie Sie, wollen wir stets uns steigern. Und deshalb wird

noch besser.

Oberflächendetails, eine bessere Maßhaltigkeit der Teile, weniger Bindenähte durch längere Schmelzzeit für Schmelz-fronten, ein geringeres Verzugsrisiko durch Schrumpfung und eingeformte Spannungen sowie eine homogenere Glas-faserorientierung in technischen Komponenten erreicht werden. Das Verfahren bietet gemäß Frigel einen gleichen oder geringeren Gesamtenergieverbrauch, erfordert – dank geringerer Drücke – weniger Einspritzdruck und Schließ-kraftpressung sowie keine Änderungen an der Werkzeug-konstruktion. Durch synchronisierte Tiefkühlung wird die Zykluszeit verkürzt. „Die Temperatur des Kühlwassers un-terliegt keiner Begrenzung, und Schimmelpilzschweißung wird vollständig vermieden“, heißt es weiter. Erreicht wer-den diese Ergebnisse laut Frigel durch eine vollständige digitale Konnektivität zwischen dem Werkzeugtemperie-rungssystem und der Verarbeitungsmaschine, indem die Prozesspumpen mit dem Zyklus der Spritzgießmaschine synchronisiert werden. Dabei werden „im Gegensatz zur traditionellen Werkzeugkühlung, bei der die Verbraucher-pumpen vom Beginn des Injektionsvorgangs bis zum Aus-stoß arbeiten, die Pumpen erst nach Abschluss der Injekti-on aktiviert und schon vor dem Öffnen des Werkzeugs abgeschaltet.“

Plastics Unbound, Zürich, Schweiz, berichtet von einer Niederdruck-Spritzgießtechnologie, mit der der jeweilige In-nendruck in der Kavität um circa 70 % gegenüber herkömm-lichem Spritzgießen gesenkt werden kann. Dies ermöglicht „eine massiv geringere Schließkraft der Spritzgießmaschine gegenüber herkömmlicher Fertigung bei identischen Bautei-len.“ Erreicht wird das mit einer geringen Einspritzgeschwin-digkeit auch in der Formpartie, da die Schmelze teilkristalli-ner Kunststoffe durch die hohe Temperatur der Formplatten während des Formfüllvorgangs über der jeweiligen Kristalli-sationstemperatur gehalten und so ein frühzeitiges Einsetzen der Kristallisation unterbunden wird. Auch bei amorphen Kunststoffen führt die hohe Formplattentemperatur zu ei-

nem besseren Fließverhalten und damit zu geringeren erfor-derlichen Drücken. Die Technologie basiert auf dem Aufhei-zen „der gesamten Formkavität auf weit über 200 °C inner-halb weniger Sekunden“ und einem „sehr raschen“ Abküh-len auf die gewünschte kalte Entformungstemperatur. Das Konzept beinhaltet gemäß Plastics Unbound eine sehr leis-tungsfähige Wechseltemperierung, das heißt, eine variother-me Temperaturregelung der ganzen Formplatten in Kombi-nation mit einem Werkzeugkonzept mit Aluminium-Kavi-tätsplatten. Auf diese Weise sind „großflächige Kavitätsplat-ten sehr schnell temperierbar und längere Fließwege sowie erweiterte Freiheiten bei der Teilegeometrie mit unterschied-

Web-Tipp

� Marktübericht Temperiersysteme

� Short-URL: www.plastverarbeiter.de/10636

Temperiergräte sind sowohl für das Aufheizen der Kavitäten

vor dem Einspritzen als auch für die Versorgung der Kühlkanäle mit

Kühlmedium zuständig.

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WERKZEUGE UND FORMEN – TEMPERIERSYSTEME60

04 · 2020 · Plastverarbeiter www.plastverarbeiter.de

teil zu einem energieeffizienten Betrieb beizutragen“.

Automatisches Ausblasen schützt Werkzeug

Engel weist auf das automati-sierte, sequentielle Ausblasen der Verteilerkreise im Werkzeug hin. Damit können nach Ab-schluss der Fertigung das Was-ser und auch eventuell vorhan-dener Schmutz aus den Tempe-rierkanälen vollständig entfernt werden, bevor das Werkzeug von der Spritzgießmaschine ge-nommen wird. Vor Inbetrieb-nahme eines Werkzeugs sorgt diese Funktion für eine optima-le Entlüftung der Temperierka-näle und ermöglicht auch ein Spülen und anschließendes Be-

füllen. Gegenüber manuellem Vorgehen, bei dem oft nicht alle Kanäle gleichmäßig mit Druckluft ausgeblasen werden, wird Zeit gespart und durch verringerte Restwassermengen Korrosion reduziert.

NFC-Technik erleichtert Bedienung

Sustek, Murrhardt, berichtet zum Themenfeld Gerätetechnik vom Einsatz der NFC Technik, die mit einer Smartphone App eine „einfache Übertragung von Gerätedaten“ ermöglicht „oder zur Modifizierung oder Speicherung der Regelparame-ter“ dient. Diese Trends spricht auch GWK an und verweist auf die Optimierung der Bedienbarkeit, bessere Fernwirkung, verbesserte Analysefunktionen und den Trend zum Condi-tion Monitoring. Im Zuge von Industrie 4.0 werden, wie Kelviplast und HB-Therm betonen, Temperiergeräte „umfas-send ferngesteuert und sämtliche Daten ausgelesen“.

Wassergeräte mit weiter steigenden Temperaturen

Regloplas und AIC Regloplas berichten von einem „vermehr-ten Wechsel von der Öltemperierung zur Wassertemperie-rung.“ Dies erfolgt vor dem Hintergrund, dass Druckwasserge-räte bis 250 °C Einsatztemperatur zur Verfügung stehen, wie beide Firmen übereinstimmend mitteilen. In den Geräten selbst werden laut GWK verlängerte Standzeiten bei Heizungen durch optimierte Konstruktion und Strömungsverhältnisse erreicht. Bei medienberührten Komponenten erfolge ein ver-mehrter Einsatz von hochwertigen Edelstahllegierungen. ■

AutorProf. Dr. Werner Hoffmannsist freier Mitarbeiter des Plastverarbeiter.

[email protected]

lichen Wanddicken der Spritz-gießteile möglich“.

Anzahl eingesetzter Geräte – weniger ist mehr

Zum Themenfeld Geräte- und Verfahrenstechnik sprechen Reg-loplas, St. Gallen, Schweiz, und AIC Regloplas, Pliening, Mehrka-nal- beziehungsweise Mehrver-teilersysteme mit Flow- und Puls-Technologie an. Der Einsatz die-ser Systeme führt demzufolge zu einer Reduktion der Anzahl an Temperiergeräten. Engel , Schwertberg, Österreich, geht ausführlicher hierauf ein und be-gründet diesen Trend damit, dass „Effizienz sich immer stärker auch im Platzbedarf von Maschi-nen, Geräten und Anlagen aus-drückt“. Vor diesem Hintergrund wurden Temperiergeräte mit höheren Pumpen-, Heiz- und Kühlleistungen entwickelt, die es laut Engel ermöglichen, mehrere kleine Temperiergeräte, die mit derselben Temperatur arbeiten, durch ein einziges Temperiergerät zu ersetzen. In Summe reduziert sich der Platz-bedarf. Gleichzeitig sinken der Verschlauchungsaufwand, der Energieverbrauch sowie die Investitions- und Instandhal-tungskosten. „Bei vielen Spritzgießmaschinen passen die Ge-räte auch in der neuen Baugröße komplett unter die Schließ-einheit und benötigen damit keine zusätzliche Stellfläche“, ergänzt das Unternehmen. Auch HB-Therm verweist im Hin-blick auf Energieeffizienz auf „die Zusammenfassung mehre-rer Temperierkreise mit gleichem Temperaturniveau“ durch Anschluss an nur ein größeres Gerät.

Drehzahlgeregelte Pumpen weiterhin im Trend

Die Verbesserung der Energieeffizienz liegt nach wie vor im Trend. Dazu passen laut Kelviplast, Linsengericht‚ „energie-sparende förderfähige Kühllösungen.“ Die Energieeinsparung wird dabei mit Kreiselpumpe, Frequenzumrichter und Zu-standsüberwachung durch vermehrten Einsatz von Sensorik realisiert. Auch Regloplas und AIC Regloplas sehen einen vermehrten Einsatz von Pumpen mit Frequenzumrichtern, auch in Kombination mit Delta T Regelung. Zum Thema Energieeffizienz erkennt GWK „bei kompakten Temperierge-räten eine Tendenz zu hocheffizienten Zentrifugalpumpen, auch im Temperaturbereich bis 160 °C“ und berichtet weiter, dass „durch diese Maßnahme die Energie-effizienz deutlich verbessert wird“. Ergänzend dazu erfolgt die Anzeige des Pum-penenergieverbrauchs im Gerätedisplay. Gemäß HB-Therm erfahren nach wie vor „Temperiergeräte mit drehzahlgeregel-ten Pumpen zunehmend große Beliebtheit, da diese univer-sell einsetzbar und in der Lage sind, einen wesentlichen An-

Hohe Heizleistungen,

erzeugt auf engem

Raum, lautet eine wich-

tige Anforderung an

Temperiergeräte.

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WERKZEUGE UND FORMEN 61

Plastverarbeiter · 04 · 2020 www.plastverarbeiter.de

Mit Luftblasen gegen Ablagerungen: Mechanisches Pressluftverfahren ergänzt chemisches Reinigungssystem

Dreyproper 4.0 In den Leitungen von Spritz-

gusswerkzeugen bildet sich mit der Zeit durch

Korrosion oder Kalkablagerungen eine Isolations-

schicht. Diese verringert den Querschnitt der Ka-

näle, wodurch nicht mehr genügend Wär-

me in der gleichen Zeitspanne abgeführt

werden kann. Dafür bietet Wattec,

Langenau , mit dem Dreyproper eine

vollautomatische Reinigungshilfe, die

solche Ablagerungen schnell und sicher

entfernt. Auch der nun verbesserte Drey-

proper 4.0 löst diese Ablagerungen, indem

er unkompliziert an die Kühlkanäle ange-

schlossen wird. Anschließend aktiviert sich

als erstes die Trinkwasserflutung, dann

wird die Umwälzpumpe eingeschaltet und

Frischwasser durch die Kanäle gepumpt

um festzustellen, ob es im Spritzgusswerk-

zeug eine undichte Stelle gibt. Wurde keine

Leckage gefunden, beginnt das Gerät, die Rei-

nigungschemikalie einzuleiten und der Säube-

rungsprozess startet. Manchmal jedoch entsteht

auf dem Kalk oder Rost in den Leitungen eine

Schlammschicht. Diese wird durch die Reinigung

zwar gelockert, aber nicht vollständig gelöst. In

diesen Fällen konnte die Chemikalie auch die dar-

unterliegenden Ablagerungen nicht mehr errei-

chen. Daher suchte das Unternehmen nach einer

Lösung für dieses Problem. Das Ergebnis war das

sogenannte Rampling-Verfahren – eine mechani-

sche Bürstmethode mithilfe unterschiedlich großer

Luftblasen.  Für das neue Feature wurde eine

mehrstufige, frequenzgeregelte Kreiselpumpe hin-

zugefügt, die hohen Druck erzeugt. Direkt nach

dieser Pumpe ist ein Pressluftanschluss montiert,

mit dessen Hilfe Luftblasen in den Volumenstrom

des Reinigungsmittels eingespritzt werden. Über

eine vollautomatische Veränderung des Drucks

werden die Luftblasen abwechselnd vergrößert

und verkleinert. Die dabei entstehende Strömung

wirbelt die Luftblasen durcheinander und dadurch

prallen sie immer wieder gegen die Ablagerungen.

