Saarsportler 2011 feierlich gekürt filesport. Höhepunkte waren sicherlich die zahlrei-chen...

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ISSN 0946-509X G 13344 F 18.Jg. Dezember 2011 Informationen rund um den Saarsport Neue Multifunktionssporthalle eröffnet Zu Gast in der Gemeinde Heusweiler Sportforum in Merzig Wahl Sportler des Jahres Saarsportler 2011 feierlich gekürt

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Informationen rund um den Saa r spo r t

Neue Multifunktionssporthalle eröffnet Zu Gast in der Gemeinde Heusweiler Sportforum in Merzig

Wahl Sportler des Jahres

Saarsportler 2011feierlich gekürt

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EDITORIAL

Auch das Jahr 2011 war ein ereignisrei-ches und erfolgreiches Jahr für den Saar-sport. Höhepunkte waren sicherlich die zahlrei-chen Qualifikationen für die OlympischenSpiele in London und die Einweihungunserer neuen Multifunktionssporthalle. Nicht einmal 15 Monate nach der Grund-steinlegung haben wir eine wunderbargelungene Halle eingeweiht. „Vorhang auf für das neue Schmuckstück“hat die SZ im Sportteil getitelt. Über 600 Gäste, darunter viele Schü-ler, Eltern und Lehrer des Gymnasiums am Rotenbühl, unserer Elite-schule des Sports, waren von dieser neuen Sporthalle ebenso begeis-tert wie die Besucher des Tischtennis-Champions League-Spiel 1. FCSaarbrücken gegen Charleroi und der „Wahl der Saarsportler des Jah-res“.Unsere Hermann-Neuberger-Sportschule mit dem Olympiastütz-punkt ist eine Erfolgsgeschichte. Sie begann Mitte der 90er Jahreunter dem damaligen Präsidenten Albert Wagner. Wir haben auseiner maroden und dringend renovierungsbedürftigen eine moderneund optimal funktionierende Sportschule für unsere Sportler in herrli-cher Lage in unmittelbarer Nähe zur Universität gemacht.300 Sportlerinnen und Sportler sind täglich im Training. Bis zu 24.000Übernachtungen und 80.000 Lehrgangsteilnehmer haben wir proJahr. 400 bis 500 Essen werden täglich vom engagierten Mensa-Team unter der Leitung des früheren Sterne-Kochs Siegfried Weilerköstlich zubereitet.Die Fakten und Zahlen zur neuen Halle können Sie in dieser Saar-sport-Ausgabe nachlesen. Wichtig ist: bei 5 Millionen Euro Zuschuss aus Mitteln des Landeskon-junkturpaktes und weiteren Zuschüssen verbleiben beim LSVS mit 5,4Millionen weniger als die Hälfte der Gesamtkosten von 11,4 Millio-nen, die über einen langfristigen günstigen Baukredit abgesichert sind. Im vergangenen Dezember habe ich an dieser Stelle geschrieben, dieBilanz 2010 für die olympischen Qualifikationen stimmt hoffnungs-froh. Heute darf ich feststellen: diese Hoffnungen haben sich bereitszum großen Teil erfüllt. Sieben Sportlerinnen und Sportler haben sichschon persönlich für London qualifiziert, darunter erfreulicherweisemit Andreas Waschburger über 10 km Schwimmen und den beidenrhythmischen Sportgymnastinnen Mira Bimperling und Cathrin Puhldrei waschechte Saarländerinnen und Saarländer. Im Triathlon sind Steffen Justus, Jan Frodeno und Anja Dittmer bereitsqualifiziert. Und Susanne Hahn, die Sportlerin des Jahres 2011, ist dieOlympianorm im Marathon gelaufen. Natürlich dürfte der Speerwurf-Weltmeister Matthias de Zordo dabeisein. Bei den Ruderern haben sich der Männer-Leichtgewichtsviererund der Frauen-Doppelzweier für London qualifiziert. Eugen Spirido-nov wird sicherlich der deutschen Turnriege angehören, ebenso Basti-an Steger dem Tischtennis-Team. Der Badminton-Olympiastützpunkt

Saarbrücken rechnet mit drei bis vier Teil-nehmern und die Ringer haben nochChancen bei drei Qualifikationsturnie-ren. Ich persönlich rechne mit 15 bis 20Sportlerinnen und Sportlern aus saarlän-dischen Vereinen und vom Olympiastütz-punkt Saarbrücken in London am Startund zwei bis drei Teilnehmern bei denParalympics. Chancen auf Medaillen haben einige

Sportler. Aber dazu braucht man neben einer Topleistung auch Glück.Wir drücken jedenfalls mit vielen sportbegeisterten Saarländerinnenund Saarländern unseren Sportlern kräftig die Daumen.Im Mannschaftssport gratuliere ich den Deutschen Meistern KGOberthal zur 15. Meisterschaft, autres choses Saarlouis zum 10. Titelund der TG Saar zur Deutschen Vizemeisterschaft. Dem BC Bischmisheim, dem KSC Köllerbach und 1. FC SaarbrückenTischtennis drücken wir für die Play Offs die Daumen. Leider hat der Saarsport in diesem Jahr einen hoch angesehenenRepräsentanten verloren. Horst Hoppe, den erfolgreichen Präsiden-ten der saarländischen Ringer – ein wunderbarer Mensch und Freund.Zum Schluss möchte ich noch herzlich gratulieren: unserem Ehrenprä-sidenten Albert Wagner, der von den saarländischen Sportjournalis-ten anlässlich der Wahl der Saarsportler für sein Lebenswerk geehrtwurde – Herbert Bastian, der zum Präsidenten den Deutschen Schach-bundes gewählt und gleich mit der deutschen Schach-Nationalmann-schaft erstmals Europameister wurde – und Dr. Lothar Schwarz zu sei-ner Wahl zum „Deutschen Sportarzt des Jahres“. Herzlichen Dank für ihren großartigen und erfolgreichen Einsatz fürden Saarsport sage ich den langjährigen Verbandspräsidenten, die indiesem Jahr ausgeschieden sind: Paul Hans, Tennis, Jürgen Fried,Handball, und der Präsidentin der Schützen, Ute Krämer. Ich gratulie-re Dr.Joachim Meier, Eugen Roth, Walter Wolpert und Bernd Weg-ner zu ihrer Wahl als neue Präsidenten. Herzlich gratuliere ich allen verdienten Sportfunktionären, die in derStaatskanzlei für ihre langjährige ehrenamtliche Arbeit mit der Saar-ländischen Sportplakette ausgezeichnet wurden. Ich danke all unseren Sponsoren und Euch allen und Euren Vorstän-den, Trainern, Betreuern und Mitgliedern für Euren großartigen Ein-satz für den Saarsport. Ich wünsche Euch und Euren Familien ein friedvolles, gesegnetesWeihnachtsfest und ein gutes Jahr 2012.

Gerd MeyerPräsident des Landessportverbandes für das Saarland

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INHALT 06/2012

Einweihung der Multifunktionssp

Ein neues Ju

LSVS

Einweihung der neuen Multifunktions-sporthalle ............................................................. 4Wahl Sportler des Jahres 2011........................... 8DOSB-Leistungssportdirektor auf Stippvisite.. 13Prävention: „Handeln statt Schweigen“ ........... 16Integration durch Tanz ...................................... 17Sportabzeichen: Das Finale…............................ 18Podiumsdiskussion: „Integration und Ehrenamt im Sportverein“.... 22Kindergarten-Kids in Bewegung ...................... 24 „Sterne des Sports“- Die Entscheidung ........... 28Nachrichten aus den Fachverbänden............... 60

SPORT-MIX

Geburtstags-Golfen für einen guten Zweck..... 10 Eliteschüler geehrt ............................................ 126. Sparkassen-Forum in Merzig ........................20 Das SWI informiert............................................. 27„Kleinod“ sah großen Sport .............................. 30Japaner zu Gast beim GaR ................................ 32

OSP / LONDON 2012Spitzensport am OSP......................................... 11URSAPHARM – Partner des OSP...................... 22

SERIE

Sport in der Gemeinde Heusweiler................... 50

AUS DEN SPORTARTEN

LeichtathletikTraining auf Deutsch und Französisch .......... 34 BadmintonBitburger-Open top ........................................ 35TriathlonCelette holt WM-Titel ..................................... 36Hart, härter, Gärtner...................................... 37Hanna Philippin feiert Erfolge ........................38HandballTBS: Neues Modell......................................... 4025 Jahre Victor’s-Cup in Merzig..................... 42Tischtennis1. FCS TT: „Die Jungs haben Moral“.............. 43BouleDie Meister der Kugeln .................................. 44TauchsportFamilientag wieder ein Erfolg........................ 46Schach90 Jahre Schach an der Saar ......................... 47BasketballSaar-Teams in der Jugend-Bundesliga ........ 48PferdesportReiterball 2011 ............................................... 53TennisBecker und Barrois wollen wieder angreifen................................. 56TurnenTG Saar deutscher Vizemeister ..................... 58

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NEUE MULTIFUNKTIONSSPORTHALLE

Fotos: LSV

S/BuB

, Ruppenthal (1)

orthalle an der Hermann-Neuberger-Sportschule

wel für den Saar-Sport

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Schon von außen betrachtet gibt diese vonjedem Festredner als „Schmuckstück“ bezeich-nete Halle ein imposantes Bild ab. Doch erstein Blick ins Innere zeigt, was da für ein exzel-lentes Sportzentrum entstanden ist. Auchwenn man jetzt nicht mit nackten Zahlen lang-weilen möchte, aber als Kennziffern seien nurmal die Innenmaße genannt: Die Halle ist67,5 Meter lang, 52,92 Meter breit und12,5 Meter hoch. Auf 2.350 Quadratme-tern wurde ein flächenelastischer Doppel-schwingboden mit Massivholzauflage verlegt,der für alle Sportarten geeignet ist. Als einzige Halle im Saarland erfüllt dashochmoderne Sport-Juwel alle Anforderun-gen für internationale Sportveranstaltungen.Doch in erster Linie dient sie als neue Heimatfür die über 200 Schülerinnen und Schülerder Eliteschule des Sports, dem Gymnasiumam Rotenbühl. Auch ist sie Trainingsstätte für

den Tischtennissport sowie für die Kaderath-leten der einzelnen Verbände im Landes-sportverband für das Saarland (LSVS). „DieseHalle ist eine großartige Leistung, wodurchwir die Erfolgsgeschichte der Hermann-Neu-berger-Sportschule fortschreiben. Wir habenhier optimale Bedingungen geschaffen. KeinWunder, dass um die Nutzung der neuenHalle heftig gekämpft wurde“, sagte LSVS-Präsident Gerd Meyer bei seiner Begrüßungs-rede. Die reinen Netto-Baukosten für den Hallen-komplex beliefen sich auf acht MillionenEuro. Die Gesamtausgaben mit allen Baune-benkosten sowie der Mehrwertsteuer mit ein-geschlossen schlugen mit 11,4 MillionenEuro zu Buche. Über ein langfristiges Finan-zierungskonzept stemmt der LSVS dabei 6,4Millionen Euro selbst, fünf Millionen Eurostammen aus dem Konjunkturpaket II der

Bundesregierung und der Länder. „Die Her-mann-Neuberger-Sportschule ist ein Aus-hängeschild für den Sport und das Saarlandinsgesamt. Und dass ein Schmuckstück nochschöner werden kann – im Saarland ist dasmöglich, wie diese Halle beweist“, sagteAnnegret Kramp-Karrenbauer bei ihrerBegrüßungsrede. Und die Ministerpräsidentindes Saarlandes weiter: „Kaum gebaut, schonausgebucht. Das zeigt, dass der Bedarf fürdiese Halle uneingeschränkt da war und nichtkünstlich geweckt wurde.“ Auch Franz JosefKiefer fand in seiner Ansprache nur anerken-nende Worte: „Diese Halle war zuerst eineIdee – eine Utopie. Aber eine, die von denrichtigen Leuten beherzt in die Realität umge-setzt wurde. Ich bedanke mich für diesen Mutund den gestalterischen Willen“, sagte derSchulleiter des Gymnasiums am Rotenbühl.Damit auch in Zukunft definitiv nichts schief

NEUE MULTIFUNKTIONSSPORTHALLE

Bis auf die letzte Sekunde wurde gehämmert, gewerkelt, geschraubt und gewienert. Dann endlich war es soweit: Am

11. November wurde die neue Multifunktionssporthalle an der Hermann-Neuberger-Sportschule im Rahmen einer

Eröffnungsfeier eingeweiht. Rund 750 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Medien sowie aus dem Sport staunten nicht

schlecht, was hier in nur 17 Monaten Bauzeit fertig gestellt wurde.

Fotos: LSV

S/BuB

(15), Ruppenthal (1)

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läuft, wurden bei der Einsegnung der Halledie passenden Zeilen zitiert: „Wisst ihr nicht,dass die Läufer im Stadion zwar alle laufen,aber nur einer den Siegespreis bekommt?Lauft also so, dass ihr ihn gewinnt!“, lasen diebeiden Geistlichen aus dem ersten Brief andie Korinther vor. Doch danach hieß es Bühne frei: In mehrerenShowacts wurde die Halle ihrer Bestimmungübergeben. Es wurde das gezeigt, wofür siegebaut wurde: Sport. An drei aufgebautenGeräten hielten die Turner der TG Saar mitihren spektakulären Übungen die Zuschauerin Atem. Anmut und Ästhetik, Dynamik undDrive führten das Jazz- und ModerndanceEnsemble von autres choses vor. Einen Rie-senapplaus gab es für die Darbietung derkleinen Sportgymnastik-Mädels vom Gymna-sium am Rotenbühl. Ein bisschen gröber ginges dann bei den jugendlichen Ringern zu. Sieschickten sich bei speziellen Bewegungsma-növern gegenseitig lautkrachend auf dieMatte. Ferner demonstrierten Top-Spielerdes Saarländischen Badminton Verbandes ihrKönnen und spielten sich den weißen gefie-

derten Ball über die Netzkante. Und selbst fürBogenschießen scheint in der Halle genü-gend Platz, auch wenn es an diesen Tag nurzur Demonstration galt. Aber KatharinaSchett bewies eine ruhige Hand und einscharfes Auge – sie traf mit ihrem Bogenmehrmals in Schwarze. Die beiden Top-Spie-ler Bastian Steger und Bojan Tokic vom Bun-desligisten 1. FC Saarbrücken zeigten an derTischtennisplatte, was man mit der schnellenZelluloid-Kugel alles anstellen kann. GegenEnde dieser kleinen Sportgala dann noch derbesondere Auftritt der Deutschen Rhythmi-schen Sportgymnastik Nationalmannschaft.Hier gelang Gerd Meyer dann die Überra-schung: Er gratuliert den TeammitgliedernCathrin Puhl und Mira Bimperling zu ihrerWahl als Saarlands Nachwuchssportlerinnendes Jahres 2011. Übrigens: Nur ein paar Tage nach der Eröff-nung fand die erste öffentliche Sportveran-staltung in der neuen Halle statt. Der 1. FCSTT trat gegen Charleroi an – in der Champi-ons-League. Es gibt sicherlich schlechtereStartbedingungen. s PASCAL BLUM

NEUE MULTIFUNKTIONSSPORTHALLE

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Die großen Gewinner des Abends warenneben dem Ehrenpreisträger für herausragen-des ehrenamtliches Engagement, AlbertWagner, vor allem die von Verbandsvertre-tern und den Journalisten gewählten Sportler:Bei den Männern siegte wenig überraschendder amtierende Speerwurf-Weltmeister Mat-thias de Zordo (SV schlau.com Saar 05),Saarsportlerin des Jahres wurde die Mara-thonläuferin Susanne Hahn ( SV schlau.comSaar 05) und als beste Mannschaft des Jahreswurden die Tischtennisspieler des 1. FC Saar-brücken ausgezeichnet. Vom Landesaus-schuss Leistungssport wurden Cathrin Puhlund Mira Bimperling zu den Nachwuchssport-

lerinnen des Jahres gewählt. Die rhythmi-schen Sportgymnastinnen des TV Rehlingengehören dem Nationalkader an, erreichtenbei den Weltmeisterschaften im französischenMontpellier in der Gruppe den sechsten Rangim Mehrkampf und damit die direkte Olym-pia-Qualifikation für London 2012. Die erste Preisverleihung des Abends mitLaudatio durfte Werner Zimmer, der Ehren-präsident des VSS, vornehmen und demLSVS-Ehrenpräsidenten Albert Wagner dieTrophäe. „Seine Wahl hat uns alle sehrgefreut, weil Ali Wagner es absolut verdienthat“, sagte LSVS-Präsident Gerd Meyer nachder Veranstaltung, die er „nicht nur unterhalt-

WAHL SPORTLER DES JAHRES

Wahl Saarsportler des Jahres

Tolle Premiere in der neuen HalleAm Sonntag, den 20. November 2011, war es wieder einmal soweit: Mit der Gala zur Wahl der Saarsportler des Jah-

res beschlossen der Verein Saarländische Sportjournalisten (VSS) und der Landessportverband des Saarlandes

(LSVS) das Saarsport-Jahr 2011.

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sam, sondern hervorragend“ fand und ergänz-te: „Uns hat es auch gefreut, dass diese Ver-anstaltung hier in unserer neuen Halle statt-gefunden hat. Wir sind begeistert, weil sie denrichtigen Rahmen abgegeben hat für ein her-vorragendes Programm, das sowohl sportlichwie auch in den künstlerischen Darbietungenabsolut gelungen war.“ Meyer hofft, dass dieVeranstaltung nach den Olympischen Spie-len 2012 „wieder in dieser Halle stattfindenwird.“Für die künstlerischen Darbietungen war allenvoran der deutsche Pop-Sänger AndreasBourani zuständig, der zwischen den Ehrun-gen seine Lieder „Eiszeit“ und „Wunder“ liveund mit seiner Band präsentierte. Dem Themader Gala angepasst waren die anderen Pro-grammpunkte sportlicher Natur. So sorgte die40-köpfige dänische Turnergruppe „Talentholdet“ für Begeisterung. Die talentiertesten

Nachwuchs-Kunstturner Dänemarks verban-den Körperbeherrschung, Kraft und Eleganzin einer Perfektion, die die etwa 750Zuschauer in der neuen Multifunktionshallean der Hermann-Neuberger-Sportschule inpermanentes Staunen versetzte. Nicht nur aufder Turnmatte, sondern auch im Umgang mitbis zu zehn gleichzeitig geschwungenenSprungseilen rechtfertigten die über Nachtangereisten jungen Talente den Namen ihrerGruppe. Die Trampolin-Formation „FlyingBananas“ deutete bei ihrer Kür schon an, dassan diesem Abend die Hallenhöhe voll ausge-nutzt würde. Und das tat schließlich die Tra-pezkünstlerin Vera Hummel. Sie ließ denZuschauern gleich mehrmals den Atem sto-cken, als sich sich in Schwindel erregender

WAHL SPORTLER DES JAHRES

Höhe an ihrem Trapez verausgabte. EinSchmankerl, das gleichzeitig für einen gutenZweck genutzt wurde, stieg der Ringer TimoBadusch (KSV Köllerbach) auf das Trampolin

Fotos: Ruppenthal (2), B

uB (5)

und wurde selbst zu einer „Flying Banana“.Innerhalb von nur einer Minute schaffte derfachfremde Badusch zwanzig Rückwärts-Saltiund ersprang damit insgesamt 1000 Euro, dieder VSS an die Organisation „Zweite ChanceSaarland“ spendet. Matthias De Zordo, der mit 47,1 Prozent derStimmen am deutlichsten von allen Siegerngewählt wurde, träumte unmittelbar nach sei-ner zweiten gewonnenen Saarsportler-Wahlin Folge schon vom Saarsportler-Hattrick,also dem dritten Sieg in Folge: „Das gab esglaube ich noch nicht, oder? Das wäre dochmal ein Ziel fürs nächste Jahr“, sagte der 23-jährige Speerwerfer und lachte.

s SEBASTIAN ZENNER

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GEBURTSTAG

Genannten auch die saarländische Minister-präsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer,der heutige Sportschau-Moderator GerhardDelling, Ex-Fußballer Stefan Kuntz, LSVS-Präsident Gerd Meyer, zahlreiche Schneefor-scher-Freunde Zimmers und viele mehr.Bevor am Abend in einem großen eigens aufdem Gelände des Golfclubs errichteten Glas-zelt bei leckeren saarländischen Spezialitätenüber alte Zeiten philosophiert und gefachsim-pelt und bis weit nach Mitternacht wohl auchso manche Anekdote gemeinsamer Erlebnis-se ausgetauscht wurde, trafen sich 90 Golferden Tag über, um gemeinsam mit Zimmer,Beckenbauer, Seeler und anderen Schneefor-schern für den guten Zweck zu golfen. Dankgroßzügiger Spenden und dem Engagementzahlreicher Sponsoren, die ebenfalls an demGolfturnier teilnahmen, konnte Werner Zim-mer am Ende des Tages einen Scheck in Höhevon 40.000 Euro an die Stiftungen von FranzBeckenbauer und Uwe Seeler übergeben.Geld, mit dem auch Projekte im Saarlandunterstützt werden. s JÖRG HEINZE

Am 19. Oktober feierte WernerZimmer seinen 75. Geburtstag.Viele Jüngere werden sich jetztachselzuckend fragen: „Werner

Zimmer? Muss ich den kennen?“

Diejenigen aber, die 35 Jahre und älter sind,werden ungläubig schauen und sich fragen:„Kann nicht sein. Schon 75? Das war docherst gestern, als...“ Ja, als „Mister Sportschau“in vielen Haushalten überall in der Republikfast schon zur Familie gehörte. Wer in densiebziger und achtziger Jahren groß gewor-den ist – damals, als es nur drei Fernsehpro-gramme gab – für den zählte die Samstags-sportschau zu einem der Highlights derWoche, auf das sich die ganze Familie freute.Nicht nur Papa und der Sohnemann, denn mitseiner sonoren Stimme – und durchaus auchseinem Äußeren – lockte Zimmer wohl auchso manche Frau vor den Bildschirm, die sicheigentlich nicht für Fußball oder andereSportarten interessierte. 314 Mal in 27 Jahren moderierte WernerZimmer zwischen 1966 und 1993 das sport-liche Flaggschiff der ARD und wurde soeinem Millionenpublikum weit über die Gren-zen des Saarlandes hinaus bekannt. Bis heute genießt der Jubilar einen untadeli-gen Ruf als Journalist, der ihm unzähligeFreundschaften auch derjenigen einbrachte,über die er berichtete.Allen voran Uwe Seeler und Franz Becken-

bauer, die beiden Ehrenspielführer der Fuß-ball-Nationalmannschaft, die sich zu denengsten Freunden Zimmer zählen. Keine Fra-ge, dass beide dabei waren, als Werner Zim-mer am 18. Oktober zur Feier auf den Webs-weiler Hof nach Homburg geladen hatte.Gut 150 geladene Gäste waren aus ganzDeutschland angereist – um gemeinsam mitWerner Zimmer in dessen Geburtstag hinein-zufeiern – unter ihnen neben den beiden

Werner Zimmer feierte seinen 75.

Geburtstags-Golfen für einen guten Zweck

GRATULANTEN: Neben Franz Beckenbauer und Uwe Seeler gratulierten unter anderem Ministerprä-sidentin Annegret Kramp-Karrenbauer und LSVS-Präsident Gerd Meyer dem Jubilar.

GOLF-CHARITY: 40.000 Euro für einen guten Zweck kamen bei der 4. Schneeforscher Golf-Charityzusammen. Sehr zur Freude von Olaf Möller, Werner Zimmer, Franz beckenbauer, Gerhard Delling,Uwe Seeler und Axel Lange.

Fotos: Bourens

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SPITZENSPORT

London 2012 wirft seine Schatten voraus

Längst sind nun auch die letzten Athletendes Olympiastützpunktes Rheinland-Pfalz/Saarland in die Olympia-Saisongestartet. Drei Sportler und zwei Sport-

lerinnen des OSP können sich dabei bereits miteinem persönlichen Startplatz im Rückenberuhigt und gezielt auf ihr großes Rennen2012 vorbereiten. Acht Athleten haben sichdurch das Erreichen eines Quotenplatzes fürdas deutsche Team eine hervorragende Aus-gangsposition verschafft, in London bei denOlympischen bzw. Paralympischen Spielen anden Start zu gehen.

„Dies sind rekordverdächtige Zahlen. Wir sindhervorragend aufgestellt und hochzufriedenmit dieser Zwischenbilanz. Im Tischtennis undBadminton sowie auch im Ringen und in derLeichtathletik werden auf jeden Fall noch wei-tere Teilnehmer hinzukommen, so dass ichdavon ausgehe, dass wir mit 15 bis 20 saar-ländischen Athleten in London vertreten seinwerden. Das ist ein toller Rekord, der sich da

abzeichnet“, freut sich LSVS-Präsident GerdMeyer über die olympische Zwischenbilanz.Bislang steht der Rekord an saarländischenOlympiateilnehmern bei 13, aufgestellt vordrei Jahren in Peking. Neben Langstrecken-schwimmer Andreas Waschburger und denTriathleten Jan Frodeno und Steffen Justuskönnen nun auch die beiden RhythmischenSportgymnastinnen Mira Bimperling undCathrin Puhl fest für London planen. Die bei-den Nachwuchsathletinnen 2011 des LSVSsind von ihrem Verband fest als Teil der deut-schen Mannschaft für den Wettbewerb mitder RSG-Gruppe nominiert. Auch Laura Jung,die im Einzel an den Start geht, hat hier imJanuar noch die Chance, sich bei einemOlympia-Test in London für die OlympischenSpiele zu qualifizieren.Positiv stimmt auch die Zwischenbilanz derRuderer des Bundesstützpunkts Saarbrücken.Zwar blieben bei der WM 2011 im sloweni-schen Bled die absoluten Top-Platzierungenund Medaillen aus. Aber sowohl der Saar-land-Vierer mit Jochen und Martin Kühnersowie der Brüdern Jost und Mathias Schö-mann-Finck als auch Nina Wengert im Frau-en-Doppelzweier sicherten dem deutschenTeam Quotenplätze. Nun sind im internen

Rennen um die begehrten Plätze in den Boo-ten bereits die ersten Tests absolviert – mitguten Ergebnissen für die saarländischen Ath-leten. Auch Anja Noske präsentierte sich imHerbst in guter Form, für sie wird es im Mainoch darum gehen, sich im leichten Doppel-zweier noch das Olympia-Ticket zu lösen.Bastian Steger (Tischtennis), die Badminton-Asse Michael Fuchs und Johannes Schöttler,Turner Eugen Spiridonov, sie alle haben her-vorragende Chancen, sich vom 27. Juli bis12. August 2012 in der englischen Haupt-stadt ihren ganz persönlichen olympischenTraum zu erfüllen. Den träumen natürlich auchdie Leichtathleten, wo das Saarland mit Welt-meister Matthias de Zordo ein ganz heißesEisen im Feuer hat, und die MarathonläuferinSusanne Hahn nach überstandener Babypau-se mit Erfüllen der Olympianorm beim Frank-furt Marathon im September bereits in denStartlöchern steht. Und auch bei den Paralym-pics (29. August bis 9. September) zeichnetsich eine Teilnahme der Leichtathletin Clau-dia Nicoleitzik ab, die Bogenschützin Kathari-na Schett hat bereits einen Quotenplatz fürDeutschland geholt und macht sich ebenfallsberechtigte Hoffnungen auf ihre zweite Para-lympics-Teilnahme. s RED Fo

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ELITESCHULE DES SPORTS

Hoher Besuch an der Eliteschule desSports, dem Gymnasium am Roten-bühl in Saarbrücken: Am 18.November kam Uwe Johmann,

Vorstandsmitglied der Sparkasse Saarbrü-cken, an die Schule, um im Beisein zahlreicherSchüler die erfolgreichen Spitzenathleten des„GaR“ zu ehren.„Wir freuen uns, dass wir heute diesen beson-deren Anlass hier mit Schülern, Athleten,Vertretern unseres langjährigen Partners derSparkasse Saarbrücken sowie von Landes-sportverband und Olympiastützpunkt feiernkönnen“, begrüßte Schulleiter Franz Josef

Kiefer die Gäste an seiner Schule. Und beson-ders an der Feierstunde war in erster Linienicht die Übergabe des jährlichen Förder-schecks in Höhe von 3000 Euro durch Vor-standsmitglied Johmann, sondern herausra-gend waren vor allem die sportlichen Erfolgeder Nachwuchsathleten, die an der Eliteschu-le optimale Bedingungen finden, um sichneben einer soliden Schulausbildung auchsportlich weiterzuentwickeln. Ergebnis dernationalen und teilweise auch internationalenTop-Platzierungen waren nicht weniger alsacht Neuaufnahmen von Schülern des Roten-bühl-Gymnasiums in die Nachwuchskaderder verschiedenen Nationalmannschaften.„Acht neue Bundeskaderathleten in einemJahr, das ist neuer Rekord. So gut haben wirbislang noch nie abgeschnitten“, freute sichLothar Altmeyer, Leiter des Sportzweigs amGaR.Altmeyer weiß aber auch die Förderung derSparkasse als verlässlichem Partner, der dieSchule seit der Ernennung zur Eliteschule desSports 2005 unterstützt, zu schätzen: „Mit den3000 Euro haben wir bereits die Teilnahmeunserer Schüler an Leistungssportprojekten inder Großregion unterstützt und werden denRest des Geldes zur Anschaffung neuer Gerä-te für unseren schuleigenen Kraftraum ver-wenden.“ Neben den acht neuen Bundeska-

derathleten, die eine Grundausrüstung (Star-terkit) von der Sparkasse Saarbrücken erhiel-ten, wurde auch die Eliteschülerin des Jahres2011 ausgezeichnet. „Die Wahl fiel uns nichtschwer, denn so hoch dekoriert mit Medaillenund Erfolgen wie Hanna Philippin sie in die-sem Jahr erreicht hat, da steht sie in der Tradi-tion der internationalen Medaillengewinnerdie vor ihr Eliteschüler des Jahres wurden“,gratulierte Franz Josef Kiefer der 19-jährigenTriathletin, die 2011 nicht nur Gold bei derJunioren-EM in Portugal gewann, sondernzum Saisonabschluss auch noch Bronze beider Junioren-WM in Peking folgen ließ. Gra-tulant Uwe Johmann erklärte zum Engage-ment der Sparkassen als Förderer der Elite-schulen des Sports: „Wir sind froh, die Elite-schulen zu unterstützen, an denen ein wichti-ger gesellschaftlicher Auftrag mit derAusbildung junger Menschen geleistet wird.Denn wir haben alle Teil am gesellschaftli-chen Tun und stellen uns dieser Verantwor-tung.“ Das Gymnasium am Rotenbühl gehtalso dank starker Partner, vieler Erfolge undnach der Fertigstellung der Multifunktions-sporthalle an der Hermann-Neuberger-Sportschule auch mit verbesserter Infrastruk-tur mit viel Rückenwind ins neue Jahr – gutmöglich, dass dann die Erfolge aus 2011sogar noch getoppt werden können s RED

Die neuen Bundeskader-Athleten des GaR 2011:

Jonas Breinlinger (Triathlon, D/C-Kader), Leonie Deffland (Tennis, D/C-Kader), Louisa Grauvogel (Leichtathle-tik, D/C-Kader), Marlene Hüther undAntonia Massone (beide Schwimmen,D/C-Kader), Emily Schmehr (Rhythmi-sche Sportgymnastik, D/C-Kader),Benedikt Seibt (Triathlon, C-Kader),Luisa Valeske (Leichtathletik, C-Kader).

