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- - - S P E N D E N A U F R U F - - - Der Obelisk am Eisseepass Das neue Denkmal für unsere „Hallesche Hütte“ Aus Anlass des 125-jährige Jubiläums der DAV Sektion Halle wurde im Sommer 2011 von Bergfreunden aus Süd- tirol und aus Halle ein Denkmal in Form eines gemauer- ten Steinobelisk mit zwei Bronzeplatten, u.a. vom halle- schen Künstler Very Barth, am ehemaligen Hüttenplatz errichtet. Mit diesem wird an die Pionierleistung unserer Vorfahren erinnert und unserer „Halleschen Hütte“ eine würdige Erinnerung verschafft. In einer gemeinschaftli- chen Feierstunde mit unseren italienischen Bergfreunden - ganz im Sinne des vereinten Europas - wurde dieses Denkmal am 14.08.2011 eingeweiht und von der Pastorin Dr. Katharina Coblenz-Arfken aus Northeim eingesegnet. Die „Hallesche Hütte“ wurde am 8. August 1897 nach einer alpin- und ingenieur-technischen Pionierleistung in 3133 m eröffnet und war für die damaligen Verhältnisse die höchst- gelegene bewirtschaf- tete Berg hütte der Ostalpen. Sie bot vielen Bergfreunden eine willkom- mene Unterkunft im Ortlergebiet und war Ausgangs- punkt für hochalpine Bergtouren und Schutzhütte zu- gleich. Leider wurde unsere Hütte im November 1918, am Ende des 1.Weltkrieges, Opfer verheeren- der Flammen und ist seitdem nur noch eine Ruine. Die bereits großzügigen Spenden und eingesetzten Vereinsmittel in Vorbereitung des Vorhabens der Denkmalerrichtung reichen leider nicht aus, um die finanziellen Aufwendungen durch unsere italienischen Bergfreunde für Material und 5 (!) Hubschraubertransportflüge abzudecken. Wir würden uns deshalb sehr freuen, wenn Sie uns weiterhin mit einer Geldspende unterstützen würden! Vielen Dank für Ihre Unterstützung Die Bergfreunde der DAV Sektion Halle (Saale) HypoVereinsbankHalle, Kontoinhaber: DAV Sektion Halle (Saale) BLZ: 800 200 86 Ktn.: 420 1655 Verwendungszweck: Denkmal Eisseepasshütte Gerne stellen wir Ihnen eine Spendenquittung aus. Hierfür wenden Sie sich bitte an die Geschäftsstelle, Burgstr. 38, Halle/ Do.17.00-19.00Uhr/ Tel.: 0345 5202247/ [email protected] ____________________-_2_ -______________________ Sektion Halle (Saale) des Deutschen Alpenvereins e.V.

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Der Obelisk am EisseepassDas neue Denkmal für unsere „Hallesche Hütte“

Aus Anlass des 125-jährige Jubiläums der DAV Sektion Halle wurde im Sommer 2011 von Bergfreunden aus Süd-tirol und aus Halle ein Denkmal in Form eines gemauer-ten Steinobelisk mit zwei Bronzeplatten, u.a. vom halle-schen Künstler Very Barth, am ehemaligen Hüttenplatz errichtet. Mit diesem wird an die Pionierleistung unserer Vorfahren erinnert und unserer „Halleschen Hütte“ eine würdige Erinnerung verschafft. In einer gemeinschaftli-chen Feierstunde mit unseren italienischen Bergfreunden - ganz im Sinne des vereinten Europas - wurde dieses Denkmal am 14.08.2011 eingeweiht und von der Pastorin Dr. Katharina Coblenz-Arfken aus Northeim eingesegnet.Die „Hallesche Hütte“ wurde am 8. August 1897 nach einer alpin- und ingenieur-technischen Pionierleistung in 3133 m eröffnet und war für die damaligen Verhältnisse die höchst- gelegene bewirtschaf- tete Berg hütte der

Ostalpen. Sie bot vielen Bergfreunden eine willkom-mene Unterkunft im Ortlergebiet und war Ausgangs-punkt für hochalpine Bergtouren und Schutzhütte zu-gleich. Leider wurde unsere Hütte im November 1918, am Ende des 1.Weltkrieges, Opfer verheeren-der Flammen und ist seitdem nur noch eine Ruine.Die bereits großzügigen Spenden und eingesetzten Vereinsmittel in Vorbereitung des Vorhabens der Denkmalerrichtung reichen leider nicht aus, um die finanziellen Aufwendungen durch unsere italienischen Bergfreunde für Material und 5 (!) Hubschraubertransportflüge abzudecken.

Wir würden uns deshalb sehr freuen, wenn Sie uns weiterhin mit einer Geldspende unterstützen würden!

Vielen Dank für Ihre UnterstützungDie Bergfreunde der DAV Sektion Halle (Saale)

HypoVereinsbankHalle, Kontoinhaber: DAV Sektion Halle (Saale) BLZ: 800 200 86 Ktn.: 420 1655 Verwendungszweck: Denkmal Eisseepasshütte

Gerne stellen wir Ihnen eine Spendenquittung aus. Hierfür wenden Sie sich bitte an die Geschäftsstelle, Burgstr. 38, Halle/ Do.17.00-19.00Uhr/ Tel.: 0345 5202247/ [email protected]

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Sektion Halle (Saale) des Deutschen Alpenvereins e.V.

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Heft 52, Ausgabe 1 / 2012 - Inhalt Seite Einführung: 2 Spendenaufruf für Denkmal Eisseepass 4 Geleitwort des 1. Vorsitzenden 5 Redaktionelle Anmerkungen

Sektionsjubiläum - Rückblick 5 Noch ein Grußwort aus Halle (Saale) auf dem Eisseepass 7 Diaschau als Jubiläumsnachtrag 2011 im Angebot Termine, Termine 8 Sektionsjubilare 2012 9 Vorträge 2012 11 Wander- und Tourenkalender 2012 Tourenberichte - Flachland und Mittelgebirge

14 Inselurlaub 15 Auf Hitzeschlacht durchs Frankenland

16 12. Südharz-Hunderter NDH-HAL 18 15. Nikolauswanderung unserer Sektion 19 21. Wochenende Malepartus-Hütte

Klettern20 Raki am Arapi22 Top Klettersteigtour in den Sextener Dolomiten

Tourenberichte - Hochgebirge 25 Tatraquerung 2009 29 Vinschger Höhenweg

31 Chronik der Tour 2009 in Nepal 35 Annapurna - Umrundung der "Göttin der Fülle"

41 Via alpina - 2. Halbzeit43 Zillertaler Runde

46 Hüttentour in den Tuxer und Zillertaler Alpen 48 Sektion Halle aktiv...

Aus Verein und Sektion 53 Neue alte Ehrenmitglieder 54 Zuarbeit zum nächsten MB 53 (2/2012) 55 Neue Sektionsmitglieder 2011 56 Kassenbericht 2011 57 Protokoll Jahreshauptversammlung 2012 58 Neue Homepage der Sektion 59 Newsletter unserer Sektion 60 Stammtisch Rückblick 60 Hallenser unerkannt durch Freundesland 61 Mitgliederkategorien 61 Mahnung an säumige Beitragszahler 61 Impressum 62 Sektion Halle (Saale)

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Liebe Bergfreundinnen, liebe Bergfreunde!

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Bitte berücksichtigen Sie bei Ihrem Einkauf unsere Inserenten !

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Redaktionelle Anmerkungen:• Wer das letzte MB 51 genau an-

gesehen hat, wird bemerkt ha-ben, dass uns eine neue Drucke-rei die MB druckt: Im Impressum steht jetzt: Druckerei DTP-Studio H. Berthold, 06114 Halle, äußer-lich erkennbar sind die Hefte jetzt daran, dass die Umschlagseiten aus hochwertigerem Papier be-stehen und erfreulicherweise der weiße Rand rund um das Heft fehlt. Es ist dieselbe Druckerei, die auch unsere Festschrift ge-druckt hat.

• In diesem MB sind jetzt viele Bei-träge veröffentlicht, die für das letzte Heft wegen der vorrangig berücksichtigten Jubiläumsbe-richte zurückgestellt werden muß-ten. Als Titelbild wurde wieder einmal ein außereuropäisches Ziel Hallischer Bergsteiger ge-wählt.

• Einige sehr lange, wenn auch sehr interessante Beiträge in die-sem Heft sollen bitte nicht als

Beispiel für die mögliche Länge von Artikeln im MB angesehen werden!

• WICHTIG : Auf Grund von An-regungen auf unserer JHV am 23.2.2012 wird für Interessen-ten die Möglichkeit angeboten, unser MB anstelle im "Druck" "online" über den -soweit vor-handenen- eigenen PC zu be-ziehen. Seit Jahren steht es ja bereits in unserer Homepage zur Verfügung! Bei ausreichen-der Interessentenzahl kann das vielleicht zu einer deutlichen Reduzierung der Unkosten (Druckauflage, Versand) für un-ser MB beitragen. Also: Wer zukünftig das MB "online", also keine Zusen-dung der gedruckten Ausfüh-rung mehr möchte, soll dies bitte schriftlich (!) an die Ge-schäftsstelle oder die Redak-tion mitteilen. Wer sich nicht meldet, erhält natürlich weiter-hin die Druckversion.

U. Rueß

Noch ein Grußwort aus Halle (Saale) auf dem Eisseepass

ei der Einweihung des Denkmals für die Halle’sche Hütte haben die Hallen-

ser vor allem ihrem Ehrenmitglied Manfred Haringer zu danken. Denn die Idee, an der Hüttenruine ein Denkmal zu errichten, hat kein Hallenser gehabt. Dieser Anstoß ist aus Südtirol gekommen, Haringer hat ihn uns gegeben. In einem Brief an die „Berg-freunde in Halle“ vom 13.6.2008 hat er die Errichtung eines „Gedenksteines mit Erin-nerungstafel“ vorgeschlagen und eine de-taillierte Entwurfs-Skizze aus eigener Hand beigelegt (s. Abb.).

B In Halle hat der Vorstand dann zwei Jahre überlegt und in unserem 125. Sektionsge-burtstag schließlich den schönen Anlass gesehen, Manfreds Vorschlag Wirklichkeit werden zu lassen. Die eigentliche Arbeit am Denkmal haben wir wieder unseren Südtiroler Freunden zu verdanken, von uns konnte nur Dieter Schiene helfen und wir kümmerten uns um die bronzene Erin-nerungstafel.

Wenn wir heute das Denkmal „Halle’sche Hütte“ einweihen können, erleben wir ein

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Fest der Verbundenheit und der Freund-schaft über viele Grenzen hinweg, die wir Gäste aus dem Osten Deutschlands noch vor wenigen Jahren für unüberwindbar hal-ten mussten. Fast 100 Jahre, die zwei Weltkriege und der Eiserne Vorhang hat-ten bei uns die zerstörte Hütte vergessen lassen. Indem wir jetzt ein Denk-Mal an diesem besonderen Denk-Ort einweihen, erleben wir ein Wunder, an das niemand zu glauben gewagt hätte.

Wir Deutschen haben vor 20 Jahren durch die Wiedervereinigung unseres Vaterlan-des schon einmal so etwas wie ein Wun-der erlebt. Gerade daran hätte von uns auch keiner zu glauben gewagt. Seither können wir zu Euch nach Südtirol kommen und jedes Mal erlebe ich bei meinen Freunden hier, nach einiger Zeit und sehr verschwiegen, tief im Inneren einen heim-

lichen Schmerz. Das ist ein Schmerz, den ich selbst gut kenne aus der Zeit, da mei-ne Heimat durch die deutsche Teilung ge-trennt gewesen ist. Ich kann diesen Schmerz heute noch fühlen und bin glück-lich, daß er mich nicht mehr quält. Ich kann Euren Schmerz über die vor fast 100 Jahren erfolgte Trennung von Tirol nach-vollziehen, aber ich weiß keine Hilfe. Nun kann man die Geschichte unserer beiden Länder nicht einfach vergleichen und die Folgen des ersten Weltkrieges nicht mit den Folgen des zweiten gleichsetzen. Auch ist die Geschichte weiter gegangen und wir haben das Glück, heute in Freiheit im vereinten Europa zu leben. In dieser Völkergemeinschaft sehe ich die Möglich-keit, daß eines Tages eine Lösung ohne neue Verletzungen gefunden wird, die Euren Schmerz lindern kann. Das wün-schen wir Euch von ganzem Herzen.

Dr. Ernst Fukala

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Diaschau als Jubiläumsnachklang zu 2011

Wie im letzten Heft angedeutet, habe ich jetzt auf Windows XP eine CD/DVD fertig-gestellt mit ca. 300 Bildern von allen unse-ren letztjährigen Jubiläumsaktivitäten, zu-mal ich als einziger aus unserer Sektion an allen Events teilgenommen habe:

"125 Jahre Sektion Halle (Saale) des Deutschen Alpenvereins"Interessenten, egal, ob sie an diesenVer-anstaltungen teilgenommen haben oder nicht, kann ich sie anbieten und zwar in 2 Versionen:

• als CD: nur die Fotos ohne Musik (Wiedergabe über die windows-interne Diashow-Möglichkeit)

• als DVD: fertige Diaschow mit Musikuntermalung (Wiedergabe über Window Media Player). Ich hoffe, dass das Abspielen auch bei anderen Betriebssystemen

(Vista, 7) funktioniert. Eine siche-rere Wiedergabe als über Win-dows Media Player ist über den VLC Media Player möglich. Wer ihn nicht auf dem eigenen PC hat, kann ihn kostenlos aus dem

Internet herunterladen unter: www.vlc.de

Bei Bestellung bitte angeben: CD oder DVD, Betriebssystem, Wiedergabe über PC mit Window Media Player oder VLC Media Player oder wenn evtl. Wiedergabe (auch) über Videorecorder am Fernseher erwünscht ist. Der Preis beträgt 5 € inklusive Versand + einen Betrag in beliebiger Höhe als Spen-de für offene Jubiläumskosten aus dem Vorjahr (s. auch Spendenaufruf S.2), auf Wunsch gegen Zuwendungsbescheini-gung. Eine Titelliste zu den beschrifteten Bildern wird mitgeliefert.

Ulrich Rueß

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Sektionsjubilare 2012

84 Reichstein, Helga 60 Billetoft, BirgitteProf. Dr. Reichstein, Manfred Blumtritt, Horst

Hartmann, Thomas82 Winzer, Heinz Kietzmann-Werner, Beate

Prof. Dr. Klein, Martin81 Frydrych, Hans-Joachim Klemenz, Cornelia

Dr. Klemenz, Albrecht80 Dr. Rauschert, Rosemarie Dr. Krause, Angelika

Markwardt-Stauß, Elfriede75 Hertel, Fritz Prof. Dr. Meiser, Gerhard

Dr. Kästner, Gerhard Dr. Richter, ManfredMeinhardt, Egon Schubert, IngridWeber, Rosemarie Weber, WolfgangWeber, Hans-Joachim Weiß, Isa

Dr. Werner, Peter

70 Knoch, Eberhard 55 Brückner, JoachimDr. Kuhne, Ulrich Ernst, AngelaProf. Dr. Lange, Otfried Florian, EckhardDr. Renelt, Heinrich Gnauck, Hans-RüdigerSchreiber, Christa Lippert, VolkerDr. Velfe, Hans-Dieter Lochte-David, Claudia

Nemson, Thomas Neubert, Elisabeth

65 Gäbler, Rolf Dr. Ransdorf, UweJänicke, Bernd Schenk, SabineKrziwanie, Ernst Teschner, KlausWeiß, Hans-Joachim Dr. Wansa, Stefan

50 Bandrock, Gisbert Borchardt, Axel Brauser, Jens-Uwe Dr. Durka, Walter Engelhardt, Jürgen Junghanns, Frank Lindner, Cordula Menzel, Katrin Neuendorf, Ulf Pohl, Helga Prochnow, Ute

Raabe, Christian Richter, Sylvia Steinau, Matthias

R. Knoblich

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Wir gratulieren ganz herzlichBergfreund und Sektionshistoriker

Prof. Dr. Manfred Reichstein zu 70 Jahren

und Bergfreund und verantwortlichem Redakteur unseres Mitteilungsblattes

Ulrich Rueß zu 55 Jahren

Mitgliedschaft im Deutschen Alpenverein

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Inhalt der Vorträge

Nanga ParbatZwei Brüder. Ein Berg. Ihr Schicksal. Die Brüder Reinhold und Günther Messner setzen sich als Kinder das Ziel, irgendwann den Nanga Parbat, den über 8000 Meter hohen nackten Berg im Himalaya, zu besteigen. Im Jahre 1970 ist es für die damals 25 und 23 Jahre alten Brüder dann soweit. Unter der Führung des Expeditions-leiters Dr. Karl Maria Herrligkoffer will eine Elite internationaler Bergsteiger den Gipfel erobern. Die Route führt über die legendäre Rupalwand, die höchste Steilwand der Erde. Über diese Expedition und ihren tragischen Ausgang für die Brüder Messner hat 2010 der Regisseur J. Vilsmaier einen Film gedreht, in Zusammen-arbeit mit Reinhold Messner.

Gipfel und Täler – Höhen und Tiefen125 Jahre Sektion Halle (Saale) des DAVDr. Ernst Fukala und Very Barth, Halle (Saale)Der Vortrag wird durch das Video über die Bron-zetafel, die Very Barth gestaltet hat, eröffnet. Er durfte auch den Guss begleiten und zeigt kunstvolle und unvergessliche Bilder dieses sel-ten gewordenen Kunsthandwerkes. In der 125- jährigen Geschichte unserer Sektion gab es Hö-hepunkte, rauschende Feste und reichlich Hu-mor. Gleichzeitig gab es tragische Ereignisse und Niederlagen. Die vier 2011er Jubiläums-feiern in Halle, Sulden, Pejo und Martell geben viel Stoff zum Erzählen und die Archive in Mün-chen, Innsbruck und Zürich haben Kostbares aufbewahrt, das sich sehen läßt. Der Abend

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Vorträge Frühjahr - Herbst 2012Die Vorträge finden im Hörsaal des neuen Geologischen Institutes der MLU

statt: Von-Seckendorff-Platz 3 (an der Heideallee, Parkplätze vorhanden, Straßenbahn-Linie 4 u. 5, Straßburger Weg).

Achtung: neue Anfangszeit 19:00 Uhr

22.03.12 Filmabend "Nanga Parbat" von: Joseph Vilsmaier und Reinhold Messner Kommentar Dr. Peter Werner, Halle

19.04.12 Gipfel und Täler - Höhen und Tiefen 125 Jahre Sektion Halle (Saale) des DAV mit Lichtbildern und Video vom Bronzeguss der Erinnerungdstafel Halle'sche Hütte Dr. Ernst Fukala und Very Barth, Halle (Saale)

24.05.12 In den Bergen Tadshikistans - Expeditionsfilm 1969 Expedition FANEX 68 Dr. Gerhard Brauer, Norden

11.10.12 Vom Bodetal zum Dach der Welt - ein Bergsteigerleben Wolfgang Knochenhauer, Thale

08.11.12 Dem Himmel ein Stück näher - Bilder aus dem fernen Osten Very Barth, Halle (Saale)

Bitte kommen Sie recht zahlreich zu den Vorträgen! Sie können auch gerne Gäste mitbringen! Die Vortragenden freuen sich auf Ihren Besuch!

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verspricht eine Reise durch ein und ein viertel Jahrhundert, die Vergangenheit und Gegenwart verbinden möchte.

In den Bergen Tadshikistans Dr. G. Brauer, NordenAnhand von Dias wird ein Überblick über Reise-ablauf und persönliche Erlebnisse im Fan-Ge-birge 1968 vom damaligen Teilnehmer vermit-telt. Diese Expedition war Ideengeber der für 1969 geplanten weiteren Expedition, in deren Ergebnis der Farbfilm „In den Bergen Tadshi-kistans“ entstand. Es wird empfohlen, möglichst vorab die in der Festschrift der Sektion 2011 dazu schon veröffentlichten Beiträge wieder zu lesen, um einen noch besseren Eindruck von Dias und Film zu haben.

Vom Bodetal zum Dach der Welt - Ein BergsteigerlebenWolfgang Knochenhauer, ThaleDer Alpinist Wolfgang Knochenhauer, Thale, hatte in seinem bergsteigerischen Leben die Möglichkeit, viele Gebirge der Welt kennenzu- lernen. Seine Kletterwiege stand im Bodetal im Harz. Nach ansehnlichen Klettertouren, auch in der Sächsischen Schweiz, begann der Weg in

die hohen Berge. Über die Hohe Tatra, Pirin, Rila, Fagaras und Kaukasus verschlug es ihn auch in den Pamir, Tien-Schan, in den Karako-rum und Himalaya. Sei größter Erfolg war die 8046 m hohe Shisha Pangma.

Dem Himmel ein Stück näher - Bilder aus dem Fernen OstenVery Barth, Halle Dreimal war Very Barth im nördlichen Tien-Schan (Himmelsgebirge), genauer in der Tur-kestan-Kette, im Serawschan-Tal und auf dem Serawschan-Gletscher. Der Fluss gleichen Na-mens bildet die Lebensgrundlage der welt-bekannten Städte Samarkand und Buchara. Er trennt zugleich das Alai-Gebirge von der Trans-Alai-Kette des Pamir. Auf dem Wege zum Pik Pyramidalny 5500 m lernten er und seine Berg-kameraden Land und Leute kennen, wie sie sich dem Normal-Tourist nicht erschließen wür-den. Atemberaubende archaische Landschaften wechseln mit der Stille und Strenge der Berge und lassen den Menschen sehr winzig erschei-nen. Digitalisierte 6 x 6 -Dias werden, teilweise von Musik unterlegt, projiziert.

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Wander- und Tourenkalender 2012

Hinweise:Aus Platzgründen werden an dieser Stelle nicht alle organisatorischen Detail- Informationen mitgeteilt. Bitte bei den jeweiligen Organisatoren erfragen oder auch schon mal in unserer Homepage nachsehen oder vor allem auf einem neuen Newsletter! Die Meldeanschriften stehen am Ende der Termine auf S. 12 . Gemeldete Interessenten erhalten von den Organisatoren eine Ausschreibung mit Detailangaben zur Tour. Genaue Festlegung von Termin und Treffpunkt erfolgt ggf. in Absprache zwischen Teilnehmern und Organisatoren!

Tages- und Wochenendwanderungen

Sa. 31.03.2012 MÄR15. Frühlingswanderung ins GrüneZiel vorgesehen: Dornburg - Jena

Anmeldung: bis 25. März (informativ)Treffpunkt: spätestens 20 Min vor Abfahrt : Halle Hbf. ab 7.22, Merseburg Bhf. ab 7: 35Organisation: Ulrich Rueß

Sa. 21.04.2012 APR Familientour Ostrau (näheres s. unten nach den Meldeadressen)

Organisation und Anmeldung: Mandy und Peter HöhneTreffpunkt: 10:00 Uhr Spielplatz Trotha, Nähe S-Bahn Trotha Wohnstadt Nord

Sa. 05.05.2012 MAI

18. biologisch-kulturgeschichtliche Wanderung durch das Fleischbachtal von Rottelsdorf nach Freist (Naturpark "Unteres Saaletal") Anmeldung : bis 20 . April unter 0345/2928610 (Landesheimatbund Sachsen-Anhalt). Angemeldete erhalten notwendige Informationen. Rucksackverpflegung!Organisation: Dr. Eberhard Große

Sa. 05.05.2012 MAIFamilienwanderung Pfingstanger (näheres s. unten nach meldeadressen)

Organisation und Anmeldung: Mandy und Peter HöhneTreffpunkt: 10.00 Uhr, Ecke Böllberger Weg/Anglerstraße, Nähe Haltestelle Wörmlitz

Sa. 12.05.2012 MAI6. Wanderung zum 126. Sektionsgründungstag Ziel: vorgesehen : Thüringer Wald Oberhof - Großer Beerberg - Gehlberg

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Treffpunkt: spätestens 20 Min vor Abfahrt: Halle Hbf. ab 6.22, Merseburg Bhf. ab 6:35 Organisation: Ulrich Rueß

Fr.-So. 6.-8.07.2012 JUL 16. Wanderwochenende Vorgesehen: Raum Eichsfeld (oder Rhön) Anmeldung: baldmöglichst wegen Quartierfestlegung Angemeldete erhalten Ausschreibung; Infos auf Anfrage u. im Newsletter Organisation: Ulrich Rueß

---------------------------------------------------------------------------------------Hochgebirgstouren

Sa.-So. 4. -12.08.2012 AUGHüttenwanderung Lechquellenrundeliegt westlich von den bekannteren Lechtaler Alpen, Hüttenwanderung mit zwischen-zeitlichen Standetappen, gemeldete erhalten nähere Ausschreibung

Organisation: Ulrich Rueß---------------------------------------------------------------------------------------

M. Hünniger bietet folgende Veranstaltungen 2012 an

- Skiwochenende rund um Drei Annen Hohne und Schierke - Klettern im Harz - Sicherungskurs Bergsteigen/Klettern - Hochtour in die Schweizer Alpen/Mount Blanc

Wer sich für die Veranstaltungen interessiert, bitte an M Hünniger mailen!--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Meldeanschriften zusammengefasst:

U. Rueß, Genzanoer Str. 26 , 06217 Merseburg , 03461/729985, [email protected] Dr. E. Große, Beethovenstr. 24, 06110 Halle, T. über LHB 0345/2928610

R. Knoblich, Ernst-Eckstein-Str. 8, 06110 Halle, T. 0345/ 1207382 M. Hünniger , Brüderstr. 6 , 06108 Halle, 0345/5508408, [email protected] P. Höhne, 0345/ 9191173 oder 0176/2208192, [email protected]

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Liebe Familien in der Sektion,

Am 21. April möchten wir mit dem Rad von Seeben nach Ostrau fahren und mit euch den fantastischen Buschwindrös-chenwald sowie den traumhaften Schloss-park genießen. Wir treffen uns um 10:00 am Spielplatz in Trotha, nahe der S-Bahn Haltestelle Wohnstadt Nord. Die meiste Zeit fahren wir auf verkehrsfreien Wegen, stellenweise müssen wir jedoch Straßen überqueren oder Straßen befahren, setzt bitte euren Kinder einen Helm auf! Eine er-ste Pause machen wir im Buschwindrös-chenwald („Bergholz“), ein Picknick kön-nen wir in Ostrau machen. Von dort aus kann man entweder noch auf den Peters-berg (Kirche, Ententeich, Tierpark, Som-merrodelbahn), nach Stumsdorf zum Zug nach Halle oder wieder mit dem Fahrrad zurück. Denkt an entsprechende Kleidung für das Wetter, genug zu trinken und den Picknickproviant. Wer noch Kindersitz / einen Platz im Anhänger oder ein Kinder-fahrrad braucht oder zu bieten hat, schreibt bitte eine email. Das gilt auch für

die Anmeldung, damit wir einen zeitweisen Verteiler aufbauen können, um alle auf dem Laufenden zu halten.

