S AFE T Y - Rat ge ber - siz.cc · Beaufort-Skala Sturm - Selbstschutztipps 15GEWITTER...

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ZIVILSCHUTZ � KATASTROPHENSCHUTZ � SELBSTSCHUTZ � SICHERHEITSTIPPS

UNWETTERRATGEBER

Anleitung für vorbeugende Maßnahmenund richtiges Verhalten

Die Wetterkatastrophen der jüngsten Vergangenheit - von Sturm, über Dürre bis hin zum Hochwasser - haben für manche vonuns sehr viel materiellen Schaden und persönliches Leid gebracht. Gleichzeitig habensie uns sehr eindringlich gelehrt, was in einerNotsituation am wichtigsten ist - nämlich derZusammenhalt unserer Gesellschaft.

Umso mehr bin ich jedes Mal von der einzigartigen Hilfsbereitschaft unserer Landsleute berührt, die auch über die Grenzen Niederösterreichs hinweg geschätztwird. Das macht stolz und gibt Kraft, wennman weiß, dass in diesem Land Menschenbereit sind, für andere da zu sein.

Wer das einzigartige Engagement unsererFrauen und Männer schon einmal in einer Notsituation in Anspruch nehmen musste, weiß von welchem „Luxusgut" der Nächstenliebe ich hier spreche. Lassen Sie mich daher an dieser Stelle allen Helferinnen und Helfern, die zum Wohle unserer Landsleute unterwegs sind, zu ihrer vorbildlichen Lebenseinstellung gratulieren und danken. Dennoch wünsche ichuns, dass wir dieses Können unserer Katastrophenschützer auch in Zukunft nicht allzu oft inAnspruch nehmen müssen.

Eine wesentliche Facette im Zusammenhang mit Katastrophensituationen ist das richtige Verhalten vor, während und nach einem solchen Ereignis - und vor allem die entsprechende Information darüber. Und genau darüber hat der NÖ Zivilschutzverband eine umfassende Servicebroschüre zusammengestellt, um der Bevölkerung wertvolle Ratschläge in Sachen Katastrophenschutz zu geben.

Als Landeshauptmann danke ich herzlich für diese Initiative. Dieses Handbuch ist nicht nur einwertvoller Ratgeber, der Platz in jedem niederösterreichschen Haushalt haben sollte, es ist auchein weiterer Schritt in unserem Modell Niederösterreich.

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Impressum:Medieninhaber und Herausgeber: Niederösterreichischer Zivilschutzverband3430 Tulln, Langenlebarner Straße 106 Telefon: 02272/61820, Fax: 02272/61820-13E-Mail-Adresse: [email protected] - Internet-Adresse http://www.noezsv.atRedaktionelle Leitung, Gestaltung, Grafik und Bildbearbeitung:Harry Engelmayer: Telefon 02272/61820-25 E-Mail-Adresse: [email protected]: radinger.print, 3270 Scheibbs

ERDERWÄRMUNG -EINE GLOBALE HERAUSFORDERUNG!

August 2008

LAbg. a. D. Hans KlupperPräsident des NÖ. Zivilschutzverbandes

Die Medienberichte sind seit geraumer Zeit von zwei Themen geprägt. Einerseits von deröffentlichen Diskussion über die Folgen der globalen Erwärmung, andererseits von den notwendigen Belastungen, um die Auswirkungen des Klimawandels auf ein erträgliches Maßzu reduzieren. Besonders die UN-Klimaberichte haben die verantwortlichen Politiker aber auchdie Bürger zum Nachdenken angeregt. Viele Maßnahmen wurden diskutiert und zum Teil auchumgesetzt. Wobei die daraus resultierenden Belastungen nicht immer die Zustimmung derBetroffenen gefunden haben. Unbestritten ist jedoch, dass jeder von uns seine Beiträge zum Klimaschutz leisten muss aber auch, dass die globale Erderwärmung nur durch weltweitesHandeln eingedämmt werden kann.

Klimaexperten erwarten durch den globalen Temperaturanstieg unter anderem eine Häufung von Wetterextremen in Europa. Stürme, Orkane, Starkregen und die damit verbundenen Hochwässer und Murenabgänge, Hitze- und Dürreperioden, Hagelschläge undSchneechaos und andere Unbilden werden sich abwechseln, aber immer mehr zu einem fixen Bestandteil des Jahres werden.

Über die genauen Auswirkungen der Klimaänderung auf regionale Verhältnisse ist derzeitwenig bekannt, jedoch sollte angesichts der großen Risiken das Vorsorgeprinzip gelten. Naturkatastrophen sind zwar nicht kalkulierbar, Kenntnisse über das richtige Verhalten bei derartigen Ereignissen und eine ausreichende Eigenvorsorge könnten jedoch helfen, das persönliche Risiko zu minimieren. Die in diesem Ratgeber angeführten Informationen und Tipps sollen es Ihnen erleichtern dierichtigen Entscheidungen zu treffen.

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6 GLOBALE ERWÄRMUNG UND WETTERBEDINGTE NATURGEFAHRENZukunfts-PrognosenDaten für ÖsterreichTreibhausgasePersönlicher KlimaschutzWetterextreme

11 STURM UND ORKANAußertropische WinterstürmeBeaufort-SkalaSturm - Selbstschutztipps

15 GEWITTERBlitzschlaggefahr und Selbstschutztipps

17 HAGELUNWETTERSchutzmöglichkeitenAuto und Hagel

19 STARKNIEDERSCHLÄGESTARKREGENCheckliste - HochwasserSTARKSCHNEEFALLTipps zu Dachabschaufeln

24 SCHNEEVERWEHUNGEN UND IHRE AUSWIRKUNGENSchneechaos - Selbstschutz-Tipps

27 WASSERMANGEL UND DÜRRE AUCH IN ÖSTERREICH?Ökologische AuswirkungenÖkonomische AuswirkungenMaßnahmen gegen Trockenheit

30 WALD- UND FLÄCHENBRÄNDETipps zum Vermeiden von WaldbrändenWas tun, wenn’s im Wald brennt?

INHALTSVERZEICHNIS

Aus einem U!-Klimabericht geht hervor, dass sich derKlimawandel dramatisch beschleunigt und daher die Temperatur auf der Erde bis zum Jahr 2100 wahrscheinlich doppelt so schnell steigen wird wie im vergangenen Jahrhundert. Auch einigte sich der Klimaausschuss der Vereinten !ationen (IPCC) erst-mals auf eine Formulierung, wonach der Menschschuld am Klimawandel ist. Die Erwärmung der Erdein den vergangenen Jahren sei „beispiellos“, schreibendie Wissenschaftler in ihrem Report. Ohne äußere Einflüsse ist diese nicht zu erklären. Besonders beachtenswert ist, dass elf der vergangenen zwölfJahre unter den zwölf wärmsten seit dem Beginn derAufzeichnungen im Jahr 1850 waren. Die weltweite Klimaerwärmung betrug im 20. Jahr-hundert durchschnittlich 0,6 Grad Celsius, in Österreich sogar 1,8 Grad Celsius.

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Globale Erwärmung

Die Bezeichnung „globaleErwärmung“ wurde imVerlauf der 1980er und1990er Jahre geprägt undwird oft gleichbedeutendmit dem allgemeinerenBegriff „Klimawandel“verwendet. Während Klimawandeldie natürliche Verände-rung des Klimas auf derErde über einen längerenZeitraum beschreibt unddamit die bisherige Kli-mageschichte umfasst,bezieht sich die globaleErwärmung auf diegegenwärtige anthropo-gene, das heißt durchMenschen verursachteKlimaveränderung.Diese besteht nicht nurim Anstieg der Durch-schnittstemperatur aufder Erde, sondern sie ist

darüber hinaus mit einerVielzahl weiterer globaler,regionaler und lokalerFolgen verbunden.Die Erhöhung der globalenDurchschnittstemperatursteigert die Verdunstungs-rate, was gleichzeitig ineiner Weltregion zu Dürrenund in einer anderen zuStarkniederschlägen führt. Der erhöhte Energiegehaltin der Atmosphäre wirdeine Zunahme extremerWetterbedingungen ver-ursachen. Es gilt auch als gesichert,dass schwere Stürme,Hagelunwetter, extremeSchneefälle und Über-schwemmungen aufeiner erwärmten Erdevermehrt auftreten wer-den. Außerdem wird eszu einer weiteren Ver-breitung von Wärme lie-benden Schädlingen und

Krankheitserregern inRegionen kommen, dieheute für diese zu kühlsind.

Zukunfts-Prognosen

Die Prognose über diezukünftige Entwicklungder globalen Durch-schnittstemperatur ist mitgroßen Unsicherheitenbehaftet. Bei der realisti-schen Annahme, dass inden nächsten Jahren undJahrzehnten eine Verdop-pelung der CO2-Konzen-tration in der Atmosphäreauftritt geht die Klimafor-schung davon aus, dass dieErdmitteltemperatur mit95 %iger Wahrschein-lichkeit um 1,5-4,5°Cansteigen wird. Wobeiabhängig vom jeweiligangewandten Rechenmo-dell und den angenomme-

nen Zuwachsraten allerTreibhausgase auch eineZunahme der globalenDurchschnittstemperaturum 1,1 bis 6,4°C bis zumJahr 2100 als möglicherscheint. Der dabei maßgebliche,allerdings auch der mitder größten Unsicherheitbehaftete Parameter istdie Prognose über diezukünftige Entwicklungder Weltwirtschaft. Da das Wirtschafts-wachstum der Welt in derVergangenheit stark mitdem Verbrauch an fossilen Energieträgernzusammenhing und diesauch in der näherenZukunft erwartet werdenkann, erklärt sich hierausdie relativ große Band-breite der von den Klima-tologen prognostiziertenglobalen Erwärmung.

GLOBALE ERWÄRMUNG UND WETTERBEDINGTE NATURGEFAHREN

Der maßlose Verbrauch an fossilen Energieträgern wiez.B. Erdöl, Erdgas und Kohle aber auch die Massentier-produktion sowie die Produktion von unzähligen Indus-triegütern verursachen Unmengen an Treibhausgasenund diese heizen unserem Planeten ordentlich ein.

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Der Mensch als Verursacher

Mittlerweile müssen alleMenschen schmerzhaftzur Kenntnis nehmen,dass neben den Kräftendie bisher als maßgeblichfür die Gestaltung unse-res Klimas angesehenwurden, auch unserRaubbau an der Naturdie klimatischen Verhält-nisse beeinflusst. Wobeidies eher im negativenSinn geschieht. DieBelastung der Luft mitEmissionen schädigtnämlich nicht nur direktalle Organismen, siewirkt sich auch in Massenegativ auf das globaleKlima aus.

Daten für Österreich

Detaillierte Vorhersagenüber die Auswirkungender Klimaveränderungfür Österreich waren bisvor kurzem kaum mög-lich. Während bisher dieösterreichischen Klima-forscher mit zwar guteninternationalen Klima-modellen, die aber fürein kleines und gebirgi-ges Land wie Österreichzu ungenau waren, arbei-ten mussten, stehenihnen nun passgenaueModelle zu Verfügung.Dafür wurden anerkann-te internationale Modelleso adaptiert, dass dieAuswirkungen des Kli-mawandels für Öster-reich auch kleinräumigund für einzelne Regio-

nen berechnet werdenkönnen. Damit wurdennun die Auswirkungendes Klimawandels fürden Zeitraum 2040 bis2050 berechnet.

Ergebnisse derBerechnungen

Die nun vorliegendenErgebnisse zeigen, dassder Temperaturanstieg inÖsterreich tatsächlichmit großen regionalenUnterschieden verlaufenwird.Die mittlere Jahrestem-peratur wird im Zeitraum2041 bis 2050 im Schnittum rund 2 bis 2,5 ºCansteigen, im Bereichdes Alpenhauptkammessogar um bis zu 3 °C. Die Temperaturverände-rung wird sich auch imJah r e s z e i t e nve r l au funterschiedlich bemerk-bar machen, wobei derHerbst generell den größ-ten Temperaturanstiegverzeichnen wird.

Die Hitzetage werden sichim Osten vervierfachenund in den trockenstenGebieten Niederöster-reichs (Marchfeld, Wein-viertel) ist eine weitereAusbreitung der Wald -steppe zu erwarten. In den Tallagen werdensich die Frosttage in etwahalbieren und dieSchneesicherheit wirdnicht mehr gegeben sein. Durch die hohen Tempe-raturen wird sich derEffekt der Austrocknungim Sommer noch verstär-ken und nicht alle derzeitbewirtschafteten Pflanzenwerden dem Klimawan-del gewachsen sein.