Hoch dekorierte Eliteschüler geehrt

EHRUNG: GaR-Schulleiter Franz Josef Kiefer, OSP-Vertreter Sebastian Brückner und Uwe Johmann, Mitglied im Vorstand der Sparkasse Saarbrücken,ehrten die erfolgreichen Schülerinnen und Schüler der Eliteschule des Sports.

Fotos: Bastian

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SPITZENSPORT

Entspannt durch die Erkältungszeit – Tipps für ein starkes Immunsystem

Husten, Niesen und Schniefen gehören zuden typischen Herbstgeräuschen. Schließlichbescheren die nasskalten Wetterbedingun-gen Erkältungsviren geradezu paradiesischeVerhältnisse. „Der beste Schutz vor einerErkältung ist ein starkes Immunsystem“,betont Friedhelm Ochs, Landesgeschäftsfüh-rer der BARMER GEK in Rheinland-Pfalz/Saarland und beschreibt einige einfa-che, aber höchst effektive Methoden, mitdenen sich die körpereigenen Abwehrkräftesteigern lassen.

Wenig Stress & viel SchlafEinen Gang runterschalten, auch mal Neinsagen, Zeit für sich selbst einplanen – Ent-spannungsmethoden wie Meditation oderautogenes Training helfen dabei, den Alltagzu entschleunigen und die Psyche zu stabili-sieren. Bereits 10 Minuten am Tag sind dafürausreichend! Genauso wichtig: genügendSchlaf! Während der nächtlichen Ruhephaseschüttet der Körper besonders viele immun-aktive Stoffe aus – vorausgesetzt, alle Tief-schlafphasen werden durchlaufen. Und dasgeschieht, wenn wir zwischen sieben und achtStunden pro Nacht schlafen.

Kühler Kopf & warme FüßeAuch wenn das Wetter in diesen Tagen nichtimmer dazu einlädt – regelmäßige Spazier-gänge in der richtigen Kleidung kurbeln denKreislauf an und sind gut für die Schleimhäu-te. Unbedingt darauf achten, dass die Füßeimmer warm bleiben. Wurden sie bei einemSpaziergang doch einmal nass und sind aus-gekühlt, hilft ein warmes Fußbad.

Gutes Klima & saubere Hände Trockene Heizungsluft und warme Räumetrocknen die Schleimhäute aus und machensie so anfälliger für Krankheitserreger.Darum sollten alle Zimmer kurz, aber häufiggelüftet werden und die Temperatur inWohnräumen zwischen 20 und 22 °C, imSchlafzimmer zwischen 16 und 18 °C liegen– und das bei einer Luftfeuchtigkeit von 40bis 65 Prozent. Dafür ein flaches Gefäß mitWasser füllen und auf die Fensterbank stel-len. Da Erkältungsviren vor allem durchTröpfchen verbreitet werden, sollte man aufHände schütteln und das Begrüßungsküss-chen mit erkälteten Menschen verzichten.Gründliches Hände waschen beugt derAnsteckungsgefahr vor!

Bernhard Schwank kam ins Schwär-men. „Ich bin wirklich sehr beein-druckt von den Innovationen an derHermann-Neuberger-Sportschule

und der vorbildlichen Infrastruktur“, so der51-Jährige Leistungssportdirektor des Deut-schen Olympischen Sportbundes (DOSB),anlässlich eines Informationsbesuchs aneinem herbstlich-sonnigen November-Vor-mittag im Saarbrücker Stadtwald. Insbesonde-re die neue Multifunktionshalle überzeugteden Gast. Damit erfüllt der LSVS auch eine Forderungdes DOSB, optimale Trainingsbedingungenfür die Schüler der Eliteschule des Sports amSaarbrücker Rotenbühl-Gymnasium anzubie-ten. Eingeladen zur freundschaftlichen Stipp-visite hatte der Präsident des Landessportver-bandes des Saarlandes (LSVS), Gerd Meyer,der den DOSB-Direktor aus Frankfurt – indessen Ressort auch die 20 Olympiastütz-punkte in der Republik fallen – beim Rund-gang durch die modernen Sportstättenbegleitete.Dabei ist die Hermann-Neuberger-Sport-schule Bernhard Schwank wohl vertraut. „Ichkenne das alles“, erzählt er, hat er sich dochfrüher schon als Vizepräsident Leistungssportim Landessportbund Rheinland-Pfalz/Saar-land im Vorsitz des für beide Bundesländerzuständigen Olympiastützpunktes mit Prof.Eike Emrich, heute im Sportwissenschaftlichen

Institut der Saar-Uni, abgewechselt. Schonseit dieser Zeit hat der Leistungssportdirektordie sehr positive Entwicklung der Sportschuleund des OSP mit excellenter sportwissen-schaftlicher, medizinischer und sozialerBetreuung der Kaderathleten hautnahbegleitet.Für den nacholympischen Zyklus nach Lon-don 2012 bereitet der DOSB unter Leitungvon Bernhard Schwank ein neues Konzept fürdie Olympiastützpunkte in Deutschland vor.Alles kommt auf den Prüfstand. In diesemZusammenhang äußerte Gerd Meyer, dergleichzeitig Vorsitzender des OSP-Träger-vereins ist, die Hoffnung, dass der Olympia-stützpunkt Rheinland-Pfalz/Saarland aufGrund der großen Zahl der Kaderathletenund Olympiateilnehmer künftig stärker beider finanziellen Ausstattung profitieren wird.Bernhard Schwank hat erst am 1. Oktoberwieder seinen früheren Posten des Leistungs-sportdirektors beim Deutschen OlympischenSportbund übernommen. Vorher wirkte er alsGeschäftsführer der BewerbungsgesellschaftMünchen 2018. Nach der gescheitertenBewerbung um die Olympischen Winterspie-le – das IOC hat bekanntlich Pyeongchang(Südkorea) und nicht der bayerischen Landes-hauptstadt die Spiele zugesprochen – ist deranerkannte Leistungssport-Manager wiederfest in der DOSB-Spitzensportlandschaft ver-ankert. sWOW

DOSB-Leistungssportdirektor Bernhard Schwank auf Stippvisite an der Sportschule

Hoffnung auf bessereOSP-Finanzausstattung

LSVS-Präsident Gerd Meyer und Bernhard Schwank bei seinem Besuch an der Hermann-Neuberger-Sportschule.

Foto: M

eyer

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PARTNER DES SPITZENSPORTS

Es gibt wohl nur wenige Unternehmenim Saarland, die dem Sport hierzulan-de so treu die Stange halten wie Ursa-pharm aus Saarbrücken-Bübingen.

Seit mehr als zehn Jahren unterstützt das mit-telständische familiengeführte Unternehmenden Olympiastützpunkt Rheinland-Pfalz/Saarland sowie zahlreiche Vereine, die in derBundesliga und auf internationalem Parkettum Punkte kämpfen und helfen, das Imagedes Saarlandes zu verbessern. Ob nun die TGSaar im Turnen, der KSV Köllerbach im Rin-gen, der 1. FC Bischmisheim beim Badminton,die Saarland Hurricanes im American Foot-ball, die SV 07 Elversberg im Fußball oder dieLeichtathleten von Saar 05, die Liste ist lang.Es passe einfach zum Selbstverständnis desUnternehmens, den Spitzensport vor dereigenen Haustür zu fördern, so Marketinglei-ter Boris G. Röder.URSAPHARM produziert und vertreibt mitseinen rund 480 Mitarbeitern von Bübingenaus pharmazeutische Produkte für die ganzeWelt. Spezialisiert auf Spitzenprodukte vor-rangig in der Augenheilkunde mit erstklassi-gen patentierten Innovationen sowie auf das

Naturprodukt Bromelain POS, das auch in derSportwelt, wegen seiner guten Verträglich-keit und seiner hohen Effizienz einen gutenRuf hat, schlägt Ursapharm die Brücke zu Spit-zenleistungen im Sport. „Von unserem wirt-schaftlichen Erfolg, den wir mit dem Know-how unserer Mitarbeiter vorrangig hier vorOrt erzielen, möchten wir ein Stück davon andas Saarland zurückgeben“, erklärt Röder.Erleichternd kommt hinzu, dass mit Frank Hol-zer ein ehemaliger Fußballprofi an der Spitzedes Unternehmens steht, der Zeit seines

URSAPHARM – Partner des Olympiastützpunkts

Ein sportaffines Unternehmenohnegleichen aus dem Saarland

MIT URSAPHARM UNTERWEGS: Auch Le Mans-Sieger Timo Bernhard wird von URSAPHARMunterstützt.

SAARSPORTLER DES JAHRES: Die Leichtathle-ten um Matthias de Zordo gehören zu den Part-nern von URSAPHARM.

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156/2011

PARTNER DES SPITZENSPORTS

Lebens dem Sport wohlwollend verbunden ist.Zwar schlägt sein Herz im Fußball für dieSpielvereinigung Elversberg, aber der Sportim Saarland, angefangen bei der Jugendar-beit der JFG Saar-Halberg bis zu den Spitzen-sportlern wie Timo Bernhard, unter anderemGewinner der 24 Stunden von Hockenheimund Le Mans, oder Boris Henry und seinSpeerwurfteam mit Weltmeister Matthias deZordo hat es ihm angetan.Die Voraussetzungen für sehr gute Leistun-gen an der Landessportschule mit den fünfBundesstützpunkten und dem Olympiastütz-punkt seien gegeben. Die Infrastruktur, diekurzen Wege, die Betreuung der Sportler, dieerstklassigen Einrichtungen, die vorbildlicheNachwuchsarbeit, all‘ das könne sich im bun-desweiten Vergleich mehr als sehen lassen.„Das ist ein klares Plus für das Saarland undsein Sport“, so Röder. Einmal im Jahr bietetUrsapharm allen im Landessportverbandorganisierten Verbänden die Möglichkeit,auf ihre Sportarten aufmerksam zu machen.Dann organisiert das Unternehmen dasSportfestival an der Landessportschule. EinTermin, den sich alle Sportbegeisterten fürAugust 2012 bereits im Kalender vormerkensollten.

Sport und GesundheitDas sind zwei Themen, die unmittelbar mitei-nander verbunden sind. Wer viel Sport treibtund den Leistungssport zum Beruf macht,dürfte sicherlich das eine oder andere mal mitSportverletzungen zu tun haben. URSA-PHARM hat mit Bromelain-POS ein Produktauf dem Markt, das durch seine idealenEigenschaften den Heilungsprozess auf natür-

liche Art und Weise beschleunigt unddadurch auch in der Welt des Sports Einzug

gehalten hat. Ein Solitärprodukt der Premium-klasse, kein Generikum, auf das das Unter-nehmen stolz ist. Ein weiterer Vorteil: dieschnellere Heilung sorgt dafür, dass schmerz-lindernde Medikamente oft nicht mehr nötigsind. Gerade in heutigen Zeiten, wo sportli-che Spitzenleistungen sehr schnell mit Dopingin Verbindung gebracht werden, ein schlag-kräftiges Argument.Qualität und Leistung, das jedenfalls habensich die Gründungsväter der URSAPHARMbereits 1974 auf ihre Fahnen geschriebenund sind dem Standort Saarland trotz vielerlukrativer Angebote immer treu geblieben.Und ihre Ideen und Prinzipien tragen die Mit-arbeiter von Bübingen aus in über 70 Länder– unterstützt von acht Vertriebsniederlassun-gen in Europa und in Indien sowie mit Spitzen-leistungen im Sport made in Saarland.Weitere Infos: www.ursapharm.de

s ARMIN NEIDHARDT

DEUTSCHER VIZEMEISTER: Der deutsche Vizemeister im Gerätturnen, die TG Saar, mit SpitzenturnerEugen Spiridonow, trägt sein Jahren den Werbeschriftzug Bromelain POS auf dem Trikot.

UNTERSTÜTZUNG IM JUGENDSPORT: Die URSAPHARM unterstützt aber nicht nur den Spitzensportsondern ist auch Partner Nachwuchssport.

Fotos:Ru

ppenthal (2), URS

APH

ARM

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16 6/2011

Sexualisierte Gewalt gegenüber Kindern und Jugendlichen –dieses schwierige Thema rückte in letzter Zeit durch dasBekanntwerden zahlreicher Missbrauchsfälle verstärkt in dasBewusstsein der Öffentlichkeit. Seitdem ist unsere Gesell-

schaft sensibilisiert, auch der Sport steht unter Beobachtung und aufdem Prüfstand. Denn die Vereine und Verbände sind keine unberühr-ten Inseln der Glückseligkeit. Der Sport ist ein Abbild der Gesellschaft.Also gibt es Menschen, die ihn nutzen, um ihre pädophilen Neigungendort auszuleben. Sexueller Missbrauch ist ein Problem, dem sich keinVerantwortlicher entziehen kann. Deshalb gilt es, die Aufmerksamkeitin Sportvereinen zu schärfen, um besonders Kinder vor Übergriffenwirksam zu schützen. Denn ein Schweigen schützt immer die Falschen.„Sexueller Missbrauch zerstört die Seele eines Kindes“, bringt es Ger-hard Müllenbach vom „Weisser Ring Saarland e.V.“ auf den Punkt.Der Landessportverband für das Saarland (LSVS) hat sich die nachhal-tige Prävention sexueller Gewalt auf die Fahnen geschrieben. So hat-te man Ende Oktober zu einer Info-Veranstaltung mit dem Titel„Sexualisierte Gewalt im Sport“ eingeladen. An der Hermann-Neu-berger-Sportschule trafen sich Experten, die in Kurzreferaten einenÜberblick über dieses Tabu-Thema gaben. Gleichzeitig wurde dabeidie neue Informationsbroschüre „Wie können wir Kinder und Jugend-liche vor Übergriffen wirksam schützen?“ vorgestellt. Denn bei derPrävention geht es nicht nur darum, die Kinder und Jugendlichen vorÜbergriffen zu bewahren. Auch die Vereine brauchen Hilfe, wie siemit dem Thema umgehen sollen. „Um im Kinder- und Jugendsport imSaarland weiter einen konsequenten Weg des Hinschauens zu gehen,und ein täterfeindliches Umfeld in den Vereinen und Verbänden zuschaffen, bieten wir allen Verantwortlichen diese Broschüre an“, sagtLSVS-Präsident Gerd Meyer. Ein Arbeitskreis, der sich aus Mitgliedernverschiedener Verbände zusammensetzte, hat unter dem Vorsitz vonUdo Genetsch diesen 20-Seiter erstellt. „Es ist ein großes Problemfeldmit wenig Öffentlichkeit. Daher setzen wir alles daran, dieses Dunkel-feld aufzuhellen“, erklärt der Vorsitzende der Saarländischen Sportju-gend. Die Broschüre gibt Verhaltenstipps wie Prävention sexualisierterGewalt im Verein oder Verband aussehen kann. Es werden konkreteHandlungsschritte vorgestellt sowie Empfehlungen und Hilfen zuderen Umsetzung gegeben. Der erste Teil setzt sich mit der Frage aus-einander: Was ist sexualisierte Gewalt im Sport? Weiter werden The-men behandelt wie: Was mache ich, wenn im Verein ein Verdachts-moment vorliegt? Wie kann ich sexualisierte Gewalt vorbeugen? Wiestärke ich Kinder, dass sie rechtzeitig „Stopp“ sagen? Eine Mustervor-lage für einen Ehrenkodex ist ebenso enthalten wie der Antrag aufAusstellung eines erweiterten Führungszeugnisses. Weiter wird aufge-zeigt, dass Hilfe bei Missbrauchsfällen sehr vielschichtig ist, jedoch

großes Fingerspitzengefühl erfordert, um den Opferschutz zu wahren.Sport-Ministerin Monika Bachmann: „Wir müssen unsere Kinder zumündigen Menschen erziehen, die den Mut haben, ‚Halt!‘ zu sagen.Dabei müssen wir aber auch Maß halten, denn die große Mehrzahl anehrenamtlich Engagierten in unseren Vereinen sind eine Wohltat fürunsere Gesellschaft.“ Bei dieser Informationsschrift handelt es sich um eine übersichtlicheZusammenfassung der Kernaspekte dieses komplexen Themas. DieMaterialien sind speziell für Einsteiger in dieses Problemfeld zu emp-fehlen, denn sie geben vor allem grundlegende Informationen, diesich für Vereinsvorstände oder Übungsleiter eignen. Vorrangiges Zielist es, über sexualisierte Gewalt aufzuklären und Handlungskompeten-zen zu vermitteln, wie Vereine sich wehren oder Hilfe organisierenkönnen. Der übergreifende Wunsch ist jedoch, langfristig darauf hin-zuwirken, dass gesellschaftliche Strukturen, die sexuelle Gewaltbegünstigen, grundlegend verändert werden. „Wir müssen ein Umfeldder Transparenz herstellen. Dabei dürfen wir uns nicht nur auf ein The-ma versteifen, sondern das Ganze im Blick haben“, macht GeorgVogel vom Landesjugendring Saar e.V. deutlich.Alle Vereine und Verbände können die Borschüre kostenlos beimLSVS beziehen. „Das Präventions-Thema wird beim LSVS nun auch indie Trainer-Ausbildung integriert. Alle Traineranwärter werden dazuin zwei Lehreinheiten geschult. Weiter wurde beim LSVS eine Service-Hotline eingerichtet. Unter der 0681/3879-492 finden Ratsuchen-de Hilfe“, sagt Udo Genetsch. Der Blick auf das Thema ist geschärftund eine Auseinandersetzung möglich. Doch kann es nicht nur beimErstellen einer solchen Broschüre bleiben. Genetsch: „Mit der Veröf-fentlichung der Broschüre ist zwar der Auftrag des Arbeitskreisesbeendet. Doch das schließt nicht aus, dass es weitergeht und der Kreismit neuen Aufgaben betraut wird.“ s PASCAL BLUM

SEXUALISIERTE GEWALT IM SPORT

Prävention gegen sexuellen Missbrauch im Sport

Handeln stattSchweigen

HILFESTELLUNG: Ministerin Monika Bachmann, LSVS-Präsident Gerd Mey-er und ssj-Vorsitzender Udo Genetsch präsentieren die neue Broschüre„Prävention: Sexualisierte Gewalt im Sport.“

Foto: LSV

S/BuB

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176/2011

INTEGRATION DURCH SPORT

Mit der Tanzgruppe Jasmin gibt esauch außerhalb von Saarbrü-cken eine Abteilung des Mig-ranten-Sportvereins Spartakus

Saarbrücken. Die Gruppe trainiert in Püttlin-gen und wird immer größer, die Frauen sindbegeistert.

Violette Tücher werden durch die Luft gewir-belt, neun Frauen bewegen sich mit derMusik. Trommelrhythmen animieren zumMitmachen, immer wieder lächeln die Frauenim Alter von 25 bis 40. Die Pailletten anihren bunten lila Kostümen rascheln, wenn dieTänzerinnen auf ihren hochhackigen Schuhenden nächsten Schritt auf dem Parkettbodenmachen. Wir sind beim Training der Tanz-sport- und Bauchtanzgruppe Jasmin. Dienach der Blume benannte Gruppe ist eineAbteilung des Integrations-SportvereinsSpartakus Saarbrücken, in dem Deutsche undMenschen mit Migrationshintergrund Sporttreiben. Jasmin trainiert zweimal die Wocheim Gasthaus Schmehr in Püttlingen-Ritterstra-ße. Im dortigen Festsaal üben sie für ihre Auf-tritte auf Volksfesten oder zuletzt auch amTag der Integration des Landessportverban-des LSVS an der Saarbrücker Hermann-Neu-berger-Sportschule. „Wir sind zehn Frauen,dazu gibt es noch eine Anfängergruppe mitsechs Frauen“, erzählt Olga Amann. Sie istseit 2009 Trainerin von Jasmin, die ursprüng-lich aus dem Verein „Köllertaler Integrationfür Zugewanderte“ hervorgegangen war. DieTanz- und Fitnesstrainerin legt nicht nur Musikzum orientalischen Bauchtanz auf. Es werdenauch russische Tänze aufgeführt. „Zigeuner-tanz und griechischen Sirtaki wollen wir inZukunft vielleicht auch mal versuchen“,

erzählt Amann. Die Gruppe wird dabei immergrößer, das Angebot spricht sich rum.Im Rahmen des Programms „Integration durchSport“ wird die Tanzgruppe aus Mitteln desBundesministeriums des Inneren (BMI) finan-ziert. Einen zusätzlichen Sponsor hätten dieFrauen aber auch gerne, kosten die aufwen-digen Kostüme, die sie selbst in mühseligerKleinarbeit umnähen, um die 300 Euro. Dasssich das Ganze lohnt, zeigen die zum Großteilaus Püttlingen stammenden Frauen bei einertollen Performance. „Die Idee ist fantastisch.Es ist wichtig, dass es solche Angebote auchaußerhalb von Saarbrücken gibt. Vielleichtmachen wir auch bald etwas in Völklingenoder Dudweiler“, weiß Pavel Dmitriev, Vor-sitzender von Spartakus. Er ergänzt: „Das istrichtiger Sport. Die Mädels machen sich vor-her warm, sind alle mit Begeisterung bei derSache. Es macht viel Spaß, zuzuschauen.“Aron Reimann, Projektkoordinator beimLSVS für Integration durch Sport, ist ebenfallsbegeistert von der vor drei Jahren gegründe-ten Püttlinger Gruppe: „Damit haben wir eineLücke geschlossen, vorher hatten wir für dieseFrauen kein richtiges Angebot. Das Saarlandist mal wieder Vorreiter.“

Die meisten der Frauen stammen aus der frü-heren Sowjetrepublik Kasachstan und woh-nen jetzt in Püttlingen, einige aber auch inSaarbrücken oder Lauterbach. Larissa Pfeiferist seit einem Jahr in der Gruppe. „Ich habevon einer Bekannten davon gehört, es machtwirklich viel Spaß“, sagt sie. Olga Leipi stammtaus Kirgistan und ist ebenfalls mit viel Eifer beider Sache. Dass die Männer der Frauen beiden Auftritten mächtig stolz sind, versteht sichvon selbst. Während mehrere Tänzerinnenfrüher Leichtathletik gemacht haben, warTatjana Reger Synchronschwimmerin: „DasTanzen kann jede Frau machen. Ich mag amliebsten russische Tänze“, erzählt sie undmeint fröhlich: „Uns kann man auch buchen.“Und Alicia Lambrecht, die auch eine begab-te Sängerin ist, bringt die soziale Komponen-te auf den Punkt: „Das Schöne ist, wie wir unsalle kennengelernt haben. Wir feiernGeburtstage zusammen oder jetzt auch Sil-vester.Wer Interesse hat, mitzutanzen, die Gruppefür einen Auftritt buchen oder unterstützenmöchte, kann sich gerne unter Telefon(06898) 85 19 28 melden. Neue Gesichtersind gerne gesehen. s STEFAN REGEL

Integration durch Tanz

Fotos: Spektrum

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Mit strahlendem Sonnenschein im Gepäckempfing der Landessportverband für dasSaarland in diesem Jahr wieder Sportbegeis-terte aller Altersklassen. Ein lauer Novem-bermorgen lockte Groß und Klein an die Lan-dessportschule, um sich der ganz eigenensportlichen Herausforderung zu stellen.Bereits vor offiziellem Beginn der Veranstal-tung fanden sich einige sehr motivierte Sport-lerinnen und Sportler vor den Toren der Her-mann-Neuberger-Sportschule ein. „Auchwenn wir eigentlich erst um 10.00 Uhr mit

den einzelnen Disziplinen starten, stehen dieErsten schon um 9.30 Uhr vor der Tür“,bemerkte Werner Persch, Sportabzeichenbe-auftragter des Landessportverbandes, miteinem anerkennenden Lächeln auf den Lip-pen. Die meisten der 280 Anmeldungen waren inder Vormittagszeit zu verzeichnen, wassicherlich nicht nur an dem sich dadurch erge-benden freien Nachmittag liegen sollte, son-dern auch an dem von Siegfried Weiler, demKüchenchef des Landessportverbandes,

zubereiteten Mittagessen. Frei nach demMotto „Wer fleißig ist, der darf sich auchetwas gönnen“ ließen es sich viele Sportlerin-nen und Sportler nach getaner Arbeit beieinem Halloween-Lachs, belegten Brötchenoder Kaffee und Kuchen gut gehen undgenossen die letzten warmen Sonnenstrahlendes Jahres. So brachte neben der sportlichen Anstren-gung auch das Wetter so manchen Teilneh-mer beim Rundendrehen im Leichtathletiksta-dion zum Schwitzen. In kurzer Hose und T-

SPORTABZEICHEN

10-jähriges Sportabzeichenjubiläum

Freude und Fitness für Groß und Klein

Am Sonntag, 6. November 2011, hatten alle Sportbegeisterten die Chance, zum Abschluss der diesjährigen Sportab-

zeichensaison noch einmal alles zu geben. Von 10 bis 14.30 Uhr standen an der Hermann-Neuberger-Sportschule im

Saarbrücker Stadtwald sowohl Leichtathletikstadion und -halle als auch die Albert-Wagner-Schwimmhalle für die

knapp 300 begeisterten Teilnehmer zur Verfügung.

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Shirt beim Sportabzeichenfinale AnfangNovember – das gab’s sicherlich auch nochnicht so häufig. Auch wenn man in derSchwimmhalle nicht allzu viel von dem Flairder freien Natur mitbekam, so schienen die zuabsolvierenden Schwimmbahnen für Vieledennoch ein Genuss gewesen zu sein und zau-berten bei dem Ausstieg aus dem Schwimm-becken manch Einem ein zufriedenes Lächelnins Gesicht. Viele der diesjährigen Teilnehmer der Sport-abzeichenaktion zählten zu dem alljährlichenStammpublikum, dennoch gab es natürlichauch Absolventen, die in diesem Jahr das ers-te Mal den Anforderungen des DeutschenSportabzeichens entgegentreten wollten.Sowohl Teilnehmerinnen und Teilnehmerfortgeschrittenen Alters als auch junge Fami-lien und aktive Sportler konnten ihr sportli-ches Können an diesem Tag unter Beweis

stellen. Darüber hinaus bot der LSVS dieMöglichkeit der Teilnahme in Sportgruppen,unter welchen zum Abschluss in einer Mann-schaftswertung die drei mit den meistenerworbenen Sportabzeichen ausgezeichnetwurden. Unterstützt wurden die Teilnehmer allerAltersklassen von den insgesamt rund 40 Prü-ferinnen und Prüfern an den einzelnen Statio-nen, die mit hilfreichen Tipps ihre ‚Schützlinge’zu noch größeren Weiten und besseren Zei-ten anspornten. Für alle Teilnehmerinnen undTeilnehmer gab es am Ende der Veranstal-tung eine kleine Überraschung in Form einerVerlosung, bei der es viele attraktive Preisezu gewinnen gab. Neben dem Deutschen Sportabzeichenkonnten der Saarland-Fitnesstest und dasMinisportabzeichen für die Drei- bis Sechs-jährigen in Angriff genommen werden. Auch

die kleine Charlotte, die zusammen mit ihrerMutter auf den Spuren saarländischer Spit-zensportler wandelte, absolvierte ihr erstesSportabzeichen und versuchte sich sogar zumersten Mal in ihrem Leben im Hochsprung.Stolzen Blickes erzählte sie von den Erlebnis-sen ihres Sporttages und war besonders vonder Disziplin Weitsprung angetan. Charlottewar nicht die einzige junge Teilnehmerin ander Sportabzeichenaktion, denn egal wohinman blickte, flotte Kinderbeinchen warenüberall. Vor allem die sportliche Begeisterung derKleinsten, die stets darum bemüht waren, mitder Sonne um die Wette zu strahlen, bereite-te große Freude und lässt sicherlich auch dasSaarland in eine sportlich hoffnungsvolleZukunft blicken.

s JOANA HAHN

SPORTABZEICHEN

Foto: LSV

S/BuB

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20 6/2011

SPORTFORUM

Der Vorstandsvorsitzende des 1. FC Kaisers-lautern war der Stargast der Veranstaltung,die unter dem Motto „Der moderne Vereinund seine Impulse für das Wirtschaftslebender Region“ stand. Neben seinen fachlichenAusführungen wusste er die 300 Gästegekonnt bei Laune zu halten. Der zweifacheFamilienvater gab witzige Anekdoten seinerFußballerkarriere zum Besten, plauderteWeisheiten seiner Oma aus, und auch dasPublikum bezog Kuntz mit ein. „Wo geht ihrbeide denn hin? Der Onkel Roman hat dochgerade eine Frage gestellt“, rief der ehemali-ge Profi zwei verdutzten Mädels zu, die nurkurz die Örtlichkeiten aufsuchen wollten.Während seines Gesprächs mit ModeratorRoman Bonnaire ließ es sich der Neunkircheraber nicht nehmen, die beiden mit einemAugenzwinkern zurechtzuweisen. Einmalmehr bewies der 49-jährige, dass er es durchseine volksnahe und authentische Art schein-bar spielerisch schafft, die Leute innerhalbkürzester Zeit in seinen Bann zu ziehen. Dochtrotz aller Heiterkeit sprach Kuntz auch ernst-haft über die Bedeutung des Bundesligistenfür den Südwesten Deutschlands.

