Sauerstoff-Therapie bei COPD im fortgeschrittenen · PDF fileSauerstoff-Therapie bei COPD im...

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  • Aus den Asklepios-Fachkliniken Mnchen-Gauting, Klinik fr Pneumologie

    Akademisches Lehrkrankenhaus der Ludwig-Maximilians-Universitt Mnchen

    Chefarzt: Prof. Dr. med. Karl Huinger

    Sauerstoff-Therapie bei COPD im fortgeschrittenen Stadium

    Untersuchungen zum therapeutischen Effekt bei

    Alltagsbelastungen

    Dissertation

    zum Erwerb des Doktorgrades der Medizin

    an der Medizinischen Fakultt der

    Ludwig-Maximilians-Universitt zu Mnchen

    vorgelegt von

    Jens Ekkehard Holger Daum

    aus

    Mnchen

    2010

  • Mit Genehmigung der Medizinischen Fakultt

    der Universitt Mnchen

    Berichterstatter: Prof. Dr. med. K. Huinger

    Mitberichterstatter: Prof. Dr. med. Oliver Eickelberg

    Mitbetreuung durch den

    promovierten Mitarbeiter: Dr. med. Norbert Weber

    Dekan: Prof. Dr. med. Dr. h.c. M. Reiser, FACR, FRCR

    Tag der mndlichen Prfung: 21.10.2010

  • Teile dieser Arbeit wurden verffentlicht in:

    - Weber N, Daum J, Hoelters J, Haeussinger K. Sauerstoffgabe bei Alltagsttigkeit bei

    Patienten mit COPD: Ist sie hilfreich? Elektronischer Postervortrag, Kongress der

    Deutschen Gesellschaft fr Pneumologie und Beatmungsmedizin 2008

    - Weber N, Daum J, Hoelters J, Haeussinger K. Sauerstoffgabe bei Alltagsttigkeit bei

    Patienten mit COPD: Ist sie hilfreich? Atemw.-Lungenkrkh. 2008; 7: 245-251

    - Daum J, Weber N, Hoelters J, Haeussinger K. Sauerstoffgabe bei Alltagsttigkeit bei