Auswirkungen

Durch die Änderung derklimatischen Verhält-nisse sind direkte undindirekte Auswirkungen(gesundheitliche, wirt-schaftliche, durch ver-stärkte Migration vonUmweltf lücht l ingen,

Stress-Situationen durchnotwendigen Wandel derLebensgewohnheitenusw.) für den Einzelnenals auch für die gesamteBevölkerung zu erwarten.

UnvermeidlicheAnpassungen

Eine Klimaänderung imvorhergesagten Ausmaßwird in ÖsterreichAnpassungsmaßnahmenin Land- und Forstwirt-schaft, Fremdenverkehr,Wasser- und Energiewirt-schaft, Straßen- undSiedlungsbau sowie beiden Katastrophenvorsor-gen notwendig machen.

Die Chance

Durch Änderung bei derEnergieerzeugung undder Energienutzunghaben wir noch eineChance die globaleErwärmung zu verrin-gern. Durch voraus-schauende Planung und

Energie ist der Motor jeder Zivili-sation, jedoch zerstört der zügel-

lose Verbrauch von fossilenBrennstoffen wie Öl, Kohle undGas unsere Lebensgrundlagen.

Unser zukünftiges Handelnbestimmt wie wir unseren Nachkommen die Erde hinterlassen werden.

Das Eindämmen der Klimaer-wärmung verursacht aus heutigerSicht große Energieprobleme.Die Lösung für unser Klimapro-blem steht am Himmel und istnicht unter der Erde zu finden.Unsere Sonne gibt uns täglich15.000-mal mehr Energie alsalle Menschen verbrauchen.

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Auch in Niederösterreich werden Hochwasser, Dürre,Waldbrände, Stürme, Schneechaos und andere

Unbilden wohl immer mehr zu einem fixen Bestandteildes Jahres.

rechtzeitige Umstellungist es noch möglichgegenzusteuern, um dieSchäden in der Zukunftzu verringern.

Treibhausgase

Treibhausgase sind gas-förmige Stoffe, die zumTreibhauseffekt beitra-gen und sowohl einennatürlichen als aucheinen anthropogenen(anthropogen = durch denMenschen beeinflusst)Ursprung haben können.Die natürlichen Treibhaus-gase heben die durch-schnittliche Temperaturan der Erdoberfläche umetwa 30 °C von -18 °Cauf +15 °C an. Dadurchwird Leben auf der Erdeerst ermöglicht.Seit der industriellenRevolution verstärkt derMensch den natürlichenTreibhauseffekt durchden zusätzlichen Ausstoßvon klimawirksamenTreibhausgasen.

Reduzierung des Ausstoßes

Mittlerweile wurden mitetlichen Staaten völker-rechtlich verbindlicheAbkommen zur Reduzie-rung des anthropogenenAusstoßes von wichtigenTreibhausgasen beschlos-sen. Wobei etliche großeTreibhausgasverursacherdiesem Abkommen nichtbeitraten. Dadurch kanndas Ziel der weltweitenTreibhausgasreduktion nurzum Teil erreicht werden.Diese reglementiertenTreibhausgase sind:�Kohlenstoffdioxid(CO2), im normalenSprachgebrauch auch Kohlendioxid genannt.

�Methan (CH4), �Distickstoffoxid(N2O, Lachgas),

� teilhalogenierte undperfluorierte Fluor-kohlenwasserstoffe (H-FKW/HFCs)

� Schwefelhexafluorid(SF6).

Kohlendioxid

Kohlendioxid ist einfarb- und geruchlosesGas. Es ist mit einerKonzentration von ca.0,04 % ein natürlicherBestandteil der Luft. Kohlendioxid entstehtsowohl bei der Verbren-nung von kohlenstoffhal-tigen Substanzen wiez.B. Kohle, Öl, Erdgasoder Holz, aber auch imOrganismus von Lebe-wesen. Andererseits sindPflanzen in der LageKohlendioxid mit Hilfedes Sonnenlichts wiederin Kohlenstoff und Sau-erstoff zu zerlegen(Photosynthese). DerSauerstoff wird dabei andie Umwelt abgegebenund der Kohlenstoffbleibt in den Pflanzen. Kohlendioxid absorbierteinen Teil der Wärme -strahlung (Infrarotstrah-lung), während kurzwel-ligere Strahlung, d. h. dergrößte Teil der Sonnen-strahlung, passierenkann. Diese Eigenschaftmacht Kohlendioxid zueinem Treibhausgas.Nach Wasserdampf istKohlendioxid entspre-chend seinem Mengen-anteil das wirksamste derTreibhausgase, wenn-gleich die spezifischenWirksamkeiten andererTreibhausgase deutlichhöher sind. So ist z.BMethan 20-mal undSchwefelhexafluorid20.000-mal so klimawirk-sam wie Kohlendioxid.

Klimaschutz undKatastrophenschutz

Unter dem Sammelbe-griff „Klimaschutz“ ver-steht man alle Maßnah-men, die der globalenErwärmung entgegenwirken und ihre Folgenabmildern oder verhin-dern sollen. Da aus Sichtvieler Forscher dieErwärmung unserer Erdenicht mehr völlig zustoppen, sondern nurnoch zu mildern und zubegrenzen ist, sindzudem Schritte wie z.B.Katastrophenvorsorgenzur Anpassung an denunvermeidlichen Klima-wandel nötig.Hauptziele des Klima-schutzes sind gegenwärtigdie Verringerung der vonden Menschen verur-sachten Treibhausgaseund die Erhaltung bezie-hungsweise Wiederher-stellung von natürlichenKohlendioxidsenkern,wie z.B. den tropischenRegenwäldern. Der als klimaschutztech-nischer Idealfall vorzu-stellende großflächigeVerzicht auf fossileBrennstoffe, der aber inunserer überbevölkertenund nur auf Gewinn aus-gerichteten Welt nichtmöglich ist, führt nachgängiger Lehrmeinungwegen der Trägheit desAbbaus von Treibhaus-gasen zu einer wenig-stens für weitere 25 Jahreungebremsten globalenErwärmung.

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Persönlicher Klimaschutz

Die Menschheit hat nocheine geringe Chance dieglobale Erwärmungetwas einzuschränken.Damit diese Chancenicht ungenutzt ver-streicht, ist die aktiveMitarbeit von jedemErdenbürger in seinemHandlungsbereich not-wendig. Wo immer möglich sollte die Energieeffizienzgesteigert, beziehungs-weise der Energiever-brauch gesenkt werden. Zu den persönlichen Kli-maschutzvorkehrungenzählen neben vielenanderen Maßnahmen:

� Effizientere Haus-haltsgeräte einsetzen

� Energiesparlampengebrauchen

�Klimaanlagen zurück-haltend verwenden

�wassersparendeArmaturen benutzen

� auf energiesparendeRaumlüftungstechnikumrüsten

�Wärmedämmung derGebäudehülle (Dach,Fassaden, Fenster,Kellerdecke) verbes-sern und Neubautenim Passivhaus-Stan-dard errichten

�Wirkungsgradsteige-rung der Heizunganstreben, dazugehört ihre regelmä-ßige Wartung undgegebenenfallsErneuerung

Widrige Witterungsverhältnisse, warme Winter, Dürre und Hochwasser im Sommer,orkanartige Stürme und Starkniederschläge als Folge von Umweltverschmutzung undKlimaveränderung müssen ein globales Umdenken zur Folge haben. Jeder Einzelnekann und muss dazu seinen Beitrag leisten, nur so hat die Menschheit noch eine

Chance die negativen Folgen der globalen Erwärmung zu verringern.

�Raumtemperatur im Winter etwas verringern

� lange Transportwegevermeiden, wo mög-lich auf importierteLebensmittel verzich-ten und regional hergestellte Produktebevorzugen

� den Einsatz chemischer Dünge-und Spritzmittel imGarten unterlassen

� nur unvermeidlicheAutofahrten undFlugreisen durchführen

�Kraftfahrzeuge mög-lichst energiesparendbetreiben (Betriebsanleitungbeachten, voraus-schauend fahren,unnötiges Bremsenund erneutes Anfahrenvermeiden, Motor-schubabschaltungverwenden, hohesTempo vermeiden,fließenden Verkehrs-fluss nicht behindern)

� klimafreundlichereProdukte und Dienstleistungenbevorzugen

� erneuerbare Energieninsbesondere zumHeizen und Kühlen(Sonnenenergie, Bio-masse) verwenden

�Ökostrom bevorzugen� öffentliche Verkehrs-mittel nutzen

� beim Autokauf einklimaschonenderesModell auswählen

�Verpackungsmüll ver-meiden bzw. aufumweltschonendeVerpackung achten

� Ernährung auf möglichst pflanzlicheProdukte umstellen

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Zunahme von Wetterextremen

Die Europäer müsstensich auf häufigere Wetter-extreme einstellen, so dieAussage von Klimaex-perten. Europaweit wirdeine Zunahme von Hitze-wellen und Überflutungenerwartet.In Mittel- und Osteuropawird es stärkere Hochwäs-ser während der Schnee-schmelze geben, in Süd-europa eine Zunahmevon Dürreperioden sowieeine Verlängerung derWaldbrandsaison. Durch den steigendenMeeresspiegel ist mit stär-kerem Küstenhochwasserzu rechnen und durch ver-mehrte Stark niederschlägemit vermehrten Flusshoch-wässern.Kurz gesagt, durch dieglobale Erwärmungunseres Planeten wird die Gefahr von Wetterextremen laufendzunehmen. Besondere Gefahrenbestehen für viele Tiereund Pflanzen in Gebirgs-regionen, die bei einerErwärmung nur begrenztin größere Höhen aus-weichen können. Bei einem unverminder-ten Ausstoß von Treib-hausgasen wird am Endedieses Jahrhunderts mehrals die Hälfte der heutevertretenen Tier- undPflanzenarten in vielenGebirgsregionen Europaskeine Lebensgrundlagemehr haben. So könnte es

Durch den Einsatz moderner Wetter-Beobachtungssysteme werden die Wetterprog-nosen immer genauer und die Unwetterwarnungen immer exakter. Besonders fürEinsatzkräfte, Behörden aber auch für die Bevölkerung ergeben sich dadurch neue

Möglichkeiten und Chancen für präventive Sicherheitsmaßnahmen.

z.B. in den Alpen zueinem großflächigenAbsterben der dort domi-nierenden Fichtenforstekommen. Dies würdewiederum die Lawinen-gefahr deutlich erhöhen.

Wetterextreme alsfixer Bestandteil

Die Auswirkungen derglobalen Erwärmungwerden für alle Men-schen spürbar sein.Hochwasser, Dürre,Waldbrände, Stürme,Schneechaos und andereUnbilden werden wohlimmer mehr zu einemfixen Bestandteil für

viele Erdenbürger wer-den. Wobei mancheRegionen durch die glo-bale Erwärmung auchVorteile erzielen können.Grundsätzlich werdenjedoch die Nachteile derhäufigeren Wetterextre-me überwiegen.

Extreme Wetterphänomene

Unwetter wie Sturm,Hagel, Starkregen, oderGewitter bedrohen immeröfter Menschenleben undsorgen für Schäden inMilliardenhöhe. Besonders ausgeprägteUnwetter werden auch als

extreme Wetterphänomenebezeichnet. Wobei derar-tige Wetterphänomenedie Menschheit seitUrzeiten heimsuchen. Die hohe Bevölkerungs-dichte und die sich dar-aus ergebende hoheAnzahl von Betroffenen,aber auch das in den vergangenen Jahren häu-figer beobachtete Auftre-ten solcher Unwetterlässt viele Menschen voller Sorge in dieZukunft blicken. Durch Umsicht und an diejeweilige Wettersituationangepasstes Verhaltenkönnte viel Schaden undLeid verhindert werden.

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Seit einigen Jahren wird Mitteleuropa immer häufigervon Stürmen mit extremen Windgeschwindigkeitenheimgesucht. Die Ursache dafür ist vor allem imHerbst und Winter der durch die globale Erwärmung verursachte ständig steigende Temperaturunterschied zwischen der Polarregionund dem Süden. Da sich dadurch die Luftdruckwerte geänderthaben, ziehen die Stürme auf einer nördlicherenBahn als noch in der Vergangenheit über Europa.Daher kommt es auch in Österreich vermehrt zustarken Stürmen. Auffällig dabei ist, dass die Geschwindigkeit derSturmspitzen mittlerweile Ausmaße erreichen, dievor einigen Jahren noch als unmöglich angesehenwurden. Wurden in den 1990er-Jahren nur Sturm-spitzen von etwa 150 km/h in Österreich gemessenso erreichten die letzten Orkane Windgeschwindig-keiten von etwa 216-230 km/h. Zusätzlich ist zu beobachten, dass diese Stürme ihrezerstörerische Energie über viele Stunden aufrechterhalten konnten.Dieser langen zeitlichen Einwirkung und den hohenSturmgeschwindigkeiten sind unsere technischenAnlagen, Gebäude und Wälder kaum gewachsenund so nehmen die Personen- und Sachschädenimmer weiter zu.

