Save Tibet Info März 2013

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März 2013 67. Ausgabe Österreichische Gesellschaft zur Hilfe an das Tibetische Volk Ihre Spende an SAVE TIBET unter Registriernummer SO 2220 STEUERLICH ABSETZBAR

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Aktuelle Ausgabe der Save Tibet Info

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März 2013 67. Ausgabe

Österreichische Gesellschaft

zur Hilfe an das Tibetische Volk

Ihre Spende an SAVE TIBETunter Registriernummer SO 2220

STEUERLI

CH

ABSETZBA

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Inhalt

I m p r e s s u mOffenlegung gem. Mediengesetz: Eigentümer Gesellschaft Save Tibet,

Lobenhauerngasse 5/1, A-1170 Wien, Anschrift der Redaktion: wie obenMitglieder des Vorstands: E. Zimmermann und L. Gyalpo

Grundlegende Richtung: Information über TibetDruck: Druckerei Eigner, Neulengbach

Save tIbet büro

Lobenhauerngasse 5/1, A-1170 Wien, Tel. und Fax: +43 - 1 - 484 90 87, E-Mail: [email protected],

Internet: www.tibet.atTeestunde, Reiseberatung, Gelegenheit zu neugierigen Besuchen:

jeden Montag 16-18 UhrBürodienste: Montag: 16-18 Uhr; Dienstag: 10-14 Uhr;

Mittwoch: 15-18 Uhr; Donnerstag: 18-20 Uhr Während der Bürodienste und der Teestunde besteht die Möglichkeit, Bücher, Video- und Tonbandkassetten, DVDs und CDs zu entlehnen.

Da bei uns ausschließlich ehrenamtliche MitarbeiterInnen tätig sind, können sich die Bürozeiten ändern – daher vorher kurz anrufen!Informationen zu aktuellen Veranstaltungen können auch auf unserem Tonband abgehört oder dem Internet auf www.tibet.at entnommen werden.

SPENDEN und MITGLIEDSBEITRÄGEbitte auf folgendes Konto bei der Bank Austria:

IBAN: AT 46 1200 000 610 741 803, SWIFT: BKAUATWWMitgliedsbeitrag: € 48, ermäßigt: € 24

PATENSCHAFTSBEITRÄGEbitte ausschließlich auf dieses Konto bei der Bank Austria:

IBAN: AT 24 1200 000 610 741 811, SWIFT: BKAUATWW

bItte unterStützen SIe dIe herauSgabe dIeSer zeItSchrIft mIt eIner kleInen Spende!

SAVE TIBET KAPFENBERGFr. Mag. Edith Karl und Hr. Rudolf Pusterhofer,

Tel.: 03862/22580, Fax: 03862/22580-4,E-Mail: [email protected]

SAVE TIBET AMSTETTENFr. Elfriede und Hr. Gerhard Schillhuber,

Tel.: 07472/65121, E-Mail: [email protected]

SAVE TIBET SALZBURGFr. Heidi Löffl, Tel.: 0664/4743801,

E-Mail: [email protected];Fr. Karoline Udvarhelyi, Tel.: 0662/828531,

E-Mail: [email protected]

SAVE TIBET BLUDENZHr. Alfred Walser, Tel.: 0664/1051665,

E-Mail: [email protected]

SAVE TIBET LINZFr. Elisabeth Maier, Tel.: 0699/11339079,

E-Mail: [email protected]; Fr. Gerlinde Sailer,

E-Mail: [email protected];(Fr. Bernadette Kranzl, Tel.: 0699/11598815,

E-Mail: [email protected])

SAVE TIBET KÄRNTENFr. Elisabeth Himmel, Tel.: 0680/2142028

ANLAUFSTELLE FÜR PATEN UND INTERESSIERTE

Editorial

in EigEnEr SachE

loSar-nachSchau

10. März / FlaggEnaktion

nachrichtEn

SpEndEnaktion

nachrichtEn

patEnEckE

Barkhor

auS dEM BriEFkaStEn...

BuchBESprEchungEn

tErMinE / ankündigungEn

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Liebe Tibet-Freundinnen,liebe Tibet-Freunde!

Gestatten Sie mir diesmal ein ganz persön-liches Editorial. Wahrscheinlich haben Sie sich schon gewundert, warum dieses Heft nicht schon vor Losar oder dem 10. März erschienen ist. Dies hängt hauptsächlich mit dem schwe-ren Schicksalsschlag zusammen, der mich getroffen hat. Mein über alles geliebter Mann hat den Kampf gegen seinen Lungen-krebs (Nichtraucher) verloren und ist am 16. Jänner von dieser Welt in ein anderes Leben hinübergegangen. Für mich ist eine Welt zusammengebrochen, nach 53 Jahren Gemeinsamkeit und Füreinander-Dasein habe ich keinen festen Boden mehr unter den Füßen. Auch fehlt mir seine selbstlose und verständnisvolle Unterstützung bei meiner Arbeit für Tibet. (Siehe auch Nachruf auf den Seiten 6-7.)Ich möchte mich an dieser Stelle mit aufrichtiger Dankbarkeit an alle meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Verein SAVE TIBET wenden, die mir unglaublich viel abgenommen haben und mich mit soviel Wärme und Rücksicht in jeder Hinsicht ent-lastet haben und noch immer entlasten, trotz der ohnehin schon durch die Arbeit für Tibet beschränkten eigenen Freizeit. Besonders möchte ich mich bei Kathrin Müllner bedan-ken, ohne die ich es sicherlich nicht schaffen würde, über diese schwere Zeit irgendwie und irgendwann hinwegzukommen.

edItorIal

Ebenso möchte ich mich für die unglaublich vielen Beweise an Mitgefühl für meinen gro-ßen Verlust bedanken, die mir von so vielen Leuten entgegengebracht wurde und für die liebevolle Anteilnahme aller Tibeterinnen und Tibeter. All dies sollte mich eigentlich tragen und für die Zukunft stützen, aber noch bin ich nicht so weit….Beten Sie bitte für mich, damit ich diesen letzten Lebens-abschnitt noch meistern und mich sinnvoll einbringen kann.Sie finden in dieser Ausgabe der SAVE TI-BET INFO unseren Jahresbericht für 2012, der sowohl für die Spendenabsetzbarkeit als auch für das Spendengütesiegel hier und auf der Homepage veröffentlicht werden muss (siehe Seiten 8-10). Daraus können Sie leider auch ersehen, dass unser Spendenaufkom-men um etwa 25 % niedriger ist als in den letzten drei Jahren, obwohl alle Spenden an uns nun steuerlich berücksichtigt werden können. Dies hängt wahrscheinlich auch mit der vielfach angespannten finanziellen Situation von Vielen zusammen. Und reiche Sponsoren finden wir bei unserer Arbeit für Tibet ja nicht, dazu ist China wirtschaftlich viel zu mächtig und allgegenwärtig…Erfreulich ist nach wie vor das große Engage-ment unserer Patinnen und Paten (siehe Sei-ten 46-47). Nachdem die verzweifelte Lage Tibets in China immer schlimmer geworden ist und sich in den tragischen Selbstverbren-nungen widerspiegelt (siehe Seiten 16-20), sehen wir unsere Hauptaufgabe darin mit Ihrer Hilfe die tibetische Kultur, Religion

und Identität im Exil zu unterstützen, um sie für die Zukunft zu bewahren. Abschließend möchte ich Sie noch auf un-ser tibetisches Gartenfest (Lingkafest) am Samstag, den 22. Juni, hinweisen. Diesmal möchten wir es mit dem Termin der gesetz-

edItorIal / In eIgener Sache

lich vorgeschriebenen Generalversammlung zusammen legen (siehe unten) und ersuchen Sie daher, sich diesen Termin jetzt schon zu reservieren!IhreElisabeth Zimmermann

Bitte Termin vormerken!Bitte notieren Sie sich jetzt schon das Datum für unser

GARTENFEST, und zwar

Samstag, den 22. Juni 2013.Von 10 Uhr bis 19 Uhr werden Ihnen allerlei Programmpunkte und tibetisches Flair zur Verfügung stehen. Wie immer werden bei Schönwetter (hoffentlich!) unsere wunder-schönen echten tibetischen Zelte im Garten aufgestellt. Natürlich wird auch dieses Fest mit einer tibetischen Gebetszeremonie eröffnet. Für die Kinder gibt es Seifen-blasen, Pflastermalen, Seilziehen usw., für die Erwachsenen das typische tibetische Sho-Würfelspiel, ein Ratespiel, und für alle unsere hausgemachten Mehlspeisen, die tibetischen Momos und Buttertee, Würs-telgrillen und als besonderen Höhepunkt Vorlesen tibetischer Geschichten durch die Ihnen bereits bekannte Schauspielerin Johanna Lonsky.

Also ein Datum, das Sie sich unbedingt vormerken müssen!

Heuer ist wieder der vereinsrechtliche Ter-min für eine

GENERALVERSAMMLUNG fällig. Um nicht noch einen weiteren Termin auszuschreiben, möchten wir gleich am Tag des Gartenfestes diese Generalversamm-lung abhalten. Es wird neben der Neuwahl und der Entlastung des Vorstandes eine ge-ringfügige Statutenänderung zu beschließen geben, und zwar möchten wir neben Obfrau und Vizeobmann noch eine weitere Vizeob-frau in die Statuten aufnehmen. Die Uhrzeit für diese Generalversammlung haben wir mit 15 Uhr festgelegt. Wir bitten daher, dass um diese Zeit möglichst vie-le unserer UnterstützerInnen anwesend sein sollten. Eine Viertelstunde nach 15 Uhr wird die Beschlussfähigkeit gegeben sein. e.z.

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In eIgener Sache In eIgener Sache

Dr. Rudolf Zimmermann18. August 1939 - 16. Jänner 2013

Dr. Rudolf Zimmermann wird am 18.08.1939 in Wien geboren. Nach der Volksschule

besucht er das Gymnasium in der Geblergasse im 17. Wiener Gemeindebezirk, wo er 1957 die Matura ablegt. Seine Liebe zur Musik spiegelt sich bereits in seinem Maturafach Musik wider, wo er Franz Schmidts „Halleluja-Präludium“ an der Orgel als Thema wählt. Dieses schwierige Stück wird auch den Abschluss bei seiner Seelenmesse bilden.Seit dem Jahreswechsel 1959/60 sind er und Elisabeth einander verbunden, ihre Verlobung feiert das Paar 1962.Bereits am 12.07.1963 promoviert Rudolf Zimmermann zum Doktor med., eine Woche später - am 20.07.1963 - schließen er und Elisabeth den Bund der Ehe.Neben Studium und erster ärztlicher Tätigkeit ist er auch als Vertreter einer pharmazeuti-schen Firma in verschiedenen Wiener Bezirken tätig. Er absolviert das Physikats-Univer-sitätsstudium, das nach seiner Spitalstätigkeit im Wilhelminenspital und im Krankenhaus Göttlicher Heiland (Ausbildung im Fach Gynäkologie) von Wichtigkeit für seine Tätigkeit im Gesundheitsamt der Stadt Wien als Physikatsrat und später als Stadtphysikus werden wird. Alle Belange bei Krankenhaus-Um- und Neubauten in Wien laufen über sein Referat. So ist er z.B. auch Beirat beim Bau des Allgemeinen Krankenhauses. Hier sind wieder die Erfahrungen, die er während seiner Spitalstätigkeit gesammelt hat, von Bedeutung.Später eröffnet er eine eigene kleine Praxis als Gynäkologe und Geburtshelfer. Viele Kinder erblickten unter seiner Obhut das Licht der Welt. Er führt auch Operationen durch. Von diesen Aufgaben zieht er sich schon vor einigen Jahren zurück. Trotzdem kommen noch bis Ende 2012 viele Patientinnen und deren Töchter zu ihm, um sich von ihm menschlich und ärztlich (diese Reihenfolge war ihm wichtig) betreuen zu lassen. Viele Jahre ist er als gynäkologischer Sachverständiger im Landesgericht Korneuburg tätig.In all den Jahren arbeitet er auch unentgeltlich für verschiedene Organisationen (z.B. Caritas, Amber, ...), wo er Untersuchungen, Schwangerenberatungen und Behandlungen von mittellosen und ausländischen Frauen durchführt. Darüber hinaus ist er freiwilliger Mitarbeiter beim Besuchsdienst im Haus der Barmherzigkeit.

NachrufWenn wir an Rudi denken, dann denken wir an einen Menschen, der Spuren hinterlassen hat. Und zwar genau dort, wo es am wichtigsten ist: in den Herzen der Menschen.„Zimmermann“ - so hat sich Rudi am Telefon gemeldet und sich auch persönlich in seiner bescheidenen Art vorgestellt. Er, der Herr Doktor im wörtlichen Sinn, war - solange es ihm seine Kraft erlaubte - als Gynäkologe tätig. Seine Patientinnen hat er als Persönlichkeiten gesehen und mit ihnen viele Gespräche geführt.Diese Form des freundlichen Entgegenkommens war ihm immer wichtig - im Beruf genauso wie ehrenamtlich bei Amber, im Haus der Barmherzigkeit, in verschiedenen Pfarren, als Mitglied des Chores der Kalvarienbergkirche, im Verein Save Tibet, ...Rudi war ein Mann mit vielfältigen Interessen. So war er regelmäßig unterwegs zu Vorträgen vieler Wissensgebiete, zu der Kontaktstelle für Weltreligionen, zu Konzerten, zu Orgeldiensten in mehreren Kirchen, zum Üben an der Orgel in der Spitalskirche des „Göttlichen Heilands“, in jenem Spital, wo er als junger Mann auch als Arzt gearbeitet hatte und zu seiner Tätigkeit als Sachverständiger.Fixpunkte waren auch die Reisen, in den früheren Jahren vor allem mit Schwerpunkt Griechenland und später nach Asien, mit seiner Frau Elisabeth, seiner jahrzehntelang engverbundenen Partnerin Li.Gemeinsam haben sie sich intensiv für Tibet und die vertriebenen Tibeterinnen und Tibeter eingesetzt.18 Jahre lang stand jährlich ein mehrwöchiger Arbeitsaufenthalt in Dharamsala, Nordindi-en (Exilort SH Dalai Lama und Standort der tibetischen Exilregierung) im Oktober auf dem Programm. Viele Freundschaften sind dort gewachsen und das Mitgefühl dieser Menschen, nachdem sie von Rudis Erkrankung erfahren haben, war unglaublich berührend. Sie haben von nun an, so wie seine beiden tibetischen Patenkinder und andere Patenpersonen, für ihren „Bruder und Vater“ gebetet und gehofft.Rudi hat überall - ob zu Hause, im Verein oder in der Kirche - tatkräftig mitgeholfen, wo Not am Mann war. Er war immer für andere da und hat sich sehr für die zwischenmenschliche und interkulturelle Verständigung, speziell den interreligiösen Dialog, eingesetzt. Er war mutig und hat gegebenenfalls im wahrsten Sinne des Wortes die Notbremse für andere gezogen -- wie bei einer Indienreise, damit mitreisende Paten noch aus dem vorzeitig aus der Zielstation abfahrenden Zug mit einem Rollstuhlfahrer aussteigen konnten.Er war mit einem enorm großen Wissen ausgestattet, hat damit aber nie geprahlt.Manchmal war er auch wortkarg, es bedurfte für ihn nicht immer großer Worte. Aber sein offener Blick und sein Zugehen auf andere haben Bände gesprochen. Sein Credo war: „Dialog muss immer auf gleicher Augenhöhe erfolgen“.Dr. Rudolf Zimmermann, lieber Rudi, wir vermissen Dich sehr! Aber wir wissen, dass es Dir in der Welt, wo Du jetzt bist, gut geht! Wie hast Du vor Kurzem erst gesagt: „Es wird jetzt bald ganz spannend, ob ewiges Leben oder Wiedergeburt.“Wir haben dich immer im Herzen!

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Einnahmen Mitgliedsbeiträge EUR 20.062,60 Spenden EUR 106.930,37 Spenden Sammelpatenschaft EUR 1.260,-- Bücher EUR 549,-- Warenverkäufe EUR 9.568,60 EUR 138.370,57Ausgaben Wareneinkauf EUR 11.203,20Veranstaltungen und Reisekosten Reisespesen EUR 118,30 Veranstaltungen EUR 2.010,71 EUR 2.129,01Raumkosten Betriebskosten Vereinslokal EUR 2.499,75 Saalmieten EUR 2.760,-- Energiekosten EUR 715,03 Versicherungen EUR -399,56 EUR 5.575,22Broschüre SAVE TIBET Druckkosten EUR 8.860,80 Versandkosten EUR 2.986,55 EUR 11.847,35Sachaufwand Verwaltung Bürogeräte und Wartung EUR 217,78 Rechts- und Beratungskosten EUR 840,-- Telefon EUR 768,62

Postgebühren, Transportkosten EUR 530,35 Bankspesen, Kontoabschluss EUR 951,23 Büromaterial EUR 948,63 Kopien EUR 27,-- Sonstige Bürokosten EUR 1.960,37 Bewirtungsspesen EUR 431,23 EUR 6.675,21Geleistete Spenden Golok Hospital EUR 1.000,-- Patenschaften - Eltern Dhondup Wangchen EUR 1.170,-- TCV*) Children Hospital EUR 3.000,-- Behindertenheim Nyingtobling EUR 8.025,-- TCV Dharamsala EUR 2.050,-- CTRC**) - Orissa Appeal EUR 3.000,-- CTRC - OPH***) EUR 7.578,29 Sonstige Spenden EUR 780,-- TCV OPH EUR 11.900,-- TCV Patlikuhl EUR 700,-- Tibetan Homes Foundation - New School Maintenance Project EUR 4.232,-- Tibet Charity - Emergency Medical Fund EUR 1.045,-- TCV Bir/Suja Matratzen EUR 11.000,--

Ein-/Ausgabenaufstellung 2012 Tibet Charity - Scholarship EUR 4.800,-- Dolpo Tulku Charitable Foundation EUR 7.500,-- TTS Tibetan Transit Schools - Sambhota EUR 800,-- Association Triten Norbutse - Cuisine EUR 800,-- TCV unsponsored children EUR 7.090,-- Asia Onlus - Manasarovar School EUR 500,-- Gyaljong - Lathen EUR 2.000,-- Tenzing Gurung - Shar Drol Dechen Yangwen Ling EUR 3.000,--

GSTF Gesellschaft Schweizerisch- Tibetische Freundschaft, CH - Solidaritätsbeitrag Wien EUR 5.000,-- TCV - Solar Gopalpur EUR 6.000,-- TCV - Solar Dharamsala EUR 400,-- SARD - Social and resource development fund EUR 1.000,-- EUR 94.370,29

*) Tibetan Children‘s Village **) Old People‘s Home ***) Central Tibetan Relief Committee

Tschuk-Pa-Heilmassagen – traditionelle tibetische HeilmethodenHerr Karma Kunka Tsering lebt seit vielen Jahren in Österreich, davor hat er in Tibet 11 Jahre lang als Mönch praktiziert. Er kehrte für ein halbes Jahr nach Dha-

ramsala/Nordindien zurück, um dort die traditionellen tibetischen Heilmethoden, die sogenannten Tschuk-Pa-Heilmassagen vom Leibarzt

Seiner Heiligkeit, des 14. Dalai Lama, Dr. Lobsang Wangyal, zu erlernen.Was ist Tschuk-Pa?