Am 5. Mai treffen wir uns zu einer Wande-rung durch den Pfingstanger. Wir treffen uns um 10:00 an der Ecke Böllberger Weg / Anglerstraße (nähe Haltestelle Wörmlitz). Wir durchwandern ein Stück Saaleaue und machen wieder ein Picknick an geeigneter Stelle. Die Strecke ist nur bedingt für Kin-derwagen tauglich. Wer eine Rucksack-trage braucht, kann sich bei uns melden. Die Wanderung ist ganztägig angesetzt (Rückkehr am späteren Nachmittag).

Grundsätzlich sind natürlich alle Vereins-mitglieder zu den Touren angesprochen, aber wir haben sie bezüglich Tempo und Gestaltung vor allem für Familien ausge-legt.

Wir freuen uns auf rege Teilnahme,Peter und Mandy Höhne

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Inselurlaub

m Mai des Jahres 2011erfüllten wir uns einen langgehegten Wunsch: eine Is-

landrundreise. Da es unser erster Aufent-halt war, buchten wir über eine Berliner Reiseagentur die Unterkünfte und ein Mietauto. Bereits die Fahrt vom Flughafen Keflavik fand besonders ich sehr abenteu-erlich. Um den Berufsverkehr von Reykja-vik, den es eigentlich gar nicht gibt, zu um-gehen, nahmen wir eine Abkürzung über eine Schotterpiste. Nichts als grauschwar-zes Lavagestein um uns herum. Keine An-zeichen von Leben und die Straße nur va-ge sichtbar. Auf welchem Kohlenplatz wa-ren wir unterwegs? Zwar hatte ich im Vor-feld viel gelesen über die Reise- und Le-bensbedingungen in Island, doch schon am ersten Tag schien diese Vorbereitung nicht ausreichend gewesen zu sein. Aber wir gewöhnten uns schnell an die Straßen-verhältnisse und ich wurde begeisterte Jeepfahrerin.

I

Unsere erste Station lag im Süden, im ge-schichtsträchtigen Gebiet Thingvellir. Hier verläuft der Atlantische Graben, der Island jährlich 2 cm auseinander treibt. Seit 930 tagte das isländische Parlament in der All-männerschlucht und in der Nähe können Geysire beobachtet werden. Wir sahen einige Wasserfälle und hatten Aussicht auf die Westmännerinseln. Danach ging es für einige Tage nach Djupivogur, einem klei-nen Fischerort im Osten von Island mit an-grenzendem Vogelschutzgebiet. Wir unter-nahmen eine Rundfahrt entlang der Fjor-de, kletterten über Lavafelder und Moos-hänge, beobachteten Rentiere und quer-ten den Öxipass zum größten Binnensee Lagerfljot. Von dort wanderten wir zum Fuße des 118 m hohen Wasserfalls Hengi-foss. Interessant anzusehen waren die Basaltsäulen und die verschiedenfarbigen Gesteinsschichten. Zu unserer Überra-schung fanden wir in einer Plastikröhre ein „Gipfelbuch“, in dem wir einen Eintrag hin-

terließen. Bereits während dieser Fahrt wurden wir mit eisigem Wind und Schnee-schauern konfrontiert. Wir machten uns darüber zunächst keine weiteren Gedan-ken, wollten wir doch weiter nach Akureyri, der Perle des Nordens. Laut Reiseführer sollten wir dort südliches Flair vorfinden! Aber nicht in diesem Jahr! Einheimische bestätigten uns, dass normalerweise im April der Winter zu Ende sei und die Tem-peraturen steigen. Wir erlebten hingegen Schneestürme und Glatteis. Was waren wir froh, uns für einen Jeep entschieden zu haben! Dennoch hatten gerade die Ta-ge im Norden etwas Besonderes. Der My-vatn, die Solfataren, die Pseudokrater und die Erdspalten mit heißen Quellen wurden trotz Wintereinbruchs zu einem einmaligen Erlebnis. Bei gefühlten minus 20 °C ero-berten wir die Mondlandschaften, die nach Schwefel stinken und von blubbernden Schlammtöpfen sowie fauchenden Ge-steinshügeln geprägt sind. Wie mag es hier wohl im Sommer aussehen? Diese Frage stellten wir uns des öfteren.

Gemütliche Augenblicke erlebten wir auf dem Weihnachtsmanngehöft Jolagardu-rinn, in der angeblich berühmtesten Bäk-kerei Islands „Bruna“ in Akureyri und abends in den hauseigenen Hotpots der Ferienhäuser. Wir standen am gewaltigen Dettifoss, besuchten aus Torf gebaute Ge-höfte und alte Kirchen, die manchmal von Dorfhunden bewacht wurden. Unsere letz-te Station der Rundreise war die Halbinsel Snaefells, die auch Klein-Island genannt wird. Als wir in Arnastapi Quartier bezo-gen, erfuhren wir von der Vermieterin vom Ausbruch des Vulkans am Vatnajökull. Wir staunten nicht schlecht und stellten uns natürlich die Frage, ob unsere Heimreise gefährdet sei? Schließlich beschlossen wir abzuwarten und unsere letzten Urlaubs-tage für weitere Erkundungen zu nutzen. Die Sonne schien auch immer häufiger

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und es wurde milder. Küstenwanderungen, Kraxeleien auf einen Vulkankrater, über Lavaburgen und endlose Steinfelder machten uns ebenso Spaß wie Vogelbeo-bachtungen und die Besichtigung der Klanghöhle, in der der Riese Baldur ge-haust haben soll. Im kleinen Kaffihus Hell-num aßen wir leckeren Skyrkuchen mit Heidelbeeren.

Den letzten Tag vor der Rückreise ver-brachten wir in der Hauptstadt Reykjavik. Von der Hallgrimskirkja aus hatten wir einen imposanten Blick über die Stadt und das Meer bis hin zum Snaefellsjökull. Ein

ausgedehnter Stadtbummel und die Er-kenntnis, dass für Isländer bei 13 °C Som-mer herrscht, rundeten den Tag ab. Den Rückflug traten wir wie geplant am 26. Mai an, da der Vulkan sich dieses Mal schnel-ler beruhigt hatte.

Wir betrachten diese zweiwöchige Reise als Schnupperkurs. Um das Land genauer kennenzulernen, ausgedehnte Wanderun-gen zu unternehmen und die Stimmungen noch intensiver aufzunehmen, bedarf es weit mehr Zeit. Vielleicht kehren wir eines Tages zurück! Birgit Richter und Ralf Koebnik

Auf Hitzeschlacht durchs Frankenland (20.-28.8.11)

ünf Sektionsmitglieder - Christine, Hel-mut, Ilse, Ulrich und Wolfgang - und

dazu noch Reinhold begaben sich in alter Tradition wieder auf Jakobus-Pilgertour. Diesmal ging es auf dem Fränkischen Ja-kobusweg von Kronach nach Nürnberg. Wie schon von der Überschrift her zu ver-muten, war es wohl die heißeste Woche des Jahres. Bis auf die letzten 2 Tage er-reichten wir alle Tage Temperaturen bis 34 °C, sicher "optimale" Wanderbedingungen.

F

Doch nun zum Ablauf: Mit der DB Regio fuhren wir erst einmal nach Kronach, wo wir am frühen Nachmittag einen Stadt-rundgang einlegten: Festung Rosenberg, Stadtpfarrkirche St. Johann, Denkmal des Lucas Cranach. Nach anschließender kur-zer Bahnfahrt bis Küps ging es dann rich-tig zu Fuß los. Nach obligatorischer Be-sichtigung der örtlichen Jakobuskirche wanderten wir über Oberlangenstadt und Redwitz mit Schlosskirche zunächst nach Hochstadt, wo wir mit überraschender Mü-he eine Einkehrmöglichkeit zum Abend-essen fanden. Fast schon im Dunkeln erreichten wir dann unser Quartier in Trieb.

Am nächsten Tag ging es bergauf zur Ka-rolinenhöhe und bergab in die Korbma-

cherstadt Lichtenfels. Wir querten den Markt mit Pfarrkirche zu unserer lieben Frau und stiegen etwas auf zur Burgkapel-le St. Jakobus. Der weitere Weg führte uns nach Verlassen der Stadt durch eine schö-ne Lindenallee nach Vierzehnheiligen mit der berühmten, in glanzvollem Barock und Rokoko ausgestatteten Wallfahrtskirche zu den heiligen 14 Nothelfern. Ein Trunk Not-helferbier in der benachbarten Kloster-brauerei Trunk konnte uns für den weite-ren Weg keinesfalls schaden, der uns dann auf dem Staffelberg schließlich mit einem Regenguss überraschte. In der Adelgundiskapelle fanden wir wieder Jako-bus, diesmal auf einem Bild als Schlach-tenhelfer. Nach dem Abstieg konnten wir uns in Loffeld bei einem Feuerwehrfest mit Speis und Trank "unters Volk mischen", bevor wir nach einem teilweise steilen An-stieg unsere nächste Unterkunft im Natur-freundehaus am Dornig erreichten.

Am dritten Tag gelangten wir nach einem Abstecher zu der auf einer Bergkuppe ge-legenen Veitskapelle über Prächting mit Kirche Maria Immaculata und Oberleiter-bach mit einer alten Wehrkirche nach Ebing, wo wir weggemäß in einer Jako-

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buskirche den Pilgerpatron gleich mehr-fach vorfanden: als Statue, im Altarblatt des Hauptaltars und als Sandsteinskulptur außen über dem Haupteingang. Auf einem reizvollen Weg durch die Wiesen kamen wir an einer Flurkapelle St. Jakobus und St. Wendelin vorbei, überschritten das Da-schendorfer Wehr und gelangten nach Baunach mit historischen Fachwerkhäu-sern und gutem Quartier.

Vorbei an einer alten Hinrichtungsstelle und der Magdalenenkapelle mit einer Ja-kobusfigur von Tilman Riemenschneider stiegen wir auf den Kreuzberg mit einer schönen Kreuzigungsgruppe. Doch gleich ging es wieder abwärts nach Dörflein und nach Übergang über den Main nach Hall-statt mit Besichtigung der Kilianskirche. Dann war es nicht mehr weit nach Bam-berg, das wir schon länger im Blick hatten. Im Ortsteil Bischberg stand schließlich unser Gasthaus "Sonne".

Bamberg reizte natürlich zu einem aktiven Ruhetag, also Stadtbesichtigung: obere Brücke mit Inselrathaus, Jakobsberg (na-türlich) mit Jakobuskirche, Michaelsberg mit Michaelskirche und herrlichem Aus-blick auf Bamberg, Dom mit Bamberger Reiter, Fachwerkhäuser, Barockbauten, "Klein-Venedig" als Flussidylle u.u.u.

Der nächste Tag war etwas kürzer geplant. Nach Ausfahrt aus Bamberg mit dem Bus wanderten wir durch Wälder bergauf und bergab vorbei am Schmausenkeller nach Herrnsdorf mit Kirche St. Jakobus mit Ja-kobusstatue und Jakobus im Altarbild. Für die Nacht fanden wir Unterkunft im ehe-maligen Zisterzienserinnenkloster Schlüs-

selau. Zuvor hatten wir noch ein interes-santes Gespräch mit dem ortsansässigen Pfarrer.

Am folgenden Tag bestiegen wir wieder einen Kreuzberg. Die Wallfahrtskirche war allerdings geschlossen, wohl aus bautech-nischen Gründen. Dafür gab es auf dem Berg gleich 3 Brauereien, wovon wenig-sten eine natürlich zur Einkehr verlockte. Dann führte der Weg durch ein weites Waldgebiet mit leider zum Ende hin unkla-rer Wegmarkierung nach Forchheim. Nach interessantem Stadtbummel zum Rathaus, zur Kirche St. Martin mit Jakobusstatue an der Fassade, zur Kaiserpfalz und Marien-kapelle wanderten wir in den Vorort Serl-bach zum Gasthaus "Zu den grünen Lin-den" als Nachtquartier.

Forchheim verließen wir zunächst mit dem Bus, bevor wir uns wieder durch Wälder und Felder auf unsere Füße machten. Sig-ritzau, Pinzberg mit kleiner Wehrkirche und Effeltrich mit Kirchenburg St. Georg gleich neben einer uralten 800-jährigen Dorflinde. In Hetzles sahen wir schöne Fachwerk-häuser und einen großen Taubenturm. Neunkirchen am Brand war unser Tages-ziel. Wir übernachteten in einem Gast-haus, weil uns die offensichtlich neue Pil-gerherberge aus unserem Wegführer nicht bekannt war, andererseits aber auch ge-schlossen war. Immerhin stand vor ihr eine Jakobusstatue.

Am letzten Tag wanderten wir nach Kalch-reuth, wo wir in der St.-Andreas-Kirche noch die Taufe eines kleinen Jakobs erleb-ten. Mit der Bahn führen wir dann über Nürnberg wieder heimwärts.

U.Rueß

12. Südharz-Hunderter Nordhausen-Halle

lle acht am Sonnabend gegen 11:30 am Nordhäuser Hauptbahnhof gestar-

teten Langstreckenwanderer erreichten genau 24 Stunden später den S-Bahnhof

A Halle (Saale)-Nietleben und konnten sich über 100 aus eigener Kraft und zu Fuß zu-rückgelegte Kilometer freuen. Mit Alfred Stöber vollendete zudem der neunte Nord-

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häuser seit Beginn der Harz-Hunderter-Wanderserien im Jahre 2003 eine derar-tige erwanderte Streckenlänge. Ein Bericht von "Wanderleiter" Bodo Schwarzberg...

Alle anderen Teilnehmer gratulierten ihm herzlich. Ihm war keineswegs anzumer-ken, dass er seinen ersten Hunderter ab-solviert hatte. Vielmehr machte er bereits den Eindruck eines richtigen Wanderprofis! Bei ausgesprochen gutem, leicht zu Nebel neigendem Wanderwetter und Temperatu-ren zwischen 4 und um die 12 °C hatten wir uns zum 12. Mal seit 2005 auf die Strecke zwischen Roland- und Saalestadt begeben. Eine vollkommen problemlose Tour lag vor uns, wenn man von einem kleinen Verlaufer gleich zu Beginn im Alten Stolberg auf Grund der Schlafmützigkeit des Wanderleiters absieht.

Insgesamt war von Müdigkeit während der durchwanderten Nacht aber nur wenig zu spüren. Selbst jener meiner Wanderfreun-de, der die Qualität einer Wanderstrecke u.a. nach der Gemütlichkeit der passierten Buswartehäuschen beurteilt, blieb diesmal von Schläfrigkeitsanfällen wie durch ein Wunder verschont! Da mehrere Wander-freunde die Route schon oft absolviert haben, zog sich unser kleines Teilnehmer-feld oft weit auseinander meist in Form einer schnelleren und einer etwas lang-sameren Gruppe. Zumindest zu den drei Pausen und am Ziel sahen sich alle Wan-derer wieder.

Erstmals legten wir die Strecke Nordhau-sen-Halle in genau 24 Stunden zurück, wenn man von der uns geschenkten „Win-terzeitstunde“ absieht. Diese saßen wir diesmal in warmen Eislebener Bankvor-räumen ab. Hätten wir das nicht getan, wären wir eine Stunde zu früh zum Früh-stück im Aselebener Strandhotel erschie-

nen und hätten gewiss vor verschlossenen Türen gestanden. Immerhin durften wir dort aber schon um 6 Uhr am Sonntag-morgen einkehren, während dies bisher stets erst 7 Uhr möglich gewesen war. Das hatte sich erst kurzfristig ergeben. Somit brauchten wir nicht gar so sehr zu „bum-meln“. Das Reglement sieht die Bewälti-gung einer 100 km-Nonstop-Wanderstrek-ke in 24 Stunden vor, was aber nicht als

Dogma angewandt wird.

Der Südharz-Hunderter im Oktober findet stets während der Hoch-Zeit der Laubfär-bung statt. Einige Bilder veranschaulichen dies. Die Wanderfreunde reisten diesmal aus Berlin, Gießen, Dresden, der Oberlau-sitz, Lieskau bei Halle und Naundorf bei Halle an. Mit Alfred Stöber und dem Wan-derleiter waren auch zwei Nordhäuser am Start. Ältester Teilnehmer war der 67-jäh-rige Klaus Rieder aus Gießen, jüngster der 42-jährige Oliver Mieth aus der Oberlau-sitz.

Der am wenigsten angezogene Teilnehmer war eindeutig der Wanderleiter, der selbst bei 4 °C nur ein kurzärmliges T-Shirt trug und trotzdem noch ins Schwitzen kommt . Zwei Teilnehmer aus Dresden und Berlin stehen übrigens kurz vor ihrem 40.000. bei organisierten Touren absolvierten Wander-kilometer, womit sie fast die Länge des Äquators zu Fuß bewältigt haben.

Da immer noch manche Mitbürger daran zweifeln, dass wir auch nachts unterwegs sind, habe ich erstens unseren „Fahrplan“ angefügt. Der 13. Südharz-Hunderter fin-det am 11. und 12. Februar des kommen-den Jahres auf der Strecke von Halle nach Nordhausen bei hoffentlich winterlichem Wetter statt.

Bodo Schwarzberg

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15. Nikolauswanderung unserer Sektion

un war es schon die 15. Wanderung "auf bekannten und unbekannten

Wegen in der Region Merseburg" - das Motto der jährlichen Jahresschlusswande-rung unserer Sektion, wegen der Kalen-derkonstellation kurz "Nikolauswanderung" genannt. Am 3. Dezember trafen sich 12 Wanderfreunde am Bahnhof Schkopau - eine kleine Truppe, weil etliche vor allem gesundheitsbedingt nicht dabei sein konn-ten. Die Wanderung führte uns bei windi-gem bis stürmischem, aber trockenem Wetter entlang der Schwarzeiche, einem Bächlein aus dem Westen des Kreises, in die Goethestadt Bad Lauchstädt. Wir gin-gen von Schkopau aus über den Merse-burger Ortsteil Elisabethhöhe nach Knapendorf (jetzt Ortsteil von Schkopau), wo wir überraschend einen Blick in die wieder gut erhaltene offene Dorfkirche werfen konnten.

N

Im nächsten Ort Bündorf haben wir die große, in Sanierung befindliche, aber ge-schlossene Dorfkirche im Friedhofsgelän-de nur von außen betrachtet. Ebenso konnten wir auch nur im Umgang Blicke auf die teilsanierte Wassserburg sowie das unsanierte Schloss von Bündorf werfen - sehr schöne Objekte, aber überall fehlt halt das liebe Geld zu Sanierung und Wei-ternutzung! Den alten historischen Stein-kreis an der Dorflinde haben sicher unwis-sende Bauleute zerstört, wie wir leider feststellen mussten.

Nach Unterquerung der Autobahn A 38 wanderten wir weiter auf dem Schwarz-eiche-Radweg durch Wäldchen und Wohn-gebiete im Süden von Milzau. Eine ordent-liche Wanderhütte bot Gelegenheit zu einer angenehmen Rast am Wege. Dann gab es auch wieder Unbekanntes zu se-hen: so die romanisch-gotische Dorfkirche im Ortsteil Bischdorf und einen "histori-schen" Obstgarten, gerade taufrisch her-gerichtet, mit Ansammlung verschiedener Vogelnistkästen, sowie Anschauungstafeln heimischer Insekten, Vögel und anderer Tiere - alles sehr schön installiert. Weiter-hin überraschte uns die für vielseitige dör-fische Events schön hergerichtete ehema-lige Domäne im Ortsteil Unterkriegstedt. Im Ortsteil Oberkriegstedt querten wir Mil-zau, vorbei an der neuromanischen Dorf-kirche. Wir gelangten dann schnurgerade auf der Landstraße nach Bad Lauchstädt und kreuzten dabei die Baustelle der künf-tigen ICE-Strecke Erfurt - Halle/Leipzig.

In Bad Lauchstädt war unser Ziel nahelie-gend: der Christkindlmarkt im Kurpark. Hier verabschiedeten wir uns. Jeder wollte sich jetzt im beschaulich weihnachtlichen Ambiente umsehen und dann nach Belie-ben gen Halle bzw. Merseburg/Schkopau zurückfahren. Alle waren überrascht, wie-viel Vorrort-Initiativen, Kultur und Natur wir im westlichen Merseburger Umland auf den 15 km dieser Nikolauswanderung er-leben konnten.

U. Rueß

Das 21. Wintersportwochenende "Malepartushütte"(17.-19.2.2012)

m Sonnabend, dem 18. 2. 2012 saß ich mit weiteren 10 Enthusiasten im

Hotel „Scheideck“ in Schierke zum Mit-tagessen. Mir gegenüber Lutz Berthold. Er schaute mich freundlich und erwar-

A tungsvoll an und sagte: „Du bist nun das 3. Mal dabei, kannst Du nicht einmal einen Bericht für unser Mitteilungsblatt schreiben?“ Ich sagte ja und machte mir sofort einige Notizen.

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Ingrid und ich - wir kamen am Freitag bereits gegen 13.30 Uhr zur Malepartus-Hütte. Aber da waren schon 6 Freunde anwesend, die uns herzlich begrüßten.Während wir uns die mitgebrachte Lin-sen-Suppe schmecken ließen, begaben sich die bereits vor uns Angereisten zu einem Spaziergang bzw. einer Ski-Wande-rung bei gutem Wetter (+1° C, trocken, leicht diesig) in den Wald. Wir folgten ih-nen später.Zur Abendbrotzeit waren alle wieder im Gemeinschaftsraum. Jetzt waren wir schon 16 Personen. Aber Lutz fehlte noch. Was soll werden, wenn er nicht kommt? Doch er kam. „Durfte“ noch bis 17 Uhr arbeiten und war danach mit Chri-stine, Sohn und Schwiegertochter in spe los gefahren. Nun waren wir komplett, saßen zusammen, machten Pläne für mor-gen und schwelgten in Erinnerungen.Schmerzlich wurden Sonja, Edda, U. Rueß, Erich und besonders Ilse vermißt.Ohne Ilse - wer sollte am Sonnabend für Stimmung sorgen?

Sonnabend - Wetter wie gestern - also gut. Frühstück. 9.30 Uhr machte sich eine Gruppe von 13 Freunden mittels Brettern auf den Weg, um den Ort Schierke auf-zusuchen. Auf halber Strecke spendierte Lutz ein Gläschen „Harzer Feuerstein“.

Eine 2. Gruppe bahnte sich den Weg durch den Wald und wanderte bis zur Gaststätte „Rehberger Grabenhaus“. Ihre Wanderzeit endete erst 1 ½ Std. nach der Skiwandergruppe, da sich diese Freunde unterwegs nicht mit „Harzer Feuerstein“ gestärkt hatten.

Zur Mittagszeit im „Scheideck“ gönnten wir uns ein Essen. Viele bekamen Erb-sen-Suppe ohne Bockwurst. - Aber Peter isst Forelle und lernt erst heute, wie man die „Augensteine“ einer Forelle aus dem Kopf entnimmt.

Während einer Pause auf dem Rückweg spielt Artur-Peter auf seiner Mundharmo-

nika Wanderlieder und einige Freunde singen mit.Zur Kaffeezeit sind wir zurück. Viele Sor-ten Kuchen stehen bereit und werden aus-giebig verkostet. Dabei erzählt der Hütten-wirt vom Verkehrs-Chaos auf der B 4, da ca. 11.000 Besucher zu einem Nackt-Ro-deln angereist sind.

Danach wartet jeder auf den nächsten Höhepunkt .... Spaghetti und Tomatenso-ße mit Jagdwurst-Würfeln. Geschmack-lich war das Essen so gut wie noch nie. Und dieses Mal stimmte die Feststellung - unabhängig davon, dass jedes Jahr diese Meinung vertreten wird. Auch der Glüh-wein schmeckte allen.