STURM UND ORKAN

„Kyrill“, „Paula“, „Emma“ harmlose Namen für verheerendeStürme. Sie zogen jedoch eine Straße der Verwüstungdurch Österreich. Menschen wurden in ihren Autos von

Bäumen erschlagen, viele Dächer zerstört, Stromleitungenzerfetzten, Baugerüste und Kräne zum Einsturz gebracht

und Wälder vernichtet.

Außertropische Winterstürme

Dieser Sturmtyp erreichtnicht die beeindruckendeStärke eines Hurrikansoder Tornados. DerartigeStürme erreichen Wind-geschwindigkeiten über300 km/h - möglicher-weise sogar über 400km/h. Winterstürme inEuropa übersteigen nurselten bzw. nur inbesonders exponiertenLagen eine Windge-schwindigkeit von 200

km/h. Jedoch haben Win-terstürme schon vielfachkatastrophale Schäden inEuropa aber auch inÖsterreich angerichtet.Dies liegt an ihrer gewal-tigen Ausdehnung undder oft langen Dauer derSturmsituation. Auch diedichte Besiedelung undIndustrialisierung derhauptsächlich von ihnenbetroffenen Gebiete tra-gen zu den enormenSchäden bei. Das enorme Schadenpo-tential dieser Stürme

wurde uns bei den Orka-nen „Kyrill“; „Paula“ und„Emma“ wieder einmalvor Augen geführt.Bei Sturm sind vor allem Winddruck (1) undWindsog (2) problema-tisch. Bei Böen werdendie Auswirkungen nochverstärkt.Personen werden beiStürmen meist durchumstürzende Bäume, her-abfallende oder herum-fliegende Trümmer undGegenstände verletztoder sogar getötet. �� ��

Winddruck - Windsog

(1) Der Winddruck oderauch Staudruck des Win-des auf eine Fläche senk-recht zur Windrichtung isteine wesentliche Größezum Beispiel für die Kon-struktion von Bauwerken.

(2) Windsog ist die auf derLeeseite (windabgewandteSeite) von Körpern(Dächer, Gebäude) auftre-tende abhebende (ziehen-de) Kraft. Windsog ent-steht auch beim Vorbei-streichen der Luftströmungan einem Körper (Abhe-ben von leichten Auflagenauf flachen Dächern).

Beaufort-Skala

Stärke Bezeichnung Auswirkungen an Land m/sek*

km/h*

kg/m2**

0 bft. Windstille Rauch steigt senkrecht auf 0,0 - 0,2 bis 1

1 bft. leiser Zug Rauchablenkung sichtbar 0,3 - 1,5 bis 5 0 - 0,1

2 bft. leichte Brise im Gesicht spürbar 1,6 - 3,3 bis11 0,2 - 0,6

3 bft. schwache Brise dünne Zweige bewegen sich 3,4 - 5,4 bis 19 0,7 - 1,8

4 bft. mäßige Brise Wimpel gestreckt, loses Papier fliegt 5,5 - 7,9 bis 28 1,9 - 3,9

5 bft. frische Brise größere Zweige bewegen sich 8,0 -10,7 bis 38 4,0 - 7,2

6 bft. starker Wind starke Äste bewegen sich, knatternde Fahnen

10,8 - 13,8 bis 49 7,3 -11,9

7 bft. steifer Wind Bäume bewegen sich 13,9 - 17,1 bis 61 12,0 -18,3

8 bft. stürmischer Wind Autos geraten ins Schleudern 17,2 - 20,7 bis 74 18,4 - 26,8

9 bft. Sturm leichte Beschädigungen 20,8 - 24,4 bis 88 26,9 - 37,3

10 bft. schwerer Sturm entwurzelte Bäume 24,5 - 28,4 bis 102 37,4 - 50,5

11 bft. orkanartiger Sturm schwere Zerstörungen 28,5 - 32,6 bis 117 50,6 - 66,5

12 bft. Orkan Verwüstungen über 32,6 über 117 über 66,6

Die schon vor mehr als 150 Jahren von Admiral Beaufort entwickelte Windstärkenskala beschreibt dieWindwirkungen an der Erdoberfläche in insgesamt 13 Stufen. Die Maßeinheit dieser Skala lautet daherBeaufort, abgekürzt bft. In unserer Tabelle sind nur die Auswirkungen an Land und nicht die Wirkung auf dem Meer beschrieben.

* Mittlere Windgeschwindigkeit in 10 m Höhe ** Winddruck

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So verloren z.B. beimOrkan „Kyrill“ 47 undbeim Orkan „Emma“ 14Menschen in Europa ihr

Leben. Daher sollte ineiner Sturmsituationjeder Aufenthalt imFreien vermieden werden.

Gefährlich werdenWinde und Böen ab einerStärke von 8 auf derBeaufort-Skala.

Die beste Chance, Sturm-schäden zu reduzierenoder zu verhindern,besteht in der wider-standsfähigeren Ausle-gung von Bauwerkenund aller anderen Komponenten wie zumBeispiel Plakatwänden,S a t e l l i t e n a n t e nn en ,Reklame- und Verkehrs-tafeln. Allerdings reichen stati-sche Berechnungen oftnicht aus, um den

Wechselwirkungen zwi-schen Luftströmung undObjekten ausreichendRechnung zu tragen. DerWind ist nämlich einehöchst labile in Stärkeund Richtung ständigstark wechselnde Größevon wirbelhafter Struktur.Hauptursache für Windesind Unterschiede imLuftdruck zwischenLuftmassen. Dabei flie-ßen Luftteilchen auseinem Hochdruckgebiet

solange in ein Tiefdruck-gebiet, bis der Luftdruckausgeglichen ist. Inbesonderen Situationenwird dabei die Windener-gie so stark, dass es zuStürmen kommt, diegroße Zerstörungen ander Natur und den vonMenschen geschaffenenObjekten und Bauwerkenverursachen können.Auch Menschen kom-men bei solchen Ereig-nissen oft zu Schaden.

Sturm, Orkan - meteorologische Definition

Winde mit einer Geschwin-digkeit über 74 km/h (9Beaufort) werden alsSturm und über 117 km/h(12 Beaufort) als Orkanbezeichnet. Bei 10 Beaufort sprichtman von einem schwerenund bei 11 Beaufort voneinem orkanartigen Sturm. Erreicht der Wind nur fürwenige Sekunden Sturm-stärke, spricht man voneiner Sturmbö.

Sturm - Selbstschutztipps

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Vorbeugen

�Eine stabile Dachkon-struktion und das festeVerankern mit Hilfe vonMauerankern undMetallbändern sind einewichtige Voraussetzungzur Schadensvorbeugung.�Das Abspannen vonMasten, Antennen undSchornsteinen zum Ver-hindern von langperiodi-schen Schwingungen undperiodische Überprüfungdieser Objekte bringenSicherheit.�Bei Sturmgefahr solltenGerüste, Werbetafeln,Markisen, Partyzelte,Abdeckplatten und -planenfest verankert, oderabgebaut werden.�Der Schutz vor Bäumenwird durch entsprechen-den Abstand oderZurückschneiden gebäu-denaher Bäume erreicht.Vor allem Flachwurzlersollten nicht über diemittlere Firsthöhe desGebäudes hinauswachsen.�Dächer regelmäßig auflose Ziegel oder Blecheu.ä. überprüfen. Ersatz-dachplatten und Folienzur temporären Vermei-dung von Nässeschädenbereithalten. �Glasflächen abdecken,im privaten Bereicheventuell mit Rolllädenund im Gewerbe, zumBeispiel bei Gewächs-häusern durch hagelsi-chere Glastypen.

TIPPS FÜR EILIGE

VOR dem Sturm:� Alle Fenster, Türen und

Lichtkuppeln schließen.� Markisen aufrollen.� Gefährdete Gegenstän-

de in Sicherheit bringen.� Fahrzeuge - wenn mög-

lich - in Garage parken.� Jeden Aufenthalt im

Freien vermeiden.� Fahrzeug nicht unter

Bäume oder unmittelbarbei Häusern abstellen.

� Ersatzbeleuchtungzurechtlegen und über-prüfen.

WÄHREND des Sturms:� Schützende Räumlich-

keiten keinesfalls verlassen.

� Sicherungsarbeiten imFreien unterbrechen.

� Beim AutofahrenGeschwindigkeit redu-zieren, wenn möglichFahrt unterbrechen undgeschützten Bereichaufsuchen.

� Im Schadensfall mittelsNotruf Feuerwehr oderPolizei zu Hilfe rufen.Rechnen Sie jedoch miteinem möglicherweisezeitlich verzögertenHilfseinsatz.

�Umrüstung auf hagel-sichere Dächer durchBetondachpfannen, ver-stärkte Bleche oder Spezi-alfolien mit Kiesschüttungund Seitenabdeckung. �Nicht befestigteGegenstände, die sichaußerhalb des Hauses imGarten befinden, inSicherheit bringen (z.B.Mülltonnen, Wäsche,Blumenkübel, Werkzeuge,Gartenmöbel, usw.)!�Rohbauten befindensich oft in sturmgefähr-deten Zwischenbauzu-ständen. Gefährdete Teiledurch Abstützungen,Abspannungen oder Ver-strebungen sichern.

Verhaltensregelnund Tipps bei Sturm

�Vorsicht bei Fahrtenauf besonders exponiertenStraßenabschnitten undBrücken - vor allemGefahr für große Lastwa-gen und Wohnanhänger!Vorsicht beim Überho-len, Lastkraftwagen kön-nen wie Spielzeugumgeworfen werden.Auch am Ende vonLärmschutzwänden undTunnelausfahrten fegtder Sturm mit vollerKraft weiter. BeachtenSie die Tipps der Auto-fahrerklubs! �Meiden Sie Fahrtendurch Waldgebiete undAlleen! UmstürzendeBäume und herabfallende

Äste wurden schon man-chen Autofahrern zumVerhängnis.�Vorsicht bei Freiluft-veranstaltungen - es wirdempfohlen derartige Ver-anstaltungen aus Sicher-heitsgründen rechtzeitigzu verlassen, bezie-hungsweise abzusagen. � Fenster zumachen(nicht nur kippen), wennvorhanden, Rollläden oderFensterläden schließen!Türen und Tore verrie-geln, größere zusätzlichblockieren! �Verlassen Sie beiSturm schützende Räumenicht - herabstürzendeTrümmer, umstürzendeBäume oder zerstörteelektrische Leitungengefährden Sie! Plakat-wände, Antennen, Blu-mentröge oder Kaminab-deckungen können zuGeschossen werden.Auch umstürzende Mau-ern haben so manchesOpfer gefordert.

Stürme und Orkane mit ihrer gewaltigen Kraft, zerstörenGebäude und Wälder, zerreißen Stromleitungen, kni-cken Hochspannungsmasten und fegen Autos von derStraße. Dabei werden Menschen verletzt oder gar in denTod gerissen. Durch das Beachten einiger Verhaltensregeln

könnte so manches Leid vermieden werden.

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�Wenn Ihr Haus vonhohen Bäumen umgebenist, halten Sie sich nichtim Dachgeschoß auf!Meiden Sie auch Fenster-flächen, die zu Bruchgehen könnten! �Vermeiden Sie denAufenthalt in Parks,Waldgebieten und aufFriedhöfen! HerabfallendeÄste, umstürzende Bäumeoder Grabsteine sind eineGefahr. �Lassen Sie sich nichtvon plötzlich eintretenderWindstille täuschen! Schalten Sie das Radiozur weiteren Informationüber die Wetterentwick-lung ein! �Wenn Sie sich imFreien aufhalten müssen,meiden Sie die Nähe vonGebäuden, Gerüsten,hohen Bäumen undStrommasten! � Parken Sie Fahrzeugenicht in der Nähe vonHäusern oder hohen Bäu-men! Parken Sie IhrFahrzeug besser in einerGarage! Keine Unterführungenfür Parkzwecke benut-zen, um Rettungskräftenfreie Zugangswege zuden Einsatzorten zugewähren. �Bei Stürmen Zelte undWohnwagen verlassen,da aufgrund mangelnderVerankerung Umsturzge-fahr besteht. �Überprüfen Sie vordem Sturm Ihre Taschen-lampen bzw. Notstrom-versorgung - Gefahr vonStromausfällen.

