Santuario S. Angela. (deutsch 1. Teil)

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Sergio Pagiaro Santuario S. Angela Merici Centro Mericiano Bercia, 1985 Santuario S. Angela Merici Die Anfänge des Christentums in Brescia (S.8) Es war der Missionsbischof Anatalone, der als Gesandter von Mailand die Gründung der Kirche von Brescia bestätigte. Er war der erste Bischof, der die Gläubigen zur Predigt in der Kirche der Burg versammelte. Diese war Ronchi angeschlossen. Sein Leib wurde in der alten Kirche von St. Andreas bestattet, wie die Entdeckung seines Grabes zeigte. Anatalones Nachfolger war St. Clateus 1 , dem nacheinander St. Viator, St. Latinus, St. Apollonius, St. Ursicinus, St. Faustinus usw. folgten. Diese Liste wurde aufgestellt von Bischof Rampertus im Jahre 838 . Es ist natürlich für die christliche Gemeinschaft, sich um den Bischof herum einzufinden, und gerade hier auf dem Friedhof, wo später St. Latinus bestattet wurde, erhebt sich die Kirche, die den Namen „Ecclesia Santi Faustini ad Sanguinem“ erhalten sollte. Die Periode, die im Martyrologium des Adone und in den Dialogen des heiligen Gregorius erwähnt wird, vergegenwärtigt das Martyrium und die Grabstätte, das ist der Friedhof, aber auch den Bau der Kirche (vom Typ Aula), wie die Ausgrabungskampagne und die darauf folgenden Studien bestätigt haben (die Professoren Boselli, Panaza, Vezoli, Cattaneo usw). Sehr bedeutsam und künstlerisch interessant für die Zeit des Bischofs Anatalone sind die Renaissance-Fresken mit „Episoden seines Lebens“ in dem Kloster des Konventes, das an die Kirche St. Peter im Kastell grenzt. Ebenso gibt es dort das Zeugnis und den Fund einer Platte aus afrikanischem Onyx aus dem 3. Jahrhundert mit Darstellungen des Exodos und der Auferweckung des Lazarus (jetzt im Museo Cristiano), wiederentdeckt mit anderem Material bei den Ausgrabungen in St. Latinus. Im Licht völkerkundlicher Zeugnisse wurde deutlich, dass der Totenkult ein grundlegendes Element menschlicher Geistigkeit ist. Gedacht ist an die Fröhlichkeit der Grabdenkmäler, wie sie in der Renaissance ausgerichtet waren. Bei den Märtyrern, bei den Schutzheiligen begraben zu sein, war sehr erstrebenswert. Das ist eine der vielen Begründungen, dass Angela so brennend wünschte, auf dem sehr alten Brescianer Friedhof bestattet zu werden. Das Motiv ist sicher nicht dem Künstler des Flügelaltars entgangen, - früher das Bild des Hochaltars - wer es auch immer sei, ob Cailina oder Foppa oder Civercio, wie ich ausführlicher im Folgenden beschreiben werde. Bildunterschrift

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Traduzione tedesca della pubblicazione scritta da Sergio Pagiaro

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Sergio Pagiaro Santuario S. Angela Merici Centro Mericiano Bercia, 1985

Santuario S. Angela Merici

Die Anfänge des Christentums in Brescia (S.8) Es war der Missionsbischof Anatalone, der als Gesandter von Mailand die Gründung der Kirche von Brescia bestätigte. Er war der erste Bischof, der die Gläubigen zur Predigt in der Kirche der Burg versammelte. Diese war Ronchi angeschlossen. Sein Leib wurde in der alten Kirche von St. Andreas bestattet, wie die Entdeckung seines Grabes zeigte. Anatalones Nachfolger war St. Clateus1, dem nacheinander St. Viator, St. Latinus, St. Apollonius, St. Ursicinus, St. Faustinus usw. folgten. Diese Liste wurde aufgestellt von Bischof Rampertus im Jahre 838 . Es ist natürlich für die christliche Gemeinschaft, sich um den Bischof herum einzufinden, und gerade hier auf dem Friedhof, wo später St. Latinus bestattet wurde, erhebt sich die Kirche, die den Namen „Ecclesia Santi Faustini ad Sanguinem“ erhalten sollte. Die Periode, die im Martyrologium des Adone und in den Dialogen des heiligen Gregorius erwähnt wird, vergegenwärtigt das Martyrium und die Grabstätte, das ist der Friedhof, aber auch den Bau der Kirche (vom Typ Aula), wie die Ausgrabungskampagne und die darauf folgenden Studien bestätigt haben (die Professoren Boselli, Panaza, Vezoli, Cattaneo usw). Sehr bedeutsam und künstlerisch interessant für die Zeit des Bischofs Anatalone sind die Renaissance-Fresken mit „Episoden seines Lebens“ in dem Kloster des Konventes, das an die Kirche St. Peter im Kastell grenzt. Ebenso gibt es dort das Zeugnis und den Fund einer Platte aus afrikanischem Onyx aus dem 3. Jahrhundert mit Darstellungen des Exodos und der Auferweckung des Lazarus (jetzt im Museo Cristiano), wiederentdeckt mit anderem Material bei den Ausgrabungen in St. Latinus. Im Licht völkerkundlicher Zeugnisse wurde deutlich, dass der Totenkult ein grundlegendes Element menschlicher Geistigkeit ist. Gedacht ist an die Fröhlichkeit der Grabdenkmäler, wie sie in der Renaissance ausgerichtet waren. Bei den Märtyrern, bei den Schutzheiligen begraben zu sein, war sehr erstrebenswert. Das ist eine der vielen Begründungen, dass Angela so brennend wünschte, auf dem sehr alten Brescianer Friedhof bestattet zu werden. Das Motiv ist sicher nicht dem Künstler des Flügelaltars entgangen, - früher das Bild des Hochaltars - wer es auch immer sei, ob Cailina oder Foppa oder Civercio, wie ich ausführlicher im Folgenden beschreiben werde. Bildunterschrift

