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Sanierung West •Energiesparend •Familienfreundlich •Sozial

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Sanierung West

•Energiesparend•Familienfreundlich•Sozial

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Impressum:

Informationen zum Sanierungsgebiet WestAusgabe 2; 2008

April 2008

Herausgeberin: Stadtverwaltung Ludwigshafen,Rathausplatz 20, 67059 Ludwigshafen am Rhein

Redaktion v.i.S.d.P.: Ursula TrostBereich Baukoordinierung und Stadterneuerung

Fotos: Bereich Baukoordinierung und Stadterneuerung

Graphik: Harald KasparekChristian WilhelmiBereich Öffentlichkeitsarbeit

Die Infomationen zum Sanierungsgebiet West werden kostenlosverteilt an alle Hauseigen tümer des Sanierungsgebietes.

Auflage: 500

Druck: PrintArt GmbH

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Liebe Eigentümerinnen,liebe Eigentümer,

unsere Wohnung und unser Wohnumfeld sind un-sere Zukunft. Dieses Motto hat sich unsere Stadt-erneuerung West zu Eigen gemacht. Daher wollenwir Ihnen in dieser Sanierungsbroschüre aufzei-gen, wie es unter Federführung unseres Baudezer-nates bisher gelungen ist, viele private moderni-sierungswillige Investoren zu beraten und zu moti-vieren, nachhaltig in ihre Gebäude zu investieren.Diese Hauseigentümer wollen wir Ihnen hier vor-stellen.

Über die bisherigen Ziele der Hausmodernisierunghinaus ist es heute eine zentrale Herausforderungbei der Gebäudesanierung, auch die Energiebilanzzu verbessern. Bei der Bestandsaufnahme der Ge-bäude im Sanierungsgebiet ergibt sich meistens,dass eine Dämmung von Dach, Fassaden und Kel-lerdecke der Gebäude erforderlich ist und oft auchenergiesparende Heizsysteme eingebaut werdensollten. Auch die Solarenergienutzung kann in vie-len Fällen eine sinnvolle Ergänzung sein. Zudemmuss die Hausmodernisierung stadtgestalteri-schen Ansprüchen und mitunter auch den Anfor-derungen der Denkmalpflege genügen.

Infolge dessen stellen sich jedem modernisie-rungswilligen Hauseigentümer die Fragen, welcheMaßnahmen die wichtigsten sind, welche Materia-lien am besten verwendet werden und welche För-dermöglichkeiten es gibt.

Diese Möglichkeit, öffentliche Fördermittel zu ver-geben, erleichtert die komplexe Überzeugungsar-beit der Stadterneuerung sehr. Die SanierungWest wird aus dem im Sozialdezernat angesiedel-ten Programm "Soziale Stadt" gefördert. An dieserStelle möchte ich auch der für die Vergabe derFördermittel verantwortlichen Außenstelle derADD in Neustadt ganz herzlich Dank sagen.

Trotz dieser öffentlichen Fördermittel wären diezahlreichen gelungenen Modernisierungsprojekteaber nicht möglich gewesen ohne Sie, liebe Eigen-tümerinnen und Eigentümer. Denn dank Ihrer pri-vaten Investitionsbereitschaft befindet sich derStadtteil West auf dem besten Weg, wieder dasAnsehen als gute Wohngegend zu erlangen, das erfrüher schon einmal innehatte.

Bis dahin dürfen wir neben der privaten Hausmo-dernisierung noch weitere Ziele der SanierungWest nicht aus den Augen verlieren: So beabsich-tigen wir, das Wohnumfeld zu verbessern, indemneue Plätze gestaltet, Straßen begrünt und neueFreiflächen für Kinder und Jugendliche geschaffenwerden. Die Kinder in West sollen unbeschwertgroßwerden können. Ergänzend wollen wir im Rah-men der bereits erwähnten Gebäudesanierungden Anteil an privaten Freiflächen erhöhen, in demBalkone oder Wintergärten an Gebäude angebautwerden. Auch sollen private Freiflächen entsiegeltwerden.

Mein Eindruck ist: Die Sanierung in West ist aufeinem guten, erfolgreichen und zielführendenWeg, weil jeder seinen Beitrag leistet. Dies gilt fürdie Stadt und andere öffentliche Stellen einerseitsund für die privaten Eigentümer andererseits. Die-sen Weg wollen wir gemeinsam weitergehen.Dabei wünsche ich uns allen viel Erfolg.

Dr. Eva LohseOberbürgermeisterin

Sanierungsgebiet West

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Liebe Eigentümerinnen,liebe Eigentümer,

neun Jahre ist es nun her, dass mit den Vorberei-tenden Untersuchungen für das SanierungsgebietWest begonnen wurde. Zwei Jahre später im April2001 hat der Stadtrat die heutige Sanierungssat-zung beschlossen. Seit dieser Zeit ist viel passiert.Viele Gebäude mit insgesamt über 150 Wohnun-gen wurden modernisiert. Zudem wurden Grund-stücke erworben und nicht mehr benötigte Rück-gebäude und Hofversiegelungen entfernt.

Unsere wichtigste Aufgabe besteht momentandarin, den Rahmenplan für das SanierungsgebietWest zu aktualisieren. Begonnen haben wir im Jahr2007 mit den beiden Teilbereichen „FrankenthalerStraße“ und „Gewerbegebiet Lagerplatzweg“. ImJahr 2008 ist vorgesehen, den Rahmenplan fürden verbleibenden Bereich des Sanierungsgebie-tes West in Form von Blockkonzep-ten fortzuschreiben. Wie Sie sich einsolches Blockkonzept vorstellen kön-nen und was zu erwarten ist, dazuhaben wir Patrick Humpert vom be-auftragten Ingenieurbüro Humpert &Kösel-Humpert aus Karlsruhe in die-ser Broschüre interviewt. Auch be-troffene Anwohner und Eigentümeraus den beiden derzeit bearbeitetenTeilbereichen haben uns ihre aktuel-len Probleme und daraus resultieren-den Erwartungen erzählt. Aufgabevon Patrick Humpert ist es, mit denvielen Parteien wie Eigentümern, Be-wohnern, Bauträgern und Bewilli-gungsstellen des Landes und nichtzuletzt den sachbefassten Bereichender Stadt gemeinsame Ziele zu fin-den, die dann im Rahmenplan festge-schrieben werden.

Die Informationen über die Möglichkeiten der För-derung und der steuerlichen Abschreibung im Sa-nierungsgebiet haben wir ab Seite 37 in dieserAusgabe erneut aufgenommen. Denn um in denGenuss sowohl der direkten Förderung als auchder indirekten Förderung über die steuerliche Ab-schreibung zu kommen, ist es Voraussetzung,dass Sie zuvor einen Modernisierungsvertrag mitder Stadterneuerung abschließen.

Ein besonderes Anliegen ist es uns, Ihnen hierauch die neuesten Modernisierungsprojekte undOrdnungsmaßnahmen vorzustellen. Wir habendazu wieder die jeweiligen Eigentümerinnen undEigentümer zu Wort kommen lassen. Ihnen undallen Bürgerinnen und Bürgern, die am Zustande-kommen dieser Broschüre mitgewirkt haben,möchte ich an dieser Stelle danken. Die Nachfragenach Modernisierungsberatung und auch nachFördermitteln ist im Jahr 2007 überaus stark ange-stiegen.

Bei der Lektüre dieser Broschüre, die Sie nicht nurinformieren, sondern Ihnen auch kreative Anre-gungen geben soll, wünsche ich viel Vergnügen.

Ernst MerkelBeigeordneter für Bau, Umwelt und Verkehr, WBL

Sanierungsgebiet West

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Diese Liste lässt sich durch weitere Baumaßnah-men im öffentlichen Raum - wie zum Beispiel dieHerstellung von Spielanlagen für Kinder und Ju-gendliche - noch vervollständigen. Im Dezember2007 beschloss nun der Stadtrat, dass das Pro-gramm "Soziale Stadt" zunächst bis zum Jahr 2010weiter geführt wird. Die Stadt wird demnach auchweiterhin in ihren Bemühungen nicht nachlassen,die bereits sichtbaren positiven Entwicklungen inWest in baulicher aber auch in sozialer Hinsicht zuoptimieren.

Wolfgang van VlietSozial- und Sportdezernent

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Liebe Eigentümerinnen,liebe Eigentümer,

gerade in meiner Eigenschaft als Sozialdezernentder Stadt Ludwigshafen am Rhein ist es mir sehrbewusst, wie wichtig eine angenehme Wohnumge-bung für das soziale Miteinander von Menschenist. Die Stadt Ludwigshafen hat dabei in den letz-ten Jahren einige Anstrengungen unternommen,das Wohnumfeld wie auch die soziale Situation inWest zu verbessern. So startete im Jahr 1997 das"Programm West".

Seit 2001 wird dieses durch das Programm "So-ziale Stadt" weitergeführt. Einen wichtigen Bau-stein dieses Programms bildet das Quartiersma-nagement, angesiedelt im Bürgertreff West, dasdurch die Initiierung und Durchführung von sozia-len Projekten in Kooperation mit Vereinen, Institu-tionen und Ihnen, den Bürgerinnen und Bürgernvon West, angetreten ist, das Quartier für Sie wie-der attraktiv und lebenswert zu machen.

Ein weiteres wesentliches Ziel des Programms"Soziale Stadt" ist es auch, durch bauliche Verän-derungen die Lebensbedingungen innerhalb desvon diesem Programm geförderten Quartiers zuverbessern. Somit stimmen "Soziale Stadt" und"Sanierung" in dem Ziel überein, eine städtebauli-che Verbesserung herbeizuführen. Insbesonderefür den Stadtteil West bildet daher das Programm"Soziale Stadt" den Rahmen, der durch die in die-ser Broschüre eindrucksvoll dokumentierte Arbeitder Sanierungsbehörde sinnvoll ergänzt wird.

Wie beim Lesen der Berichte und Interviews zusehen ist, konnten über das Programm "SozialeStadt" inzwischen zahlreiche private Modernisie-rungsmaßnahmen finanziert und gefördert wer-den.

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Die Blockkonzepte „FrankenthalerStraße“ und „GewerbegebietLagerplatzweg“

Patrick Humpert

Interview mit Patrick Humpert, dem In-haber des beauftragten PlanungsbürosHumpert & Kösel-Humpert aus Karls-ruheWie von Herrn Merkel im Vorwort bereits ange-sprochen, müssen wir die in die Jahre gekommeneRahmenplanung für das Sanierungsgebiet WestStück für Stück aktualisieren und konkretisieren.Wir beginnen mit den Bereichen „FrankenthalerStraße“* und „Gewerbegebiet Lagerplatzweg“*

*hier orange umrandet

Damit Sie den beauftragten Gutachter etwas ken-nenlernen und sich auch eine Vorstellung davonmachen können, was da passieren soll, hat dieStadterneuerung Herrn Humpert interviewt.

Stadterneuerung:Herr Humpert, wo liegen die Schwerpunkte IhresPlanungsbüros und wieso sind gerade Sie für dieBlockkonzepte in diesen beiden problematischen

Bereichen des Sanierungsgebietes prädestiniert?

Patrick Humpert:Wir decken mit unserer Arbeit ein großes Spek-trum vom städtebaulichen Rahmenplan über diePlanung von Plätzen, Stadtparks, Sanierungen,Neubauten bis hin zum Innenausbau ab. Wir sehendie Dinge aus unterschiedlichen Blickwinkeln.Im Vordergrund jedes Planungsprozesses steht füruns der Mensch als zukünftiger aktiver und passi-ver Nutzer. Dies gilt sowohl für einzelne Baumaß-nahmen als auch für komplexe städtebauliche Zu-sammenhänge. Besondere Bedeutung hat dabeider öffentliche Raum: Fast jeder Neubau, Umbauoder Anbau, greift in diesen ein, verändert die Um-gebung und gibt ihr möglicherweise sogar eineneue Bestimmung. Bauen tangiert die Öffentlich-keit und diese verdient Respekt.

Die Planung und Realisierung unserer Projekte be-ginnen wir mit einer umfangreichen Analyse, dieWünsche, vielleicht auch Träume der Menschenund die Gegebenheiten des Ortes berücksichtigt.Auf dieser Grundlage werden von uns alternativeLösungsvorschläge entwickelt. Nur im Dialog mitallen Planungsbeteiligten können stimmige Kon-zepte und gute Ergebnisse erzielt werden. Auchbei sich wiederholenden Bauaufgaben müssen ge-wohnte Sichtweisen überprüft werden und die Be-sonderheiten jeder Einzelsituation bedacht wer-den. Jede bauliche Maßnahme soll zu einer Ver-besserung der Gesamtsituation führen.

Stadterneuerung:Wie ist Ihr bisheriger Eindruck von den bei-den Gebieten „Frankenthaler Straße“ und„Lagerplatzweg mit Bürgermeister-Grün-zweig-Straße“?

Patrick Humpert:Bei den Bereichen kann man neben vielenGemeinsamkeiten auch ganz unterschiedli-che Situationen erkennen. Gemeinsam istdie Insellage. Die Gebiete sind mehrseitigvon Verkehr umfahren durch Bahn und Stra-ßenverkehr. Es gibt kein Hinterland. Sie wer-den durch die Präsenz der Müllverbren-nungsanlage dominiert.

Die Frankenthaler Straße hat den Basarcharaktereiner typischen Einfallstraße „die Wegelagerer“.Brachflächen wurden zu Ausstellungsflächen, dieeher eine temporäre Nutzung vermuten lassen. Esfehlen ordnende Elemente, welche die Aufent-haltsqualität eindeutig verbessern könnten.

Der Lagerplatzweg ist ein typisches Gewerbege-biet durchwachsen mit Nutzungen von Tankstellebis Diskothek. Das Gelände bricht gerade an der

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städtebaulich wichtigsten Stelle zur Rohrlach-straße ab und endet in einer grünen Brache.Die Westseite der Bürgermeister-Grünzweig-Straße ist durch große Bauten unterschiedlicherQualität und unterschiedlichen Zustands geprägt.Eingeschlagene Schneisen geben Durchblicke zumLagerplatzweg frei.

Alle Bereiche geben in ihrem derzeitigen Zustandkein positives Stadtbild ab, was besonders an derSchnittstelle Bürgermeister-Grünzweig-Straße,Rohrlachstraße mit dem Grünzug angemessenwäre.

Stadterneuerung:Herr Humpert, welche Potenziale sehen Sie den-noch?

Patrick Humpert:Die Lage am Stadtzentrum verbunden über grüneWege, die Lage an den Grünbereichen, die Größeder Restflächen.

Stadterneuerung:Welche konkreten gestalterischen Ideen habenSie bisher?

Patrick Humpert:Ganz konkrete Ideen haben wir noch nicht. Es gibtaber schon einige Ansätze. Davon könnten einigeauf dem Gebiet realisiert werden, andere solltenaber auch von den gegenüberliegenden Rändernher geschehen.

Für den südlichen Bereich der FrankenthalerStraße stellen wir uns ein durchgängiges ordnen-des Element oder Elemente vor, die eine Lösungfür die gemeinsamen Anliegen der Anlieger aufPräsentation und Werbung aufnimmt.

Stadterneuerung:Was muss beachtet werden, wo muss man sensi-bel sein, was darf nicht passieren im Bereich Rohr-lach-/Bürgermeister-Grünzweig-Straße?

Patrick Humpert:Sicherlich ist der Abschnitt entlang der Rohrlach-straße aus städtebaulicher Sicht der bedeutend-ste. Hier könnte der Block wieder geschlossenwerden. Eine kräftige Bebauung wäre dazu hilf-reich. Das heißt, sie sollte möglichst geschlossenund in der Geschossigkeit der Bebauung Bürger-meister-Grünzweig-Straße entsprechen. Das bisvor kurzem an dieser Stelle stehende Tankstellen-gebäude mit dem „Pilz-Dach“ war ein sehr interes-santes Gebäude, das bedingt durch seine niedrigeBebauung eine Stärkung der Ecke nicht zu leistenvermochte.

Durch diesen Umstand rückt das Haus Bürgermei-ster-Grünzweig-Straße 61 in den Vordergrund. Dassollte berücksichtigt werden.

Stadterneuerung:Wie möchten Sie die Eigentümer und Nutzer moti-vieren, einbinden? Bürgerveranstaltungen sollennicht nur „Unterhaltungsprogramm“ sein, sondernbaulich etwas bewirken, denn nur was baulich ma-nifestiert ist, hat Bestand.

Patrick Humpert:Ohne die Mitwirkung der Eigentümer und Nutzerwird sich nichts verändern. In der ersten Bürger-veranstaltung werden wir die Gesamt- und auchdie Einzelsituationen noch einmal genau aufzei-gen. Meist ist es so, dass jeder nur seine eigeneSituation kennt und auch durchsetzen möchte.Hier geht es um einen Verbund. Wir möchten vonden Betroffenen ihre Sicht und ihre Ziele erfahren,um so die funktionellen Zusammenhänge zu erfas-sen.

Stadterneuerung:Wie viele Veranstaltungen mit Betroffenen planenSie?

Patrick Humpert:Die Zahl der Veranstaltungen machen wir von derResonanz abhängig. Wir werden aber unabhängigdavon separate Gespräche mit einzelnen Beteilig-ten oder Kleingruppen, Arbeitskreise durchführen.Alle Probleme der Frankenthaler Straße und desLagerplatzwegs müssen nicht in derselben Veran-staltung besprochen werden. Wir dürfen die Zeitder Betroffenen nicht überbeanspruchen. Wir wer-den uns flexibel der Situation anpassen müssen.Es kann auch durch Verkäufe zu einer Situationkommen wo man schnell handeln muss und gege-benenfalls zuvor gesetzte Parameter neu einstel-len.