Dass er überhaupt einem Bundesligisten vor-steht, grenzt schon fast an ein Wunder. Dennals Kuntz den 1. FC Kaiserslautern am 8.April 2008 übernahm, war der Traditions-verein klinisch tot. Erst am 34. Spieltag mach-ten die „Roten Teufel“ durch einen 3:0 Erfolgüber den 1. FC Köln den Klassenerhalt in Ligazwei perfekt – der Sturz in die Belanglosigkeitwurde in letzter Sekunde abgewandt. Seitdamals geht es mit den Pfälzern stetig bergauf– wirtschaftlich wie sportlich. Der Erfolg trägtseinen Namen. „Mit dem Wissen von heuteweiß ich nicht, ob ich es nochmal machenwürde. Mir war nicht richtig bewusst, was hieralles dranhängt“, gab der Europameister von1996 zu. Doch die Gallionsfigur des FCK hat esgeschafft und das sinkende Schiff wieder flottgemacht. Mittlerweile befindet sich Lauternauf Kurs. Der siebte Rang in der vergangenenSaison hat sich auch finanziell ausgezahlt. Sokonnte der Vorsitzende bei der Jahreshaupt-versammlung einen Gewinn von zwei Millio-nen Euro verkünden. Damit steht der Club nurnoch mit drei Millionen in der Kreide. „Wirhaben schon nach dem Aufstieg gesagt, wenn

Leises Kichern, herzhaftes Lachen, schallendes Gelächter – diese verschiedenen Stufen des Frohsinns sind norma-

lerweise eher beim Kabarett-Publikum zu finden. Nun war das 6. Sparkassen-Sportforum im Landkreis Merzig-Wadern

alles andere als eine Comedy-Show. Doch einer zeigte sein Entertainer-Talent und sorgte für gute Stimmung bei den

Zuhörern: Stefan Kuntz.

6. Sparkassen-Forum in Merzig

Der Stargast sorgt für gute Unterhaltung

wir drei Jahre in der Liga bleiben, sind wirschuldenfrei. Dann kommt der nächste Schrittund wir können mehr Geld in die Mannschaftstecken“, erklärte der Bundesliga-Torschüt-zenkönig von 1986 und 1994. Mehr Geldwird vorwiegend durch Sponsoren in dieklammen Kassen gespült. Die werden durchdie Attraktivität des Vereins und seinesUmfeldes angelockt – und der Mythos FCKlebt wieder. 1500 Business-Seats und elfLogen bietet der FCK seinen Kunden. Hiertreffen sich die „Entscheider“, wie Kuntz esformulierte. Diese sind wohl die Mächtigsten der knapp44 000, die im Schnitt pro Heimspiel auf denBetzenberg pilgern. Denn der Fußball ist heu-te eine Bühne für die Geschäftsleute dieserWelt, was sich nicht erst seit der Übernahmedes FC Chelsea durch den russischen Ölmilli-ardär Roman Abramowitsch manifestierte.„Früher ging es um Bratwurst und Bier, heuteist Fußball Mittel zum Zweck. Es geht umsGeld verdienen“, sagte Franz Josef Schu-mann, Präsident des saarländischen Fußball-verbandes und Vorredner von Kuntz. Schu-mann präsentierte einige beeindruckendeZahlen, welche die Bedeutung des Profi-Fuß-balls als Wirtschaftsfaktor aufzeigten. Lag derGesamtumsatz der Bundesliga-Vereine in derSaison 1974/75 noch bei 56 Millionen D-Mark, durchbrachen die Clubs 2008/09 diezwei Milliarden Euro Schallmauer. Doch trotz der Millionen, mit denen Kuntztäglich haushaltet, ist er immer nah dran anden Fans. Das hat er beim 6. Sportforum ein-drucksvoll bewiesen. Und falls es ihm im Hai-fischbecken Bundesliga doch irgendwann zubunt wird, als Comedian würde er auch überdie Runden kommen.

sHENNING JOCHUM

Roman Bonnaire, Volker Becker (Vorstand Sparkasse), LSVS-Präsident Gerd Meyer, Konrad Pitzius (1.Kreisbeigeordneter), Frank Jakobs, Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse Merzig-Wadern undSFV-Präsident Franz Josef Schumann beim 6. Sparkassen-Forum in Merzig.

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SPORTFORUM

Fotos: Guldner

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22 6/2011

raten in das Thema eingeführt zu werden. „Ichwill wachrütteln, auch einmal unbequemeFragen aufwerfen, einmal bildlich gespro-chen ‚vor’s Schienbein’ treten“, sagte JürgenSchlicher gleich zu Beginn seiner kritischenBestandsaufnahme in Sachen Integration undEhrenamt im Sport. Er berät mit seiner FirmaDiversity Works große Unternehmen dabeikulturelle Vielfalt in ihrem Betrieb zu mana-gen. „Diese kulturelle Vielfalt, egal ob nunaufs Alter, die Herkunft, Religion oder ande-re Dinge bezogen ist ja in unserer Gesell-schaft da. Es gilt also ganz konkret sich mit ihrauseinanderzusetzen und sie gut zu managen.Dabei ist klar, dass Integration nicht Anpas-sung an ‚deutsche’ Strukturen und Abläufeheißen kann, sondern wir alle offen sein müs-sen für neue Ideen, Veränderungen und Ver-besserungen die unter anderem die Aufnah-me von Migranten bietet“, so Schlicher. Der

Podiumsdiskussion „Integration und Ehrenamt im Sportverein“

Wachrütteln, Aufklären,Chancen aufzeigenAm 7. November veranstalteten die Stiftung Christlich-Soziale Politik e.V. und die Union Stiftung in Kooperation mit

dem Landessportverband, dem Saarländischen Fußballverband sowie dem Landesinstitut für Präventives Handeln

(LPH) im Haus der Athleten an der Hermann-Neuberger-Sportschule eine Podiumsdiskussion zum Thema „Integrati-

on und Ehrenamt im Sportverein“.

Rund 80 Teilnehmer waren gekommen, umnach der Begrüßung durch LSVS-PräsidentGerd Meyer und Sport-Staatssekretär MartinKarren zunächst anhand von drei Impulsrefe-

Fotos: BuB

EXPERTEN: Jürgen Schlicher, Gül Keskinler und Adrian Zöhler referierten auf hohem Niveau über das komplexe Thema „Integration und Ehrenamt imSportverein“.

Werner Schreiber, Vorsitzender der StiftungChristlich-Soziale Politik.

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Unternehmensberater untermauerte seineAusführungen mit beeindruckenden Zahlen,die den rasanten gesellschaftlichen Wandel –sinkende Bevölkerungszahl vor allem bei Kin-dern und Jugendlichen und steigende Zahl anZuwanderern und Migranten – in Deutsch-land untermauern. Unter www.wegweiser-kommune.de sind Daten interaktiv aufberei-tet und können in Grafiken und Karten füreinzelne Kommunen oder Bundesländerangesehen werden.Genau wie Jürgen Schlicher betonte auch GülKeskinler, in Istanbul geborene Integrations-beauftragte des Deutschen Fußballbundes,die im Alter von zehn Jahren mit ihrer Familienach Deutschland kam, dass „wir nicht dieUtopie haben dürfen, dass durch Integrationalle Gleich werden. Wir müssen eine gesundeVielfalt als Gesellschaft aushalten können“.Was Integration bedeutet, das hat Keskinlerselbst am eigenen Leib durch ihre Biografieerfahren. „Deutschland ist meine Heimat, dasRheinland, Köln. Dort habe ich mein Unter-nehmen mit 50 Mitarbeitern und leiste mei-nen Beitrag für die Gesellschaft“, betont GülKeskinler. Was Diskriminierung bedeutet hatsie selbst erfahren: In der Schule, in derGesellschaft und auch im Sportverein, als siein jungen Jahren von einer Nachbarin mit inden Turnverein genommen wurde. „Vieleswas man da erlebt ist immer knapp unter derGürtellinie“, erinnert sich Keskinler. Nicht nur beruflich hat sich Gül Keskinler vordem Hintergrund ihrer 41 Jahre erlebter undgelebter Integration aus Überzeugung für

aktives Handeln im Bereich der Arbeit mitund für Migranten entschieden. Ehrenamtlichengagiert sich die selbstbewusste, resoluteFrau als Integrationsbeauftragte für den DFB.„Zunächst wusste ich gar nicht wo ich anfan-gen soll, was alles zu tun ist. Ich habe aberschnell gemerkt, dass ich wichtige Entschei-dungsträger des DFB wie Präsident TheoZwanziger hinter mir stehen habe. So habenwir es geschafft, den ‚Tanker DFB’ in Bewe-gung zu bringen, Strukturen entwickelt und‚Best Practice’-Beispiele in den Landesver-bänden und auf Vereinsebene zu entwickeln“,erzählt Keskinler. Ein eindeutiges Selbstver-ständnis und klare Ziele hat der DFB so für sei-ne Integrationsarbeit formuliert und auch fünfgriffige, zentrale Botschaften. Ein Vorzeige-projekt, das vom Saarländischen Fußballver-band umgesetzt wurde, stellte der Integrati-onsbeauftragte des SFV, Adrian Zöhler, imRahmen der Podiumsdiskussion vor. „Zielunseres Projektes ‚Golden Goal: Zusammen-Treffen’ ist es Mädchen mit Migrationshinter-grund über AGs in der Schule in die Sportver-eine zu bringen“, erzählt Zöhler. So wichtig Projekte wie „Golden Goal“ dankihres Vorbildcharakters für viele Vereine ander Basis sind, auch um den akuten Mangel anNachwuchs-Kickern zu lindern, indem neueZielgruppen angesprochen werden, welchekünftig gerade im Kinder- und Jugendaltereinen immer größeren Bevölkerungsanteilstellen werden: Jürgen Schlicher, Gül Keskin-ler und Adrian Zöhler haben alle ein weiteresZiel. „Im Bereich der Vorstandsarbeit oderÜbernahme von Verantwortung in anderenÄmtern im Verein sind Menschen mit Migra-tionshintergrund deutlich unterrepräsentiert.Gerade hier bieten sich aber viel Chancen,sich auf Neues einzulassen und so als Verein

zu gewinnen“, sagt Schlicher. Ein Beispieldafür ist etwa der SV Burbach. Dessen Ver-treter war überzeugt, dass die richtige Fragebei der Diskussion lauten muss: Was ist wich-tig für den Verein und die Leute? Nicht: Wasist für Integration wichtig. In Burbach, woMenschen aus 43 Nationen gemeinsam ihrVereinsleben gestalten, stellten die Verant-wortlichen schnell fest, dass sie für dieJugendlichen auch Schülerhilfe, Hilfe beiAusbildung und im Beruf und andere durchSponsoren geförderte Programme auf dieBeine stellen müssen. Solche und weitere her-vorragende Beispiele, wie sie etwa auch derauf Bundesebene bei der Aktion Sterne desSports ausgezeichnete Judoclub FolsterhöheSaarbrücken umgesetzt hat, gilt es zu kommu-nizieren und anderen Sportvereinen dieAngst vor den Herausforderungen und Neu-em zu nehmen. Fazit: Viele Vorbilder undIdeen gibt es schon, eine Aufnahme des The-mas Integration und Ehrenamt in Sportverei-nen etwa auch gerade in die Ausbildung zumVereinsmanager würde unbedingt Sinnmachen und wäre dringend geboten. Prof.Günter Dörr, Leiter des Landesinstituts fürPräventives Handeln, bot dem Saarsport Hil-fe bei der Umsetzung von Fortbildungen an:„Das LPH wird ein entsprechendes Konzeptzur Stärkung der interkulturellen Kompetenzin den Sportverbänden entwickeln, insbeson-dere sollten diese auch – nach dem Vorbilddes SFV – Integrationsbeauftragte ernen-nen.“ Denn eines wurde bei der Veranstal-tung ganz klar: Die zukünftige – und meistschon aktuelle – Aufgabe in Sportvereinenwird es neben der Bewältigung eines Mangelsan jungen Mitgliedern sein, kulturelle Vielfaltzu managen.

s SEBASTIAN BRÜCKNER

PODIUMSDISKUSSION

PODIUMSDISKUSSION: Die Podiumsdiskussion, moderiert von Roman Bonnaire, mit den drei Refe-renten, Werner Zimmer und Günter Dörr.

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kindergarten

Kooperation Sportverein und Kindergarten

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In Dillingen arbeitet der HCDillingen/Diefflen im dritten Jahr mit derAWO Kinderinsel zusammen. Die Part-nerschaft wurde im Rahmen des LSVS-Pro-

gramms „Kindergarten Kids in Bewegung –Kooperation Sportverein und Kindergarten“geschlossen. Ein vielseitiges Bewegungsange-bot steht auf dem Programm, viele Vorteilehaben sich durch die gegenseitige Unterstüt-zung ergeben. Auch andere saarländischeHandballvereine kooperieren inzwischen mitKindertageseinrichtungen.

„Wo fahren wir heute hin?“, fragt Jürgen Diné.„In den Dschungel!“ antworten die zehn Drei-jährigen dem Trainer vom HC Dillingen-Dief-

flen. Und los geht’s. Begleitet von lauten Fahr-geräuschen sitzen Kinder und Trainer auf demBoden in der Sporthalle Diefflen. Beine undArme sind angewinkelt und die Reise in den„Dschungel“ beginnt. Dort angekommen, gehtes zunächst durchs hohe Gras: „Hier müssen wirwie ein Storch stolzieren, sonst kommen wirnicht vorwärts“, erklärt Dine� die Herausfor-derungen der Landschaft. Dann ist Kriechendurch eine Höhle angesagt und ein Fluss mussdurchschwommen werden. „Wenn Kinder inKontakt mit dem Sport kommen, ist es ganzwichtig, dass diese ersten Erfahrungen positivsind“, erklärt der Trainer, der seit 2009 mit derDieffler Kinderinsel im Rahmen von „Kinder-garten Kids in Bewegung“ kooperiert. Positiv

werden die Erlebnisse, wenn die Angeboteentwicklungsgemäß sind. Im Falle der Kinder-gartenzwerge bedeutet das: bildhafte Anspra-che und Übungen, die ihrem motorischen Ent-wicklungsstand entsprechen. Da wird eineeigentlich karge Sporthalle dann schnell zumwilden Dschungel. Hat das ein Handballtrai-ner, der auch noch Vorstand des HC ist, soeinfach im Repertoire? „Auch wenn es beiunserem Verein um Handball geht, ist es füruns selbstverständlich, dass die Kleinen zuerstvielseitig motorisch geschult werden“. Das warauch dem Kindergarten wichtig, als dieKooperation vor zweieinhalb Jahren geschlos-sen wurde. „Ich habe mir angeschaut, was Jür-gen in den Einheiten macht“, erzählt Gertrud

„Wir bleiben am Ball!“

Fotos: Schneider

DAS „KIDS IN BEWEGUNG"-TEAM: v.l.n.r Jürgen Diné (HC), Yvonne Kilpert und Gertrud Zimmer (beide Kinderinsel), Hanna Spallek (HC) und die Projektkin-der.

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d Kindergarten

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LSVS-PROGRAMM

Zimmer, Leiterin der Kinderinsel. Der ganz-heitliche Ansatz habe sie überzeugt und auchdas Engagement, das Diné und sein Team anden Tag legen. Anfangs noch unterstützt durchdie Tochter, hilft heute Co-Trainerin HannaSpallek. Dine� ist auch Vorbild – vor allem fürdie Jungs: „Für die ist das total interessant undwichtig, denn im Kindergartenalltag gibt es fastnur weibliche Erzieher“, erzählt Yvonne Kilper,zuständig für „Kids in Bewegung“ in der Ein-richtung. Im Kindergarten in Diefflen spielt die Gesund-heitsförderung eine große Rolle. Eine Säule istdie vollwertige Ernährung und die andereBewegung, Spiel und Sport. Und das wird nachKräften gefördert: „Eine Kindergruppe gehtmit Jürgen zu den „Kids in Bewegung“-Stun-den. Die anderen Kinder bringen wir nach derKindergartenzeit zum Vereinstraining in dieHalle“, beschreibt Zimmer die Organisation.Damit würden auch die Eltern entlastet, dienach Trainingsende die Kinder nicht im Kin-dergarten, sondern einfach an der Halle abho-len könnten. „Uns ist es sehr wichtig, dass dieKinder lokale Sportvereine kennenlernen“, sodie Leiterin weiter. Die Freude der Kinder ander Bewegung sei seither gewachsen, Proble-

me mit Übergewicht gäbe es kaum noch. Wei-terer Effekt: der Kindergarten hätte durch dieAktion mehr Anfragen nach Kita-Plätzen.Davon profitiert auch der Verein – 75 Pro-zent der „Kids in Bewegung“- Kinder tretendem Verein bei. „Durch die demographischeEntwicklung sind wir gezwungen, aktiv zu wer-den“, erklärt Diné – die Konkurrenz sei stark.Die Einschulungszahlen 2011 lagen beiknapp 7800 Kindern – bei etwa 2400 Sport-vereinen im Saarland wird es da eng: „Da sindgerade mal drei Kinder pro Verein. Für Spiel-sportvereine geht es da schnell an die Exis-

tenz“, so Diné. Da müssen Ideen her, wie etwaSpielsportgemeinschaften und die Kooperati-on mit lokalen Partnern, wie Kindergärten undSchulen. Der Deutsche Handballbund befürwortet sol-che Initiativen ausdrücklich. Die Kooperationmit allen Bildungsinstitutionen ist als Zieldefini-tion festgehalten. Einige der Kinder hat Dinéinzwischen bereits in der Grundschul-AG – sobleibt der Kontakt auch über die Kindergar-tenzeit erhalten. „Als Spartenverein ist es notwendig, auch malüber den eigenen Tellerrand zu schauen“, sagtDine� . Er vermutet, dass deshalb in den letztenJahren gerade Handballvereine bei „Kids inBewegung“ aktiv werden. Auch in St. Ingbert,Altenkessel, Schmelz und Saarlouis kooperie-ren Handballvereine mit Kindergärten. Auchwenn es ein wichtiges Thema ist, bestimme dieMitgliedergewinnung nicht die Kooperation.„Hauptsache ist, dass die Kinder später irgend-einen Sport treiben und aktiv bleiben“, sind sichder Jürgen Diné und Gertrud Zimmer einig.„Wenn ich die leuchtenden Augen der Kindersehe, wie sie sich freuen, wenn sie uns sehen, istdas schon Lohn genug“, beschreibt der enga-gierte Trainer seine Motivation. Und dieseMotivation wird auch in Zukunft tragen – fürHC und Kinderinsel ist die Fortsetzung derKooperation klar: „Wir bleiben am Ball!“Informationen zu „Kindergarten Kids in Bewe-gung“: www.sportverein-kindergarten.de

s KARIN SCHNEIDER

BEIM START ZUR FANTASIEREICHEN FAHRT IN DEN DSCHUNGEL: Niklas (3) beobachtet Vorbild Dinégenau.

BEOBACHTEN, REFLEKTIEREN UND IDEEN AUFGREIFEN – der Trainer im Austausch mit den Kindern

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gibt es in Winterbach einen weiteren Kinder-garten, bei dem Bewegung das zentralepädagogische Mittel ist.Ein Film der Kath. Kindertagesstätte St.Raphael Bous veranschaulichte die Arbeitdes Bewegungskindergartens. „Jeder Bil-dungsbereich wird mit Bewegung verstärktund ergänzt“, erklärte Leiterin Michaela Lin-xen-Grün. So werden im Forscherzimmer phy-sikalische Gesetzmäßigkeiten nicht nur amModell erlernt, sondern in der Bewegungerspürt. „Lass es mich tun und ich behalte es“,erläuterte Anja Kreuser, Bewegungsbeauf-tragte der Einrichtung, das Prinzip. Beater Kerber, Leiterin der Einrichtung in Fit-ten betonte, wie wertvoll die Bewegungs-möglichkeiten und Räume besonders für Kin-der mit Entwicklungsverzögerungen seien:„Die Kinder blühen dabei auf. Egal in wel-chem Bereich sie Verzögerungen aufweisen– über die Bewegung finden wir den Zugang“.Sie zeigte anhand mitgebrachter Trommeln,wie Sprache mit Rhythmik und Bewegungerlernt werden kann. Püttlingen zeigte dieUmsetzung des Konzeptes in einer großenEinrichtung mit über 100 Kindern und aus-

schließlich Ganztagesplätzen. Über die ver-schiedenen Angebote von Yoga, Aerobicund der Kooperation mit dem SF Winterbachberichtete der Kath. Kindergarten Hl. Fami-lie aus Winterbach, die im März dieses Jahresdie Auszeichnung zum „Anerkannten Bewe-gungskindergartens“ erhielt. Alle waren sich einig, dass das Prinzip desbewegten Lernens auch in den Schulen fort-gesetzt werden müsse. Einiges passiere schonim Rahmen der Kooperationen mit denGrundschulen. Diese Initiativen müsstenallerdings gestärkt und flächendeckendgefördert werden. „Wir verstehen das Kind alsaktiver Lerner, dass wir entsprechend unter-stützten. Diese Sicht auf das Kind ändert sichoft mit Eintritt in die Schule“, schätzte AnjaKreuser die Diskrepanz zwischen Kindergar-ten und Schule ein. Und das, laut ProfessorGeorg Wydra darüber in der Hirnforschungkeine Zweifel bestehen: „Durch Bewegungwird das Gehirn optimal auf Lernen einge-stellt“. Der Qualitätskreis „Anerkannter Bewegungs-kindergarten Saar“ besteht aus Vertretern desLandessportverbands für das Saarland, derMinisterien Bildung und Sport und dem Sport-wissenschaftlichen Institut der Uni Saar. Koor-diniert wird die Initiative vom LSVS, gefördertwird sie von der Deutschen BKK. Das Zertifi-kat wird im Zweijahresrhythmus verliehen –2013 ist es wieder soweit. Weitere Informationen unter www.bewegungskiga-saar.de

s KARIN SCHNEIDER

LSVS-PROGRAMM

Im September fand an der Hermann-Neu-berger-Sportschule das erste Treffen derAnerkannten Bewegungskindergärtendes Saarlandes statt. Mit Trommeln und

Filmen fand ein lebendiger Erfahrungsaus-tausch statt. Bewegung als Bildungsbegleiterist das Prinzip der Einrichtungen. Vertreterdes Qualitätskreises „Anerkannter Bewe-gungskindergarten Saar“ wie das Sportwissen-schaftliches Institut der Uni Saar und derLSVS, begleiteten den Termin.

„Durch vielseitige Angebote in Kindertages-einrichtungen können Kinder früh für Bewe-gung, Spiel und Sport begeistert und für einlebenslanges Sporttreiben motiviert werden.Dass sie im Rahmen ihres Bildungsauftrageshier einen entscheidenden Beitrag leisten,freut uns vom Landessportverband sehr“,bedankte sich Werner Zimmer, Vizepräsidentdes Landessportverbandes bei den Vertre-tern der Anerkannten Bewegungskindergär-ten Saar für ihr Enagement. Seit 2009 arbei-ten Einrichtungen in Bous, Fitten und Püttlin-gen unter dem Zertifikat „Anerkannter Bewe-gungskindergarten Saar“ – seit März 2011

1. Treffen der Anerkannten Bewegungskindergärten Saar (ABKS)und Vertretern des Qualitätskreises ABKS

Bewegte Bildunglebenslang

Fotos: Schneider

ERFAHRUNGSAUSTAUSCH: Die Vertreterinnen der saarländischen Bewegungskindergärten und dieTeilnehmer des Qualitätskreises.

BEWEGUNG UNTERSTÜTZT: Sprachrhythmusdurch Trommeln erleben

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PARTNER DES LSVS

Sport ist mehr als nur Rennen, Werfenoder Schießen – Sport ist eine Wis-senschaft. Dank fortwährend neuerImpulse aus der Forschung steigt die

Leistungsfähigkeit der Spitzenathleten vonJahr zu Jahr. Auch das Sportwissenschaftli-chen Institut (SWI) der Universität des Saar-landes trägt zur stetigen Verbesserung derSportler bei. Neue Ideen soll nun Uni.-Prof.Dr. Stefan Panzer bringen. Der 46-jährige istseit Oktober Leiter des Lehrstuhls für Trai-ningswissenschaft.

Das Einleben wird ihm keine Schwierigkeitenbereiten, denn der aus Viersen in Nordrhein-Westfalen stammende „Neue“ ist ein alterBekannter. „Ich habe hier ja schon zwölf Jah-re gelebt. Von daher dürfte es ein geringeresProblem sein, Anschluss zu finden“, berichtetPanzer lächelnd. Von 1987 bis 1999 ver-schlug es ihn bereits ins Saarland. Hier stu-dierte er Sportwissenschaft und promoviertebeim früheren Leiter des SWI, Prof. ReinhardDaugs. „Ich habe in Köln angefangen und binnach dem ersten Semester nach Saarbrückengekommen. Die Studienbedingungen warengut und so hat sich alles nahtlos zusammenge-fügt“, erzählt der ehemalige Handballer, des-sen damalige Freundin und jetzige Frau Mar-tina ebenfalls im Saarland studierte.Nach seiner Doktorarbeit nahm er ein Ange-bot der Universität Leipzig an. Hier lebte derVater eines fünfjährigen Sohnes wiederumzwölf Jahre, arbeitete zwischenzeitlich aberauch in Oldenburg, Münster, Dortmund undTexas. Nun ist er an den Ort seiner Studen-tenzeit zurückgekehrt. „Im Moment pendleich zwischen Dortmund, Leipzig und Saarbrü-cken. Es ging doch alles ziemlich schnell“,gewährt Panzer Einblicke in seinen derzeitighektischen Alltag. Doch sobald sich allesakklimatisiert hat, will er sich wieder voll sei-ner Arbeit widmen.Diese besteht am SWI hauptsächlich aus dreiSchwerpunkten. Zum Ersten beschäftigt sichsein Lehrstuhl mit „Head-up-Displays“. Diewerden zum Beispiel bei neueren Autos ein-

gesetzt. Dabei werden für den Fahrer wichti-ge Informationen direkt ins Sichtfeld proji-ziert. So kann er Tempo oder Abstand able-sen und den Blick weiterhin geradeaus rich-ten. Die Ablenkung wird minimiert. Wo müs-sen die Informationen z.B. beim Motorsportplatziert sein, um möglichst effektiv verarbei-tet zu werden? Links? Rechts? Mittig? Hier giltes, die verschiedenen Leistungsmerkmale derbeiden Gehirnhälften zu berücksichtigen. Berücksichtigen sollten Sportler auch denKräfteverschleiß bei längeren Wettbewer-ben. Die optimale Dosierung der Kraft undder damit einhergehenden Geschwindigkeitist Panzers zweites Steckenpferd – das„Pacing“. „Man braucht es bei Eisschnelllauf,

Bahnradfahren, im Grunde genommen beiallem, wo man sich die Geschwindigkeit ein-teilen muss. Fange ich schnell an? Fahre ichkonstant durch? Solchen Fragen gehen wirnach“, verdeutlicht Panzer dieses Gebiet. Sein drittes Kerngebiet liegt im Erlernen undTrainieren von Bewegungsvorstellung. In die-sem Bereich pflegt Panzer immer noch seineBeziehungen zur A & M Universität Texas,mit der er seit ein paar Jahren kooperiert. Beziehungen hat er während seiner Abstinenzauch zu einigen Lehrenden des SWI gehalten,die nun seine Kollegen sind. Obwohl sich fürStefan Panzer also vieles geändert hat, ist nurmanches neu – denn schließlich ist er ein alterBekannter. sHENNING JOCHUM

Ein alter Bekannter für das SWI

ZURÜCK IM SAARLAND: Stefan Panzer ist seit Oktober Leiter des Lehrstuhls für Trainingswissen-schaften am SWI.

