SCA Hygienebericht 2010

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1 Fokus Deutschland HYGIENEBERICHT 2010 - EINE DETAILANALYSE

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SCA, der weltweit drittgrößte Anbieter von Hygieneprodukten, hat seinen Hygienebericht 2010 veröffentlicht. Die Ergebnisse der globalen Umfrage, die zum zweiten Mal von SCA durchgeführt wurde, zeigen: Die Schweinegrippe hat das Hygieneverhalten weltweit nachweislich verändert. Auch in Deutschland sind die Themen Hygiene und Gesundheit stärker ins Bewusstsein gerückt.www.sca.comwww.hygienematters.com

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Fokus Deutschland H YG I E N E B E R I C H T 2 010 - E I N E D E TA I L A N A LYS E

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Fokus Deutschlandist eine Zusammenfassung und Detailanalyse der Ergebnisse aus Deutschland aus dem Hygienebericht 2010. Bericht und Analyse konzentrieren sich auf vier Hauptthemen:

Alltag nach der Pandemie - Seite 3

Hygiene im Schulbereich - Seite 5

Hygieneinformation für die breite Masse - Seite 7

Hygiene- und Gesundheitsinformation von morgen - Seite 9

Der SCA Hygienebericht 2010 Jedes Jahr führt SCA eine globale Umfrage über Einstellung und Verhalten von Menschen zu Hygiene- und Gesundheitsfragen durch und ermittelt, wie diese durch andere aktuelle Themen und Trends beeinflusst werden. In dieser jüngsten Umfrage geht es darum, inwieweit die Globalisierung Gesundheit und Hygiene weltweit beeinflusst. Dabei stehen die Themenbereiche Pandemien, Urbanis-ierung, Schule und Informationsgewinnung im Fokus.

Die Umfrage wurde von SCA in Auftrag gegeben und von United Minds, einem Beratungsunternehmen für Business Intelligence, mit Unterstützung des Forschungsunternehmens Cint durchgeführt. Neun Länder werden in der Um-frage betrachtet: Australien, China, Frankreich, Deutschland, Mexiko, Russland, Schweden, Großbritannien und die Vereinigten Staaten. Pro Land wurden etwa 500 Personen befragt, um eine national repräsentative Verteilung zwischen Män-nern und Frauen sowie zwischen verschiedenen Altersgruppen zu erreichen. Die Umfrage wurde im September 2009 durchgeführt. Insgesamt wurden die Ant-worten von 5.084 Befragten zusammengetragen.

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Bessere Hygiene und Körperpflege-Standards für alle!

SCA will einen Unterschied machen. Als weltweit drittgrößter Anbieter von Hygieneprodukten besitzen wir ein ganz besonderes Verständnis für die Wünsche und Bedürfnisse der Konsumenten. Indem wir auf globaler Ebene bei Entscheidungsträgern, Experten und der allgemeinen Öffentlichkeit das Bewusstsein für Hygiene- und Körperpflegefragen schärfen, hoffen wir, zu einer fundierteren öffentlichen Debatte beizutra-gen – und zu einer Verbesserung der Standards. Genau dabei hilft uns der Hygienebericht 2010.

Hygiene betrifft uns alle – ständig und egal wo wir leben. Viele von uns besitzen das Privileg, hohe Standards bei Hygiene und Körperpflege zu genießen – während eine viel größere Zahl von Menschen weltweit noch immer die tagtäglichen Vorteile entbehrt, die zum Beispiel unsere Produkte und Lösungen bieten. Doch trotz höherer Standards in den In-dustrieländern leidet die Gesundheit der Menschen auch dort durch unzulängliche Hygiene.

Dies will der Hygienebericht genauer beleuchten und betrachtet dazu die Einstellungen der Menschen zu Hygiene und Körperpflege in neun Ländern. Die Globalisierung macht Leben und Handel schwieriger, nimmt aber auch die Komplexität. Auf der einen Seite können sich Viren wie die Schweinegrippe in der heutigen, miteinander vernetzten Welt leichter ausbreiten. Hier spielt die Hygiene im öffentlichen Bereich eine entscheidende Rolle; dies wird auch im diesjährigen Bericht angesprochen.