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(S. 9) Ansicht der Unterkirche des Santuario Der Friedhof des heiligen Latinus und die Basilika des heiligen Faustinus ad sanguinem (S. 10) Die ersten Christen von Brescia und die heiligen Bischöfe Flavius Latinus, Faustinus, Felix und andere wurden auf diesem Friedhof bestattet, der später den Namen St. Latinus erhielt, denn dort werden die heiligen Reliquien bewahrt. Eine Hilfe haben wir in der Rekonstruktion des Grundrisses mit den beiden Sälen, dargestellt neben dem Brunnen der Märtyrer, noch sichtbar in der Krypta, die den Namen St. Faustino ad sanguinem trägt. Der heilige Bischof Latinus

(S. 10) „Latinus wird uns in unseren Verzeichnissen als dritter vorgestellt: Es ist anzunehmen, dass er ohne Zwischenzeit die Stelle Viators eingenommen hatte, weil sich dessen Tod wahrscheinlich ereignete, ehe die Verfolgung Diokletians einsetzte, d.h. in blühenden und glücklichen Zeiten für die Christen. Alles, was würdig ist, von diesem Bischof in Erinnerung zu bewahren, ist ein Friedhof und eine berühmte Kirche, die dort stand, wo sich heute St. Afra befindet, und die

nach diesem Heiligen benannt ist, sei es, weil er sie erbaut hat oder weil er dort bestattet wurde und unter den dort Bestatteten in der Erinnerung der Menschen der Verehrungswürdigste war. Wer einer Inschrift glauben will, die man dort nicht als Inschrift findet und die man für die Zukunft nicht zu erneuern braucht.“ 2 Bildunterschrift (S.11) Die kleine Steinurne des Bischofs St. Latinus mit der Datierung (1464), die aufgestellt ist in der Kapelle der Beata Martinengo. Der heilige Bischof Faustinus (349 – 364) (S. 12) Der Bischof Faustinus (349 – 364) war vielleicht der Gründer der Basilika und Verbreiter der Verehrung der Schutzheiligen. Auch wenn die Existenz dieses Bischofs sich aus einer Eintragung in die Verzeichnisse der Kirche von Brescia ergibt, finden sich dort keine Dokumente über seinen pastoralen Dienst. Aus diesem Grunde sind einige Geschichtsschreiber unsicher, ob derselbe die Wiederherstellung des Grabes der Schutzheiligen3 besorgte. Die Sache ist sehr umstritten, deswegen überlasse ich das Feld den Historikern, ohne deshalb darauf zu verzichten, wesentliche Kenntnisse mitzuteilen.. Wenn wir den heiligen Anatolius (oder Anatolon (200 – 220?) als ersten für Brescia beauftragten Bischof von Mailand ansehen, wovon unsere Diözese abhing, dann ergibt sich, dass Faustinus der siebte Bischof von Brescia war. In verschiedenen Forschungen der nachfolgenden Zeit, die in einem Symposion des

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8. internationalen Kongresses für die Kunst des Hochmittelalters gipfeln, an dem mit Referaten die Professoren Panazza, Vezzoli, Zanini und andere teilgenommen haben, stellte man fest, dass Bischof Faustinus der Gründer oder zumindest der Wiedererbauer der Basilika war.