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Und das mit einer Idee, deren Auswirkungenselbstverständlich klingen, es aber leider nichtimmer sind: Die Integration von Behindertenin die Gesellschaft. In Karlsbrunn, einem klei-nen Ort im Warndt, wenige hundert Metervon der französischen Grenze entfernt, gehörtdas mit dazu.Der 1965 gegründete Verein, in dem Fuß-ball, Tennis, Aerobic, Volleyball und Winter-sport angeboten werden, zählt stolze 520Mitglieder. Das ist mehr als die Hälfte derEinwohnerzahl des Ortes (980). Das soll denZusammenhalt der Bewohner verdeutlichen,das soziale Engagement. „Hier hilft jederjedem, gerade die Vereine untereinander“,sagt der Vorsitzende des SVK, Heinz Gorius. Doch in Karlsbrunn bedeutet Integrationmehr als das: In Steinwurfweite des Sport-heims Wiesental mit seinem Rasenplatz, demHartplatz, den beiden Tennisplätzen und derAerobic-Halle, befindet sich die Cura-Med

Klinik Südwarndt, eine hochspezialisierte Kli-nik, in der schwerstkranke und –behinderteMenschen behandelt und gepflegt werden,mit 58 Plätzen. Nach der Eröffnung der Klinik1994 fanden schnell die ersten Angehörigender Patienten den Weg ins Sportheim. ZumAlltag der Karlsbrunner gehörte es auchschnell, dass Rettungshubschrauber auf demRasenplatz landeten, um Patienten in die Kli-nik zu bringen.„Wir haben es uns nun zum Ziel gesetzt, auchdie Patienten der Klinik in das sportliche undgesellschaftliche Leben hier zu integrieren“,fasst Gorius die Beweggründe für die Maß-nahmen der vergangenen Jahre zusammen. Dazu gehört der Ausbau einer über 100Quadratmeter großen Freifläche direkt amSportplatz vor zwei Jahren. Dort, wo dieKicker derzeit in der Landesliga um Punktekämpfen, wurde in 700 Arbeitsstunden einüberdachter Platz geschaffen, an dem in

STERNE DES SPORTS

Auf der Internetseite des SV Karlsbrunn findet sich lediglich ein kleiner Hinweis, etwa in der Mitte des Bildschirms.

„And the winner is…“ steht dort geschrieben. Das ist wahr, aber da wusste der Verein noch nicht, dass er den

„Großen Stern des Sports in Silber“, ausgeschrieben von den Volksbanken und Raiffeisenbanken, dem DOSB und dem

LSVS erhalten würde und sich damit für den Stern in Gold auf Bundesebene in Berlin qualifizieren würde.

HEINZ GORIUS: Der Vorsitzende des SV Karls-brunn.

„Sterne des Sports in Silber“

Der silberne Stern strahltüber dem SV Karlsbrunn

Fotos: Ruppenthal (3), Volksba

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gemütlicher Atmosphäre Essen und Getränkeausgegeben werden können. Zapfanlage,Kühlung, Bänke, Tresen und Grillplatz – derSVK hat an alles gedacht. „Das hat in Sommerund Winter Vorteile: Es passen eine MengeLeute hierher, ob es nun regnet oder ob mansich vor der Sonne schützen will“, erklärt Gori-us. Der Platz ist barrierefrei zu erreichen. Bereits vor fünf Jahren wurde eine Terrasse andas Sportheim angebaut, die ebenfalls ohneTreppen zu erreichen ist. Schließlich wurde imJuli diesen Jahres eine weitere Lückegeschlossen: Dank eines neu angelegten bar-rierefreien Zugangs können nun auch Men-schen im Rollstuhl ohne Probleme ins Sport-heim gelangen. Die Arbeiten wurden größ-tenteils in Eigenregie durchgeführt, die meis-ten Arbeitsstunden von Mitgliedern geleistet. Die ersten Reaktionen ließen nicht lange aufsich warten: Kurz nach der Eröffnung des neu-en Sportheim-Zugangs meldete sich dieSelbsthilfegruppe für Behinderte und Nicht-behinderte „Mach mit“ Karlsbrunn und nahmden Vorschlag, eins der nächsten Treffen derGruppe im Sportheim abzuhalten, dankendan. Das Sportheim sowie die Freifläche amSportplatz stehen den Vereinen sowie derCura-Med-Klinik kostenlos zur Verfügung. Am Ende ist der Verein damit aber nochnicht: „Vielleicht können wir in Zukunft eine

gemeinsame Sportstunde mit der Klinik fürBehinderte und Nichtbehinderte anbieten“,schaut Gorius in die Zukunft. Klar ist aber: DieSportlerfamilie in Karlsbrunn soll wachsen.Gorius: „Das ist ein schöner Ort hier, mittler-weile kommen auch viele Touristen her undschauen sich den Wildpark oder das alteJagdschloss mit seinem Garten an oder wan-dern auf dem neuen Premium-Wanderweg.Hier soll sich jeder wohlfühlen.“ Der SV Karls-brunn hat seinen Teil dazu schon lange beige-tragen. s SASCHA SPRENGER

Ein ausführliche Berichterstattung über diePreisverleihung, die am 14. Dezember 2011stattfand, folgt in unserer Ausgabe 01/2012,die Ende Februar erscheint.

STERNE DES SPORTS

ÜBERREICHUNG DES BRONZESTERNS AN DEN SV KARLSBRUNN: René Spandauw (Saarland-Patedes Sterne des Sports), Gerold Feller (Schatzmeister SV Karlsbrunn), Klaus Pecina (BürgermeisterSaarlouis), Hans Stier (Vorsitzender Spielausschuss SV Karlsbrunn), Albrecht Wagner (Ehrenvorsit-zender SV Karlsbrunn), Wolfgang Bintz (Bürgermeister Völklingen), Rüdiger Daub (Vorstand Volks-bank Saarlouis eG).

Sterne des Sports

1. Platz: SV Karlsbrunn (Volksbank Saarlouis eG) Großer Stern des Sports in Silber, EUR2.500,00 und Qualifikation auf Bundes-ebene 2. Platz: LC Rehlingen/Saar e.V. (Volksbank Dillingen eG) Kleiner Stern des Sports in Silber und EUR1.500,00 3. Platz: TV Eppelborn e.V. (LevoBank eG) und TV 1890 Püttlingen e.V. (Volksbank Saar-West eG) – jeweils Kleiner Stern des Sports in Silberund EUR 750,00 jeweils 4. Platz in alphabetischer Reihen-folge, jeweils EUR 100,00 Lauftreff Bliesmengen-Bolchen e.V.(VR-Bank Saarpfalz eG) Reha-, Gesundheitssport Hüttersdorfe.V. (Volksbank Untere Saar eG) Schützenverein Mach mit Bexbache.V. (Volksbank Saarpfalz eG) TennisZentrum Sulzbachtal e.V. (Vereinigte Volksbank eG im Regional-verband Saarbrücken) TV 1861 St. Wendel e.V. (St. Wendeler Volksbank eG)

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SPORTNOSTALGIE

Auf dem Betonboden einer kalten und zugi-gen Messehalle wurde am 3. Februar 1952der erste Landesmeister in Hallenhandballermittelt – es war der SV St. Ingbert, der sichmit 9:8 gegen den ASV (später ATSV) Saar-brücken durchsetzte. In den Folgejahren warmangels eigener Möglichkeiten die neuePfalzhalle in Haßloch Schauplatz der Titel-kämpfe. Das konnte natürlich für den immergrößer werdenden Kreis der vom Feld in dieHalle drängenden Sportler kein Dauerzustandsein. So halfen die Saar-Handballer sich selbst.Der Verband kaufte von der Stadt St. Ingbertein Grundstück in der heutigen Gustav-Clauss-Anlage, fing am 4. Juli 1955 an zu bauen undhatte sein „Wohnzimmer“ am 1. November1957 fertiggestellt. Offiziell eröffnet wurdedas „Kleinod“, gerne auch als „Mekka“ dersaarländischen Handballer bezeichnet, amSamstag, dem 2. November 1957, vor 2000Zuschauern. Unter ihnen konnte HVS-Präsi-dent Heinrich Konter auch den saarländischenKultusminister Dr. Franz-Josef Röder (1909 –1979) begrüßen.Sportliches Haupt-Ereignis war ein Länderver-gleich zwischen den Auswahlmannschaftendes Saarlands und Bremens, der 19:19 endete.Der damalige SZ-Sportchef HansgüntherAdam, selbst Auswahltorwart des von Septem-ber 1950 bis Februar 1957 sportlich autono-men Saarlandes, bemerkt in einem Artikel,dass die von Trainer Fritz Spengler (Olympia-sieger 1936 im Feldhandhall) betreute Mann-

schaft noch einiges lernen kann. Adam: „DieGäste, erfahren auf dem engen Parkett desHallenspiels, boten zweifellos die reifere Leis-tung. Sie hatten Vorteile in der Ballbehand-lung, wirkten taktisch klüger und bewiesenauch im Durchbrechen der gegnerischenSperrkette das ausgeprägtere Können.“ Den-noch kamen die Zuschauer auf ihre Kosten,denn die Saarauswahl machte in einem mitrei-ßenden Endspurt einen 16:19-Rückstandwett. Adam schreibt dazu: „Die Halle glicheinem Hexenkessel, als Vogt, Rohe und Steindie drei Tore aufholten und das Unentschie-den erzwangen.“Die Premieren-Akteure seien hier genannt:Zingraf (Ensheim), Eissel (St. Ingbert); Thomas,Zöllner (beide TV Erbach), Quirin (Polizei-SVSaar); 1. Sturm: Rohe, Stein, Bieg (alle St. Ing-bert); 2. Sturm: Bohlander (Hassel), Vogt (Hil-bringen), Schuster (Neunkirchen). Torschützenfür das Saarland waren Vogt (4), Bieg, Stein,Rohe und Thomas (je 3), Zöllner (2) und Qui-rin. Vier Wochen später gab es dann den erstenHallenvergleich in St. Ingbert mit einemNationalteam. Zu Gast waren die Holländer,die ein Jahr zuvor in Amsterdam im letztenoffiziellen Länderspiel des IHF-Mitglieds Saar-land ein 20:20 zugelassen hatten. Das Teamvon Fritz Spengler glänzte auch diesmal,gewann vor 1250 Zuschauern mit 23:22(15:11). Werner Rohe traf allein acht Mal,der Erbacher Thomas kam ihm mit fünf Treffern

am nächsten. Der St. Ingberter LinkshänderRohe ist übrigens Rekord-Nationalspielerzusammen mit dem Saarbrücker ATSV-AkteurHerbert Quirin mit je 19 von 24 möglichenEinsätzen, die mit jeweils elf Siegen und Nie-derlagen bei zwei Unentschieden ausgegli-chen gestaltet werden konnten.Die Halle hat in den zwei Jahrzehnten ihres„Handball-Daseins“ viele interessante Spielegesehen. Hans-Joachim Müller, ehemaligerSaarauswahlspieler und Verbandspräsident,hat „nur schöne Erinnerungen“, vor allem andie Spiele mit der Saarauswahl. Müller: „DieHalle war gegen die Schweiz und gegenRumänien mit 3000 Zuschauern gefüllt, eineganz tolle Atmosphäre. Das war Anfang der60er-Jahre bis in die 70-er Jahre. Erst als mitdem Hallenprogramm von 1970 bis 1974viele neue Hallen aus dem Boden gestampftwurden, hat die St. Ingberter Halle ihre Bedeu-tung verloren.“ Auch an Bundesligaspiele Spiele mit TuS1860 Neunkirchen ist Müllers Erinnerungnoch nicht verblasst. „In der Vorrunde1965/66 haben wir in St. Ingbert gespielt, weilunsere alte Halle in Neunkirchen nicht mehrzugelassen war und die neue Halle im Wag-wiesenthal noch nicht fertig gestellt war.“ End-gültig beendet wurde das Kapitel Handball-halle St. Ingbert 1977. Besiegelt in einem Ver-trag vom 11. Oktober, geschlossen zwischenHermann Neuberger, dem Chef beim neuenHallen-Eigentümer LSVS, und Eligius Simon

Handball- und Tischtennishalle in St. Ingbert wird abgerissen

„Kleinod“ sah großen SportDie Handballhalle in der St. Ingberter Gartenstraße, 1957 erbaut, wird demnächst aus dem Stadtbild verschwinden.

Als „Kleinod“ wurde sie bei der Einweihung gefeiert und hatte doch die beachtlichen Ausmaße von 40 mal 20 Meter.

20 Jahre lang, von 1957 bis 1977, war sie Heimstatt für den Saar-Handball. Dann ging sie an den Landessportverband

für das Saarland über, der sie dem Saarländischen Tischtennis-Bund zur Verfügung stellte. Doch auch diese Ära geht

nun zu Ende. Der STTB zieht am 1. Januar 2012 offiziell an die Saarbrücker Hermann-Neuberger-Sportschule. Die Hal-

le in St. Ingbert wird abgerissen.

DAS EHEMALIGE „MEKKA“ DER SAARLÄNDISCHEN HANDBALLER UND TISCHTENNISSPIELER: Die alte Halle in St. Ingbert, in der noch der ehemaligePräsident des Handball-Verbandes Saar, Hans Joachim Müller, Handball spielte, wird demnnächst abgerissen.

Fotos: Hartung, Repro

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(Gersweiler), dem Vorsitzenden des Saarländi-schen Tischtennis-Bunds. Die Tischtennisspie-ler richteten sich ein, ließen die großen Fensterverschwinden, bauten neue Funktionsräume.Dem Gros der saarländischen Tischtennisfanswurde die Halle allerdings nicht durch die all-jährlich hier stattfindenden Landesmeister-schaften in allen Altersklassen, sondern durchBundesliga- und auch Europapokal-Auftrittedes von 1980 bis 1992 auf internationalemParkett mit großem Erfolg agierenden ATSVSaarbrücken bekannt, dessen Halle auf derBellevue in der Landeshauptstadt nicht denAnforderungen genügte. So waren nach demüberraschenden Erstliga-Aufstieg 1980 derjugoslawische Weltklassespieler Dragutin Sur-bek und Europameister John Hilton aus Eng-land die ersten Stars der Gartenstraße. Dasspäter nach dem Hauptsponsor Peugeotgenannte „Löwenteam“ von Manager GeorgRebmann wurde dank des „Tigers von Zagreb“,wie Publikumsliebling Surbek von seinenFreunden genannt wurde, und dank des einsti-gen Versicherungsvertreters aus Manchesterschnell zu einer festen Größe auf nationalemund internationalem Parkett. Später folgtenWeltmeister wie die Schweden Stellan Bengts-son, Jan-Ove Waldner und Jörgen Persson,die Chinesen Li Yuxiang, Xie Saike und ChenZhibin. der Engländer Carl Prean und deutscheSpitzenspieler wie Peter Engel, Georg Böhmund Jürgen Rebel dem Lockruf Rebmanns, derTischtennis zu einer Sportart machte, in derrichtig gut Geld verdient werden konnte. Bei-spiel: St. Ingbert war Schauplatz des Finals umden deutschen Pokal 1989, dem der SR vordem Spiel vier Stunden Sendezeit in den drittenProgrammen eingeräumt hatte, was natürlichden Erlös aus der Bandenwerbung beträchtlicherhöhte. So schrieb die Frankfurter Allgemei-ne Zeitung (FAZ) zu dieser Partie: „ Die ehr-würdige Halle in St. Ingbert wurde für dieseseine Spiel kräftig aufgemotzt, wovon Spielerund Zuschauer gleichermaßen profitierten.Durch zwei Zusatztribünen wurde die Wett-

kampfstätte zur 2800 Besucher fassendenArena, das Beleuchtungssystem wurde soumgestellt, dass nur die Spielbox in hellstemLicht erstrahlte. In nächster Nähe saßen inzehn VIP-Boxen jeweils vier von Sponsor-Fir-men geladene Gäste, die pro Platz, freieGetränke, Parkschein für den eigens gemiete-ten Fußballplatz in der Nähe der Halle und einEintrittsbillet für das anschließende Bankett500 Mark hingeblättert hatten. Gesamtein-nahmen an diesem Abend: 280.000 Mark.Reutlingen erhielt im Voraus als Anteil ausdem Verkauf von Eintrittskarten 30.000 DM.„Das war für uns ein warmer Regen“, freute sichder Reutlinger Peter Stellwag. Das Ergebniswar für ihn und seine Mitspieler Guo Yuehuaund Peter Auwärter in der Partie gegen XieSaike, Carl Prean und Peter Engel allerdingsernüchternd: Null zu fünf!St. Ingbert sah einige ETTU-Pokalspiele wiebeispielsweise 1981 gegen Zagreb, 1983gegen Cupverteidiger Vasutas Budapest (5:3im Halbfinale, alle mit Surbek), 1988 gegenSSV Reutlingen (3:5 im Viertelfinale) oder die5:0 gewonnene Achtelfinalpartie 1991, beider man den Tschechen aus Trencin das Heim-recht abgekauft hatte. Dazu sahen Fans in St.Ingbert Europapokalspiele der Landesmeisterwie 1987 gegen die Schweden aus Falken-berg (5:3 im Achtelfinale), die Polen aus Dan-zig (5:2 im Viertelfinale) und die Franzosenaus Nizza (5:3 im Halbfinale). Spannend auchdie Spiele 1990 gegen das mit Jörgen Perssonangereiste Malmö FF (5:3 im Viertelfinaledurch Xie Saike, Andras Podpinka und PeterEngel), das Halbfinalspiel gegen Partizan Bel-grad mit Zoran Primorac (5:3) und das mit 3:5verlorene Endspiel gegen UTT Levallois Parismit dem überragenden Jean-Philippe Gatienund Frankreichs Nationalheld Jacques Secre-tin. In der folgenden Saison gab es zwei Finalspie-le, beide gingen aber in St. Ingbert am 22.März und Düsseldorf am 26. März mit 2:5 ver-loren. Roßkopf und Fetzner hießen die Haupt-

Gegner auf Düsseldorfer Seite und sie warenauch der Hauptgrund, warum der ATSV(„Rebmann: „Düsseldorf ist auf Dauer nicht zuschlagen“) anschließend sein Team aus demProfisport zurückzog.Genannt seien aber hier noch die Akteure der„Saarauswahl“, die mit dem Bundesliga-Auf-stieg 1980 den Weg für die Profis nach St.Ingbert ebneten: Vom ATSV stammte Gün-ther Männel, Spitzenspieler Wolfgang Scholerkam aus Saarhölzbach, Richard Stigulinszkyvom 1. FC Saarbrücken, Klaus Müller vomTTV Nalbach, Manfred Collmar von der TTGBexbach-Oberbexbach, Günther Ammer vomTuS Bliesransbach und Ersatzmann Felix Hül-big vom TTC Oberwürzbach. Bundesligaluft inSt. Ingbert schnupperten später auch noch dieSaarländer Wolfgang Emmerich (Merchwei-ler), Rüdiger Daub (Bous) und Peter Becker(Wahlen-Niederlosheim).

s ERICH PHILIPPI

SPORTNOSTALGIE

STERNSTUNDEN DES SAARSPORTS: Dragutin Surbek, der „Tiger von Zagreb“ sorgte mit dem ATSVSaarbrücken für Glanzlichter in der saarländischen Sportgeschichte.

Info

Halle soll FrischluftschneiseweichenNoch nicht endgültig entschieden ist dieZukunft der STTB-Halle bzw. des Grund-stücks in der St. Ingberter Gartenstraße.Sowohl das 2732 Quadratmeter großeGrundstück als auch die Halle will der Lan-dessportverband für das Saarland alsEigentümer nach den Worten von LSVS-Hauptgeschäftsführer Paul Hans der StadtSt. Ingbert rückübertragen. Doch die Ver-antwortlichen der Stadt um Martin Ruck,den Leiter des Geschäftsbereichs Stadtent-wicklung und Umwelt, sowie Michael Wer-ner fürchten die Abrisskosten, die derzeitnoch nicht genau kalkuliert sind und zwi-schen 250.000 und 400.000 Eurogeschätzt werden. Die Stadt möchte, dassder Noch-Eigentümer LSVS einen Teil derAbrisskosten übernimmt. Der Landessport-verband, der sich ursprünglich gegen eineKostenbeteiligung ausgesprochen hatte,will noch einmal über das St. IngberterAnsinnen beraten. Was die Stadt machenwill, entscheidet der Stadtrat in seinernächsten Sitzung, die allerdings erst fürMärz 2012 terminiert ist. Neu bebaut wirddas Grundstück nach dem derzeitigenStand wohl nicht mehr. Im Sinne des Klima-schutzes soll die Halle einer größerenFrischluftschneise für die Innenstadt wei-chen. s EP

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SCHULSPORT

Mit forschenden Augen und einem Lächelnim Gesicht trafen die japanischen Schülerin-nen und Schüler am frühen Morgen des 29.November 2011 an der saarländischen Elite-schule des Sports ein. In einem Klassensaalwurden die ersten herzlichen Worte zwischen

dem Saarbrücker Schulleiter, Franz Josef Kie-fer, und dem stellvertretenden Schulleiter derjapanischen Rifu High School, Herrn Kaneda,unter Beobachtung von 160 Schüleraugenausgetauscht. Augen waren es, die an diesemTag auch als Symbol des Mitgefühls und der

Anteilnahme im Mittelpunkt stehen sollten.Der Künstler Mike Mathes entwarf eigens imZuge seiner Kunstaktion ‚Tausend Augen’, einProjekt für mehr Menschlichkeit und Lebens-mut in der Welt, einen großen bunten Son-nenschirm, der als Zeichen der Solidarität mit

Über 14.000 Euro konnten bei dem Benefizlauf im vergangenen Sommer von Schülerinnen und Schülern des Gymna-

siums am Rotenbühl für die Opfer der Tsunami- und Nuklearkatastrophe in Fukushima gesammelt werden. In der letz-

ten Novemberwoche machte sich nun eine Delegation mit der Abschlussklasse der Partnerschule aus dem benach-

barten Sendai auf den Weg, den Scheck offiziell in Empfang zu nehmen

Das Gymnasium am Rotenbühl empfängt SchülerInnen der Partnerschule aus dem japanischen Sendai

Unvergessliche Momentekulturellen Austauschs undsozialer Wärme

Fotos: BuB

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die Delegation bereits an der Hermann-Neu-berger-Sportschule erwartet. In der erst kürz-lich eröffneten Multifunktionshalle begegne-ten sich japanische und saarländische Jungenund Mädchen beim Futsal und Volleyball insportlich fairen und interessanten Spielen. Eintraditioneller japanischer Tanz setzte denSchlusspunkt unter das sportliche Programmund ermöglichte den saarländischen Schüle-rInnen einen Einblick in die fremdländischeKultur. Bevor sich Delegation und Vertreterdes Gymnasiums am Rotenbühl und derDeutsch-Japanischen Gesellschaft zumgemütlichen Abschluss der gemeinsam ver-brachten Zeit auf ein Mittagessen in der Men-sa trafen, stand noch die Besichtigung derLandessportschule auf dem Programm, wel-che in den letzten Jahren zu einer der schöns-ten und besten Sportschulen Deutschlandsavancierte. Der Morgen des 29. November war somitsicherlich ein interessanter und lehrreicherMorgen für alle Beteiligten und konnte durchsoziale Wärme und Teamgeist – und zwarnicht nur auf sportlicher Ebene – zwei unter-schiedliche Kulturen einander ein Stück näher

bringen. Sowohl den Schülerinnen und Schü-lern des Gymnasiums am Rotenbühl als auchjenen der Partnerschule stand die Freude überdiese Begegnung ins Gesicht geschrieben.„Noch heute sehen wir uns in den Nachrich-ten täglich mit den Folgen der Katastrophe imvergangenen März konfrontiert. Viele derSchülerinnen und Schüler haben Familie undFreunde verloren und manchen bleibt es bisheute versagt, in ihr Zuhause zurückkehren zudürfen. Ich bin so glücklich, dass unsere Kinderendlich wieder ihr Lachen gefunden haben.“Die Lehrerin der Rifu High School ringt mitWorten und man weiß nicht so recht, ob die inihr aufsteigenden Tränen jene des Schmerzesoder der Freude sind. Denn auch wenn mitHilfe der Schülerinnen und Schüler des Gym-nasiums am Rotenbühl eine solch beträchtli-che Spendensumme zur Unterstützung desWiederaufbaus der Partnerstadt eingebrachtwerden konnte, so scheint das Wichtigste, dasdie japanische Delegation auf ihrem Rückwegin die Heimat mitnehmen wird, doch das ihnenentgegengebrachte Mitgefühl und die Herz-lichkeit zu sein, mit der sie hier im Saarlandempfangen wurde. s JOANA HAHN

SCHULSPORT

der Delegation seinen Weg nach Japanantreten sollte. „Die Eindrücke und Erlebnissedes heutigen Tages werden für alle unvergess-lich bleiben, dessen bin ich mir sicher“, freutesich der Sportkoordinator der Deutsch-Japa-nischen Gesellschaft, Udo Hölzer, dergemeinsam mit seinem Saarbrücker Präsiden-ten, Manfred Krischek, mit größtem Engage-ment den Empfang der Delegation erstermöglichte. Herr Hölzer bemüht sich bereitsseit nunmehr 20 Jahren um einen kulturellenAustausch zwischen dem Saarland und derjapanischen Stadt Sendai, welcher er seitgeraumer Zeit als Ehrenbürger angehört. Beider Scheckübergabe der von den Schülerin-nen und Schülern des Gymnasiums am Roten-bühl gesammelten 14.250 Euro zeigte sichder Schulleiter der Rifu High School mitsamtseines Lehrerteams tief bewegt: „Der Aufbauunserer Stadt wird sicherlich noch mindestenszehn bis 20 Jahre in Anspruch nehmen. Wirwerden Ihre großartige Unterstützung niemalsvergessen. Ich bin sicher, dass diese Liebenoch lange in uns weiterleben wird.“ Nacheinem sich dem Empfang anschließendenRundgang durch das Sportgymnasium wurde

SCHECKÜBERGABE: Die japanischen Schülerinnen und Schüler dürfen sich über einen Hilfsscheck in Höhe von 14.250 Euro freuen.

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LEICHTATHLETIK

Der Saarländische Leichtathletik-Bund (SLB) hat mit Unterstützung derVSE-Stiftung ein Kooperationspro-jekt mit der Ligue Lorraine d’Athlè-

tisme (LLA) auf den Weg gebracht. Die erstegemeinsame Trainingsmaßnahme fand vom4. bis 6. November in Form eines Wochen-endlehrgangs in Metz statt.

Für insgesamt 14 Nachwuchsleichtathletenhieß es am 4. November um 16.30 Uhr wieso oft Treffpunkt an der Hermann-Neuber-ger-Sportschule zum Wochenendlehrgang.Anders als sonst wurde allerdings nicht in derdortigen Halle trainiert, sondern es gingzusammen mit den SLB-Trainern Janina Gold-fuß und Manuel Keil in zwei Kleinbussen nachMetz ins benachbarte Frankreich. Dort wurdeman in der Leichtathletikhalle bereits erwar-tet und von Loic Archivolti und seinem LLA-Team begrüßt.Nach einigen einleitenden Worten in

Deutsch und Französisch ging es zusammenmit 14 gleichaltrigen französischen Nach-wuchsathleten aus Lothringen auch gleichzum gemeinsamen Aufwärmprogramm.Trainiert wurde anschließend in drei gemisch-ten Trainingsgruppen, wobei Loic Archivoltidie Werfer, Janina Goldfuß die Läufer undManuel Keil den Sprint- und Hürdenbereichübernahm. Unterstützt wurden sie dabei vonweiteren LLA-Trainern. Die Herausforde-rung sowohl auf Trainer- als auch auf Athle-tenseite war dabei die jeweilige Fremdspra-che.Das erste intensivere Kennen lernen fandabends in der Jugendherberge statt, wo sichalle Athleten kurz vorstellten und über ihreLieblingsdisziplinen und Erfolge erzählten –die SLB-Teilnehmer natürlich auf Französischund die LLA-Teilnehmer auf Deutsch, was indem ein oder anderen Fall Teamwork nötigmachte.Samstags fand neben zwei weiteren gemein-

samen Trainingseinheiten auch ein kulturellesRahmenprogramm statt, bei dem die Teilneh-mer während einer Stadtführung durch dieAltstadt von Metz interessante Informationenüber die Stadt und so bedeutende Bauwerkewie die Kathedrale von Metz erhielten.Außerdem bekam die Gruppe Besuch vondem im SLB für den Leistungssport zuständi-gen Vizepräsident Lothar Altmeyer und LLA-Generalsekretär Jean Demoulin, die dasgesamte Kooperationsprojekt initiiert haben.Wer abends immer noch nicht genug vonsportlichen Aktivitäten hatte, konnte sich inder Metzer Eissporthalle auf Schlittschuhenauspowern. Sonntags morgens stand dann dieletzte gemeinsame Trainingseinheit an, bevores wieder zurück ins heimische Saarland ging.Das gemeinsame Zusammentreffen derJugendlichen hat allen riesigen Spaß gemachtund zur Förderung der deutsch-französischenFreundschaft beitragen. Dem Gegenbesuchim Frühjahr in Saarbrücken fiebern jetzt schonalle entgegen, wie man bereits sonntagsabends den regen deutsch-französischenFacebook-Diskussionen entnehmen konnte.Zunächst steht aber vom 16. bis 18. Dezem-ber die nächste gemeinsame Maßnahme an,bei der einige ältere SLB-Athleten aus demJugend- und Aktivenbereich am Kader-Win-terlehrgang der LLA in Vittel teilnehmen.

sMANUEL KEIL

Teilnehmende SLB-Athleten

Kai Seewald (LA-Team Saar), Uli Mathis,Yannick Meyer (beide LAZ Saarbrücken),Johannes Rauch, Nicola Simone (beideLC Rehlingen), Lennart Korn (LSG 98 Köl-lertal), Claudia Seyler (LSG Saarlouis),Kevin Busch (SV Schlau.com Saar 05Saarbrücken), Michelle Metzger (TV Elm),Susen Berg, Tim Leinenbach (beide TVGermania 1910 Piesbach), Oliver Best,Hendrik Scheidhauer (beide TV Hom-burg), Simon Bäumchen (TV St. Wendel).

Leichtathletiktraining aufDeutsch und Französisch

Foto: SLB

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Herreneinzel, das Mixed gingan Peng Soon Chan und LiuYing Goh aus Malaysia. DieThailänder Bodin Issara undManeepong Jongjit sind Titel-träger im Herrendoppel. ImDamendoppel war an MizukiFujii und Reika Kakiiwa ausJapan kein Vorbeikommen.