Gesundheit ist Ordnung, Krankheit ist Unordnung. Ordnung ist, wenn der Körper mit den Elementen im Ausgleich ist.

Durch die vielen Arten der tibetischen Heilmassage kann bei psychischen und körperlichen Beschwerden unterschiedlichster Herkunft und Wirkung geholfen werden. Um einige Beispie-le zu nennen: Tschuk-Pa hilft bei Wirbelsäulen-Problemen, Rheuma, Migräne, aber auch bei psychischen Beschwerden wie Angstzuständen oder Schlaflosigkeit. Die Massage verbessert die Durchblutung, wirkt entspannend auf die Muskulatur und beeinflusst positiv die Funktion

der inneren Organe.Wenn Sie Interesse haben, dann rufen Sie bitte Herrn Karma Kunka Tsering

unter der Tel.-Nr. 0676/618 42 26 an.Wir wünschen Ihnen guten Behandlungserfolg!

In eIgener Sache In eIgener Sache

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Ihr Spendengeld, weitergegeben von Save Tibet im Jahre 2012für folgende Projekte (ausgenommen Patenschaften)

TCV Tibetan Children‘s Villages Kinderspital, Projekte in Dharamsala, Matratzen Bir, Kinder ohne Paten, Solaranlage Gopalpur, Solar Dharamsala, Patlikuhl EUR 31.020,--

Welfare Dept., OPH*) EUR 19.478,29Nyingtobling Behindertenheim EUR 8.025,--Dolpo Projekt Winterschule EUR 7.500,--Tibet Charity Emergency Medical Fund, Stipendien für Studenten EUR 5.845,--Welfare Dept., Orissa Hilfsprojekt, Hilfe Lhaten EUR 5.000,--Dalai Lama Besuch in Östereich EUR 5.000,--Tibetan Homes Foundation neue Schule EUR 4.232,--Tenzin Gurung Institut EUR 3.000,--TTS Tibetan Transit School EUR 1.800,--Sammelpatenschaft Eltern Dhondup Wangchen 1.170,--Tibet Spital 1.000,--

Triten Norbutse (Küchenneubau) 800,--Manasarovar Schule 500,--Gesamtsumme Spenden 2012 Euro 94.370,29Wir danken allen Spendern, die es uns ermöglicht haben, auch 2012 viel Gutes zu tun und auch einen Beitrag zum Er-halt der tibetischen Identität, Kultur und Religion zu leisten.

*) OPH = Old People‘s Home

Spendenübersicht der letzten Jahre

1999 EUR 18.430,-- umgerechnet in EUR

2000 EUR 23.822,-- umgerechnet in EUR

2001 EUR 30.685,-- umgerechnet in EUR

2002 EUR 41.710,--2003 EUR 51.260,--2004 EUR 59.316,--2005 EUR 63.650,--2006 EUR 77.670,--2007 EUR 103.623,--2008 EUR 84.055,--2009 EUR 124.424,--2010 EUR 115.818,--2011 EUR 123.990,--2012 EUR 94.370,29

In eIgener Sache loSar-nachSchau

Zeichnung von Lalita Kalligraphie von Ngawang

Alles Gute zum neuen

königlichen tibetischen Jahr

Wasser – Schlange 2140

wünscht

das Team von Save Tibet

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loSar-nachSchau

Losar 2013 - eine Feier ohne FestSoll man in einer Zeit, in der über 100 Men-schen in und außerhalb Tibets für die Freiheit Tibets gestorben sind, feiern? Aus Tibet selbst kam der Wunsch es nicht zu tun und dementsprechend lauteten auch die Aufrufe, beispielsweise im Internet: „No Losar in Dasa“ (= Dharamsala, Exil des Dalai Lama und Sitz der tibetischen Exilregierung). Sikyong Dr. Lobsang Sangay, der tibetische Premierminister, rief seine Landsleute auf, das Fest nicht in der üblichen Form mit Gesang und Tanz zu begehen. Stattdessen sollten nur die religiösen Zeremonien abge-halten werden und die traditionellen Kleider getragen werden, um Kultur und Tradition zu zeigen.Auch in Österreich wurde Losar in dieser Form begangen: Bei der Veranstaltung am 17. Februar im Festsaal des Akademischen Gymnasiums, Wien 1, wurden weder tibetische Waren verkauft noch gab es tibetisches Festessen. Lediglich eine tibetische Trauersuppe wur-de angeboten. Die gesamte Veranstaltung stand im Zeichen der Information über die Situation in Tibet und dem Gedenken an die Selbstverbrennungen.

Nach den religiösen Zeremonien und der tibetischen Hymne erinnerte vor allem der berührende Vortrag von Wera Samsinger an das alte Tibet. Die Bilder zeigten das Land vor vielen Jahren. Wer das heutige Tibet kennt oder auch nur Bilder davon gesehen hatte, konnte unschwer feststellen, wie weit die Zerstörung von Städten und Landschaft durch die chinesische Besatzung fortgeschritten ist.Ein Vortrag, der aufgrund seiner Bilder zum Nachdenken anregte …„3 x 8000“ lautete der Titel der Multime-diashow von Gerhard Osterbauer. Seine Foto- und Filmaufnahmen zeigten die Schönheit der Berge – insbesonders der drei von Gerhard Osterbauer bereits bestiegenen 8000er - ebenso wie das Leben der Men-schen dort. Ein multimediales Erlebnis mit viel Tiefgang, das durch den Kontrast von herrlicher Landschaft und dem Wissen um die Situation Tibets schmerzte ….Auch wenn es also heuer eine „Feier ohne Fest“ war, kamen viele TibeterInnen und ÖsterreicherInnen, um ihre Solidarität mit Tibet zu bekunden. b.wa.

loSar-nachSchau

Schreiben des Leiters des Forums für Weltreligionen Rektor Msgr. Petrus Bsteh anlässlich der Losar-VeranstaltungWien, am 17. Februar 2013

Sehr geehrte Angehörige des tibetischen Volkes und Freunde Tibets!

Eine plötzliche Grippe verhindert mich heute zur Feier des Losar-Festes bei Ihnen zu sein. So erlaube ich mir, Ihnen meine Grüße und besten Wünsche auf diesem Weg zu übermitteln.Der Dalai Lama, der uns in vielem ein Vorbild geworden ist, wiederholt immer wieder:„Ich habe keine Feinde.“In diesem Sinn bahnt er Wege an, die al-leine zu Frieden und Versöhnung führen können. Ich habe für diesen Nachmittag eine Reihe von Texten aus der buddhistischen Tradition zusammengestellt, die ganz dem Thema „Versöhnung“ gewidmet sind. Zugleich aber habe ich auch eine Fülle von Texten aus der konfuzianischen Tradition gesammelt, die ebenfalls dem Frieden, der Versöhnung und dem Wohlstand aller Menschen gewidmet sind. Beide Textreihen müssen immer wieder neu gelernt werden – von Tibetern und von Chinesen, von allen Menschen dieser Erde. Eine andere Lösung des Konfliktes, vor allem auch durch Gewalt, ist nicht denkbar.

So wollen wir uns gemeinsam auf diesen mühsamen Weg begeben. Dazu wünsche ich Ihnen eine tiefe Überzeugung, Kraft und Ausdauer und die Bereitschaft ihres Einsatzes – sowohl für ihr eigenes, als auch für das große chinesische Volk. Tibeter dürfen ihren Glauben nicht verlieren, Chinesen aber müssen ihn aufs Neue finden. Sowohl Tibeter, als auch Chinesen konnten das in der Vergangenheit und sollen es auch in der Zukunft wieder vermögen. So wollen wir alles daran setzen, im Sinne unserer Vorfahren und ihres geistigen Erbes und im Sinne unserer großen Traditionen eine gemeinsame Erneuerung unserer sittlichen Haltungen zu bewirken.Ich wünsche Ihnen einen guten Verlauf Ihres schönen Festes, Zuversicht in der gegen-wärtig so schwierigen Situation, Segen und Glück für die Zukunft.

Ihr Petrus Bsteh

Forum für Weltreligionen Ökumenische Arbeitsstelle für interreligiösen Dialog und interreligiöse ZusammenarbeitA-1130 Wien, Fasangartengasse 101/Obj. 7Tel.: 0043 (0)1 3178470E-Mail: [email protected]

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10. März 2013 - 54. Jahrestag der Niederschlagung des Tibetischen Volksaufstandes Heuer fand die europäische inernationale Veranstaltung zum 10. März in BRÜSSEL statt. Die Tibetergemeinschaft Österreichs (TGÖ) und SAVE TIBET waren dort auch vertreten. Die Meldungen berichteten von ca. 5.000 TeilnehmerInnen.Aber auch der Friedensmarsch in Wien war ansehnlich und wir danken allen, die an

einem Sonntagnachmittag ihre Solidarität mit Tibet bekannt haben. Besonders danken wir Frau Dr. Madeleine Petrovic und Hrn. Michael Pinnow für ihre Unterstützung und die beiden Ansprachen vor der chinesischen Botschaft und am Stephansplatz. SAVE TIBET dankt der TGÖ für die gute Organi-sation. e.z.

10. märz / flaggenaktIon 10. märz / flaggenaktIon

Internationale Flaggenaktion für TibetListe der 195 österreichischen Städte und Gemeinden, die am 10. März 2013 „EINE FAHNE FÜR TIBET“ zeigten

Niederösterreich ( 51 ) 3300 Amstetten * 3925 Arbesbach * 3321 Ardagger Markt * 3361 Aschbach-Markt * 3041 Asperhofen * 2822 Bad Erlach * 2721 Bad Fischau-Brunn * 2560 Berndorf * 2354 Brunn a. Geb. * 2095 Drosendorf * 3392 Dun-kelsteinerwald * 2435 Ebergassing * 2551 Enzesfeld-Lindabrunn * 3212 Frankenfels * 2531 Gaaden * 2640 Gloggnitz * 3913 Großgöttfritz * 2770 Gutenstein * 2410 Hainburg a.d. Donau * 2371 Hinterbrühl * 3680 Hof-amt Priel * 3202 Hofstetten-Grünau * 2020 Hollabrunn * 3383 Hürm * 3233 Kilb * 3204 Kirchberg a.d. Pielach * 3500 Krems a.d. Donau * 3375 Krummnußbaum * 3180 Lilienfeld * 3240 Mank * 3671 Marbach a.d. Donau * 2340 Mödling * 2440 Moosbrunn * 3040 Neulengbach * 3200 Obergrafendorf * 3680 Persenbeug-Gottsdorf * 2563 Pottenstein * 3002 Purkersdorf * 3203 Rabenstein a.d. Pielach * 2651 Reichenau * 2070 Retz * 3270 Scheibbs * 3212 Schwarzenbach a.d. Pielach * 3100 ST. PÖLTEN * 3352 St. Peter i.d. Au * 4300 St. Valentin * 2523 Tattendorf * 2630 Ternitz * 3200 Weinburg * 3012 Wolfsgraben * 3683 Yspertal

Oberösterreich ( 28 ) 4950 Altheim * 4800 Attnang-Puchheim * 4171 Auberg * 4822 Bad Goisern * 4820 Bad Ischl * 4150 Berg b. Rohrbach * 4070 Eferding * 5142 Eggelsberg * 4713 Gallspach * 4810 Gmunden * 4360 Grein * 4293 Gutau * 4560 Kirchdorf a.d. Krems * 4794 Kopfing * 4252 Liebenau * 4460 Losenstein * 5141 Moosdorf * 4501 Neuhofen a.d. Krems * 4150 Öpping * 4153 Peilstein * 4152 Sarleinsbach-Hörbich * 4644 Scharnstein * 4274 Schönau i. Mühlkreis * 4113 St. Martin i. Mühlkreis * 4171 St. Peter a. Wimberg * 4050 Traun * 4600 Wels * 4073 Wilhering

Burgenland ( 14 ) 7431 Bad Tatzmannsdorf * 7021 Baumgarten * 7372 Draßmarkt * 7000 Eisenstadt - Esterházystr. 37 * 7201 Neudörfl * 7400 Oberwart * 7141 Podersdorf a. See * 7222 Rohrbach b. Mattersburg * 7161 St. Andrä a. Zicksee * 7461 Schlaining-Friedensburg * 7551 Stegersbach * 7552 Stinatz * 7321 Unterfrauenhaid * 7412 Wolfau

Steiermark ( 18 ) 8992 Altaussee * 8524 Bad Gams * 8983 Bad Mitterndorf * 8103 Eisbach * 8010 GRAZ, BZ Griesg. * 8452 Groß-klein * 8082 Kirchbach i.d. Stmk. * 8720 Knittelfeld * 8670 Krieglach * 8630 Mariazell * 8820 Mühlen * 8680 Mürzzuschlag * 8850 Murau * 8480 Mureck * 8951 Pürgg-Trautenfels * 8461 Retznei * 8333 Riegersburg * 8541 Schwanberg

Kärnten ( 22 ) 9805 Baldramsdorf * 9103 Diex * 9560 Feldkirchen * 9170 Ferlach * 9712 Fresach * 9555 Glanegg * 9934 Guttaring * 9562 Himmelberg * 9375 Hüttenberg * 9376 Knappenberg, Geozentrum * 9640 Kötschach-Mauthen * 9155 Neuhaus * 9611 Nötsch * 9670 Ossiach * 9554 St. Urban * 9300 St. Veit a.d. Glan * 9800 Spittal, Schloss Porcia * 9551 Steindorf-Bodensdorf * 9560 Steuerberg * 9220 Velden * 9841 Winklern * 9400 Wolfsberg

Salzburg ( 22 )5081 Anif * 5630 Bad Hofgastein * 5424 Bad Vigaun * 5500 Bischofshofen * 5532 Filzmoos * 5330 Fuschl * 5084 Großgmain * 5300 Hallwang * 5743 Krimml * 5112 Lamprechtshausen * 5580 Lessach * 5741 Neukirchen a. Großvenediger * 5202 Neumarkt a. Wallersee * 5151 Nußdorf a. Haunsberg * 5162 Obertrum * 5721 Piesendorf * 5020 SALZBURG, Mozartplatz * 5201 Seekirchen * 5582 St. Michael * 5204 Straßwalchen * 5303 Thalgau * 5700 Zell am See

Tirol (22)6067 Absam * 6323 Bad Häring * 6082 Ellbögen * 6352 Ellmau * 6563 Galtür * 6060 Hall i. Tirol * 6460 Imst * 6020 INNSBRUCK * 9981 Kals * 6382 Kirchdorf i. Tirol * 6370 Kitzbühel * 6330 Kufstein * 9900 Lienz * 9971 Matrei * 6082 Patsch * 6600 Reutte * 6130 Schwaz * 6580 St. Anton a. Arlberg * 6380 St. Johann i. Tirol * 6123 Terfens * 6075 Tulfes * 6300 Wörgl

Vorarlberg ( 18 )6844 Altach * 6870 Bezau * 6700 Bludenz, LKH * 6708 Brand * 6700 Bürs * 6707 Bürserberg * 6752 Dalaas * 6822 Düns * 6850 Dornbirn * 6840 Götzis * 6971 Hard * 6973 Höchst * 6845 Hohenems * 6830 Laterns * 6890 Lustenau, Pfarramt * 6822 Röns * 6780 Schruns * 6832 Zwischenwasser

Herzlichen Dank an alle Teilnehmer und auch an alle Privat-initiativen! Weitere Fotos finden Sie unter http://www.flickr.com/photos/26900054@N06/sets/72157623559956639/

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100. Selbstverbrennung: Bitterer Meilenstein des Protests in Tibet Peking – Es war ein bitterer Meilenstein: Ein früherer buddhistischer Mönch hat sich, nach Angaben von Aktivisten und der tibetischen Exilregierung, aus dieser Woche als 100. Mensch in China aus Protest selbst verbrannt. Die Tibeter protestieren gegen die Politik der harten Hand Pekings. Die Zentralregierung hatte dutzende Aktivisten verhaften lassen - und macht für die Unruhen in der Region den Dalai Lama und ausländi-sche Medien verantwortlich. Nach Berichten der Aktivisten hat sich Lobsang Namgyal, ein 37-jähriger ehema-liger Mönch, am 3. Februar in der Provinz Sichuan angezündet. Die Organisation Free Tibet sagte in einer Presseerklärung, man habe zehn Tage benötigt, um den Vorfall zu bestätigen. Der Ort des Geschehens, der so genannte „autonome Bezirk Ngawa der Tibeter und Qiang“, ist der Brennpunkt der jüngsten Unruhen.Am Donnerstag erklärte Lobsang Sangay, der politische Führer der Exilregierung, man lehne Selbstverbrennungen weiter ab. Sie seien aber ein extremer Akt des zivilen Ungehorsams gegen die chinesische Herr-schaft: „China erkennt die eigene Rolle in der Tragödie von Tibet nach 60 Jahren Herrschaft mit eiserner Hand nicht an. Stattdessen werden in unverantwortlicher Weise Seine Heiligkeit der Dalai Lama und die tibetische Führung für die Selbstverbren-

nungen attackiert.“Die Behörden in der Präfektur waren am Donnerstag nicht erreichbar und die Anga-ben der Gruppen konnten nicht unabhängig bestätigt werden. Journalisten haben keinen Zugang zu der Region mehr und Anwohner fürchten die Repressalien der Behörden, wenn sie Informationen zu den Selbstver-brennungen weitergeben.