Obwohl Ilse fehlte, gab es am Abend viele humor- und geschmachvolle Beiträge von Angela, Peter, Ulrich, Artur-Peter, Rudi und Lutz. Auch das Quiz von Egon und Heike über die Sächsische Schweiz begeister-te. Mit Helga, Gerlinde und Rudi gab es gleich 3 Erstplatzierte, wobei sich Helga im Stechen als wahre Siegerin feiern ließ.

Erst weit nach Mitternacht gingen wir aus-einander, mit dem Plan: nach dem folgen-den Frühstück den „Achtermann“ zu besu-chen. Wieder ging es auf die Bretter und so wurden wir mit einer herrlichen Rund-um-Sicht belohnt - allerdings bei nicht op-timalen Sichtverhältnissen.

Nach der Rückkehr stärkten sich einige noch mit den Resten vom Vorabend. Da-nach traten wir die Heimreise an - immer vorbei an den Hinweisschildern „P+R - Nackt-Rodeln“.

4 Freunde verlängerten noch ihren Auf-enthalt um einen Tag, da die Erlebnisse zu schön waren.

Alle waren der Meinung und stimmten mit ein .... ein Wiedersehen im Jahre 2013 muss sein.

Norbert Jankofsky

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Albanien: Raki am Arapi

er erste Tag am Berg läuft wahnsinnig gut: Axel und ich dringen mit der neu-

en, leichten Boschmaschine über der Schulter 7 Seillängen weit vor. Gleichzeitig stoßen Chris und Gerhard nach und befe-stigen auf den ersten drei Längen Fixseile. Die Taktik "Spitzenteam plus Supportteam" wird allerdings lebensgefährlich, denn wir treten zu viele lose Steine los, die das Le-ben der nachrückenden stark gefährden.

D

So bleibt für Steffen und John am näch-sten Tag einiges zu tun, um die Fixseil-strecke weiterzuführen. Natürlich könnte man die Wand auch ohne Fixseile durch-steigen. Doch unser Anspruch, alle Stand-

plätze sicher mit 2 Bohrhaken und die schwierigsten Stellen ebenfalls einzurich-ten, damit die nächsten Wiederholer kom-plett auf Hammer und Haken verzichten können und mit einem Satz Friends und Keile gut durch die Wand steigen können, lässt sich nur so verwirklichen.

Der dritte Tag sieht Chris und mich an der bisher schwersten Stelle der Wand: eine 8- Sportkletterstelle (Bolts) gefolgt von einer langen und anstrengenden Hangelver-schneidung (clean). Da wir hier die ersten kletternden Menschen sind, stehen überall lose Blöcke aus der Wand und man kann keinem Griff so richtig trauen. Also müssen

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wir schon beim Klettern putzen und schaf-fen es so bis zur 10. Seillänge.

Die von uns gefürchtete dunkle, von Dä-chern geprägte Wandzone lässt sich wie ein Wunder in einer eleganten, 60 Meter langen Verschneidung kerzengerade durchklettern. Alles gut mit Friends absi-cherbar, doch am Standplatz angekom-men stelle ich fest, dass ich zwar die Ma-schine hochgeschleppt, aber die Bohrha-ken vergessen habe. Es ist auch keine Friendstelle mehr zu sehen! Es bleibt mir nichts übrig, als den Bohrer in die Wand zu treiben, eine Schlinge darum zu wickeln und davon abzuseilen.

Endlich treffen auch die beiden Bayern Ferdl und Daniel mit dem Filmteam von "Bergauf - Bergab" ein und unsere Runde ist komplett. Die beiden klettern sich in der Route warm und sind über die gute Fels-substanz und die erstaunlich gängigen er-sten Längen bis zum Großen Band erfreut.

Gemeinsam mit Ferdl jümare ich die ge-samte Fixseilstrecke hinauf, ebenso ver-fahren Sepp und Hannes, die nicht nur für das bayerische Fernsehen drehen son-dern gleichzeitig Bergführer sind und sich in der hohen Wand so richtig wohl fühlen. Sie haben schon mit vielen Spitzenleuten, wie Kurt Albert, Stefan Glowacz und ande-ren gedreht und sind mit allen Techniken bestens vertraut. Für uns ist nicht nur Klet-ter- sondern gleichzeitig Drehtag und so haben wir unsere Ambitionen etwas zu-rückgenommen, damit optimal gefilmt wer-den kann.

Trotzdem geben wir alles, nachdem die Kameras wieder weg sind und können drei weitere schwere Längen einrichten. Hei-kel: gleich zu Beginn hatte sich der Schraubenschlüssel klirrend in die Tiefe verabschiedet, so dass wir die Bolts zwar eintreiben, nicht aber festziehen können. Immerhin klemmen sie ja trotzdem in ihren Löchern und dienen auch so der Siche-rung. Man sollte sich nur am Standplatz

nicht zu weit nach hinten lehnen, denn ihre Haltefähigkeit beschränkt sich auf ihre He-belwirkung. Die letzte Länge stellt uns vor die Frage: links oder rechts? Rechts wirkt logischer aber sehr schwer, also versu-chen wir erst mal links. Ferdl landet in einer grifflosen Platte, von der nichts mehr weiter geht. Er macht einen Yosemitear-tigen Pendelquergang zurück zum Riss rechts, bevor der Tag zu Ende geht. Im Nachstieg versuche ich die Stelle über die Platte, es geht zwar, doch sie ist etwa 8+ und ist es ein elendes Geschiebe mit run-den Buckeln, das sich von unten kom-mend überhaupt nicht absichern lässt. Beim Abseilen entdeckt er den logischen frei kletterbaren Weg auf der rechten Seite und setzt noch drei Bohrhaken in diesen überhängenden und runden Hangelriss.

GipfelchanceEs folgt ein Tag an dem das Team Chris und Daniel vom Regen aus der Wand ge-spült wird und dann sind noch einmal Axel und ich an der Reihe. Diesmal haben wir eine reelle Chance auf den Gipfel und zie-hen unser Startticket um 3 Uhr 30. Mit dem ersten Licht verzichten wir auf die Fix-seile und klettern die gesamte bisherige Strecke hinauf. Strickte Arbeitsteilung (ich steige alles vor, Axel alles nach) ermög-licht uns ein hohes Tempo. Oben wirds heikel, ich muss aus der Kletterstellung die Haken festschrauben. An der letzten schweren Länge gelingt dies nicht mehr im On Sight, der Hangelriss ist zudem noch mit Steinen und Erde geschlossen. Ich kämpfe mich AF hinauf, Axel bekommt das Gros der Putzarbeit. Inzwischen ist das zweite Team (Ferdl und Daniel) nachge-rückt. Sie haben die Chance des ersten Rotpunktdurchstiegs. Axel und ich kämp-fen uns weiter, die Routenlinie wird im oberen Wanddrittel nochmal zum Rate-spiel, als wir in einer leichten Rinne lan-den. Ich halte das Gelände im Falle eines Wettersturzes für sehr gefährlich (Stein- schlaggefahr) und weiche wieder nach links in die Wand aus. Es will und will nicht

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enden, ein weiterer Zwischenstand wird nötig. Endlich der Ausstieg: ein blockge-füllter Kamin. Ich komm oben raus und freue mich wahnsinnig über den Erfolg. Ein Lebenstraum wird wahr: die erste freie Durchsteigung eines Bigwalls - was für eine tolle Erstbegehung und das mitten in Europa!Die Fakten: "Raki am Arapi"800 Hm, 970 Klettermeter , 18 Seillängen, bis 8. Grad (7 obligatorisch)

Erst später, längst zurück in Deutschland, erfahren wir, dass die DDR-Alpinismus-Nationalmannschaft bereits 1959/60 be-reits in Albanien war, und auch am Arapi Klettertouren durchgeführt hat. Damals

wurde allerdings auch teils künstlich ge-klettert, so dass wir immerhin die erste freie Durchsteigung der Wand verbuchen können. Trotzdem sind die damaligen Be-steigungen von der Perspektive der Aben-teuerlichkeit, von Mut und Draufgängertum viel höher einzuschätzen, als unsere. Denn sie erfolgten durchweg in einem Zu-ge, ohne Funkgeräte und mit einer Kletter-ausrüstung, die jedem Sportler von heute die Haare zu Berge stehen lassen würden. Wir haben uns wahnsinnig gefreut, dass mit Peter Popp noch ein Protagonist der damaligen Zeit zu finden war, der bereit ist, seine Erlebnisse von damals mit uns zu teilen. G. Krug

Top-Klettersteigtour in den Sextener Dolomiten

er Höhepunkt unserer diesjährigen Tour in den Sextener Dolomiten war

zweifellos Donnerstag, der 21.07.11. Zwei Tage zuvor waren wir dem Alpinisteig von der Zsigmondy-Hütte über die Sentinella-scharte folgend im Rifugio Berti im Valle Popera angekommen. Und nun stand ein weiterer Hüttenwechsel an – zum Rifugio Carducci. Das ist allerdings keine „norma-le“ Hüttenwanderung, sondern bedeutet die Bewältigung des „schwarzen“ Kletter-steigs „Aldo Roghel“ und fast unmittelbar anschließend eines Höhensteigs mit dem wohlklingenden Namen „Cengia Gabriella“.

D

Für dieses Vorhaben gab es morgens ide-ales Wetter – eine strahlende Sonne am wolkenlosen Himmel und dazu eine klare Luft, also super Sichtverhältnisse. Leider hielt das nur bis Mittag, dann kam zuneh-mend Bewölkung von Südosten her auf, die mit einem unangenehmen Höhepunkt endete.

Um 8:30 starteten wir, um zunächst auf dem Klettersteig A. Roghel den vor uns

liegenden Felskamm „Guglie di Stallata“ vom Vallon-Popera-Kar aus über die For-cella (ital., bedeutet Jöchl, Scharte) Piccola di Stallata (2.540 m) zum westseitigen Ga-din-di-Stallata-Kar zu überqueren. Es la-gen damit von der Bertihütten-Höhe (1.950 m) aus berechnet 590 hm vor uns.

Hier unsere Steigbeschreibung:

306: Zum Einstieg muss man zuerst von der Hütte kurz zum Bach absteigen und auf markiertem Steig südwärts bis zur Ab-zweigung im südlichen Bereich des Vallon Popera gehen, wo ein Wegweiser die Richtung zum Klettersteig anzeigt. Ihm folgend und also nach rechts geht man ansteigend und auf gutem Steig am teils begrasten Geröllhang bis zum steilen Schrofenvorbau. Dann weiter in erdigen, sehr steilen Kehren links hinauf und vom Vorbau über eine kleine Scharte rechts zum Wandfuß. Eine ca. 30 m lange Geröll-rinne führt unter der breiten Wand zum Be-ginn der Drahtseile (2.320 m), dem „An-

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seilplatz“. Für diesen Weg kann man eine gute Stunde veranschlagen. Er ist durch-weg mit den bekannten roten Klecksen markiert. Zudem sind die Steigspuren aus-geprägt – also keine Gefahr, den Einstieg zu verpassen.

307: Von Beginn der Drahtseile also nun-mehr an diesen rechts über gut gestuften Fels ausgesetzt, aber unschwierig, hinauf zur Mündung (2.400 m) des senkrechten, dunklen und mit Schneeresten am Fuß gefüllten etwa 150 m hohen Kamins. Den Schnee betritt man hier nicht - der Steig verläuft rechts an der Wand etwas außer-halb des Kamins. Schon der erste senk-rechte Aufschwung erforderte viel Arm-kraft, es gibt neben dem Drahtseil nur we--nige Trittklammern, aber der Fels ist aus-reichend strukturiert.

308: Nach nun besser gestuftem, durch-wegs sehr ausgesetztem Fels folgt wieder eine senkrechte, anstrengende Wandstufe, dann eine kurze Querung an glatter Platte, die nur mit „Hangeltechnik“, also beide Hände an das Drahtseil und die Füße ge-gen den Fels gestemmt, bewältigt werden kann! Oberhalb eines großen Klemm-blocks über dem gestuften Schluchtgrund weiter ansteigen und dann wieder mit Seil- und Leiternsicherung hinauf bis zur For-cella (2.540 m), die ein nur 2 m schmaler Einschnitt ist.

309: Der Abstieg von der Forc. Stallata, am besten meist rückwärts zu absolvieren, geht durch eine schmale, brüchige, sandi-ge und steile Felsrinne, durchweg mit Seil gesichert abwärts zu einer ebenfalls mit Stahlseil gesicherten Felswand, über die man „luftig“ zur steilen Geröllschlucht am Wandfuß absteigt (2.410 m). Von dort über mit Schutt bedeckten Grund vorsichtig absteigen zum Rand des wildromanti-schen Hochtals Gadin-di-Stallata. Diesen Abstieg kann man in vollständiger Kletter-steigsicherung machen, es geht aber auch ohne diese, mit beiden Händen am Seil und mit entsprechend möglichem, höhe-

rem Tempo, also im „Speedverfahren“.

Der jetzt erreichte Rand des Stallata-Hochtals bietet sich als Rastplatz an. Von dort gibt es eine spektakuläre Sicht über den Talgrund hin zum Einstieg und zum Beginn der Cengia Gabriella - atemberau-bend. Von dort ist auch bereits die viel-leicht in 15 Minuten erreichbare Biwak-schachtel Bivaco Cadore sichtbar. Das war aber nicht unser Weg und nachdem wir den Rastplatz erreichten, verschnauften und die Aussicht genossen, machten wir uns auf den Weg auf die andere Talseite zum Einstieg in die „Cengia Gabriella“.

Verlauf der Cengia Gabriella:

306: Man geht zunächst hinab über den tiefsten Punkt des Hochtals Stallata bei 2.300 m und von dort in weit ausholendem Bogen auf die andere Talseite zum Ein-stieg in die Cengia Gabriella.

307: Nach leichten, gesicherten Felsstufen wird der Steig am ausgeprägten Schutt-band unterhalb der Felswand des Monte Giralba am Valle (Tal) Giralba alta er-reicht.

308: Weiter am Band entlang leicht an- und absteigend, unter überhängender, gelber Wand zu einer Einbuchtung mit Rinnsal, um mehrere Kantenvorsprünge herum, teils unter weit vorspringenden Felsdächern entlang, auf erdigem Steig zum markanten Schluchteinschnitt am tiefsten Punkt des Weges (2270 m). Nun ansteigend, um die nächsten Vorsprünge herum, dann links unter roten, überhän-genden Felsen einer Kante entlang.

309: Zwischendurch mal eine längere, viel-leicht 300 m lange Passage, wo es mal auf dem Rand eines Schneefeldes, mal in der daneben liegenden Randkluft zur Fels-wand entlang ging.

310: Inzwischen hatte es sich sichtbar ein-getrübt, Wolken waren aufgezogen und so blieb uns Unangenehmes nicht erspart.

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Ein kräftigen Regen setzte ein, Schutz un-ter den bisher mehrfach passierten über-stehenden Felsvorsprüngen gab es nicht mehr, denn diese Passage lag bereits seit einiger Zeit hinter uns. So blieb nur eine Variante - Regenjacken anlegen und wei-terklettern, denn wir befanden uns jetzt vor einer vertikalen Kletterpassage. Regel-rechte Sturzbäche kamen uns entgegen und das Wasser lief in den Jackenärmel hinein! Aber als wir die Rinne passiert und damit die kanzelartige Scharte an der Süd-kante des Monte Giralba di Sotto erreicht hatten, war das bis dahin unangenehmste geschafft, es nieselte nur noch. Außerdem gab es jetzt einen sehenswerten…

311:… Panoramawechsel, nämlich einenTiefblick in das Nebental des Val Gi-ralba Alta, gegenüber die Wände des Mon-te Giralba di Sopra. Weiter nur noch leicht ansteigend auf dem wieder ausgeprägten Band westseitig unter leicht überhängen-der, roter Wand entlang zum höchsten Punkt (2.440 m). Von dort begann der Ab-stieg, zunächst ein recht kurzer, seilgesi-cherter Abstieg über eine Wand mit eini-gen ausgesetzten Felsstufen.

312: Danach gab es noch ein Highlight, nämlich eine Rinne hinter einem Felsvor-bau, der sie vom Val Giralba Alta scheidet. Diese schattige, steil nach Norden abfal-lende, vielleicht 400 m lange Trenn-schlucht machte uns ganz schön zu schaf-fen: Sie war fast in ganzer Länge mit Schnee gefüllt, die Stahlseilsicherungen waren verdeckt und eine Randkluft gab es nur etwa für 1/3 des Wegs. Jemand hatte aber eine provisorische Seilsicherung ge- spannt, die wir nutzten, um recht luftig – es

gab nur 3 Befestigungspunkte für dieses Seil - rückwärts nach unten in das Kar am Fuß des Monte Giralba di Sopra zu stei-gen. Alternativ wäre die Passage nur mit Steigeisen zu bewältigen, aber darauf muss man hier vorbereitet sein!

Nun dem Steig nach endgültig aus dem Ausläufer der Trennschlucht hinaus weiter abwärts, zum tiefsten Punkt, südseitig un-ter den Wänden (2.100 m). Von dort im Val Giralba Alta quer über die Wiese zum Hauptweg 103, denn der Weg 109 war durch einige Gesteinsmuren weg. Zuletzt in Kehren steil ansteigend, am Ende we-gen Murenabgangs wieder fast weglos bis zur

Carducci-Hütte (2.297 m).(2.297 m).

Diese Hütte war sehr gut gebucht, es gab nur ein sehr enges Lager mit überwiegend 3-Stockbetten. Dafür war die Gaststube gemütlich, die Sonne schien endlich wie-der, also auch Zeit, um diverse Blessuren, v.a. Blasen und wundgeriebene Stellen zu versorgen.

Eine sehr schöne, aber auch in jeder Be-ziehung herausfordernde Tour, beide Teile zusammen mit KS4-D (schwarz) bewertet mit insges. 9 ¾ Stunden Gehzeit lag hinter uns. So war der wegen Regens erzwunge-ne Verzicht, am Vortag über den Zando-nellasteig auf die Rotwandspitze zu gehen, doch zu verschmerzen. Man kann eben nicht alles haben, schon gar nicht in einer Tour!Höhenmeter: 1.750 hm im Auf- und Ab-stieg Dr. Uwe Cramer, Matthias Hesse,

Matthias Steinau

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Tatraquerung 2009chon als Jugendlicher wollte ich unbe-dingt den Spuren meiner Eltern in der

Hohen Tatra folgen und diese einmal für mich entdecken. Die Berge mit dem Fahr-rad war nichts Unbekanntes für mich. Ob die Alpen oder Pyrenäen. Das war mir be-kannt. Schon 2002 versorgte ich mich bei dem Versuch eines Skiurlaubs in der Tatra, wohlweislich hierher zurückzukehren, um-fangreich mit Kartenmaterial im letzten Jahr unternahm ich mit meinem Freund Guido Tagestouren auf der touristisch hoch frequentierten Südseite in dieser wunderschöne Landschaft. Wir wollten ein Gefühl für die Berge, die Karte, die Wege und alles weitere drum herum erhalten.

S

Diesmal wollten wir eine echte Tour ma-chen von Hütte zu Hütte und mit Biwaks unterwegs.

Da mir letztes Jahr auffiel, dass es nicht wirklich eine „richtige" Rundtour gab, such-te ich nach Wegen welche eine solche er-möglichte. Einige Wege enden ja offiziell im Nichts. Das leuchtete mir nicht so rich-tig ein. Es musste doch möglich sein, the-oretisch wirklich einmal einen Rundweg zu wandern, welcher eng am Hauptkamm verläuft und nicht immer wieder mit einem „weiten“ Abstieg in die Täler verbunden ist. Es ist möglich und sogar etwas abseits von den Wegen der Flip-Flop Touristen.Außerdem möglich ist dabei die Bestei-gung aller hohen und/oder schönsten Gip-fel der Hohen Tatra.

So fuhren wir freitags Nachts in Halle los, um Samstags morgens vor der Reisewelle der Krakauer Einwohner nach Zakopane in der Tatra anzukommen. Aber wir ver-schätzten uns kräftig und standen dann volle zwei Stunden im Stau vor einer Brük-kenbaustelle! Schöner Start. Nachdem wir dann gegen Mittag endlich in Tatranska Lomnitza am östlichen Rand der Tatra an-gekommen waren und eine warmes Plätz-chen für unser froschgrünes Volksgefährt gefunden hatten und abmarschbereit wa-

ren, hatte die Sonne ihren Zenit bereits überschritten.

SamstagEs wurde langsam eng mit der geplanten Tour zum Zelenom Plese (Grüner See) mit seiner Hütte und einem Eintreffen vor Einbruch der Dunkelheit. Die 12 km mit 1700 Hm und über 20 kg Gepäck wollten erst einmal bewältigt sein. So entschieden wir uns auf Höhe zu starten. Der Lift war einfach zu einladend und im Dunkeln durch die Nacht zu stolpern ist keine be-sonders erfreuliche Aussicht. Also Start am Skalnate Pleso, bei schönstem Sonnen-schein und Volksfeststimmung, am östli-chen Rand der Tatra entlang auf 1600 m Höhe immer mit Blick auf die Zips. Erster Höhepunkt, die Velka Svistovka (2037 m) mit ihrem Sattel, der östlichste „Gipfel“ der Tatra.Ein traumhafter Blick auf die Weiße Tatra im Norden, den Janici Stit und Kezmarski Stit im Westen und weit in die Zipser Land-schaft!Beim Abstieg folgten wir dann aus welchen Gründen auch immer einem Gemsenpfad, der uns natürlich völlig auf Abwege brach-te und mit einer ersten Klettertour zurück auf dem Weg endete. Auf halber Strecke dachten wir schon der Rettungshub-schrauber kommt uns holen, jedoch schauten sie nur und holten dann den Richtigen ab. Beeindruckend auf gleicher Höhe zu sein!

Also Abstieg, eine Stunde länger. Vier Stunden später kurz vor dem Abend ka-men wir dann um eine Erfahrung reicher an der schönen und nicht überfüllten Hütte am Zelenom Pleso an. Wir konnten die Stille und das beeindruckende Massiv vor uns bewundern. Den Janici Stit, den wir eigentlich noch auf dem Plan hatten, schrieben wir ganz schnell ab! Denn wir mussten dem Fehler Tribut zollen, nicht unsere schweren Bergschuhe angezogen zu haben, sondern nur die leichten, und

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das hatte bei dem schweren Gepäck ungeahnte Folgen. Fersensporn und Blut-blasen! Pech.Die gemütliche Abendrunde in der Hütte mit sehr freundlichen Holländern und un-gebändigte Natur mit ihrer beeindruckend steil aufragenden Kulisse lies uns mit Spannung den nächsten Tag erwarten.Tagesdaten: 800 Hm und 4h, sonnig, leicht bewölkt, 20°C

Sonntag:Nachdem wir bereits im Vorjahr einen Übergang von der Teryho chata zum Zele-nom Pleso gesucht und gefunden haben, gingen wir dieses Jahr den Anschlußweg von der anderen Seite! 700 Hm durch Schotterbetten, und Klettern im zweiten Schwierigkeitsgrad standen auf dem Pro-gramm. Ausgerüstet mit dem Kletterführer, welcher detailgetreu die Strecke beschrieb und gründlicher Vorbereitung mit Fernbeo-bachtung und ausführlicher Nachfrage auf der Hütte, wagten wir uns in das Abenteu-er, den Übergang zu ersteigen. Nach dem langen Durchstieg des Schotterbettes ging es in den durch Ketten gesicherten Ein-stieg über den Buckel vor dem obenliegen-den Kessel der uns einiges abverlangte, denn das Gepäck drückte doch mächtig. 350 Hm zeigten erste Wirkung. 10 min Pause und der Genuss der Stille, durch-brochen vom „nervigen“ Plätschern des Schmerzwassers entschädigten reichlich. Oben angekommen ging es weiter durch den Kessel, der uns unverhofft ein Treffen mit einem Gemsbock bescherte. In seiner Ruhe ließ er sich anfangs gar nicht stören, bis wir ihm dann wohl dann doch zu nahe kamen und er sich dann langsam davon stahl.Nun kam der letzte Abschnitt, wo wir uns an den Rat von tags zuvor diesen Weg ab-gestiegenen Wanderern hielten und uns reichlich rechts hielten, anstatt durch das Schuttfeld in die Scharte zu steigen. Hier wurde es eine echte Klettertour, die Körper und Geist einiges abverlangte. Es beruhigt jedoch ungemein, wenn einem jemand

entgegenkommt. Nach vier Stunden war alles geschafft und wir waren auf dem Ba-rany Sattel angekommen. Jetzt konnte man sich schön den Aufstieg ansehen und sich das Geleistete in Erinnerung rufen. Dabei fiel auf, wir hatten keine Zeit gefun-den, Fotos zu machen.