Auf der anderen Seite besitzt ein globales Unternehmen wie SCA mit seinem umfangreichen Produktportfolio, seiner Kompetenz und seinem Innovationspotential die Möglichkeit, seine Hygiene- und Körperpflege-produkte und Lösungen in fast 100 Ländern zu entwickeln und zu ver-treiben.

Für SCA ist der Hygienebericht viel mehr als ein jährlich veröffentlichter Bericht – er bildet vielmehr eine kontinuierliche Reihe von Gedanken- und Arbeitsprozessen. Damit auch Sie noch aktiver an der ständigen Fortentwicklung in unseren Schwerpunktbereichen teilhaben können, begrüßen wir Sie jetzt auch auf unserer Internetseite www.hygienematters.com.

Jan JohanssonPräsident und CEO, SCA Group

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Im Jahr 2009 wurde die Menschheit zum ersten Mal seit mehr als 40 Jahren wieder von einer Pandemie heimgesucht. Ursache dafür war eine neue Mutation des Influenza-Virus (H1N1), besser unter der Bezeichnung Schweinegrippe bekannt.

Die globale Umfrage von SCA zu Einstellungen und Verhalten im Bereich Hygiene zeigt in vielerlei Hinsicht, wie sehr diese drama-tische Lage nicht nur die Menschen in Mexiko beeinflusst hat, von wo die ersten Fälle gemeldet wurden, sondern auch die übrige Welt, so auch Deutschland.

Erhöhtes HygienebewusstseinDie Folgen der Grippe-Pandemie und die ausgegebenen Hygieneem- pfehlungen haben eine Verhaltensänderung bewirkt und die Forderung nach besserer Hygiene im öffentlichen Bereich verstärkt. Die globale SCA-Umfrage zeigt, dass im Schnitt drei Viertel aller Menschen in den befragten Ländern – von Mexiko über Australien bis Deutschland – häu-figer und bei mehr Gelegenheiten an Hygiene denken.

Dass die Menschen beginnen, die eigene Hygiene und die ihrer Mitmen-schen zu hinterfragen, zeigt, dass die Tatsache ins Bewusstsein gerückt ist, dass wir Menschen Bakterien- und Virenträger sind und Infektionen direkt oder indirekt übertragen.

Im Bereich der öffentlichen Toiletten äußert sich die gestiegene Besorg-nis am meisten. Öffentliche Toiletten sind Sinnbild für öffentliche Ge-sundheit und Hygiene, und daher hat die Besorgnis der Menschen in diesem Bereich am meisten zugenommen. Von den neun in der Studie betrachteten Ländern haben die Deutschen im Nachgang zur Pandemie das höchste Bewusstsein für den Hygienestandard öffentlicher Toiletten entwickelt. Ähnlich hat sich auch das Bewusstsein in anderen öffentli-chen Bereichen mit starkem Publikumsverkehr verstärkt.

Angst ändert VerhaltenDie Folgen der neuen Grippesituation sind jedoch von Land zu Land ver-schieden. Die globale Umfrage von SCA zeigt, dass das Hygienebewusst-sein in Deutschland gestiegen ist. Zum Beispiel denken sechs von zehn

Alltag nach der Pandemie

FOKUS DEUTSCHLAND

DER BEFRAGTEN AUS DEUTSCHLAND WASCHEN IHRE HÄNDE JETZT HÄUFIGER ALS VOR AUSBRUCH DER GRIPPE-PANDEMIE

90 %

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Deutschen heute häufiger und bei mehr Gelegenheiten an Hygiene als vor Ausbruch der Grippe-Pandemie.

Die Umfrage zeigt auch, dass in allen Ländern Frauen und Personen mit hohem Bildungsstand mit höherer Wahrscheinlichkeit auf die Grippe-Pandemie reagiert haben, was im Ergebnis zu einem geschärften Bewusst-sein und stärkeren Verhaltensänderungen führt. Be-fragte mit höherem Bildungsstand scheinen sich auch allgemein mehr Gedanken zu Hygiene – sowohl der ei-genen als auch der ihrer Mitmenschen – zu machen, und dieser Personenkreis hat zudem auch gesellschaftliche Aktivitäten und Reisen eingeschränkt.

