schaft Kallenhardt), Thors- ty am Freitagabend zu Mu- ert und … · 2017. 2. 3. ·...

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Daumen hoch: Mit dem 123. Schuss sicherte sich Hendrik Günzel aus Küntrop am frühen Samstagabend auf dem Festplatz an der Aspen- straße die Königswürde des Sauerländer Schützenbundes. Rund 5000 Besucher verfolgten den spannenden Wettbewerb. König der Könige kommt aus dem tiefsten Sauerland Hendrik Günzel trifft im Finale gleich auf sechs Aspiranten des KSB Lippstadt Klaus Müller (Schützenver- ein Altenrüthen), Christoph Hermes (Schützenverein Rixbeck), Arnold Fernim (St.-Sebastianus-Bruder- schaft Kallenhardt), Thors- ten Soerries (Schützenver- ein Kellinghausen), Thorben Schwarz (Schützenverein Schallern) und Hendrik Stiens (Schützenverein Horn-Millinghausen). „Ich habe nicht damit gerechnet. Aber wenn es so kommt, ist das eine große Ehre für mich“, sagte Stiens zum Auftakt des Finales. Die Aspiranten schossen immer in der gleichen Rei- henfolge – und zwar alle- samt konsequent voll auf die Schraube (ohne die übli- che Insignienjagd und ir- gendwelche Ladehemmun- gen). „So wird das bei 15 Schützen natürlich zum Lotteriespiel“, meinte ein Beobachter am Rande. Thorsten Hegener von der St. Georgsbruderschaft Me- schede schien das Glück zu- nächst gepachtet zu haben. Sowohl Flügel als auch Schwanz verbuchte er auf seinem Konto. Doch den entscheidenden Rest des stolzen Bundesfestvogels holte schließlich Hendrik Günzel für seine jubelden Schützenkameraden aus dem 1500-Einwohner-Dorf Küntrop bei Neuenrade mit dem 123. Schuss von der Stange. Die vor und nach ihm gelisteten Finalteilneh- mer Olaf Drews (Schützen- bruderschaft St. Sebastian Sümmern) und Ralf Wiesen- dahl (Bürgerschützenverein Lendringsen) sicherten sich somit jeweils den Titel des Bundesvizekönigs – bei der hohen Schießqualität in der Endrunde auch das ein Lot- teriespiel. „Das kommt ganz schön überraschend, aber ich füh- le mich gut“, erklärte der neue Bundesregent nach dem Wettkampf. „Jetzt kommt das ganze Dorf nach Westernkotten.“ Die Finalisten des Bundesvogelschießens (in der Schießreihenfolge): Thorsten Hegener (Meschede), Olaf Drews (Sümmern), Hendrik Günzel (Küntrop), Ralf Wiesendahl (Lendringsen), Klaus Müller (Al- tenrüthen), Jürgen Nagel (Velmede), Martin Deimel (Holzen), Christoph Hermes (Rixbeck), Marius Neuhaus (Volkringhausen), Arnold Fernim (Kallenhardt), Thorsten Soerries (Kellinghausen), Thorben Schwarz (Schallern), Dennis Marx (Sichtigvor), Hendrik Stiens (Horn), Ingo Hengesbach (Meschede). BAD WESTERNKOTTEN Heimvorteil? Zunächst sah es danach aus. Sechs Regenten aus Vereinen des Kreisschüt- zenbundes Lippstadt stürmten ins Finale. Am Ende wurde das packende Vogelschießen des 23. Bundesschützenfestes im Heilbad Westernkotten dann aber doch zum furiosen Aus- wärtsspiel für Hendrik Günzel aus dem Kreisschützenbund Arnsberg. Die 22-jährige Majestät der St.-Sebastian-Bruder- schaft Küntrop sicherte sich am Samstagnachmittag um Punkt 17.25 Uhr mit dem 123. Schuss den heiß be- gehrten Königstitel des Sau- erländer Schützenbundes (SSB). Freudestrahlend riss er nach dem Volltreffer die Hände in die Höhe, während seine Schützenkameraden aus dem tiefen Sauerland ju- belnd vom Festplatz gen Vo- gelstange rannten. Den SSB regiert der Ma- schinenbaustudent nun als Nachfolger von Mark Schmoll-Stübecke (Balve) für drei Jahre mit seiner Küntroper Königin Svenja Ziss (26). Die Industriekauf- frau wurde nach dem Sieg- treffer gleich per Smartpho- ne gebeten, zur Proklamati- on ins Heilbad zu eilen. Doch zunächst auf An- fang: 133 Könige aus sieben Schützenkreisen hatten sich am Samstagnachmittag um Punkt 15 Uhr an den drei Vogelstangen auf dem Festgelände an der Western- kötter Aspenstraße versam- melt. „Das ist beachtlich. Üblich sind 80 bis 90“, er- klärte Bundesoberst Martin Tillmann. Die drei Vögel wurden im Sekundentakt zerlegt. Schon nach gut 60 Minuten waren die Vorrun- den beendet. Mit einer kla- ren Erkenntnis: Die Könige aus dem Altkreis Lippstadt wollten ihr Heimspiel vor geschätzt rund 5000 Besu- chern auf dem Festgelände voll auskosten. Sechs von 15 Finalisten stellte der heimi- sche Kreissschützenbund: Die Reste des stolzen Bundesfestvogels waren nach dem Siegtref- fer heiß begehrt bei den kleinen Zuschauern des Vogelschießens. Alles im Blick: Die entscheidenden Momente des packenden Fina- les hielt dieser Schütze voll konzentriert im Bild fest.