Sich schnell zusammenziehende Wolken verhießen nichts Gutes und so machten wir uns auf den Abstieg zur Teryho Chata. Den Weg hinunter kannten wir ja bereits vom letzten Jahr und so ging es relativ schnell. Als wir an den Seen vor der Hütte ankamen, konnten wir auch endlich eines der Felltiere beobachten, welche wir letz-tes Jahr immer nur pfeifen gehört hatten. Unsere Aufmerksamkeit schien sich ge-schärft zu haben, denn wie sich heraus-stellte, entdeckten wir die kleinen Murmel-tiere während der ganzen Tour immer sehr schnell. Zum Teil lag das wahrscheinlich auch daran, dass wir immer sehr früh un-terwegs waren! Nach einer weiteren Stun-de waren in der Teryho Hütte angekom-men. 1300 Hm geschafft.Nur wenige Minuten später ging ein erst-klassiges Gewitter nieder. Mit Regen, Ha-gel und Sturm, wie es besser nicht sein konnte. Innerhalb von weiteren 10 Minuten war draußen alles weiß, drinnen viele nas-se und durchgefrorene „Wanderer“ in Flip Flops in Pink mit Blümchen. Schön .Weitere 10 Minuten schien wieder die Sonne!Danach zog eine wirklich riesige Herde von Gemsen mit mehr als 30, vielleicht 40 Tieren durch das Tal. Wahnsinn. So etwas sieht man wohl äußerst selten.Tagesdaten: 1600 Hm und 5h, 20° C, an-fangs sonnig, leicht bewölkt, 5°C, bedeckt, Regen/Hagel, Klettersteige II-III, teilweise gesichert, Pfade,

Montag: Am nächsten Tagen kam unser längster und schwierigster Tag. Früh mussten wir schnell und zügig zum Priecne Sedlo, dem Prinzensattel. Hier muss man früh in den

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Anstieg kommen, um wirklich einem Stau zu entgehen, der sich hier schnell bildet, wenn langsamere oder ungeübte Wande-rer das Tal wechseln wollen. Nicht ohne Grund gilt hier Einbahnstraße. Ganz Muti-ge kommen entweder ganz früh oder ganz spät, sonst gibt es ernsthafte Probleme! Wo wir letztes Jahr 2 Stunden brauchten waren wir dieses Jahr trotz Gepäcks in weniger als einer Stunde drüber und konn-ten eine Stunde später an der Räuber- Hütte (Zbojnicka Chata) gleich eine ganze Murmeltierfamilie beobachten, bevor wir den Prielom Sattel und kurz darauf über den Sattel Polsky Hreben auf die Vychod-na Vysoka stürmten. Wir kamen in einen derartigen Rausch, dass wir am Ende ernsthaft den Berg bis auf den Gipfel rann-ten. 2428 m hoch konnten wir die Aussicht nur kurz genießen, bis es sich schlagartig zugezogen hatte! Also kurz ausruhen und wieder runter. Schließlich war noch ein Bi-wakplatz zu suchen, da wir nicht zum Sliezsky Dom nach Süden wollten, son-dern am nächsten Tag über den Sattel Vaha zum Rysy! Also hinunter ins Tal Bie-lovodzka Dolina. Nachdem wir uns kurz den See im Kacacia Dolina angesehen hatten, und ich vor Erschöpfung einfach einschlief, ging es zwei Stunden später mit einem polnischen Kletterpaar zu einer sehr schönen und sehr gut ausgebauten Biwak-stelle. Hier übernachteten wir nach einem langen hochinteressanten Gespräch mit den Polen. 2600 Hm und 10h wandern waren ein sehr erschöpfendes Tagespensum. Tagesdaten: 2600 Hm und 10h, sonnig, wolkig, 22°C, Pfade, Wanderwege, Klet-tersteige I-II,

DienstagAm nächsten Tag ging es dann über zwei Terrassen in den Aufstieg zum Sattel Vaha, als Übergang zur Rysy-Hütte und zur Ry-sy. Als höchstgelegene Hütte war es für uns eine schöne Pflicht, hierher zurück zu kommen. Der Einstieg in den Aufstieg war über ein langes, wirklich langes Geröllfeld,

sehr mühsam. Danach ging es in ein stol-zes Kletterstück, der II. Schwierigkeit. Das nach einer Stunde überwunden war und oben in einen gehbaren Pfad mündete. Nach weniger als vier Stunden standen wir auf dem Sattel und eine halbe Stunde spä-ter waren wir in unserer „vertrauten“ Rysy-Hütte, die völlig überlaufen war. Soviel Menschen hatten wir nicht erwartet, nachdem wir zwei Tage lang keine zwei Hände voll zu Gesicht bekamen. Nach einer kurzen Stärkung ging es dann noch auf die 2503 m hohe Rysy. Wo wir uns die Tour für den nächsten Tag in Augenschein nahmen.Bei schönstem Wetter, sternklarem Him-mel, nahmen wir uns die Zeit, Sternbilder zu bestimmen und Orientierung im Dun-keln zu üben. Nicht leicht, aber wenn man den Bogen raus hat, geht es mit und ohne Licht! Tagesdaten: 1800 Hm, 6h, sonnig wolkenlos, 24°C, Pfade, Klettersteig! II-III,

MittwochEine kalte und schlaflose Nacht ließ uns früh aufstehen um die aufgehende Sonne noch zu erleben und vor dem erwarteten Massenansturm der Tagestouristen die Rysy hinabzusteigen.Das gelang unerwar-tet gut, trotz der Kletterpassagen, und wir kamen dann zügig Richtung Morskie Oko voran. Hier erlebten wir dann hautnah das ganze Grauen des Massentourismus, wel-ches sich bei der Herfahrt angekündigt hatte. Menschenmassen. Wirklich Massen und das mitten in der Woche! Einziger Trost, sehr günstiges Eis.Also nicht lange gezögert, vielleicht ist es im Nachbartal nicht ganz so schlimm. Wei-ter ging es über den Kepa und Swistowa Czuba ins Nachbartal. Im Tal der Fünf Se-en, war es nur unwesentlich besser, aber hier konnte man sich wenigstens „verkrü-meln“ um seine Ruhe zu haben. In weni-ger als 5 Stunden hatten wir die 1700 Hm leicht und locker geschafft, und ich freute mich auf die wohl schönste Klettersteigtour am nächsten Tag.Tagesdaten: 1700 Hm und 5h, sonnig,

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wolkenlos, 25 °C, Klettersteig I-II, später ausgebaute Wanderwege

DonnerstagEntspannt ging es gegen 8 Uhr nur mit Ta-gesgepäck los, denn wir wollten nur die Grattour vom Zawrat bis zum Wielki absol-vieren. Guido musste leider wegen starker Kopf- und Halsschmerzen vor dem Ein-stieg die Tour abbrechen. Schade. So stürzte ich mich allein in die Tour. In der Hoffnung ein paar Mitstreiter zu finden, da-mit man nicht ganz allein in der anspruchs-vollen Klettersteigvariante war. Leider er-gab sich das nicht. Es erschien mir als ob ich der erste an diesem Tag war. Es folg-ten mir zwar Wanderer nach, aber warten wollte ich nicht. Nach 5 Stunden, wunder-schönen Klettersteigen, einzigartigen Aus-blicken, vielen Fotos, keiner Menschen-seele und unglaublich beeindruckt von die-ser wildromantischen Natur, war ich dann im Abstieg zur Hütte. Wo Guido schon auf mich wartete. Wir beschlossen, nicht hier zu bleiben, sondern noch den Übergang ins Mengusovske Dolina zu wagen und uns dort ein schönes Biwak zu suchen. Gesagt getan. Den Weg in Richtung Zaw-rat kannten wir ja bereits, dann ging es an einer Murmeltierherde über den leicht zu begehenden Hladke Sedlo ins Nachbartal. Hier wurden wir erstmals mit absoluter Ru-he belohnt und weiten Grasflächen und stehender Wärme. Traumhaft schön. Auf den weichen Grasflächen liegen und einschlafen. Den wunderschön fallenden Wasserfall vom Nicne Pleso im Hinterkopf fanden wir wenig später an der Kreuzung ins Hlinska Dolina eine kleine, ausrei-chende Biwakhütte und verbrachten den Abend im Braunbärland. Was Schwarz--wald bedeutet, wurde uns an diesem Abend mehr als bewusst, es herrschte tiefschwarze Nacht.Angeblich gab es in dieser Gegend mal

eine Hütte, (Vaceks Hütte, abgebrannt), deren Standort in der vorigen Hütte noch angegeben war. Diese bildete wohl die Brücke zwischen dem westlichen und nördlichen Teil der Tatra. Jedoch übersa-hen wir wohl die Überreste oder der Standort war falsch angegeben.Vielleicht kann sich ja hier der DAV Halle, ein neues Domizil errichten, indem er die-se Lücke schließt! Die Tatra ist bekanntlich eines der besten Einstiegsgebirge für Bergwanderer!Tagesdaten: 1 . Teil 1000 Hm und 5h, 20 °C, sonnig, leicht bewölkt, Klettersteigtour! Stufe II-III, gesichert!2. Teil 800 HM 3h, 24°C, sonnig, klar, Wanderweg.

Freitag Am letzten Tag ging es dann kurz und bün-dig in das Hlinska Dolina hinein zum Kop-rovski Sedlo. Das Wetter wurde zuneh-mend schlechter und es begann leicht zu regnen, sodass wir die Ersteigung des Koprovski Stit vertagten. Auf dem Abstieg ins Tal kam uns eine Gruppe Tauchsportler mit Ihrer kompletten Ausrüstung entgegen. Beeindruckend, wenn man weiß wie schwer das Material ist.Bis zum Popradske Pleso und der Tatra-bahn waren es dann nur noch 2 Stunden. Nach einer Mittagspause mit ordentlich Eiern und Speck gings dann zurück nach Tatranska Lomnitza und zurück durch die Nacht nach Halle.Tagesdaten: 1600 Hm und 7h, bewölkt leichter Regen, Pfad + gut ausgebauter Wanderweg.

Eine Tour für routinierte, trittsichere, schwindelfreie Wanderer mit guter Kondition und Orientierung. Etwas abseits der normalen Routen. M. Hünniger

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Vinschger Höhenweg 28.8.-2.9.11

Vorgeschichteeit 2010 ist im Südtiroler Vinschgau ein Höhenweg durchgängig begehbar,

der auf der Nordseite des Etschtales zwi-schen Schloß Juval und Reschen entlang-führt. Wir sind diesen Weg Ende August/ Anfang September gegangen und, um es gleich zu sagen: es war sehr schön und kann weiterempfohlen werden!

S

Die Vorbereitung verlief angenehm und zu-verlässig über Herrn Karl Gapp, der sich maßgeblich um die Einrichtung des Hö-henwegs verdient gemacht hat und die Wanderer betreut.

(Kontakt: [email protected], Tel. 00390473-6161742).

Gegen Vorauszahlung wurden von ihm die Übernachtungen bestellt. Inbegriffen ist auch ein Gepäckservice, was bei den vie-len zu bewältigenden Höhenmetern sehr vorteilhaft ist.

Ankunft: Wieder einmal staunten wir, wie sich das Wetter ändern kann, wenn der Brenner überschritten ist. Doch wir hatten eher Glück, denn die letzten Gewitter und Hagelschauer – Alptraum der Apfelbauern im Vinschgau – hatten sich dort gerade verzogen und in der Folge blieb uns die schöne spätsommerliche Witterung treu. Die Unterkunft in Tschars war einfach und sauber; umgeben war man von Unmengen prachtvoller Äpfel kurz vor ihrer Ernte – wir mussten an Schneewittchen denken. In der Unterkunft lernten wir eine weitere Gruppe mit vier Wanderern aus Hessen kennen, die gleichzeitig dieselbe Strecke gehen wollten und mit denen wir uns in den folgenden Tagen jeweils am Abend austauschen konnten.

1. Tag: Frühstück mit Tiroler Speck und selbstgebackenem Vinschger Brot: mehr muss dazu nicht gesagt werden! Unseren Aufstieg zum Höhenweg wählten wir von

Tschars aus und damit abweichend vom Tourenvorschlag, der den Einstieg beim Schloß Juval vorsieht, welches wir damit nicht zu sehen bekamen. Aber auch das Dorf Tschars ist sehr malerisch und bietet reichlich Fotomotive. Oberhalb der Kirche beginnt der langsam ansteigende Waal-weg. Schon bald trafen wir auf eine Ab-sperrung mit zweisprachigem Durch-gangsverbot wegen Steinschlags. Dieser war auch sehr deutlich erkennbar, aber schon aufgrund fehlender Alternative muß-ten wir den Abschnitt mit etwas Herzklop-fen überwinden. Dieser führte durch ab-wechslungsreiche, lockere Vegetation mit Kiefern, Lärchen und Mischwald bis zur Jausenstation Platzair, die etwa zur Mit-tagszeit erreicht wurde. Der weitere Weg bis St. Martin im Kofel war ähnlich und sehr angenehm. Die kleine alte Kirche lohnt den Besuch. Danach konnten wir noch einen Abstecher zum „Dolomiten-blick“ machen (das muss nicht unbedingt sein – aber man sieht tatsächlich ein paar Spitzen), bevor wir die Übernachtungsge-legenheit beim „Oberkaser“ aufsuchten. Hier wurden uns sehr urige Räumlichkei-ten zugewiesen, nichtsdestotrotz mit per-fekter Sanitäreinrichtung. Der Oberkaser bietet verschiedene Sorten von selbstge-machtem Käse an, den man probieren sollte. Nach dem ersten Wandertag schlie-fen wir tief, während der Bauer in der Nacht zu tun hatte, aller zwei Stunden die Beregnungsanlage für die Wiesen umzu-setzen.

2. Tag: Der Weg führte sehr schön am Hang entlang durch den Wald. Eine Jau-senstation (Egghof) wird sehr frühzeitig passiert. Auffällig waren die Ruinen auf-gelassener Bauernhöfe, die aufgrund der wirtschaftlichen Schwierigkeiten in der er-sten Hälfte des 20. Jahrhunderts aufgege-ben worden sind. Eine Wasserstelle findet sich gegen Mittag am Mühlgut. Für die

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Verpflegung muss jedoch selbst gesorgt werden. Es gibt noch einen schönen Blick auf Schloß Schlandersberg, bevor ein eher langweiliger asphaltierter Weg über eine längere Strecke ohne Sonnenschutz an Almhöfen vorbeiführt. Danach folgt schö-ner abwechslungsreicher Lärchenwald, teils mit starkem Anstieg. Die letzte Strek-ke zieht sich in die Länge, doch wird man aufs Beste entschädigt durch Unterkunft, freundliche Aufnahme und hervorragendes Essen im Gasthof Paflur in Tanas. Wir hat-ten etwa 25 km Weg und jeweils mehr als 1000 m Auf- und Abstieg geschafft.

3. Tag: Vom Gasthof Paflur ging es auf schönem Weg teils durch Wald und über-wiegend durch schattiges Terrain. Wir sa-hen links den Ortler, verpaßten jedoch um die Mittagszeit die Jausenstation „Ortler-blick“, die nicht direkt am Weg gelegen ist. Ein Höhepunkt war die sehr schöne Strek-ke entlang des „Gschneierer Waalweges“ – hier fließt der Bach tatsächlich noch langstreckig oberirdisch und vermittelt eine angenehme Atmosphäre. Dann aber ver-ließ uns das Glück an der Pumpstation am Ende dieses Weges: wie auch die andere Wandergruppe verliefen wir uns und fan-den erst nach einiger Zeit wieder auf den richtigen Weg, der uns dann noch weit in das Matscher Tal zum Außerglieshof führ-te: hier waren wir wunderbar unterge-bracht, was uns für diesen etwas gemisch-ten Tag entschädigte.

4. Tag: Da die folgende Strecke, eigentlich waren es zwei Etappen, mit etwa 30 km recht lang sein sollte, folgten wir gern der Empfehlung unserer Wirtin, eine kleine Abkürzung über den Thaneihof und die Kalten Wiesen zu nehmen. Auf dem Wan-derweg angekommen, durchquerten wir eine sehr schöne Strecke auf etwa 2000 m Höhe entlang der Baumgrenze mit Blick zum Ortlermassiv und über das Matscher Tal. Den „richtigen“ Abstieg nach Matsch verfehlten wir zwar, kamen aber doch wohlbehalten in dem ruhigen Ort an, wo

man im Gasthof Weißkogel recht ordent-lich essen kann. Der weitere Weg war dann doch mühsam mit vielem Auf- und Abstieg und kurvigen Wegen, so daß un-sere Mitwanderer mit der nicht vorgesehe-nen Überschreitung der Spitzigen Lun (2324 m) vielleicht eine gute Alternative gewählt und jedenfalls auch nicht später oder erschöpfter als wir in Planeil ange-kommen sind. Das Dorf ist wunderschön gelegen, auch der Gasthof „Gemse“ gefiel uns.

5. Tag: Die letzte Etappe führte durch das Obervinschgau, zunächst noch sehr schön auf halber Höhe mit Blicken ins Tal und zum Kloster Marienberg auf der anderen Talseite. Es folgten kleine malerische Dörfchen und schließlich mit St.Valentin auf der Haide ein verkehrsreicher Touri-stenort, wo jedoch im Gasthof Lamm gut gegessen werden kann. Von dort wander-ten wir zur Staumauer des Reschensees und dann entlang der Straße Richtung Re-schenpaß am Ostufer des Sees, was nur eingeschränktes Vergnügen bereitete. Graun ist ein bekannter und besuchter Ort wegen seines „versunkenen“ Kirchturms – für Touristen ein pittoresker Anblick. Für die Anwohner ist die als Obrigkeitswillkür empfundene Überflutung des Dorfes je-doch bis heute ein Trauma geblieben. – Auch Reschen hat ein ähnliches Schicksal wie Graun erlitten. Hier endete unsere Wanderung nach etwa 110 km in fünf Ta-gen im schönen Gasthof Edelweiß mit en-gagierter und freundlicher Wirtin, Sauna und Schwimmbecken. Natürlich ließen wir es uns nicht nehmen, zum Abschluß einen kleinen Ausflug zur Etschquelle zu ma-chen, die kurz hinter dem Ort in einer parkähnlichen Landschaft liegt.

Fazit: Zunächst: siehe oben: die Tour war sehr schön und kann empfohlen werden. Beschauliches Wandern: man ist meist allein auf dem Weg. Die Strecke hat Mit-telgebirgscharakter und liegt unterhalb der Baumgrenze; technische Schwierigkeiten

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gibt es nicht. Zu beachten sind dennoch die Länge der Etappen und viele Auf- und Abstiege, was zügiges Gehtempo erfor-dert. Häufigere Pausen sind kaum mög-lich. Es fehlt meist an Einkehrmöglichkei-ten an den geeigneten Stellen, so daß Selbstverpflegung angesagt ist.Auf die perfekte Organisation durch Herrn

Gapp wurde schon hingewiesen. Vinschgau incoming stellt eine Karte im Maßstab 1:50.000 zur Verfügung, die ge-wisse Wünsche offen läßt. Empfehlenswert sind die Karten von Ta-bacco (Maßstab 1 : 25.000).

Eva Merkel / Ralf Moritz

Chronik der Tour 2009 in Nepal zum Mera-Peak und Everest-Base-Camp

Teilnehmer:Es hatte sich ein buntes Team unter der Leitung von „mape“, der schon siebenmal in Nepal Gebirgstouren unternommen hat-te, zusammengefunden:die ca. 30-Jährigen: Carsten Brückner, Cornell Kairies, Christian Preußdie ca. 40-Jährigen: Martin Pelzl („mape“), Tom Kreißig, Stefan Falgowski

und ein ca. 70-Jähriger. Helmut GasparDie Anreise erfolgte mit der DB zum Frankfurter Airport, dem drittgrößten in Europa und dem neuntgrößten weltweit, danach mit dem Jumbo-Jet über Bahrain (vier Stunden Aufenthalt) nach Kathman-du. Dort wurden wir von unserem nepale-sischen Guide Binaya am Flughafen mit Blumengirlanden ganz herzlich begrüßt

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und zum Hotel gefahren. Am Abend be-suchten wir noch ein historisches Restau-rant – barfuß, ohne Schuhe.Am frühen Morgen des Mittwoch (8. April 2009) flogen wir mit Yeti-Airlines (zwölf Personen) nach Lukla und landeten auf dem „Tenzing-Hillary-Airport“, lt. Deutscher Presseagentur, einem der gefährlichsten Airports der Welt. Er hat eine Landebahn-neigung von zwölf Prozent und endet nach nur 500 Metern direkt an einer Felswand.Lukla ist, neben einigen wenig begange-nen Pässen, der einzige Zugang zur „Khumbu“-Region, zum „Sagarmatha-Na-tionalpark“ und zum „Everest-Base-Camp“. Am Anfang der Tour begleiteten uns 23 Porter (Träger) für den gesamten Material-transport (Zelte, Essen, Wasser usw.).Die Übernachtung der ersten 14 Tagen erfolgte in Zelten mit Schlafsäcken, die bis zu minus 20 Grad Celsius ausgelegt wa-ren. Danach wurde ab dem Ort „Chhu-khung“, in Lodges übernachtet. Von allen Teilnehmern der Tour wurde der jeweilige persönliche Höhenrekord gebrochen!Donnerstag, 09.04.09 --- Lukla (2840 m) nach Chutanga (3300 m)Der erste Tag ist zum Einlaufen gedacht und gut zu bewältigen. An diesem Tag fal-len die einzigen Regentropfen auf der ge-samten Bergtour. Danach war außer einem Tag Nebel, nur noch Sonnenschein.Freitag, 10.04.09 --- Chutanga (3300 m) zum Zeltlager (4050 m)Wir wachen auf bei herrlichem Sonnen-schein und mit Blick auf die in der Nacht verschneiten 5000er-Berge. Jetzt geht es stetig, ca. 750 Meter, immer bergauf, was uns noch nicht schwer fällt.Sonnabend, 11.04.09 --- Zeltlager (4050 m) nach Mujank-Peak (3850 M). Heute wird es ein schwerer Tag, denn wir müssen im tiefen Schnee zum ersten Pass in 4410 m aufsteigen. Danach geht der Weg wieder etwas abwärts, ehe wir zum „Zatrwa-La“ (Pass) (4610 m) aufsteigen können. Alle Pässe in Nepal sind mit bun-ten Gebetsfahnen geschmückt. Dann pas-sieren wir grüne Wälder bis zu unserem

Zeltlager in „Mujank-Peak“, immer ab-wärts. Diese Tour hat doch etwas ge-schlaucht und wir sind alle froh, als wir unser Ziel erreicht haben.Sonntag, 12.04.09 --- Mujank-Peak (3850 m) nach Mosom Kharka (3690 m)Und wieder ein Tag bei strahlend blauem Himmel, bei einem traumhaften Ausblick auf verschneite und vereiste Berge. Das Frühstück wird im Freien eingenommen, während unsere Schlafsäcke und Matten zum Trocknen aufgehängt werden. Wir be-kommen morgens eine Schüssel mit etwa drei Litern warmem Wasser, zum Waschen und Zähne putzen. Dann geht es erst ein-mal wieder steil bergauf, bis wir in das „Hinku-Tal“ absteigen. Wir sind auf dem „Mera-Peak-Trek“ angekommen, auf dem noch weitere Tourgruppen unterwegs sind.Montag, 13.04.09 --- Mosom Kharka (3690 m) nach Tangnag (4360 m)Diese Etappe schlängelt sich immer ent-lang des „Inkhu-Khola“ (Fluss) und wir wandern durch eines der schönsten und reizvollsten Täler in dieser Gegend und das in 4000 m Höhe. Unterwegs finden sich immer wieder kleine Hütten, wo man sich erfrischen kann. Es gibt dort u.a. Bier, Cola, Wasser und heißen Tee.Dienstag, 14.04.09 --- Tangnag – Ein Ruhetag zur AkklimatisationHeute ist ein Ruhetag zur Akklimatisation an die Höhe von 4000 m und mehr. Es wird nur ein kleiner Ausflug auf die Endmo-räne eines Gletschers von zirka 4400 m unternommen. Der Abend ist einer kleinen, aber sicher für jeden unvergesslichen Party mit unseren nepalesischen Trägern (Porter) vorbehalten, da an diesem Tag das Neujahrsfest gefeiert wird. Singen und Tanzen ist für alle angesagt.Mittwoch, 15.04.09 --- Tangnag (4360 m) zum Khare-Camp (5050 m)Einigen unserer Teilnehmer geht es etwas schlecht, aber alle haben sich im Laufe unseres Aufstieges zum „Khare-Camp“ wieder erholt. Ursache dafür sind wahr-scheinlich die ersten kleineren Anzeichen der Höhenkrankheit.