Der Besorgnisgrad des Einzelnen scheint am meisten vom Alter abhängig zu sein. Einfach ausgedrückt:

Junge Menschen machen sich mehr Gedanken als alte Menschen, während ältere Menschen weniger und bei weniger Gelegenheiten Besorgnis zeigen und ihr Ver-halten mit geringerer Wahrscheinlichkeit ändern. Dies trifft auch für die Befragten aus Deutschland zu.

Haben Sie Ihr Reiseverhalten in der letzten Zeit geändert?Die Schweinegrippe hat laut Auskunft der Befragten auch das Reiseverhalten verändert, die langfristigen Auswirkungen auf die Tourismusindustrie bleiben noch abzuwarten. Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden wir von Seiten der Reiseunternehmen mehr Aufmerksam-keit in punkto Hygiene- und Gesundheitsfragen sehen, um die Konsumenten von der Qualität ihrer Leistungen zu überzeugen.

FOKUS DEUTSCHLAND

ALLE NEUN LÄNDER

1. Acht von zehn Personen waschen ihre Hände jetzt häufiger

2. Fünf von zehn Personen verwenden mehr antibakterielle Seife

3. Vier von zehn Personen sind vor-sichtiger beim Kontakt mit anderen Menschen

ANGST ÄNDERT VERHALTENSCA HYGIENEBERICHT 2010 ?DEUTSCHLAND

1. Neun von zehn Deutschen waschen ihre Hände jetzt häufiger2. Drei von zehn Deutschen ver-wenden mehr antibakterielle Seife3. Sechs von zehn Deutschen sind vorsichtiger beim Kontakt mit anderen Menschen

Die Grippe-Pandemie hat das Hygienebewusst-sein weltweit erhöht. In folgenden Bereichen hat sich das Bewusstsein der Menschen am meisten verändert:

BEFRAGTE AUS DEUTSCHLAND

DER BEFRAGTEN AUS DEUTSCHLAND DENKEN HEUTE HÄUFIGER UND BEI MEHR GELEGEN-HEITEN AN HYGIENE ALS VOR AUSBRUCH DER GRIPPE-PANDEMIE

60 %

SCA HYGIENEBERICHT 2010?BEFRAGTE AUS DEUTSCHLAND

Die Schweinegrippe hat das Reiseverhalten wie folgt verändert: • 13 % der Befragten sagen aus, anders als vor her, nach Ausbruch der Schweinegrippe nicht ins Ausland zu fahren

• Etwa einer von zehn:

– reist weniger an bestimmte Orte

– benutzt bestimmte Verkehrsmittel weniger

0 10 20 30 40 50 60

Hygienegrad in öffentlichen Toiletten

Hygienegrad an anderen öffentlichen Orten

Hygienegrad in Restaurants

Hygienegrad im öffentlichen Personenverkehr

Hygiene anderer Menschen

Meine persönliche Hygiene

55%

41%

36%

34%

30%

29%

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Die meisten Menschen würden zustimmen, dass der Schulbereich für Lernen und Gesundheit von Kindern wichtig ist. Ihr Sozialleben und ihr Alltag werden von der Umgebung bestimmt, in der sie viele Stunden ihrer Zeit verbringen. Unsaubere Toiletten ohne Türschlöss-er können dazu führen, dass Kinder den Gang zur Toilette während der Schulzeit vermeiden. Dieses Problem kann bedeutende Folgen haben. Die globale Umfrage von SCA zeigt, dass hier großer Ver-besserungsbedarf besteht.

Lernfähigkeit von Kindern wird beeinträchtigtEine Vielzahl von Studien belegt, dass die schulische Hygiene sow-ohl für die Gesundheit der Kinder als auch für ihr Wohlbefinden in der Schule wichtig ist, was wiederum die Lern- und Entwicklungsfähigkeit der Kinder beeinflusst. Darauf weisen auch die Antworten der Befragten der globalen SCA-Studie weltweit hin. In Deutschland zum Beispiel stimmen 46 % der Befragten zu, dass geringere Hygienestandards in den Schulen das Wohlbefinden der Kinder und damit ihre Lernfähigkeit beeinträchtigen.

