S chweizerische Ärztezeitung - saez.ch · INHAL T. FMH. Editorial 1637 Braucht es im Zeitalter der...

32
Schweizerische Ärztezeitung Bollettino dei medici svizzeri Bulletin des médecins suisses Offizielles Organ der FMH und der FMH Services www.saez.ch Organe officiel de la FMH et de FMH Services www.bullmed.ch Bollettino ufficiale della FMH e del FMH Services Editorial 1637 Braucht es im Zeitalter der Social Media eine Anpassung der Standesregeln der FMH? Schweizerische Gesellschaft für Pädiatrie / akj 1640 Übergewichtige Kinder können jetzt umfassend behandelt werden Tribüne 1658 Eine vergleichende Analyse der Basisfallwerte in der Schweiz und in Deutschland Begegnung mit Jean-Charles Estoppey 1669 «Wir wollen auch zu uns selber schauen können» «Zu guter Letzt» von Eberhard Wolff 1674 Über Salben – oder den Eigenwert der Darreichungsform des Medikaments 44 29.10. 2014

Transcript of S chweizerische Ärztezeitung - saez.ch · INHAL T. FMH. Editorial 1637 Braucht es im Zeitalter der...

Page 1: S chweizerische Ärztezeitung - saez.ch · INHAL T. FMH. Editorial 1637 Braucht es im Zeitalter der Social Media eine Anpassung der Standesregeln der FMH? Urs Stoffel Zentralvorstand

Schweizerische Ärztezeitung

Bollettino dei medici svizzeri

Bulletin des médecins suisses

Offizielles Organ der FMH und der FMH Services www.saez.ch Organe officiel de la FMH et de FMH Services www.bullmed.ch Bollettino ufficiale della FMH e del FMH Services

Editorial 1637

Braucht es im Zeitalter der Social Media eine Anpassung der Standesregeln der FMH?

Schweizerische Gesellschaf t für Pädiatrie / akj 1640

Übergewichtige Kinder können jetzt umfassend behandelt werden

Tribüne 1658

Eine vergleichende Analyse der Basisfallwerte in der Schweiz und in Deutschland

Begegnung mit Jean-Charles Estoppey 1669

«Wir wollen auch zu uns selber schauen können»

«Zu guter Letzt» von Eberhard Wolf f 1674

Über Salben – oder den Eigenwert der Darreichungsform des Medikaments

4429.10. 2014

Page 2: S chweizerische Ärztezeitung - saez.ch · INHAL T. FMH. Editorial 1637 Braucht es im Zeitalter der Social Media eine Anpassung der Standesregeln der FMH? Urs Stoffel Zentralvorstand

INHALT

FMH

Editorial1637 Braucht es im Zeitalter der Social Media

eine Anpassung der Standesregeln der FMH?

Urs Stoffel

Zentralvorstand1639 Nachrichten aus dem Zentralvorstand

Organisationen der Ärzteschaft

SGP/akj1640 Übergewichtige Kinder können jetzt

umfassend behandelt werden Dagmar l’Allemand, Nathalie Farpour-

Lambert, Bettina Isenschmid, Josef Laimbacher

Erster Ansprechpartner für übergewichtige Kinder und

ihre Familien ist meist der Haus- oder Kinderarzt. Eine

neue Leistungsverordnung sieht vor, dass er nach kurzer

Weiterbildung diese Kinder umfassend betreuen und mit

den Kassen abrechnen kann.

Briefe / Mitteilungen

1642 Briefe an die SÄZ

1643 Facharztprüfungen / Mitteilungen

FMH Services

1644 Seminare / Séminaires 2014

1648 Zahlungseingang pünktlich

1649 Krankenkassen-Rahmenverträge für Ärzte

1650 Stellen und Praxen

Tribüne

SwissDRG1658 Eine vergleichende Analyse der Basisfall-

werte in der Schweiz und in Deutschland Robert Kopf, Agnes Genewein, Lukas Erb,

Conrad E. Müller In Deutschland gibt es bundesländerspezifische Basis-

fallwerte, in der Schweiz existieren keine einheitlichen

Baserates. Die Autoren zeigen, dass bei einem Vergleich

der Basisfallwerte beider Länder vielfältige Unterschiede

berücksichtigt werden müssen. Dann zeigt sich: Die

Werte liegen enger beieinander als es zunächst scheint.

eHealth1663 Der klassische Austrittsbericht ist

nicht e-Health-tauglich Heinz Bhend Der Titel benennt das Problem. Was tun? Nötig sei eine

«MAI-Revolution», meint der Autor: Modulare Austritts-

Informationen (MAI) anstelle des Austrittsberichtes. Alle

Informationen, die beim Austritt des Patienten nicht

mehr verändert werden, sollen dabei unverzüglich zur

Verfügung stehen.

Standpunkt1665 Spiritualität in der Cura sui,

im interdisziplinären Team und in der Arzt-Patienten-Beziehung

Helen Hochreutener Eine Betrachtung über Spiritualität als Ressource im

Team und in der medizinischen Forschung und Lehre.

1668 Spectrum

Horizonte

Begegnung mit …1669 «Wir wollen auch zu uns selber schauen

können» Daniel Lüthi Eher ungewöhnlich: ein Treffen mit einem Arzt nicht in

seiner Praxis, sondern in seinem Weinkeller. Dort sprach

Daniel Lüthi mit Jean-Charles Estoppey, 60 % Arzt und

40 % Winzer im Lavaux-Gebiet. Eine interessante Frage

lautete: «Wie schätzen Sie die Volkskrankheit Alkoholis-

mus ein?»

Aleutie/Dreamstime.com

Page 3: S chweizerische Ärztezeitung - saez.ch · INHAL T. FMH. Editorial 1637 Braucht es im Zeitalter der Social Media eine Anpassung der Standesregeln der FMH? Urs Stoffel Zentralvorstand

INHALT

Horizonte

Buchbesprechungen1673 Herbsttalente Erhard Taverna Zwei Bücher von Ärzten, empfohlen für einen gemüt-

lichen Leseabend, während es draussen wieder früher

dunkel wird und unaufhaltsam das Herbstlaub zu Boden

fällt.

Zu guter Letzt

1674 Über Salben – oder den Eigenwert der Darreichungsform des Medikaments

Eberhard Wolff Das kann nur eine

Salbe: Balsam für die

Seele sein. Pillen sind

hier chancenlos. Doch

jede Verabreichungs-

form von Medikamen-

ten hat ihren eigenen

Charakter, ihre eigene

Sinnlichkeit, ihre ei-

gene Symbolik, ihren

eigenen Wert.

Strasmann

RedaktionDr. med. et lic. phil. Bruno Kesseli(Chefredaktor)Dr. med. Werner BauerProf. Dr. med. Samia HurstDr. med. Jean MartinAnna Sax, lic. oec. publ., MHADr. med. Jürg Schlup (FMH)Prof. Dr. med. Hans StalderDr. med. Erhard Tavernalic. phil. Jacqueline Wettstein (FMH)

Redaktion EthikPD Dr. theol. Christina Aus der AuProf. Dr. med. Lazare BenaroyoDr. phil., dipl. biol. Rouven Porz

Redaktion MedizingeschichteProf. Dr. med. et lic. phil. Iris RitzmannPD Dr. rer. soc. Eberhard Wolff

Redaktion ÖkonomieAnna Sax, lic. oec. publ., MHA

Redaktion RechtFürsprecher Hanspeter Kuhn (FMH)

Managing EditorAnnette Eichholtz M.A.

RedaktionssekretariatElisa Jaun

Redaktion und VerlagEMH Schweizerischer Ärzteverlag AGFarnsburgerstrasse 8, 4132 MuttenzTel. 061 467 85 55, Fax 061 467 85 56E-Mail: [email protected]: www.saez.ch, www.emh.ch

HerausgeberFMH, Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte, Elfenstrasse 18, Postfach 300, 3000 Bern 15Tel. 031 359 11 11, Fax 031 359 11 12E-Mail: [email protected]: www.fmh.ch

HerstellungSchwabe AG, Muttenz

Marketing EMHDr. Karin WürzLeiterin Marketing und KommunikationTel. 061 467 85 49, Fax 061 467 85 56E-Mail: [email protected]

InserateWerbungDr. Karin Würz Leitung AnzeigenverkaufTel. 061 467 85 49, Fax 061 467 85 56E-Mail: [email protected]

«Stellenmarkt/Immobilien/Diverses»Matteo Domeniconi, Inserateannahme StellenmarktTel. 061 467 85 55, Fax 061 467 85 56E-Mail: [email protected]

«Stellenvermittlung»FMH Consulting ServicesStellenvermittlungPostfach 246, 6208 OberkirchTel. 041 925 00 77, Fax 041 921 05 86E-Mail: [email protected]: www.fmhjob.ch

AbonnementeFMH-MitgliederFMH Verbindung der SchweizerÄrztinnen und ÄrzteElfenstrasse 18, 3000 Bern 15Tel. 031 359 11 11, Fax 031 359 11 12

EMH AbonnementeEMH Schweizerischer Ärzteverlag AGAbonnemente, Postfach, 4010 BaselTel. 061 467 85 75, Fax 061 467 85 76E-Mail: [email protected]

Jahresabonnement: CHF 320.–,zuzüglich Porto

© 2014 by EMH SchweizerischerÄrzteverlag AG, Basel. Alle Rechte vor-behalten. Nachdruck, elektronischeWiedergabe und Übersetzung, auchauszugsweise, nur mit schriftlicherGenehmigung des Verlages gestattet.

Erscheint jeden Mittwoch

ISSN 0036-7486

ISSN 1424-4004 (Elektronische Ausg.)

Titelbild: Pp76/Dreamstime.com

I M P R E S S U M

Delegierte der FachgesellschaftenAllergologie und Immunologie:Prof. Dr. A. BircherAllgemeinmedizin: Dr. B. KisslingAnästhesiologie und Reanimation:Prof. T. ErbAngiologie: Prof. B. Amann-VestiArbeitsmedizin: Dr. C. PletscherChirurgie: Prof. Dr. L. BühlerDermatologie und Venerologie:PD Dr. S. LautenschlagerEndokrinologie und Diabetologie:Prof. Dr. G. A. Spinas Gastroenterologie: PD Dr. C. MottetGeriatrie: Dr. M. ConzelmannGynäkologie und Geburtshilfe:Prof. Dr. Dr. h. c. mult. W. Holzgreve

Hämatologie: Dr. M. ZoppiHandchirurgie: PD Dr. L. NagyInfektologie: Prof. Dr. W. ZimmerliInnere Medizin: Dr. W. BauerIntensivmedizin: Dr. C. JenniKardiologie: Prof. Dr. C. SeilerKiefer- und Gesichtschirurgie:Prof. Dr. H.-F. ZeilhoferKinder- und Jugendpsychiatrie: Dr. R. HotzKinderchirurgie: Dr. M. BittelMedizinische Genetik: Dr. D. NiedristNeonatologie: Prof. Dr. H.-U. BucherNeurochirurgie: Prof. Dr. H. LandoltNeurologie: Prof. Dr. H. MattleNeuropädiatrie: Prof. Dr. J. LütschgNeuroradiologie: Prof. Dr. W. Wichmann

Nuklearmedizin: Prof. Dr. J. MüllerOnkologie: Prof. Dr. B. PestalozziOphthalmologie: Dr. A. FranceschettiORL, Hals- und Gesichtschirurgie:Prof. Dr. J.-P. GuyotOrthopädie: PD Dr. M. ZumsteinPädiatrie: Dr. R. Tabin Pathologie: Prof. Dr. G. CathomasPharmakologie und Toxikologie:Dr. M. Kondo-OestreicherPharmazeutische Medizin: Dr. P. KleistPhysikalische Medizin und Rehabilitation:Dr. M. WeberPlast.-Rekonstrukt. u. Ästhetische Chirurgie:PD Dr. T. FischerPneumologie: Prof. Dr. T. Geiser

Prävention und Gesundheitswesen:Dr. C. JunkerPsychiatrie und Psychotherapie:Dr. G. EbnerRadiologie: Prof. Dr. B. MarincekRadioonkologie: PD Dr. Damien WeberRechtsmedizin: Prof. T. KrompecherRheumatologie: Prof. Dr. M. SeitzThorax-, Herz- und Gefässchirurgie:Prof. Dr. T. CarrelTropen- und Reisemedizin: PD Dr. C. Hatz

RedaktionDr. med. et lic. phil. Bruno Kesseli(Chefredaktor)Dr. med. Werner BauerProf. Dr. med. Samia HurstDr. med. Jean MartinAnna Sax, lic. oec. publ., MHADr. med. Jürg Schlup (FMH)Prof. Dr. med. Hans StalderDr. med. Erhard Tavernalic. phil. Jacqueline Wettstein (FMH)

Redaktion EthikPD Dr. theol. Christina Aus der AuProf. Dr. med. Lazare BenaroyoDr. phil., dipl. biol. Rouven Porz

Redaktion MedizingeschichteProf. Dr. med. et lic. phil. Iris RitzmannPD Dr. rer. soc. Eberhard Wolff

Redaktion ÖkonomieAnna Sax, lic. oec. publ., MHA

Redaktion RechtFürsprecher Hanspeter Kuhn (FMH)

Managing EditorAnnette Eichholtz M.A.

RedaktionssekretariatElisa Jaun

Redaktion und VerlagEMH Schweizerischer Ärzteverlag AGFarnsburgerstrasse 8, 4132 MuttenzTel. 061 467 85 55, Fax 061 467 85 56E-Mail: [email protected]: www.saez.ch, www.emh.ch

HerausgeberFMH, Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte, Elfenstrasse 18, Postfach 300, 3000 Bern 15Tel. 031 359 11 11, Fax 031 359 11 12E-Mail: [email protected]: www.fmh.ch

HerstellungSchwabe AG, Muttenz

Marketing EMHDr. Karin WürzLeiterin Marketing und KommunikationTel. 061 467 85 49, Fax 061 467 85 56E-Mail: [email protected]

InserateWerbungDr. Karin Würz Leitung AnzeigenverkaufTel. 061 467 85 49, Fax 061 467 85 56E-Mail: [email protected]

«Stellenmarkt/Immobilien/Diverses»Matteo Domeniconi, Inserateannahme StellenmarktTel. 061 467 85 55, Fax 061 467 85 56E-Mail: [email protected]

«Stellenvermittlung»FMH Consulting ServicesStellenvermittlungPostfach 246, 6208 OberkirchTel. 041 925 00 77, Fax 041 921 05 86E-Mail: [email protected]: www.fmhjob.ch

AbonnementeFMH-MitgliederFMH Verbindung der SchweizerÄrztinnen und ÄrzteElfenstrasse 18, 3000 Bern 15Tel. 031 359 11 11, Fax 031 359 11 12

EMH AbonnementeEMH Schweizerischer Ärzteverlag AGAbonnemente, Postfach, 4010 BaselTel. 061 467 85 75, Fax 061 467 85 76E-Mail: [email protected]

Jahresabonnement: CHF 320.–,zuzüglich Porto

© 2014 by EMH SchweizerischerÄrzteverlag AG, Basel. Alle Rechte vor-behalten. Nachdruck, elektronischeWiedergabe und Übersetzung, auchauszugsweise, nur mit schriftlicherGenehmigung des Verlages gestattet.

Erscheint jeden Mittwoch

ISSN 0036-7486

ISSN 1424-4004 (Elektronische Ausg.)

Titelbild: Graphixparanoid/Dreamstime.com

I M P R E S S U M

Page 4: S chweizerische Ärztezeitung - saez.ch · INHAL T. FMH. Editorial 1637 Braucht es im Zeitalter der Social Media eine Anpassung der Standesregeln der FMH? Urs Stoffel Zentralvorstand

E d i t o r i a l F M H

1637Schweizerische Ärztezeitung | Bulletin des médecins suisses | Bollettino dei medici svizzeri | 2014;95: 44

Verschiedene Ereignisse ha­ben in letzter Zeit vermehrt zu Diskussionen – auch in den Medien – über das Verhal­ten von Ärztinnen und Ärzten im Internet und in Social Media geführt. Nach diesen standeswidrigen Auftritten, welche die Würde und die Inte grität von Patienten ver­letzt haben, wurde von ver­schiedener Seite gefordert,

dass die ärztlichen Standesregeln diesen neuen Kommuni­kationsmedien angepasst werden müssen.

Die FMH ist aber klar der Meinung, dass es keine Ände­rung der Standesordnung braucht – im Prinzip gelten die Verhaltensregeln für Ärztinnen und Ärzte im Internet und in Social Media gleichermassen wie sonst auch. Technologische Fortschritte wie beispielsweise die Einführung des Telefons oder des Fax erforderten bisher auch keine Anpassungen der Standesordnungen. Eine Schwierigkeit oder Unsicherheit be­steht aber zweifellos darin, die bewährten geltenden Regeln in einem neuen technologischen Umfeld auch richtig zu interpretieren und anzuwenden. Dies zeigen auch wissen­schaftliche Publikationen zum Thema «Professionalism in the Digital Age».

Die Social Media sind eine Tatsache und werden in der Zukunft noch weiter an Bedeutung zunehmen. Die positi­ven Aspekte wie Förderung von Prävention und Informa­tion über Krankheiten und Gesundheitsverhalten führen zu einer Verstärkung der Autonomie der Patientinnen und Patienten ( patient empowerment). Umso wichtiger ist es, die Ärztinnen und Ärzte bei der Umsetzung der Standes­

regeln in der digitalen Welt und im Speziellen mit Social Media zu unterstützen.

Die FMH Arbeitsgruppe «eHealth» empfiehlt deshalb eine Helvetisierung, d.h. eine Anpassung der Empfehlungen der australischen und neuseeländischen Ärztegesellschaften zum Thema Umgang mit den Social Media («Social Media and the Medical Profession. A guide to online professionalism for me­dical practitioners and medical students») an die schweizeri­schen Gegebenheiten. Die Arbeitsgruppe betonte vor allem die Bedeutung der praktischen Beispiele: Erst diese helfen, die Regeln im neuen Umfeld zu interpretieren und sich der Risiken bestimmter Verhaltensweisen bewusst zu werden, wie zum Beispiel auf Facebook «Freund» eines Patienten zu werden.

2012 wurden nun auch von der deutschen Bundesärzte­kammer Empfehlungen publiziert («Ärzte in Sozialen Medien, Empfehlungen der Bundesärztekammer für Ärzte und Medizin studenten zur Nutzung sozialer Medien»). Die Bundesärztekammer schreibt in ihren Empfehlungen: «Die Empfehlungen sollen Ärzte und Medizinstudenten bei der Nutzung sozialer Medien dabei unterstützen, die hohen beruf ichen und ethischen Standards der Ärzteschaft einzu­halten und so das Vertrauen und Ansehen, das der Ärzte­schaft entgegen gebracht wird, zu erhalten. Sie sollen außer­dem einen Rahmen erstellen, der bei der Nutzung sozialer Medien die spezifischen Interessen von Ärzten, Medizin­studenten und auch Patienten schützt.»

An seiner Sitzung im August 2014 hat nun deshalb der ZV das Departement eHealth damit beauftragt, diese Helvetisie­rung der Empfehlungen der australischen/neuseeländischen Ärztegesellschaften und der deutschen Bundesärztekammer umzusetzen. Bis die FMH eigene Empfehlungen publiziert, wird sie auf ihrer Webseite auf die genannten Empfehlungen der ausländischen Ärztegesellschaften verweisen.

Es braucht also keine Anpassung der Standesordnung der FMH, aber Empfehlungen sind hilfreich, damit die Standes­regeln im Zusammenhang mit den digitalen Medien und im Speziellen im Umgang mit den Social Media eingehalten werden können.

Dr. med. Urs Stoffel, Departementsverantwortlicher eHealth – Sicherheitsinfrastruktur und Datenerhebung

Braucht es im Zeitalter der Social Media eine Anpassung der Standesregeln der FMH?

Eine Änderung der FMH-Standesordnung ist nicht nötig, aber Empfehlungen sind hilfreich, damit die Standesregeln im Umgang mit Social Media eingehalten werden.

Die Empfehlungen ausländischer Ärztegesell-schaften sollen helvetisiert, das heisst an die schweizerischen Gegebenheiten angepasst werden.

Page 5: S chweizerische Ärztezeitung - saez.ch · INHAL T. FMH. Editorial 1637 Braucht es im Zeitalter der Social Media eine Anpassung der Standesregeln der FMH? Urs Stoffel Zentralvorstand

1639

Z e n t r a l vo r s t a n d F M H

Schweizerische Ärztezeitung | Bulletin des médecins suisses | Bollettino dei medici svizzeri | 2014;95: 44

Sitzung vom 28. August 2014

Nachrichten aus dem Zentralvorstand

Choosing Wisely – Guidelines und Choosing-Wisely-Listen können einen wesentlichen Beitrag für die Pati-entensicherheit leisten und haben im ärztlichen Alltag eine unterstützende Rolle. Gemeinsam mit der SAMW will die SAQM nach einer Bestandesaufnahme eine Broschüre zum Thema «Guidelines and Choosing wi-sely: to do’s and not to do’s» erarbeiten, um sie voraus-sichtlich im kommenden Herbst den Fachgesellschaf-ten, Netzwerken und Spitälern zur Verfügung zu stel-len. Diese sind auch eingeladen, am vorgängig geplanten Workshop teilzunehmen, in welchem die Thematik vertieft werden soll.