Vorwürfe gegen US-SenderVon den 100 Tibetern, die sich in China selbst angezündet haben, kamen fast 80 ums Leben, erklärte Free Tibet. Ähnliche Vorfälle ereignen sich auch außerhalb des Landes, so etwa in Nepal am Mittwoch, wie die Nachrichtenagentur AP berichtet.Die Bestätigung der 100. Selbstverbrennung zeigt, dass sowohl Peking als auch die tibetische Exilregierung keine Fortschritte in ihren Bemühungen gelungen sind, die Praxis einzudämmen. Die steigende Zahl der Fälle hält die Region, die nach Ansicht von Peking historisch ein Teil Chinas ist, im Blickpunkt der Weltöffentlichkeit. Vor allem aber auf die Exilregierung steigt der Druck. Viele junge Tibeter fordern eine härtere Linie gegenüber Peking.Der chinesische Propagandaapparat hat in den vergangenen Wochen detaillierte Anschuldigungen gegen ausländische Aktivistengruppen vorgelegt. Diese sollen

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angeblich Selbstmordkandidaten rekrutieren und ermutigen. In langen Berichten legten die staatliche Nachrichtengagentur Xinhua und das Staatsfernsehen CCTV dar, dass der von Washington finanzierte Sender Voice of America die Selbstverbrennungen durch häufige Berichte gefördert habe.Die nur heimlich zu empfangenden Sender in tibetischer Sprache sind bei der Bevölkerung sehr beliebt. In dem Bericht von CCTV wur-de Voice of America vorgeworfen, mit Hilfe eines Geheimcodes Botschaften der Anhän-ger des Dalai Lama zu verbreiten. Der Leiter des Senders, David Ensor, weist das zurück: „Wir berichten darüber, aber ermutigen sicher niemanden dazu“, sagt er auf einem Video auf der Webseite des Senders.Der Dalai Lama floh 1959 nach einem ge-scheiterten Aufstand aus Tibet und gründete die Exilregierung im indischen Dharam-sala. Er ist aber nicht mehr ihr politischer Führer.Tibeter in China berichten, dass die Selbst-verbrennungen eine Reaktion auf die stär-

kere Kontrolle über die tibetische Kultur sind, insbesondere die Eingriffe in den buddhistischen Klöstern. Nach den tödlichen Ausschreitungen in mehreren von Tibetern bewohnten Provinzen 2008 wurde die Po-lizeipräsenz verstärkt und das Alltagsleben stärkeren Kontrollen unterworfen, berichten Tibeter.In den letzten Wochen hat sich dieser Griff weiter verstärkt. Im Januar wurden acht Tibeter zu langen Gefängnisstrafen verur-teilt, weil sie laut Staatsmedien andere zu Selbstverbrennungen angestiftet haben sol-len. Lorang Konchock aus der Provinz Aba etwa wurde zum Tode verurteilt, mit einem Aufschub von zwei Jahren. Üblicherweise wird eine solche Strafe dann zu lebensläng-licher Haft umgewandelt. In der Provinz Qinghai wurden nach Medienberichten in der vergangenen Woche 70 Menschen in Zusammenhang mit Selbstverbrennungen festgenommen.von Brian SpegeleQuelle: wallstreetjournal.de, 18.02.2013

Tsering Woeser erhält „Woman‘s Courage Award 2012Tsering Woeser, 44, eine der bekanntesten tibetischen Schriftstellerinnen, erhält den „Women’s Courage Award 2012“ der US-Regierung. Der Preis, der anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März vergeben wurde, ehrt Frauen für ihre be-sondere Tapferkeit. Überreicht wurde der

Preis vom neuen US-Außenminister John Kerry. Ehrengast war First Lady Michelle Obama. Woeser selbst kann den Preis, den sie den über 100 Selbstverbrennungsopfern in Tibet gewidmet hat, allerdings nicht selbst entgegennehmen. Sie steht derzeit in Peking unter Hausarrest.

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„Jeder sollte seinen eigenen Weg gehen dürfen“Die tibetische Schriftstellerin Tsering Woeser über Selbstverbrennungen ver-zweifelter Landsleute und Erwartungen an Peking.

Wie viele Tibeter haben sich im Jahr 2012 aus Protest gegen China selbst verbrannt?Es gab über 80 Selbstverbrennungen (Anm. Datum 05.01.2013). Die meisten im Novem-ber, als 28 Tibeter auf diese Weise protestiert haben. Sie wollten während des 18. Parteita-ges der KP Chinas Widerstand zeigen.Seit 2009 haben sich damit beinahe 100 Tibeter selbst angezündet. Wer unternimmt so einen verzweifelten Protest?Der Älteste war 64 Jahre alt, der Jüngste 15. Die meisten sind junge Menschen. Am Anfang waren es zumeist Mönche und Nonnen, aber jetzt sind auch viele Bauern, Hirten, Studenten und andere gewöhnliche Menschen aus unterschiedlichen Schichten der Gesellschaft dabei. Die Kommunistische Partei Chinas sagt, die jungen Menschen sei-en verhext, tatsächlich aber stellen weltweit in jedem Land junge Menschen die Mehrheit unter den Protestierenden.Warum ist die Zahl der Selbstverbrennungen in den tibetischen Gebieten Chinas so stark gestiegen?Proteste und Demonstrationen hat es zuvor in Tibet selten gegeben, egal ob vor 1949 oder nachdem Chinas Kommunistische Partei die Macht in Tibet übernommen hat. Also, warum sind es so viele seit 2009? Tat-

sächlich sind sie eine Fortführung der Pro-teste von 2008. Dieser Massenprotest wurde unterdrückt, Tibeter wurden festgenommen und getötet. Danach haben die Proteste nie mehr aufgehört, nur sind es nun individuelle Proteste anstelle von Gruppenprotesten. Es gibt viele Arten zu protestieren.Chinas Polizei hat unlängst einen Tibeter festgenommen, der andere zur Selbstver-brennung angestiftet haben soll. Außerdem erklärt China, der Dalai Lama stecke hinter den Selbstverbrennungen. Tatsächlich aber hat sich das geistige Oberhaupt der Tibeter im Exil öffentlich dagegen ausgesprochen. Warum folgen die jungen Mönche und Nonnen seinem Rat nicht?Es ist undenkbar, dass der Dalai Lama die Tibeter dazu auffordert, nicht mehr zu pro-testieren. Aber er und viele andere, darunter ich selber, appellieren an die Menschen, sie mögen sorgsam mit ihrem Leben umgehen. Es sieht aber so aus, als seien diese Appelle nicht wirkungsvoll.Warum?Weil jeder die Verantwortung und auch die Verpflichtung hat, seinen Widerspruch auszudrücken. Jeder Tibeter wählt dazu seinen eigenen Weg. Diese fast 100 Tibeter haben den stärksten und entsetzlichsten Weg gewählt.Was könnte Tibeter in Zukunft davon abhal-ten, sich weiter anzuzünden?Das ist ein sehr kompliziertes Thema. Erstens kann man sie nicht kritisieren und

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sagen: „Ihr habt etwas falsch gemacht.“ Gleichzeitig sind Selbstverbrennungen etwas Schreckliches. Es ist sehr schwierig für die Menschen, die sich selbst verbrennen, zu so einer Entscheidung zu kommen. Ich sammle seit Jahren ihre letzten Worte. Manche for-dern Freiheit und Unabhängigkeit für Tibet, manche fordern Aufmerksamkeit für das tibetische Volk und vieles mehr. Die Selbst-verbrennungen haben viele Bedeutungen.Welche Tibet-Politik erwarten Sie von der neuen chinesischen Führung um den neuen Parteichef Xi Jinping?Ich hoffe, dass es ein paar Veränderungen gibt. Die Behörden sind auch gar nicht mehr in der Lage, noch mehr Druck auszuüben. Lhasa ist zurzeit wie ein Gefängnis. Wenn die Politik des harten Drucks weitergeführt wird, wird das die chinesische Regierung noch mehr Investitionen und noch mehr Einsatz kosten.Wie sähe Ihre Lösung aus?Jedem sollte erlaubt sein, seinen eigenen Weg zu gehen.Wie optimistisch sind Sie?Ehrlich gesagt, überhaupt nicht. Es ist die gleiche Situation wie 2002 zu Beginn der Amtszeit von Staatschef Hu Jintao und Premierminister Wen Jiabao. Da haben auch alle Menschen erwartet, sie würden etwas ändern. Stattdessen war es faktisch die bisher härteste Amtszeit für Tibet. Selbst wenn der neue Parteichef Xi Jinping seine eigene Mei-nung zu diesem Thema hat, macht der Status quo in China die Dinge sehr schwierig.

Was ist denn der Status quo?Von der Zentralregierung bis zu den loka-len Regierungen sind in ganz China alle Beamten sehr zufrieden damit, die großen Gewinne untereinander aufzuteilen, die sie für ihre Arbeit zur „Bewahrung der Stabili-tät“ erhalten. Deshalb wird jede Veränderung des aktuellen Systems auf große Widerstän-de stoßen. Außerdem ist zuletzt eine neue Empfehlung veröffentlicht worden, wie mit den tibetischen Selbstverbrennungen umzugehen ist …… eine Empfehlung des Obersten Volks-gerichts, der Obersten Staatsanwaltschaft und des Ministeriums für Öffentliche Si-cherheit …… diese neue Empfehlung geht sehr harsch mit den Selbstverbrennungen um. Sie schlägt sogar vor, dass auch diejenigen, die sich selber verbrannt haben, strafrechtliche Maßnahmen befürchten müssen. Es gibt im Moment 14 Überlebende unter denjeni-gen, die sich selber verbrannt haben. Was wird mit ihnen passieren, da sie nun unter Kontrolle der Behörden stehen? Werden sie verurteilt? Falls ja, wird das sehr schreck-lich sein.Hilft es den Tibetern vielleicht, dass Xi Jin-pings Vater den Dalai Lama kannte und eine persönliche Beziehung zu ihm hatte?Dieser Fakt ist übertrieben worden. Niemand weiß wirklich, wie gut der Kontakt zwischen Xi Zhongxun und dem Dalai Lama war. Letzten Endes war Xi Zhongxun ein Partei-mitglied zu Maos Zeiten. Hat er die Rolle des

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guten Polizisten gespielt? Ich habe gehört, dass es während des Befreiungskrieges einen tibetischen Führer gab, der im tibetischen Gebiet von Qinghai große militärische Stär-ke besaß. Die Volksbefreiungsarmee konnte ihn damals nicht bezwingen. Xi Zhongxun wurde als Vermittler zu ihm geschickt und machte alle möglichen Versprechungen für ihn und seine Anhänger. Der tibetische Führer gab später auf – und endete doch in einem Gefängnis der Partei.Warum mussten Sie Peking während des Parteikongresses im November wie viele an-dere Dissidenten und Aktivisten verlassen?Ich war eine der Personen, die in Peking alles andere als willkommen waren. Die Behörden mussten uns während des Par-teitages aus Peking herauswerfen, um zu verhindern, dass wir mit Medien wie dem Tagesspiegel sprechen. Andernfalls wären sie stinksauer gewesen.Sie mussten zurück in ihre Heimatstadt Lhasa, die Hauptstadt Tibets.Wir sind zu fünft zurück nach Tibet gefah-ren. Inklusive meines Ehemanns waren alle Han-Chinesen – außer mir. Als wir nach Lhasa kamen, wurde unser Auto am Si-cherheitscheckpoint gestoppt, und sie haben unsere Personalausweise geprüft. Dann ha-ben sie nur mir verboten, Lhasa zu betreten. Hintergrund ist eine neue Richtlinie, wonach kein Tibeter, der nicht in Lhasa wohnt, nach Lhasa hineindarf.Wie erging es Ihnen in Lhasa?Als ich zurück nach Peking fahren wollte,

kamen Beamte der Nationalen Sicher-heitsbehörde und sprachen mit mir an der Zugstation. Sie warnten mich höflich, dass all meine Bewegungen unter ihrer Beobach-tung stünden, und dass das, was ich sage, nicht wahr sei. Ich solle nicht die Fakten über Tibet verdrehen. Tibet sei in einer guten Situ-ation und sehr stabil. Sie waren sehr nett zu mir, sie sagten, sie wollten friedlich mit mir reden, sie sagten, dass sie menschlich seien. Sie haben sogar mein Gepäck getragen.Wie ist die Lage in Lhasa gegenwärtig?Sehr angespannt. Die Sicherheitskräfte sind überall, auch in den Parks und Tempeln. Wenn Tibeter zum Beten in Tempel gehen, werden sie kontrolliert, müssen ihre Perso-nalausweise zeigen und sich durchsuchen lassen. Das ist eine Erniedrigung für die Tibeter.Wie ist das Leben auf der Straße?Auf Märkten und in den Einkaufszentren ist es wie immer. Aber es beten jetzt viel weniger Menschen in den Tempeln.Was ist mit buddhistischen Pilgern passiert, die einmal in ihrem Leben die traditionel-le Pilgerreise nach Lhasa unternehmen wollen?Normalerweise kann man im Winter viele Bauern und Hirten sehen, die ihre Pilgerreise nach der Erntesaison beginnen. Aber jetzt sind keine Pilger auf dem Weg.

von Benedikt Voigt05.01.2013Quelle: tagesspiel.de

“China vergewaltigt Tibet religiös und kulturell”Ungekürzte Fassung des Interviews mit Kelsang Gyaltsen, Sonderrepräsentant S. H. des Dalai Lama für Europa

Erst Anfang Dezember hat sich wieder ein Tibeter selbst angezündet – aus Protest gegen die Unterdrückung der tibetischen Sprache und Kultur durch China. Erst 16 Jahre alt war die Frau, die als letzten Ausdruck ihres Widerstandes den Freitod gewählt hat. Kelsang Gyaltsen, der Europa-Sondergesandte des Dalai Lama, dem religi-ösen Oberhaupt der Tibeter, ist sehr besorgt über die seit 2009 ansteigende Zahl der Selbstverbrennungen in Tibet. Sonja Gillert hat mit ihm gesprochen.

Die Welt: Seit März 2011 haben sich laut der Tibet Initiative Deutschland mehr als 90 Tibeter aus Protest selbst angezündet. Im November war die Zahl besonders hoch. Warum ist die Zahl so stark gestiegen?Gyaltsen: Zuerst einmal muss man festhal-ten, dass die Selbstverbrennungen in Tibet Akte des politischen Protests gegenüber der Unterdrückungspolitik und der kultu-rellen und religiösen Vergewaltigung des tibetischen Volkes durch die chinesische Regierung sind. Und diese drastische Form des Protestes veranschaulicht auch die Notlage der Tibeter und den Grad ihrer Verzweiflung. Zugleich demonstrieren die Selbstverbrennungen die feste Entschlos-

senheit der Tibeter in Tibet auf konkrete und greifbare Verbesserungen ihrer Situation zu drängen. Die demokratisch gewählte Füh-rung Tibets, die gewählt wurde, nachdem der Dalai Lama im Mai 2011 sein Amt als politischer Anführer niedergelegt hat, hat wiederholt an die Tibeter appelliert, nicht zu diesen drastischen Protesten zu greifen. Aber zu unserer großen Trauer, haben sich die Selbstverbrennungen fortgesetzt.Die Welt: Warum?Gyaltsen: Offensichtlich muss es eine deut-liche Verbesserung der Menschenrechtslage in Tibet geben, damit diese Selbstverbren-nungen aufhören. Die Möglichkeit, eine solche herbeizuführen hat allein die chi-nesische Regierung, nicht der Dalai Lama oder die tibetische Regierung im Exil. Auch die internationale Gemeinschaft und die Bundesrepublik Deutschland kann eine aktive, konstruktive Rolle spielen, weil sie gute Beziehungen zu China hat.Die Welt: Sie waren gerade zu Gesprächen im Auswärtigen Amt und im Kanzleramt. Was sind die Ergebnisse und sind Sie zu-frieden damit?Gyaltsen: Ich bin sehr glücklich darüber, dass ich Zugang zu solchen Gesprächen habe. In diesen Gesprächen begegnet mir großes Interesse. Die deutsche Bundesre-gierung ist besorgt über die Lage in Tibet und sie versucht in ihren Beziehungen mit China das Thema zu besprechen. Allerdings

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bis heute mit wenig Erfolg. Ich versuche meine Gesprächspartner in Europa darauf aufmerksam zu machen, dass obwohl sie die Menschenrechtssituation Tibets thema-tisieren, sich diese in den letzten 15 Jahren immer mehr verschlechtert hat. Wir müssen versuchen effektivere Wege zu finden, um diese zu verbessern. In diesem Punkt gibt es immer noch Defizite. Wenn die Europäische Union und alle ihre Mitglieder die gleiche Position und Politik in Menschenrechtsfra-gen vertreten würden, wäre das viel effekti-ver und wirkungsvoller. Aber anscheinend ist es schwierig die geschlossene Position einzunehmen gegenüber einem Land wie China, das wirtschaftlich für die meisten Regierungen so wichtig ist.Die Welt: Selbsttötung widerspricht dem gewaltlosen Ansatz, den der Dalai Lama verkündet. Warum wählen einige Tibeter dennoch diese Protestform?Gyaltsen: Ich glaube, hier muss man grund-sätzlich festhalten, dass der Widerstand gegen Willkürherrschaften, Diktaturen und Unrechtsregime ein allgemein anerkanntes Recht ist. Im Fall von Tibet führt das tibeti-sche Volk auf die Anordnung ihres religiösen Oberhauptes hin einen gewaltlosen Kampf um echte Autonomie. Im Falle von diesen Selbstverbrennungen ist es ganz klar, dass die Intention der Tibeter, die sich selbst verbrennen, nicht ist, Chinesen zu töten, sondern einen Wechsel der chinesischen Politik gegenüber Tibet herbeizuführen. Vor diesem Hintergrund kann kein Tibeter

im Exil den Tibetern in Tibet das Recht absprechen gegen diese Unrechtsherrschaft Widerstand zu leisten. Wir, der Dalai Lama und die tibetische Regierung wollen nicht, dass sie sich selbst verbrennen, aber wir kön-nen ihnen das Recht dazu nicht absprechen. Wir müssen ihnen eine Alternative anbieten, aber das können wir nicht.Die Welt: Aber warum hören die Tibeter nicht auf den Rat des Dalai Lamas? Ist sein Einfluss gesunken?Gyaltsen: Als ein verantwortungsbewusster Führer des tibetischen Volks muss er ihnen eine realistische Alternative anbieten, wie sie das Unrecht in Tibet bekämpfen können. Seit über 50 Jahren versucht er der chinesischen Führung Gespräche anzubieten. Er hat klar gemacht, dass er auf die Unabhängigkeit Tibets verzichtet und nur auf eine echte Au-tonomie besteht. Aber das wurde alles von der chinesischen Regierung abgelehnt. Und vor diesem Hintergrund ist der Dalai Lama nicht in der Lage, den Tibetern in Tibet eine Alternative anzubieten. Zweitens muss sich jetzt die gewählte Tibetische Führung damit befassen. Und diese hat wiederholt an die tibetische Bevölkerung appelliert, nicht zu den drastischen Protesten zu greifen.Die Welt: Haben Sie Hoffnung, dass sich unter Xi Jingping, dem neuen Parteichef von Chinas Kommunistischer Partei, die chinesi-sche Tibet-Politik verbessern wird?Gyaltsen: Wer sich für eine Politik der Ge-waltlosigkeit entscheidet, der setzt immer auf Vernunft. Und im Falle von Tibet hat

