Salomon News 2-2014

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STIFTUNG JUGENDSCHIFFE SCHWEIZ 2 /14 Informationsmagazin der Stiftung Jugendschiffe Schweiz

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Informationsmagazin der Stiftung Jugendschiffe Schweiz

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Schiffnews

STIFTUNGJUGENDSCHIFFESCHWEIZ

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Schiffs News | Stiftung Jugendschiffe Schweiz | www.jugendschiffe.ch

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Offizielles der Stiftung Jugendschiffe Schweiz

Vorbereitungsphase

Jugendschiff SALOMON

Nachbetreuungsphase

Gleis 1 - Betreutes Wohnen(unabhängiges Angebot)

02Kapitel

03Kapitel

04Kapitel

05Kapitel

01Kapitel

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Editorial

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Schiffs News | Stiftung Jugendschiffe Schweiz | www.jugendschiffe.ch

Teamarbeit - P.R. schäumt vor Wut. Er darf heute Abend leider nicht

dabei sein, wenn die anderen Jugend-lichen Film schauen, denn er hat im Laufe des Tages immer wieder den Ton gegenüber den Betreuern massiv verfehlt. Er sieht sein Fehlverhalten nicht ein und tobt, läuft herum, belei-digt die Mitarbeiter und droht damit, er wolle abhauen. Es braucht Zeit, Geschick und viele Gespräche, bis er sich beruhigt hat und das ausgespro-chene Filmverbot nachvollziehen und akzeptieren kann. Der Mitarbeiter, der mit ihm den Konflikt ausdisku-tiert, ist eigentlich schon müde und nicht mehr offiziell im Dienst. Doch die Beziehung zu dem Jugendlichen ist ihm wichtiger, deshalb nimmt er sich die nötige Zeit gerne. Die Arbeit mit jungen Menschen, die von grossen Schwierigkeiten betrof-fen sind, ist eine Herzensangelegen-heit. Man zählt die Stunden nicht, die man investiert, denn man ist über-zeugt, dass die Jugendlichen es Wert sind. Die Momente, in welchen sich die Jungendlichen anvertrauen, die gemeinsamen Erlebnisse und die Ge-nugtuung, wenn einem Jugendlichen

der Schritt in die Gesellschaft gelingt, entschädigen für all die Auseinander-setzungen, die Anstrengungen und Entbehrungen, die man als Mitarbei-ter des Jugendschiffes auf sich nimmt. Die Arbeit auf dem Schiff fordert vollen Einsatz. Mitarbeiter leben mit den Jugendlichen zusammen und teilen mit ihnen Freud und Leid, Ärger und Frust, tolle Erlebnisse und coole Abenteuer. Sie haben wenig Privatsphäre und sind bei Vielem eingeschränkt, was bei einem Leben in der Schweiz oder in Deutschland selbstverständlich wäre: Freizeit-aktivitäten, Beziehungspflege oder Familie. Die jungen Menschen, mit denen sie täglich zu tun haben, brin-gen oft herausfordernde Geschich-ten mit sich. Sie bringen turbulente Vergangenheiten mit, waren schon in mehreren Institutionen, in welchen es für sie nicht mehr weiter ging und sie erlebten zahlreiche Beziehungsabbrü-che. Sie sind liebenswert und „Bezie-hungshungrig“. Ihre sozialen Fähig-keiten sind jedoch begrenzt und ihre Konfliktfähigkeit ist niedrig. Viele der Jugendlichen auf dem Schiff besitzen einen tiefen Selbstwert, tendieren zu Suchtverhalten und zeigen gegenüber Autoritäten wenig Respekt. Mit unse-ren Jugendlichen zu arbeiten, fordert ein hohes Mass an Stressresistenz, eine grosse Flexibilität, ein ausgefeil-tes pädagogisches Geschick, sowie ein vorbehaltsloses «Ja» zum Jugendli-chen. Die beschränkten Raumverhält-nisse auf dem Jugendschiff weisen in der Arbeit mit unseren Jugendlichen Vorteile auf, denn ein Ausweichen ist nicht gut möglich. Die Raumver-hältnisse stellen aber hohe Anfor-derungen an die Mitarbeitenden: Schulunterricht, Arbeitstraining und Büroarbeiten finden auf engem Raum statt. Die Lehrkräfte sind gefordert, wenn sie den Unterricht gestalten

müssen, während im Arbeitstraining mit Hammer und Flex der Rost vom Stahlrumpf geklopft wird. Wenn im Achtersalon Berichte geschrieben werden sollten, kommt garantiert alle zwei Minuten ein Jugendlicher mit einer Frage und unterbricht den Gedankengang. Auch die grosse Entfernung zur Schweiz, die Zeitverschiebung und die kulturellen- und sprachlichen Anpassungen bringen einige Heraus-forderungen mit sich, welche kreative und unkonventionelleProblemlösungsansätze erfordern. Die Bereiche, welche bei der Planung des Alltags berücksichtigt werden müssen, erstrecken sich vomWetter über den Wasserverbrauch bis zum Lebensmittel- und Toilet-tenartikeleinkauf. Die Organisation der Tagesstruktur ist entsprechend komplex. Die ganze Planung kann auf den Kopf gestellt werden, wenn ein Jugendlicher ausflippt oder abhaut, ein Mitarbeiter erkrankt oder ein (unvorhersehbarer) wetterbedingter Hafenwechsel vorgenommen werden muss.Langeweile ist auf der Salomon unbe-kannt, die Arbeit ist enorm vielseitig und spannend. Die hohen fachlichen- und menschlichen Ansprüche an die Mitarbeiter machen es nicht einfach, geeignetes Personal zu finden. Umso mehr freut es mich, wenn ich sehe, wie genial unser Team funktioniert. Wir ziehen alle am selben Strick, unterstützen einander und geben unser Herzblut in die Arbeit mit den uns anvertrauten Jugendlichen ein. Ich freue mich sehr über dieses Team und bedanke mich an dieser Stelle ganz herzlich bei allen, die ihre Zeit und ihre Kräfte dafür investieren, dass Jugendliche eine weitere Chance bekommen, ein gelingendes und befriedigendes Leben zu führen.

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Allen, die unsere Arbeit auf dem Jugendschiff Salomon mittragen und unterstützen und unserer geleisteten Arbeit Vertrauen entgegenbringen, gilt ebenfalls ein ganz grosser Dank.

Jonathan Reist Co-Geschäftsleiter & Leiter Schiff

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Ich bin mit Dominic aufgewachsen und hatte so sehr viel Kontakt

zu ihm vor der Platzierung auf dem Schiff sowie auch heute noch. Dominic war bei mir (aus meiner heutigen Sicht) ein Mensch der stark unterschiedliche Gesichter hatte. Ich erlebte ihn immer als sehr anständige Person, wenn ich Zeit mit ihm verbrachte. Ich wusste also nichts von dem, was er mit anderen Freunden angestellt hatte, da ich es einerseits nicht miterlebt habe, andererseits hat er mir auch nichts davon erzählt. Bei gewissen Situationen drückte jedoch auch das «andere» Gesicht von Dominic durch, wo ich dachte: «da hätte ich anders reagiert», aber nichts Extremeres. Es war also nicht seine wahre Identität welche er bei mir «vorgespielt» hat. Nach fast unzähligen Therapien und Time outs wurde dann auf einmal bekannt, dass Dominic auf ein Segelschiff geht. So hatte ich also ein Jahr lang nur sehr begrenzt Kontakt zu Dominic. Ein Jahr ging vorbei und Dominic kam in die Gastfamilie der Nachbetreuung von der Stiftung Jugendschiffe Schweiz. Nur langsam merkte ich wie sich Dominic verändert hatte, was mir jedoch auffiel: er hatte eine starke Überzeugung, wohin er mit seinem Leben möchte, dass er nicht mehr zurück möchte. Was ihm auch einfacher fiel, weil er die Nachbetreuung nicht in seinem Heimatort verbrachte. Nachdem was ich von Dominic gehört habe und selber auf dem Schiff erlebt habe (1 Woche Produktion Imagfilm) war ich definitiv begeistert vom Schiff. Es hat mich beeindruckt, was da für Betreuer am Arbeiten sind, die ihr Leben mit Herz und voller Hingabe für solche Jungs investieren! So wie die Jugendlichen, sind auch die Betreuer nicht in ihrem gewohnten

Umfeld und das macht es aus, beide Seiten können sich voll auf das Wesentliche konzentrieren. Dank dem Jugendschiff habe ich heute einen authentischen sehr guten Freund / Cousin und kann total stolz auf ihn sein, wie er sein Leben mit Höhen und Tiefen meistert.

Joel Brunner – Cousin eines ehemaligen Jugendlichen

Feedback einesAngehörigen

Februar 2013 - Filmaufnahmen auf der SALOMON mit Joel.

Was ehemaligeübers Schiffschreiben ...

Den Erfolg zu messen fordert einen Massstab. Welchen sollen

wir anwenden? Unsere Jugendlichen haben so viele verschiedene Facetten, da wäre der Eine Massstab nicht der richtige. Messen wir alles anhand der Unabhängigkeit, ist zu berücksichtigen, dass Jugendliche ab dem 13 Lebensjahr auf dem Schiff waren. Messe ich dessen Abhängigkeit von Folgeinstitutionen und aufgewendeten Geldernd gleich wie der 18 Jährige, der bereits nach der Rückkehr unabhängig sein Geld verdienen konnte? Was wird denn als Erfolg akzeptiert?

Wir arbeiten mit folgendem pädagogischen Konzept: Der Jugendschiffaufenthalt soll die Kooperationsbereitschaft des Jugendlichen gegenüber Erwachsenen wieder möglich machen, es soll ihm ermöglichen zur Ruhe zu kommen, seine Lebenssituation zu stabilisieren und durch Distanz zur bisherigen Lebenslage positive perspektiven Entwickeln. Erfolg heisst aus unserer Sicht:- reintegriert in Gesellschaft- besuchen einer Schule- absolvieren einer Berufslehre -

studieren an einer Fachhochschule oder Universität

- einer Arbeit nachgehen- nicht wieder delinquent werden

Wir haben 59 ehemaligen Jugendlichen vom Schiff und 7 der Nachbetreuung 3 Fragen gestellt:- Wie hast du die Zeit auf dem

Jugendschiff erlebt? - Was machst du heute beruflich

oder schulisch? - Braucht es das Jugendschiff?

41 davon haben uns bereits geantwortet. Nachfolgend einige ihrer Statements:

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eigenes Geld zu verdienen.. Nach 44 Wochen habe ich erfolgreich meine Zeit am Schiff abgeschlossen Meine Meinung ist das Jugendschiff ein sehr wichtiger Projekt ..Für die Jugenlichen die problemme haben .Ich fand es am Anfang nicht gut aber wer findet das schon!! Ich hoffe das es in 20 Jahren Weltweit ähnliche Projekte entstehen.Denn das hat mir sehr weit gebracht im Leben.Momentan arbeite ich bei der Post Briefzentrum in Härkingen (SO). Nach dem Schiff hatte ich ein Paar schwierigkeiten aber dadurch habe ich mich dadurch geschlagen ..Und jetzt kann es nur noch Berg aufwärts gehen. Ich bin sehr glücklich und stolz.

______________ Patrick – Oktober 2014 – Jugendschiff 2009

Die Schiffszeit war für mich ein sehr gutes erlebnis, sonst

hätte ich nur schwer etwas erreichen können wegen meiner Vergangenheit. Ich konnte vieles lernen und dies auch in der Schweiz anwenden. Beruflich bin ich mittlerweile gelernter Bäcker - Konditor mit Berufserfahrung. Ich finde, dass das Schiff gebraucht werden soll, da es mir sehr gut getan hat. Das Jugendschiff ist im Vergleich zu Bauern Pflegeplätzen oder Heimen effizienter. z.B etwas positives am Schiff ist, das man für die nautischen grade, die man mit der Zeit erwerben kann eine offizielle diplom bekommt. Eine meilenbestätigung, die aufweisst, was man gut kann, was man noch verbessern kann und was man alles getan hatte gibts ebenfalls.

______________ Marcel – 24.10.2014 – Jugendschiff 2010

Die Zeit auf dem Jugendschiff war anfangs sehr schwer für

mich. mit der Zeit konnte ich mich

gut einleben. Ich konnte nach einiger Zeit nach dem Schiff eine Lehre anfangen als Metallbauer. Und ja, dass Jugendschiff soll es weiterhin geben weil sonst wäre ich viele, viele Jahre hinter Gitter gelandet. Ausserdem lernt man segeln und man sieht auch sehr viel von der Welt. Also, ja, weiter hin Schiffsarbeit.

______________ Maxim – Oktober 2014 – Jugendschiff 2013

Auch wenn ich vom Schiff weg musste kann ich trotzdem sagen,

dass mir das Schiff geholfen hat.Auf dem Schiff habe ich, fast die kompletten, Kapverdischen Inseln gesehen. Ich konnte mit eigenen Augen sehen, was es heißt «arm» zusein. Damals habe ich gedacht, man ist arm, wenn man sich nicht das neuste Smartphone kaufen kann. Zudem habe ich auf dem Schiff auch gelernt, würde ich sagen, wie man respektvoll miteinander umgeht. Was auf dem Schiff gesagt wird, ist, wie wichtig Zusammenhalt- und Zusammenarbeit ist.Ich bin der festen Überzeugung, dass auch wenn das Schiff für mich nicht die richtige Lösung war, es extrem vielen Jugendlichen hilft. Natürlich braucht es das Schiff! Stell Dir mal vor, was aus den ganzen Jungs, die ihre Schiffszeit abgeschlossen haben passiert wäre, wenn diese nicht auf der Salomon gewesen wären...?

______________ Gabriel – 24.10.14 – Jugendschiff 2013

Im Nachhinein gesehen, habe ich die Zeit auf dem Schiff gut erlebt.

Ich habe viel gelernt. Ich kann jetzt mit Menschen besser umgehen.Die Zeit auf dem Schiff war nicht immer einfach. z.B Heimweh, Regeln einhalten und mit anderen Jugendlichen umgehen. Schwierig fand ich auch, die ersten paar

______________ Amin – Oktober 2014 – Jugendschiff 2008

Z schiff isch eigentlech z beschte gsi wo mir het chöne passiere ig

meine wär cha scho vo sich behoupte das er übere atlantik isch gfahre. Ig ha zwar no ke lehr gmacht aber ig ha glehrt das me eifach immer sis beschte söt gäh und eifach nie söt ufgäh. Ig has im moment ou nid eifach aber ig dänke när geng ds mir eigentlich chöi froh si das mir ir schwiz läbe!! Z jugendschiff bruchts unbedingt und ig hoffe das no vili angeri jugendlichi das chöi erläbe!!!!!!

______________ Lincoln – Oktober 2014 – Jugendschiff 2008

Also die Zeit am Schiff hat mir am Anfang nicht gefallen

weil ich einfach Heimweh hatte und zu meinen Freunden zurück wollte. Die ersten drei Monaten habe ich rebeliert aber schnell musste ich mich den Regeln und Zusammenleben anpassen denn es war die einzige Möglichkeit um nach hause zu gehen..Schon nach kurzer Zeit eine sehr Enge beziehung zu den Leiters und eine harmonische zusammenarbeit entstanden..Später hatte ich meine Schiffsjungenprüfung bestanden..Und durfte 1 x in der Woche in den Ausgang wenn mein Notendurchschnitt auf mindestens 4,5 gelegt war Auch mit dem Jungs habe ich mich sehr gut verstanden Vor allem die Reisen durch ganz Europa und Länder waren spannend und das motiviert beim Schiff durchzuhalten..Mit der Zeit habe ich mich gesundheitlich sehr gut gefühlt,denn ich konsumierte keine Alkohol,Drogen und Zygaretten mehr,,Und schon hatte ich das schiff in mein Herz angeschlossen.Auch meine Schulischen Noten hatten sich verbessert, da ich sehr viel lernte. Mir hatte es sehr stolz gemacht mein

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Wochen auf dem Schiff, die Eingewöhnungsphase! Trotzdem war die Zeit auf dem Schiff ganz gut. Ich lernte meine Probleme konstruktiv zu lösen. Ich lasse mich jetzt nicht mehr auf Provokationen ein.Der Sozialbereich ist besser geworden.Ich besuche im Moment die 2. Sek B Klasse.Braucht es das Jugendschiff? Ja! Die Zeit auf dem Schiff hat mein Leben stark verändert und geprägt. Hätte ich die Chance vom Jugendschiff nicht bekommen, würde ich jetzt kiffen und rauchen (auf dem Schiff hat man keine Gelegenheit so etwas zu machen) und mir die Zeit mit gamen vertreiben. Ich würde nicht in die Schule gehen und mir ohne Schulabschluss die Zukunft verbauen.Ohne das Jugendschiff hätten viele Jungs nicht so weit sein, wie sie heute sind.

______________ Jan – Oktober 2014 – Jugendschiff 2008

I dä letschdä 5 johr isch viu passiert abr zit ufm schiff wirt immer ä

besonäreä platz i mim läbe ha. Isch eifach ä geniali zit gsi wenn o nid gäng eifach abr was isch scho eifach. ufm schiff bruchtz ä gwüssä «druck». Was d meidä berichtä isch bullshit. ok i ha time out gmacht het mr ghoufä ä angerä blick uf mis läbe z übercho u dassis mit m carlos frglichä isch eifach numä fail. Wenni itz so zrüg gugä bini zu churtz ufm schiff gsi bi nämli ts früech zrugh id schwiz. ha mi wäg gmacht mit mirä lehr aus elektropraktiker agfangä u diä 2012 apgschlossä sit den bini eher temporär ungerwägs ha leidr no nix feschds gfungä.

______________ Marco – Oktober 2014 – Jugendschiff 2012

Ich habe die Zeit auf dem Jugendschiff für eine sehr

spezielle, dennoch sehr gute Zeit wahrgenommen. Meinen Tagesablauf konnte ich wieder strukturieren und die Regeln des Lebens wieder kennen lernen. Die Psyche war bei mir eines der Hauptproblemen. Ich war relativ Depressiv, konnte mich nicht mehr aufraffen. Dass Amt hatte

mich mehrmals in Psychatrien, wie auch in Institutionen eingewiesen, was mir Persönlich nur ein bisschen weiter half. Der springende Punkt ist, dass das Jugendschiff Salomon mich aus meinen alten Bekanntschaften «rausriss», und mich gerettet hat. Auf dem Schiff ist man wie «alleine», dass heisst man hat keine negativen Einflüsse auf dem Schiff die mich beinflussen könnten. Ich arbeite momentan wieder, und mir gehts gut. Wie bei den folgenden Punkten oberhalb des Textes BRAUCHT man dass Jugendschiff Salomon. Man kann es nicht mit einer Institution vergleichen in der Schweiz. Es ist einzigartig, und es sollte mehr davon geben. Wäre dass Jugendschiff nicht gewesen, wäre ich tot, oder vom Arbeitslosengeld abhängig. Da freut sich der Steuerzahler auch nicht wirklich Ein zweiter Punkt ist es, dass man miteinander lebt. Man lebt auf engstem Raum, und so lernt man sich viel besser kennen. Ich verstehe vielleicht von Pädagogik nicht wirklich viel, aber je besser man einem vetraut, mag, desto eher öffnet man sich und versucht sein bestes zu geben.