Eben dieses Zusammenfallen seines Festes mit dem der Schutzheiligen, das im Brescianer Martyrologium entdeckt wurde, wie Don Falsina4 bemerkt, das auch dargelegt wird in dem Tolonense Vaticano des 12. Jahrhunderts, bestätigt die Verbindung des Bischofs als Gründer und Verbreiter der Verehrung der heiligen Patrone. Nach dem Historiker Brunati war Faustinus Offiziant in der Kirche des heiligen Apollonius, die an den Abhängen des Monte Degno liegt,

(heute Magdalena) als deren Gründer man den heiligen Ursinus ansieht. Wahrscheinlich ist er zuerst in dieser Kirche bestattet worden und erst später in St. Faustinus ad Sanguinem überführt worden (so Gradenigo). Die Verehrung (S. 12) Der Historiker Brunati zählt viele alte historische Bücher auf, die ihn preisen. Man erwähnt ihn auch in dem Ordinarium des Klosters der heiligen Julia von 1438. Der Festtag ist der 15. Februar, d.h. zusammen mit den beiden Schutzheiligen, einfach erwähnt, weil sie am gleichen Ort in der Feier verbunden sind. Bildunterschrift (S. 13) Grabstein des Bischofs St. Latinus. Dieses interessante Flachrelief unter anderem stilvoll ausgemalt und original datiert, 1464, und, wie in der Renaissance üblich, auf einem römischen Grabstein ausgeführt. Der Bildhauer stellt den Bischof dar in vertrautem Anblick mit offenem Gesicht, weitgeöffneten Augen, segnend und mit deutlich vorgezeigtem Hirtenstab. Der hl. Bischof Felix (8.Jh.) (S. 14) Einige Autoren sehen den Bischof St. Felix (8. Jh.) an als Planer des Baues einer Kapelle oder Kirche in St. Latinus und anderer Gebäude mit Hilfe der Teodolinda.

Im Bischofsverzeichnis des 15. Jahrhunderts ist angemerkt, dass sein Leichnam vor lange vergangener Zeit in der Krypta von St. Afra beigesetzt wurde. Im Jahre 1508 wurde sein Leichnam in einem Onix-Schrein aufgebahrt, der ein Fundstück mit Flachrelief aus römischer Zeit des 5. oder 6. Jahrhunderts war. Er gehörte dem Patrizier Valerianus und wurde sorgfältig zugeschnitten und angepasst. Der Schrein wurde unter den Altar des hl. Augustinus gesetzt und am Ende des Jahrhunderts zur Verwendung für ein Geländer im Altarraum leider in verschiedene Stücke zerschnitten. . Ebenso erging es seinen heiligen Gebeinen, die in der Krypta an der Evangelienseite mit anderen beigesetzt wurden. Auf einem Steinfragment wird lediglich an seinen Namen erinnert.5

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Der Historiker Monsignore Fè d´Ostiani bestätigt die obengenannten Schriften, die einen christlichen Friedhof bei der Basilika in der Nähe der Porta Matolfa auf dem Wege nach Cremona anführen, indem sie in dem Bischof St. Felix (8. Jh.) den Erbauer einer Kapelle zum Gedenken an die Heiligen St. Faustinus und Giovita ad Sanguinem (zum Blut) angeben, so genannt, weil sie bestattet wurden an dem Ort, an dem sie gemartert wurden. Bei den Ausgrabungen für den Wiederaufbau, die auch Mauerreste des 5. und 6. Jahrhunderts nach Christus freilegten, wurde diese Kapelle bestätigt. Diese war die frühchristliche Friedhofskirche, ähnlich der Mailänder Kirche des hl. Aquilinus aus dem 5. Jahrhundert, sie war auch den heiligen Patronen6 geweiht, (deren Reliquien waren später im 10. Jahrhundert, vom Bischof Anfridus, in Santa Maria in Silva am Pile Tor überführt wurden, daher nahm sie den Namen dieser Heiligen an.) Die Basilika wurde später, immer mit dem ursprünglichen Namen, Pfarrkirche und 1200 den Dominikanern übergeben. Diese Letzteren siedelten später in Kloster und Kirche des hl. Dominicus über (nahe bei St. Laurentius). Als die Dominikaner fortgezogen waren, wurde die Gottesdienstverpflichtung von den Regular-Kanonikern erfüllt. Die Widmung an die Märtyrin St. Afra geschah 1296. Diese Widmung und die Verehrung der Heiligen waren so bedeutend und tief empfunden in Brescia, dass ein Dekret für ihr Fest einen feierlichen Besuch der gesamten Stadtvertretung anordnete. Bildunterschrift (S.15) Stein der heiligen Märtyrer Faustinus und Giovita, wiedergefunden während der Ausgrabungen von 1953 Wiederentdeckung der ursprünglichen Kapelle der Heiligen Faustinus und Giovita ad Sanguinem (S. 16) Eine sorgfältige Grabungsaktion nach dem Bombardement führte zur Wiederentdeckung eines frühchristlichen Sarkophages aus der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts (Mrs. H. Stern), die Wände mit Fresken bemalt, die Bogen in schwedischem Granit, Inschriften, Überreste von zwei nebeneinander liegenden Räumen, usw., wie aus dem Bericht des Ingenieurs Graf Antonio Lechi hervorgeht, der später den Wiederaufbau als Saal für Versammlungen leitete, wie man ihn jetzt sieht. Erinnerung an die Ausgrabungen (S. 16) So schrieb Gianni Martelloni in „L´Italia” am 20. Dezember 1953 während der Besichtigung der Ausgrabungen: <Da kommt heute ein Stück Pflasterung zu Tage in dunklem Ton aus typisch römischer Herstellung, am nächsten Tag eine Pflasterung aus anderem Material, von anderer Form und Struktur als die vorige. Aber so kommt man Schritt für Schritt (damit) weiter, den Boden einer sehr alten Kirche (7. – 8. Jahrhundert) vollständig freizulegen. Und so hat man sehr gut eine einzigartige Aula wieder aufbauen können, nicht beeinträchtigt durch den mittelalterlichen Bau, der von vornherein die Größe jener Aula aufgenommen hat. Die Wände tragen Fragmente von Fresken einer typisch römischen Technik (Rauputz, Flechtwerk aus Stroh mit einer zwei Millimeter dicken Marmorstuckschicht überzogen) und unterhalb der Wände wieder römische Kapitelle, Stuck aus dem 7. Jahrhundert, Bruchstücke von Amphoren, Gefäße aus hauchdünnem mehrfarbigen Glas (vielleicht Tränenschälchen?), sieben Säulentrommeln von reich ausgearbeiteter Gestaltung, das Fragment eines Hochreliefs von einem frühchristlichen Sarkophag, etwa aus dem 6. oder 7. Jahrhundert, Bruchstücke von