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der Dalai Lama auf ein striktes gewaltloses Vorgehen gesetzt. Und damit hat er auch klar gemacht, dass er die Hoffnung hat, dass sich China eines Tages wandeln wird und dass irgendwann eine Führung an der Macht sein wird, mit der man im Gespräch eine einver-nehmliche Lösung finden kann.Die Welt: Ist diese Hoffnung denn jetzt realer geworden?Gyaltsen: Es ist zu früh, darauf eine klare Antwort zu geben. Aber was feststeht ist, dass der Widerstand der Tibeter in Tibet die Dringlichkeit und die Dimension der Prob-leme in Tibet deutlich vorgeführt hat. Vor diesem Hintergrund kann die chinesische Führung nicht ignorieren, dass es in Tibet Probleme gibt.Die Welt: Der Dalai Lama fordert echte Autonomie für Tibet. Es werden seit seinem Rückzug als politisches Oberhaupt auch Stimmen lauter, die Unabhängigkeit for-dern. Haben Sie Sorgen, dass es so zu einer Spaltung innerhalb der Tibeter kommen könnte?Gyaltsen: Nein, diese Sorge habe ich nicht. Die Kritik am politischen Kurs des Dalai Lamas wächst, weil er mit dieser gewalt-losen auf echte Autonomie ausgerichteten Politik keine Erfolge vorweisen kann. Wenn der Dalai Lama mit diesem sogenannten „Mittelweg“ Erfolg hätte, dann würde die Mehrheit seinem Kurs zustimmen.Die Welt: Befürchten Sie, dass wegen der mangelnden Ergebnisse jemand mit einem gewaltbereiten Ansatz es schaffen könnte,

Tibeter hinter sich zu versammeln?Gyaltsen: Das glaube ich persönlich nicht. Ich glaube, solange der 14. Dalai Lama lebt, wird die große Mehrheit des tibetischen Volkes am gewaltlosen Vorgehen festhalten. Aber wenn der Dalai Lama eines Tages nicht mehr lebt, kann niemand sagen, für welchen Weg sich die Tibeter entscheiden werden.Die Welt: Haben Sie Angst davor?Gyaltsen: Ich habe große Angst davor. Wenn nicht zu Lebzeiten des Dalai Lamas eine einvernehmliche Lösung gefunden werden kann, befürchte ich sogar, dass die Tibeter vor der Wahl stehen: Gewaltlosigkeit oder Freiheit. Wenn sie vor dieser Wahl stehen, dann bin ich mir sicher, dass sie sich für Freiheit entscheiden werden.

Kelsang Gyaltsen, 1951 in Tibet geboren, ist Sondergesandter des Dalai Lama für Euro-pa. 1959 war Gyaltsen mit seiner Familie erst nach Indien und dann in die Schweiz geflohen. Seit 1985 ist er in der tibetischen Politik aktiv.

http://www.tibet-europe.com/web/?p=291Original Published: 25 December 2012, by Sonja Gillert, Die WELTTenzin D. Sewo (Mr.)Office of the Special Representativeof H. H. the Dalai Lama to EuropeP.O. Box, CH-8036 ZurichT +41 79 349 24 48, F +41 43 536 29 09www.dalailama.com, www.tibet.netwww.tibet-europe.com

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Interview mit Frau Dr. Eva LICHTENBERGER, Abgeordnete zum Europäischen Parlament, Skype-Gespräch am 21.04.2012 anlässlich des 5. deutschsprachigen Tibet-Unterstützungsgruppen-Treffens (DACHL) in Berlin

Zusammenstellung der Fragen: Deutsche Tibet InitiativeModeration: Elisabeth Zimmermann, Save Tibet, Österreich

EZ: Ich wurde ausgewählt, das Gespräch mit Ihnen zu führen, da ich wie Sie aus Ös-terreich komme. Sie sind erstmals dem Dalai Lama beim Kalachakra in Graz begegnet. Sie sind seit Jahren aktives Mitglied in der Tibet Intergroup im Europäischen Parlament. Was ist Ihre Motivation sich für Tibet einzusetzen?EL: Meine Motivation geht sehr weit zurück. Während meines Studiums habe ich eine Reise nach Ladakh gemacht, dort bin ich mit der tibetischen Kultur und dem Brauch-tum bekannt geworden. Das hat eine lange Faszination hinterlassen, die sich dann auch in einem Interesse für die Situation in Tibet niedergeschlagen hat. Zusätzlich komme ich aus Tirol. Wie Sie aus der Geschichte wissen, hat Südtirol immer wieder versucht, Autonomie bzw. auch Rechte zu bekom-men. Ich war dann, als ich in der Politik begonnen habe, 1989 bis zum Abschluss des Autonomiepaketes für Südtirol im Ver-handlungsteam für dieses Paket. Deswegen hat für mich das Thema „Wie kann eine Minderheit innerhalb eines großen Staates

leben und kulturell, religiös, von ihren Sit-ten und Gebräuchen her, vor allem von der Sprache her, „überleben“ von vorneherein für mich eine große Bedeutung gehabt. Seit ich nun im Europäischen Parlament bin, bin ich nun in der Tibet-Unterstützungsgruppe, der Tibet-Intergroup, und die Arbeit dort finde ich für eines der wichtigsten Dinge, die ich dort mache. Wie ist die Tibet-Intergroup derzeit auf-gestellt? Was konnte die Tibet-Intergroup bisher erreichen? EL: „Intergroup“ ist etwas ganz Spezielles im Europäischen Parlament. Es ist eine Gruppe von Abgeordneten aus möglichst vielen Mitgliedsstaaten und aus allen Fraktionen, hier geht es um das gemeinsame Anliegen, das man über Fraktionengrenzen und Län-dergrenzen hinweg teilt und gemeinsam bearbeiten will. Wir haben über 100 Unter-stützer im Europäischen Parlament bei der Gründungsgruppe und einige sehr aktive Mitglieder. Immer, wenn Minderheiten auf der Tagesordnung stehen, dann wollen wir uns hörbar machen, gemeinsam über Par-teigrenzen hinweg, auch die Anliegen dieser Minderheiten, hier besonders der tibetischen Bevölkerung einzubringen, um der Regie-rungspropaganda von der anderen Seite zu kontern. Das ist eine ganz, ganz wichtige Aufgabe. Wir haben in diesem Zusam-

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menhang auch immer wieder, wenn es um Todesurteile gegen Tibeter und Tibeterinnen ging, Resolutionen mit ganz großer Mehrheit im Europäischen Parlament beschlossen, die zumindest das Leben des Verurteilten, der Verurteilten, retten konnten. Allerdings haben wir leider nicht erreicht, was wir ei-gentlich verlangt haben, nämlich ein faires Verfahren unter internationaler Aufsicht. Wir versuchen auf Entwicklungen zu re-agieren, denn eines muss klar sein, eine der traurigsten Entwicklungen, die wir zu beobachten haben, ist: seit den Olympischen Spielen, in die so viele Hoffnungen gesetzt haben in Peking, ist die Situation für die Tibeter wesentlich schlimmer, wesentlich dramatischer geworden. Was planen Sie angesichts der sich zuspit-zenden Situation in Tibet? Ich denke da besonders an die Selbstverbrennungen.EL: Wir haben dieses Thema auch schon zur Sprache gebracht. Es ist auch Thema einer Resolution des Europaparlamentes. Die Situation ist wirklich entsetzlich und dramatisch. Unser Problem ist, dass die chi-nesische Regierung derzeit auch durch den Machtwechsel etwas gelähmt ist und hier die Situation auch sehr unübersichtlich ist. Sie haben auch gefragt in Bezug auf die Situation, wie sie sich weiterentwickeln könnte: nun, ich bin auch Mitglied der China-Delegation, weil ich sehr bewusst auch mit den Chinesen im Dialog über Tibet sein will. Es nützt ja nichts, wenn wir uns gegenseitig mitteilen, dass wir Recht haben,

wir müssen ja versuchen zu beeinflussen. Bei diesen Delegationsreisen bzw. –treffen war eines ganz auffällig: wir haben natürlich sehr viele Menschenrechtsthemen immer wieder auf der Tagesordnung, wenn es um die Debatten mit China geht, sei es mit Reprä-sentanten der chinesischen Zentralregierung oder der chinesischen kommunistischen Par-tei, am allereisigsten werden sie zweifellos bei Tibet. Das ist wirklich eine Erfahrung, die ich immer wieder machen musste, seit ich in der Chinadelegation immer wieder versuche, auf die Situation in Tibet und auf die Menschenrechtsprobleme hinzuweisen. Die Opposition der Chinesen ist extrem hart und sie haben sehr gut gelernt von der west-lichen Werbetechnik, sie wiederholen immer wieder die gleichen Phrasen, dass die „Dalai-Clique“ im Ausland behauptet, in Tibet sei die Situation so schlimm, in Wirklichkeit sei ein ganz großer Teil der Tibeter zufrieden, dass man Tibet befreit habe, und dass dort der Fortschritt eingekehrt sei. Nur einige Tibeter, die sich eben von der „Dalai-Clique“ aus dem Ausland beeinflussen lassen sehen das nicht so und lassen sich hinreißen terroristische Akte auszuführen. Das ist sozusagen die ständige Rhetorik, die wir, wenn wir innerhalb der Chinadelegation das Tibetproblem ansprechen, hören. Das letzte Mal wurde das in einer extrem aggressiven Manier vorgetragen und das war schon sehr erschütternd für mich.Es ist schon im Nachhinein festzustellen, dass die Frage der Olympischen Spiele

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und dass sie in Peking abgehalten wurden, trotz der Menschenrechtsbedenken, keinen Fortschritt gebracht hat. Es hat eher eine Ver-schärfung der Situation stattgefunden, ich glaube, da brauche ich Ihnen nichts darüber erzählen, aber es lässt sich feststellen, dass die Situation sich nicht verbessert hat. Ande-rerseits sagen auch viele, dass dies mit dem derzeitigen Machtwechsel in China zu tun hat und wir sehen werden, ob wir vielleicht einige Kräfte innerhalb der chinesischen KP finden können, die offener gegenüber einer neuen Politik in Tibet sein werden. Derzeit ist die Situation sehr triste, das gilt auch für den sogenannten sino-tibetischen Dialog. Wir waren ja immer in Kontakt mit Kelsang Gyaltsen und haben auch immer versucht die Fortsetzung dieses Dialoges von Seiten des Europäischen Parlamentes zu fordern. Allerdings ist das Ergebnis erschütternd geringfügig. Bis jetzt ist keine wesentliche Verbesserung der Situation erreicht worden, sei es in Fragen des Sprachregimes, sei es in Menschenrechtsfragen, sei es in Fragen der Reaktion der chinesischen Führung.auf die Selbstverbrennungen, die stehen für eine Hoffnungslosigkeit, die offensichtlich in Tibet bei manchen Leuten eingekehrt ist. Ich sehe derzeit eine Situation, wie sie eigentlich fast schlimmer nicht sein könnte.Wie beurteilen Sie die Forderung nach einem EU-Sonderkoordinator für Tibet? Unterstützen Sie diese Forderung und für wie wahrscheinlich halten Sie die Umsetzung?

EL: Nicht ich alleine, auch die Tibet-Intergroup und das EU-Parlament in seiner Gesamtheit haben diese Forderung immer unterstützt. Wir versuchen von Seiten der Tibet-Intergroup, ich arbeite da sehr mit meinem deutschen Kollegen Thomas Mann zusammen, wir versuchen jetzt auch Termi-ne zu bekommen mit Ashton und vor allem mit Spezialisten für China. Es wird ja jetzt ein Menschenrechtskoordinator eingesetzt innerhalb der External Services und in die-sem Rahmen könnte es uns gelingen, diese Forderung endlich und langfristig doch um-zusetzen. Es ist kein Sonntagsspaziergang, das muss ich Ihnen ganz ehrlich sagen, es ist eine sehr, sehr schwierige Auseinander-setzung, weil natürlich das External Service sagt, dass das unter Umständen zu einer weiteren Eskalation der Situation führen könnte. Ich bin davon nicht überzeugt, aber, anyway, wir versuchen hier über diesen Weg auch etwas zu erreichen und versuchen diese Forderung zu unterstützen über das Europä-ische Parlament.EZ: Sie haben einen sehr dornenvollen Weg vor sich und da können wir Ihnen nur viel Kraft wünschen, dass er einen Erfolg bringt.Haben Sie Möglichkeiten mit chinesischen Offiziellen über Tibet ins Gespräch zu kom-men? Wenn ja, wie sind die Reaktionen? EL: Wie ich gesagt habe, mit der eisernen oder steinernen Miene, die bei der Tibet-Frage wesentlich härter ist als sonst bei sehr, sehr vielen Fragen. Da ist die Reak-

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tion extrem, das muss man wirklich immer wieder sagen. Wir bringen das auch immer zur Sprache, wenn es eine chinesische Dele-gation im europäischen Parlament gibt, und die chinesische Delegation hat uns jetzt ein Aviso geschickt, dass sie selbst mit Leuten, Spezialisten zum Thema Tibet ins Europä-ische Parlament kommen.Wir haben das schon einmal gehabt, es wurde sozusagen ein Paradetibeter vorgeführt, der erzählt hat, wie großartig die Situation in Tibet eigentlich sei, und dass alle die Gerüchte aus der sogenannten Dalai Clique alle falsch seien, und das wird sich, so nehme ich an, wiederholen. Wir werden mit konkreten Informationen kontern und wir werden se-hen, wie diese Auseinandersetzung letzten Endes weitergeht. Wir sind auch mit chi-nesischen Repräsentanten immer wieder in dieser Frage im Gespräch, ich halte das für extrem wichtig, weil es nur so gehen kann, irgendwann einmal auch die Führung davon zu überzeugen, dass es hier eben nicht gegen China geht, hier geht es um eine Politik, die beendet werden muss, in einer neuen offenen Politik einfach weichen muss. Ich glaube, wir hatten auch als Tibet Intergroup eine große Veranstaltung im Europäischen Parlament abgehalten, zum Thema Autono-mien, weil ja immer sozusagen der große Angriff kommt, das sind Separatisten, die einen eigenen Staat wollen, das bedroht die Einheit Chinas und muss deswegen mit Waffengewalt bekämpft werden. Um diesen Druck auch etwas zu nehmen, haben wir ver-

sucht mit dieser Konferenz hier zu arbeiten und zu agieren.Was wünschen Sie sich von den Tibet-Un-terstützergruppen? Was können wir kon-kret tun um Ihre Arbeit zu unterstützen?EL: Was für mich ein wichtiger Punkt ist, ist der Machtgewinn Chinas, die Situation, dass sehr viele Abgeordnete, vor allem in wirt-schaftsfreundlichen Parteien oder Parteien, die stark mit Wirtschaft verflochten sind, dass hier immer weniger Menschen bereit sind, sich wirklich für die Rechte der Tibeter ein-zusetzen, auch wenn sie eigentlich sagen, ja, das ist richtig, das müsste sein, aber wir kön-nen die guten wirtschaftlichen Beziehungen mit China nicht riskieren. Immer wieder mit solchen Abgeordneten das Gespräch auch von Ihrer Seite aus zu suchen, auch von Ihrer Seite diesen Abgeordneten zu signalisieren, das sind nicht nur ein paar Verrückte im Eu-ropäischen Parlament, sondern es gibt eine breite Unterstützung, sei es in Österreich, in Deutschland, auch im nicht-deutschspra-chigen Ausland, signalisiert ihnen, dass sie auf Wünsche aus der Bevölkerung reagieren müssen. Für uns ist es besonders wichtig ihnen klar zu machen, dass wir nicht gegen sie agieren sondern Gespräche suchen, dass sie signalisieren, dass wir nicht irgendwelche Leute sind, die halt irgendwann begonnen haben sich für Tibet einzusetzen und das immer so weiter machen, sondern dass es ein Wunsch auch aus der Bevölkerung der jeweiligen Mitgliedsstaaten ist, dass man diese Tibetsituation verändern muss, dass

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man endlich die entsprechenden Rechte auch für die Tibeter schaffen muss.Ich glaube, wir müssen genau so deutlich den Blick richten auf die soziale Situation in Tibet, gerade was den extremen Unterschied im Einkommen und in den beruflichen und wirtschaftlichen Chancen zwischen Tibetern und eingewanderten Chinesen betrifft, das muss man sich wirklich einfach auch ganz deutlich immer vor Augen halten.Wir müssen auch die gesamte Problematik im Himalaya im Auge behalten, extrem wichtig, auch das immer wieder ins Spiel zu bringen ist extrem wichtig. Wir sind einfach konfrontiert mit einer Situation, dass Tibeter wissen - und die haben das Jahrhunderte lang gemacht - wie man in einem sensiblen Land leben kann ohne bleibende Schäden anzurichten, was natürlich (und das sage ich jetzt als Berglerin, ich komme ja selber aus Tirol) von Flachländern nicht zu erwarten ist. Wir von den Bergen kennen uns am Meer nicht aus, das will ich nun schon auch dazu sagen, wir sind keine Besseren, wir kennen nur andere Sachen.Deswegen sind die Tibeterinnen und Tibeter für uns auch extrem wichtige Botschafter für eine sensible Region. Auch diesen Punkt immer wieder herausstellen.Mein nächster Punkt ist, dass es unsere Erfahrung ist, dass in den letzten Jahren vor allem ganz stark der Widerstand aus den nationalen Regierungen gekommen ist, weil es hier eben um Kontakte zwischen den jeweiligen nationalen, also zum Beispiel

der deutschen oder der österreichischen, Regierungen mit der chinesischen Regie-rung im Sinne von Wirtschaftskontakten, im Sinne von wirtschaftlicher Zusammen-arbeit, geht, und dass man deshalb versucht möglichst kritische Fragen nicht mehr anzusprechen. Das betrifft natürlich und sehr stark die Tibetfrage, das betrifft aber auch alle anderen Menschenrechtsfragen in China generell. Und hier auch die nationalen Regierungen nicht aus dem Auge verlieren und ihre Haltung gegenüber China und den Menschenrechtsfragen generell, das ist eine entscheidende Geschichte. Wir müssen das auch mit berücksichtigen, weil natürlich die Außenpolitik der Europäischen Union ganz stark von den Nationalstaaten beeinflusst wird, also von der deutschen und der franzö-sischen, der britischen Regierung, natürlich sind es die großen Staaten und nicht grad unser kleines Österreich, die haben natürlich das gewichtigste Wort, wenn es darum geht, wie stehen wir zu China, wie verhalten wir uns in Kontakten, wenn es um Wirtschafts-fragen geht, schauen wir dann weg, wenn es um Menschenrechte geht, oder schauen wir ganz bewusst hin, was ja auch eine Option ist, und wahrscheinlich die einzige, die den europäischen Grundrechten entspricht und diese Grundrechte müssten wir ja auch verteidigen, auch in bilateralen Kontakten verteidigen.Ich habe die Unterstützung der Tibetgruppen zum Beispiel besonders wichtig gefunden, als eine Delegation des Europäischen Par-

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lamentes im Jahr 2007 nach Tibet gefahren ist. Wir haben mit diesen Gruppen Kontakt aufgenommen, die uns auch gesagt haben, worauf man schauen muss, wo die Einzel-heiten der Probleme wirklich liegen, denn natürlich hat die chinesische Delegation uns nicht unbedingt das gezeigt, was wir sehen wollten, das ist ja völlig offensichtlich in so einer Situation. Die Tibetunterstützungsgruppen sind für uns extrem wichtig, wir haben auch bei unseren Sitzungen der Tibet-Intergroup immer wieder Vertreterinnen und Vertreter einge-laden, die kürzlich in Tibet waren und die uns nähere Informationen zu Details geben und ähnliches, und ich hoffe, dass wir diese gute Kooperation weiter halten können, denn wir sind eure Botschafter im Parlament!EZ: Das haben Sie wunderbar gesagt, wir bedanken uns für dieses Gespräch. Vielen Dank und noch einen schönen Abend.EL: Ich danke Ihnen recht herzlich für die Einladung und dafür, dass ich präsent sein

konnte, obwohl es mir nicht möglich war hinzufahren. Es ist unser gemeinsames Anliegen, aus dem wir unsere Kraft für die weitere Arbeit beziehen können.Zwischen Österreich und Italien hat es 30 Jahre gedauert, bis wir eine zufriedenstel-lende Regelung für Südtirol bekommen haben, in diesem geopolitisch hochsen-siblen Raum ist das natürlich noch einmal schwieriger, das wissen wir, aber wir geben trotzdem nicht auf!Alles Gute und danke für die Einladung!EZ: „never give up”, wie der Dalai Lama sagt….