Auch die Schwedinnen Emelie Lennartssonund die in der Bundesliga für den 1. BCBischmisheim aufschlagende Emma Weng-berg hatten gegen die Weltranglisten-Drittenkeine Chance. Ein schwacher Trost für Deutschlands besteEinzelspieler Juliane Schenk und Marc Zwieb-ler: Sie schieden im Halbfinale gegen die spä-teren Sieger aus. Bis ins Herreneinzel-Achtelfi-nale stießen die beiden Bischmisheimer DieterDomke und Lukas Schmidt vor. Schmidt musstesich dort Kwong Beng Chan aus Malaysiageschlagen geben, Domke unterlag demUkrainer Dmytro Zavadsky. „Ich war einfachzu verkrampft. Gerade zu Hause will man jabesonders gut spielen“, resümierte Domke frus-triert. Trübsal bliesen auch der BCBler MichaelFuchs und Birgit Michels vom BC Beuel. Schonin der ersten Runde musste das an Position zweigesetzte Mixed die Segel streichen. Bisins Viertelfinale schafften es dieDoppel Ingo Kindervater undder BischmisheimerJohannes Schöttlersowie Michael Fuchsund Oliver Roth. DasFazit des Chef-Bun-destrainers JakobHøi: „Zufrieden mitunserem Abschneidenbin ich nicht. Zufrieden-heit hat etwas mit Glücklich-sein zu tun – und glücklich istman, wenn man Medaillenholt. Aber wir haben unserZiele erreicht, und das hieß,im Halbfinale vertreten sein.“ Am Rande des Turniers warvor allem Huaiwen Xu einebegehrte Interview-Partne-rin. Sie kehrte als National-

BADMINTON

Direkt zu Beginn einResümee: „Von den24 Veranstaltungenbisher, war diese hier

die mit Abstand am bestenbesuchte. In diesem Punkthaben wir einen richtig gutenSchritt nach vorne gemacht“,zog Veranstaltungsleiter FrankLiedke ein durchweg positives Fazit der Bitbur-ger Badminton Open 2011, die in der erstenNovemberwoche in der Saarbrücker Saarland-halle ausgetragen wurde.

Über die sportliche Qualität und das medialeInteresse konnte sich bei dem mit 120.000US-Dollar dotierten Grand-Prix Gold Turniernoch keiner beklagen. Auch die Organisationist anscheinend so perfekt, dass mache absolu-ten Weltklasse-Spieler wie das dänische Dop-pel Carsten Mogensen und Mathias Boe dieBitburger Open als eines ihrer Lieblingsturnie-re betiteln. Einzig an der StellschraubeZuschauerresonanz galt es noch zu drehen.Und das ist nun gelungen: Laut Veranstalterverteilten sich rund 8.000 Besucher über diesechs Turniertage. Besonders das Final-Wochenende erfreute sich eines noch niedagewesenen Zuspruchs – obwohl die End-spiele erstmals nach acht Jahren ohne deut-sche Beteiligung über die Bühne gingen. Dochhier gab es einige Überraschungen: Die fünfTitel verteilten sich auf fünf Nationen. Dabeihatten die Athleten aus China drei Titelchan-cen und nutzen seltsamerweise nur eine – Xue-rui Li gewann das Dameneinzel. Dänemarksicherte sich mit Hans-Kristian Vittinghus das

Bitburger Badminton Open: Fünf Titel gingen an fünf Nationen

Ein guter Schritt nach vorne trainerin der Niederlande an ihre alte Wir-kungsstätte zurück. Dabei musste sie sich derimmer wiederkehrenden Frage stellen: Kehrtsie nach den Olympischen Spielen 2012 insSaarland zurück? „Mal schauen, das weiß ichnoch nicht. Aber es besteht Interesse – vonmeiner Seite, aber auch von deutscher Seite“,sagte die Ex-Bischmisheimerin. Und diese Aus-sage bekräftigt auch Vereinschef Frank Lied-ke: „Ich das kann nur bestätigen. Wir möchten,dass Huaiwen wieder in ihren Heimatvereinzurückkommt.“ Die zweifache WM-Bronze-Medaillengewinnerin soll dann eine „multi-funktionale Stelle“ besetzen, bei der es insbe-sondere gilt, die Entwicklung der Jugendarbeitvoranzutreiben. s PASCAL BLUM

WIEDERSEHEN: Die ehemalige deutsche Natio-nalspielerin Huaiwen Xu kehrte als niederländi-sche Nationaltrainerin nach Saarbrücken zurück.

Fotos: Blum, 1. B

CB

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Der Altersklassen-Triathletin GabiCelette von den TriathlonfreundenSaarlouis ist etwas gelungen, wasbisher noch kein anderer schaffte:

Sie brachte den ersten Triathlon-WM-Titelins Saarland! Fast nebenbei wurde sie 2011auch zweifache Deutsche Meisterin undEuropameisterin.

Bereits das Ende der Saison 2010 ließ aufeine erfolgreiche Saison 2011 hoffen: GabiCelette gewann die Challenge“ in Kopenha-gen über die IRONMAN-Distanz in ihrerAlterklasse W 55. Eine Reifenpanne machtesie mit einem grandiosen Marathonlauf wettund holte damit einen elfminütigen Rückstandauf.In 2011 setzten sich die Erfolge fort: BeimAbu Dhabi International Triathlon über dieLangdistanz (3 km Schwimmen – 200 kmRadfahren – 20 km Laufen) belegte sie denersten Platz. Im Juni startete Celette bei denDeutschen Meisterschaften in Kulmbach überdie Mitteldistanz (2 km/85 km/20 km) undholte mit einer Zeit von 5:20,10 Stunden denTitel in ihrer Altersklasse. Die beiden nächs-ten Volltreffer gelangen ihr im August: BeimIRONMAN 70.3 in Wiesbaden wurde sieEuropameisterin auf der Mitteldistanz. Den„Challenge“-Titel der Deutschen Meisterin

holte sie in Roth auf der Langdistanz in10:33,35 Stunden.Das alles – womit andere schon mehr alszufrieden wären – sollte für Gabi Celetteaber nur die Vorbereitung auf die ITU-Lang-strecken-Weltmeisterschaft im amerikani-schen Henderson (Nevada) sein. In Hender-son, nahe Las Vegas, gilt es auf den berühmtberüchtigten, weil sehr anspruchsvoll Stre-cken des so genannte Silverman“-Triathlons 4km Schwimmen, 120 km Rad fahren und 30km Laufen zu bewältigen. Der Kurs istbekannt als der anspruchsvollste Nordameri-kas: Es sind mehr als 2.200 Höhenmeter aufdem Rad und über 600 Höhenmeter für denLauf zu überwinden. Obwohl viele Triathlon-Profis schon die Saisonpause eingeläutethaben, traf sich ein hochkarätiges Starterfeld.Insgesamt nahmen rund 950 Triathleten/-innen aus 28 Nationen teil. Das deutscheTeam war mit sechs Startern vertreten.Das Langstreckenrennen begann unerwartet:Aufgrund der niedrigen Wassertemperaturendes Lake Las Vegas und beeinträchtigterWasserqualität durch heftige Regenfälle wur-de die Schwimmdisziplin kurz vor dem Startgestrichen und die Athleten im fünf SekundenTakt auf die windanfällige Radstrecke durchdie Mojave Wüste geschickt. Bis zum Mittagstieg die Lufttemperatur zwar etwas an, aberes blieb trotzdem merklich kühl. Auf der Lauf-strecke machten die kühle Umgebungstem-

peratur manchen Athleten ebenso zu schaf-fen wie die Anstiege. Mit 6:43,25 Stundenkam Gabi Celette als erste ihrer Altersklasseins Ziel – mit fast zwanzig Minuten Abstandzur zweitplatzierten Marijke Zeekant aus denNiederlanden. Von diesem Triathlon brachteGabi Celette mit dem WM-Titel weiterenGlanz ins Saarland. sMICHAEL JUNG

TRIATHLON

Gabi Celette holt in den USA WM-Titel in ihrer Altersklasse

Triathlon-WM-Titel!

SIEG: Teile des Deutschen Teams feiern in Henderson mit Gabi Celette (rechts) den WM-Titel.

Fotos: Verein/Jung

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Der Saarbrücker Triathlet TobiasGärtner ist im Oktober auf Hawaiibeim berühmten Ironman 57. von1800 Teilnehmern geworden. Der

35-Jährige schaffte dabei die beste Zeit, dieein Saarländer je auf Hawaii lief.

Bei seinem ersten Ironman auf Hawaii ließ derSaarbrücker Tobias Gärtner nichts anbren-nen. Der 35-Jährige reiste schon AnfangOktober zehn Tage vor dem Wettkampf aufdie Pazifikinsel, um sich zu akklimatisieren.Das Training unter den klimatischen Extrem-bedingungen für diese Triathlon-Weltmeis-terschaft sollte sich lohnen. Mit 9:06,44Stunden lief der Mann von der DJK-SG St.Ingbert die schnellste Zeit bisher eines Saar-länders auf Hawaii. Er unterbot damit die bis-her bestehende Bestmarke des LebachersMustafa Okyay um mehr als zwei Minuten.Platz 57 von 1800 Extremsportlern ist eineBilanz, auf die er sehr stolz sein kann. In seinerAltersklasse wurde der Saarländer sogar Sieb-ter.„Alles gut gelaufen“, meldete sich Gärtnerdirekt nach dem Rennen, vor dem er so vielRespekt gehabt hatte. Bei sehr hoher Luft-feuchtigkeit verbrauchten die Sportler bis zu7000 Kilometer für eine der größten Quäle-reien im Weltsport. Tage vor dem Rennenschaufeln sie sich Berge von Nudeln hinein,um die Kohlenhydratspeicher zum großenTag hin auch randvoll zu füllen. Eine unglaub-liche Quälerei, die sich die „Eisenmänner“freiwillig antun. „Klar gibt es Momente, indenen man sich die Sinnfrage stellt“, gibtGärtner zu, ergänzt dann aber auch: „Danngibt es auch Momente, in denen es richtigrollt. Und danach ist man unheimlich stolz.“Gärtner war eigentlich eher durch Zufall zumTriathlon gekommen. Ein Freund machte denpassionierten Radfahrer vor zehn Jahren aufden Homburger Uni-Triathlon aufmerksam.Dort wurde er Vierter und hatte gewisserma-ßen Feuer gefangen. Seit 2004 nimmt er dielange Triathlon-Distanz in Angriff, seit 2007auch richtig ambitioniert. Gärtners Bestzeitdatiert vom Triathlon in Roth bei Nürnberg,wo er 8:30 Stunden brauchte. Der Informati-ker wohnt in Saarbrücken und arbeitet inDudweiler. Oft geht’s daher mit dem Fahrraddorthin, und vor dem Arbeiten in der Firma

unter die Dusche.Gärtner trainiert rund 15 Stunden proWoche, vor dem Ironman war es auch einmalein bisschen mehr. Während das Fahrradfah-ren seine Lieblingsdisziplin ist, mag derBlondschopf das Schwimmen nichtso sehr. Gerade beim Start, vonden Athleten aufgrund der Engeauch „die Prügelei“ genannt,kann es schnell mal blaue Fle-cken hageln. In Hawaiiumging Gärtner das allesgeschickt. Beim Massen-start frühmorgens im Pazi-fik vor der Stadt Kona liefes sehr gut: „Ich hatteeinen guten Start. Unddie Prügelei war fürmich nicht so schlimm,weil ich mich relativ weitaußen positioniert hatte.Auch die Zeit ist für einSchwimmen im Meer ohne Neo-prenanzug sehr gut.“ Nach 3,6Kilometern und 1:02,19 Stunden stiegder Saarländer aus dem Pazifik. Für die fol-genden 180 Kilometer Radfahren benötigteer 4:51,30 Stunden. Der gefürchtete Windwar dabei laut erfahrenen Ironmännern ehermild. „Ich fand ihn ziemlich stark, aber das istwohl relativ“, erzählte Gärtner. Hawaii zeigtesich dabei mit seinen Lavafeldern wie im Vor-feld befürchtet als echter Glutofen. „Es warschon sehr heiß. Im berüchtigten NaturalEnergy Lab waren es bestimmt um die 40Grad. Es war insgesamt schon sehr, sehr hart“,meinte Gärtner. Für den abschließendenMarathon brauchte der Saarbrücker 3:04,36Stunden, ehe er voller Adrenalin und Endor-phin über die Ziellinie lief.So stand am Ende Platz 57 unter mehr als1800 Teilnehmern in der Statistik. Für den35-Jährigen war es ein relativ ausgeglichenesRennen mit drei guten Zeiten. Und ein Zielhat er noch offen: „Insgeheim hatte ich mireine Zeit von knapp unter neun Stundenerhofft. Aber auf der anderen Seite müssenfast alle, die hier zum ersten Mal starten,ziemlich Lehrgeld bezahlen und brechen sehrstark ein. Die Erfahrung mit speziell diesemRennen spielt da schon eine große Rolle.“

s STEFAN REGEL

TRIATHLON

Hart, härter, Gärtner

Foto: Ruppenthal

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Comic-Held Dagobert Duckschwimmt gerne mal in seinen Gold-talern. Triathletin Hanna Philippinschläft jede Nacht zwischen Gold

und Bronze. Als Medaillen hängen sie an derWand in ihrem Zimmer im Internat der Her-mann-Neuberger-Sportschule. Für die 19-Jährige symbolisieren sie die erfolgreichsteSaison in ihrer noch jungen Karriere: Philippinwurde 2011 bei den Juniorinnen deutscheMeisterin, Europameisterin und Dritte bei denWeltmeisterschaften. „Klar bekommen die

Medaillen einen Ehrenplatz“, sagt sie. „Siesind eine tolle Erinnerung, aber auch einAnsporn für die kommenden Jahre.“Die Erfolge sind für Hanna Philippin umsoschöner, weil sie überraschend kamen. In denvergangenen Jahren hatte sie zwar fleißigMedaillen bei deutschen Meisterschaftengesammelt. Doch die Europameisterschaftenim spanischen Pontevedra im Juni waren ihrerster großer internationaler Wettbewerb.„Ich konnte mich selbst noch nicht richtig ein-schätzen und kannte die Gegnerinnen nicht.

Deshalb habe ich alles einfach mal auf michzukommen lassen“, erzählt Philippin. In ihrerunbelasteten und lockeren Einstellung siehtdie junge Triathletin einen Grund für ihrenSieg. Doch sie sagt auch: „Ich war topfit undhatte schon auf eine gute Platzierung gehofft.Dass es gleich Gold wird, damit hatte ich abernicht gerechnet“, fügt die lachend hinzu.Nach großem Rückstand beim Schwimmenrollte sie das Feld von hinten auf, kämpfte sichauf dem Rad an die Spitze heran und liefschließlich allen Konkurrentinnen davon.

TRIATHLON

Triathletin Hanna Philippin feiert internationale Erfolge

Süßer Schlummer zwischenGold und Bronze

Fotos: Plan A GmbH

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TRIATHLON

Die Adventszeit verbringt JanFrodeno mit der Nationalmann-schaft in der Höhe Südafrikas, umbereits für das Olympiajahr 2012zu trainieren. Die Feiertagegenießt er dann mit seiner Familiein Kapstadt – der alten Heimat.Für Saarsport hat der Triathlon-Olympiasieger einige vorweih-nachtliche Fragen beantwortet.

Zimtsterne oder Vanillekipferl?Zimtsterne!

Adventskalender – nur was fürdie Kleinen oder auch für „gro-ße Kinder“?Pflicht für Jung und Alt.

Weihnachtsmarkt – furchtbares Gedränge oder schö-ne Tradition?Ein Muss, wenn ich im Lande bin.

Glühwein oder Punsch?Glühwein.

„Last Christmas“ – Folter für die Ohren oder immerwieder schön?Spätestens nach dem 10. Mal (sprich ersten Tag) Folter!

Kaufst Du die Weihnachtsgeschenke auf den letztenDrücker?Rekord: 24.12., 18:15 Uhr.

Hast Du als Kind die Geschenke schon vorher gesucht?Immer.

Weihnachtsbraten oder Würstl mit Kartoffelsalat?Gulasch mit Bandnudeln!

Der Weihnachtsbaum – traditionell rot geschmücktoder auch mal ausgefallen?Auch mal Palme, aber lieber traditionell.

Was steht in diesem Jahr auf Deinem Wunschzettel?Ich lasse mich gerne überraschen.

Frodos

Weihnachts-Wunsch-Zettel

Ähnlich sah dasErfolgsrezept bei derWM in Peking aus,wo sie sich nur zweianderen Athletinnengeschlagen gebenmusste. „BeimSchwimmen habe ichnoch Schwächen, dasLaufen und meinDurchhaltevermögensind aber meine Stär-ken“, sagt die 19-Jährige.Seit zweieinhalb Jah-ren lebt und trainiertdie gebürtige Schwä-bin, die für den VFLSindelfingen startet,im Saarland. Damalswurde sie in das Stri-

ve-Nachwuchsteam von Olympiasieger Jan Frodeno aufgenommen,der junge, hoffnungsvolle Triathleten auf dem Weg zum Profi-Sportlerunterstützen möchte. Für Hanna Philippin ist Frodeno damit ein Vor-bild aus nächster Nähe. „Es bedeutet mir viel, ihn immer wieder live zuerleben, ihn kennenzulernen“, sagt sie. Vor allem bewundert sie Fro-denos Ehrgeiz und seinen Kampfgeist. Der Olympiasieger seinerseitsschätzt an der jungen Athletin ihre „lockere und freundliche Art“, dieer als Grundrezept für ihren Erfolg betrachtet. „Selbst bei Meister-schaften hat sie immer einen Spruch auf Lager und nimmt alles nicht zuernst. Wenn sie das beibehalten kann, kommt sie sicher noch weit“,sagt der 30-Jährige. Er sieht auch eine Parallele zwischen sich selbstund Philippin: „Ich denke, wir sind beides ‚Lebemenschen‘, die gern malfeiern, das Leben genießen und das in den Sport mit einfließen lassenwollen.“ Philippin formuliert dies ähnlich. „Man muss den richtigenMittelweg finden zwischen Training und Freizeit. Es bringt nichts, sichvon der Welt abzuschotten“, sagt sie.Im kommenden Jahr steht Hanna Philippin eine schwierige Saisonbevor. Die Deutsche Triathlon-Union hat sie nach ihren Erfolgen fürden B-Kader der U23 nominiert. Der Wechsel von den Junioren zurU23 ist oft der Knackpunkt in der Karriere eines Triathleten, da sichdie Distanzen im Schwimmen, Radfahren und Laufen verdoppeln. „DieTrainingsumfänge steigen dadurch deutlich. Da kann schon mal einJahr vergehen, bis sich die Trainingsreize setzen und der Erfolg sichwieder einstellt“, sagt Frodeno. Er gibt seinem Schützling den Rat, „dieNerven zu bewahren und vor allem niemals den Spaß aus den Augenzu verlieren.“ Erschwerend kommt für Philippin hinzu, dass sie im Aprilam Rotenbühl-Gymnasium ihr Abitur macht. Darauf möchte sich die19-Jährige, die mit einem Studium der Sportwissenschaften oderSportjournalismus liebäugelt, zuerst konzentrieren – dann wieder aufden Sport. „2012 wird ein richtiger Neubeginn und sicher ein Jahr ausder Rubrik Erfahrungen sammeln“, sagt sie. „Aber ich gehöre dann jaimmer noch zu den Jüngeren in der U23 und kann noch richtig angrei-fen.“ Und vielleicht neuen Erfolgen hinterherjagen – an den Wändenist schließlich noch Platz für ein paar Medaillen, die für einen süßenSchlummer sorgen. s STEFANIE MARSCH Fo

tos: Plan A GmbH

, BuB

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Das Beste an gutem Nachwuchs. Mankann ihn noch besser machen.“ Soder ehemalige Bundeshandballtrai-ner und Weltmeister Heiner Brand.

Über guten Nachwuchs bei den Handballe-rinnen verfügt auch die Handball-Sparte desTurnerbunds St. Johann (TBS) in Saarbrücken.

Jetzt geht es darum, ihn noch besser zumachen. Und dafür verfolgt die größte Abtei-lung des TBS um Headcoach Dieter Wackerein ganz neues Konzept. Ein Modell, das imSaarland seinesgleichen sucht und mittlerwei-le für Furore sorgt. Denn die junge Damen-mannschaft hat die saarländische Handball-szene in den letzten Jahren kräftig aufge-mischt, sportlich wohlbemerkt. Zwei Mal inFolge gelang den Damen der Durchmarschmit sage und schreibe 38:0 Punkten. Zurzeitspielen sie in der Saarlandliga. Doch dort

hängen die Trauben etwas höher und dieMannschaft muss sich strecken, um ganz obendran zu bleiben und die Früchte des Erfolgs zuernten. Doch der mit dem Handball seit Jahr-zehnten verbundene Dieter Wacker zeigtsich optimistisch: „Wir haben die jüngste undschnellste Mannschaft der Liga. Da ist nochjede Menge Potential nach oben.“Worin liegt das Erfolgsgeheimnis? Vor runddrei Jahren haben sich die Verantwortlichendes Handballs im TBS samt Trainerstabzusammengesetzt und ein Experimentgewagt. Wohlwissend, dass man neue Wegegehen muss, will man den Damenhandball inSaarbrücken aus dem Dornröschenschlafholen. Denn viele junge Handballerinnenwarten nur darauf, sich weiterzuentwickelnund ein schlagkräftiges Team zu bilden. „Manmuss sie nur wachkitzeln und motivieren“, soWacker.

Eine große EinheitLangfristiger Erfolg erfordert unkonventionel-le Methoden. Zwar gibt es in der Außenwir-kung nach wie vor Mannschaften in der C-, B-und A-Jugend sowie eine zweite und ersteDamenmannschaft mit jeweils einem verant-wortlichen Trainer. Das verlangen schon die

Statuten des Deutschen Handballbunds imWettkampfbetrieb. Aber nach innen wirkt diegesamte Handballabteilung wie eine großeEinheit. Da wird zum Teil zusammen trainiert;da übernehmen die Trainer ganz nach ihrenspezifischen Stärken die Trainingseinheitenbeispielsweise für alle Jugendlichen; da gibtes teambildende Maßnahmen außerhalb desHandballsports wie gemeinsame Fahrten undFestivitäten. Schluss damit, als einer alleinedas Sagen hatte und mit der Trillerpfeife imMund am Spielfeldrand den Ton angab.60:40 heißt die Devise und bedeutet, dassz.B. bei einem Handballspiel der A-Jugend60 Prozent A-Jugend-Spielerinnen sind und40 Prozent aus der B-Jugend nachrücken.Das Konzept zieht sich durch den gesamtenLeistungsbereich wie ein roter Faden. DerVorteil: Die jungen Nachrücker sitzen den„Alten“ im Nacken, sind motiviert und könnenjede Menge lernen. Natürlich erfordert dasan den Wochenenden für viele oft doppelteSpielpraxis. „Aber die jungen Mädchen undDamen spielen mit“, erklärt der Headcoach.Das liegt vor allem auch an den Eltern, die dasKonzept mittragen. Sie sehen, dass ihre Kin-der Spaß am Spiel im Team haben und in denTrainingseinheiten Grundlagen geübt wer-

HANDBALL

Ein starkes Frauen-Handball-Team beim TBS Saarbrücken

Modell setzt neue Maßstäbe

Info

Turnerbund St. Johann von 1847 e.V.SaarbrückenDer Turnerbund (TBS) ist ein saarländi-scher Traditionsverein und bietet alsMehrspartenverein 18 unterschiedlicheSportarten vorrangig im Großraum Saar-brücken an. Neben dem aktiven Wett-kampfsport Handball, Leichtathletik, Vol-leyball, Basketball, Trampolin, Judo undFußball nimmt der Breitensport für jungund alt großen Raum ein. Angefangen beiKindern ab 3 Jahren mit Eltern-Kind-Tur-nen und Eltern-Kind-Schwimmen über einumfangreiches Angebot für Schüler bis hinzum Sportangebot für Erwachsene wieGymnastik, Aerobic, Präventivsport,Herzsport, Yoga, Fitness, Walking, Kraft-training, Schwimmen oder Tischtennis. FürSeniorinnen und Senioren bietet der TBSspezielle Gymnastik, Prellball, Senioren-tanz und den Seniorenkreis. Zudem findenregelmäßig Wanderungen und Feste statt.Mehr Infos unter www.tbs-saarbruecken.de

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den, die Koordination, Athletik und Fitnessfördern – Grundlagen, die für andere Sport-arten genauso wichtig sind. Zudem verfügtder TBS über motivierte Trainer, die mit demHeadcoach an einem Strang ziehen. Bishermachen alle mit und das lässt in der Szene auf-horchen: Spielerinnen aus dem ganzen Saar-land sind inzwischen in den Handballreihen

des TBS zu finden. Auch wenn die eine oderandere Dame abspringt, so ist kein Aderlassbei der Mannschaft zu befürchten. Denn derStar ist die Mannschaft und durch das rotie-rende Nachrücken werden entstehendeLücken effektiv geschlossen. „Mit der Breitean die Spitze“ – so lautet das Handball-Mot-to des TBS. Auch der Bundesjugendtrainer

Schwarzer hat schon vorbeigeschaut und warbeeindruckt von dem ehrgeizigen Konzept.Dieter Wacker ist überzeugt: „Die ganz gro-ßen Dinge bewegt man am besten im einemstarken Team.“ Die anderen saarländischenHandballvereine schauen ebenfalls auf dasExperiment in Saarbrücken. Ob es weiterrundläuft, wird die Zukunft zeigen. Der ganzgroße Wurf wäre es jedenfalls für den TBSerneut aufzusteigen. Hart trainieren, ohneden Spaß zu verlieren und weiter an einemStrang ziehen. Dann, so alle Beteiligten,kommt der Erfolg von alleine.

s ARMIN NEIDHARDT

HANDBALL

HEADCOACH: Dieter Wacker (rechts) gibt beim TBS die Richtung vor.

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Zum 25. Mal steigt vom 27. bis 29.Dezember 2011 in der MerzigerThielsparkhalle das traditionelle, mitA-Jugend-Nationalmannschaften

international besetzte Handballturnier. Unterdem Namen hela-Cup machte sich das euro-päische Top-Turnier einen Namen, nach demWechsel des Hauptsponsors steigt 2011 nunder 4. Victor’s Cup. Mit dabei ist auch wiederdas Top-Team des Handball-Verband Saar,in dem in diesem Jahr die Spieler des A-Jugend-Bundesligisten HSG Völklingen denStamm der Mannschaft stellen.

„Wir freuen uns, gemeinsam mit dem Hand-ball-Verband Saar wieder einige der stärks-ten Jugend-Nationalmannschaften der Weltin Merzig begrüßen zu dürfen und 2011 die-ses besondere Jubiläum zu feiern“, sagt JensPeter Schlingmann, 1. Vorsitzender des Ver-anstalters HSV Merzig-Hilbringen. Mit dabeiist natürlich wieder die deutsche Jugend-Nationalmannschaft, die nun als Nachfolgervon Christian Schwarzer von Klaus-DieterPetersen und Christof Armbruster trainiertwird. Zuletzt war unter der Regie von Arm-bruster und Petersen auch Yves Kunkel von

der HSG Völklingen im Nationaltrikot aufge-laufen. „Nachdem Yves im Oktober beimTraditionsturnier in Eaubonne im DHB-Teammitspielen durfte, wird er beim Victor’s Cupaber wohl in Absprache mit mir als Stütze derHVS-Auswahl antreten. Mit unserem Top-Team konnte er in Merzig bereits letztes Jahrerste internationale Handball-Luft schnup-pern und würde so sicher mehr Zeit und Gele-genheit bekommen, sich gegen internationa-le Konkurrenz zu zeigen und zu beweisen“,erklärt Landestrainer Dirk Mathis, der dasHVS-Top-Team gemeinsam mit Oskar Dawoseit November auf das Turnier vorbereitet.Gegen hochklassige, wenn auch nationaleKonkurrenz treten Yves Kunkel und seineKollegen wie die weiteren Leistungsträgerder A-Jugend der HSG Völklingen seitHerbst in der neu geschaffenen Jugend-Bun-desliga an. In der Gruppe West messen sichKunkel, Cornelius Berstecher, Davide Servel-

lo, Peter Walz und Peter Resch nun mit demNachwuchs der Handball-Hochburgen Gum-mersbach und Großwallstadt – und warendabei zuletzt leider arg vom Verletzungspechverfolgt. Sowohl Kunkel als auch Servello undBerstecher zogen sich schwere Verletzungenzu, ein Zeichen wie hart in der neuen nationa-len Liga gekämpft wird. Und das teils ähnlichwie beim Victor’s Cup vor beeindruckenderKulisse: 600 Fans verfolgten das Gastspieldes Nachwuchses des VfL Gummersbach inder Völklinger Hermann-Neuberger-Halle –und dank der 14 Treffer von Yves Kunkeltrotzte die HSG dem haushohen Favoriten ein38:38-Unentschieden ab.Den favorisierten Gegnern ein Bein stellen,das würde Kunkel mit seinen Nebenspielernim Trikot der Saar-Auswahl auch gerne beiminternationalen Jugend-Turnier in Merzigkurz vor dem Jahreswechsel. In Gruppe zweiwird es die Saar-Auswahl mit Publikumslieb-ling Island sowie den Polen und Schweizern zutun bekommen. Deutschland muss in der Vor-runde gegen Weißrussland, die Slowakei unddie Niederlande antreten. Doch dazu müssendie angeschlagenen Leistungsträger derVölklinger Bundesliga-Truppe, die auch imTop-Team zu den Stützen einer gut einge-spielten Mannschaft gehören, erst wiedereinmal gesund werden. Und auch 2011haben die Trainer Dirk Mathis und OskarDawo nicht wirklich viele Trainingseinheiten,um ihr Top-Team auf das Turnier in Merzigvorzubereiten. Doch so oder so, die Thiels-parkhalle wird sicher an den Tagen nach demWeihnachtsfest aus allen Nähten platzen.„Die drei Tage Spitzenhandball auf höchsteminternationalen Niveau sind fest im Sportjahretabliert. Das erfüllt uns beim Blick zurück mitStolz und angesichts der immer wiederherausragenden Zuschauerresonanz blickenwir auch optimistisch nach vorne“, so JensPeter Schlingmann. Der HSV-Vorsitzendewird mit seinem Orga-Team unter Leitungvon Artur Endres wieder alles dafür tun, dassim Merziger Thielspark zwischen den Feierta-gen wieder alles für drei Handball-Festtagegerichtet ist. s SEBASTIAN BRÜCKNER

HANDBALL

4. InternationalerVictor’s Cup

Spielplan

GRUPPE I: Deutschland, Weißrussland,Slowakei, NiederlandeGRUPPE II: Island, Schweiz, Handball-Verband Saar, Polen1. Turniertag, Dienstag, 27.12.2011Gruppenspiele ab 16:00 Uhr2. Turniertag, Mittwoch, 28.12.2011Gruppenspiele ab 10:30 Uhr3. Turniertag, Donnerstag, 29.12.2011Platzierungsspiele ab 9:30 UhrFinale 20:00 Uhr

Starker HVS-Jahrgang beimVictor’s Cup-Jubiläum in Merzig

PLATTFORM: Für den Völklinger Yves Kunkel undseine Saarauswahl-Kollegen ist der Victor’s-Cupwieder eine Chance sich mit den Besten zu mes-sen.