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Inschriften, darunter diejenige von St. Faustinus (die Mommsen für unecht hält), aber es ist berechtigt, sie als original anzusehen, nur mit der späteren Einfügung einiger Zeilen ... Aber man arbeitet da unten, mehr als drei Meter tief unter dem Niveau des umliegenden Geländes mit nur zwei Männern, die mit ihren Händen Tonnen um Tonnen Erde und Gesteinsschutt weggeschafft haben, der sich ganz um die Grabungsstätte herum anhäuft, weil man weder Mittel noch Geld hat, ihn abzutransportieren. Man arbeitet mit der Installation einer Notbeleuchtung, die ein paar elektrische Birnen in Kälte und Feuchtigkeit verbindet, was zum Erstarren führt. Aber Prof. Boselli und der Bildhauer Guarneri fühlen das nicht. Der letzte Fund hat sie für so großes Vertrauen belohnt: es kam noch eine Mauer zum Vorschein, die ein schönes römisches Fresko ans Licht bringt, gleichsam unberührt in leuchtenden Farben blutrot und rot wie Mars, goldgelb und braungrün. Mehr als ein Quadratmeter ist schon freigelegt: Wo wird das enden? Man vermutet ein Fußleistenprofil und man arbeitet weiter ...> Das Museum der Rückapsis der Unterkirche von St. Afra mit seiner Lage unter der Erde, mit der Strenge seines Anblicks und mit seinen jahrhundertealten in Fresko gemalten Lünetten-Bildern mit geistlichen Themen schafft eine Atmosphäre, die die Überreste aus sehr verschiedenen Kulturepochen, die dort zusammentreffen, harmonisch ausschmückt. (S. 18) Dort fallen drei tausendjährige Sarkophage auf, sehr wuchtige römische Gräber, von denen der erste und größte - leider - in Stücke zerlegt, den Unterbau des Hochaltares der Oberkirche bildet, zwischen diesen befindet sich dort eine prachtvolle Platte aus ägyptischem Onyx, auch wenn sie in zwei Teile zerbrochen ist, von denen der eine ein Basrelief aus der Zeit um 1200 trägt, das Mose darstellt, wie er das Wasser des roten Meeres teilt, und weiter unten, von geringerer Größe die Auferweckung des Lazarus: Diese Platte ist zur Zeit im städtischen Museum der christlichen Zeit ausgestellt. Der zweite Sarkophag bildet den Unterbau des Hochaltars der Unterkirche, er wurde aufgefunden nach der Zerstörung dieses Altars, und der dritte wurde schräg gekippt gefunden, gefüllt mit Gebeinen der Märtyrer, unter dem ursprünglichen Grab der hl. Angela, wo auch während des Krieges der geweihte Sarg stand. Die Maurer entdeckten ihn, als sie die linke Seitenwand des Hauptschiffes der Unterkirche aufrichteten. Dies bestätigt, was alte Biografen beschrieben, dass St. Angela auf immer neben dem Grab der Märtyrer ruhen wollte. So sah man Jungfräulichkeit mit dem Martyrium verbunden. Außer dem kleinen Schrein von St. Latinus, der sich jetzt – wie schon erwähnt - vorübergehend im Museum befindet, kann man dort auch „zwei interessante Ornamente aus langobardischer Zeit“ bewundern, [außerdem] „römische Kapitelle, Grabsteine aus alten Zeiten und schließlich die charakteristischen Reste von dem, was bis 1945 die Kirche von St. Afra war ... Fußbodenstücke, Balustraden, Kapitelle, verstümmelte Statuen usw." Von den früheren Fresken, die die ganze Kirche schmückten, ist leider nach der Bombardierung sehr wenig erhalten. An ihren Hauptpfeilern in der Nähe des Altarraumes sind Armmuskeln erhalten, die die alten Führer meistens als Werke von Gerolamo Rossi