______________ Patrice – Oktober 2014 – Jugendschiff 2012

Meine meinung zum jugendschiff ist man sollte

die jugendlichen nehmen dis es wirklich brauchen und nicht einfach nur im heim platzieren. aber mir hatt es viel geholfen. Ich bin viel reifer geworden und mache kein scheiss mehr. Momentan geh ich in aarau zur schule. Und ich hoffe sehr das, das schiff nicht abgeschaffen wird.

______________ Oliver – Oktober 2014 – Jugendschiff 2008

Die zeit war sehr lehrreich, da man auf engem raum

miteinander lebt und so wenig möglichkeit zur flucht oder rückzug findet, man stellt sich seinen problemen. für mich persöhnlich war das jugendschiff sehr wichtig, da ich zu mir selbst gefunden habe und wieder wusste, wer ich bin, wohin ich will und was ich leisten kann.

im grossen und ganzen würde das jugendschiff auch jugendlichen die keine probleme oder schwer tragbar sind, enorm viel mit auf den weg geben. in einer kurzen zeit lehrt man extrem viel und lernt auch kleine dinge wieder zu schätzen, was in der heutigen zeit eine rarrität unter jugendlichen und jungerwachsenen ist. Ein Sprichwort, welches am besten passt: der weg ist das ziel

Ich war 2 jahre im militär bei den militärpolizei grenadieren und habe auch die offiziersschule absolviert.auch hier hat mir das jugendschiff sehr geholfen, da die mp gren rs zu den anspruchvollsten in der schweizerarmee gehörtnächstes jahr werde ich die polizeischule bei der stapo zh in agriff nehmen.

______________ Bilal – Oktober 2014 – Jugendschiff 2010

Die Zeit auf dem Jugendschiff war wahrscheinlich die spannendste

Zeit meines lebens.. Es war anfangs schwierig aber ich konnte mich gut anpassen. Und aus Anpassung kam dann automatisch die Veränderung. Man merkt erst im nachhinein was es alles positives bringt. Bin momentan in einem Arbeitsprogramm vom Fai und läuft soweit gut hoffe das ich bald in den 1. Arbeitsmarkt komme. Es wäre ganz sicher schade würde man das Jufendschiff «beenden» ist eine gute sache jeder der was anderes behauptet hat sich zu wenig informiert oder eben an falschen Orten.

______________ Anonym – Oktober 2014 – Jugendschiff 2010

Ich bin schon seit der 2ten klasse in verschidenen Internate gewesen.

das tat mir persöndlich nicht sehr gut, weil alles was ich wollte was das ich nach hause konnte. das kahm aber nie in frage darum wurden meine probleme immer schlimmer durch das. ich fing an drogen zu konsumieren und musste nach einer sehr harten zeit auf das jugendschiff. nach einem kalten entzug konnte ich die schiffszeit einigermassen über die runden bringen. doch ich

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wollte immernoch nur nachhause. ich klammerte mich fest an diesen traum und kahm schliesslich wider zurück in die schweiz. ich war nicht sehr beliebt bei kollegen da ich halt 2 jahre der entwicklung in der schweiz verpasst habe. zudem musste ich weiterhin zu pflegefamilien und durfte nicht nachhause. das machte mich wider sehr deppressiv und ich fing mit noch härteren drogen an als früher. nach 3 monaten auf der strasse, vollgepumpt mit drogen wurde mir irgendwan bewusst das es so nicht weitergehen kan. ich beschloss rasch mein leben zu endern und in den griff zu krigen. heute habe ich meine fast eigene wohnung mit 18 jahren und mache eine lehre als zimmerman.

______________Yannick – Oktober 2014 – Jugendschiff 2008

Wie ging es weiter nach dem Schiff?

Zur Nachbetreuung und Wiedereingliederung musste ich wieder in ein Heim: Schule, Arbeitsprogramm, Aussicht auf eine Lehre. Doch obwohl ich auf dem Schiff gelernt hatte, mit Autoritätspersonen umzugehen, schaffte ich das hier nicht. Nach etwa 12 Wochen flog ich wieder aus dem Heim und ging nach Hause. Aber auch dort hatte ich nur Ärger. Schliesslich kam ich bei Kollegen unter, wechselte alle paar Tage das Sofa. Ich war wieder nahe am Abgrund. Doch dann riss ich mich zusammen – mit Erfolg: Nach wenigen Wochen habe ich eine Lehrstelle als Matrose in Basel gefunden. Jetzt habe ich ein Haus und Land in Deutschland gekauft und ein Hundeheim aufgebaut. Ich kann mich selber finanzieren und lebe ohne Schulden.

Du sagst, das habest du dank dem Schiff geschafft. Wie? Ja. Als ich aus dem Nachbetreuungsprogramm geflogen war, habe ich mir die Zeit auf dem Schiff in Erinnerung gerufen. Beim Segeln hast du keine Probleme, ausser du schaffst sie dir selber. Und wenn du nicht auf deine Kameraden

und die Autoritätspersonen hörst, geht alles schief. Ein Ereignis ist mir besonders in Erinnerung geblieben: Wir waren auf See, hatten alle Segel gehisst. Ein Kamerad und ich schoben gerade Wache. Ich hatte mich wieder mal geweigert, mich an einem Karabiner zu sichern. Plötzlich zog ein Sturm auf. Das Boot kenterte, durch eine Luke schoss Wasser ins Schiff, ich stürzte fast. Wir mussten alle zusammen anpacken, um uns und das Schiff zu retten. Da merkte ich: Man muss sich aufeinander verlassen können, und auf Autoritätspersonen hören, wenn’s drauf ankommt.

Das Schiff wird stark kritisiert. Es sei eine militärische Einrichtung ohne pädagogischen Wert. Was hältst du davon? Ich brauchte den «Drill», die klaren Strukturen. Eine militärische Einrichtung ist es deswegen noch lange nicht. Bei uns hiess es immer: Eine Hand fürs Schiff, eine Hand für dich. Uns wurde eingeprägt, dass wir uns selber nie vergessen dürfen. Wir hatten also genug Zeit, uns mit uns selber und unseren Problemen zu beschäftigen. Das Schiff ist wirklich eine gute Sache: Man kann nicht abhauen und wird viel intensiver begleitet als in einem Heim. Ich habe jetzt noch Kontakt zu einem Betreuer.

Trotzdem will das Jugendamt Bern dem Schiff die Bewilligung entziehen. Das ist schlimm. Es war fünf nach zwölf, als ich auf das Jugendschiff kam, trotzdem habe ich es geschafft, dass ich gesund und selbständig leben kann. Wo wäre ich ohne das Schiff? Sicher nicht da, wo ich jetzt bin. Vermutlich im Knast.

(www.watson.ch: «Ohne das Jugendschiff sässe ich jetzt im Knast»)

______________ Stipan – Oktober 2014 – Jugendschiff 2012

Ich habe eine schöne und gute Zeit erlebt... und bereue nichts.!

Das schönste war es neue Kulturen zu sehen, und man dann merkt wie gut man es eigentlich selbst hat.Im moment bin ich Arbeitssuchend.

Das schiff kann ich nur weiter empfehlen, auch wenn ich jetzt keine Arbeit habe, habe ich sehr viel mitgenommen und lernen dürfen.Das Jugendschiff mochte ich nich so besonders aber je länger je mehr habe ich es lieb gewonnen..Das Schiff kann dich aus deinen Problemen oder deinem schlechtem umfeld ziehen und dich wieder auf einen geraden Kurs bringen !! Deswegen empfehle ich das Schiff weiter.!!Macht weiter soo.!

______________Thomas – Oktober 2014 – Jugendschiff 2010

Hast du die Kurve noch gekriegt? Zurück auf dem Schiff kam

dann der Wendepunkt in einem sehr intensiven Gespräch mit den Betreuern. Ich realisierte, dass die Probleme nicht um mich herum sind, sondern in mir. Es hängt davon ab, wie ich damit umgehe. Ich bin vorher vor mir selbst abgehauen. Als meine Zeit auf dem Schiff vorbei war, ging ich nur mit Widerwillen heim. Es war richtig heimelig geworden und ich wollte mich zum Matrosen ausbilden lassen. Ich war immerhin Vormann einer Segelgruppe und hatte Verantwortung. Bei meiner Rückkehr in die Schweiz hatte ich Angst, weil mir diese Struktur fehlte.

Wie geht es dir heute? Nach dem Schiff hatte ich zu kämpfen, auch heute noch. Die Sucht habe ich im Griff, doch das Verlangen ist immer noch da. Das ist ein lebenslanger Prozess. Ich habe mir aber mittlerweile ein neues Umfeld aufgebaut und in diesem Sommer meine Lehre als Logistiker abgeschlossen. Zu meinen Kollegen von früher habe ich keinen Kontakt mehr.

Wäre dein Leben ohne Aufenthalt auf dem Schiff anders verlaufen? Ja, es wäre bestimmt nicht so gekommen. Das Schiff war das Beste, was mir passieren konnte. Dort geben sie dir eine Chance. Ich habe Distanz gewonnen und merkte, dass ich für alles selbst verantwortlich bin und die

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Konsequenzen tragen muss. Es war eine harte, aber dennoch gute Zeit.

(www.20minuten.ch: «Ohne Jugendschiff wäre ich in der Drogenszene)

______________Claude – September 2014 – Jugendschiff 2009

Ich konnte meine Sozial- sowie Selbstkompetenz massiv ausbauen.

Die begrenzten Platzverhältnisse verunmöglichen, das man vor den Problemen «davon läuft». Durch das enge Zusammenleben hat es keinen Platz für Egoismus oder Selbstbereicherung. Die daraus folgende Gemeinschaftsleistung ist eine tolle Erfahrung und anregend, sowas auch mal in der grossen Welt zu versuchen. Ausserdem hat mir das Schiff noch weit mehr gebracht als nur die Probleme der Vergangenheit zu lösen sondern hat mir auch noch viel mehr beigebracht. Sei es nun die ganzen Kenntnisse rund um die Nautik oder handwerkliche Weiterentwicklung. Meine absoluten Highlights war jedoch das Erreichen des Leichtmatrosendiploms, das führen einer Segelgruppe als Vormann sowie die Tätigkeit als Wachführer während der Atlantiküberquerung. Ich denke, das sind Erfahrungen, die auch in der Zukunft von Vorteil sind. Nebst dem gab mir das Schiff auch die Möglichkeit, Orte fernab vom Tourismus zu besuchen und so viele Spannende aber auch berührende Momente zu erleben. Momentan besuche ich die Kantonsschule ausserdem betätige ich mich ehrenamtlich im Vorstand einer Vereinigung.Soll es die Schiffsarbeit weiterhin geben? Auf jeden Fall! Eine Landinstitution kann NIEMALS eine solch enge Beziehung zu den Jugendlichen aufbauen, wie diese für eine effektive Zusammenarbeit benötigt wird. Leider ist für die meisten Sozialpädagogen ihre Arbeit nur Broterwerb und dementsprechend ist auch die Qualität. Auf dem Schiff ist dies durch die räumliche Nähe unmöglich und führt zu einer markanten Verbesserung

der Zusammenarbeit, weil der Jugendliche merkt, das der Betreuer für ihn da ist und es sich nicht nur Geld verdienen will. Deshalb sollte die Schiffsarbeit weiterhin betrieben werden. Ich kann es jedem empfehlen und würde jeder Zeit wieder gehen.

______________Agit – September 2014 – Jugendschiff 2011

Das Jugendschiff ist eine sehr viel versprechende Sache und

garnicht mit anderen Institutionen zuvergleichen. In vielen Institutionen die sich mit auffälligen Jugendlichen beschäftigen fehlt meistens das wichtigste; und zwar der Bezug zu den Jugendlichen. Doch auf der Salomon ist das ganz anders. Ich hab bis jetzt keine Pädagogen gesehen die sich wirklich Gedanken um ihren Klienten machen wie es auf der Salomon der Fall ist, und dazu gehören nicht nur die Pädagogen sondern alle die dort auf irgendeiner Weise tätig sind. Ich denke das liegt daran das man so auf engen Raum lebt das man garnicht anders kann und eine viel engere Verbindung durchlebt als ein reines Pädagogen-Klienten-Verhältnis. Was ich damit sagen will ist das man anfängt sich gegenseitig zu schätzen und eher auf einer freundschaftlichen Basis miteinander arbeitet. Das trägt natürlich dazu bei das die Jugendlichen eher über ihre Probleme reden und auch mitmachen. Ich persönlich hatte immer das Problem das ich kein Vertrauen zu Pädagogen hatte und denen einfach nur was vorgegaukelt hab. Das hat sich auf der Salomon geändert. Und die Leute die davon reden das des eher wie ein Ferienkamp ist der auch noch von den Steuerzahlern bezahlt wird, das ist es sicherlich nicht. Man kann es so ausdrücken verhälst du dich passend, dann ist das Schiffsleben schon angenehmer, verhälst du dich unpassend dann ist das Schiffsleben garnicht mehr so angenehm. Man lernt im Team zu arbeiten, diszipliniert zu sein, Verantwortung zu übernehmen und und und. Ich könnte hier noch ein Roman schreiben was für Vorteile

es alles mit sich bringt wenn man auf der Salomon war. Ein sehr guten Vorteil finde ich aber wenn ich mich irgwndwo bewerbe dann sind die Leute sehr begeistert und nehmen ein auch sofort an. Das kommt davon das sich jeder der sich ein Bild von einem Schiff macht der ist, das die Besatzung diszipliniert ist, Befehle schnell durchführen kann und man Führungsqualitäten braucht. Und das ist es ja was die meisten Arbeitgeber suchen. Also wer auf der Salomon war der kann darauf vertrauen sich gut zu integrieren und eine festen Arbeitsplatz zufinden.Und alle die denken das des viel zu viel Geld ist, was für die Jugendlichen investiert wird, will ich euch daran erinnern das wenn das Verhalten des Jugendlichen nicht korrigiert wird, sehr viel mehr Geld verloren geht und wiederum die Steuerzahler dafür aufkommen müssen.

______________Tyrone – Oktober 2014 – Jugendschiff 2011

Viel Dinge die richtig schön wahren in der Karibik und

so. Ich ging zur Schule und durfte Arbeiten und etwas geld verdienen auf dem schiff. ja ich brauchte das jungendschiff sonst währe ich in der Drogen sehne drinnen und das hat das Schiff und die pädagogen halt verhindert.

______________Olaf – September 2014 – Jugendschiff 2011

Da ich in Deutschland lebe bekomme ich nur durch die

sozialen Netzwerke mit wie das Schiff in den ganzen Medien steht. Und doch muss ich sagen, dass ich es schade finde das diese Arbeit so schlecht geredet wird. Für mich ist es unverständlich wieso man so ein gutes und vorallem erfolgreich laufendes Projekt, dass mir soweit ich es behaupten kann meine Zukunft und mein Leben gerettet hat schlecht zu reden. Besonders in schwierigen Zeiten an denen man im Leben steht und sich fragt «wie geht es jetzt weiter mit mir?». Denke ich gerne an die Zeit auf dem Schiff zurück und kann so noch mal Kraft sammeln. Und wenn jemand das als Urlaub

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bezeichnet der hat einfach keine Ahnung. Natürlich ist man an schönen Orten auf der Welt, doch man muss eine kleine Stadt, das Schiff in Ordnung halten, man muss sich vertrauen erarbeiten, sich nautisches Wissen aneignen, aber vorallem muss man dem ganzen Team vertrauen schenken. Mir ist es vorher schwer gefallen zu vertrauen, doch durch die Schiffsarbeit habe ich es gelernt und bin dankbar dafür. Worte können nicht ausdrücken wie dankbar ich dem ganzen Team bin. Noch nie zuvor hab ich Pädagogen gesehen die mit so viel Herzblut und Verständnis arbeiten.Dann soll ja noch die Schiffszeit verkürzt werden. Ich persönlich finde, dass ca. 6 Monate nicht reichen für einen kriminellen oder aggressiven jugendlichen seinen Charakter so zu festigen, dass er in der Gesellschaft wieder tragbar ist. Vielleicht gibt es Studien die das Gegenteil beweisen, aber ich spreche aus Erfahrung und eine gewisse Zeit kann man sich auch nur anpassen, doch als ich auf dem Schiff war mit dem Ziel die 40 Wochen zu erfüllen war jedem jugendlichen klar, dass er sich ändern muss.Mittlerweile lebe ich alleine in Braunschweig und besuche erfolgreich eine Wirtschaftsschule, arbeite nebenberuflich in der Gastronomie und habe bis heute noch Kontakt zu ehemaligen Jugendlichen und Pädagogen.

______________Waldy – September 2014 – Jugendschiff 2010

Auf der jugendschif salomon habe ich gelernt putezen und ich habe

repeckt vohr anderen leuete gelernt ich habe etwas viel über schif und see gelernt und am meinsten habe ich diziplin gelernt.Ich habe auf dem schif in der küche mit gekocht und konte dan eine koch prüfung machen die hat mir sehr geholfen zeit ich ihn der schweiz bin habe ich dan eine stelle gefunden als koch festangestehlt.Die jugend schif arbeit ist sehr gut für die jungs die sein leben in grif bekommen wohlen und wirklich viles

lernen für mich ist es etwas sehr gutes und sicher und viel spanender als in einer geschlosene in de schwiz das must man selber erleben.

______________Dominic – Sept. 2014 – Jugendschiff 2011

Im Frühling 2011 flog ich auf die Azoren auf das Jugendschiff

Salomon. Ich kam aus einer eher schwierigen Lebenssituation auf Schiff. Zuvor war ich in vielen verschiedenen Heimen, Pflegefamilien etc. Das Schiff kam für mich als letzte und rückblickend beste Chance. Es war natürlich nicht einfach sich an den Schiffsaltag zu gewöhnen und anfangs auch sehr intensiv und schwer mit diesen Strukturen umzugehen. Jedoch konnte mir persönlich genau dieser taffe Ablauf, diese engen Strukturen, diese Regeln und Pflichten helfen. In jedem Heim indem ich zuvor war konnte man die Betreuer um den Finger wickeln und manipulieren, in den Heimen in denen ich war arbeitete man gegen jeden Betreuer und jede Regel. Das ist auch der unterschied auf dem Schiff. Gerade beim Segeln und den täglichen arbeiten auf de Schiff merkt man wie wichtig es ist zusammen zu halten und gemeinsam zu arbeiten. Für mich war das Schiff eines der wichtigsten Erfahrungen und die beste Rettung.

Heute bin ich im 3. Lehrjahr zum Koch. Ich habe mich sehr gut, in einem ganz anderen Teil der Schweiz als indem ich aufgewachsen bin, integriert.

Die Schiffsarbeit sollte auf jeden Fall weiter bestehen bleiben. Es ist eine enorme Arbeit und grosse hingabe die alle Betreuer das ganze Jahr Tag für Tag leisten. Für mich war es das Rettungsschiff das mir den Weg aus dem Sturm zeigte.______________

Tobias – September 2014 – Jugendschiff 2010

Mir hat es in der tat etwas gebracht! - selbstbewusster

durch›s leben zu gehen - im team zusammen zu arbeiten aufträge (Befehle) von Autorität s personen

anzuhnehmen... mir fällt bestimmt noch mehr ein... Seit 1 Jahren Arbeite ich jetzt auf dem Bau als Maurer (nicht gelernt) aber beschäftigt mit einer tagesstrucktur und verdiene meine eigenen Kröten.