�Beginnen Sie allfälligeAufräumarbeiten erstnach Ende des Sturmes.Achten Sie dabei auf aus-reichenden Abstand zumöglicherweise einsturz-gefährdeten Bautensowie zu abgerissenenStromleitungen! �Denken Sie auch anMenschen in IhrerUmgebung, die hilfsbe-dürftig sind oder die keinDeutsch verstehen. Siebenötigen Ihre Unterstüt-zung.

Hilfe durch die Feuerwehr

Ein flächendeckendesFeuerwehrsystem garan-tiert in Niederösterreichrasche Hilfe. Bei Sturm kann es in derRegel innerhalb einerkurzen Zeitspanne zueiner Vielzahl von Scha-densmeldungen kom-men. Dies führt zu einerentsprechend hohenAnzahl gleichzeitig zubewältigender Einsätze. Unter Umständen kanndas Einsatzpotential derFeuerwehr soweit ausge-lastet sein, dass es zu län-geren Wartezeiten biszum Eintreffen vonHilfskräften kommt. Grundsätzlich wird jederAnruf über die Notruf-nummer 122 aufgenom-men und je nach Dring-lichkeit bearbeitet. Es ist wichtig, den Scha-den möglichst genau zuschildern, z.B. ob Perso-nen verletzt sind oder

eine weitere Gefährdungvorhanden ist. Aufgrund Ihrer Schilde-rung der Lage entschei-det die Feuerwehr überdie Dringlichkeit, umjedem Hilfeersuchen,abhängig von der Schweredes Ereignisses, schnellund gut nachzukommen.

Was tun bei Schäden?

Im Schadensfall ist allenzu empfehlen, ihrenSchaden bestmöglich zudokumentieren. GenaueAdressen- und Datums-/Zeitangaben sind unbe-dingt erforderlich. Allfäl-lige Zeugen sollten umNamen und Adressenersucht werden; auchFotos sind für die Gel-tendmachung von Scha-densersatzansprüchennützlich. Sowohl derHauseigentümer als auchder Geschädigte solltenso rasch wie möglich beider Versicherung undGemeinde eine Scha-densmeldung erstatten.

Nach der Katastrophe

Auch nach einer Sturm-katastrophe nehmen dieSchadenskommissionenund Sachverständige derVersicherungen undGemeinden ihre Arbeitunverzüglich auf.Sie besichtigen die Schä-den. Wer nach demSturm Schäden an sei-nem Eigentum feststellt,soll dies einerseits derVersicherung und ande-

rerseits der Gemeindemelden. Beide schickendann Sachverständige aus,die den Fall begutachten.

Katastrophenfond

Ist ein Sturmschadennicht von einer Versiche-rung gedeckt, dann gibtes die Möglichkeit, Hilfeaus dem Katastrophen-fonds des Landes zubekommen.Orkanschäden geltennach dem Katastrophen-fondsgesetz als außerge-wöhnliches Ereignis.Sofern Schäden im Ver-mögen physischer undjuristischer Personen auf-getreten sind, könnensich diese Personen andie Gemeinden bzw. denBürgermeister/die Bür-germeisterin wenden undum die Gewährung vonBeihilfen zur Behebungvon Katastrophenschädenansuchen. Allfällige Schäden sindnach den Richtlinien fürdie Gewährung von Bei-hilfen zur Behebung vonKatastrophenschädenvon im Bedarfsfall einzu-richtenden Schadenser-hebungskommissionenaufzunehmen. Die Richtlinien mit denVorgaben für die Scha-densaufnahmen und denVoraussetzungen für eineallfällige Förderung sindim Internet unter: www.noe.gv.at/Land-Zukunft/ Katastrophenschutz.htmlabrufbar.

Gefahren einesGewitters

Bei starken Gewittern kön-nen Sturmschäden durchFallböen, Überschwem-mungen durch starkenRegen und Schädendurch Hagel entstehen. Seltener kommt es zuSchäden durch Blitze,etwa zu Kurzschlüssen,Bränden oder gar Verlet-zungen. Seit der Erfindung desBlitzableiters sind diemeisten Gebäude vorBlitzen geschützt. Jedochkommt es immer noch zuBlitzeinschlägen in nichtgeschützte Objekte. Der Aufenthalt in Wäl-dern während einesGewitters ist mitunterlebensgefährlich. Wird einBaum von einem Blitzgetroffen, verdampftdurch die große Hitze dasin ihm enthaltene Wasserund er kann dadurchförmlich explodieren. Die Gefahr eines Blitz-schlages besteht auch

noch in einiger Entfer-nung zu der eigentlichenGewitterzelle, mitunterwird von Blitzschlägenaus blauem Himmelberichtet. Dies kanndurch Wolken-Boden-Blitze, die zum Teil sehrgroße Entfernungenzurücklegen, verursachtwerden.

Blitzschlaggefahr

Es ist schwierig, zuver-lässig zu erkennen, abwann und wie lange dieGefahr eines Blitzschla-ges besteht. Erfahrungsgemäß ist einGewitter gefährlich nahe,wenn die Entfernung zueiner Gewitterwolkekleiner als zehn Kilome-ter ist und nicht mindes-tens 30 Minuten nachdem letzten hörbarenDonner vergangen sind.Blitzschläge können sichschon vor dem Beginndes Niederschlags undsogar noch bei Sonnen-schein ereignen.

Wird ein Blitz wahrge-nommen und festgestellt,dass zwischen Blitz undDonner weniger als 30Sekunden vergehen, sollteso rasch als möglich dersicherste erreichbareZufluchtsort aufgesuchtwerden.Um nicht vom Blitz ver-letzt zu werden, gilt es,folgendes zu beachten.� Wenn möglich Schutzin Gebäuden oderFahrzeugen suchen.Fahrzeuge mitgeschlossener Metall-karosserie und Gebäudemit einer entsprechen-den Blitzschutzanlageoder Stahlskelettbautensowie Blechbarackenwirken wie ein Faradayscher Käfigund bieten so maxi-male Sicherheit.

Gebäude mit Blitzschutz

Verhalten während einesGewitters in Gebäuden miteiner Blitzschutzanlage:

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GEWITTERGewitter begleitet von Blitz und Donner sind vorallem in der warmen Jahreszeit häufige Wetterer-scheinungen. Starke Gewitter können sich auch zurichtigen Unwettern entwickeln. Sturm und kräftigewolkenbruchartige Regen- oder Hagelschauer sinddann ihre zerstörerischen Begleiter. Weltweit finden ständig etwa 2000 Gewitter statt.Böige Winde bis zur Sturmstärke wehen vor einerGewitterfront. Sommergewitter sind häufiger alsWintergewitter, bei denen auch kräftige Schneeschau-er auftreten können.

In Fahrzeugen miteinem metallischenDach oder einem

Metallrahmen z. B. Pkw,große Flugzeuge,

Eisenbahnwagen, Auto-busse, Metallschiffe,

Seilbahnwagen, Traktoremit Kabinen ist man

sicher.

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� möglichst vonWasserhähnenoder Duschenfernhalten

� nicht badenoder duschen

� nicht miteinem schnur-gebundenenFestnetztelefontelefonieren,Schnurlostele-fone stellenkonstruktions-bedingt keineGefahr dar.

G r u nd s ä t z l i c hbieten sich zumSchutz der elektri-schen Geräte imHaushalt Steckdo-senleisten mitÜberspannungs-schutz an. Hier-durch wird dasjeweilige Gerätvor der durcheinen Blitzein-schlag entstehen-den Spannungs-spitze geschützt.Allerdings mussbeachtet werden,dass dieser Über-spannungsschutzalleine nicht sicherund daher nichtausreichend ist. Für den sicherenSchutz vor Blitz-schlag müssenfolgende Bedin-gungen erfülltsein:� das Haus mussüber einenfunktionstüchti-gen Blitzableiterverfügen

� an der Hausein-speisung und imVerteilerkastenmuss eine Blitzspan-nungsableitunginstalliert sein.

Gebäude ohneBlitzschutz

In Gebäuden ohneBlitzschutzanlagefindet manbedingten Schutzunter folgendenVoraussetzungen:� Fenster undTüren schließen

� in Raummitteaufhalten

� Gas-, Wasser-oder Heizungs-rohre nichtberühren

� von elektrischenEinrichtungenmindestenseinen MeterAbstand halten

� Telefon mitLeitung nurim Notfall verwenden.

Aufenthalt imFreien

Da es außerhalbvon geschütztenObjekten keinenwirklich sicherenAufen tha l t so r tgibt, sollte mansich währendeines gefährlichnahen Gewittersnicht im Freienaufhalten.

Wenn keine Mög-lichkeit bestehteinen sicheren Ortzu erreichen, sollte ein Ortmit geringeremGefährdungspo-tential aufgesuchtwerden. Dies sindzum Beispiel derBereich unter:� den Seilen vonLiften undSeilbahnen

� großen Brücken� Hochspan-nungsleitungendie von Stahlgit-termasten getra-gen werden.

Ist so ein Bereichnicht erreichbar,Standorte dieerwiesenermaßenbesonders gefähr-det sind, wie z.B.:� einzelneBäume undBaumgruppen

� Metallzäune� Berggrate undBerggipfel

� ungeschützteAussichtstürme

� Waldrändermit hohenBäumen

� ungeschützteFahrzeuge wiez.B. Fahrräder,Motorräder

� ungeschützteBoote (einMast kann dieGefahr nocherhöhen)

�Aufenthalt imWasser

meiden.

Ist so ein sicheresGebäude nicht in derNähe, ist das richtigeVerhalten wichtig. Im offenen Gelände

Hügel und Höhenzügemeiden. Aufenthalt inGewässern vermeiden.Füße zusammenstellen,in die Hocke gehen,

Arme am Körper halten.Zu Metallzäunen

Abstand halten undmetallische Ausrüs-tungsgegenstände entfernt ablegen.

Gebäude mit einer entsprechenden Blitz-schutzanlage bieten

Sicherheit.

Gewitter ausrechnen

Wenn sich ein Gewitter nähert können Sie sichausrechnen, wieweit es noch von

Ihrem Standort ent-fernt ist. Zählen Sie

die Sekunden zwischen Blitz undDonner - dividierensie die ermittelteZahl durch drei,dann wissen Sieungefähr, wie viele

Kilometer dasGewitter noch entfernt ist.

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HAGELUNWETTER

Hagelunwetter

In Gewitterwolken herr-schen starke Aufwinde, dieunter Umständen verhin-dern, dass kleinere Regen-tropfen aus der Wolke nachunten fallen. Die Regen-tropfen und Eiskörnchenwerden dann immer wie-der nach oben getragen,wo sie gefrieren und sichneues Eis anlagert. Dieser Vorgang wiederholtsich so oft bis die Eiskörnerso schwer geworden sind,dass sie von den Aufwin-den nicht mehr gehaltenwerden können. Dann fallenentweder sehr dicke, kalteRegentropfen, Graupeloder sogar Hagelkörneraus der Gewitterwolke. Je stärker die Aufwinde inder Gewitterwolke sind,desto größer können dieHagelkörner werden. BeiNiederschlag mit sehr gro-ßen Tropfen (Platzregen)handelt es sich in der war-men Jahreszeit oder in den

Tropen meistens umgeschmolzene Hagelkörner.

Schutzmöglichkeiten

Seit alters her wird miteher geringem Erfolg ver-sucht, durch laute Knaller-zeugung am Boden, oderdurch Beschießen der Wol-ken, Hagel zu verhindern.Die bekannteste Methodeist jene mit Silberjodid.Dabei werden potentielleHagelwolken mit Silberjo-did geimpft (durch Rake-ten oder mit Flugzeugen).Die Silberjodid-Molekülesollen als Keime dienen,an denen das unterkühlteWasser gefrieren soll.Dadurch entstehen vielekleine Eispartikel stattwenige große. Umfangreiche Feldversuchehaben aber gezeigt, dassmit Impfung gleichvieleHagelschläge auftretenwie ohne Impfung. Esbleibt also nur der passiveHagelschutz.

Österreich liegt im geographischen Hagelepizentrum Europas. Jährlich gibt esDutzende Hagelschläge mit Hagelschlossen (Hagelkörner) die eine Größe vonüber 2cm erreichen. Etwa zehn Mal im Jahr erreichen sie einen zerstörerischenDurchmesser von über 4cm. Als Hagel werden Eiskörner ab 0,5cm Durchmesser bezeichnet, darunter werdensie Graupel genannt. Wobei Hagelkörner in Extremfällen bis rund 8cm Durch-messer, Hagelkonglomerate (Zusammenschluss mehrerer Schlossen) über 10cmerreichen können. Hagelkörner über 3cm Durchmesser fallen zumeist nur nochaus Schwergewittern. Das Gebiet in dem es hagelt kann zwischen hundert Meterund einigen Kilometern breit, sowie dutzende Kilometer lang sein. Im Extremfallkönnen Hagelschlossen Haus- und Autodächer durchschlagen, Äste von Bäumenabschlagen sowie die Vegetation vollkommen zerstören. Fällt der Hagel kleinaber dicht, kann es außerdem zu lokalen Überflutungen kommen.