Verantwortung der SchuleSieben von zehn Deutschen halten es für eine der wichtigsten Aufga-ben der Schule, einen guten Hygienestandard zu pflegen. Diese An-sicht ist in bestimmten Ländern tief verwurzelt. Die Umfrage zeigt, dass Schulen und Kindertagesstätten nach Meinung vieler Menschen noch einen weiten Weg vor sich haben, um akzeptable Hygienestandards zu erreichen. Knapp die Hälfte (46 Prozent) der Befragten in den neun Ländern sind z.B. der Ansicht, dass die Hygienestandards im Toiletten-bereich unzureichend sind.

Das Thema Schule zählt auch zu den Top-Prioritäten bei den Bereichen, in denen nach Ansicht der Befragten die Hygiene am meisten verbes-sert werden muss. Nach öffentlichen Toiletten gibt es keinen anderen Bereich, in dem eine Verbesserung der Hygienestandards für wichtiger gehalten wird. Dieses Thema steht jedoch damit in Zusammenhang, wie

Hygiene im Schulbereich

FOKUS DEUTSCHLAND

DER BEFRAGTEN AUS DEUTSCHLAND SIND DER AN-SICHT, DASS MANGELHAFTE HYGIENE AN SCHULEN DIE FÄHIGKEIT DER KINDER BEEINTRÄCHTIGT, IHR POTENTIAL AUSZUSCHöPFEN

46 %

DER BEFRAGTEN AUS DEUTSCHLAND SIND DER ANSICHT, EINER DER WICHTIGSTEN VERANTWOR-TUNGSBEREICHE VON SCHU-LEN SEI DIE PFLEGE GUTER HYGIENESTANDARDS.

68 %

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viel Kinder über Hygiene lernen. Ganze fünf von zehn Deutschen stimmen zu, dass Kinder in Kindertagesstät-ten und Schulen nicht genug über die Bedeutung von Hygiene lernen.

Bessere SchultoilettenEine Umfrage unter Schülern ergab, dass der senso-rische Eindruck – Aussehen und Geruch – den größten Einfluss darauf hat, wie Kinder Toiletten wahrnehmen und mit welcher Wahrscheinlichkeit sie diese benut-zen. Es zeigte sich, dass Urin und Fäkalien im Toilet-tenbecken, auf Fußboden und an Wänden sowie ein schlechter Geruch das Toilettenverhalten von Kindern aller Altersstufen beeinflusst.1

Mangelnde Sicherheit beim Toilettengang ist ein wei-teres Problem, und in diesem Zusammenhang schein-en Schlösser an der Toilettentür besonders wichtig zu sein. Viele Kinder haben Probleme damit, Toilettentüren abzuschließen oder wieder zu öffnen. Sie haben auch Angst, dass jemand die Tür öffnen könnte, wenn das Schloss nicht zuverlässig schließt. Kinder machen sich zudem Sorgen darüber, man könnte den schlechten Geruch in der Toilette ihnen anlasten und gehen daher lieber nicht zur Toilette, als dies zu riskieren.2

Kinder und Jugendliche müssen tagsüber regelmäßig Wasser trinken. Und sie müssen auch regelmäßig zur

Toilette gehen13. Da Kinder und Jugendliche mind-estens die Hälfte ihrer Wachzeit in der Schule verbrin-gen, sind die Häufigkeit der Flüssigkeitszufuhr und der Toilettenbenutzung wichtige gesundheitliche Themen. Weil Schultoiletten aber häufig noch nicht einmal den grundlegendsten Anforderungen genü-gen, verschieben Kinder den Gang zur Toilette oft, bis sie nach Hause kommen.

Bei Krankheit zu Hause bleibenBeim Thema Hygiene in Schulen und Kindergärten geht es nicht allein um die Gesundheit der Kinder. Ein Kind, das sich in der Schule ansteckt, gibt die Krankheit häu-fig an Geschwister und Eltern weiter, und so entsteht eine Kettenreaktion. Eltern kranker Kinder gehen dann oft zur Arbeit und können dort Kollegen anstecken.

Die SCA-Umfrage zeigt, dass die meisten Menschen diesen Zusammenhang verstehen. Sollten Personen, die von zu Hause aus arbeiten können, daheim bleiben, wenn sie kranke Kinder zu Hause haben, um ihre Kol-legen nicht anzustecken? 80 Prozent der Befragten aus Deutschland, verglichen mit 76 Prozent insgesamt, halten es für wichtig, dass Eltern in einem solchen Fall zu Hause bleiben, auch wenn jemand anderes das Kind betreuen kann, vor allem, um kein Infektionsrisiko für Kollegen darzustellen.