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Nr. 219 - DER PATRIOT Montag KREIS SOEST TEL. (0 29 41) 201-28919. September 2016 TEL. (0 29 41) 201-252

23. Bundesschützenfest in Bad Westernkotten

„Hände hooooch!“, rief DJ Käpt’n Käse am Freitagabend immer wieder. Und das ließen sich die Par-tygäste nicht zweimal sagen.

Zur Livemusik der Partyband Comeback wurde am Samstag gefei-ert und getanzt.

DJ Käpt’n Käse alias Karsten Krebsbach hatte hinter den Schiebe-reglern sichtlich seinen Spaß.

BAD WESTERNKOTTEN ■ Waspassiert, wenn 72 Jung-schützenvereine aufeinan-dertreffen? „Eskalation“,nannte DJ Käpt’n Käse es amFreitagabend. Die Steige-rung gab’s am Samstag mitder Partyband Comeback,als noch mehr Vereine an-wesend waren und der neueBundesschützenkönig Hen-drik Günzel gefeiert wurde.So wurden am WochenendePartys gefeiert, wie es sie imKurort nicht alle Tage gibt.

Ob es bei einer so großenParty mit DJ noch echtesSchützenfest-Feeling gebenkann? In Bad Westernkot-ten geht das! Denn ein paarZelte weiter spielte am Frei-tag das Blasorchester BadWesternkotten. Beim ge-mütlichen Dämmerschop-pen konnte man sich hierbei einigen Getränken un-terhalten, gemeinsam fei-ern und die Atmosphäre ge-nießen. Am Samstag, als dasBlasorchester Störmedespielte, wurden die Musi-kanten sogar spontan voneiner Polonaise umringt.

Die jugendlichen Gästezog es aber ganz klar in dasPartyzelt. Auf der großenTanzfläche tanzten, hüpf-ten, jubelten und sangen dieGäste der Jungschützenpar-ty am Freitagabend zu Mu-sik von DJ Käpt’n Käse. DieStimmung war einmalig,musikalisch hatte Käse soeiniges zu bieten. Und ob-wohl so viele verschiedeneVereine aufeinander trafen,wurde wieder einmal deut-lich: Die Leidenschaft fürsgemeinsame Feiern beimSchützenfest verbindet. Zu-sammen wurden alle Songsmitgesungen: „Hey, wirwoll’n die Eisbären sehn!“,hieß es in einem Moment,dann waren die Gäste „ander Playa daheim“, alsnächstes wurde „Sauer-land“ mitgegrölt.

Dass die Gäste in der ver-gangenen Schützenfest-Sai-son schon ordentlich trai-niert hatten, merkte manam Samstag: Keine Spur vonMuskelkater vom Hüpfenund Tanzen am vorigen Tag,kein Anzeichen von Heiser-keit, und nach den erstenpaar Songs war auch derschlimmste Kater schnellvergessen. Also war dieBahn frei für Comeback. DieMusik passte, die Stimmungstieg von Minute zu Minuteund die Energie schwapptevon der Bühne schnell aufdie Partygäste über. Auch

Partyspaß an der„Playa daheim“

Stimmung war mit DJ Käpt’n Käse und Comeback einmalig

hatten, wurde an diesemAbend so manches Mal an-gestimmt. Und die Iserloh-ner steckten mit ihrem Ge-sang schnell andere an.

Fazit: Die Gäste aus nahund fern fühlten sich in BadWesternkotten pudelwohlund feierten gemeinsam inbester Stimmung.

die Tanzpausen wussten dieGäste gut zu überbrücken.„Wir wollen Schützenfestfeiern, jedes Jahr drei Tagelang!“, hörte man etwa dieSchützen aus Iserlohn-Süm-mern lautstark singen. Dieneue „Schützenfesthymne“,die die Lipperode Schützenim Sommer geschrieben

Daumen hoch: Mit dem 123. Schuss sicherte sich Hendrik Günzel aus Küntrop am frühen Samstagabend auf dem Festplatz an der Aspen-straße die Königswürde des Sauerländer Schützenbundes. Rund 5000 Besucher verfolgten den spannenden Wettbewerb.

