SATZREGELN
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7/21/2019 SATZREGELN
http://slidepdf.com/reader/full/satzregeln 1/16
SATZREGELN: Verbotene Parallelen
Folgen mehrere Sextakkorde hintereinander, ist Vorsicht beim Setzen geboten:Prim-, Quint und Oktavparallelen sind nicht erlaubt.
Primparallelen:
(Klicken Sie auf eine Kadenz, um diese zu hören.)
Quintparallelen:
(Klicken Sie auf eine Kadenz, um diese zu hören.)
Oktavparallelen:
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(Klicken Sie auf eine Kadenz, um diese zu hören.)
ei direkten Sextakkordfolgen ist es möglich, die !erz des zweiten Akkordes zu "erdo##eln:
$llerdings nicht, %enn dieser $kkord die &ominante ist, %eil die !erz der &ominante der 'eittonder !onart ist. &ieser darf * "erdo##elt %erden, da der Stimm"erlauf des 'eittons "orbestimmt ist.
&er +rund dafr, diese -arallelen besser nicht im "ierstimmigen Satz zu setzen ist darin zu sehen,dass die "ier einzelnen Stimmen möglichst unabhngige Verlufe nehmen sollen. -rimen, /kta"en
und 0uinten sind 1edoch die reinsten nter"alle. &er nhalt "on z%ei in diesen nter"allen #aralle
gefhrten Stimmen ist aus diesem +rund zu hnlich, um als eigenstndig zu gelten. &ie 0uarte istz%ar auch ein reines nter"all, steht 1edoch auf der Sch%elle zu den unreinen nter"allen, %ird daher
oft auch als &issonanz gehört ($uffassungsdissonanz), und darf #arallel gefhrt %erden.
Bedingt erlaubte Parallelen
*ine esonderheit sind die so genannten verdeckten Parallelen.Verdeckte -arallelen entstehen, %enn "on einem beliebigen nter"all eine -rime, /kta"e oder 0uinte
erreicht %ird und dabei beide Stimmen in die selbe 2ichtung gehen.
Verdeckte /kta"#arallele:
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Verdeckte 0uint#arallele:
&iese -arallelen sind z%ar möglich, aber manchen stören sie, %enn die obere Stimme s#ringt:
mmer erlaubt sind sie bei der VerbindungS - D
, da 1a sonst keine Kadenz in !erzlage zu setzen%re:
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3enn die obere Stimme schreitet (sich einen +anz4 oder 5albton be%egt), sind "erdeckte -arallelenkein -roblem:
Weitere Satzregeln
&as eis#iel fr die "erbotenen -rim#arallelen enthlt noch z%ei %eitere Satzregel"erstö6e:
(Klickem Sie auf die ents#rechende Kadenz, um diese zu hören.)
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n dem linken eis#iel be%egen sich alle Stimmen in die gleiche Richtung. 2echts gleicht der !enor die $uf%rtsbe%egung der anderen drei Stimmen aus, inderm er sich in die entgegengesetzteRichtung be%egt. 7m die e%egungsrichtung auszugleichen, gengt eine Seitenbe%egung.
$u6erdem be%egt sich in der nicht erlaubten Version der $lt in einen höheren !on, als den, den der So#rant "orher inne hatte. &as nennt man eine Niveauberschreitung. 5ier ein %eiteres eis#iel fr
eine i"eauberschreitung:
5ier hat der $lt im z%eiten $kkord einen höheren !on als der So#ran im ersten $kkord. &ements#rechend gibt es auch beineNiveauunterschreitung.
!timmkreuzungen sind nicht erlaubt.
5ier kreuzen sich ass und !enor z%eimal und es gibt bei der D - T 4 Verbindung einei"eauberschreitung z%ischen den selben Stimmen.
Der Vorhalt
*in Vorhalt ist eine "unktions"remde und daher dissonant wirkende ebennote auf einer schweren #aktzeit. *r %ird einen +anz4 oder 5albton ber oder unter seinem $ufflösungston
gebildet und löst sich in einen der Funktion eigenen konsonanten !on auf.5albton"orhalte haben 'eittoncharakter ('ink ist ein -o#u#).
(m eis#iel unten sind alla möglichen Vorhalte der T "on 84dur aufgefhrt. +anzton"orhalte stehen
links "om $uflösungston und sind mit einem grnen -feil "ersehen, die leittönigen 5albton"orhaltestehen rechts "om $uflösungston und sind mit einem roten -feil "ersehen. &ie -feile "erdeutlichen
die $uflösungsrichtung: auf4 oder ab%rts.)
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n der 2egel erklingt ein Vorhalt stellvertretend fr seinen $uflösungston.
Vorhalte %erden nicht verdoppelt, da bei der $uflösung sonst /kta"#arallelen entstnden.
Die gebräuchlichsten leitereigenen Vorhalte
m schulm6igen Satz sollten solche Vorhalte immer vorbereitet sein, d.h. der Vorhaltston ist dannim "orangehenden $kkord ent%eder in der gleichen Stimme bereits "orhanden und bleibt liegen, oder
%ird mit einem Sekundschritt erreicht.