Der Hagelschaden geht inÖsterreich jährlich in die Millionen. So betrug erz.B. im Jahr 2004 weitüber 20 Millionen Euro.

Manchmal erreichen Hagelkörner einen Durchmesservon mehr als 10 cm und ein Gewicht von über einemKilogramm, sie donnern dann mit über 150 km/h auf

die Erde. Die meisten sind jedoch deutlich kleiner. Aber selbstein Hagelkorn von 3 cm Durchmesser erreicht eineFallgeschwindigkeit gegen 100 km/h. Extreme Schädenan Fahrzeugen, Gebäuden und in der Landwirtschaftsind die Folgen. Auch bei Mensch und Tier können

Hageltreffer fatale Folgen verursachen.Creative Commons-licensed photos

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Passiver Hagelschutz

Dabei wird versuchtdurch geeignete Hagel-schutznetze, Hagel-

schutzplanen oder Hagel-schutzdächer die schüt-zenswerten Objekte vorgefährlichen Treffern zubewahren. Auch beim Hausbau sollten hagelresistenteMaterialien zum Einsatzkommen.

Auto und Hagel

Fahrzeugbesitzer werdenbeim Thema „Hagel“zumeist von Unruheerfasst. Das heilige Blech,ob beim Auto, Wohnwa-gen oder sonstigemGefährt ist von Zerstö-rung und Beschädigungbedroht.Jeder, der während derFahrt von einem heftigenHagelunwetter über-rascht wurde, hofft dies

nicht nochmals zu erle-ben. Aber auch wennbedrohliche Wolken auf-ziehen und keine Schutz-möglichkeit für das Fahr-zeug vorhanden ist,erhöht sich der Adrena-linspiegel. Nicht jederFahrzeugbesitzer hat dieMöglichkeit, seine Fahr-zeuge in Garagen, Hallenoder unter Schutz dächernabstellen zu können. Das Beachten einiger Verhaltensregeln könntehelfen, wenn man sichDellen am Auto oder zer-störte Scheiben und diedamit verbundenen Repa-raturkosten ersparen will.� Um sich Ärgernissezu ersparen, solltenWetterprognosen mitHagelwarnungen ernstgenommen und wennmöglich die Fahrtverschoben werden.

� Wird man von Hagel-schauern überrascht,auf jeden Fall dasTempo reduzieren, denAbstand zum Vorder-mann erhöhen oderam besten überhauptanhalten.

� Ist das Weiterfahrenunumgänglich, Lichteinschalten und beistarker Sichtbehinde-rung gegebenenfallsdie Nebelschluss-leuchte verwenden.

� Wird die Sichtbehin-derung durch starken Hagelschauerbedrohlich, dann istein Anhalten sogar in Halte- und Parkver-boten erlaubt.

Hagelschutznetze sindteuer aber für Sonderkultu-ren (z.B. Obst) rentabel. Die Vorteile der Hagel-schutznetze sind der komplette Schutz vonFrucht und Holz.

Hagelschlag beschädigt Blech, zerstört Front- und Heckscheiben aber auch Glasschiebedächer werdendurchschlagen. Solche Schäden sind jedoch nur durch

eine Kaskoversicherung gedeckt. Ein Blick in die Polizzebringt Aufschluss.

� Sollte ein Anhalten inTunnels oder auf Brücken notwendigsein, müssen die nach-folgenden Autofahrerdurch Einschalten derWarnblinkanlage aufdas stehende Fahrzeugaufmerksam gemachtwerden. Wird diesverabsäumt, kann dasbei einem Unfall alsschuldhaftes Verhaltenausgelegt werden undder säumige Fahrerhaftet. Einsatzfahr-

� Ist dies nicht mög-lich, könnte eine mit-geführte feste Deckedie schlimmstenSchäden verhindern.

� Für Autos, die imFreien abgestellt werden müssen, sindim Fachhandel Hagel-schutz-Pelerinenerhältlich. Dadurchwerden Fahrzeuge imBereich des Koffer-raumes, Daches undder Motorhaubedurch ein Schaum-

zeuge möglichst nichtbehindern!

� Das Unterstellen desFahrzeuges unter Vor-dächern, Brückenoder in öffentlichenGaragen könnte grobeSchäden abwenden.

stoffmaterial vorHagelkörnern, herunterfallenden Kastanien, Eichelnoder Ästen geschützt.

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Starkniederschläge in Form von Starkregen oderStarkschneefall verursachen Hochwasser, Hangrut-schungen, Felsstürze, Gebäudeeinstürze und anderebedrohliche Situationen. Wobei für !iederösterreichdie Bedrohung durch Hochwasser noch immer vonbesonderer Bedeutung ist. In Folge von Starkregeneventuell noch in Verbindung mit starker Schnee-schmelze kommt es zu Überflutungen großer Landstriche und Besiedlungen, mit enormen Schäden nicht nur an Hab und Gut, sondern oft auchan Leib und Leben.

STARKNIEDERSCHLÄGE

Hochwasser ist für Niederösterreich noch immereine große Bedrohung.

Durch gewaltige Anstrengungen des Landes solldiese Gefahr nochmals deutlich reduziert werden.

STARKREGENVon Starkregen sprichtman zum Beispiel beieiner Menge von 10 mmNiederschlag je Stunde.Starkregenereignissekönnen jedoch auchwesentlich heftiger aus-fallen.

Ereignisse bei Gewittern,in denen in 30 Minuten30 mm fallen, sind inMitteleuropa noch relativhäufig, können aber unterUmständen bereits zuüberfluteten Kellern führen. Je stärker und je längeranhaltend diese Ereig-nisse sind, desto geringer

ist die Wahrscheinlichkeitihres Auftretens. Kurze,aber heftige Niederschlägesind wahrscheinlicher alslanganhaltende kräftigeNiederschläge, die inwenigen Tagen in Mittel-europa bis zu 200 mmNiederschlag bringenkönnen.

Schutzstrategien

In der Vergangenheitwurde zumeist versuchtdas Niederschlagswassermöglichst schnell abzu-leiten. Dazu wurdenFlüsse und Überschwem-mungsflächen hinterDämme verbannt und dietiefer gelegenen Gebietemit noch höheren Hoch-wasserpegeln belastet.Daher hat sich dieseSchutztechnik letztend-lich als Bumerang erwie-sen. Die Hochwasserereig-nisse der letzen Jahrehaben gezeigt, dass einnachhaltiger Hochwas-serschutz nur durch

Kombination von Flä-chenmanagement im Ein-zugsgebiet, Bereitstellungvon zusätzlichem Raumfür Hochwasserpräven-tion und Einsatz vontechnischen Lösungen zuerreichen ist. Dazu gehö-ren das Schaffen vonneuen Rückhaltearealenals auch die Rückbildungvon ursprünglichennatürlichen Flussauen,die mit ihren Mäandernund vormaligen Flussbet-ten hervorragende Abla-gen für überschüssigeWassermengen bilden.Eine weitere wirksameMöglichkeit ergäbe sichaus dem Rückhalten desNiederschlages an Ortund Stelle. Dafür solltenüberall dort wo vielBoden versiegelt oder woes große Dachflächengibt bzw. wo viel Ober-flächenwasser direkt indie Kanalisation undsomit in Bäche und Flüsse fließen würde,unterirdische Wasser-speicher angelegt wer-

den. Dadurch würde inExtremsituationen wenigerNiederschlagswasser indie Flüsse gelangen undso könnten Überschwem-mungen verhindert oderzumindest gemindertwerden.

Auch das Sanieren oderNeuerrichten von Hoch-wasserschutzdämmenbeziehungsweise dieSicherung dieser bei Stark-regen oder Hochwasserist ein unverzichtbarerTeil der Hochwasservor-sorge. Wobei dieseimmer aus der öffent-lichen und der privatenVorsorge besteht.

Die Regenwassernutzungkönnte bei Starkregen zurwirksamen Entlastung derKanalisation beitragen.Starke Niederschläge bei

Gewittern können innerhalbvon Minuten Keller und

Unterführungen überfluten.

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Öffentliche Vorsorge

Träger und Initiatoren desHochwasserschutzes sindim Fall von Siedlungs-raum üblicherweise die Gemeinden. Diesekönnen sich zu Wasser-verbänden zusammen-schließen, die ihrerseitsauf Antrag die Unterstüt-zung des Landes und des Bundes in Anspruchnehmen können.Zu den Präventivmaß-nahmen der öffentlichenHand gehört, basierendauf der Kenntnis vergan-gener Hochwässer, dieAusweisung potenziellerÜberf lu tungsgebie te(Hochwasserabflussberei-che) und die Errichtunggeeigneter Schutzbauten.Als Berechnungsgrundlagefür die Erstellung derPläne bzw. der Schutz-bauten dienen 30- bzw.100-jährliche Hochwäs-ser. Zukünftig sollenauch Flächen mit einemRestrisiko (= sehr selteneEreignisse oder techni-sches Versagen wieDammbrüche) ausgewie-sen werden. Grundsätzlich wird fürSiedlungen und Gebäudeein Schutz vor Hochwäs-sern angestrebt, die sta-tistisch gesehen nur allehundert Jahre auftreten(HQ 100). HQ = Hoch-wasser(H)-Abfluss(Q).

Restrisiko

Dass selbst außerhalb derZone von 100-jährlichem

Hochwasser noch Gefahrbesteht, erfuhren imSommer 2002 viele Menschen entlang desKamps, wo eine Hochwas-serkatastrophe eintrat, dieeinem 500- bis 1.000-jährlichen Ereignis ent-sprach. Dieses Restrisikoist im Sinne einer Eigen-vorsorge stets zu beach-ten.

Grundwasseranstieg- ein stilles „Hoch-wasser“ mit Folgen

Unwetter mit Starkregenaber auch lang anhaltenderRegen mit dementspre-chend hohen Nieder-schlagsmengen kann zuÜberflutungen bezie-hungsweise zum gefähr-lichen Anstieg desGrundwasserspiegelsführen. Bei solchenEreignissen werden oftauch Gebiete betroffen, in

denen die Bürger glaubenvor Hochwasserschädensicher zu sein. Im Gegensatz zu Hoch-wasser, dessen Herannahensichtbar ist und sichdurch steigende Flüsseund Bäche ankündigt,kommt Grundwasser bei-nahe unbemerkt vonunten. Oberflächenwas-ser sickert oft - meist inFolge von Hochwasser-ereignissen an Flüssen -auch ins Grundwasserein. Dieses steigt an, oftbis an die Oberfläche.Dies führt primär zu Ver-nässungen und Schädenin Kellerräumen, die teilsbeträchtliche Schädenanrichten können, vorallem, wenn gesetzlicheVorgaben nicht beachtetwurden.Wie sehr Grundwasser-hochstände mit Hoch-wässern zusammenhängenkönnen, zeigte sich im

Jahre 2002 im nördlichenTullnerfeld. Das Gebietwar zwar teilweise vomHochwasser verschontgeblieben, doch derhochwasse rbed ing teGrundwasserhochstandführte zur Verunreini-gung von Brunnen undzur Vernässung von Kellern.

Eigenvorsorge ist unverzichtbar

Eine wirksame Hoch-wasservorsorge kann nurdurch staatliche und pri-vate Maßnahmen erreichtwerden. In unserem Selbstschutz-ratgeber „Hochwasser -was tun?“ und auf unse-rer Website finden sicheine Reihe wichtigerTipps dazu. Von diesenhaben wir einige heraus-gegriffen.

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Der mobile Hochwasserschutz in Krems und Stein wird von der örtlichen Feuerwehrbei drohendem Hochwasser aufgebaut und er hat schon mehrmals große Schäden

verhindert. Ein typisches Beispiel öffentlicher Vorsorge von Donaugemeinden.

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�Gefahren bei Hochwasser mit der Familiebesprechen und Verhaltensregeln festlegen.

�Aufgaben in der Familie verteilen: „Wer erledigt was?“ Denken Sie an die Möglichkeit,dass nicht jedes Familienmitglied zu Hause ist.Vor allem mit Kindern sollte abgeklärt sein,wohin sie bei plötzlichem Auftreten von Überflu-tungen gehen sollen. Vielleicht ist der ungefähr-lichere Weg der zu Verwandten oder Freunden.

�Kinder auf besondere Gefahren bei Hochwasseraufmerksam machen (Aufsichtspflicht).

�Überprüfen, ob eigene bauliche Maßnahmen für den Nachbarn eine Erhöhung der Gefahr hervorrufen könnte (z. B. Stützmauer, Biotop).