Auf diese Weise werden hartnäckige Verkrustungen

abgelöst. ■

Infos + Kontaktwww.plastverarbeiter.de/95944

Simulation der Kernverformung im Werkzeug hilft bei der Auswahl der WerkzeugmaterialienSigmasoft Virtual Molding Werkzeugbauer

müssen täglich die Entscheidung treffen, welcher

Stahl für welche Werkzeuggeometrie eingesetzt

wird. Hier erleichtert Sigmasoft Virtual Molding

von Sigma Engineering, Aachen , die Entschei-

dungsfindung.  Die Software simuliert Werkzeug-

materialien unter Betrachtung ihrer thermischen

sowie mechanischen Eigenschaften. Auf Grundla-

ge von thermischen Eigenschaften, wie der Wär-

meleitfähigkeit und der spezifischen Wärmekapa-

zität, werden bei einer Prozesssimulation bei-

spielsweise die Aufheizphase und das Einschwin-

gen des Werkzeugs innerhalb mehrerer Zyklen mit

geringstem Aufwand simuliert. Außerdem simu-

liert die Software, neben der Vorhersage von

Schwindung und Verzug von Kunststoffbauteilen,

auch die Verschiebung von Einlegeteilen sowie die

Kernverformung. Diese Berechnungen basieren auf

eventuellen Unterschieden im Schmelzefluss wäh-

rend der Kavitätsfüllung und den mechanischen

Eigenschaften der genutzten Werkstoffe. Ein Fall-

beispiel: Das Unternehmen simulierte ein Projekt

hinsichtlich der Kernverformung beim Einsatz

zweier verschiedener Werkstoffe.

Dabei ging es um ein 16-fach-

Werkzeug zum Spritzgießen von

Zentrifugenröhrchen. In diesem

Werkzeug waren zur inneren Ge-

staltung des Röhrchens acht

Kerne aus Wolframcarbid und

acht aus 1.4034 nebeneinander

eingebaut. Simulative Untersu-

chungen der Kavitätsfüllung

zeigten ein unbalanciertes Flie-

ßen der Schmelze in der Kavität,

die durch die unsymmetrische

Schraubengeometrie im Deckel-

bereich des Röhrchens verur-

sacht wurde. Aus diesem Un-

gleichgewicht ergab sich eine

Kraft, die zur Deformation des

Kerns während des Füllvorgangs führte. Aufgrund

des niedrigeren Elastizitätsmoduls des 1.4034

verformten sich die Kerne aus diesem Stahl um

das Dreifache im Vergleich zur Verformung der

Kerne aus Wolframcarbid. Die Software verschafft

einen detaillierten Einblick in den Spritzgießpro-

zess und unterstützt die Werkzeugauslegung. ■

Infos + Kontaktwww.plastverarbeiter.de/96008

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Simulativer Vergleich der Deformation von Kernen aus Wolf-

ramcarbid (l.) und aus 1.4034 (r.) am Ende des Einspritzens.

Unter konstanten Prozessbedingungen ist der Kern aus dem

Material mit niedrigerem E-Modul am Ende des Füllens um

das Dreifache verformt.

Die Reinigungshilfe entfernt Ablagerungen

in Kühlkanälen von Spritzgusswerkzeugen.

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04 · 2020 · Plastverarbeiter www.plastverarbeiter.de

ROHSTOFFE62

Erstes nachhaltiges, ADCA-freies Isoliersystem für Datenkabel

HE1355 Die chemische Verbindung

ADCA wird hauptsächlich als Trieb-

mittel in der Produktion geschäum-

ter Kunststoffe eingesetzt. Derzeit

wird diese von der Europäischen

Chemikalienagentur als besonders

bedenkliche Substanz eingestuft. Vor

kurzem jedoch wurde empfohlen, den

Stoff in den Annex XIV von Reach

aufzunehmen. In diesem Fall müss-

ten Anwender um eine vorüberge-

hende Sondergenehmigung für die

Verwendung dieser Substanz in der

Produktion ansuchen. Angesichts

der störenden Effekte für die Kabel-

industrie hat Borealis, Wien, Öster-

reich, mit dem neuen HDPE-Ver-

bundstoff HE1355 eine Lösung ent-

wickelt. Der Verbundstoff, der weder

ADCA noch andere SVHC beinhaltet,

erzielt die gleiche technische Perfor-

mance wie andere derzeit am Markt

verfügbaren, chemisch geschäumte

HDPE-Materialien. Aufgrund der op-

timalen Zellstruktur eignet sich das

Material insbesondere für Anwen-

dungen wie Schaum- oder Schaum-

haut-Isolierungen für einadrige Tele-

fon- und Datenkabel mit einer typi-

schen Ausdehnung von 35 bis 40 %

sowie für Trockenkern- und mit Vase-

line gefüllte Kabel. ■

Infos + Kontaktwww.plastverarbeiter.de/80859

Neuer Fließverbesserer für teilaromatische Polyamide

Brüggolen TP-P1810 Brüggolen

TP-P1810 von Brüggemann, Heil-

bronn, ist der erste im Markt verfüg-

bare Fließverbesserer für teilaroma-

tische Polyamide. Das Produkt er-

gänzt die Type TP-P1507, die bereits

für aliphatische Polyamide wie PA6,

PA6.6 und PA12 eingesetzt wird. Da-

mit bietet das Unternehmen jetzt

Fließverbesserer für das gesamte

Polyamidspektrum an. Beide Typen

sorgen für eine sehr deutliche Ver-

besserung des Schmelzflusses unter

Beibehaltung der mechanischen Ei-

genschaften der fertigen Bauteile.

Die Additive werden in Granulatform

geliefert und lassen sich beim Di-

rektspritzgießen und Compoundieren

leicht dosieren und dispergie-

ren.  Versuche bei RJG Technologies,

einem unabhängigen Prüflabor,

zeigten, dass eine Zykluszeitverkür-

zung während des Spritzgießens von

mehr als 20 % möglich ist und ge-

füllte Compounds mit 50  % und

mehr Glasfasern in sehr komplizierte

und komplexe Formen spritzgegos-

sen werden können. Bei Versuchen

mit Fließspiralen wurden die Fließ-

wege von mit 50 Gew.-% glasfaser-

verstärkten, teilaromatischen Poly-

amiden um 70  % verlängert und

dies bei Zugabe von nur 1,5 % des

Fließverbesserers. ■

Infos + Kontaktwww.plastverarbeiter.de/24898

ABS-Standardsortiment für Consumer-produkte erweitert

Elix ABS M220 Zu Jahresbeginn

erweitert der Distributor K.  D. Fed-dersen, Hamburg, sein ABS-Standard-

sortiment um Elix ABS M220.  Diese

universelle Spritzgusstype eignet

sich für Anwendungen im Bereich

der Haushaltswaren, für Gartengerä-

te, Möbel sowie zahlreiche Konsum-

artikel. Sie verfügt über gute mecha-

nische Eigenschaften und die hohe

Fließfähigkeit macht das Produkt

besonders für Bauteile mit geringen

Wanddicken und langen Fließwegen

empfehlenswert. Zudem ist es nach

UL HB bei 1,5  und  3,0  mm zertifi-

ziert. Dieses Standard-ABS war bis-

her nur für Großabnehmer vorbehal-

ten. Nun kann diese Type auch in

kleineren Mengen bezogen wer-

den.  Aufgrund seiner hellen Eigen-

farbe eignet sich der Werkstoff sehr

gut für die Selbsteinfärbung. Hierzu

werden passende Lösungen auf

Wunsch angeboten. Darüber hinaus

ist das Material in standardschwarz

eingefärbt erhältlich.  Seit 2017 ist

der Distributor Partner für ABS und

ABS-Blends von Elix Polymers. Das

angebotene Portfolio umfasst Stan-

dard- und Galvanotypen, Spezialitä-

ten sowie hochtemperaturbeständi-

ge ABS-Typen des europäischen

Herstellers. ■

Infos + Kontaktwww.plastverarbeiter.de/65469

Gleiteigenschaften von Thermoplastprodukten verbessert

Gleitadditiv Mit einem neuen bio-

kompatiblen Additiv will Raumedic,

Helmbrechts, die Gleiteigenschaften

seiner medizinischen Kunststoff-

komponenten weiter verbessern. Die

mechanischen und chemischen

Charakteristika des Grundmaterials

sollen dabei erhalten bleiben. Das

Medizintechnikunternehmen hat ei-

nen neuen Zusatzstoff in Verbindung

mit einem Basispolymer getes-

tet.  Der neue Werkstoff kann bei-

spielsweise thermoplastischen Elas-

tomeren, Polyamiden, Polystyrolen

und Polyolefinen beigemischt wer-

den. Bei diesen Materialkombinatio-

nen verringert sich der Reibungsko-

effizient erheblich, bessere Gleitei-

genschaften sind die Folge. Dass der

Hilfsstoff auf Parameter wie Dimen-

sionsstabilität, Flussrate und Zug-

festigkeit keine signifikanten Aus-

wirkungen hat, zeigten Vergleichs-

prüfungen von Extrudaten mit und

ohne Gleitadditiv. Auch röntgendich-

te Einstellungen und kundenspezifi-

sche Farbausführungen sollen mög-

lich sein. Insbesondere für die Ka-

theterprodukte sieht der Hersteller

großes Verbesserungspotenzial, da

sie sich aufgrund der geringeren

Gleitreibung leichter in den Körper

einführen lassen. ■

Infos + Kontaktwww.plastverarbeiter.de/36935

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ROHSTOFFE 63

Plastverarbeiter · 04 · 2020www.plastverarbeiter.de

EPS aus bis zu 100 Prozent Recycle-Material

rEPS-Schutzverpackung Storo-pack, Metzingen, geht mit rEPS (re-

cyceltes, expandiertes Polystyrol)

neue Wege bei der vollständigen

Schließung des Recyclingkreislaufs

von EPS-Schutzverpackungen. Der

Rohstoff besteht zu 100 % aus recy-

celten Post Consumer EPS- oder PS-

Abfällen. Schutzverpackungen las-

sen sich aus bis zu 100 % mit dem

Rohstoff produzieren.  Je nach den

Anforderungen hinsichtlich Kosten

und Eigenschaften kann das Ver-

hältnis zu herkömmlichem EPS indi-

viduell gewählt werden. Der Schutz-

verpackungsspezialist setzt bei der

Herstellung des Materials auf ein

neues Produktionsverfahren. Sowohl

das Recycling als auch die Produkti-

on der Perlen finden in den eigenen

Werken statt. Expandierte Kunststof-

fe gehören zu den weltweit am häu-

figsten verwendeten Kunststoffen.