- Quartvorhalte$2eine 0uarten lösen sich in der 2egel abw%rts in den #erzton au". (&es%egen ist der
+anzton"orhalt "on unten zum 0uintton 94;< in der +rafik ganz oben blass dargestellt.) =berm6ige0uart"orhalte streben meistens nur als Vorhalt eines !ubdominant-#erztons ab%rts (, sie sind
auch nur dann 9in &ur< leitereigen), ansonsten lösen sich berm6ige 0uart"orhalte als 'eitton zum0uintton auf%rts auf.
&er reine a& und der berm6ige b& 0uart"orhalt:
(Klicken Sie auf das ents#rechende eis#iel, um es zu hören.)
eis#iel mit Vorbereitung der Vorhaltstöne:
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- !e'tvorhalte$&iese lösen sich abw%rts in den Quintton auf.
eis#iel mit Vorbereitung in &ur (gro6er Sext"orhalt) und in >oll (kleiner Sext"orhalt):
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- gro(e !eptimvorhalte$&iese lösen sich au"w%rts in den )rundton (?) auf. 5ier können Vorhalts4 und $uflösungston
gleichzeitig erklingen (m eis#iel untenblau markiert. &er ass4 und der $uflösungston im So#ransind der +rundton.):
eis#iel mit Vorbereitung:
- kleine !eptimvorhalte$&er +anzton unter dem +rundton %ird nicht als Vorhalt zum +rundton %ahrgenommen, %eil dieser
als kleiner Se#timton %irkt und sich somit den +esetzen eines Se#takkords beugend ab%rts in den!erzton des folgenden $kkordes (als dessen 'eitton) auflösen möchte, selbst %enn die $uflösung
ber den 7m%eg @A 4 ?@ gefhrt %ird. (&es%egen ist der +anzton"orhalt "on unten zum +rundtonton9A4< in der +rafik ganz oben blass dargestellt und durchgestrichen.)
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- !ekund- und Nonenvorhalte$ei einem Sekund4 und einem onen"orhalt handelt es sich um den gleichen !on (im eis#iel untenum ein d ): 'öst er sich auf%rts in den !erzton auf, handelt es sich um einen Sekund"orhalt a& , löst
er sich ab%rts in den +rundton (?) auf, um einen onen"orhalt b&.
(Klicken Sie auf das ents#rechende eis#iel, um es zu hören.)
eis#iel mit beiden Vorhalten im Vergleich:
Der neapolitani!he Se"ta##ord
&er nea#olitanische Sextakkord ist eine >oll4Subdominante mit Sexte statt 0uinte. *r %irdkurz Neapolitaner genannt.
7/21/2019 SATZREGELN
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m +egensatz zur s6 handelt es sich bei der die 0uinte ersetzenden Sexte aber nicht um eineleitereigene gro(e, sondern um einekleine !e'te, die nicht leitereigen ist.
&as FunktionssBmbol ist s
n .
(Klicken Sie auf den ents#rechenden $kkord, um diesen zu hören.)
&ie sn ist augenscheinlich ein 4dur4$kkord in Sextakkordstellung:
(Klicken Sie auf den 4dur4$kkord, um diesen zu hören.)
3egen des Cusammenhangs, in dem er in der Kadenz steht, %ird der im ass liegende !on "om /hr dennoch als +rundton %ahrgenommen, %odurch der $kkord @subdominantisch@ %irkt. (&es%egen
kann der asston 4 !erzton des 4dur4$kkordes 4 auch "erdo##elt %erden.)
&ie "orher im Ka#itel eis#iel und neue Satzregeln fr Kadenzen mit ebenfunktionen in
>oll aufgestellte 2egel, dass $lterierungen "on Stammtönen innerhalb der selben Stimme stattfindenmssen, gilt hier nicht. &er entstehende 0uerstand @b@ 4 @h@ ist beabsichtigt und trgt zur
dramatischen 3irkung des ea#olitaners bei, ebenso %ie die "erminderte !erz @b@ 4 @gis@ im So#ran:
7/21/2019 SATZREGELN
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'ngst nicht so dramatisch klingt die gleiche Kadenz mit der s6 :
oder gar mit einfacher Subdominante:
^
DER TR$GS%&L$SS
&er !rugschluss4$kkord ist immer der $kkord ber dem sechsten !onleiterton, so%ohl in *ur (dasents#richt der #onikaparallele):
als auch in +oll (dann handelt es sich um den #onikagegenklang):
7/21/2019 SATZREGELN
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*r hei6t !rugschluss, %eil er anstatt der #onika nach der *ominante erklingt: *s %ird die !onikaer%artet, statt dessen kommt der $kkord ber dem sechsten !onleiterton.
eis#iel in 84dur:
eis#iel in a4moll:
&ie Verbindung @&ominante 4 !rugschluss4$kkord@ muss in )egenbewegung zum ass gesetzt%erden, da sonst -arallelen entstehen (&ie richtige Stimmfhrung, -unkt D). +anz un#roblematischso%ohl in &ur, als auch in >oll ist das Setzen des !rugschlusses immer dann, %enn der *ominant-
Akkord in Quintlage gesetzt %urde (s.o.).