Inventarerhebung Demographie und Versorgungs-forschung 2014 – Unterschiedliche Organisationen veröffentlichen Zahlen zur Ärzteschaft und entspre-chend unterschiedlich sind Grundlagen und Interpre-tation. Um in der Standespolitik schnell reagieren zu können, ist es daher wichtig zu wissen, welche Organi-sation sich mit welchen Datenerhebungen bereits be-schäftigt. Der Zentralvorstand (ZV) ist daher einver-standen, eine Inventarerhebung bei den Ärzteorganisa-tionen zu den bestehenden Erhebungen und Daten durchzuführen.

Kompendiumsnachfolge – Immer wieder äusserten FMH-Mitglieder den Bedarf, das «alte» Arzneimittel-Kompendium zumindest mit einer «kleinen» Nach-folge-Ausgabe (Brevier) in gedruckter Form weiterzu-führen. Ein erster gemeinsam mit dem Schwabe-Verlag und documed erarbeiteter Vorschlag sieht zwei Bände im Kitteltaschenformat und auf Bibeldruckpapier vor: den «medkalender»-Teil, welcher nach Indikationen sortiert ist, und die Medikamentenliste, welche inhalt-lich dem früheren Arzneimittelbrevier entspricht. Der ZV beschliesst, nur eine fremdfinanzierte Printversion zu unterstützen.

Empfehlungen zu Social Media – Die FMH-Arbeits-gruppe eHealth schlägt vor, die Empfehlungen der aus-tralischen und neuseeländischen Ärztegesellschaften zum Umgang von Ärztinnen und Ärzten mit Social Media zu «helvetisieren», das heisst, an die schweizeri-schen Gegebenheiten anzupassen. Insbesondere deren Beispiele sind hier hilfreich angesichts der Schwierig-keit, die bewährten Regeln der Standesordnung im neuen technologischen Umfeld richtig zu interpretie-ren. Bis eigene «helvetisierte» Empfehlungen ausgear-beitet werden, soll auf der FMH-Website auf die Emp-fehlungen ausländischer Ärztegesellschaften verwie-sen werden.

Psychologieberufegesetz – Am 8. Juli informierte das BAG im Rahmen der Verordnung zum Psychologie-

berufegesetz die Stakeholder über seine Vorstellungen bezüglich des Modellwechsels von der delegierten Psy-chotherapie hin zu einem Anordnungsmodell. Die FMH weist diese Vorschläge zurück und befürwortet stattdessen ein gegenüber der Aufsichtsbehörde und den Versicherern transparentes Fortbildungsmodell. Ausserdem werden qualitätssichernde Massnahmen, ein fallbezogener Informationsaustausch zwischen Zu-weiser und Psychotherapeuten und eine Kompetenz für die Psychotherapeuten zur Bestimmung von Dia-gnose sowie Dauer und Art der Behandlung gefordert.

Erhebung zu den Unternehmensmodellen – Für eine Bachelor-Arbeit an der Berner Fachhochschule wurde eine Erhebung zu den Unternehmensmodellen im Schweizer Ärztemarkt durchgeführt. Die Deutsch-schweiz und die Romandie unterscheiden sich deut-lich beispielsweise in Bezug auf die gesetzlichen Grundlagen für moderne Modelle wie Aktiengesell-schaft und Gesundheitszentren. Letztere könnten an-gesichts der zunehmenden Umwandlung von Einzel- zu Gruppenpraxen zu einem verminderten Pro-Kopf-Bedarf an Ärztinnen und Ärzten beitragen, da sie eine erleichterte Integration von anderen Gesundheitsberu-fen erlauben. Das Thema wird im Rahmen der Arbeits-gruppe Praxismodelle weitergeführt und -bearbeitet.

Zulassungssteuerung – Die grosse Mehrheit der Ärzte-schaft lehnt die bundesrätliche Vorlage zur Einführung einer unbefristeten Zulassungssteuerung ab. Für den Fall, dass diese trotz der grundsätzlichen Ablehnung eingeführt werden sollte, fordert die FMH in ihrer Stel-lungnahme die Berücksichtigung von nationalen Qua-litätskriterien. Zum einen sollen Ärztinnen und Ärzte, welche mindestens drei Jahre an einer anerkannten Weiterbildungsstätte gearbeitet haben, zugelassen sein. Zum anderen sollen sie eine standardisierte Sprachprü-fung in einer Landessprache absolvieren müssen. Wei-ter wird die Möglichkeit der Tarifsenkung abgelehnt. Der ZV stimmt dem Stellungnahme-Entwurf zuhan-den der DV einstimmig zu.

Gleichbehandlung betreffend Werbung – Die Kon-trolle der zunehmenden Spitalwerbung ist nicht über das ärztliche Standesrecht möglich, denn sie fällt allein in die Zuständigkeit der Kantone. Deswegen schlägt die von der Delegiertenversammlung eingesetzte Arbeits-gruppe vor, sich auf die Gleichbehandlung der Wer-bung von Ärzten und anderen Akteuren wie Spitäler und Versicherer in der Region zu konzentrieren. Dieses Prinzip der Gleichbehandlung soll mit dem neuen Arti-kel 22bis in der FMH-Standesordnung verankert wer-den. Der ZV beschliesst, der Ärztekammer diese Ergän-zung der Standesordnung zu beantragen.

Page 6: S chweizerische Ärztezeitung - saez.ch · INHAL T. FMH. Editorial 1637 Braucht es im Zeitalter der Social Media eine Anpassung der Standesregeln der FMH? Urs Stoffel Zentralvorstand

1640

S G P / a k j O R G A N I S AT I O N E N D E R Ä R Z T E S C H A F T

Schweizerische Ärztezeitung | Bulletin des médecins suisses | Bollettino dei medici svizzeri | 2014;95: 44

Das Schweizer Modell

Übergewichtige Kinder können jetzt umfassend behandelt werden

Die Zahl der übergewichtigen und adipösen Kinder hat nicht abgenommen, gemäss neuer Resultate der ETH Zürich. Es gibt sogar Anhalt dafür, dass bei Schulkindern – und sicher nicht nur bei diesen! – die körperliche Aktivität und die metabolisch aktive Muskelmasse weiter abnehmen, was die Komorbi­dität erheblich steigert. Daher gewinnt die Umset­zung der neuesten Bewegungsempfehlungen zuneh­mend an Bedeutung (www.hepa.ch/internet/hepa/de/ home/dokumentation/grundlagendokumente.html).

Auch wenn in der Gesamtbevölkerung ein Trend zur Stabilisierung der Adipositas zu beobachten ist, so bleiben die Hochrisikogruppen schwer erreichbar, insbesondere Kinder– von übergewichtigen Eltern,– mit Migrationshintergrund,– aus Familien mit niedrigem sozioökonomischen

Status,– mit Raucher­Eltern,– mit psychischen Auffälligkeiten, insbesondere

Auf merksamkeitsdefizit­Hyperaktivitätsstörung (ADHS) [1]*.

Unbehandelt bleibt das Übergewicht ab dem Klein­kind­Alter bis ins Erwachsenenalter bestehen [1]! Der Hausarzt (Kinderarzt, Allgemeinmediziner) ist in der Regel der erste Ansprechpartner für übergewichtige Kinder und ihre Familien, doch nicht selten fehlen ihm Zeit und Fertigkeiten, die komplexe medizini­sche und psychosoziale Problematik des Übergewichts anzugehen.

Die neue Leistungsverordnung [2] ermöglicht es nun, auch Kinder wegen Adipositas umfassend ein­schliesslich Ernährungsberatung zu betreuen und diese abzurechnen, auch wenn noch keine messbare Komorbidität besteht. Die Kosten einer ambulanten multiprofessionell strukturierten Behandlung werden im individuellen Setting (MSIT) oder in der Gruppe (MGP) von den Krankenkassen übernommen, weil aus nationalen [3] und internationalen [4] Studien hervorgeht, dass eine Adipositas­Behandlung von Kin­dern wirksam und wirtschaftlich ist, wenn folgende Voraussetzungen erfüllt sind:– Die Indikation für eine Therapie bei Adipositas

(Taillenumfang bzw. BMI >Perzentile [P.] 97 oder >P.90 plus Komorbidität bzw. Taillen­/Grössen­Ratio >0.5) gegeben [5].

– Die Kinder werden von ihren Eltern unterstützt; ggf. benötigen die Eltern eine zusätzliche Behand­lung wegen des eigenen Übergewichts.

– Die Patienten sind zur Behandlung bereit, und Hindernisse konnten erkannt und überwunden werden (s. Motivations­Interview [6, 7])

– Der Arzt arbeitet mit einem Therapeuten­Team aus den Bereichen Psychologie, Ernährungsbera­tung, Bewegungstherapie u. a. zusammen,

– und alle Fachpersonen sind speziell für überge­wichtige Kinder und Jugendliche weitergebildet [4].

– Psychische und somatische Grund­ und Begleit­erkrankungen sind diagnostiziert und angemes­sen behandelt [8].

Folgendes Vorgehen wird empfohlen (Abb. 1), wobei genauere Inhalte anderenorts beschrieben [2, 3, 9] wurden:

Prävention: Für Kinder mit Übergewicht (BMI über P.90 und unter P.97) ohne Komorbidität stehen kantonale Aktionsprogramme zur Verfügung, z. B. für 1–5­Jährige Klemon über die Mütter­ und Väterbera­tung (www.klemon.ch oder http://gesundheitsfoer

Dagmar l’Allemand a, Nathalie Farpour-Lambert b, Bettina Isenschmid c, Josef Laimbacher a

a Ostschweizer Kinderspital, St. Gallen

b Département de médecine communautaire, de premier recours et des urgences, Hôpitaux Universitaires de Genève

c Fachverband Adipositas im Kindes­ und Jugendalter (akj)

* Die Literaturangaben finden sich unter www.saez.ch → Aktuelle Ausgabe oder → Archiv → 2014 → 44.

Korrespondenz: Prof. Dr. med. Dagmar l’AllemandPädiatrische Endokrinologie/Diabetologie Ostschweizer Kinderspital Claudiusstrasse 6 CH­9006 St. GallenTel. 071 243 14 67Fax 071 243 73 90

Zusammenfassung

Jeder Kinder- und Hausarzt sowie Schularzt kann

ab 1. 1. 2014 adipöse Kinder unter einem BMI von

30 kg/m2 umfassend betreuen: Neben ärztlichen

Konsultationen können Ernährungsberatungen und

Physiotherapie verordnet werden, auch ohne dass

Komorbiditäten vorliegen. Wenn nach 6 Monaten

keines der Therapieziele erreicht ist und Kind und

Familie motiviert sind, kann eine bis zu 1-jährige

Weiterbehandlung in einem multiprofessionellen

Team im Einzel- oder Gruppensetting unter Leitung

eines für Kinder-Adipositas spezialisierten Arztes er-

folgen. Die dafür erforderliche Anerkennung wird

durch eine 1-tägige Weiterbildung erlangt. Die Nach-

beobachtung beträgt 2–5 Jahre.

Page 7: S chweizerische Ärztezeitung - saez.ch · INHAL T. FMH. Editorial 1637 Braucht es im Zeitalter der Social Media eine Anpassung der Standesregeln der FMH? Urs Stoffel Zentralvorstand

S G P / a k j O R G A N I S AT I O N E N D E R Ä R Z T E S C H A F T

Schweizerische Ärztezeitung | Bulletin des médecins suisses | Bollettino dei medici svizzeri | 2014;95: 44 1641

derung.ch), oder ab 11 Jahren Ferien­Camps [10] u. a. (www.akj­ch.ch/kinder­jugendliche/angebote.html).– Stufe I der Therapie: Jeder Arzt kann bei o. g. Indikation 6 Monate lang

neben den eigenen Konsultationen die multipro­fessionelle Therapie individuell über TARMED abrechnen bzw. verordnen, mit max. 6 Ernäh­rungsberatungs­Verordnungen und max. 2­mal Physiotherapie­Diagnostik, mit dem Ziel, die körperliche Leistungsfähigkeit und Probleme des Bewegungsapparates zu erkennen, und als Grundlage für eigenverantwortliche Übungen bzw. Sportkurse des Patienten.

– Stufe II: Wenn nach 6 Monaten Behandlung der BMI

o. a. Parameter oder die psychische/somatische Komorbidität zunehmen, soll der Patient an ein multi professionelles Gruppenprogramm (MGP) oder einen für Kinder­Adipositas spezialisierten,

anerkannten Arzt überwiesen werden, der wie­derum in Zusammenarbeit mit spezialisierten Psychologen/Psychiatern, Physiotherapeuten, und Ernährungsberatern 3–6 Monate lang den 2. Schritt der MSIT verordnen kann. Wenn der BMI über P.99.5 liegt, kann die Therapiestufe II sofort begonnen werden.

– Stufe III: Bei fehlendem Erfolg von II.) ist in einem 3. Schritt

eine Wiederholung möglich.– Stufe IV: Die ärztliche Nachbehandlung erfolgt über

2–5 Jahre zur Rückfallprophylaxe, ggf. ergänzt durch Massnahmen der Prävention (s. o.).

Wesentlich ist es, Kinder, deren Übergewicht nicht be handelt werden kann, hinsichtlich Folgeerkrankun-gen wie Hypertonie, Dyslipidämie, nicht­alkohol­bedingter Steatohepatitis und (Prä­)Diabetes zu über­wachen und rechtzeitig medikamentös zu behandeln! Solche therapiebedürftigen Folgeerkrankungen fin­den sich bei 12–25 % der übergewichtigen Kinder, werden jedoch häufig übersehen und in weniger als 1 % den medizinischen Indikationen entsprechend kontrolliert und behandelt.

Die Schweizerische Gesellschaft für Pädiatrie (SGP) und der Fachverband Adipositas im Kindes­ und Jugendalter (akj) sind für die Zertifizierung der MGPs bzw. die Anerkennung der Ärzte für die multi­professionelle Einzeltherapie verantwortlich. Alle, die aktuell MGPs durchführen, sind auch für die multi­professionelle Einzeltherapie anerkannt [11]. Die für Schritt II–III der MSIT vorausgesetzte 1­tägige Weiter­bildung ist für die programmleitenden Ärzte obligat und empfohlen für das Team. Sie wird vom akj direkt (www.akj­ch.ch) oder anderen Organisationen (z. B. Contrepoids, minu fit) nach Prüfung durch akj und SGP angeboten. Das Procedere der Anerkennung für Therapeuten im Rahmen der Stufen II und III der MSIT wird auf der Webseite der SGP und des akj pub­liziert. Eine regelmässig aktualisierte Liste von zertifi­zierten Zentren für die Gruppentherapie und von für die MSIT anerkannten Kinder­Adipositas­Spezialisten ist auf der Webseite von SGP und akj. Vorgesehen sind auch MPA­Weiterbildungen zur Prävention von Über­gewicht und Essstörungen in der Praxis.

Es besteht seit 1. 1. 2014 zwar eine Pflicht für die Kostenübernahme von Gruppenprogrammen durch die Krankenkassen, aber der MGP­Tarifvertrag ist ab­gelaufen. Ob der alte Tarif von 4200 Franken pro Kind erstattet wird, muss rechtzeitig vor Planung eines MGP von den Programmanbietern geprüft werden! Die Verhandlungen für einen neuen Tarif, der in den angestrebten Gruppen mit 7–8 Kindern kosten­deckend ist, wurden mit den verschiedenen Kranken­kassen aufgenommen.

Abbildung 1

Stufenmodell der Behandlung des Übergewichts von Kindern und Jugendlichen in der Schweiz. Rote Schrift und (+): Voraussetzungen für weitere Therapieschritte; s. Text. Grüner Rahmen: seit 1/2014 mögliche Behandlungsformen; ≈: circa bzw. Anhaltswerte; MSIT: multiprofes­sionelle strukturierte individuelle Therapie; MGP: multiprofessionelle Gruppentherapie­ Programme; s. Text betr. MGPs.

Page 8: S chweizerische Ärztezeitung - saez.ch · INHAL T. FMH. Editorial 1637 Braucht es im Zeitalter der Social Media eine Anpassung der Standesregeln der FMH? Urs Stoffel Zentralvorstand

1642Schweizerische Ärztezeitung | Bulletin des médecins suisses | Bollettino dei medici svizzeri | 2014;95: 44

r e d a k t i o n . s a e z @ e m h . c h B R I E F E

Briefe an die SÄZ

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit In der Öffentlichkeit und im Parlament wird ja schon länger um diese These gestritten. Ab 1. Oktober 2014 wir nun bewusst ein anderer Ansatz angewendet.Unsere praktischen Kollegen erhalten für das Gespräch mit dem Patienten mehr Taxpunkte als wir Spezialisten. Damit kann ich leben. Wir sind ja nur das ausführende Organ, um die uns zugewiesenen Patienten zu operieren, und wir müssen nur die Operationen mit ihnen besprechen!Schwieriger fällt mir die Tatsache, dass wir im sogenannt technischen Teil – dieser umfasst die gesamte Infrastruktur in einem Praxis-Ope-rationssaal – 8,5 % weniger erhalten.Seit 10 Jahren ist der Tarif TARMED in Kraft – ohne eine Anpassung im technischen Teil. Anno dazumal wurde immer wieder hochge-halten, dass dies nun ein wirtschaftlich errech-neter Tarif sei.Der grosse Anteil dieser Infrastrukturabgeltung beinhaltet die Löhne der Angestellten. Sie ha-ben sicher richtig ihre jährliche Lohnerhö-hung erhalten.Es wird mich interessieren, was meine Ange-stellten meinen, wenn sie Ende Oktober 5 % weniger Lohn als ihre Kolleginnen bei den All-gemeinpraktiker/innen erhalten. Sie werden es wohl problemlos wegstecken, denn sie haben ja das Parlament und damit den Bundesrat Ber-set an der Urne gewählt.Eine pragmatische Lösung wäre doch die: Eine Erhöhung der Abgeltung für die ärztliche Leis-tung bei den allgemein praktischen Ärzten – diese Arbeit ist sicher nicht einfach. Und dann eine Absenkung der technischen Leistung wie bei den Spezialisten, denn diese hat ja schein-bar keinen Stellenwert.

Dr. med. Tony Pfyl, Baden

Antwort eines dummen Schweigers

Zum Leserbrief von Dr. Meyer [1] Sehr geehrter Herr Kollege Meyer,die offenbar ernstgemeinten Fragen am Schluss Ihres aufschlussreichen Leserbriefs als Ant-wort auf «Nature-Deficit Disorder» von Erhard Taverna [2] lauten: Warum dieses uneinfühl-bare Schweigen nicht zuletzt der ganzen Ärzte-schaft? Sind wir zu dumm zum Überleben? Ich will Ihnen als einer der dummen Schweiger gerne antworten: Anzahl Medizinerköpfe × mittlere (intellektuelle) Ansprüche pro solchen Kopf ist ungleich Ecopop-Initiative.Gerne will ich hoffen, Sie seien in Uitikon-Wald egg noch einigermassen verschont von der Massenzuwanderung und leisteten mit Ih-ren horrenden Steuerabgaben einen erkleckli-chen Beitrag an die 10 % unserer Entwicklungs-gelder zur Propagierung erfolgreicher Familien-planung in aller Welt. Selbstredend beanspruchen Sie keinerlei von Einwanderern in noch so niedrigen Chargen erbrachte Dienstleistungen. Kraft Ihres ethischen Berufs-verständnisses haben Sie in der von Ihnen praktizierten Spezialität hoffentlich keinen ernstzunehmenden Beitrag zu lebensverlän-gernden Massnahmen geleistet, da Ihnen be-kannt ist, dass der Mensch als solcher Umwelt-schädling Nummer 1 ist. Hoch oben über Zürich fristen Sie zweifellos am Waldrand ein sehr be-scheidenes Dasein und haben Musse genug, Ihre etwas dürftigen Aussagen mit genügend !!! (!!!) zu versehen. Wenn schon lassen Sie mir bitte Kollegen Ta-verna aus dem Spiel, dem ich an dieser Stelle einmal recht herzlich für seine bereichernden, hervorragenden Beiträge danken möchte.Mit eher (un)freundlichen Grüssen

Dr. med. Erich Vogt, Hausarzt a.D., Embrach

1 Meyer P. Wunschdenken-Dauerzustand. Schweiz Ärztezeitung. 2014;95(42): 1569.

2 Taverna E. Nature-Deficit Disorder. Schweiz Ärztezeitung. 2014;95(40): 1514.

Gegen Überbevölkerung und ihre massiven FolgenDie primäre Ursache allen Übels, wie Erderwär-mung*, Ressourcenverschwendung, Abholzung, Überfischung, Tierfabriken, Vermüllung von Land, Wasser und Luft u. a. m. ist die Überbevöl-kerung. Offenbar ist der Mensch aufgrund seiner gene-tischen Ausstattung nicht in der Lage, sich selbst zu beschränken, im Gegenteil! Ihm fehlt zudem ein potenter natürlicher Feind. Also gibt es 3 Optionen: 1) Verhütung2) Abtreibung (zzt. ca. 50 Mio./Jahr)3) KriegVon diesen drei Möglichkeiten ist die Verhütung wohl die vernünftigste, und dies, wenn möglich, abtreibungsfrei! Diese Mittel müssen weltweit einfach erreich-bar sein, günstig resp. gratis. Das deshalb, weil der Mensch ja absolut keinen Bock auf Verzicht und Entsagen hat, wohl aber auf den Orgasmus immer und überall. Also, am 30. November 2014: Ja zu Ecopop!