Stadterneuerung:Wie kann man Ihrer Erfahrung nach erreichen,dass nicht nur eine Planung für die Schublade pro-duziert wird?

Patrick Humpert:Zum Gelingen einer solchen Sache und einernachhaltigen Wirkung und Fortdauer, ist Vorraus-setzung, dass alle Belange betrachtet werden. Dasheißt sowohl die gestalterische wie auch die wirt-schaftliche Machbarkeit und natürlich die Funktio-nalität.

Stadterneuerung:Wie ist Ihre Erfahrung bei derartigen Projekten inanderen Gemeinden. Welche Voraussetzungenwaren es, die dort zum Erfolg führten?

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Patrick Humpert:Grundsätzlich werden solche Prozesse von denBetroffenen anfänglich immer mit Skepsis und oftauch Ablehnung betrachtet. Die Maßnahmen be-deuten eine Veränderung, und ein sich Einlassenauf neue bisher unbekannte Sichtweisen undWege. Erfolg ist nur möglich bei einem offenenDialog, der sowohl die Belange der Anwohner wieauch die der Stadt offen erörtert und darauf ein-geht.Ganz entscheidend ist auch, dass die erste Maß-nahme überzeugend wird. Das schafft Vertrauen.

Stadterneuerung:Wie gehen Sie mit folgender Problematik um: Ei-nerseits ist der Gemeinde daran gelegen, Arbeits-plätze zu sichern. Kurzfristig ist dies sicherlichmöglich, indem beispielsweise Vorflächen an Au-tohändler vermietet werden. Hierbei wird jedochdie Lebens- und Wohnqualität außer Acht gelas-sen.

Patrick Humpert:Es muss Planungssicherheit geschaffen werden.Das heißt, wenn „ich“ hier investiere muss ich ver-lässlich wissen, was ich langfristig zu erwartenhabe. Daher muss für die Gebiete ein übergeord-neter Charakter gefunden und definiert werden,der bestimmt, wer sich hier mit welcher Nutzungansiedeln kann. Dann geht es um ein längerfristi-ges „wie findet der Umbau statt“. Für diese Ge-biete wissen wir noch nicht, wo es lang geht. Wirgehen da ganz offen in die Bürgerdiskussion unddie Einzelgespräche.

Stadterneuerung:Wie gehen Sie mit der Unzufriedenheit vieler Be-wohner und Geschäftsinhaber um, die der Auffas-sung sind, dass bisher alles schlimmer statt bes-ser geworden ist?

Patrick Humpert:Ob alles schlimmer geworden ist können wir nochnicht beurteilen. Vielleicht ist ja auch durch bishe-rige Maßnahmen alles nicht „noch schlimmer“ ge-worden. Das Problem ist sicher, dass es sich hierum eine grundsätzliche schleichende Umwand-lung sowohl von der Nutzung wie auch im Bezugauf die Bevölkerungsmischung handelt mit allenihren Einschnitten und Brüchen. Jetzt soll dieserTrend gesteuert und gegebenenfalls gebremstwerden. Operation bei voller Fahrt! Wir müssendie Menschen anhören und echte tragbare Lösun-gen erarbeiten. Man darf aber auch nicht zuvielversprechen. Die Rahmenbedingungen Verkehr,Lärm, Geruch usw. sind Fakten und entsprechendzu berücksichtigen und zu akzeptieren. Was denBahnlärm anbelangt, so besteht aktuell ja dieHoffnung, das dieses Problem bald gemildert wird.

Und jetzt sagen die Betroffenen ihreMeinung!

Im Vorfeld der Untersuchung von Patrick Humperthat die Stadterneuerung auch mit einigen betrof-fenen Eigentümern und Mietern gesprochen, dieentweder im Untersuchungsgebiet wohnen oderauch als Vermieter oder Investor dort aktiv sind.Es war interessant, deren teils recht unterschied-liche Meinungen zu erfahren und die Betroffenengleichzeitig zur Teilnahme zu motivieren, soferndies überhaupt noch erforderlich war. Denn allenliegt, wie im Folgenden zu erfahren ist, neben demeigenen Grundstück doch sehr daran, dass zumWohl des ganzen Gebietes etwas verbessert wird:

Frische Brötchen auf dem Gelände derehemaligen Tankstelle Ecke Bürger -meister-Grünzweig-/Rohr lachstraße

Peter Görtz

Interview mit Peter Görtz, dem Ge-schäfts führer der gleichnamigen Bä-cke rei über sein Neubauvorhaben

Peter Görtz möchte Anfang 2008 mit dem Bau sei-ner neuen Filiale auf dem Grundstück Bürgermei-ster-Grünzweigstraße 59 beginnen. Ganz wichtigwar es der Stadtplanung und Stadterneuerung,dass das Grundstück an einen Bauherrn verkauftwird, der mit seinem Neubau nicht nur eine sinn-volle Nutzung bringt, sondern auch Wert auf dieStadtgestalt an diesem wichtigen Kreuzungsbe-

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reich legt. Diesen Wunsch erfüllt Peter Görtz,indem er ein zweigeschossiges Gebäude mit Bä-ckerei, Café und Gastronomie dort entstehen lässt.

Ehemalige Tankstelle

Stadterneuerung:Herr Görtz, bevor wir zu Ihrem geplanten Neubau-vorhaben kommen, welche Firma betreiben Sie ei-gentlich, und seit wann gibt es diese in Ludwigsha-fen?

Peter Görtz:Die Bäckerei Görtz GmbH hat ihren Sitz in Neu-hofen. Gegründet wurde die Bäckerei Görtz 1963in Ludwigshafen-Oppau von meinen Eltern. Inzwi-schen gibt es in der Region 56 Verkaufsstellen mit496 Mitarbeitern. Zusammen mit meinem BruderFrank bin ich derzeit dabei, bei den neuen Filialenüber den Betrieb der klassischen Bäckerei hinausauch einen Café- und Gastronomiebereich mitzu-planen. Das heißt, entsprechend dem sich wan-delnden Bedarf unserer Kunden bieten wir zusätz-lich mittags eine warme Mahlzeit an. Das Konzeptnennt sich „Brotzeit“ und hat sich bereits bei un-serer Filiale in Speyer und der „World Lounge“ aufdem Werksgelände der BASF bewährt. Der Stand-ort Bürgermeister-Grünzweig-Straße soll ein guterTreffpunkt für tagsüber werden, was auch funktio-

nieren müsste, dennin der Nähe befin-den sich weder imHemshof noch imStadtteil West ad-äquate Cafés. Auchsamstags und sonn-tags werden wir bis17 Uhr öffnen undso den Anwohnerndie Möglichkeit bie-ten, sonntags fri-sche Brötchen zukaufen oder sich in

unserem Café zu treffen. Wir haben vor, an diesemStandort zunächst einmal acht zusätzliche Mitar-beiter zu beschäftigen. Eventuell wird sich dieseZahl erhöhen im Laufe der Zeit. Man muss abwar-ten, wie sich die Besucherfrequenz entwickelnwird.

Stadterneuerung:Was haben Sie jetzt hier für einen Neubau geplant,und wann soll er fertig gestellt werden?

Peter Görtz:Wir haben besonderen Wert auf eine gute Archi-tektur gelegt und sind mit dem geplanten zweige-schossigen Gebäude dem Wunsch der Stadt nach-gekommen, dass aus stadtgestalterischen Grün-den an dieser Ecke keinesfalls eine eingeschos-sige Bebauung entstehen darf. Auf 320 Quadrat-metern Fläche soll außer dem Verkaufs- und La-gerraum auch ein Besucherraum mit 120 Sitzplät-zen entstehen. Mit dem Architekten MatthiasJahrcke aus Freudenstadt arbeiten wir gerne zu-sammen, weil er aufgeschlossen ist für ausgefal-lene Ideen und auch durch eine gute Aufbereitungseiner Präsentationen überzeugt. Mit dem Baukönnen wir etwa im Januar 2008 beginnen, da dasvorhandene Gebäude noch bis einschließlich De-zember vermietet ist. Danach wird das vorhan-dene Gebäude abgebrochen, das Grundstück sa-niert und anschließend mit dem Bau begonnen.Unser Ziel ist es, im Mai 2008 zu eröffnen.

Stadterneuerung:Wir haben gehört, dass Sie die städtische Flächesüdlich Ihres Grundstücks für Kundenstellplätzevon der Stadt anmieten wollen. Dies ist für unsstadtgestalterisch aber keine Dauerlösung. Wasstellen Sie sich langfristig dort vor?

Peter Görtz:Wir werden die Fläche anmieten auf Basis einesMietvertrages, der alle 6 Monate gekündigt wer-den kann. Das heißt, wenn sich ein Investor findet,der diese Fläche bebauen möchte, werden wir aufdas Parken an dieser Stelle verzichten und denRaum auf unserem Grundstück mit den dortigenStellplätzen nutzen. Bis dahin werden wir den ge-planten Parkplatz attraktiv herrichten und diesennachts mit einer Schranke versehen. Langfristigliegt mir natürlich ebenso wie der Stadt daran,dass sich auf dem Nachbargrundstück ein attrak-tiver Betrieb ansiedelt, was auch Synergieeffektefür uns mit sich bringt. Die hohe Frequenz an die-ser Straßenecke ist für alle Investoren von Vorteil.Einer – in dem Falle wir – muss anfangen, und mitGlück kommen weitere gute Betriebe hinzu.

Alles geht zu Bruch

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Erdgeschossplan Neubau Görtz

Stadterneuerung:Das benachbarte städtische Haus Bürgermeister-Grünzweig-Straße 61 wird durch Ihren geplantenNeubau eingeschränkt: Der derzeitige Eingangs-bereich der Ladenfläche im Erdgeschoss wirdnicht mehr zugänglich sein, wenn dort IhrerseitsStellplätze vorgesehen sind. Das heißt, wenn künf-tig ein Laden oder Dienstleistungsbetrieb die Erd-geschossräume nutzt, kann er diesen nur nochüber die Bürgermeister-Grünzweig-Straße errei-chen. Weiterer Nachteil ist, dass die AnlieferungIhrer Bäckerei unmittelbar neben dem Haus 61 er-folgt, in dem sich schließlich ab dem ersten Ober-geschoss Wohnungen befinden.

Peter Görtz:Meiner Meinung nachwird das Haus Bürger-meister-Grünzweig-Stra -ße 61 durch die Nachbar-schaft zu unserer Filialenicht ab- sondern aufge-wertet. Jedenfalls ist dieSituation doch besser alsmomentan. Die Anliefe-rung wird auch nicht ge-räuschintensiver sein alsdie des momentanen dortuntergebrachten Ge trän -kehan-dels. Zudem wer -den wir ja auch die Frei-fläche attraktiv gestal-ten.

Stadterneuerung:Warum haben Sie sichgerade für diesen Stand-ort entschieden?

Peter Görtz:Der Standort Bürgermei-ster-Grünzweig-Straßehat meines Erachtens Zu-kunft. Denn es ist eine in-teressante Ecke mitschöner alter Bausub-stanz auf der gegenüber-liegenden Straßenseite.Der Hemshof mit seinemBevölkerungsmix ist derLebensmittelpunkt derStadt Ludwigshafen undauch wichtigstes Ausgeh-ziel. Außerdem entwik-kelt sich die Industrie-straße zu einer Dienstlei-

stungsstraße, die zunehmend Frequenz bekommtdurch Leute, die dort einkaufen gehen. Auch fürdie zahlreichen Mitarbeiter des nahegelegenen Kli-nikums ist unser Standort nicht uninteressant.

Stadterneuerung:Was sind Ihre Wünsche an die Stadterneuerung,die ja derzeit den Rahmenplan aktualisiert für denBereich Bürgermeister-Grünzweig-Straße/Lager -platz weg?

Peter Görtz:Wichtig wäre, dass das Gebiet Lagerplatzwegkeine Monostruktur im Sinne eines reinen Wohn-oder Gewerbegebiets werden darf, sondern alsMischgebiet weiterentwickelt werden sollte.

Ansicht Nord Plan Neubau Görtz

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Warum wurde denn dort derBahndamm abgetragen?

Bahndamm

Hier informieren wir Sie über dasgeplante Bauvorhaben in derRohrlachstraße 100, das TML der FirmaArthur Hauck KG

Interview mit Andreas Hauck, demEnkel des Namensgebers Arthur Hauckund seinem Architekten Wolf Gubener

Andreas Hauck und Wolf Gubener

Stadterneuerung:Herr Hauck, bevor wir zu Ihrem geplanten Neubau-vorhaben kommen, welche Firma betreiben Sie ei-gentlich und seit wann gibt es diese in Ludwigsha-fen West?

Andreas Hauck:Bereits 1918 wurde das Geschäft von Jakob Hauckim Hemshof als Kohlenhandel gegründet. 1953wurde der Kohlenhandel dann von meinem Groß-vater Arthur Hauck zu einem Brennstoffhandel(Heizöl) und Transportgeschäft ausgebaut. DieFirma wird heute von meinem Vater Dieter Hauckund meinem Bruder Holger und mir geleitet.

Neben unserem Handel mit Heizöl, Kraft- undSchmierstoffen, leiten wir hier auch ein Taxi- undMietwagenunternehmen. Das heißt, wir erledigenbeispielsweise Krankenhausfahrten für alle Kas-sen und machen Transfers zu Bus und Flughafen.Wir haben unseren eigenen Fuhrpark mit Fahrzeu-gen aller Art. Unsere Tankstelle hier am Lager-platzweg wurde 1996 fertig gestellt. Wir beschäf-tigen heute insgesamt 83 Mitarbeiter, davon etwazwei Drittel im Bereich Personenbeförderung, einDrittel im Bereich Mineralölhandel. Im Zusammen-hang mit unserem geplanten Neubau werden wei-tere acht Arbeitsplätze entstehen.

Stadterneuerung:Wie sieht der Neubau aus, für den sogar der Bahn-damm abgetragen wurde?

Andreas Hauck:Wir wollen dort ein Bürogebäude errichten, dasTML. Diese Abkürzung steht für Taxi,- Mietwagen-und Limousinenservice. Derzeit sind nämlich dieBüros unserer Mitarbeiter in verschiedenen Ge-bäuden hier im Stadtteil West oder im Hemshofuntergebracht, was zu umständlich und auch all-mählich zu eng geworden ist.

Künftig werden wir im Erdgeschoss und im 1. Obergeschoss des geplanten Neubaus denTML–Service mit Schulungsraum und Taxifunk un-terbringen. Wie die beiden obersten Geschossegenutzt werden, ist noch offen. Denn wie Sie wis-sen, wollten wir ja erst nur zweigeschossig bauen.Dann kam seitens der Stadt Ludwigshafen derWunsch, höher zu bauen aus stadtgestalterischenGründen, damit ein Blockrand entsteht. Wir habenunsere Planung dem Wunsch angepasst und hat-ten sogar schon einen Mieter für die Flächen, derinzwischen allerdings abgesprungen ist, weil dieBahn AG so lange für Ihre Genehmigung benötigt.Seit zwei Jahren findet eine so genannte „Entbehr-lichkeitsprüfung“ seitens der Bahn AG statt. Dasheißt, es wird geprüft, ob die Bahn auf die Fläche,die wir bereits bezahlt und auf unsere Kosten ab-getragen haben, auch wirklich entbehrt werdenkann seitens der Bahn. Dank dieser Prüfung habenwir inzwischen die Bekanntschaft von zehn ver-schiedenen Sachbearbeitern der Bahn AG machendürfen. Leider bisher ohne Ergebnis.

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Durch die bisher 20-monatige Bauverzögerunghatte ich einen finanziellen Mehraufwand von30.000 Euro nicht nur durch die gestiegenen Bau-kosten, sondern auch durch die Zinsbelastung.Normalerweise würde das Haus schon fast be-zugsfertig sein.

Bis jetzt habe ich insgesamt für Kaufpreis an dieStadt und an die Bahn AG, für Planungskosten undfür das Abtragen des Geländes mit Entsorgungs-kosten 180.000 Euro investiert, noch bevor ich mitmeinem Neubau überhaupt anfangen konnte. DieGrundstücksgrenze zwischen unserem Geländeund dem Bahngelände ist der jetzige Böschungs-fuß, den bisher abgetragenen Teil des Bahndammshaben wir exakt nach Vorgaben der Bahn AG ent-fernt.

Einen konkreten neuen Mieter für die oberen Ge-schosse will ich erst dann suchen, wenn der Neu-bau auch seitens der Bahn AG genehmigt ist. Dasoberste Geschoss wird ein Penthouse mit150 Quadratmetern Wohnfläche und großer Dach-terrasse sein, von der aus man den Blick in denFriedenspark haben wird. Es kann als Wohnraum,Arztpraxis oder Büro genutzt werden. Das2. Obergeschoss (darunter) wäre als Büro nutzbar.

Stadterneuerung:Die Planung des Neubaus sieht ja sehr anspre-chend aus. Herr Gubener, was können Sie uns zurArchitektur des Neubauvorhabens erzählen?

Planung TML Ansicht Nord von Wolf Gubener

Architekt Wolf Gubener:Herr Hauck und ich haben die Planung gemeinsamentwickelt. Die Idee mit dem Rausdrehen des Wür-fels im 1. und 2. Obergeschoss nach hintenstammt von ihm. Ich habe den Bauhausstil vorge-

schlagen: geometrische Formen, viel Weiß, vielGlas, viel Helligkeit und natürliches Licht in denBüroräumen. Die Fenster sind dreifachverglasteWärmeschutzglasfenster. Das Haus erreicht Nied-rigenergiestandard. Ob wir die Planung im Südennoch durch Abtreppen an das Gefälle des Bahn-damms anpassen, hängt von der Bahn AG ab, dasich der überstehende Teil ja über deren Geländebefinden würde. Dadurch würden wir mehr nutz-bare Fläche im Gebäude gewinnen. Zur Haustech-nik ist zu sagen, dass das Haus eine moderne Öl-heizung bekommen wird.