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bezeichneten, da die von Bagnadore, die die übrigen Teile der Kirche schmückten, verloren gegangen sind. Sie stellen Arabesken dar mit sehr bewegten Puttenfiguren, die an den Stil der Campi* von Cremona erinnern. *Campi: italienische Künstlerfamilie in Cremona (Manirismus) Reliquien und das Grab des Heiligen Faustinus (S. 18) Es war Bischof Giovanni, der 1107 die Reliquien des hl. Faustinus entdeckte, wie es ein florentinischer Priester berichtet: „Am 8. August 1223 öffnete der Bischof Albert von Reggio in Gegenwart von Bruder Giordano, dem Ordensgeneral der Dominikaner, unter der Aufsicht des Beatus Guala, des damaligen Priors der Dominikaner in St. Afra und späteren Bischofs von Brescia, den Sarkophag der Heiligen Faustinus und Giovita und unseres Heiligen; er erkannte die Reliquien des hl. Bischofs an der Inschrift: „HIC IACET CORPUS S. FAUSTINI CONFESSORIS ET EPISCOPI BRIXIENSIS“* Er legte sie in einen eigenen Holzschrein

und brachte sie in einen Marmorsarkophag am Hochaltar zusammen mit denen der beiden heiligen Patrone“.7 *Hier ruht der Leichnam des hl. Faustinus des Bekenners und Bischofs von Brescia Bildunterschrift (S. 19) Grundriss von St. Faustinus ad Sanguinem unter der Kirche von St. Afra (S.18 unten, S. 20) Im Jahre 1538 ließ Girolamo Vascherio, der Stellvertreter des Kardinals Francesco Cornaro (des Bruders der berühmten Caterina, der Königin von Zypern,) die heiligen Reliquien in den Hochaltar der oberen Basilika überführen. Von diesem Ereignis ist die Rede sowohl im Brescianer Martyrologium als auch im

Beschaffungsbuch, und ausführlich wird in der Chronik von dem berühmten Chronisten der Epoche Pandolfo Nassino direkt berichtet. Bei dem Bombenangriff am 2. März 1945, wo bedauerlicherweise der Pfarrer und viele Gläubige umkamen, die in der Krypta der Basilika Zuflucht gesucht hatten, wurde diese (Krypta) zerstört, auf diese Weise gingen Altäre und Reliquien verloren. Später beim Wiederaufbau von 1957 wurde die Basilika Wallfahrtskirche der hl. Angela Merici, und an der Wand an der Evangelienseite des Hochaltars wurden außer einem Gedenkstein des hl. Felix andere Grabsteine der Märtyrer eingemauert. Die Heiligen Faustinus und Giovita, wie sie der Gelehrte Battista Farfengo 1490 in seiner Ausgabe der Legende darstellen ließ (S. 20)