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Anouar – September 2014 – Jugendschiff 2010

Den meisten leuten bringt der aufenthalt auf den jugendschiff

extrem viel. Anfangs ist es schwer sich einzuleben und diese chance zu nutzen doch mit der zeit wird man einsichtig und lernt einen haufen nützliche dinge fürs leben. Umngang mit menschen, umgang mit vorgesetzten diziplin und viele viele andere sehr wichtige dinge für die Zukunft. Ich selbst habe viel von der schiffszeit mitgenommen in mein leben ob wohl ich anfangs selbst dagegen war. Gearbeitet hatte ich im beruf elektro installateur und bin momentan in England an nem sprachstudium. Das jugendschiff ist sicher kein leichter weg aber einer der effektivsten meiner ansicht nach und ich meine ich habe es ja selber miterlebt und die veränderungen von mir selbst und meinen Schiffskameraden gesehen. Daher bin ich überzeugt das das schiff eine gute option ist wie gesagt keine leichte also bestimmt keine ferin glaubt mir aber es ist ein guter weg zur einsicht und veränderung der manieren, lebensstyl und vielen weiteren wichtigen punkte im leben.

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Calvin – September 2014 – Jugendschiff 2013

Mir hat das Schiff viel gebracht. Bin an einer kochlehre

und will danach als koch auf einem kreuzfahrtschiff arbeiten. Ja das schiff ist gut für alle die in der schweiz nicht schaffen.

______________Yakima – September 2014 – Jugendschiff 2011

Ich habe meine Sozialkompetenz erkann und konnte sie umsetzen

im positiven sinn.Mir wurde bewusst auf was es ankommt in meinem Leben und in einem Sozialen umfeld.Ich habe 2 Jahre als Behinderten-

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betreuer gearbeitet! Ietzt arbeite ich als Dialoger für Pro Infirmis.Weiterhin Schiffsarbeit? Auf jeden Fall. Es ist eine sehr gute möglichkeit sich selber nähre zu kommen und um einzusehen dass trotz fehler jeder mensch (jugendlicher) seine stärken und seinen wert hat. Ich fände es schade wenn die Schiffsarbeit eingestellt werden müsste.

______________Dave – Oktober 2014 – Jugendschiff 2010

Ich habe gelernt rücksicht auf andere Menschen zu nehmen.

Ich konnte vertrauen aufbauen. Voralem aber, habe ich gelernt etwas durchzuziehen, egal wie schwer es manchmal sein kann. Ich bin jetz drei Jahre wieder in der Schweiz, habe die Schule beendet und mache jetzt eine super Ausbildung. Ich stehe 100% hinter dem Jugendschiff und den Arbeitern. Es ist eine riesen Möglichkeit, sein Leben positiv zu verändern. Ich bin überzeugt, dass es jedem Jungen der auf dem Schiff war, sich sein Leben Positiv verändert hat!

______________Dominik – Sept. 2014 – Jugendschiff 2013

Ich bin DvG, 17 Jahre alt und war von Februar 2013 bis Juli 2014 teil

dieser Crew. Seit ich wieder in der Schweiz bin ging es Berg auf ich habe festen Boden unter den füssen, ich gehe Täglich zur Schule und habe irgendwie auch meinen Spaß daran. Voraussichtlich sollte ich nächsten Sommer das 1. Lehrjahr beginnen. Momentan gehe ich in die 9. Klasse, dar ich keinen Schulabschluss habe. auch die Probleme mit meiner Mutter verschwanden fast ganz und trotzdem haben wir zwischendurch noch Diskussionen, aber welche Familie hat das nicht :-). Bevor ich auf das Jugendschiff ging hatte ich weder eine Aussicht auf eine gut laufende Zukunft noch hatte ich Respekt gegenüber Respektspersonen, auch Disziplin war für mich ein Fremdwort. Ich war schon in vielen Institutionen und überall hieß es ich sei nicht tragbar, ich sei zu respektlos, zu aggressiv. Doch als ich aufs Schiff kam wurde mir von den Sozialpädagogen und den Jugendlichen schnell klar

gemacht das so etwas nicht geht. Ich hatte viele Konsequenzen zu tragen, aber ich habe meine Schiffs zeit durch gezogen und das auch noch als mein Vater starb, ihm zu ehren habe ich diese Schiffs zeit durch gezogen auch wen ich mich teilweise unterordnen musste aber dies gehört zum leben. Fakt ist diese 1 1/2Jahre haben mich sehr viel weiter gebracht als all diese Jahre in den verschiedenen Institutionen, und wen ich könnte würde ich jederzeit zurück aufs Schiff.

______________Stefan – Oktober 2014 – Jugendschiff 2014

Ich bin froh auf dem schiff gewesen zusein. Ich habe viel gelernt, dem

schiff verdanke ich das ich aus dem schlechten umfeld raus kam, und so jetzt mich auf mein eigenes leben konzentrieren kann. Momentan mache ich keine lehre aber gehe jedoch jeden tag arbeiten. Ich arbeite an allem ein bisschen. Ganz klar weil jeder kann und wird etwas auf dem schiff lernen. Das flüchten von streit geht nicht du musst dich denn Problemen stellen und so lern mann effizient an seinen Problemen zu arbeiten. Ich bin sehr froh auf dem schiff gewessen zu sein obwohl es gar nicht einfach war aber schluss endlich half es mir.

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Patrick – September 2014 – Jugendschiff 2006

Die Schiffszeit war das beste für mich! Konnte seit langem mal

wieder in ruhe atmen, fand die Zeit mich wider mal um mich und meinen Weg zu sorgen/kümmern meine klaren Gedanken zu finden! Einen guten geregelten Tagesablauf! Man bekommt die Aufmerksamkeit die man verdient! Wir werden nicht nur wie Gestalt in einer Geschlossenen Anstalt betrachtet. Schon nur von diesen Positiven Aussagen von MIR sollte man das Jugendschiff unterstützen!Ich bin in der Lehre als Koch, auf meinem Arbeitsweg sammelte ich viele berufliche Erfahrungen die ich mein ganzes leben brauchen werde. Erfolg-Disziplin-Durchhaltewille-Lebensfreude-Zielverfolgung-etwas

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von der schönen grossen Welt zu sehen all das lernte ich während und nach dem Aufenthalt auf dem Schiff kennen.

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Fabian – September 2014 – Jugendschiff 2009

Der Schiffsaufenthalt hat mir in jeder Sicht etwas gebracht,

sei es beim erlenen von Disziplin und Ordnung, dass man ehrlich ist und Teamfähig sein muss damit man durch das Leben kommt. Das Schiff besucht sehr viele arme Länder, wo ich gemerkt habe, dass wir gewisse Dinge im Leben schätzen sollen und das es nicht immer selbstverständlich ist in einem solchen Luxus wie wir zu leben. Auf dem Schiff war sogar ein Stück Schokolade (mini Mars oder Twix) schon Gold wert.Momentan bin ich gerade in der Ausbildung zum Kauffmann EFZ.Die Schiffszeit ist das Beste für einen jungen Querschläger. Was bringt es wenn man einen 14 oder 15 Jährigen Jungen in ein Jugendgefängnis steckt wo er den ganzen Tag Gitter vor dem Gesicht hat, dort wird er sich auch nicht bessern. Auf dem Schiff ist es zwar ähnlich dort kannst du auch nicht machen was du willst. Aber es wird intensiv mit einem Jugendlichen gearbeitet, es werden Ziele vereinbart und viele Gespräche geführt, man bekommt die stütze überall...

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Marco – September 2014 – Jugendschiff 2011

Jetzt bin isch in die schule und mir geht ziemlich gut, das

schiff und die betreuer haben mir gut aufgewachsen, auch wenn ich möchte auf see gehe, weil es gefällt mir go segeln, ich mochte auch in der Schweiz kommen um ein arbeit zu finden, ich bedanke mir sehr für den ganzen arbeit das euch zu mir gemacht habt.

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Dominique – Sept. 2014 – Jugendschiff 2009

Ich konnte lernen dass ich nicht der einzige Mensch auf der Welt

bin, ein Team muss zusammenhalten und man muss immer für die anderen da sein! zudem erkannte ich das Arbeiten ein teil des lebens

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habe selbst verständliche Dinge für uns im Alltag gelernt zu schätzen. Für uns ist fliessendes Trinkwasser aus dem Hahnen ganz normal in der Schweiz, doch dass das nicht normal ist vergessen wir sehr schnell. Auf dem Schiff lernt man diese Dinge wieder Wert zu schätzen. Auch eine gewisse Freiheit und Ruhe bekommt man, wie man in der Schweiz nie haben wird. Ich bin aufs Schiff gekommen weil ich völlig neben der Realität lebte. Ich hab die motivation zum Leben verloren, wollte meine Schule abbrechen und wusste nicht mehr wo ich im Leben stand und wo ich hin wollte. Ich dachte im Leben dreht sich alles nur um Geld. Ich habe ein falsches Bild vom Leben bekommen durch unsere verkokste Gesellschaft und durch die verfälschten Medien. Auf dem Schiff hatte ich genügend Zeit zum überlegen, welchen Kurs ich in meinem Leben einschlagen wollte. Man konnte sicht nicht von seinen Problem verstecken, sonder musste die Herausforderung annehmen und sich dem Problem stellen. Man lernt was richtige Freundschaften sind, Teamarbeit, Durchhaltewillen, Respekt, pflicht bewusst sein und viel mehr Dinge die man für das tägliche Leben braucht. Seit ich wieder in der Schweiz bin, habe ich meine KV-Lehre erfolgreich abgeschlossen, hab bei einer internationalen Firma in der Buchhaltung gearbeitet und zurzeit absolviere ich die BMS. Es gab auch Zeiten während meiner Ausbildung wo ich wieder ans abbrechen dachte. Doch ich habe gelernt auch in schlechten Zeiten durch zu beissen. Hätte ich nochmals die Chance aufs Schiff zugehen, würde ich nicht zweimal darüber nachdenken. Ich finde die Schiffsarbeit sollte weiter gefördert werden und dafür unkompetente Heime in der Schweiz schliessen. Steuergelder werden tausend mal schlimmer verschwendet, weder für einem jungen Mensch in seine Zukunft investieren und im eine 2. Chance im Leben geben! Life is an experience! Ich hoffe die Salomon

bleibt auf Kurs und kann den vielen weiteren Jugendlichen ein gutes Fundament für ihre Zukunft machen. So ein Projekt sollte nicht kritisier sondern gefördert werden.

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Nicolas – Oktober 2014 – Jugendschiff 2009

Meine Zeit auf dem Jugendschiff ist voller

positiven erlebnissen.Dank dem Jugendschiff konnte ich denn Atlantik zwei mal überqueren. Ich habe Nautische erfahrungen gesammelt und konnte dank der internen Bordschule die Prüfungen für die Handelsmittelschule machen obwohl ich zurzeit auf dem Schiff war. Auf dem Schiff lernte ich es mit verschieden Situationen klar zu kommen. Auf Hohersee ist höchste Konsentration gefragt. Und genau dass, brauchen die jugendlichen denn es gibt ihnen das nötige Selbstvertrauen um im späteren Leben besser mit stressigen Situationen fertig zu werden. Ich finde das das Jugendschiff eine gute institution für Jugendliche ohne perspektive ist. Mit diesen Eindrücken kann man stärke schöpfen.

______________ Omar – Oktober 2014 – Jugendschiff 2010

Das schiff könnte ich jedem jugendlichen empfehlen,

denn auf dem schiff lernte ich, mich anzupassen, Pünktlichkeit, Diszipliniertheit, wenn man es kurz sagt egal was man macht. Ob am essen, oder im unterricht ist, man wird für jede tat reflektiert, und für die jugendlichen ist es ein perfektes ziel. Und irgendwann später merkt man erst das es einem gut getan hat die zeit auf den schiff. Schließlich hab ich jetzt «im richtigen leben» eine gut abgeschlossene Lehre und einen Führerschein. Einen komplett neuen Freundeskreis. Und jetzt bin ich der stellvertretende Geschäftsleiter des geliebten lokales Al-maas.

Weitere Statements können Sie auf der Homepage nachlesen.www.jugendschiffe.ch

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ist, Autorität und Disziplin zu den standarts gehören und man manchmal auch sachen machen muss die einem weniger gefallen. Heute kann ich mich beherschen und meinen eigenen Weg gehen. Ich lege zurzeit eine Lehre als Polymachaniker ab, wäre ich damals nicht aufs Schiff hätte ich niemals einen so guten Schulabschluss bekommen und auch niemals die Lehre zu solch einer Ausbildung erhalten.______________Noah – Oktober 2014 – Jugendschiff 2008

Wie hast du die Zeit auf dem Jugendschiff erlebt?

Die Zeit auf dem Jugendschiff habe ich sehr gut in Erinnerung. Insgesamt war ich 43 Wochen auf dem Jugendschiff, habe also nur 3 Wochen nachholen müssen.Im letzten Juni habe ich erfolgreich das KV (3 Jahre) abgeschlossen. Seit September gehe ich wieder zu 40 % in die Schule um das International Baccalaureate (Internationale Maturität) zu machen. Neben der Schule gehe ich Arbeiten, weil Berufserfahrung sehr wichtig ist.Das Jugendschiff braucht es meiner Meinung nach unbedingt. Ich sehe das Jugendschiff als „kleiner Lebensretter“ für mich. Vor dem Schiff hatte ich eine lange Heimkarriere hinter mir und jetzt habe ich mein Leben voll im Griff.

______________Arthur – Oktober 2014 – Jugendschiff 2009

Mir hat es sehr gefallen auf dem schiff, es ist sehr

lehrreich und man erlebt etwas, mir hat es sehr geholfen da es mir genau im richtigen zeitpunkt das nötige time-out gab von dem leben in der schweiz und ich wieder einigermassen die kurve gekriegt habe als ich zurück in die schweiz bin. Momentan arbeitenich mit Festanstellung in einer Fabrik. Ich finde das Jungendschiff ist sehr nützlich und sollte auf jeden fall weiter bestehen.

______________Luca – September 2014 – Jugendschiff 2010

Ich durfte selber diese Erfahrung machen. Was hab ich gelernt. Ich

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66sind vom

Schiff zurück

76Jugendliche die2008-2014 auf

dem Schiff waren

7sind noch in derNachbetreuung

10sind auf demJugendschiff

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66sind vom

Schiff zurück

76Jugendliche die2008-2014 auf

dem Schiff waren

7sind noch in derNachbetreuung

10sind auf demJugendschiff

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Als dann die Telefonate begannen, war noch viel Wut und Vorwurf bei ihm zu spüren, was in den folgenden Monaten aber – durch regelmässige Gespräche zwischen ihm und den Erwachsenen am Bord - stetig abnahm, so dass wir nach einem halben Jahr fast normale Gespräche führen konnten. Wir wissen, dass jeder Junge einige Wochen braucht, um „anzukommen“. Es war auch für uns Eltern und für seinen Bruder eine Zeit des Umbruchs, wir mussten lernen, loszulassen und akzeptieren, dass die Zeit der Einflussnahme vorbei ist. Besonders schön waren die Besuche der Betreuer, die sich während des Heimurlaubs Zeit nahmen, uns zu besuchen. Jemanden zu treffen, der mit unserem schmerzlich vermissten Sohn lebt, ihn kennt und ihn begleitet, uns von ihm und seinem Alltag erzählt, war sehr wertvoll. Nach gut vier Monaten trat eine Wende ein; er schien „angekommen“ und begann Woche für Woche zu erfüllen. Er arbeitete gut und wurde mit Ausgang und mehr „Freiheiten“ belohnt.

Seine letzten Wochen auf dem Schiff waren dann ein Einstimmen auf die Rückkehr; die Gespräche meist positiv. Es war auch erfreulich, dass er doch Perspektiven zu entwickeln schien. Besonders freute uns, als er uns bat, ihn in den Kapverden abzuholen, um dann noch ein paar Tage gemeinsam Ferien zu machen. Die Salomon, die mit ihrem Alltag, ihren Problemen, Sorgen und Freuen uns Woche für Woche begleitet hat, „live“ zu sehen, war jede Reise wert.

So flogen wir in die Kapverden und sahen, nach einer langen Anreise und kurzer Nacht frühmorgens die Salomon vor Anker liegen. Da

schaut man ein Jahr lang Bilder davon an, liest Geschichten und auf einmal steht man davor! Das war überwältigend! Ebenso das Wiedersehen mit unserem Sohn, in Begleitung von Joni. Wir verbrachten die folgenden Tage in Santa Maria, die Salomon immer vor Anker und trafen gelegentlich die Jungs und die Betreuer. Zwei Mal waren wir an Bord. Die Leute, die man seit Wochen von den Berichten her kennt, zu treffen, die Jungs - mit denen man sich freut, mitfiebert und mitleidet - kennenzulernen und an dem so vertrauten Tisch zu sitzen, war eindrücklich. Das Bild, das sich durch die Berichte zeigt, deckte sich, mit was wir angetroffen haben: engagierte, motivierte Betreuer, die mit viel Begeisterung den sicher nicht immer einfachen Jungs (auch wenn wir nur die liebenswerten Seiten gesehen haben) einen Alltag weg von Zuhause bieten und dies unter nicht immer einfachen Bedingungen. Unsere Gespräche mit den Jungen zeigten eindeutig, wie sie von der Schiffszeit profitieren und wie sie dies auch so einschätzen. Sie erzählten spontan und offen von ihren früheren Problemen und wie das Schiff für sie eine Chance ist. Sie erleben hier etwas, was viele bisher kaum kannten: Autorität, klare Anweisungen, Respekt, Würde und Liebe. Wir staunen, wie ausnahmslos alle Jungs sich positiv über die „Erwachsenen“ äussern. Führung durch Vorbild. Unser grosser Respekt verdienen sie alle, Jugendliche und Erwachsene.

Seit unserer Rückkehr lebt unser Sohn im begleiteten Wohnen im Gleis 1 in Rafz und verbringt nur die Wochenenden zuhause. Die Situation ist entspannt, da wir uns nicht wegen

Eltern kommen zu Wort...

Die Entscheidung unseren Sohn auf das Jugendschiff

zu schicken, fiel uns nicht leicht. Die Situation zuhause war aber so verfahren, dass eine geografische Trennung das Beste schien. Uns überzeugte die respektvolle Art, die Achtung im Umgang mit den Jugendlichen. Die Jugendlichen können ihre Schiffszeit durch ihr Verhalten und Dazutun mitgestalten und lernen Verantwortung und Konsequenzen für ihr Handeln zu tragen und die Realität der Welt zu erkennen. Den Jungs wird eine feste Tagesstruktur und Alltagsabläufe gegeben, was unser Sohn brauchte.

Das Jahr, das unser Sohn auf dem Schiff verbrachte, verging - für uns Eltern - schnell und war für alle ein gefülltes, intensives Jahr. Damals war es den Jungs erst ab der 12ten Woche erlaubt, nach Hause zu telefonieren und schreiben wollte er nicht. So hatten wir während dieser anfänglichen Zeit wenig Kontakt und auch nur sporadisch Informationen. Das war aber gut so. Wenn man die Betreuung und Begleitung des Sohnes anderen überlässt, sollten man sich auch etwas zurückhalten. Wir wussten unseren Sohn in guten Händen, auch wenn er sich zuerst gegen diese Massnahme wehrte und sicher mit seinem Schicksal haderte. Er schob uns die Schuld zu für seine, aus seiner Sicht, ungerechte Situation. Es war keine einfache Zeit für uns und auch für ihn, wie vermutlich alle Jugendlichen, war der strenge, ungewohnte Alltag, weg von zuhause, sicher nicht leicht. Wir waren froh, durch die wöchentlichen Blogs etwas vom Alltag mitzubekommen und so etwas teilzuhaben.