Dr. med. Klaus Müller, Thalwil

* Siehe dazu: David W.G. King, Gabrielle Walker. Ganz heiss: Die Herausforderungen des Klimawandels. Berlin Verlag; 2008.

Leserbriefe

Reichen Sie Ihre Leserbriefe rasch und bequem ein. Auf unserer neuen Homepage steht Ihnen dazu ein spezielles Eingabetool zur Ver-fügung. Damit kann Ihr Leserbrief rascher bearbeitet und publiziert werden – damit Ihre Meinung nicht untergeht. Alle Infos unter: www.saez.ch/autoren/leserbriefe-einreichen/

Page 9: S chweizerische Ärztezeitung - saez.ch · INHAL T. FMH. Editorial 1637 Braucht es im Zeitalter der Social Media eine Anpassung der Standesregeln der FMH? Urs Stoffel Zentralvorstand

1643Schweizerische Ärztezeitung | Bulletin des médecins suisses | Bollettino dei medici svizzeri | 2014;95: 44

M I T T E I LU N G E N

Mitteilungen

Schweizerische Gesellschaft für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie

Ehrenmitglieder

Die Mitgliederversammlung der Schweizeri­schen Gesellschaft für Plastische, Rekonstruk­tive und Ästhetische Chirurgie hat am 5. Sep­tember 2014 zu Ehrenmitgliedern ernannt:

Dr. med. Ulrich K. Kesselring, LausanneProf. Dr. med. Nicolas J. Lüscher, BaselDr. med. Jan Poëll, St. GallenProf. Dr. med. Viktor Meyer, Zürich/Herrliberg

Facharztprüfung

Facharztprüfung zur Erlangung des Facharzttitels Gastroenterologie

Teil A: European Board of Gastroenterology and Hepatology Knowledge Examination

Datum: 22. April 2015 Ort: an verschiedenen Orten der Schweiz (Genf, Zürich, evtl. Lausanne)

Teil B: Mündliche praktische Prüfung mit Falldiskussion

Datum: 7. Mai 2015 Ort: Hôpital Universitaire Genève

Anmeldefrist: 14. Januar 2015

Weitere Informationen finden Sie auf der Web­site des SIWF unter www.siwf.ch → Fach­gebiete → Facharzttitel und Schwerpunkte (Weiterbildung) → Gastroenterologie

Aktuelle Forumthemen Jetzt online mitdiskutieren auf www.saez.ch

Adrian Schmid, Leiter «eHealth Suisse», Koordinationsorgan Bund-Kantone

Der Umgang mit relevanten Informationen ist veraltetDem elektronischen Patientendossier gehört die Zukunft

Dr. dipl. pharm. Isabelle Arnet, Pharmaceutical Care Research Group, Universität Basel

Optimales Einhalten des TherapieplansWie lässt sich die Adhärenz konkret und sofort verbessern?

Page 10: S chweizerische Ärztezeitung - saez.ch · INHAL T. FMH. Editorial 1637 Braucht es im Zeitalter der Social Media eine Anpassung der Standesregeln der FMH? Urs Stoffel Zentralvorstand

1644Schweizerische Ärztezeitung | Bulletin des médecins suisses | Bollettino dei medici svizzeri | 2014;95: 44

F M H S E R V I C E S D i e g r ö s s t e s t a n d e s e i g e n e D i e n s t l e i s t u n g s o r g a n i s a t i o n

Seminare / Séminaires 2014

DatumK10 Donnerstag, Basel 13. November 2014 Hotel Victoria 13.30–18.00 Uhr

PraxiscomputerworkshopDer Workshop richtet sich an praxiseröffnende sowie an bereits praxistätige Ärztinnen und Ärzte.

Inhalt– Anforderungen an ein Praxisinformations­

system (Einführung)– Evaluationsprozess (projektorientiertes

Vorgehen in der Evaluation eines Praxis­informationssystems)

– Präsentation von sechs führenden Praxis-informationssystemen (Leistungserfassung, elektronisches Abrechnen unter Einbezug der TrustCenter, Agendaführung, Statistiken, Laborgeräteeinbindung, elektronische Kran­kengeschichte, Finanzbuchhaltungslösun­gen usw.)

KostenFür FMH Services­Mitglieder kostenlos.

DatumK15 Donnerstag, Olten 27. November 2014 Stadttheater 13.30–18.00 Uhr

Telefonseminar für MPAs (bzw. Praxisteam)Das Seminar richtet sich an MPAs mit telefoni-schem Kundenkontakt sowie Auszubildende, die zum professionellen Telefonieren angeleitet werden sollen.

Themen− Die medizinische Praxisassistentin als Visi-

tenkarte der Praxis − Image der Arztpraxis. MPAs repräsentieren

die Unternehmenskultur, organisieren die Praxis und sind somit ein wesentlicher Bestandteil für den Unternehmenserfolg.

− Bedeutung des ersten Telefonkontakts− Richtig telefonieren – eine Anleitung

Kosten300 CHF (inkl. sämtliche Kursunterlagen und Verpflegungen)Praxisteams erhalten einen Rabatt von 20 % pro Teilnehmer/in

DatumK66 Mittwoch, Bern 5. November 2014 Schmiedstube 09.00–16.30 Uhr

Praxismarketing für ÄrzteDas Seminar richtet sich an Ärztinnen und

Praxiseröffnung/-übernahmeDas Seminar richtet sich an Ärztinnen und Ärzte, welche vor einer Praxiseröffnung (Einzel­/Gruppenpraxis), dem Einstieg in eine Gruppen­praxis oder vor einer Praxisübernahme stehen.

Themen– Juristische Aspekte (Praxisbewilligung, Zulas­

sung zur Sozialversicherung, Vertragswesen)– Gesellschaftsformen / Ehe- und Erbrecht

(Privat­/Geschäftsvermögen, Güterstand, Erbschaftsplanung)

– Praxiseinrichtung (Inneneinrichtung, Kosten berechnung)

– Praxisadministration (Leistungserfassungs­ und Abrechnungssysteme)

– Bewertung einer Arztpraxis (Berechnung Inventarwert und Goodwill als Verhand­lungsbasis)

– Finanzierung der Arztpraxis (Business­plan, Kredite, Absicherungsmöglichkeiten)

– Versicherungen/Vorsorge/Vermögen (Per­sonen­ und Sachversicherungen, Vorsorge­planung)

SponsorenDie Kosten werden durch diverse Sponsoren (siehe www.fmhservices.ch) gedeckt.

DatumK05 Donnerstag, Basel 6. November 2014 Hotel Victoria 09.00–16.30 Uhr

PraxisübergabeDas Seminar richtet sich an zukünftige Praxis­übergeber/innen. Idealtermin: 5–10 Jahre vor geplanter Übergabe (aus steuer­ und vorsorge­planerischen Gründen).

Themen– Juristische Aspekte (Praxisübergabevertrag,

allg. Vertragswesen, Übergabe der Kranken­geschichten)

– Nachfolgeplanung und Bewertung einer Arztpraxis (projektorientiertes Vorgehen in der Nachfolgeplanung, Berechnung Inven­tarwert und Goodwill als Verhandlungsbasis)

– Versicherungen/Vorsorge/Vermögen (Übergabe/Auflösung von Versicherungs­verträgen, Pensions­ und Finanzplanung)

– Steuern (Steueraspekte bei der Praxisüber­gabe: Optimierung der steuerlichen Auswir­kungen, Liquidations­ und Grundstück­gewinnsteuer, Bestimmung des optimalen Übergabezeitpunktes)

SponsorenDie Kosten werden durch diverse Sponsoren (siehe www.fmhservices.ch) gedeckt.

Ärzte, welche vor einer Praxiseröffnung stehen oder bereits eine Praxis führen.

Themen– Service und Kundenorientierung: Aus

einer Arztpraxis wird DIE Praxis.– Menschen überraschen und hohes Niveau

halten– Telefon, Empfang, Teamentwicklung– Werbemöglichkeiten

KostenFür FMH Services­Mitglieder kostenlos.

DatumK64 Mittwoch, Lachen 12. November 2014 PRAMA Marketing 13.30–18.00 Uhr & Vertriebs GmbH

Ouverture et reprise d’un cabinet médicalLe séminaire est destiné aux médecins sur le point d’ouvrir un cabinet médical (individuel ou de groupe), de joindre un cabinet de groupe ou de reprendre un cabinet existant.

Contenu– Business plan (préparation du plan de

financement et crédit d’exploitation, finan­cement par la banque)

– Aménagement (implantation, projet et concept d’aménagement, choix du mobilier, budget)

– Estimation d’un cabinet (inventaire et goodwill)

– Laboratoire– Administration d’un cabinet médical– Assurances – Passage du statut de salarié à celui d’indé-

pendant – Fiscalité

SponsorsLes coûts sont pris en charge par divers spon­sors (voir www.fmhservices.ch).

DateK23 Jeudi 20 novembre 2014 Genève 17.00–21.30 h Crowne Plaza

Remise d’un cabinet médicalLe séminaire s’adresse aux médecins désirant remettre un cabinet médical. Idéalement 5−10 ans avant la remise prévue (pour des ques­tions de taxation et prévoyance).

Contenu– Aspects juridiques (autour du contrat de

remise/reprise)– Estimation d’un cabinet (inventaire et

goodwill)

R e d a k t i o n e l l e Ve r a n t w o r t u n g : F M H S E R V I C E S

Page 11: S chweizerische Ärztezeitung - saez.ch · INHAL T. FMH. Editorial 1637 Braucht es im Zeitalter der Social Media eine Anpassung der Standesregeln der FMH? Urs Stoffel Zentralvorstand

F M H S E R V I C E S D i e g r ö s s t e s t a n d e s e i g e n e D i e n s t l e i s t u n g s o r g a n i s a t i o n

Schweizerische Ärztezeitung | Bulletin des médecins suisses | Bollettino dei medici svizzeri | 2014;95: 44 1645

R e d a k t i o n e l l e Ve r a n t w o r t u n g : F M H S E R V I C E S

– Assurances (prévoyance, assurances à l’in­térieur et autour du cabinet)

– Conséquences fiscales d’une remise

SponsorsLes coûts sont pris en charge par divers spon­sors (voir www.fmhservices.ch).

DateK25 Jeudi Genève 13 novembre 2014 Crowne Plaza 17.00–21.30 h

Anmeldung und Auskunft / Inscription et information www.fmhservices.ch oder FMH Consulting Services, Cornelia Fuchs, Burghöhe 1, 6208 Oberkirch, Tel. 041 925 00 77, Fax 041 921 05 86

Hinweis / Remarque Bei sämtlichen Seminaren, bei denen die Kosten teilweise oder gänzlich von Seminarsponsoren gedeckt werden, werden die Teilnehmeradressen den jeweiligen Sponsoren zur Verfügung gestellt.Les adresses des participants aux séminaires dont les coûts sont couverts en partie ou totale­ment par des sponsors sont communiquées aux sponsors concernés.

Annullierungsbedingungen / Conditions d’annulation Bei Abmeldungen oder Fernbleiben werden folgende Unkostenbeiträge erhoben:Un montant est perçu pour une absence ou une annulation. Il est de: – 50 CHF pro Person ab 14 Tage vor Seminar­

beginn / par personne dans les 15 jours avant le début du séminaire;

– 100 CHF pro Person ab 7 Tage vor Seminar­beginn oder Fernbleiben / par personne dans les 7 jours avant le début du séminaire.

Seminarsponsoren 2014Die Unterstützung durch verschiedene Sponso­ren ermöglicht es der FMH Consulting Services AG, ihre Seminarreihen für FMH Services Mit­glieder teils kostenlos, teils kostengünstig anzu­bieten. Gerne stellen wir Ihnen diese Firmen in einem Kurzporträt vor.

Medics Labor AGChutzenstrasse 24, 3001 Bern Tel. 031 372 20 02, Fax 031 371 40 44info[at]medics­labor.chwww.medics­labor.ch

Medizinisches Labor und mehrMedics Labor ist ein Schweizer Unternehmen, zuhause in Bern, hier verwurzelt und seit vie­len Jahren erfolgreich tätig im Kanton sowie weiteren Regionen. Geschätzt als persönliches, unkompliziertes Gegenüber, überzeugt Medics Labor durch fachliches und menschliches Gespür mit zahl­reichen Hilfestellungen und Dienstleistungen. Wir verstehen uns als sozialer Arbeitgeber und beschäftigen auch behinderte Personen.Medics Labor ist ein Labor von Ärzten für Ärzte. Es gehört den Laborspezialisten und den Ärz­ten, die das Unternehmen gemeinsam führen.

Bioanalytica AGMaihofstrasse 95a, 6006 LuzernTel. 041 429 31 31, Fax 041 429 31 30 service[at]bioanalytica.chwww.bioanalytica.ch

Engagierte KompetenzBioanalytica, 1957 in Luzern gegründet, basiert auf einer langjährigen Tradition. Stetige Inno­vation und ein Team qualifizierter Fachspezia­listen und Labormediziner bilden das Funda­

ment unserer Kompetenz. Qualität und Se­riosität – das sind die Werte, denen wir uns verschrieben haben. Aus der Überzeugung, dass dies auch unseren Kunden wesentliche Vorteile bietet, haben wir unser Labor im Jahre 2000 akkreditieren lassen.Schnell, wenn notwendig auch rund um die Uhr, sind wir für Sie da. Mit dem Know­how von rund 85 Mitarbeitenden, modernster Labor­automation und Informationstechnologie sind unsere Laborresultate in kürzester Zeit verfüg­bar.Bei Bioanalytica stehen Sie als Kunde im Mit­telpunkt. Wir unterstützen Sie und Ihr Praxis­team jederzeit gerne optimal im persönlichen Kontakt und mit zahlreichen wertvollen zu­sätzlichen Dienstleistungen.

Analytica Medizinische Laboratorien AGFalkenstrasse 148024 Zürich Tel. 044 250 50 50, Fax 044 250 50 51kundendienst[at]analytica.chwww.analytica.ch

Werte. Verbinden.Sehr geehrte Frau Kollega, sehr geehrter Herr KollegeDie Analytica Medizinische Laboratorien AG wurde 1957 von meinem Vater gegründet und ich durfte das Labor 1985 in zweiter Generation übernehmen. Eigentlich mag ich es gar nicht, mich unpersönlich und mit schönen Worten vorzustellen. Ich bin durch und durch Praktiker, gibt es ein Problem, dann löse ich es und kennt mich ein Kunde noch nicht persönlich, dann komme ich gerne vorbei und stelle mich vor. Wir haben uns nach langen Diskussionen für den Slogan «Werte. Verbinden.» entschieden. Der Punkt zwischen den Worten ist kein Schreibfehler. Wir haben Werte. Werte, die

uns einen persönlichen Umgang miteinander ermöglichen, Werte, die die Qualität unserer Arbeit beschreiben und Werte, die wir mit Ihnen – unseren Kunden – teilen. Diese Werte verbinden uns miteinander und stellen das tragfähige Netz dar, das uns alle seit so vielen Jahren trägt. Für das bin ich dankbar.Dr. med. Peter Isler

Polyanalytic SAAvenue de Sévelin 18, 1004 LausanneTel. 021 804 92 50, Fax 021 804 92 50info[at]polyanalytic.chwww.polyanalytic.ch

Polyanalytic ist ein Labor für medizinische Analysen, das auf dem Gebiet der Kantone Waadt und Neuenburg tätig ist.Gestützt auf seine Kompetenzen, die es in den Dienst der Patientinnen und Patienten und der Ärzteschaft stellt, bietet Polyanalytic eine um­fassende Palette von medizinischen Analysen.Seit Polyanalytic 1983 gegründet wurde, ist das Unternehmen für herausragende Qualität und kundennahe Dienstleistungen bekannt. Den frei praktizierenden Ärztinnen und Ärz­ten werden mit unvergleichlicher Konstanz verlässliche, rasche und kompetente Leistun­gen geboten, damit sie ihre Kunst ausüben können.Mit Polyanalytic verfügen die Ärztinnen und Ärzte nicht nur über einen Partner, der auf ihre Bedürfnisse eingeht, sondern auch tagtäglich über echte Unterstützung bei ihrer Tätigkeit.Polyanalytic ist mehr als ein Unternehmen: Dank der Kompetenz der Menschen, die dort arbeiten, kann die Ärzteschaft darauf ver­trauen, dass bei den Patientinnen und Patien­ten, für die sie verantwortlich ist, optimale Laborkontrollen gewährleistet sind.

Page 12: S chweizerische Ärztezeitung - saez.ch · INHAL T. FMH. Editorial 1637 Braucht es im Zeitalter der Social Media eine Anpassung der Standesregeln der FMH? Urs Stoffel Zentralvorstand

F M H S E R V I C E S D i e g r ö s s t e s t a n d e s e i g e n e D i e n s t l e i s t u n g s o r g a n i s a t i o n

Schweizerische Ärztezeitung | Bulletin des médecins suisses | Bollettino dei medici svizzeri | 2014;95: 44 1646

R e d a k t i o n e l l e Ve r a n t w o r t u n g : F M H S E R V I C E S

Dianalabs SARue de la Colline 6, 1205 GenèveTel. 022 807 12 40, Fax 022 807 12 44info[at]dianalabs.chwww.dianalabs.ch

Dianalabs ist ein Labor für medizinische Analy­sen, das 1988 mit dem Ziel gegründet wurde, der Ärzteschaft und den Patientinnen und Pa­tienten optimale Laborkontrollen zu bieten.Aufgrund seiner Publikationen und Präsenta­tionen ist das Genfer Labor für die Qualität sei­ner Serologie international anerkannt.Wir bieten eine umfassende Palette von medi­zinischen Analysen, um alle Bedürfnisse der Medizin abzudecken. Doch Dianalabs ist mehr als ein polyvalentes Allround­Labor: Dank sei­nem Spezialistenteam deckt es eine Vielzahl von Fachgebieten ab und bietet eine Schnitt­stelle zu jedem medizinischen Fachgebiet mit seinen besonderen Bedürfnissen.Durch die wissenschaftliche Zusammenarbeit mit den Ärztinnen und Ärzten und den univer­sitären Zentren wurde uns klar, dass nur ein regionales Unternehmen, das grundlegende menschliche Werte wie Qualität, Austausch und Dienstleistungsbereitschaft in den Vorder­grund stellt und mit den lokalen Verhältnissen vertraut ist, die Bedürfnisse der Bevölkerung und der Ärzteschaft kompetent erfüllen kann.

MOGE LSBE RGMEDIPRINT • CLASSICPRINT

Schmid Mogelsberg AGSonnmattstrasse 1, 9122 MogelsbergTel. 071 375 60 80, Fax 071 375 60 81info[at]schmid­mogelsberg.chwww.schmid­mogelsberg.ch

Ärztedrucksachen – 80 Jahre im Dienste der ÄrzteSeit 80 Jahren pflegen wir die Kunst des Details. Deshalb vertrauen uns im Bereich Mediprint über 9000 Ärzte in der ganzen Schweiz. Quali­tät, Perfektion und Vertrauensbildung sind für uns ebenso ausschlaggebend wie für Sie als Kunde. Nehmen Sie unsere sorgfältige Bera­tung oder unsere Druckmusterkollektion in Anspruch. Anruf genügt.

Schweizerische Ärzte­KrankenkasseOberer Graben 37, Postfach 2046, 9001 St. GallenTel. 071 227 18 18, Fax 071 227 18 28

info[at]saekk.chwww.saekk.ch

Die richtige Adresse für Erwerbsausfall­deckungen, Kollektivkrankenkasse und VersicherungsplanungMit mehr als 110 Jahren Erfahrung kennt un­sere Organisation auch heute die Bedürfnisse der Ärztinnen und Ärzte. Sie bietet entspre­chend durchdachte und kostengünstige Lö­sungen an, sowohl für Praxiseröffner/innen wie auch für selbständige und angestellte Ärz­tinnen und Ärzte.