Dies ist vor allem auf die Verwen-

dung als Schutzverpackung für

Haushaltsgeräte oder Elektronikwa-

ren zurückzuführen. Aufgrund der

aber meist kurzen Lebensdauer von

Verpackungen ist es wichtig, diese

zu sammeln und ökologisch sinnvoll

wiederzuverwerten. Genau hier setzt

der neue Rohstoff an. ■

Infos + Kontaktwww.plastverarbeiter.de/36782

Neue Typen für Thermoform- und Spritzgießanwendungen

Ultradur B6560 M2 FC TF, B1520 FC R1 Das weltweit erste thermoform-

bare PBT Ultradur B6560 M2 FC TF von

BASF, Ludwigshafen, verknüpft die Ei-

genschaften der Ultradur-Familie mit

sehr guten Barriereeigenschaften ge-

gen Sauerstoff, Wasserdampf und

Aroma. Durch Verklammern der Poly-

merketten mit maßgeschneiderten

Additiven wird eine sehr hohe

Schmelzfestigkeit erzielt und so die

Verarbeitung in der Extrusion ermög-

licht. Das Monomaterialprodukt ist

damit für die Extrusion von Folien, das

Thermoformen von Verpackungen und

für Hochtemperaturanwendungen ge-

eignet.  Ultradur B1520 FC R1 ist ein

speziell für Spritzgussverpackungen

entwickeltes PBT mit hoher Fließfähig-

keit. Durch die Lebensmittelkontakt-

zertifizierung ist dieses Material auch

für dünnwandige Kosmetik- und Le-

bensmittelverpackungen geeignet. Es

eignet sich für einschichtige, aroma-

versiegelte Verpackungen. Die ausge-

wogenen Barriereeigenschaften gegen

Feuchte und Sauerstoff machen eine

zweite zusätzliche Verpackung über-

flüssig. Darüber hinaus kann die Ver-

packung sehr dünnwandig sein, was

eine Voraussetzung für eine wirt-

schaftliche und ökologische Produkti-

on ist. ■

Infos + Kontaktwww.plastverarbeiter.de/35595

Etiketten aus 100 Prozent recycelten Materialien

Etiketten Etiket Schiller, Plüder-

hausen, bietet PE-Folienetiketten

aus 100  % recycelten Materialien

an. Diese eignen sich für Produkte,

die besonders von den flüssigkeits-

resistenten Eigenschaften der Folie

profitieren.  Die PE-Folie ist mehr-

schichtig aufgebaut und besteht aus

komplett wiederaufbereitetem Poly-

ethylen. Etwa die Hälfte des Materi-

als stammt aus Industrieabfällen

und bildet die Außenschicht der Fo-

lie. Die Mittelschicht des Materials

wird aus haushaltstypischen, alten

PE-Verpackungen wie Kunsstofffla-

schen und anderen Verpackungsres-

ten gewonnen. Aus dem recycelten

Kunststoff entsteht so ressourcen-

schonend eine neue Folie, ohne dass

Neugranulat zum Einsatz kommt. Das

Material erhält während des Recy-

clingprozesses eine besondere Foli-

enoptik, die dem Etikett einen au-

thentischen Charakter verleiht. End-

verbraucher können durch die ent-

standenen Stippen leicht darauf

schließen, dass es sich um ein recy-

celtes Packaging handelt. Die Etiket-

ten aus Recycling PE-Folie eignen

sich vor allem für Hersteller, deren

Produktverpackung ebenfalls aus

Polyethylen besteht. ■

Infos + Kontaktwww.plastverarbeiter.de/40462

Endlosfaserverstärkte Composites mit rezykliertem Polycarbonat

Tepex Bond-Laminates, ein Unter-

nehmen von Lanxess, Köln, baut

zurzeit eine neue Produktreihe im

Bereich endlosfaserverstärkte, ther-

moplastische Verbundwerkstoffe

auf. Die Matrix der neuen Halbzeuge

besteht zur Hälfte aus Rezyklaten,

die aus der Verwertung von Mehr-

weg-Wasserflaschen aus Polycarbo-

nat stammen. Damit zielt das Unter-

nehmen vor allem auf Anwendungen

für die Informations- und Kommuni-

kationsbranche. Dieser Branche wird

mit den neuen Composites eine ro-

buste, leichtgewichtige sowie ein-

fach und sicher zu verarbeitende Al-

ternative zum energieintensiven

Magnesiumdruckguss geboten.  Die

neue Produktreihe leitet sich von Te-

pex dynalite ab, das in der Massen-

produktion hochbelastbarer Struk-

turbauteile etabliert ist. Eine erste,

in Serie eingesetzte Materialvariante

hat einen Kern aus Glasfasergewe-

ben und Decklagen aus Carbon-

Endlosfasergewebe. Kurz vor dem

Serieneinsatz in Laptopdeckeln steht

außerdem ein zweiter Materialtyp,

der neben der Matrix aus rezyklier-

tem Polycarbonat auch einen Wirrfa-

serkern aus Carbonfaser-Rezyklaten

enthält. ■

Infos + Kontaktwww.plastverarbeiter.de/83196

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04 · 2020 · Plastverarbeiter www.plastverarbeiter.de

QUALITÄTSSICHERUNG / MESSTECHNIK64

FH Münster nimmt Höchstleistungs- Elektronenmikroskop in Betrieb

SEM So nah ranzoomen, dass man

in einer Probe sogar einzelne Mole-

külketten erkennt – das kann das

neue SEM-Höchstleistungs-Elektro-

nenmikroskop in der Laborausstat-

tung am Fachbereich Physikingeni-

eurwesen der Fachhochschule Münster, Münster. „Wir haben fest-

gestellt, dass in Zukunft viele For-

schungsprojekte kommen werden, in

denen wir tiefer in die Strukturen

schauen müssen“, erklärt Prof. Dr.

Hans Christoph Mertins. Damit ist es

die erste Hochschule für angewandte

Wissenschaften in Deutschland, die

ein solches Gerät besitzt und damit

forscht. 600.000 EUR hat das Mikro-

skop gekostet, das über ein Großge-

räteprogramm der Länder finanziert

wurde. Bis man ein solch aufwendi-

ges Mikroskop bis ins kleinste Detail

versteht und bedienen kann, geht

schon mal ein halbes Jahr ins Land.

Expertise ist also gefragt. Deshalb

war auch Dr. Roland Schmidt vom

Unternehmen Hitachi auf dem Cam-

pus, um eine Einführung in das Ge-

rät zu geben und Feinheiten zu ver-

mitteln. ■

Infos + Kontaktwww.plastverarbeiter.de/80864

Seilzug-Wegsensor für industrielle Serienanwendungen

Wiresensor WPS-Kxxx Für den

industriellen Einsatz stellt Micro-Epsilon, Ortenburg, neue Seilzug-

wegsensoren der Serie Wiresensor

WPS-Kxx mit den Messbereichen

2.300 und 5.000 mm vor. Diese Sen-

sorserie wird zur präzisen Abstands-

und Positionsmessung eingesetzt.

Die Sensoren lösen überwiegend

Messaufgaben in mobilen Maschi-

nen, mobilen Kränen und in der He-

betechnik.  Die kompakten Sensoren

der K-Serie sorgen für eine hohe

Flexibilität und stehen in einem sehr

guten Preis-Leistungs-Verhältnis.

Daher sind die Sensoren insbesonde-

re für OEM- und Serienanwendungen

geeignet. Aufgrund glasfaserver-

stärktem Kunststoffgehäuse und ei-

nem separaten Trommel- und Feder-

raum sind die Sensoren gegenüber

äußeren Einflüssen geschützt und

können sowohl im Innen- wie auch

im Außenbereich eingesetzt wer-

den.  Die neue Serie lässt sich auf-

grund ihrer hohen Modularität ein-

fach, effizient und flexibel an ver-

schiedene Anforderungen anpassen.