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Alltagssachen und unbequemen Realitäten mit ihm rumschlagen müssen. Auch hier wissen wir unseren Sohn in guten Händen und die Nähe zur Stiftung Jugendschiffe und die Kontakte mit den Betreuern, die er vom Schiff her kennt, sind wertvoll und bieten eine Kontinuität in den Beziehungen. Wir sind zuversichtlich, dass er seinen Weg machen wird und sind dankbar, dass er die Möglichkeit einer Schiffszeit erhalten hat.

Kathrin & Marc Joye, Eltern eines ehemaligen Jugendlichen

Reaktion aufdie Medienberichte

«Erziehung ist der Versuch, Kindern Verhaltensweisen zu vermitteln, denen sie bei Erwachsenen nur selten begegnen.»(Friedrich Fröbel)

Medienunternehmen sind eine tolle Erfindung.

Menschen werden weltweit mit verschiedensten Informationen versorgt: Politik, Wirtschaft, Sport etc. und bei seriöser, sowie neutraler Berichterstattung können im Zusammenspiel mit sozialen Netzwerken manchmal sogar sinnbildlich «Berge versetzt werden».

Stop und genau an dieser Stelle kommt der große Haken - bei seriöser und neutraler Berichterstattung. Diese kann in meinen Augen aber nur funktionieren, wenn der zuständige Journalist neutral an das Thema rangeht und sich ausreichend Informationen besorgt.Versetzen wir uns doch mal in so einen Journalisten hinein und drehen wir die Uhr einige Jahre zurück. Da war vielleicht irgendwann zur Studienzeit mal die Vorstellung da, durch die eigene Meinung gesellschaftliche Entwicklungen zu beeinflussen. Hier mal eine Ungerechtigkeit aufdecken, da mal einen gut recherchierten Bericht abliefern und das Lob vom Chef kassieren. Zurück ins Jahr 2014. Die Uni Zeit ist schon etwas her, der Mitarbeiter ist in dem Haus nur einer von Hunderten und vom Chef sieht er meistens nur das Auto aus seinem kleinen Bürofenster. Er hat seine 2-3 Bereiche, über die er rauf und runter berichten darf/ soll/ muss, bis ihm schwindelig wird.

Idealismus und Lob sind zwei nette Worte, die aber in unserer

kapitalistisch geprägten Gesellschaft oft kaum noch einen Wert haben. Gerade in der hart umkämpften Medienbranche geht es um Exklusivität, hier zählen nackte Zahlen. Wer ist der schnellste, wie häufig wurde der Artikel gelesen, geteilt und was hat er dem Unternehmen eingebracht.

Wahrscheinlich ist genau dies der Grund dafür, warum es in bestimmten Zeitungen immer wieder zu katastrophalen Berichterstattungen kommt. Da wird teilweise mit unseriösen Quellen kooperiert, Fakten werden verdreht und in den Online Abteilungen der Blätter werden selbst mal Menschen tot gewähnt, die quicklebendig sind. Es gibt bei der schlechten Berichterstattung nichts, was es nicht gibt. Naja, im Grunde kann ja auch nichts passieren - ok, wenn es ganz hart kommt, wehrt sich jemand gegen eine Falschbehauptung. Das Problem ist nur, dass die Leute beim Anblick der betroffenen Person nur die falschen Schlagzeilen vor Augen haben und ganz sicher nicht die Richtigstellung, die drei Tage später ganz klein irgendwo zu lesen war.

Der Grund warum ich diesen Text hier schreibe ist, dass ich mich über einzelne Personen ärgere, die die Befugnis haben, Berichte zu schreiben / veröffentlichen, wie zuletzt über das «Therapieschiff» Salomon. Ich schreibe aus der Sicht eines Betroffenen, da mein Bruder vor einiger Zeit das große Glück hatte, einen Platz auf der Salomon zu bekommen. Rückblickend können wir heute sagen, dass dies seine letzte Chance vor dem Gefängnis war und er heute dank der tollen Arbeit, ein

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anderer Mensch geworden ist und sein Leben komplett neu sortiert hat. Aus Respekt der Privatsphäre meines Bruders schreibe ich diesen Bericht anonym und übersende ihn an das Team der Salomon. Falls jemand daran interessiert ist, zu erfahren, wer hinter dem Text steckt, kann er sich gerne an die Mitarbeiter der Salomon wenden - für Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung.

Kurz zu unserer Geschichte. Mein Bruder und ich haben die selbe Mutter und unterschiedliche Väter. Der Lebensmittelpunkt meiner Familie ist ein so genannter «sozialer Brennpunkt». Ich lebe mit meiner eigenen Familie ca.20 Km entfernt von meinen alten Elternhaus und arbeite seit vielen Jahren als pädagogische Fachkraft mit Jugendlichen aus schweren Verhältnissen. Mein Bruder lebte bis zuletzt zusammen mit unseren Eltern und besuchte vor der Salomon ohne Erfolg eine Realschule. Nach der Salomon Zeit hat er die Entscheidung getroffen ca. 150 km. vom Elternhaus in eine eigene Wohnung zu ziehen. Der Grund, warum er auf die Salomon musste, war, dass er in mehrere (teilweise schwere) Straftaten verwickelt war. Heute hat mein Bruder keinen Kontakt mehr zu seinen alten «Freunden» aus dem sozialen Brennpunkt, er hat seinen Realschulabschluss mit einem guten Notendurchschnitt nachgeholt, arbeitet neben der Schule, die er auch weiterhin besucht und leistet sich so seine eigene Mietwohnung. Darüber hinaus ist er nicht wieder auffällig geworden.

Nun zurück zu den Kollegen,

die für die Medienunternehmen arbeiten. Die Medien haben einen gewaltigen Einfluss auf die Meinung der Bevölkerung. Es ist einfach nur unverantwortlich, was einige Journalisten / Redakteure über eine so wertvolle Institution wie die Salomon berichtet haben. Abgesehen von der Tatsache, dass die Berichte i.d.R. schlecht recherchiert waren, kam noch hinzu, dass sie absolut hetzerisch formuliert wurden. Hier war das Ziel ganz klar - Meinungsmache. Dem Leser sollte unmissverständlich klar gemacht werden, was für eine Geldverschwendung durch die Salomon betrieben wird. Beim Artikel von «Blick.ch» z.B. war die Kernquelle eine unzufriedene Kindesmutter, eines betroffenen Jungen, der ganz sicher aus berechtigten Gründen die Auflage bekommen hat, auf dem benannten Schiff therapiert zu werden. Abgeschlossen wird der Artikel mit Zitaten der Mutter, dass ihr Sohn doch einfach hätte weiter zur Schule gehen können, seinen Abschluss geschafft hätte und es so auch alles viel günstiger gewesen wäre. Bei allem Respekt, aber an dieser Stelle sagt mir meine Erfahrung, dass dies ganz sicher nicht der Fall wäre. Denn wenn schon staatliche Institutionen in Zusammenarbeit mit pädagogisch geschultem Personal zu der Einschätzung kommen, dass dieser Junge therapeutische Unterstützung benötigt, habe ich sehr große Zweifel, dass dieser Junge überhaupt in der Lage ist, am normalen Schulunterricht teilzunehmen.Das Argument «günstiger» ist dabei wieder so ein wunder Punkt. Es gibt zahllose Beispiele, wo Gemeinden Gelder für sehr zweifelhafte

Projekte / Investitionen in die Hand nehmen und verschwenden. Wenn es aber um die Bereiche Bildung und Erziehung geht, dann werden die Halsschlagadern bei den Entscheidungsträgern schnell so dick wie ein Gartenschlauch. Natürlich sind bestimmte Bereiche kostenintensiv, aber gerade bei pädagogisch so wertvollen Projekten wie der Salomon, muss sich jeder Einzelne darüber bewusst sein, dass hier inhaltlich nachhaltige Arbeit geleistet wird. Es geht darum, Beziehungen zu jungen Menschen aufzubauen, denen Beziehung teilweise nie vorgelebt wurde. Es geht darum, dass man das gewonnene Vertrauen mit pädagogischen Konzepten in Einklang bringt und nicht nur die Fassade der Jugendlichen erreicht, sondern ihr Bewusstsein. Der Mensch ist kein kaputtes Auto, das man einfach in die Werkstatt bringen, reparieren und einfach weiter fahren kann. Es geht hier um komplexe Prozesse, die viel Geduld und Ausdauer erfordern. Das diese Arbeit von Menschen durchgeführt wird, die dafür Geld bekommen, ist nicht nur logisch sondern selbstverständlich. Mein Wunsch ist, dass die Gesellschaft solchen Institutionen wie der Salomon mit größerem Respekt entgegen tritt. Es klingt vielleicht kitschig, aber die Kinder von heute, sind unsere Zukunft und auch ein Spiegelbild von uns selbst. Den Taler, den ich glaube heute sparen zu können, werde ich in in Zukunft doppelt und dreifach ausgeben, da Kinder die aktuellen Bedarf haben, sofort Unterstützung benötigen und nicht erst morgen. Wegschauen, Themen kaputt diskutieren und alles was zu weiteren zeitlichen Verzögerungen führt, ist für die

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Entwicklung solcher jungen Menschen «tödlich». Es geht darum, negative Prozesse bei ihnen zu unterbrechen, falschen Umgang zu verhindern und unerwünschte Verhaltensweisen zu ändern. Manchmal kann dies eben nur funktionieren, wenn man die Kinder aus ihrem gewohnten Umfeld rausnimmt.

Wem das klar ist, der weiß auch, dass unsere Gesellschaft lernen muss, nachhaltiger zu denken. Es muss selbstverständlich sein, dass notwendige finanzielle Mittel aufgebracht werden müssen, wenn akuter Handlungsbedarf da ist.

Jeder Mensch sollte sich im Klaren darüber sein, dass jedes einzelne Kind, das erfolgreich therapiert wird, eine Bereicherung für uns alle ist.

Ich bin jedenfalls sehr dankbar dafür, dass mein Bruder diesen

Weg gehen durfte und er nun das Leben führen kann, das er

lebt. Darüber hinaus bin ich auch dankbar für jeden Menschen und jedes Unternehmen, die solche Institutionen unterstützen und fördern. Ob es Medien sind, die faire Berichterstattung betreiben oder Förderer die Geld spenden und dazu beitragen, dass diese tolle Arbeit weiter durchgeführt werden kann - die Hauptsache ist, dass es Menschen gibt, die diese Form der gesellschaftlichen Verantwortung fördern und unterstützen.

Bruder eines ehemaligen Jugendlichen

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Eltern kommen zu Wort...

Endlich Ferien…. In Santa Maria angekommen, war dann der

ersehnte Sommer da. Endlos langer, weisser Sandstrand, türkisblaues Meer, viele kleine Fischerboote und daneben, majestätisch, mit Schwei-zer Flagge, die Salomon. Obwohl ein imposantes Schiff, doch irgend-wie heimelig und gemütlich. Es ist mittlerweile schon 5 Jahre her, da verbrachte Joël, mein Sohn, auch seine Schiffszeit auf der Salomon und kehrte dann von Sal zurück in die Schweiz. Es war schon sehr speziell für mich, die Salomon nun so nah zu erleben und auf dem „berühmten“ grossen Steg spazieren zu gehen.In einem Kaffi im Städtchen trafen wir zufällig auf Patrick, den Kapitän der Salomon. Er konnte sich noch gut an Joël erinnern. Mein grösster Wunsch war natürlich, einmal auf dieses Schiff zu gehen. Da er offiziell noch Ferien hatte, meinte er, ich solle mit Joni Kontakt aufnehmen. Was ich dann auch tat. Schon am selben Nachmit-tag holte uns Dani, der Schiffstechni-ker mit dem Dingi vom grossen Steg ab und brachte uns auf die Salomon. Die Crew begrüsste uns sehr herzlich. Die Jungs fuhren dann mit dem Dingi an Land zum Fussballspielen. Nun stand ich also auf der Salomon, wo Joël ein Jahr seines Lebens ver-bracht hat. Es war schon ein beson-derer Moment für mich. Ein bisschen unsicher, bewegte ich mich auf dem

schwankenden Schiff, obwohl, es hatte doch gar nicht so hohe Wellen!? und liess all die Eindrücke auf mich wirken.Joni machte mit uns einen Rundgang durchs Schiff. Er zeigte uns die Küche, wo Joël damals seine Kochprüfung absolvierte, die Kajüte mit „seiner“ Koje... da kamen bei mir viele Bilder hoch. Das ganze Schiff ist top einge-richtet. Es fehlt den Jungs an nichts und mir wurde erstmals so richtig bewusst, wie gut Joël (und jetzt diese Jungs) dort aufgehoben war. So ein bisschen wie auf einer Rettungsinsel.Inzwischen sind 5 Jahre vergangen. Noch immer erzählt Joël mit Begeis-terung und auch etwas Wehmut von seiner Schiffszeit. Von Freundschaf-ten, die bis heute halten, Delphinen, die das Schiff auf Überfahrten beglei-teten… Auch wenn nicht immer alles so easy war, es auch schwierige Zeiten gab, so bleiben doch die schönen Erinne-rungen. Abends hat uns die Crew zum Ab-schiedsessen von C.J. eingeladen. Es ging in ein tolles Restaurant mit atemberaubender Aussicht aufs Meer. Alle waren aufgestellt und fröh-lich und genossen das feine Essen. Nochmals ganz herzlichen Dank!! Die Jungs waren sehr aufgeschlossen. Sie erzählten vom Leben auf dem Schiff, von ihren Zukunftsplänen, freuen sich, wenn sie ihre 40 Wochen erfüllt haben und in die Schweiz zurückkeh-ren können und doch, man merkt sie fühlen sich da wohl und geborgen, auf „ihrem“ Schiff. Alles liebenswerte Schlitzohren. So toll, dass sie diese Chance bekommen haben!Nach einer Glace zum Dessert hiess es dann Abschied nehmen. Das war für mich der emotionalste Augen-blick. Als sie da so in Reih und Glied in ihrer Uniform standen und sich von

ihrem Kollegen verabschiedeten, be-kam ich so richtig „Hüehntschihaut“[email protected].: Ich wünsche dir viel Glück, Kraft, Mut und Durchhaltewillen auf deinem weiteren Lebensweg!Joni, dir und deinem Team möchte ich sagen, ich finde es super, wie ihr euch immer wieder neu motiviert und den Jungs mit viel Liebe und Geduld den Weg ins Leben zeigt.

Bea Messerli,Mutter eines ehemaligen Jugendlichen

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chen, und besonders im nautischen Betrieb kommen ungeklärte Aufgaben und Kompetenzen sehr schnell zum Vorschein. Auch an diesem Punkt braucht es weiter Klärung, offene Aussprache, klare Zuständigkeiten und transparente Kommunikation. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, dass die Teammitglieder auch ohne Lehrlinge offen über anstehende Themen oder erlebte Konflikte spre-chen können. An den besprochenen Punkten kann im Team weitergearbei-tet werden.

Ich bedanke mich beim ganzen Team und den Jugendlichen für die freund-liche Aufnahme in ihrem temporären „Zuhause“, wie auch für die offenen Gespräche an der Reling, auf Deck oder im Salon. Danke auch an die Geschäftsleitung für das entgegenge-brachte Vertrauen.

Andreas Pfeiferp-focus: Coaching-Beratung-Training

Team -Supervision aufder SALOMON

Nachdem ich bereits die neue Ge-schäftsleitung (Mario Schmidli

und Jonathan Reist) im Aufbau der Organisation und in der Zusammenar-beit beraten hatte, wurde ich für die Supervision mit dem Team auf dem Schiff angefragt. Ein solches Teamcoa-ching hat im vergangenen Jahr, und besonders in allen Veränderungen in der Leitung, nicht stattgefunden.

Vom 23. - 26. Juni besuchte ich das Team auf der Salomon, die zu dieser Zeit in den Capverdischen Inseln unterwegs war. Schon zu Beginn der Reise konnte ich miterleben, wie sich zwei Jugendliche von Eltern und Be-zugspersonen verabschiedeten, dann sehr professionell von einem Team-mitglied begleitet und anschliessend von der ganzen Besatzung begrüsst wurden. Bedingt durch starken Wind konnte die Supervision nicht wie geplant beginnen. Dies gab mir die Möglichkeit eine Momentaufnahme vom alltäglichen Leben auf dem Schiff mitzuerleben. Die verschiedenen Be-gebenheiten zeigten mir, wie wichtig die sozialpädagogische Arbeit ist, die vom ganzen Team geleistet wird: Freundschaftliche Beziehungen, aber auch klare Konsequenzen, Abspra-chen im Team und Kommunikation mit Eltern und zuweisenden Stellen. Dass diese Aufgaben sehr anspruchs-voll sind und ein Team in verschie-denster Weise an Grenzen führen, versteht sich von selbst.

Die eigentliche Teamsupervision fand auf dem Schiff statt, das in einer ruhigen Bucht vor Monte Trigo vor Anker lag. Während die Jugendlichen unter Betreuung eines Praktikan-ten im Dorf Fussball spielten oder praktische Aufgaben hatten, konnten wir die Zusammenarbeit im Team reflektieren und erste Lösungsansätze überdenken.

Grundsätzlich traf ich ein sehr profes-sionell arbeitendes und motiviertes Team an. Die Belastung der Mitarbei-tenden ist gross und immer wieder ein Thema. Deshalb ist es wichtig, die geplanten Teamrotationen durchzuführen und die personellen Erweiterungen aktiv voranzutreiben. Obwohl dies mit vielen Veränderun-gen verbunden ist - für das Team und die Jugendlichen, scheint mir dieser Schritt dringend nötig, um die anspruchsvolle Arbeit auf Dauer weiterzuführen.

Der aktuelle Entwicklungsprozess in der Stiftung mit den geplanten Umstrukturierungen wird vom Team positiv erlebt. Neben der Arbeit mit den Jugendlichen, laufen zur Zeit erste Versuche mit zwei Lehrlingen, die eine Pra-Ausbildung auf dem Schiff absolvieren. Dies ist jedoch nicht immer einfach, da die beiden Lehrlinge andere Freiheiten erhalten und zudem auch noch viel Begleitung nötig ist. Ob das Team auf dem Schiff mit dieser zusätzlichen Aufgabe umgehen kann, wird sich bald zeigen. Das Thema wurde jedoch ausführlich besprochen und reflektiert.

Die Zusammenarbeit von nautischem und pädagogischem Personal habe ich sehr gut erlebt. Der Umgang ist freundschaftlich und unterstützend. Natürlich braucht es gute Abspra-

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Begutachtungs-bericht 2014

Der Bericht ist in vollem Umfang auf der Homepage unter

Qualitätssicherung der Stiftung Jugendschiffe Schweiz als PDF verfügbar.

Martin Berendt war vom Samstag, 4. Oktober 2014 bis zum Freitag den 10. Oktober 2014 an Bord des Segelschulschiffs SALOMON. Die SALOMON lag in der grossen Bucht vor der Stadt Mindelo auf der Insel Sao Vicente vor Anker.

Auszug aus dem Begutachtungs-bericht vom 22. Oktober 2014:

An Bord befand sich zum Begutachtungszeitraum eine Lehrerin, ein Lehrer, ein Sozialpädagoge, ein pädagogischer Leiter, ein Chief (Schiffsingenieur), ein Koch und ein Kapitän.Ein weiterer Anwärter auf das Amt des Schiffsingenieurs absolvierte einen Schnupperaufenthalt an Bord. Ausserdem befanden sich elf Jugendliche an Bord.