Stadterneuerung:Und freuen Sie sich, dass jetzt wahrscheinlich dieBahn doch eine Lärmschutzwand errichten will?

Wolf Gubener:Da wir bei dem Neubau sowieso Lärmschutzfen-ster eingeplant haben, tangiert uns das eigentlichnicht. Wir hoffen nur, dass durch die Prüfung derBahn für die Lärmschutzwand der Baubeginn nichtnoch weiter verzögert wird. Aber das dürfte nichtder Fall sein, da die Wand ja oben auf dem Dammerrichtet wird.

Stadterneuerung:Wie werden die Freiflächen gestaltet?

Andreas Hauck:Der Parkplatz wird mit Rasengittersteinen verse-hen. Die Böschung des Bahndamms wird begrünt.

Die Baumreihe im Norden als Begren-zung zu Fa. Europcar bleibt erhalten.

Stadterneuerung:Welche Wünsche hätten Sie an dieStadterneuerung?

Andreas Hauck:Mein Wunsch wäre, dass der Stadtteilunternehmerfreundlicher werden soll-te. Konkret heißt dies für mich, dassdas Parkverbot am Lagerplatzweg auf-gehoben werden müsste. In einem Ge-werbegebiet ist das normalerweise er-laubt. Derzeit parken unsere Lkw nochauf dem Freigelände, wo unser Neubauentstehen soll.

Stellungnahme des BereichesStraßenverkehr dazu:

Für den Lagerplatzweg besteht ein eingeschränk-tes Halteverbot zum Be- und Entladen. Parken inder Straße ist verboten, da die verbleibende Fahr-bahnbreite zu gering wäre und dann die Feuer-wehr nicht mehr passieren könnte.

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Gerda Jähne weiß so einiges überdas Gewerbegebiet Lagerplatzwegzu berichten

Gerda Jähne ist im Jahr 1945 als Mieterin in das in-zwischen denkmalgeschützte Haus Bürgermei-ster-Grünzweig-Straße 63/65 eingezogen undwohnt dort noch heute, also seit 63 Jahren. Ob-wohl ihr das Treppensteigen nicht mehr so leichtfällt wie früher, würde sie nicht ausziehen wollen.Dies ist nachvollziehbar, denn in der Tat ist dasHaus sehr gepflegt und die Aussicht aus IhrerWohnung phantastisch.

Aussicht von Gerda Jähne

Anwesen Bürgermeister-Grünzweig-Straße 63/65

Aus folgendem Anlass hat sie mit der Stadter-neuerung Kontakt aufgenommen:

„Ich habe im Nachhinein in der Zeitung den Be-richt über die Auftaktveranstaltung vom 26. Sep-tember zum „Blockkonzept Gewerbegebiet Lager-platzweg“ gelesen. Da musste ich doch mal beider Stadterneuerung nachfragen, weshalb ich alsMieterin, die das Viertel in - und auswendig kennt,da nicht eingeladen wurde.“

Neugierig geworden, hat die StadterneuerungFrau Jähne daraufhin einen Besuch abgestattet.

Und es hat sich in der Tat gelohnt, denn als lang-jährige Bewohnerin der Ecke Bürgermeister-Grün-zweig-/Rohrlachstraße kennt Frau Jähne die Vor-aber auch Nachteile besser als die meisten Eigen-tümer, die woanders wohnen:

„Also ich muss sagen, seit den 63 Jahren, die ichhier wohne, ist die Situation kontinuierlichschlechter geworden, denn folgendes ist unter an-derem passiert:

• Die Müllverbrennungsanlage am Ende des La-gerplatzwegs wurde errichtet. Da diese auchden Landkreis mitversorgt, komme ich anSamstagen in den Genuss der dort anfahrendenMüllautos, die gewöhnlich viel zu schnell fahrenauf der sehr ausgefahrenen und maroden Stra-ßendecke. Mit leeren Wagen und Hängecontai-nern verursachen sie auf ihrem Rückweg vielLärm.

• Die Diskothek im Lagerplatzweg verursacht mitihrer Musikanlage und den starken Bässen einDröhnen, das in unserem Haus mit geschlosse-nen Fenstern zu hören und auch zu spüren (vi-brieren) ist.

• Diese Belästigung wurde verstärkt durch denAbbruch des Gebäudes Lagerplatzweg 4.

• Lärm verursachen auch die Taxen, die auf Fahr-gäste warten und immer wieder den Motor an-lassen und aufrücken bei Abfahrt des Vorgän-gers.

• Seit ein benachbarter Autohandel in einen Mo-torradbetrieb mit Reparaturwerkstatt umgewan-delt wurde, kommt auch von dort verstärktLärm (auch an Samstagen), da die Motoren(meistens im Freien im Hof) überprüft und biszum Anschlag hochgezogen werden.

• Einzig die Bahn war vorher schon da, und da sollsich ja höchstwahrscheinlich in punkto Lärm-schutz bald was tun, ich hoffe es jedenfalls.

• Der Verkehr in Richtung Oggersheim lief früher,also bis etwa vor zwölf Jahren, hauptsächlichdurch die Frankenthaler Straße. Inzwischen hatsich die Industriestraße zu einem attraktivenGewerbestandort entwickelt, weshalb der Ver-kehr nun verstärkt durch diese Straße fließt.

Dennoch: Mir ist klar, dass ich hier nicht in einemreinen Wohngebiet lebe, sondern in einem Misch-gebiet, wo auch Gewerbe zulässig ist. Trotz der ge-nannten Probleme hänge ich sehr an dieser Woh-nung, es ist schön hell und man hat einen primaWeitblick.“

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„Gespannt bin ich auch auf die weitere Entwick-lung hier im Rahmen des Blockkonzepts: Wie wirddie geplante Bäckerei mit Café auf dem ehemali-gen Tankstellengelände angenommen werden?Und was wird sich baulich auf dem Grundstück La-gerplatzweg 4 tun?“

Die Stadterneuerung wird die Anregung, auch ge-zielt Mieter zu den Veranstaltungen einzuladen,aufgreifen.

Welche Erwartungen haben dieBewohner der Frankenthaler Straßean das geplante Blockkonzept?

Karl Ruppel, Eigentümer und Bewohnerder Frankenthaler Straße 96, äußertsich zum Thema

Stadterneuerung:Herr Ruppel, Sie haben sich ja hier eine grüneOase geschaffen inmitten einer noch etwas ver-besserungsbedürftigen Nachbarschaft. Wie langewohnen Sie schon in der Frankenthaler Straße,und was sind Ihre Wünsche und Hoffnungen be-züglich des seitens der Stadterneuerung geplan-ten Blockkonzepts?

Karl Ruppel

Karl Ruppel:„Trotz gewisser Nachteile fühle ich mich in der Tatsehr wohl hier. Ich wohne seit meiner Geburt indiesem Haus. Weil mir die Frankenthaler Straße ei-gentlich gefällt, habe ich vor einigen Jahren diesen

großen Balkon errichtet und mein Haus begrünt.Alles ist genau so geworden, wie ich es mir vorge-stellt habe.

Frankenthaler Straße 96

Dennoch sehe ich es als Nachteil, dass immermehr Grundstücke hier in diesem Bereich derFrankenthaler Straße durch Autohändler belegtwerden. Vor allem diesen Wechsel aus Wohn-grundstücken und Grundstücken, die zum Auto-handel oder als Autowerkstatt genutzt werden,finde ich unglücklich. Diese Trucks aus Litauenund sonst woher stehen oft auf der Straße undblockieren einem die eigene Ausfahrt. Auch dieKundschaft der Billigautohändler blockiert dieGehwege und Ausfahrten. Besonders schlimm istes, wenn die Pkw auf der Straße stehen und dieStraßenbahn blockieren. Letztere muss dann läu-ten, um sich wieder freie Fahrt zu verschaffen.

Meine Hoffnung an die Sanierung ist, dass es nachund nach gelingt, Gewerbebetriebe hier anzusie-deln, die sowohl zum Friedhof als auch zur Wohn-nutzung besser passen. Früher waren beispiels-weise hier fünf Steinmetzbetriebe und sechs Blu-mengeschäfte ansässig. Sie konnten aber nichtalle parallel existieren. Heute könnte man sichstattdessen Nutzungen, die keinen Lärm verursa-chen, hier vorstellen: Arztpraxen, Lager oderBüros.

Auf meinem eigenen Grundstück ist im Bereichder Vorfläche eine Dienstbarkeit für den NachbarnFrankenthaler Straße 98/100 eingetragen. Wennes vielleicht irgendwann gelingen könnte, diese zu

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kündigen, könnte ich meine Vorfläche zumindestteilweise entsiegeln und begrünen. Voraussetzungdafür wäre, dass die Zufahrt zu der Werkshalle desNachbarn über dessen eigenes Grundstück erfol-gen müsste, wofür dort erst mal eine umfassendeGrundstücksneuordnung erfolgen müsste.

Obwohl ich seit meiner Kindheit an den Lärm derBahn hinter unserem Haus gewöhnt bin, sehe iches als großen Gewinn, wenn die von der Bahn ge-plante Lärmschutzwand errichtet wird.

Auch der Verkehrslärm von der Seite der Franken-thaler Straße stört uns nicht, denn seit dem Bauder Hochstraßen ist es abends ab 18 Uhr relativruhig geworden.

Dennoch: Ich begrüße die Fortschreibung des Sa-nierungsrahmenplanes sehr, da der bisherige Rah-menplan wohl offensichtlich nicht ausreicht, umbestimmte Nutzungen wie beispielsweise Billigau-tohändler und Autoreparaturwerkstätten zu ver-hindern.“

Philipp Metzner, Eigentümer und Be-wohner der Frankenthaler Straße 92 istderzeit beiderseits seines Grundstücksvon Autohändlern geradezu „eingekeilt“.

Frankenthaler Straße 92

Philipp Metzner:„Ich wohne seit 1952 im Stadtteil West. Seit etwa15 Jahren haben sich die Zustände hier in derFrankenthaler Straße mehr und mehr verschlech-tert. Auf dem Nachbargrundstück war zunächstein Holzhandel ansässig, danach eine Baufirmamit Lager.

Heute haben Billig-Autohändler die Flächen ange-mietet. Daher finde ich für die vier Mietwohnun-gen in meinem Haus nur schlecht Mieter. Denn oftverlieren Mietinteressenten das Interesse, wennsie die Billigautohändler auf meinen beiden Nach-

bargrundstücken Frankenthaler Straße 94 und88/90 sehen. Mit den Worten: „Wir wollen dochnicht auf dem Schrottplatz wohnen!“ suchen siedann das Weite. Da nutzt es auch nichts, dass ichden Garten hinter meinem Grundstück schön an-gelegt habe. In der Tat, würde ich eine solcheNachbarschaft meinen größten Feinden nichtwünschen. Denn recht häufig kamen in der Ver-gangenheit Pöbeleien und Unverschämtheitenüber den Zaun.

Von der Aktualisierung des Sanierungsrahmenpla-nes erhoffe ich mir daher, dass künftig solche Nut-zungen untersagt werden. Eine mögliche Nutzungkönnte durchaus gewerblich sein, aber eben zurGegend passend: Steinmetz, Gärtner, Büro oderähnliches. Tagsüber könnte auf den Grundstü ckendurchaus Betrieb stattfinden, aber nachts müssteRuhe sein. Damit wäre uns schon viel geholfen.Derzeit finden Reparaturen und Verkaufsgesprä-che auf meinen Nachbargrundstücken teilweisebis zum späten Abend statt. Ich habe ja für dieneuen Ladenöffnungszeiten Verständnis. Bei nor-malen Geschäften ist ein Betrieb bis 22 Uhr jaauszuhalten, aber doch nicht bei Autohändlern,die ja teilweise auch Reparaturen dort durchfüh-ren.

Die geplante Lärmschutzwand der Bahn AG lässtmich hoffen, dass der Schallschutz dann verbes-sert wird. Man müsste die Bahn aber auch daraufhinweisen, dass hinter vielen Grundstücken so dieNummer 88/90 und auch 98/100 seitens derehemaligen Mieter oder Noch-Pächter Müll inForm von Autoschrott, Altreifen und auch Autobat-terien abgelagert wird. Ich bin derzeit als Anwoh-ner über die Maßen lärmbelastet: So verlaufen dieBahngleise hinter dem Haus, und zudem findenderzeit auch bei der GML (nördlich der Bahn-gleise) Reparaturarbeiten statt. Deshalb wäre esumso wichtiger, wenn seitens der Stadt dafür ge-sorgt würde, dass auf den unmittelbaren Nachbar-grundstücken wenigstens einigermaßen Ruheherrscht.“

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Folgende Fotos zeigen, dass die Anwoh-ner Frankenthaler Straße nicht übertrie-ben haben:

Wie folgende Fotos zeigen, bietet sich dem Be-trachter in der Tat ein unerfreuliches Bild in derFrankenthaler Straße:

Eva-Maria Mackemull, Eigentümerin derGebäude Frankenthaler Straße 112 und114, äußert sich zum Thema

Eva-Maria Mackemull

Stadterneuerung:Frau Mackemull, wie Sie wissen, lässt die Stadtderzeit für die Frankenthaler Straße eine Aktuali-sierung des Sanierungsrahmenplans erarbeiten.Ziel ist es, unter anderem die mit dem Wohnen na-hezu unverträgliche Nutzung vieler Vorgartenflä-chen durch Autohändler zu unterbinden. Dasheißt, sowohl hinsichtlich Stadtgestalt als auch alsVorgartennutzung sind diese Autohändler vorallem den dort wohnenden Menschen ein Dorn imAuge. Da Sie die Vorfläche Ihres GrundstücksNr. 112 an einen ebensolchen vermietet haben,hätten wir zunächst mal folgende Frage an Sie:Können Sie sich vorstellen, auch an jemanden an-deren zu vermieten?

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Frankenthaler Straße 112

Eva-Maria Mackemull:Selbstverständlich, es liegt mir sehr daran, dassdieser Stadtteil wieder zu einem gutbürgerlichenViertel wird, so wie es früher einmal war. Ich bin1974 nach Ludwigshafen gezogen. Seit etwa Endeder 70er Jahre geht es mit der FrankenthalerStraße bergab: Puffs, Spielhöllen, Piercing-Studiosund Kfz-Betriebe haben sich ausgebreitet. Obwohlmich dies stört, habe ich Ihnen ja bereits vor län-gerer Zeit erklärt, dass ich dennoch auf die Ein-nahmen aus der Vermietung der Vorfläche ange-wiesen bin. Wie Sie wissen, bin ich selbst vonBeruf Immobilienmanagerin in München. DieGrundstücke Frankenthaler Straße 112/114 habeich im Jahr 2002 geerbt. Die Objekte sind schonimmer in Familienbesitz. Ich möchte sie auf keinenFall verkaufen, sondern in Ordnung bringen.

Stadterneuerung:Nun, die Möglichkeit der Modernisierungsförde-rung kennen Sie ja. Wichtig wäre uns allerdings,dass Sie die Vorfläche attraktiv gestalten. Diesschließt ja eine Vermietung derselben nicht aus.

Eva-Maria Mackemull:Also ich könnte mir beispielsweise vorstellen, eineingeschossiges Gebäude auf der Vorfläche mei-nes Grundstücks zu errichten, und dieses an einenrichtig guten Gewerbebetrieb, der auch zum Ge-biet passt und gut wohnverträglich ist, zu vermie-ten. Falls der neue Bäcker Görtz an der Ecke Bür-germeister-Grünzweig-/Rohrlachstraße gut funk-tioniert, vielleicht könnte er dann auf meiner Vor-fläche eine Verkaufsstelle eröffnen? In der Fran-kenthaler Straße ist weit und breit kein Bäcker.Auch Nutzungen wie eine Massagepraxis oderauch ein Bestattungsunternehmen kämen infrage.

Stadterneuerung:Hierzu wird Sie der von uns beauftragte Gutachter,Patrick Humpert, sicherlich gut beraten können.Wir würden uns jedenfalls, wie viele Mieter und Ei-gentümer im Gebiet auch, sehr über eine solche

Änderung freuen und Ihnen auch helfend beiseitestehen. Denn wenn Sie als Immobilienfachfraueine Hoffnung für diesen Bereich sehen, so wirddies sicherlich viele Nachahmer finden, die derzeitnoch unsicher sind, ob sie ihre Objekte verkaufenoder am Standort investieren sollen.

Eva-Maria Mackemull:Also ich sehe große Potenziale im Standort Fran-kenthaler Straße. Gerade bei meinem Grundstückhandelt es sich um ein Areal mit unverbautemBlick zum Friedhof. Außerdem liegt das Gebiet inFußwege-Entfernung zur Innenstadt und zumHauptbahnhof.

Das viel kritisierte Müllheizkraftwerk hört undriecht man nicht. Nachts ist es blau angeleuchtet.In Essen muss man für die Besichtigung der farbigangestrahlten Gebäude sogar noch Geld zahlen.