Versicherung der Schweizer Ärzte GenossenschaftLänggassstrasse 8, 3000 Bern 9Tel. 031 301 25 55, Fax 031 302 51 56versa[at]versa.chwww.versa.ch

Spezialisiert auf die Bedürfnisse von Ärztinnen und Ärzten und deren Ehegatten, bietet die Versicherung der Schweizer Ärzte Genossen­schaft individuelle, flexible und kostenopti­mierte Lösungen für Risikoabdeckungen (Tod und Invalidität) sowie für den sicheren Kapital­aufbau im Bereich der privaten Vorsorge an.

kgarchîv­schweiz Berner Archiv AGBernstrasse 23, 3122 KehrsatzTel. 031 960 10 70info[at]kgarchiv.chwww.kgarchiv.ch

kgarchîv­schweiz bietet in Zusammenarbeit mit FMH Services datenschutz­konforme Sys­teme, um Ärzte/­innen die Archivierung der Krankengeschichten gemäss Standesregeln ab­zunehmen.Wir übernehmen sämtliche Archivaufgaben nach der Praxisaufgabe. Wir bieten mit Scan­ning on demand eine einfache und kostengüns­tige Lösung bei der Umstellung von der physi­schen zur digitalen Krankengeschichte an.Das Krankengeschichten­Archiv ist eine spezi­fische Dienstleistung der Berner Archiv AG. Die sehr sensiblen Patientendaten verlangen nach einem sorgfältigen, fachgerechten und daten­schutzkonformen Handling. Entsprechend zer­tifiziertes Fachpersonal erfüllt diese Aufgabe gemäss den ISO­Normen 9001/2008, Good­priv@cy + VDSZ Datenmanagement.

MEDIZINISCHE LABORATORIEN DR. F. KAEPPELI AGEidgenössisch anerkannte LaboratorienWolfbachstrasse 17, 8024 ZürichTel. 044 269 99 99, Fax 044 269 99 09info[at]medica­labor.chwww.medica­labor.ch

Der promovierte Mikrobiologe und Biochemi­ker Dr. F. Käppeli, Laborspezialist FAMH, über­nahm 1976 das heute über 50­jährige Unter­nehmen und gründete als dessen Leiter und In­haber die Einzelfirma medica. Der wichtigste unternehmerische Leitgedanke von Dr. F. Käp­peli heisst kontinuierliche Innovation und Schaffung wegweisender Standards auf allen Gebieten der Labormedizin: Mikrobiologie in­klusive Parasitologie, Serologie, Immunologie, klinische Chemie, Hämatologie, molekulare Diagnostik und Pathologie in Human­ und Ve­terinärmedizin. So entstand ein Kompetenz­Zentrum für Labordiagnostik von gesamt­schweizerisch grosser Bedeutung. Die modernst ausgebauten Laboratorien werden laufend erweitert und befinden sich im Herzen von Zürich. Über 200 Angestellte der Partnerlabors, begleitet von Spezialisten aus Medizin, Pharma­kologie, Naturwissenschaften und Technik, garantieren für höchste Professionalität.

Galexis AGIndustriestrasse 2, Postfach, 4704 NiederbippTel. 058 851 71 11, Fax 058 851 71 14info[at]galexis.comwww.galexis.com

Als Vollgrossist setzt Galexis AG Standards im Schweizer Gesundheitsmarkt. Wir beliefern un­sere Kunden ganz nach dem Motto «Alles aus einer Hand» mit Pharma­, Praxis­ und Labor­bedarf sowie Medizintechnik und erbringen dar­über hinaus integrierte Dienstleistungen in der Gesundheitslogistik – schweizweit. Mit erprob­ten Lösungen fördert Galexis den Erfolg ihrer Kunden.Möchten Sie ausserdem Ihre eigene Praxis praktisch, funktionell und ästhetisch einrich­ten? Genau hier kann Sie Galexis mit ihren Fachpartnern und einer langjährigen Erfah­rung professionell beraten und unterstützen!Überzeugen Sie sich – mit Galexis können Sie rechnen!

Page 13: S chweizerische Ärztezeitung - saez.ch · INHAL T. FMH. Editorial 1637 Braucht es im Zeitalter der Social Media eine Anpassung der Standesregeln der FMH? Urs Stoffel Zentralvorstand

F M H S E R V I C E S D i e g r ö s s t e s t a n d e s e i g e n e D i e n s t l e i s t u n g s o r g a n i s a t i o n

Schweizerische Ärztezeitung | Bulletin des médecins suisses | Bollettino dei medici svizzeri | 2014;95: 44 1647

R e d a k t i o n e l l e Ve r a n t w o r t u n g : F M H S E R V I C E S

Zur Rose Suisse AGWalzmühlestrasse 60, 8500 FrauenfeldTel. Ärztegrossist 052 724 00 20Tel. Versandapotheke 0848 842 842info[at]zur­rose.chwww.zur­rose.ch

Zur RoseZur Rose ist ein führendes Unternehmen im Medikamentenversand und in der Belieferung von Arztpraxen. Mit ihrem innovativen Ge­schäftsmodell trägt sie zu einer optimalen und effizienten Medikamentenversorgung zu tiefen Preisen bei.

Zur Rose für Ärzte – zuverlässig und vertrauensvollMehr als 3500 Arztpraxen in der ganzen Schweiz erhalten von Zur Rose alles geliefert, was sie täglich benötigen: Medikamente, Impf­stoffe, Magistralitäten, Verbrauchsmaterialien, Labor­ und Röntgenbedarf sowie Praxisgeräte und Instrumente aller Art.

Zur Rose für Patienten – diskret und effizientIm Auftrag von Patientinnen und Patienten verschickt die Versandapotheke Zur Rose por­tofrei Medikamente an über 200 000 Kundin­nen und Kunden. Zur Rose führt die Medika­menten­ oder Bezugschecks kostenfrei aus und gewährt zusätzlich bis zu 12 % Rabatt.

Pharmapool AGUnterlettenstrasse 18, 9443 WidnauTel. 071 727 25 25, Fax 071 727 25 55info[at]pharmapool.chwww.pharmapool.ch

Pharmapool ist der ärzteeigene Grossist mit 24­Stunden­Lieferbereitschaft. Das Kennen der Bedürfnisse von Arzt und Praxispersonal und das Wissen über die medizinischen Abläufe ste­hen im Mittelpunkt. Dank der fundierten Betreuung und rationel­len Belieferung wird die Wirtschaftlichkeit der von Pharmapool bedienten Praxen verbessert – sowohl von rezeptierenden als auch selbst­dispensierenden Ärzten. Unabhängig von Ein­zelinteressen der Pharma­Branche erhalten unsere Kunden das gesamte Sortiment an Ori­ginalprodukten, Generika, Seren, Verbrauchs­materialien, Einrichtungsgegenständen und MiGeL­Artikeln zu transparenten Konditionen. Eng verbunden mit der attraktiven Lieferpoli­tik sind unsere praxiserprobten Dienstleistun­gen rund um die Medikamenten­Logistik, wie

z. B. modernes Bestellwesen sowie praktische Preisnachführung und hilfreiche Einkaufs­Sta­tistiken. Pharmapool – von Ärzten für Ärzte.

Actavis Switzerland AGWehntalerstrasse 190, 8105 RegensdorfTel. 044 870 97 00, Fax 044 870 97 01info[at]actavis.chwww.actavis.ch

Actavis – für alle die mehr wollen! 1956 sind in ganz Europa die Originalpräparate durch Patente geschützt, ausser in Island! Die Nachfahren der Wikinger nutzten dies und ihre Tatkraft zur Gründung von Actavis und zum Aufstieg zur weltweiten Nr. 3 unter den Generikafirmen.Was können Sie von uns seit 2007 in der Schweiz erwarten? Erleben Sie die sprichwört­liche Verlässlichkeit, Unkompliziertheit, die Suche nach individuellen Lösungen und einen echten Mehrwert für Ihren Praxisalltag.Wenn Sie mehr wollen als nur Medikamente, z. B. ein einzigartiges Angebot an Workshops erleben, dann sind Sie bei uns richtig. Wir wol­len, dass Sie ein gutes Gefühl haben. Machen Sie Ihre persönlichen Begegnungen mit den Mitarbeitenden von Actavis – wir bemühen uns ganz besonders um Sie!

diatools AGdurisolstrasse 12e, 5612 villmergenTel. 0878 800 232, Fax 0878 800 233info[at]diatools.chwww.diatools.ch

Innovative Lösungen im PraxislaborDie Diatools AG ist seit dem Jahr 2000 im Bereich Labordiagnostik tätig und hat sich mit zuverlässigen Produkten und kompetenten Dienstleistungen einen Namen gemacht.Dank der langjährigen Erfahrung unserer Mit­arbeiter im Diagnostikbereich und einem Netz­werk von ausgesuchten Partnerfirmen bieten wir unseren Kunden auf ihre Bedürfnisse abge­stimmte Dienstleistungen an.Produktpalette: Klinische Chemie (Dialab Au­tolyser); Elektrolyt Analyser (Medica EasyElec­trolytes); Hämatologie (Swelab Alpha); PT/INR (Alere INRatio®2); HbA1c/CRP/ACR (Alere Afi­nion AS100); Urinanalytik (Analyticon Uri­lyzer®100); Schnellteste (Diagnostik Nord)Legen Sie Wert auf individuelle Betreuung, umfassenden Service und kundenorientierte Lösungen, dann sind Sie bei uns an der richti­gen Adresse.

synlab SUISSE SAAlpenquai 14, 6002 LuzernTel. 041 360 35 35, Fax 041 360 72 94labor.suisse[at]synlab.chwww.synlab.ch

synlab SUISSE – Ihr Laborpartner in der NäheBei Qualität, Sicherheit und Präzision kennen wir keine Kompromisse. Wir sind eine der führenden Laborgruppen in der Schweiz und verfügen über 20 lokale Labors sowie über­regionale Kompetenzzentren. Dies garantiert eine schnelle Abwicklung und fundierte medi­zinische Erfahrung. Täglich treffen mehr als 10 000 Proben in unseren Labors ein. Unser Angebot umfasst alle wichtigen Bereiche der Labormedizin, von der Routineanalytik bis hin zu Spezialanalysen. Wir verfügen über 500 hochqualifizierte Spezialisten und setzen auf modernste Technik in Analyse und Resultat­übermittlung. Unsere Labormediziner und Konsiliarärzte stehen Ihnen als Arzt jederzeit beratend zur Seite. Wir bieten umfassende La­bordienstleistungen aus einer Hand und setzen auf eine persönliche sowie individuelle Betreu­ung zum Wohle der Patienten. synlab SUISSE – Synergien, die Werte schaffen.

Laboratoire Meditest Vevey SAAv. Général­Guisan 30B, 1800 VeveyTél. 021 925 40 20, Fax 021 922 92 88info[at]meditest.chwww.meditest.ch

Meditest est un laboratoire d’analyses médi­cales Suisse fondé à Vevey en 1978 dans le but d’offrir un service de proximité à haute valeur ajoutée et des prestations sur mesure aux méde­cins et aux patients de Romandie. Le groupe Meditest s’est développé dans toute la Suisse Romande depuis 1979 et a depuis 1992 exporté son savoir faire à Singapour.Depuis maintenant plus de 30 ans, notre philo­sophie est restée la même, nous associons les plus hautes compétences intellectuelles aux dernières innovations technologiques en ma­tière d’interprétation, de diagnostic, et de pré­vention. Nous cherchons toujours à nous ad­joindre les services de médecins et consultants reconnus dans leurs domaines pour offrir un diagnostic complet, cela toujours dans un esprit de service sur mesure et de proximité.

Page 14: S chweizerische Ärztezeitung - saez.ch · INHAL T. FMH. Editorial 1637 Braucht es im Zeitalter der Social Media eine Anpassung der Standesregeln der FMH? Urs Stoffel Zentralvorstand

Bitte senden Sie mir unverbindlich und kostenlos Unterlagen über das komplette Leistungspaket von: FMH Inkasso Services FMH Factoring Services

Ich wünsche eine persönliche Beratung. Bitte rufen Sie an:Telefon ______________________________

Beste Anrufzeit ______________________________

Name der Praxis ______________________________

Ansprechpartner ______________________________

Adresse/Stempel ______________________________

Bitte Antworttalon einsenden oder per Fax an 032 560 39 11

Encath AG - KoordinationsstelleNeuengasse 5, 2502 BielTel. 032 560 39 10 - Fax 032 560 39 [email protected] - www.fmhfactoring.ch

Honorarabrechnung für Ärzte inklusive Zahlungsgarantie und Übernahme des Verlustrisikos

Seit Jahren bin ich jeden Tag pünktlich.Warum dürfen meineZahlungseingänge nicht auchmal pünktlich sein?

InkASSodIenSTleISTungen & HonorArABrecHnung Für ÄrZTe

Encath AG - KoordinationsstellePostfach 624, 2501 BielTel. 032 344 39 69 - Fax 032 344 39 [email protected] - www.fmhinkasso.ch

Inkassodienstleistungen für Ärzte44

14

F M H S E R V I C E S D i e g r ö s s t e s t a n d e s e i g e n e D i e n s t l e i s t u n g s o r g a n i s a t i o n

R e d a k t i o n e l l e Ve r a n t w o r t u n g : F M H S E R V I C E S

Page 15: S chweizerische Ärztezeitung - saez.ch · INHAL T. FMH. Editorial 1637 Braucht es im Zeitalter der Social Media eine Anpassung der Standesregeln der FMH? Urs Stoffel Zentralvorstand

Krankenkassen-Rahmenverträge für Ärzte

Profitieren Sie bereits von den Rabatten der FMH Insurance Services-Rahmenverträgen, welche wir mit verschiedenen Krankenversicherern abgeschlossen haben? Falls nein, bestellen Sie kostenlos und unverbindlich ein persönliches Angebot. Von diesen Spezialkonditionen profitieren alle FMH Services-Mitglieder sowie im gleichen Haushalt wohnende Familienangehörige und Lebenspartner. Ein Beitritt ist bis Alter 65 möglich. Gerne beraten wir Sie auch bei der Wahl des für Sie am besten ge-eigneten Grundversicherungsmodells oder bei der Zusammenstellung der Zusatzversicherungen.

IN4414

Roth Gygax & Partner AG ■ KoordinationsstelleMoosstrasse 2 ■ 3073 GümligenTelefon 031 959 50 00 ■ Fax 031 959 50 [email protected] ■ www.fmhinsurance.ch

□ Ich möchte eine kostenlose und unverbindliche Vergleichsofferte zu meiner bestehenden Krankenkasse. (Bitte legen Sie eine akutelle Policenkopie bei, damit wir die Deckungen dementsprechend zusammenstellen können.)

□ Bitte suchen Sie für mich das beste Angebot aus □ Ich möchte eine Offerte der folgenden Kassen (max. 2 Offerten): □ CSS-Gruppe □ Helsana-Gruppe □ Innova □ KPT

□ Ich wünsche eine persönliche Beratung. Bitte rufen Sie mich an.

□ Ich interessiere mich für weitere Produkte und Dienstleistungen: □ Berufshaftpflichtversicherung □ Rechtsschutzversicherung □ Taggeld □ Säule 3a □ Finanzplanung □ Pensionsplanung

Vorname / NameAdresse PLZ / Ort Telefon Privat / Geschäft

F M H S E R V I C E S D i e g r ö s s t e s t a n d e s e i g e n e D i e n s t l e i s t u n g s o r g a n i s a t i o n

R e d a k t i o n e l l e Ve r a n t w o r t u n g : F M H S E R V I C E S

Wir verfügen über Rahmenverträge bei folgenden Krankenversicherern:

Page 16: S chweizerische Ärztezeitung - saez.ch · INHAL T. FMH. Editorial 1637 Braucht es im Zeitalter der Social Media eine Anpassung der Standesregeln der FMH? Urs Stoffel Zentralvorstand

1658

S w i s s D R G T R I B Ü N E

Schweizerische Ärztezeitung | Bulletin des médecins suisses | Bollettino dei medici svizzeri | 2014;95: 44

Eine vergleichende Analyse der Basisfallwerte in der Schweiz und in Deutschland

In Deutschland gibt es bundesländerspezifische Basisfallwerte, in der Schweiz exis-

tieren keine einheitlichen Baserates. Bei einem Vergleich der Basisfallwerte beider

Länder müssen diverse Unterschiede berücksichtigt werden. Dann zeigt sich, dass

die Werte enger beieinander liegen, als es zunächst scheint.

EinleitungSowohl in der Schweiz als auch in Deutschland wer-den stationäre Krankenhausleistungen nach Fallpau-schalen abgerechnet. Das Schweizer System (Swiss-DRG) basiert auf dem System German-DRG (G-DRG) [1]*. Gleichzeitig jedoch wurde es an die Besonderhei-ten des Gesundheitssystems der Schweiz angepasst. G-DRG ist die deutsche Adaptation an das australische DRG-Systems (AR-DRG). Die Entwicklungszusammen-arbeit mit dem deutschen Institut für das Entgelt-system im Krankenhaus (InEK) lief auf Ende 2012 aus. Die SwissDRG AG entwickelt das SwissDRG-System ab diesem Zeitpunkt selbständig weiter [1].

Hier bietet sich ein Vergleich der Basisfallwerte beider Länder geradezu an. So stehen in der Schweiz Universitätsspitälern mit einer Baserate von rund 11 000 Franken fast das 3-Fache von Krankenhäusern in Baden-Württemberg zur Verfügung. Eine nähere Betrachtung ist jedoch zwingend erforderlich. Hier-bei sind folgende Einflussfaktoren näher zu analy-sieren: Finanzierung der Investitionskosten, Unter-schiede bei Kaufkraft und DRG-Kataloge sowie Ver-gütung von Zusatzentgelten.

Diese Effekte wurden am Beispiel des Universitäts-Kinderspitals beider Basel (UKBB) quantifiziert, lassen sich aber mit Einschränkungen auch auf die übrigen (Universitäts-)Spitäler in der Schweiz übertragen.

Der Artikel widmet sich der Analyse dieser Ver-gleichbarkeit der auf den ersten Blick doch deut lichen Unterschiede der Basisfallwerte.

Unterschiedliche BasisfallwerteIn der Schweiz gibt es im Gegensatz zu Deutschland keine einheitliche Baserate. Die Spitäler verhandeln getrennt, jedoch kristallisieren sich gleichgelagerte Tendenzen bei den Basisfall werten heraus. Dagegen wurde in Deutschland nach Beendigung der Konver-genzphase (Beginn 2009) ein für die Bundesländer einheitlicher Basisfallwert etabliert. Dabei spielt Grös se oder Versorgungsstufe des Hauses keine Rolle. Dieser liegt für Baden-Württemberg inkl. Ausgleichen bei 3121.04 Euro. Dies sind umgerechnet 3841 CHF [2]. Die Bandbreite im Jahr 2013 liegt zwischen 2999.85 Euro für Thüringen und 3250.70 Euro für Rheinland-Pfalz.

Für die Unispitäler Basel, Bern und Zürich liegt der Durchschnittswert für 2013 bei einem Wert von 11 022 CHF. Der Preisüberwacher [3] sieht für die Universi-tätsspitäler einen Wert von 9674 CHF (100 %, inkl. An-lagenutzungskosten) vor. Für Nicht-Universitätsspitä-ler einen Wert von 8974 CHF.

Robert Kopf a, Agnes Genewein b, Lukas Erb c,

Conrad E. Müller d

a Dipl. Betriebswirt(FH), Controllerb Dr. med., Oberärztin

c lic. rer. pol., CFO

d Dr. med., CEO

* Die Literaturangaben finden sich unter www.saez.ch → aktuelle Nummer oder → Archiv → 2014 → 44.

Korrespondenz:Robert KopfUniversitäts-Kinderspital beider Basel (UKBB) Spitalstrasse 33CH-4031 Basel Tel. 061 704 17 35

robert.kopf[at]ukbb.ch

Analyse comparative des prix de

base DRG en Suisse et en Allemagne

Depuis le 1er janvier 2012, les hôpitaux facturent

leurs prestations stationnaires au moyen des DRG

(forfaits par cas). Le système SwissDRG se fonde sur

le système German-DRG qui a été adapté aux spéci-

ficités du système de santé suisse. La convention de

coopération entre SwissDRG SA et l’Institut alle-

mand InEK, spécialisé dans la rémunération des

coûts hospitaliers, est arrivée à échéance à fin 2012.

Depuis la fin de la phase de convergence, il existe en

Allemagne des prix de base spécifiques à chaque

Etat fédéré. En Suisse en revanche, il n’existe pas de

prix de base uniforme. Les hôpitaux négocient sépa-

rément les tarifs, même si des tendances similaires

se dessinent au niveau des prix de base. L’article

ci-après montre quelles divergences doivent être

prises en compte lors de la comparaison de ces dif-

férents prix de base. Les prix de base sont plus

proches en Allemagne et en Suisse que leur valeur

nominale pourrait le laisser croire à première vue.

La comparaison effectuée permet d’aboutir à la

conclusion que les différences du prix de base entre

les deux systèmes présentent une explication plau-

sible et qu’elles sont quasiment nulles après élimina-

tion des divergences.