Der Referent wurde insbesondere gebeten, zu den folgenden Punkten Stellung zu nehmen:1. Schutz der Privatsphäre an Bord

des Segelschulschiffs SALOMON für die Jugendlichen

2. Erhöhtes Risiko eines grenzverletzenden Verhaltens durch die engen Platzverhältnisse und die lange Aufenthaltszeit

3. Anspruch auf Grundschulunterricht4. Fehlplatzierungen5. Zusammenarbeit mit den Eltern

und Behörden sei erschwert6. Die Beaufsichtigung

Ad1. Während meines knapp einwöchigen Aufenthaltes auf dem Segelschulschiff SALOMON,

nach mehreren Gesprächen mit den Mitarbeitern und einigen Jugendlichen kann ich bestätigen, dass die Privatsphäre der Jugendlichen, soweit es die Verhältnisse auf dem Schiff ermöglichen respektiert wird.Die Jugendlichen haben Möglichkeiten sich in ihre Zweier- bis Viererkabinen zurückzuziehen.An Bord des Segelschulschiffes gibt es genügend Platz, so dass sich die Jugendlichen auch einmal in einer stilleren Ecke zurückziehen können. Nach einem längeren Aufenthalt eines Jugendlichen an Bord kann er sich durch gutes Mitarbeiten im Schiffsbetrieb und adäquates Verhalten gegenüber den anderen Jugendlichen und dem Personal auch Landgänge ohne Begleitung erarbeiten, wobei sich dann die Frage der Privatsphäre nicht mehr in gleichem Masse stellt.

Ad2. Ich erlebte während meines Aufenthalts auf der SALOMON kein grenzverletzendes Verhalten des Personals gegenüber den Jugendlichen. Es kam aber sehr wohl zu verbalen Ausschreitungen der Jugendlichen gegenüber dem Personal. In solchen Situationen beobachtete ich, dass das Personal kompetent, professionell auf solche Situationen ragierte. Ich kann aufgrund meiner langjährigen gutachterlichen Tätigkeit an Bord des Segelschulschiff SALOMON nicht bestätigen, das durch die engen Platzverhältnisse und die lange Aufenthaltszeit das Risiko für grendzverletzendes Verhaltens der Betreuer gegenüber den Jugendlichen zunehmen würde.

Ad3. ...Ausführungen in der vollständigen Version...

Ad4. Fehlplatzierungen sind durch das schon jetzt implementierte gute Aufnahmeprocedere auch mit Einbezug der Eltern der betroffenen Jugendlichen, den zuständigen Ämtern und wo nötig auch mit ärztlichen Stellen sehr unwahrscheinlich...

Ad5. Dass die Zusammenarbeit und Kooperation mit den Eltern der Jugendlichen schwierig ist zeigt sich auch insbesondere durch die Pressekampagne in der Schweiz. Es bleibt eine grosse Herausforderung für die Betreiber des Segelschulschiffes SALOMON, auch zu den Eltern eine fruchbare Kooperation zu installieren, die mit der Zuweisung ihres Sohnes auf das Segelschulschiff nicht einverstanden waren.Aus meiner langjährigen Erfahrung der Begleitung der Arbeit der Stiftung Jugendschiffe Schweiz kann ich bestätigen, dass es den Mitarbeitern zumeist trotz widriger Umstände gelang, eine Kooperation mit den betroffenen Eltern etablieren zu können.Andererseits gibt es auch immer wieder Situationen, in denen eine einvernehmliche Zusammenarbeit mit den Eltern der Jugendlichen nicht möglich ist. Das liegt in dem Umstand begründet, welcher überhaupt erst zu dem Problem führte, weshalb diesen Eltern die Obhut über ihre Kinder von Amtes entzogen werden musste.

Ad6. ...Ausführungen in der vollständigen Version...

Facharzt Martin BerendtPsychiatrie und Psychotherapie FMH

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Wir sindumgezogen!

Wir freuen uns, wenn Sie uns eine Spende anvertrauen und

danken Ihnen ganz herzlich. Spenden an die Stiftung Jugendschiffe Schweiz sind steuerbefreit! Die Stiftung, mit Sitz in Wohlen bei Bern, wird wegen Verfolgung von gemeinnützigen Zwecken von der Staatssteuer und den allgemeinen Gemeindesteuern sowie von der direkten Bundessteuer befreit. Zuwendungen an die Stiftung sind abzugsberechtigt.

Die Sitftung Jugendschiffe Schweiz erhält keinerlei finanzielle Zuwendun-gen vom Staat oder irgendwelchen öffentlichen Einrichtungen.

Per 01. November 2014 wechseln wir zur Postfinance. Die Zahlenden Stellen sind bereits informiert. Die neuen Bankdaten finden Sie auf der Homepage unter Spenden.

Per 01. Oktober 2014 sind wir mit dem Büro in Rafz umgezogen. Unser neues Büro ist nun an der Bahnhof-strasse 88, 8197 Rafz. Bitte ändern Sie unsere Adresse in Ihrem Verzeich-nis. Danke!

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Schiff Infos | Stiftung Jugendschiffe Schweiz | www.jugendschiffe.ch

Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Als ich im Februar in Mindelo zum ersten Mal die Salomon sah,

dachte ich noch nicht, dass Sie nur 5 Monate später mein Zuhause sein wird. Das Schnuppern damals hat mir gut gefallen und so bin ich jetzt an Bord als Schiffstechniker/ Chief. Das Segeln begeistert mich seit mei-ner Kindheit und während des letzten Jahres arbeitete ich in einer sozialpä-dagogischen Pflegefamilie wo ich den Umgang mit Kids und Jugendlichen schätzen lernte. Die Kombination dieser zwei Arbeitsfelder begeistert mich und fordert mich heraus. In meiner Grundausbildung als Boots-bauer erlernte ich handwerkliche Fähigkeiten, die mir hier auf der Salo-mon, zusammen mit den Erfahrungen meiner zweijährigen Zeit auf einem anderen Schiff, zugutekommen.Die erste Überfahrt von Sal nach Sao Vicente war eine gute Gelegenheit, um die Jungs und das Schiff besser kennen zu lernen. Ich freue mich auf meine weitere Zeit mit der Salomon.

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Mein Name ist Sandra Merz und ich befinde mich aus

folgenden Gründen seit August dieses Jahres nicht in einem normalen Schul-zimmer, sondern auf der schaukeln-den Salomon zum Unterricht geben:Im Herbst 2013 bin ich mit einer Freundin zusammengesessen und wir haben uns über dieses und jenes ausgetauscht. Auch über die spezielle Arbeitsstelle ihres Freundes Stefan Würgler auf der Salomon. Der Gedan-ke, nach meiner Ausbildung in einem solchen Rahmen mit Jugendlichen zu arbeiten, hat mich gepackt. Durch Ge-spräche mit Mitarbeitern und durch meine Schnupperzeit im Februar 2014 ist mein Interesse noch mehr gewachsen, so dass ich nun eben seit August als Lehrerin für die Stiftung Jugendschiffe Schweiz arbeite.Aufgewachsen bin ich in Rombach, ei-nem Ort gleich neben Aarau. Mit vier Geschwistern war immer eine Menge los, so dass ich mir Jubel und Trubel gewohnt bin. Nach meiner ‚Schulkar-riere’ und Aufenthalten im Ausland habe ich in Solothurn die Ausbildung zur Primarlehrerin begonnen. Neben meiner Ausbildung verbrachte ich immer viel Zeit draussen mit Freun-den, sei es an oder in der Aare oder an anderen Orten, um mich sportlich zu betätigen. Mir ist es ein grosses Anliegen den Jugendlichen durch Erfahrungen in der Schule und allgemein durch das Zusammenleben auf der Salomon positive Erlebnisse zu ermöglichen. Dies erfordert viel Fingerspitzenge-fühl und gute Beziehungen und wird eine herausfordernde und spannende Aufgabe sein.

Ich heisse Chris und bin 18 Jahre alt. Ich war auf dem Schiff und

das genau 50 Wochen lang, um meine 40 zu erfüllende Wochen zu erfüllen. Ich bin jetzt seit fast einem Monat in der Schweiz in Rafz in der Nachbetreuung im Gleis 1 und habe ein KV Praktikum angefangen im Büro der Stiftung Jugendschiffe. Ich mache das Praktikum, weil ich den Beruf kennenlernen will und weil ich hier in der Schweiz etwas arbeiten muss. Wenn ich nicht arbeiten würde, würde ich genau so enden wie vor meiner Schiffszeit. Somit verdiene ich Geld und habe eine Tagesstruktur. Ich werde voraussichtlich das Praktikum bis nächsten Sommer 2015 machen. In dieser Zeit suche ich mir nebenbei noch eine Lehrstelle. Ich hätte auch die Möglichkeit, nach dem Praktikum bei der Stiftung gleich die Lehre zu machen. Ich werde auch mindestens bis Dezember in Rafz bleiben danach schaue ich mit den Leitern, wie es weiter geht mit mir wegen der Wohnsituation. Ob ich im Gleis 1 bleibe, ob ich in eine Aussenwohngruppe gehen darf, eine eigene Wohnung haben kann oder ob ich zurück zu mir nach Hause gehe. Mein Ziel ist es in den nächsten 4 Jahren eine Lehre abgeschlossen zu haben. Vielleicht hören wir uns mal am Telefon.

Daniel Girsperger

Sandra Merz

Chris Joye

Ich freue mich auf die kommende Zeit auf der Salomon.

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Seit Oktober 2014 arbeite ich 80% als Sachbearbeiterin für

die Stiftung Jugendschiffe Schweiz. Mein Traum war es schon immer, einmal im sozialen Bereich tätig sein zu können. Ich finde es sehr beeindruckend, welche Chancen den Jugendlichen hier angeboten werden. Die administrativen Arbeiten sind sehr vielfältig und anspruchsvoll, und es ist befriedigend zu wissen, dass ich auch mit wenig direktem Kontakt zu den Jugendlichen Gutes beitragen kann. Ich bewundere sowohl die Betreuer auf dem Schiff, sowie auch den harten Einsatz der Jungen. Ursprünglich habe ich die Ausbildung zur Kauffrau gemacht und arbeitete fünf Jahre in einem Verlagshaus als Assistentin und Sachbearbeiterin. Ich freue mich sehr auf die künftigen Herausforderung und die Zusammenarbeit mit dem ganzen Team.

Ich habe 2006 meine Lehre als Kaufmännische Angestellte

abgeschlossen und arbeitete von da an im Back Office bei einem Verlagshaus in Zürich. Ich konnte die Leitung des Sales Support Teams übernehmen was mir sehr grossen Spass machte. Auch wenn es nicht immer einfach war habe ich mich mit meinem Team immer bestens verstanden. Da ich nach 8 Jahren im Verlagshaus noch etwas anderes kennenlernen wollte habe ich mich bei der Stiftung Jugendschiffe beworben. Der soziale Bereich interessiert mich sehr.Ich werde ab Januar 2015 40% zur Unterstützung von Manuela Knebel in der Administration arbeiten. Den Rest meiner Zeit darf ich seit August 2014 als glückliche Mami von einem Sohn verbringen was mir sehr viel Freude bereitet. Ich freue mich auf die ganz neuen Herausforderungen in der Stiftung und bin gespannt auf die vielen neuen Erlebnisse.

Manuela Knebel

Nadia Graf

Marcus Kulicke

Marcus Kulicke gehört eigentlich schon seit langer

Zeit zur Schiffsarbeit. Nun kehrt er nach erfolgreich abgeschlossenem Lehrerstudium zurück aufs Schiff.Wir freuen uns mit Marcus einen ausgebildeten Sozialpädagogen, Lehrer und Nautiker wieder an Bord zu haben!

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Marcus KulickeDipl. Sozialpädagoge / Lehrer Schiff / 1. Offizier

Peter HeinzerKapitän Aushilfe

Jonathan ReistCo-Geschäftsleiter /Leiter Schiff

Patrick GränicherHauptkapitän der SALOMON /Leiter Nautik & Schiffstechnik

Jan EitnerDipl Sozialarbeiter BSc BFH /Stv. Leiter Schiff

Franz GieseSchiffskoch

Stefan WürglerLehrer Schiff

Hans Frischknecht1. Offizier Aushilfe

Raik LößnitzFallsupervision / Koordination der Zuweisungen aus Deutschland

Calvin BossardPraktiker PrA Küche

Regula SchwitterAushilfsköchin / Ernährungsberaterin

Martin WengerKapitän Aushilfe

Gundi Lucien GandhiSchiffspapagei

Robin FinholdDipl. Sozialarbeiter Schiff / 1. Offizier

Sandra MerzLehrerin Schiff

Daniel Girsperger1. Chief / Schiffstechniker

im Anstellungsverfahren1. Chief / Schiffstechniker

Urs SuterSchiffstechniker Aushilfe

Unser gesamtesMitarbeiterteam

Platzierungsanfragen und Ansprechpartner für belegende Jugendämter in [email protected]: 0173-2016872Tel.: 05361-8905370

Heinrich Heine-Str. 19/21D-38440 Wolfsburg

Platzierungsanfragen für schweizer Jugendliche (und Österreich, Italien)

[email protected] Mobile: +41 79 766 44 24Tel.: +41 43 433 55 38Fax: +41 43 433 55 39

Bahnhofstrasse 88CH-8197 Rafz

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Mario SchmidliCo-Geschäftsleiter /Leiter Nachbetreuung

Johanna SchallerLehrerin Nachbetreuung

David ReistGrafiker Aushilfe

Andreas PfeiferSupervision /Coaching-Beratung-Training

Hansueli TrüebUnabhängiger Berater - Fachmitarbeiter einer KESB

Med. pract. Martin BerendtFacharzt FMH für Psychiatrie und Psychotherapie

Manuela Knebel Administration

Diethelm Raff, lic.phil.Individualpsychologisch- / Therapeutisches Angebot

Nadia GrafAdministration

Chris JoyePraktikant Administration

Unabhängige Berater, Dienstleister, Geschäftspartner

Herbert Wyss GmbHHeilpädagogikSicherheitsmanagementNotfallpsychologieCoaching

Herbert Wyss, lic.phil.Heilpädagogische Fachberatung, Support in Krisensituationen und externe Aufsicht

Markus BaumgartnerMedienberater

Philipp KäserStiftungsratspräsident

Christian DösseggerStiftungsrat

Markus WeberBuchhaltung / Rechnungswesen / Lohnwesen

Kurt MeierVersicherungsbroker

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Nachfolgend lesen Sie die Berichte der Salomon Crew vom

März 2014 bis Oktober 2014. Die Jugendlichen haben einige Berichte ihres Erlebens auf dem Jugendschiff verfasst. Der Kürzel am Ende des Textes zeigt, wer der Verfasser ist. Etwaige Anpassungen der Berichte dienen ledigilich der Leserlichkeit.

Berichte vom Schiff

Schiff Infos | Stiftung Jugendschiffe Schweiz | www.jugendschiffe.ch

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und Frauen, alt und Jung die nichts anderes machen als auf einem Mäuerchen sitzen und Karten spielen, dann Männer die den ganzen Tag am Häuser Bauen sind oder Frauen die z.B. auf den Zuckerrohr Plantagen am Arbeiten sind.Als wir in einem Dorf vor Paul ankamen machten wir dort eine Pause und kauften im Laden Wasser. Wir assen noch kleine Brote und Roulade und die einten Jugendlichen gaben an einen kleinen Strassenhund vom Brot ab. Dann kamen wir später in Paul an und suchten die richtige Unterkunft wo unser Gepäck war.

C.J und S.H

Als wir mit der Fähre am Mittwoch Morgen von Mindelo in Port

Novo auf Santo Antao ankamen, holte uns Carlos der Taxifahrer mit dem Aluguer (das ist ein Taxi) ab. Wir fuhren etwa eine halbe Stunde bis zum Vulkankrater wo wir ausstiegen. Carlos hatte uns angeboten eine Unterkunft zu suchen in Paul, dass unser Ziel war. Er nahm gleich unser Gepäck mit in die Unterkunft die er für uns organisiert hatte. Während wir den Vulkankrater runter liefen bis auf die andere Seite sahen wir auf dem Weg viele Kühe und Ziegen. Als wir auf der anderen Seite ankamen assen wir selbstgemachte Sandwiches zum „Zmittag“. Anschliessend liefen wir einen steilen schlängelnden Weg hinunter. Wir sahen viele verschiedene Pflanzen wie z.B. Zuckerrohr, Papaya, Passionsfrucht Kaffeebäume und Bananenbäume. Auf dem Weg haben wir noch ein bis zwei Kilo Kaffee bei Einheimischen gekauft.Als wir bei den ersten Häusern ankamen fing der letzte Teil unser Wanderung an. Wir waren zurück in der Zivilisation. Die Jugendlichen wollten alle mit einem Aluguer nach unten fahren doch Joni verneinte und sagte wir müssen runterlaufen. Da wir jetzt an der Strasse entlang liefen mussten wir besser aufpassen wegen Autos, Motorräder oder Aluguers. Wir machten eine Pause in einem Dorf, jeder bekam ein süss-Getränk und G.B bekam von der Verkäuferin noch ein Eis. Danach setzten wir unseren Weg fort. Uns kam z.B. ein Aluguer entgegen das vollbeladen war mit Zuckerrohr. Wir sahen Kleine 1 Zimmer Häuser die Schulen waren, Kinder und Jugendliche mit Schuluniformen, die nach Hause liefen und uns ansahen als wären wir von einem anderen Stern. Männer

Wanderung auf Santo Antao

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Ich komme aus Deutschland und darf in einem Film über

Jungendliche mitmachen. Deswegen kam der NDR auf das Schiff. Sie haben einen Film gemacht über mich auf der Salomon. Zuerst wurde ich während der Überfahrt gefilmt. Dann haben wir Segel gesetzt dann habe ich Wache gehabt.Dann haben S.S und ich und ein Interview über uns wie wir drauf sind in der Gruppe gegeben. Dann wurde bei der Salomon gefilmt wie ich gearbeitet habe. Nach der Arbeit wurde ich wieder beim Fussball spielen gefilmt.Am nächsten Tag hatte ich ein Gespräch mit Joni und meinem Jugendgerichtshelfer über meine Zeit auf dem Schiff wie das für mich ist. Dann hatte ich ein Interview alleine in meiner Freizeit gehabt über den Alltag auf der Salamon. Dann habe ich von NDR eine Kamera bekommen um mich alleine zu filmen.Dann wurde ich auch in der Schule gefilmt wie die Schule an Bord ist. Dann wurde ich beim grillieren gefilmt, beim schwimmen und beim Tauchen.

M.B.

Der NDR berichtete bereits über M. vor dem Aufenthalt auf dem Schiff. «Wir Drogenkinder - die letzte Chance»von Birgit Wärnke & Christian von Brockhausen. Ein weiterführender Bericht wird demnächst ausgestrahlt.