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Modernisierung imSanierungsgebiet West

Interviews mit Hauseigentümerinnenund Hauseigentümern über ihre Erfah-rungen bei der Modernisierung

Wie bereits in unserer letzten Ausgabe der Sanie-rungsbroschüre stellen wir Ihnen auch hier wiederunsere neuesten Modernisierungsprojekte vor.Wie Baudezernent Ernst Merkel im Vorwort be-reits berichtet hat, wurden inzwischen zahlreicheGebäude mit insgesamt über 150 Wohnungen imSanierungsgebiet West entsprechend der aktuel-len Energieeinsparverordnung modernisiert.

Was lange währte ist schließlich sehrgut geworden

Ingeborg Banner, Sieglindenstraße 25, ist sehr zu-frieden, dass sie die Modernisierung ihres Hausesdurchgeführt hat. Sie hat nicht nur ihr Haus kom-plett modernisiert, sondern kümmert sich – wieman sieht - auch gerne um das öffentliche Pflanz-beet vor ihrem Haus.

Ingeborg Banner

„Ich lebe seit 1976 in West und mir gefällt es, dasshier viele Bewohner der Reihenhäuser auch gleich-zeitig Eigentümer sind. Das merkt man daran,dass fast alle sich um ihre Häuser bemühen.Unser nachbarschaftliches Verhältnis ist gut.“

Sieglindenstaße 25 nach Modernisierung

Praktisch an dem Stadtteil ist für sie die gute Er-reichbarkeit der Innenstadt zu Fuß oder mit demFahrrad. Als Nachteil empfindet sie, dass die Ein-kaufsmöglichkeiten im Stadtteil West sich ver-schlechtert haben. Seit der Lidl-Markt in der Va-lentin-Bauer-Straße geschlossen hat, ist die Mög-lichkeit für schnelle Einkäufe vorbei. Es gibt zwarnoch den Penny-Markt, der aber modernisiertwerden könnte.

„Dennoch setze ich große Hoffnung in die weitereWohnumfeldverbesserung durch die Stadterneue-rung und möchte auf jeden Fall hier wohnen blei-ben. Deshalb habe ich mich auch für eine umfang-reiche Modernisierung meines Hauses entschie-den, die nun endlich abgeschlossen ist.“

In der Tat außergewöhnlich lange musste FrauBanner auf ihren Genehmigungsbescheid ausNeustadt warten. Ihre Engelsgeduld haben dieMitarbeiter der Stadtverwaltung wahrlich zuschätzen gewusst.

Was wurde am Haus Sieglindenstraße 25 ge-macht?

• Dämmung der Fassaden• Dachdämmung mit Erneuerung von Dachflä-

chenfenstern• Heizungserneuerung mit Solarenergienutzung• Dämmung der obersten Geschossdecke• Einbau einer Terrassentür und Treppenerneue-

rung• Errichtung eines Vordachs der Hauseingangs-

türe und Treppenerneuerung (dies war erforder-lich infolge der Fassadendämmung)

• Abschleifen der vorhandenen erhaltenswertenHolztreppe im Haus

„Besonders lobend erwähnen möchte ich den Ar-chitekten, der für mich sowohl das Energiegutach-ten als auch die Bauleitung gemacht hat.“

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„Er war eine große Entlastung für mich. Glückhatte ich auch mit den Handwerkern, die trotz derWartezeit bei ihren ursprünglichen Angeboten ge-blieben sind. Ich würde diese Haussanierung aufalle Fälle wieder machen. Zwar war es sehr an-strengend, denn mein Urlaub des letzten Jahres istkomplett für die Planung und die Räume- und Putz-arbeiten im Haus draufgegangen. Wenn ich aberjetzt das Ergebnis sehe, vor allem diese enormgute Wärmedämmung des Hauses zu spüren be-komme, dann hat sich alles doch gelohnt.

Fotovoltaik Sieglindenstraße 25

Von der Sanierung wünsche ich mir allerdings,dass noch so manche „Dreckecken“ hier im Vier-tel verschwinden. Wie Sie hier sehen können, ge-nieße ich, dass teilweise schon entkernt wurde,wie beispielsweise hinter dem Haus Valentin-Bauer-Straße 35, wo ein sehr unattraktives großes

Rückgebäude entfernt wurde. Bei den Garagenan-lagen im Blockinnenbereich wäre eine Begrünungsehr zu begrüßen.

So könnte dieser Bereich für alle, die hier wohnenund draufschauen zu einem „Tüpfelchen aufdem i“ werden.“

Blockinnenbereich Sieglinden-/Gudrun-/Valentin-Bauer-Straße

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Modernisierung Gudrunstraße 8

Vollmodernisierung nach dem Motto„Wo Gutes angeboten wird, da kommenauch gute Mieter hin“

Berthold Hörner, selbst Immobilienmakler undHausverwalter in Mannheim, hat es sich im vor-letzten Jahr genau überlegt, ob er im Sanierungs-gebiet West ein großes modernisierungsbedürfti-ges Mietshaus erwerben und sich mit den Anfor-derungen der Stadterneuerung bezüglich der Mo-dernisierung auseinandersetzen soll.

„Dass man beispielsweise sogar die Farbgestal-tung des Hauses mit der Stadterneuerung abstim-men muss, hat mich anfangs etwas befremdet“,meint Hörner.

Obwohl nicht immer alles reibungslos ging undauch einige Wünsche bezüglich der Attraktivitätim Wohnumfeld bislang noch offen geblieben sind,hat er seine Entscheidung nicht bereut.

Gudrunstraße 8 vor Modernisierung

Wesentliche Sanierungsmaßnahmen Gudrun-straße 8:

• Außenwanddämmung und Kellerdeckendäm-mung entsprechend der aktuellen Energieein-sparverordnung (EnEV)

• Einbau neuer Treppenhausfenster (Austauschder einfachverglasten Fenster gegen Isolierglas-fenster) und Sanierung des Treppenhauses

• Dacherneuerung mit Zwischensparrendäm-mung entsprechend EnEV

• Einbau von Gasetagenheizungen mit Funk-Rege-lung in allen Wohnungen. Alle Wohnräume wur-den mit Heizkörpern versehen, die teilweise vor-handenen Einzelöfen wurden entfernt.

• Austausch defekter Sanitärobjekte und auch Er-neuerung der Böden in einigen Wohnungen

• Sanierung der Balkone inklusive Erneuerung derBalkongeländer

• Fassadengestaltung durch farbliches Absetzender Faschen um die Fenster und der Fassaden-flächen zwischen den Treppenhausfensternebenso wie der Seitenflächen des Hausein-gangsbereiches und auch der Treppenhausfen-ster

• Schaffung eines Mülltonnenabstellplatzes imKeller. Zuvor standen die Mülltonnen unter derKellertreppe und verursachten speziell im Som-mer eine starke Geruchsbelästigung

• Erneuerung der Gegensprechanlage• Einbau eines Rückstauventils im Keller

Gudrunstraße 8 nach Modernisierung

„Die Mieterstruktur meines Hauses hat sich schonsehr geändert, eine Hoffnung, die ich zuvor auchin die Sanierung gesetzt habe. Denn aus meinerberuflichen Praxis weiß ich:„Wo Gutes ist kommt Gutes hin!“Dennoch ist es derzeit nicht gerade einfach, guteMieter zu finden: Ich habe in meinen Inseraten ge-worben mit der innenstadtnahen Lage, der Nähezur BASF, Nähe zur Fachschule, Nähe zum Klini-kum und der geringen Entfernung (nur 4 Straßen-bahnstationen) zur Uni Mannheim. Dennoch liefalles etwas zäh an. Vor und während der Moderni-sierungsphase haben mich auch sehr viele Dingebeschäftigt: Beispielsweise: Wie nehme ich mei-nen Mietern die Bedenken vor der bevorstehendenSanierung und wie bewege ich sie zur Koopera-tion? Auch die Überwachung während der Bau-phase war sehr zeitintensiv. Trotz ausführlicherPlanung und obwohl ich vom Fach bin, tratenimmer wieder unvorhergesehene Ereignisse ein.Etwas schade finde ich, dass mir während derBauphase, nachdem der Modernisierungsvertrag

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mit der Stadterneuerung bereits abgeschlossenwar, noch neue Ideen für das Haus kamen, diedann aber nicht mehr mitgefördert werden konn-ten.“

Von der modernen Überdachung der Eingangstürangefangen über den jetzt neu gestalteten Garten,bis zum eigenen abschließbaren Fahrradkeller mitnochmals im Boden verankertem Fahrradständer– damit die Fahrräder von der Straße sind – hatsich Berthold Hörner weit über die Forderungender Stadterneuerung hinaus bemüht, sein Hausfür die Mieter attraktiv zu gestalten.

Auf die Frage, ob er eine solche Modernisierunginnerhalb eines Sanierungsgebietes noch einmalauf sich nehmen würde, nachdem er nun auch dieSchwierigkeiten während der Modernisierungs-phase kennengelernt hat, antwortet Berthold Hör-ner mit einem klaren:

„Ja, ich beabsichtige in der Tat eventuell in einemzweiten Bauabschnitt später noch den Ausbau desDachgeschosses zu Wohnzwecken. Erst will ichaber einmal testen, wie sich die bisher saniertenWohnungen vermieten lassen und vor allem, wassich in meinem direkten Wohnumfeld noch tut.Hier habe ich ja die berechtigte Hoffnung, dasssowohl durch Maßnahmen der Stadterneuerungaber auch durch Initiative der Nachbarn nochetwas verbessert wird.

Beispielsweise habe ich mir sehr große Mühe ge-geben mit der Vollwärmedämmung und Gestal-tung der Fassade und finde es deshalb umso be-dauerlicher, dass nebenan an der Klinkerfassadezahlreiche Satellitenschüsseln montiert wurdenund zudem die Sandsteinelemente der Fassademit dunkelroter wasserundurchlässiger Ölfarbegestrichen sind. Ein trauriges Bild. Auch die Aus-sicht in den Blockinnenbereich auf das baufälligeAnwesen hinter meinem Grundstück ist trist.“

Hierzu kann die Stadterneuerung folgendes mittei-len:

Wir sind in Verhandlungen und darum bemüht,dass bald auf dem unmittelbar rückwärtig angren-zenden Grundstück der Valentin-Bauer-Straße dasbaufällige Haus abgerissen und ein attraktiverNeubau mit Garten errichtet wird.

Auch wurden bereits Gespräche mit dem Nach-barn wegen der Satellitenschüsseln geführt. Imfolgenden Interview möchten wir daher das Thema„Satellitenschüsseln“ aufgreifen.

Gudrunstraße 10

Thema Fassadengestaltungund Satellitenschüsseln

Der Eigentümer Gudrunstraße 10, Manfred Knoll,wurde seitens der Stadterneuerung auf die un-schönen Satellitenschüsseln an seiner Fassadeangesprochen. Klar ist, dass diese nicht einfachersatzlos entfernt werden können, denn jeder Mie-ter hat ein Anrecht auf Information. Hier die recht-liche Situation:

Derzeitige Rechtliche Situation:Ausländische Mieter haben gemäß Art. 5 Grundge-setz den grundrechtlich verbürgten Anspruch aufInformationsfreiheit mit den entsprechenden Pro-grammen aus dem Heimatland. Die Stadt Lud-wigshafen könnte zwar eine Gestaltungssatzunggemäß § 88 Abs. 1 Nr. 6 Landesbauordnung erlas-sen. In deren Rahmen könnte man beispielsweisefestlegen, dass statt vieler einzelner Satelliten-schüsseln an der Fassade eine gemeinsame amDachfirst, möglichst wenig sichtbar – angebrachtwerden muss. Problem ist jedoch, dass die Rege-lung nur in die Zukunft greifen würde und bereitsangebrachte Antennen nicht davon erfasst wären.

Satellitenschüsseln Gudrunstraße 10

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Stadterneuerung:Herr Knoll, bereits in einem früheren Gesprächhatten Sie uns mitgeteilt, dass Sie, wenn wir Ihneneine rechtliche Handhabe liefern könnten, eventu-ell bereit wären, die zahlreichen Satellitenschüs-seln an der Klinkerfassade Ihres Hauses entfernenzu lassen. Das Problem ist jedoch nur zu lösen,wenn als Ersatz für die Einzelantennen eine Ge-meinschaftsantenne an einer weniger auffälligenStelle wie beispielsweise am Dachfirst angebrachtwird.

Manfred Knoll:Dazu wäre ich gerne bereit, aber was kostet soetwas? Und ist es überhaupt technisch möglich,die Vielzahl der im Haus wohnenden Nationalitä-ten durch eine Gemeinschaftssatellitenschüsselzu versorgen, so dass alle noch ihre gewohntenProgramme empfangen können? Außerdem weißich, dass bei meinem Haus die Gemeinschaftsan-tenne auf der Rückfassade nicht funktioniert.Denn für einen guten Empfang der Sender mussdie Schüssel entweder oben an der Vorderfassadeoder auf dem Dach angebracht werden.

Stadterneuerung:Zu den Kosten haben wir uns kundig gemacht. BeiIhrem 10-Parteien-Haus müssten durch die Instal-lation einer Doppelschüssel alle Programme abge-deckt sein. Hinzu kämen aber noch Kosten für dieVerlegung der Kabel, welche sternförmig von obennach unten über den Flur in alle Wohnungen erfol-gen müsste. Rechnet man also Material- undHandwerkerkosten zusammen, so müssten sie inetwa 6.000 bis 7.000 Euro investieren.

Manfred Knoll:Also dieser Betrag schockiert mich nun dochetwas. So viel möchte ich nicht investieren, denndas Ganze rechnet sich für mich nicht. Gibt esdenn dafür kein Förderprogramm?

Stadterneuerung:Ein Förderprogramm für Satellitenschüsseln oderdie reine Fassadengestaltung können wir nicht an-bieten. Falls Sie jedoch vorhaben, das Haus kom-plett zu modernisieren, so könnten wir im Rahmenunserer Förderrichtlinien durchaus behilflich sein.In dem Zusammenhang könnte man auch die Klin-kerfassade sanieren und die Sandsteinelementevon der Ölfarbe befreien. Denn langfristig geht dieFassade so kaputt.

Manfred Knoll:Ich werde mal darüber nachdenken. Vielleichtlässt sich ja sogar eine Gesamtlösung finden, beider die Mieter kooperieren und sich im Rahmenihrer jeweiligen finanziellen Möglichkeiten beteili-gen.

Stadterneuerung:Vielen Dank für das Gespräch und in der Hoff-nung, dass wir eine Lösung finden. Gerne würdenwir auch im Bürgertreff zusammen mit Ihren Mie-tern mal ein Gespräch führen.

Modernisierung undOrdnungsmaßnahme Amalienstraße 6

Barrierefreies West – Ein Anfang ist ge-macht!

Johannes Münch

Johannes Münch, Vertreter der Erbengemein-schaft Harsdorf, der in der letzten Sanierungszei-tung bereits wegen der gelungenen Modernisie-rung des Objektes Sieglindenstraße 16 b von sichhören machte, hat wieder ein Modernisierungs-projekt durchgeführt und meint dazu:

„Ja, ich würde auch noch weitere Häuser moderni-sieren. Die Kosten sind recht hoch, und man mussin Vorleistung treten. Auch die Banken wollen ihreSicherheiten. Die Investition rechnet sich den-noch, zum einen durch die direkte Förderung, zumanderen aber auch durch die Möglichkeit der steu-erlichen Abschreibung. Somit kann die Sanierungwirtschaftlich interessant sein. Die Kreditanstaltfür Wiederaufbau (KfW) bietet zinsgünstige Darle-hen und einen so genannten Teilschulderlass,wenn der Energieverbrauch nach Modernisierungniedrig genug ist.“

Das Gesamtprojekt Amalienstraße 6 beinhalteteine aus zwei Bauabschnitten bestehende Moder-nisierung des Wohnhauses, wobei die ehemaligeGaststätte im Erdgeschoss aufgegeben wurde und

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stattdessen dort zwei Wohnungen - eine davonbarrierefrei - entstanden sind.

Amalienstraße 6 vor Modernisierung

Amalienstraße 6 nach Modernisierung

Geplant ist jetzt noch eine Ordnungsmaßnahme,in deren Rahmen der Hof ganz neu gestaltet wird,was der Stadterneuerung gemäß dem Sanierungs-rahmenplan ein dringendes Anliegen war.Die wesentlichen Maßnahmen der Modernisie-rung Amalienstraße 6 sind:

• Erneuerung aller Fenster durch Isolierglasfen-ster inklusive Dämmung der Rollladenkästenentsprechend der aktuellen Energieeinsparver-ordnung

• Einbau von Gasetagenheizungen in allen Woh-nungen und im Dachgeschoss

• Umbau des Dachgeschosses zu Wohnzwecken• Dämmung der Fassaden, des Daches und der

Kellerdecke entsprechend der aktuellen Ener-gieeinsparverordnung

• Sanierung der Balkone

• Erschließung des Hauskellers über das Treppen-haus

• Umnutzung und Umbau des Erdgeschosses.Nach Aufgabe der ehemaligen Gaststätte wur-den zwei Wohnungen eingebaut, eine davon bar-rierefrei (neue Tür- und Fensteröffnungen, neueWände, neue Hauseingangstüren, Sanitärinstal-lation)

• Um von der barrierefreien Wohnung eine Zu-gänglichkeit auch zum Garten zu schaffen, istbeabsichtigt, nach Durchführung der Abbruch-maßnahmen im Hof, dort eine große Terrasse zuerrichten.

Die geplante Ordnungsmaßnahme imHof soll folgendermaßen aussehen:

Hof Amalienstraße 6 vor der Ordnungsmaßnahme

Hof Amalienstraße 6 vor der Ordnungsmaßnahme

• Entsiegelung der gesamten Hoffläche• Die nicht mehr benötigte Abfahrtsrampe für

eine ehemalige Tiefgarage im Keller wird abge-brochen und die Hoffläche wieder aufgefüllt.