Diese Anpassungen sind beispiels-

weise bezüglich des Messbereichs,

der Seildicke oder der Wahl der Aus-

gänge möglich. ■

Infos + Kontaktwww.plastverarbeiter.de/51671

Schnelle Analyse von Partikelform und –größe von Suspensionen, Emulsionen, Pulvern und SchüttgüternAnalysette 28 Imagesizer Das Partikelmess-

gerät Analysette 28 Imagesizer zur Trocken- und

Nass-Messung von Fritsch, Idar-Oberstein, eignet

sich für alle Anwendungen, bei denen genaue und

reproduzierbare Messergebnisse zur Partikelform

und -größe benötigt werden. Dabei liefert das op-

tische Verfahren der dynamischen Bildanalyse Er-

gebnisse für einen großen Messbereich und eine

Vielzahl an Formparametern und Auswertemög-

lichkeiten zur Partikelgröße. Die Messdauer liegt je

nach Probenmenge unter 5 min. Das Gerät misst

Partikelgrößen von 20 μm bis 20 mm und ist eine

sehr einfache, günstige Alternative zum Sieben. In

Kombination mit der zugehörigen Nass-Dispergier-

einheit ist das Partikelmessgerät gut geeignet, um

Partikelform und -größe von Suspensionen und

Emulsionen zu messen.  Mit der Nass-Dispergie-

rung lassen sich speziell feine Partikel, schlecht

rieselfähige, fein-agglomerierende oder klebrige

Materialien, die in Wasser oder anderen Flüssigkei-

ten nicht reagieren, bestimmen. Der Vorteil liegt im

extra weiten Messbereich von 20 μm bis 2,8 mm,

der frei steuerbaren Ultraschallleistung zum Deag-

glomerieren und der sehr leisen Dispergierung mit

starker Pumpleistung. Standardmäßig sind auch

Benzin, Alkohol und viele organische Lösungsmit-

tel als Suspensionsflüssigkeit einsetzbar. Zur Aus-

wertung zeigt die Imagesizing-Software ISS jedes

erfasste Partikel eindeutig als Datenpunkt sowohl

in der verfügbaren Fritsch-Cloud als auch in der

Galerie. Der Anwender wählt frei, welche Aussage

von Interesse ist. Zur schnellen Einzelbildbetrach-

tung lässt sich jeder einzelne Partikel per Maus-

klick direkt aus der Cloud öffnen. Die für den An-

wender wichtige Information zur Morphologie wird

durch die Position des Datenpunktes in der Wolke

angezeigt. Ohne langwierige Suche können einzel-

ne, ausgewählte Partikel sofort analysieret, bewer-

tet und gelöscht werden. Dazu werden automa-

tisch sämtliche verfügbaren Größen- und Formpa-

rameter angezeigt. ■

Infos + Kontaktwww.plastverarbeiter.de/69106

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Auswertung der Partikelgrößenverteilung

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www.plastverarbeiter.de

QUALITÄTSSICHERUNG / MESSTECHNIK 65

Industrietaugliches Ultraschall-Wanddickenmessgerät ist für jeden Typ von Rohrmaterial einsetzbarDeltawave C-WD Für die

Messung von Rohrwanddicken

eignet sich das nur 345  g

schwere Ultraschall-Wanddi-

ckenmessgerät Deltawave C-WD

von Systec Controls, Puchheim.

Industrietauglich misst das Ge-

rät zerstörungsfrei und kontami-

nationsfrei, ohne dass das Rohr

beschädigt oder der Prozess un-

terbrochen werden muss. Es ist so gut wie an allen

herkömmlichen Materialien einsetzbar und nutzt

das bewährte Ultraschalllaufzeitverfahren. Das

Wanddickenmessgerät misst mit der geringen Tole-

ranz von 0,5 % der Wandstärke plus 0,04 mm äu-

ßerst genau. Die Bedienung ist einfach: Das Mate-

rial des Rohrs eingeben, den Ul-

traschallsensor auf der Rohrlei-

tung platzieren und sofort zeigt

das Gerät die Rohrwanddicke

an.  Mit robustem Alu-Gehäuse

eignet es sich für den Einsatz

unter rauen Bedingungen bei

Betriebstemperaturen von -20

bis +70  °C. Zur Stromversor-

gung genügen zwei Mignonbat-

terien. Der Kalibrierblock ist integriert und die Auf-

lösung beträgt 0,01 mm. Der Standardsensor misst

von 1 bis 230 mm in Stahl. ■

Infos + Kontaktwww.plastverarbeiter.de/36275

Messgerät zur Bestimmung der EVOH-Schichtdicke

Kapa-IR Das Messgerät Kapa-

IR von SBI, Hollabrunn, Öster-

reich, verfügt neben dem be-

währten kapazitiven Messver-

fahren zusätzlich ein spezielles

Infrarot-Sensorsystem, um die

EVOH-Schichtdicke zu bestim-

men.  Mit diesem zusätzlichen

Messverfahren ist es möglich,

bei transparenten und ebenfalls opaken Mehr-

schichtkunststoffen die EVOH-Schicht zu ermit-

teln. Um die Schichtdicke zu messen, wird ein

breites IR-Spektrum des Kunststoffs aufgenom-

men und die resultierende Absorption der Polymer-

moleküle mit modernen Analysemethoden ausge-

wertet.  Mit diesem Messsystem

lassen sich PP/EVOH/PP-Folien

analysieren. Erweiterte Analyse-

algorithmen ermöglichen es,

andere Polymerverbunde zu

messen.  Das Infrarot-Messsys-

tem ist eine relative Messung

und liefert mit Hilfe einer Kalib-

rierung die absolute Schicht-

stärke.  Das Bestimmen der EVOH-Schichtvertei-

lung ist notwendig, um eine gleichmäßige Qualität

in der Folienproduktion zu erreichen. ■

Infos + Kontaktwww.plastverarbeiter.de/39238

Mehrkanal-Thermometersystem mit 12 Kanälen

T12 Das Mehrkanal-Referenzthermometer T12 der

Serie  MBW von CiK Solutions, Karlsruhe, ist ein

präzises und stabiles Platin-Widerstandsthermome-

ter. Das Messgerät zeichnet Temperaturdaten mit

geringer Messunsicherheit an bis zu 12 Kanälen auf. 

Anwendungen sind stationäre Prozesse, bei denen

die Temperatur verifiziert werden muss, wie bei-

spielsweise Klimakammervalidierungen,  Tempera-

turkalibrierungen, die Verifizierung von Öfen  und

Anlagen oder auch zur Verwendung als Kalibriersys-

tem für die Sensorproduktion. Neben Validierungen

der Temperaturstabilität in Klimakammern und

Feuchtigkeitsgeneratoren kann es in Kombination

mit Taupunktmessdaten von einem MBW-Taupunkt-

spiegel auch dazu verwendet werden, um die relati-

ve Feuchtestabilität zu bestimmen. Entwicklungs-,

Validierungs- und Kalibrierungsingenieure können

die Änderungen der Systemeinstellungen beobach-

ten und die Leistung direkt beurteilen.  Die einge-

setzte Gecko-Software dient zur Konfiguration, An-

zeige und Protokollierung der Messdaten. ■

Infos + Kontaktwww.plastverarbeiter.de/34461

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04 · 2020 · Plastverarbeiter www.plastverarbeiter.de

PRODUKTENTWICKLUNG66

Kaffeesatz als Rohstoffquelle

Hochtransparente Twin-Sheet-Thermoformhohlkörper

High-Trans-Form Das Thermofor-

men eignet sich insbesondere für die

Herstellung geometrisch einfacher

Bauteile. Jedoch existiert mit dem

Twin-Sheet-Verfahren auch eine Ther-

moformvariante, die aus einem kombi-

nierten Thermoform- und Fügeprozess

besteht und mit der innerhalb eines

Prozessschrittes komplexere Bauteil-

strukturen wie beispielsweise behäl-

terartige Produkte hergestellt werden

können. Die Fertigung von transparen-

ten, doppelwandigen Bauteilen durch

das Verfahren ist jedoch nur sehr ein-

geschränkt möglich. Hochtransparen-

te, doppelwandige Thermoformbautei-

le werden deshalb aktuell in einem

zweistufigen Thermoform- und an-

schließendem Klebeprozess herge-

stellt, der manuelle und kostenintensi-

ve Prozessschritte beinhaltet.  Um zu-

künftig auch hochtransparente, doppel-

wandige Thermoformbauteile innerhalb

eines Prozessschrittes herstellen zu

können, forscht das Institut für Kunst-stofftechnik der Universität Stuttgart

gemeinsam mit Linbrunner, Meng-

kofen, an der ganzheitlichen Entwick-

lung einer Verfahrensvariante zur Her-

stellung solcher Bauteile durch das

Twin-Sheet-Thermoformen. ■

Umweltfreundliche Schmierstoffadditive aus nachwachsenden Rohstoffen

Phat Im Projekt Phat fördert das

Bundesministerium für Bildung und

Forschung seit Oktober 2017 ein Kon-

sortium aus vier Partnern mit rund

1,25 Mio.  EUR. Die Experten aus In-

dustrie und Wissenschaft – das For-schungsinstitut Fraunhofer Umsicht,

Fritzmeier Umwelttechnik, Unavera

Chem Lab, Fuchs Schmierstoffe und

Fuchs Lubritech – entwickeln nach-

haltige Verdicker und Bindemittel für

die Schmierstoffindustrie und setzen

dafür biobasierte Rohstoffe aus Mik-

roorganismen ein. Im letzten Projekt-

jahr angekommen, offenbaren meh-

rere Anwendungstests bereits be-

achtliche Ergebnisse.  Schmierstoffe

werden eingesetzt, um bei Maschinen

Reibung und Verschleiß zu verrin-

gern. Außerdem können sie zur Küh-

lung beitragen, finden als Dichtungs-

mittel Anwendung oder schützen vor

Korrosion. Ebenso kommen Gleitlacke

vielfältig zum Einsatz. Die besondere

Eigenschaft von Gleitlacken besteht

darin, dass sie eine dünne trockene

Gleitschicht bilden, die die Reibung

und den Verschleiß aneinandersto-

ßender Oberflächen verringert. Damit

Schmiermittel im Allgemeinen auch

in unterschiedlichsten Einsatzfeldern

eine optimale Leistung erbringen,

werden ihnen Additive wie Verdi-

ckungs- oder Bindemittel zugesetzt.

Diese sind jedoch in der Regel aktuell

noch erdölbasiert. Die Projektpartner

entwickeln umweltverträgliche Verdi-

cker und Bindemittel auf Basis einer

Stoffklasse von natürlich vorkom-

menden Biopolymeren, sogenannten

Polyhydroxyalkanoaten. Die PHA

stammen dabei aus speziellen Mikro-

organismen, die diese Moleküle als

Speicherstoff herstellen. Nach vielen

Optimierungsschritten der PHA-Pro-

duktion haben die Projektpartner in-

zwischen die Schwelle zum halbtech-

nischen Maßstab erreicht, der in ab-

sehbarer Zeit wirtschaftlich durchge-

führt werden kann. In einem

nachfolgenden Schritt werden die

PHA chemisch modifiziert, um deren

Eigenschaften zu variieren und zu

optimieren. In mehreren Anwen-

dungstest belegten die Projektpartner

nun, dass die modifizierten PHA eine

gute Verdicker- und Vernetzerwirkung

zeigen. ■

Infos + Kontaktwww.plastverarbeiter.de/51409

Inka Allein in der EU werden etwa

eine Million Tonnen Reststoffe pro

Jahr durch Kaffeesatz erzeugt. Das

Forscherteam von Fraunhofer Um-

sicht, Oberhausen, beschäftigt sich

nun in dem Projekt Inka mit der

Ausarbeitung und Validierung eines

industrienahen Ansatzes zur Über-

führung kommerziell anfallenden

Kaffeesatzes in hochwertige Zwi-

schenprodukte. Dabei liegt der Fokus

darauf, dass die Zwischenprodukte

nicht nur als Rohstoff für biobasierte

Produkte verwendet werden, sondern

sie zu bisher nicht erreichbaren Ei-

genschaftsverbesserungen verschie-

dener Endprodukte führen oder sogar

als alternative Rohstoffquelle bei

Rohstoffengpässen fungieren.  Die

geplanten Arbeitsschritte umfassen

die Auftrennung des Kaffeesatzes in

Komponentengruppen, deren Aufrei-

nigung sowie die hochwertige Nut-

zung der erzeugten Intermediate.