Meine Erfahrung mit NDR

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Kap Verde

Mai 2014

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Leben auf denKap Verden

Auf den Cabo Verden leben alle sehr einfach in vergleich

zu der Schweiz oder anderen Ländern, weil sie nicht viel haben. Dafür sind sie Lebensfroh und glücklich miteinander. Die Häuser sind sehr runter gekommen und Renovierungsbedürftig aber für die fufu’s ist das ok. Die Leute leben für den und sind voll von Fußball geprägt. Die Inseln bestehen aus Vulkanen und dürre wie auch selten grün.Ich finde es schön dort den die Leute lieben meine blonden haaren. Sie wollen immer mit einem sprechen und lachen zum teil auch Geld. Sie sind aber sonst immer freundlich, sie interessieren sich für einen. Zu den Städten, Praia ist schön aber es stinkt um den Hafen. Es hat allgemein viel Fußball plätzte und Bars. Für die Haupt Stadt von Cabo Verde ist sie sehr Abwechslung reich. Die Haupt Hafen Stadt Mindelo ist reicher und mit genau so vielen Fußball plätze. In Gegensatz zu Praia ist Mindelo viel mehr Touristen und europäisch orientiert und eingestellt. Es ist moderner und schöner in Mindelo. Das Wasser ist aber überall immer warm gewesen und die Strände sind Abwechslung reich einmal schön einmal dreckig. Selbst auf dem schiff ist es in der Nacht und am tag sehr heiß und trocken. Und weil es heiß ist gehen wir alle zeit schwimmen, es ist immer sonnig.Sie machen immer viel Party wo man vom schiff aus hört und zum teil auch sieht. Zum teil ist es hart mit ansehen zu müssen wie sie leben und wie sie arm sind und betteln. Es tut weh den in der Schweiz, dachte ich jaja so ist das leben man kann da nichts ändern. Wenn ich ein halb zerrissenes T-Shirt habe und es einem gebe ist der überglücklich, auch nur für ein Süß

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Getränk sind sie dankbar. Ich glaube sie kennen kein Schnee oder jeden tag Fleisch oder so ein Migros oder coop. Es ist schwer es zu beschreiben man muss es erlebt haben, um zu wissen wie es ist.Mein Highlight war der Karneval, den es war sehr Bund und laut es sind sehr viel junge lustige Leute am tanzen und am feiern. Die wägen sind Bund und gut dekoriert, es hat viele Umzug wägen gehabt und es werden immer mehr auch Leute aus Europa. Die Gesetzes Hüter sind sehr streng denn das Land hat viel Drogen und sonstige Delikte. Sie wollen ihr Land mehr in griff bekommen und bessere Wirtschaft zu erlangen. Die Wirtschaft, die Leute laufen mit Körben auf dem Kopf rum mit fisch, Früchte, Obst, Getreide, Süßes, und Suchtmitteln. Aber auch mit Taxi fahren aluguer fahren und Restaurants verdienen sie ihr Geld und leben mit dem. Sehr viele sind Berufs Fischer und Verkäufer. Sie produzieren ihr eigenes Bier Strela und Grogue und Süßkartoffeln. Die Straßen sind holprig und schlecht aber ok für die leute.

S.S. und T.E.

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Ich schreibe über das Essen auf unserem Ausflug in San Antao.

Wir sind im Black Mamba essen gegangen. Black Mamba ist ein italienisches Restaurant wo eine Frau lebt mit zwei Kindern und es liegt in einem kleinem Dorf in San Antao. Es gab Pizzen und Spaghetti.Wir haben auch Vorspeisen gegessen: Es gab Knoblauchbrot, Bruschetta usw.Und zum trinken hatten wir Süssgetränke.

Zum Morgenessen gab es Brot und Cornflakes mit Konfitüren und Butter und es gab auch zum Morgenessen Früchte und Guetzli und Eier und zum trinken gab es Kaffee und Orangesaft. Es war gut.

An einem Nachmittag gingen wir zu einem Österreicher. Der Österreicher lebt mit seiner Frau sie haben ein Restaurant und der Mann macht selber Grogue das ist ein Zuckerrohrschnaps. Dort haben wir eine Suppe gegessen und Frittierten Bananen und Salat.

Am letzten Abend sind wir in einem Bar essen gegangen dort haben wir am Abend Reis, Fisch und Poulet gegessen und zum trinken haben wir Wasser getrunken. C.B.

Essen während einem Treck

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Santa Antao

Januar

2014

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demokratisch abgestimmt welcher Film geschaut wird. Zum Film gibt es meist etwas kleines zu Essen, wie Kuchen o.ä.Am Sonntag können wir Ausschlafen. Frühstück gibt es um 11.30 Uhr.Der Sonntagsbrunch ist meist sehr Kalorienreich. Nach dem Brunch ist die zwanzigminütige Ämtlizeit. Anschließend Freizeit. Man hat immer die Möglichkeit an Bord zu bleiben oder an Land zu gehen.Sonntags gibt es Musik, Telefonieren, einige spielen unten Xbox oder einige lesen und wiederum andere schlafen.Der Sonntag geht meist sehr schnell vorbei. Das war der Alltag auf der Salomon.

M.D. und M.B.

Der normale Tag beginnt normalerweise um 7 Uhr. Wir

stehen allerdings schon 15 Minuten früher auf, also um 6.45 Uhr, damit wir pünktlich zum Morgensport kommen.Als Morgensport machen wir meist schwimmen. Wenn wir im Hafen sind machen wir auch Decksport. Nach dem Morgensport heisst es duschen. Nach dem Duschen gibt es um 8 Uhr Frühstück. Das Frühstück ist Vitaminreich und lecker.Die 20 minütige Ämtlizeit beginnt nach dem Frühstück. Nach der Ämtlizeit gibt es ein Einstehen wo die Noten bekanntgegeben werden und der weitere Tagesablauf besprochen wird. Für die Einen ist Schule, für die Anderen Arbeitstraining.Die Schule ist von 9 bis 12 Uhr am Vormittag, und ab 14 bis 17 Uhr am Nachmittag.Am Mittwoch haben wir nur Vormitttags Schule, denn wir haben am Mittag Sportnachmittag.Der Sportnachmittag besteht meistens aus Fussballspielen. Nach dem Fussball spielen gehen wir oft an den Strand um etwas im Wasser abzukühlen.Anschliessend gehen wir wieder zurück an Bord. Nach dem Sport wird geduscht.Das Abendprogramm besteht aus Brettspielen und Lesen. Ab und zu gucken wir auch eine Serie.Samstags ist Grossputz, das bedeutet in anderen Worten, dass das gesamte Schiff sauber gemacht wird. Nach dem Samstagsputz ist Mittagspause. Nach der Mittagspause ist Sportnachmittag an Land. Meist Fussballspielen, anschliessend, wie immer, am Strand abkühlen.Am Samstagabend gibt es einen Samstagsfilm. Es stehen immer 3 Filme zur Auswahl. Es wird

Alltag

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Kap

Verde

Mai 2014

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Die erste Kap Verdische Insel auf der ich war, war die Insel

Sal. Die Insel Sal gefahl mir. Es war zwar recht dürr wie die anderen Inseln auch wie ich später feststellen konnte, doch die Insel mochte ich von anfang an. Man konnte fast überall Fussballspielen, es gab einen schönen grossen Sandstrand in Santa Maria, das Wasser glass klar, ein Perfekter Ankerplatz für die Salomon. Was mir sehr gefallen hat und ich mich erinnern werde sind die Salinen. Das ist das „Kap Verdische Tote Meer“. Sal ist ein Touristenort was ich aber eher weniger mag.

Von Sal sind wir auf die Insel ST Vicente nach Mindelo gesegelt, Mindelo hat einer der grössten natürlichen Hafen der Welt. Carneval hat uns auch sehr gefallen sowie das Neujahr. Das sind auch die grössten und bekanntesten Feste der Kap Verden. Doch man muss auch sagen Mindelo ist gross und hat Reiche wie auch Menschen die nichts haben die man auf den Strassen sieht jedoch ihr lachen nicht verlieren trotz der Armut in der Sie Leben. Die Restaurants an der Hauptstrasse gefallen mir auch, gutes essen und hübsche Lucys. Vor Mindelo schwimmt die 2t grösste Ölplatforme der Welt. Auch das Internet auf Mindelo geht schneller als das auf anderen Inseln was für die Jungs im Ausgang gut brauchbar ist. Die Strassen sind einiges Europäischer als in anderen Städten.

Von Mindelo sind wir nach Santa Antao gesegelt nach Monte Trigo. Da geviel uns die Fussballspiele gegen die Einheimischen. Das Salomon Bar Projekt lief gut wir haben die Bar aufgebaut und ich freue mich schon auf die Weltmeisterschaft weil wir dann nach Monte Trigo zurück

Von Insel zu Insel

rannte die ganze zeit herum, war lustig zum anschauen aber lächerlich. Und er hat fast nichts erzählt vom Vulkan. Aber es war sehr eindrücklich eine Mond landschaft könnte man sagen.

M.D. und M.B.

Kap

Verde

Mai 2014

gehen und wir unsere eigene Bar haben zum Fussball schauen. Von den Portugiesischen Galeeren gab es genug da die kann man auch sehen weil sie einen plastikartigen Behälter haben der über Wasser segeln kann.Sie können bis zu 30 m Tentakel haben, die mag ich überhaupt nicht, Sie sind sehr tödlich. Für den Ankerplatz muss man gut suchen weil es bis zu 40 m tief ist daher sehr mühsam. Was mich auch für die Einwohner gefreut hat ist das sie ein Solarsystem gesponsert bekommen haben. Wen Sie mal keinen Strom hätten können Sie noch 3 Tage lang Strom verbrauchen. Das System ist in einem Haus untergebracht und einer der Einheimischen ist dafür verantwortlich das dass System leuft und funktioniert. Sie haben sogar eine kleine eigene Schule für die jüngeren Kinder des Dorfes.Mir gefällt die Insel auch weil sie die grünste Insel ist. Es wachsen viele verschiedene Pflanzen da, wie Zucker- Bananen- Orangen- Mango- Guava- Papaia- und Kaffe-Plantagen. Wen man vom Vulkan runterläuft und diese schöne grüne Landschaft sieht ist es einfach überwältigend. Wen man unten angekommen ist sieht man die fröhlichen Menschen dann ist man müde und man geht gleich ins Hotel mit Meeresausblick. Was man auch geniessen konnte war das Pizza essen im Restaurant Black Mamba(Schwarze Mamba) .

Die Insel Fogo ist auch sehr eindrücklich. Man kann ja schon mal raten wieso die Insel Fogo (Feuer)heisst. Es hat einen Sehr grossen Vulkan drauf. Eindrückliche 2829m hoch ist der Pico do Fogo. Wir (Die Salomon Crew) fuhren rauf mit einem Aluguer rauf. Unser Guide...naja der hatte zu viele Filme geschaut der

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Meistens wird jede Woche zwei Gruppen gemacht

und die einte Gruppe macht Schule mit Stefan und die andere Gruppe macht Arbeitstraining mit Jo, Fabian und Patrick. Beim Arbeitstraining auf dem Schiff ist es meist sehr abwechslungsreich. Im Arbeitstraining geht es darum sachen zu erneuern, sachen zu flicken, anzustreichen, entrosten oder gewisse Dinge zu ersetzen. Auf der Salomon muss man z.B. viel entrosten weil das Schiff aus Metall besteht, das Salzwasser bringt Metal dazu zu Rosten. Wir brauchen zum entrosten einen Rosthammer und eine Flex-Machine. Mit dem Rosthammer hauen wir auf den dickeren Roststellen drauf bis das gröbste weg ist und danach nehmen wir die Flex-Machine und flexen den rest weg das nur noch sauberes Metall vorhanden ist. Danach nehmen wir einen sauberen Lappen mit Wasser, reinigen die Stelle und nachher Fertanen (Fertan ist so ein Mittel gegen Rost) wir die geflexte oder geflexten stellen. Das Fertan muss 24 Stunden Trocknen und dann nehmen wir wieder einen Sauberen Lappen und reinigen die Fertante stelle mit Nitro. In dieser Zeit bereitet uns Jo die Grundierung vor. Die Grundierung hat die Farbe von Silbrig und Grau. Wir bekommen ein Glass mit der Grundierung und einen Pinsel. Dann „Grundieren“ wir die geflexten stellen zwei mal und lassen es 24 Stunden Trocknen und einwirken. Am nächsten Tag bereitet uns Jo die entsprechende Farbe vor. Wen wir die entsprechende Farbe haben müssen wir diese Stelle anmalen. Am Ende des Tages werden wir Jugendliche Bewertet mit Noten, z.B wie wir uns Verhalten haben wie unsere Arbeitsleistung war, ob wir Sauber gearbeitet

Arbeits-training

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haben, oder ob wir Selbstständig waren. Es gibt auch verschiedene Klassen wie Assistentarbeit (tiefste Bewertung), Facharbeit (mittlere Bewertung) und Spezialistenarbeit (höchste Bewertungsklasse). Mit den Noten gibt es Punkte, da spielt die Schul Note auch eine wichtige Rolle. Wen man in der Schule eine gute Note gemacht hat bekommt man dafür umso einen besseren Lohn. Auch die Zeit spielt eine rolle. Wen wir am Morgen 3 Stunden und am Nachmittag 3 Stunden Arbeiten gibt das mehr Geld als wen wir nur 3 Stunden Arbeiten. Wen ein Jugendlicher in der Küche tätig ist wird er da vom Chefskoch Franz enstprechend bewertet. Ähnlich wie bei denen die im Arbetistraining sind wird der ensprechende Jugendliche bewertet. Ab und zu gehen die Küchenleute auch Lebensmittel einkaufen und wird dann auch dementsprechend bewertet. Wen man neu ist (Moses) dann bekommt man die einfacheren Arbeiten.

C.J. und W.L.

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Kap

Verde Juni 2014

Mespremières7 semaines

Je suis à ma 7ème semaine sur le Salomon mais le petit problème

c’est que je parle français et qu’en arrivant ici je ne parlais pas un mot en allemand mais en 7 semaine j’ai déjà appris a parler un petit peut plus allemand et le comprendre aussi. J’ai validé 4 semaines et je vais essayer de faire de mon mieux pour les réussir le plus rapidement. Mais en attendent je vais essayé d’en profiter un peut car nous faisons pleins de chose cool sur le Salomon, genre ont a fais une excursion sur Santo Antao, on est allez a la plage a Santa Lucia nager, pêcher au arpon. Ce sont des expérience que je n’aurai jamais fait si je serai rester en suisse, et quand je vais retourner à la maison j’aurai beaucoup plus de chance pour trouver du travaille et de faire ma vie parce que je parlerais les 3 langue principal de suisse, l’italien le français et l’allemand et en suisse je veux encore apprendre l’anglais. Dans un mois nous partons au caraïbes.

L.N.

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Die ersten fünf Wochen an Bord

Die ersten zwei drei tage wahren sehr sehr schlecht ich habe

nicht mitgemacht habe die ganze zeit geflucht, rumgeschrauen, die Erwachsenen beleidigt. Am anfang wahr der morgensport blöd für mich,ich wollte einfach nicht schwimmen gehen und ich habe alles verweigert. Aber in der 2 Woche ging es ein bischen besser, ich habe nicht mehr so viel geflucht und ich habe auch den morgensport so einigermassen mitgemacht. Aber mit den erwachsenen wahr ich immer noch zu frech. Die erste überfahrt wahr sehr schlimm mir wahr die ganze zeit schlecht. Nach der überfahrt ging es mir wieder besser. Wir sind ihn mindelo angekommen und jetzt habe ich ein rekurstermin per skype. Und da ist raus gekommen das ich meine 40 wochen erfüllen muss. Ich wahr sehr traurig dass ich bleiben muss, ich hätte gedacht das ich wieder nach hause gehen kann. In der 3 woche sind wir nach monte trigo gefahren. In monte trigo ist es cool es hat zwar keine restaurants ,autos, richtige Häuse aber dafür hat es einen riesigen fussballplatz und eine bar in der wir die wm schauen. Seit die wm angefangen sind wir so gut wie alle spiele schauen. Hier ist es sehr cool vor allem das fussball spielen mit den einwohnern vor allem mit den kleinen kinder, sie haben zwar keine schuhe aber sie spielen besser wie wir mit den schuhen. Das erste spiel mit den einwohnern wahr sehr cool vor allem mit den frauen wahr es sehr coll zu spielen es hat richtig spass gemacht. Aber jetzt macht es langsam spass mit den einten auf dem schiff, mit den erwachsenen habe ich es auch besser. Ich befluche die erwachsenen auch nicht mehr so viel wie am anfang. Ich habe zwahr immer noch heimweh

aber ich halte es durch weill ich immer wieder aufmunternde und gute mails bekommen die mich bei freude halten und durchahalte willlen zeigen den ich möchte so schn ell wie möglich wieder weg von dem schiff dass ich so schnell wie es geht wieder nach hause kann. Jetzt habe ich mich ein bischen eingelebt den morgensport mache ich auch gut mit. Mir geht es inzwischen besser. Ich habe zwar ein paar quallen stiche die zwar ein bischen schmerzen aber so schlimm ist es auch wieder nicht. Bis jetzt sind meine ersten 5 wochen gut gelaufen ich habe zwar noch keine erfüllt aber sonst läuft alles eigentlich wie es sein sollte. Es ist auch cool das wir alles bezahlt bekommen, essen, getränke, etc. jetzt reiss ich mich zusammen un probiere es meine 40 wochen so schnell wie es geht zu erfüllen.

J.K.

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gewissen Leute wurden auch gerecht bestraft.Mittlerweile sind wir zur Insel Santa Antao gesegelt. Da Ankern wir bei einem Fischerdorf namens Monte Trigo. Hier haben wir auch vor 3-4 Monaten die Bar Salomon aufgebaut. Jedoch nicht fertig geschaft. Darum sind wir auch wieder hier her gekommen um die Bar fertig zu erstellen. Die einten Jugendliche halfen bei der Bar und die anderen gingen Fussball spielen oder gingen schwimmen. Heute ist der 27. Juni 2014 erste Fussball freie Tag seit beginn der Weltmeisterschaft. Höchste Zeit also um einen Zwischenbericht zu verfassen.

C.J.

Mittwoch der 11. Juni 2014 war der Tag an dem wir

von Santa Maria auf der Insel Sal nach Sao Vicente zur Stadt Mindelo segelten. Das Motto der Überfahrt hiess „Wir Segeln zur WM“ Die Überfahrt dauerte genau einen Tag. Freude herrschte als wir in Mindelo ankamen. Joni und Patrick machten mit allen ein TIP Spiel. Jeder konnte Tippen wer Weltmeister oder Vize-Weltmeister wird. Oder halt wie bei allen normalen Wetten konnte man sagen wer gewinnt und wie viele Tore im Spiel fallen. Pro richtiges Resultat bekommt man einen Punkt und pro Richtig getippter Sieger auch noch einen Punkt. Der Gewinner ist der mit den Meisten Punkten und der bekommt einen Preis der noch nicht festgelegt ist.