• Die drei Garagen im Hof werden zum Großteilabgebrochen.

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Planung des barrierefreien Erdgeschosses und derHofgestaltung

• Herstellung der Kellertreppe im Bereich derehemaligen Abfahrtsrampe

• Danach werden vom Eigentümer eine Rasenflä-che und Pflanzbeete angelegt, die dauerhaft zupflegen und zu erhalten sind. Das Befahren desrückwärtigen Hofbereiches und eine Wiederver-siegelung der Freifläche sind dauerhaft unter-sagt.

Johannes Münch:„Die barrierefreie Wohnung haben wir auf Wunschder Stadterneuerung geschaffen, die ja in ihrerStudie zum Barrierefreien Bauen(http://www.ludwigshafen.de/standort/bauen/sanierung/west) den absoluten Fehlbedarf imSanierungsgebiet West festgestellt hat. Dennochhabe ich ein Jahr lang nach einem entsprechenden

Mietinteressenten gesucht, indem ich Kontakt mitBehindertenverbänden geknüpft und zudem einenAushang in der Reha-Klinik Oggersheim gemachthabe. Leider fand sich auf diesem Weg niemand,der die Wohnung letztlich auch mieten wollte. DieMiethöhe kann nicht der Grund gewesen sein.Also entweder ist der Bedarf nach barrierefreienWohnungen nicht so hoch, oder West ist dem in-frage kommenden Personenkreis nicht attraktivgenug. Die Wohnung wurde daher zunächst anNichtbehinderte vermietet.

Ansonsten haben wir inzwischen mehrere zumeistjunge neue Mietparteien im Haus, die den Lage-vorteil des Stadtteils West mit seiner guten Ver-kehrsanbindung und somit guten Erreichbarkeitvieler umliegender Arbeitsstätten und Betriebe zuschätzen wissen. Zugute kam uns dabei, dass wirdank der Modernisierung auch ein gutes Woh-nungsangebot vorzuweisen haben.“

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„Somit hat sich für uns die Arbeit der Sanierunggelohnt, denn unsere Mieterstruktur hat sich ver-bessert.

Hilfreich bei der Mietersuche war zudem, dass wirein Maklerbüro in Ludwigshafen eingeschaltethaben, welches sich sofort um freiwerdende Woh-nungen kümmert. Es ist zu hoffen, dass durch wei-tere Verbesserung des Wohnumfeldes die Mieter-struktur insgesamt in West verbessert werdenkann.

Mein Wunsch an die Stadterneuerung wäre, dassdie Planung zur Nutzung und Gestaltung der Ama-lienstraße mal angegangen werden sollte – bei-spielsweise durch eine Einengung der Fahrbahn.Diese könnte durch Begrünungsmaßnahmen undzusätzliche Parkmöglichkeiten erfolgen, so dassder Durchgangsverkehr aus der Straße verschwin-det oder zumindest reduziert wird. Derzeit rangie-ren häufig Lastwagen von der Valentin-Bauer-Straße kommend, die in die Amalienstraße einfah-ren wollen, um über die Deutsche Straße entwe-der aufs Güterbahnhofsgelände zur Spedition odernach Richtung Norden fahren zu können. Der Ver-kehr staut sich dann in der Valentin-Bauer-Straße.Außerdem sollten planerische Überlegungen zurkünftigen Entwicklung auf den von der Stadt er-worbenen Freiflächen Amalienstraße 3, 5 und 11und Deutsche Straße 17 angestellt werden. Die Er-bengemeinschaft und die anderen Eigentümer indiesem Bereich gehen davon aus, dass sie an die-sem Entwicklungsprozess beteiligt werden.“

Hierzu kann die Stadterneuerung mitteilen, dassvorgesehen ist, im Jahr 2008 den Sanierungsrah-menplan auch für diesen Bereich fortzuschreiben.Besonderes Augenmerk wird dabei auf den Be-reich Amalien- und Margarethenstraße gelegt, woverschiedene Nutzungs- und Gestaltungsmöglich-keiten für die Blockinnenbereiche und den Stra-ßenraum diskutiert werden.

Hausmodernisierung durch dieEigentümergemeinschaft Valentin-Bauer-Straße 37

Wie es gelungen ist, zusammen mit derganzen Hauseigentümergemeinschaftzu modernisieren, berichtet uns hierManfred Busch aus der Valentin-Bauer-Straße 37

Eigentümergemeinschaft Valentin-Bauer-Straße 37

„Unsere Eigentümergemeinschaft besteht ausfünf Parteien. Wir selbst leben seit elf Jahren imStadtteil West, die anderen Familien zwischen fünfund sechzehn Jahren. Das heißt, man kennt sichschon recht lange. Alle Familien in unserem Haussind mit dem Stadtteil West verwurzelt: Man ar-beitet dort, die Kinder gehen dort in die Schule,die Eltern engagieren sich in Elternbeirat und Kir-chengemeinden. Basis dafür, dass wir uns als Ei-gentümergemeinschaft entschieden haben, ge-meinsam zu modernisieren, ist die Tatsache, dasswir dem Stadtteil West die Treue halten wollen.

Was nun uns als Eigentümergemeinschaft und un-sere Hausmodernisierung anbelangt, so war esnicht ganz einfach, das ganze Procedere zu koor-dinieren. Viele Treffen sowohl unter uns, als auchzusammen mit der Stadterneuerung waren erfor-derlich, bis überhaupt ein Modernisierungsvertragüber das Gemeinschaftseigentum mit allen Par-teien und der Stadterneuerung abgeschlossenwar. Es fing schon damit an, dass keine von uns Ei-gentumsparteien zu kurz kommen wollte.“

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Valentin-Bauer-Straße 37 vor Modernierung

Valentin-Bauer-Straße 37 nach Modernierung

„Beispielsweise profitiere ich als Dachbewohneram meisten von der Dachdämmung, während diesonstigen Bewohner mehr von der Fassadensanie-rung haben. In meinem speziellen Fall soll viel-leicht irgendwann einmal auch einmal der Dach-raum (heute Speicher) zu Wohnzwecken ausge-baut werden, denn der Dachraum gehört zu mei-nem Sondereigentum. Das Dach selbst hingegenist Gemeinschaftseigentum. Momentan bin ichaber erst einmal froh, dass das Dach jetzt dicht

ist, denn im Winter war der Dachboden manchmalweiß, wenn es geschneit hatte, was bei einemDach so alt wie das Haus ( Baujahr 1911) auchnicht verwunderlich ist. Wir hätten sowieso baldsanieren müssen und sehen es als Glücksfall, dasswir eine Modernisierungsförderung angeboten be-kamen. Somit entstand zwar auch ein Mehrauf-wand, dafür sanieren wir unser Haus derzeit aberwesentlich nachhaltiger als ursprünglich geplant.

Die Modernisierung unseres Hauses beinhal-tet folgende Maßnahmen:

• Dämmung der Vorderfassade entsprechendEnergiegutachten mit einem 4 cm dickenDämmputz. Die Fassadengestaltung wurde mitder Stadtbildpflege abgestimmt.

• Der Haussockel wird wieder für die Diffusion ge-öffnet. Das heißt, die Spaltklinkerplatten wer-den entfernt und der Sandsteinsockel wiederhergestellt. Somit werden die Feuchteschädender Kellerwand voraussichtlich verschwinden.Eine Horizontalsperre wurde seitens der Stadt-erneuerung nicht verlangt.

• Im Hof auf der Südwestseite werden vorge-stellte Balkone mit separater thermisch entkop-pelter Tragkonstruktion gemäß Energiegutach-ten errichtet.

• Auf der Außenwand zur Gartenseite wird eineDämmung gemäß Energiegutachten von minde-stens 12 cm aufgebracht. Die Brandwand zumNachbarhaus Valentin-Bauer-Straße 39 wirdmitgedämmt.

• Dachdämmung mit 120 mm gemäß Energiegut-achten

Zusätzlich zu diesen geplanten und auch im För-dervertrag mit der Stadterneuerung festgeschrie-benen Maßnahmen und Kosten kam unvorherge-sehen hinzu, dass die Brandwand zum Nachbarndefekt war und erst einmal saniert werdenmusste, bevor man sie dämmen konnte. Leidersieht der Fördervertrag nach Vorgaben der ADDNeustadt keine Position für „Unvorhergesehenes“vor, obwohl das bei 70 bis 80 Jahre alten Häusernfast immer auftritt. Zusätzliche Kosten hat auchdie lange Zeit bis zum Baubeginn verursacht:Unsere ursprüngliche Finanzierungsplanungstammte aus dem Jahr 2005. Der Modernisie-rungsvertrag mit der Stadterneuerung wurde2006 abgeschlossen. Tatsächlich begonnen ha -ben wir mit der Modernisierung aber erst im Au-gust 2007. Vieles ist seitdem teurer geworden.“

Dass von der ersten Idee zu sanieren bis zum Bau-beginn zwei Jahre verstrichen sind, ist eine außer-gewöhnliche lange Zeit. Herr Busch zählt dafürmehrere Gründe auf:

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„Erst einmal musste sich die Eigentümergemein-schaft darüber klar werden, wer was bezahlt beimGemeinschaftseigentum. Dann haben wir zu-nächst in Eigenregie versucht, Angebote von Fir-men einzuholen, was nicht funktioniert hat. Wirgewannen so die Erkenntnis, dass wir einen Bau-leiter/Architekten beauftragen wollen, der für unsdie Gesamtplanung macht, die Kostenschätzungerstellt und die verschiedenen Firmen überwacht.Er holt für uns Angebote, bau- und sanierungs-rechtliche Genehmigungen und Nachbarzustim-mungen ein und sorgt dafür, dass alles Hand inHand läuft. Was die Finanzierung anbelangt, sowar es ein Problem, dass die Banken nur einenGemeinschaftskredit vergeben dürfen unter derBedingung, dass die Hausgemeinschaft gesamt-schuldnerisch haftet, das heißt, wenn einer nichtzahlt, müssen die anderen für ihn aufkommen. Dadies für uns absolut nicht infrage kam, musstejede Eigentümerpartei einen Einzelkredit aufneh-men. Wir hätten uns da von der Stadterneuerungerhofft, dass vielleicht bei der Stadtsparkasse er-reicht wird, dass eine Eigentümergemeinschafteinen Gemeinschaftskredit erhalten kann ohnediese gesamtschuldnerische Haftung. Auch wollteuns die Bank keinen KfW – Kredit geben, sondernlieber ihre eigenen Kredite vergeben.“

Hierzu ist seitens der Stadterneuerung zu sagen,dass wir uns neutral halten müssen und keineBanken empfehlen oder mit diesen Vereinbarun-gen treffen dürfen.

Seitens der Stadterneuerung fällt bei diesem Pro-jekt zudem positiv auf:• Die Eigentümergemeinschaft hat, um dem In-

formationsbedarf aller Bewohner zu entspre-chen, Kabelstränge vom Dach zu allen Wohnun-gen gezogen, so dass auf dem Dach der Rück-seite zwei Gemeinschaftssatellitenschüsselnangebracht werden können, die dann alle Ka-näle abdecken. Somit wird die neu gestalteteund gedämmte Fassade optisch durch an dieFassade montierte Satellitenschüsseln nichtabgewertet .

• Wenn die Balkonanlage mit den großen Balko-nen in Südwestlage aufgestellt ist, soll der Hofgrößtenteils begrünt werden.

Mitten im Umbaustressgewähren Kirsten und Marco Sawatzki,Eigentümer der Gudrunstraße 17, derStadterneuerung ein Interview

Kirsten und Marco Sawatzki erleben gerade dieanstrengendste Phase der Hausmodernisierung,denn sie sind während der Bauphase nicht ausge-zogen, sondern leben – so gut es halt geht – mit-tendrin. Auch der ein Jahr alte gut gelaunte SohnLeon zeigt während des Interviews trotz häm-mernder und bohrender Handwerker ein erstaun-liches Durchhaltevermögen. Seine Eltern leben be-reits seit dem Jahr 2001 in diesem Haus, zunächstals Mieter, seit 2005 als Eigentümer.

Familie Sawatzki

Gudrunstraße 17 vor Modernisierung

Welche Modernisierungsmaßnahmenwerden am Haus durchgeführt?

Es handelt sich um ein Reihenendhaus, weshalbdas Energiegutachten hier besonders wichtig war.

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Denn bei Endhäusern liegt der Wärmeverlustwegen der größeren Fassadenfläche über dem voninnen liegenden Reihenhäusern. Gemäß Energie-gutachten wird sich der Energieverbrauch durchfolgende Maßnahmen um insgesamt 40 Prozentverringern:

• Dämmung der Fassaden, des Dachs, der ober-sten Geschossdecke und der Kellerdecke

• Wärmeschutzverglasung: Hier wurden Holz-Alu-Fenster eingebaut.

• Einbau einer Fußbodenheizung im Erdgeschossund teilweise auch im ersten Obergeschoss

• Verbesserung des Trittschallschutzes im Zu-sammenhang mit dem Einbau neuer Böden

Was Familie Sawatzki besonders wichtig war, istder Anbau auf der Rückseite: Durch die Erweite-rung des Wohnraumes im Erdgeschoss entstehtnicht nur mehr Wohnfläche, sondern durch diegroße Fensterfront ist auch die Belichtung besser.Besonders freut sich Kirsten Sawatzki auf denAusblick in den künftigen Naturgarten, der mit vielLavendel angelegt werden soll.

Gefragt nach möglichen Problemen während Pla-nungs- und Bauphase teilt Familie Sawatzki mit:„Wir hatten Schwierigkeiten sowohl während derPlanungsphase und bezüglich der Sicherstellungder Finanzierung als auch während der Bauphase:Zunächst hatten wir Kommunikationsproblememit unserem Energiegutachter, bis das Gutachtenerstellt war. Der daraufhin beauftragte Architektwollte, dass wir ihm sozusagen einen Blanko-Ver-

trag unterschreiben, ohne sich vorher genau fest-legen zu lassen, was genau seine Leistungen seinwerden und wie viele Entwürfe bzw. Varianten inseinem Auftrag enthalten sind. Wir haben dannden Kontakt zu ihm abgebrochen. Die Architektin,die wir danach anheuerten, war Anfängerin undetwas unerfahren. Immerhin hat sie die Bauan-tragsunterlagen und die Kostenschätzung nachDIN 276 für uns zusammengestellt.

Bei der Bank hatten wir das Problem, dass diesevor Gewährung eines Kredits die Sicherheit habenwollte, dass die Modernisierung seitens der Stadt-erneuerung auch gefördert wird. Mit einiger Verzö-gerung hat dann doch noch alles geklappt.“

Auch jetzt nach Baubeginn ist noch lange keine Ent-spannung angesagt: Die Bauleitung macht KirstenSawatzki selbst: Ihren Sohn Leon auf dem einenArm, hakt sie mir der anderen Hand auf einem in derKüche liegenden Merkzettel sorgfältig ab, was vonwem bis wann noch zu erledigen ist.

Marco Sawatzki berichtet:

„Zuerst musste der rückwärtige Anbau fertig ge-stellt sein. Dann sind seit gestern die neuen Fen-ster eingebaut. Und jetzt können wir erst mit derFassadendämmung beginnen. Kommunikations-probleme zwischen Architekt, Bauingenieur undDachdecker hatten zur Folge, dass die Dachent-wässerung nicht wie geplant erfolgen kann.“

Gefragt nach Vor- und Nachteilen des StadtteilsWest als Wohngebiet teilt Kisten Sawatzki mit:

„Also die Vorteile für uns überwiegen eindeutig,sonst hätten wir in dieses Haus nicht investiert.Die gute nachbarliche Gemeinschaft in der Gu-drunstraße mit Straßenfesten, Adventsfeiern undgroßer gegenseitiger Hilfsbereitschaft gefällt unsaußerordentlich gut. Man lebt hier fast wie aufdem Dorf, jeder kennt jeden. Nachteile unsererWohnlage sehe ich teilweise im Lärm, der vomBahngelände und der Hochstraße her kommt.Auch die Geschäftsinfrastruktur lässt zu wün-schen übrig. Am Schlimmsten ist für uns aber,dass hier die Gudrunstraße von vielen Autofahrernals Schleichweg genutzt wird, wenn sich in derFreiastraße der Verkehr staut. Diese Pkw fahrendann wesentlich schneller als die erlaubten 30km/h, was eine große Gefährdung für die inzwi-schen zahlreichen kleinen Kinder hier in unsererStraße bedeutet. Zudem verläuft hier ja auch nochder Schulweg zum Theodor-Heuss-Gymnasium,womit auch diese Kinder gefährdet sind. Da dieTempo-30-Schilder nicht beachtet werden, würdeich mir wünschen, dass seitens der Stadt dieStraße verkehrsberuhigt umgebaut wird.“Gudrunstraße 17 während der Modernisierung

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Interview mit Enver Haxhijaj, Eigentü-mer der Freiastraße 25, über seine Er-fahrungen mit der Hausmodernisierung

Keine Ruhe hat sich Enver Haxhijaj gegönnt, bis erendlich alle Unterlagen zusammengetragen hatteund alle Formalitäten erledigt waren. Selbst amTag der Geburt seiner jüngsten Tochter Tradita,am 25. Juli 2006 weilte Enver Haxhijaj nicht aus-schließlich im Krankenhaus bei seiner Frau, son-dern fand den Weg zum Rathaus, um dort bei derStadterneuerung die Kostenschätzung nach DIN276 abzugeben.