Das Kaffeeöl ist nicht für den Verzehr

geeignet, es kann jedoch mittels

Umesterung in ein wertvolles chemi-

sches Zwischenprodukt umgewan-

delt werden. Anschließend wird der

Einsatz dieser biobasierten Baustei-

ne in Synthesen zur Herstellung von

Additiven für Kunststoffe wie Weich-

macher oder Schlagzähigkeitsmodi-

fikatoren geprüft. ■

Infos + Kontaktwww.plastverarbeiter.de/35198

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Umweltverträgliche Verdicker

und Bindemittel für Schmierstof-

fe und Gleitlacke zu entwickeln

ist das Ziel der Projektpartner.

Infos + Kontaktwww.plastverarbeiter.de/63428

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RUBBER & MOBILITY SUMMIT 2021 –MOBILITÄT INNOVATIV UND NACHHALTIG GESTALTEN• Mobilität im Wandel: Neue Anforderungen und

Produkte in der E-Mobility

• Kautschuk, Silikon und TPE in der Elektromobilität

• Nachhaltigkeit und Mobilität

KAUTSCHUK UND ELASTOMERE IN MODERNEN MOBILITÄTSLÖSUNGENDie Automobilindustrie hat mit großen Schritten

die Entwicklung von Fahrzeugen und Konzepten

für eine CO2-sparende Mobilität in Angriff

genommen. Fahrzeuge mit Hybridtechnologien sind

inzwischen in großer Zahl im Markt und ihr Anteil

wird weiter steigen. Im Antriebsmix werden sich

daneben batteriebetriebene Fahrzeuge als stark

wachsende Lösung etablieren. Für größere Lasten

und Reichweiten sind mit Wasserstoff betriebene

Brennstoff zellen-Fahrzeuge in der Entwicklung bereits

weit fortgeschritten.

Alle neuen Technologien in den verschiedensten

Mobilitätskonzepten erfordern weiterhin Bauteile und

Komponenten aus Kautschuk, Silikon und TPE. Doch

eine Kernfrage der Zulieferer ist: Wohin geht die Reise

und welche Produkte und Anforderungen sind für

neue Fahrzeuge und Antriebe gefragt?

Auf dem Rubber & Mobility Summit 2021 gehen wir

dieser Frage nach und lassen führende Experten aus

der Automobil- und der elastomerverarbeitenden

Zulieferindustrie zu Wort kommen. Wir geben

Einblicke in aktuelle Entwicklungen und Ausblicke für

neue Produkte.

28. Januar 2021München, Süddeutscher Verlag

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Prof. Dr. Ulrich GieseVorstand und GeschäftsführerDeutsches Institut für Kautschuktechnologie e. V.

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Page 68: S. 14 LDPE aus dem Lösemittelbad · 2020-04-20 · man Ressources tritt die Nachfolge von Frank Röhrlein an, der in den Ruhestand geht. Keller fo-kussiert sich auf Prozessoptimierung

04 · 2020 · Plastverarbeiter www.plastverarbeiter.de

SERVICE68

Delta-Temp, Recklinghausen 51

Engel, A-Schwertberg 7

Erema, A-Ansfelden/Linz 21

Ewikon, Frankenberg 3

Finke, Wuppertal 19

Frigel, Rheinfelden 59

Günther, Frankenberg-Eder 5

HB-Therm, CH-St. Gallen 55

Koch, Ispringen 29

Köpp, Aachen 23

Maguire, USA-Aston 2.US

Meech, B-St. Vith 31

Mesago, Stuttgart 11

Micro-Epsilon, Ortenburg 65

Quarzwerke, Frechen 25

Schuma, Laichingen 39

Spetec, Erding 41

Weinreich, Lüdenscheid 57

Wittmann, A-Kottingbrunn 4.US

Zeiss, Oberkochen 35

AIC Regloplas, Pliening 58

APK, Merseburg 12

Asecos, Gründau 46

BASF, Ludwigshafen 63

Borealis, Wien, Österreich 62

Brüggemann, Heilbronn 62

Carl Hanser Verlag, München 47

CiK Solutions, Karlsruhe 46, 65

Clariant, Muttenz, Schweiz 12

Colandis, Kahla 42

Cross-Cluster-Initiative Thüringen (CCIT)

Jena 9

EMS-Gruppe, Domat, Schweiz 8

Engel, Schwertberg, Österreich 58

Engel Austria, Schwertberg, Österreich 30

Etiket Schiller, Plüderhausen 63

Fachhochschule Münster, Münster. 64

Ficomirrors Polska, Dabrowa Górnicza,

Polen 48

Fraunhofer IMWS, Halle 41

Fraunhofer UMSICHT, Oberhausen 66

Free Leaves, Bad Oeynhausen 46

Frigel, Rheinfelden 58

Fritsch, Idar-Oberstein 64

Fritzmeier Umwelttechnik, Aying 66

Fuchs Schmierstoffe, Mannheim 66

Gabriel-Chemie, Gumboldskirchen,

Österreich, 8

Glaroform, Näfels, Schweiz 18

Gesellschaft Wärme Kältetechnik (GWK),

Meinerzhagen 58

HB-Therm, St.  Gallen, Schweiz 58

Hochschule Albstadt-Sigmaringen,

Sigmaringen 32

Institut für Kunststofftechnik der

Universität Stuttgart, Stuttgart 66

Interseroh, Köln 21

K. D. Feddersen, Hamburg 62

Kautex Maschinenbau, Bonn 9

Kelviplast, Linsengericht 58

Kreyenborg, Senden 46

Kuhne Anlagenbau, St. Augustin 26

Kunststoff-Zentrum SKZ Würzburg 9

Lanxess, Köln 63

Leonhard Kurz, Fürth 52

Linbrunner, Mengkofen 66

Micro-Epsilon, Ortenburg 64

Montanuniversität Leoben, Österreich 41

Nonnenmann, Winterbach 9

Piab, Butzbach 31

Plastics Unbound, Zürich, Schweiz 58

Polifilm Extrusion, Köln 35

Polifilm Extrusion, Weißandt-Gölzau 41

Quarzwerke, Frechen 36

Raumedic, Helmbrechts 62

Regloplas, St. Gallen, Schweiz 58

RWTH Aachen, Aachen 26

Sabic Europe, Geelen, Niederlande 26

SBI, Hollabrunn, Österreich 65

SEW Eurodrive, Bruchsal 38

Sidel, Parma, Italien 25

Siegwerk, Siegburg 12

Sigma Engineering, Aachen 61

Simpatec, Aachen 9

Spetec, Erding 46

Steinert, Köln 31

Storopack, Metzingen 25, 63

Sustek, Murrhardt 58

Systec Controls, Puchheim 65

Unavera Chem Lab, Mittenwald 66

Verband Innovativer Unternehmen (VIU),

Berlin 9

Wattec, Langenau 61

Windmöller & Hölscher, Lengerich 37

Inserenten

Unternehmen

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MARKT & KONTAKT 69

Plastverarbeiter · 04 · 2020www.plastverarbeiter.de

MARKT & KONTAKT 69

Markt und Kontakt

Roh- und Hilfsstoffe

Kunststoffverarbeitung, Dienstleistung

Kunststoff- und Kautschukprodukte

Maschinen, Werkzeuge, Zubehör

Mess- und Prüftechnik, Qualitätssicherung

Betriebstechnik

Recycling

PPS/Software

Dienstleistung/Institute

ROH- UND HILFSSTOFFE

COMPOUNDS

COMPTEK GmbH Compounds & Farbbatch Heinrich-Hertz-Str. 15, D-65582 Diez Tel. 0 64 32/6 45 60, Fax 0 64 32/64 56 50 www.comptek.de, [email protected]

HEXPOL TPE GmbH TPE · Soft PVC · Cork-Compounds · Masterbatch D-96215 Lichtenfels ·Max-Planck-Straße 3 Tel.: 0 95 71/94894-0, Fax: 0 95 71/94894-90 Mail: [email protected]

ELASTOMERE,

THERMOPLASTISCHE

ALLOD Werkstoff GmbH & Co. KG Steinacher Straße 3, D-91593 Burgbernheim Tel. 0 98 43/9 80 89 0, 0 98 43/9 80 89 99 www.allod.com, [email protected]

Nordmann, Rassmann GmbH Kajen 2, 20459 Hamburg Tel. 0 40/36 87-0, Fax 0 40/36 87-2 49 Internet: www.nordmann.global

FARBEN FÜR KUNST-

STOFFE

G. E. HABICH’S SÖHNE GmbH & Co. KG Farbenfabriken 34359 Reinhardshagen Tel.: 0 55 44/7 91-0, Fax: 0 55 44/82 38 e-mail: [email protected]

FARBKONZENTRATE

(BATCHES)

COLORANT GmbH Fluorkunststoff-Technologie Justus-Staudt-Straße 1 D-65555 Limburg-Offheim Tel. 0 64 31/98 99-0, Telefax 0 64 31/98 99-30

COMPTEK GmbH Compounds & Farbbatch Heinrich-Hertz-Str. 15, D-65582 Diez Tel. 0 64 32/6 45 60, Fax 0 64 32/64 56 50 www.comptek.de, [email protected]

DEIFEL GmbH & Co. KG, 97408 Schweinfurt Postf. 40 66, T. 0 97 21/17 74-0, Fax /17 74-44 http://www.deifel-masterbatch.de eMail: [email protected]

G. E. HABICH’S SÖHNE GmbH & Co. KG Farbenfabriken 34359 Reinhardshagen Tel.: 0 55 44/7 91-0, Fax: 0 55 44/82 38 e-mail: [email protected]