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Verbunden mit den ersten Zentren der Christianisierung mit dem ihr eigenen Münzrecht und der im Gebiet von Brescia sehr verbreiteten Verehrung des Heiligen Kreuzes regten die volkstümlichen Brescianer Märtyrer, nachdem sie berühmt geworden waren durch ihre Erscheinung während der Belagerung der Stadt durch Piccinino 1438, viele Künstler an. Wie man auf den Darstellungen sowohl der Fresken an den Wänden als auch der Bilder des Flügelaltars, der Foppa zugeschrieben wird, feststellen kann, wurden sie hier in der Wallfahrtskirche St. Angela mehr als sonst irgendwo verehrt, weil sie ihnen ursprünglich, wie man sagen kann, zusammen mit der Märtyrin St. Afra geweiht war. Die Abbildung des Holzstiches, der eine Ausgabe der volkstümlichen Legende der Schutzheiligen schmückt, wurde von mir wegen der Einzigartigkeit der Darstellung gewählt. Sie sind dargestellt als Repräsentanten aller Märtyrer, sowohl abendländische (lateinisches Kreuz) wie auch ostkirchliche (griechisches Kreuz) Kreuze sind zu Schmuckanhängern ihrer Halsbänder geworden. Gekleidet als Pagen, wie Friedensboten, nicht mehr in Gewänder von Kriegern oder Priestern (Faustinus Priester, Giovita Diakon) zeigen sie mehr die Palme des Martyriums als die Schwerter. Ihre Blicke und ihr besinnlicher Gesichtsausdruck verweisen gleich auf die in Gedanken versunkenen und mystischen Madonnen unseres Foppa. Bildunterschrift (S.21) Die Heiligen Faustinus und Giovita – vielleicht die ersten Vorsteher und Leiter der frühen Kirche von Brescia, Holzstich für eine Ausgabe der volkstümlichen Legende der Schutzheiligen (aus dem Heiligenbuch von Brescia). Die Verehrung der heiligen Reliquien breitet sich aus (S. 22) Es ist bekannt, dass die Römische Kirche gegen die Überführung der heiligen Reliquien war, aber es war ausgerechnet der Bischof von Brescia Gaudenzio, der von einer Reise nach Palästina die Reliquien der Märtyrer von Sebaste mitbrachte. In der Antike und im Mittelalter war es sehr begehrt, in der Nähe von Märtyrern bestattet zu werden. Sogar drei Bischöfe fanden ihre Bestattung in der Basilika des heiligen Faustinus: Aufridus, Petrus und Rampertus. Es war im 10. Jahrhundert, dass die Gebeine der heiligen Märtyrer Faustinus und Giovita von dem alten Friedhof von St. Latinus zur Kirche St. Maria in Silva am Mailänder Tor übertragen wurden, die dann deren Namen annahm.*8 *Umberto Posculo sprach von der Auffindung vieler Gebeine. Bildunterschrift (S.23): Zeichnung, die naturgetreu den Brunnen der Märtyrer darstellt, der sich in der Mitte des Kirchenschiffes der Unterkirche befindet. Seine Form und entsprechende Verzierung verweisen auf die ein Werk von 1530. Die Verbundenheit der heiligen Angela mit Brescia (S. 24) Die Gründung der „Compagnia di S. Orsola“ - der „Gemeinschaft der hl. Ursula“ - fand am 25. November 1535 statt. In dem von Angela dazu ausgewählten Oratorium im Haus der

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Elisabetta Prato am Domplatz von Brescia gab es Freken mit Darstellungen der hl. Ursula, eines Gekreuzigten, der Aufnahme Mariens in den Himmel, der hl. Elisabeth von Ungarn und der Schutzheiligen Brescias, der Heiligen Faustinus und Giovita. Ebendort in der Krypta der Wallfahrtskirche sind die beiden Schutzheiligen zu beiden Seiten des Hauptaltares abgebildet . Angela hatte viele Einladungen abgelehnt, nach Rom von Seiten des Papstes und nach Venedig, um in dieser Stadt zu bleiben und im Wohltätigkeitsbereich zu wirken. Sehr verbunden mit ihrer Stadt lehnte sie immer ab, indem sie daran festhielt, dass ihr rechter Platz in der Stadt sei, wo sie am meisten gewirkt hatte und wo viel weiterzuführen war. Überführung des Sarkophages der Heiligen (S.24) Es waren besonders die Kanoniker, die 1580 nach dem Bau des Hauptschiffes und des Chores in der Absicht, auch die Seitenaltäre neu einzurichten, bedauerlicherweise das Grab der hl. Angela überführten mit dem Ziel, ihr ein würdigeres Grab zu geben. So schreibt der Historiker Doneda: Man richtete es ein an der Wand der Evangelien-Seite in der Hauptkapelle, die dem hl. Calocero gewidmet war. Es besteht aus weißem Marmor, verziert mit geschweiften, goldstrahlenden Ornamenten. Darüber trägt es, eingemeißelt in eine Platte, die folgende Grabschrift: In diesem Grab ist Angela wirklich mit ihrem Körper bestattet Was bedeutet das? Erde bedeckt Erde: Der Geist strebt zu den Sternen. Angela wahrlich hat sich mit ihren sterblichen Überresten niedergelegt in den kalten Schoß dieser Höhle. Aber während die Erde sie bedeckt mit Lehm, ist die Seele ein nicht erlöschender Funke über den Sternen. Ebendiese längliche Platte, auf die das Bild der Heiligen gemalt war, diente dazu, die Öffnung des Grabes in der Waagerechten zu schließen. In dem Hohlraum ein großer Sarg aus hellem Holz mit Ornamenten auf einer Urkunde mit der Aufschrift:: Ich war die Jungfrau Angela: Lehrmeisterin der Sitten und des Lebens. Ich habe einen berühmten Chor von Jungfrauen gegründet. Die Jungfrau Angela war ich in der Welt Lehrmeisterin anderer, heilig zu leben. Eine berühmte Gemeinschaft habe ich so gegründet, damit durch jungfräulich sanfte Zierde die Blüten wachsen. 9 Bildunterschrift (S. 25): Das alte Grab der hl. Angela vor der Zerlegung in Teile