�Kann die Trinkwasserversorgung gefährdet sein?(Information über Trinkwasservorsorge und Krisenfester Haushalt beim NÖZSV einholen).

�Werden gefährliche Stoffe (Kunstdünger, Treibstoff,usw.) verwendet, die rechtzeitig in Sicherheitgebracht werden müssen? - Umweltgefährdung.

�Nachbarschaftshilfe organisieren - wer hilft wem?

�Gibt es Tanks (Heizöl, Diesel usw.) die gegenAufschwimmen gesichert werden müssen. Aus-tretendes Öl kann erhebliche Schäden verursachen.

�Vorsorgen für längeren Stromausfall überlegen.� Für Haus- oder Nutztiere vorsorgen (Unterbrin-gungsmöglichkeit, Futtervorräte usw.).

�Kennzeichnung von Eigentum. (z.B. Nutztiere,wenn sie rasch aus der Gefahrenzone gebrachtwerden müssen).

�Regelmäßige Reinigung von Kanalzu- und -abläufen durchführen.

� Selbstschutzmaßnahmen in Betrieben organisieren(in und außerhalb der Arbeitszeit).

�Notgepäck und Dokumente für ein eventuellnotwendiges Verlassen des Hauses vorbereiten(Info beim NÖZSV besorgen).

�Die Möglichkeit sondieren, ein Notquartier beiVerwandten, Freunden beziehen zu können.

� Jedes Familienmitglied sollte wissen, wo sich dieHauptschalter für Wasser, Strom, Heizung, Gas,Öl etc. befinden.

Checkliste - Hochwasser: Was Sie schon heute tun sollten

Letzte Vorbereitung - „Wenn es ernst wird!“Damit die notwendigen Tätigkeiten rechtzeitig erledigt werden können, ist eine ausreichende Zeitspanne notwendig. Durch Beachtung einiger Punkte kann wertvolle Zeit gewonnen werden.

� Jedes Hochwasser verläuft anders! Keine falschen Rückschlüsse aus alten Ereignissenziehen! Keinen selbsternannten Prognostikernglauben.

�Wetterlage verfolgen. Radio- und Fernsehmel-dungen beachten. Lautsprecherdurchsagen verfolgen. Laufend informieren, wie sich dieSituation weiter entwickelt.

�Anweisungen der Behörde beachten und angeordnete Maßnahmen durchführen.

� Sirenensignale beachten; Sonderregelung beiGemeinden in Tälern mit flussaufwärts liegendenStaudämmen erfragen. z. B. in NÖ Kamptal:„Wasseralarm“ 10 Minuten lang 10 SekundenDauerton und 5 Sekunden Pause.

�Nutztiere aus der Gefahrenzone bringen. �Tanks durch Befüllen oder durch geeignete Halterungen gegen Aufschwimmen sichern. Öffnungen verschließen. Technische Einrichtungeneventuell abmontieren.

� Straßen, Wege können überflutet sein oder werden(Sinnhaftigkeit von Ausfahrten überprüfen);Gefahr erkennen (Aquaplaning, Treibgut, Steinschlag); als sicher angesehene Verkehrswegekönnen Lebensgefahr bedeuten.

�Gefährdung durch aufgestautes Treibgut beachten.�Abdichtungsmaßnahmen oder Flutung des Kellersvorbereiten bzw. durchführen. Eine Flutung mitsauberem Wasser kann Folgeschäden verringern.

� Fahrzeuge in Sicherheit bringen. �Nachbarschaftshilfe durchführen. Nichtbetroffenesollten Betroffenen unaufgefordert helfen.

�Haupthähne für Gas, Wasser, Strom abdrehen!(Achtung auf Kühlschrank und Tiefkühltruhe).

�Gegenstände, die nicht nass werden dürfen, inhöher gelegene Räume bringen oder aufbocken!

�Notgepäck griffbereit halten. �Um Personenschäden zu vermeiden, auf Eigensicherheit achten und die Gewalt des Wassers nicht unterschätzen!

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Wie werden Schnee-lasten ermittelt?

Die Berechnung vonSchneelasten, die aufDächern und anderen Bau-teilen zu liegen kommensind für Österreich imEUROCODE ÖNORMEN 1991-1-3 und demdazu gehörenden „Natio-nalen Anhang“ ÖNORMB 1991-1-3, sowie in derÖNORM B 4000 geregelt.Sie ersetzt seit dem 1.

Jänner 2006 die bishergültige ÖNORM B 4013. Die damit in Kraft getretenen Änderungenbringen - je nach Stand-ort - eine Erhöhung derzu berücksichtigendenSchneelast.Wegen der neuenSchneenorm wird jedemHausbesitzer die Über-prüfung und Anpassungseiner Dachkonstruktionan die aktuellen Regelnder Technik empfohlen.

STARKSCHNEEFALL

Starker Schneefall bringt die verschiedensten Gefahren mit sich -von weitreichenden Verkehrsbehinderungen über Lawinenabgän-ge, Schneeverwehungen bei Sturm, bis hin zu Hochwasser beiTauwetter. Die Gefahr von Lawinen gilt in erster Linie für den Alpenraum,während Schneeverwehungen vorwiegend im Flachland wie z.Bim Bezirk Bruck an der Leitha auftreten. Zu besonders starken Schneefällen kommt es häufig bei Wetterla-gen, die im Sommer heftige Regenfälle verursachen. Dies sind fürden Osten Österreichs ein östlich vorbeiziehendes Balkantief, fürden Südosten ein Adriatief, für den Süden ein Genuatief und fürweite Teile Österreichs ein Tief auf der Zugstraße von der Adrianach Polen.Ergiebige Schneefälle oder Eisanlagerungen die immer dicker undsomit schwerer werden, können z.B. Gebäude und Hochspan-nungsmasten zum Einsturz bringen.

Schneeart Gewicht pro m3

Schneehöhe von100 kg pro m2

Trockener, lockerer Neuschnee

30 - 50 kg ca. 2 - 3 m

Gebundener Neuschnee

50 - 100 kg ca. 1 - 2 m

Stark gebundenerNeuschnee

100 - 200 kg ca. 0,5 - 1 m

Trockener Altschnee 200 - 400 kg ca. 25 50 cm

Feuchtnasser Altschnee

300 - 500 kg ca. 20 - 35 cm

Mehrjähriger Firn 500 - 800 kg ca. 12 - 20 cm

Eis 800 - 900 kg ca. 11 - 12 cmdick

Wie schwer istSchnee eigentlich?

Je höher der Wasseranteilist, desto schwerer ist derSchnee. Schnee ist jenach Feuchtigkeit undDichte zwischen 30 und900 kg je m3 schwer.

Der Grund dafür ist, dassSchnee in seinen ver-schiedenen Zustandsfor-men unterschiedlichdicht gelagert und daherverschieden schwer ist. Pulverschnee ist leichterals Nassschnee und Nass-schnee ist leichter als Eis.

Schneemangel ist für Wintersportler gefährlich und fürden Wintertourismus schädlich. Für Hausbesitzer und

Autofahrer jedoch ein Sicherheitsgewinn.

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�Überprüfen, ob dieDacheindeckung fürein Betreten geeignetist.

� Im Zweifelsfalle sollteein Fachmann beige-zogen werden, derbeurteilen kann, ob eingefahrloses Betretennoch möglich ist.

�Wegen Absturzgefahrauf Dachflächenfensteroder sonstige Dach-einbauten, die durchSchnee verdeckt seinkönnten, achten.

�Auf die Statik desDachstuhls Rücksichtnehmen, es könnte z.B.Stabilitätsproblemegeben, wenn dasDach einseitig vomSchnee geräumt wird.

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Der Winter kommt! EineMeldung die von vielenWintersportlern, Hotel-und Schiliftbesitzern mitFreude erwartet wird. Weniger Freude habendie Autofahrer und Haus-besitzer. Bei vielen löstdiese Meldung fastAngstzustände aus. Mandenke nur an die Winterzurück wo intensiveSchneefälle zu massivenSchäden an Dächern, zuG e b ä u d e e i n s t ü r z e nsowie zur Zerstörung vonHochspannungsmastengeführt haben.Zahlreiche Menschenwaren Tag und Nacht, oftbis zur Erschöpfung, mitdem Abschaufeln derDächer beschäftigt.Wobei ungesicherte Per-sonen oftmals abstürztenund sich schwere,manchmal sogar tödlicheVerletzungen zuzogen.

Wann soll das Dachvom Schneegeräumt werden?

Die Wetterdienste war-nen über Rundfunk,

Fernsehen, Internet undPresse vor starkenSchneefällen undSchneeverwehungen. Bei solchen Wetterwar-nungen sollte man sichGedanken machen, obdas Dach vorsorglich vonAltschnee befreit werdenmuss, oder ob es noch inder Lage ist, zusätzlichzur vorhandenen Alt-schneebelastung, dieangekündigte Schnee -belastung schadlos auf-zunehmen.Wenn man selbst nicht inder Lage ist den Schneevom Dach zu räumen,sollte man ein entspre-chendes Unternehmenbeauftragen. Eventuellbei der Gemeinde oderFeuerwehr nachfragen,wer solche Arbeitendurchführt.

Tipps zum Dachabschaufeln

�Vor dem Betreten desDaches überprüfen,ob es die zusätzlicheBelastung noch aushalten kann.

auch hier den Rat einesFachmanns einholen.

�Besonders auf dieAbsturzsicherung derPersonen, die bei derRäumung des Dachestätig sind, achten.

Wann soll das Dachvon einem Fachmannüberprüft werden?

Nach einem Winter mithohen Schneelasten undlanger Verweilzeit desSchnees auf dem Dachempfiehlt es sich, denZustand der Dachkon-struktion von einemFachmann überprüfen zulassen. Dies gilt insbe-sondere dann, wenn dieDachkonstruktion bereits

In der Regel emp-fiehlt es sich, dasDach auf beiden Seiten möglichstgleichmäßig zu ent-lasten und denSchnee abschnitts-weise und dabeijeweils abwechselndauf der einen und deranderen Dachseiteabzutragen. Eventuell

erkennbare Schäden wieVerformungen, Risse undlockere Verbindungenaufweist.

Einige Tipps für dieWartung

Für eine lange Lebens-dauer von Dächern isteine regelmäßige Über-prüfung unerlässlich.

Wer sein Dach trotz großer Schneemassen nichtabschaufelt, kann im Schadensfall den Versicherungs-schutz verlieren. Es würde die Sorgfaltspflicht verletzt.

Massive Schneefälle können gewaltige Schneelastenauf den Dächern verursachen. Daher auf die Statik

des Dachstuhls Rücksicht nehmen.

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Überprüfen Sie daher denGesamtzustand der Kon-struktion auf äußerlicherkennbare Alterungser-scheinungen wie:�Risse, mechanischeBeschädigungen undDurchbiegen von Balken

�Verschmutzungen(Pilzbefall, Verfärbungen etc.)

� Feuchtstellen, Kondensatbildung,Tropfstellen

�Verrostung von metallischen Trag-werkskonstruktionen

�Überprüfung der Dachhaut auf undichteStellen

Wenn Sie Mängel entde-cken, sollten Sie unbedingteinen Fachmann (Zim-mermann, Dachdecker,Dachspengler) zu Rateziehen. NotwendigeReparaturen nicht hin-ausschieben, der Schadenwird immer größer unddie Traglast eventuellimmer geringer. In den vergangenen Win-tern war nicht dieSchneelast alleine derGrund für das Versagenso mancher Baustruktur.Chronische Schäden undmangelnde Wartungführten zum Einsturz vonSupermärkten, Sporthal-len und Wohnhäusern.

Dabei wurden Kinderund Erwachsene ver-schüttet und einige überlebten diese Kata-strophen leider nicht.

Verantwortung

Laut den Bauvorschriftenhaben Bauwerkseigentü-mer dafür zu sorgen, dassihr Bauwerk in einem der Baubewilligung undden baurechtlichen Vor-schriften entsprechendenZustand erhalten wird.Daher ist eine laufendeÜberprüfung und Wartungdurch den Eigentümerdurchzuführen oder zuveranlassen.

Maßnahmen im Ernstfall

�Abschaufeln derDächer. (Achten Sie unbedingt auf dieAbsturzsicherung!)

�Unterstützung derKonstruktion, wennnotwendig Experteneinbeziehen.

� Sollte Einsturzgefahrbefürchtet werden, das Objekt sofort räumen und Fachleute(Statiker, Baumeister,Feuerwehr) beiziehen.