Page 17: S chweizerische Ärztezeitung - saez.ch · INHAL T. FMH. Editorial 1637 Braucht es im Zeitalter der Social Media eine Anpassung der Standesregeln der FMH? Urs Stoffel Zentralvorstand

S w i s s D R G T R I B Ü N E

Schweizerische Ärztezeitung | Bulletin des médecins suisses | Bollettino dei medici svizzeri | 2014;95: 44 1659

DRG-SystematikIn Deutschland wurde zur Abrechnung von Akutkran-kenhausleistungen 2003 optional und 2004 verbind-lich auf Fallpauschalen umgestellt. Pate bei der Ent-wicklung der Systematik war das australische DRG- System. Ausgenommen hiervon sind grundsätzlich Abteilungen und Spitäler für Psychiatrie, Psychosoma-tik und psychotherapeutische Medizin. Das DRG- System ist nach § 17b KHG (Krankenhaus finan zie-rungsgesetz) ständig weiterzuentwickeln. Diese Auf-gabe liegt in den Händen des InEK [4] (Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus).

«Für Leistungen, die noch nicht mit den DRG-Fall-pauschalen und Zusatzentgelten sachgerecht vergütet werden können und für besondere Einrichtungen …» können die Einrichtungen mit den Krankenkassen fall- oder tagesbezogene Entgelte oder in Ausnahme-fällen auch Zusatzentgelte vereinbaren [5]. Die Aus-führungen in § 17b Absatz 1 Satz 15 KHG (Kranken-hausfinanzierungsgesetz) konkretisiert dies auf die be-sonderen medizinischen Leistungen, die Häufung schwerkranker Patienten oder auf Gründe im Rahmen der Versorgungsstruktur.

G-DRG System 2013Eckwerte zum G-DRG-System in der Systematik 2013: 1187 DRGs, davon sind 1142 bewertet und 40 nicht bewertet (Anlage 3a). Im Zusatzentgelte-Katalog (An-lage 2 FPV 2013) werden 90 bewertete Zusatzentgelte aufgeführt. Die Anzahl der krankenhausindividuell zu vereinbarenden Zusatzentgelte gem. § 6 Abs. 1 KHEntgG (Anlage 4 FPV 2013) liegt bei 66.

SwissDRGDas System SwissDRG 2.0 für 2013 enthält 991 DRGs – davon sind 973 mit Kostengewichten bewertet. Es sind 5 Zusatzentgelte definiert – 3 davon sind bewertet.

Ein grosser Unterschied beider Systeme liegt im Be-reich der Zusatzentgelte. «Zusatzentgelte werden für die Vergütung von teuren Medikamenten, Blutprodukten, Implantaten und kostenintensiven Behandlungsmetho-den eingesetzt, die über mehrere Fallgruppen streuen.» [6] Hier stehen 2013 im System SwissDRG 5 Zusatzent-gelten 156 im G-DRG gegenüber.

DRG-SystemvergleichEinleitungEin Vergleich der beiden DRG-Kataloge SwissDRG ver-sus G-DRG soll zeigen, welche Unterschiede in der Be-wertung der einzelnen Fallpauschalen vorhanden sind. Die nachfolgenden Analysen beinhalten die Ist-Daten bezüglich Fallzahlen, Verweildauern und Case Mix effektiv des UKBB aus dem Jahr 2013.

Im Universitäts-Kinderspital beider Basel wurden im Jahr 2013 insgesamt 393 unterschiedliche DRGs abgerechnet. Damit belegt das Kinderspital 40,5 % der 973 bewerteten DRGs.

Vorgehensweise und AnnahmenWeitere Prämissen sind jedoch zu beachten. Bei der

Gegenüberstellung der einzelnen DRGs basiert die Zu-ordnung auf dem 4-stelligen DRG-Code. Basis ist das SwissDRG-System 2.0. Beim Fehlen einer entsprechen-den Fallpauschale im G-DRG-System wurde das Kosten-gewicht des Schweizer DRG-Systems stellvertretend eingesetzt. Dies war bei insgesamt 123 DRGs der 973 DRGs der Fall, obwohl der Katalog G-DRGs mit insge-samt 1142 DRGs um 169 Fallpauschalen grösser ist als SwissDRG.

Ein tiefergehender Vergleich ist leider nicht mög-lich, da unterschiedliche Systematiken der OPS-Codes zur Leistungskodierung eingesetzt werden. So wird im Entgeltsystem G-DRG der OPS eingesetzt. Der OPS ist eine Adaption der Internationalen Klassifikation der Prozeduren in der Medizin (ICPM) der Weltgesund-heitsorganisation (WHO) [7]. Der deutsche Prozedu-renkatalog OPS enthält weit über 20 000 Einträge und ist damit um rund das Doppelte umfangreicher als der schweizerische Prozeduren katalog CHOP.

Vergleich Case Mix der beiden Kataloge

Vergleich DRGs nach Katalog Kostengewichte nach effektivem KostengewichtUnter Verwendung der Abrechnungsdaten des UKBB und den o. g. Prämissen zur Vergleichbarkeit beider DRG-Kataloge zeigt Tabelle 1. Hierbei wurden die Fall-zahlen 2013 mit dem jeweiligen Kostengewicht der ent-sprechenden DRG multipliziert. Unter Berücksichtigung der jeweiligen Zu- und Abschläge zeigt Tabelle 2 das Er-gebnis. Alles in allem weisen die beiden Systeme in der Gesamtsicht eine Differenz von 27,3 % bzw. 30,7 % aus.

Besonderheiten des DRG-VergleichsAuffällig ist die MDC 15: Bei Neugeborenen liegt das effektive Kostengewicht im G-DRG um 66,7 % höher als im SwissDRG-System. Dies wird hauptsächlich durch folgende 2 Faktoren verursacht: Die Vergü-tung für Neugeborene <1000 g. Im G-DRG-System existieren hierfür 5 weitere Gruppen. Im SwissDRG dagegen werden diese Patienten in einer Gruppe Neugeborene <1000 g zusammengefasst. D. h., ein Frühgeborenes <600 g erhält im G-DRG-System mit der Fallpauschale P61A (Neugeborenes, Aufnahme-gewicht <600 g mit signifikanter OR-Prozedur) ein Kataloggewicht von 43.3 Punkten – im SwissDRG fällt es in die Gruppe <1000 g mit einem Kosten-gewicht von 21.45 Punkten. Gleiches gilt für Neu-geborene <600 g ohne signifikante OR-Prozedur.

Eine weitere auffällige Differenz bei einer durch-aus signifikanten Fallzahl liegt bei der DRG P05C (Neugeborenes, Aufnahmegewicht >1999 g mit si-gnifikanter OR-Prozedur oder Beatmung >95 Stunden, ohne mehrere schwere Probleme) vor. Ist im G-DRG hierfür ein Kataloggewicht von 5.8 Punkten vorgesehen, stehen im SwissDRG lediglich 2.6 Case Mix-Punkte dagegen.

Ersetzt man in diesen beiden DRG-Gruppen die in Deutschland vergüteten Werte, sinkt die Differenz bei-der Kataloge in der MDC 15 von 61 % auf 11 %.

Page 18: S chweizerische Ärztezeitung - saez.ch · INHAL T. FMH. Editorial 1637 Braucht es im Zeitalter der Social Media eine Anpassung der Standesregeln der FMH? Urs Stoffel Zentralvorstand

S w i s s D R G T R I B Ü N E

Schweizerische Ärztezeitung | Bulletin des médecins suisses | Bollettino dei medici svizzeri | 2014;95: 44 1660

Im Krankenhaus-Report 2013 ist für alle Krankenhäu-ser Deutschlands ein Anteil für Zusatzentgelte 2010 von 2,6 % sowie für 2011 von 2,8 % ausgewiesen. Zu-sätzlich wird im Geschäftsbericht der BWKG (Baden-Württembergische Krankenhausgesellschaft) von ei-ner positiven Ausweitung des Zusatzentgeltkatalogs gesprochen. Mit zunehmender Güte des G-DRG-Sys-tems erfolgt eine stärkere Identifikation zusatzentgelt-fähiger Leistungen. 143 Entgelten 2010 standen 83 im Jahr 2006 gegenüber [10].

Hieraus folgt, dass seit Einführung des G-DRG-Systems die Anzahl von abrechenbaren Zusatzent-gelten sowie deren Budgetanteil kontinuierlich stieg. Ebenso zeigt sich, dass der Budgetanteil von ZEs mit der Spitalgrösse korreliert. Dies ist insbesondere auf teure Medikamente, welche zum grossen Teil in der Onkologie zum Einsatz kommen, zurückzuführen. Da das UKBB eine eigene onkologische Station be-treibt sowie Stammzelltransplantation durchführt, kann es einem Spital mit einer Bettenzahl >1000 gleichgestellt werden. Unter Berücksichtigung dieser

Effekt Zusatzentgelte

GrundlagenDas System SwissDRG beinhaltet für 2013 insgesamt 5 Zusatzentgelte. Dem stehen im G-DRG-System 156 ZEs gegenüber. Bei Zusatzentgelten wird zwischen be-werteten Entgelten (siehe Anlage 2/5 der Fallpauscha-lenvereinbarung) sowie krankenhausindividuell zu vereinbarenden Entgelten (siehe Anlage 4/6 der Fall-pauschalenvereinbarung) unterschieden.

Welchen Anteil haben die Zusatzentgelte am DRG-Erlösvolumen?Dieser Wert lag für deutsche Krankenhäuser für die Jahre 2005 bis 2007 pro Bettenklasse vor und zeigt ei-nen stetig wachsenden Wert. Für Krankenhäuser mit bis zu 50 Betten betrug der Anteil 2007 1,1 % und bei Häusern mit über 1000 Betten 4,5 % (2005: 3,5 %) [8].

Für alle Spitäler in Baden-Württemberg wird im Krankenhaus-Report 2014 [9] ein Budgetanteil Zu-satzentgelte für 2012 in Höhe von 3,3 % ausgewiesen.

Tabelle 1

Vergleich Case Mix nach Katalog.

Major Diagnostic Category (MDC)

Summe von UKBB SwissDRG

Katalog CW

Summe von UKBB G-DRG Katalog CW

Summe von Abweichung

MDC 00 Prä-MDC 366,815 462,343 26,0 %

MDC 01 Krankheiten und Störungen des Nervensystems 509,922 491,114 –3,7 %

MDC 02 Krankheiten und Störungen des Auges 19,333 17,720 –8,3 %

MDC 03 Krankheiten und Störungen des Ohres, der Nase, des Mundes und des Halses 380,121 423,328 11,4 %

MDC 04 Krankheiten und Störungen der Atmungsorgane 471,900 588,853 24,8 %

MDC 05 Krankheiten und Störungen des Kreislaufsystems 26,961 26,754 –0,8 %

MDC 06 Krankheiten und Störungen der Verdauungsorgane 427,994 451,795 5,6 %

MDC 07 Krankheiten und Störungen an hepatobiliärem System und Pankreas 12,455 11,970 –3,9 %

MDC 08 Krankheiten und Störungen an Muskel-Skelett-System und Bindegewebe 1347,156 1874,756 39,2 %

MDC 09 Krankheiten und Störungen an Haut, Unterhaut und Mamma 234,457 242,769 3,5 %

MDC 10 Endokrine, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten 98,464 100,073 1,6 %

MDC 11 Krankheiten und Störungen der Harnorgane 119,556 143,277 19,8 %

MDC 12 Krankheiten und Störungen der männlichen Geschlechtsorgane 65,432 99,231 51,7 %

MDC 13 Krankheiten und Störungen der weiblichen Geschlechtsorgane 18,464 17,330 –6,1 %

MDC 14 Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett - -

MDC 15 Neugeborene 1374,979 2214,107 61,0 %

MDC 16 Krankheiten des Blutes, der blutbildenden Organe und des Immunsystems 49,821 62,638 25,7 %

MDC 17 Hämatologische und solide Neubildungen 223,630 272,132 21,7 %

MDC 18A HIV - -

MDC 18B Infektiöse und parasitäre Krankheiten 101,818 102,196 0,4 %

MDC 19 Psychische Krankheiten und Störungen 262,193 258,686 –1,3 %

MDC 20 Alkohol- und Drogengebrauch und alkohol- und drogeninduzierte psychische Störungen 7,142 6,995 –2,1 %

MDC 21A Polytrauma 13,637 17,068 25,2 %

MDC 21B Verletzungen, Vergiftungen und toxische Wirkungen von Drogen und Medikamenten 81,059 68,569 –15,4 %

MDC 22 Verbrennungen 52,336 35,456 –32,3%

MDC 23 Faktoren, die den Gesundheitszustand beeinflussen, und andere Inanspruchnahme des Gesundheitswesens

40,616 37,879 –6,7 %

MDC 24 Fehler-DRGs und sonstige DRGs 17,457 24,113 38,1 %

Gesamtergebnis 6323,718 8051,152 27,3 %

Page 19: S chweizerische Ärztezeitung - saez.ch · INHAL T. FMH. Editorial 1637 Braucht es im Zeitalter der Social Media eine Anpassung der Standesregeln der FMH? Urs Stoffel Zentralvorstand

S w i s s D R G T R I B Ü N E

Schweizerische Ärztezeitung | Bulletin des médecins suisses | Bollettino dei medici svizzeri | 2014;95: 44 1661

Entwicklung kann für das UKBB ein Budgetanteil 2013 für ZEs von mind. 6 % im Umfeld G-DRG ange-nommen werden.

PreiseffektEin Blick auf das Preisvergleichsportal [11] zeigt: Identi-sche Produkte sind in der Schweiz massiv teurer als bei-spielsweise in Deutschland. Um dies auszugleichen, ist dementsprechend natürlich auch das Lohn- und Ge-haltsniveau in der Schweiz höher. Im Endeffekt wirkt dies sich dann auch auf die Baserate für die Spitäler aus.

Ein einfacher Benchmark ist in diesem Zusammen-hang der Big-Mac-Index. Er vergleicht die Preise des Big Macs in verschiedenen Ländern der Erde. Durch die Umrechnung der inländischen Währungen zum US-Dollar-Kurs werden diese untereinander verglichen. Der Big Mac bietet einen einfachen Indikator für das Preisniveau einer Volkswirtschaft. Es gibt ihn fast über-all auf der Welt in standardisierter Grösse, Zusammen-setzung und Qualität. Siehe hierzu Abbildung 1.

Der Preisunterschied zwischen der Schweiz und Deutschland betrug in diesem Index für Januar 2014 43,3 %. Bei Berücksichtigung von Wechselkursverän-derungen rund 42% für das Gesamtjahr 2013.

Das Bundesamt für Statistik führt aus: «Ein be-stimmter Warenkorb mit identischem Nutzen (einem Teil des Bruttoinlandprodukts) kostete im Jahr 2012 in der Schweiz 185 CHF, in Deutschland 103 EUR, in Frankreich 112 EUR, in Italien 100 EUR und in Öster-reich 110 EUR. Im Durchschnitt der 28 EU-Mitglieds-länder kostete er 100 EUR» [13]. Unter Annahme eines Wechselkurses von 1,23 ergeben sich Mehrkosten in der Schweiz gegenüber Deutschland von 46 %.

LohnniveauBestätigt werden die Aussagen zum Preisniveau durch einen Benchmark der Lohnkosten für den Pflege-dienst. Nach der Krankenhausstatistik Baden-Würt-temberg [14] aus dem Jahre 2012 betragen die durch-schnittlichen Lohnkosten für den Pflege- und Funk-

Tabelle 2

Vergleich Case Mix effektiv.

Major Diagnostic Category (MDC)

Summe von UKBB SwissDRG

Effektiv CW

Summe von UKBB G-DRG

Effektiv CW

Abweichung Effektiv CW

MDC 00 Prä-MDC 370,315 469,325 26,7 %

MDC 01 Krankheiten und Störungen des Nervensystems 422,902 429,194 1,5 %

MDC 02 Krankheiten und Störungen des Auges 16,388 15,067 –8,1 %

MDC 03 Krankheiten und Störungen des Ohres, der Nase, des Mundes und des Halses 346,293 376,961 8,9 %

MDC 04 Krankheiten und Störungen der Atmungsorgane 401,862 465,946 15,9 %

MDC 05 Krankheiten und Störungen des Kreislaufsystems 19,550 18,643 –4,6 %

MDC 06 Krankheiten und Störungen der Verdauungsorgane 389,644 408,908 4,9 %

MDC 07 Krankheiten und Störungen an hepatobiliärem System und Pankreas 12,570 12,760 1,5 %

MDC 08 Krankheiten und Störungen an Muskel-Skelett-System und Bindegewebe 1294,895 1781,296 37,6 %

MDC 09 Krankheiten und Störungen an Haut, Unterhaut und Mamma 167,904 175,651 4,6 %

MDC 10 Endokrine, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten 95,444 98,933 3,7 %

MDC 11 Krankheiten und Störungen der Harnorgane 110,952 132,104 19,1 %

MDC 12 Krankheiten und Störungen der männlichen Geschlechtsorgane 62,755 90,373 44,0 %

MDC 13 Krankheiten und Störungen der weiblichen Geschlechtsorgane 17,835 16,476 –7,6 %

MDC 14 Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett - -

MDC 15 Neugeborene 1626,111 2710,143 66,7 %

MDC 16 Krankheiten des Blutes, der blutbildenden Organe und des Immunsystems 46,327 57,126 23,3 %

MDC 17 Hämatologische und solide Neubildungen 230,070 274,279 19,2 %

MDC 18A HIV - -

MDC 18B Infektiöse und parasitäre Krankheiten 90,495 90,391 –0,1 %

MDC 19 Psychische Krankheiten und Störungen 339,723 362,602 6,7 %

MDC 20 Alkohol- und Drogengebrauch und alkohol- und drogeninduzierte psychische Störungen 3,577 3,482 –2,7 %

MDC 21A Polytrauma 14,256 17,196 20,6 %

MDC 21B Verletzungen, Vergiftungen und toxische Wirkungen von Drogen und Medikamenten 55,025 48,559 –11,8 %

MDC 22 Verbrennungen 50,800 35,550 –30,0%

MDC 23 Faktoren, die den Gesundheitszustand beeinflussen, und andere Inanspruchnahme des Gesundheitswesens

28,308

30,192 6,7 %

MDC 24 Fehler-DRGs und sonstige DRGs 18,361 23,769 29,5 %

Gesamtergebnis 6232,360 8144,926 30,7 %

Page 20: S chweizerische Ärztezeitung - saez.ch · INHAL T. FMH. Editorial 1637 Braucht es im Zeitalter der Social Media eine Anpassung der Standesregeln der FMH? Urs Stoffel Zentralvorstand

S w i s s D R G T R I B Ü N E

Schweizerische Ärztezeitung | Bulletin des médecins suisses | Bollettino dei medici svizzeri | 2014;95: 44 1662

Die Analyse zeigt auf, dass ein einfacher Vergleich der in den jeweiligen Ländern zur Abrechnung kom-menden Baserate sachlich nicht gerechtfertigt ist. Es kann vielmehr festgehalten werden, dass die Unter-schiede in den Basisfallwerten zwischen beiden Syste-men plausibel erklärt werden können und die Diffe-renz nach Eliminierung der systemimmanenten Fak-toren gegen Null tendiert.

Abbildung 1

Big-Mac-Index: Preis für einen Big Mac in ausgewählten Ländern im Januar 2014.

Tabelle 3

Vergleich Basisfallwerte Deutschland/Schweiz mit unterschiedlichen Varianten.

Variante I Variante II Variante III

Beschreibung Faktor Ergebnis Faktor Ergebnis Faktor Ergebnis

Basisfallwert 2013

Baden Württemberg 3121 Euro 3121 Euro 3121 Euro

3841 CHF 3841 CHF 3841 CHF

Ø Basisfallwert Schweiz 2013 11 000 CHF 11 000 CHF 11 000 CHF

Investitionsanteil –10,0 % –1100 CHF –10,0 % –1100 CHF –10,0 % –1100 CHF

Basisfallwert vergleichbar I 9900 CHF 9900 CHF 9900 CHF

CH Preiseffekt –42,0 % –4158 CHF –38,5 % –3812 CHF –35,0 % –3465 CHF

Zwischensumme 5742 CHF 6089 CHF 6435 CHF

DRG-Effekt –30,0 % –1723 CHF –25,0 % –1522 CHF –20,0 % –1287 CHF

Zusatzentgelt-Effekt –6,0 % –345 CHF –5,0 % –304 CHF –4,0 % –257 CHF

Basisfallwert vergleichbar II 3675 CHF 4262 CHF 4891 CHF

Differenz –166 CHF 421 CHF 1049 CHF

Verhältnis 0,96 1,11 1,27

tionsdienst 67 506 CHF. Bei einer Tarifsteigerung für 2013 von rund 3 % beträgt der Wert für 2013 69 531 CHF und liegt damit um über 40 % unter dem Niveau vom UKBB.

InvestitionseffektMit der Revision KVG ist im Schweizer Gesundheits-wesen auch die Investitionsfinanzierung in der Fall-pauschalenvergütung enthalten.

Der Investitionskostenzuschlag (IKZ) regelt den Abgeltungsmechanismus für die Erstellung und Nut-zung der betrieblichen (mobilen und immobilen) Sachanlagen. Für das Jahr 2012 hat der Bund den IKZ auf 10 % festgesetzt. Für das Jahr 2013 sollten ihn die Vertragspartner mangels bundesrätlichen Entscheids selber festlegen oder direkt einrechnen.