Familie Haxhijaj

Die Kostenschätzung hat die Stadterneuerungunter anderem gefordert noch bevor der Kaufver-trag genehmigt wurde, um sicherzustellen, dassdie Modernisierungsarbeiten vom künftigen Eigen-tümer auch finanziert werden. Gleichzeitig dientesie aber auch als Grundlage für den Modernisie-rungsfördervertrag.

Freiastraße 25 nach Modernisierung

Mit den Modernisierungsarbeiten am Haus wurdedann im August 2006 begonnen.

Entsprechend dem Energiegutachten für dasReihenendhaus werden folgende Arbeitendurchgeführt:

• Dämmung von Fassaden und Dach• Dacherneuerung• Erneuerung der Heizkörper und Heizleitungen• Erneuerung der Gas-, Wasser- und Abwasserin-

stallationen• Im Gebäude wurde ein Durchbruch zwischen

Küche und Wohnzimmer hergestellt.

Viele Arbeiten führt Enver Haxhijaj, von Beruf Elek-triker, in Eigenleistung aus. Seit Mai 2007 wohnter mit seiner Familie im neuen Haus. Noch rech-zeitig vor Beginn der kalten Jahreszeit wurde dieDämmung montiert.

Auf die Frage der Stadterneuerung, ob er dieganze Modernisierung nach bisherigen Erfahrun-gen nochmals auf sich nehmen würde, zögert ereinen Moment und antwortet dann:

„Ja und nein! Das Nein beziehe ich eindeutig dar-auf, dass ich aufgrund eines Unfalls ein halbesJahr „außer Gefecht gesetzt“ war und sich allesverzögert hat. Dadurch konnten wir erst spätereinziehen und mussten in der alten Wohnung ent-sprechend länger Miete zahlen. Gleichzeitig liefaber auch schon unser Kredit für das neue Haus,so dass wir doppelt belastet waren.

Ja würde ich sagen, weil doch alles bisher gut ge-klappt hat. Die verschiedenen Stellen der Verwal-tung haben gut Hand in Hand gearbeitet.“

Freiastraße 25 vor Modernisierung

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„Und auch mit den Handwerkern habe ich bisherpositive Erfahrungen gemacht. Nicht zuletzt meineSchwester hat mir viele Behördengänge abgenom-men in der Zeit, als ich wegen der Verletzung nichtarbeiten konnte.

Die Wohnlage im Stadtteil West gefällt uns gutwegen der Nähe zur Innenstadt und zum Friedens-park für die Kinder. Wenn die Kinder älter sind, istauch die Schule gleich in der Nähe. Als wenigerangenehm empfinden wir im Sommer den Lärm,der durch den Ventilator der benachbarten Tank-stelle verursacht wird. Auch sind wir gespannt, obdurch die Bäume vor dem Haus die geplanten Son-nenkollektoren, die wir auf dem Dach montierenwollen, nicht verschattet werden. Die Satelliten-schüssel konnten wir wegen der Bäume jedenfallsnicht an der ursprünglich vorgesehenen Stellemontieren, da sonst der Empfang gestört wordenwäre.“

Und der Nachbar modernisiert gleich mit:

Sanierungsbedingt obdachloserUnternehmer aus Ludwigshafenmodernisiert sein WohnhausFreiastraße 27

Andreas Hübner, der Eigentümer der Freiastraße27, ist zur Zeit des Interviews tatsächlich vorüber-gehend obdachlos, denn er modernisiert seinWohnhaus! Dennoch fand er die Zeit, uns zu be-richten, wie es ihm geht und was bei seinem Hausgeplant ist:

Andreas Hübner

„Ja, von Juli bis voraussichtlich Oktober bin ich mitmeiner Familie aus unserem Haus Freiastraße 27

ausgezogen. Wir wohnen jetzt bei guten Freundenhier im Stadtteil West.

Wir leben seit sieben Jahren hier und haben unsentschieden, im Stadtteil West zu investieren undauch erst einmal wohnen zu bleiben. Dies natür-lich in der großen Hoffnung, dass sich so mancheshier aber auch noch im Wohnumfeld verbessert.Für mich als Unternehmer ist die Lage in Westgünstig, da sowohl die Nähe zum Zentrum alsauch zu meinem Arbeitsort Friesenheim gegebenist. Als großen Nachteil sehe ich neben demDurchgangsverkehr, dass es keine guten Einkaufs-möglichkeiten hier gibt. So ein kleines Einkaufs-zentrum oder ein Supermarkt wären dringend er-forderlich.“

Freiastraße 27 vor Modernisierung

Haus nach Modernisierung

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Folgende Modernisierungsmaßnahmen wer-den derzeit am Haus Freiastraße 27 durchge-führt:

• Fassadendämmung entsprechend Energiegut-achten

• Einbau einer Solaranlage zur Warmwasserberei-tung entsprechend Energiegutachten und damitverbundene Dachdeckungsarbeiten

• Kellerdeckendämmung im Bereich der Terrasseund infolgedessen Veränderung des Fenster-sturzes der Einliegerwohnung im Keller

• Erneuerung des Fußbodens im Erdgeschoss unddes Terrassenbodens über dem Kellerraum

• Folgearbeiten der Umnutzung des Kellerraumeszu Wohnzwecken

Aus Sicht der Stadterneuerung besonders erwäh-nenswert ist, dass es bisher noch kein Modernisie-rungsvorhaben im Sanierungsgebiet West gab,das so zielgerichtet und schnell seitens des Eigen-tümers geplant und begonnen wurde. Dies hängtneben insgesamt glücklichen Umständen (Vorhan-densein von Fördermitteln, guter Architekt undEnergiegutachter, Planung ohne Komplikationen)wohl auch stark mit der Professionalität von An-dreas Hübner zusammen: Im März 2007 rief HerrHübner bei der Stadterneuerung an, um sich überFördermöglichkeiten zu erkundigen. Im April legteer das fertige Energiegutachten und die Kosten-schätzung nach DIN 276 vor. Im Mai wurden derAntrag auf Fördermittel und der in diesem speziel-len Fall erforderliche Bauantrag eingereicht. ImJuni wurde der Modernisierungsfördervertrag mitder Stadterneuerung unterschrieben.

Im Rahmen dieses Interviews zeigt Andreas Hüb-ner den von ihm selbst erstellten Projektablauf-plan für das Bauvorhaben: Hier ist ganz exakt auf-gelistet, was, wer, bis wann und wie machen mussund wer jeweils der Koordinator ist.

„Bisher sind wir im Zeitplan. Wir wollen das jetztvoll durchziehen, und ich bin optimistisch, dasswir in einigen Wochen wieder in unser Haus einzie-hen können. Ich bin bis jetzt während der Bau-phase zweimal umgezogen und hoffe, dass dernächste Umzug der ins frisch modernisierte ei-gene Haus sein wird. Mir hat vor allem währendder Planungsphase und auch jetzt während derBauphase unser Architekt viel Arbeit abgenom-men. Auch die Handwerker waren bisher recht zu-verlässig.

Wenn das ganze Projekt hier abgeschlossen ist,würde ich sogar eventuell noch mal schauen, woes in Ludwigshafen weitere Sanierungsgebietegibt, um auch dort ein Objekt zu erwerben und zusanieren, sozusagen als Altersvorsorge. Erst alsich verstanden hatte, wie das mit den Fördermit-teln und auch der steuerlichen Abschreibung imSanierungsgebiet funktioniert, habe ich mich defi-nitiv für die Modernisierung entschieden. Ichselbst möchte in West bleiben, das heißt, dieseModernisierung hier habe ich für uns selbst ge-macht. Die Tankstelle hinter unserem Garten istzwar nicht der ideale Nachbar. Allerdings ist unsdie eingeschossige Tankstelle lieber, als wenn ausstadtgestalterischen Gründen dort fünfgeschos-sige hohe Gebäude errichtet würden. Dadurchwürde unsere Wohnqualität enorm gemindert.Wenn dort kleinere Reihenhäuser errichtet wür-den, so hätte ich damit jedoch keine Probleme.“

Freiastraße 27 und 25 nach Modernisierung

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Modernisierungs- undOrdnungsmaßnahme Alberichstraße 3

Die hohen Auflagen der Stadterneuerung an dieModernisierung des ehemals städtischen Wohn-hauses und die Hofentsiegelung haben Metin Mertlange zögern lassen, bis er sich zum Kauf des An-wesens entschlossen hat. Die Stadt hatte das Pro-blem, dass das Haus, bevor es an Metin Mert ver-kauft wurde, lange für einen anderen Interessen-ten reserviert worden war, der dann aber wiederabgesprungen ist. Problem war, dass sich in dieserZeit ein recht großer Modernisierungsstau ange-sammelt hatte, der nun vom neuen Erwerber be-seitigt werden musste. Zum Ausgleich hat dieStadt die hohen Modernisierungsanforderungenbei der Bewertung des Anwesens und Festlegungdes Verkaufspreises berücksichtigt. Außerdemwurde Metin Mert auch von Anfang an zugesagt,dass es im Sanierungsgebiet die Möglichkeit derdirekten Förderung und der steuerlichen Abschrei-bung für die erforderliche Modernisierung gibt.Zudem war es Ziel des Sanierungsrahmenplanes,dass der komplett versiegelte Hof des Anwesensfreigelegt wird, was von Herrn Mert demnächst inAngriff genommen wird. Der Ordnungsmaßnah-mevertrag dazu wurde gerade abgeschlossen.

Familie Mert

Metin Mert:„Ich habe teilweise die Welt nicht mehr verstan-den, dass wir, obwohl wir endlich Eigentümerwaren, immer noch nicht loslegen durften, danoch kein Energiegutachten da war und somit sei-tens der Stadt der Fördervertrag nicht abge-schlossen werden konnte. Hinzu kam, dass auchdie Handwerker sich teilweise lange bitten ließen,bis Angebote abgegeben wurden.

Dennoch: Inzwischen, nachdem ein Jahr seit demErwerb vergangen ist, ist unsere Hausmodernisie-rung fast abgeschlossen. Und es hat sich gelohnt.

Viele Bekannte und Interessierte haben uns be-reits besucht und sich Anregungen und Ideen fürihre eigenen Häuser geholt.“

Alberichstraße 3 vor Modernisierung

Haus nach Modernisierung

Folgende Modernisierungsmaßnahmen amWohnhaus wurden unter anderem durchge-führt:

• Kellerdeckensanierung und Trockenlegung desKellers

• Erneuerung der Böden in den Wohngeschossen• Schaffung eines Zugangs vom EG zum Hof ent-

sprechend Baugenehmigung (Umbau Fensterzur Terrassentür)

• Einbau einer Gaszentralheizung• Ergänzung und Erneuerung von Leitungen• Dämmung des Dachbodens entsprechend des

Energiegutachtens• Fassadendämmung entsprechend Energiegut-

achten

Geplant ist noch folgende Ordnungsmaßnahme:• Entfernung der Hofversiegelung und Ersatz

durch einen wasserdurchlässigen Belag. DerPflastertyp wird vorab mit der Stadterneuerungabgestimmt.

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Metin Mert:„Klar war für uns von Anfang an, dass wir in denStadtteil West ziehen wollen, wo viele Freunde undVerwandte bereits wohnen und von wo aus der Ar-beitsplatz gut erreichbar ist. Für unsere Bedürf-nisse ist das Haus ideal. Auch die Geschäftsinfra-struktur ist nicht so schlecht. Allerdings muss ichdazu sagen, dass wir auch viel im Hemshof einkau-fen gehen und nicht alleine auf vorhandene Ge-schäfte in West angewiesen sind. Wünschen wür-den wir uns, dass vielleicht eine Poststelle nachWest käme oder auch eine richtige Bankfiliale.

Als Nachteil unserer Wohnlage sehe ich, dass trotzder Tempo-30-Regelung in der Valentin-Bauer-Straße immer noch zu schnell gefahren wird. Dadie Alberichstraße auch gerne zum Parken genutztwird, habe ich zudem oft das Problem, weiter fah-ren zu müssen, um einen freien Parkplatz zu fin-den.“

Farbig leuchtend und gut gedämmtsoll das Haus der Familie Özdogan inder Gudrunstraße 31 werden

Die Eheleute Sara und Yakup Özdogan sind in Lud-wigshafen aufgewachsen und wohnen seit 11 Jah-ren im Stadtteil West. Bereits bevor sie ihr HausGudrunstraße 31 Anfang 2007 gekauft hat, nahmFamilie Özdogan Kontakt mit der Stadterneuerungauf. Somit konnte bereits im Vorfeld geklärt wer-den, welche Modernisierungsauflagen in der Ge-nehmigung des Kaufvertrags seitens der Stadter-neuerung gemacht werden würden.

Das Haus war eigentlich in einem gepflegten Zu-stand. Es entsprach eben nur noch nicht den An-forderungen der aktuellen Energieeinsparverord-nung. Dank der Tatsache, dass bereits vom Vorbe-sitzer ein aktuelles Energiegutachten beauftragtworden war, konnten die Modernisierungsmaß-nahmen recht schnell festgelegt werden.

Was wird am Haus Gudrunstraße 31 gemacht?

• Außenwanddämmung (14 cm)• Kellerdeckendämmung (11 cm)• Einbau eines neuen Gasbrennwertgerätes mit

Warmwasserbereitung

Vor Beginn der Modernisierungsarbeiten hat Fami-lie Özdogan dann einen Modernisierungsvertragmit der Stadterneuerung abgeschlossen, was ihrneben der direkten Förderung der Maßnahme auchdie steuerliche Abschreibung im Sanierungsgebietnach § 10f Einkommenssteuergesetz ermöglicht.

Gudrunstraße 31 nach Modernisierung

Frau Sara Özdogan ist im Stadtteil West stark en-gagiert. Sie bringt im wahrsten Sinne des Wortes„Sonnenschein“ in den Stadtteil: Sie ist engagiertim Bürgertreff, war Elternbeiratsvorsitzende in derSchule ihrer Kinder, organisiert Kinderschminkenauf Stadtteilfesten und ist in vielen Bereichen Ver-mittlerin. Zudem spricht sie ein so perfektesHochdeutsch, dass sie sogar Deutschkurse für Mi-grantinnen anbietet.

Dennoch legt sie großen Wert darauf, dass sie beiBedarf auch pfälzisch reden kann. Gefragt, wie esihr im Stadtteil West und in ihrem neuen Heim ge-fällt, antwortet Sara Özdogan:

„Uns gefällt es hier sehr gut und auch die Nach-barschaftshilfe funktioniert prima. Als wir eingezo-gen sind, sind fast alle gleich gekommen. Ich binauch froh, dass das mit der Modernisierung so gutklappt. Besonders zufrieden waren wir mit unse-rem Heizungsbauer. Langfristig möchten wir unsin unserem Garten hinter dem Haus eine grüneOase schaffen.

Problematisch finden wir in dem Stadtteil, dasstrotz der Tempo-30-Zonen immer noch viel zu vielgerast und keine Rücksicht auf kleine Kinder ge-nommen wird. Ich würde mir wünschen, dass dieWaltraudenstraße und auch die Gudrunstraße zuSpielstraßen umgebaut werden. Denn bei beidenStraßen befinden sich am Ende Kinderspielplätze.“

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„Wünschenswert wäre auch, dass bei dem Fuß-und Radweg entlang des Friedhofs (zwischenWaltrauden- und Brunhildenstraße) eine getrennteSpur für Fußgänger und Radfahrer ausgewiesenwird.“

Stellungnahme der Verkehrsplanung dazu:• In einer „Spielstraße“ sind noch nicht einmal

Fahrräder zugelassen. Gemeint ist hier sicher-lich der Umbau zu einem „verkehrsberuhigtenBereich“. Da die Waltraudenstraße vor nichtallzu langer Zeit erst umgebaut wurde zu einerTempo-30-Zone, scheidet der nochmalige Um-bau derzeit aus. Denn dazu müssten sämtlicheBordsteine entfernt werden, da verkehrsberu-higte Bereiche einen niveaugleichen Straßen-raum beinhalten. Die Gudrunstraße kommt der-zeit nicht infrage für die Umwandlung in einenverkehrsberuhigten Bereich. Denn dafür müsstesie komplett umgebaut werden und alle Bord-steine müssten entfernt werden.

• Der Fuß- und Radweg entlang des Friedhofs istmit seinen 3 Metern Breite für die Ausweisungvon getrennten Rad- und Fußgängerspuren zuschmal, zumal für einen gegenläufigen Radwegallein schon 2,50 Meter benötigt werden. Hinzukommt, dass der Weg nicht so stark frequen-tiert ist.

Sara Özdogan:„Wir würden gerne die Patenschaft für den Spiel-platz am Ende unserer Straße an der Ecke zur Wal-kürenstraße übernehmen. Dafür wäre es uns aller-dings wichtig, dass die Paten mehr unterstütztwerden und auch befugt sind, Jugendliche, die aufdem Spielplatz randalieren bzw. diesen verdrek-ken, rauszuwerfen.“

Stellungnahme der Verwaltung:Diese Befugnis kann nicht erteilt werden, sondernin solchen Fällen muss das Ordnungsamt, HerrWieme (Tel. 504-2398) infomiert werden.

Sara Özdogan wird sich wegen der Spielplatzpa-tenschaft entweder mit dem Bürgertreff West inVerbindung setzen, wo eine Broschüre für Spiel-platzpatenschaften erhältlich ist oder direkt mitFrau Bartholomä vom Bereich „Grünflächen undFriedhöfe“ (Tel. 504-3316) Kontakt aufnehmen.

Es hat gefunkt!

Umgestaltung der TrafostationGudrunstraße 13 - ein interdisziplinäresProjekt zur Wohnumfeldverbesserung

Der zündende Funke war die ursprüngliche Idee,im Sanierungsgebiet der ehemals tristen Trafosta-tion ein neues Kleid zu verpassen. Dieser Funkehat ein ganzes Feuerwerk ausgelöst. Denn dieIdee ist bei allen Seiten auf große Resonanz gesto-ßen und hat bei jedem einzelnen Beteiligten vielkreative Energie freigesetzt.