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Donnerstag, 16.04.09 --- Khare-Camp – Ein Ruhetag zur Akklima-tisationIm „Khare-Camp“ werden, wie schon in „Tangnag“ nur kleinere Ausflüge unter-nommen und die Erholung und Ruhe ste-hen im Vordergrund.Freitag, 17.04.09 --- Khare-Camp (5050 m) zum High-Camp (5850 m)Am Morgen erwartet uns wiederum ein herrlichem Sonnenschein. Danach werden wir vor eine große Herausforderung ge-stellt: Eine Eiswand und eine Gletscher-wanderung im Nebel sowie ein kleiner Schneesturm. Hinzu kommt ein 800 m-Aufstieg in dieser Höhe. Jetzt kommen zum ersten Male die Steigeisen zum Ein-satz. Früher gab es hier noch ein „Base-Camp“ als Zwischenstation, das aber unter den Schneemassen verschwunden ist. Das „High-Camp“ ist eine kleine eisfreie Stelle (50 mal 30 Meter). In dieser Höhe fehlt allen der Appetit und man muss sich zum Essen zwingen. Sonnabend,18.04.09 --- High-Camp (5850 m) zum Mera-Peak (6461 m) und Abstieg über den Mera-La-Pass (5410 m) zum Zeltlager (5140 m). Es wird sehr zeitig (gegen 3 Uhr früh) auf-gebrochen, damit man bei Sonnenaufgang den Gipfel erreicht. Die Temperatur beträgt etwa minus 15 Grad Celsius. In dieser Hö-he fällt doch jeder Schritt sehr schwer und man läuft wie in Zeitlupe. Doch kein Team (es waren zwei Teams unterwegs) erreicht an diesem Tage – ebenso wie in den Wo-chen zuvor und auch später – den „Mera-Peak“, da in 6400 m Höhe ein Gletscher-abbruch das Weiterkommen unmöglich macht. Doch die Sicht auf einige Achttau-sender, darunter auch der „Mount Everest“ entschädigt für alle Mühen. Danach geht es schnell bergab, über das „High-Camp“ und den „Mera-La“ (Pass) bis zu unserem Zeltlager.Sonntag, 19.04.09 --- Zeltlager (5140 m) zum 1. Zeltlager im Tal (4800 m)Es ist heute eine Tour-Etappe zum Aus-ruhen, ohne größere Anstrengungen, bei

erheblichen Nebel. Montag, 20.04.09 --- 1. Zeltlager im Tal (4800 m) zum 2. Zeltlager im Tal (5210 m)Wir sind jetzt auf dem „Makalu-Trek“. Der Weg führt uns entlang des „Hongdu-Khola“ (Fluss) durch das „Hongdu-Tal“. Es ist ein wunderschönes Tal in ca. fünftausend Me-tern Höhe, mit einer grünen Flora, die man hier nicht erwartet. Etwas später passie-ren wir einige Eisseeen. Wir wandern jetzt in völliger Einsamkeit. Unser nächster Hö-hepunkt ist der „Amphulapche-La“ (Pass).Dienstag, 21.04.09 --- 2. Zeltlager im Tal (5210 m) zum Amphulapche-High-Camp (5680 m)Es wird immer kälter und die wärmeren Sachen kommen zum Einsatz. Die Land-schaft präsentiert sich grandios und impo-sant. Der Weg zum „High-Camp“ wird jetzt steiler und Pausen müssen öfters einge-legt werden. Wir passieren drei zugefrore-ne Seen. Es sind die heiligen Seen von „Panch Pokhari“, wobei niemand uns er-klären kann, wer zu diesen Seen pilgert und warum. Das Zeltlager steht auf einem Geröllfeld. Unsere Matten liegen auf Fels-gestein und es drückt an allen Stellen. Mittwoch, 22.04.09 --- Amphulapche-High-Camp (5680 m) über den Amphulapche-La-Pass (5840 m) nach Chhukhung (4730 m).Am frühen Morgen legen wir unsere Steig-eisen an, um die Eisbarriere, an deren Flanke unsere Porter am Abend zuvor schon ein paar Fixseile angebracht haben, zu übersteigen. Danach werden auch die letzten Felsen zum Pass, unter Seilsiche-rung, überwunden und wir stehen stolz auf einem der gefährlichsten Pässe in Nepal, auf 5840 m. Nach einer kleinen Rast muss eine steile Felswand, überhängend, im freien Abseilen über etwa 40 m bezwun-gen werden. Dass an dieser Stelle im Jahr 2008 fünf Bergsteiger tödlich abgestürzt sind, sagt man uns erst, nachdem wir noch weiterhin 200 bis 300 m an Fixseilen abgestiegen sind. Wir erreichen den Ort „Chhukhung“ im leichten Abstieg auf einer

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Seitenmoräne und übernachten dort nicht mehr in Zelten, sondern in bequemen Bet-ten in einer Lodge. An diesem Abend wer-den auch die Porter, die noch nicht nach Hause geschickt wurden, bei einer kleinen Feier verabschiedet.Donnerstag, 23.04.09 --- Chhukhung (4730 m) nach Dingboche (4410 m)Das war wieder eine der gemütlichen Tour-Etappen, die zum Ausruhen gedacht war.Freitag, 24.04.09 --- Dingboche (4410 m) nach Lobuche (4910 m)Als wir aufwachen, sehen wir aus unserem Fenster den imposanten „Ama Dablam“ (6856 m), das Matterhorn Nepals. Unsere einsame Tour ist jetzt beendet und wir kommen am nächsten Tag zum `“Everest-Base-Camp-Trek“, auf dem ein reger Ver-kehr herrscht. Wir erreichen nach einem sehr steilen Aufstieg über den „Thokla (Dughla)-La“) (Pass) den Ort „Lobuche“. „Lobuche“ ist der höchstgelegene ganz-jährig bewohnte Ort der Welt.Sonnabend, 25.04.09 --- Lobuche (4910 m) über Gorak Shep (5140 m) zum Everest-Base-Camp (5360 m) Auf unserem Weg zum „Everest-Base-Camp“ gehen wir am Ort „Gorak Shep“ vorbei, wobei wir unsere Rucksäcke in der Lodge stationieren. Das Camp liegt im „Tal des Schweigens“ mitten auf dem „Khum-bu-Gletscher“, steht also komplett auf dem Eis und muss jedes Jahr neu errichtet wer-den. Das Camp beherbergt etwa 750 Zelte mit über 1500 Leuten. Höhepunkte sind ein Interview mit dem heute 20-fachen Be-zwinger des „Mount Everest“ (8848 m), „Apa Sherpa“, und ein Stück Apfelstrudel in einem deutschen Bäckereizelt in 5360 m Höhe!Sonntag, 26.04.09 --- Gorak Shep (5140 m) über den Kala Patthar (5550 m) nach Pangboche (4240 m)Am frühen Morgen, gegen 3 Uhr, brechen wir zum „Kala Patthar“, dem „Aussichts-hügel“ für eine schöne Sicht auf den höchsten Berg der Welt, auf. Wir wollen den Sonnenaufgang dort oben erleben, was uns auch gelingt, obwohl es sich dann

eintrübt. Danach geht es in einem Gewalt-marsch über etwa 20 km und rund 1300 m immer bergab, vorbei am Mahnmal für die am Berg verunglückten Bergsteiger in „Pheriche“, bis nach „Pangboche“.Montag, 27.04.09 --- Pangboche (4240 m) über Kloster Tengboche (3950 m) nach Namche Bazaar (3440 m)Dieser Tag ist ein ständiges Auf und Ab mit der Überquerung des „Imja-Khola“ (Fluss) auf zahlreichen Hängebrücken, vorbei an vielen „Stupas“ mit der Besichtigung des Klosters „Tengboche“, mit einer reich ge-schmückten „Gompa“. Das Ziel ist der größte Ort in der „Khumbu-Region“, „Nam-che Bazaar“. Kurz vor dem Ort bekommen wir noch den Nationalvogel von Nepal, den „Himalaya-Glanzfasan“, zu Gesicht.Dienstag, 28.04.09 --- Namche Bazar (3440 m) zum Kloster Thame (4000 m) und zurück.Wir unternehmen an diesem Tage einen Ausflug zur „Gompa Thame“, durch das wunderschöne Tal „Bhote-Khosi-Nadi“, immer entlang des „Khosi-Khola“. Der letz-te Anstieg zum Kloster ist durch zahlreiche „Mani“-Steine begrenzt, die man immer linksseitig passieren muss, um Unglück zu verhüten. Auf diesen Steinen steht in zig-facher Ausführung immer dieselben Worte: „Om Mani Padme Hum“. Anschließend essen wir noch in der Lodge des 20-fa-chen Bezwingers des „Mount Everest“, „Apa Sherpa“, zu Mittag.Mittwoch, 29.04.09 --- Namche Bazar (3440 m) nach Phakding (2610 m)Die Tour neigt sich dem Ende entgegen. Wir gehen immer entlang des „Dudh-Kho-si“ über die „Hillary-Bridge“ und andere zahllose Hängebrücken durch den „Rho-dodendron Forest“. Der „Rhododendron“ ist die Nationalblume von Nepal. Unterwegs begegnen wir nepalesischen Trägern, die unglaubliche Lasten, eiserne Rohre, die bis zu 100 kg wiegen, tragen!Donnerstag, 30.04.09 --- Phakding (2610 m) nach Lukla (2840 m) unserem AusgangspunktIm gemütlichen Wanderschritt geht es

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dann, vorbei an vielen Gebetsmühlen, die auch im Uhrzeigersinn gedreht werden müssen, zu unserem Ausgangsort Lukla zurück, den wir in vier Stunden erreicht haben.Die gesamten Tour beinhaltet ca. 11 000 Meter Auf- und Abstieg und ca. 200km Wegstrecke.Freitag, 01.05.09 – Dienstag, 05.05.09 Flug nach Kathmandu und 3 Tage Besichtigung von Stupa „Swayamb-hunath“, dem „Pashupati-Nath-Tempel“, der Stupa „Bodhanath“ in Kathmandu sowie der Kaiserstadt PatanDer Start und der Flug mit der Yeti-Airlines bereitet uns keine Probleme mehr und wir landen sicher auf dem Inlandflugplatz in Kathmandu.Die „Stupa Swayambhunath“ i ist ein Tempelkomplex, der im Westen von Kathmandu auf einem Hügel erbaut ist und eine buddhistische wie auch hinduistische Heiligstätte ist.Der „Pashupati Nath“ wörtlich „Herr der Tiere“, ist die größte Verbrennungsstätte für ver-storbene Hindus sowie einer der bedeu-tendsten Tempel in Kathmandu. Es gibt eine Stätte für die höhere Kaste und eine für die niedere Kaste. Die Asche wird in den „Bagmati“ (Fluss) geschüttet und am Ende muss die Asche in den Ganges ge-langen, damit sich das Rad der Wieder-

geburt drehen kann.Die „Stupa Bodhanath“ gehört mit 36 m zu den größten ihrer Art. Sie ist eines der bedeutendsten Ziele für die buddhistischer Pilger aus Nepal. Die Gründung geht auf das 5. Jahrhundert nach Christus zurück.„Patan oder Lalitpur“ ist die viertgrößte Stadt in Nepal und liegt am Südufer des „Bagmati“. Ihre Ge-schichte reicht mehr als 2300 Jahre zurück und sie gilt als älteste Stadt im Kathmandu -Tal. Sie war einmal Hauptstadt eines eigenen Königreiches.„Kathmandu“ ist die Hauptstadt von Nepal mit offiziell etwa 675 000 Einwohnern, inoffiziell über zwei Millionen. Der Verkehr ist sehr stark, geprägt von hupenden Autos, Rikschas, Fahrrädern, Motorräder und Fußgängern. Und dies alles auf einer Straße ohne Fuß-wege. Dazu kommen die heiligen Kühe, die auf der Fahrbahn eine Rast einlegen und alles fährt darum. Die gesamte Stadt hat nur drei Ampeln und ist sehr staubig und verdreckt. Wir machen noch ein paar Einkäufe für Geschenke. Binaya bringt uns zum Flughafen und auf demselben Weg wie auf der Hinreise geht es wieder zurück nach Halle. Wir sind alle wieder heil und gesund und ohne Blessuren in der Heimat angekommen. Helmut Gaspar

Annapurna – Umrundung der „Göttin der Fülle“aus der Quelle des Lebens.

m Oktober 2010 mache ich mich ge-meinsam mit meinem Sohn Thomas,

weiteren 8 Mitstreitern und dem vom Leip-ziger Reiseveranstalter Adventure Train gestellten Bergführer Andreas aus Öster-reich voller Erwartung auf gen Nepal. Es soll nach fast 9 Jahren meine zweite Rei-se in dieses wunderschöne Land werden. Diesmal will ich den Göttern des Himalaya

I während eines Trekkings um die Anna-purna begegnen.

Kathmandu: Wir erreichen Kathmandu, während die Sonne die Hauptstadt und so-gar die weit entfernten Berggipfel in ein warmes Abendlicht taucht. In der Kult-kneipe der Bergsteiger „Rum Doodle“ las-sen wir uns auf der Dachterrasse Essen und Everest-Bier schmecken. Über dem

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Tresen hängen Autogrammfotos von Le-genden wie Edmund Hillary, Reinhold Messner, Chris Bonington, Rob Hall, Babu Shiri Sherpa. Der nächste Morgen be-schert uns wunderschönen Sonnenschein und den Sherpa Gelu, der uns beim Trek-king als einheimischer Reiseleiter umsich-tig begleiten wird. Er spricht deutsch, was er im Goethe-Institut und später als Mitar-beiter auf einer Hütte in den österreichi-schen Alpen gelernt hat, zum Glück in die-ser Reihenfolge. Wir besuchen die als UNESCO-Weltkulturerbe ausgewiesenen hinduistischen und buddhistischen Se-henswürdigkeiten Durbar Square, Swa-yambhunath, Bodnath und Pashupatinath. Tief tauchen wir ein in das alltägliche und spirituelle Leben der Nepalis zwischen mehreren Jahrhunderte alten Pagoden, Palästen, Klöstern und Stupas. Am be-deutendsten Pilgerort der Hindus am hei-ligen und verkeimten Bagmati-Fluss erle-ben wir eine Totenzeremonie mit Verbren-nung. Farbig gewandete Sadhus mit lan-gem Haar und Bart sitzen in der Sonne. Affen lungern haufenweise herum und, als ich leichtsinnigerweise eine Banane essen will, springen mich zwei davon an. Schnell verstaue ich die gelbe Frucht wieder im Rucksack. Während Thomas und ich am Abend die engen Gassen zwecks Millieu-studium durchstreifen, geht die spärliche Straßenbeleuchtung aus. Täglicher Strom-ausfall in Kathmandu ist völlig normal. Überraschend ist nur, wann und wie lange das passiert. Gelu stellt uns am Morgen die Begleitmannschaft für die nächsten Wochen vor. Er, 3 Assistenten und 7 Trä-ger werden für unser Wohl sorgen. Die Fahrt durch die engen Gassen der Stadt wird für unseren Busfahrer eine echte Herausforderung, die nur durch intensive Mithilfe des Beifahrers, massiven Einsatz der Hupe, Wegräumen von Motorrädern, Verkaufsständen und anderen Hindernis-sen zu bewältigen ist. Wenig später stehen wir im Stau, der uns auf der knapp 200 km langen und 9 Stunden dauernden Fahrt ständig begleiten wird. Die Zeit hat hier

eine andere Bedeutung als im schnelllebi-gen Europa.

Besisahar – Tal - Manang: Endlich beginnt unser Trek im subtropischen Gebirgsvor-land am späten Nachmittag auf knapp 800 m Höhe. Üppiges Grün und Reisfelder säumen den Weg. Bereits im Dunkeln müssen wir über eine extrem wacklige Bambusbrücke den schäumenden Marsy-andy-Fluss queren und im Stirnlampenlicht erreichen wir das Dorf Khudi mit spartani-scher Unterkunft. Der Morgen eröffnet uns den Blick auf ein wunderschönes Tal, wäh-rend wir im Freien Tschabata (Fladenbrot) und Omelett frühstücken. Bereits nach zweiStunden Wegstrecke erblicken wir den schneebedeckten Lamjung Himal über gelb-grünen Reisfeldern. Menschen schleppen Holz, Gras, Hausrat oder wa-schen Wäsche im Bach. Schüler in weißen Hemden kommen uns entgegen. Die Son-ne treibt bei blauem Himmel das Thermo-meter auf 28°C und mir beim steilen Auf-stieg den Schweiß aus den Poren. In Sy-ange steht unsere Lodge gegenüber einem riesigen Wasserfall. Der nächste Wandertag beschert uns brennende Sonne, dankbare Kinder, die wir mit Buntstiften, Kulis und Luftballons beschenken und viele Maultierkarawanen. Das Örtchen Tal liegt idyllisch in einem breiten Tal auf 1.700 m Höhe zwischen imposanten Bergflanken. Hier wechselt nicht nur die Landschaft, sondern auch die Religion. Tschorten, eine Gompa (Kloster) und Gebetsmühlen sind typische Anzei-chen, dass hier der Buddhismus die Men-schen prägt. Die Lodge ist schön und bie-tet mir eine lauwarme Dusche. Diese Er-rungenschaft der Zivilisation gegenüber meiner damaligen Reise ins Khumbu nehme ich gerne an. Wir steigen weiter bergan. Die Menschen verrichten Arbeiten, die es bei uns nur noch im Museum gibt, wie Gelu mir weise sagt: Wolle klopfen, Baumstämme per Hand sägen, Pflügen mit Rind und Holzpflug und immer wieder große Lasten tragen. Wir tragen nur unse-

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ren Tagesrucksack, wir haben ja Urlaub. Vor unseren Augen baut sich das gewalti-ge Massiv des 8.163 m hohen Manaslu auf. Nachdem wir durch einen üppigen Regenwald gestiegen sind, erreichen wir das Dorf Thanchok. Die Zeit scheint hier stehen geblieben zu sein. Wir sind jetzt 2.550 m hoch und der Abend ist kühl. Ich erlebe allein auf einem Hügel, wie der Ma-naslu im letzten Abendlicht rotorange aus einer grauen Wolkenbank heraus lugt, be-vor die Nacht hereinbricht. Buddha soll dereinst gesagt haben: „Das Verhaftetsein in materiellen Dingen ist nicht der Weg zum Glück.“ Wie recht er damit hatte, wird mir in einem solchen Augenblick bewusst.

Am nächsten Tag nehme ich in Chame wieder gerne eine Errungenschaft der Jetztzeit in Anspruch, indem ich eine E-Mail an die Lieben zu Hause absetze. Im Angesicht des Annapurna Himal fällt nach üppigem Mittagsmahl mit vollem Bauch das Gehen schwer. Durch schöne Pinien-wälder erreichen wir Pisang. Auf deutlich über 3.000 m wird die dünne Luft spürbar. Die alten Steinhäuser schmiegen sich an den steilen Hang. Oben in Upper Pisang betreten wir die Gompa, nehmen auf einer Matte Platz und lauschen ehrfürchtig den Gebeten nebst Pauken und Trompeten der Mönche. Hoch oben über den Gebetsfah-nen thronen die schneebedeckten Anna-purnas. Der Yak, den ich anschließend in der Lodge verspeise, muss recht betagt gewesen sein. Er verlangt meinen alten Kauwerkzeugen alles ab. Andi bringt uns das Kartenspiel „Demokratie“ bei, bei dem es immer einen Präsidenten und ein Arschloch gibt. Ich tendiere meistens zu Letzterem. Einen traumhaften Blick auf den 7.545 m hohen Gangapurna über dem Marsyandi-Tal eröffnet uns der nächste Tag. Im Berg-dorf Braga mit einer über 500 Jahre alten Gompa begegnen wir den ersten leibhaf-tigen Yaks, die nur in Höhen über 3.000 m leben. Im Distrikt-Hauptort Manang (3.540 m) checken wir in einer dreigeschossigen,

komfortablen Lodge ein. Die alten Stein-häuschen und engen Gässchen stehen im Kontrast zum Touristenbereich mit Lodges, Läden und Restaurants. Sogar ein kleines Kino gibt es hier. Da wir eine Akklimatisa-tionstour machen müssen, übernachten wir zweimal im Ort. Wir steigen am Mor-gen einen extrem steilen, schmalen Pfad aufwärts. Das Herz rast und droht den Brustkorb zu sprengen. Nach über 1.000 Höhenmetern und 4,5 Stunden erreichen wir unser Ziel. Ich bin beeindruckt von die-sem wunderschönen Fleckchen, vorne der idyllische Eissee, dahinter die Eisgiganten Annapurna und Gangapurna. Drukpa Rin-poche soll gesagt haben: „Wende deinen Blick der natürlichen Einfachheit der Welt zu: Den Bergen, dem Himmel, der Sonne, den Bäumen, den Blumen. Entrümple dich! Werde wieder leicht und licht wie der Gebirgshimmel.“ Bei diesem Anblick fühle ich mich entrümpelt und leicht.

Manang–Thorong La - Muktinath- Marpha. Nachdem wir Manang und das Marsyandi-Tal verlassen haben, wird die Landschaft immer karger. Kalter Wind treibt Staub durch die Luft. Kehle und Schleimhäute sind ausgetrocknet. Immer wieder kom-men uns Maultierkarawanen entgegen. Dann heißt es, schnell Platz zu machen, sonst hauen sie dich um. Wir erreichen Thorong Phedi auf 4.500 m Höhe. Es be-steht nur aus einer Lodge und vielen Steinhütten für die Trekker. Wir müssen zur Akklimatisation noch 200 m hoch und wieder runter steigen.Mitten in der Nacht ist Wecken. Es ist lau-sig kalt und das Müsli will nicht so recht runter. Im Stirnlampenschein steigen wir aufwärts. Trotz Anstrengung werden meine Zehen und Finger nicht warm. Am letzten Oktobertag stehen wir kurz vor 9 Uhr auf dem höchsten Punkt der Annapurna-Run-de, dem Pass Thorong La auf 5.416 m Höhe und sind der „Göttin der Fülle“ recht nahe. Für einige unserer Gruppe ist das Höhenrekord. Wir sind glücklich, es ge-schafft zu haben. Bei -10°C fegen leichte

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Schneeschauer über die Berge. Es soll der einzige Tag unserer Reise ohne Sonne bleiben. Vor uns liegen 1.600 m steiler Abstieg nach Muktinath. Als ich die Lodge erreiche, sind zwei unserer Träger schon da, auch der mit meinem Schlafsack. Die Leistung dieser Jungs nötigt mir höchsten Respekt ab. „Nur, wer die Last trägt, weiß, wo sie drückt.“ – sagt ein nepalesisches Sprichwort.

Als ich mich am Morgen aus dem warmen Schlafsack schäle, empfängt mich ein Traumblick auf den Ort und die Berge. Die Pfützen sind noch gefroren, aber bald er-reichen uns die Sonnenstrahlen. Muktinath ist ein höchst spiritueller Ort sowohl für die Hindus, als auch für Buddhisten. Tempel und Gompas zeugen vom friedvollen Ne-beneinander der Religionen und Men-schen. Seit diesem Jahr führt eine Straße bis hier herauf, die immerhin von Jeeps und Motorrädern befahren werden kann. Für uns als Trekker ist das zwar weniger schön, den Nepalis nützt die Verkehrser-schließung in ihrem schweren Alltag. In Jharkot, einem alten Dorf auf einem Berg-rücken, tauchen wir wieder in das für uns so interessante Leben der Bergbewohner ein. Ein Metzger zerteilt mit der Axt Fleischstücken. Der diensthabende Mönch erklärt uns bei der Klosterführung ein gro-ßes Mandala. Wir erreichen das Kali-Gan-daki-Tal, das von Tibet bis in die subtropi-sche Ebene Nepals den Himalaya als tief-stes Tal der Erde durchschneidet. Hier weht ab Nachmittag immer ein kräftiger Wind. Nach 22 km Wanderung sind wir am Tagesziel im schönen Ort Marpha (2.670 m).

Expedition zum Damphus Peak: Bernd, Angelika und Bernhard bleiben in Marpha, wir anderen marschieren durch lockeren Pinienwald bergan. Auf 4.100 m bauen wir unser erstes Camp auf, wäh-rend uns ein kalter Wind um die Ohren pfeift. Die letzten Sonnenstrahlen lassen das Nilgiri-Massiv erglühen – traumhaft. Unsere Sherpas verwöhnen uns im Koch-

und Speisezelt mit üppigem Abendessen. Während wir am Morgen steil aufsteigen, müssen wir gegen starken Wind mit Schneegriesel ankämpfen. Im Hochtal liegt reichlich Schnee. Wir treffen eine Dresdner Trekkinggruppe unter Leitung von Götz Wiegand. Auf 5.000 m Höhe mühen wir uns, Standflächen für die Zelte herzurich-ten. Bald steht das Camp 2 am Fuße des Damphus Peak. Die kurze Nacht wird grausig. Mir brummt der Kopf und die Luft ist knapp. Erstmals nehme ich eine Tablet-te. Werde ich in diesem Zustand auf den Berg kommen? Gegen 1 Uhr beginnen unsere Begleiter mit dem Kochen. Im Zelt zeigt das Thermometer –6°C. Um 3:40 Uhr starten Franziska, Matthias, Jörg, Steven, Thomas, Andreas, Gelu, Mingma und ich gen Gipfel. Niklas hat gestern abgesagt, er fühlte sich nicht gut. Meine Extremitäten sind tiefgekühlt. Der Mond liegt als Sichel über den Bergen. Ich habe mich selten so nach der Sonne gesehnt. Bevor uns end-lich ihre wärmenden Strahlen erreichen, fällt das Quecksilber auf -13°C. Obwohl wir langsam gehen, fällt jeder Schritt schwer. Thomas hat große Probleme. In 6.000 m Höhe beträgt der Sauerstoffpartialdruck in der Luft nur noch 51% des Wertes auf Meereshöhe. Wir steigen steil über rut-schiges, plattiges Gestein bergan. Der Weg scheint endlos zu sein. Wir klettern ein letztes, schneebedecktes Steilstück nach oben und erreichen 9:45 Uhr den Gipfel. Wir liegen uns in den Armen. Es ist toll, dass Thomas und ich das gemeinsam geschafft haben. 6.012 m – ein Rekord für uns beide. Für mich wird es in meinem restlichen Leben wohl nicht mehr höher hinauf gehen, denn eine derartige An-strengung werde ich mir nicht mehr antun können. Der Rundumblick ist grandios: die Achttausender Dhaulagiri, Annapurna, Manaslu, in der Ferne Shisha Pangma in Tibet, die Siebentausender Nilgiri, Tilicho. Hab' ich geschafft das höchste Ziel, beschleicht mich stets ein Glücksgefühl. Die Welt liegt unter meinen Füßen, ich schau hinab und will sie grüßen.