- > h t t p s : / / w w w. y o u t u b e . c o m /watch?v=L8levdDW1SE

(Wir bitten um Entschuldigung für die verspätete Veröffentlichung dieses Interviews, Frau Dr. Lich-tenberger konnte wegen Arbeitsüberlastung eine frühere Freigabe leider nicht durchführen – die Aktualität bleibt jedoch erhalten…). e.z.

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Wir bitten um Unterstützung einer Mädchenschule in TibetIm Überfluss gibt es dort eigentlich nur den Schnee und die Kälte. Ich besitze ein Foto auf welchem man die Mädchen während ihrer Morgenstudien in langen Reihen auf und ab gehen sieht um warm zu bleiben, wäh-rend sie den Lernstoff rezitieren. SAVE TIBET unter-stützt schon seit ei-niger Zeit mit Ihrer Hilfe 15 Mädchen dieser Schule, und wir haben gehört, dass diese Mädchen besonders begabt sind und auch bei Kulturveranstaltun-gen den Ton angeben. Es werden zur Zeit 140 Schülerinnen be-treut, aber leider gibt es zu wenige Lehrer oder Lehrerinnen. Es ist schwierig genug geeignetes Lehrpersonal zu finden, das dann aber auch längerfristig bleibt, da die Lebensumstände dort viel primitiver sind als im Rest von China. Es wäre daher dringend notwendig, auch in gute Zimmer für Lehrer zu investieren, um sie längere Zeit für einen kontinuierlichen Unterricht zu behalten.

Ich brauche nicht besonders zu betonen, wie wichtig zum Erhalt der tibetischen Identität und Kultur solche tibetische Schulen in

Tibet sind. Ich möchte an Sie appellieren, uns Ihre großzügige Unterstüt-zung für dieses Projekt zukommen zu lassen, auch wenn ich Ihnen offiziell keine „Be-weise“ dafür geben

kann, dass Ihr Geld ordnungsgemäß in Tibet angekommen ist. Ich bin aber jederzeit gerne bereit, Ihnen bei einem persönlichen Besuch in unserem Büro alle Fotos und Korrespon-denz, die wir separat unter Verschluss halten, zu unterbreiten.Ich bedanke mich schon jetzt herzlich im Namen der tibetischen Mädchen. Bitte überweisen Sie Ihre Spende mit dem Vermerk „Mädchenschule“ auf unser Spendenkonto AT 46 1200 000 610 741 803, SWIFT BKAUATWW oder benutzen Sie den beiliegenden Erlagschein.Ihre Elisabeth Zimmermann

SpendenaktIon

Ihre Spende ist steuerlich absetzbar unter der Registriernummer SO 2220.

Bitte Zahlschein aufbewahren!

Wir danken allen SpenderInnen von Herzen für ihre Überweisungen. Sollte Ihre Überweisung später als einen Monat nach dem Erscheinen der darauffolgenden SAVE TIBET INFO und dem darin enthaltenen neuen Spendenaufruf eintref-fen, so wird diese nun in Zukunft dem jüngsten Projekt zugeordnet. Nachtrags-überweisungen bereiten nämlich nicht nur zusätzliche Arbeit, sondern auch Mehrkosten. Ebenso wird ein etwaiger Überschuss, falls die Gesamtsumme der Spenden den für das Projekt erforderlichen Betrag übersteigen sollte, dem neu anstehenden Projekt hinzugefügt.

Tibet: China wirft EU „grobe Einmischung“ vorDie EU-Außenbeauftragte Ashton appellierte nach Selbstverbrennungen von Tibetern an China, Menschenrechte zu respektieren

Die chinesische Regierung hat einen Aufruf der Europäer zum Dialog mit den Tibetern als „grobe Einmischung in Chinas innere Angelegenheiten“ zurückgewiesen. Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa übermittelte das Außenministerium den Protest am Montag einem Vertreter der Europäischen Delegation in Peking. Der Sprecher des Außenamtes, Hong Lei, äußerte vor Journalisten das „starke Miss-fallen und den entschiedenen Widerstand“ Chinas und sprach von „grundlosen Be-schuldigungen“.Der Sprecher reagierte auf einen Appell der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton vom Freitag, den tiefen Ursachen für die wachsende Zahl von Selbstverbrennungen von Tibetern aus Protest gegen die chinesi-sche Herrschaft nachzugehen. Die oberste EU-Außenpolitikerin hob das Verständnis der Europäer für deren Verzweiflung hervor, rief aber zugleich zu einem Ende dieser

„extremen Form des Protestes“ auf. Ashton rief auch die „religiösen Führer“ der Tibeter auf, „ihren Einfluss zu nutzen, um zu helfen, den tragischen Verlust von Menschenleben zu beenden“.Die EU-Spitzenpolitikerin äußerte die Besorgnis der Europäer, die kulturelle Identität der Tibeter zu beschneiden, die hinter der Zunahme der Unzufriedenheit in den tibetischen Gebieten zu stehen scheine. Die chinesischen Behörden müssten an die Wurzel der „Frustration des tibetischen Vol-kes“ gehen. Es müsse sichergestellt werden, „dass ihre bürgerlichen, politischen, wirt-schaftlichen sowie sozialen und kulturellen Rechte respektiert werden, einschließlich dem Recht, ihre eigene Kultur zu leben, ihre eigene Religion auszuüben und ihre eigene Sprache zu benutzen“.Die Europäische Union fordere die chinesi-schen Behörden auf, die Versammlungs- und Meinungsfreiheit der Tibeter zu achten und

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Bundesrat empfängt Dalai Lama nichtIm April wird der Dalai Lama die Schweiz besuchen. Der Bundesrat empfängt ihn auch diesmal nicht. Die Gesellschaft Schweizerisch-Tibetische Freundschaft und die parlamentarische Gruppe Tibet zeigen sich enttäuscht. (sda) Wie bei früheren Besuchen des Dalai Lama hatten die beiden Interessengruppen den Bundesrat gebeten, den Dalai Lama zu empfangen. Sie erhielten jedoch eine Absa-ge, wie sie am Montag mitteilten.Neu ist die Begründung des Bundesrates. In früheren Fällen hatte die Regierung geltend gemacht, es sei aus terminlichen Gründen

keinem Mitglied möglich, das Oberhaupt der Tibeterinnen und Tibeter zu treffen. Diesmal begründet der Bundesrat die Absage damit, dass die Schweiz keine diplomatischen Beziehungen mit der tibetischen Exilregie-rung pflege.

Besuch nicht politisierenDie Schweiz habe die Exilregierung nicht anerkannt, sagte Jean-Marc Crevoisier, Sprecher des Aussendepartements (EDA), am Montag. Aus Schweizer Sicht sei Tibet eine autonome Region innerhalb Chinas. Abgesehen davon habe der Bundesrat kei-

aufgestachelt habe, gegen die chinesische Regierung zu protestieren“.„Sie erklärten uns, dass der Dalai Lama uns nicht zur Hilfe kommen würde, wenn wir ihn brauchten, und dass es die chinesische Kommunistische Partei sei, die uns tatsäch-lich helfe“.Gefragt, warum sie protestiert hätten, ant-worteten die Häftlinge in Chushur einheit-lich, dass sie nicht die Freiheit hätten, ihre Religion auszuüben und ihre Ansichten und Gedanken auszudrücken“, sagte er.Obwohl China ein Mitunterzeichner der UN-Konvention gegen Folter ist, „wird Folter nach wie vor überall in chinesischen Gefängnissen praktiziert“, erklärte Sophie Richardson, die Asien-Referentin von Hu-man Rights Watch.

„Es ist eine häufig angewandte Methode, um die Leute entweder zu zwingen, sich zu fügen, oder man quält sie, um so weitere Information aus ihnen herauszupressen…. Es gibt kaum Möglichkeiten, hier Abhilfe zu schaffen“.Unter dem Datum vom 1.9.2012 verzeichnete die Datenbank für politische Gefangene der US Congressional-Executive Commission in China (CECC) 626 Fälle von tibetischen politischen Gefangenen, die in chinesischen Justizvollzugsanstalten einsitzen.Von diesen wurden 597 seit dem 10. März 2008 festgenommen, als die Welle der Proteste gegen die chinesische Herrschaft begann, heißt es in dem Jahresbericht der CECC für 2012.Quelle: Radio Free Asia, 21.12.2012

Im Gefängnis Chushur bei Lhasa wird routinemäßig gefoltertAus politischen Gründen in einem Gefängnis bei Lhasa inhaftierte Tibeter werden rou-tinemäßig der Folter und anderen Formen von Misshandlung unterzogen, was, wie ein vor kurzem entlassener Häftling sagte, oftmals unheilbare physische Schäden zur Folge hat.Harsche Behandlung ist im Gefängnis Chushur, das 48 km südwestlich von Lhasa gelegen ist, an der Tagesordnung, erzählte der Mann, der anonym bleiben möchte, RFA: „Wir wurden jeden Tag im Gefängnis gefoltert… Manchmal hängten sie uns mit zusammengebundenen Armen und Beinen von der Decke herab auf“.„Sie gaben uns niemals genügend zu es-sen. Und wenn sie uns etwas gaben, dann mischten sie Sand in unsere Tsampa (gerös-tetes Gerstenmehl), wovon wir sehr durstig wurden. Viele sahen sich gezwungen, ihren eigenen Urin zu trinken… Sie ketteten uns

an und folterten uns in den Toiletten“.Fast alle in Chushur eingesperrten tibeti-schen Häftlinge leiden infolge der Folterun-gen und Schläge an Sehschwäche und tragen andere Verletzungen davon, berichtete der Mann, der Ende 2009 für seine Teil-nahme an politischen Protestaktionen ins Gefängnis kam und kürzlich entlassen wurde.„Auch meine eigene Gesundheit ist nicht gut“, fügte er hinzu. „Meine Hände funktio-nieren nicht mehr richtig, und meine beiden Augen sind durch die lange Gefangenschaft in Chushur und die häufigen Folterungen sehr geschwächt“.Die chinesischen Vernehmungsbeamten in Chushur stellen den Häftlingen wiederholt Fragen hinsichtlich des von ihnen vermute-ten Einflusses aus dem Ausland, den sie für den Ausbruch von Protesten verantwortlich machen: „Sie wollten wissen, wer uns

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alle Personen freizulassen, die wegen ihrer Teilnahme an friedlichen Demonstrationen teilgenommen hätten. Diplomaten und ausländische Journalisten müssten freien Zugang zu tibetischen Gebieten bekommen, forderte Ashton.Fast 100 Tibeter haben sich seit 2009 mit Benzin übergossen und selbst angezündet, um ihren Widerstand gegen die chinesische

Herrschaft über ihr Volk zu bekunden. Die Zahl hat seit November besonders stark zugenommen. Die chinesischen Behörden reagieren mit einer Verschärfung von Si-cherheitsvorkehrungen, Festnahmen und der Entsendung von zusätzlichen Sicher-heitskräften.(APA/dpa)Quelle: Die Presse, 17.12.2012

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ne offizielle Anfrage von tibetischer Seite erhalten.In einem Brief an die Mitglieder der parlamentarischen Gruppe Tibet bringt Aussenminister Didier Burkhalter weitere Gründe vor. Der Bundesrat möchte keine Kontroverse anheizen, welche die recht häufigen Besuche des Dalai Lama als spirituelles Oberhaupt unnötig politisieren würde, schreibt er.Die Absage des Bundesrates wird aller-dings relativiert. Der Dalai Lama sei bei seinen Besuchen in der Schweiz schon verschiedentlich von Bundesratsmitgliedern empfangen worden, hält Burkhalter fest. Beim anstehenden Besuch sei kein solcher Empfang vorgesehen.Burkhalter versichert ferner, der Bundes-rat teile die Besorgnis der Parlamentarier betreffend der Menschenrechtssituation in China. Diese thematisiere er auch in seinen Kontakten mit China. Außerdem schätze der Bundesrat den Einsatz des Dalai Lama für Frieden, Dialog und Menschenrechte. Und er wünsche, dass der Dalai Lama mit Respekt und in der Tradition der Gastfreundschaft empfangen werde.

Von China eingeschüchtertDie Gesellschaft Schweizerisch-Tibetische Freundschaft (GSTF) wirft dem Bundesrat vor, sich von China einschüchtern zu lassen. Die Volksrepublik betrachtet Regierungs-treffen mit dem Dalai Lama als „Ermutigung für den tibetischen Separatismus“.

Die „Einschüchterungsversuche“ Chinas zeigten beim Bundesrat offenbar Wirkung, schreibt die Gesellschaft - anders als bei Angela Merkel, Barack Obama oder Nicolas Sarkozy. Dies habe wohl mit den laufenden Verhandlungen über das Freihandelsabkom-men der Schweiz mit China zu tun.

Empfang durch NationalratspräsidentinDer Dalai Lama selbst zeigt jeweils Ver-ständnis für den Entscheid des Bundesrates, ihn nicht zu empfangen. Bei einem Besuch vor drei Jahren stellte er fest, die chinesische Regierung dürfte erfreut darüber sein. Es sei jedoch verständlich, dass der Bundesrat gute Beziehungen zu China pflegen wolle. Zudem sei er nicht in die Schweiz gekommen, um die Regierung zu treffen.Das Bundeshaus bleibt dem Dalai Lama diesmal indes nicht gänzlich verschlossen: Nationalratspräsidentin Maya Graf (Grüne) werde seine Heiligkeit am 16. April im Bun-deshaus empfangen, schreibt die GSTF. Laut dem Außendepartment ist es das erste Mal seit 1996, dass der Dalai Lama im Bundes-haus empfangen wird.Seit 1991 ist der Dalai Lama viermal von Bundesratsmitgliedern empfangen worden, zuletzt vor acht Jahren. Aus Sicht der GSTF wäre es nun „wieder an der Zeit, dem Dalai Lama die Ehre zu erweisen und seine Be-mühungen für Menschenrechte und Frieden zu würdigen“.