FOKUS DEUTSCHLAND

Einer der wichtigsten Verantwortungs-bereiche von Schulen liegt in der Pflege eines hohen Hygienestandards Generelle Probleme bei Schultoiletten in

vielen Ländern:

• Schmutzige Toiletten, schlechter Geruch.

• Beschädigte Toilettenbrillen, Türen, Toilettenpapierhalter, Spülung etc.

• Mangelhafte Schulstandards

– kein ausreichendes Toilettenpapier, keine Seife, kein warmes Wasser, keine Papierhandtücher oder kein Korb für Sanitärabfälle.

• Mangelnder Respekt vor der Privatsphäre – Türen, die sich nicht verschließen lassen und mühelos von oben oder unten einsehbarer Toilettenbereich.

• Ältere, randalierende Schüler in der Nähe der Toilette

• Beschränkter Zugang zu den Toiletten3

SCA HYGIENEBERICHT 2010

QUELLE: 1, 2) You’re in Trouble if You Want to Go to the Loo – a report on the school work environment. Sweden’s Child Ombudsman, BR2006:01 (2006). 3) Bog Standard Campaign - better school toilets for pupils. Bog Standard (2009).

0 20 40 60 80 100

Australien71%

77%

86%

79%

76%

51%68%

74%

81%

Deutschland

Großbritanien

Mexiko

Russland

USA

China

Frankreich

Schweden

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Hygiene wird zu einem immer wichtigeren Thema in unseren Gesellschaften, sowohl auf politischer als auch auf persön- licher Ebene. Die globale Umfrage von SCA zeigt, dass Veränder-ungen durch die Politik und die damit möglichen Auswirkungen auf die Volksgesundheit wichtige Themen sind, denen sich ihre Entscheidungsträger nach Ansicht von Menschen auf der ganzen Welt widmen sollten.

Höhere Urbanisierung – stärkere Forderung nach Verbesse-rungenMan geht davon aus, dass im Jahr 2050 etwa 75 Prozent der Welt- bevölkerung in Städten leben4 . Selbst bis zum Jahr 2015 wird nach Schät-zung der UN die Zahl der Megastädte – Städte mit mehr als 10 Millionen Einwohnern (wie Mexiko City [22,9 Millionen] Peking [13,2], Shanghai [17,9] und Guangzhou [15,3] in China)5 – weltweit von 23 auf 36 steigen sein. Damit steigt der Druck auf einige der meist bevölkerten Gebiete der Erde weiter an. Der Schlüssel zur erfolgreichen Planung und Durchführung öffentlicher Hygieneprojekte weltweit wird in Zukunft darin liegen, wie gut Politiker ihren Bürgern zuhören, um deren Erwartungen zu erfüllen und so die Unterstützung und Mitwirkung der Bürger für die Erreichung höherer Hygienestandards, besserer Gesundheit und besserer Lebens-qualität zu sichern. Hygiene in GroßstädtenDas Thema Hygiene in den Städten bewegt die Teilnehmer der glo-balen Umfrage von SCA. Sollte es strengere Regeln und Gesetze für die Hygiene in Städten geben, wo so viele Menschen auf so engem Raum zusammenleben? Eindeutig stimmen die meisten Menschen (87 Prozent weltweit) zu, dass in irgendeiner Form besondere Vorschriften notwendig sind.

Hygiene und PolitikWie bei vielen anderen politischen Themen wird auch hier eine perma-nente Debatte darüber geführt, wo Ressourcen am besten und effizien-testen eingesetzt werden sollten. Welche hygienischen Verbesserungen

Hygieneinformation für die breite Masse

QUELLE: 4) The Endless City – The Urban Age Project der LSE und der Alfred Herrhausen Gesellschaft der Deutschen Bank (2007).

5) Th. Brinkhoff: “The Principal Agglomerations of the World”, (2009-02-27).