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Der Abstieg über Camp 2, wo Sona mit Getränken auf uns wartet, bis hinunter zu Camp 1 saugt die letzte Kraft aus meinem Körper. Nach fast 13 Stunden Gehzeit schleppe ich mich in Begleitung von Andi zu dem von Thomas bereits hergerichteten Zelt. Nach üppigem Abendessen und einem Tässchen Grog schlafe ich 11 Stunden.

Marpha – Poon Hill – Naya Pul - Pokhara: Wir sind zurück in Marpha, wo man ausge-rechnet heute das Tihar-Fest (Fest des Lichts) mit großer Zeremonie im Kloster begeht. Da müssen wir dabei sein. Die um den Klosterhof gruppierten Emporen füllen sich mit vielen Menschen. Mönche und Hilfskräfte mit Trommeln und extrem lan-gen Trompeten sowie maskierte Männer treten aus dem Gebetsraum und zelebrie-ren ein beeindruckendes, spirituelles Spektakel. Den weiteren Weg bis Larjung dominiert der Dhaulagiri mit seinem gewal-tigen Eisfall. Dem Lodgebesitzer besche-ren wir einen Superumsatz, indem wir den Gipfelerfolg mit etlichen Flaschen Bier begießen.

Heute steht uns die längste Tagesetappe über 28 km bevor. Das üppige Grün im Kali-Gandaki-Tal kontrastiert mit den wei-ßen Giganten Annapurna auf der Ost- und Dhaulagiri auf der Westseite. Die nahen Achttausender überragen hier den Talbo-den um ca. 5.600 m. Das gibt es sonst nirgendwo auf der Erde. Es ist nicht ange-nehm, auf der staubigen, lauten „Straße“ zu gehen, deshalb weichen wir auf einen steinigen Bergpfad aus. Ein dickes Schwein sitzt auf dem Weg. Unglaublich – im November blühen Kirschbäume, Zitro-nen und Mandarinen reifen an den Bäu-men. Kurz vor Erreichen des Touristen-ortes Tatopani auf nur noch 1.200 m Höhe begrüßen uns junge Mädchen mit Liedern und Tänzen. Bereits im Dunkeln baden wir in den mit Thermalwasser gefüllten Bek-ken. Mein Körper klatscht in die Hände.

Man kann immer noch eins drauflegen,

denn die Etappe mit der größten Höhen-differenz von 1.630 m nach oben erwartet uns. Wir verlassen das Flusstal und pas-sieren Felder mit Bananenpflanzen und riesigen Bambusstauden. Die Menschen haben sich, Tiere und Häuser zum Tihar-Fest mit Blumen geschmückt. Nach end-losen Steintreppen erreichen wir Ghora-pani. Die lachende Quartierchefin schmeißt den Ofen an und serviert uns Tee. Beim Bäcker nebenan erstehe ich leckeren Kuchen. Manchmal braucht man so wenig, um glücklich zu sein.

Gegen Tourende noch mal das: 04:30 Uhr Wecken. Ohne Frühstück pilgern wir zum Poon Hill (3.194 m), dem Gorapani Men-gen an Touries verdankt. Unzählige Stirn-lampen streben mit den unsrigen dem Berg zu. Die noch versteckte Sonne hat einen schmalen Himmelsstreifen bereits in rötliches Licht getaucht. Das Schauspiel ist grandios. Wie im Zeitraffer leuchten sie von ihren Spitzen nach unten mit steigen-der Sonne: Lamjung, Manaslu, der heilig-ste Berg Nepals Machapuchare, Annapur-na Süd und 1, Nilgiri, unser Gipfel, der Damphus Peak, Tukuche, Dhaulagiri und viele andere. Von Goethe ist der Aus-spruch überliefert: „Die Gebirge sind stumme Meister und machen schweigsa-me Schüler.“ Ob er auch auf dem Poon Hill gewesen ist? Wir holen das Frühstück nach und beginnen mit dem Abstieg über endlose Stufenanlagen, durch tropischen Nebelwald mit riesigen Rhododendron-bäumen und bemoosten Eichen, vorbei an sprudelnden Bächen. Am Ziel, im idyllisch am Fluss gelegenen Birethanti haben wir mit 300 m Auf- und 2.200 m Abstieg noch einen Tagesrekord aufgestellt. Am Abend stoßen wir mit unseren 11 nepalesischen Begleitern auf die unvergesslichen Erleb-nisse an, die wir ohne ihre Hilfe nicht hät-ten haben können. Der Wirt mobilisiert seine letzten Reserven, um unseren Bier-durst zu stillen.Nach halbstündigem, morgendlichem Fuß-marsch erreichen wir das an einer richti-

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gen Straße gelegene Naya Pul und damit die „Zivilisation“ in Form von hupenden Bussen, Jeeps, LKW’s und Verkaufsbu-den. Diesen Schock muss ich erst mal verdauen. Ein kleiner Nepali-Bus bringt uns nach Pokhara, eine ausgesprochene Touristenstadt am Fuße der Berge und am Phewa-See gelegen. Wir relaxen 2 Tage mit Shoppen, Schlämmen, Bootfahren und Wandern zur Pagode auf einem Aussichts-berg.

Kathmandu, Bhaktapur, Patan und Ausklang: Für die ca. 200 km zurück in die Hauptstadt müssen wir wieder 9,5 Stun-den Busfahrt über uns ergehen lassen. Dev begleitet uns erneut durch die ehema-ligen Königsstädte Bhaktapur und Patan. Wir durchstreifen die aus dem 17. Jahr-

hundert stammenden, gut erhaltenen, als UNESCO-Weltkulturerbe ausgewiesen Alt-städte mit zahlreichen Tempeln, Pagoden und Palästen. Wir verbringen einen ange-nehmen Abschiedsabend im nepalesi-schen Traditionslokal mit üppigem Mehr-gängemenü inklusive dem Nationalgericht Dhal Bat, Musik und Tanzdarbietungen.Wir haben insgesamt ca. 310 km sowie 14.800 Höhenmeter im Auf- und Abstieg bewältigt. In einem Reiseführer las ich den Spruch: „Nepal soll dich verändern – nicht du Nepal.“ Nepal hat mich verändert und ich meine, nicht zum Negativen.Ich steh' im Tal und schau hinauf, mir gehen Herz und Auge auf. Ich bin sehr dankbar für das Glück und kehre gern nach Haus' zurück.

Detlef Weyrauch

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Via Alpina – Die zweite Halbzeit beginnt

n den letzten drei Jahren haben wir er-folgreich die Hälfte des Roten Weges der

Via Alpina absolviert. Nun stehen wir im Sommer 2011 erneut mit geschnürten Wanderschuhen am Montespluga-Stau-see, dem Endpunkt unserer bisherigen Reise, bereit für die Fortsetzung unseres Vorhabens.

I

Die Anfahrt am Freitag direkt vom Schreib-tisch in die Berge, Staus auf der Autobahn, die Nacht im Auto an der Grenze Schweiz- Italien sowie Temperaturen über 30°C sind nicht die besten Startbedingungen. Die Motivation ist jedoch so hoch, dass wir das alles in Kauf nehmen. Wir beginnen mit dem Abstieg nach Isola durch die geschichtsträchtige tiefabgründi-ge Cardinello-Schlucht. Schon zur Römer-zeit wurde sie begangen, wie auch später von den Truppen Napoleons. Ein Lawinen-abgang riss damals hunderte Soldaten mit in die Tiefe. Selbst Goethe nahm diesen Weg im Mai 1788 auf seiner Reise von Rom nach Weimar. Wir gedenken der his-torischen Ereignisse und beenden unseren ersten Wandertag in einer zum Hotel um-funktionierten alten Pferdewechselstation. In der Fortsetzung leitet uns ein alter Schmugglerweg steil hinauf vorbei an 7000 Jahre alter Siedlungskultur zum Pass Baldiscio, der Schweizer Grenze. Die Wegbeschreibung der Via Alpina prophe-zeit uns gleich zu Beginn ein paar schwie-rige lange Etappen. Das merken wir prompt. Diese Herausforderung von Null auf Hundert im noch unakklimatisierten Flachlandzustand lässt uns kurz am Erfolg der Reise zweifeln. Bei schwindender Kon-zentration im steilen Abstieg nach Pian San Giacomo durch den Wald passiert es dann. Thomas verliert das Gleichgewicht und stürzt eine Serpentine hinab. Ehe uns die Situation bewusst wird, sorgt der schwere Rucksack für einen weiteren Überschlag. Ein paar abgesägte Bäume stoppen glücklicherweise den unkon-

trollierten Fall. Kurzer Check der Lage: Starke Schwellung an den Schienbeinen und Knöcheln, Schmerzen - aber nichts gebrochen. Eine Elastikbinde dient profor-ma zur Stabilisierung. Weiter geht’s mit besonderer Vorsicht und dem Schrecken im Nacken. Im Tal das nächste Dilemma. Die geplante Unterkunft ist eine Baustelle – Konsequenz: Verlängerung des Tages und Weitermarsch nach Mesocco. Die nächsten Etappen beschließen wir zu tei-len. Mehr als die 1400 Hm auf die Boc-chetta de Trescolmen und wieder hinab wollen wir den ramponierten Knochen von Thomas nicht zumuten. Unser Plan: Aus 2 Etappen mach 3. Wir nutzen den halben Gehtag aufs Hochplateau Landarenca als Erholungspause und blicken zurück ins Calanca-Tal. Die zu bewältigenden Durch-schnitts-Höhenmeter pro Tag von über weit über 1000 m scheinen nicht abzureißen. Zur Capanna Cava müssen wir gleich über zwei hohe Pässe. Umso herzlicher ist der Empfang der Hüttenwirtin Nicoletta sowie ihrem Gehilfen Maurice. Wir werden als einzige Gäste köstlich mit Tessiner Spezia-litäten verwöhnt. Maurice unterhält uns mit interessanten Geschichten aus den umlie-genden Hungeralpen. Am nächsten Tag winken wir den beiden von der angrenzen-den Forcella di Lago aus zurück und stei-gen fast 2000 m ab nach Biasca, einem Knotenpunkt an der Gotthard-Autobahn. Palmen, 34 °C, eine ziemlich bewegter Ort. Nicoletta hat uns gestern freundli-cherweise telefonisch ein Privatquartier im ruhigeren Nachbarort Personico besorgt. So ist der nächste Tagesabschnitt einen Tick kürzer, wenn auch nicht leichter. Heute geht es 2000 Hm hinauf, aber kaum abwärts. Ein kleiner Trost. Wir sind sehr gespannt auf die Capanna Efra - unsere erste Selbstversorgerhütte in der Schweiz. Das kleine Steinhaus im typischen Tessiner Baustil erwartet uns mit einer komplett einrichteten Küche samt üppigen

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Vorräten an Getränken und ein paar halt-baren Lebensmitteln, die man über die Kasse des Vertrauens kaufen kann. Wir haben vorsichtshalber unsere Instant-Nu-deln mitgebracht, freuen uns jedoch über ein paar Bierchen aus dem Regal. Unser Schlaflager teilen wir mit einer deutschen Wandergruppe inkl. Hund. Heute Nacht fallen die ersten Regentropfen auf unserer Tour. Das stört uns nicht, geht es doch morgen fast nur bergab nach Sonogno ins bekannte Verzasca-Tal mit den blumenge-schmückten Steinhäusern.Die dunkelblaue Farbe an Thomas´ beiden verletzten Unterschenkeln verflüchtigt sich. Noch mal „Schwein“ gehabt. Der konse-quente Weitermarsch war gut für die Heilung. Das mediterrane Flair in den Tä-lern wechselt ständig mit der gewaltigen Hochgebirgsszenerie. Eine Passüber-schreitung nach der anderen fordert uns wie in keinem der drei vergangenen Via-Alpina-Jahre überdurchschnittlich heraus. An der Forcella di Redorta treffen wir einen Einheimischen. Ganz selten, dass wir un-terwegs Gesellschaft haben. Er zeigt uns den vergletscherten Basodino und ganz weit hinten erstmals das Berner Oberland mit dem Finsteraarhorn. Bis dahin ist es noch eine gute Woche. Unser nächstes Ziel ist der Ort Prato Sor-nico. Hier erwartet uns eine besondere Überraschung. Zwischen schönen alten Bürgerhäusern führt der Weg zum einzi-gen Gasthof. Die Zimmer ignorieren wir aus Budgetgründen, wählen dafür lieber den vermeintlichen Schlafsaal im Keller. Schweizer Hotels sind dafür bekannt, gün-stige Touristenlager anzubieten. Das wir in einem atomgesicherten Luftschutzbunker gelandet sind, merken wir erst nach der Auswahl des Doppelstockbettes. Egal, die Luftschleuse ist heute nicht in Betrieb und die schwere Betontür lassen wir einfach auf. Das reichliche Frühstück am Morgen entschädigt die Ausnahmesituation. Später steigen wir über die Bocchetta di Fiorasca (2362 m), einem nur 70 cm breiten Über-gang ins nächste Tal. Damals wurde er

allein für den Transfer der Kühe zum Stier in den Fels gehauen. Ab der gleichnami-gen Alpe erreichen wir auf äußerst kurzer Distanz von nur 4 km bei einem Höhen-abfall von 1600 m seilversichert das Val Bavona. Bis heute hat dieses Tal als ein-ziges in der Schweiz keine elektrische Stromanbindung. Kurios, wenn man be-denkt, dass am Talschluss der große Stau-damm mit dem Wasserkraftwerk von Rob-iei aufwartet. Es ist ein Protest der Talbe-wohner, wie wir im „Grotto di Baloi“, einem Käse- und Weinkeller mit Zimmervermie-tung, erfahren. Mit dem Aufstieg nach Robiei verlassen wir abrupt die urige bäuerliche Gegend. Selbst die Basodino-AV-Hütte auf dem Weg ist voll auf den angrenzenden Seil-bahntourismus ausgerichtet. Als Fußgän-ger sind wir hier chanchenlos. Zum ersten Mal in unserer Wandergeschichte über-haupt werden wir vom Hüttenpersonal ab-gewiesen. Wer nicht vorher anruft, muss gehen, trotz leerer Lager. So viel zu dieser Alpenvereinshütte! Wir sind enttäuscht. Zum Glück entpuppt sich das futuristische Arbeiterhotel am Stausee Robiei als über-aus gästefreundlich. Der 12. Gehtag führt uns für eine Nacht ins grenznahe Italien. Die Natur hat uns wieder. Furchtlose Steinböcke beobachten unseren einsamen Marsch nach Riale. Auch hier wird die Energie aus der Wasserkraft gewonnen. So nächtigen wir erneut an einer Staumau-er. Der historische Saumweg „Via Sbrinz“ bringt uns über den Griespass zurück in die Schweiz. Jetzt liegt das Rhonetal zu unseren Füßen. Die Via Alpina verläuft auf einem Teilstück des Gommer Höhenwe-ges, einem Panoramaweg parallel zur Rhone von Ulrichen nach Fiesch/Fiescher-tal Richtung Westen. Dort beginnt die Königsetappe des diesjährigen Urlaubs, vorbei am Fieschergletscher zum Großen Aletschgletscher. Das Wetter passt per-fekt, so dass wir problemlos die 23 km lange Etappe nebst 1500 Hm bewältigen können. Der Fotoapparat fängt grandiose Postkartenmotive als Erinnerung ein. Die

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Viertausender des Berner Oberlandes bilden eine prächtige Kulisse über dem mächtigen Eisstrom. Der traumhafte Tag ist an der Riederalp zu Ende. Da für mor-gen ein Regentag vorhergesagt wird, ge-hen wir „nur“ auf die andere Seite des Gletschers. Eine spektakuläre Hänge-brücke über die Massa-Schlucht, die der Aletschgletscher bei seinem Rückgang hinterlassen hat, verkürzt den Weg auf 5 h Gehzeit. Über das Safrandorf Mund, dem nördlichsten Anbaugebiet auf der Erdkugel für das wertvollste Gewürz, gehen wir wei-ter nach Eggerberg und Gampel/Steg. Dieser Bereich des Südrampen-Wander-weges ist von historischen Suonen ge-prägt. Diese schmalen Wasserläufe, mal in Stein, mal in Holz gefasst, leiten das Was-ser aus den Bergbächen in geringem Ge-fälle zur Bewässerung auf die Weiden und Äcker ab. Im Oberwallis litt man schon im-mer sehr unter der Trockenheit. Kühne Konstruktionen an steilen Berghängen und in dunklen Tunneln wurden als Abhilfe ge-schaffen. Mutprobe für jeden, damals wie heute. Mit dem Rucksack müssen wir ganz schön jonglieren. Als Bonus haben wir je-derzeit fantastische Ausblicke über das Rhonetal hinweg auf die Walliser Viertau-sender. Um nach Leukerbad zu gelangen, schlägt die Via Alpina den Weg über die

Albinenleitern vor. Es geht 100 m senk-recht über Holzleitern in die Tiefe. Die morsch wirkenden Sprossen haben gehal-ten. Leukerbad ist ein nobler Bäderkurort, eingebettet in steile Bergflanken. Den 900 m höher gelegenen Gemmipass nahe des Wildstrubels müssen wir überschreiten, ehe wir das Berghotel Schwarenbach mit Hüttenflair erreichen. Für unsere letzte Etappe des Jahres stehen noch mehrere Highlights auf dem Programm: Die Rote Chumme (2.302 m), der gegenüber lie-gende Chindbettipass (2.623 m), die Engstligenalp als weitflächigste Alm der Schweiz und der Engstligen-Wasserfall, der 600 m tief ins Tal abfällt. Dann liegen die Streusiedlungen von Adelboden vor uns. Nun ist die 100. Etappe des Roten Weges der Via Alpina geschafft. 2011 war mit etwa 19.000 Hm jeweils auf und ab verteilt auf 18 Etappen mit 320 km Länge das Jahr mit den bisher anspruch-vollsten Tagesabschnitten auf unserem Weg. Zwar haben wir nicht einen einzigen Gipfel bestiegen, dafür jedoch über 13 Pässe in neue Alpenregionen schauen dürfen.Den Startpunkt für die Etappe R 101 im Jahr 2012 haben wir schon gefunden.

Thomas und Heidi Bahr

Zillertaler Runde

achdem mein Freund Axel und ich im vergangenen Jahr eine schöne Wo-

che im Ötztal verbracht hatten, war in die-sem Jahr das Zillertal an der Reihe, und zwar die Zillertaler Runde. Diese besteht aus dem Berliner und dem Aschaffenbur-ger Höhenweg. Im Internet, speziell auf der Seite der DAV-Sektion Berlin, findet man ausreichende Informationen, so dass sich die Vorbereitung problemlos gestaltet.

N

Am 11.09.2010 startete ich ca. 08:00 in Weißenfels. 11:00 holte ich Axel auf dem

Hbf. in Nürnberg ab. Rund um München ging es wie üblich an schönen Samstagen sehr stockend bzw. stauend auf der Auto-bahn voran. Der Versuch, die Maut für die Ösi-Autobahn zu sparen, endete auch im Stau irgendwo bei Wörgl, so dass wir doch noch die Vignette an die Windschutz-scheibe klebten und letztendlich erst 16:30 Uhr unser Auto am Sportplatz in Finken-berg mitten im Wald abstellen konnten. Immerhin waren wir da schon etwa 900 m hoch. Die ca. 1000 Aufstiegsmeter zur Gamshütte auf dem Hermann-Hecht-Weg

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waren ein angenehmer Auftakt für die fol-genden Tage, in zahllosen Kehren geht es immer weiter bergauf, unterbrochen von Aussichtspunkten auf das Penkenjoch und ins Zillertal herunter nach Mayerhofen. 19:00 Uhr erreichten wir die Gamshütte, eine relativ kleine Alpenvereinshütte, 1921 m hoch gelegen, gemütlich und trotz der fortgeschrittenen Jahreszeit noch gut ge-füllt. So bekamen wir auch “nur” ein Zeh-nerlager außerhalb der Hütte, das aber auch schon mit 8 Leuten belegt war. Prin-zipiell ist es in der Gamshütte aber egal, wo man nächtigt, die Toiletten und der Waschraum befinden sich im Unterge-schoß und sind nur durch Verlassen der Hütte zu erreichen. Ca. 21:45 Uhr bega-ben wir uns zum Schlafen ins Lager, nicht ohne noch einmal eine Blick auf das tief unter uns gelegene und nächtlich erleuch-tete Mayerhofen zu werfen - sehr schön bei sternenklarer Nacht, besonders die herrliche Ruhe hoch oben in den Bergen, wenn da nicht die Schnarcher wären….Entsprechend unruhig verlief für mich die Nacht, zumal es mit ca. 8°C recht kühl im Lager wurde. Eine dritte Decke und die Mütze schufen jedoch Abhilfe.

Am nächsten Tag, dem 12.09., standen wir kurz vor 08:00 Uhr auf, frühstückten ge-mütlich und starteten ca. 09:00 Uhr den relativ langen Übergang zum Friesen-berghaus. Für die 1100 Hm im Aufstieg , 700 Hm im Abstieg und ca. 14 km Weg-strecke werden ca. 8 h veranschlagt. Bei herrlichem Sonnenschein kamen wir ca. 09:00 Uhr von der Hütte los. Der Weg ist relativ problemlos, sofern man über ausrei-chende Kondition und Trittsicherheit ver-fügt. Die Mittagsrast machten wir an der Pitzenalm, die frische Milch war hervor-ragend. Danach ging es mehr oder weni-ger bergauf, so dass wir das Friesenberg-haus (2490 m) gegen 17:00 Uhr, bei nun schon empfindlicher Kühle, erreichten. Das Waschen bei 4°C “warmen” Wasser verursachte taube Finger, aber die ge-buchte HP für 23,90 € im warmen Gast-

raum bei angenehmer Gesellschaft ent-schädigte für diese “Härte”. Gegen 20:00 Uhr zog es sich dann draußen zu und da der Hüttenwirt meinte, dass es wohl schneien wird, wurde der Riffler aus dem Tourprogramm genommen.

Am 13.09. wachten wir ca. 07:00 Uhr auf und begrüßten ca. 5 cm Neuschnee an der Hütte. Nach einem guten Frühstück star-teten wir ca. 09:00 Uhr. Vielleicht wären wir auch früher losgekommen, aber wenn man über Nacht vergisst, wo man am Abend seine Strümpfe hingelegt hat und dann ewig sucht …- man wird halt älter. Zunächst führt der Weg Richtung Olperer Hütte auf knapp 2700 m, da war es schon tief winterlich und recht stürmisch bei 10 - 15 cm Schnee, alles aber machbar. Die Olperer Hütte, einen tollen Neubau in 2389 m Höhe, erreichten wir zur frühen Mittags-zeit und ließen uns eine gute Nudelsuppe munden. Beim darauf folgenden Abstieg zum Schlegeisspeicher wurde der Schnee immer weniger und es nieselte vor sich hin. Der weitere Weg Richtung Fur-tschaglhaus zieht sich am Stausee in ca. 1800 m Höhe auf einer Forststraße ent-lang. Eine richtig lange Latsche. Die näch-ste Rast machten wir vor einer privaten Jagdhütte. Dort war es wenigstens halb-wegs trocken. Nachdem wir den Schleg-eisgrund erreicht hatten, galt es noch ein-mal 500 Höhenmeter zum Furtschaglhaus (2295 m) zu überwinden. Das war noch mal richtig anstrengend, aber ein guter Ap-felstrudel mit Kaffee entschädigte uns für die Mühen. Nach einem guten Abendbrot ging es in die eiskalten Zimmer, mit 3 Dek-ken und langen Sachen schliefen wir aber hervorragend.

Am nächsten Morgen, dem 14.9., weckte uns strahlender Sonnenschein. Wie immer ließen wir es gemütlich angehen - sollten doch die Eiligen sie Spurarbeit zum Schönbichler Horn leisten. Und so war es auch - ab 2700 m fanden wir eine ge-schlossene Schneedecke vor und am Gip-

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fel lagen dann ca. 25 cm Schnee. Vorher waren einige Seilversicherungen zu über-winden - auch nicht so ohne. Gegen 12:00 Uhr hatten wir den Gipfel in 3133 m Höhe erreicht und wurden mit einer herrlichen Gipfelschau belohnt. Nach 25 min Pause ging es abwärts, nun mit Steigeisen, denn trotz der Seilversicherungen war es ziem-lich anspruchsvoll, ein richtig tiefschwarzer Bergweg eben. Wenn man dann irgend-wann den Waxenbach in 1970 m über-quert, weiß man, was man im Abstieg ge-tan hat. Die denkmalgeschützte Berliner Hütte in 2044 m Höhe ist dann auch bald erreicht. Berliner Hütte, wieso eigentlich Hütte? Ein riesige Empfangshalle, viel-leicht 5 m hoch, ein Treppenhaus wie in einem alten Grandhotel und Gänge wie geschaffen, um sich zu verlaufen. Und alles warm, besser heiß. Beim Abendbrot in der erwähnten Halle zeigte mein Ther-mometer 27°C an - wohl dem, der seinen Strom selbst erzeugt und damit heizt. 21:00 Uhr fielen wir erschöpft ins Bett.