Wen es WM auf der Salomon ist, haben wir ein „Schoggi-Programm“. Am Morgen hatten wir Schule und am Nachmittag gingen wir dann Fussball schauen. Wir schauten am Tag je zwei Spiele und pro Halbzeit konnten wir uns ein Süss Getränk bestellen. Manchmal gab es sogar Pommes Frites die einer der Erwachsenen bestellte. In der Bar in der wir immer WM schauten hiess Sympatico. Tom der Chef der Bar gab uns einmal sogar ein Gratis Abendessen aus. Sehr gute Spagettis. Manchmal gingen wir nach dem 15 Uhr Nachmittags Spiel zu «La Pizza» rüber. Ein Take Away wo man Pizza und Burger Essen kann. Die Pizzas und Burger sind sehr gut und billig dazu. Das mal zum Guten Teil. Der schlechte Teil ist dieser das gewisse Leute das ganze Schoggi Programm nicht schätzen. Gewisse Leute schmuggeln Gras oder Zigaretten an Bord, die anderen Rauchen oder Kiffen und wieder andere gehen auf Kurve. Die

WM auf der Salomon

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Mindelo

Juni 2014

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2148

Die Bar Salomon ist eine kleine Bar in Monte Trigo, gesponsert

von Joni (Privatprojekt).Als ich zum ersten mal die Bar Salomon gesehen habe war es nur ein weiss-blaues Haus ohne einen Understand und ein paar Stühlen hinter einer Betonmauer. Joni wollte einen Understand damit es nicht so heiss ist wenn man ein Getränk trinkt. Also mussten wir als provisorische Lösung eine blaue Plache nehmen und an zwei Holzpflöcken und der Hausmauer festmachen, weil wir keine guten Materialien dabei hatten um ein schönen Unterstand zu bauen. Also gingen wir in Mindelo mehr als ein Dutzend Holzpflöcke und kleinere Holzleisten besorgen damit es einen schönen Unterstand gibt. Wir nahmen Palmblätter um das Dach zu decken und um die Holzleisten zu deckoriren. Das brachten wir alles auf die Salomon und als wir das nächste mal nach Monte Trigo fuhren fingen wir um 10 Uhr an all diese Materialien in das Dingi zu laden und zur Salomon Bar zu fahren. J.S., C.J., S.F., M.B. gingen mit Joni, Raik und Lars zur Salomon Bar und wir alle fingen an die blaue Plache wegzunehmen und die neuen Pflöcke in denn Boden zu rammen. Nach etwa 2 ½ Std. Arbeit war das Gerüst des Unterstandes fertig. Dann fingen wir an die Palmblätter oben auf das Dach zu werfen und alle diese festzubinden. Das Dach war fertig und wir banden noch die übrigen Palmblätter an die Holzleisten. M.B. und J.S. gingen am Schluss noch von einem Haus in Monte Trigo Chieselsteine holen für den Boden dass es nicht immer denn Staub aufwirbelt wenn man darüber geht. Als der ganze Unterstand fertig war machten wir alle noch ein paar Bilder von uns und der Bar und dann war

auch schon 20 Uhr alls wir zurück auf die Salomon kamen.

S.F.

Bar«Salomon»

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Kap

Verde

Juni 2014

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Freizeit

In der Freizeit, Spielen wir Fussball, Volleyball, Ping Pong oder wir

gehen Baden. Manche schwimmen die striche ab andere lesen auf ihrer koje und widerum andere sind im salon am karten spielen. Wenn wir an denn strand gehen, spielen ein paar beach soccer, und ein kleiner teil geht ins wasser. In die grossen wellen gehen die meistens Jugendliche, denn es ist lustig rum gewirbelt zu werden oder in denn Wellen zu reiten. Es gibt zum teil auch noch ein Süssgetränk oder ein Eis.Am Mittwoch gehen wir meistens Fussball Spielen auf denn hart plätzen und selten leider auch wander, der weg geht meist auf ein vulkan oder sonstige grosse krater. Wenn wir auf die salomon gehen Dann baden und springen wir von denn wanten oder klüverbaum.Aber der Sonntag ist am besten, mann muss sich entscheiden an land zu gehen oder an bord zu bleiben und zu gamen, die die an land gehen sind meistens am strand oder am Fussball Spielen, aber am abenst dürfen die die an land gingen auch zocken. Leider gibt es nich ein einziges mal freizeit ohne zoff, aber mit der zeit geht das auch vorbei. Seit neustem schauen wir ein paar mal in der woche mentalist und am Samstag abendt ein film. Bald ist Wm und die schweiz wird meisterDa werden wir möglichst alle spiele schauen und ein tipp spiel machen. Wen wir die spiele schauen gehen dann bemalen wir uns mit farben und jubeln in einer Bar.Wenn wir fussball spielen wollen müssen wir bis Mittwoch warten oder Samstag warten. Aber wenn wir an der molle sind konnen wir in der mittags pause spielen gehen oder nach der schule oder nach dem abendt essen. Aber es gibt

solche freaks die verschiessen den ball und dan ist es wieder vorbei mit Fussball spass. Auf der Saloman haben wir viel Freizeit aber es gibt auch so momente in dennen wir auch lernen für schiffsgrade oder für zukunfts berufe, aber auch ist in der Freizeit haben wir genügent zeit zum Briefe,Kraten oder E-Mails zu schreiben. Wenn es einem nicht gut geht dann gehen wir zu Joni oder einem, anderen Pädagogen und Sprechen dann über unsere sorgen oder prableme und dan sagen sie uns wie es weiter geht oder was wir verändern müssen oder können.Aber in der Freizeit haben wir genügent zeit uns zu beschäftigen und zu lernen. Auch ist es lustig wenn die Erwachsenen mit uns ins wasser gehen.

S.S. und T.E.

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Zuerst mal will ich mich vorstellen, mein Name ist S.S.

und ich komme aus Graubünden bin Sechzehn Jahre alt.Ich weiß genau noch wie ich mich damals fühlte als ich neu auf die Salomon kam, ich dachte „das ist ja der größte scheiss hier“ usw. Ich musste mich erst finden im leben und an Bord, mir Fehlte der Kontakt in die schweiz. Ich fiel oft aufs maul, ich musste immer neu anfangen und wieder auf stehen. Ich fand irgendwann den Anschluss in die gruppe und lernte das vertrauen der Erwachsenen und Jugendlichen zu nutzen im positiven sinne. Es kamen viele neue Jungs und so bekam ich immer mehr Verantwortung darauf folgte die Schiffsjungen Prüfung und das Nautisches Interesse. Es gab viel Wechsel unter der Jugendlichen und den Vorbildern, Vormänner wechselten und Leader. Irgend ein mal in den Capo-Verde,Monte Trigo wurde ich empfohlen als Vormann, von den Gaffelsegel und Rah-Segel. Ich erfüllte mehr und besser meine Wochen (leider schon mehr als 40 verkackt). Jetzt habe ich viel Verantwortung in der Nautik und in der gruppe, ich habe viel hinter mir aber ein super Verhältnis mit erwachsenen und mit der gruppe. Was ich alles erlebte, in den Azoren fühlte ich mich wohl es war fast wie in der Schweiz oder so. Ich hatte viel schule und Arbeits Training, oder auch segeln, leider auch Wandern. Die Kanaren waren auch sehr angenehm wir gingen oft an den Strand und Abschluss essen weil viele Jugendliche gingen. Wir schauten in dieser zeit oft die Qualifikation der Schweiz für die WM 2014, es kamen auch viele neue Mitarbeiter. In dieser Zeit ging ich auch auf die Kurve und baute viel Scheiss. Von dieser zeit her

habe ich noch viel schulden, bin diese aber fleißig am abarbeiten. Nach dieser zeit kamen meine gute Zeit und zwar die Capo Verde.Ich wurde Vormann Erfüllte viele Wochen und wurde Gruppen Leader, ich lerne auch noch für den Leichtmatrosen. Zwar habe ich noch meine Probleme aber an denen bin ich dran, ich denke ich habe gute Voraussetzungen für die Zukunft. Ich lernte mich zu motivieren und lernte im Arbeitstrainig durch zuhalten, nicht aufgeben sondern weiter zu machen. Wenn ich mal zurück in die Schweiz komme will ich gas geben und durch die Unterstützung der erwachsenen schaffe ich das. Ich selbst bin gerne auf dem schiff mir gefällt es hier weil ich weiß das man mich schätzt und gern hat. Ich vermisse trotzdem die Schweiz und meine Familie wichtig ist nur das man auch etwas lernt und der alt bekannte Satz(Du musst dich auf das schiff einlassen und etwas lernen wollen.)Dieser Text ist nicht zum schleimen sondern Freiwillig und ernst geschrieben.

S.S.

Ein Jahr aufder Salomon

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Kap

Verde

Juli 201

4

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Wieder auf der Salomon

Mein Name ist J.S., ich bin 15 Jahre alt und bin insgesamt

72 Wochen auf der Salomon.Ich bin im Juni 2012 in Falmouth/ England aufs Schiff gekommen, und war bis im Oktober 2013 auf dem Schiff. Ich brauchte 68 Wochen bis ich in die Schweiz konnte und meine 40 Wochen erfüllt hatte. Nachdem ich meine Wochen erfüllt habe bin ich ins Gleis 1 Gekommen und von dort aus in eine Schule gegangen. Die ersten 4 Monate ging es gut dort ich machte meine Sache im Gleis 1 gut und auch in der Schule hatte ich gute Noten und machte gut mit. Dann habe ich angefangen zu kiffen, ich habe in den ersten 4 Monaten auch gekifft aber nur etwa 10 Mal insgesamt in 4 Monaten. Als ich angefangen habe zu kiffen habe ich mich verändert und zwar gut, aber auch schlecht, ich habe meine Sachen in der Schule und im Gleis 1 nicht mehr ernst genommen und meine Hausaufgaben nicht mehr gemacht. In der Schule war ich dann ein paar mal drauf hingegangen und weil ich drauf war habe ich faxen gemacht, dass gab dann eine Verwarnung. Im Gleis 1 war ich frech zu den Sozis wenn ich drauf war und habe nicht auf sie gehört weil mir Scheissegal war was sie machten. Zuhause ist es auch aufgefallen, weil man merkt es ja wenn jemand bekifft ist und dann haben die Sozis von Gl1 eine UP gemacht und sie war positiv, das gab dann eine erste Verwarnung. Das war mir aber egal und Ich habe weiter gekifft und es kam eine zweite und eine dritte Verwarnung. Bei der dritten Verwarnung hiess es ich müsse die Sommerferien auf dem Schiff verbringen aber ich kann noch im Gl1 bleiben. Trotzdem habe ich weiter gekifft und ein paar Tage später, an einem Sonntag morgen habe ich auf dem Fenstersims meinen

Morgenjoint geraucht, und da hat ein Sozi vom Gleis 1 das Fenster vom Zimmer nebendran aufgemacht und mich erwischt. Dann sagte er ich muss laufen kommen, mehr als 5 Stunden, ich habe gesagt nein ich laufe nicht und bin in mein Zimmer und habe verweigert zu laufen. Als Mario Schmidli kam sagte er ich muss am Sonntag aufs Schiff fliegen und am 31. Juli kann ich wieder zurück gehen. Dann bin ich mit Mario und J.K. einem anderen Jugendlichen auf die Kap Verden geflogen. Auf dem Schiff hat es mich ziemlich angeschissen ich dachte nicht dass es so schlimm wird für mich denn ich war mich noch an die Freiheiten von der Schweiz und ans kiffen gewöhnt, an Handy, Kollegen, Gleis 1, und sonst Schweiz halt. Dann habe ich schlecht mitgemacht, verweigert und bin auf Kurve gegangen. Ich dachte ich komme Sowieso am 31. Juli wieder zurück ins Gleis 1, aber dann hiess es ich muss 8 Wochen erfüllen. Dann habe ich aber Scheiss gemacht auf dem Schiff und gekifft. Ich wurde mit 2 anderen Jugendlichen beim kiffen erwischt als die Sozis eine Befragung machten und alles rausfanden, wir haben aber bis zum Schluss abgestritten das wir gekifft haben und dann haben die Sozis eine Urinprobe gemacht und sie war positiv. Als Konsequenz mussten wir nur 25 Runden Schwimmen dass ist nicht viel für kiffen aber einer der anderen beiden kam auf die Idee auf Kurve zu gehen, da habe ich gedacht ja kurve wäre schon noch lustig ich kann sowieso in 8 Wochen in die Schweiz und die Woche hätte ich sowieso verkackt also Packten wir Sachen ein und Schwammen rüber. Am Abend gingen wir ins Internet Cafe, da gingen wir ins Fb und ein Jugendlicher hat mit F.Z. geschrieben

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er hat ihm geschrieben dass wir zurück kommen sollen es sei besser für uns und so, da sind wir freiwillig wieder zurück gegangen. Am morgen als ich aufwachte und Joni ins Zimmer kam sagte er mir dass ein Antrag auf 40 Wochen gestellt wurde. Ich dachte ich erfülle sicher nicht 40 Wochen und mein Plan war es vom Schiff freigestellt zu werden und die ganze Zeit auf Kurve zu gehen damit mich die Sozis nicht mehr auf dem Schiff haben wollen. Eine halbe Woche später ging ich wieder auf Kurve. Als ich zurück kam musste ich wieder strafen machen. Ich habe viel überlegt während dieser Zeit und merkte dass es nicht gut ist wenn ich vom Schiff fliege und dann in eine Geschlossene Institution komme, also entschied ich mich meine Sachen vornedurch gut zu machen, aber sonst scheiss machen wie Rauchen und kiffen und die 40 Wochen so zu erfüllen. Bis Jetz habe ich noch keine erfüllt, denn ich wurde wieder erwischt als ich kiffte. Jetzt mache ich meine Sache gut und bin auch nicht mehr Wütend auf die Sozis denn Sie haben mir genug Chancen gegeben und ich bin auf mich wütend weil ich selber Schuld bin. Ich hatte etwa 8 Chancen oder noch mehr und war zu dumm zu Checken dass ich mich ändern muss, ich hoffe andere machen nicht den gleichen Fehler wie Ich. Wenn ich meine Sache gut mache komme ich im April oder Mai 2015 wieder Zurück in die Schweiz.

J.S.

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Ich W.L bin schon seit 77 Wochen an bord der Salomon.Davon habe

ich 53 Erfüllt. Ich kam auf der Insel Sal (Kap Verden) an, den Fischersteg von Santa Maria wurde ich mit dem Dinghi abgeholt. Als ich dann an bord kam standen alle jugendlichen mit der segelunifom da, am anfang dachte ich was sind denn das für uniformen&so..haha dann wurde ich von einem betreuer vom schiff herumgeführt.Mein erster eindruck war eigentlich nicht mal so schlecht. Doch dann wo ich ins bett ging konnte ich nicht einschlafen weil es alles so herum geschaukelt hat.Als ich dann meine erste überfahrt nach Mindelo (Sao Vicente) war mir extrem übel weil ich nicht an de krängung gewöhnt war. Dann war dort gerade Carneval,das war noch recht cool. Die Nächste Überfahrt war richtung Karibik, die war 19 tage lang. Die war sehr geil weil wir so ein spiel gemacht hatte wo jeder jugendlicher sein eigenes salomonen (eine bordinterne Währung) verdienen konnte mit dem konnte man sich süssgetränke,schokolade,film schauen &&& kaufen konnte. Als wir dann in Martinique ankamen gab es ein FETTES ankommen Grillieren & wir wunderten uns das wir nach 19 tagen immer noch so viel fleisch hatten. Dann am Sonntag morgen beim Brunch gab es sehr viele feine Gipfeli die Joni (Croissant) nennte haha.Die karibik zeit allgemein war sehr cool. Die nächste grosse überfahrt war 8 oder 9 tage lang richtung Bermuda. Während der Tag der Offenen tür haben wir unser schiff vorgestellt an den leute wo an der mole unser schiff beobachten. Dann gab es ein tag wo wir ein Ganz Tagesausflug in einem Zoo&Aquarium dort wurde F.S von einem Vogel angeschissen haha nach der Bermuda

zeit sind wir auf die Azoren gesegelt die überfährt war ungefähr 2 wochen lang. Dort haben wir schon wieder einen wirklich gutes Grillieren. Was mir besonders gut gefallen hat auf den Azoren war das es sehr Grün war fast wie in der schweiz. In Horta hatten wir auch wieder einen Ganztagesausflug gemacht aber diesmal mit velo. Dann sind wir auch in einem kleinen Hotel schlafen gegangen und dann sind wir auch schon wieder am nächsten tag gegen mittag wieder züruck gefahren und haben auch dann unser ehmaliger Kapitän verabschiedet dann konnte man in horta auch geil in einem restaurant essen(Heisser Stein) nach der Azoren zeit sind wir dann auf dir kanarischen Insel gesegelt. Auf der insel Teneriffa hatte S.H seinen 18 geburtstag dort sind wir mit der gruppe zu einem asiat essen gegangen das war sehr Geil! Und Brigitte war auch dabei unsere

ehmalige Köchin. Die nächste insel war Gran Canaria die geilste insel wo ich mit dem schiff war weil sie eine grosse stadt hatte mit MC Donalds&&& hatte aber dort war die Gruppen stimmung nicht gut weil die meisten dort immer auf nachtausflüge war (Ich auch) und ein paar gingten sogar auf kurve das war das einzige was nicht so gut war. Dort hatte ich auch nur noch 10 wochen zu erfüllen doch wegem dem nachtausflug bekam ich eine Verlängerung.Dann sind wir auf anfi del mar gesegelt dort hatte es einen coolen minigolf anlage natürlich war ich wieder mal der G! wo alle gerissen hatt haha ;) dann sind wir nach den kanaren auf die Kap Verden Zurück gesegelt die erste insel war wieder sal dort wo ich gekommen bin. Dann kam F.S zurück auf schiff um ein praktikum zu machen doch das klappe nicht so gut weil er auf der 1

Rückblick meiner Schiffszeit

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wochige ausflug auf der insel Santo Antao am C.J zigaretten und alkohol gegeben hat. Dann wurde er wieder füt eine woche zu einem Jugendlichee und flog dann wieder zurück in die Schweiz. Dann sind wir noch ein bisschen richting Süden gesegelt und haben dann noch die Inseln Fogo,Maio,Satiago besucht und sind dann wieder zurück auf sal gegangen dort habe ich dann auch meine schiffschzeit erfüllt also meine 50 wochen die ich zum erfüllen hatte etz musste ich einfach noch ein bisschen warten bis mein flug fliegte jetzt habe ich auch sonderregeln bekommen wie z.B kein morgensport,darf mit einer note mit 4.0 jedentag in ausgang ausser Freitag weil wir dort alle zusammen grillieren und ich bekam mein Handy darf auch 30 minuten am Sonntag telefonieren &so weiter das heisst ich hatte es viel chilliger als vorher etz fliege ich auch mit D.v.G und G.B mit mario zurück. Ah was ich noch sangen wollte ist das

dass schiff mit sehr geholfen hat wär ich nicht aufs schiff gekommen wer weiss vielleicht wär ich abgestürtz& an alle jugendlichen die mich dann nicht mehr kennen werden schaut das schiff als Chance an und nicht als eine strafe also gibt euch mühe und erfüllt eure wochen möglicht mit ausgangnoten dann wenn ihr mit eure schiffszeit fertig seit empfehle ich euch ins brückenangebot gehen sowie ich ich freue mich wieder zurück in die schweiz zu gehen. Aja jetzt zurzeit läuft bei uns ja die WM das heisst das wir 4 oder 5 wochen einen schoggi programm haben und ich hoffe das die schweiz bis ins viertelfinale kommen und die argentinier besiegen auch wenn es schwierigh wird also HOPP SCHWIIZ!! Und wenn ihr ufem schiff sind (Klämmet eu in Arsch und machets beschde druss)

W.L.