Quelle: Neue Zürcher Zeitung, 11.02.2013

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„Der Dalai Lama ist einer der konsequentesten Feministen“Corsogespräch mit der ersten weiblichen Gelehrten im tibetischen BuddhismusDas Interview führte Heike Braun

Mit 18 Jahren kam die Deutsche Kerstin Brummenbaum als Touristin ins indische Dharamsala, dem Exil des Dalai Lama. Höchstpersönlich ernannte dieser jetzt die heute 41-Jährige, die sich nun Kelsang Wangmo nennt, als erste Frau überhaupt zur Geshe: Zur Hüterin und Gelehrten der tibetischen Traditionen.Heike Braun: Wenn Ihnen als 15-Jährige je-mand gesagt hätte, dass Sie einmal tibetische Nonne und buddhistische Gelehrte werden, und dass Sie am selben Institut Studenten unterrichten, wie der Dalai Lama, hätten Sie das jemals für möglich gehalten?Kerstin Brummenbaum: Das hätte ich nie für möglich gehalten, dass ich das ein-mal machen würde. Ich denke, selbst als 18-Jährige hätte ich das nicht für möglich gehalten.Ich habe erst ein bisschen gearbeitet, um mir was zu verdienen und bin dann nach Israel. Um da einige Zeit im Kibbuz zu verbringen. War dann ein paar Monate im Kibbuz. Dann habe ich von Dharamsala gehört. Von dem Ort, in dem die Exil-Tibeter leben, wo der Dalai Lama lebt. Und dann bin ich nach Indi-en. Der Plan war, noch zwei Wochen dort zu bleiben und dann von dort aus zurück nach Deutschland. Es hat mir aber so gut gefallen, dass ich das weiter verfolgen wollte, mehr

über den Buddhismus kennenlernen wollte. Letzten Endes bin ich jetzt seit über 20 Jah-ren in Dharamsala. Es war schon ein langer Prozess, mit vielen Fragen, ob das wirklich das Richtige ist. Dann habe ich halt über-legt: das mit dem Buddhismus, ich könnte es ja studieren. An der Uni, als Fach. Aber dann wurde der Gedanke stärker, Nonne zu werden. Dass ich dachte, ich möchte das wirklich mein ganzes Leben lang tun. Was wäre die beste Möglichkeit, was würde mir das ermöglichen? Und dann kam halt der Gedanke, Nonne zu werden, zum ersten Mal. Ein, zwei Jahre später kam der Gedanke, jetzt möchte ich Tibetisch lernen.Braun: Was ist Ihnen am Anfang besonders schwer gefallen, nachdem Sie sich für ein Leben im Kloster entschieden hatten?KB: Also vieles ist mir schwergefallen. Einfach, weil es anders war. Noch nicht einmal, weil ich sagen würde, es ist schlecht. Sondern weil es anders gewesen ist und ich es nicht verstanden habe zunächst mal.Braun: Ja, was zum Beispiel auch anders ist, das ist Ihr tibetischer Name. Wie wird der denn ausgesprochen?KB: Kelsang Wangmo heiße ich. Und Kel-sang, da gibt es kein gutes deutsches Wort dafür, finde ich. Kelsang heißt fortunate, also jemand der Glück hat. Und dann: Wang,

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heißt eigentlich Kraft oder Stärke. Und Mo macht das Ganze weiblich.Braun: Sie sind in der Nähe von Köln aufge-wachsen. Also in einer katholisch geprägten Umgebung. Waren Sie als Kind eigentlich religiös?KB: Ich hatte zunächst als Kind schon einen Glauben. Ich war schon sehr christlich. Ge-rade als ich noch sehr klein war. Dann als ich größer wurde, da hat sich das zerschlagen. Da war das nicht mehr so, wie ich es als Kind empfunden hatte. Religion hat mich überhaupt nicht mehr interessiert. Es ist auch nicht so, dass ich sofort Buddhistin gewor-den wäre. Ich hatte wahnsinnig viele Fragen und im Buddhismus ist es so, dass man alles hinterfragt. Das man nichts annimmt, wenn man es nicht hinterfragt. Wenn man dann sieht, dass es das Richtige für einen ist, kann man es annehmen. Und wenn man das Gefühl nicht hat, sollte man sich auch nicht weiter damit beschäftigen.Braun: Sie sind ja als erste Frau weltweit überhaupt zur Geshe ernannt worden. Geshe ist im tibetischen Buddhismus die höchste Auszeichnung, die ein Gelehrter -bislang Mönch- erlangen kann. Und mit Ihnen ist zum ersten Mal eine Nonne damit ausgezeichnet worden. Und das vom Dalai Lama höchst persönlich. Also Sie sind die erste weibliche Geshe überhaupt. Das ist ja schon eine kleine Sensation?KB: Also bisher war das eigentlich nur für Mönche möglich. Also noch nicht einmal für Laien. Also noch nicht einmal für Tibeter,

die keine Mönche sind. Geshe-Titel, den kann man vielleicht vergleichen, mit Doktor der Philosophie. Aber das Studium ist ein sehr langes Studium, das kann sich über 16, 17 Jahre ziehen. Das Studium besteht daraus, dass man die Texte lernt. Aber der Hauptbestandteil ist das Diskutieren darüber. Und man diskutiert täglich vier Stunden mit seinen Klassenkameraden. Und dann hat unser Institut die Erlaubnis bekommen, diesen Geshe-Titel auch an die Studenten zu vergeben, die das Institut erfolgreich abgeschlossen hatten. Die alle Prüfungen bestanden hatten. Wir mussten auch noch eine Art Doktorarbeit auf Tibetisch machen. Wir haben unsere Prüfungen abgelegt und weil ich die einzige Frau in unserer Klasse war, habe ich ihn dadurch bekommen und bin deshalb die erste Frau.Braun: Sie haben ausschließlich mit Män-nern studiert. Also nicht mit ihnen zusammen gelebt, sondern nur mit ihnen zusammen studiert. Und einer Ihrer Glaubensbrüder ist inzwischen von den Chinesen verhaftet worden.KB: Einer meiner Klassenkameraden, mit dem ich 17 Jahre studiert habe, der ist nach dem Studium zurückgegangen. Und als er dann in Tibet war, da gab es Proteste. Sie haben gefordert, dass der Dalai Lama zurückkehrt. Das es mehr Freiheit gibt. Und es gab Fotos von der Demonstration. Und mein Klassenkamerad ist nach China gefahren und hat versucht die Fotos in einen Internet-Cafe nach Dharamsala zu schicken.

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Die chinesische Regierung hat das sofort gewusst. Und bis November hat man nicht gewusst, wo er war. Und dann ist er zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt worden. Weil er versucht hat fünf Bilder nach Dharamsala zu schicken.Braun: Wenn Sie über die Verhältnisse, die in Tibet herrschen erzählen, haben Sie vielleicht auch die Befürchtung, dass die Tibeter irgendwann auch nachge- ben. Dass die einfachen Tibeter -in An-führungsstrichen- so indoktriniert sind, dass sie ihre eigenen Traditionen verges-sen?KB: Es könnte natürlich passieren. Aber was mich immer wieder überrascht ist, dass ich von Tibetern höre, denen es eigentlich gut geht, mit den Chinesen auch und dass sie auch Vorteile durch die Chinesen haben. Aber trotzdem das Gefühl haben: ich bin Tibeter und da ist was nicht in Ordnung. Das scheint früher oder später immer wieder hoch zu kommen. Aber die Chinesen, und das ist eigentlich sehr traurig, dass sie nach außen hin sagen: Es gibt Schulen. Ja, es gibt Schulen. Aber das sind Attrappen. Ich habe eine Freundin, die war zwölf Jahre auf der Schule, die hat Englisch gelernt. Die kann von A bis Z das Alphabet aufsagen. Und das hat sie immer wieder geschrieben und auch ausgesprochen. Und das war’s. Sie hat zwei, drei Worte vielleicht gelernt, an die kann sie sich gar nicht mehr erinnern. Und dass da die Menschen mal aufmerksam wer-den und sagen: das geht nicht. Wir können

nicht mit einer Regierung Geschäfte machen, die sein eigenes Volk und andere Völker, die sie übernommen haben, so behan- delt.Braun: Nach dem, was Sie eben gesagt ha-ben, ist es da so, dass Tibeter die wirklich was lernen wollen, über ihre eigene Kultur, ihre eigenen Schriftzeichen, die müssen wirklich flüchten?KB: In Tibet selber würden sie das nicht ler-nen. In Indien gibt es da sehr gute Schulen, die im Exil aufgebaut wurden, wo sie dann auch lernen können. Und ich habe mit mei-ner Mutter zusammen ein Projekt aufgebaut, wo die Kinder zur Schule gehen können und eine Ausbildung erhalten können. Und wir ermöglichen denen, dass sie zum Beispiel in den Ferien nicht in der Schule bleiben müssen. Dass sie nach Dharamsala kom-men können, da vielleicht Kurse belegen in Englisch oder so weiter. Und das ist so ein kleines Projekt, das wir begonnen haben.Braun: Um noch einmal auf ihren Geshe Titel zurück zu kommen. Sie sind als erste Frau im tibetischen Buddhismus überhaupt, zur Hüterin und Gelehrten von tibetischen Traditionen, Verhaltensweisen und Riten ernannt worden und zwar vom Dalai Lama persönlich. Was glauben Sie, warum war es dem Dalai Lama wichtig, Sie zu ernen-nen?KB: Also er hat sich für die Rechte der Frauen eingesetzt. Der Dalai Lama ist einer der konsequentesten Feministen, die ich

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kenne. Weil er sagt: Männer und Frauen sind gleich. Und man muss den Frauen, die glei-chen Möglichkeiten geben. Und bei vielen

Dingen, die einfach nicht gerecht sind, setzt er sich immer ein.Quelle: Deutschlandfunk, www.dradio.de

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Exiltibeter – Reisepässe oder RC’s (Refugee Certificates) – Wer bekommt was?Seine Heiligkeit der Dalai Lama hat ge-rade eine erfolgreiche Nordamerika-Tour beendet, wo ihm von den Kollegen diverse Ehrentitel verabreicht wurden und er viele ausverkaufte öffentliche Auftritte absolvier-te. Überschattet wurden die Feierlichkeiten jedoch von den Nachrichten aus Tibet über weitere Selbstverbrennungen in Kham und Amdo, die nun auf 60 oder mehr gestiegen sind und von Radio Free Asia und VOA bestätigt wurden. In diesem Monat sind es 50 Jahre seit dem Krieg Indien-China 1962. Der Kampf war kurz, die Verluste wenige: der Kampf begann am 10.Oktober 1962 und endete am 21.November. Geschätzte ca. 1,460 Chinesen und 3,128 Inder kamen dabei um. Die Konsequenzen dieser Geplänkel in Aru-nachal Pradesh und Ladakh waren jedoch enorm. Mao war der große Sieger, Nehru ein unglaublicher Verlierer. Nehrus Vision einer Panasiatischen Union in einer Welt nach dem 2.Weltkrieg war zerstört, die Militarisierung der Himalayaregion beschleunigt. Die immer größeren Hegemoniegelüste Maos gipfelten in Chinas Kontrolle über Tibet. Es mag ein kurzer Krieg gewesen war, es war aber kein unbedeutender.

Das Vermächtnis von ´62 Das 50-Jahresdatum des Indien-China-Krieges veranlasste viele Essays und Leit-

artikel in der indischen Presse. Einer der Autoren meinte „Wir waren damals nicht bereit für China – und wir sind es nicht jetzt“. Chinas gewaltige militärische Infra-struktur innerhalb Tibets lastet auf Südasien. Die tibetischen Flüchtlinge sind in Zahlen gemessen eher klein, aber sie sind politisch „radioaktiv“ geworden gegenüber einem kriegerischen China. Sie sind verwirrt und wütend über die Verbrennungen tibetischer Nationalisten – sie bezeichnen Pekings Be-hauptung „die Tibeter lieben Mao wie ihren eigenen Vater“ als absurd.Seit 53 Jahren sind die Exiltibeter Zeugen und Stimme für ihre gefangenen Brüder in Tibet. Sie spielen eine entscheidende Rolle im Sammeln von Berichten der Journalisten, Menschenrechtsbeobachter und Parlamen-tarier. Diese Staatenlosigkeit schwächt allerdings die Exilbasis, nun in ihrer 6. Dekade eines zunehmend unsicheren Status. Jedoch hat Pemba Tsering, der Sprecher des Tibetischen Exilparlaments wieder bestätigt, dass gemäß der bestehenden Politik von Samdhong Rinpoche die Tibeter Flüchtlin-ge in Indien bleiben sollen, sonst würden die Tibeter in Tibet „die Hoffnung verlie-ren“.

Flüchtlinge für wen? Die CTA hat dieses Argument jahrelang gebraucht, jetzt erst haben aber viele Tibeter

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in Tibet die Hoffnung verloren und haben nur mehr eine symbolische Verbindung zur Exilwelt. Wieder für andere in Tibet bleibt die Hoffnung stark, auch wenn Tibeter in In-dien staatenlos bleiben oder manche in den Westen gelangen. Eine vermutete Funktion „Hilfe für Tibeter in Tibet“ ist keine logische Berechtigung, zehntausenden Familien die Sicherheit und Vorteile einer indischen Staatsbürgerschaft vorzuenthalten. Das Land hat das meiste für Tibet getan und hat den größten Anteil am Schicksal Tibets, wenn es die Gefallenen im ´62 Chinakrieg ehrt.Viele indische Sicherheitsanalysten unter-stützen eine indische Staatsangehörigkeit für Tibeter. Ein Diplomat in New Delhi: „Die Menschen von Ladakh, Arunachal, Himachal – unsere größten Patrioten – ken-nen die chinesische Gefahr und sind stolz, Teil des demokratischen Indiens zu sein. Viele Tibeter dienen in hohen Rängen des indischen Militärs. Die wenigen Tibeter in Indien haben sich gut in Indien angepasst, sie würden eine starke Stimme in diesem patriotischen nördlichen Wahlkreis abgeben. Das wird immer wichtiger.“Schmerzlich ist für diejenigen, die über ganz Indien verstreut sind, dass das in 1960 gegründete Settlement System mit nur einem RC in Händen nicht mehr haltbar ist.

Unsettled in KarnatakaDie größte Niederlassung in Südasien liegt im Staat Karnataka, 4 Standorte an Land von

der indischen Regierung verpachtet seit den frühen 1960ern. 1996 besuchte ich Bylakup-pe und konnte die friedlichen Beziehungen zwischen Tibetern und ihren indischen Gastgebern und Nachbarn bemerken. In den letzten Jahren haben sich jedoch die Kon-flikte zwischen den sich stark vermehrten jungen Indern und Tibetern in Karnataka gehäuft; die indische Presse berichtete von Anschlägen auf Klöster und eine neue Welle von Morden an jungen Tibetern in Bylakup-pe, Kollegal und Hunsur.„Heute sind die Tibeter verärgert, denn Land ist rar und teuer, es war Dschungel in den frühen 60ern, als Bylakuppe entstand“ sagt Tsepak Tenzing, ein tibetischer Amerikaner, dessen Eltern noch immer in Bylakuppe leben. „Die Camps sind bettelarm. Vor 3 Monaten besuchte ich meine Eltern in Bylakuppe und ich besuchte viele Leute, die keine Verwandten im Westen haben und Geld schicken. Ich habe Menschen gesehen mit Wunden vom Liegen, mit grauem Star, TBC, ohne Essen, Ratten und Ungeziefer überall. Es gibt zu wenig Hilfe für Arbeits-lose mit nur einem Refugee Certificate. Ich habe so viele junge Leute getroffen, die liebend gerne die indische Staatsbürger-schaft nehmen würden, wenn sie könnten. Sie wollen arbeiten in Call Centers, Hotels, Schulen; ihre Eltern möchten nicht, dass ihre Kinder Pullover auf Bahnhöfen ver-kaufen müssen, wie sie es selbst taten. Die Tage des Pulloververkaufens sind vorbei.“

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Visumshändler wieder am Werk Der Mangel an Rechten, Optionen, Zugriff zu Gesetz und Transparenz veranlasst Exi-lanten, ihre Chance beim Visumshändler zu suchen und riskieren dabei schlimme Kon-sequenzen. Bericht des Indian Express am 1.Oktober 2012 aus New Delhi:“6 Tibeter wurden am IGI Airport verhaftet, die angeb-lich mit gefälschten Visa nach Rom reisen wollten. Die 6 Jugendlichen wurden Freitag beim Immigrationsschalter angehalten…Die Polizei stellte bei der Kontrolle der Reise-dokumente fest, dass die Schengenvisa im Pass gefälscht waren. Dies wurde auch von Eduard Hook, Document & Visa Advisor des deutschen Konsulats, Mumbai bestätigt. Die Jugendlichen sagten aus, dass ein Travel Agent aus Mumbai die Visa arrangiert hatte. Sie wollten am Freitag per Royal Jordanian flight nach Rom fliegen. Ein Betrugsfall wurde registriert.“

Vorteile einer StaatsbürgerschaftViele der Senior Leaders in der CTA besit-zen eine ausländische Staatsangehörigkeit. Mit den rechtlichen und wirtschaftlichen Restriktionen, mit denen Tibeter in Indien mit einem RC leben, ist es nur logisch, dass jeder mit einer Chance einer Immigration diese nützen würde. Lodi Gyari, viele Jahre der Chefgesandte SH des Dalai Lama und Langzeitleiter von The Bridge Fund und der International Campaign for Tibet wurde kürzlich mit einer US Congressional Re-solution geehrt, die bestätigte, dass er „ein

naturalisierter U.S. Bürger“ ist. Mein Vater, Senator Daniel Patrick Moynihan verhalf der Familie Gyari zur Immigration in die U.S. und stand vielen anderen tibetischen Freunden und Kollegen bei den Staatsbür-gerschaftsanträgen während seiner 24 Jahre als Repräsentant im N.Y. US Senat bei.Der andere Gesandte SH des Dalai Lama, Kelsang Gyaltsen, ist Schweizer Staatsbür-ger. In der jetzigen CTA sind mindestens 3 Kalons Ausländer: Dicki Chhoyang (Int.Relations) ist Kanadier, Pema Chhinjor (Religion & Culture) ist Amerikaner, Dolma Gyari (Home) ist Inderin. Staatsbürgerschaft verleiht Sicherheit und Sicherheit ist das, was ihre staatenlosen Wähler dringend brauchen. Jedoch viele Tibeter in Indien berichten, dass die CTA auf vielerlei Art und Weise die Bemühungen aktiv entmutigt bzw. erschwert, eine indische Staatsbürgerschaft zu erhalten und z.B. Kandidaten aktiv daran zu hindern, NORI (No Objection to Return to India) Permits zu erlangen.

Status SyikongMr. Lobsang Sangay überzeugte kürzlich das Tibetische Parlament, seinen Titel von Kalon Tripa auf Syikong zu ändern, er hat viele Tibeter mit seiner Geschichte der ar-men Kindheit in Westbengalen zur Harvard Law School inspiriert. LS bestätigte, dass er nicht US Staatsbürgerschaft nach 15 Jahren beantragt hatte, denn nach 15 Jahren ist er Staatsbürger. Er hat sein Indisches Identity Certificate immer bei sich, denn eines Tages

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nachrIchten

wird er zu seinen Landsleuten zurückgerufen werden. Mr. Sangay implizierte, dass sein Gegner Tenzin Tethong nicht der Exili-dentität treu sei, denn er hat für sich und seine Familie die US Staatsbürgerschaft beantragt.Es ist unklar, ob Mr. Sangay tatsächlich einen US Pass oder eine Green Card hat oder tatsächlich in den US mehr als 10 Jahre gelebt und gearbeitet hat, gereist ist und ein Bankdarlehen nur mit einem indischen RC erhalten hat. Klar ist, dass er eine sichere finanzielle Basis in den USA errichtet hat, wohin seine Familie immigrierte. Nach Abschluss seines S.J.D. Degrees in der Harvard Law School arbeitete Mr. Sangay als Research Fellow in Harvard, sein Gehalt $100,000 kommt von der Hao Ran Founda-tion of Taiwan.Mr. Sangay beantragte 2007 ein O1 Visum für „aliens of exceptional ability“, key fea-ture ist, damit man sofort eine Green Card beantragen kann und eine U.S. citizenship innerhalb von 3 Jahren.