Foto: Klos

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Oft haben Mannschaften an knappenund/oder unglücklichen Niederla-gen lange zu knabbern. Selbst wennes vorher ausnahmslos gut lief, führt

diese Enttäuschung oft zu einem Wende-punkt, ab dem es einfach nicht mehr so läuft.Die Tischtennisspieler des 1. FC Saarbrückenwaren einer solchen Situation ausgesetzt.Doch wie sie danach reagiert haben, zeigteechte Größe.

Aber der Reihe nach: Nach drei Spieltagen inder Champions League hatte der FCS über-raschend bereits zwei Siege auf dem Konto.Mit einem weiteren Erfolg zu Hause gegenden Rekordgewinner Villette Charleroi ausBelgien hätten sie das Viertelfinale bereits sogut wie buchen können. Das Hinspiel hattendie Saarbrücker fast sensationell mit 3:1gewonnen. Und auch diesmal schien es fasteine Wiederholung zu geben: Bastian Stegerbesiegte zum Auftakt die belgische Tischten-nis-Legende Jean-Michel Saive. Im Anschlussunterlag Bojan Tokic – ebenfalls wie im Hin-spiel – dem Chinesen Wang Jian Jun, einemSpieler, der laut Erwin Berg, dem sportlichenLeiter des FCS, „normalerweise unter den

besten zehn der Welt stehen würde“. Wenn erdenn von seinem Verband internationalgemeldet würde. Beim Stand von 1:1 musstealso wieder Joao Monteiro ran – und wie einpaar Wochen zuvor setzte er sich gegen KouLei, einen Chinesen mit ukrainischem Pass,souverän durch. In Belgien hatte nun BastianSteger mit einer Weltklasse-Leistung Wanggeschlagen. Dieses Mal war der deutscheEinzelmeister wieder nahe dran – musste sicham Ende aber in fünf Sätzen geschlagengeben. So kam es also zum Schlusseinzel vonTokic gegen Saive – und die Belgier hattenLunte gerochen. Saive zeigte, dass er trotzseiner 42 Jahre noch zu Recht unter den Top60 der Weltrangliste steht. Er kämpfte umjeden Ball und stand am Ende nach einem12:10 im fünften Satz als Sieger da und sorg-te für den Sieg seiner Mannschaft. „Schade,das war eine Chance. Basti war wieder nahedran, führte 1:0 und 10:7 im zweiten Satzgegen Wang. Wenn er da 2:0 in Führunggeht, läuft das parallel zum Hinspiel. So hatman aber wieder gesehen, was ein oder zweiBälle ausmachen können“, fasste Erwin Bergzusammen. Und erst schien es, als hätte diese knappeNiederlage der Mannschaft einen Knacksverpasst. Zwei Tage später im Bundesliga-Spiel beim weit schwächer eingestuften TTCFrickenhausen lag der FCS nämlich schnellmit 0:2 zurück. Tokic und Steger verloren ihreAuftakteinzel gegen Jacub Kosowski undKenta Matsudaira deutlich. „Das Spiel vonBastian war das bisher schlechteste im Saar-brücker Trikot“, konstatierte auch Berg. Dochdann zeigte der FCS, warum er wirklich eineMannschaft ist und zu Recht im Anschluss andie Partie mit dem Titel „Mannschaft des Jah-res im Saarland“ ausgezeichnet wurde: Er bisssich hinein in die Partie. Zunächst gab Mon-teiro mit einem 3:0 gegen Torben Wosik dasZeichen zur Aufholjagd. Steger agierte imSpitzeneinzel gegen Matsudaira gleich dreiKlassen besser als zuvor, so dass es zum

Schlusseinzel von Tokic gegen Kosowski kam.Es lief gut für den Saarbrücker (11:5), bis sei-ne Mannschaft, die ihn zuvor vom Rand ausunterstützt hatte, ausgerechnet zu diesemZeitpunkt für eine Liveschaltung des saarlän-dischen Rundfunks vor die Kamera gerufenwurde. Tokic verlor den Faden. Als die Spie-ler zurückkamen, stand es 1:2 nach Sätzenund 2:6 im vierten Durchgang. Und wie aufKommando kam Tokic wieder zurück undsetzte sich noch in fünf Sätzen durch. „Die Welt wäre nicht untergegangen, wennwir diese Partie verloren hätten“, sagte Bergspäter. „Aber die Jungs wollten einfach nichtverlieren. Sie haben gezeigt, dass sie eineunglaubliche Moral haben. Ich denke, genaudeshalb haben sie diesen Preis auch verdient.“Denn auch nach der Niederlage gegenCharleroi sieht es sportlich mehr als gut aus:da Charleroi auch später gegen Zagrebgewann, konnte der FCS nur noch bei zwei0:3-Niederlagen von einem der ersten dreiGruppenplätze verdrängt werden. Und beizwei Siegen zum Abschluss war sogar nochRang eins möglich. In der Bundesliga warzudem das Kunststück, die Vorrunde ohneVerlustpunkt zu überstehen, möglich. „Wirsind komplett im Soll, wenn nicht sogar darü-ber“, zieht Berg deshalb ein positives Zwi-schenfazit. „Wir wollten im Europapokal min-destens Rang drei in der Gruppe und in derBundesliga in die Play-offs. Ich denke, daswerden wir schaffen. Was danach kommt, istfür uns ein Bonus.“ s SASCHA SPRENGER

TISCHTENNIS

1. FC Saarbrücken TT

Erwin Berg: „Die Jungshaben eine tolle Moral!“

Fotos: Ruppenthal

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Sie gehorcht einfach. Wenn saarländische Spitzenspieler eine Boule-Kugel in der Hand halten, gehorcht sie dem Sportler offenbar besserals vielen anderen in Deutschland. „Das kleine Saarland ist führend inDeutschland“, sagt Werner Eberhardt, Jugendwart des SaarländischenBoule-Verbandes. Im Saarland greifen 1500 Menschen zur Kugel,darunter 22 Spieler unter 18. Klingt nicht viel, die sind aber sehr stark.Das Hoch hat seine Gründe. „Die Jugendarbeit steht auf guten Füßen.Wir werden von überall unterstützt. Es gibt ein Schulprojekt in Über-herrn oder eine Kinderferienaktion, die viel Spaß gemacht hat. DieHalle in Saarwellingen ist immer offen“, erzählt Eberhardt und ergänzt:„Die Eltern stehen dahinter und bringen die Kinder ins Training.“Neben der vereinseigenen Halle des BC Saarwellingen gibt es inGersweiler noch eine zweite Boulehalle im Saarland.Der Faktor Familie spielt wie eben erwähnt ohnehin eine große Rolle.Meist spielen oder spielten die Väter und Opas und steckten die Kin-

BOULE

Die Meisterder Kugeln

Hermann-Neuberger-Preis 2011Der Landessportverband für das Saarland und die ARAG-Sport-versicherung haben den Hermann-Neuberger-Preis ins Lebengerufen, mit dem jährlich Vereine ausgezeichnet werden sollen, diesich besonders um Talent sichtung, Talentförderung und Leistungs-sport-Entwicklung im Saarland verdient gemacht haben.

Die Vereine, die Mitglied im Landes sportverband sein müssen,erhalten im Rahmen einer Feierstunde eine Urkunde und denScheck in entsprechender Höhe ausgehändigt. Gewertet werdenalle leistungssportlichen Aktivitäten. Insgesamt stehen 22.500 €Preisgeld zur Verfügung.

Die Unterlagen sind bis zum 06. Januar 2012 beim Landessport-verband für das Saarland, Hermann-Neuber ger-Sportschule 1,66123 Saarbrücken, einzu reichen.

Eine Jury, die sich aus Mitgliedern des LSVS-Präsidiums, des Lan-desausschusses für Leis tungssport, der Himmelse her Sportversiche-rungen Weltweit/ ARAG-Sportversiche rung und einem Mitglieddes saarländischen Sport jour nalisten-Verbandes zusammensetzt,sichtet und bewertet die eingereichten Vorschläge. Der Rechtswegist ausge schlossen! Einzelsportler können nicht ausgezeichnet wer-den! Die Preise werden unabhängig von der allge meinen LSVS-Leistungssportförderung vergeben!

Die Bewerbungsunterlagen, die bis zum 06.01.2012 beimLandes sportverband eingereicht werden müssen, umfassen:• die komplett ausgefüllten Antragsformulare

Anlagen• 5 bis 10 Seiten ergänzende individuelle Vorstellung des Ver-

eins / Abteilung• Vorstellung (Bilder) der einzelnen Mannschaften/Trainings-

gruppen mit Trainer und Trainingszeiten• Zeitungsberichte, Bildmaterial (i.w.S. Öffentlichkeitsarbeit),

Veröffentlichungen in Fachzeitschriften oder sonstige Presse-berichte, Vereinszeitungen, Videos

Die Bewerbungsunterlagen sollten in sich schlüssig sein, damit sichdie Jury auf einen Blick ein Bild von Ihrem Ver ein und Ihren Aktivi-täten machen kann. (Keine lose Blatt sammlung, aber auch keinemehrbändigen Bücher).

Bei Fragen zu Ihrer Bewerbung wenden Sie sich an Karin Becker,Telefon 0681-3879133 und Michael Weber, Telefon 0681-3879305.

Der saarländische Boulenachwuchs gehört zur absoluten

deutschen Spitze. Mit Vize-Jugendweltmeister Manuel

Strokosch sowie den deutschen Jugendmeistern Maurice

Racz, Maxime Heblich und Daniel Burkhardsmaier feier-

ten vier Spieler vor Kurzem große Erfolge.

ERFOLGREICH: Maxime Heblich, Daniel Burkhardsmaier und Maurice Raczgewannen als Team Saarland die deutsche Jugendmeisterschaft.

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BOULE

der gewissermaßen an. So war es auch beimelfjährigen Maurice Racz vom FV Diefflen.Zusammen mit Maxime Heblich (11) vom PCHanweiler und Daniel Burkardsmeier (10)von Messidor Saarbrücken gewann er im Sep-tember als Team Saarland die deutscheJugendmeisterschaft in Straubing. „Im Boulekann jeder jeden schlagen“, weiß Racz, dermit vier zu boulen angefangen hat. Wie seineMitspieler spielt er auch gleichzeitig Fußball,dort steht Maurice im Tor. In der Boule-Regionalliga tritt er gegen teilweise fünf Malältere Spieler an. „Die Akzeptanz ist sehr gut“,freut sich sein Vater, „die erfahrenen Spielergeben viele Tipps, da kann er wirklich viel ler-nen.“ Das Klischee vom Alte-Männer-Sport,es ist falsch.Maxime Heblich wohnt in Saargemünd, erhat einen deutschen Vater und eine französi-sche Mutter. Auch er spielt zusätzlich im Ver-ein Fußball. Die Abwechslung aus Auspo-wern und Konzentrieren scheint stark zu faszi-nieren. „Ich spiele auch, seit ich vier bin“,erzählt der Elfjährige, in dessen Familie Opa,Vater und Bruder schon Boule gespielthaben. Auch Daniel Burkardsmeiers Vater ist begeis-terter Bouler. Der 10-Jährige Daniel spieltbeim Fußball im Mittelfeld. „Ich hab’s auch

schon mal geschafft, an einem Tag hinterei-nander Fußball und Boule zu spielen“, erzähltder Saarbrücker Junge, der im elterlichenGarten sogar eine eigene Boulebahn hat.Aushängeschild der starken Bouletalente istder 17-jährige Manuel Strokosch aus Lands-weiler/Lebach. Der ist fast jedes Wochenen-de für seinen Sport unterwegs und musste soauch die Fußballschuhe an den Nagel hän-

gen. Der Auszubildende zum Zerspanungs-mechaniker bei einer Metallbaufirma inPrimsweiler verdient sich mit Boule seinTaschengeld. Von seinem verständnis-vollen Arbeitgeber wird er auch malfreigestellt. Manuel war vier Mal deut-scher Jugendmeister und stand schon beiden Herren im Halbfinale. „Mein nächs-tes Ziel ist jetzt, bei den Herren deut-scher Meister zu werden“, erzähltStrokosch, in dessen Familie schonOpa, Vater und Mutter auf dieJagd nach dem Schweinchen gin-gen. Eine Teilnahme an einem 24-Stunden-Wettbewerb, eine Einla-dung zu einem mit 169 000 Dollardotierten Turnier in Marrokko, derBlondschopf erlebt einiges. Er ist mit dasgrößte deutsche Talent.Strokoschs jüngster Erfolg war der Vize-Welt-meistertitel mit der deutschen Jugend-Natio-nalmannschaft und im Einzel WM-Bronze.Zudem erzielte der Bundesligaspieler des BCSaarwellingen einen neuen deutschenRekord. Bei der Weltmeisterschaft MitteOktober im türkischen Kemer schlug Stro-kosch mit drei Mitspielern Teams wie Libyen,Mauretanien, Tunesien oder Schweden. ImEndspiel war nur Thailand zu stark. „Die waren

alle beim Militärund haben vor derWM vier Wochenlang jeden Tagzehn Stunden langtrainiert“, erzähltStrokosch. Wasviele nicht wissen:Es gibt tatsächlichBoule-Profis, diedamit ihrenLebensunterhaltverdienen. DieDeutschen hattenzuvor ein einwö-chiges Trainings-lager in Düssel-dorf absolviert. Der sympathische

17-Jährige ist begeistert von seinem Hobby:„Man kommt überall rum, trifft Freunde, hatSpaß.“ Er freut sich, im März 18 zu werdenund alleine Auto fahren zu dürfen. Dannspielt er bei den Espoirs (den 18- bis 23-Jäh-rigen). Und die WM 2013, die auf der exoti-schen Pazifik-Insel Tahiti stattfinden soll, istallemal ein lohnendes Ziel, fleißig weiterzu-trainieren. s STEFAN REGEL

HEIMSTÄTTE: Die Saarwellinger Bouler haben eine vereinseigene Boulehalle.

AUSHÄNGESCHILD: Der 17-jährige Manuel Strokoschaus Landsweiler/Lebach giltals das saarländische Boule-talent.

Fotos: Ruppenthal

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Anfang November fand im Dudwei-ler der 2. Familien-Tauchsport-Tagdes Saarländischen Tauchsportbun-des statt. Rund 500 Besucher, Hel-

fer und Schnuppertaucher im Dudobadmachten den Tag zu einer runden Sache.

Der Tauchsport steht im Saarland ein wenigim Schatten anderer Sportarten. Um das zuändern, findet seit 2010 ein Familien-Tauch-sport-Tag statt. Nach der Premiere in Hom-burg fand die Veranstaltung in diesem Jahram Sonntag, 6. November, im DudweilerDudobad statt. Gastgeber im Namen desSaarländischen Tauchsportbundes (STSB)waren der TC Manta Saarbrücken und dieTauchsportabteilung des Postsportvereins.53 Kinder und 60 Erwachsene hatten sichzuvor beim STSB zum Schnuppertauchenangemeldet und waren von ihrer Premierebegeistert. Natürlich fanden die Tauchgängealle unter den wachsamen Augen qualifizier-ter Betreuer und Trainer, die zuvor auch eineEinweisung gemacht hatten, statt. Insgesamt waren um die 500 Menschen beim2. Familien-Tauchsport-Tag im Dudobad.„Mit der Resonanz waren wir zufrieden, eswaren mehr Leute als beim ersten Mal. Es istgut, Präsenz zu zeigen, dass es uns gibt. Undwir sind nicht wenige“, freute sich SandraDaniel, Pressewartin des STSB. Sie erzählt: „Im

kommenden Jahr schwebt uns der Tag viel-leicht mal in einem Freibad oder mit einemanderen Sportverband zusammen vor.“Auch STSB-Präsident Horst Neu freute sichüber das große Interesse und die verschiede-nen Aktionen der Vereine, die unter ande-rem viele Infostände aufgebaut hatten.„Besonders gefreut habe ich mich über die fürunsere Sportart wichtigen Ehrengäste“, mein-te Neu. Neben Gerd Meyer, Präsident desLandessportverbandes für das Saarland(LSVS) hatten auch LSVS-Hauptgeschäfts-führer Paul Hans und Udo Genetsch, Vorsit-zender der Saarländischen Sportjugend, denWeg nach Dudweiler gefunden. Meyer bei-spielsweise war vom Engagement und derSportart sehr beeindruckt. Zum Angebot im Dudobad zählten unteranderem Schnorcheln, Flossenschwimmen mitMonoflosse oder Apnoe-Tauchen. Letzteresist ein neuer Trend, der auch deshalb beliebtist, weil man „keine große Ausrüstung zumMitmachen braucht“, weiß Sandra Daniel.Interessierte konnten an einem Lungenauto-maten ihr Atemorgan testeten, wovon auch70 Gäste Gebrauch machten. Freuen durftensich am Ende drei Gäste, die einen Grund-tauchschein gewannen.Am Abend des Familientages fand zudem einSpiel im Unterwasser-Rugby statt. Für dieZuschauer wurde die Partie im Trockenen aufeiner Großbildleinwand übertragen. Nach-dem im vergangenen Jahr eine saarländischeAuswahl gegen ein Team aus Kaiserslauterngewonnen hatte, ging das „Rückspiel“ diesmalunentschieden aus. Beim Unterwasser-Rugbywird ein langer Atem und eine gute Konditionbenötigt, um ohne Tauchgerät unter Wasserzu bleiben. Ziel des Spiels ist es, einen mit

Salzwasser gefüllten Ball in den gegnerischenKorb zu bugsieren. Im Einsatz im und neben dem Becken waren130 Helfer von allen saarländischen Verei-nen. Bei den Clubs ist es für Interessierte übri-gens auch möglich, sich eine Tauchmonturauszuleihen. So müssen Anfänger nicht eigenseine teure Ausrüstung kaufen, um den Sportunverbindlich einmal auszuprobieren. „Wirhaben 20 Vereine mit 1500 Mitgliedern“,gibt Sandra Daniel einen Überblick über dieLage im Saarland. Größter saarländischerVerein ist der TC Manta Saarbrücken. Der1965 gegründete STSB ist im Verband Deut-scher Sporttaucher (VDST) organisiert. Unterdem Dach des VDST gibt es rund 1000Tauchvereine mit 75 000 Mitgliedern. Wäh-rend die Mitgliederzahlen im Saarland stabilsind, bereiten die Hallenzeiten ein wenig Pro-bleme.Wer selbst einmal tauchen möchte, findetInformationen auf der Internetseite des STSBunter www.stsb.de oder hat die Gelegenheit,am 25. März die Saarlandmeisterschaften imFlossenschwimmen oder Streckentauchen zubesuchen. s STEFAN REGEL

TAUCHSPORT

2. Familien-Tauchsport-Tagwieder ein voller Erfolg

Fotos: STS

B

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476/2011

SCHACH

Am 13. Dezember 1921 wurde derSaarländische Schachverband(SSV) gegründet und im darauffol-genden Jahr erstmals eine organi-

sierte Meisterschaft durchgeführt. Dies nahmder SSV zum Anlass, um mit dem PfälzischenSchachbund, der ebenfalls 90. Geburtstagfeiert, zum „Weißgerber-Event“ am 20.November in der Rosseltalhalle in Großros-seln einzuladen. Das Motto lautete: „90 Jah-re – 9 Jahrzehnte“.

Eingebettet in ein Rahmenprogramm wurdenzwei Vergleichskämpfe mit Aktiven aus 9Jahrzehnten gegen die pfälzischen Schach-freunde ausgetragen, die auf den Tag genauvor 90 Jahren ihren Verband aus der Taufe

hoben und die mit ebenfalls eingeladenenSchachspielern aus Lothringen ergänzt wur-den. Das Ergebnis, der Wettkampf wurdevom SSV mit 74:62 gewonnen, war dabeizweitrangig, betonte VerbandspräsidentHerbert Bastian, der aus dem OrtsteilEmmersweiler stammt und seit Mai auch Prä-sident des Deutschen Schachbundes ist. DerLehrer an der Gesamtschule Riegelsbergerläuterte, dass der Veranstaltungsort nichtzufällig vom SSV gewählt wurde, sondern aus

Anerkennung an sei-nen wohl bekanntes-ten SchachspielerGerhard Weißger-ber. Weißgerberwurde am 13. Okto-ber 1905 als Sohndes Bürgermeisters inGroßrosseln geborenund gehörte in den20er und 30er Jah-ren zu den stärkstenSpielern Deutsch-lands. Er verpasste1936 nur knapp dieTeilnahme an derSchach-Olympiade

in München. Leider verstarb er an denFolgen einer Lungen-entzündung bereits injungen Jahren kurz nachseinem 32. Geburtstagam 22. Oktober 1937,berichtete der saarländi-sche SchachhistorikerWolfgang Maier ausLebach, der den Lebens-weg des großen saarlän-dischen Schachspielersmit einer Leinwand-Prä-sentation Revue passier-te. Jörg Dreistadt, der

Großrosselner Bürgermeister, gestand in sei-ner Rede, dass er bis vor Kurzem noch nichtdie schachhistorische Bedeutung seinerGemeinde kannte, wohl aber, dass GerhardWeißgerber einer ihrer Ehrenbürger ist.Weißgerbers Grab auf dem GroßrosselnerFriedhof steht inzwischen unter Denkmal-schutz. Zusammen mit Bastian begrüßte erden ältesten Teilnehmer, den 89-jährigenGeorg Sahner aus Völklingen. Dieser erinner-te sich, dass er als junger Bub neben Weiß-

gerber wohnte und das Schachspielen nurdurch Zuschauen erlernte, als er Weißgerberbeim Spielen mit dessen Untermieter beob-achtete. Dem magischen Zwang der Schach-figuren kann sich Sahner bis heute nicht ent-ziehen. Der hochbetagte Senior nimmt nochfür den SC „En Passant“ Völklingen an derMeisterschaft teil und hat in der laufendenSaison noch keine Partie verloren.Beendet wurde die Veranstaltung mit einemVortrag des Großmeisters Dr. Helmut Pflegeraus Bamberg. Der Schachautor, vielen auchbekannt durch die WDR-Schachsendungen inden 80er Jahren, plauderte aus dem Näh-kästchen und erheiterte sein Publikum mitzahlreichen Anekdoten aus Begegnungen mitdeutschen und internationalen Großmeisternund ehemaligen Schachweltmeistern. Außer-dem zitierte er vorab aus seinem demnächsterscheinenden Buch „Schach im Alter“ überdie vorbeugende Wirkung des Schachspielsgegen Demenz. Auch Pfleger hat einenBezug zu Großrosseln: 1960 nahm er dort als17-Jähriger an der deutschen Jugendmeis-terschaft teil und qualifizierte sich für dieJugend-WM in Den Haag, wo er den viertenPlatz belegte. Pfleger erkannte sogar im Gast-haus Hammerschmidt seine damalige Unter-kunft wieder. s STEFAN BLASIUS

Landesverband feiert mit Weißgerber-Event in der Rosseltalhalle

90 Jahre Schach an der Saar

GROSSROSSELLNER SCHACHSPIELER: Georg Sahner (89), Horst Kube, Her-bert Bastian und Anton Sahner. Sie stammen alle aus Ortsteilen von Groß-rosseln.

Fotos: Anja Laßo

tta

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48 6/2011

Bundesliga spielen – das Ziel jedessportbegeisterten Jugendlichen.Die besten U16-Basketballer desSaarlandes haben sich den Traum

von der höchsten deutschen Spielklasseerfüllt. Sie gehen mit dem Team Saarland inder Jugendbasketball-Bundesliga an denStart.

Im April dieses Jahres hatte sich der Basket-ballverband Saar (BVS) mit seinen Vereinenunter Federführung von Zweitligist Saar-PfalzBraves dazu entschlossen, eine Mannschaftfür die Jugendbasketball-Bundesliga (JBBL)zu melden. Braves-Manager Stephan Seileund Braves-Trainer Nenad Josipovic über-nahmen das Zepter und stellten ab Osterneine schlagkräftige Truppe aus den bestenSpielern des Saarlandes zusammen. Die aus-erkorenen Akteure stammten von insgesamtsechs Clubs: Dem TV Kleinblittersdorf, derDJK Saarlouis-Roden, dem SSV Welleswei-ler, den Baskets 98 Völklingen, dem BBVSaar-Pfalz und den BBF Dillingen. Mitte Juni wurde es für das Team Saarlandernst – im Sportzentrum Homburg-Erbachwollte sich die U16-Auswahl in einem Qua-lifikationsturnier den Bundesliga-Traum erfül-

len. „Wir trainieren schon sechs Wochenzusammen, die letzten 14 Tage sogar täglich.Unsere Qualität ist recht hoch“, strahlte Ste-phan Seile vor dem Turnier Zuversicht aus.Und tatsächlich, es sollte gelingen. Trotz derextrem kurzen Vorbereitung der neu zusam-mengewürfelten Mannschaft qualifiziertesich die „saarländische Nationalmannschaft“,wie es Josipovic patriotisch formulierte, fürdie JBBL. Sowohl die Basketballakademievon ratiopharm Ulm (52:43), wie auch derTV Augsburg (61:59) konnte in die Schran-ken verwiesen werden. „Viele haben gesagt,dass wir nicht gut genug sind. Denen habenwir es allen gezeigt“, sagte Edgar Schwarzvom TV Kleinblittersdorf stolz. Dank einerDoppellizenz durften Schwarz und Co. vonnun an also in der JBBL wie auch für ihre Hei-matvereine auf Korbjagd gehen.Mit dem Ziel Klassenerhalt startete das TeamSaarland im Oktober in der JBBL-DivisionSüdwest. Diese ist eine von acht bundeswei-ten Gruppen, die jeweils aus sechs Mann-schaften bestehen. Die ersten drei qualifizie-ren sich für die Meisterschaftsrunde, währenddie letzten drei in die Abstiegsrunde müssen.Nach Beendigung der Hinserie belegt dasTeam Saarland mit einem Sieg den fünften

BASKETBALL

Die „saarländische Nationalmannschaft“kämpft um den Klassenerhalt

Platz. „Sicherlich wären ein zwei Siege mehrschöner gewesen. Aber wenn man die Ent-wicklung von unserem ersten Spiel bis jetztbetrachtet, ist das schon krass“, stellt DavidLittig vom BBV Saar-Pfalz einen immensenLeistungssprung seiner Mannschaft fest. InAnbetracht der Tatsache, dass die anderenTeams schon über mehrere Jahre in der JBBLspielen, präsentieren sich 14- und 15-jähri-gen mehr als ordentlich.Auch wenn die Ordnung auf dem Feld nochab und an verloren geht, sehen die Trainerviel Potenzial in ihren Schützlingen. Zumin-dest im Training zeigen die Talente, zu was siefähig sind – im Spiel fehlt manchmal noch derletzte Tick. „Es ist Wahnsinn, wie sich dieJungs im Training zerreißen. Sie wissen garnicht, wie gut sie eigentlich sind. Den Respektbei den Spielen haben sie aber noch nichtganz abgelegt“, glaubt Mario Göhring, derNenad Josipovic nach der Quali als Co-Trai-ner ablöste. Der Respekt sollte spätestens nach der Rück-runde abgelegt sein, denn dann geht es fürdas Team Saarland aller Voraussicht nach inder Abstiegsrunde um den Ligaverbleib –und den haben sich schließlich alle zum Zielgesetzt. s HENNING JOCHUMFo

to: M

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496/2011

Das war schon wie im Märchen“, gibtMariusz Dziurdzia zu, als er an dievergangene Saison denkt. Die Bas-ketballerinnen der SG Saarlouis/

Trier war nämlich alles andere als der Favorit,als es um den Titel in der Weiblichen Nach-wuchs Bundesliga (WNBL) ging. Dritter wardie Mannschaft, die aus einer Kooperationzwischen den Moselstädterinnen und denSaarländerinnen entstanden war, im Premie-renjahr der WNBL 2009/10 geworden.Doch das sahen alle Verantwortlichen bereitsals das Maximum an, wenn man sich die Kon-kurrenz betrachtete. Gerade im Bereich Hes-sen und Sachsen gibt es mehrere Basketball-Internate mit einer hohen Anzahl Jugend-Nationalspielerinnen – und ganz anderenStrukturen sowie einem weit größeren Reser-voir an Talenten. „Wir wollten eigentlich nur wieder ins Top 4,was eine sehr gute Leistung gewesen wäre“,gibt Trainer Dziurdzia zu. Doch, dass sieDeutscher Meister wurden, erklärt er sich so:„Wir waren bestimmt nicht die Talentiertes-ten. Aber diese Mannschaft war austrainiert.Sie hat früh verstanden, was es heißt, sich zuquälen. Ich denke, diese Mädels haben vonallen am härtesten trainiert und den größtenWillen gezeigt.“

Zur neuen Saison hat ein Umbruch stattgefun-den – und das gleich auf zwei Arten. Erstensist die Zusammenarbeit mit Trier offiziellbeendet. „Bereits in der vergangenen Saisonhat kaum noch eine Triererin mitgespielt. Daswar nur im ersten Jahr so“, erklärt Dziurdzia.„Die Begründung war der zu hohe Aufwand

für Training und Fahrten.“ Nur die SchwesternLeonie und Helena Edringer sind aus Triernoch übrig geblieben. Diese beiden versu-chen aber, den Sprung bis ins Saarlouiser Bun-desliga-Team zu schaffen – was grundsätzlichdas Ziel der WNBL-Mannschaft ist. „DieSpielerinnen haben durch diese Liga einegute Möglichkeit, sich deutschlandweit aufhohem Niveau zu messen. Das gab es vorhernicht“, sagt Dziurdzia. Dass dies funktioniert,zeigen die Fälle von Katharina Müller, JoanaMeyer und Levke Brodersen, die derzeit inder Bundesliga eingesetzt werden und dortnicht nur die Bank drücken. Für die WNBL der unter-17-Jährigen sind diedrei – wie fast die komplette Mannschaft –jedoch zu alt geworden. Sie ist in die Regio-nalliga-Mannschaft der Damen aufgerücktund spielt dort – punktuell verstärkt – einegute Rolle. Die neue WNBL-Mannschaftmuss sich derweil erst einmal an das hoheNiveau gewöhnen. Leonie Edringer führt dasjunge Team, in dem sogar zwei Mädchen desJahrgangs 1998 spielen, in die Runde. Ihrtraut Dziurdzia mittelfristig ebenfalls denSprung in den Bundesliga-Kader zu. Zwei Sie-ge stehen schon auf der Habenseite, auf der

anderen Seite gab es teils deftige Niederla-gen gegen Hagen oder das Internat Rhein-Main. „Diese Mannschaft muss nun erst wie-der aufgebaut werden“, weiß Dziurdzia. Dasgeschieht in drei Trainingseinheiten proWoche. „Wir müssen das jetzt alleine – dasheißt ohne die Triererinnen – versuchen.Aber letztlich können wir den Spielerinnen janur die Möglichkeit bieten, Basketball aufhohem Niveau zu spielen. Annehmen müssensie diese Chance schon selbst.“ Im Hinterkopfhat er bereits den Raum Luxemburg, alleineschon, um die Zahl der Spielerinnen zu erhö-hen. Aber auch dort müsse es „Mädchen undEltern geben, die ein wenig basketball-ver-rückt sind und diese Mühen auf sich nehmen“. Der neuen Mannschaft bescheinigt der Trai-ner „viel Talent“, aber auch noch mangelndeErfahrung. Druck laste auf der Mannschaftaber nicht. „Es kann ja wohl niemand erwar-ten, dass wir jedes Jahr unter die besten vier inDeutschland kommen. Das geht einfachnicht. Wir müssen einfach aus der Situationhier das Beste machen und diese Meister-schaft als das sehen, was sie ist: Eine Ausnah-me.“ Oder ein Märchen – ganz, wie man dassehen will. s SASCHA SPRENGER

BASKETBALL

Das neue WNBL-Team der „Royals“

NACHWUCHS: „Royals“-Headcoach René Spandauw gibt den jungen Basketballerinnen wertvolleTipps.