FARB- UND

ADDITIVKONZENTRATE

Macomass Verkaufs AG 63739 Aschaffenburg Tel. 0 60 21/35 06-0, Fax 35 06-33 E-Mail: [email protected]

FARBPASTEN UND

FLÜSSIGFARBEN

Arichemie GmbH Postfach 120, 65814 Eppstein Tel. 0 61 98/59 12-0, www.arichemie.com

G. E. HABICH’S SÖHNE GmbH & Co. KG Farbenfabriken 34359 Reinhardshagen Tel.: 0 55 44/7 91-0, Fax: 0 55 44/82 38 e-mail: [email protected]

FLAMMHEMMENDE

MITTEL

MARTINSWERK GmbH 50127 Bergheim Telefon (0 22 71) 9 02-0

MASTERBATCHES

COMPTEK GmbH Compounds & Farbbatch Heinrich-Hertz-Str. 15, D-65582 Diez Tel. 0 64 32/6 45 60, Fax 0 64 32/64 56 50 www.comptek.de, [email protected]

POLYAMIDE

Nordmann, Rassmann GmbH Kajen 2, 20459 Hamburg Tel. 0 40/36 87-0, Fax 0 40/36 87-2 49 Internet: www.nordmann.global

REINIGUNGSGRANULAT

Chem-Trend (Deutschland) GmbHGanghoferstr. 47 I 82216 MaisachT. +49 8142 417 0 I [email protected]

Nordmann, Rassmann GmbH Kajen 2, 20459 Hamburg Tel. 0 40/36 87-0, Fax 0 40/36 87-2 49 Internet: www.nordmann.global

TRENNMITTEL

Chem-Trend (Deutschland) GmbHGanghoferstr. 47 I 82216 MaisachT. +49 8142 417 0 I [email protected]

E. und P. Würtz GmbH & Co. KG 55411 Bingen, Industriegebiet Tel.: (0 67 21) 96 90-0 Fax: (0 67 21) 96 90 40 www.wuertz.com

KUNSTSTOFF- VERARBEITUNG, DIENSTLEISTUNG

COMPOUNDIEREN

COMPTEK GmbH Compounds & Farbbatch Heinrich-Hertz-Str. 15, D-65582 Diez Tel. 0 64 32/6 45 60, Fax 0 64 32/64 56 50 www.comptek.de, [email protected]

PolyComp GmbH Robert-Koch-Str. 25, D-22851 Norderstedt Tel.: 0 40-5 29 53-0, Fax 0 40-5 29 53-2 22 e-mail: [email protected]

GRAVUREN

Hohenloher Formstruktur Max-Eyth-Str. 2, 74629 Pfedelbach Tel. 0 79 41/91 73-0, Fax 0 79 41/91 73-20

LOHNSCHÄUMEN

Richter Kunststoffverarbeitung e. K. Wolfsbuch 13, 97993 Creglingen Tel.: 07939/9906132, E-Mail: [email protected] Internet: www.richter-kunststoff.de

LOHNVERMAHLUNGEN

JRS Prozesstechnik GmbH & Co. KG Werk Calenberg D-30982 Pattensen, Calenberger Mühle 1 Tel.: +49-(0)50 69-94 07-0, Fax: 94 07-29

SPRITZGIESSEN

WEISS Kunststoffverarbeitung GmbH & Co. KG

T 07303 [email protected]

TECHNISCHE

SPRITZGUSSTEILE

Kunststofftechnik Kury Tel.: 07682/909053, Fax: 07682/909054 E-Mail: [email protected]

Erwin Schiff GmbH, 77963 Schwanau Tel. 0 78 24/26 23, Fax: 0 78 24/21 92 E-Mail: [email protected]

VORBEHANDLUNGS-

ANLAGEN

ARCOTEC GmbH Corona-, Plasma-, Flamm-Anlagen Rotweg 24, D-71297 Mönsheim Tel. 0 70 44/92 12-0, Fax 0 70 44/92 12 -12 www.arcotec.com, e-mail: [email protected]

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04 · 2020 · Plastverarbeiter www.plastverarbeiter.de

MARKT & KONTAKT70

KUNSTSTOFF- UND KAUTSCHUKPRODUKTE

BEUTEL- UND

SACK-VERSCHLÜSSE

Württembergische Allplastik GmbH Johannes-Kepler-Str. 12 D-71083 Herrenberg Telefon 0 70 32/9 36 80 Telefax 0 70 32/93 68 98 E-Mail: [email protected] Internet: www.blitzbinder.de

DICHTUNGEN

EXTRUSIONSPROFILE

moreplast GmbH 67681 Sembach Tel. 06303/922-10, Fax: -66 [email protected], www.moreplast.de

PROFILE

HakaGerodur AG CH-9201 GOSSAU SG Tel. +41/(0)71 3 88 94 94, Fax 71 3 88 94 80 www.hakagerodur.ch

K-Profile AG, CH-9229 Bischofszell www.k-profile.com

SAUGNÄPFE

VAKUPLASTIC Kunststoff GmbH & Co. KG D-12529 Schönefeld Tel.: 0 33 79/20 31 31, Fax 0 33 79/20 31 39 [email protected]

SCHLÄUCHE

Pioflex Kunststoff in Form GmbH 79211 Denzlingen, Tel. 0 76 66/9 31 50 www.pioflex.de, [email protected]

TECHNISCHE

SPRITZGUSSTEILE

Borscheid+Wenig GmbH 86420 Diedorf, Tel. 0 82 38/30 03-0 www.borscheid-wenig.com

MASCHINEN, WERKZEUGE, ZUBEHÖR

ABSAUG-

UND FILTERTECHNIK

SCHUKO Bad Saulgau GmbH & Co. KG Mackstr. 18, D-88348 Bad Saulgau Tel. 0 75 81/48 71-0, Fax -81 www.schuko.com, [email protected]

BEISTELLEXTRUDER

EXTRUDEX Kunststoffmaschinen GmbH Postfach 12 20, D-75402 Mühlacker Tel. 0 70 41/96 25-0, Fax 96 25-22

ELEKTRISCHE

HEIZEINRICHTUNGEN

ERGE-Elektrowärmetechnik Franz Messer GmbH, 91218 Schnaittach Postf. 40, Tel. 0 91 53/9 21-0 Fax 0 91 53/9 21-1 17 od. 1 24 www.erge-elektrowaermetechnik.de

WEMA GmbH Kalver Str. 28, 58515 Lüdenscheid Tel. 02351 / 9395-0, Fax 02351 / 9395-33 www.wema.de; [email protected]

ELEKTRISCHE

HEIZPATRONEN

ERGE Elektrowärmetechnik Franz Messer GmbH, 91218 Schnaittach Postf. 40, Tel. 0 91 53/9 21-0 Fax 0 91 53/9 21-1 17 od. 1 24 www.erge-elektrowaermetechnik.de

ELEKTROMAGNETISCHE

SCHWEISSMASCHINEN

KVT Bielefeld GmbH www.kvt-bielefeld.de

EXTRUDER

ENTEX Rust & Mitschke GmbH Heinrichstr. 67, 44805 Bochum Tel.: 02 34/89 12 20, Fax: /8 91 22-99

EXTRUDEX Kunststoffmaschinen GmbH Postfach 12 20, D-75402 Mühlacker Tel. 0 70 41/96 25-0, Fax 96 25-22

EXTRUDERFOLGE-

EINRICHTUNGEN

EXTRUDEX Kunststoffmaschinen GmbH Postfach 12 20, D-75402 Mühlacker Tel. 0 70 41/96 25-0, Fax 96 25-22

FLACHFOLIENANLAGEN

ENTEX Rust & Mitschke GmbH Heinrichstr. 67, 44805 Bochum Tel.: 02 34/89 12 20, Fax: /8 91 22-99

FOLIENSCHWEISS-

MASCHINEN

Heinz Schirmacher GmbH Otto-Hahn-Str. 7, 22946 Trittau Tel. 0 41 54/86 16-0, Fax 0 41 54/30 18 Internet: http://www.schirmacher-hf.de

HEIZELEMENT-

SCHWEISSMASCHINEN

www.frimo.com+49 (0) 40 [email protected]

KVT Bielefeld GmbH www.kvt-bielefeld.de

Eugen Riexinger GmbH & Co. KG Egartenring 2, D-75378 Bad Liebenzell Tel. +49 (0) 70 52 - 9 30 90-0, Fax -33 [email protected], www.riex.de

SONOTRONIC Nagel GmbH

Tel.: +49 72 48

HEIZPLATTEN UND

KÜHLPLATTEN FÜR

MASCHINEN UND

ANLAGEN

ELKOM Heizplatten- und Kühlplattentechnik Oberbecksener Str.80, 32547 Bad Oeynhausen Tel.: +49 (0) 5731 7782-0, FAX: -12 www.elkom.de / [email protected]

HF-GENERATOREN

Heinz Schirmacher GmbH Otto-Hahn-Str. 7, 22946 Trittau Tel. 0 41 54/86 16-0, Fax 0 41 54/30 18 Internet: http://www.schirmacher-hf.de

HF-SCHWEISSMASCHINEN

KIEFEL GmbH 83395 Freilassing, Industriestr. 17–19 Tel. 0 86 54/78-0, www.kiefel.de

Heinz Schirmacher GmbH Otto-Hahn-Str. 7, 22946 Trittau Tel. 0 41 54/86 16-0, Fax 0 41 54/30 18 Internet: http://www.schirmacher-hf.de

INFRAROTSCHWEISS-

MASCHINEN

www.frimo.com+49 (0) 40 [email protected]

Eugen Riexinger GmbH & Co. KG Egartenring 2, D-75378 Bad Liebenzell Tel. +49 (0) 70 52 - 9 30 90-0, Fax -33 [email protected], www.riex.de

IONISATIONSSYSTEME

HAUG GmbH & Co KG, Pf. 20 03 33, 70752 L.-Echterdingen, Tel. 07 11/94 98-0, Fax 07 11/94 98-2 98

KALANDER,

KALANDERNACHFOLGER

ENTEX Rust & Mitschke GmbH Heinrichstr. 67, 44805 Bochum Tel.: 02 34/89 12 20, Fax: /8 91 22-99

KÜHLGERÄTE UND

-ANLAGEN

KKT chillers Industriestraße 3, 95359 Kasendorf Tel. +49(0) 9228 9977 0, Fax 149 [email protected] www.kkt-chillers.com

Weinreich Industriekühlung GmbH Hohe Steinert 7 · 58509 Lüdenscheid Tel.: 02351 9292-92 · Fax: 02351 9292-50 [email protected] · www.weinreich.de