In Deutschland teilen sich seit dem Inkrafttreten des Krankenhausfinanzierungsgesetzes von 1972 die Bundesländer und die gesetzlichen Krankenkassen die Krankenhausfinanzierung: Die Investitionskosten werden im Wege der öffentlichen Förderung durch die Bundesländer getragen, die Krankenkassen finanzie-ren die laufenden Betriebskosten im stationären Be-reich grösstenteils über die Fallpauschalen. Damit sind die Investitionskosten in Deutschland nicht in den Basispreisen enthalten.

Fazit und VariantenbildungUnter Berücksichtigung der o. g. Faktoren zeigt sich, dass die Basisfallwerte in der Schweiz und in Deutsch-land enger beieinander liegen, als ihr nomineller Wert es auf den ersten Blick erscheinen lässt. Tabelle 3 zeigt, dass unter Berücksichtigung der genannten Faktoren in einem Ländervergleich die DRG-Fallpauschalen-Vergütung in der Schweiz im Mittel nur leicht (11 %) über der Vergütung in Baden-Würt temberg liegt, trotz der auf den ersten Blick deutlich höheren nominellen Baserate im Schweizer DRG- System.

Page 21: S chweizerische Ärztezeitung - saez.ch · INHAL T. FMH. Editorial 1637 Braucht es im Zeitalter der Social Media eine Anpassung der Standesregeln der FMH? Urs Stoffel Zentralvorstand

1663

e H e a l t h T R I B Ü N E

Schweizerische Ärztezeitung | Bulletin des médecins suisses | Bollettino dei medici svizzeri | 2014;95: 44

Die «MAI-Revolution» in den Spitälern als Steigbügelhalter für e-Health

Der klassische Austrittsbericht ist nicht e-Health-tauglich

Grundsätzlich sollte die Technik und damit auch e-Health unsere Arbeit erleichtern. Dort, wo die Ab-bildung von analog zu digital telquel möglich ist, sind schnell Vorteile realisierbar. Wenn Prozesse aber verändert werden (müssen), erfordert dies ent-weder einen technischen Mehraufwand mit Gefahr von grösseren Kosten oder gesteigerter Komplexität, oder aber eine Anpassung unserer Arbeitsweise.

Der Austrittsbericht in der heutigen Form ist grundsätzlich nicht e-Health-tauglich! Konkret bedeutet dies: Wenn wir den Austrittsbericht in der bisherigen Form beibehalten wollen, werden wir keinen Vorteil durch die Digitalisierung erfahren. Wenn es uns aber gelingt, den Prozess «Austritts-bericht» derart einem Re-Design zu unterziehen, dass das Potential der elektronischen Datenverarbei-tung optimal genutzt werden kann, wäre sehr viel gewonnen in Sachen Effizienz und Qualität. Zuerst aber ein paar grundsätzliche Überlegungen.

Grundsätzliche Aspekte und Rahmen­bedingungenWiederholt wurde festgehalten: Das Problem von e-Health bezüglich schleppender Realisierung ist nicht die Technik. Woran liegt es dann? Als Prinzip sollte gelten: «IT follows process» – d. h. die Informatik muss möglichst optimal die Prozesse abbilden. Dies ist nahe liegend, denn die Kehrseite kennen wir: Findige Köpfe entwickeln ein Tool und suchen mehr oder weniger verzweifelt eine sinnvolle Anwendung dafür.

Aber wir wissen auch: Ausnahmen bestätigen die Regel. Es gibt einen Bereich, wo die Anpassung und damit Optimierung der Prozesse überfällig ist: der «klassische Austrittsbericht». Jeder niedergelassene Arzt kennt das Problem: Entlassung am Tag X, Be-richterstellung am Tag X plus 10 Tage (oder mehr!).

E-Health bedeutet Einsatz der Informations- und Kommunikationstechnologie im Gesundheitsbereich. Für den Austrittsbericht heisst dies konkret: Mit e-Health haben wir die Möglichkeit, den Bericht am Tag X plus 10 Tage plus 10 Sekunden als PDF zu er-halten. Lohnt sich dieser Aufwand denn überhaupt? Diese Frage ist berechtigt, denn wir ersetzen mit gewaltigem Aufwand die A-Post (+/– 1 Tag) durch den elektronischen Weg.

Auch ein provisorischer Austrittsbericht ist nur eine Scheinlösung, da der nachbehandelnde Arzt einen Mehraufwand hat, indem er zwei Berichte managen muss und allfällige Unterschiede, Ergän-zungen oder Korrekturen selber entdecken darf.

Die Lösung wäre relativ einfach, erfordert aber ein Umdenken. Zudem sind wesentliche Rahmenbedin-gungen mitzuberücksichtigen.

e­Health im Spital als Regelfall – in der Praxis eher die AusnahmeIm Spital wird «der Regelfall» von einer Zuweisung ini-tiiert und mit einem Entlassungsbrief beendet. E-Health ist damit «in jedem Fall» ein Thema. Die nie-dergelassenen Ärzte behandeln zirka 80 % der Fälle «praxisintern». Somit sind a priori nur etwa 10– 20 % der Fälle «e-Health-tauglich» d. h. nur für diese 20 % käme der viel diskutierte «Behandlungspfad» zur

Heinz Bhend

Facharzt Allgemeine Innere Medizin, Informatiker, Fachlicher Leiter Institut für Praxisinformatik

Korrespondenz:Dr. med. Heinz BhendOttnerstrasse 9CH-4663 Aarburg

info[at]dr-bhend.ch

La révolution de la cybersanté dans les hôpitaux

Dans sa forme actuelle, le rapport de sortie n’est pas

compatible avec la cybersanté. Concrètement, cela

signifie que si nous voulons conserver le rapport de

sortie sous cette forme, l’informatisation ne nous

apportera aucun avantage. Pour pouvoir profiter au

mieux du rapport de sortie électronique, celui-ci

doit être conçu de façon modulaire grâce à l’intro-

duction d’«informations modulaires de sortie». Les

informations modulaires de sortie consistent en des

blocs d’informations transmis à différents moments.

Idéalement, toutes les informations qui resteront

inchangées après la sortie du patient de l’hôpital

doivent être mises à disposition immédiatement.

Nous pouvons citer notamment l’exemple de la mé-

dication de sortie, qui fait partie intégrante du rap-

port et qui devra donc aussi être intégrée dans les

informations modulaires de sortie. D’autres mo-

dules sont la liste des diagnostics, les procédures,

etc. Cette approche implique cependant un change-

ment de paradigme au sein des cliniques, et devra

être initiée par les cliniques elles-mêmes. Enfin, les

informations devront être bien structurées et lisibles

électroniquement pour pouvoir être reprises facile-

ment par les logiciels informatiques des cabinets.

Page 22: S chweizerische Ärztezeitung - saez.ch · INHAL T. FMH. Editorial 1637 Braucht es im Zeitalter der Social Media eine Anpassung der Standesregeln der FMH? Urs Stoffel Zentralvorstand

e H e a l t h T R I B Ü N E

Schweizerische Ärztezeitung | Bulletin des médecins suisses | Bollettino dei medici svizzeri | 2014;95: 44 1664

Anwendung. Dies wiederum heisst, dass die ganze Ver-netzungs-, Kommunikations- und e-Health-Problema-tik für den niedergelassenen Arzt wohl interessant, aber dennoch mehr oder weniger ein «Randthema» ist. Deshalb muss meines Erachtens die Initiative von den Kliniken ausgehen, selbstverständlich in Ab sprache mit den niedergelassenen Ärzten.

Spitäler und e­HealthAuf Seiten der Spitäler ist die Aufmerksamkeit be-züglich e-Health doch etwas gewachsen, zumal im Rahmen der DRG neue Begriffe wie «Zuweiseranbin-dung» (Vorschlag für Unwort des Jahres 2014?!) aufge-taucht sind und die Spitäler unter anderem auch ihre «Ärzteportale» als e-Health-Anwendung verstehen. Mit diesen Tools möchten sie «auf sich aufmerksam machen». Oft wird ein Mehrwert für den Zuweiser suggeriert, ohne dass tatsächlich einer vorliegt. Wenn ein Arzt in seinem Umfeld in mehrere Spitäler zuwei-sen kann oder darf, hat er plötzlich drei, fünf oder noch mehr solche Zuweiserportale zu bedienen. Das ist natürlich ein Unsinn und langfristig eine Sackgasse.

Im Rahmen von Fortbildungen, Gesprächen und Lesen von Publikationen und nach 25 Jahren in der Hausarztpraxis hat sich für mich herauskristallisiert, dass die Spitäler eine sogenannte MAI-Revolution nötig haben und dass, solange diese nicht stattfin-det, e-Health es sehr schwer haben wird. MAI steht diesmal nicht für den Wonnemonat und Revolution nicht für einen politischen Umsturz. MAI bedeutet Modulare Austritts-Informationen und Revolution würde lediglich Umdenken bedeuten, in dem Sinne, dass der gute alte Austrittsbericht «gestorben» ist.

Anstelle des Austrittsberichtes sind modulare Infor-mationseinheiten zu definieren, welche als ganzes Set dann den bisherigen Austrittsbericht ersetzen.

Die Klinikleiter werden sich daran gewöhnen müssen, dass ein Austrittsbericht lediglich noch ein Dokument für das Archiv ist und allenfalls den inter-nen Abschluss des Falles signalisiert.

Teilinformationen daraus, eben die einzelnen Module, sind nach wie vor zentral und wichtig, müs-sen aber zu unterschiedlichen Zeiten übermittelt werden, um ihr Informationspotential zu entfalten. Als Grundsatz muss dabei gelten, dass alle Informa-tionen, welche beim Austritt des Patienten nicht mehr verändert werden, unverzüglich zur Verfügung gestellt werden müssen. Idealerweise sollen diese In-formationen strukturiert und maschinenlesbar über-mittelt werden, so dass sie beim Empfängersystem automatisiert weiterverarbeitet werden können.

Als illustratives Beispiel kann die Austrittsmedi-kation genannt werden. Sie ist zwingender Teil eines Austrittsberichtes und damit auch integraler Be-standteil der modularen Austrittsinformationen. Die Austrittsmedikation ist somit ein Modul neben Dia-gnoseliste, Procedere usw. – wie die Austrittsmedika-tion ist das Procedere bei Austritt festgelegt und sollte deshalb als weiterer modularer Informations-teil direkt übermittelt werden.

Am Austrittstag könnte der niedergelassene Arzt eine formlose Austrittsmeldung erhalten mit den schon verfügbaren Informationsmodulen wie z. B. Medikation, Procedere.

Strukturierte Information elektronisch übermittelnIch hoffe sehr, dass in keinem Spital Rezepte noch handschriftlich erstellt werden. Somit sind die Medi-kamentendaten in strukturierter Form vorhanden und können mit der Erstellung des Rezeptes beim Austritt gleichzeitig als Austrittsmedikation d. h. als entsprechendes MAI-Modul übermittelt werden. Von technischer Seite wäre es relativ einfach. Im genann-ten Fall bedürfte es beispielsweise lediglich einer ge-sicherten E-Mail mit einer XML-Datei (maschinen-lesbares Format) im Anhang. Dieser Anhang würde die aktuelle Austrittsmedikation enthalten. Von Seiten der Praxisinformationssysteme müsste diese XML-Datei eingelesen, als aktuelle Medikation «über-nommen» und bei Bedarf adaptiert werden. Mit diesem kleinen Schritt wäre ein erster grosser Schritt in Richtung strukturierter Datenaustausch getan, die erste Etappe eines Patientendossiers aufgegleist und gleichzeitig ein praxisrelevantes Mehrwertangebot für die Zuweiser realisiert.

Die ganze Architektur und Technik muss selbst-verständlich IHE-, eCH-, Swiss-e-Health, HL7- und so weiter kompatibel sein, was aber mit vertretbarem Aufwand und vor allem bei gutem Willen schnell umgesetzt werden kann. Für Insider: Dieses Medika-mente-Modul soll natürlich nichts anderes sein als der Medikationsteil des HL7-Arztbriefes. Die Stan-dards für diesen «Elektronischen Arztbrief» gibt es nun schon bald zehn Jahre, ohne dass er wahr-nehmbar zum Einsatz gekommen ist. Nach meiner Meinung ist der Hauptgrund auch hier, dass der «Elek tronische Arztbrief» den bisherigen Prozess ab-bilden will. Das funktioniert so nicht. Wie erwähnt, bildet dies eine Ausnahme zur Regel: Der Arztbrief (Prozess) muss den neuen Kommunikationsmöglich-keiten (IT) angepasst werden.

Fazit: Um eine modulare Weitergabe der Aus-trittsinformationen zu ermöglichen, wären die Hausaufgaben für die Spitäler und die niedergelas-senen Ärzte überschaubar und das System könnte schnell einen Mehrwert in den Praxen generieren.

Voraussetzung ist, dass in den Spitälern die MAI­Revolution stattfindet!Die Austritts-Medikation wäre somit ein erstes Mo-dul des künftigen MAI-Austrittssets. Die Gesamtheit aller Module entspricht wiederum dem ursprüng-lichen Austrittsbericht. Dieser kann bei Bedarf immer noch als PDF übermittelt und im Spitalarchiv abgelegt werden. Die Informationsinhalte daraus wie z. B. Medikation, Procedere und Diagnoseliste könnten aber schon längst vor der Schlussredaktion des Berichtes in die Praxissoftware übernommen und dort weiterverwendet werden.

Page 23: S chweizerische Ärztezeitung - saez.ch · INHAL T. FMH. Editorial 1637 Braucht es im Zeitalter der Social Media eine Anpassung der Standesregeln der FMH? Urs Stoffel Zentralvorstand

1665

S t a n d p u n k t T R I B Ü N E

Schweizerische Ärztezeitung | Bulletin des médecins suisses | Bollettino dei medici svizzeri | 2014;95: 44

Zum Konzept Spiritual Care

Spiritualität in der Cura sui, im interdisziplinären Team und in der Arzt-Patienten-Beziehung

Spiritualität als Ressource in der heutigen medizinischen Forschung und LehreMit wissenschaftlichen Methoden wird seit einigen Jahren erforscht, was die spirituelle Betreuung, Spiri-tual Care, in der gemeinsamen Sorge für den Kran-ken in all seinen Dimensionen als interdisziplinäre Aufgabe bringt. Forscher gehen der Frage nach, wie Patienten und Patientinnen sensibel und kompetent ganzheitlich begleitet und betreut werden können, welche Anliegen und Bedürfnisse sie haben und wel-che konkreten Kompetenzen notwendig sind, um die dahinterliegenden Ressourcen zu erkennen und in den Behandlungs- und Betreuungsplan zu inte-grieren [1–6].

Kriterien für eine verantwortete, tragfähige und lebensdienliche SpiritualitätSystematische, sinnvolle Kriterien können zu einer verantworteten, tragfähigen und lebensdienlichen Spiritualität führen.

Für das Konzept «Spiritual Care» wird hier nur kurz auf einfache und praktische Kriterien einer gu-ten Spiritualität hingewiesen: Ist die Lebenspraxis lebensbehindernd oder lebensfördernd, vertröstend oder ermutigend, stabilisierend oder befreiend?

Wird das gegenwärtige Leben wertgeschätzt? Wird ein ganzheitliches gelingendes Leben gefördert? Wird etwas Innerweltliches verabsolutiert? Werden etwa Symbole mit der Wirklichkeit verwechselt? Werden mythische Bilder verobjektiviert?

Die gelebte Spiritualität soll alltagstauglich sein, den Körper, die Sinne und die Affekte einbeziehen und eine klare und zugängliche Sprache aufweisen. Kriterien dafür sind: gleiche Würde für alle, Zugang zur Gemeinschaft für alle, Offenheit für andere Spiri-tualitäten, Kulturen und Traditionen, geteilte Macht («Empowerment» für alle), Wachheit für sozioöko-nomische, ökologische und politische Probleme, Empathie für Menschen im Dunkeln, Zulassen von kritischen Fragen. Diese Indizien für eine tragfähige Spiritualität sind zwar nicht vollständig, können

aber doch eine Orientierung geben für die Beurtei-lung der Güte einer gelebten Spiritualität [7].

Spiritual Care und die Selbstsorge, das inter­disziplinäre Team, die Arzt­Patienten­BeziehungDas Konzept Spiritual Care bedeutet die umfassende Sorge für den Menschen. Sie nimmt den Menschen ganzheitlich in seiner bio-psycho-sozio-spirituellen Dimension wahr.

Selbstsorge (Cura sui) In der Selbstsorge erhält der Mensch sich in Eigen-verantwortung gesund. So kann er für sein Leben, seine Beziehungen und seinen Beruf Orientierung und Sinn finden und sich selbst spirituell-reflektiert verorten. Ein tragendes Fundament kann durch wid-rige Lebensumstände Halt geben und die Resilienz stärken. Darüber hinaus schenken Vertrauen und Hoffnung gelingende zwischenmenschliche Bezie-hungen und eine gesunde Selbstliebe. Eine gelebte spirituelle oder religiöse Praxis kann eine gute Res-source sein. Je nach biographisch-existentiellen Er-fahrungen kann jedoch auch eine averse Reaktion gegen alles Religiöse auftreten, die dann als solche erkannt werden muss, da sie kontraproduktiv ist.

Jeder Mensch lernt am besten durch Selbsterfah-rung, was guttut und was schadet. Nach Lebens-krisen entwickelt er meist ein besonders gutes Ge-spür dafür. In einer grossen, repräsentativen, semi-quantitativen Studie haben Fegg und Mitarbeiter in Deutschland sinnstiftende Bereiche im Leben unter-sucht: Als wichtige Bereiche haben sich familiäre und freundschaftliche Beziehungen, Freizeit, Reli-gio sität und Natur herausgestellt. Bei gesunden, jün-geren Menschen sind Arbeit und Studium sehr wich-tig, bei kranken, älteren Menschen hingegen Ge-sundheit, Tiere und Natur [8].

Aus der Geschichte der christlichen Spiritualität sind Wege und Methoden bekannt, die im Rahmen von Spiritual Care geeignet sind, der Selbstsorge zu dienen. Exemplarisch soll hier kurz auf die Spirituali-

Helen Hochreutener

MAS in Theology of Spirituality, Kursleiterin Lassalle-Haus Bad Schönbrunn

Die Autorin hat eine Master-arbeit verfasst zum Thema: «Medizin und Spiritualität. Spiritual Care als theologisch-medizinische Herausforderung. Aspekte um Verhältnis von Medizin und Spiritualität, zu Heil und Heilung in der christlichen Tradition sowie zu Ansätzen von Spiritual Care heute». Theologische Fakultät der Universität Freiburg; 2014.

Korrespondenz:Dr. med. Helen HochreutenerBahnhofstrasse 29CH-3800 InterlakenTel. 033 823 23 33Fax 033 823 23 34

helene.hochreutener[at]hin.ch

«Der Arzt kann an einem geeigneten Zeitpunkt dem Patienten signalisieren, dass er offen ist für die spirituelle Dimension.»

Page 24: S chweizerische Ärztezeitung - saez.ch · INHAL T. FMH. Editorial 1637 Braucht es im Zeitalter der Social Media eine Anpassung der Standesregeln der FMH? Urs Stoffel Zentralvorstand

S t a n d p u n k t T R I B Ü N E

Schweizerische Ärztezeitung | Bulletin des médecins suisses | Bollettino dei medici svizzeri | 2014;95: 44 1666

tät der Wüstenväter und des Ignatius von Loyola ein-gegangen werden, da sie besonders geeignet sind, auf die Bedürfnisse des heutigen Menschen und der heutigen Medizin zu antworten.

Evagrius Ponticus hat die Weisheit der Wüsten-väter systematisiert, die als ursprüngliche Form vie-ler Aspekte der heutigen Psychologie und Psycho-therapie gelesen werden kann. Beinahe alle psychi-schen und psychosomatischen Störungen waren im Wesentlichen damals schon bekannt. So wurden vitale, affektive und geistige Grundbedürfnisse be-schrieben, deren akzentuierte Form als verzerrte Lei-denschaften (pathe) erkannt wurden. Bestimmte Verhaltensweisen zu deren Kontrolle oder Heilung wurden ebenso empfohlen. Die Akedia (Überdruss, Gleichgültigkeit) wurde als Krise in der Lebensmitte beschrieben, die der Psychiater Daniel Hell als Vor-läufer der heutigen Midlife-Crisis deutet. Der dama-lige empfohlene spirituelle Weg diente dazu, die Apatheia zu erreichen (griechisch απαθεια, Gelassen-heit, innere Freiheit) [9].

Die Exerzitien nach Ignatius sind ein weiterer agogisch gut konzipierter spiritueller Weg zum Er-reichen der inneren Freiheit (ignatianisch «Indiffe-renz»). So kann der Mensch menschlich und intellek-tuell reifen und stimmige (Lebens-)Entscheidungen treffen. Der Übende wird genügend frei von unge-ordneten Anhänglichkeiten (Abhängigkeiten) und damit frei für bewusst gewählte Ziele [10].