Gefunkt hat es im positiven Sinne zwischen denTWL als Grundstückseigentümern, der Fachschulefür Gestaltung, dem Bereich Steuerung, dem So-ziale-Stadt-Büro „Bürgertreff West“, der Stadter-neuerung und den ausführenden arbeitslosen Ju-gendlichen aus dem Stadtteil West. Sie konntenIm Rahmen des Programms LOS (Lokales Kapitalfür Soziale Zwecke) Erfahrungen im Aufgabenge-biet des Malerberufs machen.

Als hätte man einen Stromschalter umgelegt - esklickt – und auf einmal ist es heller!

Trafostation Gudrunstraße 13 vor Sanierung undUmgestaltung

Wie fing alles an: Im Dezember 2004 meldetensich einige Bewohner der umliegenden Häuser beider Stadterneuerung und fragten, ob man nichtaus der kahlen Trafostation optisch mehr machenkönne: „Wir schauen hier auf die kahlen Wändeund auch der Anblick auf das marode Dach istnicht gerade erbaulich.“ Die Grundstückseigentü-merin TWL war sofort begeistert von der Idee, dasObjekt eventuell bemalen zu lassen.

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Trafostation nach Sanierung, Entwurf von Julia Korn

Und wer wäre geeigneter, kreative Gestaltungsvor-schläge zu entwerfen als die sozusagen in derNachbarschaft ansässige Fachschule für Gestal-tung? Der damalige Klassenlehrer StudiendirektorKlaus Klein lud bereits im Januar die Stadterneue-rung ein, etwas von dem Stadtteil zu erzählen,Pläne zu liefern und Auskunft über mögliche zuverwendende Materialien und Farben zu geben.Angesichts der zahlreichen Detailfragen der Schü-ler war die Stadterneuerung zunächst überwältigtund teilweise überfragt. Die Fragen reichten von„Müssen die Sicherheits-Starkstromzeichen aufden Türen erhalten bleiben?“ bis zu „Dürfen wirdas Parkdeck und das Dach in die Gestaltung miteinbeziehen? Oder „Darf das Gebäude auch be-leuchtet werden?“ Es begann die Zeit der Suchenach Bauplänen, Vermessung etc. In Eiseskältebesichtigen die Fachschüler zusammen mit derStadterneuerung im Februar das Gebiet. Die Ein-drücke, die sowohl das Gebiet mit seinem ge-schichtlichen Hintergrund als auch das Gebäudeselbst bei den Schülern hinterlassen haben, hät-ten vielfältiger nicht sein können: Dies zeigte sichbei den fertigen Arbeiten, die im Rahmen einerAusstellung der Fachschule präsentiert wurden.Die Gestaltungsvorschläge spannten einen Bogenvon den Themen „Strom, Energie, Kabel, Steck-dose, Schaltkreis“ über „die Geschichte Ludwigs-hafens“, über „den Stadtteilnamen West“ bis hinzur „Hausnummer 13“.

Im Grunde hätte jeder einzelne der 14 Gestal-tungsvorschläge umgesetzt werden können. Des-halb wollen wir hier auch die anderen 13 Vor-schläge mal zeigen!

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Im Rahmen eines Mikroprojektes des ProgrammsLOS konnten Jugendliche des Stadtteils unter qua-lifizierter Anleitung fachliche Fähigkeiten undKompetenzen zur Teilnahme am Arbeitsleben wiePünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Sozialkompetenzund Teamfähigkeit einüben. Sie entwickelten da-durch eine größere Identifikation mit ihrem Wohn-umfeld. Die erfolgreiche Teilnahme wurde ab-schließend mit einem Zertifikat bescheinigt.

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Mit abgestimmt bei der Auswahl des nun realisier-ten Vorschlags haben letztlich alle Beteiligen: DieBewohner, die TWL, die Fachschule selbst undauch die städtischen sachbefassten Stellen. JuliaKorn heißt die Künstlerin, der die Trafostation ihreneue Gestalt verdankt. Durch die runden Formender Kreise in verschiedenen Blautönen wird ge-schickt von den waagerechten und senkrechtenLinien des Gebäudes abgelenkt und somit die sta-tische kastenartige Wirkung der Fassade aufgelok-kert.

Der Vorschlag mit seiner Farbgebung passt sehrgut zur Umgebung und zum frisch modernisiertenNachbarhaus. Auch die Vorfläche des Gebäudesund der angrenzende Wirtschaftsweg wurden sei-tens TWL und Stadtneuerung neu gepflastert, umein stimmiges Bild zu erzielen.

Von grundlegender Bedeutung für das Zustande-kommen des Projektes war die Entscheidung derTWL im Frühjahr, die eigentlich erst in einigen Jah-ren erforderliche kostenintensive Grundsanierungdes Gebäudes auf 2005 vorzuziehen. Denn dieswar die Basis, dass man die Station überhaupt be-malen konnte. Insbesondere ist es dem außerge-wöhnlichen Engagement des TWL-MitarbeitersFrank Först zu verdanken, dass aus der Station„H31“nun ein unverwechselbares Gebäude gewor-den ist. Er hat sich eingesetzt für die vorgezogeneSanierung und war sehr an der Zusammenarbeitmit der Fachschule, dem Bürgertreff und den Ge-staltungsentwürfen der Schüler interessiert. Wieer sagte, hat es ihm einfach Spaß gemacht, einProjekt mal ganz anders durchzuführen.

Mit Freude, Engagement und Spannung haben alleBeteiligten an diesem äußerst vernetzten Projektmitgearbeitet. Kreative Funken sprühten, positiveEnergie ist geflossen...

Ein drohender Kurzschluss im Juni - nämlich dienoch unklare Finanzierung – konnte schließlichdank des Förderprogramms LOS verhindert wer-den.

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Informationen zur Modernisierung,zu Fördermöglichkeiten und zumSanierungsrecht

Was konkret heißt Modernisierung vonGebäuden?

Die Modernisierung hat zum Ziel, dass Mängel inder Bausubstanz beseitigt werden, damit Gebäudewieder gebrauchsfähig werden. Wichtig ist hierbei,dass auch eine energetische Verbesserung derBausubstanz erreicht wird. So schreibt die seit An-fang des Jahres 2002 geltende Energieeinsparver-ordnung beispielsweise vor, die Häuser möglichstgut zu dämmen und energiesparende Heizungeneinzubauen. Die Kosten für diese Sanierungsmaß-nahmen müssen zwar erst einmal investiert wer-den, rechnen sich jedoch langfristig. Es wird weni-ger Energie verbraucht. Dadurch werden die CO2-Emissionen vermindert.Nähere Informationen zur energieeffizienten Ge-bäudesanierung erhalten Sie bei der Stadterneue-rung oder unter folgenden Internet-Adressen:www.enev-online.de oder: www.e2a.de

Welche Arten von Modernisierungsver-trägen gibt es?

Man kann zwei Arten von Modernisierungsverträ-gen unterscheiden:

1. Zum einen können Modernisierungsverträgeohne Fördermittel abgeschlossen werden. IhrVorteil besteht darin, dass die günstigen steuer-lichen Abschreibungsmöglichkeiten im Sanie-rungsgebiet nach den Paragraphen 7h, 10f und11a Einkommenssteuergesetz angewendet wer-den können. Einen solchen Vertrag sollte keinmodernisierungswilliger Hauseigentümer sichentgehen lassen!

2. Zum anderen besteht seit dem Frühjahr 2003im Sanierungsgebiet West die Möglichkeit, För-derverträge abzuschließen. Üblich ist eine För-derung von circa 20 Prozent der förderfähigenGesamtkosten, wobei es natürlich absoluteHöchstgrenzen gibt. Die so genannten „Förder-richtlinien“, können Sie selbst auf der Internet-seite der Stadt Ludwigshafen herunterladen:Link:Standort/Bauen/Sanierung/Fördermittel. Dortsind alle Voraussetzungen wie Kostenschät-zung, Planung, maximale Vertragsdauer aufgeli-stet. Auch im Falle von Förderverträgen bestehtselbstverständlich zusätzlich die Möglichkeitder besonderen steuerlichen Abschreibung.

Für beide Vertragsarten gilt: Mit den Maßnahmendarf erst nach Vertragsabschluss und nach vorhe-riger sanierungsrechtlicher und eventuell auchbaurechtlicher Genehmigung begonnen werden.

Zur direkten Förderung ist anzumerken, dass essich um eine freiwillige Leistung handelt, auf diekein Rechtsanspruch besteht. Kosten für Ord-nungsmaßnahmen wie beispielsweise Abbrüchenicht mehr genutzter Rückgebäude oder auch Hof-entsiegelungsmaßnahmen können von der Stadt-erneuerung übernommen werden, wenn die ent-sprechende Maßnahme im Sanierungsrahmenplanfür wichtig erachtet wird.

Folgender Verfahrensablauf vor Moder-nisierungsbeginn hat sich bewährt:

Sobald der Eigentümer beabsichtigt, sein Wohnge-bäude zu modernisieren, ist es ratsam, bald Kon-takt mit der Stadterneuerung aufzunehmen. Ineinem ersten Gespräch werden die geplantenMaßnahmen und die rechtlichen Rahmenbedin-gungen (Förderfragen, Genehmigungen u.a.m.)besprochen. Prinzipiell muss als Basis für beideArten von Modernisierungsverträgen dann vom Ei-gentümer ein Energiegutachten beauftragt wer-den. Das Energiegutachten selbst wird vom Bun-desamt für Wirtschaft und Arbeit (BAFA) gefördertund muss bestimmten Richtlinien entsprechen. In-formationen dazu im Internet unter www.bafa.de.Broschüren sind bei der Stadterneuerung erhält-lich. Anhand des Energiegutachtens legt die Stadt-erneuerung zusammen mit dem Eigentümer fest,welche Maßnahmen in den Fördervertrag aufge-nommen werden. Dadurch ist sichergestellt, dassdie Modernisierung auch den Anforderungen deraktuellen Energieeinsparverordnung entspricht.

Sanierungsrecht

Der Sanierungsvermerk im Grundbuchgemäß Paragraph 143 Baugesetzbuch

Das Grundstück erhält im Grundbuch den Ver-merk: „Sanierung wird durchgeführt“. Dadurch istsichergestellt, dass die Sanierungsbehörde auto-matisch beispielsweise über den Verkauf einesGrundstücks oder die Eintragung einer Grund-schuld informiert wird und die sanierungsrechtli-che Genehmigung bearbeiten kann. Durch den Sa-nierungsvermerk ist somit eine Rechtssicherheitfür Eigentümer, Verkäufer und Käufer gegeben.

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Der Eintrag wird mit Aufhebung der Sanierungs-satzung wieder gelöscht.

Genehmigungspflichtige Vorhaben undRechtsvorgänge nach Paragraph 144Baugesetzbuch

Um städtebauliche Missstände beseitigen zu kön-nen oder um zu verhindern, dass neue Missständegeschaffen werden, sieht der Gesetzgeber eine sa-nierungsrechtliche Genehmigungspflicht vor.Demnach sind Sie als Eigentümer beziehungs-weise Mieter oder Pächter eines Grundstücks oderGebäudes verpflichtet, bestimmte Rechtsvor-gänge, bauliche Veränderungen und Veränderun-gen an Grundstücken von der Stadterneuerung ge-nehmigen zu lassen. Diese Genehmigungspflichtsoll auch verhindern, dass aus Unwissenheit her-aus Fehlinvestitionen vorgenommen werden. Dasheißt, wenn nun Bauvorhaben geplant sind, Ver-käufe von Grund und Boden anstehen, längerfri-stige Mietverträge auf bestimmte Zeit von übereinem Jahr geschlossen werden sollen, ein Vertragoder Recht, welches das Grundstück belastet, ein-getragen wird oder Grundstücke geteilt werden,muss die Sanierungsbehörde dazu befragt wer-den. Umgekehrt hat der Eigentümer die Möglich-keit, in ausgewiesenen Sanierungsgebieten kür-zere steuerliche Abschreibungszeiten geltend zumachen, wenn er an seinem Gebäude Investitio-nen tätigt. Fördergelder gibt es für Komplettsanie-rungen, die noch nicht begonnen wurden. Für jedeSanierungsmaßnahme wird eine individuell abge-stimmte Förderung erarbeitet. Auch bei Fassaden-oder Farbgestaltung ist es unbedingt erforderlich,dass Sie vorher mit der Stadterneuerung Kontaktaufnehmen.

Die Stadt Ludwigshafen muss unter anderem fol-gende Vorhaben und Rechtsvorgänge schriftlichgenehmigen:

1. Die Errichtung, Änderung, Nutzungsänderungund Beseitigung einer baulichen Anlage, wiezum Beispiel der Neubau eines Gebäudes, derUmbau oder die Modernisierung eines beste-henden Gebäudes oder die Umnutzung einerWohnung in Büroflächen und ähnliches.

2. Erhebliche oder wesentlich wertsteigernde Ver-änderungen von baulichen Anlagen wie zum Bei-spiel der neue Anstrich oder Verputz einer Fas-sade, die Erneuerung der Dacheindeckung, derEinbau einer neuen Elektroanlage oder Hei-zungsanlage und ähnliches.

3. Erhebliche oder wesentlich wertsteigernde Ver-änderungen von Grundstücken wie zum Beispiel

die Neugestaltung eines Gartens, die neue Be-festigung von Hofflächen, die Herstellung vonStellplätzen und ähnliches.

4. Begründung, Änderung oder Aufhebung einerBaulast

5. Die Teilung eines Grundstücks

6. Miet- und Pachtverträge mit einer bestimmtenLaufzeit von mehr als einem Jahr. (Sowohl Ab-schluss als auch Verlängerung müssen geneh-migt werden.)

7. Die Bestellung eines das Grundstück belasten-den Rechts wie zum Beispiel die Grundschuld-eintragung, die Aufnahme einer Hypothek oderdie Eintragung eines Nießbrauchrechts.

8. Der Abschluss schuldrechtlicher Verträge, diedurch eine Verpflichtung zur Veräußerung bezie-hungsweise zur Bestellung eines belastendenRechts begründet wird, wie zum Beispiel dieEintragung eines Vorkaufsrechts.

Über die Genehmigung ist binnen eines Monatsnach Eingang des Antrags bei der Stadterneue-rung zu entscheiden.

Im Falle von Hausverkäufen ist es in jedem Fallsinnvoll, wenn Sie sich – bevor Sie mit dem Kauf-vertrag zum Notar gehen - bei der Stadterneue-rung informieren.

Thema Ausgleichsbetrag

Wegen seiner Komplexität ist dem Thema „Aus-gleichsbetrag“, der im Rahmen der Entlassung ausdem Sanierungsgebiet zu zahlen ist, ein eigenesInformationsblatt gewidmet. Es ist dieser Informa-tionsbroschüre beigefügt, aber auch bei der Stadt-erneuerung erhältlich.

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Der Ortsvorsteher Michael Oest zurSanierung West

Als Ortsvorsteher der Stadtteile Nord-Hemshofund West freue ich mich, dass dank der von derBahn geplanten Lärmschutzwand, die voraussicht-lich in der Frankenthaler Straße errichtet wird,sich die Voraussetzungen zur Entwicklung desMischgebiets südlich der Frankenthaler Straßeverbessern werden. Zwar ist alles noch nicht ganzin „trockenen Tüchern“, da das Eisenbahnbundes-amt noch zustimmen muss. Aber immerhin: Wirhaben wohl Grund, auf eine positive Veränderungab dem Jahr 2009 zu hoffen. Ab Ende 2008 be-steht ja dann voraussichtlich auch die Chance, fürdie betroffenen Gebäude Lärmschutzfenster zu 75Prozent subventioniert zu bekommen seitens derBahn. Was ich in diesem Zusammenhang schadefinde ist, dass die Stahlbrücke der Bahn über dieLorientallee wahrscheinlich nicht saniert wird,denn von dort geht auch sehr viel Lärm aus. Ichwürde mir von der Bahn wünschen, dass dieSchalldämmung der Brücke selbst auch durchge-führt wird, denn sie ist eine Hauptlärmquelle.Wenn der Lärmschutz erst da ist, bekommt dasWohnen und Arbeiten an diesem Standort eineganz andere Qualität.

Wir ergreifen daher die Chance und aktualisierenjetzt den Sanierungsrahmenplan. Ziel ist ein ge-sundes Mischungsverhältnis zwischen Wohnenund Gewerbe in einem stadtgestalterisch anspre-chenden Rahmen. Das würde das Gebiet einengroßen Schritt voranbringen.

Was die bisherige Wohnumfeldgestaltung im Sa-nierungsgebiet anbelangt, so bin ich sehr ent-täuscht, dass die Umgestaltung des Platzes EckeMargarethen-, Gudrun- und Deutsche Straße indiesem Jahr gescheitert ist. Denn für mich gehörtdie Wohnumfeldgestaltung genauso zu den Aufga-ben der Stadterneuerung wie die private Hausmo-dernisierung. Die Leute hatten schon darauf ge-hofft, dass etwas passiert an dieser Stelle. Eine

Versammlung mit Bürgern hatte stattgefunden.Und dann wurde alles aus Kostengründen ge-stoppt, obwohl seitens der Planung die Finanzie-rung gesichert gewesen wäre. Auch gab es bei ei-nigen Leuten die Befürchtung, dass durch die Neu-gestaltung Stellplätze verloren gehen.