FOKUS DEUTSCHLAND

DER BEFRAGTEN AUS DEUTSCHLAND WÄREN FÜR KLARERE, STRIKTERE HYGIENEREGELN IN DEN GRöSSEREN STÄDTEN

79 %

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in einer Gesellschaft beeinflussen die Lebensqualität der Menschen am meisten? Aus der Analyse der Antworten auf die diesjährige globale Umfrage von SCA wird deutlich, dass die meisten Menschen wünschen, dass dem Thema Hygiene ein höherer Stellenwert auf der politischen Tagesordnung zukommt. Sechs von zehn Befragten sind der Ansicht, dass Hygienethemen von Seiten der Politik und der Medien mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden sollte.

Der größte Druck lastet auf den Behörden in China und Mexiko, wo 85 bzw. 75 Prozent der Menschen wünschen, dass dem Thema Hygiene ein höherer Stellenwert auf der politischen Tagesordnung eingeräumt wird. Die Länder, in denen der geringste Druck auf Politiker ausgeübt wird, dem Thema Hygiene einen höheren Stellenwert zu ver-leihen, sind Deutschland und Schweden mit 51 Prozent bzw. 38 Prozent.

Wer ist verantwortlich – die Gesellschaft oder der Einzelne? Ein weiteres wichtiges Thema ist das der Verantwort- lichkeit. Wer ist letztendlich für Hygiene verantwortlich – die Gesellschaft und öffentliche Behörden oder der Einzelne? Bei der Frage, welche Maßnahmen nach Ansicht der Menschen am geeignetsten wären, um Hygienestandards anzuheben und die Volksgesundheit vor Ort zu verbessern, gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Altersgruppen der Befragten. Mit steigen-

dem Alter der Befragten steigt auch die Überzeugung, dass der Einzelne verantwortlich und dazu fähig ist, et-was zu bewirken. Ältere Menschen sind auch der Ansicht, dass mehr Aufklärung zu diesem Thema zu besserer Hy-giene und Gesundheit führt.

Darüber hinaus gibt es in der Einstellung der Menschen beträchtliche Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern. Auf der einen Seite stehen diejenigen, die von der Fähigkeit und Verantwortlichkeit des Einzelnen zur Verbesserung von Hygienestandards überzeugt sind. Dem gegenüber steht die Ansicht, Hygienestandards könnten in einer Gesellschaft am besten durch Regeln und Gesetze verändert und verbessert werden. In Rus-sland, Mexiko und China die Mehrheit mehr und eindeu-tigere Gesetze zum Thema Hygiene und betrachtet dies als den effizientesten Weg, Änderungen herbeizuführen. Andere, wie z.B. Deutsche und Schweden, sind der An-sicht, dass die Verantwortlichkeit des Einzelnen in den Mittelpunkt gestellt werden muss.

Der Faktor, dem in allen Ländern die größte Bedeutung zugemessen wird, ist die Verbesserung der Hygiene im Bereich öffentlicher Toiletten. Und hier sind die Deutschen am meisten davon überzeugt, dass eine Ver-besserung der Hygiene bei öffentlichen Toiletten den größten Beitrag leisten würde, um die Gesundheit der Menschen zu verbessern.

Länder mit dem stärksten Druck auf die Politik, dem Thema Hygiene höhere Priorität einzuräumen

SCA HYGIENEBERICHT 2010 ?

FOKUS DEUTSCHLAND

Frage: Sind Sie der Ansicht, dass die Gesellschaft, z.B. Politik und Medien, Hygienethemen größere Priorität einräumen sollte?

Gesellschaftliche Bereiche, in denen Hygiene-standards verbessert werden müssenBEFRAGTE AUS DEUTSCHLAND

Frage: In welchem Bereich der Gesellschaft müssen Hygienestandards am meisten verbessert werden?

In öffentlichen Toiletten

In Schulen und Kindertagesstätten

An anderen öffentlichen Orte

In Krankenhäusern

In Restaurants

Im öffentlichen Personenverkehr

In Tagesstätten und P�egeheimen

Places of work

My own home

Other peoples' homes

0 10 20 30 40 50 60 70 80

80%

43%

38%

27%

26%

24%

14%

5%

3%

3%

0 20 40 60 80 100

Australien

85%75%

68%59%58%56%

53%51%

38%Deutschland

Großbritannien

Mexiko

Russland

USA

China

Frankreich

Schweden

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Hygiene- und Gesund-heitsinformation von morgen Ein weit verbreiteter Internetzugang und die wachsende Nutzung von Mobiltelefonen machen es uns heute möglich, „immer online“ zu sein. Und damit verändert sich unser Internet-Verhalten. Größere Bandbreite und schnellere Netzwerke bedeuten auch, dass mehr Menschen Gesundheitsinformationen online abrufen. e-patients, e-Health und Health 2.0 sind neue Konzepte, die uns einen Ausblick auf die Zukunft von Hygiene, Gesundheit und Gesundheitspflege ge-ben.