    Patienten mit COPD im Stadium III und IV nach GOLD. Wirksamkeit in

    Abhngigkeit vom Stadium. Postervortrag, Kongress der Deutschen Gesellschaft fr

    Pneumologie und Beatmungsmedizin 2010

  • Inhaltsverzeichnis

    Seite

    1. Einleitung 7

    1.1 Die chronisch obstruktive Atemwegserkrankung (COPD) 7

    1.1.1 Epidemiologie 8

    1.1.2 tiologie 9

    1.1.3 Prognose 9

    1.2 Sauerstofftherapie bei COPD 10

    1.2.1 Applikationsformen der Sauerstofftherapie 10

    1.2.2 Indikationen 11

    1.2.3 Kontraindikationen 12

    1.2.4 Belastungstests Grundlagen 12

    1.2.5 Sechs-Minuten-Gehtest, Ergometrie 12

    1.3 Zielsetzung 13

    2. Methode 14

    2.1 Patienten 14

    2.1.1 Methodik 14

    2.1.2 Studiendesign 16

    2.1.3 Randomisierung 16

    2.1.4 Untersuchungsablauf und Befundung 17

    2.2 Statistik 18

    3. Ergebnisse 19

    3.1 nderung der Sauerstoffsttigung absolut 19

    3.1.1 nderung der Sauerstoffsttigung bei bckender Ttigkeit 19

    3.1.2 nderung der Sauerstoffsttigung bei Arbeiten ber Kopf 21

  • Seite

    3.2 nderung der mittleren Sauerstoffsttigung 22

    3.2.1 nderung der mittleren Sauerstoffsttigung bei bckender Ttigkeit 22

    3.2.2 nderung der mittleren Sauerstoffsttigung bei Arbeiten ber Kopf 24

    3.3 nderung des Atemnotempfindens 25

    3.3.1 nderung des Atemnotempfindens bei bckender Ttigkeit 25

    3.3.2 nderung des Atemnotempfindens bei Arbeiten ber Kopf 27

    3.3.3 Vergleich des Atemnotempfindens bei bckender Ttigkeit

    mit Arbeiten ber Kopf 28

    3.4 Anzahl der geleisteten Aktionen pro Zeiteinheit 31

    3.4.1 Anzahl der geleisteten Aktionen pro Zeiteinheit bei bckender Ttigkeit 31

    3.4.2 Anzahl der geleisteten Aktionen pro Zeiteinheit bei Arbeiten ber Kopf 33

    3.5 Vergleich der Patienten im Stadium GOLD III vs. GOLD IV 34

    3.5.1 nderung der Sauerstoffsttigung bei bckender Ttigkeit 34

    3.5.2 nderung der Sauerstoffsttigung bei Arbeiten ber Kopf 36

    3.5.3 nderung der mittleren Sauerstoffsttigung bei bckender Ttigkeit 37

    3.5.4 nderung der mittleren Sauerstoffsttigung bei Arbeiten ber Kopf 39

    3.5.5 nderung des Atemnotempfindens bei bckender Ttigkeit 40

    3.5.6 nderung des Atemnotempfindens bei Arbeiten ber Kopf 42

    3.5.7 Anzahl der geleisteten Aktionen pro Zeiteinheit bei bckender Ttigkeit 43

    3.5.8 Anzahl der geleisteten Aktionen pro Zeiteinheit bei Arbeiten ber Kopf 45

    4. Diskussion 47

    4.1 Die COPD als komplexe systemische Erkrankung:

    Ein neues Krankheitsverstndnis 47

    4.2 Prognose der chronisch obstruktiven Atemwegserkrankung

    unter Sauerstofftherapie 49

  • Seite

    4.3 Sauerstofftherapie Eine bersicht ber die Studienlage und Diskussion

    der eigenen Ergebnisse mit der Literatur 49

    4.3.1 Der Einfluss unterschiedlicher Methodik auf die Studienergebnisse 52

    4.3.2 Gre der Patientenkollektive, Einschlusskriterien 53

    4.3.3 Studiendesign 53

    4.3.4 Diskussion der gefundenen Ergebnisse 53

    5. Ausblick 55

    5.1 Die Sauerstofftherapie im klinischen Alltag 55

    5.2 Kosten der Sauerstofftherapie eine exemplarische Aufstellung 55

    5.3 berlegungen zur therapeutischen Konsequenz

    Stellungnahme des Autors 56

    6. Zusammenfassung 57

    7. Abkrzungen 58

    8. Literaturverzeichnis 59

    9. Verzeichnis der Abbildungen und Tabellen 67

    9.1 Abbildungsverzeichnis 67

    9.2 Tabellenverzeichnis 69

    10. Danksagung 72

  • 1. Einleitung 7

    1. Einleitung

    1.1 Die chronisch obstruktive Atemwegserkrankung (COPD)

    Die chronisch obstruktive Atemwegserkrankung ist gekennzeichnet durch eine Obstruktion

    der Atemwege, die die normale Atmung behindert und die durch die Gabe von

    Bronchospasmolytika und beziehungsweise oder Steroiden nicht vollstndig reversibel ist.

    Die Einschrnkung der Lungenfunktion nimmt mit Dauer der Erkrankung in der Regel zu.

    Die klassischen Symptome der chronisch obstruktiven Atemwegserkrankung sind Dyspnoe,

    chronischer Husten sowie eine ausgeprgte Sputumproduktion. Bei Verschlechterung des

    Krankheitsbildes oder infektbedingten Exazerbationen knnen bereits alltgliche krperliche

    Aktivitten wie lngere Gehstrecken oder Treppen steigen nur noch schwer oder gar nicht

    mehr zu bewltigen sein.