KÜHLWASSER-BATTERIEN

0-500 + 0-2000 l/h/je Kreis. ALW Kunststofftechnik GmbH 57635 Weyerbusch Tel. 0 26 86/2 15

KUNSTSTOFF-

SCHWEISS GERÄTE

Eugen Riexinger GmbH & Co. KG Egartenring 2, D-75378 Bad Liebenzell Tel. +49 (0) 70 52 - 9 30 90-0, Fax -33 [email protected], www.riex.de

LABOREXTRUDER

ENTEX Rust & Mitschke GmbH Heinrichstr. 67, 44805 Bochum Tel.: 02 34/8 91 22-0, Fax: /8 91 22-99

EXTRUDEX Kunststoffmaschinen GmbH Postfach 12 20, D-75402 Mühlacker Tel. 0 70 41/96 25-0, Fax 96 25-22

LABOR-PRESSEN

Wickert Maschinenbau GmbH Wollmersheimer Höhe 2, 76829 Landau Tel.: 0 63 41/93 43-0, Fax: 0 63 41/93 43-30 Internet: www.wickert-presstech.de E-Mail: [email protected]

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MARKT & KONTAKT 71

Plastverarbeiter · 04 · 2020www.plastverarbeiter.de

LASERSCHWEISS-

ANLAGEN

LPKF WeldingQuipment GmbHAlfred-Nobel-Str. 55-57, 90765 Fürth Tel.: 0911-669859-0http://www.lpkf-laserwelding.com

LASERSCHWEISS-

MASCHINEN

KVT Bielefeld GmbHwww.kvt-bielefeld.de

NORMALIEN FÜR

FORMENBAU

HASCO Hasenclever GmbH+CoKGRömerweg 4 · 58513 LüdenscheidTel.: 0 23 51/9 57-0, Fax: 0 23 51/9 57-2 37www.hasco.com · [email protected]

Meusburger Georg GmbH & Co KGKesselstr. 42, 6960 Wolfurt, AustriaTel.: 0043 (0) 55 74/67 06-0, Fax: -11www.meusburger.com, [email protected]

PRESSEN,

HYDRAULISCHE

Wickert Maschinenbau GmbHWollmersheimer Höhe 2, 76829 LandauTel.: 0 63 41/93 43-0, Fax: 0 63 41/93 43-30Internet: www.wickert-presstech.deE-Mail: [email protected]

REIBSCHWEISS-

VORRICHTUNGEN

KVT Bielefeld GmbHwww.kvt-bielefeld.de

SÄGEANLAGEN

Eugen Riexinger GmbH & Co. KGEgartenring 2, D-75378 Bad LiebenzellTel. +49 (0) 70 52 - 9 30 90-0, Fax [email protected], www.riex.de

SCHMELZEPUMPEN

eprotec extrusion technology AGpumpwerkstr. 23, CH-8105 regensdorffon: +41/43 388 90 90, fax: +41/43 388 90 99www.eprotec.ch, [email protected]

SCHNECKEN U. ZYLINDER

Arenz GmbHPlastifizier- und VerschleißtechnikNeuherstellung und RegenerierungHeidestr. 5, 53340 MeckenheimTel.: (0 22 25) 9 99-0, Fax: 9 99-2 50www.arenz-gmbh.de

Bernex Bimetall AGIndustriestrasse 211, CH-4600 OltenTel. +41 (0) 62 287 87 87, Fax. +41 (0) 62 287 87 90e-mail: [email protected]: www.bernexgroup.com

Boyke Wear Technology GmbHGerberstraße 11a, D-51789 LindlarTel.: 02266/4 63 47-0, Fax: 02266/4 63 47-29www.bwt-gmbh.com, [email protected]

SCHNEIDMÜHLEN

AMIS Maschinen-Vertriebs GmbHIm Rohrbusch 15 · 74939 ZuzenhausenTel.: 06226/7890-0, Fax: 06226/7890-222www.amis-gmbh.de

Hellweg MaschinenbauVennstr. 10, 52159 RoetgenTel.: 0 24 71/42 54, Fax: 0 24 71/16 30www.hellweg-maschinenbau.de

ZERMA GmbHIm Rohrbusch 15, 74939 Zuzenhausen  Tel.: 06226/7890-0, Fax: 06226/7890-222www.zerma.de

SONOTRODEN

TEMPERIERGERÄTE

HTT GmbH, D-32051 HerfordTel. 0 52 21/3 85-0, www.htt.de

tempyRudolf-Diesel-Straße 789257 IllertissenT 07303 [email protected]

Weinreich Industriekühlung GmbHHohe Steinert 7 · 58509 LüdenscheidTel.: 02351 9292-92 · Fax: 02351 [email protected] · www.weinreich.de

THERMOFORM-

MASCHINEN

www.frimo.com+49 (0) 86 54 / 49 [email protected]

TELSONIC AGIndustriestrasse 6b9552 Bronschhofen Schweiz

Tel. +41 71 913 98 88, Fax: [email protected] www.telsonic.com

GN THERMOFORMING EQUIPMENTChester, Nova Scotia, CanadaTel.: ++1/9 02-2 75-35 71 Fax: ++1/9 02-2 75-31 00E-Mail: [email protected] – www.gncanada.comGN Europe: Jihlava, Czech RepublicTel.: 4 20-56-7 31-30 78 Fax: 4 20-56-7 31-30 79E-Mail: [email protected]: Mr. Marek Nikiforov

ILLIG Maschinenbau GmbH & Co. KG74081 Heilbronn, Tel. 0 71 31/5 05-0,FAX 0 71 31/5 05-3 03, email: [email protected]://www.illig.de

KIEFEL GmbH83395 Freilassing, Industriestr.17-19Tel. 08654/78-0, www.kiefel.de

TROCKENSCHRÄNKE

HORO Dr. Hofmann GmbH(Ultra-) Trocken-/Wärmeschränkeund Sonderbautenwww.horo.eu

TROCKNER

ULTRASCHALL-

KOMPONENTEN

Hoheneichstr. 29 · 75210 KelternTel. 07231/14736-0 · Fax -29

[email protected] · www.eurosonic.de

ULTRASCHALL-

SCHWEISSMASCHINEN

www.frimo.com+49 (0) 40 [email protected]

Herrmann Ultraschalltechnik

GmbH & Co. KG · 76307 Karlsbad

Tel: +49 7248 79-0 · [email protected]

www.herrmannultraschall.com

KVT Bielefeld GmbHwww.kvt-bielefeld.de

SONOTRONIC Nagel GmbH

Tel.: +49 72 48

Fördern – Trocknen – Dosieren

www.simar-int.com

Weber Ultrasonics AGIm Hinteracker 7, DE-76307 KarlsbadTel./Fax: +49 7248 92070 / 920711www.weber-ultrasonics.com

TELSONIC AGIndustriestrasse 6b9552 Bronschhofen Schweiz

Tel. +41 71 913 98 88, Fax: [email protected] www.telsonic.com

VEREDELUNG

LKS Kronenberger GmbHMetallveredelungFriedrich-Ebert-Str. 1-563500 SeligenstadtTel.: 0 61 82/8 01-0Fax: 0 61 82/8 01-300Hartchrom, Präz.-Rundschleifen Spiegelhochglanz, Reparatur u. Aufarbeitung

VERSCHLUSSDÜSEN

VIBRATIONS-

SCHWEISSMASCHINEN

KVT Bielefeld GmbHwww.kvt-bielefeld.de

WÄRMEBEHANDLUNG

HORO Dr. Hofmann GmbHsiehe Trockenschränke

WÄRMESCHUTZPLATTEN

Brandenburger-Isoliertechnik GmbH & Co KGPostfach 11 64+11 65, D-76801 Landau/PfalzTel. 0 63 41/51 04-0, Fax 0 63 41/51 04-155E-mail: [email protected]: www.brandenburger.de

TMW-GmbH, IsoliertechnikPostfach 11 2776873 Offenbach/QueichTel. 0 63 48/82 55

WALZEN: HERSTEL-

LUNG UND REPARATUR

LEONHARD BREITENBACH GMBHWalzenweg 60, D-57072 SiegenTel. 02 71/37 58-0, Fax 02 71/37 58-2 90E-mail: [email protected]: www.breitenbach.de

DRINK & SCHLÖSSERS WALZENTECHNIK47839 Krefeld-Hüls, Mühlenweg 21-37Tel. 0 21 51/7 46 69-0, Fax 0 21 51/7 46 69-10Internet: http://www.ds-walzen.dee-mail: [email protected]

ENTEX Rust & Mitschke GmbHHeinrichstr. 67, 44805 BochumTel.: 02 34/8 91 22-0, Fax: /8 91 22-99

ZAHNRADPUMPEN

eprotec extrusion technology AGpumpwerkstr. 23, CH-8105 regensdorffon: +41/43 388 90 90, fax: +41/43 388 90 99www.eprotec.ch, [email protected]

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04 · 2020 · Plastverarbeiter www.plastverarbeiter.de

MARKT & KONTAKT72

MESS- UND PRÜFTECHNIK, QUALITÄTSSICHERUNG

ERSTBEMUSTERUNG

Software und Dienstleistung: Camesma GmbH, 74074 Heilbronn Tel. 0 71 31/5 82 01-14, Fax -15

INDUSTRIEFORSCHUNG,

MATERIALPRÜFUNG

SKZ Süddt. Kunststoff-Zentrum Frankf. Str. 15–17, 97082 Würzburg Tel. 09 31/4 10 40, Fax 09 31/41 04-1 77

PRÜFMASCHINEN UND

-GERÄTE

E. Karg, 82152 Krailling Tel. 0 89/89 79 61 03-0, Fax 0 89/89 79 61 03-33

PRÜFTINTEN FÜR

OBERFLÄCHENSPANNUNG

arcotest GmbH Postfach 1142 Rotweg 25 71297 Mönsheim Tel. 0 70 44/90 22 70, Fax 0 70 44/90 22 69 e-mail: [email protected]

RESTFEUCHTE-MESS-GERÄTE FÜR KUNST-STOFFGRANULATE

www.aboni.de; [email protected] Tel. 0700/22664-366, Fax 0700/22664-329

Brabender Messtechnik GmbH & Co. KG Tel.: 02 03/9 98 19-0, Fax 02 03/9 98 19-22

SCHMELZINDEX-

PRÜFGERÄTE

E. Karg, 82152 Krailling Tel. 0 89/89 79 61 03-0, Fax 0 89/89 79 61 03-33

RECYCLING

RECYCLINGANLAGEN

Sikoplast Maschinenbau Heinrich Koch GmbH Aulgasse 176, 53721 Siegburg Tel. 0 22 41/17 45-0, [email protected]

ZERKLEINERUNGS-

ANLAGEN

Reinbold Entsorgungstechnik GmbHRobert-Mayer-Str. 5, 74360 IlsfeldTelefon +49 (0) 7062 97885-0E-Mail [email protected]

SCHUKO Bad Saulgau GmbH & Co. KG Mackstr. 18, D-88348 Bad Saulgau Tel. 0 75 81/48 71-0, Fax -81 www.schuko.com, [email protected]

PPS/SOFTWARE

BDE-SYSTEM,

LEITSTAND

ProSeS BDE GmbH, 75177 Pforzheim Telefon: 0 72 31/1 47 37-31, Fax: -49 www.proses.de BDE/MDE/Leitstand/MES/CAQ

PPS-/ERP-SYSTEME

Sage bäurer GmbH Josefstraße 10, D-78166 Donaueschingen Tel. +49 771 89652-0, Fax +49 771 89652-4200 [email protected], www.sage.de/mittelstand Sage Wincarat. Die ERP-Lösung für die Kunststoffindustrie.