*rklingt der &ominant4$kkord in Oktavlage, ergeben sich verdeckte Quintparallelen z%ischenSo#ran und !enor (bei enger 'ageE in %eiter 'age z%ischen So#ran und $lt). >ache stören sich
daran, manche nicht.
84dur:
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a4moll:
D'()NANTSEPTN'NENA**'RDE
Der Do+inanteptnonena##ord in Dur
&as SBmbol des &ominantse#tnonenakkordes ist
.
&ie nter"allanalBse zeigt, dass der "ollstndige $kkord "ier dissonante nter"alle enthlt:*ine "erminderte 0uinte, z%ei kleine Se#timen und eine gro6e one.
7/21/2019 SATZREGELN
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(Klicken Sie auf das ents#rechende nter"all, um es zu hören.)
&a dieser $kkord aus fnf !önen besteht, der "ierstimmige Satz aber nur "ier Stimmen zur Verfgung hat, kann der &ominantse#tnontenakkord nicht "ollstndig gesetzt %erden. !erz4 und
Se#timton sind entscheidende 'eittöne, ohne one kein onenakkord, bleiben +rund 4 und 0uinttonzum 3eglassen.
/hne 0uintton:
*s gibt es keinerlei -robleme beim Setzen dieses $kkordes, solange die beiden 'eittöne in ihre $uflösungstöne gefhrt %erden(siehe: &er &ominantse#takkord):
!atschlich %ird aber meistens der )rundton %eggelassen, das hei6t, der &ominantse#tnonenakkord tritt meistens in seiner verkrzten Form auf:
.
7/21/2019 SATZREGELN
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eim "erkrzten &ominantse#tnonenakkord ist darauf zu achten, dass keine 0uint#arallele entsteht(a). &ies ist aber nur möglich, %enn der !erzton der !onika "erdo##elt %ird. *aher ist es in diesem
usammenhang erlaubt, die #erz zu verdoppeln (b).
(Klicken Sie auf das ents#rechende$kkord"erbindung, um diese zu hören.)
3ird ein "erkrzter &o##eldominantse#tnonenakkord gesetzt, die sich in die &ominante auflöst, sodar" die #erz der *ominante nicht verdoppelt werden, da diese der 'eitton ist. 'iegt nicht der 0uintton des "erkrzten &o##eldominantse#tninenakkordes im ass, ist darauf zu achten, dass
der Quintton ber dem Nonenton gesetzt %ird, dann %ird aus der "erbotenen 0uint4 eine erlaubte0uart#arallele.
'iegt der 0uintton im ass, kann dieser nicht ber dem onenton sein. &as bedeutet, dass es
keinerlei >öglichkeiten gbe, diese $kkord"erbindung zu setzen, gbe es da nicht ein trickreicher $us%eg: Statt die &ominante als $uflösungsakkord sofort zu bringen, geht man den 7m%eg ber den *ominantuartse'takkord. &abei %ird einer der !öne, der die 0uint#arallele mit "erursachen%rde erst einen $kkord s#ter gesetzt, so dass sich die sensiblen !öne nacheinander be%egen:
So %ird die 0uint#arallele "emieden.
7/21/2019 SATZREGELN
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Zusammenfassung der bisherigen Satzregeln
is 1etzt gab es 2atschlge, %ie man am einfachsten zu einem ausge%ogen und gut klingenden Satzkommt:
a& +ibt es z%ischen z%ei aufeinander folgende Funktionen gleiche $kkordtöne, bleiben diese in der selben Stimme.
b& *nt%eder %ird die enge 'age oder die %eite 'age gesetzt. &.h, ent%eder hat z%ischen den $kkordtönen der einzelnen Stimmen gar kein oder genau ein $kkordton -latz. $usnahme: 3enn bei
einem Sextakkord die !erz in den drei /berstimmen nicht gesetzt %erden kann.
... und "olgende Regeln$
.& /ffene -rim4, 0uint4, und /kta"#arallelen sind nicht erlaubt.
/.& &ie !erz darf bei einem einzelnen Sextakkord nicht "erdo##elt %erden. 3erden mehrereSextakkorde hintereinander gesetzt, können die !erzen auch "erdo##elt %erden, aber nicht beim
ersten $kkord und bei der &ominante.
0.& Verdeckte 0uint4 , und /kta"#arallelen sind nicht gerne gesehen, %enn die obere Stimme s#ringt.ei der S 4 & 4 Verbindung lassen sie sich nicht "ermeiden. Schreitet die obere Stimme, stellen sie
kein -roblem dar.
1.& &ie "ier Stimmen sollten sich nicht gleichzeitig in eine 2ichtung be%egen. *s reicht zum $usgleichen, %enn eine Stimme einen !on hlt (Seitenbe%egung), oder sich in +egenbe%egung
"oran geht.
2.& Stimmkreuzungen sind nicht erlaubt.
3.& i"eauber und 4unterschreitungen sind nicht erlaubt.