Dr. GoogleAcht von zehn Internetnutzern haben online nach Informationen zum Thema Hygiene- und Gesundheit gesucht. Ohne Übertreibung kann behauptet werden, dass das Internet und die damit herbeigeführten Verhaltensänderungen bei Empfängern von Gesundheitsleistungen zu einer Paradigmenverschiebung geführt haben. In der Tat geht aus der Studie hervor, dass mehr als die Hälfte (55 %) der Befragten aus Deutschland das Internet als ihre erste Wahl bezeichnen, wenn sie Informationen zu Hygiene- und Gesundheitsthemen zu suchen.

Die Ärzteschaft steht immer besser informierten Patienten gegenüber. Von den im Rahmen der globalen Umfrage von SCA Befragten gaben 28 Prozent an, vor einem Arztbesuch Informationen im Internet gefunden zu haben; in Deutschland waren es 15 Prozent. Insgesamt haben 15 Prozent bereits ihre eigene Diagnose gestellt, bevor sie sich in ärztliche Behandlung begeben; bei den Deutschen liegt die Zahl bei 8 Prozent. Dieser Trend stellt neue Herausforderungen an die Ärzteschaft.

Der Arzt kann auch mit einiger Sicherheit davon ausgehen, dass der von ihm gegebene Rat vom Patienten im Anschluss an den Arztbesuch im Internet mehrfach geprüft und verglichen wird, denn die Umfrage zeigt, dass fast die Hälfte (44 %) der Befragten das Internet genutzt haben, um die von ihrem Arzt erhaltene Information zu überprüfen und zusätzliche Informationen abzurufen, bei den Deutschen sind es 31 Prozent.

Skepsis bei der Qualität der Online-Information Das Internet ist eine gigantische Informationsquelle. Es ist oft schwierig zu wissen, wo man nach der gewünschten Information suchen soll und ob die Information auch wirklich korrekt ist. Die Menschen müssen sich

FOKUS DEUTSCHLAND

DER BEFRAGTEN AUS DEUTSCHLAND HABEN IM INTERNET NACH HYGIENE- UND GESUNDHEITSINFOR-MATIONEN GESUCHT

80 %

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vor aggressiven Grippeviren in Acht nehmen, aber sie müssen auch vor Fehlern, Desinformation und Miss-verständnissen auf der Hut sein6.

Eine U.S. Studie hat festgestellt, dass die meisten Amerikaner zunächst nach nutzergenerierten Gesundheitsinformationen suchen. Das können Kommentare oder Erfahrungen anderer zu be-stimmten Gesundheitsthemen sein, die in ein-er Newsgroup, auf einer Website oder in einem Blog erscheinen. Dennoch scheint es, dass die Öffentlichkeit insgesamt noch nicht vollständig dazu bereit ist, diese Art Information auf Social- Networking Websites wie Facebook und Twitter anzunehmen, trotz ihrer immer größeren Beliebtheit. Für junge Leute ist diese Art der Informationssuche jedoch bereits Realität. Indem sie viele Meinungen zu einem Gesundheitsthema lesen, können sie sich schnell ein umfassenderes Bild machen und ein breiteres Wissen aneignen. Dies erleichtert die eigene Meinungsbildung zu einem Thema7.

Anonym bleibenWarum suchen so viele Menschen im Internet nach Hilfe? Ein Grund könnte sein, dass das Internet In-formationen für Menschen anbietet, die nicht gerne zum Arzt gehen oder die nicht über private und heikle Themen reden möchten. Der Bericht 2010 zeigt, dass es eine Gruppe von Menschen gibt, die das Internet genau deswegen nutzt, weil es Ano-nymität bietet. 14 Prozent der Befragten geben an, das Internet aus den oben genannten Gründen genutzt zu haben, um dort Antworten auf Hygiene- und Gesundheitsfragen zu finden.