Spiritual Care im interdisziplinären TeamEine spirituelle Führungskompetenz kann zu einem gelingenden kommunikativen Umgang im interdis-ziplinären Team beitragen, so dass ein gutes, tragen-des Klima unter allen Mitarbeitern im Gesundheits-wesen entsteht und das Klima nicht durch Mobbing oder andere Friktionen vergiftet wird.

Zwei Methoden aus der christlichen Spirituali-tätsgeschichte sollen hier kurz erwähnt werden, in die zusätzlich auch moderne Erkenntnisse der Hu-manwissenschaften einfliessen.

Aufbauend auf der ignatianischen Spiritualität wird ein Ansatz zu gemeinsamen, tragenden Ent-scheidungen vorgestellt. Der günstige Augenblick, eine Entscheidung zu treffen, ist wichtig. Wählen und entscheiden zu können, gehören zu den typi-schen Merkmalen des freien Menschen. Der Kairos (griechisch καιρος) ist der intuitiv gespürte rechte Augenblick, während der Ausdruck Chronos (grie-chisch χρονος) für die Zeit steht, die objektiv-linear abläuft. Gelegentlich werden dringliche Entschei-dungen unter Druck gefasst. Ignatius von Loyola lei-tet mit speziellen Methoden dazu an, sich für wesent-liche Entscheidungen «indifferent» zu machen. Noch weiter bestehende ungeordnete Regungen sollen wahrgenommen werden, jedoch die Entscheidun-gen nicht bestimmen.

Nach Ignatius gibt es drei Weisen, sich zu ent-scheiden: 1. die unmittelbare Intuition, 2. das Wahr-nehmen der inneren Regungen (Affekte) und 3. das ar-gumentativ-rationale Abwägen der Pros und Kontras.

Auf dem Hintergrund der «Deliberatio Patrum» hat Bernhard Waldmüller einen Leitfaden des spiri-tuellen Umgangs mit gemeinsamen Entscheidungen vorgelegt, der sich für Entscheidungen im interdiszi-plinären Team gut anwenden lässt [11].

Ärzte tun gut daran, auch das Thema Macht zu reflektieren. Wer Macht ausübt, kann das Leben für sich und andere in vielfältiger Weise bestimmen. Macht ist grundsätzlich gut, da der Mensch kreativ sein Umfeld mitgestalten kann. Macht ist Mittel zum Ziel, soll also nicht Selbstzweck sein. Nach Igna-tius sollen die Mächtigen ihre Macht für gute Zwecke einsetzen. Ein Amt oder eine Aufgabe gut zu führen, bedeutet, nicht aus Eigeninteresse einen Entscheid zu fällen, sondern eine Win-win-Situation für alle Beteiligten zu schaffen [12, 13].

Spiritual Care in der Arzt-Patienten-BeziehungDie christliche Anthropologie stellt den Menschen als Person in den Mittelpunkt. Eine «Person-Zentrie-rung» wirkt sich verändernd auf das leitende medizi-nische Behandlungskonzept aus. Die Arzt-Patienten-Kommunikation gewinnt mehr an Bedeutung. In der narrativen Medizin wird der Patient ermutigt, von seiner Krankheitserfahrung zu erzählen und selbst zu deuten. Auf diese Weise kommt der Patient als unverwechselbare Person in den Blick.

Leitete Menschen an, intellektuell zu reifen und stimmige (Lebens-)Entscheidungen zu treffen: Ignatius von Loyola (1491–1556). Sein Konzept liefert noch heute wertvolle Anregungen für Spiritual Care.

Page 25: S chweizerische Ärztezeitung - saez.ch · INHAL T. FMH. Editorial 1637 Braucht es im Zeitalter der Social Media eine Anpassung der Standesregeln der FMH? Urs Stoffel Zentralvorstand

S t a n d p u n k t T R I B Ü N E

Schweizerische Ärztezeitung | Bulletin des médecins suisses | Bollettino dei medici svizzeri | 2014;95: 44 1667

Krankheit ist auf der körperlichen Ebene oft mit Schmerzen und Einschränkungen verbunden, auf der sozialen Ebene mit Isolation und Einsamkeit und auf der psychischen Ebene mit Angst und Verzweiflung.

In der Lebensqualitätsforschung wird neben den objektiven Lebensbedingungen immer stärker auch das subjektive Wohlbefinden wie Zufriedenheit und Glücklich-Sein als wichtiges Kriterium betrachtet. Zur Prävention und zur Bewältigung von körperli-chen Erkrankungen tragen persönliche Ressourcen, z. B. Lebenszufriedenheit, Sinnerfüllung sowie säku-lar und religiös motivierte Bewältigungsformen (cop ing strategies) bei. Heilen heisst also nicht nur Beseitigen von Krankheit, sondern Ermöglichen ei-nes als subjektiv sinnvoll erfahrenen Lebens. Dazu soll die Arzt-Patienten-Beziehung geprägt sein durch Empathie, Wohlwollen und Mitmenschlichkeit. Die Sensibilität für die spirituelle Dimension in dieser Beziehung kann zu einem achtsameren, ganzheit-licheren Umgang mit dem Patienten führen.

Der Arzt kann an einem geeigneten Zeitpunkt in der ärztlichen Betreuung dem Patienten signalisie-ren, dass er offen ist für die spirituelle Dimension, indem er beim Erheben der Anamnese den Patienten auf seine spirituell-religiösen Bedürfnisse und Res-sourcen anspricht. Standardisierte, semiquantitative Anamnese-Interviews dazu wurden mittlerweile erar-beitet und evaluiert (SPIR-Anamnese-Interview, [2]). Je nach Bedarf lässt es sich situationsbezogen erwei-tern. Sollte der Patient im Augenblick kein solches Gespräch führen wollen, ist sein Wille Gebot. Er hat jedenfalls den Hinweis bekommen, dass er, falls ge-wünscht, das Gespräch fortsetzen oder sich ander-weitig diesbezüglich in Verbindung setzen kann.

Eine schwere Krankheit zwingt den Menschen oft dazu, sich mit dem Sinn der Krankheit, dem Sinn des eigenen Lebens und über die eigene Begrenztheit und den Tod nachzudenken. Solche Fragen sind all-gemein menschliche Fragen und nicht an eine spezi-fische Religion oder Spiritualität gebunden. Wenn der Mensch sich auf diese Fragen einlässt, wird die exis-tentielle Erfahrung einen spirituellen Reifungsprozess auslösen. Oft zwingt auch eine Krankheit, bisherige eigene Lebenswünsche loszulassen, Unfertiges anzu-nehmen und sich mit dem Leben zu versöhnen. Oft wächst der Mensch über sich hinaus, transzendiert sich also selbst und findet seinen Lebenssinn im Sein-für-Andere oder Sein-für-etwas- Anderes. Im Ge-wahr-Werden der eigenen Grenzen, in der Lebenskrise kann der Mensch das entscheidend Wesentliche im eigenen Leben finden. Die Leidfrage ist die zentrale Bewährungsprobe für eine Spiritualität, soll sie doch zeigen, ob sie Ressourcen für eine subjektive Bewälti-gung von Leid und Tod zur Verfügung zu stellen ver-mag. Der Begleitende soll keine falschen Hoffnungen geben, jedoch auch nicht jede Hoffnung auf Heilung nehmen, sondern Orientierung schenken. Leid, Schmerz und Tod gehören konstitutiv zur Existenz des Menschen. Der bewusst Sterbende kann zum Schluss kommen, dass der Sinn des Lebens in etwas

Umfassenderem liegen muss. Im Umgang mit der Schuldfrage muss oft in einer spirituell-existentiellen Reifung unerklärliches Leid stehengelassen werden, um nicht in kurzschlüssige Erklärungen zu fallen. Die pastorale Praxis soll sich dabei nach dem Bedürf-nis der Patienten richten [14].

Die Palliativmedizin und die Palliative Care haben sich prominent in ihrem Leitbild der ganzheitli-chen, inklusive der spirituellen Verantwortung ver-pflichtet [2, 8]. Der Palliativmediziner Gian Dome-nico Borasio erwähnt für die Sterbebegleitung fol-gende wesentliche Bedürfnisse des Patienten und Sterbenden: Kommunikation, eine optimale pallia-tiv-medizinische Therapie, psychosoziale Betreuung und spirituelle Begleitung [15].

Literatur

1 Koenig H, King D, Benner Carson V. Handbook of Religion and Health. Second Edition. Oxford: University Press; 2012.

2 Frick E, Roser T (Hrsg.). Spiritualität und Medizin. Gemeinsame Sorge für den kranken Menschen. Münchner Reihe Palliative Care. Palliativmedizin – Palliativpflege – Hospizarbeit. Stuttgart: Kohlhammer; 2009. www.spiritualocare.de

3 www.uniweiterbildung.ch/studienangebot/kursdetails/?tx_x4econgress_pi1%5BshowUid%5D=779

4 www.lassalle-haus.org Fortbildungsveranstaltungen Medizin und Spiritualität

5 Internationale Gesellschaft für Gesundheit und Spiritualität (Hrsg.) unter Leitung von Frick E, Traugott R. Spiritual Care. Zeitschrift für Spiritualität in den Gesundheitsberufen. Stuttgart: Kohlhammer. www.spiritual-care-online.de

6 www.ecrsh.eu/ Organisator Dr. med. René Hefti Langenthal.

7 Hiestand FX, Müller C. Indizien einer tragfähigen Spiritualität. In: Leutwyler Samuel, Nägeli M (Hrsg.). Spiritualität und Wissenschaft. Zürich: vdf Hochschul-verlag AG ETH; 2005. S 269–83.

8 Fegg M, Kramer M et al. Meaning in Life in the Federal Republic of Germany: results of a representative survey with the Schedule for Meaning in Life Evaluation (SMiLE). Journal of Pain and Symptom Management. 2007;35(4):356–64.

9 Evagrios P. Der Praktikos (Der Mönch). Weisungen der Väter. Bunge Gabriel (Hrsg. und Übersetzer). Band 6. Verbesserte Auflage. Beuroner Kunstverlag; 2008.

10 Ignatius von Loyola. Die Exerzitien. Christliche Meister. Einsiedeln: Johannes Verlag; 2005.

11 Waldmüller B. Gemeinsam entscheiden. Ignatianische Impulse. Würzburg: Echter Verlag; 2008.

12 Kiechle S. Macht ausüben. Ignatianische Impulse. Würzburg: Echter Verlag; 2005.

13 Kiechle S. Sich entscheiden. Ignatianische Impulse. Würzburg: Echter Verlag; 2008.

14 Schaupp W. Spirituelle Dimensionen des Krankseins. In: Körtner U, Müller S, Kletcka-Pulker M, Inthorn J (Hrsg.). Spiritualität, Religion und Kultur am Krankenbett. Schriftenreihe Ethik und Recht in der Medizin. Wien/New York: Springer Verlag; 2009. S. 165–75.

15 Borasio GD. Über das Sterben. München: Verlag C. H. Beck; 2012.

Page 26: S chweizerische Ärztezeitung - saez.ch · INHAL T. FMH. Editorial 1637 Braucht es im Zeitalter der Social Media eine Anpassung der Standesregeln der FMH? Urs Stoffel Zentralvorstand

1668

Ambizione: subsides distribués à 60 jeunes chercheursCette année, le Fonds Nationale Suisse FNS a alloué 60 subsides à la relève scientifique suite à la mise au concours des instruments Ambizione, Ambi-zione-PROSPER et Ambizione-SCORE. A la mi-février 2014, 294 jeunes chercheuses et chercheurs avaient déposé une requête dans le cadre d’Am-bizione. Après un processus de sélection en deux étapes, le FNS a attribué au total 60 nouveaux sub-sides. Avec 19 subsides octroyés à des femmes (soit un peu moins de 32 %), l’objectif des 35 % de béné-ficiaires féminines est presque atteint cette année. Par le biais d’Ambizione, Ambizione-PROSPER et Ambizione-SCORE, le FNS permet à la relève scien-tifique de faire ses premiers pas dans la recherche indépendante, et ce dans toutes les disciplines. La prochaine mise au concours de l’instrument Ambi-zione est prévue dès la mi-novembre 2014. (FNS)

L’objectif des 35 % de bénéficiaires féminines est presque atteint cette année.

Beer

koff

/Dre

amst

ime.

com

Pilzgenuss ohne Reue Speisepilze selber zu sammeln, macht Spass. Aber bekanntlich sind nicht alle Pilze geniessbar. Die Verwechslung giftiger Doppelgänger essbarer Speisepilze ist die grösste Gefahr. Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV rät zur Vorsicht und ruft alle Sammler auf, ihr Sam-melgut kontrollieren zu lassen. Gesammelte Pilze, die selber verzehrt werden, fallen nicht unter die Lebensmittelgesetzgebung (Eigengebrauch). Beim

Verzehr solcher Pilze kommt somit ausschliesslich die Eigenverantwortung zum Tragen. Deshalb ist es wichtig, dass nur kontrollierte Pilze verzehrt wer-den. Dem BLV ist das Risiko von unkontrollierten, wild wachsenden Pilzen bewusst, daher hat es ein Merkblatt zum Sammeln und zum Konsum von Pilzen herausgegeben. (BLV)

S p e c t r u m T R I B Ü N E

Pas de santé sans santé mentale

La santé mentale est une composante

essentielle de la santé. Lors de la Jour-

née mondiale de la santé mentale, cé-

lébrée le 10 octobre, il est important

de rappeler la Constitution de l’OMS

qui définit la santé comme étant «un

état de complet bien-être physique,

mental et social». Les politiques

nationales de santé mentale ne doi-

vent pas limiter leur champ d’action

aux troubles mentaux. Il faut aussi

qu’elles reconnaissent et prennent

en compte les facteurs plus généraux

qui favorisent la santé mentale. Il

s’agit notamment d’intégrer la pro-

motion de la santé mentale dans

les politiques et programmes des

secteurs publics et non gouverne-

mental.

(OMS)

Studie «nurses at work»

Die nationale Studie «nurses at work»

untersucht die Hintergründe, wes-

halb genau diplomierte Pflegefach-

personen im Beruf bleiben – oder

die sen verlassen. Die Studie will in

Erfahrung bringen, welche konkre-

ten Antworten im Kampf gegen den

Personalmangel im Pflegebereich zu

finden sind. Aufgrund der Erkennt-

nisse sollen konkrete und umset-

zungsorientierte Vorschläge zur Er-

höhung der Berufsverweildauer von

Pflegefachpersonen abgeleitet wer-

den. Curaviva Schweiz unterstützt

zu sammen mit einem grossen Netz-

werk von Partnern das Forschungs-

team beim Aufruf zur Studienbetei-

ligung von möglichst vielen aktiven

oder ehemaligen diplomierten Pfle-

gefachpersonen.

(Curaviva)

Schweizerische Ärztezeitung | Bulletin des médecins suisses | Bollettino dei medici svizzeri | 2014;95: 44

OdASanté

Warum verlassen Pflegefachpersonen ihr Berufsfeld?

«Sieh dich vor beim Schritt auf die Strasse»«Ein Augenblick der Unaufmerksamkeit kann dein Leben für immer verändern»: Das ist der Kern der Verkehrssicherheitskampagne von Fussverkehr Schweiz, die Ende September lanciert wurde. Der Kampagnenfilm, den Fussverkehr Schweiz in Zu-sammenarbeit mit dem Ballett Zürich realisiert hat, zeigt: Ein verträumter Gang durch den Tag kann abrupt in der Katastrophe enden. Im ersten Halb-jahr 2014 verloren auf Schweizer Strassen 15 Fuss-gänger ihr Leben. Nur drei von ihnen verunglück-ten auf einem Fussgängerstreifen. Das Queren der Fahrbahn ohne Fussgängerstreifen ist somit Schwer-punkt des Unfallgeschehens. Eine Auswertung zeigt, dass Unfälle beim Queren an einem Ort ohne Fussgängerstreifen mit schwereren Verlet-zungen der Opfer verbunden sind. (Fussverkehr Schweiz)

Besonders unfallträchtig: das Überqueren der Strasse ohne Fussgängerstreifen.

Madrabothair/Dreamstime.com

Page 27: S chweizerische Ärztezeitung - saez.ch · INHAL T. FMH. Editorial 1637 Braucht es im Zeitalter der Social Media eine Anpassung der Standesregeln der FMH? Urs Stoffel Zentralvorstand

1669

B e g e g n u n g m i t … H O R I Z O N T E

Schweizerische Ärztezeitung | Bulletin des médecins suisses | Bollettino dei medici svizzeri | 2014;95: 44

Jean-Charles Estoppey, Allgemeinmediziner und Winzer im Lavaux-Gebiet

«Wir wollen auch zu uns selber schauen können»

Das ist doch eher ungewöhnlich: das Rendezvous mit einem Arzt nicht in seiner Praxis, sondern in seinem Weinkeller zu haben. Hier ist das eine ohne das andere nicht denkbar. Das Produktions- und Ver-kaufszentrum des Weinkellers «Terres de Lavaux» in Lutry ist für Jean-Charles Estoppey als Arbeitsplatz fast gleichbedeutend wie seine Hausarztpraxis in Cully direkt am Genfersee. «60 Prozent arbeite ich als Arzt, 40 Prozent als Winzer», sagt er. «Seit 20 Jah-ren.»

Arbeit als AusgleichZuerst machen wir gleich einen Abstecher in die Reben. Wir stehen in recht steilem Gelände weit über der Eisenbahn und dem Dorf, der Blick über das

Grün der Pflanzen hinunter zum See und darüber hinaus in die französischen Berge ist grossartig. «Notre Patrimoine», kommentiert Estoppey, das ist seine Erde, das Erbe seiner Vorfahren, und gleichzei-tig, seit 2007, ein Weltkulturgut der UNESCO. Die Trauben sind schon farbig, bald reif für die Ernte. «Blauburgunder», sagt der Winzer stolz, und er hält die Traube in seinen Händen, als wäre sie ein Baby. «Dort drüben wachsen Gamay, Gamaret und Gara-noir, da unter Viognier und Chardonnay. Viognier ist schwierig zu produzieren. Das sind lange Trau-ben, die stark beschnitten werden müssen. Und: Mit blossem Auge ist es schwierig festzustellen, ob sie die volle Reife erlangt haben. Dann braucht es nur zwei Tage mit Föhn, und sie sind kaputt.»

Daniel Lüthi

Text und Bilder

danielluethi[at]gmx.ch

Page 28: S chweizerische Ärztezeitung - saez.ch · INHAL T. FMH. Editorial 1637 Braucht es im Zeitalter der Social Media eine Anpassung der Standesregeln der FMH? Urs Stoffel Zentralvorstand

B e g e g n u n g m i t … H O R I Z O N T E

Schweizerische Ärztezeitung | Bulletin des médecins suisses | Bollettino dei medici svizzeri | 2014;95: 44 1670

Der Laie sieht die Unterschiede zwischen den einzelnen Traubensorten nicht, der Winzer kennt fast jeden Stock, wie ein Bauer seine Kühe. «Hier: Diese Pinot-Blanc-Reben sind 40-jährig. Eine abso-lute Spezialität. Zur Hälfte produzieren wir hier in Lutry aber immer noch Chasselas, die traditionelle Sorte der Gegend.»

Estoppey ist kein Schöngeist. Sondern einer, der gerne selber anpackt, auch körperlich. Das war auch der Ursprung der Idee, damals, 1993: «Zehn Jahre lang hatte ich als Allgemeinpraktiker 80 Stunden pro Woche gearbeitet, die Agenda war bereits nach den ersten vierzehn Tagen übervoll, am Dienstag schon fragte ich mich jeweils, wie ich die Woche schaffen würde. Ich merkte, dass es so nicht mehr weiterge-hen konnte. Und ich wusste: Körperliche Arbeit ist ein guter Ausgleich, sie leert den Kopf. Und weil ich ja in der Gegend mit den Reben und dem Wein auf-gewachsen bin, und weil ich immer wusste, dass ich hierher zurückkehren wollte, übernahm ich den Rebberg meines Schwiegervaters, als dieser aufhören wollte. Später kam noch dieses und jenes Stück dazu, heute bearbeite ich, zusammen mit einem Angestell-ten und manchmal Aushilfen, rund 3 Hektaren. Am Abend bin ich jeweils körperlich richtig müde – ein schönes Gefühl.»

In diesem Gelände ist viel Handarbeit nötig, mit Maschinen kommt man hier kaum zurecht. «Das er-gibt Kosten von rund 45 000 Franken pro Jahr und Hektare, im La Côte-Gebiet sind es 26 000 Franken», rechnet Estoppey vor. Er ist eben auch ein Mann der klaren Aussagen und der Zahlen. «Wir produzieren rund 180 000 Flaschen pro Jahr, knapp 20 Prozent davon gehen auf das Konto unserer Familie. Reich wird man damit nicht – es gab sogar Jahre, in denen wir drauflegten.»