SCHNEEVERWEHUNGEN UND IHRE AUSWIRKUNGEN

Schneeverwehungen ent-stehen wenn Schneepar-tikel durch den Wind ver-frachtet werden. Meisthandelt es sich dabei eherum Pulverschnee, da die-ser leichter als feuchterSchnee ist und dadurchleichter verweht werdenkann. Durch den Aufprallder Schneepartikel wirddas Material einerSchneeverwehung ver-festigt. Der zuerst loseSchnee nimmt dann einestarre Form an.Schneeverwehungen sor-gen vor allem in den eherflachen Bezirken fürunpassierbare Straßen. Inden gebirgigen Regionensteigt dadurch die Gefahrvon Lawinenabgängen.

Schneeverwehungen sorgen für unpassierbare Straßen, Unterbrechung des Zug- undFlugverkehrs, Störungen bei der Stromversorgung, Erhöhung der Dachlasten und

steigern die Lawinengefahr.

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Hohe oder verfestigteSchneeverwehungen las-sen sich oft nicht mehrmit Schneepflügen, son-dern nur noch mitSchneefräsen entfernen.Allerdings können sie bei gleich bleibenden

We t t e r b e d i n g u n g e ninnerhalb kürzester Zeitwieder entstehen. Schneeve rwehungenkönnen überall auf wei-ten Flächen entstehen,aber auch in Ecken oderMulden, wo neben Wind-verwirbelungen auchwindstille Zonen entste-hen und sich der Schneeleichter ablagert. Er kannsich dabei meterhochauftürmen, während inder Umgebung fast keinSchnee liegen bleibt. Schneeverwehungen las-sen sich nur sehr schwervorhersagen, da ihre Ent-

stehung von den lokalenBedingungen abhängt. In den Gebieten woregelmäßig Schneever-wehungen auftreten, wirddurch das Aufstellen vonSchneefangzäunen zwarversucht Behinderungen

durch Schneeverfrach-tungen zu unterbinden,trotzdem sind auch indiesen Bereichen beihohen Windgeschwin-digkeiten Schneeverwe-hungen nicht immer zuvermeiden. Schneeverwehungen sindimmer unangenehm undgefährlich sowohl aufden Straßen wie auch beiden Eisenbahnlinien.Man kann beim Heran-fahren aus der Ferne häu-fig nur schwer erkennen,dass eine Schneeverwe-hung vorliegt und wiehoch sie ist.

Wer mit seinem Fahrzeugin Schneeverwehungenmit hoher Geschwindig-keit hineinfährt, riskiertviel. Der aufgewirbelteSchnee reduziert dieSicht auf Null, das Fahr-zeug kann ins Schleudern

geraten und zuvor steckengebliebene Fahrzeugeoder sonstige Hinder-nisse werden übersehen. Fahrzeuge, die mit hoherGeschwindigkeit in mas-sive Schneeverwehungenhineinfahren und steckenbleiben, können oft nurmit schwerem Gerät (z.B.Bergepanzer) wieder her-ausgezogen werden.Auch Schneezungenwerden Autofahrern oftzum Verhängnis. Durchdie ungleiche Schneever-teilung kann das Fahr-zeug einseitig abruptabgebremst werden, und

der Weg in den Straßen-graben oder sogar gegeneinen Baum ist dann vorprogrammiert. Auchdurch den Schnee ver-deckte und daher unsichtbare Hindernissewie z.B. Randsteine oderSchlag löcher haben schonso manches Autolebenverkürzt.

Mögliche Auswirkungen

Durch Schneeverwehun-gen werden: �Verkehrswege unpas-sierbar. Ein Verkehrschaosauf den Straßen, beider Eisenbahn und imFlugverkehr sind dieFolgen. Menschenerreichen ihrenArbeitsplatz oder ihreWohnung nicht mehr.

�Menschen mitihren Fahrzeugen eingeschneit.

�Orte und Einzelgehöftevon der Außenweltabgeschnitten. DieVer- und Entsorgungist für einige Zeit nicht möglich (medizi-nische Versorgung,Lebensmittelzuliefe-rung, Abholen derMilch usw.).

Durch Schäden an Stromleitungen undTransformatoren (längereStromausfälle) kann eszu weiteren Schwierig-keiten kommen (Ausfallvon Wasserpumpen, Hei-zung, Melkmaschinen,Pumpanlagen usw.).

Pulverschnee und Sturm - eine Kombination die starke Schneeverwehungen verursacht.

Straßen werden unpassierbar und Ortschaften werden von der Umwelt abgeschnitten.Die Beseitigung der Schneemassen wird oft für Tage durch anhaltenden Wind

erschwert oder gänzlich unmöglich.

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Damit die Auswirkungen bei einerSchneekatastrophe zu keinerBedrohung für die Menschen wird,sollte jeder: � Seinen Haushalt durch Vorräte(Lebensmittel, Getränke, Medi-kamente, Hygieneartikel) undAlternativen zur öffentlichenVersorgung „krisenfest“ machen.

(Ausfälle bei der Versorgung mitStrom, Erdgas, Fernwärme, Treibstoff,Geld, Transportmittel, Telefon,Internet usw. werden von den meistenMenschen schon nach kurzer Zeitals sehr unangenehm empfunden.Bei einer längeren Unterbrechungkann es für unvorbereitete Perso-nen sogar bedrohlich werden. Alternative Licht- und Energiequellenaber auch Batterien, Kerzen, Zünd-mittel wie Streichhölzer und einBatterieradio sollten deswegen geradeim Winter immer im Haus sein).

�Besonders auf die Gefährdungder Kinder achten. Zum Beispielan die Möglichkeit denken, dassder Schulbus oder die Eisenbahnbei starken Schneeverwehungeneinige Zeit nicht fahren kann.

�Bei kritischen Wettersituationendie Kinder zur Sicherheit zuHause lassen. Auch nicht in dieSchule schicken.

�Bei auftretenden Schneeverwe-hungen wenn möglich denArbeitsplatz zeitiger verlassenund den Heimweg antreten.

� In Gebieten wo Schneeverwehun-gen die Heimfahrt unmöglichmachen kann, die Möglichkeitfür ein Notquartier überlegen.

�Die möglichen Gefahren mit derFamilie diskutieren und Verhal-tensregeln festlegen.

� Zur Beruhigung der Familien-mitglieder ist ein Telefon(Handy) nützlich. Die wichtig-sten Fragen wie z.B. braucht werHilfe, wo ist wer, wie und wannkommt er nach Hause, ist schonjemand zu Hause, wer sorgt fürdie Haustiere, können damitabgeklärt werden.

� Sein Fahrzeug für die Fahrten im Winter (Bereifung, Ketten,ausreichend Treibstoff, warmeKleidung, Decken u.a.) ausrüsten.

�Überlegen, wie man sich beieinem Verkehrszusammenbruchverhalten würde, z.B.:� Freihalten des Auspuffs wennder Motor läuft, da sonst Ver-giftung durch die Abgase droht

� mehrere Personen in ein Fahr-zeug, um Treibstoff zu sparen

� damit das Fahrzeug nochfahrfähig bleibt, Treibstoff-tank nicht total entleeren

Allgemeines Verhalten

�Bei oder nach starken Schneefällensollten unnötige Fahrten vermiedenwerden. Die Schneeräumung wirdvom Straßenerhaltungsdienst jenach Dringlichkeit durchgeführtund daher können untergeordneteStraßen für längere Zeit unbe-fahrbar bleiben.

�Dächer, insbesondere Flachdächersollten unbedingt auf die Belast-barkeit überprüft und gegebe-nenfalls freigeschaufelt werden.

�Wo notwendig und möglichNachbarschaftshilfe leisten.

�Wetterberichte wahrnehmen unddas Verhalten danach abstimmen.

�Behördliche Tipps und Warnun-gen beachten.

Schneechaos - Selbstschutz-Tipps

Arktische Temperaturen, Schnee-verwehungen, Starkschneefälle

und Lawinen sorgen immer wiederfür Chaos in Österreich.

Ob durch den Klimawandel dieWinter in Österreich immer milderund regnerischer werden, wird die

Zukunft zeigen.

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WASSERMANGEL UND DÜRRE AUCH IN ÖSTERREICH?

Wassermangel und Dürresind Phänomene die sichauch in Europa zu einer„großen Herausforderung“entwickelt haben. In denletzten dreißig Jahren habenin der EU Trockenperiodenwas sowohl ihre Dauer alsauch Intensität betrifft, dra-matisch zugenommen. So istzwischen 1976 und 2006 dieZahl der betroffenen Gebieteund damit auch jene derMenschen um fast 20 %angestiegen. Durch den Kli-mawandel werden in derZukunft Wasserknappheitund Dürre noch an Bedeu-tung gewinnen. Betroffensind alle Sektoren, die inirgendeiner Weise von derRessource „Wasser“ abhängig sind. Dazu zählen die Landwirtschaft, der Tourismus, die Industrie, die Transport-wirtschaft und im Besonderen die Energiegewinnung aus Wasserkraft. Auch für die Qualität von Wasser und Bödenwerden zusätzliche negative Folgen erwartet. Ebenso wird das Risiko von Waldbränden deutlich ansteigen.

Die in Österreich auftretenden extremen Temperaturen bewegen sich noch innerhalbder natürlichen Bandbreite des Klimas. Durch künstliche Bewässerung könnenSchäden in den landwirtschaftlichen Kulturen zumeist noch reduziert werden.

Ob dies auch zukünftig möglich ist, hängt von unserem Verhalten ab.

Die Zukunft

In Österreich bewegt sichdas derzeitige Tempera-turniveau noch innerhalbder natürlichen Band-breite des Klimas. Aucheine Häufung von extre-men Temperaturen ist inÖsterreich noch nichtbeobachtbar. Für dieZukunft sagen Modellejedoch spürbare Verände-rungen auch für Öster-reich voraus.Infolge der höheren Tem-peraturen wird im Winterder Niederschlag weni-ger in Form von Schnee,

sondern als Regen auftre-ten. Dadurch wird imWinter deutlich mehrWasser abfließen und imSommer jedoch drastischweniger.Generell ist auch miteiner früheren Schnee-schmelze zu rechnen unddie Böden könntendadurch im Sommer tro-ckener werden. Durchdie geringere Schneede-cke werden die Bödenauch häufiger gefrieren. Infolge des Ansteigensder Schneegrenze wer-den die österreichischenGletscher kleiner wer-

den, manche ganz ver-schwinden. Daraus ergibtsich eine Verschiebungdes jahreszeitlichen Wasserangebots und eswird zukünftig auch inÖsterreich häufiger zuabnormen Trockenperio-den kommen.

Dürre

Der Begriff „Dürre“bezeichnet eine außerge-wöhnliche Trockenperiodedurch Regenmangel beigleichzeitig hohen Tem-peraturen. Dürre wirkt sich schädi-

gend auf die Tier- undPflanzenwelt aus. DiePflanzen können dieabgegebene Feuchtigkeitnicht mehr ergänzen undsie leiden unter akutemTrockenstress. Die Folgen einer Dürresind Ernteausfälle undTrinkwasserknappheit.

Dürreperiode

Als Dürreperiode wirdein Zeitraum von min-destens vier Tagenbezeichnet, an denen dieTemperatur über demlangjährigen mittleren

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Höchstwert liegt und dieLuftfeuchtigkeit zu Mit-tag nur noch bis zu 40Prozent beträgt. Bleiben Niederschlägefür längere Zeit aus, füh-ren Fließgewässer wenigWasser, kleinere stehendeGewässer trocknen aus,der Grundwasserspiegelsinkt ab und der Bodentrocknet aus.

Wassermangel

Wassermangel ist einZustand wo der Wasser-verbrauch grösser ist alsdas unter „nachhaltigenBedingungen“ nutzbareWasserangebot. Wasser-knappheit kann auchdurch ungenügende Was-serqualität verursachtwerden. So ist zum Bei-spiel Meerwasser ohneentsprechende Entsal-zung für Menschen, Tiereund Pflanzen nicht alsWasser zum Trinkenbzw. Wachsen einsetzbar.Auch die Verschmutzungvon Grund- oder Ober-flächenwasser kann dazuführen, dass dieses nichtmehr als Trinkwasseroder zur Bewässerungvon Feldfrüchten ver-wendet werden kann. Für die überwiegendeMehrheit der Österrei-cher ist ausreichendeVersorgung mit saube-rem Wasser eine kaumbeachtete Selbstverständ-lichkeit. Doch weltweitleiden schon heute etwa30 Prozent der Mensch-heit unter schwerem

Wassermangel. Mit demAnwachsen der Weltbe-völkerung wird sich dasProblem in den kommen-den Jahren noch weiterverschärfen. Die globalen Auswirkun-gen des zunehmendenWassermangels werdenaller Voraussicht nach weitschlimmer sein als dieder Klimaveränderung.