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(S.26) Auf dem Deckel war ein weiteres Distichon zu lesen und auf der Abdeckung, die mit einem Schlüssel verschlossen bleibt, weitere Verse. In dem beschriebenen Behälter stand der erste nicht verzierte Sarg, verschlossen mit einem Glas-Deckel, so dass man hineinsehen, aber nicht berühren konnte. Sie war bekleidet mit dem Habit des Dritten Ordens der Franziskaner und an ihrer Seite ihr langer Pilgerstab. Bildunterschrift (S. 26) Eine der beiden Karyatiden des Grabes der hl. Angela (Karyatiden: weibliche Statuen, die an Stelle von Säulen das Gebälk eines Bauwerkes tragen) Bildunterschrift (S.27) Tafel des 16. Jahrhunderts mit der Inschrift: Angela ruht mit ihrem Körper in der Erde, mit dem Geist hat sie den Himmel erreicht. (vgl. S. 24) Zwei Engel als Träger von Weihwasserbecken (S. 28) Die Carra sind eine Familie von Bildhauern Trientinischen Ursprungs, die nach Brescia übergesiedelt waren, wo sie eine berühmte Werkstatt eröffneten und zahlreiche Werke schufen: Brunnen, Gräber und Sarkophage unter diesen der berühmte der Heiligen Faustinus und Giovita, Werke des Antonio und seines Sohnes Carlo. Ihr Stil bewegt sich im Bereich des Manirismus, von Vittoria, einem anderen trientinischen Bildhauer, beeinflusst im Austausch von Ideen und Inhalten zwischen Brescia und Trient. Die Feinheit der modulierten Drapierung an ihren Gestalten entspricht klassischem Geschmack, und das graziöse Schreiten wie auf den Zehenspitzen ihrer zarten Gestalten, als ob sie bewegt würden von einem melodischen und sie umspielenden Windhauch, vermitteln unverkennbar ihren Stil. Die beiden Engel halten Muscheln, die als Weihwasserbecken dienen. Der mit Fresken ausgestaltete Saal aus der Zeit um 1500 (S. 30) Dem Besucher, der sich in der eindrucksvollen Unterkirche befindet, ist zu empfehlen, in den Saal hinter der Apsis einzutreten, indem er einen Gang durchquert. Er wird erstaunt stehen bleiben, nicht nur wegen der wuchtigen Sarkophage aus Naturstein, die durch ihr enormes Ausmaß die reine Raumwirkung des Saales unterbrechen, sondern auch wegen einer Reihe von außergewöhnlichen wirklichkeitsgetreuen Bildnissen, die sich, allerdings beschädigt, in den Bogenfeldern befinden. Vielleicht stellen sie Persönlichkeiten der Compagnia del „Divino Amore“ [der Gemeinschaft der „Göttlichen Liebe“] dar, die spirituell sehr mit der Sendung der hl. Angela verbunden waren. Sie bringen Christus hingebungsvolle Verehrung entgegen, der sich im Mittelpunkt der Darstellung befindet, verbunden mit dem Nischengrab der Heiligen, aber es dient doch auch der Verehrung ihrer geistlichen Mutter und der Schutzheiligen der Stadt, Faustinus und Giovita.

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Altes Refektorium oder Kapitelsaal der Regularkanoniker vom Lateran oder besser einfach ein Raum für Versammlungen? Aufgrund der Ausschmückung, die mit dem vollen Licht spielt, das von diesen Bogenfeldern reflektiert wird, begreift man, dass der Ort bedeutsam war und dass die Theologie der Schönheit in dieser Kunst Anwendung fand. Nach dem Kritiker Morassi10 waren die Fresken interessant, aus einer Brescianer Schule von 1550. Er führt eine Verklärung an, die 1945 verloren gegangen ist, und von der Nische in der Rückwand sagt er: „Jesus im Garten wird von einem Engel getröstet“. Kein Führer, den ich kenne, oder irgendeine andere Schrift erwähnt diese Fresken. Nicodemi schreibt sie Romanini zu, zwischen 1516 und 1520. Nach Morassi sind sie nicht von Romanino, sondern von einem unbedeuteteren Schüler von Moretto, mit höchster Wahrscheinlichkeit von Gerolamo Rossi. Mich erstaunt die Tatsache, dass weder in der Geschichte von Brescia unter dem Namen Moretto und Romanino, noch anderswo, soweit ich weiß, von diesem Freskenzyklus die Rede ist. Mir scheint, dass der Künstler oder zumindest seine Schule , soweit es die Bogenmalereien betrifft, wegen verschiedener Motive in der Giorgionesca-Phase von Savoldo zu suchen sein muss. Das ist ein ungelöstes Problem und es wäre verdienstvoll, es zu lösen. Bildunterschrift (S. 30) Ansicht der Krypta Das Nischengrab der hl. Angela Merici (S. 32, 33-35) Ein Nischengrab wurde in den christlichen Katakomben aus dem Tuffstein in Form einer