Für die Grundstücke, welche die Stadt im BereichAmalienstraße erworben hat, gibt es ja noch keinekonkreten Planungs- und Nutzungsvorschläge. Ichwürde es auf jeden Fall für sinnvoll halten, wenndas Freigrundstück am Eckbereich Amalien-/Gu-drunstraße der eben erwähnten PlatzgestaltungEcke Margarethen-, Deutsche- und Gudrunstraßezugeordnet werden würde. Dann hätten vielleichtauch die Eigentümer der beiden platzangrenzen-den Anwesen Gudrunstraße 2 und 4 einen Anreiz,ihre Gebäude zu sanieren.

Als etwas problematisch sehe ich die Kneipen-Szene in der Valentin-Bauer-Straße. Ich hoffe,dass die Stadterneuerung unter anderem ein Augedarauf haben wird, was im Eckbereich zur Marga-rethenstraße passiert. Das stadtgestalterischschöne Haus sollte gut saniert werden, und esmuss darauf geachtet werden, dass auch die künf-tige Nutzung den Sanierungszielen nicht wider-spricht.

Was die Verbesserung der Geschäftsinfrastrukturanbelangt, so sind wir zwar noch lange nicht amZiel, aber immerhin ist der Laden „Kick“ in der Va-lentin-Bauer-Straße schon mal ein Schritt in dierichtige Richtung. Er bringt einen Nutzen für diedort wohnenden Leute, und prinzipiell ist mir jaalles lieber als ein weiterer „Ein-Euro-Laden“. Den-noch: Nach wie vor fehlen uns ein Drogeriemarktund eine weitere Metzgerei. Ein neuer Bäcker wirdja bald kommen an der Ecke Bürgermeister-Grün-zweig-Straße und Rohrlachstraße, wovon auch derHemshof profitieren wird.

Ihr

Ortsvorsteher Michael Oest

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Fraktionen zur Sanierung West

Dieter Asholt, Fraktionsvorsitzender derSPD im Ortsbeirat und stellvertretenderOrtsvorsteher

Da die Rahmenplanung für die Sanierung West inForm von so genannten „Blockkonzepten“ nun ak-tualisiert werden muss, bin ich sehr dafür, dassmit den beiden größten Problembereichen – näm-lich der Frankenthaler Straße und dem Gewerbe-gebiet Lagerplatzweg in diesem Jahr begonnenwird. Wir bekommen sehr viele Beschwerden sei-tens der Bürger darüber, dass dort durch Billig-Au-tohändler und Reparaturwerkstätten auf den Vor-flächen der Grundstücke so einiges auf den Bodengeschüttet wird, was dort nicht hingehört. Dreck-wasser von den Autos und Öl fließt so ins Grund-wasser. Es handelt sich doch um ein Mischgebiet,in dem auch Menschen wohnen. Die Mentalitätvieler Hauseigentümer ist dergestalt, dass bei derGrundstücksvermietung lediglich überlegt wird:„Was kriege ich finanziell raus?“ Dass sie sichdamit langfristig schaden, weil ihre Immobiliennicht oder nur noch sehr schlecht vermietbar sind,blenden sie aus. Denn wer wohnt schon gerne ineinem Mietshaus, in dessen „Vorgarten“ Billig-Au-tohändler ihre Geschäfte machen. Wenn auf frei-williger Basis bei den Eigentümern nichts zu errei-chen ist, muss eben Planungsrecht geschaffenwerden. Vielleicht wird das ja das Ergebnis derBlockkonzepte sein.

Wichtig ist, dass ab dem Jahr 2008 auch für dasübrige Sanierungsgebiet der Rahmenplan aktuali-siert wird. Die privaten Hausmodernisierungenund Ordnungsmaßnahmen sind sehr sinnvoll,denn sie bringen viele Multiplikatoreffekte mitsich. So sanieren viele Eigentümer ihre Häuserauch auf eigene Faust, wodurch die Wirtschaft an-gekurbelt wird. Die Baufirmen bekommen Auf-träge und es werden infolge der investierten För-

dermittel Investitionen im Verhältnis 1: 8 angesto-ßen. Dennoch sollte auch im Wohnumfeld mal waspassieren: Ich denke da an die noch ausstehendePlatzgestaltung Ecke Margarethenstraße/Gudrun -straße, die schon fertig geplant und deren Finan-zierung gesichert war.

Sehr gut gefällt mir die neu gestaltete Trafostationder TWL in der Gudrunstraße 13. Das war einschönes Projekt, und die Zusammenarbeit mitTWL, dem Bürgertreff und der Fachschule für Ge-staltung hat - glaube ich - allen Beteiligten großenSpaß gemacht.

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Fraktionen zur Sanierung West

Ute Leonhardt, Fraktionsvorsitzendeder CDU im OrtsbeiratEine optische Aufwertung an der Schnittstelle zwi-schen den Stadtteilen West und Nord/Hemshofist für uns sehr wichtig. Deshalb begrüßen wir,dass nach so langer Zeit jetzt endlich im Eckbe-reich Bürgermeister-Grünzweig-/Rohrlachstraßemit der Aktualisierung des Sanierungsrahmenpla-nes begonnen wird. Einen prima Auftakt bietet jadie Bäckerei Görtz mit ihrem geplanten Neubau andieser Stelle.

Dank dem Kontakt von Frau Dr. Lohse mit derBahn AG kommt ja nun nach drei Jahren endlichauch Bewegung in das Thema „LärmschutzwandFrankenthaler Straße“, auch wenn noch nicht allesin „trockenen Tüchern“ ist. Aber durch die Infor-mationsveranstaltung der Bahn ist ein Anfang ge-macht. Leider war die Resonanz bei den Bewoh-nern in West ja nicht so groß, was wohl ein Zei-chen dafür ist, dass viele Leute schon ziemlich fru-striert sind.

Was die Stadterneuerung anbelangt, so konntedem Stadtteil nichts Besseres passieren als einFörderprogramm zur privaten Hausmodernisie-rung. Bezüglich der Wohnumfeldgestaltung habenwir die geplante Platzgestaltung im Bereich Mar-garethen-, Gudrun-, Deutsche Straße für zu teuererachtet. Mehr gewünscht hätten wir uns, dass dieEisenbahnbrücke gestrichen wird, aber diese Maß-nahme konnte ja durch das Programm SozialeStadt leider nicht gefördert werden.

Unverändert schlecht beurteilen wir die Ge-schäftsinfrastruktur im Stadtteil West. Solangeman beispielsweise für ein Haarshampoo in denHemshof oder die Innenstadt laufen muss, kannnicht von guter Versorgung die Rede sein. Viele äl-tere Leute in der Valentin-Bauer-Siedlung können

auch nicht zum Lidl rausfahren, weil es einfach zuweit ist und sie nicht motorisiert sind.

Ansonsten sehen wir West als kleinen feinenStadtteil mit einer guten Mischung aus Einfamili-enreihenhäusern und Mehrfamilienhäusern. Undzur Stadterneuerung können wir sagen: Machtweiter wie bisher!

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Fraktionen zur Sanierung West

Friedrich Bauer, Ortsbeirat der FDPNördliche InnenstadtIch lege großen Wert darauf, dass auf dem derzei-tigen Brachgelände des Gewerbegebietes Lager-platzweg am Eckbereich Rohrlach-/Bürgermei-ster-Grünzweig-Straße endlich etwas passiert.Deshalb befürworte ich auch, dass in diesem Be-reich ebenso wie in der problembehafteten Fran-kenthaler Straße mit der Aktualisierung des Sanie-rungsrahmenplanes begonnen wird. Schön ist,dass die Bäckerei Görtz den Anfang macht mitihrem geplanten Neubau an der Bürgermeister-Grünzweig-Straße. Ich hoffe, dass dadurch derGrundstein gelegt ist und weitere gute Nutzungensich dort ansiedeln werden. Die ständige Fluktua-tion und Diskussion um zeitlich begrenzte Nutzun-gen tut dieser Ecke nicht gut.

Sehr zufrieden bin ich mit der guten Zusammenar-beit zwischen Hauseigentümern und Stadt bei derprivaten Hausmodernisierung. Da hat sich jaschon sehr viel getan seit Beginn der Sanierung.Ich möchte daher an alle Leute appellieren, die be-absichtigen, ihr Haus zu modernisieren, sich vor-her mit der Stadterneuerung in Verbindung zu set-zen. Denn selbst wenn jemand keine direkte För-dermöglichkeit aus dem Sanierungstopf beanspru-chen möchte, so besteht durch einen so genann-ten „Nullvertrag“ ohne Förderung zumindest dieMöglichkeit der besonderen steuerlichen Ab-schreibung im Sanierungsgebiet nach §§ 7h, 10fund 11a Einkommenssteuergesetz. Ohne einenvorherigen Vertragsabschluss ist die Stadterneue-rung nicht befugt, Ihnen eine Steuerbescheinigungüber die Modernisierung auszustellen.

Ich verstehe jedoch nicht ganz, weshalb das offen-sichtlich baufällige Haus Valentin-Bauer-Straße 19noch immer nicht abgebrochen ist. Dort fliegen jaschon die Tauben aus und ein und nichts passiert.

Hierzu kann die Stadterneuerung folgendes erläu-tern:Der Abbruch und ein attraktiver Neubau an dieserStelle werden auf jeden Fall kommen. Es wird der-zeit noch mit der Aufsichts- und Dienstleistungsdi-rektion in Neustadt über Einzelheiten im geplan-ten Ordnungsmaßnahmenvertrag mit dem Inve-stor verhandelt. Denn dieser wird alle Auflagender Stadterneuerung erfüllen und unter Verzichtauf Stellplätze einen begrünten Hof gestalten, sodass auch die umliegenden Anwesen in diesemBlockinnenbereich davon profitieren und nichtdurch an- und abfahrende Pkw in ihrer Wohnruhegestört werden.

Entsetzt bin ich von der derzeitigen „Flickschuste-rei“ in dem Bereich, der eigentlich zur Wohnum-feldgestaltung vorgesehen war, nämlich dem Eck-bereich Margarethen-, Gudrun-/Deutsche Straße.Die Idee, dort einen schönen Platz zu gestalten,war sehr überzeugend, ein Lob meinerseits an dieStadtplaner. Es hätte ein Platz der Kommunikationwerden können. Die Stadterneuerung hatte zeit-lich alles koordiniert mit der ebenfalls in dem Be-reich geplanten Leitungsverlegung der TWL. Statt-dessen sieht die provisorisch zugemachte Eckederzeit schlimmer denn je aus. Jeden Tag muss ichdort vorbeifahren und mir das Elend ansehen.Dies alles ist das Ergebnis des fehlenden Konsen-ses im Ortsbeirat. Schade, aber ich hoffe den-noch, wenn alle sich die derzeitige Situation malvor Ort angesehen haben, auf eine baldige einheit-liche Zustimmung. Das Projekt sollte realisiertwerden können.

Was die Geschäftsinfrastruktur im Sanierungsge-biet anbelangt, so hat sich ja außer dem Kick-Laden in der Valentin-Bauer-Straße und der er-wähnten geplanten Bäckerei Görtz nichts großgetan. Zwar haben wir auch keine Leerständemehr, aber ich finde, ein Drogeriemarkt oder Le-bensmittelmarkt wäre für das Gebiet nützlich.

Was das übrige Sanierungsgebiet West betrifft, sohoffe ich, dass durch die derzeitige Konkretisie-rung des Rahmenplanes in Form von Blockkonzep-ten die gewünschten Erfolge erzielt werden.

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Fraktionen zur Sanierung West

Hannes Werner, Fraktionssprecher Bünd-nis 90/ Die Grünen - Freie Wähler Gruppeim OrtsbeiratHannes Werner berichtet: Als Fraktionssprecher, derseit vielen Jahren im Stadtteil West wohnhaft ist, be-daure ich es zunächst einmal sehr, dass viele Pro-bleme, die wir seit Jahren anmahnen, immer noch un-gelöst sind:

Insbesondere die Wohnumfeldverbesserung, dieeinen wesentlichen Faktor bei der Sanierung einesStadtteils darstellt, findet im Moment nicht statt.So wurde eine Aufwertung des GeländedreiecksGudrun-/Margarethen-/Deutsche Straße von Tei-len des Ortsbeirates über die Stadtspitze „auf Eisgelegt“, obwohl der Ortsbeirat dieser Maßnahmevorher zugestimmt hatte.

Auch die wünschenswerte Neugestaltung der Stadt-teileingänge wurde noch nicht in Angriff genommen.

Ein weiteres großes Problem, dessen Lösung füreine effektive Sanierung unseres Stadtteils und dieVerbesserung des Wohnwerts unabdingbar ist, vonder Stadtführung inzwischen aber leider gänzlichignoriert wird, ist der ansteigende Durchgangsver-kehr und hier besonders der hohe Lkw-Anteil, dertrotz Lkw-Durchfahrtsverbots unkontrolliert durchden Stadtteil rollt. Alle Versuche, die Verantwortli-chen in Verwaltung und Politik für dieses Problemzu sensibilisieren, sind bisher gescheitert.

Für einen kleinen Stadtteil mit hoher Arbeitslosen-quote und hohem Sozialhilfeempfängeranteil ist einegute soziale Durchmischung von hoher Bedeutung,um ein harmonisches Miteinander zu erreichen undden Wohlfühlfaktor der Bevölkerung zu steigern.

Sehr positiv finde ich, dass im SanierungsgebietWest eine steigende Anzahl von Hausbesitzern

ihre Häuser modernisieren, viele mit Zuschüssender öffentlichen Hand, viele aber auch auf eigeneFaust. Der erhoffte Multiplikatoreffekt ist in die-sem Bereich jedenfalls eingetreten. Auch wurdeneinige desolate Immobilien von der Verwaltungaufgekauft und teilweise abgebrochen, um Grund-stücksneuordnungen durchführen zu können.

Als Fortschritt sehe ich auch die Tatsache, dassnun die Deutsche Bahn AG entlang der Franken-thaler Straße bis zum Hauptbahnhof Lärmschutz-maßnahmen vornehmen will. Dies wäre eine spür-bare Verbesserung für die Anwohner, die in derletzten Zeit durch die Zunahme des Güterverkehrseine hohe Lärmbelastung hinnehmen müssen.Leider soll die Stahlbrücke über die Rohrlach-straße, die eine der Hauptlärmquellen im östlichenStadtteilbereich darstellt, aus Kostengründen beiden Lärmschutzmaßnahmen ausgespart werden.

Auch die Rahmenplanfortschreibung im Bereich„Frankenthaler Straße“ und im Bereich „Gewerbe-gebiet Lagerplatzweg“ bietet die Möglichkeit, die-ses schwierige Mischgebiet neu zu ordnen undstädtebaulich aufzuwerten. Leicht wird es aberwohl nicht werden, die verschiedenen Interessenin diesem bunt zusammengewürfelten Gebiet, dasdurch die Bahntrasse durchschnitten und durchwenig ansehnliche Gewerbeflächen belastet ist,unter einen Hut zu bekommen.

Vor allem die eigentlich vorgesehene abschlie-ßende Wohnbebauung vor einem Kfz-Betrieb ge-genüber der Straßenbahnhaltestelle Rohrlach-/Frankenthalerstraße ist dringend anzustreben,um eine zufriedenstellende städtebauliche Lösungim Kreuzungsbereich Rohrlach-/Frankenthaler/Valentin-Bauer-Straße zu erreichen.

Mehr Einkaufsmöglichkeiten, eine Postagentur,eine Zahnarztpraxis, ein Jugendzentrum (vielleichtauf dem Gelände der Heilig-Kreuz-Kirche?), die Be-grünung von unattraktiven Straßenräumen stehenauch noch auf der Agenda.

Eine zügige und mit den nötigen finanziellen Mit-teln geförderte Sanierung West setzt eine breiteUnterstützung von Verwaltung und politischerFührung voraus.

Wir sind deshalb alle dazu aufgerufen, dies denVerantwortlichen immer wieder vor Augen zu füh-ren und durch unser Engagement für unserenStadtteil dafür zu sorgen, dass WEST nicht wiederins Abseits gerät.

Hannes Werner

Fraktionssprecher

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Informieren! Diskutieren!Modernisieren! Wenn Sie im Sanierungsgebiet Haus- oder Woh-nungseigentum haben und demnächst moderni-sieren wollen, lassen Sie sich jetzt beraten sowohlzu Fördermöglichkeiten als auch zur steuerlichenAbschreibung. Außerdem nehmen wir auch gerneIhre Kritik und natürlich noch lieber Ihre Verbesse-rungsvorschläge bezüglich des Sanierungsgebie-tes entgegen. Denn Sie kennen die Schwachstel-len und auch Potenziale Ihres Stadtteils am Be-sten.

Gerne vereinbaren wir Termine mit Ihnen. Diesekönnen – je nach Ihrer Mobilität und Ihrem Zeit-budget – entweder vor Ort an Ihrem Haus oderaber im Bürgertreff Valentin-Bauer-Straße 21(auch außerhalb der normalen Sprechzeiten desBürgertreffs) und natürlich auch im Rathaus statt-finden.

Ansprechpartnerin: Ursula Trost

Anschrift: Bereich Baukoordinierung und Stadterneuerung,Rathausplatz 20,67059 Ludwigshafen

Zu finden: Rathaus, 3. Obergeschoss, Großraumbüro 301

Telefon: 0621/504-2926FAX: 0621/504-2939E-Mail: [email protected]Öffnungszeiten: montags bis donnerstags

8.30 Uhr bis 17 Uhr;freitags 8.30 Uhr bis 13 Uhr.

Im Bürgertreff Valentin-Bauer-Straße 21 sind wirnur nach Verabredung zu finden.