Wein als Medikament?Noch haben wir kein Wort über Medizin gespro-chen. Klären wir gleich das Naheliegende: Alkoho-lismus ist doch eine der schlimmsten Volkskrankhei-ten – ist da ein Arzt, der Wein produziert und ver-marktet, nicht ein Widerspruch in sich selbst? «Ja, Alkoholismus ist ein grosses Problem», erklärt Estop-pey, «aber es ist eine Krankheit, die nur etwa 5 bis 10 Prozent der Bevölkerung betrifft. Das Problem sind nicht die zwei oder drei Gläser pro Tag, das Pro-blem ist die Sucht. Aber wo beginnt sie?» Ja, wo? «Ich selber trinke am Mittag nicht. Am Abend teile ich eine halbe Flasche mit meiner Frau und ab und zu gibt es im Rebberg, im Weinkeller oder bei Freunden einen Apéro.» Und was sagt er als Arzt seinen Patien-ten zum Thema? «Wein ist ein gutes Produkt – aber ein schlechtes Medikament. Man soll ihn zum Ge-nuss und mit Vorteil in einem sozialen Kontext trin-ken, nicht als Mittel gegen Stress zum Beispiel. Man kann sich damit also nicht selber heilen.»

Wein oder andere alkoholische Getränke aber grundsätzlich zu verteufeln, findet Estoppey völlig daneben, er benutzt in diesem Zusammenhang den

Begriff «Hygienismus», regt sich über missionarische Puritaner sichtbar auf. Gar von «Polizeiterror» spricht er, wenn es um die 0,5 erlaubten Promille im Strassen-verkehr geht. «0,5 Promille entspricht nicht einem einzigen Glas Wein, das ist eine Lüge – und das ist eine völlig willkürliche Grenze, die für das Image des Weins eine Katastrophe ist. Wir spüren sie hier in unserem Keller jeden Tag. Vor allem die Deutsch-schweizer sind völlig terrorisiert. ‹Nein, wir können nicht degustieren, wir fahren›, sagen sie, als würde man bei einer Degustation Glas um Glas leeren.» Ist das nicht eine Verharmlosung der Unfälle, bei denen Alkohol im Spiel war? «Der Durchschnitt des Alko-holgehalts im Blut bei solchen Strassenverkehrs-unfällen beträgt 1,4 Promille, das ist ein massiver

Jean-Charles Estoppey

Dr. med. Jean-Charles Estoppey wurde 1952 in

Lutry (Waadt) geboren, wo er in die Schule

ging und bereits als Jugendlicher im Weinberg

arbeitete. In Lausanne studierte er Medizin,

dort machte er 1977 auch das Staatsexamen.

Nach Jahren der Weiterbildung in Innerer Me-

dizin, Pädiatrie, Chirurgie und Orthopädie, –

immer in der Romandie – eröffnete er 1983 in

Cully seine Hausarztpraxis, die er noch heute,

(zusammen mit einer Kollegin), führt. 60 Pro-

zent arbeitet er dort, 40 Prozent als Winzer in

seinen eigenen Reben oder in der «Cave des

Terres de Lavaux» in Lutry*. Er ist auch Präsi-

dent der Weinbau-Kooperative, die dort ihren

Sitz hat. Jean-Charles Estoppey ist verheiratet

und Vater von zwei erwachsenen Söhnen. Er

lebt mit seiner Frau in Cully.

*www.terresdelavaux.ch

Page 29: S chweizerische Ärztezeitung - saez.ch · INHAL T. FMH. Editorial 1637 Braucht es im Zeitalter der Social Media eine Anpassung der Standesregeln der FMH? Urs Stoffel Zentralvorstand

B e g e g n u n g m i t … H O R I Z O N T E

Schweizerische Ärztezeitung | Bulletin des médecins suisses | Bollettino dei medici svizzeri | 2014;95: 44 1671

Konsum und sehr problematisch. 0,5 oder 0,8 Pro-mille aber sind davon weit entfernt.»

Positive Wirkungen von Wein auf die menschli-che Gesundheit sind laut Estoppey hingegen wissen-schaftlich erwiesen: «Der regelmässige und mode-rate Konsum von Wein ist eine gute Prävention gegen kardiovaskuläre Erkrankungen und Degenera-tionserscheinungen des Gehirns, also Alzheimer zum Beispiel.» Dass Weisswein hingegen für die Ge-lenke oder die Prostata problematischer sei als Rot-wein, ist für ihn ein Märchen, «Rotwein hat zum Bei-spiel mehr Säure als Weisswein. Aber wenn mir ein Patient sagt, nach Weisswein könne er nicht ein-schlafen, dann sage ich ihm einfach, er solle vor dem Schlafengehen halt keinen Weissen trinken.»

Qualität statt QuantitätIn der Praxis teilt sich Estoppey die Woche mit einer Kollegin auf. Zweimal arbeitet er halbtags als Arzt, am Freitag gar nicht. Dann ist er eben Winzer. Das System habe sich sehr bewährt, sagt er, «ich habe Freude an meiner Arbeit als Arzt, und kann auch

Abends um sechs Uhr noch zuhören.» Dank solchen Attributen zählt er sich zur, wie er es nennt, «neuen Generation». Qualität vor Quantität, ist einer ihrer Leitsprüche. «Wir wollen weg vom Fabrikbetrieb, wollen mehr Zeit pro Patient als 5 Minuten. Und: Wir wollen auch zu uns selber schauen können. 80-Stunden-Wochen sind ungesund.»

Qualität statt Quantität: ein Punkt, der die bei-den Berufe von Jean-Charles Estoppey verbindet. «In den 90er Jahren hat unsere Kellerei begonnen, bei den Rebsorten zu diversifizieren, gleichzeitig aber die Produktionsmengen zu beschränken und die Qualitätskontrollen bei den Trauben zu verschärfen. Damit haben wir die Grundlage unseres Erfolges ge-legt. Leider jedoch ist es so, dass der Preisdruck vor allem der grossen Verteiler und die Produktions-beschränkungen zur Folge haben, dass die Winzer, sogar hier im Lavaux, viel weniger verdienen als vor 30 Jahren.»

Ein weiteres Element ist gleich bei beiden Beru-fen: Sowohl als Arzt wie auch als Winzer ist Jean-Charles Estoppey bestrebt, möglichst wenig Chemie, möglichst wenig synthetische Produkte einzusetzen. «In beiden Bereichen hat man jahrzehntelang die gleichen Fehler gemacht.» Denn in beiden Bereichen

beurteilt er Resistenzen als grosse Gefahr, bzw. kata-strophale Realität. «Bevor ich als Arzt ein Antibioti-kum verschreibe, prüfe ich sorgfältig, ob dies wirklich nötig ist. Anschliessend geht es darum, im richtigen Moment die richtige Dosis zu geben.» Ähnlich bei den Reben: «Es gibt immer mehr resistente Krankhei-ten. Dieses Jahr zum Beispiel war wegen der anhal-tend hohen Feuchtigkeit der Pilzbefall ganz schlimm. Mit synthetischen Mitteln war dem gar nicht mehr beizukommen. Wir setzten ganz wenig Kupfer und Schwefel ein, aufgelöst in Magermilch, und hatten mit dieser natürlichen Methode grossen Erfolg. Mit der Unkraut-Vertilgung haben wir schon vor zwei Jahren ganz aufgehört. Wir verwenden eine spezielle Maschine, die das Unkraut bricht und in einen schüt-zenden Teppich verwandelt.»

Nachfolge geregeltDass diese Begegnung mit einer Degustation enden würde, war von Beginn weg klar. Natürlich sprechen wir, während wir bewusst und genussvoll schlürfen und den verschiedenen Gaumenfreuden frönen,

über Eichenfässer und Tannine, über Bouquets, Aro-men und Abgang – aber auch über die Vergangen-heit und die Zukunft.

Estoppey war unter anderem Privatpilot, «mit unserer alten Piper flogen wir nach Portugal, oder in zwei Stunden nach Kroatien, das war wunderbar, ist jetzt aber vorbei. Unter anderem deshalb, weil es auch im Luftraum immer mehr Reglementierungen und immer mehr Konfusionen gibt.» Der Blick zum renovierten Raum hinaus in die Ferne ist auch ein Blick nach vorn. «Mit 62 Jahren ist es höchste Zeit, über Nachfolgeregelungen nachzudenken», sinniert Estoppey, «wir haben in der Praxis schon mal ein neues Informatiksystem eingerichtet und sind da-ran, dort – zusammen mit den Kollegen aus Cully – ein eigentliches kleines Gesundheitszentrum mit einem Spitex-Stützpunkt und Alterswohnungen zu schaffen. Und mein Nachfolger ist auch schon be-stimmt: ein toller junger Mann, der jetzt 30 und als Arzt noch in Ausbildung ist. Er sitzt übrigens auch schon im Verwaltungsrat unserer Weinbau-Koopera-tive, wird mich also dereinst, 2020 vielleicht, mög-licherweise in beiden Berufen ablösen.» Darauf stos-sen wir an: Gesundheit!

«Wein ist ein gutes Produkt – aber ein schlechtes Medikament.»

Die nächste «Begegnung mit …»Am Ende jeden Monats stellt die Schweizerische Ärztezeitung eine Persönlichkeit vor, die sich im Gesundheitswesen engagiert. Im November schildert Daniel Lüthi seine Begegnung mit Thomas Nierle, Chefarzt am Spital in Moutier und Präsident von «Médecins Sans Frontières» Schweiz.

Page 30: S chweizerische Ärztezeitung - saez.ch · INHAL T. FMH. Editorial 1637 Braucht es im Zeitalter der Social Media eine Anpassung der Standesregeln der FMH? Urs Stoffel Zentralvorstand

1673Schweizerische Ärztezeitung | Bulletin des médecins suisses | Bollettino dei medici svizzeri | 2014;95: 44

Herbsttalente

Thomas Schweizer war während 27 Jahren Hausarzt in einer Vorortsgemeinde von Bern. Er ist verheiratet und Vater von drei erwachsenen Kindern. Wer Lyrik schreibt, kann auch tief in Seelenzustände eintau-chen, wie sein erster Roman beweist. Yasemin Schreiber-Pekin, geboren 1959 in Ankara, lebt mit ihrem Mann und drei gemeinsamen Kindern in Zürich, wo sie in eigener Praxis arbeitet. Für einmal erzählt Scheherazade in einer Rehaklinik.

Innenansicht – Zweifel eines ArztesKarl, Charles Lebois, arbeitet in einer städtischen Ge-meinschaftspraxis, drei Grundversorger, ein Kardio-loge, eine Psychiaterin. Bald werden in der unteren Etage Physiotherapeutinnen einziehen. Die Praxis läuft gut, die Kollegen mögen sich, Karl hat gute Freunde, die an Philosophenabenden über Gott und die Welt diskutieren. Karl ist unpolitisch, er liebt klas-sische Musik und stammt aus gut bürgerlichen Ver-hältnissen mit akademischem Hintergrund, Geld spielt da keine Rolle. Ein nicht untypisches Kollegen-profil. Was kann daran interessant sein? Einiges, wenn man über die lange Berufserfahrung des Autors Tho-mas Schweizer und seine Schreibbegabung verfügt. Denn dieser Karl ist ein überaus gewissenhafter, emp-

findsamer Junggeselle mit sehr hohen Ansprüchen an sein Fach. Er möchte mehr als nur Grundversorger sein, leidet an Misserfolgen, Zeitmangel, Bürokram und Einsamkeit. Ein einziger verpatzter Vortrag ge-nügt, um ihn von einer Spitalkarriere abzubringen. Lieber kämpft er sich durch sein Bestellbuch, macht Hausbesuche und Überstunden. Es ist nicht einfach, diesen Karl zu mögen. Man möchte seiner Exfreundin zustimmen, die ihn als selbstgerechten Heiligen und Angsthasen beschreibt, als seufzenden Zweifler, der sich unaufhörlich um sich selber dreht. Doch der Doktor entwickelt sich, zwar langsam, aber eine fri-sche Liebe und ein Autounfall beschleunigen den Rei-feprozess. Thomas Schweizer hat einen einfühlsamen Entwicklungsroman geschrieben, der das Innenleben seines introvertierten Helden mit vielseitig und rea-listisch beschriebenen Arbeitssituationen grundiert. Man kann sich über den verklemmten Einzelgänger ärgern, der die Welt erlösen will und dann, Ende gut, alles gut, eine Familie plant. Wir freuen uns aber an den vielen interessanten Gesprächen über Medizin und das Primat der Machbarkeit. Und darüber, dass es immer wieder gewissenhafte Kollegen und Kolle-ginnen gibt, die tapfer und ausdauernd ihren eigenen Weg suchen.

Bruno BrenndtBruno erzählt Geschichten, dem alten Afghanen, der Therapeutin, der Freundin, den Mitpatienten in der Rehaklinik für Alkoholiker. Verschiedene Zeitebenen bringen Erzählungen hervor, die, analog den Spiegeln im Kaleidoskop, bei jeder Drehung die Farbkristalle zu neuen Mustern ordnen. Aus der Jetztzeit des Klinik-alltags erzählt Bruno sein eigenes Leben und das sei-ner Eltern. Aus seinen Notizen, die er jeweils vor-liest, erfahren die Zuhörer von dem, was vom Mon-tag bis Samstag vor drei Monaten geschah und dem, was weiter zurückliegt. Al Kbar, der alte Afghane, ist die zweite Erzählstimme im Roman, eine innere In-stanz, Lehrer und Meister aller Geschichtenerzähler. Bruno ist sein Sprachrohr, das uns zwischendurch von orientalischen Episoden mit Salahaddin, Rhun und dem kleinen Dschinn berichtet. Man könnte auch von einem Teppich sprechen, den die Autorin aus mehreren Farbsträngen knüpft. Darin verwoben finden sich viele Illustrationen, die Yasemin Schrei-ber-Pekin selber gezeichnet hat. Eine anspruchsvolle Textcollage, die auch dem Leser einiges abfordert. Wäre die Kollegin Scheherazade aus 1001 Nacht, könnte man von ihr sagen, dass sie uns gleichermas-sen, wie den rachsüchtigen Kalifen, mit ihrem Fabu-liertalent am Ende für sich eingenommen hat.

Erhard Taverna

erhard.taverna[at]saez.ch

Thomas Schweizer Yasemin Schreiber-PekinInnenansicht – Zweifel eines Arztes Bruno Brenndt

Sprakensehl-Hagen: ASARO Verlag; 2014. Zürich: Skepsis-Verlag; 2013. 256 Seiten. 25.90 CHF. 352 Seiten. 21.90 CHF.ISBN 978-3-95509-043-2 ISBN 978-3-9521140-8-7

B u c h b e s p r e c h u n g e n H O R I Z O N T E

Page 31: S chweizerische Ärztezeitung - saez.ch · INHAL T. FMH. Editorial 1637 Braucht es im Zeitalter der Social Media eine Anpassung der Standesregeln der FMH? Urs Stoffel Zentralvorstand

1674

Z U G U T E R L E T Z T

Schweizerische Ärztezeitung | Bulletin des médecins suisses | Bollettino dei medici svizzeri | 2014;95: 44

Über Salben – oder den Eigenwert der Darreichungsform des Medikaments

Wie schaffen es Hexen zu fliegen? Mit dem Besen, natürlich! Aber nicht nur. Die Kulturgeschichte des Irrationalen kennt die Flugsalbe, mit der sich die an-geblichen Hexen vor dem Take-Off in ihren verdien-ten Hexensabbat ihre Geschlechtsteile tüchtig einge-rieben haben sollen.

Es ist kein Zufall, dass der Treibstoff für die dama-ligen (wohl eher halluzinogenen) Rundflüge wenn überhaupt, dann über den Weg der Einreibung mit einer Salbe verabreicht wurde. Die Salbe war neben dem Arzneipflaster eine beliebte Darreichungsform von Medikamenten in der Vormoderne.

Ganz anders war dies etwa in den pillenfreudigen 1960er Jahren: In einer US-Fernsehserie konnte die Hauptfigur, der klassische Angsthase Stanley Beamish, plötzlich «wie ein Adler fliegen und jeden Bösewicht besiegen. Denn seine grosse Stunde kam immer, wenn er Pillen nahm!» So das Intro und der deutsche Serien-titel. Das prüde US-Fernsehen hätte es damals auch weniger goutiert, wenn sich Stanley Beamish vor der Schurkenjagd wie die Hexen mit Superheldensalbe eingerieben hätte.

Als ich vor vielen Jahren einmal mithalf, ein Som-merlager mit Kindern von weither zu betreuen, hat die Lagerleiterin den heimwehkranken Kleinen die Brust mit «Heimwehsalbe» eingerieben. Das hat bes-tens funktioniert – ich kann es für den Notfall nur weiterempfehlen. Die Salbe sollte einfach angenehm in Konsistenz und Geruch sein.

Streng medizinisch gesehen macht die Anwen-dung von Salben Sinn, wenn die Substanz lokal über die Haut oder auf der Haut wirken soll. Oder, wie bei den Patches, weil die transdermale systemische Wirk-stoffabgabe verträglicher und kontrollierbarer sein kann als mit anderen Darreichungsformen und über andere Verabreichungswege.

Bei der «Heimwehsalbe» liegt der Sinn woan-ders. Da ist es neben allem möglichen Placebo auch die beruhigende Sinnlichkeit des Applizierens. Allein schon der Akt des Einreibens mit der warmen, an-schmiegsamen Hand. Das ist eine noch viel persön-lichere Verabreichung als ein in den Mund gescho-bener Löffel mit sorgsam abgezählten Arzneitropfen. Es ist der direkte Hautkontakt, das langsame Einzie-hen, vielleicht der Duft. Wenn ich eine Frau wäre, würde ich jetzt wahrscheinlich anfügen: genau wie beim Schminken!

Schmieren und Salben hilft auch heute allent-halben, allein schon durch die Konsistenz – genauer:

die Taktilität der Salbe. Welcher Nutella-Liebhaber würde dies bestreiten wollen? Wäre die Schweizer Konditorenkunst denkbar ohne die extremen Taktili-tätskontraste der (ganz frischen) Cremeschnitte im Mund? Für dieses sinnliche Feuerwerk nimmt man auch verzweifelte Durchschneide-Versuche in Kauf. Und welcher erfolgreiche Autodesigner dürfte den ästhetischen Marketing-Mehrwert des Sich Anfüh-lens ignorieren? Das gleiche gilt auch für Arznei-salben.

Manchen Salben wohnt zusätzlich zum allfälligen therapeutischen Nutzen eine eigene Aura des Beson-deren inne: der Wund- und Heilsalbe, der dunklen Zugsalbe, der «Weissen Salbe» ohne Wirkstoff. Früher vielleicht der «grauen» Quecksilbersalbe gegen Syphi-lis oder der magischen «Waffensalbe», die Ingredien-zien aus Leichenteilen enthielt und schwere Wunden heilen sollte. Da wundert es kaum, wenn auf dem Internetmarkt eine sonderbare «Schwarze Salbe» kur-siert, die angeblich Krebs diagnostizieren und Krebs-zellen aus der Haut ziehen kann. Und die «Murmel-tiersalbe» mit Murmelifett aus frischer Schweizer Jagd ist eigentlich ein eigenes «Zu guter Letzt» wert. Work-shops zum Selbermachen von (Heil-)Salben erfreuen sich heute schon bei den Jüngsten grosser Beliebtheit, vom Kindergeburtstag bis zum Museum.

Neulich lief ich am Anschlagkasten einer Kirche vorbei und las von der dort angekündigten Kranken-salbung. Ich gebe zu, dass ich liturgisch nicht sehr bewandert bin. Gemäss Wikipedia ist die Kranken-salbung (vulgo: letzte Ölung) ein Sakrament der Stär-kung und Ermutigung ernsthaft oder lebensbedroh-lich erkrankter Menschen, das unter anderem auf den Jakobusbrief des Neuen Testaments zurückgeht. Auch die Krankensalbung hat ihre sinnliche Kompo-nente, wenn in der Regel Stirn und Handinnenflä-chen mit Krankenöl (geweihtem Olivenöl) gesalbt werden.

Jede Darreichungs- und Verabreichungsform von Medikamenten hat so ihren eigenen Charakter, ihre eigene Sinnlichkeit, ihre eigene Symbolik, ihren eige-nen Wert: die invasive Injektion (englisch: shot), die praktische Pille, die spürbare Salbe.

Salben können Balsam für die Seele und den Kör-per sein – auch wenn man danach nicht auf dem Besen davonfliegt.

Eberhard Wolff *

* PD Dr. rer. soc. Eberhard Wolff ist Kultur-wissenschaftler, Medizin-historiker und Mitglied der Redaktion Medizingeschichte der Schweizerischen Ärztezeitung.

eberhard.wolff[at]saez.ch

Murmeltier, noch nicht zu Salbe verarbeitet.

Fran

çois

Tra

zzi/

wik

iped

ia.o

rg

Page 32: S chweizerische Ärztezeitung - saez.ch · INHAL T. FMH. Editorial 1637 Braucht es im Zeitalter der Social Media eine Anpassung der Standesregeln der FMH? Urs Stoffel Zentralvorstand

A N N A

Schweizerische Ärztezeitung | Bulletin des médecins suisses | Bollettino dei medici svizzeri | 2014;95: 44

S T R A S M A N N

Die letzte Seite der SÄZ wird unabhängig von der Redaktion gestaltet.