Am 15.09. wachten wir gegen 07:00 Uhr auf, genossen das wirklich gute Früh-stücksbuffet & starteten ca. 08:50 Uhr. Bei herrlichem Wetter wurde es trotz zuneh-mender Höhe immer wärmer, so dass wir dann ab dem Schwarzsee (2472 m) in kurzer Wanderkluft weiterliefen. Vor der Mörchnerscharte (2872 m) wurde es dann noch einmal richtig steil und rutschig, aber das kannten wir ja mittlerweile schon. Nach einer kurzen Rast ging es dann zu-nächst seilversichert und schlammig-rutschig, aber stetig über 1000 Hm bergab. Das Interessante bzw. Belastende dabei ist, dass man beim Abstieg die Greizer Hütte in 2227 m Höhe auf dem Gegen-hang praktisch immer vor sich sieht. Kurz vor dem Talgrund des Floitenbaches gilt es noch ein paar Seilversicherungen und eine Aluleiter zu überwinden. Den 400 m Aufstieg schafften wir dann in einer Stun-de. Die Greizer Hütte war sehr gemütlich. Höhepunkt war das gemeinsame Kaiser-schmarrnesssen: eine große Pfanne, 8

Freunde und 8 Gabeln - so saßen wir bis nach 22:00 Uhr im Gastraum.

Der Übergang zur Kasseler Hütte ist mit 6 h angesetzt und bei gutem Wetter kein Problem. Demzufolge starten wir erst 09:15 Uhr und erreichten den höchsten Punkt, die Lapenscharte (2701 m) ca. 10:30 Uhr. Nach einem steilen Abstieg wandert man den ganzen Talkessel, etwa auf einer Höhe bleibend, bis zum Ende entlang. Zwischendurch gibt es natürlich seilversicherte Stellen, einige Holzbrük-ken, und gegen Ende eine neue Draht-hängebrücke und Kunstprojekte: einen Türrahmen mit Tür - mitten im Fels. Die Kasseler Hütte ist sehr gemütlich und der Wirt ein Unikum, in allen Belangen. Zum Abendbrot gab es den Wetterbericht incl. der Hinweise für den restlichen Weg, den Aschaffenburger Höhenweg. Dieser gestaltet sich bei feuchtem Wetter äußerst schwierig, da wohl die Felsen auf Grund des Flechtenbewuchses äußerst glitschig und rutschig werden. Da helfen nur Stök-ke. Zufällig hatte er noch ein paar alte zum Sonderpreis auf Lager… Unabhängig da-von floss warmes Wasser ohne Zusatz-kosten aus der Wand - sehr schön. Seine Behauptung, dass er den besten Kaiser-schmarrn am Berliner Höhenweg serviert, prüften wir mit einer doppelten Portion aus einer riesigen Alupfanne wieder für 8 Per-sonen- es stimmte, einfach köstlich.

Nach einem guten Frühstück starteten wir unsere letzte Tagesetappe schon um 08:20 Uhr bei mäßigem Wetter. Der Aschaffenburger Höhenweg, auch “Siebenschneidenweg” genannt, ist mit 14 km relativ lang und weist ca. 800 Hm im Auf- und Abstieg auf. Einen Notabstieg ins Tal gibt es nicht, aber die neue Aschaf-fenburger Hütte als Notunterkunft, incl. 2 Lagern und Ofen mit Heizmaterial. Wahr-scheinlich waren wir so ziemlich die Er-sten, die sie als trockene Selbstversorger- raststätte nutzten. In den Beschreibungen des Aschaffen-

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burger Höhenweges wird vor allem vor dem wegelosen, groben Blockwerk und den glitschigen Grashängen gewarnt. Auf Grund des feuchten Wetters konnten wir alle diese Unannehmlichkeiten “genießen”. Besonders die riesigen, schrägen, glit-schig-rutschigen Blöcke entpuppten sich als äußerst unangenehm. Mal halfen Stök-ke, mal waren sie im Weg, auf jeden Fall kamen wir nur äußerst langsam voran - ergo: “ Null Bock auf Block”. Bei trocke-nem Wetter ist das alles kaum der Rede wert… 16:30 Uhr erreichten wir ziemlich nass die Karl-von-Edel-Hütte (2238 m). Der Trockenraum war nicht in Betrieb, der Kaffee mäßig, ansonsten war alles in Ord-nung…

Am nächsten Tag standen wir beizeiten auf, verzichteten auf das Hüttenfrühstück und starteten ca. 08:00 Uhr zur Ahorn-bahn. Mit der 1. Bahn ging es dann 09:00 Uhr hinab nach Mayerhofen, wo wir uns in einem guten Hotel ein erstklassiges Früh-stücksbuffet munden ließen. Danach ging`s mit dem Bus nach Finkenberg zum Auto, 15:00 Uhr lud ich Axel in Ulm am Bahnhof aus und ca. 20:00 Uhr war ich dann zu Hause in Weißenfels und eine tolle Wanderwoche mit vielen schönen, un-vergesslichen Eindrücken war zu Ende.

Berg Heil.

Gisbert Bandrock

>>und gleich die Fortsetzung zur Zillertaler Runde!>>Hüttentour in den Tuxer- und Zillertaler Alpen

mit Hochfeiler (3509 m)

achdem mein Freund Axel und ich im vergangenen Jahr den Gipfel des

Hochfeilers vom Schönbichler Horn aus gesehen hatten, beschlossen wir, den höchsten Gipfel der Zillertaler Alpen im Rahmen einer Hüttenwanderung auf dem relativ leichten Normalweg zu ersteigen.

N

Am 02.09.2011 starteten wir jedoch viel zu spät (ca. 09:00 Uhr) von Weißenfels aus mit dem Auto. So kamen wir erst kurz vor 16:00 Uhr auf dem Großparkplatz in Hin-tertux an. Demzufolge nahmen wir un-sportlich die letzte Bergbahn, die uns auf 2100 m Höhe brachte. Für die restlichen 250 Höhenmeter benötigten wir bei herr-lichem Wetter ca. 1h, nicht ohne ausgiebig die Murmeltiere zu beobachten, die sich sicherlich auch wunderten, dass so spät noch Wanderer unterwegs waren. Der Abend in dem gemütlichen, kleinen Tuxer-Joch-Haus (2313 m) verlief sehr ange-nehm, da ein Teil der Sektion Neumark-Oberpfalz einen 55-sten Geburtstag fei-erte, und wir zwei mittun durften.

Trotz der Obstler und Biere starteten wir am 03.09.2011 gegen 08:50 Uhr nach einem reichlichem Frühstück im sonnigen Wintergarten des Tuxer-Joch-Hauses in Richtung Geraer Hütte. Nach ca. 1/2 h standen wir auf der Weißen Wand (2518 m), einem kleinen Aussichtsberg, mit herr-licher Sicht auf Olperer und dem Seil-bahngewirr des großen Hintertuxer Skige-bietes, über dessen Sinn und Unsinn sich trefflich streiten lässt. Nach dem Kaserer Schartl und dem Abstieg in den Kaserer Winkl waren wir im ruhigen Wanderbereich und wir erreichten bei ca. 2100 m den niedrigsten Punkt des Tages. Unterhalb der Kleegrubenscharte (2498 m) wurde der Vitaminbedarf ausgiebig mit Heidel-beeren aufgefrischt. Dann ging es in leichtem Auf und Ab zum höchsten Punkt des Tages, dem Steineren Lamm (2528 m), und danach zur Geraer Hütte (2324m). Diese gemütliche Eingehtour endete bereits 14:40 Uhr bei komplett sonnigem Wetter. Demzufolge konnten wir noch lan-ge in der Sonne liegen, gut essen und

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warmes Wasser aus der Wand genießen.

Am nächsten Tag (04.09.2011) war die Landshuter Europahütte (2693 m) das Ziel. Entgegen dem Rat der Hüttenwirtin wählten wir nicht den Weg über die Alpei-ner Scharte und das Pfitscherjoch, son-dern stiegen um 08:30 Uhr erst mal ca. 1000 Hm zur Touristenrast (1345 m, Gast-stätte) ins Venntal ab. Nach diesen 2 h ging es dann nur noch kontinuierlich berg-auf. Bei schwülem Wetter und aufziehen-dem Schlechtwetter von Süden her kamen wir stark ins Schwitzen. Bis zur Zeischalm (1925 m, bewirtet) begegneten uns noch ab uns zu Wanderer. Der restliche Geist-beckweg war vollkommen einsam und un-terhalb der langen Wand mit Seilversiche-rungen und Eisenleitern auch ziemlich ausgesetzt. Am Sumpfschartel (2666 m) fielen ein paar Regentropfen, doch ½ h später erreichten wir trocken um 16:30 Uhr die wie ein Adlerhorst auf dem Kamm thronende Landshuter Europahütte (2693 m). Die Grenze zu Italien verläuft direkt durch die Gaststätte. 17:00 Uhr war das Unwetter da und außer uns noch 1 Wan-derer, der völlig durchnässt vom Pfitscher Joch her kam. Unsere Wegwahl war also richtig gewesen. Den Abend verbrachten wir alleine mit dem Wirtspaar in der war-men Gaststube. Außer uns war ja kein Mensch da…

Der 05.09.2011 begann um 08:30 Uhr kühl & trocken. Zunächst leicht abwärts wan-dernd auf dem breiten und sehr gut ausge-bauten Landshuter Höhenweg ging es nach ca. 2 h steil hinunter zur verfallenen Grieblalm (2037 m) und bei immer stärker werdendem Regen weiter talwärts, teil-weise auf der Pfitscher-Joch-Straße, bis zum Wanderparkplatz Kaser (1755 m). Die folgenden knapp 1000 Hm hinauf zur Hochfeilerhütte (2710 m) waren einfach nur nass, von außen Regen und von innen Schweiß. Da hilft kein Goretex oder so… Aber als wir dann die warme und gemütli-che Hochfeilerhütte mit Trockenraum und

warmer Dusche erreicht hatten, waren alle Anstrengungen schnell vergessen und wir ließen den Abend gemütlich und ruhig ausklingen.

Am 06.09.2011 stand bei herrlichem Wet-ter mit leichtem Gepäck der Hochfeiler (3509 m) auf dem Programm. Für die nun nur noch 700 Hm benötigten wird, da wir mittlerweile gut akklimatisiert waren, die geplanten 2,5 h. Geringe Neuschneereste und die wenigen ausgesetzten Passagen standen dem Gipfelsieg um 11:30 Uhr nicht im Wege. Bei grandioser Rundum-sicht und sonniger Kälte konnte das Berg-panorama bis zur Schweiz genossen wer-den. Um 14:00 Uhr waren wir wieder auf der Hütte. Nach einer kurzen Pause wan-derten wir noch kurz zum nahen Glider-ferner, den man queren muss, falls man mal zur Edelrauthütte will. Abends gönnten wir uns noch ein mehr als tellergroßes, ab-solut überzeugendes Schnitzel mit Weiß-bier vom Fass, einfach nur perfekt…

Nach einem reichlichem und gutem Früh-stück begann am 07.09.2011 um 08:00 Uhr der lange Rückweg nach Österreich. Zunächst galt es erst einmal, bis zum Parkplatz am Kaser (1745 m) abzusteigen. Etwas unangenehm dabei ist, dass man gegen Ende des Abstiegs den folgenden Aufstieg bis zum Pfitscher Joch quasi vor sich sieht. Interessant war aber auch, der Forstverwaltung Italiens beim Wegebau zuzusehen, weil gerade zu dieser Zeit erd-feuchter Beton mit Kübel und Hubschrau-ber im 3-Minuten-Takt gebracht und in die-sem Rhythmus von den Arbeitern auf dem Wanderweg verteilt und eingebaut wurde.

Auf Grund des guten Wetters entschieden wir uns, den Aufstieg komplett auf der al-ten Heerstraße zum Pfitscher Joch (2246 m), teilweise ist das Pflaster vom Anfang des 20. Jahrhunderts noch erhalten, zu absolvieren. Diese etwa 5 km längere „Nordic-Walking-“ oder „Mountain-Bike-Strecke“ vermittelt immer wieder herrliche Ausblicke in die umliegende Bergwelt. An

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der östlichsten Spitzkehre sieht man dann auch dass Günther-Messner-Biwak, den Ausgangspunkt für die eisigen Nordwände des Hochfeilers. Um 12:45 Uhr erreichten wir die mittlerweile ungenutzten Zollgebäu-de am Joch. Nach kurzer Mittagsrast ging es weiter zur Olperer Hütte (2388 m). Die-ser Weg Nr. 528 ist wenig ausgesetzt, oft treppenartig ausgebaut und führt wieder-holt über grobes Blockwerk. Insgesamt müssen ca. 200 Hm im Auf- und Abstieg absolviert werden. Die neue Olperer Hütte erreichten wir 16:40 Uhr. Dieser moderne, jedoch sehr hellhörige Holzfertigbau für Warmduscher beeindruckt besonders durch sein riesiges Panoramafenster im Gastraum mit toller Aussicht nach Osten Richtung Schlegeisspeicher und die umlie-gende hochalpine Bergwelt.

Am 08.09.2011 war eigentlich der Hohe Riffler (3231 m) geplant. Doch das unbe-ständige, nasskalte Wetter machte uns bei

Zeiten einen Strich durch die Rechnung. „Wozu einen Berg besteigen, der nur in den Wolken steckt?“ überlegten wir uns. Trotzdem ging es auf dem Berliner Höhen-weg in 2 h zum Friesenberghaus (2495 m). Eine warme Suppe weckte die Le-bensgeister neu und folglich nahmen wir voller Elan den steilen, ziemlich ausge-setzten und des öfteren seilversicherten Anstieg zur Friesenbergscharte (2910 m) bei nach wie vor unangenehmen Wetter. Dieser Weg erinnerte teilweise an einen Klettersteig. Der Abstieg von der Scharte zum Spannagelhaus (2531 m) war dann wesentlich gemütlicher. Dort gönnten wir uns noch einen Abschiedskaiserschmarrn mit Preiselbeerbuttermilch (sehr lecker!), liefen zur Bergbahn und fuhren nach Hin-tertux zum Auto hinunter. 23:00 Uhr er-reichten wir wieder Weißenfels. Eine schö-ne Bergwanderwoche war erfolgreich zu Ende gegangen.

Gisbert Bandrock

Verkaufs-Angebot Es wird ein neuwertiger Rucksack der Firma Haglöfs angeboten. Der Rucksack ist neuwertig und wurde nur auf einer einwöchigen Bergtour benutzt. Typ SEC 55 l, Neupreis: 170,00 €; Angebotspreis: ca. 80,00€. Der Rucksack steht in der Geschäftsstelle des DAV, Burgstraße 38, 06110 Halle und kann dort bei Interesse angeschaut und gegen Zahlung des Angebotspreises mitgenommen werden. Sie können sich auch an unser Mitglied:Frau Martina Lindemann, Weingärten 31, 06110 Halle; Tel. 0179-9282618 wenden.

Sektion Halle aktiv...

Datum, Teilnehmer Touren, Hütten Gipfel, Klettersteige

11.-17.9.2010 Bandrock, Gisbert und Freund Axel

Zillertaler Runde Gamshütte 1921 m Friesenberghaus 2490 m Furtschaglhaus 2295 m Berliner Hütte 2044 m Greizer Hütte 2227 m Kassler Hütte Karl-von-Edel-Hütte 2238 m

Schönbichler Horn 3133 m

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11.-16.07.2011 Meyer, Jürgen Meyer, Fritijof

Tessin Kammwanderung Via Alta Maggia

9.-10.08.2011 Meyer, Jürgen

Lappland /Schweden Kebnekaise 2104 m

16.08.2011 Meyer, Jürgen

Lappland/Finnland Haltia 1329 m

10.-24.08.2011 Weyrauch, Detlev

Azoren, Inselwanderungen Inseln Sao Miguel , Flores, Corvo, Faial, Pico, Sao Jorge

Berg Pico 2351 m

12.08.2011 Fukala, Dr. Ernst

Pejo-Jubiläum Rif. Mantova al Vioz 3535 m (Monte Vioz- Hütte)

20.08.-09.09.2011 Bahr, Thomas Bahr, Heidi

Via Alpina-Roter Weg, 4.Jahr R 82 - R 100 Splügenpass Adelboden

2.-8.9.2011 Bandrock, Gisbert und Freund Axel

Tuxer u. Zillertaler-Alpen Tuxer-Joch Haus 2313 m Geraer Hütte 2324 m Europahütte 2693 m Hochfeilerhütte 2720 m Olperer Hütte 2398 m Friesenberghaus 2495 m Spannagelhaus 2531 m

Weiße Wand 2518 m

Hochfeiler 3509 m

15.-16.10.2011 Meyer, Jürgen

Julische Alpen Triglav-Haus 2515 m

Triglav-Überschr. 2864 m

17.-21.10.2011 Weyrauch, Detlev

Österreich, Salzachtal/Hohe Tauern Piesendorf 800 m Pinzgauer Hütte Krimml 1050 m Krimmler Tauernhaus 1622m

Schmittenhöhe 2000 m

11.02.2012 Rueß, Ulrich

Madeira Pico Puivo 1862 m

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Die Bilder auf den Seiten 50 - 52 und auf Seite 63 bieten in Ergänzung zu obiger Tabelle Eindrücke von den Unternehmungen unserer Sektionsmitglieder in

den letzten Jahren 2009-2011

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Nepal-Eisbarrierenvor dem Ambulapcha-La

(Aufn. Gaspar 2009,Beitrag s. im MB)

Nepalesische Träger

(Aufn. Gaspar 2009,Beitrag s. im MB)

Zillertaler Alpen-Abstieg vomSchönbichler Horn

(Aufn. Bandrock, 2010,Beitrag s. im MB)

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Zillertaler Alpen, Hochfeiler 3509 m Albanien: Klettern Raki am Arapi

(Aufn. Bandrock 2011, Beitrag s. im MB) (Aufn. Krug 2010, Beitrag s. im MB)

Klettersteig in den Dolomiten, (Aufn. Cramer 2011, Beitrag s. im MB)

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Island:Solvataren

(Aufn. Richter/KoebnikBeitrag s. im MB

Schweiz:Aufstieg in der Gletscherwelt

Alphubel-Dom

(Aufn: Hünniger 2011, Bericht s. im MB 51)

Südtirol:Über der Ortler-Nordwand

(Aufn: Kuschk 2011)

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Neue alte Ehrenmitglieder aufgetaucht

s ist ein alter Brauch, dass Gemein-schaften aller Art Ehrenmitglieder er-

nennen. Mit dieser Auszeichnung werden im Allgemeinen verdiente Mitglieder für ih-re Leistungen geehrt. Durchaus üblich ist aber auch, prominenten Persönlichkeiten auf diese Weise Achtung entgegenzubrin-gen und die eigene Gruppe damit zu schmücken.

E

Kaum eine Vereinigung verzichtet darauf, die Liste ihrer Ehrenmitglieder zu veröf-fentlichen. Darum war ich bei dem Stu-dium der Geschichte unserer Sektion nicht schlecht erstaunt, dass in den sechs Jubi-läums-Festschriften, die von 1911 (25 Jah-re) bis 1996 (110 Jahre) herausgegeben worden sind, zu diesem Thema geschwie-gen wurde. Regelmäßig hat man die Vor-stände und Hüttenausschüsse, besonders die Jubiläumsvorstände bis hin zu den Rechnungsprüfern namentlich präsentiert und z. T. mit Porträts versehen, Ehrenmit-glieder kamen aber nicht vor.

Die drei Ehrenmitglieder, die in den 20 Jahren nach der Wiedergründung unserer Sektion in Halle (Saale) ausgezeichnet wurden, Manfred Haringer, Helga und Prof. Dr. Manfred Reichstein, weilen unter uns, wir kennen sie gut und man kann auf unserer Homepage über sie nachlesen. Die in der Vergangenheit Anerkannten sind jedoch zufällig bei der Durchsicht un-serer Archivalien gefunden worden. So wurden die bisher bekannten Namen zum ersten Mal in unserer Festschrift zum 125 jährigen Bestehen der Sektion 2011 veröf-fentlicht. Da sich bei späteren Aktenstudi-en weitere Laureaten gefunden haben, soll diese Zusammenstellung überarbeitet und ergänzt werden.

Prof. Dr. Albert Wangerin (1844-1933), Mathematiker und einer unserer Grün-dungsväter, wird im Mitgliederverzeichnis der Festschrift von 1926 (40 Jahre) als

Ehrenmitglied ausgewiesen und sein Na-me sowie sein Ehrentitel fett gedruckt.

Max Zesch (1911-1993), Ministerialdirigent am Bundesrechnungs-hof und langjähriger Vorsitzender unserer Exilsektion (Frankfurt/M., Hochtaunus Oberursel) wurde in das Register aufge-nommen, da er in der Festschrift zum 125- jährigen Bestehen der Sektion Hochtaunus Oberursel 2011 als Ehrenvorsitzender ge-führt wird. Frühere Urkunden ließen erken-nen, daß in der Sektion die Gleichsetzung mit der Ehrenmitgliedschaft üblich war.

Dr. Julius Ritter von Payer (1841-1915), Polar- und Alpenforscher, wurde 1911 (25 Jahre, Eröffnung der Monte Vioz Hütte) die Ehrenmitgliedschaft mit folgenden Worten angetragen: „Herrn Dr. phil. Julius Payer in Wien, Ritter hoher Orden, den wagemuti-gen Nordpolfahrer, den hervorragenden Historienmaler, Schriftsteller, den Mitbe-gründer des Deutschen und Oesterreichi-schen Alpen-Vereines, den kühnen Erfor-scher der Ortleralpen, der den Alpenfreun-den unser jetziges Wirkungsgebiet er-schlossen hat und dessen Name unver-gänglich verknüpft ist mit dem Eisseepass und dem Monte Vioz, auf welchen unsere Hütten stehen, erwählen wir in Dankbar-keit und Verehrung zum Ehrenmitglied“.

Johann Stüdl (1839-1925), Kaufmann und Gründungsmitglied des DÖAV, haben unsere Sektions-Großväter folgenderma-ßen gewürdigt: „Herrn Kaiserlichen Rat Johann Stüdl in Prag, Ritter hoher Orden, den Mitbegründer des Deutschen und Oesterreichischen Alpen-Vereines den kühnen Bergsteiger und Erforscher der oesterreichischen Alpen, den unübertreff-lichen Altmeister alpinen Hüttenbaues, er-wählen wir in dankbarer Anerkennung sei-ner treuen Mitarbeit an unseren Werken zum Ehrenmitglied“. Die handschriftlichen Ernennungen von Payer und Stüdl liegen

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als Original vom 10. Juni 1911 in unserem Archiv.

Prof. Dr. med. Otto Kneise (1911-1953), Urologe und langjähriger 1. Vorsitzender unserer Sektion könnte nach der vorlie-genden Aktenlage nicht auf eine derart blumige und würdevolle Ernennungsurkun-de aus der Kaiserzeit zurückgreifen. Der Beleg für seine Ehrenmitgliedschaft fand sich im Jahresbericht des Deutschen Al-penvereins, Zweig Halle vom Oktober 1939, der mit dem Satz beginnt: „Unser Führer hat das deutsche Volk zum Ab-wehrkampf gegen polnische und englische Anmaßung aufgerufen“. Kneise war da-mals nicht mehr „Vereinsführer“, wird aber unter dem Vorstand als „Ehrenvorsitzender und Ehrenmitglied“ mit Anschrift und Tele-fonnummer genannt.

Weitere Dokumente, wie Ernennungsur-kunden, evtl. Dank- oder Bestätigungs-schreiben, haben sich in unserem Archiv

bislang nicht gefunden. Auch ist bei den frühen Ehrenmitgliedern das Jahr ihrer Er-nennung nicht immer zu ersehen. Die Er-innerung an Payer und Stüdl ist durch Vor-träge, Schriften und Forschungen unseres „Chefhistorikers“, Prof. Dr. M. Reichstein (Mitteilungsblatt Nr. 29, 39, Festschrift 2011), immer aufrecht erhalten worden, ohne daß deren Ehrenmitgliedschaft bis dahin bekannt gewesen ist. Berichte über die uns weniger bekannten Ahnen stehen aus und sind vorgesehen. Schon heute er-scheint nach den neuen Aktenfunden je-doch die Aktualisierung der Zusammen-stellung unserer Ehrenmitglieder ange-zeigt. Es ist durchaus möglich, daß die Zahl un-serer Ehrenmitglieder weiter steigen wird, falls Lücken in unserem Archiv geschlos-sen werden sollten und weiter gesucht wird. Sollte sich eine weitere Quelle fin-den, wartet diese Ehrentafel auf einen neuen Eintrag.

Dr. Ernst Fukala

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Ehrentafel der Ehrenmitglieder unserer Sektion

Prof. Dr. Albert Wangerin (1844-1938) 1911 Dr. phil. Julius Ritter von Payer (1841-1915) 1911 Johann Stüdl (1839-1925) Prof. Dr. med.Otto Kneise (1875-1953) 1991 Max Zesch (1911-1993) 2001 Manfred Haringer 2003 Prof. Dr. Manfred Reichstein 2005 Helga Reichstein

Zuarbeiten zum nächsten Mitteilungsblatt 53, 2/2012

- Informationen, Tourenberichte, Tourenvorschläge, Bilder -

werden jederzeit, möglichst bis 15. September 2012 erbeten, Bitte beachten: Tourenberichte bitte höchstens auf 1,5 -2 A4-Seiten beschränken!