Rundbogennische ausgehöhlt. Die Deckplatte eines solchen Grabes diente vielleicht als Altartisch. Obwohl beschädigt, kann man in der Widmungsinschrift auf der Verschlussplatte lesen: „Corpu[s Angelae Mer]ici Regularis ... iacet“ Corpo di Angela Merici ... iace. [Der Leib der Tertiarin Angela Merici ruht hier]. Regularis Canonici hoc in Altare me deposuere die X octobris MDXXXXI (Die Regularkanoniker legten mich in diesen Altar am 10. Oktober 1541 nieder). Es ist interessant zu bemerken, dass sie selbst in der ersten Person spricht. Vielleicht gab es das Fresco schon vor ihrem Tod, um ihrem Wunsch nachzukommen, an diesem heiligen Ort bestattet zu werden, der allen Brescianern und ihr ganz besonders teuer war.

Bildunterschriften (S. 33) Das alte Grab der hl. Angela Merici vor der Zerstörung (S. 34) Der hl. Faustinus im Gewand eines Soldaten (S. 35) Der hl. Giovita im Gewand eines Soldaten

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Christus der Erlöser (S.36) Christus sitzt unbekleidet da, mit der Krone, die ihn bluten lässt. Es ist zu bemerken, dass die Dornenkrone symbolisch grün ist. Neben ihm steht ein sehr schöner Engel, der hinter ihm einen roten Mantel ausbreitet. Es ist ein Mantel zur Verspottung, der dem Beklagenswerten umgehängt wurde, um ihn zu verhöhnen, bevor er gegeißelt wurde: „Seht, dies ist der König der Juden.“ Die Geißelung ist auf den Oberkörper eingeschränkt. Man kann wohl sagen, dass dieses Meisterwerk einen Dualismus anspricht, einen Gegensatz. Der Blick des Christus ist natürlich. Es ist ein unvergessliches Gesicht, gequält von einer Frage, die er sich stellt „ nach dem Warum so großer Leiden“, aber auch überzeugt, dass allein auf dem Wege der Liebe, der selbstlosen Liebe, das heißt der Liebe dem Nächsten gegenüber und der reinigenden Wirkung des Feuers, dass dort der Weg des Heiles liegt. Ich glaube, dass dieses Werk, wenn auch wenig beachtet und bekannt, doch aus vielen Gründen zu den Hauptwerken gezählt werden kann, die Brescia vorzuweisen hat. Vielleicht hat der Künstler auch in der Haltung des leidenden Christus, der mich erinnert hat an eine ähnliche Darstellung von Dürer in der Holzschnitt-Serie „Die große Passion“, ausdrücken wollen: „ein neuer Hiob“ 11 Die Gestalt des Hiob, voll von alten Bedeutungen, war auch Carpaccio teuer gewesen als Meditation über die Passion. Dieser hatte sich nach dem Brauch der Zeit selbst dargestellt im Gewand eines Trommlers auf dem Jabach-Altar Übersetzung: Sr. Cornelia Müller-Freund OSU, 2009 1 Frappani-Trovati, I Vescovi di Brescia, Brescia 1982 2 Gian Maria Biemmi, Istoria di Brescia, Brescia 1748, S. 202 3 Fappani, a. a. O 4 D. Luigi Falsina, Santi e Chiese della Diocesi di Brescia, Tip. Queriniana, Brescia 1969, S. 247 5 Fappani, a. a. O., S. 58 6 Camillo Boselli, Gli scavi nella chiesa di S. Afra e la Capella di S. Faustino ad sanguinem, Commentari del Ateneo di Brescia per L`anno 1955, S.71 - 96 7 Falsina, a. a. O.,S. 248 8 Umberto Posculo, in: Die Heiligen von Brsescia, Treccani, Bd. 1, S. 366 9 Breve Ricordo della vita e virtù del Molto Rev. D. Guiseppe Chiarini, Tip. Queriniana; Brescia 1891, S. 175 ff 10 Antonio Morassi, Catalogo antichità, Brescia, Liberia Stato, Roma 1939, S.40 11 Carlo Bertelli, Roma sotterranea, Ed. Sadea Sansoni, 1965