Fotos: Ruppenthal

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50 6/2011

ZU GAST IN DER GEMEINDE…

Es ist eher bedrückend: Städte und Gemeinden im Saarland leben immer mehr

auf Pump. Zwar gibt´s einerseits ein Plus bei der Gewerbesteuer, anderer-

seits schlagen die steigenden Sozialausgaben hart ins Kontor. Jetzt regte gar

der Städte- und Gemeindetag einen Entschuldungsfonds für klamme Kommu-

nen an. Derweil hat die Landesregierung ein Millionen-Programm zur Entlas-

tung bis 2015 zugesagt. Der könnte wohl auch der Großgemeinde Heusweiler

helfen, die – wie viele andere auch – unter den Schulden ächzt. Im aktuellen

Haushalt weist der 19 437 Einwohner zählende dynamische Flecken mit den

Ortsteilen Eiweiler, Holz, Wahlschied, Kutzhof, Niedersalbach und Obersal-

bach-Kurhof mit 21,9 Millionen Euro Erträgen gegenüber 28,4 Millionen Euro

Aufwendungen ein Defizit von 6,5 Millionen Euro aus. Derzeit sind, auch nach

Konjunkturpaket II, weitere Investitionen und Instandsetzungen in Hallen in

Höhe von 380 000 Euro notwendig. Trotz finanzieller Einschränkungen set-

zen die Heusweiler auf den Charme ihrer „Gemeinde im Grünen“, wollen den

zahlreichen Mitgliedern ihrer 58 Sportvereine weiterhin viel bieten. Bürger-

meister Thomas Redelberger (44) nimmt im Gespräch mit dem Magazin Saar-

Sport Stellung zum Sport, Sparkurs, Investitionen, weiteren Zielen und dem

Engagement der Ehrenamtlichen.

Heusweilers Bürgermeister Thomas Redelberger will die Vielzahl der Sportangebote erhalten

„Ehrenamtliche gibt es nie genug“

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516/2011

Herr Redelberger, Ihre liebenswerte, weitverzweigte Wohngemeinde ist im Hin-blick auf Freizeit- und Erholungswert gutentwickelt. Die Strukturen stimmen. Wieschafft Heusweiler das?Thomas Redelberger: Heusweiler schafftdas insbesondere und überwiegend durchehrenamtliches Engagement der Bürger inden Vereinen. Dieses Engagement auf brei-ter Ebene hat im Laufe der Jahrzehnte dieStrukturen in allen Ortsteilen wachsen undgedeihen lassen. Die Gemeinde unterstütztihrerseits die Bemühungen der Vereine eben-falls seit langem, da man sich ihrer immensenBedeutung für die Gemeinschaft sehr wohlbewusst ist.

Der Sport hält Heusweiler samt Ortsteilenin Bewegung. Auffällig ist, dass die Sport-anlagen gut in Schuss sind. Werden sieauch entsprechend genutzt? Redelberger: Sowohl die vorhandenenSporthallen als auch die vorhandenen Frei-luftanlagen sind zu den Spitzenzeiten (späterNachmittag bis Abend) sehr stark frequen-tiert und ausgelastet. Durch die Folgen desdemographischen Wandels ist eine Verschie-bung bzw. eine Ausdehnung dieser Zeiten innaher Zukunft zu erwarten.

Jetzt hat der Kreisligist VfB Heusweilerendlich einen Kunstrasenplatz erhalten.An den Kosten von 440.000 Euro beteili-gen sich die Kommune mit 160.000 Euround die Sportplanungskommission mit100.000 Euro. Rund 180.000 Euro mussder Verein stemmen. Wahrlich eineKraftanstrengung…Redelberger: In der Tat eine Kraftanstren-gung, die finanziell für den Verein in denkommenden Jahren auch nicht einfach zumeistern sein wird. Aber über das Finanziellehinaus gab es auch „tatsächliche“ Kraftan-strengungen durch zahlreiche Vereinsmitglie-der und –freunde, in Form von tatkräftigemHandanlegen bei den Baumaßnahmen selbst.Doch der VfB blickt zuversichtlich in dieZukunft, denn mit dem neuen Rasenplatz istein deutlicher Zuwachs an Kindern undJugendlichen zu verzeichnen.

Wachsen dadurch nicht auch Begehrlich-keiten bei Sport treibenden Vereinen inden Außenbezirken? Was ist da geplantoder Zukunftsvision?Redelberger: Begehrlichkeiten wird es sicherimmer geben. Doch dies ist letztlich auch inOrdnung. Denn ohne „Begehrlichkeiten“ wirdes keinen Fortschritt und keine Verbesserun-gen geben. Leider müssen die oft berechtig-

ten Wünsche und Vorstellungen aber immerwieder den finanziellen Realitäten angepasstwerden.

Wie sieht die Hallen-Situation aus?Redelberger: Grundsätzlich ist zu sagen, dasswir mit Hallen gut versorgt sind. Da dieGebäude überwiegend aber aus den siebzi-ger Jahren stammen, steigt der Sanierungsbe-darf stetig. Ein Teil davon konnte durch diefinanzielle Zuwendung im Rahmen des Kon-junkturpaktes II glücklicherweise aufgefan-gen werden und einige energetische Sanie-rungen an Gebäuden erfolgen.

Nicht nur die Hallen, auch die anderenSportanlagen verschlingen viel Geld zurUnterhaltung. Was macht das pro Jahraus?Redelberger: Allein für die Hallen wendenwir im Jahr 290 000 Euro an Unterhaltungs-und Bewirtschaftungskosten auf. Hinzu kom-men weitere 90 000 Euro für die Außen-sportanlagen.

Müssen die Vereine Nutzungsentgelte fürdie kommunalen Sportanlagen bezahlen?Redelberger: Ja, aber in einem moderatenRahmen, und es gibt dabei Vergünstigungenfür Vereine mit Kinder- und Jugendarbeit.

…HEUSWEILER

Fotos: Guldner

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52 6/2011

Haben die organisierten Sporttreibendenein Mitspracherecht in der Kommune –und übernehmen damit auch Verantwor-tung?Redelberger: Es ist grundsätzlich gewünscht,dass die Vereine sich einbringen und beteili-gen. Dies erfolgt einerseits projektbezogen,wie z. B. bei Baumaßnahmen und andererseitsdurch Impulse und Eingaben die von den Ver-einen an uns herangetragen werden.

Das Hallenbad ist vor drei Jahrengeschlossen worden, war wegen zu hoherDefizite nicht zu halten. Gab es keinenFörderverein? Wie ist der Stand?Redelberger: Im Vorfeld der Schließung hatsich ein Förderverein sehr engagiert und mitseinen Mitteln versucht, Lösungen zum Erhaltdes Bades zu finden. Doch letztlich habensowohl der Sanierungsbedarf als auch dasjährliche Defizit die Kommune vor ein unlös-bares Problem gestellt. So mussten wir letztlichschweren Herzens unser Bad schließen.

Mit unter anderem Tischtennis, Ringen,Schießen bis Fechten ist Heusweiler auchbreitensportlich gut aufgestellt. Damitkann man punkten…Redelberger:Absolut! Auf das Angebot unddie Leistungen der Heusweiler Vereine undSportler sind wir mehr als stolz. Nicht nur aufLandes- und Bundesebene, sondern auch beiEuropa- und Weltmeisterschaften sind unsereAkteure immer wieder erfolgreich vertreten.DLRG-Wassersportler haben z. B. fünf Welt-meisterschaften errungen, Elke Radau vomKegelsportclub Dilsburg errang den WM-

Titel im Paarkampf und mit der Mannschaftund Benno Braun (Schützenverein Hubertus)ist Vize-Europameister und gewann Team-Bronze. Die Ringer des AC Siegfried derJudoclub und die Sportakrobaten sind natio-nal sehr erfolgreich, genauso wie Rollstuhl-Tischtennis-Athleten der Reha-Sportgruppe.

An der Grundschule Eiweiler gibt es innenund außen eine Kletterwand. Eine echteNovität…Redelberger: Das kann man wohl sagen. DieAbteilung Klettern des TV Eiweiler ist dortsehr aktiv. Etwa 30 Jugendliche und gut 20Aktive nutzen die Kletterwand regelmäßig.

Die Vereine brauchen aber auch dieEhrenamtlichen. Gibt’s noch genug beiihnen?Redelberger: Ehrenamtliche gibt es niegenug. Soziale Gesellschaft und Gemeinschaftlebt in außerordentlichem Maße vom bürger-lichen Engagement. Die Vielzahl unserer Ver-eine zeigt jedoch, dass wir hier derzeit nochgut aufgestellt sind.

Sind die Vereine auch auf die demografi-sche Entwicklung vorbereitet?Redelberger: Die Vereine sind in unter-schiedlichem Maße von der demografischenEntwicklung betroffen. Einige haben die Zei-chen der Zeit schon seit längerem erkannt undversuchen, mit neuen Konzepten und Ideengegenzusteuern. Andere erkennen oderakzeptieren die auf sie zukommenden Proble-me erst jetzt und werden sich gewiss damit innaher Zukunft auseinandersetzen. Im Rahmen

unseres erstellten Gemeindeentwicklungskon-zeptes wurden die Folgen des demografischenWandels deutlich vor Augen geführt.

Heusweiler ist von viel Natur umgeben,verfügt über idyllische Spazierwege, gareinen Premiumwanderweg in Holz. Auchim Winter lohnen sich erholsame Ausflü-ge…Redelberger: Ganz sicher. Wir legen vielWert darauf, unseren Bürgern auch im Bereichder Naherholung Entsprechendes zu bieten.Es gibt jede Menge Spaziergänger und Wan-derer mit und ohne Nordic Walking-Stöcke.

Was wünschen Sie sich für den Sport inHeusweiler?Redelberger: Ich wünsche mir, dass die Viel-zahl unseres Angebotes erhalten bleibt odersich gar noch ausdehnt und sich immer wiedermotivierte Verantwortliche finden, die dasVereinsleben aktiv begleiten und vorantrei-ben.

s INTERVIEW: WOLFGANG WEBER

SPORT IN DER GEMEINDE HEUSWEILER

Sportinfrastruktur

1 Multifunktionsfeld, 6 Mehrzweckhallen,4 Schulturnhallen, 7 Sportplätze davon 3Kunstrasenplätze, 6 Tennisanlagen, 3Angelweiher, 1 Bouleplatz, 1 Bolzplatz, 2Schießanlagen, 2 Kegelbahnen, 2 Hunde-sportanlagen, mehrere Wanderwege,darunter 1 Premiumwanderweg, 27 Spiel-plätze, 1 Kletterwand

Fotos: Guldner

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536/2011

PFERDESPORT

Beim traditionellen Reiterball präsen-tierten sich in diesem Jahr nicht nurdie Gäste im neuen Outfit – auchdie Veranstaltung selbst trug ein

anderes „Kleid“. Denn erstmals fand der Lan-desverbandsball, der auf den 26. Novemberterminiert war, im Lokschuppen in Dillingenstatt.

„Um die Veranstaltung – die bei den Reiternwie auch bei den Nicht-Reitern großenAnklang findet – noch attraktiver zu gestal-ten, hat der Verband einige Neuerungen aufden Weg gebracht und ein anderes Konzepterarbeitet. Wir hoffen, dass die Änderungennach dem Geschmack der Mitglieder sind“, soChristina Schneider, Pressereferentin desVerbandes. Der Dillinger Lokschuppen, derdurch sein besonderes Ambiente begeistert,bot für alle genügend Sitzplätze und Park-möglichkeiten. Für lukullische Genüsse sorgteSpitzen-Koch Siegried Weiler von der Sport-schule. Auch eine Cocktailbar, die ein exoti-schem Flair versprühte, war aufgebaut. Aufeiner großen Leinwand liefen aktuelle Tur-nierbilder, gespickt mit interessanten Wer-bungen. „Um den Gästen ein so hochkaräti-ges Event in schönem Ambiente bieten zukönnen, sind wir auf die Unterstützung von

Sponsoren angewiesen. Ansonsten könntenwir die Preise für Eintritt, Essen und Trinkennicht so niedrig halten. Daher danken wir denHauptsponsoren Triacs, Arag, MercedesBenz-Autohaus Bitsch und Mercedes Benz-Niederlassung Saarland sowie allen Klein-sponsoren für ihr Engagement“, so Schneider. Auch den Mitarbeitern der Geschäftsstelle,des Landessportverbandes und der Saarbrü-cker Sportschule sowie Hans-Josef Berg, demBürgermeister der Stadt Dillingen, und allenanderen Helfern danke man für die Unter-stützung. Erstmals hatte es einen Kartenvor-verkauf gegeben, der eine Platz- bzw. Tisch-

reservierung möglich machte. Daher warenschon zwei Wochen nach Beginn des Karten-vorverkaufs alle Sitzplätze ausverkauft. Aberdie Stehplätze waren ebenfalls heiß begehrt,weshalb auch der Kartenverkauf an derAbendkasse florierte. Rund 1000 kleine und große Reiter undNicht-Reiter waren Gäste des Pferdesport-verbandes Saar. Nach dem obligatorischenSektempfang und der offiziellen Begrüßungdurch Moderator Klaus Lambert wurden vonPräsident Karl-Heinz Groß, Vize-PräsidentBert Siegwart und Sportwart Helmut Dittrichdie besten Pferdesportler des Saarlandes2011 geehrt. Nominiert waren die Dressur-,Spring- und Vielseitigkeitsreiter, die Pony-,Renn-, Western- und Islandpferdereiter sowiedie Voltigierer und die Kutschfahrer. Mehr als80 Urkunden wurden überreicht. Daneben gab es zwei Darbietungen: dieactionreiche Tanzshow des Jugendteams unddie märchenhafte Voltigiervorführung derOttweiler Voltigierer. Anschließend ludenLive-Musik und Charts zum Feiern und Tan-zen ein. Für die musikalische Untermalung imFestsaal sorgte das Ensemble „Herry Schmittund Band“. In der Jugend-Disco nebenanfachte DJ Motto mit aktueller Musik die Stim-mung an. s HCH

Reiterball 2011

Alles im neuen Outfit

VOLLES HAUS beim Reiterball 2011

MÄRCHENHAFTES von den Ottweiler Voltigie-rern.

Fotos: Schneider

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Dazu gehörte zum Beispiel die Freilandveran-staltung des RSV Püttlingen (29. – 31. Juli),deren Highlights in diesem Jahr zwei S*-Sprin-gen waren. Im Kampf um die goldene Schlei-fe traten saarländische wie auch rheinland-pfälzische Reiter an. Die Siege erritten sichAnuschka Zewe (RV Schaumberg) undManuel Horn (RSG Worms-Pfeddersheim).Auf dem Saarbrücker Schanzenberg traten andemselben Wochenende die Dressurreiteran. Zur besonderen Freude der Springreiter rich-tete der RB Saarbrücken nur ein Wochenen-

de später (6. und 7. August) für sie dort eben-falls ein Turnier aus – und zwar das ersteSpringturnier seit vielen, vielen Jahren. Imbesonderen Ambiente des ehemaligen Rad-rennstadions sicherte sich Niklas Betz (RFVLimbach) den Sieg im M*-Springen mit Sie-gerrunde. Auch auf der Reitanlage imWarndt, die an diesem Wochenende denLandesverbandsorientierungsritt organisierte,„steppte der Bär“. Vom 13. bis 15. und vom 19. bis 21. Augustfand dann das große Reit-, Dressur- undSpringturnier des RFV Illtal statt, das wie

gewohnt über zwei Wochenenden ging. Fansdes Breitensports lockte am 14. August die„Faszination Pferd“ nach Saarwellingen. Denndas größte Breitensportfestival des Saarlan-des, das unter dem Banner des saarländischenPferdesportverbandes läuft, bot auch in die-sem Jahr wieder ein bunt gemischtes Pro-gramm aus unterschiedlichen Schauvorfüh-rungen rund ums Pferd. Gleich zwei Veranstaltungen des Verbandeslagen auf dem 28. August: die Landesver-bandskutschenrallye in Schiffweiler und derLandesverbandsdistanzritt in Nuhweiler.

54 6/2011

PFERDESPORT

Der saarländische Reitsport hat die Winterpause eingeläutet – Zeit, auch die zweite Hälfte der Turniersaison kurz

Revue passieren zu lassen. Wie schon im ersten Halbjahr fanden auch in den letzten Wochen und Monaten im Saar-

land wieder überall kleine und große Turniere statt.

Jahresrückblick

Es war wieder viel los!

JOHANNES MÜLLER (RV Schmelzer Kutschfahrer) wurde 2011 vierfacher Saarlandmeister bei den Ein- und Zweispännern der Ponys und Pferde.

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556/2011

Am ersten September-Wochenende ging esbeim RFV Neunkirchen-City und beim RFVBliesen rund. Während in Neunkirchen dieSpringreiter um den „Großen Preis des Saar-landes“ ritten, wurde in Bliesen um die Saar-landmeisterschaften der Pony- und Pferde-

Einspänner gefahren. Das mit 10.000 Eurodotierte S***-Springen mit Stechen gewannHans-Günter Klein vom RFV Zweibrücken,doppelter Saarlandmeister der Kutschfahrerwurde Johannes Müller vom V SchmelzerKutschfahrer. Nur ein Wochenende später standen zweiweitere Saarlandmeisterschaften an: der RFV1970 Ottweiler trug die Voltigiermeister-schaft aus, in Einöd kämpften die Mannschaf-ten um die Titel. Saarländische Voltigiermeis-ter 2011 wurden Kim Wittmann vom VCHomburg (Einzelvoltigieren Junioren) sowieEva Bataguiz (Einzelvoltigieren Senioren),Eva Bataguiz/ Stephanie Trampert-Korte(Doppelvoltigieren) und „Ottweiler I“ (Grup-penvoltigieren) – allesamt vom Gastgeber-verein. In Einöd siegten die Teams des RVEnsheim (Dressur) und des RFV Neunkirchen-City (Springen). Ein weiteres Highlight war vom 23. bis 25.September der Fünf-Länder-Vergleichswett-kampf Voltigieren beim RB 64 Saarlouis. DasSaarland wurde hier hinter dem siegreichenRheinland zwar „nur“ Fünfter, dennoch zeig-ten die saarländischen „Voltis“ eine gute Leis-tung. Die letzte Meisterschaft stand am 2. Oktoberbei den Zweispännern in Dillingen an – auchhier siegte Johannes Müller bei den Ponyswie auch bei den Pferden. Ab in die Hallehieß es dann in Furpach (30. September – 3. Oktober). Die 34. Nationalen Reitertage

des RV Neunkirchen lockten die Teilnehmerund Zuschauer wieder an. Erfolgreichster Rei-ter war Manuel Horn aus Worms-Pfedders-heim, der das S**-Springen mit Stechengewann.In Spiesen wurde ebenfalls in der Halle gerit-ten – gleich zwei Wochenenden dauerte dasReit-, Dressur- und Springturnier der RG St.Martin Spiesen mit Prüfungen bis zur schwe-ren Klasse. Auch beim Hallenturnier auf demBeckinger Margarethenhof (5. und 6.November) und beim Dressur- und Springtur-nier in Furpach, das im November über zweiWochenenden lief, standen schwere Dressu-ren und Springen auf dem Programm. Dazwi-schen lud der RV Saargau-Merzig am 29.Oktober lud zur Landesverbandsjagd nachHilbringen ein. Weitere Turniere fanden inder zweiten Saisonhälfte unter anderem nochin Gersweiler, Webenheim, Hilbringen, Köl-lerbach und Dillingen statt. Bei der Verbandssitzung am 14. Novemberwurden dann die Turniere 2012 vergeben.Und im Rahmen der Pferdemesse „EquiExpoInternational 2011“ auf dem SaarbrückerMessegelände (18. bis 20. November), woauch der Pferdesportverband Saar einenStand unterhielt, richtete der RV Gersweileram alten Wasserturm noch ein kleines WBO-Turnier aus. Der Landesverbandsball, auchReiterball genannt, war am 26. Novemberder letzte Akt – nun geht es in die verdienteWinterpause. s HCH

PFERDESPORT

BEIM BREITENSPORTFESTIVAL „FaszinationPferd“ wurde den Zuschauern auch in diesemJahr wieder ein tolles Programm geboten.

NIKLAS BETZ vom RFV Limbach, einer der erfolgreichsten Nachwuchsreiter des Saarlandes, gewannbeim Springsport-Revival auf dem Schanzenberg souverän das Hauptspringen.

Fotos: Schneider

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56 6/2011

Der Weg zurück in die Weltspitze istweit, das hat Benjamin Becker früherkannt. Daher setzt sich der Tennis-profi aus Orscholz mit Wohnsitz im

amerikanischen Fort Lauderdale bei seinemComeback auch nicht übermäßig unterDruck. Über sechs Monate musste der mittler-weile 30-Jährige wegen einer Verletzung amlinken Ellbogen aussetzen. Doch die Verlet-zung behinderte ihn bereits zuvor: „Ich habeschon seit Australien nur noch mit Schmerz-mitteln spielen können“, sagt Becker. Wasnicht wirklich gut ging – denn die gutenErgebnisse fehlten.

Vor der Sandplatzsaison wollte er die Verlet-zung dann untersuchen lassen und auskurie-ren. Die erste Diagnose – ein Ödem im Ell-bogen – bedeutete bereits eine Pause vonmehreren Wochen. Als er nach über zwei

Monaten wieder zum Schläger griff, hatte sichaber nichts gebessert. Die anschließendeArthroskopie in Heidelberg zeigte einenKnorpelschaden, der durch eine Operationbehoben wurde. Nach der Reha begannBecker wieder von vorne – aber die Schmer-zen waren noch immer nicht verschwunden.Erst ein Arzt in Miami fand eine weitere Ursa-che für die Beschwerden: Er entdeckte einenkleinen Knochensprung. Nach einer weiteren Operation kann Beckernun endlich wieder auf den Platz. Noch sinddie Schmerzen nicht komplett verschwunden,doch Becker ist optimistisch: „Ich muss dieMuskeln dort erst wieder richtig aufbauen.Das dauert seine Zeit. Außerdem ist die hoheBelastung nach sechs Monaten ziemlichungewohnt. Ich denke aber, dass ich bis Janu-ar wieder ohne Behinderungen spielen undtrainieren kann.“

Damit er nach all den Monaten wieder etwasSpielpraxis sammeln kann, meldete Becker imNovember ohne große Vorbereitung für zweikleine Challenger-Turniere: In Ortisei (Ita-lien) gewann er zwei Runden und schied erstgegen den Weltranglisten-61. Philipp Petz-schner nach hartem Kampf aus. Eine Wochespäter in Salzburg kämpfte er sich erst durchdrei Qualifikationsrunden, gewann auch nochsein erstes Match im Hauptfeld, bevor er demÖsterreicher Martin Fischer in drei Sätzenunterlag. Obwohl seine Leistung noch weitvon dem weg war, was er von sich selbsterwartet, war er glücklich, wieder auf demPlatz zu stehen: „Ich habe das richtig vermisst.Aber ich habe noch einen großen Rückstandaufzuholen. Es wird ein langer Weg, aber ichbin hoch motiviert.“ Das große Ziel lautet: Rückkehr in die Top100 der Weltrangliste. Durch seine unfreiwil-lige Pause ist er auf Rang 305 abgerutscht.Das bedeutet, er muss erst kleinere Turnierespielen, da er bei den großen nicht direkt imHauptfeld steht. Er kann aber auch – so eineRegel der Profivereinigung ATP – bei einergewissen Anzahl von Turnieren mit einem„Protected Ranking“ antreten. Das bedeutet,für ein paar Turniere wird er so behandelt, alsstünde er auf dem Weltranglistenplatz, den ervor seiner Verletzung innehatte. Das gilt fürSpieler, die länger als sechs Monate mit einerVerletzung ausfielen. „Ich werde das bei denTurnieren nutzen, bei denen ich mir viel ver-spreche und wo ich glaube, dass ich vielePunkte für die Rangliste sammeln kann“, kün-digt er an. Aber eins ist auch klar: Becker wird seineRückkehr genießen. „Ich habe nun längereZeit machen können, was mir als Profi sonstversagt bleibt. Aber mittlerweile freue ichmich wieder auf das Reisen, auf die Turniere.“Ans Aufhören dachte er nur ganz kurz – fürden Fall, dass sich seine Verletzung als zulangwierig herausstellen würde, hatte erbereits den Plan entwickelt, an die Universitätzurückzukehren und seinen Abschluss inFinanzwesen und internationaler Wirtschaftzu machen. Nun ist Becker froh, dass er diesePläne womöglich noch ein paar Jahre auf-schieben kann. s SASCHA SPRENGER

TENNIS

Benjamin Becker:

„Freue mich wieder auf die Turniere“

Foto: Ruppenthal

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576/2011

Sicherlich: Es warnicht die beste Sai-son in der Karrierevon Kristina Barrois.

Aber es gibt keine Fragen.Die 30-Jährige aus Urexwei-ler weiß im Grunde, woran esgelegen hat.