    Die Diagnose einer chronisch obstruktiven Atemwegserkrankung wird neben der Anamnese

    durch die Lungenfunktionsprfung inklusive einem Bronchospasmolysetest sowie durch eine

    Blutgasanalyse gestellt. Die chronisch obstruktive Atemwegserkrankung wird nach der

    GOLD-Klassifikation in vier Schweregrade (I bis IV) unterteilt (Abb. 1) 60, 68.

    Um das Atemnotempfinden eines Patienten mit chronisch-obstruktiver Atemwegserkrankung

    zu dokumentieren, wird neben technischen Messwerten wie der Pulsoxymetrie, der

    Blutgasanalyse und der Lungenfunktionsprfung auch das Beschwerdebild des Patienten

    Abbildung 1:

    Stadieneinteilung der COPD nach

    GOLD

  • 1. Einleitung 8

    erfasst. Um diese Beschwerden darstellen zu knnen, werden neben klinischen Scores wie

    zum Beispiel der NYHA-Klassifikation auch visuelle Analogskalen zur Erfassung des

    subjektiven Befindens des Patienten genutzt. Eine gngige und auch in der vorliegenden

    Arbeit genutzte Analogskala ist die zehnstufige sogenannte BORG-Skala (Abb. 2) [69]. Mit

    ihrer Hilfe kann in Stufen von 1 bis 10 das subjektive Atemnotempfinden erfasst werden

    (1=keine Atemnot, bis zu 10=schwerste Atemnot).

    1.1.1 Epidemiologie

    In der Vergangenheit haben ungenaue und unterschiedliche Definitionen der COPD sowie die

    Unterdiagnostizierung der Erkrankung eine genaue Aussage ber die Prvalenz erschwert.

    Insgesamt betrachtet liegt die Prvalenz der Erkrankung bei Rauchern und ehemaligen

    Rauchern deutlich hher als bei Nichtrauchern sowie hher bei Mnnern und hher bei

    Patienten ber dem 40. Lebensjahr 52. Aktuell geht man in den USA von etwa 23,6

    Millionen Patienten mit COPD aus, entsprechend 13,9% der dortigen Bevlkerung. Etwa 2,4

    Millionen dieser Patienten (entsprechend 1,4% der Bevlkerung) leiden an einer COPD im

    Stadium III oder IV nach GOLD. Angesichts der steigenden Lebenserwartung und der

    nderung der Rauchgewohnheiten ist mit einem weiteren Anstieg von Morbiditt und

    Mortalitt verursacht durch die COPD zu rechnen 28.

    Abbildung 2:

    BORG-Skala

  • 1. Einleitung 9

    1.1.2 tiologie

    Als Hauptursache der chronisch obstruktiven Atemwegserkrankung ist das inhalative

    Tabakrauchen zu nennen, bis zu 90 % der Erkrankungsflle werden hierdurch verursacht 3.

    Die regelmige Exposition zu Passivrauch erhht das Risiko, an einer COPD zu erkranken

    um etwa 40 % 31, in Deutschland werden jhrlich ber 900 Todesflle einer durch

    Passivrauch verursachten COPD zugeschrieben 26. Auch die Luftverschmutzung, die

    Verschmutzung der Raumluft (besonders in Entwicklungslndern durch fossile Brennstoffe),

    Belastungen durch Chemikalien und Stube sowie hufige pulmonale Infekte im Kindesalter

    gelten als Risikofaktoren 64. Eine eher seltene Erkrankungsursache stellt der Alpha-1-

    Antitrypsinmangel dar, hier wird die Prvalenz eines homozygoten Mangels vom Typ PiZZ

    auf 1:1600 bis 1:2000 Personen geschtzt 6.

    1.1.3 Prognose

    Die alleinige Verwendung der FEV1 als prognostischer Faktor bei der chronisch obstruktiven

    Atemwegserkrankung wird mittlerweile kritisch gesehen, da die systemischen Auswirkungen

    der Erkrankung dabei keine Bercksichtigung finden. Als neuer Prognosescore wurde der

    sogenannte BODE-Index etabliert, der neben der FEV1 den Body-Mass-Index, das

    Atemnotempfinden (gemessen an der MMRC