Finanzielle Transparenz in der Führung Wie viele Fulbright Studenten und CTA Beamte, konnte Mr. Sangay Grundbesitz für seine Familie in den USA erwerben (Schwester, Onkel), Am 7.8.2007 kauften Mr. Sangay und Frau ein Haus in Med-ford, Mass., von seiner Schwester Thinley Chodeon für einen Dollar plus unter einer Annahme einer Hypothek von $227,000 (alles öffentlich aktenkundig). Aufgrund

einer Refinanzierung am 20.8.2009 zahlte Mr. Sangay seine Hypothek jährlich mit $8,000 ab, konnte jedoch dann den Rest von $211,000 am 29.7.2011 (eine Woche vor seiner Inauguration zum Kalon Tripa) abzahlen. Er besitzt jetzt ein lastenfreies Stadthaus in den USA im Werte von ca. $ 346,000 (ca. 18,5 Mio.Rupien).Mr. Sangay hat ein O1 US Visum, ein unbelastetes Haus in Massachusetts, somit eine sichere Basis in den USA, und ist auf dem Wege zur U.S. Staatsbürgerschaft. Nie-mand neidet ihm den Erfolg, die vielen in Indien und Nepal gestrandeten Tibeter würden das auch tun, wenn sie die Chance hätten.In modernen Demokratien müssen Kandi-daten für ein öffentliches Amt ihren Besitz deklarieren. SH Der Dalai Lama errichtete eine Demokratie im Exil und damit ist die volle Offenlegung von Vermögen und Besitz rechtlicher Standard in allen demokratischen Regierungen. Mr. Lody Gyari, Mr. Tenzin Tethong, Ms. Dicki Chhoyang und andere Senior Leaders waren offen über ihren Staatsbürgerstatus. Mr. Sangay kann die Führung in der kritischen Sache der Staats-bürgerschaft durch seine Aufklärung seines Residency Status in den U.S. übernehmen und seinen Wählern deren eigenes finanzi-elles Vermögen und Wege zur Immigration sichern zu helfen. Wer bekommt Pässe, wer RC’s?Die CTA muss einen strengeren Fall für

nachrIchten

Tausende Leute anwenden, die an ein RC gebunden sind und nicht jene in Tibet „die Hoffnung verlieren lassen“, besonders wenn Senior Leaders sich bereits Besitz und/oder Staatsbürgerschaft im Westen gesichert haben. Alle Untersuchungen inklusive des CTA 2010 demographischen Berichts bestätigen, dass die Mehrheit der Tibeter in Indien und Nepal an der Armutsgrenze leben und trotz Bildung und Training durch die indische Regierung, NGOs und Foundations, hindern die Re-striktionen des RC Status Mobilität und Möglichkeit, halten sie gefangen in einer Abwärtsspirale. Und ohne den Schutz der Staatsbürgerschaft, sind staatenlose Tibe-ter besonders anfällig für Korruption und Zwang.Tsepak: Alle organischen Anbauprojekte in Bylakuppe waren ein Misserfolg. Es gab einige tibetische Mittelsmänner, welche die Leute in eine „Mais-Coop“ drängten. Das Kloster Sera investierte Millionen Dollars in diese Leute, die dann alles verloren. Die Mittelsmänner wurden reich dabei, indem sie Tausende arme Fami- lien zugrunde schröpften. Die Opfer konnten natürlich nicht zur indischen Po-lizei gehen und die CTA konnte nicht hel- fen.Mr. Sangay muss erklären, warum seine Administration glaubt, dass über 100,000 Tibeter in Indien Flüchtlinge bleiben (wenn sie technisch als „Ausländer“ gelten). Seine Familie hat einen gut eingeführten Platz in

den USA, wo er zu jeder Zeit hinkommen kann, möglicherweise mit einer (nicht öffentlich bekannten) Green Card oder einem U.S. Reisepass – der Traum von Tausenden tibetischen Familien, die über den ganzen indischen Kontinent verstreut sind. Das ständige Wiederholen des Mantras, dass die Tibeter in Tibet die Hoffnung verlieren, wenn ihre Verwandten in Indien ihren Flüchtlingsstatus aufgeben würden ist unlogisch und unpraktisch in diesen Krisenzeiten. Auch Exiltibeter beginnen die Hoffnung aufzugeben für Sicherheit und Wohlstand und dass sie einmal Bürger von wo immer sein werden.Kürzlich auf dem Weg nach Pokhara traf ich in Jampaling einen älteren Khampa aus einem alten, einst florierenden Settlement in Pokhara, heute verlassen. Er saß auf einem Sessel, eine alte Gebetsmühle drehend und traurig auf den desolaten Platz blickend, der einmal eine blühende Teppichfabrik beherbergte und sagte: „Ich bin es müde, Flüchtling zu sein. Ich lebe hier seit 50 Jahren und habe keine Hoffnung mehr, Tibet jemals zu sehen. Alle Kinder wollen weg von hier, nach Indien oder Amerika. Warum sollen sie hier bleiben, wenn es keine Zukunft gibt?“

von Maura Moynihan 28. Oktober 2012

(Nicht autorisierte Übersetzung h.s., SAVE TIBET)

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Das Dalai Lama Institut für Höhere Studien in BangaloreEs ist die erste tibetische Hochschule – das „Dalai Lama Institute for Higher Educa-tion (DLIHE)“ in Bangalore. Warum eine tibetische Hochschule?Kurz gesagt will das Institut eine einzig-artige tibetische Ausbildungsstätte sein – sowohl für moderne als auch traditionelle Unterrichtsfächer, für Studenten, die eine tibetische Schule abgeschlossen haben und nun eine ganzheitliche Ausbildung auf ei-nem höheren Niveau erhalten sollen.Allein die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Derzeit machen allein über 1.500 Studenten mit Hilfe eines TCV-Stipendiums verschiedenste Studienabschlüsse.Die Probleme dieser isolierten Ausbil-dung:- Isolation und das Abgeschnittensein von

der tibetischen Gemeinschaft;- geringere Konzentration auf die Studien,

um sich auf das geänderte und fremde Umfeld anpassen zu können;

- und am wichtigsten: die Notwendigkeit, in tibetischer Sprache und inmitten ti-betische Kultur zu lernen – etwas, das indische Universitäten naturgemäß nicht bieten können.

Daher ist eine tibetische Universität das Gebot der Stunde für die tibetische Jugend. Denn bisher gab es so ein Zentrum nicht, das DLIHE ist das erste seiner Art.

IdentitätEin wesentlicher Schwerpunkt liegt auf der tibetischen Identität und Kultur, daher bietet die Universität den Studenten auch eine Viel-zahl an Möglichkeiten, ihre Kompetenz in tibetischer Kultur und Sprache zu stärken. DialogDie Universität gibt den Studenten die Möglichkeit, die tibetische Kultur zu lernen, sie zu teilen und sich mit anderen Studenten weltweit auszutauschen. Gemeinschaft Für die tibetische Gemeinschaft im Exil sind Institutionen notwendig, die diese Gemein-schaft weiter entwickeln. Die Universität bietet größere und breitere Möglichkeiten für diese Weiterentwicklung. ZukunftDas Dalai Lama Institute for Higher Edu-cation will maßgeblich an der qualitativ hochwertigen Ausbildung von Absolventen der verschiedenen tibetischen Schulen mitwirken. Die Universität heute und morgenDas Dalai Lama Institute for Higher Educa-tion ist 7 Kilometer von der Universität von Bangalore und 27 Kilometer vom Stadtzen-trum entfernt.

nachrIchten

Derzeit besuchen 190 Studenten die Uni-versität. In den kommenden Jahren ist ein massiver

Ausbau geplant – mit zusätzlichen Klas-senzimmern und mehr Unterkünften für Studenten und Personal. b.wa.

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Unterstützte Personen:(Beträge überwiesen)

TCV Tibetan Children‘s Villages – Kinder im Kinderdorf(886 Personen) EUR 348.021,42MonasteryNamgyal – 1 MönchTashi Choeling – 6 Mönche EUR 1.080,--

persönlich übergebenCamp – Südindien2 Studenten

EUR 840,-- 2xjährlich Überweisungen

TIPA – Tibetan Institute of Performing Arts23 Schüler/Studenten EUR 6.348,51

2xjährlich ÜberweisungenTWA – Tibetan Women‘s Association43 ältere und behinderte Personen8 Frauen in Schulung (Stitches of Tibet)

EUR 9.381,-- 2xjährlich Überweisungen

Nun‘s Project28 Nonnenüberwiegend ältere Nonnen

EUR 6.675,66 2xjährlich Überweisungen

Nyingtobling Behindertenheim21 Personen

EUR 6.735,99 2xjährlich Überweisungen

Familien oder Studenten allein3 Personen

EUR 784,87 2xjährlich Überweisungen

Home Department51 alte Tibeter/Altenheim

EUR 8.619,-- 3xjährlich Überweisungen

Nepal12 alte Personen

EUR 2.160,-- von Save Tibet bezahlt,

1xjährlich ÜberweisungDarjeelingaltes Ehepaar

EUR 220,-- persönlich übergeben

Tibet Charity33 StudentInnen

EUR 9.375,-- jährlich persönlich überbracht

Gesamtüberweisung 2012 für Flücht-lingstibeter (1.118 Personen gesamt) nach Indien EUR 400.241,45

Patenschaftsbericht 2012

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Überweisungen:1995 EUR 4.360,-- ATS 60.000,--1996 EUR 14.900,-- ATS 205.000,--1997 EUR 28.340,-- ATS 390.000,--1998 EUR 34.520,-- ATS 475.000,--1999 EUR 36.340,-- ATS 500.000,--2000 EUR 40.480,-- ATS 557.000,--2001 EUR 45.060,-- ATS 620.000,--2002 EUR 56.150,--2003 EUR 118.884,--2004 EUR 178.901,272005 EUR 209.198,012006 EUR 257.831,592007 EUR 319.857,822008 EUR 344.217,102009 EUR 419.452,382010 EUR 406.963,382011 EUR 402.740,172012 EUR 400.241,45Gesamtüberweisung für Flüchtlings-tibeter vom Verein Save Tibet seit Bestehen der Patenschaftsvermittlungen EUR 3.318.437,17

Patenanzahl - unterstützte Personen:

TCV – Kinder im Kinderdorf 886 Kinder Dharamsala 152 Kinder Patlikuhl 17 Kinder Bir/Suja 291 Kinder Gopalpur 194 Kinder Bylakuppe 31 Kinder Outreach Program 5 Kinder Dehradun 13 Kinder Selakui 20 Kinder Chauntra 53 Kinder Choglamsar 100 Kinder SPO (Begabtenschule) 10 KinderTibet Charity 33 PersonenMonastery Namgyal 1 Mönch Tashi Choeling 6 Mönche Nun‘s Project 28 NonnenCamp – Südindien 2 StudentenTIPA – Tibetan Institute of Performing Arts 23 Schüler/StudentenNyingtobling – Behindertenheim 21 PersonenFamilien/Studenten allein 3 PersonenTWA – Tibetan Women‘s Association 51 PersonenHome Department – Altenheim 51 PersonenNepal 12 alte PersonenDarjeeling 1 altes EhepaarGesamtanzahl der unterstützten Flüchtlingstibeter 1.118 Personen

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NachfolgepatenschaftenLeider ist es wieder notwendig geworden, unsere LeserInnen zu bitten eine Nachfol-gepatenschaft zu übernehmen. Die PatInnen sind wegen finanzieller Schwierigkeiten nicht mehr in der Lage, die Patenschaften aufrecht zu erhalten. Bitte geben Sie den folgenden Mädchen eine Chance und eine kontinuierliche Weiterführung ihrer Aus-bildung:Sonam Yumtso aus dem Kinderdorf TCV Suja. Die alte Patin ist nicht mehr in der Lage sie weiter zu unterstützen.Tsewang Dolkar aus TCV Suja braucht noch für 2 Jahre Unterstützung.

Nyima Tsamchoe aus dem TIPA (Tibetan Institute for Performing Arts) braucht für 2 Jahre Unterstützung, dann ist sie Seni-orartist.Tsering Sonam aus dem TCV Suja braucht noch 7 Jahre Unterstützung bis zur 12. Klasse.Bitte wenden Sie sich bei Interesse an un-sere Mitarbeiterin, Frau Erika Illetschko. Sie erreichen sie persönlich oder telefo-nisch während ihres Bürodienstes jeden Mittwoch von15 bis 18 Uhr unter unserer Telefonnummer 01 484 90 87. Vielen Dank im Voraus!

Kontakte mit den PatenkindernWenn Sie das Gefühl haben, Sie möchten mehr brieflichen Kontakt mit Ihren Paten-kindern haben, dann bitten wir Sie nicht erst lange zuzuwarten und sich möglicherweise zu ärgern, sondern an die entsprechenden PatensekretärInnen zu schreiben. Die ent-sprechenden zuständigen E-Mail-Adressen wurden Ihnen ja bei Übernahme der Paten-schaft bekannt gegeben.

Falls Sie keinen Internetzugang haben sind wir natürlich gerne bereit Ihnen zu hel- fen. Beachten Sie bitte auf jeden Fall die gro-ßen Ferien von Mitte Dezember bis Losar. In dieser Zeit ist jedes Procedere enorm verlangsamt. Vielen Dank für Ihr Verständnis!e.z.

Ein paar Zahlen aus dem Kinderdorf765 Neuzugänge in den Kinderdörfern439 Neuaufnahmen von TCV Studenten in verschiedene Colleges125 Neuzugänge an Jugendlichen in den BerufsschulenZum Jahresende 2012 sorgte die tibetische Kinderdorforganisation für insgesamt 14.138 Studentinnen und Studenten.

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Neue Sekretärin in Suja/BirLiebe PatInnen von Kindern oder Jugendli-chen im TCV Suja/Bir! Seit einigen Monaten ist die ehemalige Se-kretärin Mrs. Nyima Tsamchoe nicht mehr im Kinderdorf. Sie hat geheiratet und lebt jetzt in Belgien. Wir wünschen ihr alles Gute für die Zu-kunft und bedanken uns für ihre bisherige großartige Unterstützung bei allen Fragen und Wünschen.

Mrs. Tenzin Passang ist nun unsere neue Ansprechpartnerin. Sie hat sich in die vielen Aufgaben einer Sekretärin bereits gut eingelebt und bemüht sich alle Wünsche zu erfüllen. Ihre E-Mail: [email protected] Bitte wenden Sie sich bei Fragen bezüglich Ihrer Patenkinder direkt an sie. Einen schönen Frühling wünscht Ihnen Erika Illetschko

Papier RecyclingDie Schule in Selakui lud Herrn Lobsang Jamphel aus Dharamsala ein, um die „Eco-Shenphen“ Studenten die Kunst des Papier-Recyclings ohne Chemie zu lehren und ihnen zu zeigen, wie man Notizbücher anfertigt.Die Studenten gaben ihr Wissen über diese umweltfreundliche Methode und ihr Können an die Kinder und Jugendlichen in den ein-zelnen Häusern und Unterkünften weiter.So lernten über 80% der Kinder bis zum

Ende des Schuljahres diese Fertigkeiten. Mehr noch: In den langen Winterferien ga-ben die Kinder ihr neu erworbenes Können an ihre Freunde und Familien weiter.Auf diese Weise konnte aus einer einfachen lokalen Aktion das Beste herausgeholt wer-den. So macht der Ausspruch „Denke global, handle lokal“ Sinn.In diesem Jahr schrieben die Kinder auch ihre Weihnachtsgrüße an ihre Sponsoren auf solcherart hergestelltem Papier. b.wa.

Hilfe bei PatenbriefenFrau Caroline Handler freut sich Ihnen helfen zu können, falls Sie für Ihre Paten-briefe (einlangende oder zu versendende) Hilfe benötigen.Schreiben Sie bitte per Post an: Beethovenstr. 30, 2380 Perchtoldsdorf, oder per E-Mail an [email protected] oder rufen Sie an: 0676/844 513 228.

Wir sammeln alte Brillen für Dharamsala!Haben auch Sie alte Brillen zuhause, die Sie nicht mehr verwenden? Bringen oder schicken Sie diese an uns und wir geben sie

an die tibetischen Altenheime im indischen Exil oder das Krankenhaus weiter!Vielen Dank im Voraus! e.z.

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GALERIE MACARA – Kunst aus dem Himalaja-RaumNähere Informationen erhalten Sie im Restaurant Yak & Yeti

(Adresse und Telefonnummer siehe unten.)

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dem traditionellen Nepal.Jedes nepalesische Gericht wird in unserem Raum der Sinne ‚lebendig‘.

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Wir geheneinen anderen Weg.

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* Außerdem gibt es aus der Abverkaufl iste der 63. Ausgabe unserer SAVE TIBET INFO (Seite 53) noch einige Ritualgegenstände und tibetische Rollbilder (Thangkas).

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PrinzipienErnährungs- und Lebens-

beratung nach trad. tibetischen Prinzipien.

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Anmeldung:Dr.tib.med. D. EmchiTel.: 0676-944 29 05

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suchen wir freiwillige Mitarbeiter,

die ihr bei der organisatorischen

Arbeit helfen!www.yuthok-spital.org

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Afrika wird aufgelöst.

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Kontakt: Christoph Krüger, Telefon +43 (0)1 350 97 43

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Diplomlehrgang

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Seminar

auS dem brIefkaSten...

... wenn auch nicht aus unserem ...

Briefe einer für Tibet engagierten Person (zur Nachahmung empfohlen!)

gleichlautend an:[email protected]@europarl.europa.eu

[email protected]

Sehr geehrter Herr Faymann, sehr geehrter Herr Bundeskanzler,vor etwa einem Jahr wandte ich mich an Sie mit der Bitte sich für die tibetischen Anliegen einzusetzen, damals geschah es auch im Vorfeld des Besuches HH Dalai Lama.Sie sprachen mit HH Dalai Lama und im Fernsehen sagten Sie: „ich rede mit wem ich will“, als Sie auf die zu erwartenden Reaktionen der Chinesen angesprochen wurden. Also bitte ignorieren Sie auch jetzt, wenigstens jetzt, etwaige Trotzreaktionen eines blutigen Regimes.Was ist seither geschehen?? Diese fürchter-lichen Selbstverbrennungen sind auf über 100 Opfer angestiegen. Warum bringen sich Menschen auf diese furchtbare Art und Weise selbst um?? Es sind keine egoistischen und/oder persönlichen Motive, sofern man Angst und Besorgnis um die Heimat nicht auch als persönliches Motiv werten kann und soll! Sie wollen auf die immer stärker und brutaler werdende Unterdrückung Chinas hinweisen!