SOFTAG AGERP-Lösungen www.softag.ch

+41 71 898 80 30

DIENSTLEISTUNGEN, INSTITUTE

NORDRHEIN-WESTFALEN

Kunststoff-Institut K.I.M.W. GmbH Karolinenstr. 8, 58507 Lüdenscheid Tel. 0 23 51/1 06 41 91, Fax 0 23 51/1 06 41 90

PRÜFUNG VON WERK-

STOFFEN UND BAUTEILEN

EDAG Polymerservice Tel. +49 661 6000 802 [email protected] www.edag.com Akkreditiert nach ISO 17025

ZERTIFIZIERUNGEN

SKZ-Cert GmbH Zertifizierungen Frankfurter Str. 15; 97082 Würzburg Tel.: 09 31/41 04-3 10; Fax -3 20 Internet: www.skz.de

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Dienstleistung

❏ Kunststoff- und

Kautschukprodukte

❏ Maschinen, Werkzeuge,

Zubehör

❏ Mess- und Prüftechnik,

Qualitätssicherung

❏ Betriebstechnik

❏ Recycling

❏ PPS/Software

❏ Dienstleistungen,

Institute

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E-Mail: [email protected]

...und ab ins Fax oder in die Post:

PLASTVERARBEITER, AnzeigenabteilungIm Weiher 10, D-69121 Heidelberg

Fax-Nummer+49 (0) 6221 489-481

Rückfragen:Tel. +49 (0) 6221 489-301

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04 · 2020 · Plastverarbeiter www.plastverarbeiter.de

SERVICE74

VeranstaltungenTermine unter www.plastverarbeiter.de

23.06.-24.06.2020

Ulm

Messe: KPA-Messe 2020

Carl Hanser Verlag, München,

Tel.: 089 99830-687, [email protected]

30.06.-01.07.2020

Bayreuth

Forum: Bayreuther Schaumforum

VDI Wissensforum, Düsseldorf,

Tel.: 0211 6214 201, [email protected]

30.06.-02.07.2020

Nürnberg

Messe: MedtecLIVE Nürnberg 2020

NürnbergMesse, Nürnberg,

Tel.: 09 11 86 06-89 02, [email protected]

28.07.-29.07.2020

Mannheim

Kongress: PIAE – Internationaler Fachkongress

zu Kunststoff im Auto

VDI Wissensforum, Düsseldorf,

Tel.: 0211 6214-201, [email protected]

08.09.-08.09.2020

Aachen

Symposium: International Symposium on Plastics

Technology

Institut für Kunststoffverarbeitung (IKV), Aachen, Aachen,

Tel.: 0241 80-93877, [email protected]

23.09.-23.09.2020

Berlin

Kongress: Deutscher Verpackungskongress 2020

DVI Deutsches Verpackungsinstitut e. V., Berlin

Tel.: 030 8049858-0, [email protected]

Impressum

DATENSCHUTZ Ihre Angaben werden von uns für die Vertragsabwicklung und für interne Marktforschung gespeichert, verarbeitet und genutzt und um von uns und per Post von unseren Kooperationspartnern über Produkte und Dienstleistungen informiert zu werden. Wenn Sie dies nicht mehr wünschen können Sie dem jederzeit mit Wirkung für die Zukunft unter [email protected] widersprechen. Ausführliches zum Datenschutz und den Informationspflichten finden Sie unter www.huethig.de/datenschutz

Angeschlossen der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW), Printed in Germany

REDAKTIONDipl.-Chem. Ralf Mayer (Chefredakteur) (rm), v.i.S.d.P., Tel.: 06221 489-347, Fax: 06221 489-481, E-Mail: [email protected]

Dr. Etwina Gandert (ega), Tel.: DW -246,

E-Mail: [email protected]

Dipl.-Ing. (FH) Simone Fischer (sf), Tel.: DW -377,

E-Mail: [email protected]

Sybille Lepper (Assistenz), Tel.: DW -349

E-Mail: [email protected]

Ständige freie Mitarbeiter:Prof. Dr.-Ing. Werner Hoffmanns, Brunnenstr. 82, 40764 Langenfeld, Tel.: 02173 148-271, Fax: 02173 148-272, E-Mail: [email protected]

Dipl.-Soz. Winfried Pfenning, Wingertstr. 51, 68199 Mannheim, Tel.: 0621 8280-593, Fax: 0621 8280-594, E-Mail: [email protected]

Dipl.-Ing. Oliver Lange, Hagebuttenweg 107, 40221 Düsseldorf, Tel.: 0179 7811703, E-Mail: [email protected]

ANZEIGENAnzeigenleitung:Ludger Aulich, Tel.: 06221 489-230, Fax: 06221 489-481, E-Mail: [email protected]

Anzeigenverkauf:Klaus-Dieter Block, Tel.: DW -301, E-Mail: [email protected]

Anzeigenassistenz:Christel Edinger, Tel.: DW -228, E-Mail: [email protected]

Anzeigendisposition:Martina Probst, Tel.: DW -248, E-Mail: [email protected]

Sonderdruckservice:Sybille Lepper, E-Mail: [email protected]

Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 58 vom 01.10.2019

VERTRIEBVertriebsleitung: Hermann Weixler

Abonnement:http://www.plastverarbeiter.de/kontakt/abo

Bezugspreis Jahresabonnement: Inland € 199,40 (zzgl. € 16,00 Versand & MwSt. = € 230,48) Ausland € 199,40 (zzgl. € 32,00 Versand & MwSt. = € 247,60)Einzelverkaufspreis € 20,00 (inkl. MwSt. & zzgl. Versand)Der Studentenrabatt beträgt 35 %.

www.plastverarbeiter.de 71. Jahrgang, ISSN 0032–1338

Amtsgericht Mannheim HRB 703044

IHRE KONTAKTE: Abonnement- und Leserservice: Telefon: 08191 125-777, Fax: -799 E-Mail: [email protected] Redaktion: Telefon: 06221 489-349, Fax: -481 Anzeigen: Telefon: 06221 489-301, Fax: -481

Kündigungsfrist: jederzeit mit einer Frist von 4 Wochen zum Monatsende

Abonnement- und Leserservice:Hüthig GmbH, Leserservice, 86894 Landsberg Tel.: 08191 125-777, Fax: -799 E-Mail: [email protected]

Erscheinungsweise:12 x jährlich

VERLAGHüthig GmbH, Im Weiher 10, 69121 Heidelberg, www.huethig.de

Geschäftsführung:Fabian Müller

Leiter digitale Produkte:

Daniel Markmann

Leitung Zentrale Herstellung:

Hermann Weixler

Herstellung:Herbert Schiffers

Art Director:Jürgen Claus

Layout:Michael Fuchshuber, Claudia Weber

Druck:Vogel Druck und Medienservice, Höchberg

© CopyrightHüthig GmbH 2020, Heidelberg. Eine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichung kann trotz sorgfältiger Prüfung durch die Redaktion, vom Verleger und Herausgeber nicht übernommen werden. Die Zeitschriften, alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen, sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen. Mit der Annahme des Manuskripts und seiner Veröffentlichung in dieser Zeitschrift geht das umfassende, ausschließliche, räumlich, zeitlich und inhaltlich unbeschränkte Nutzungsrecht auf den Verlag über. Dies umfasst insbesondere das Printmediarecht zur Veröffentlichung in Printmedien aller Art sowie entsprechender Vervielfältigung und Verbreitung, das Recht zur Bearbeitung, Umgestaltung und Übersetzung, das Recht zur Nutzung für eigene Werbezwecke, das Recht zur elektronischen/digitalen Verwertung, z.B. Einspeiche-

rung und Bearbeitung in elektronischen Systemen, zur Veröffentlichung in Datennetzen sowie Datenträger jedweder Art, wie z. B. die Darstellung im Rahmen von Internet- und Online-Dienstleistungen, CD-ROM, CD und DVD und der Datenbanknutzung und das Recht, die vorgenannten Nutzungsrechte auf Dritte zu übertragen, d.h. Nachdruckrechte einzuräumen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen und dergleichen in dieser Zeitschrift berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zur Annahme, dass solche Namen im Sinne des Warenzeichen- und Markenschutzgesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürfen. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Mit Namen oder Zeichen des Verfassers gekennzeichnete Beiträge stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar. Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen für Autorenbeiträge.

AUSLANDSVERTRETUNGENBelgien, Frankreich: Agence Eychenne, Carolyn Eychenne, 13 impasse Verbois, F-78800 Houilles, Tel.: +33 139 581401, Fax: +33 971705241, E-Mail: [email protected]

Italien, Schweiz, Liechtenstein: interpress, Katja Hammelbeck, Ermatinger Strasse 14, CH-8268 Salenstein, Tel.: +41 71 5520212, Fax: +41 71 5520210, E-Mail: [email protected]

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Hüthig GmbH Im Weiher 10 D-69121 Heidelberg

Tel. +49 (0) 6221 489-230Fax +49 (0) 6221 489-481www.huethig.de

Erscheinungstermin: 29. Mai 2020Anzeigenschlusstermin: 05. Mai 2020

Vorbestellungen und Anzeigenplatzierungen:Tel.: +49 (0) 6221 489-230, -301E-Mail: [email protected]

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