In der globalen SCA-Umfrage 2008 zu Einstellun-gen der Menschen gaben 67 Prozent, fast sieben von zehn, an, Probleme damit zu haben, wenn sie mit jemand anderem über Probleme wie Inkon-tinenz sprechen müssten. In derselben Umfrage gaben 18 Prozent an, generell nicht gerne über Hygienethemen zu reden, auch nicht mit ihrem Arzt.

Was ist Ihre erste Anlaufstelle, wenn Sie Informationen zu Hygienethemen (persönliche Hygiene, Gesundheitsthemen usw.) suchen? BEFRAGTE AUS DEUTSCHLAND 1. Offizielle Quellen im Internet 38 % (Internet seiten von Gesundheitsdiensten, usw.)

2. Andere Quellen im Internet 17 %

(Blogs, Foren, andere Internetseiten, usw.)

3. Gesundheitsdienste 14 %

4. Fernsehen & Radio 11 %

5. Familie und Freunde 9 %

6. Zeitschriften und Zeitungen 5 %

7. Bücher 3 % (Nachschlagewerke oder medizinische Bücher)

8. Sonstige 3 %

SCA HYGIENEBERICHT 2010 ?

FOKUS DEUTSCHLAND

Länder, in denen der Zugang zu internet-basierter Information über Hygiene und Gesundheit am meisten zu einer positiven Veränderung beigetragen hat:

Frage: Heute gibt es mehr Informationsquellen zu Hygiene, Gesundheit und Krankheiten als jemals zuvor. Welche Auswirkungen hat dies für Sie?

QUELLE: 6) Deshpande, Amol and R. Jadad, Alejandro, Trying to measure the Quality of Health Information on the Internet: Is It Time to Move On? The Journal of Rheumatology 2009; 36:I (2009). 7) Fox, Susannah and Jones, Sydney, The Social Life of Health Information.Pew Internet & American Life Project (2009).

0 10 20 30 40 50 60 70 80

Australien

71%66%

55%54%

52%47%

45%37%

30%

Deutschland

Großbritannien

Mexiko

Russland

USA

China

Frankreich

Schweden

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Hygienebericht 2010:

Fokus DeutschlandMit seiner Hygienebericht-Reihe will SCA, weltweit der drittgrößte Anbieter von Hygieneprodukten, das Bewusstsein für Hygiene- und Gesundheitsfragen bei Entscheidungsträgern, Experten und der allgemeinen Öffentlichkeit schärfen – und gleichzeitig zu einer fundierteren öffentlichen Debatte beitragen, mit der Möglichkeit, die Standards für Hygiene und Gesundheit für mehr Menschen auf der ganzen Welt zu verbessern.

Die gründliche Analyse der Ergebnisse des Hygieneberichtes 2010 für Deutschland, einem von neun Ländern der Umfrage, zeigt, dass:

Deutschland ist der größte Markt für SCA. Zu den bekannten Hygienemarken von SCA in Deutschland gehören Danke, Tempo, Tena, Tork and Zewa. SCA hat in Deutschland etwa 6.300 Mitarbeiter.

www.sca.comwww.hygienematters.com

SCA ist ein globaler Hersteller von Hygiene- und Papierprodukten, der im Bereich Körperpflegeprodukte, Papiertücher, Verpackungen, Druckpapiere und Holzprodukte aktiv ist. Das Unternehmen vertreibt seine

Produkte in rund 100 Ländern. SCA besitzt viele bekannte Marken, darunter auch die globalen Marken Tena und Tork. Der Umsatz lag 2009 bei 111 Milliarden SEK (10,5 Milliarden Euro).

SCA hat etwa 50.000 Beschäftigte.

• 90 % der Befragten aus Deutschland ihre Hände jetzt häufiger waschen als vor Ausbruch der sog. Schweinegrippe-Pandemie.

• 68 % der Befragten aus Deutschland der Meinung sind, einer der wich-tigsten Verantwortungsbereiche der Schulen sei die Pflege eines guten Hygienestandards.

• 79 % der Befragten aus Deutschland klarere und striktere Hygieneregeln in den größeren Städten begrüßen würden.

• 80 % der Befragten aus Deutschland im Internet nach Hygiene- und Ge-sundheitsinformation gesucht haben.