Diese Menschen, meist junge TibeterInnen, hoffen mit ihrem als Fackel dienenden Körper endlich die Aufmerksamkeit der Weltbevölkerung zu erringen.Eine Fackel leuchtet, man sieht hin.Warum sieht niemand auf diese Fackeln? Warum schauen wir eher weg als hin?Es war und ist völkerrechtlich ein untragba-rer Akt als China Tibet überfiel, als nahezu alle Klöster während der Kulturrevolution zerstört, die Mönche, natürlich nicht nur diese, gefoltert und umgebracht wurden. Viele suchten weniger ihr Heil in der Flucht als die Rettung ihrer Kultur und Religion. Viele Kulturgüter wurden unwiederbringlich zerstört; manche Klöster wieder aufgebaut, warum? Um Touristen und somit Devisen ins Land zu bringen, aber es sind meist hohle Hallen, ohne wirkliches Leben. Ohne entsprechende Lehrer kann es keine Lehre geben, viele Mönche bemühen sich natürlich redlich, aber der Kontakt zu ihrer höchsten Instanz dem Dalai Lama, ist abgeschnitten. Wissen Sie, was mit den Menschen passier-te, die letztes Jahr nach Indien ausreisen durften zu Belehrungen HH Dalai Lama? Sie wurden nach ihrer Rückkehr in Umer-ziehungslager gesteckt!Es muss endlich etwas geschehen, rasch, dringend und effizient „der Worte sind genug gewechselt, nun lasst uns Taten sehen..“. Es dürfen nicht noch mehr Menschen sterben und es darf diese einmalige, uralte Kultur nicht sterben und es darf dieses wunderschö-ne Land nicht sterben. China beutet Tibets

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Bodenschätze aus, nimmt das Wasser. Durch die vielen Minen wird das Wasser extrem verunreinigt, durch Abholzung kommt es zu Bodenerosionen. Ich war immer wieder in Tibet und werde immer wieder dort sein (hoffentlich), ich weiß wovon ich schreibe.Es wird Zeit, dass die Welt, Europa, Öster-reich aufhört nur auf Gewinn zu schauen, wir sollten endlich auch die Lehre aus der Wirtschafts- und Bankenkrise ziehen; es wird Zeit sich auf Werte zu besinnen.Wir alle können sehr wohl China Einhalt ge-bieten, CHINA HAT ANGST! Wie sonst sind all die Restriktionen zu verstehen? Sperre Tibets, nicht nur für Journalisten, sondern auch für Touristen; Militär in den Klöstern und Dörfern; nunmehr auch Verfolgung von Menschen, die über die Selbstverbrennun-gen berichten, diese nach außen bringen unter immer grösser werdenden Gefahren und Schwierigkeiten. Massive Erschwernis um Radionachrichten zu empfangen oder Internet zu nutzen.Bitte drängen Sie mit Nachdruck auf Ein-haltung der Menschenrechte, auf Einhaltung der chinesischen Verfassung, Einhaltung der Religionsfreiheit!China hält sich an seine eigene Verfassung NICHT!!ENTSENDUNG EINER UNABHÄNGIGEN EU KOMMISSION NACH TIBET.Wir müssen aktiv werden, JETZT! Wir dür-fen nicht mitschuldig werden am Tod eines Volkes, Verlöschen einer Kultur, Zerstörung eines Landes!

Ich bitte Sie, sehr geehrter Herr Bundes-kanzler dringend um Ihre Hilfe, um die Hilfe des österreichischen Parlamentes, der österreichischen Regierung, als „meine“ Vertreter. Ich als österreichische Staats-bürgerin habe ich das Recht von „meinen“ Volksvertretern Taten und nicht nur Worte zu fordern.Herzlichen Dank im voraus und mit freundlichen Grüßen………………………….

Die Antwort aus dem Bundeskanzleramt:

Sehr geehrt………..!Der Herr Bundeskanzler dankt für Ihr Schreiben vom 19. Februar 2013 und hat sein Bürgerinnen- und Bürgerservice mit der weiteren Bearbeitung beauftragt.Bundeskanzler Werner Faymann hat stets darauf hingewiesen, wie wichtig Werte wieMenschenrechte, Gewaltfreiheit, Dialog und gegenseitiger Respekt sind. Es ist dem Herrn Bundeskanzler prinzipiell ein Anlie-gen, überall auf der Welt für deren Stärkung einzutreten.Die zahlreichen positiven Rückmeldungen zu dem von Ihnen angesprochenen Treffen im Mai 2012 zeigen, dass viele Menschen in Österreich diesen Einsatz zu schätzen wissen. Wir danken Ihnen daher für Ihr Schreiben, mit dem Sie uns signalisieren, dass Sie persönlich den angesprochenen Werten große Bedeutung beimessen.Die Entwicklungen der letzten Monate und

auS dem brIefkaSten

Jahre sowie die allgemeine Menschenrechts-lage in Tibet und anderen von Tibetern besiedelten Gebieten sind sehr beunruhi-gend. Auch die Lage inhaftierter Tibeter ist Besorgnis erregend.Basierend auf Informationen des Bundes-ministeriums für europäische und interna-tionale Angelegenheiten dürfen wir Ihnen mitteilen, dass sich Österreich weltweit für die Einhaltung grundlegender Menschen-rechte einsetzt. Der Schutz von religiösen und anderen Minderheiten ist dabei ein ganz wichtiges Anliegen. Daher gilt auch den Ereignissen in Tibet eine besondere Aufmerksamkeit.Die Menschenrechtslage in China wird sowohl seitens der Europäischen Union als auch Österreichs bei politischen Kontakten mit Vertretern der chinesischen Regierung regelmäßig angesprochen. Österreich hat sich gemeinsam mit anderen EU-Partnern bereits 2011 dafür eingesetzt, dass die Einschränkung der Religionsfreiheit und die exzessiven Kontrollmaßnahmen der chi-nesischen Regierung in Bezug auf religiöse Institutionen in Tibet im Rahmen des Mitte Juni 2011 stattgefundenen EU-China-Men-schenrechtsdialogs offen angesprochen wer-den. Dabei wurde die chinesische Regierung zur vollen Achtung der Menschenrechte, insbesondere auch der kulturellen und reli-giösen Rechte der Bevölkerung Tibets und der anderen Landesteile, aufgerufen. Auch die sofortige Freilassung von Gefangenen, die auf Grund ihres religiösen Bekenntnisses

inhaftiert sind, wurde wiederholt verlangt.Menschenrechte sind universell und verbin-den alle Menschen. Es ist die Pflicht jeder Regierung, Sorge zu tragen, dass diese respektiert werden. Aus diesem Grund wird Österreich auch weiterhin für die Einhal-tung der Menschenrechte in Tibet eintreten und Missstände dort ansprechen, wo sie auftreten. Wir müssen dabei auf Dialog und Beharrlichkeit setzen, um langfristig eine Verbesserung der Situation der Menschen-rechte in China und insbesondere in Tibet zu erreichen.Für weiterführende Informationen können Sie sich auch direkt an das Bundesminis-terium für europäische und internationale Angelegenheiten wenden:

Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten Minoritenplatz 81014 WienTelefonnummer: 050 11 50-0E-Mail: [email protected]

Wir danken Ihnen nochmals für Ihr Schrei-ben und hoffen, dass wir Ihnen mit diesen Informationen dienlich sein konnten.Mit freundlichen Grüßeni.V. PUTZ

(Der Name der briefschreibenden Per-son wird aus Sicherheitsgründen und in Anbetracht künftiger Tibet-Reisen nicht veröffentlicht).

auS dem brIefkaSten

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Eine nachahmenswerte Anregung aus einem Leserbrief:

Wir haben dieses Jahr Kleidung auch nur mehr fairtrade gekauft, und zwar dort: http://www.armedangels.de/

Die Antwort aus dem Nationalrat:

Von: Carl Helfried, Mag. [mailto:[email protected]] Gesendet: Dienstag, 05. März 2013 15:21Betreff: AW: TIBET

Sehr geehrt....!Im Auftrag der Präsidentin des Nationalrats darf ich ihr email beantworten. An der Hal-tung der Präsidentin hat sich seit meinem beiliegendem Schreiben vom 24. Februar 2012 nichts geändert. Sie setzt sich im Übri-gen in allen ihren internationalen Kontakten für die Einhaltung der Menschenrechte ein-schließlich der Grund- und Freiheitsrechte ein, wenn diese nicht geachtet werden. Dies trifft auch auf allfällige Treffen mit chinesi-schen Gesprächspartnern zu.Mit freundlichen Grüßen,Mag. Helfried Carl, M.A.Büroleiter der Präsidentin des Nationalrates der Republik Österreich

Die Antwort des Briefverfassers:

Sehr geehrter Herr Mag. Carl,danke für Ihre Antwort, die deutlich zeigt,

wie sehr die Anliegen österreichischer Staatsbürger geachtet und gewürdigt wer-den: nämlich gar nicht. Der Nationalrat muss nicht auf Treffen mit irgendwelchen chinesischen „Abgesandten“ warten, um einem Land wie Tibet zu helfen; es gibt genug Möglichkeiten, ich verweise nur auf die vielen geschäftlichen Beziehun-gen und Ausfallshaftungen. Da allgemein bekannt ist wie viele chine-sische Produkte NICHT den Gesetzen der „westlichen“ Welt in Bezug auf Sicherheit oder Umweltschutz , um nur zwei Beispiele zu nennen, entsprechen und, daher rückgeru-fen werden müssen, wäre hier eine Möglich-keit den Hebel anzusetzen. Österreichische Firmen, die in China produzieren lassen, wollen abgesichert sein, das ist verständ-lich, aber genau hier kann Einfluss auf die chinesische Regierung genommen werden. Wo Menschenrechte missachtet werden, die eigene Verfassung missachtet wird, kann es auch keine korrekte Geschäftsbeziehung geben. Hier ist meine Aufforderung und mein Aufruf endlich etwas zu tun und nicht nur zu reden angesetzt! Mit freundlichen Grüßen………………………….

auS dem brIefkaSten buchbeSprechungen

Eine Geschichte, die unter die Haut gehtVor 17 Jahren verschwand in Tibet ein kleiner Junge, auf dem die Hoffnungen seines Volkes ruhten. Der Findorffer Holm Triesch hat mit dem Journalisten Klemens Ludwig diesen Fall aufgearbeitet und weitererzählt. Ihr „Doku-Krimi“ soll nicht nur diejenigen interessieren, die mit der Situation in der Krisenregion Tibet vertraut sind. Die Autoren wünschen sich insgesamt viel mehr Aufmerksamkeit für die Lage der Menschen in Tibet.Weidedamm. Ein kleiner Junge ist wie vom Erdboden verschluckt. Seit dem Jahr 1995 hat niemand mehr etwas von Gendün Chökyi Nyima und seinen Eltern gehört oder gesehen. Das verlassene Haus der Familie in einem kleinen Dorf im Nordosten Tibets wurde zerstört. Der Fall ereignete sich, kurz nachdem der damals Sechsjährige zum „Pan-chen Lama“ auserwählt worden war – zur zweithöchsten geistlichen Autorität des tibe-tischen Buddhismus nach dem Dalai Lama. Der Roman „Gendün“, eine Coproduktion des Findorffers Holm Triesch und des Tü-bingers Klemens Ludwig, erzählt von der realen Geschichte um den kleinen Panchen Lama – und schildert nach Art eines Polit-Thrillers, wie sie weitergehen könnte.Ein Lebenszeichen von Gendün gibt es bis heute nicht. Ein halbes Jahr nach dem Verschwinden verkündeten chinesische Behörden: Die Familie sei zu ihrer eigenen Sicherheit in Schutzhaft genommen wor-den. Die Eltern wollten, dass ihr Kind ein

normales Leben führen könne. „Absurd“, findet Triesch diese Begründung. „Für eine tibetische Familie ist es die höchste Ehre, wenn das Kind ein solches Amt zugetragen bekommt.“ Für ihn steht fest: Der kleine Tibeter wurde aus dem Weg geräumt, damit die chinesische Regierung einen kontrollier-baren Amtsträger ihrer Wahl einsetzen konn-te. Der war auch umgehend gefunden: Ein kleiner Junge aus Peking, dessen Eltern Mit-glieder der kommunistischen Partei waren, wurde als Panchen Lama eingesetzt. Vom Dalai Lama und den meisten Tibetern werde der chinesische Ersatz nicht anerkannt.Triesch hat den Fall sieben Jahre lang recher-chiert und ihn gemeinsam mit dem Tübinger Journalisten und Tibet-Aktivisten Ludwig in einem Kriminalroman verarbeitet. Auf rund 300 Seiten erfahren die Leser viel über die Geschichte, Kultur und aktuelle Situation Tibets. Vor allem aber werden sie in einen packenden Thriller mitgenommen. Die Idee dazu sei ihm gekommen, als er von einer An-ekdote um den chinesischen Panchen Lama erfahren habe, erzählt der 62-jährige Findorf-fer. Dabei habe der offizielle Amtsträger, dem die Ablehnung der Tibeter bewusst sei, selbst Zweifel an seiner Rolle geäußert.Der Roman nimmt diese reale Anekdote zum Ausgangspunkt einer abenteuerlichen Exkur-sion, in deren Verlauf die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Fiktion verschwimmen. Der junge Mann schlägt sich dabei tat-sächlich auf die Seite der Oppositionellen,

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die sich auf eine spannende Suche nach dem Jungen machen. Die Geografie Tibets, reale Personen wie der CIA-Agent Robert McCarthy und der Privatsekretär des Dalai Lama sind das dokumentierte Gerüst, um das sich eine dramatische und nicht unkompli-zierte Story entwickelt. An deren Ende steht „Die Rückkehr des Panchen Lama“ – so viel verrät bereits der Untertitel des Werks.Auch wenn er sich – so scherzt Holm Triesch – den Hollywood-Star Johnny Depp in der Hauptrolle des Romanhelden Tim Lossey vorstellen könnte: Für den Findorffer, der im beruflichen Alltag im sogenannten Bereich E-Government der Senatorin für Finanzen beschäftigt ist, ist die Geschichte von Gen-dün vor allem eine Herzensangelegenheit. Als der kleine Junge verschwand, hatte sich der Findorffer schon jahrelang mit dem Thema Tibet beschäftigt und vom Interesse für Kultur und Geografie der Region zum politischen Engagement gefunden.„Es ist ein besetztes Land. Was hier statt-findet, ist ein kultureller Genozid“, sagt Triesch. Der Sprecher der Bremer „Tibet-Initiative“, die sich für das Selbstbestim-mungsrecht der Tibeter und für die Wahrung der Menschenrechte einsetzt, ist anerkannter Experte für die Region. Er organisierte Ausstellungen zum Thema und wurde auch für die Ausstattung des Himalaja-Raums der Botanika herangezogen.Anders als sein Roman nährt Holm Triesch weniger Hoffnung auf ein Happy End. „Es herrscht eine große Verzweiflung. Allein

in den vergangenen beiden Jahren haben sich fast 100 Tibeter selbst verbrannt.“ Auf politischer Ebene werde viel zu wenig unternommen, denn das kleine Tibet wiege gegen die Wirtschaftsmacht China zu leicht. Er hoffe, dass der Roman mehr Interesse schaffe für den ungelösten Fall Gendün und für die Lage Tibets im Allgemeinen, sagt Holm Triesch.Die Reaktionen auf den Internet-Seiten eines Online-Buchhändlers sind positiv: Als „eine Geschichte, die unter die Haut geht“ und die „alle Krimi-Fans fesseln wird“ lobten Leser-rezensenten den Roman. Eine Rückmeldung wird den Autoren besonders aus dem Herzen sprechen: Als „Freund der Tibeter“ könne man nur hoffen, schreibt der Leser, „dass aus der Fiktion einmal Wirklichkeit wird.“ Wenn er noch lebt, ist Gendün Chökyi Nyima heute ein junger Mann von 23 Jahren.„Gendün. Die Rückkehr des Panchen Lama“ kann für 22,50 Euro plus Versand direkt bei den Autoren über die Adresse www.genduen.de bestellt werden. Am Dienstag, 2. April, liest Henning Scherf ab 19 Uhr in der Stadtbibliothek, Am Wall 201, aus dem Roman. Infos über die Tibet-Initiative gibt es unter www.tibet-initiative.de.von Anke VeltenQuelle: Weser Kurier, 04.02.2013Verlag Longtai, Gießen; Oktober 2012; 297 Seiten; EUR 23,20 (A); ISBN: 978-3-938946-22-0, siehe auch SAVE TIBET INFO Ausgabe 66,Buchbesprechung S. 48

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Samstag, 27. April 2013, 10 bis 18 UhrKarma und Wiedergeburt im Buddhismus Tibetzentrum - Internationales Institut für Höhere Tibetische Studien, Veranstaltungsort: Musikzentrum Knappenberg, Kärnten, Preis: € 99,-, nähere Infos auf www.tibetcenter.at, siehe auch Seite 52

ab Freitag, 3. Mai 2013Diplomlehrgang Buddhistische Philosophie & ReligionenTibetzentrum - Internationales Institut für Höhere Tibetische Studien, Hüttenberg, Kärnten nähere Infos auf www.tibetcenter.at, siehe auch Seite 52

Donnerstag, 23. Mai 2013 (bei Schlechtwetter am Mittwoch, 29. Mai 2013)Kulturen bitten zu Tisch - kulinarische und musikalische KostprobenPark vor der Votivkirche, 1090 Wien

Samstag, 8. Juni 2013, 14 bis 23 UhrSüdwind Straßenfest - interkulturelles Begegnen und Feiern mit Weltmusik, Kulturprogramm, Kunsthandwerk, Essen und Trinken aus Afrika, Asien und LateinamerikaUni Campus Altes AKH, 1. Hof, 1090 Wien

Samstag, 22. Juni 2013, 10 bis 19 UhrLINGKA-Fest - 6. Gartenfest bei SAVE TIBET mit viel tibetischem Flair, Gesang und Musik, Gebeten, vielfältigem Programm für Groß und Klein und tibetischen und österreichischen Köst-lichkeiten.SAVE TIBET Vereinsadresse, Lobenhauerngasse 5, 1170 Wien; siehe auch Seite 5

Samstag, 22. Juni 2013, ab 15 UhrGeneralversammlung - Die Generalversammlung findet in diesem Jahr zusammen mit dem Gar-tenfest statt.SAVE TIBET Vereinsadresse, Lobenhauerngasse 5, 1170 Wien; siehe auch Seite 5

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SAVE TIBET INFO Nr. 67Ausgabedatum: März 2013

P.b.b. "Österreichische Post AG/Sponsoring Post", Verlagspostamt 1170 WienZulassungsnummer: GZ 02Z031914

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