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Name: L.N.Alter: 14Hobby: Snowboard, AusgangBerufswunsch: Eine Arbeit wo ich meine Sprachkenntnisse einsetzen kannLieblingskünstler: Asap RockyLieblingsmusik: RapLieblingsserie: Breaking BadLieblingsessen: KebabIch in zehn Jahren: Eine Arbeitsstelle haben, eine Wohnung habenSchiffsgrad: MosesWochen auf dem Schiff: 7

Name: S.F.Alter: 15Hobby: Mit Kollegen Zeit verbringenBerufswunsch: KochLieblingskünstler: Kid InkLieblingsmusik: ProgiLieblingsserie: Köln 50667Lieblingsessen: DampfnudelnIch in zehn Jahren: Eine Wohnung haben, ein Auto, Beruf, eine FrauSchiffsgrad: DeckskadettWochen auf dem Schiff: 14

Name: J.K. Alter: 14Hobby: Fussball, Unihockey, Basketball, Fahrrad fahren, HundeBerufswunsch: KochLieblingskünstler: Farid Bang, Wiz KhalifaLieblingsmusik: Rap, Heavy MetalLieblingsserie: SimpsonsLieblingsessen: Toast HawaiiIch in zehn Jahren: Guter Job als Koch, FamilieSchiffsgrad: DeckskadettWochen auf dem Schiff: 18

Name: C.W.Alter: 16Hobby: FussballBerufswunsch: SchreinerLieblingskünstler: Psycho RealmLieblingsmusik: Hip Hop, Old SchoolLieblingsserie: MentalistLieblingsessen: PaellaIch in zehn Jahren: Eigenes Haus, Familie, ArbeitSchiffsgrad: SchiffsjungeWochen auf dem Schiff: 27

Steckbriefe derSALOMON Crew

Name: L.G. Alter: 17Hobby: Lesen, Fussball, Basketball, Musik hörenBerufswunsch: MaurerLieblingskünstler: EminemLieblingsmusik: RapLieblingsserie: The Big Bang TheoryLieblingsessen: LasagneIch in zehn Jahren: Abgeschlossene Lehre, Berufsmatur, ein eigenes HausSchiffsgrad: DeckskadettWochen auf dem Schiff: 10

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Name: J.S.Alter: 16Hobby: Mit Kollegen chillen, gamen, TV schauenBerufswunsch: KVLieblingskünstler: Wiz Khalifa, Celo und Abdi, Haftbefehl, Mr. CriminalLieblingsmusik: RapLieblingsserie: How I met your MotherLieblingsessen: KebabIch in zehn Jahren: Guter Job, eigene Wohung, FamilieSchiffsgrad: SchiffsjungeWochen auf dem Schiff: 18, zweite Schiffszeit

Name: T.E.Alter: 15Hobby: Fussball, Tennis, Klettern, Hockey, UnihockeyBerufswunsch: PolimechanikerLieblingskünstler: RihannaLieblingsmusik: RapLieblingsserie: South ParkLieblingsessen: Pizza ProsciuttoIch in zehn Jahren: Als Polimechaniker arbeitenSchiffsgrad: SchiffsjungeWochen auf dem Schiff: 30

Name: M.B.Alter: 17Hobby: Fussball, KartenspieleBerufswunsch: AutomechanikerLieblingskünstler: haftbefehlLieblingsmusik: Rap, Hip Hop Lieblingsserie: Mentalist, Berlin Tag und Nacht, Alarm für Kobra 11Lieblingsessen: Kebab, Döner, Mamas EssenIch in zehn Jahren: Arbeit und Familie, dass ich alles auf die Reihe kriegSchiffsgrad: DeckskadettWochen auf dem Schiff: 28

Name: J.A.Alter: 15Hobby: Free-Ski, Schwimmen Berufswunsch: PyrotechnikerLieblingskünstler: Ace Ventura, Captain HookLieblingsmusik: Progi, Old School, GoaLieblingsserie: Big Bang Theory, Mentalist, SimpsonsLieblingsessen: Mac, Dampfnudeln, Cordon BleuIch in zehn Jahren: Eigene Wohnung, Freundin, ein sauberes Leben Schiffsgrad: DeckskadettWochen auf dem Schiff: 14

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PrA KochLehre auf der Salomon

Mein Name ist Calvin und bin 16 Jahre alt. Ich arbeite als

Kochlehrling auf einem Segelschiff, es segelt um die halbe Welt. Das Segelschiff heisst Salomon und ist für Jugendliche, die in der Schweiz nicht klargekommen sind und viele Probleme hatten. Ich war auch als Ju-gendlicher auf der Salomon und jetzt mache ich dort eine Praktiker lehre als Koch. Das Schiff ist 35,44 Meter lang und es hat 3 Mäste und die Far-be ist blau weiss. Wir sind meistens so 20 Leute. Wenn wir so viele sind ist es zum Beispiel beim essen ist es enger und im Zimmer sind auch alle voll. Zum glück habe ich als lehrling ein Einzelzimmer für mich allein. Das Schiff ist gut weil wir viele andere Orte sehen. Wir sind momentan auf den Kapverden. Das sind Inseln westlich von Senegal und es ist wie in Afrika: Es ist sehr warm und dass Wasser ist auch schön. Das jahr gehen wir auch noch in die Karibik was mich sehr freut. Nur die Überfahrt wird lan-ge was mich nicht so freut. 20 Tage auf dem meer sind lange dafür ist das ankommen sehr schön.Ich habe die Möglichkeit auf dem Schiff eine Lehre zu machen. Ich hätte lieber eine Lehre in der Schweiz ge-macht aber da gab es keine für mich. Ich habe die Lehre genommen weil ich dann viel machen und lernen kann ich kann auch jeden Tag am Abend in der Ausgang an Land gehen.

Auf dem Schiff ist alles anders als in der Schweiz. Wir sind wie eine kleine stadt. Wir müssen alles selber machen und lernen wie das geht im Leben. Das Einkaufen ist sehr speziell. Man kann nicht so gut einkaufen wie in der Schweiz. Man kann nicht so schnell in Coop reingehen wenn man etwas will kaufen dann muss man in

etwa 3 bis 4 Läden ge-hen um einkaufen zu können und die Läden sind nicht so gross wie in der Schweiz. In der Schweiz muss man nur in einen Laden gehen und dann hat man alles; hier auf den Kapverden ist alles viel kleiner. Hier auf den Kapverden kriegt man nicht so gutes Fleisch wie in der Schweiz, am besten bekommt man Poulet und manchmal auch gutes Rindfleisch. Man kann aber gute Fische kaufen so wie Thunfisch der ist sehr gut oder Garopa das ist so ein roter Fisch mit blauen Punkten wo man hier kann gut kaufen und essen. Die meisten Leute hier im Kapverden essen nur Reis und Fisch weil das nicht so viel Geld kosten. Wenn man für das Schiff ein Grosseinkauf ma-chen dann schauen die Leute uns so lang an weil sie können nicht so viel essen kaufen wie wir auf dem Schiff.Speziell ist auch, wenn das Schiff segelt. Wenn ich auf See bin dann muss man in der Küche alles seefest machen dass die Gläser nicht herum rollen und der Kühlschrank muss man auch mit Teigwarenpackungen voll-stopfen damit nichts rumrutscht.Aber ich bin nicht so gerne auf Über-fahrt weil ich seekrank werde und weil das Schiff hin und her rollt und darum bin ich nicht gerne in der Kü-che beim segeln. Dort ist es dann so heiss und mir wird übel. Dann bin ich lieber draussen und bin am Segel set-zen das heisst das Segel geht hoch. Ich bin auch Vormann das heisst das ich das Segelsetzen anleiten kann und das macht viel Spass. Es gefällt mir für viele zu kochen und von meinem Lehrmeister neue Menus

zu lernen.Und wenn ich koche für die Leute dann muss ich für etwa 20 Personen kochen manchmal auch für weniger Leute. Und die Leute dort wo wir segeln sind sehr freundlich und das macht sehr Freude an der Arbeit. Ein normaler Tag sieht für mich so aus: Ich muss um 7:45 Uhr aufstehen und danach muss ich in die Küche gehen und das Morgenessen vorbe-arbeiten, dann die Küche aufräumen und dann habe ich 10 min Pause zum rauchen oder auf WC gehen und dann muss ich helfen kochen mit meinem Lehrmeister bis um 13:00 Uhr. Dann habe ich bis um 16:00 Uhr Pause. Dann gehe ich in die Küche und ma-che das Abendessen für die Leute und dann nach dem Kochen muss ich die Küche putzen und um 19:00 Uhr bin ich fertig mit Küche dann kann ich in die Freizeit gehen. Ich muss jeden Tag etwas anderes zusätzlich putzen in der Küche zum Beispiel den Kühlschrank oder den Kombisteamer und am Freitag muss ich für den Abend Salate vorberarbei-ten und Fleisch marinieren für unser wöchentliches Grillfest. Am Mittwoch Nachmittag habe ich frei und am Sonntag habe ich den ganzen Tag frei. Ich muss auch in die

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Schule jede Woche. Ich habe schon viel gelernt. In der Küche habe ich gelernt wie man viele Gerichte kocht. Ich koche am liebsten Pommes und Schnitzel und Lasagne. Dann habe gelernt wie man putzt und die Küche sauber hält und Fisch ausnehmen und fischen. Im nau-tischen habe ich segeln gelernt. Ich habe gelernt Groß-einkauf zu machen. In der Schule habe ich gelernt besser zu schreiben. In meiner Freizeit kucke ich Filme und gehe an Land mit einen anderen Lehrling und gehe etwas essen und geniesse den Strand und rede mit

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den Leuten wo mit mir an Land

kommt. Das macht Spass und wenn ich allein will sein ist

man allein und keiner kommt mich stören. Das leben auf dem Schiff ist gut aber auch manchmal anstren-gend weil mann muss in die Schule und Arbeiten und viel machen. Aber die Freizeit ist auch sehr schön weil mann kann viel machen wie an den Strand oder baden und so.

Wenn ich fertig bin mit der Lehre will ich selbstständig sein

und weiter machen mit der Arbeit und selber wohnen. Am liebsten möchte ich in einem Altersheim arbeiten weil man weniger schnell muss arbeiten wie im Restaurant.

Calvin

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Ein Selfie ist eine Art Selbstporträt, üblicherweise mit einer

Digitalkamera oder einem Smartphone auf Armeslänge aus der eigenen Hand aufgenommen. Dies gemäss der Beschreibung von Wikipedia. Eine Art der Selbstdarstellung, die in unserer Gesellschaft und bei den Jugendlichen längst schon an der Tagesordnung ist. Diverse soziale Plattformen leben von den Selfies der User und zeigen coole, witzige aber auch schlimme Selbstportraits in allen möglichen Momenten und Positionen. Das Ziel ist nicht mehr eine möglichst schöne Selbstdarstellung zu fotografieren, es geht viel mehr darum, den aktuellen Moment einzufangen! Wie sehe ich gerade jetzt aus. Unter den Jugendlichen ist es gang und gäbe seinen nackten Oberkörper oder die durchtrainierten Muskeln entsprechend in Szene zu setzen. Scham und Zurückhaltung sind da wohl zwei Fremdworte. Gilt es sich und seine «einzigen» Vorzüge in den Vordergrund zu stellen, ist plötzlich alles akzeptiert. Da erzählt mir ein Jugendlicher, dass er sich auf einer Callboyseite angemeldet habe. Wieso nicht Geld verdienen mit Sex? Er mache es gerne und so einfach verdiene sich niergends Geld.Ein anderer erzählt mir, dass er noch nie mit einem Mädchen geschlafen habe ohne zu bezahlen.Wieder einer meint, er spritze sich jedesmal vor den Mallorca Ferien Anabolika in die Muskeln, um seinen Body optimal zu präsentieren. Das würden die Frauen mögen und er kriege mehr von ihnen ab.Einer nimmt an den Wochend-Partys Ecstasy, um vom Arbeitsalltag abzuschalten und ein anderer säuft sich mit den Kollegen halb ins Komma, um dem Druck des Alltags zu entfliehen. Solchen und noch vielen anderen

Selfie undCo.

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«Entlastungs»-Formen begegnen wir in den Gesprächen mit den Jungs. Wo bleibt die Selbstachtung und Liebe zu sich selbst? Wo bleibt die Würde und den Anspruch an einen persönlichen Wert? Was bin ich Wert? Eine traurige Billanz, wenn ich schlussendlichen sagen muss, dass ich ein Sklave der Darstellung bin. Ich verkaufe mich massiv unter meinem Wert und vergesse, dass ich den anderen nur so hoch achten kann, wie ich mich selber achte.Dieser Werteverlust widerspiegelt sich auf allen Ebenen des Lebens. Beeinträchtigt werden zum Beispiel das Durchhaltevermögen, die Leistungsbereitschaft, die Hoffnung einer positiven Entwicklung, erstrebenswerte Perspektiven, die Beziehungsfähigkeit aber auch die Liebe zu nahestehnden Menschen.

Dies sind Themen und Fragen, die in der Nachbetreuung oft im Vordergrund stehen. Uns ist die Nacharbeit sehr viel Wert. Den Jugendlichen nach der Schiffszeit weiter zu begleiten, ist unabdingbar. Ein sehr intensiver Prozess kann auf dem Schiff gestartet werden. Diese positive Energie muss weiterhin genutzt werden, um in der Schweiz Fuss zu fassen.Jeder der sich darauf einlässt, erreicht ein Vielfaches und kann die Schiffszeit noch viel intensiver nachwirken lassen.

Gleis 1 Rafz ist eine unabhängige Institution. Mario Schmidli als Mitbegründer und Mitinitiator dieses Projekts ist in gewisser Weise als Brückenbauer zu betrachten. Gleis 1 und die Stiftung Jugendschiffe Schweiz arbeiten zusammen, um den Jugendlichen eine optimale Anschlusslösung zu bieten. Die

Mitarbeiter von Gleis 1 kennen die Mitarbeiter vom Jugendschiff, stellen einen unkomplizierten und reibungslosen Übergang vom Schiff in die Schweiz sicher und haben grosse Erfahrung darin, den Jugendlichen im Eingliederungsprozess zu begleiten.

Mario Schmidli

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Spezialistenin SachenNachbetreuung

Die Frage der professionellen Nacharbeit und angepassten

Folgelösungen nach einem Schiffsaufenthalt beschäftigte uns schon lange. Angefangen mit einer ambulanten Nachbetreuung entwickelten wir in Rafz ein Brückenangebot, welches dem Jugendlichen für drei Monate die Möglichkeit gab, im Rückkehrprozess begleitet zu werden. Während dieser Zeit, in der wir sehr viel Erfahrung sammeln konnten, entstand durch den Verein Betreutes Wohnen das Gleis 1 in Rafz.

Vielleicht können Sie sich noch daran erinnern, dass Jugendliche mitgeholfen haben nach ihrer Schiffszeit im Bürckenangebot in Rafz ein Haus umzubauen. Gleis 1 ist in diesem Haus seit einiger Zeit eingezogen.

Im Gleis 1 wohnen Jugendliche in einer Wohngemeinschaft die im Berufseinstieg und im wiedereinfinden in die Gesellschaft Unterstützung benötigen. Nicht nur Jugendliche vom Schiff sondern auch andere Jugendliche aus der Region finden im Gleis 1 ein Zuhause auf Zeit.

Ein Team aus 5 Betreuern begleitet die Jugendlichen in diesen Prozessen. Zur Zeit bietet Gleis 1 fünf Jugendlichen Platz und plant einen Ausbau der Wohngruppe auf acht stationäre und vier Aussenwohngruppenplätze.

Gleis 1 ist in drei Module aufgeteilt. Die Module unterscheiden sich hauptsächlich in der Betreuungsintensität und der Dauer des Aufenthalts in den jeweiligen Modulen.

modul 1 (6 Monate)

Im Wohnmodul 1 stehen der Erziehungsauftrag und der Beziehungsaufbau stark im Vordergrund, welche in enger Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten, zuweisenden Instanzen und externen Fachkräften wahrgenommen werden. Die Jugendlichen erhalten gezielte Unterstützung bei der konkreten Alltagsbewältigung wie zum Beispiel Beziehungs- und Freizeitgestaltung, Schultraining, Berufswahl und Lehrstellensuche, im Umgang mit den Vorgesetzten in einer Lehre oder den Forderungen der Behörden.Jeder Jugendliche wird gemäss einem Stufenplan wöchentlich bewertet. Jeder der Jugendlichen startet auf der untersten Stufe (Bronze). Durch das Erlangen von höheren Stufen (Silber und Gold), erweitert sich der Selbstständigkeits-Bereich und die Privilegien, wie beispielsweise mehr Taschengeld oder grössere Ausgangsmöglichkeiten.

modul 2 (6-12 Monate)

Jugendliche, welche bereits ein grösseres Mass an Eigenständigkeit und Selbstverantwortung erlangt haben (Stufenplan Stufe Gold), jedoch weiterhin auf eine relativ intensive Betreuungsstruktur angewiesen sind, können ins Modul 2 wechseln oder direkt im Modul 2 einsteigen. Voraussetzung für einen Übertritt ins Modul 2 ist das Erreichen der Goldstufe im Stufenplan. Die Goldstufe verlangt zum Beispiel die Fähigkeit, die Freizeit selbständig zu gestalten und schulischen Pflichten in grösserer Eigenverantwortung wahrzunehmen oder selbstständig

aufzustehen, um zur Arbeit zu gehen. Anders als in der ersten Phase ist der Fokus der Betreuer jetzt weniger auf die Erziehung der Jugendlichen, als vielmehr auf deren Beratung und freiwilligen Unterstützung gerichtet. Die sozialpädagogischen Mitarbeiter sind jedoch weiterhin jederzeit verfügbar.

modul 3 (bis Lehrabschluss)

Ziel im Modul 3 ist das Weiterführen der erlernten Wohn- und Lebensform vom Modul 1 und 2 mit geringer fremder, professioneller Hilfe. Im Modul 3 wohnt der Jugendliche in einer externen Wohnung. Die Wohnung teilen sich jeweils 2 - 3 Jugendliche. Die Wohnung wird von Gleis 1 gemietet; mit den Jugendlichen wird ein Untermietvertrag abgeschlossen. In der Regel finden wöchentliche Treffen mit den Jugendlichen statt. Gleis 1 ist für die Jugendlichen per Telefon erreichbar. Den Jugendlichen wird eine Begleitperson zugewiesen.

Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage oder im abgebildeten Prospekt.

www.gleis1-rafz.ch

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Verein

betreuteswohnen

Michael NeukomDipl. Sozialpädagoge HFGruppenleiter Gleis 1

Theres BrandenbergerDipl. Sozialpädagogin FH

Andreas Baumgartner Dipl. Sozialpädagoge FH

Jeannette GertschDipl. Pflegefachfrau HF / Reittherapeutin

Claude von BergenPraktikant Sozialpädagogik HF

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Verein betreutes WohnenGleis 1Bahnhofstrasse 908197 Rafz

Tel 043 433 52 [email protected]

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Hochseelebensschule Jugendschiff SALOMON

Sozial- und erlebnispädagogischeIntervention für männlicheJugendliche im Alter von14 - 18 Jahren

Wir bieten - Eine pädagogische Lebensgemeinschaft - Schultraining auf Oberstufenniveau - Arbeitstraining durch Unterhaltsarbeiten am Schiff - Zugeschnittene nautische Ausbildung / Segeltraining

Aufsichtsbehörden - Institutionelle Aufsicht des Kantonalen Jugendamts Bern - Sicherheitstechnische Aufsicht Seeschifffahrtsamt Basel

Weitere Informationen und aktuelleStellenausschreibungen finden Sie unter

www.jugendschiffe.ch