Ihr Jahr begann im Grundesehr gut: Sie überstand beiden Australian Open die ers-te Runde, punktete danachbei den großen Turnieren inParis und Dubai ordentlichund schaffte sogar das Kunst-stück, bei einem kleinen Tur-nier in Nassau auf den Bahamas die aktuelleWeltranglisten-Zweite und Wimbledon-Sie-gerin Petra Kvitova aus Tschechien zu schla-gen. Doch der Höhepunkt war die Sandplatz-Sai-son: In Stuttgart nutzte sie die Wild Card, diesie dort erstmals erhalten hatte, und stürmte bisins Viertelfinale. Dabei schlug sie die Welt-ranglisten-12. Marion Bartoli aus Frankreichund verlor erst gegen die Polin AgnieszkaRadwanska, eine Spielerin aus den Top 10 derWelt. Eine Woche später in Estoril lief es nochbesser: Nach vier überzeugenden Siegen,unter anderem gegen die an Nummer einsgesetzte Alisa Kleybanova (Russland),erreichte Barrois das Endspiel, in dem sie aller-dings der Spanierin Anabel Medina Garriguesunterlag. In der Weltrangliste ging es bis Rang59 nach oben, das große Ziel „Top 50“ gerietin greifbare Nähe. Doch schon in dieser Zeit konnte sie sich nurschwer auf Tennis konzentrieren: Mutter Hildelitt an einem Gehirntumor. Für den Familien-menschen Barrois, der auch noch zu Hause inUrexweiler wohnt, ein schwerer Schlag – undnoch mehr, als die Mutter dann Anfang Junistarb. „Zu Hause hat sich viel geändert“, sagtsie dazu. Während der ganzen Zeit half sie, wosie konnte, wann immer sie zu Hause war. „Dashieß aber auch, dass das Training gelitten hat.Ich war einfach nicht so bei der Sache wiesonst. Oft war ich nicht ganz fit, aber in derSpitze reichen 95 Prozent eben nicht. Ich hat-

te trotzdem gehofft, wiedermeinen Rhythmus zu finden,und damit meine ich wirklichden Tagesablauf. Aber dashat nicht wirklich geklappt“,führt sie weiter aus. Dazu kamen kleinere Verlet-zungen, die sie immer wiederzu Pausen zwangen. Dasführte zu einigen frühen Nie-derlagen, auch bei kleinerenTurnieren, gegen schwächereingestufte Spielerinnen.Derzeit behindert eine Ner-ven-Entzündung im Ellenbo-gen die Vorbereitung auf dieneue Saison.

Sie weiß, dass es schwer werden wird, sich wie-der voll auf Tennis zu konzentrieren. Dennnoch heute werfen sie manchmal Gedankenan diese Zeit ein wenig aus der Bahn. „Tennishat viel mit der Psyche zu tun“, weiß sie undüberlegt, mit einem Mentaltrainer zusammen-zuarbeiten. „Es muss halt irgendwie weiterge-hen“, sagt sie mit ein wenig Trotz in der Stim-me. Bis Ende 2013 ist Barrois noch vom Justizmi-nisterium freigestellt. Was danach ist, weiß sienoch nicht. Das hängt immer davon ab, wasder Körper sagt und ob sie noch in der Welt-klasse mithalten kann. Eine Entscheidung hat sie jedoch bereitsgetroffen: In der Bundesliga wird sie in derkommenden Saison für den TC Ratingenantreten. Bei Waldau Stuttgart habe es nichtmehr so gepasst, erklärt sie. Auch finanziellwar das Angebot aus Ratingen reizvoll. „Ichhabe ja sonst nie nach dem Geld geschaut undhabe jedes Jahr den Verein gewechselt. Aberich will auch einmal deutscher Mannschafts-meister werden“, gibt die Weltranglisten-92.als Ziel aus. Diese Ziele werden es sein, die darüber ent-scheiden, ob Barrois den Weg zurück schafft.Oder besser gesagt: Ob sie eine Möglichkeitfindet, sich wieder zu 100 Prozent auf Tenniszu konzentrieren und immer wieder neu zumotivieren. Auch wenn die Gedanken ab undzu abweichen. Denn es muss ja weitergehen –irgendwie. s SASCHA SPRENGER

TENNIS

Kristina Barrois:

„Es muss weiter gehen!“Tennis-Nachwcuhs

Positive JahresbilanzEs ist guter Brauch, am Ende eines Jah-res Bilanz zu ziehen. So macht es auchder Tennissport. Das Leistungskonzeptdes Tennisbundes ist in Form einerPyramide aufgebaut. Auf dem breitenFundament der Talentsichtung in denLandesverbänden baut sich dort der D-Kader auf. Hier werden zehn- bis sech-zehnjährige ausgebildet und nachPotenzialen für weitere Förderungs-möglichkeiten gesucht.

Die darauffolgen-de Förderstufe desC-Kaders erfasstJugendliche bis 18Jahre, die sich imeinmal im Profiten-nis etablieren wol-len. Sie besuchen,neben dem Trai-ning auf Landesver-bandsebene und den privaten Heimtrai-nern, regelmäßig Trainingseinheiten inDTB Leistungszentren . Auch saarländi-sche Jugendliche haben sich 2011 wiederqualifiziert. So finden wir 15 Jugendlichein der DTB Auswahl-Kaderliste.Herausragende Position hat dabei Katha-rina Hobgarski (Foto) vom TC Oberkir-chen inne. Sie ist in der Förderstufe des C-Kader, in der lediglich vier Juniorinnensind, wovon eine Katharina ist. Kathi,Jahrgang 1997, ist derzeit Nr. zwei derDeutschen Rangliste der U 14 Juniorinnenund bei den Aktiven Damen bereits aufPosition 114 zu finden. Nach einer erfolg-reichen Saison, mit hervorragendenErgebnissen bei den Deutschen JugendTennis Meisterschaften und den Europäi-schen Meisterschaften, nimmt sie derzeitam International Nike Masters der U 14in Florida teil. Ihre Einstufung in die För-dergruppe ist Lohn für diese Erfolge, aberauch das Startkapital für die angestrebteProfikarriere im Tennissport.Insgesamt ist der Nachwuchs im saarländi-schen Tennissport sehr gut aufgestellt undbietet ein gutes Fundament für die Nach-folge von Kristina Barrois und BenjaminBecker. s PETER FRANZ

Fotos: Spektrum

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58 6/2011

Man stelle sich mal folgende Ter-min-Kollision vor: Die Fußballervon Bayern München spielen imFinale der Champions-League,

am gleichen Tag bestreitet die National-Mannschaft ein Spiel gegen Holland. JogiLöw baut dabei natürlich auch auf seine Bay-ern-Stars. Doch Sebastian Schweinsteiger istbei keinem der beiden Spiele dabei – weil erkeine Lust hat. Natürlich ist das undenkbar.

Bei den Turnern aber schon: Am 26. Novem-ber wurde das Mannschafts-Finale in der Ber-liner Max-Schmeling-Halle ausgetragen. DieTG und die KTV Straubenhardt hatten sichdafür qualifiziert, der SC Cottbus kämpftegegen Stuttgart um Platz drei. Verzichten mussten die Zuschauer in derMax-Schmeling-Halle jedoch auf die beiden

zurzeit besten deutschen Turner. Der in die-sem Jahr erfolgreichste, der Cottbuser PhilippBoy war vom Deutschen Turnerbund für dasWeltcup-Finale in Tokio „dienstverpflichtet“.Superstar Fabian Hambüchen hatte sowohlden Straubenhardtern als auch dem DTB einKorb verpasst. Genug geturnt, jetzt ist Ruheangesagt. EM, WM und zwei Kämpfe in derBundesliga – und ungezählte Show-Einsätze,bei denen der Rubel rollte. Das muss für dies-mal reichen. So oder so ähnlich ließ „Fabi“sein Management vor dem Finale verbreiten.Dem Turnsport hat er damit sicher keinenGefallen getan. Ganz anders der Saarländer Eugen Spirido-nov. Auch der hatte vor dem Finale einemehr als anstrengende Saison hinter sich. Sie-ben Mal ging er in der Liga für die TG Saar anden Start, hatte mindestens genauso viele

internationale Einsätze wie Fabian Hambü-chen hinter sich und musste auch als Sportleh-rer seinen Mann stehen. Doch seine Freundeallein nach Berlin fahren zu lassen, wäre demEugen nie und nimmer in den Sinn gekommen.„Ich weiß, was ich der TG Saar zu verdankenhabe. Deshalb habe ich immer schon gesagt,dass die Mannschaft immer Vorrang habenwird. Und außerdem, wann hat man schonmal die Chance, deutscher Bundesliga-Meis-ter zu werden?“ Hätte es in Berlin geklappt,wäre es nach 1980 und 1981 der dritte Titelgewesen. Es wurde jedoch wieder „nur“ dieVizemeisterschaft, wie schon 2007, als manin Heidelberg im Finale gegen Cottbus ver-lor. Dies dort, wie am letzten November-Samstagvor 1800 Zuschauern auch in der Max-Schmeling-Halle – aber erst nach großem

TURNEN

TG Saar wird deutscher Vizemeister

Schlussstrich unter eine tolle

Foto: Kalsch

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596/2011

Kampf. 39:23 gewann die KTV Strauben-hardt. Wieder erwiesen sich die Saarländerals faire Verlierer. Allen voran Trainer ViktorSchweizer: „Glückwunsch an Straubenhardt,sie sind ein würdiger Meister, wir haben unserBestes gegeben, doch es hat wieder nichtgereicht. Das Finale war für uns ein gelunge-ner Schlussstrich unter eine tolle Saison.“Und eine Werbung für das Kunstturnen.Obwohl die TG Saar einen eher holprigenStart erwischte: Die erste Enttäuschung gab esschon am Boden. Nur Eugen Spiridonovpunktete beim 2:7. Waldemar Eichorn.Anton Fokin und Ivan Bykov gingen leer aus.Wie schon im Ligakampf 14 Tage vorhermusste Bykov auch in Berlin am Pauschen-pferd neu ansetzen. Aber auch Thomas Tara-nu patzte – kein Punkt für beide. Zuvor hatteTobias Matzke zwei Zähler gegen Robert

Weber verloren. Die TG Saar kontertezunächst, mit Fokin und seinem Vierer gegenMaxim Dewiatkowski. Doch dann holte Mar-cel Nguyen Eugen Spiridonov drei Punkte ab.6:12 nach zwei Geräten. Und gar 6:26 nachder „Nullnummer“ an den Ringen. AltmeisterSergej Charkow setzte sich zunächst gegen„Waldi“ Eichorn durch. Auch ThorstenMichels musste Robert Webers Überlegen-heit anerkennen. Anton Fokin verlor dreiPunkte im hochkarätigen Duell gegen MarcelNguyen und auch Thomas Taranu präsentier-te sich stärker als Eugen Spiridonov. Erst imdritten Duell beim Sprung und drei Punktenvon Tobias Matzke gegen Andre Schaichdurfte auch bei der TG Saar erstmals wiederverhalten gejubelt werden. Anton Fokin sorg-te danach mit seinem Punkt gegen AntonWirth für das 10:31. Und plötzlich lief es wiegeschmiert. Mit 5:4 am Barren folgte der ers-te Geräte-Gewinn. Fokin steuerte zwei Punk-te dazu bei, der bärenstarke Eichorn drei –Straubenhardt führte 35:15 vor dem Reck.Endgültig in Ordnung war die Welt für die TGSaar dann wieder, als Anton Fokin für seineÜbung am Königsge-rät drei und Walde-mar Eichorn als letz-ter Turner mit der ins-gesamt wohl stärks-ten Übung desgesamten Wettbe-werbes gar fünf Punk-te zur 8:3-Geräte-wertung und zumGesamtergebnis von23:39 beisteuerten.Das durchaus nochhätte knapper ausfal-len können, wenn dieKampfrichter nichtfür die ein oder ande-re zweifelhafte Ent-scheidung gesorgthätten. Das gab hin-terher auch Strau-benhardt-TrainerAlexei Grigoriev zu:„Ich denke, dass diebeiden in diesem Jahrstärksten Mannschaf-ten heute beste Wer-bung für den Turn-sport gemachthaben“, hielt Grigo-

TURNEN

Saison

riev fest und der Präsident der DTL, Jan Prass,schwärmte sogar. Sein Fazit: „Das war einesFinales mehr als würdig.“ Zurück in die Heimat Usbekistan ist inzwi-schen Gastturner Anton Fokin. Der 29-Jähri-ge durfte sich über die Ehrung als Top-Scorerder gesamten Liga freuen. Insgesamt holte erin sieben Kämpfen für die TG Saar 121 Punk-te. In Berlin kamen noch mal zehn Punktedazu. Top Scorer im Finale wurde Europa-meister Marcel Nguyen mit 15 Score Points.Fokin verabschiedete sich mit dem Verspre-chen, in der nächsten Saison wiederzukom-men, „wenn man mich braucht, weil ich michhier einfach wohlfühle“. Das tat Anton Fokinauch bei der abschließenden Party in derMax-Schmeling-Halle. Da bewiesen dieSaarländer mit ihrem etwa 30-köpfigenAnhang, dass sie auch beim Feiern meisterli-che Qualitäten und ordentliches Stehvermö-gen haben. Im Bus nach Hause, erfuhr mandann, dass Straubenhardt und Fabian Hambü-chen ab sofort getrennte Wege gehen. Einekonsequente und längst überfällige Entschei-dung. s KLAUS KALSCH

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60 6/2011

MELDUNGENFotos: SBSB

(2), LSVS

/BuB

(2).

Herausgeber: Landessportverband für das Saarland, Hermann-Neuberger-Sportschu-le 4, 66123 Saarbrücken, Tel. 0681-3879-137, Fax 0681-3879-154. E-mail:[email protected] für den Inhalt: Werner Zimmer (V.i.S.d.P.)Layout/Satz: Michael WeberMitarbeiter: Torsten Rott, Wolfgang Weber, Wilfried Burr, Sebastian Brückner, Pas-cal Blum, Marion Esser, Stefanie Marsch, Sascha Sprenger, Sebastian Zenner, Christi-na John, Armin Neidhardt, Henning Jochum, Stefan Regel.Druck: repa-druck, EnsheimErscheinungsweise: 6 x im JahrNamentlich verfasste Berichte (außerhalb der Redaktion) müssen nicht die Meinung desLSVS wiedergeben. Nachdruck nur mit Quellenangabe und Genehmigung des He -rausgebers möglich. Für unverlangt eingesandte Manuskripte übernimmt die Redaktionkeine Gewähr.

Das nächste Magazin SaarSport erscheint Ende Februar 2012.

I M P R E S S U M

FSC und PEFC zertifiziert

Saarländischer Ringerverband ehrterfolgreiche Ringerinnen und Ringer

Anfang Dezember fand an der Hermann-Neuberger-Sportschulein Saarbrücken die alljährlich Ehrung der Medaillengewinner beinationalen und internationalen Meisterschaften statt.Erstmals fungierte Bernd Wegner hier in seiner neuen Rolle als Prä-sident des Saarländischen Ringerverbandes und überreichte mitUnterstützung seiner beiden Vizepräsidenten Ralf Diener (Sport)und Bodo Wilhelmi (Finanzen) den erfolgreichsten saarländischenRingerinnen udn Ringern des Jahres 2011 Geldpreise in Form vonGutscheinen. Auch die Landestrainer, an der Spitze Frank Hart-mann, wurden für die geleistete Arbeit geehrt. Traditionell wurdeder Wanderpokal für den Nachwuchssportler des Jahres vergeben.Dieser ging an Nico Zarcone vom KV Riegelsberg, der den erstenPlatz bei der Deutschen Meisterschaft der Kadetten, sowie denzweiten Platz bei den Juniorenmeisterschaften erringen konnte.Einen Glanzpunkt setzte er mit dem Gewinn der Bronzemedaille beider Kadetten-Europameisterschaft in Polen. Eine bemerkenswerteLeistung des jungen Riegelsbergers, der damit in die Fußstapfenvon Jan Fischer und Timo Badusch treten konnte. Außer Nico Zar-cone wurden noch folgende Sportler geehrt: Gennadij Cudinovic(KSV Köllerbach), Konstantin Schneider (KSV Köllerbach), JanFischer (KSV Köllerbach), Andrej Shyyka (KSV Köllerbach), SvenGrell (KV Riegelsberg), Daniel Decker (KSV Köllerbach), MathiasGrün (KSV Köllerbach), Manuel Pitz (KSV Köllerbach), DennisDecker (KSV Köllerbach), Moses Schäfer (KSV Köllerbach),Moritz Paulus (KV Riegelsberg), Christopher Raubuch ( KSV Köl-lerbach), Melanie Schiel (AC Heusweiler), Sezer Karmadja (KVRiegelsberg), Yannik Kaisner (ASV Hüttigweiler), Seimetz Valen-tin (KSV Köllerbach), Anna Scherer (AC Heusweiler).

sWOLFGANG BAUER

Ski/Klettern

Lehrteamschulung des SBSB auf demStubaier Gletscher

Bei hervorragenden Trainingsbedingungen und im neuen Outfitvon „Maloja“ wurden die Teilnehmer des diesjährige Lehrteam-schulung Alpin des SBSB auf dem Stubaier in Methodik und Tech-nik von den beiden Bundesausbildern Martin Kraft und Marc Maie-ro geschult. Jochen Augustin übernahm die Schulung der ebenfallsangereisten Vorstandsmitgliedern des SBSB. Nun ist das gesamteTeam wieder optimal auf die bevorstehende Skisaison mit allenAus- und Fortbildungslehrgängen vorbereitet.

Gold bis Bronze bei denRheinland/Pfalz-Meisterschaften

Bei den15. RLP-Meis-terschaften im Sportklet-tern in Frankenthalkonnten drei der zehnmitgereisten Kids in dieFinals einzuziehen. Flo-rence (Flo) Grünewald(12), Jugend C ausSaarbrücken erkletterte

die Finalroute (Schwierigkeitsgrad 9) bis auf die letzten beidenGriffe vor dem Top. Sie belegte Platz eins als beste Nachwuchs-kletterin. Auch Marlene Kappes (14), Jugend B, sicherte sich denFinaleinzug, schaffte es aber dieses Mal noch nicht aufs Treppchen.Jana Quien (11) aus Saarbrücken erreichte bei der Jugend B dendritten Platz. AW/RMS

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616/2011

MELDUNGEN

Saarbrücker Kanu-Club ehrte seineerfolgreichen Sportler

Der Kanu-Freestyler Tobias Hüther und dieSlalomspezialistin Hannah Grünbeck sinddie erfolgreichsten Sportler des SKC Saar-brücker Kanu-Clubs der vergangenen Sai-son. Hüther verteidigte in Plattling bei Mün-chen erfolgreich seinen Deutschen Meister-titel in seiner Paradedisziplin Offener Canadier und Grünbeckbelegte als beste Nachwuchssportlerin des SKC bei der inoffiziel-len Deutschen Meisterschaft der Juniorinnen im Canadier 1 undbei den Süddeutschen Meisterschaften den 1. Platz. Erfolgreichverlief die Saison auch für einige Drachenbootsportler. Mit Clau-dia Röder, Basilio Pecorino, Udo Vater und Joachim Weisang stelltder SKC gleich vier Mitglieder für die Nationalmannschaft. Dasgroße Ziel ist im kommenden Jahr die Drachenbootweltmeister-schaft in Italien. Die aktiven Wanderfahrer des SKC kamen auf ins-gesamt über 13.600 km und stellten damit einen neuen Vereins-rekord auf. Weitere Infos: www.saarbruecker-kanu-club.de

Minister Storm zu Gast an der Hermann-Neuberger-SportschuleSeit 24. August 2011 ist Andreas Storm Minister für Bundesange-legenheiten und Chef der Staatskanzlei des Saarlandes. Nachdemer bereits mit Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbaueran der Einweihungsveranstaltung der neunen Multifunktionssport-halle teilgenommen hatte, kam er Ende November zu einemAntrittstermin an die Hermann-Neuberger-Sportschule. Gemein-sam mit LSVS-Präsident Gerd Meyer sowie den Präsidiumsmitglie-dern Dr. Kurt Bohr, Franz-Josef Schumann und Karl-Heinz Gross,dem Leiter des Olympiastützpunktes Saarbrücken/Rheinland-Pfalz,Steffen Oberst sowie Hauptgeschäftsführer Paul Hans und seinemVertreter Torsten Rott besichtigte Minister Storm bei einem Rund-gang unter anderem das Turnleistungszentrum, das Max-Ritter-Haus, die Albert-Wagner-Schwimmhalle und das Haus der Athle-ten. Den persönlichen Austausch mit dem Minister nutzen dieSportler Eugen Spiridonov, Jochen Kühner, Lucien Hassdenteufel,Andreas Waschburger, Nina Wengert, Christian Reif und Kathari-na Schett.

Das Hayashi Karatecenter e.V. Schiffweiler engagiert sich für saarländische Kinder in Not

Um notleidenden, saarländischen Kindern undFamilien zu helfen, ist nicht nur Geld nötig, sondernes bedarf auch besonderen Hilfsstrategien. Wiejedes Jahr, wenn es auf Weihnachten zugeht, ver-anstaltet Radio Salü seit 2004 eine große Spen-denaktion für den Verein RADIO SALÜ Wir hel-

fen e.V. für saarländische Kinder in Not. Das Hayashi Karatecentere.V. hat sich in diesem Jahr zur Aufgabe gemacht, effektiv und durcheine seriöse Strategie zu helfen. Was lag da näher, als die Stärke einesVereins mit einem erfolgreichen saarländischen Radiosender wieRadio Salü zu kombinieren? Unter diesem Motto veranstaltet derVerein am 17. Dezember in der Mühlbachhalle Schiffweiler einenKarate-Benefiz-Lehrgang zugunsten der saarländischen Kindern inNot. Die Lehrgangsreferenten an diesem Tage sind Marcus Gutzmer(5. Dan), einer der erfolgreichsten Landestrainer des rheinlandpfälzi-schen Karateverbandes, und Ernes Erko Kalac (5. Dan), der Integrati-onsbotschafter des Deutschen Olympischen Sportbundes. Viele Ehrengäste aus Politik, Sport und Kultur wie die Olympiasiege-rin Anna Dogonadze (Trampolin) oder der Vizepräsident des Deut-schen Karateverbandes Wolfgang Weigert, Landrätin Cornelia Hoff-mann Bethscheider, der Präsident des Saarländischen Sportverbandes(LSVS) Gerd Meyer, Präsident des Saarländischen KarateverbandesStefan Louis usw. sind anwesend.Abends findet in Zusammenarbeit mit Radio Salü und den RockbandsSin/City (Original Coverband AC/DC) und Ironic ein Benefizkonzertstatt. Der Erlös aus den Eintrittsgeldern, wie auch alle anderen Einnah-men an diesem Tag werden uneingeschränkt an die Aktion Sternenre-gen gespendet.

Fotos: SKC

, LSV

S/BuB

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62 6/2011

LSVS-AUS- UND FORTBILDUNG

Lehrgänge Januar 2012

1261 bis 1266 Grundlagenausbildung

Mit der Grundlagenausbildung bietet der Landessportverband für dasSaarland in Absprache mit den beteiligten Fachverbänden (beimzuständigen Fachverband nachfragen!) die sportartenübergreifendenInhalte der Übungsleiter-, Fach-Übungsleiter- und C-Trainer-Ausbil-dungen an. Über die Anerkennung entscheidet grundsätzlich derzuständige Fachverband, deshalb dort vorab informieren, ob die Teil-nahme an der Grundlagenausbildung notwendig ist. Durch die Teil-nahme von Trainerinnen und Trainer aus den unterschiedlichstenSportarten und den unterschiedlichsten Trainingsgruppen an diesenSeminaren, kommt es zu einem sehr lebhaften Erfahrungsaustauschinnerhalb der Lehrgangsgruppen. Es kommen unter anderem die The-men Auf- und Abwärmen, Koordinationstraining, Konditionstraining,Spiele, Trainingslehre, Bewegungslehre, Sportmedizin, Sportverlet-zungen, Sportrecht, Versicherungsfragen, Gewaltprävention undDidaktik/Methodik in Theorie und/oder Praxis zur Sprache. Die Refe-renten setzen eine aktive, rege Mitarbeit aller Teilnehmer an allenInhalten des Seminars voraus. Der Lehrgang schließt für alle Teilneh-mer mit der schriftlichen Bearbeitung eines Fragenkatalogs innerhalbvon sechs Wochen nach Lehrgangsende ab. Nur bei Teilnahme anbeiden Wochenenden eines Lehrgangstermins und bestandenerHausarbeit wird eine entsprechende Teilnahmebestätigung ausge-stellt. Die Kosten für die beiden Wochenenden belaufen sich auf 50,-€ und beinhalten neben der Verpflegung die Seminarunterlagen. Fürdas Jahr 2012 bieten wir 6 verschiedene Lehrgangstermine an.Zeit: 1. Wochenende Sa 9:00 bis 19:00; So 9:00 bis 12:002. Wochenende Sa 9:00 bis 20:15, So 9:00 bis 12:00Ort: Hermann-Neuberger-Sportschule (Siehe Aushang im Verwal-tungsgebäude)

1261

Termin: 28./29.01.12 und 04./05.02.12, Meldeschluss: 10.01.12

1262

Termin: 10./11.03.12 und 17./18.03.12. Meldeschluss: 21.02.12

Lehrgänge Februar 2012

1297.1 bis 1297.5 – Aus- und Fortbildung für Sportabzei-chen – Prüfer

Referent: Lehrteam Sportabzeichen1297.1 Termin: 03.03.121297.2 Termin: 10.03.121297.3 Termin: 17.03.121297.4 Termin: 24.03.121297.5 Termin: 21.04.12Zeit: 10:00 – 15:00 UhrOrt: Hermann-Neuberger-SportschuleKosten: KostenfreiMeldeschluss: 4 Wochen vor der Veranstaltung

Lehrgänge März 2012

1298.1 – Minisportabzeichen saar

Referenten: Karin Leidinger, Pia Stoffel, Karin SchneiderTermin: 03.03.12Zeit: 08:00 bis 15:00Ort: Hermann-Neuberger-SportschuleKosten: 10,00 EuroMeldeschluss: 10.02.12

1276.1 – Massage Grundkurs

Referent: Team Sportsmed-SaarTermin: 17.03.12Zeit: 13:00 bis 18:00Ort: Hermann-Neuberger-Sportschule – Physiotherapie Sportsmed-SaarKosten: 32,00 EuroMeldeschluss: 01.03.12

1278.1 – Muskelverletzungen – Sofortmaßnahmen beiSportverletzungen

Referent: Team Sportsmed-SaarTermin: 24.03.12Zeit: 14:00 bis 18:00Ort: Hermann-Neuberger-Sportschule – Physiotherapie Sportsmed-SaarKosten: 29,00 EuroMeldeschluss: 03.03.12

1271 – LSVS-Tagung: Kindergarten Kids in BewegungBewegte Kinder – starke Kinder!

Referent: Marina Schulz, Karin Leidinger, Pia Stoffel, Karin Schneideru. a. m.Termin: Fr/Sa 23./24.03.12Zeit: Sa 08:00 bis 17:00Ort: Hermann-Neuberger-Sportschule (SieheAushang im Verwaltungsgebäude)Infos LSVS Referat Bewegungsförderung imElementarbereich – Karin Schneider, Tel.:0681/3879-177 E-Mail: [email protected]: 01.03.12

Das komplette Aus- und Forbildungspro-gramm finden Sie auch in der 40seitigenBroschüre Aus -und Fortbildung 2011.Diese können Sie beim Referat Aus-und Fortbildung des LSVS anfordern. Weitere Infos und Anmeldung:www.lsvs.de oder 0681-3879-493

Veranstaltungen im Januar bis März 2012

Aus- und Fortbildungs-Programm

2012

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Autohaus Bunk GmbH &Co. KGKarolingerstr. 166333 VölklingenTelefon: 06898/9119-0www.bunk-voelklingen.de

Auto Jochem GmbHZeppelinstr. 1166557 IllingenTelefon: 06825/41215www.auto-jochem.de

Autohaus NeuVogelbacher Weg 4466424 HomburgTelefon: 06841/77777-0

La Linea Franca GmbHSt. Nazairer Allee 1a66740 SaarlouisTelefon: 06831/4872351www.lalinea.de

La Linea Franca GmbHAm Römerkastel 1066121 SaarbrückenTelefon: 0681/96854200www.lalinea.de

Ford-Händler im Saarland

Wie bekommen Sie IhrenFORD?

Wer ist antragsberechtigt?*

Die Zielgruppen, die das Sportför-derkonzept des AutoherstellersFord nutzen können, werdenvom Landessportverband für dasSaarland festgelegt. Nachfolgenderhalten Sie einen Überblick überalle aktuellen Zielgruppen. Zubeachten ist, dass Antragstellermindestens 18 Jahre alt seinmüssen.

Generell antragsberechtigtsind demnach:

l Vorstände der Landesfachver-bände und deren Mitgliedsverei-ne

l Übungsleiter der Vereine mitLizenz

l Kader- und Bundesligaathletenund deren Trainer und Betreuer

l Mitarbeiter und Funktionäre derOlympiastützpunkte, Landes-sportbünde, Spitzenverbände/Ligen, deren Partner- organisa-tionen und von Bundesligaverei-nen

l Schieds- und Kampfrichter mitentsprechender Lizenz

l Mitglieder des AllgemeinenHochschulsportverbandes (adh)

l Mitglieder des Bunds Deut-scher Fußball-Lehrer

Antragsformulare und weitereInformationen erhalten Sie bei derAgentur events4more. Ansprechpartnerin:Janine Göbbel Telefon: 0681/[email protected]

Durch wen muss Ihre Antragstellung geprüft

werden (Antrag frei geben)?

Anträge können in Anlehnung andie vorgegebenen Zielgruppenausschließlich bei der Agenturevents4more eingereicht wer-den. Die Genehmigung desAntrags erfolgt durch den LSVS-Präsidenten Gerd Meyer oderdurch die Geschäftsführung desLSVS.Die Fahrzeuge können individuellausgestattet werden!

* Insgesamt stehen für diese Akti-on 200 Abrufscheine zur Verfü-gung. Es gilt das Datum desAntragseingangs.

Page 64: Saarsportler 2011 feierlich gekürt filesport. Höhepunkte waren sicherlich die zahlrei-chen Qualifikationen für die Olympischen Spiele in London und die Einweihung unserer neuen

21,40 €auch als

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Abs: Landessportverband für das SaarlandHermann-Neuberger-Sportschule 466123 Saarbrücken

PostvertriebsstückGebühr bezahltG 13344 F