Ökologische Auswirkungen

Die ökologischen Aus-wirkungen der Trockenheitauf die Landwirtschaftund andere wirtschaftli-che Sektoren hängenwesentlich von der Jah-reszeit ihres Auftretensab. So verursacht z.B.Wassermangel in derWachstumsperiode vonNutzpflanzen oft Ernte-einbußen und somitfinanzielle Schäden beiden Landwirten, jedochverursachen Schnee- undRegenmangel im WinterTrockenschäden in derForstwirtschaft. Trockenheit und Hitzepe-rioden fallen häufigzusammen, wodurch dieWassertemperatur in denFlüssen und Seenansteigt. Dadurch sinktder Sauerstoffgehalt undder Schadstoffanteil in denGewässern nimmt zu. Für viele Wasserorganis-men, insbesondere Fische,bedeutet dies Stress undes kommt oftmals zueinem massiven Fisch-sterben.

Weltweit irren im Augenblick rund 22 Millionen Umwelt-flüchtlinge auf der Suche nach Wasser und Nahrung

umher. So arg wird es bei uns nicht werden. Das Wasserangebot wird sich zwar jahreszeitlich

verschieben, Wasser dürfte jedoch in Österreich nichtallgemein knapp werden.

DürreartenMeteorologische Dürre

Sie entsteht, wenn derNiederschlag über einelängere Periode unter-durchschnittlich ausfällt.

Landwirtschaftliche Dürre

Sie ist gegeben, wenn eszu wenig Wasser füreine durchschnittlichelandwirtschaftliche Pro-duktion von pflanzlichenAgrargütern gibt.

Hydrologische DürreSie ist zu verzeichnen,wenn die Wasserreservenin den Seen, Wasserre-servoirs oder Wasser-speichern unter den sta-tistischen Durchschnittfallen.

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Die nachteilige Situationwird oft dadurch ver-stärkt, dass den Gewäs-sern während der Tro-ckenzeit Wasser zurBewässerung entnom-men wird. Auch Wildtiere undVögel leiden unter anhal-tender Trockenheit, dennzahlreiche natürlicheWasserstellen wie etwaGräben oder Teichetrocknen aus und stehenden Tieren als Wasser-quelle nicht mehr zurVerfügung.

Ökonomische Auswirkungen

Andauernde Trockenheitkann auch wirtschaftli-che Einbußen verursa-chen. Sie kann z.B. Pro-duktionseinschränkun-gen in Betrieben mithohem Wasserbedarferzwingen. Trinkwasser-

knappheit kann aber auchzu Engpässen in denHaushalten führen.Auch die Stromproduktionin Lauf- und Speicher-kraftwerken verringertsich bei Niederwasserdeutlich. Ebenso könnenthermische Kraftwerkebetroffen sein, wenn zuwenig Wasser zur Küh-lung vorhanden ist oderwenn das Flusswassernicht mehr zusätzlicherwärmt werden darf.Wobei der Strombedarfgerade bei hohen Tempe-raturen durch die Verwen-dung von Klimaanlagenund starken Ventilatorenextrem ansteigt.

Milliarden-Kosten

Die EU-Kommissionschätzt, dass Dürren inden vergangenen 30 Jah-ren in der EuropäischenUnion sowohl zahlenmä-

ßig als auch an Stärkedrastisch zugenommenhaben. Die dadurch ent-standenen Kosten für dieeuropäische Wirtschaftwürden sich auf mindes-tens 100 Milliarden Eurobelaufen. 2003 warennach Angaben der Kom-mission mehr als 100Millionen Menschen undetwa ein Drittel der EU-Fläche von einer großenDürre betroffen. In dennächsten Jahrzehnten seidaher auch in Mittel- undOsteuropa verstärkt mitDürren und Wasser-knappheit zu rechnen.

Maßnahmen gegenTrockenheit

Die beste Vorsorge gegenTrockenheit und Dürreist der sparsame Umgangmit Wasser auch in Zeiten,in denen es im Überflusszur Verfügung steht.

Durch das Sammeln vonRegenwasser (Erdspei-cher oder Tank) in Privat-haushalten, öffentlichenEinrichtungen sowie inGewerbe und Industrie,könnte der Trinkwasser-verbrauch enorm redu-ziert werden. In der Land- und Forst-wirtschaft sollten Kulturenangebaut werden, diedem zukünftigen Klimabesser angepasst sind.Zusätzlich sollte sichjeder bewusst sein, dassKlimaschutz nichtirgendwo auf der Weltbeginnt, sondern in deneigenen vier Wänden.Durch den effizientenUmgang mit Energiekann jeder seinen Beitragleisten, die globaleErwärmung zu begrenzen.

Trinkwasser in jeder Menge und in bester Qualität ist für uns eine kaum beachtete Selbstverständlichkeit. Nicht so in den Dürregebieten Afrikas und Asiens wo die Menschen kaum das Wasser zum Überleben

zusammenkratzen können.

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Waldbrände in Mitteleu-ropa sind nur seltenNaturereignisse. Nurzwischen drei und zehnProzent werden vonBlitzschlägen verur-sacht. Solche natürlichenWaldbrände verringerndie Menge an brennbaremTotholz und verhinderndadurch selbst ihre allzuhäufige Wiederkehr.Über 90 Prozent derWaldbrände sind aufmenschliches Tun oderFehlverhalten zurückzu-führen. Die Brandursachen rei-chen von der nachlässigweggeworfenen Zigaretteüber Selbstentzündung(zum Beispiel alte Muni-tion aus den Weltkrie-gen), das unvorsichtigeAbstellen von Fahrzeu-gen über brennbaremUntergrund bis zur Fahr-lässigkeit im Umgangmit offenem Feuer undzur Brandstiftung. Wobeiletztere vor allem in Süd-europa die häufigsteWaldbrandursache ist!So gewaltige Waldbrän-de wie sie zum Beispielin Portugal, Italien oderGriechenland vorkom-men, sind bei unsererWaldzusammensetzungund unseren klimati-schen Verhältnissenkaum vorstellbar. Jedochkann es bei längeren Tro-ckenperioden auch inÖsterreich leicht zu

Wald- und Flurbrändenkommen. Diese könnenunter besonderen Voraus-setzungen wie z.B. imalpinen Gelände durchauskatastrophale Ausmaßeannehmen.

Auswirkungen von Waldbränden

Neben den Brandschädenan der Vegetation, kön-nen Waldbrände auchSiedlungen oder Ver-kehrswege zerstören. Inseltenen Fällen werdenMenschen durch die Feu-ersbrunst eingeschlossenund getötet. Die Gesund-heit des Menschen istaber vor allem durch dieenorme Rauch- undAschebelastung gefährdet.Die Emissionen vonWaldbränden beeinflussenaußerdem die klimawirk-samen Eigenschaften derAtmosphäre.

Bei einem Waldbrandwird hauptsächlich Koh-lendioxid (CO2) undKohlenmonoxid (CO)freigesetzt. Dies fördertdie Ozonbildung in deruntersten Schicht derAtmosphäre und führt so zu smogähnlichenZuständen. Auch Asche-und Rauchpartikel habenklimatische Konsequen-zen, welche zu einemerhöhten Angebot anKondensationskernen fürdie Wolkenbildung füh-ren. Das heißt, es bildensich mehr kleinere Was-sertröpfchen statt wenigegrößere. Diese kleinenWassertröpfchen sind soleicht, dass sie in derSchwebe bleiben; es bil-det sich vermehrt Dunst,die Niederschlagswahr-scheinlichkeit sinkt.Zudem hat die Dunstbil-dung wegen der größerenRückstrahlung des Son-

nenlichts einen Abküh-lungseffekt der Erde zurFolge.Eine Folgeerscheinungvon Waldbränden könnenRutschungen sein. Durchden Brand vernichteteVegetation kann zu insta-bileren Hängen führen,was bei Starkregen dieRutschungsgefahr erhöht.

Tipps zum Vermeidenvon Waldbränden

�Beachten Sie behördliche Verbote!

�Kein offenes Feuer im Wald und in Waldnähe!

�Nicht rauchen im Wald!�Keine Zigarettenresteaus dem Auto werfen!

�Zufahrtswege zumWald freihalten! Im Falle eines Waldbrandes mussdie Feuerwehr zufahren können!

WALD- UND FLÄCHENBRÄNDE

Waldbrände haben zu über 90 Prozent nicht natürliche Ursachen. Durch Brandro-dung, Brandstiftung und Unachtsamkeit werden die meisten Brände verursacht.

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�Kraftfahrzeuge nichtauf ausgetrocknetemWaldboden oder Grasabstellen! Heiße Auspuffanlagenoder Katalysatorenvon Land- und Forst-maschinen sowie vonabgestellten Autosund Motorrädern sindoft unterschätzteUrsache von Wiesen-oder Waldbränden.

�Keine Glasflaschenoder Glasscherben imWald wegwerfen, siekönnen Sonnenstrahlenbündeln und so Lauboder Gras entzünden.

Was tun, wenn’s imWald brennt?

Wer einen Brandherd imWald entdeckt, musszuerst prüfen, kann ichden Brandherd ohnemich selbst zu gefährdensofort löschen oder mussich die Flucht ergreifen.

1. Flucht

Ist eine ungefährlicheBrandbekämpfung nichtmöglich, bringen Siesich, gegen den Windgehend, in Sicherheit undalarmieren Sie so rasch alsmöglich die Feuerwehr.Ein gesunder, erwachse-ner Mensch kann einemWaldbrand normaler-weise entkommen. BeiBodenbränden ist dieFeuerfront zudem nur einschmaler Saum, der zurRettung durchaus über-quert werden kann, da

die dahinter liegende Fläche nicht mehr brennt.Dennoch ist Vorsichtgeboten. Die Geräusch-kulisse eines Vollfeuers,die Rauchentwicklung,sowie Schadstoffe undFlugfeuer können zurDesorientierung, zurgesundheitlichen Beein-trächtigung und zum Einschließen führen.

2. Entstehungsbrand-bekämpfung

Das Bekämpfen einesEntstehungsbrandes mussmit allen zur Verfügungstehenden Mittel erfolgen.Da Wasser in den meis-ten Fällen nicht zur Ver-fügung steht, könnten dienachfolgen aufgeführtenHilfsmittel eingesetztwerden:�Austreten von kleinenBrandstellen.

�Auskehren oder Aus-schlagen mit Ästen. Dazu nimmt man etwa 1,5 Meter langeZweige und „kehrt“die Flammen mitgleichmäßigen, nichtzu schnellen Streich-bewegungen in Rich-tung zum Feuer aus. Wer in das Feuerschlägt, riskiert Funkenflug und fachtdas Feuer durch dieerhöhte Luftzufuhreher noch an.

�Abdecken der Brandstelle mit Sand,Kies oder Erdreich.

�Löschen mit Feuerlöschern.

Die effektivste Methode der Waldbrandbekämpfung istder Einsatz von Löschflugzeugen und -hubschraubern.Dieser ist jedoch auch äußerst riskant, da die Pilotendicht über dem Feuer fliegen müssen und durch die

Hitzeentwicklung starke Aufwinde herrschen.

Rasche Alarmierung

In jedem Fall eines Bran-des die Feuerwehr (Not-ruf 122 oder Euronotruf112) so schnell wie mög-lich alarmieren, auchwenn es so aussieht alsob das Feuer schongelöscht ist. Ein schein-bar erloschenes Feuermuss weiter beobachtetwerden, denn es kannvorkommen, dass Glut-nester erhalten bleibenund der Wind das Feuerneuerlich entfacht.

Was muss ich melden?

Wo?Die erste und wichtigsteAngabe ist der Ort, desWaldbrandes. Wenn man die Örtlich-keit nicht genau kennt,sollte man sich Merkmaleeinprägen (großer Ein-

zelbaum, Waldwiese,Gewässer o.ä.), die sichin der Nähe des Brandor-tes befinden. Wie?Wie sah der Waldbrand beider Entdeckung aus:Boden- oder Vollfeuer? Was?Was für ein Waldbestandist betroffen? Herrschtstarker Wind? Sind Men-schen in Gefahr? Oder besteht Gefahr fürSachwerte (Häuser, Ein-richtungen) in nächsterUmgebung? Wer?Wichtig ist auch der Ortvon dem man sich meldet,dies kann den Einsatz-kräften bei der Orientie-rung helfen. Außerdemkann die Feuerwehr denMeldenden hier abholen,um von ihm möglichstschnell zur Brandstellegeführt zu werden.

NÖ. Zivi lschutzverband,3430 Tulln, Langenlebarner Straße 106Telefon: 02272/61820Fax: 02272/61820-13E-Mail: [email protected]

www.sicherheitsinformationszentrum.at

www.noezsv.at

Das Sicherheits- Informations-Zentrum in der Gemeinde -

Informationsdrehscheibe und Serviceeinrichtung für jeden Bürger