Mit wenig Mühe kann jeder zu den Rubriken „Sektion Halle aktiv....“ und seit kurzem auch „Sonstige Touren“ zuarbeiten.

Und nicht zu vergessen Bilder, auch für bzw. an die Homepage !!

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Mitgliederzuwachs und -abgang 2011m vergangenen Jahr hatten wir einen Mitgliederzuwachs von 149 Personen. Wir begrüßen die neuen Mitglieder und wünschen ihnen viel Freude bei ihren Kletter,-

Berg-und Wandertouren. IMögen sie unserer Sektion recht lange die Treue halten.

Unsere Sektion verließen 72 Mitglieder aus unterschiedlichen Gründen, entweder durch ordentliche Kündigung oder durch Löschen aus der Mitgliederliste, da sie ihren

Jahresbeitrag nicht bezahlt haben. Zum Jahresende 2011 hatte unsere Sektion 937 Mitglieder.

R. Knoblich

Adamiak, HolgerAlbrecht, RüdigerAlbrecht, SteffiArndt, AnnikaBacia, KirstenBaltz, ChristianBandrock, MaxBegenau, SiegfriedBöde, AnitaBöhm, LorenaBräunling, DanielBrauser, Jens-UweBrohmer, HilmarBunk, BerndCzeschka, FrankDahm, ChristophDeimig, AlwineDeimig, AnkeDeimig, JohannDeuter, AnneDr. Habermann, AnkeDr. Reißmann, AndréErnst, AngelaFeldbauer, TorstenFischer, GeorgFischer, UweGeorgi, StevenGeorgi, SvenGiese, FredGläser, AnniGläser, SentaGollnick, JensGörmer, DirkGradhand, LieselotteGrathenauer, InaGrube, PeterHabermann, AugustaHabermann, Charlotte

Habermann, RobertHahn, ChristineHarloff, AnneHarloff, AntjeHarloff, ErikHarloff, RonaldHegner, GregorHeinig, MaximilianHeymann, RomyHeyne, RalfHeyne, UteHiepe, EhrhardHoepping, Karin-IsabelHoepping, Marie-SophieHoffmann, MartinaHöhne, GeorgHöhne, MandyHöhne, PeterHübner, FlorianHunger, AndreasJasbinschek, MaxKaminsky, ThomasKietzmann, MartinKitzmann, TinoKluttig, ElisabethKoch, AlexandraKoch, MaximilianKönig, StefanKretschmer, CarolaKretschmer, HaraldKreuschmer, ElkeKunze, FranziskaKunze, JonathanKunze, JosiasKutzner, SandyLange, MatthiasLaue, AndreasLieb, Alexander

Liebing, DanielLiebing, MarioLiebing, TheodorLorenz, HarryLutz, MechthildMäder, Marie-ThereseMatzat, SaskiaMaurer, RonnyMeinhardt, DanielMeißner, MathiasMertens, PeterMertens, UrsulaMortensen, BettinaMortensen, FrankMortensen, HannaMühlpfordt, JohannaMüller, FränzeMüller, HenryMüller, SandraMysliwiec, HeikoNaumann, FalkNiebuhr, MarenNiemann, NicolePaschke, ChristianPaschke, SebastianPawlik, NataliaPawlik, TomaszPokladek, MichaelRakete, StefanRascher, EricRoscher, BurkhardRössel, SieglindeSauer, SylvioSauer, TimSauer, TomSchaller, AchimSchild von Spannen- berg, Franz

Schildhauer, StineSchmidt, BeateSchmidt, CarlineSchmidt, HartmutSchmidt, MarleneSchmidt, MatthiasSchünzel, Franz GeorgSeifert, BenjaminSeilkopf, AlexanderSellmann, TimothySenfft, Julia SimoneStiller, JosefStiller, MartinStiller, MonikaStritzel, DanielaStritzel, Julia Johanna Stritzel, Paul MoritzTeschner, KlausTeuchtler, Annika M. Teuchtler, Rika T. Thielecke, BernhardThielecke, HanneloreTöffels, WinfriedTratsevskaja, YanaTrettner, FrankVahlhaus, IphigenieVahlhaus, JorgaVeit, Arthur PeterWarzel, UteWegewitz, JürgenWegewitz, KathrinWeigelt, ChristianWeil von der Ahe,C.Wohlfarth, AnjaZapp, Marco

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Kassenbericht 2011 DAV Sektion Halle (S)Konto-Nr. Bezeichnung des Kontos

Bestand am 01.01.2011 22.344,98 €

Einnahmen58000-58150,58170 Beiträge 34.133,00 €58160 Aufnahmegebühr 903,50 €58215 Erlöse aus Sponsoring 770,00 €58220 Erlöse aus Materialverkauf 96,00 €58230 Erlöse aus Leihgebühren 325,00 €58240 Erlöse eingeforderter Bankgebühr. 64,02 €58250 Sonstige Erlöse 4,65 €58300 Einnahmen Sektionsjubiläum 870,00 €58350 Spenden Eisseepass 971,50 €58400 Habenzinsen 100,61 €

Summe 38.238,28 €

Ausgaben55100 Beitragsabführung HV 17.937,68 €55200,221,225,226,235 Ausgaben für Sportv./Jugendarbeit 1.376,76 €55215 Öffentlichkeitsarbeit 237,25 €55220 Reisekosten Vorstand 253,70 €55300-55336 Mitgliederverw.(Miete,Tel.,Kto-Führ.Geb) 2.713,83 €55400-55410 Porto, Büromaterial 1.297,61 €55510 Versich.Beiträge 212,00 €55550 Spenden 100,00 €55600 Bücher, Geräte, Einrichtung 223,20 €55650 Mitteilungsblatt 2.254,48 €55700 Hüttenumlage 2.516,00 €55800 Aufwendungen Sektionsjubiläum 10.145,47 €55900-55910 sonstige Aufwendungen, Ehrungen 136,55 €

Summe 39.404,53 €

Endbestand am 31.12.201151010 Kasse 1 Schatzmeister 14,72 €51020 Kasse 2 1. Vorsitzender 76,73 €51030 Kasse 3 Geschäftsstelle 38,37 €51110 Girokonto 14.860,09 €51150 Festgeldkonto 5.175,29 €52000 Forderungen 920,00 €57000 Verbindlichkeiten (Guthaben) 93,53 €

Summe 21.178,73 €

aufgestellt: 15.01.2012

Schatzmeisterin: Karin HoppeKassenbericht 2011 wurde geprüft.Halle (Saale), den 12.02.2012durch:

Dieter Schiene Detlef Weyrauch

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Protokoll der JHV 2012 der Sektion Halle (Saale) des DAV

1. Termin: 23.2.2012, 19:00 Uhr2. Ort: Geolog. Institut der MLU, Von-Seckendorff-Platz 33. Teilnehmer: 30 + 2 Gäste Sektion Leipzig

1. Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden Rudolf Knoblich mit Vorstellung der geänderten Tagesordnung (TO, > angenommen)2. Wahl des Versammlungsleiters: > Ulrich Neumann3. Wahl des Protokollführers: > Ulrich Rueß4. Wahl zweier Bevollmächtigter zur Beglaubigung der Niederschrift: > Harald Bönicke, Dr. Uwe Cramer5. Wahl des kooptierten Familienbeauftragten Peter Höhne in den Vorstand: gewählt6. Satzungsänderungen (s. Satzungsgenehmigung vom 20.7.2011) Der Satzungsentwurf der Sektion wurde im MB 49 (2/2010) und zur JHV 24.2.2011 vorgestellt. Der Entwurf wurde vom DAV- Justitiar schriftlich mit Änderungshinweisen genehmigt. Nach deren Einarbeitung ist der geänderte Entwurf zur endgültigen Genehmigung nochmals an den DAV einzureichen. Vorerst gilt er als gültige Satzung. > Zustimmung 29, Gegenstimmen 37. Jahresbericht 2011: > vorgelegt durch den 1. Vorsitzenden Rudolf Knoblich unter Hinweis auf den erfolgreichen Verlauf des Jubiläumsjahres 2011:

• erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit und Vortragsabende (Dr. Ernst Fukala)• Jubiläumsveranstaltungen (Hinweis auf die Dia-Schau zum Schluß der JHV)• Mitgliederentwicklung (z.Z. 945 Mitglieder unter Berücksichtigung von

Zugängen, Abmeldungen und Streichungen)• Kritik an z.T. schlechter Abmelde- und Zahlungsdisziplin• gutes Spendenergebnis für den Obelisken (Aufruf zu nötigen weiteren

Spenden)• Für Geschäftsstelle 2012 neue Computertechnik vorgesehen• Stammtisch im "Zimmer frei" Kohlschütterstraße gut angelaufen und

angenommen• Neue Homepage installiert, gut betreut von U. Cramer mit M. Hünniger• Mitteilungsblatt erfreut sich guter Zuarbeit bis auf seiten der Kletterer• Dank an alle ehrenamtlichen Mit- und Zuarbeiter• Hinweis, dass ab 2013 R. Knoblich, E. Fukala, E. Walendy nicht mehr für den

Vorstand und M. Reichstein nicht mehr für den Ehrenrat zur Verfügung stehen• Hinweis auf Diskrepanzen im Vorstand bezügl. Handlungsweisen des 2.

Vorsitzenden M. Hünniger, die über Ehrenrat zu klären sind.8. Kassenbericht 2011, Haushaltsplan 2012: > vorgelegt durch Schatzmeisterin Karin Hoppe, Kassenbericht wird im MB 52 (1/2012) veröffentlicht. Haushaltsplan mit Er-gänzungen akzeptiert (s. unter Anträge)9. Bericht der Kassenprüfer, Entlastung des Vorstandes: > Prüfer Dieter Schiene und Detlev Weyrauch, vorgetragen durch D. Schiene. Es wurden keine Mängel festgestellt. Konten und Kasse wurden ordentlich geführt. Dank für gute Arbeit der Schatzmeisterin, Entlastung des Vorstandes mit 27 Ja-Stimmen und 5 Enthaltungen10. Dringlichkeits-Anträge: > ergaben sich im wesentlichen in Zusammenhang mit TOP 8, werden aber hier zusammengefaßt.

• Beschluss zur Zahlung von Zuschüssen der Sektion zu Klettereinrichtungen

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der IG Klettern soll aufgeschoben werden bis genaue Modalitäten zu Zahlung und Nutzung durch Sektion eindeutig geklärt sind (Annahme 26, Gegenstim-men 5, Enthaltung 1)

• Auf Anfrage Erläuterung der Hüttenumlage und Klärung der Bedeutung dieser Umlage für nichthüttenbesitzende Sektionen. In diesem Zusammenhang gab es zu einer informativen Hüttensuche der Sektion keine echte Mehrheit.

• Aufnahme eines Zuschusses für Kinderklettern im Haushaltsplan wurde beschlossen. Die Höhe ist durch den Vorstand festzulegen.

• Weiterhin wird durch den Vorstand der Wechsel der Sektion zu einer Bank geprüft, die keine Kontoführungsgebühren erhebt.

• Es wurde in diesem TOP weiterhin die Anfrage gestellt, zwecks Kostenminde-rung das Mitt.Bl. anstatt im Papierausdruck online anzubieten. Dazu ist zu sagen, dass dies natürlich für PC-Besitzer technisch kein Problem ist, zumal unser Mitt.Bl. seit Jahren bereits in der Homepage angeboten wird. Im näch-sten Mitt.Bl. werden die Mitglieder aufgerufen, sich schriftlich (!) an die Ge-schäftsstelle für die Version "Druck" oder "online" zu entscheiden.

• 3 Mitglieder wurden für den Beirat vorgeschlagen und gewählt: Christian Hermann (Mountainbike, Skisport), Angela Ernst (Frauen/ allgemeine Veran-staltungen), Anna Glöckl (Bergsteigen, übergangsweise Klettern) Annahme bei 4 Gegenstimmen, 1 Enthaltung

11. Reminiszenzen an das Jubiläumsjahr 2011. Mit großem Beifall wurde eine Diaschau von U. Rueß zu den Jubiläumsevents 2011 in unserer Sektion angenommen. Die DVD kann für 5 € erworben werden, verbunden mit persönlicher Spende für offene Jubiläums-Ausgaben (Denkmal).

Protokoll: U. Rueß Bevollmächtigte zur Beglaubigung: H. Bönecke, U. Cramer

Neue Homepage der Sektion Halle des DAV

inige werden es hoffentlich schon be-merkt haben, andere nutzen Sie be-

reits intensiv, wiederum andere hadern noch ein wenig damit, wir haben eine neue Homepage. Ihr findet Sie unter alpenverein-halle.de.Eigentlich sollte Sie zum 125. Gründungs-jubiläum fertig sein, doch leider wollte der ursprüngliche Programmierer nach sieben (7) Monaten mit der Programmierung nicht fertig werden und konnte auch die ge-wünschte Struktur nicht erstellen, so dass sich alles leider erheblich in die Länge zog.

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Daher konnten wir euch nicht auf unserer

Festveranstaltung in der Harzmensa, mit einer Präsentation und Einführung über-raschen.

Nach einem Programmiererwechsel und völlig neuer Programmierung und vor al-lem Einrichtung, da das benutzte System nur wenig verändert werden muss und der Behebung alle Fehler, konnten wir nur vier Wochen später unsere neue Webseite still und leise im Internet zur Verfügung stellen.

Damit sind wir in die Testphase eingetreten um auch die letzten kleineren Fehler oder Anwendungshindernisse zu beseitigen.

Ihr habt nun selbständig die Möglichkeit,

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Beiträge, Informationen, Berichte, Fotos und Tourenbeschreibungen einzustellen. Wünsche, Anregungen, Kritik und Kom-mentare zu veröffentlichen, Meinungen nachzulesen.

Ihr könnt euch Anmelden für Touren und selbst Touren ausschreiben. Zukünftig un-sere Bibliothek einsehen, Bücherwünsche äußern, Bücher ausleihen, sowie Material-wünsche äußern und ausleihen, jede Information erhalten, welche gewünscht oder zu eurer Information gestellt werden soll. Anzudenken ist auch die Veröffentli-chung aller Protokolle von Mitgliederver-sammlungen und jeder Art von Sitzungen, denn der DAV Halle muss transparenter werden. Dazu gibt es Bestrebungen Ein-zelner im Vorstand.

In der jetzigen Phase gibt es ein Formular, welches dazu dient Wünsche, Hinweise, Ratschläge und Empfehlungen zu sam-meln um die Homepage weiter auf eurer Ansprüche zu erweitern, zu verbessern, zu

vereinfachen und benutzerfreundlicher zu gestalten. Bitte testet die Seite gründlich und teilt Fehler, Hindernisse, Unverständ-liches und Fehlendes oder schwierig zu Bedienendes unbedingt mit, damit wir das ändern können!

Weiterhin werden zukünftig offizielle Emailadresse eingerichtet für jedes Vor-standsmitglied, sodass auch immer ein-fach und schnell die richtige Person ange-schrieben werden kann, die Geschäfts-stelle erreicht wird oder der gesamte Vor-stand.

Ich wünsche bereits jedem viel Freude über die Möglichkeiten mit unserer neuen Seite. Die Bewährungsprobe kommt dann sicherlich in der Saison 2012. Fleißig te-sten und lesen! RSS abonnieren um im-mer auf dem laufenden zu sein!

Markus Hünniger

PS: Ansprechpartner ist auch Dr. U. Cramer

(Nachsatz von u. Rueß)

Newsletter unserer Sektion

iele Mitglieder unserer Sektion haben es inzwischen mitbekommen, dass

unser 2. Vorsitzender zusammen mit U. Cramer einen monatlichen Newsletter für die Mitglieder unserer Sektion eingeführt hat. Das ist sehr begrüßenswert, weil da-durch aktuelle Informationen für die Sek-tion schnell bekannt gemacht und nicht zuletzt auch Terminerinnerungen publi-ziert werden können. Der Vorteil ist offen-kundig gegenüber unseren anderen, aber ebenfalls und weiterhin wichtigen Medien, denn

V

• unser Mitteilungsblatt erscheint nur 2x im Jahr, ist wichtig für Be-richte und vorausschauende Ter-minplanungen, kann aber nicht kurzfristig aktuell sein,

• die Homepage kann zwar aktuell

sein, sie muss aber auch regel-mäßig aktiv gelesen werden.

Mit dem Newsletter werden die meisten Sektionsmitglieder (zumindest die einen Internetanschluss und eine E-Mail-Adres-se besitzen) konkret angesprochen bzw. angeschrieben und insbeondere auch an laufende Termine erinnert.Wer noch nicht im Verteiler des Newslet-ters erfasst, aber daran interessiert ist, kann sich gerne bei unserem 2. Vorsitzen-den Markus Hünniger bzw. U. Cramer melden, ebenso natürlich, wer aus dem Verteiler gestrichen werden möchte.Wer Beiträge für den Newsletter hat, also insbesondere Terminangebote oder ande-re wichtige Informationen, kann sich eben-falls an die beiden wenden, die sie in den nächsten Newsletter setzen werden.

Rueß

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Stammtisch Rückblick eit Juli 2011 gibt es wieder einen monatlichen Alpenvereins- Stamm-

tisch. Diese findet jeden 2. Dienstag im Monat um 19 Uhr im Restaurant „Zimmer Frei“ in der Kohlschütter Str. statt. Leider ist diese sinnvolle Idee in den letzten Jah-ren vernachlässigt worden und wurde durch Markus Hünniger neu initiert.

S

Das monatliche Treffen, dass sich mittler-weile reger Teilnahme erfreut und der Kommunikation und dem Kennenlernen untereinander dient, wollen wir weiterfüh-ren und zu unserer Institution machen, zu der sich alle Mitglieder finden können. Ob Kletterer, Wanderer, Pilzesammler, Skifah-rer, Bergsteiger, Mountainbiker, die Liebe zu den Bergen verbindet uns und lässt Platz für viele Themen und Erfahrungs-austausch.

Die funktioniert im Rückblick sehr gut. Be-

reichert durch kleine Vorträge zu Beginn, lässt er auch Informationen weitergeben und sich untereinander kennenlernen.

Resultat sind dann Termine wie Skiwo-chenenden, Sicherungskurs, Kletterkurs und eine erhebliche Gruppenbildung für eine Bergtour im Juni. Viele Teilnehmer äußern auch, dass sie über das Angebot froh sind. Das es ein Zeichen ist, dass in der Sektion Halle etwas passiert, sonst hätten sie sich anderen Sektionen ange-schlossen und vieles mehr. Schön das Sie sich durch diese kleine neue alte Idee anders entschieden haben.

Es wäre schön wenn sich nach und nach ein Team bildet, welches diesen Bereich betreut. Kurzvorträge und Erlebnisberichte können jederzeit bekanntgegeben und durchgeführt werden. M. Hünniger

Hallenser unerkannt durch's Freundesland

er Klau von Ideen ist urheberrechtlich nicht geschützt. Ich klaue hiermit, bei

wem auch immer, und bitte euch um Mit-Verbreitung und Ko-Klau, ohne zu plagiie-ren.Sowohl im TV als auch in anderen Medien gibt es Bilder/Filme/Texte/Fotos u. ä. über "Unerkannt durch Freundesland". Das hat es mit Uner- und Bekannten aus Halle und Umgebung auch gegeben, wie ihr aus ge-wöhnlich gut unterrichteten akademischen Kreisen selbst wißt. In Jena lief 2011eine Ausstellung zum Thema, es gibt ebenfalls Buch-Veröffentlichungen. Klar-text: Wer reiste illegal oder auch tricksend legal durch die Sowjetunion und wäre be-reit, das in Wort/Text/Bild zu bringen, um es zu veröffentlichen. Ich sehe das als einen Beitrag an, die doch etwas andere reiseaktive Vergangenheit im Osten vor

D dem Vergessenwerden zu bewahren.Sollte es genügend Material und Interes-senten geben, wäre ich meinerseits inter-essiert und bereit, das ganze in Form von Ausstellung und/oder Broschüre/Buch zu bringen. Tragt bitte die Idee breit, sam-melt/vermittelt Namen/Telefonnummern/ mailadressen und reicht sie an mich weiter.

Der lokale Bezug ergibt sich aus der Aus-bildungs-/Studien-/Arbeitszeit in der Stadt Halle an der wunderschönen Saale. Kon- kreter geht's im Moment nicht. Weiteres ergibt sich. Na dann los: die Jahresaufga-be 2012 ist gestellt. Wer mag, bürde siesich auf. mail:[email protected], Tel. 0345-470 41 24

Very Barth

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Mahnung an säumige Beitragszahler !

Es ist nunmehr schon Anfang/Mitte März und es gibt immer noch einige Mitglieder, die ihren Jahresbeitrag noch nicht entrichtet haben.

Wer sich angesprochen fühlt, komme in die Geschäftsstelle und zahle seinen Beitrag. Es ist auch Überweisung auf das Sektions-Konto möglich.

Hier die Bankverbindung: Konto-Nr.: 4201655 Bankleitzahl: 80020086 Bankverbindung:HypoVereinsbank

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ImpressumHerausgeber: Sektion Halle (Saale) des Deutschen AlpenvereinsRedaktion : Ulrich Rueß, e-mail: [email protected] Redaktionsbeirat: Dr. E. Fukala, R. Knoblich, U. Rueß, Dr. Ch. Rasinski Auflage: Zweimal jährlich, 800 StückAnzeigen: L. Berthold, Hallbergsbreite 38, 06120 Halle Druck: Druckerei DTP-Studio H. Berthold, Äußere Hordorfer Str. 1, 06114 Halle

Mitgliederkategorien

Wie Sie sicher der Zeitschrift „Panorama“ entnommen haben, gelten ab 01.01.2008 neue Mitgliederkategorien.Die Beitragssätze werden in unserer Sektion im wesentlichen beibehalten.Änderungen gibt es in der Kategorie Mitglieder über 70 Jahre und für Kinder als Einzelmitglieder.

Kategorie Kategoriebezeichnung Beitragshöhe Aufnahmegebühr

1000 A-Mitglied ab vollendetem 48,- € 10,- €25. Lebensjahr

2000 B-Mitglied (Ehepartner, Lebens- 30,- € 8,- € gefährte)

2600 B-Mitglied (Senioren ab 70 Jahre) 30,- € 8,- €4000 D-Mitglied (Junioren) 26,- € 5,- €

19 - 25 Jahre5000 Kinder und Jugendliche 14,- € 2,50 €

Einzelmitgliedschaft7000 Kinder und Jugendliche in beitragsfrei

Familienmitgliedschaft sowie von alleinerziehenden Mitgl.

Die neuen Mitgliederkategorien wurden von der Hauptversammlung 2005 in Berchtesgaden beschlossen.Die Altersgrenze der Juniorkategorie wurde auf das 25. Lebensjahr festgelegt. Kinder und Jugendliche werden in einer gemeinsamen Kategorie geführt.

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Vor den Toren Halles > Blick auf das Auedorf Kollenbey (Aufn. Dr. Große 2011, Beitrag s. im MB 51)

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Sektion Halle (Saale) des DAVAnschrift:Geschäftsstelle: Burgstraße 38 (Ecke Peißnitzstraße) 0345/5202247

(keine Postanschrift, Post bitte an 1. Vorsitzenden senden) Internet: www.dav-halle.deE-Mail: [email protected]äftszeiten: Donnerstag 17:00 – 19:00 Uhr (von Okt. bis März nur 1. und 3. Donnerstag im Monat) Bankverbindung: HypoVereinsbank Halle, Konto-Nr. 4201655, BLZ 80020086

Der Vorstand:1. Vorsitzender: Knoblich, Rudolf, Ernst-Eckstein-Str. 8, 06110 Halle 0345/12073822. Vorsitzender: Hünniger, Markus, Brüderstr. 6, 06108 Halle 0345/2906862 Schatzmeisterin: Hoppe, Karin, Türkstr. 26, 06110 Halle 0345/4820388Schriftführer/Vortr.: Dr. Ernst Fukala, Dohlenweg 4, 06110 Halle 0345/4449457Jugendreferent: z.Z. offenDer Beirat:Wandern+Redaktion: Rueß, Ulrich, Genzanoer Str. 26, 06217 Merseburg 03461/729985 Ausbildung: Walendy, Egon, Gneisenaustr. 75, 06120 Halle 0345/8047277 Naturschutz: Dr. Große, Eberhard, Beethovenstr. 24, 06110 HalleSponsoring: Berthold, Lutz, Hallbergsbreite 38, 06120 Halle 0345/7704460Familien-Gr.leiter Höhne, Peter Michael, Andalusienstr. 10, 06124 Halle 0176/22008192Auf der JHV zugewählt: Angela Ernst, Anna Glöckl, Christian Hermann

Der Ehrenrat: Prof. Dr. Manfred Reichstein, Händelstr. 35, 06114 Halle 0345/5232674 Ulrich Neumann, Paul-Thiersch-Str. 16, 06124 Halle 0345/8043845 Dieter Schiene, Osnabrücker Str. 31, 06126 Halle 0345/6874820

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Schweiz:Via Alpina, 2. Hälfte

- Auf dem Aletschgletscher

- Hängebrücke über die Massaschlucht

(Aufn.Bahr2011, Bericht s. im MB)

Südtirol, Dolomiten Auf der Rotwand

(Aufn. Opperskalski 2011)

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Postanschrift:

Deutscher Alpenverein, Sektion Hallebei Rudolf KnoblichErnst-Eckstein-Str. 806110 Halle

Wollen die auch zur Tabaretta-Hütte ?

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