König der Könige kommtaus dem tiefsten SauerlandHendrik Günzel trifft im Finale gleich auf sechs Aspiranten des KSB Lippstadt

Klaus Müller (Schützenver-ein Altenrüthen), ChristophHermes (SchützenvereinRixbeck), Arnold Fernim(St.-Sebastianus-Bruder-schaft Kallenhardt), Thors-ten Soerries (Schützenver-ein Kellinghausen), ThorbenSchwarz (SchützenvereinSchallern) und HendrikStiens (SchützenvereinHorn-Millinghausen). „Ichhabe nicht damit gerechnet.Aber wenn es so kommt, istdas eine große Ehre fürmich“, sagte Stiens zumAuftakt des Finales.

Die Aspiranten schossenimmer in der gleichen Rei-henfolge – und zwar alle-samt konsequent voll aufdie Schraube (ohne die übli-che Insignienjagd und ir-

gendwelche Ladehemmun-gen). „So wird das bei 15Schützen natürlich zumLotteriespiel“, meinte einBeobachter am Rande.Thorsten Hegener von derSt. Georgsbruderschaft Me-schede schien das Glück zu-nächst gepachtet zu haben.Sowohl Flügel als auchSchwanz verbuchte er aufseinem Konto. Doch denentscheidenden Rest desstolzen Bundesfestvogelsholte schließlich HendrikGünzel für seine jubeldenSchützenkameraden ausdem 1500-Einwohner-DorfKüntrop bei Neuenrade mitdem 123. Schuss von derStange. Die vor und nachihm gelisteten Finalteilneh-mer Olaf Drews (Schützen-bruderschaft St. SebastianSümmern) und Ralf Wiesen-dahl (BürgerschützenvereinLendringsen) sicherten sichsomit jeweils den Titel desBundesvizekönigs – bei derhohen Schießqualität in derEndrunde auch das ein Lot-teriespiel.

„Das kommt ganz schönüberraschend, aber ich füh-le mich gut“, erklärte derneue Bundesregent nachdem Wettkampf. „Jetztkommt das ganze Dorf nachWesternkotten.“

Die Finalisten des Bundesvogelschießens (in der Schießreihenfolge): Thorsten Hegener (Meschede),Olaf Drews (Sümmern), Hendrik Günzel (Küntrop), Ralf Wiesendahl (Lendringsen), Klaus Müller (Al-tenrüthen), Jürgen Nagel (Velmede), Martin Deimel (Holzen), Christoph Hermes (Rixbeck), MariusNeuhaus (Volkringhausen), Arnold Fernim (Kallenhardt), Thorsten Soerries (Kellinghausen), ThorbenSchwarz (Schallern), Dennis Marx (Sichtigvor), Hendrik Stiens (Horn), Ingo Hengesbach (Meschede).

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Heimvorteil? Zunächst sah esdanach aus. Sechs Regentenaus Vereinen des Kreisschüt-zenbundes Lippstadt stürmtenins Finale. Am Ende wurde daspackende Vogelschießen des23. Bundesschützenfestes imHeilbad Westernkotten dannaber doch zum furiosen Aus-wärtsspiel für Hendrik Günzelaus dem KreisschützenbundArnsberg.

Die 22-jährige Majestätder St.-Sebastian-Bruder-schaft Küntrop sicherte sicham Samstagnachmittag umPunkt 17.25 Uhr mit dem123. Schuss den heiß be-gehrten Königstitel des Sau-erländer Schützenbundes(SSB). Freudestrahlend risser nach dem Volltreffer dieHände in die Höhe, währendseine Schützenkameradenaus dem tiefen Sauerland ju-belnd vom Festplatz gen Vo-gelstange rannten.

Den SSB regiert der Ma-schinenbaustudent nun alsNachfolger von MarkSchmoll-Stübecke (Balve)für drei Jahre mit seinerKüntroper Königin SvenjaZiss (26). Die Industriekauf-frau wurde nach dem Sieg-treffer gleich per Smartpho-ne gebeten, zur Proklamati-on ins Heilbad zu eilen.

Doch zunächst auf An-fang: 133 Könige aus siebenSchützenkreisen hattensich am Samstagnachmittagum Punkt 15 Uhr an dendrei Vogelstangen auf dem

Festgelände an der Western-kötter Aspenstraße versam-melt. „Das ist beachtlich.Üblich sind 80 bis 90“, er-klärte Bundesoberst MartinTillmann. Die drei Vögelwurden im Sekundentaktzerlegt. Schon nach gut 60Minuten waren die Vorrun-

den beendet. Mit einer kla-ren Erkenntnis: Die Königeaus dem Altkreis Lippstadtwollten ihr Heimspiel vorgeschätzt rund 5000 Besu-chern auf dem Festgeländevoll auskosten. Sechs von 15Finalisten stellte der heimi-sche Kreissschützenbund:

Die Reste des stolzen Bundesfestvogels waren nach dem Siegtref-fer heiß begehrt bei den kleinen Zuschauern des Vogelschießens.

Alles im Blick: Die entscheidenden Momente des packenden Fina-les hielt dieser Schütze voll konzentriert im Bild fest.